MAGA ZI N AP R I L – J U LI 2018
#16 Seite 8: Metropolregion
GESPRÄCH MIT BEAT FEHLMANN
Seite 11: Staatsphilharmonie unterwegs
KONZERTE MIT JONAS KAUFMANN
Seite 13: Lynn Harrell in Ludwigshafen
RHEINLAND-PFALZ EXCELLENT!
GRANDIOSES FINALE
MUSIKFEST SPEYER
HAYDN & WAGNER
28. Juni bis 1. Juli 2018
Konzertkalender Editorial
LIEBE FREUNDE DER STAATSPHILHARMONIE, Liebe Musikfreunde, wie immer soll unser MAGAZIN die facettenreichen Programme zu Ihnen tragen, die die Staatsphilharmonie für die Musikfreunde in Rheinland-Pfalz, der Metropolregion und auch darüber hinaus zu bieten hat – wie immer ist das MAGAZIN ein Leistungsnachweis, wie vielfältig die Aktivitäten des Orchesters sind. Und doch ist diesmal vieles anders: es ist das MAGAZIN, mit dem Karl-Heinz Steffens und ich uns von Ihnen verabschieden. Seit wir im Frühsommer 2011 die ersten Gespräche dazu führten, dass ich ihm nach Ludwigshafen folgen könnte, sind sieben ereignisreiche Jahre ins Land gezogen, seit Karl-Heinz Steffens seine großartige, wegweisende Arbeit bei der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz aufgenommen hat, sogar neun Jahre. Sicher geht es Ihnen wie ihm und mir, sicher fallen Ihnen besondere Momente des Glücks, aber auch der Nachdenklichkeit ein, ziehen Sie vielleicht eine Bilanz dazu, wie sehr sich das Orchester in diesen Jahren verändert, wie sehr es sich verbessert und in seiner Angebotsfülle deutlich verbreitert hat. Vielleicht gehören Sie gar zu den über den unmittelbaren Wirkungskreis hinausschauenden Beobachtern, die zu dem Schluss kommen, dass die „Deutsche Staatsphilharmonie“ in der Zwischenzeit nicht nur im Namen steht, sondern auch zu hören ist. Die Anerkennung, die Karl-Heinz Steffens und das Orchester in sich national wie international äußernden Reaktionen auf Konzerte und CDEinspielungen erworben haben, klingt schön in unser aller Ohren und ist Beleg einer Entwicklung, die man auch im Inneren nicht übersehen kann. Fast selbstverständlich und doch vor allem dank der hervorragenden Zusammenarbeit mit unseren Partnern in der Region haben wir in einem großen Gemeinschaftswerk auch „zu Hause“ sehr viel erreicht. Auch dafür bin ich über alle Maßen dankbar!
Mein Ansporn, mich auch in angreifbarer Weise vehement für die Zukunftsfähigkeit des Orchester zu engagieren, war dabei immer, Karl-Heinz Steffens und das Orchesters als Gesamtorganismus darin zu unterstützen, sich immer wieder weiter entwickeln zu wollen, den Horizont des Repertoires immer weiter zu öffnen, sich immer unverzichtbarer zu machen. Eine realistische Selbsteinschätzung zu finden, sich aber bei (unvermeidlichen) Rückschlägen auch nicht entmutigen zu lassen auf dem Weg, durch eine unzweifelhafte Leistung und durch eine unübersehbare Präsenz tatsächlich zum nicht wegzudenkenden Sinfonieorchester einer der größten Regionen Deutschlands zu werden, das hat mich angetrieben, hat mich in meiner Fantasie und Energie beflügelt. Nun verabschieden Karl-Heinz Steffens und ich uns und wünschen dem Orchester das Beste! Wünschen, dass sich zu der großen Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz eine noch größere, eine tatsächlich den Aufgaben und Chancen angemessene Unterstützung durch das Land und durch die Region entwickeln lässt. „Das Geheimnis des Erfolgs ist die Beständigkeit des Ziels“, formulierte der mehrmalige englische Premier Benjamin Disraeli. Und mit dem großen Willy Brandt könnte man sagen: „Nichts kommt von selbst. Und nur wenig ist von Dauer. Darum – besinnt Euch auf Eure Kraft und darauf, dass jede Zeit eigene Antworten will und man auf der Höhe zu sein hat, wenn Gutes bewirkt werden soll.“ In diesem Sinn wünsche ich meinem Nachfolger Beat Fehlmann alles Gute, wünsche ihm von Herzen Erfolg! Und ich wünsche ihm Ihrer aller Unterstützung und Ermunterung, damit das Sinfonieorchester der erweiterten Metropolregion weit über das 100-jährige Jubiläum hinaus so groß aufspielen kann, wie schon bei gar nicht so wenigen Sternstunden mit Karl-Heinz Steffens! Ihr
Prof. Michael Kaufmann Intendant der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz 2
Inhalt
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DER BESONDERE KONZERTTIPP
Vanessa Stojanovic Trainee Orchestermanagement
Fouetté en tournant, Arabesque und Pirouette! Wenn klassische Tanzschritte in Perfektion durch filigrane Musik untermalt werden, dann trifft sich die São Paulo Dance Company zum musikalischen Rendezvous mit der Deutschen Staatsphilharmonie! Am 17. und 18. April 2018 gastiert die Company im Pfalzbau Ludwigshafen für zwei Aufführungen des Ballett-Klassikers Don Quichote, dirigiert von Christoph Gedschold und choreografiert von der brasilianischen Tänzerin Márcia Haydée – eine der großartigsten Ballerinen des 20. Jahrhunderts! Dabei vertont die Staatsphilharmonie die hinreißende Liebesgeschichte der schönen Wirtstochter Kitri und dem jungen Barbier Basil und verleiht dem Ballett einen affektvollen Rahmen, um den tänzerischen Ausdruck musikalisch perfekt in Szene zu setzen. Es wird bunt, humorvoll und mitreißend – Don Quichote ist ein von Charaktertänzen geprägtes Ballett, welches Bewegungen und Tanzhaltungen aus spanischen Volkstänzen wie dem Flamenco übernimmt. Eingebettet in die charakteristischen energischen Rhythmen tragen die Tänzer hier keine Ballett-, sondern typische Absatzschuhe und passende Kostüme, die der traditionellen spanischen Kleidung nachempfunden werden. Die ganze Ballettvielfalt wird an diesen Abenden von der Staatsphilharmonie getragen, so werden auch die klassischen Szenen im einfarbigen Tutu, die filigranen Attitüden und der Spitzentanz erst durch die lyrischen Melodien zum wahren Bühnenerlebnis für Company, Orchester und das Publikum!
INHALTSVERZEICHNIS Seite 4
Extra: Interview mit Karl-Heinz Steffens
Seite 5
Extra: Zum Abschied von Karl-Heinz Steffens
Seite 6
Titelgeschichte: MUSIKFEST SPEYER
Seite 8
Metropolregion: Thomas Kraus im Gespräch mit Beat Fehlmann
Seite 10
Das besondere Konzert: 4. Philharmonisches Konzert
Seite 11
Das besondere Konzert: Galakonzert mit Jonas Kaufmann
Seite 12
Zyklus: KLASSIK IM CAPITOL
Seite 13
Portrait: Lynn Harrell zum Auftakt von RHEINLAND-PFALZ EXCELLENT!
Seite 14
Konzertkalender April bis Juli 2018
Seite 16
Neuigkeiten und Meldungen
Seite 18
Das besondere Konzert: 5. Mannheimer Meisterkonzert
Seite 19
Begegnungen der Kulturen: Lieder von Wien bis Istanbul
Seite 20
Vorschau: MODERN TIMES
Seite 22
Kolumne
Seite 24
Ausblick
Seite 13: Lynn Harrell
Seite 6: MUSIKFEST SPEYER: HAYDN UND WAGNER
Seite 19: LIEDER VON WIEN BIS ISTANBUL
Seite 11: Jonas Kaufmann
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Frank Pommer: Herr Steffens, Sie können jetzt zurückblicken auf fast zehn Jahre als Generalmusikdirektor der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Gibt es Konzerte, Auftritte, die Ihnen in besonderer Erinnerung bleiben werden? Vielleicht der „Ring“ in Halle und Ludwigshafen? Der Bruckner-Zyklus? Oder der Auftritt im Wiener Musikverein?
Karl-Heinz Steffens: Das ist schon schwer für mich, aus diesen Jahren einzelne Höhepunkte herauszufiltern. Man muss sich ja als Künstler für jedes einzelne Konzert, egal, ob es in Pirmasens, in Kaiserslautern oder in Wien ist, so motivieren, dass dieses Konzert zu etwas Besonderem wird. Und zwar sowohl für einen selbst, als aber natürlich auch für das Publikum. Aber sicherlich fing es mit dem „Ring“ ganz außergewöhnlich an, und es sind mir schon ein, zwei Vorstellungen in Erinnerung, die wirklich gut gelungen sind. Sicher war auch das Konzert in Wien für mich und das Orchester etwas Besonderes, auch natürlich die Konzerte im Rahmen der Reihe „Bruckner in den Domen“. Aber auch einige ganz normale Abo-Konzerte hier in Ludwigshafen oder Mannheim sind mir in sehr guter Erinnerung. Ich möchte eigentlich nicht einzelne Auftritte herausheben, denn das würde ja die anderen Konzerte in die zweite Reihe stellen. Wenn Sie Resümee ziehen sollten nach fast zehn Jahren bei der Deutschen Staatsphilharmonie, welche Ziele haben Sie erreicht? Was bleibt quasi unerledigt?
KHS: Ich kam hierher nach Ludwigshafen mit den Erfahrungen, den Qualitätsansprüchen auch eines Soloklarinettisten bei den 4
Berliner Philharmonikern und habe hier einen ziemlich heterogenen Laden vorgefunden. Ich habe von Beginn an gesagt, dass es mein Anspruch ist, dass das Orchester dann, wenn ich gehen werde, auf dem Niveau musizieren wird, wie die um uns herum agierenden Rundfunkorchester des Südwestrundfunks oder auch des Hessischen Rundfunks. Das Orchester sollte kompakt werden, es sollte eine eigene Sprache finden, einen eigenen Klangstil, der natürlich nicht nur von mir, sondern auch von anderen Dirigenten geprägt wurde. Ich wollte, dass die Leute erkennen können: Das ist der Klang der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Ich finde, da haben wir einiges erreicht. Aber so ein Orchester ist eben auch einem stetigen Wandel unterzogen, es kommen junge Musiker hinzu, ältere bekommen ganz plötzlich Probleme, Gruppen, die vorher noch wunderbar funktioniert haben, geraten in Schwierigkeiten. Da wollte ich frühzeitig gegensteuern und habe gegenüber der Politik, gegenüber dem Träger des Orchesters, deutlich gemacht, dass man beständig in die Qualität der Staatsphilharmonie investieren müsse. Das durchzusetzen ist mir aber fürchte ich nicht wirklich gelungen. Da braucht es jetzt vielleicht Menschen, die eine andere Sprache gegenüber der Politik sprechen als ich das getan habe. Trotzdem überwiegt der positive Eindruck: Das Orchester ist handlungsfähig und konkurrenzfähig geworden in unserer gemeinsamen Zeit. Wie hat sich denn der Dirigent Karl-Heinz Steffens während der Zeit bei der Staatsphilharmonie entwickelt und verändert?
5./7.11.2010 Beginn „RING Halle Ludwigshafen“ mit „Rheingold“ zur Eröffnung der 4. Festspiele Ludwigshafen, Pfalzbau
23.10.2010 Philharmonische Konzerte: Auftakt „Beethoven und das 20. Jahrhundert“, Ludwigshafen, Pfalzbau
30.09.2010 Festival Euroclassic: Konzert mit Fazıl Say in Zweibrücken, Festhalle
30.05.2010 Mannheimer Meisterkonzerte: Chorkonzert mit Beethovens Missa solemnis D-Dur op.123, Mannheim, Rosengarten
GMD KARL-HEINZ STEFFENS EINE ERFOLGSGESCHICHTE
09./10.11.2009 Konzerte mit Rudolf Buchbinder in Ludwigshafen, BASF Feierabendhaus
19.09.2009 Festkonzert zum 90. Geburtstag der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Jugendstil-Festhalle Landau (Ort der Gründung 1919)
Karl-Heinz Steffens im Gespräch mit Frank Pommer
Sommer 2009 Antritt als GMD und Chefdirigent zum Spielzeitbeginn
Extra
KHS: Ich kam hier ja als totales Greenhorn an, war zwar schon Mitte Vierzig und hatte Erfahrungen in den besten deutschen Orchestern sammeln können, aber ich war als Dirigent ein ziemlicher Anfänger. Ich bin deshalb auch dem Orchester sehr dankbar, dass es mit mir diesen Weg gegangen ist. Herbert von Karajan hat einmal zu Daniel Barenboim gesagt, dass man zehn Jahre brauche, bis man sich als Dirigent etabliert habe. Bei mir sind es jetzt genau zehn Jahre und so langsam weiß ich nun auch, wie der Hase läuft. Ich habe jetzt das entscheidende Repertoire, die Sinfonien und Solo-Konzerte bereits mehrfach dirigiert und ich stehe nun völlig anders vor dem Orchester, weil ich die Partituren nun wirklich beherrsche. Lassen Sie mich nochmals Daniel Barenboim zitieren, weil er eben der Künstler ist, mit dem ich am häufigsten rede. Ich wollte mal von ihm wissen, wie er es auch nach 25 Jahren bei der Staatskapelle Berlin schafft, sich und das Orchester zu motivieren. Seine Antwort war: „Sie vertrauen mir immer noch.“ Und dieses Vertrauen hat mir die Staatsphilharmonie in den vergangenen Jahren auch gezeigt, von Anfang an. Das Orchester ist mit mir und ich bin mit dem Orchester gewachsen. Welche künstlerische Kriterien muss denn ein Dirigent der Staatsphilharmonie mitbringen?
KHS: Der Chefdirigent der Staatsphilharmonie muss die Musik und das Musikmachen wirklich lieben, und zwar in Zweibrücken wie in Neustadt oder in Ludwigshafen und Mannheim. Die Staatsphilharmonie ist wirklich kein Luxusorchester; wenn Sie hier Chef sind, haben Sie keinen Saal, in dem das Orchester Hausorchester ist, dafür aber einen schwierigen Probenraum. Sich davon nicht demora-
Und wie geht es dann weiter für Karl-Heinz Steffens?
KHS: Ich habe das Glück, viele Einladungen zu vielen tollen Orchestern zu haben. Ich hatte ja eigentlich geplant, die nächsten fünf Jahre Oper in Oslo zu machen, das hat leider nicht funktioniert. So entsteht also Freiraum, für mich, und vor allem für die Familie. Darauf freue ich mich. Ich werde zum ersten Mal in meinem Leben als Freelancer agieren, aber ich habe Engagements in England, dann in Italien, ich werde Oper in Mailand oder Turin dirigieren. Mir wird also bestimmt nicht langweilig. Und den Gastdirigenten in Ludwigshafen gibt es erst einmal nicht?
KHS: Also ich finde, wenn man geht, muss man gehen. Da muss man nicht gleich durch die Hintertüre wieder reinkommen.
„ Karl-Heinz Steffens hat wesentlich
dazu beigetragen, dass sich die Deutsche Staatsphilharmonie als Spitzenorchester außerhalb und innerhalb unseres Landes etabliert hat. Mit seinem Namen ist ein künstlerischer Aufbruch des Orchesters verbunden, der bedeutsame Spuren hinterlässt. Sein Wirken hat Maßstäbe gesetzt und ist ein Gradmesser für die zukünftige Entwicklung des Orchesters. Seine Zeit in Ludwigshafen als Chefdirigent der Deutschen Staatsphilharmonie wird als eine prägende Ära in Erinnerung bleiben. Kulturminister Konrad Wolf
“
„ Kaum zu glauben, dass ein
grandioser Klarinettist auf dem zweiten Berufsweg auch noch ein fantastischer Dirigent wird – und die Klarinette dabei nicht vergisst! – er ist ein umtriebig Neugieriger, dieser Karl-Heinz Steffens. Dank seines sensiblen Werkgespürs lässt er sich auch auf ausgefallene Projekte ein und orientiert sich keineswegs am Mainstream. Steffens ist ein Macher, ein Sucher, ein philharmonischer Sisyphos, der an der Aufgabe Erfüllung findet. Das ist einfach phänomenal und zeichnet Karl-Heinz Steffens in einzigartiger Weise aus. Stefan Lang, Deutschlandfunk Kultur
“
„ Wir bedanken uns im Namen
aller Musikerinnen und Musiker der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz für neun ganz besondere, sehr erfolgreiche Spielzeiten bei unserem GMD Karl-Heinz Steffens. Durch seine inspirierende Arbeit hat er das Orchester programmatisch wie künstlerisch weiterentwickelt, was nicht nur die Fachwelt, sondern vor allem auch das Publikum überzeugt hat. Mit Prof. Michael Kaufmann hatte er einen kongenialen Kreativpartner, der mit ihm gemeinsam neue Konzertformate verwirklichen konnte. Wir sind dankbar für diese äußerst prägende und erfolgreiche Zeit und wünschen beiden Persönlichkeiten für ihren weiteren Weg alles Gute. Der Orchestervorstand
“
„ Neun wunderbare, außeror-
dentlich erfolgreiche Jahre neigen sich dem Ende zu. Sie, lieber Karl-Heinz Steffens, verlassen die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, die uns am Herzen liegt. Dieser Verlust schmerzt sehr – Wehmut kommt auf. Vom „Ring“ bis zu „Modern Times“ – welch eine Zeitreise, welch ein Anspruch – Ihr Dirigat und die Visionen von Prof. Michael Kaufmann haben das Orchester zu einem der bedeutendsten Konzertorchester in Deutschland und darüber hinaus entwickelt – zum sinfonischen Leuchtturm in Rheinland-Pfalz und zu dem Orchester in der Metropolregion Rhein-Neckar. Großes Verständnis haben wir für Ihre persönliche Entscheidung, Ihren Vertrag über 2018 hinaus nicht zu verlängern, um internationale Aufträge annehmen zu können. Unsere besten Wünsche begleiten Sie auf all Ihren zukünftigen Wegen. Carpe diem – lieber Karl-Heinz Steffens! Peter Schuler, Vorsitzender des Freundeskreis
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„ Eine schöne Geschichte: Ein
Mosel-Bub spielt in der Dorfkapelle Klarinette und wird Solo-Klarinettist der Berliner Philharmoniker. Eine Erfolgsgeschichte: Die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz engagiert Karl-Heinz Steffens am Beginn seiner Dirigenten-Karriere, und es wird eine glorreiche Zeit. Das Publikum erlebt Konzert-
19. bis 25.01.2014 Spanien-Tour mit Mikhail Ovrutsky
2014 ECHO Klassik in der Kategorie „Nachwuchsförderung“ für das Education Programm „Leben mit Musik“
26.11.2013 Philharmonische Konzerte: Auftakt zum „Schubert-Zyklus“, Ludwigshafen, Pfalzbau
27.10.2013 Festival Euroclassic: Konzert mit Frank Peter Zimmermann, Pirmasens, Festhalle
September 2013 Festspielkonzerte Neuschwanstein, u. a. mit Reinhold Friedrich
August/September 2013 Erste Ausgabe des Metropolregion Sommer-Musikfest MODERN TIMES u. a. mit Isabelle Faust, Katharina Thalbach, Andreas Schmidt in Ludwigshafen und Mannheim
24.06.2013 CD „Stella Doufexis – Nuits d’Été“
06./07.09.2013 Gastspiel beim Friedberger Musiksommer (Karl-Heinz Steffens ist seit 2001 künstlerischer Leiter des Festivals)
21. bis 27.04.2013 Gesamtaufführung „RING Halle Ludwigshafen“
27.8.2012 Philharmonische Konzerte: Chorkonzert mit Bachs h-Moll Messe BWV 232, Ludwigshafen, Pfalzbau
30.11./02.12.2012 Weiterführung LU „RING Halle Ludwigshafen“ mit „Götterdämmerung“
26/28.10.2012 Weiterführung „RING Halle Ludwigshafen“ mit „Siegfried“
23.01.2012 Konzert mit Kit Armstrong in Karlsruhe, Konzerthaus
21./23.10.2011 Weiterführung „RING Halle Ludwigshafen“ mit „Walküre“
02.07.2011 Gastspiel bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, Redifin, Landgestüt
04./05.06.2011 Erstes Gastspiel bei den Weilburger Schlossfestspielen, Konzerte mit Joseph Moog, Schlosskirche
16.4.2011 Benefizkonzert des Bundespräsidenten in Mainz, Rheingoldhalle
lisieren zu lassen, weiter das Beste zu wollen, das ist das Einzige, was man da tun kann.
Extra
Ereignisse, eine Blütezeit ... KarlHeinz Steffens wird auch international gefeiert: Scala und Bolschoi, und fühlt sich dem heimischen Publikum verpflichtet. Ich danke Karl-Heinz Steffens für musikalische Sternstunden, für ehrliche Gespräche bei gutem Wein und kulinarischen Genuss. Alles Nurgute und auf ein Wiederhören mit ihm und der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, die in einem runden Jahrzehnt sein Orchester geworden ist. Walter Schumacher, Staatssekretär a. D.
“
„ Innerhalb seiner Zeit als GMD
hat Karl-Heinz Steffens die Staatsphilharmonie zu einem international gefeierten Orchester entwickelt. Diese Leistung wird sicher noch häufig gewürdigt werden. Die Stifter der Staatsphilharmonie hatten das Glück Karl-Heinz Steffens auch aus einer persönlichen Perspektive zu erleben. Wir trafen auf einen zugänglichen und bodenständigen Menschen, der nicht verbergen kann, wieviel Spaß er an der Musik hat – und der diese Begeisterung auf andere überträgt. Dass er immer, eher mehr als weniger kompromisslos, für seine Überzeugungen in Bezug auf seine Musik und das Orchester eintrat, war nur die andere Seite derselben Medaille. Wer ihn so als Mensch erlebt hat, wusste, warum er Orchester und Publikum mitriss. Albrecht Hornbach Vorstandsvorsitzen der Stiftung
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März 2016 Konzerte mit Pinchas Zukerman in Ludwigshafen, Heidelberg und Mainz
12.02.2016 Konzert mit Alexandra Petersamer und Peter Sonn in Kaiserslautern, Fruchthalle
19.11.2015 Gastspiel im Casino Basel
18.12.2015 „Weihnachten mit dem Bundespräsidenten“, Festkonzert, St. Stephan zu Mainz
17.11.2015 Gastspiel im Wiener Musikverein
13.11.2015 Heidelberger Meisterkonzerte: Auftakt der Reihe mit Michael Barenboim
13.11.2015 CD „modern times: Alberto Ginastera“
26.7.2015 „Bruckner in den Domen“ IV, Hoher Dom zu Mainz
18.9.2015 10 Jahre Metropolregion Rhein-Neckar, Galakonzert Mannheim, Rosengarten
31.07.2015 CD „modern times: Henri Dutilleux“
26.7.2015 „Bruckner in den Domen“ III, Trier, Hohe Domkirche
23.7.2015 „Bruckner in den Domen“ II, Dom zu Worms
2015 ECHO Klassik 2015 als „Orchester des Jahres“ für die CD-Einspielung „modern times: Bernd Alois Zimmermann“
25.08.2014 CD „modern times: Bernd Alois Zimmermann“
25.08.2014 CD „modern times: Luigi Dallapiccola“
07.02.2014 CD „Robert Schumann Symphonies“
11.10.2014 Auftakt Zyklus „Bruckner in den Domen“, Speyer, Kaiserdom
10.10.2014 Auftakt der Reihe „Rebellion im Quadrat“, Ludwigshafen, Friedenskirche
19.07.2014 Gastspiel bei den Nibelungen-Festspiele Worms, Das Wormser
Juni/Juli 2014 Erste Ausgabe der Sommerresidenz Musikfest Speyer, Mozartfest
30.05.2014 Sonderkonzert mit Daniel Barenboim, Mannheim, Rosengarten
Titelgeschichte
Sommerresidenz
DAS MUSIKFEST SPEYER 2018 HAYDN & WAGNER Vom 28. Juni bis zum 1. Juli 2018 ist wieder Musikfest in Speyer: Von der großen Sinfonik über Kammermusik, einer musikalischen Lesung und einem Kinderkonzert reicht das facettenreiche Programm. Das Werk der großen Musikdramatiker Haydn und Wagner steht im Fokus der fünften Sommerresidenz – ein kleines Jubiläum zur letzten Spielzeit unter der Leitung von Chefdirigent und GMD Karl-Heinz Steffens.
A
llen Gerüchten zum Trotz: die Globalisierung ist keine Erscheinung unserer Tage. Schauen wir auf Georg Friedrich Händel: 1685 in Halle an der Saale geboren, unternahm er Anfang des 18. Jahrhunderts eine Studienreise nach Italien. Ganze vier Jahre verbrachte er hier, um das Geheimnis des Belcanto zu ergründen. 1712 übersiedelte er dauerhaft nach London, dessen musikbegeistertes Publikum er regelmäßig in Ekstase versetzte, mit italienischen, doch der englischen Hörerschaft angepassten Opern. Auch Joseph Haydn war international bestens vernetzt, obgleich er nur selten zum Reisen kam: etwa in den 1790er-Jahren, als er zweimal London besuchte, weil er dort seine neuen Sinfonien vorstellen wollte – und ganz nebenher die Oratorien Händels kennenlernte. Von daher begrüßte Haydn hocherfreut den Vorschlag Gottfried van Swietens, ein neues Oratorium zu komponieren. Nicht nur weil er im Team mit dem dichtenden Musikenthusiasten den bis dato größten Erfolg seiner Karriere eingefahren hatte – das Echo auf die gemeinsam kreierte, 1798 vollendete „Schöpfung“ war grandios. Sondern auch weil van Swieten nun die Idee hatte, dem angedachten Werk ein Epos des schottischen Dichters James Thomson zugrunde zu legen. „The Seasons“ (Die Jahreszeiten), gehörte damals zur Pflichtlektüre der gebildeten Stände, in England ebenso wie auf dem Kontinent, vor allem aber im deutschen Sprachraum. Ihr außergewöhnlicher Erfolg beruhte auf dem noch heute faszinierenden Gedanken, die Natur als eine zwischen Gott und den Menschen vermittelnde Instanz zu betrachten. Diese Deutung akzentuierte van Swieten obendrein, indem er Thomsons Poem mit einem völlig neuen Schluss versah, sich offenkundig an die Philosophie des französischen Naturverehrer Jean-Jacques Rousseau anlehnend.
Schauplatz des Eröffnungs- und Schlusskonzerts: Die Gedächtniskirche in Speyer 6
Ein Werk wie Haydns „Die Jahreszeiten“ muss einen weltgewandten Dirigenten wie Karl-Heinz Steffens einfach faszinieren. Ja man darf
Mit der „Götterdämmerung“, dem Finale der Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“, nähern wir uns dem zweiten Schwerpunkt des MUSIKFEST SPEYER, dem Schaffen Richard Wagners. Ihm gelten zwei Veranstaltungen. Eine musikalische Lesung beschäftigt sich mit einem seiner intimsten Werke: den sogenannten „WesendonckLiedern“. Die Gesänge zeigen, wie sehr sich Wagner am Leben berauschte, um es seinem Werk anzuverwandeln. Denn er vertonte die insgesamt fünf Gedichte Mathilde Wesendoncks, weil er mit ihr ein (Nahe-)Verhältnis hatte, obwohl er von deren Gatten gesponsert wurde, dem Zürcher Unternehmer Otto Wesendonck; und obwohl er in Sichtweite von dessen Villa gemeinsam mit Minna, seiner Frau, Quartier genommen hatte. „Sag, welch’ wunderbare Träume / Halten meinen Sinn umfangen?“ – solchen und anderen Versen Mathildes hatte Wagner offenbar nicht widerstehen können, zumal er damals an „Tristan und Isolde“ arbeitete, dem Hohelied einer unglücklichen Liebe.
Oktober 2018 CD „modern times: Paul Hindemith“
August 2018 CD „modern times: Dmitri Kabalewski“
28.06.-01.07.2018 Fünfte Auflage der Sommerresidenz Speyer, Musikfest zum Abschied „Haydn und Wagner“
10.06.2018 Mannheimer Meisterkonzerte: Konzert mit den letzten drei Mozart-Sinfonien
18.05.2018 – Auftakt der Reihe „RHEINLAND-PFALZ EXCELLENT!“ mit Lynn Harrell, Ludwigshafen, Pfalzbau
14./15./16.02.2018 Konzerte mit Albrecht Mayer in Ludwigshafen und Wörth
03.10.2017 Abschluss Zyklus „Bruckner in den Domen“ IX, Speyer, Kaiserdom
26.08.2017 „Bruckner in den Domen“ VIII, Trier, Hohe Domkirche
11.08.2017 CD „modern times: Ralph Vaughan Williams“, direkter Einstieg in die TopTen der brittischen Klassikcharts
11.07.2017 Sonderkonzert Shakespeare 401 mit Hansgünther Heyme, Mannheim, Rosengarten
09.06.2017 CD „modern times: George Antheil“
26.05.2017 „Bruckner in den Domen“ VII, Wormser Dom
11.03.2017 Auszeichnung vom Deutschen Musikverleger-Verband für das „Beste Konzertprogramm“ der Saison 2016/2017 , Festkonzert, Mannheim, Rosengarten
11.11.2016 CD „modern times: Karol Szymanowski“
August 2016 Amtsantritt als Musikdirektor der Norwegischen Nationaloper in Oslo
17.07.2016 „Bruckner in den Domen“ VI, Trier, Hohe Domkirche
15.07.2016 „Bruckner in den Domen“ V, Speyer, Kaiserdom
12./13./15.05.2016 Konzerte mit Jörg Widmann in Neustadt und Ludwigshafen
vermuten, dass er eine Art Bekenntnis ablegt, wenn er sich mit eben diesem Oratorium von dem seinerseits langjährig betreuten MUSIKFEST SPEYER verabschiedet. Ein Bekenntnis, weil er sich wie Haydn als Europäer versteht und dessen häufig zitierten Ausspruch „Meine Sprache versteht man durch die ganze Welt!“ teilen dürfte. Jedenfalls ist Steffens, ob als Dirigent oder als Klarinettist, auf den internationalen Podien ein begehrter Gast. Hier leitet er die Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, dort dirigiert er das Helsinki Philharmonic, das Königliche Orchester Stockholm oder die Berliner Philharmoniker. Und dies alles, während er in einem kaum fassbaren Maß sein Repertoire ausweitet – mit besonderem Gespür für Werke, die nicht zum Mainstream gehören, und zunehmend mit Blick auf die Oper; man denke nur an Debussys „Pelléas et Melisande“, deren norwegische Premiere Steffens leitete, oder an ‚seine’ „Götterdämmerung“, die er in der Mailänder Scala dirigierte.
In einem Konzert, das hauptsächlich aus „Lohengrin“-Extrakten besteht, findet die Darbietung der „Wesendonck-Lieder“ ihre musikalische Fortsetzung. Es beginnt mit dem ätherischen Vorspiel zu dem 1850 in Weimar uraufgeführten – einem Wunderwerk an Klang, dessen Magie man sich kaum zu entziehen vermag. Die Haydn gewidmete Eröffnung- und das Wagner würdigende Schlusskonzert geben außerdem einen prächtigen Rahmen für zwei Serenaden ab, die erstmals im Historischen Ratssaal stattfinden, sowie für die gleichfalls bewährte Kooperation mit dem Jugendtheater Speyer. Mit dem Konzerttheater „Der Froschkönig“ gilt die Aufführung dieses Mal dem Leben Joseph Haydns – seinen Affären, aber auch seiner Liebe zu Tieren, die in den „Jahreszeiten“zum Ausdruck kommt, aber auch in seinem Alltag Platz hatte. Immerhin verbrachte er seine letzten Jahre in der Gesellschaft eines Graupapageis. Und vielleicht kann man ja auch Haydns „Abschiedssinfonie“ hören, an deren Ende er die Musikerinnen und Musiker nach und nach abtreten lässt, bis der letzte das Licht löscht – und so für einen Anflug von Wehmut sorgt. Text: Matthias Henke Das Programm des Musikfests Speyer finden Sie im Konzerkalender auf Seite 15.
In Kooperation mit
Mit freundlicher Unterstützung der
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Metropolregion
Thomas Kraus im Gespräch mit Beat Fehlmann
MUSIK IN DIE GESELLSCHAFT TRANSPORTIEREN Beat Fehlmann wird der neue Intendant der Staatsphilharmonie. Der Schweizer Komponist, Klarinettist und Dirigent war seit 2013 Intendant der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz und freut sich jetzt auf die Herausforderungen in seinem neuen Amt in Ludwigshafen, das er am 1. September 2018 antritt. Thomas Kraus (TK): Herr Fehlmann, gab es für Sie ein prägendes Erlebnis mit Kunst und Kultur, das Sie besonders beeinflusst hat?
Beat Fehlman (BF): Es gab für mich tatsächlich einen Schlüsselmoment, was das Orchester betrifft. Als ich acht oder neun Jahre alt war, habe ich in der Tonhalle Zürich ein Konzert des Cincinnati Symphony Orchestra angehört. Ich hatte davor schon Konzerte besucht und auch selbst im Orchester gespielt, aber das war das erste Mal, dass ich ein professionelles Orchester so als spezifischen Klangkörper wahrgenommen habe. Ich glaube, das hat den Ausschlag für meine Faszination vom Orchester gegeben. TK: Was begeistert Sie so daran?
BF: Das Orchester ist eine wunderbare Maschine – die Zusammenarbeit und Verschmelzung der einzelnen Teile, durch die etwas Neues, Großes entsteht. Ein Orchester kann einen Klang bilden, den es nirgendwo sonst gibt. Auf musikalischer Ebene ist das der Grund, warum ich 8
Orchester so wichtig finde. Damals bei diesem Konzert in Zürich habe ich das zum ersten Mal bewusst wahrgenommen. TK: Von der schönen Schweiz hat es Sie nun in eine Industriegegend gezogen. Wie fühlt sich das an?
BF: Viele sagen, es sei hier nicht so schön wie am Bodensee. Das kann man vielleicht so sehen, aber für mich hängt die Qualität eines Ortes nicht nur von der Landschaft und der Architektur ab, sondern vor allem von den Menschen und Dingen, die ich dort entdecken kann. Bei der Arbeit – und die macht immerhin den Großteil meines Lebens aus – sind mir die inhaltlichen Dinge am wichtigsten, und ich habe das Gefühl, dass ich hier bei der Staatsphilharmonie auf inhaltlicher Ebene vieles entwickeln und prägen kann. Das ist das, was mich antreibt. Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass man überall etwas Besonderes findet, wenn man sich darauf einlässt. Manchmal sind gerade die Dinge, die erst freigelegt werden müssen, spannender als die, die offen daliegen, und hier werde ich sicher noch viele solcher Juwelen entdecken. TK: Meine Großeltern sind noch mit ihren Instrumenten in der Kneipe aufgetreten, meine Eltern haben ebenfalls Musik gemacht, ich habe nach der Blockflöte aufgehört, und meine Neffen und Nichten haben überhaupt keine Instrumente mehr gelernt. Ich stelle einmal die These auf, dass sich die Gesellschaft in zehn Jahren von der bürgerlichen Tradition der klassischen Musik entfernt haben wird. Was denken Sie, wie man dieser Entwicklung begegnen kann?
BF: Grundsätzlich wird die Klassik schon
seit vielen Jahrzehnten totgesagt. Ich glaube zwar auch, dass es einen Wandel geben wird, aber dennoch habe ich große Bedenken gegenüber dieser These. Tatsächlich bin ich davon überzeugt, dass die Beschäftigung mit Musik in den nächsten Jahren immer wichtiger werden wird. TK: Warum das?
BF: Wenn die Digitalisierung weiter fortschreitet und die Vollzeitarbeit nicht mehr das Ideal ist, stellt sich doch die Frage: Was tun wir dann den ganzen Tag? Das wirft uns zurück auf Dinge, die uns einen Inhalt, eine Erfüllung, einen Sinn geben. Ich glaube, dass dabei die Musik eine wichtige Rolle spielen kann, sowohl das SelbstMusizieren als auch das Hören von professioneller Orchestermusik. TK: Sie haben gesagt, dass Sie trotzdem auch einen Wandel wahrnehmen, was das Publikum von klassischer Musik betrifft. Wie wollen Sie damit umgehen?
BF: Für uns ist es entscheidend, auf diese Veränderungen zu reagieren. Themen wie Audience Development und Musikvermittlung sind dabei sehr wichtig. Wir wollen die Musik in die Gesellschaft hinein transportieren, besonders zu Menschen, die nicht von sich aus darauf gekommen wären, dass sie so etwas interessieren könnte. Ich glaube, dass das Vorwissen oder die Erfahrung dabei nicht entscheidend sind, sondern dass klassische Orchestermusik grundsätzlich alle Menschen berühren kann. Die Musik wirkt direkt und spontan, im ungefilterten Erlebnis gemeinsam mit vielen anderen Menschen im Konzertsaal. Diese Werte wollen wir immer wieder neu vermitteln.
Metropolregion
TK: Sie sind beruflich sehr breit aufgestellt – Sie haben musiziert, dirigiert und komponiert, bis Sie sich bewusst in die Rolle des Ermöglichers begeben haben. Wie kam es dazu?
BF: Fast 15 Jahre lang habe ich in unterschiedlichen Bereichen selbst Musik gemacht. Währenddessen habe ich aber auch immer eigene Initiativen verfolgt, denn mir ist sehr früh bewusst geworden, dass man die Dinge, die man sich wünscht, auch selbst schaffen kann. Ich bin auf dem Land aufgewachsen, wo es nicht viele Strukturen gab, aber immerhin wurde in meiner Kindheit bei uns im Ort gerade eine Musikschule gegründet. Dort habe ich Klarinette gelernt und habe schnell entdeckt, dass es mehr Spaß macht, mit anderen zusammen zu spielen. Wir haben ein kleines Ensemble ins Leben gerufen, das zum Orchester wuchs und bald so groß war, dass wir einen Leiter brauchten. Bei all dem hat mich der Gedanke geleitet, dass man seine Umgebung selbst so gestalten kann, wie man sie sich vorstellt. Dieser Gedanke war für mich auch in meiner beruflichen Tätigkeit nach dem Studium wichtig. TK: Inwiefern?
BF: Irgendwann kam der Punkt, an dem ich mir überlegt habe, was ich in meinem Leben wirklich machen will. Mir wurde bewusst, dass ich nicht so breit aufgestellt bleiben konnte, wenn ich Projekte konsequent verfolgen wollte, sondern dass ich mich konzentrieren musste. Also machte ich eine Selbstanalyse – ich fragte mich: Was fasziniert mich, was ist mir wichtig, wo kann ich am meisten davon umsetzen? Daraufhin habe ich mich für eine administrative Tätigkeit entschieden. Erst habe ich
Beat Fehlmann (links) ist noch dabei Ludwigshafen zu erkunden: „Einen besonderen Ort würde ich mit der alten Hafenuhr nennen. Auf den ersten Blick war ich etwas verwundert über die spezielle Anzeige der Zeit. Bei genauerer Betrachtung habe ich aber bald erfahren, dass es sich um die Pegelstandanzeige handelt. Ansonsten bin ich noch auf Entdeckungstour.“
eine Ausbildung in dem Bereich gemacht und bin dann mit einer kleineren Stelle bei der Kammerphilharmonie Graubünden eingestiegen. Dabei hatte ich die Möglichkeit, sowohl musikalisch als auch administrativ tätig zu sein, und habe schnell gemerkt, dass sich die neue administrative Arbeit gut anfühlte. TK: Wie schätzen Sie die Rolle der Staatsphilharmonie im regionalen und nationalen Kontext ein?
BF: Für die Region ist die Staatsphilharmonie ein extrem wichtiger Kulturfaktor mit einer starken Präsenz in den unterschiedlichen Städten, aber auch im nationalen Kontext zählt das Orchester in meinen Augen zu den wichtigen Klangkörpern. Vor allem die Entwicklungen der letzten Jahre mit der Arbeit von Michael Kaufmann und Karl-Heinz Steffens haben sehr viel Aufmerksamkeit über die Region hinaus erweckt. Das Orchester steht auf einer soliden Basis. Es handelt sich nicht um einen Hype, sondern dem Erfolg liegt eine ehrliche musikalische Arbeit zugrunde – das kann jeder selbst bei einem Konzertbesuch hören. TK: Haben Sie schon erste Ideen, was Sie als neuer Intendant der Staatsphilharmonie umsetzen wollen?
BF: Die Spielzeit 2018/19 ist schon komplett von meinem Vorgänger Michael Kaufmann geplant. Das hat zwei Seiten: Zum einen kann ich nun nicht sofort selbst ge-
„Manchmal sind die Dinge, die erst freigelegt werden müssen, spannender als die, die offen daliegen“ – Beat Fehlmann ist neugierig darauf, die Zukunft der Staatsphilharmonie inhaltlich zu prägen und zu entwickeln.
stalten, sondern verwalte zunächst gewissermaßen ein Erbe. Zum anderen ist das für mich aber auch eine riesige Chance – ich kann mich erst einmal in das Programm einhören und die verschiedenen Menschen und Orte kennenlernen. Darauf freue ich mich sehr. Natürlich habe ich schon einige Ideen im Kopf, die ich gerne umsetzen würde, aber erst einmal lasse ich die Situation auf mich wirken und bin gespannt und neugierig auf die Zukunft. TK: Herr Fehlmann, vielen Dank für das Gespräch – ich wünsche Ihnen eine gute Zeit mit der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und freue mich ebenso auf alles, was da kommt. 9
Das besondere Konzert
4. Philharmonisches Konzert
GRANDIOSE VIRTUOSITÄT UND ALPEN-HOCHGEFÜHL Ungewöhnliche Höchstleistungen erbrachte Bernd Glemser bereits während seines Studiums, als der Pianist ganze siebzehn Klavierwettbewerbe hintereinander gewann. Danach hat er eine leise, doch dafür umso profundere Karriere hingelegt. 27. April 2018 Ludwigshafen, Pfalzbau 4. PHILHARMONISCHES KONZERT Markus Huber, Dirigent Bernd Glemser, Klavier 28. April 2018 Wörth, Festhalle Wörth Markus Huber, Dirigent Dominik Cambeis, Klavier 29. April 2018 Pforzheim, CongressCentrum Markus Huber, Dirigent Bernd Glemser, Klavier Carl Maria von Weber Ouvertüre aus „Euryanthe“ op. 81 JV 291 Ludwig van Beethoven Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 C-Dur, op. 15 Anton Bruckner Sinfonie Nr. 4 Es-Dur „Romantische“ (2. Fassung von 1877/1878 mit dem Finale von 1880)
D
as Publikum liebt ihn für genauso durchdachte wie packende Interpretationen: Im 4. Philharmonischen Konzert am 27. April 2018 erklingt Beethovens erstes Klavierkozert im Kontext großartiger romantischer Werke von Weber und Bruckner. Gerade einmal 25 Jahre alt war Ludwig van Beethoven, als er im Frühling 1795 in das Rampenlicht der Bühne des Wiener Hofburgtheaters trat. Der Bonner Tastenlöwe präsentierte sich dem Publikum an der Donau mit einem virtuosen, brillanten Konzert aus eigener Feder. Seinen eigenen Part spickte Beethoven mit brillanten Verzierungen feinster Art: Tonleitern und temporeiche Figurationen rauschen da nur so herunter, der Solist muss außerdem weite Griffe, schnelle Stimmungswechsel und gefürchtete Triller meistern. Nach dem gesanglichen Mittelsatz, der schon die Stimmung der Romantik vorwegnimmt, wartet ein rauschendes Finale mit zahlreichen Melodien auf, die sich mit Absicht bei den Hörern im Gedächtnis festfressen: echte Beethoven‘sche „Gassenhauer“ eben. Für den Pianisten Bernd Glemser gehören Beethovens Klavierkonzerte zu den maßgeblichen Werken seines Repertoires überhaupt. 2008 hat der gebürtige Schwabe, der seit 1996 an der Musikhochschule in Würzburg lehrt, schon einmal alle fünf Konzerte des Musiktitanen im Rahmen eines beachteten Zyklus aufgeführt. Nun lenkt er gemeinsam mit der Deutschen Staatsphilharmonie
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Rheinland-Pfalz unter der Leitung von Markus Huber den Blick dezidiert auf die Anfänge des Beethoven‘schen Konzertkosmos. Als eine Art Kontrapunkt erklingen an diesem Abend ferner zwei meisterhafte Werke des 19. Jahrhunderts: Zum einen Carl Maria von Webers Ouvertüre zur Oper „Euryanthe“, die dank ihres mitziehenden Esprits bis heute zu den beliebtesten Schöpfungen des „Freischütz“-Komponisten zählt. Nicht weniger berühmt ist schließlich die als „Romantische“ bekannte Vierte Sinfonie Anton
Markus Huber
Bruckners. In dem zwischen 1874 und 1880 entstanden Werk schafft der österreichische Romantiker Gewaltiges. Durchzogen von markanten Hornmotiven, entstehen monumentale Klangmassive: Alpenlandschaften in Musik. Fast scheint es, als werde die Natur noch einmal erschaffen – und bei dieser imposanten Schöpfung sind die Zuhörer live dabei. Text: Felix Werthschulte
Das besondere Konzert
Jonas Kaufmann in drei Konzerten
DREI GALAABENDE À LA FRANÇAISE x
Haben Sie auch schon einmal davon geträumt, als Zeitreisender in andere Welten zu entfliehen? Vielleicht so wie der Hauptdarsteller in Woody Allens Erfolgsfilm „Midnight in Paris“?
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it dem Glockenschlag um Mitternacht im goldenen Zeitalter voller Prunk und Eleganz zu landen, um ins Zentrum der Belle Époque, im von Georges Eugène Haussmann neu geschaffenen Paris des 19. Jahrhunderts einzutauchen, das können Sie auch an einem Galaabend in Nürnberg, Wien oder Stuttgart zusammen mit Ihrer Staatsphilharmonie und Jonas Kaufmann. „L’Opéra“, heißt das neueste Album des Startenors, mit dem er Sie im Mai 2018 gemeinsam mit der Staatsphilharmonie in genau jenes Pariser goldene Zeitalter entführen möchte: Arien von Meyerbeer bis Massenet, eine musikalische Hommage an jenes auch musikhistorisch höchst aufregende 19. Jahrhundert – man denke nur an all die großartigen französischen Opernarien und die damit verbundenen charakterstarken Rollen – wahre Juwelen, bis heute. „Das französische Opernrepertoire liegt mir sehr am Herzen“, sagt Jonas Kaufmann. „Diese faszinierende Musik spiegelt eine einzigartige Epoche in der europäischen Kultur wider.“ Neben seiner Tätigkeit als Konzert- und Sinfonieorchester, als klingender Botschafter der Metropolregion Rhein-Neckar, ist die Staatsphilharmonie immer wieder bevorzugte Begleiterin bedeutender Sängerinnen und Sänger. Nach der überaus erfolgreichen Deutschlandtournee mit Elīna Garanča im Frühjahr 2017, folgte im Dezember 2017 eine Konzertreise nach Paris ins legendäre Théâtre des Champs-Élysées, um einen Galaabend mit Rolando Villazón und Ildar Abdrazakov zu gestalten. Im Mai 2018 steht Ihre Staatsphilharmonie nun bei drei Galaabenden in traumhaft schönen Konzertsälen dem „Gott des hohen C“, dem Startenor Jonas Kaufmann, zur Seite. Ausgezeichnet mit sechs ECHO Klassik, fünf Grammys und zwei Diapason d’or, um nur ein paar der wichtigsten Preise herauszugreifen, gehört
er zu den aktuell begehrtesten Opernsolisten. Dass die Staatsphilharmonie mit Stars dieser Größenordnung zusammenarbeitet, dass sie Jonas Kaufmann einen künstlerisch höchsten Ansprüchen genügenden Klang anbieten kann, zeugt vom herausragenden Niveau des Orchesters. Pracht, Eleganz und großartige Opernarien à la française erwarten Sie an den festlichen Galaabenden in Nürnberg, Wien und Stuttgart, an denen ihnen Ihre Staatsphilharmonie zusammen mit Jonas Kaufmann eine nostalgische Musikreise ins Paris des 19. Jahrhunderts verspricht!
9. Mai 2018 Nürnberg, Meistersingerhalle 13. Mai 2018 Wien, Konzerthaus Wien 16. Mai 2018 Stuttgart, Liederhalle OPERNGALA MIT JONAS KAUFMANN Jochen Rieder, Dirigent Jonas Kaufmann, Tenor „L’Opéra“ – Arien aus Opern von Bizet, Gounod, Massenet, Berlioz, Offenbach u. a.
Text: Vanessa Stojanovic
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Zyklus
KLASSIK IM CAPITOL
MUSIKALISCHE GRENZGÄNGE ZWISCHEN KLASSIK, JAZZ, ROCK- UND POPMUSIK Felicitas Brunke und Julius Kircher
Warum nicht? Ja, warum eigentlich nicht? Vordenker müssen nicht vorsichtig sein! Denn große Ideen entstehen ja meistens dann, wenn man sich nicht an die Regeln hält. Staatsphilharmonie-Intendant Prof. Michael Kaufmann und Thorsten Riehle, Geschäftsführer des Mannheimer Capitols, sind gewissermaßen pathologisch daran interessiert, sich dem KonsensGedanken, gelegentlich zu verweigern. Das Ergebnis: KLASSIK IM CAPITOL! 9. April 2018 Mannheim, Capitol CONNECT IT! „KINGS AND QUEENS“ Frank Dupree, Dirigent und Klavier Julius Kircher, Klarinette Felicitas Brunke, Vocals Ludwig van Beethoven Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5 Es-Dur, op. 73 Vincent Youmans Tea for Two arrangiert von Dmitri Schostakowitsch Malcolm Arnold Konzert für Klarinette und Orchester Nr. 2 op. 115 Jazz Songs George Gershwin Rhapsody in Blue (Original Jazz Band Version für Paul Whiteman) 2. Juni 2018 Mannheim, Capitol 21. Juni 2018 Ludwigshafen, Stadtfest, Platz der Deutschen Einheit SPARKASSEN OPEN AIR „COLORS OF FREEDOM“ Ernst Theis, Dirigent Solisten des Capitol Ensembles Absolventen der Popakademie Mannheim Das Programm wird noch bekannt gegeben.
„D
ie lange Gewöhnung daran, eine Sache für falsch zu halten, lässt sie oberflächlich als richtig erscheinen“, höhnt Thomas Paine in seinem Revolutionspamphlet „Common Sense“. Ein Angriff auf lähmende Gewöhnung, das ist auch die Reihe KLASSIK IM CAPITOL – in verschiedenen Formaten trifft hier die leichte Muse auf die sogenannte „Ernste Musik“. Denn wie schon der großartige Kurt Weill feststellte: „Es gibt kein E und U, es gibt nur gute und schlechte Musik.“
CONNECT IT! ist eins dieser Formate, die die Schnittstelle zwischen E und U, insbesondere zwischen Klassik und Jazz, neu ausloten. So erklingen am 9. April 2018 neben Beethovens 5. Klavierkonzert Jazzstandards, trifft ein vom legendären Klarinettisten Benny Goodman persönlich in Auftrag gegebenes Klarinettenkonzert auf Gershwins Rhapsody in Blue und schließlich hören Sie wie aus Wettschulden Meisterwerke werden können: 1927 wettete der Dirigent Nikolai Malko mit Dmitri Schostakowitsch um 100 Rubel, dass es nicht möglich sei, ein Stück in weniger als einer Stunde zu orchestrieren. Schostakowitsch nahm die Wette an, brauchte 45 Minuten und bescherte der Musikwelt mit „Tahiti Trot“ op. 16 einen kunstvollen Hybrid aus E und U Musik – als hätte er gewusst, dass 90 Jahre später derlei Bedarf an einer neuen Kunstform, gemacht aus musikalischem Ungehorsam, bestünde. Eine Auseinandersetzung mit dem Establishment ist musikalisch wie gesellschaftlich auch Thema des Gemeinschaftsprojekts COLORS OF FREEDOM – eine Hommage an die Studentenbewegung von 1968, die sich in diesem Jahr zum 50. Mal jährt. Anlass genug, sich musikalisch mit den Themen Empörung, Wut, Widerstand und Befreiung auseinanderzusetzen.
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Die Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz wird unter der Leitung von Ernst Theis zusammen mit Musikern und Sängern aus dem Capitol Mannheim sinfonische Werke,
Frank Dupree
Rock- und Pop-Klassiker und eigens arrangierte Stücke für Band und Orchester in einem ‚aufrührenden‘ Konzert verbinden. „Den Geist der Freiheit bei den Klassikern und den ‚Rockern‘ suchen, das ist das Konzept des Abends“, so Georg Veit, der künstlerische Leiter des Capitol, der den Abend dramaturgisch begleitet. Wie im letzten Jahr mit „Life is a Cabaret“ schlagen Ernst Theis und Georg Veit einen musikalisch-thematischen Bogen über 200 Jahre Musikgeschichte und legen vor allem Wert auf die emotionale Erlebbarkeit der großen Themen. Unterstützt von Musikern und Absolventen der Pop-Akademie Mannheim und stimmgewaltig begleitet von Sängerinnen und Sängern des Capitol, öffnet das Orchester den Horizont der Freiheit. Text: Judith Schor, Georg Veit
Portrait
Lynn Harrell
RHEINLAND-PFALZ EXCELLENT! 17. Mai 2018 Neustadt, Saalbau 18. Mai 2018 Ludwigshafen, Pfalzbau RHEINLAND-PFALZ EXCELLENT! 5. PHILHARMONISCHES KONZERT 20. Mai 2018 Mainz, Rheingoldhalle RHEINLAND-PFALZ EXCELLENT! 8. MAINZER MEISTERKONZERT Karl-Heinz Steffens, Dirigent Lynn Harrell, Violoncello Wolfgang Amadeus Mozart Ouvertüre und Ballettmusiken aus „Idomeneo“, KV 366 und KV 367 Joseph Haydn Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 C-Dur Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 4 B-Dur, op. 60 20. Mai 2018 Neuwied, Schloss Engers PFINGSTFESTIVAL SCHLOSS ENGERS Lynn Harrell, Violoncello Thomas Duis, Klavier Stipendiaten der Villa Musica Ludwig van Beethoven Sonate für Violoncello und Klavier Nr. 1 F-Dur, op. 5 Johannes Brahms Sonate für Violine und Klavier G-Dur, op. 78 Franz Schubert Klaviertrio Es-Dur, op. 100 21. Mai 2018 Neuwied, Schloss Engers PFINGSTFESTIVAL SCHLOSS ENGERS Karl-Heinz Steffens, Klarinette Nikolaus Boewer, Violine Lynn Harrell, Violoncello Stipendiaten der Villa Musica Wolfgang Amadeus Mozart Klarinettenquinett A-Dur, KV 581 Johannes Brahms Klarinettenquintett h-Moll, op. 115
Gemeinsam mit der Stiftung Villa Musica lädt die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz zu einer neuen Konzertreihe ein. Die Auftaktkonzerte im Mai 2018 präsentieren den großartigen Cellisten Lynn Harrell mit einem facettenreichen Wechselspiel zwischen Kammermusik und großer Sinfonik.
R
heinland-Pfalz setzt auf Exzellenz – und das natürlich auch in der Kultur. Einer der landesweit anerkannten und auch über die Grenzen hinaus bekannter Leuchtturm des musikalischen Lebens ist die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Seit fast einem Jahrhundert ein festgefügter Pfeiler des kulturellen Lebens, ist das Sinfonieorchester der Metropolregion RheinNeckar unter seinem noch bis Mitte 2018 amtierenden Chefdirigenten Karl-Heinz Steffens zu neuen Höhen emporgewachsen: Anspruchsvolle Programme, ausgefeilte Konzertreihen, musikalische Feste, zyklische Aufführungen großer sinfonischer Werke und viel beachtete Gastspiele sorgen unter der Intendanz von Prof. Michael Kaufmann dafür, dass der Klangkörper in der Öffentlichkeit präsent und bei den Musikfreunden beliebt ist. Nicht umsonst hat der Deutsche Musikverleger-Verband die Staatsphilharmonie 2016/2017 für das „Beste Konzertprogramm“ ausgezeichnet. Kein Wunder, dass dieses Spitzenorchester auch ein begehrter Partner für andere Kulturinstitutionen ist: RHEINLAND-PFALZ EXCELLENT! nennt sich die jüngste Frucht solcher Verbindungen, eine Konzertreihe, die in Kooperation mit der Mainzer Landesstiftung „Villa Musica“ veranstal-
tet wird. Eine „Mittelrheinbrücke der Musik“ verbindet die Wege von Ludwigshafen, Mainz und Schloss Engers und führt hervorragende Künstler in die Region. Der Clou: Für fünf der acht Konzerte konnte der herausragende US-amerikanische Cellist Lynn Harrell gewonnen werden. Karl-Heinz Steffens wird im Rahmen der Kooperationskonzerte sowohl als Dirigent als auch an der Klarinette zu erleben sein.
Lynn Harrell
Lynn Harrell spielt im Rahmen von RHEINLAND-PFALZ EXCELLENT! auch mit der Staatsphilharmonie in ihrer Abo-Reihe in Ludwigshafen, die erstmals auf fünf Sinfoniekonzerte erweitert wird. Seit mehr als einem halben Jahrhundert ist der amerikanische Cellist Lynn Harrell Gast bei so gut wie allen internationalen Orchestern sowie bei zahlreichen
renommierten Festivals. Aus einem musikalischen Elternhaus stammend, debütierte er 1961 in der New Yorker Carnegie Hall, war Solocellist beim berühmten Cleveland Orchestra und begann 1971 seine internationale Laufbahn als Solist und Kammermusikpartner. Der Auftritt im Pfalzbau am Freitag, 18. Mai 2018 ist gleichzeitig das letzte Ludwigshafener Abokonzert unter der Leitung von Karl-Heinz Steffens, der sich mit einem furiosen Programm bei seinem geschätzten Publikum bedanken wird. Bis 21. Mai ist Karl-Heinz Steffens dann auch als Kammermusikpartner auf Schloss Engers in Neuwied zu hören. Der ausgezeichnete Klarinettist spielt gemeinsam mit Stipendiaten der Villa Musica und renommierten Solisten wie Thomas Duis, Michal Friedlander (Klavier), Nikolaus Boewer (Violine) oder Alexander Hülshoff (Violoncello und künstlerischer Leiter der Villa Musica) in mehreren Kammerkonzerten. Text: Werner Häußner
RHEINLAND-PFALZ EXCELLENT! ist eine Kooperation der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz mit der Stiftung Villa Musica Rheinland-Pfalz. 13
Konzertkalender
MO Ä 9. APRIL 2018 Ä 19:30
MI Ä 18. APRIL 2018 Ä 15:00
Mannheim, Capitol
Kaiserslautern, Fruchthalle
CONNECT IT! „KINGS AND QUEENS“ Frank Dupree, Dirigent und Klavier Julius Kircher, Klarinette Felicitas Brunke, Vocals Ludwig van Beethoven Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5 Es-Dur, op. 73 Vincent Youman Tea for Two arrangiert von Dmitri Schostakowitsch Malcolm Arnold Konzert für Klarinette und Orchester Nr. 2 op. 115 Jazz Songs George Gershwin Rhapsody in Blue (Original Jazz Band Version für Paul Whiteman)
DO Ä 19. APRIL 2018 Ä 15:00 Ä 16:30
Worms, Das Wormser KRABBELKONZERT Andrea Apostoli, Konzept und Musikalische Leitung SA Ä 21. APRIL 2018 Ä 19:30 S0 Ä 22. APRIL 2018 Ä 11:00
Ludwigshafen, dasHaus LIEDER VON WIEN BIS ISTANBUL Necip Gülses, Künstlerischer Leiter Ä Melihat Gülses, Sopran Bülent Özbek, Ney (Rohrflöte) Cansın Gülses, Yerden und Kemençe (Kniegeige) Ä Can Yıldırım, Kanun (Kastenzither) Murat Süngü, Violoncello Ä Anne Steffens, Sopran Ä Burak Çebi, Klavier Werke von Franz Schubert und Sevki Bey
RHEINLAND-PFALZ EXCELLENT! FR Ä 18. MAI 2018 Ä 20:00
Neuwied, Schloss Engers PFINGSTFESTIVAL SCHLOSS ENGERS
Thomas Duis, Klavier Stipendiaten der Villa Musica J. Haydn Klaviertrio Nr. 38 D-Dur Ä W. A. Mozart Klavierquartett Es-Dur KV 493 Ä L. v. Beethoven Klaviertrio Nr. 7 B-Dur, op. 97 SA Ä 19. MAI 2018 Ä 19:00
Neuwied, Schloss Engers PFINGSTFESTIVAL SCHLOSS ENGERS
Karl-Heinz Steffens, Klarinette Michal Friedlander, Klavier Alexander Hülshoff, Violoncello Stipendiaten der Villa Musica W. A. Mozart Klaviertrio Es-Dur KV 498 „Kegelstatt-Trio“ Ä F. Schubert Klaviertrio B-Dur, op. 99 Ä J. Brahms Klaviertrio a-Moll, op. 114 SA Ä 19. MAI 2018 Ä 22:00
Jonas Kaufmann MI Ä 9. MAI 2018 Ä 20:00
Nürnberg, Meistersingerhalle SO Ä 13. MAI 2018 Ä 19:30
Wien, Konzerthaus Wien MI Ä 16. MAI 2018 Ä 20:00
Stuttgart, Liederhalle OPERNGALA MIT JONAS KAUFMANN Jochen Rieder, Dirigent Jonas Kaufmann, Tenor „L’Opéra“ – Arien aus Opern von Bizet, Gounod, Massenet, Berlioz, Offenbach u. a.
Neuwied, Schloss Engers PFINGSTFESTIVAL SCHLOSS ENGERS
Karl-Heinz Steffens, Klarinette Michal Friedlander, Klavier Alexander Hülshoff, Violoncello Stipendiaten der Villa Musica
Don Quichote FR Ä 13. APRIL 2018 Ä 19:00 SA Ä 14. APRIL 2018 Ä 18:00
Baden-Baden, Festspielhaus DI Ä 17. APRIL 2018 Ä 19:30 MI Ä 18. APRIL 2018 Ä 19:30
Ludwigshafen, Pfalzbau DON QUICHOTE BALLETT SÃO PAULO Christoph Gedschold, Dirigent Choreografie von Márcia Haydée nach der Originalchoreografie von Marius Petipa. SO Ä 15. APRIL 2018 Ä 17:00
Ludwigshafen, Philharmonie SO UM 5 – Kammermusik sonntags um 5 „ICH WEISS, DASS MEIN ERLÖSER LEBT.“ Sebastian Casleanu und Konstantin Bosch, Violine Martin Straakholder, Viola Eric Trümpler, Violoncello Wolfgang Günter, Kontrabass Anne Scheffel, Klarinette Eckhard Mayer, Fagott Bernd Mallasch, Schlagwerk Doris Steffan-Wagner, Sopran Martin Wagner, Tenor Kammerchor Georg Friedrich Händel Teile aus „Der Messias“ HWV 56 Dmitri Schostakowitsch Streichquartett Nr. 8 c-Moll, op. 110 Jefferson Schoepflin Gulag Cantate 14
Bernd Glemser FR Ä 27. APRIL 2018 Ä 19:30
Ludwigshafen, Pfalzbau 4. PHILHARMONISCHES KONZERT SO Ä 29. APRIL 2018 Ä 19:00
Pforzheim, CongressCentrum Markus Huber, Dirigent Bernd Glemser, Klavier Carl Maria von Weber Ouvertüre aus „Euryanthe“ op. 81 JV 291 Ludwig van Beethoven Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 C-Dur, op. 15 Anton Bruckner Sinfonie Nr. 4 Es-Dur „Romantische“ (2. Fassung von 1877/1878 mit dem Finale von 1880) SA Ä 28. APRIL 2018 Ä 19:30
Wörth, Festhalle Markus Huber, Dirigent Dominik Cambeis, Klavier Carl Maria von Weber Ouvertüre aus „Euryanthe“ op. 81 JV 291 Ludwig van Beethoven Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 C-Dur, op. 15 Anton Bruckner Sinfonie Nr. 4 Es-Dur „Romantische“ (Zweite Fassung von 1877/78 mit dem Finale von 1880)
H. Wolf Italienische Serenade Ä A. Berg Vier Stücke für Klarinette und Klavier, op. 5 Ä J. Brahms Ä Sonate Nr. 2 für Klarinette und Klavier Es-Dur, op. 120,2 Ä A. Schönberg Verklärte Nacht, Streichsextett op. 4 Lynn Harrell SO Ä 20. MAI 2018 Ä 16:00
Neuwied, Schloss Engers
DO Ä 17. MAI 2018 Ä 20:00
Neustadt, Saalbau
PFINGSTFESTIVAL SCHLOSS ENGERS
FR Ä 18. MAI 2018 Ä 19:30
Lynn Harrell, Violoncello Thomas Duis, Klavier Stipendiaten der Villa Musica
Ludwigshafen, Pfalzbau RHEINLAND-PFALZ EXCELLENT! 5. PHILHARMONISCHES KONZERT
L. v. Beethoven Sonate für Violoncello und Klavier Nr. 1 F-Dur, op. 5 Ä J. Brahms Sonate für Violine und Klavier G-Dur, op. 78 Ä F. Schubert Klaviertrio Es-Dur, op. 100 MO Ä 21. MAI 2018 Ä 17:00
Neuwied, Schloss Engers PFINGSTFESTIVAL SCHLOSS ENGERS
Karl-Heinz Steffens, Klarinette Nikolaus Boewer, Violine Lynn Harrell, Violoncello Stipendiaten der Villa Musica W. A. Mozart Klarinettenquinett A-Dur, KV 581 Ä J. Brahms Klarinettenquintett h-Moll, op. 115
Eine Kooperation der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz mit der Stiftung Villa Musica Rheinland-Pfalz.
SO Ä 20. MAI 2018 Ä 19:30
Mainz, Rheingoldhalle RHEINLAND-PFALZ EXCELLENT! 8. MAINZER MEISTERKONZERT Karl-Heinz Steffens, Dirigent Lynn Harrell, Violoncello Wolfgang Amadeus Mozart Ouvertüre und Ballettmusiken aus „Idomeneo“, KV 366 und KV 367 Joseph Haydn Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 C-Dur Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 4 B-Dur, op. 60
Konzertkalender
WEILBURGER SCHLOSSKONZERTE
DO Ä 21. JUNI 2018 Ä 20:30
Eintritt frei Ludwigshafen, Stadtfest, Platz der Deutschen Einheit
SA Ä 9. JUNI 2018 Ä 20:00
Weilburg, Schloss
SPARKASSEN OPEN AIR
WEILBURGER SCHLOSSKONZERTE Karl-Heinz Steffens, Dirigent Alexander Kriechel, Klavier
Frank Dupree DO Ä 24. MAI 2018 Ä 19:30
Karlsruhe, CampusOne, Wolfgang-Rihm Forum KLAVIERISSIMO 20 20. Dr. Hermann BüttnerKlavierwettbewerb Frank Dupree, Dirigent und Klavier Triantafyllos Liotis, Klavier Mihee Kim, Klavier Till Hoffmann, Klavier Jee Eun Franziska, Lee Klavier Gloria Campaner, Klavier Regina Chernychko, Klavier
Sergej Rachmaninow Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 c-Moll, op. 18 Wolfgang Amadeus Mozart Sinfonie Nr. 41 C-Dur, KV 551 „Jupiter-Sinfonie“
Karl-Heinz Steffens SO Ä 10. JUNI 2018 Ä 19:30
Mannheim, Rosengarten, Musensaal 5. MANNHEIMER MEISTERKONZERT Karl-Heinz Steffens, Dirigent
SA Ä 2. JUNI 2018 Ä 19:30
Ludwigshafen, dasHaus
Wolfgang Amadeus Mozart Sinfonie Nr. 39 Es-Dur, KV 543 Ä Sinfonie Nr. 40 g-Moll, KV 550 Ä Sinfonie Nr. 41 C-Dur, KV 551 „Jupiter-Sinfonie“
AD.AGIO: BEGEGNUNG DER KULTUREN Andrea Apostoli, Konzept und musikalische Leitung
Ernst Theis
MUSIKFEST SPEYER 28. JUNI – 1. JULI 2018
Johann Sebastian Bach Konzert C-Dur für drei Klaviere BWV 1064 Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für zwei Klaviere und Orchester Nr. 10 Es-Dur, KV 365 Robert Schumann Konzert für Klavier und Orchester a-Moll, op. 54 Sergej Rachmaninow Rhapsodie über ein Thema von Paganini, op. 43 SO Ä 27. MAI 2018 Ä 17:00
Ernst Theis, Dirigent Solisten des Capitol Ensemblees Absolventen der Popakademie Mannheim Das Programm wird noch bekannt gegeben.
Musikdramatiker beim Musikfest Speyer
HAYDN & WAGNER DO Ä 28. JUNI 2018 Ä 19:30
FR Ä 29. JUNI 2018 Ä 19:30
SO Ä 1. JULI 2018 Ä 18:00
Ludwigshafen, Philharmonie
Speyer, Gedächtniskirche
Speyer, Historischer Ratssaal
Speyer, Gedächtniskirche
SO UM 5 – Kammermusik sonntags um 5 „WELCH SELTENER GAST“ Konstantin Bosch, Violine Stella Sykora-Nawri, Viola Rut Bantay, Violoncello Andrea Juric-Bosch, Klavier
Eröffnungskonzert Karl-Heinz Steffens, Dirigent Natalie Karl, Sopran Markus Schäfer, Tenor Franz Hawlata, Bass Deutscher Kammerchor
Serenade I
Schlusskonzert Karl-Heinz Steffens, Dirigent Elisabeth Teige, Sopran Thomas Mohr, Tenor
Klavierquartette von Wolfgang Amadeus Mozart und Robert Schumann
Joseph Haydn „Die Jahreszeiten“ Oratorium für Solostimmen, Chor und Orchester
SA Ä 2. JUNI 2018 Ä 19:30
FR Ä 29. JUNI 2018 Ä 15:00
Mannheim, Capitol „COLORS OF FREEDOM“ Ernst Theis, Dirigent Solisten des Capitol Ensembles Absolventen der Popakademie Mannheim Das Programm wird noch bekannt gegeben.
SO Ä 1. JULI 2018 Ä 15:00
Speyer, Kinder- und Jugendtheater Kinderkonzert Véronique Weber und Christian Birko-Flemming, Schauspiel Matthias Folz, Inszenierung Mitglieder der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz In Kooperation mit dem Kinderund Jugendtheater Speyer
Mitglieder der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz Werke von Joseph Haydn, Richard Wagner und Gustav Helsted SA Ä 30. JUNI 2018 Ä 15:00
Speyer, Historischer Ratsaal Musikalische Lesung Dorothee Böhnisch, Sopran Streicher der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz Richard Wagner und Mathilde Wesendonck – eine heimliche Liebe in 5 Liedern
Richard Wagner „Lohengrin“ daraus: Vorspiel zum 1. Akt; Elsas Traum „Einsam in trüben Tagen“; „Wenn ich im Kampfe für Dich siege – Nie sollst Du mich befragen“; Vorspiel zum 3. Akt; „Das süße Lied verhallt“; „In fernem Land“ Richard Wagner Parsifal-Suite
In Kooperation mit
SA Ä 30. JUNI 2018 Ä 19:30
Speyer, Historischer Ratssaal Serenade II Mitglieder der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz
Mit freundlicher Unterstützung der
Werke von Richard Wagner, Franz Liszt und Giacomo Meyerbeer 15
Neuigkeiten und Meldungen
KIKO KINDERKONZERT „Die Geschichte vom Soldaten“ DO 3. Mai 2018 9:30 & 11:00 FR 4. Mai 2018 9:30 & 11:00 SO 6. Mai 2018 11:00 Ludwigshafen, Philharmonie KIKO Kinderkonzert „Die Geschichte vom Soldaten“ Matthias Folz, Regie, Vorleser Eric Trümpler, musikalische Leitung Jochen Laugsch, Der Teufel Christian Birko-Flemming, Der Soldat Oksana Hoffmann, Die Prinzessin Für alle Menschen ab 8 Jahren.
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in junger Soldat ist auf dem Weg nach Hause, da begegnet ihm ein Mann, der seine Geige haben möchte. Er bietet dem Soldaten ein Zauberbuch, das ihn reich zu machen verspricht. Trotz des Reichtums verbringt der Soldat von nun an seine Tage glücklos. Er sehnt sich nach der Geige und möchte den Tausch rückgängig machen, was allerdings nicht so leicht ist, wenn man es mit dem Teufel zu tun hat. Eine abenteuerliche Reise beginnt, bei der am Ende nichts mehr ist, wie es vorher einmal war! Eine märchenhafte Atmosphäre entsteht durch die Musik Strawinskys und macht den Besuch einer Aufführung der Geschichte vom Soldaten zum generationenübergreifenden Erlebnis. Das Stück ist geeignet für Kinder und Jugendliche ab 8 Jahren und wird in Kooperation mit dem Kinder- und Jugendtheater Speyer aufgeführt.
KLAVIERISSIMO 20 DER 20. DR. HERMANN BÜTTNER-KLAVIERWETTBEWERB IN KARLSRUHE Zur Feier des nun mehr zum 20. Mal stattfindenden Dr. Hermann Büttner-KlavierKLAVIERISSIMO 20 wettbewerbs wird die Staatsphilharmonie 20. Dr. Hermann unter der Leitung ihres ehemaligen Artist in Büttner-KlavierResidence (Saison 2016/2017) Frank Dupree, wettbewerb selbst Preisträger des Klavierwettbewerbs Frank Dupree, Dirigent und Klavier (2014), einen fulminanten musikalischen Preisträger des 20. Jubiläumsabend gestalten: Dr. Hermann-BüttnerStiftung unterstützt Klavierwettbewerbs Die Adler-Büttner Programm Studierende der Hochschule für Musik siehe Seite 15 Karlsruhe, vorrangig im Fach Klavier, und ist Ausrichterin des Wettbewerbs, der am 24. Mai 2018 um 19:30 Uhr im beeindruckenden Wolfgang-Rihm-Forum auf Campus One Schloss Gottesaue stattfindet. Mit einem Programm von Bach über Mozart und Schumann bis hin zu Rachmaninow werden Sie Frank Dupree sowohl als Dirigenten als auch als Pianisten erleben. Weitere Solisten des Abends sind natürlich die jungen Preisträger des Dr. Hermann Büttner-Klavierwettbewerbs – ein wunderbares Hörerlebnis: KLAVIERISSIMO! 24. Mai 2018 Karlsruhe, CampusOne, Wolfgang-Rihm Forum
IMPRESSUM Herausgeber V.i.S.d.P.: Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Heinigstraße 40 67059 Ludwigshafen Telefon 0621 - 599090 Telefax 0621 - 5990950 info@staatsphilharmonie.de www.staatsphilharmonie.de
Redaktion: Prof. Michael Kaufmann, Judith Schor, Vanessa Stojanovic Originalbeiträge: Prof. Michael Kaufmann, Judith Schor, Vanessa Stojanovic, Matthias Henke, Thomas Kraus, Felix Werthschulte, Georg Veit, Werner Häußer, Gert Deppe Gestaltung: DesignKultur, Wiesbaden Druck: Chroma Druck & Verlag GmbH
Intendant: Prof. Michael Kaufmann
Programm- und Besetzungsänderungen vorbehalten.
Generalmusikdirektor: Karl-Heinz Steffens
Dieses Magazin ist auf FSC®-zertifiziertem Papier gedruckt und umweltfreundlich hergestellt worden
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WEILBURGER SCHLOSSKONZERTE 9. Juni 2018 Weilburg, Schloss WEILBURGER SCHLOSSKONZERTE Karl-Heinz Steffens, Dirigent Ä Alexander Kriechel, Klavier Sergej Rachmaninow Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 c-Moll, op. 18 Wolfgang Amadeus Mozart Sinfonie Nr. 41 C-Dur, KV 551 „JupiterSinfonie“
Fotos Titelseite: Stefffens © Stefan Wildhirt Seite 2: Deutsche Staatsphilharmonie © Stefan Wildhirt, Michale Kaufmann © Hardy Müller Seite 3: Staatsphilharmonie © Stefan Wildhirt, Vanessa Stojanovic © Julia Okon, Lynn Harrell © Chad Batka, Jonas Kaufmann © Julian Hargreaves, Melihat Gülses © DSP, Haydn&Wagner © Bildarchiv DSP Seite 4+5: Steffens © Gert Kiemeyer, Interviewszenen © Vanessa Stojanovic Seite 6+7: Gedächtniskirche © Oberst, Steffens © Benno Hunziker Seite 8+9: Interview und Pegeluhr © Vanessa Stojanovic Seite 10: Bernd Glemser © Werner Kmetitsch, Markus Huber © Rene Achenbach Seite 11: Jonas Kaufmann © Gregor Hohenberg / Sony Classical Seite 12: Felicitas Brunke © Konrad Schmitz, Julius Kircher © Franziska Gilli, Frank Dupree © Sebastian Heck Seite 13: Lynn Harrell © Chad Batka, Christian Steiner Seite 14+15: Don Quichote © Wilian Aguiar / São Paulo Dance Company, Bernd Glemser © Werner Kmetitsch, Jonas Kaufmann © Sony Classical, Lynn Harrell © Christian Steiner, Karl-Heinz Steffens © Stefan Wildhirt, Frank Dupree © Sebastian Heck, Ernst Theis © Ernst Theis Seite 16: Schloss Weilburg © Tilo Kramer Seite 17: Jakob Fliedl © Vanessa Stojanovic, So um 5
Hoch über der Lahn liegt Schloss Weilburg, wo seit 46 Jahren die Schlossfestspiele stattfinden. Durch seine architektonische Geschlossenheit zu allen Seiten bildet der Renaissancehof der ehemaligen Nassauer-Residenz eine hervorragende Akustik für Musik unter freiem Himmel und bietet damit ein unvergleichliches KonzertAmbiente. Die Staatsphilharmonie gastiert am 9. Juni 2018 unter der Leitung ihres Chefdirigenten Karl-Heinz Steffens mit einem sommerlich abwechslungsreichen Programm vor der geschichtsträchtigen Kulisse.
© Vanessa Stojanovic Seite 18: Mozart © gemeinfrei, Karl-Heinz Steffens © Julia Okon Seite 19: Melihat Gülses © DSP, Anne Steffens © Julia Herzsprung, Burak Cebi © Burak Cebi, Necip Gülses © Murat Aydemir Seite 20+21: Seite 22+23: Les Adieux © Australian National Maritime Museum Wir danken den Künstlern und Künstleragenturen für die freundliche Unterstützung bei der Bildbeschaffung. Urheber, die nicht zu ermitteln oder zu erreichen waren, werden zwecks nachträglicher Rechteabgeltung um Nachricht gebeten.
Neuigkeiten und Meldungen
AD.AGIO Musik ist Kommunikation und verbindet die Menschen Mit seinem besonderen interkulturellen AD.AGIO-Konzept wandelt Andrea Apostoli mit den Konzertbesuchern durch verschiedene Welten, im Vordergrund steht die Begegnung der Künstler mit den Gästen, sodass eine lebendige Atmosphäre des Austauschs entsteht. Die Vermischung verschiedenster Stile vermittelt sich dem Zuhörer durch Apostolis partizipierende Herangehensweise beinahe instinktiv: Musik, Teilnahme und Schweigen. Es entsteht eine Alchemie der Kontraste und Emotionen auf einer Reise zwischen unterschiedlichen musikalischen Welten ohne Worte. Das ist Ad.Agio. Nächster Termin: Samstag, 2. Juni 2018, 19:30 Uhr im Kulturzentrum dasHaus in Ludwigshafen
HERZLICH WILLKOMMEN!
SO UM 5 Kammermusik sonntags um fünf
ICH WEISS, DASS MEIN ERLÖSER LEBT Eine musikalische Reise von der Dunkelheit ins Licht. Gleich nach den feierlichen, ernsten Tönen der Orchestereinleitung zu Händels „Messias“ verkündet der Tenor die hoffnungsvolle Botschaft, „Tröstet euch“. Das beliebte Chorwerk bietet eine Antwort auf die urmenschliche Suche nach Erlösung. Im Gegensatz dazu zeigt uns Dmitri Schostakowitschs autobiografisches 8. Streichquartett Angst, Trauer und Einsamkeit, die im dunklen Schatten von Josef Stalin herrschten. Jefferson Schoepflins „Gulag Cantate“ erzählt die Geschichte von einer starken Frau die Stalins Lager überlebte und trotz aller Verzweiflung ihren Glauben, Hoffnung und Liebe nie verlor. SO Ä 15. APRIL 2018 Ä 17:00
Ludwigshafen, Philharmonie
JAKOB FLIEDL, 1988 in Klagenfurth/Österreich geboren, besetzt seit 1. Dezember 2017 die Stelle des stellvertretenden Solo-Fagottisten der Staatsphilharmonie. Nach dem Studium in München (Konzertdiplom, Masterstudium und darauffolgend Master in Neue Musik) sammelte er Orchestererfahrungen u. a. bei der Oper Göteborg, dem New Zealand Symphony Orchestra und zuletzt bei den Münchner Symphonikern. Wir freuen uns sehr, Jakob Fliedl bei der Staatsphilharmonie begrüßen zu dürfen!
„ICH WEISS, DASS MEIN ERLÖSER LEBT.“ Sebastian Casleanu, Konstantin Bosch, Violine Ä Martin Straakholder, Viola Ä Eric Trümpler, Violoncello Ä Wolfgang Güntner, Kontrabass Ä Anne Scheffel, Klarinette Ä Eckhard Mayer, Fagott Ä Bernd Mallasch, Schlagwerk Ä Doris Steffan-Wagner, Sopran Ä Martin Wagner, Tenor Ä Kammerchor
ffee agska hrung t n n o Mit S zer teinfü on und K
WELCH SELTENER GAST Das Klavierquartett ist eine sehr außergewöhnliche Gattung der Kammermusik. Zwischen dem „solistischen“ Klaviertrio, dem „akademischen“ Streichquartett und dem „symphonischen“ Klavierquintett, blieb es durch alle Epochen ein Sonderling. Dennoch schrieben fast alle „Großen“ mindestens ein Mal für diese besondere Besetzung. Das Klavierquartett ist auf den Bühnen und in der SO um 5-Reihe ein „seltener Gast“. Wir freuen uns auf seinen Besuch! SO Ä 27. MAI 2018 Ä 17:00
Ludwigshafen, Philharmonie „WELCH SELTENER GAST“ Konstantin Bosch, Violine Stella Sykora-Nawri, Viola Rut Bantay, Cello Andrea Juric-Bosch, Klavier Klavierquartette von Wolfgang Amadeus Mozart und Robert Schumann
Georg Friedrich Händel Teile aus „Der Messias“ HWV 56 Dmitri Schostakowitsch Streichquartett Nr. 8 c-Moll, op. 110 Jefferson Schoepflin „Gulag Cantate“ – Ich weiß, dass mein Erlöser lebt oben links: Das SO UM 5-Team (v.l.n.r.): Hildegard Boots, Daniel Kroh, Anne Scheffel, Bernd Mallasch, Konstantin Bosch, Petra Fluhr
Einlass und Kasse zu den SO UM 5- Konzerten ist jeweils ab 16:00 Uhr. Zu jedem Konzert findet um 16:30 Uhr im Foyer eine Einführung von Dr. Nicole Aeschbach statt. Saaleinlass erfolgt 10 Minuten vor Konzertbeginn. Silvestro Lega (1826 – 1895): „Il canto dello stornello“ (Das Lied der Lerche), 1868 Galleria Nazionale d‘Arte Moderna di Palazzo Pitti. Florenz
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Das besondere Konzert
5. Mannheimer Meisterkonzert
MANNHEIM ODER MAILAND? HAUPTSACHE MUSIK! Mozarts grandiose „Jupiter-Sinfonie“ ist das Herzstück des 5. Mannheimer Meisterkonzerts
Rechnet man die Tage von Wolfgang Amadeus Mozarts Aufenthalten in Mannheim zusammen, kommt ziemlich genau ein halbes Jahr zusammen. Nicht viel im Vergleich etwa zu den Lebensstationen Wien und Salzburg, gleichwohl markiert Mannheim einen nicht unbedeutenden Schwerpunkt im viel zu kurzen Leben des genialen Tondichters. 10. Juni 2018 Mannheim, Rosengarten, Musensaal 5. Mannheimer Meisterkonzert Karl-Heinz Steffens, Dirigent Wolfgang Amadeus Mozart Sinfonie Nr. 39 Es-Dur, KV 543 Sinfonie Nr. 40 g-Moll, KV 550 Sinfonie Nr. 41 C-Dur, KV 551 „Jupiter-Sinfonie“
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it Mozarts letzten drei Sinfonien verabschiedet sich Karl-Heinz Steffens nach fast zehn Jahren als Generalmusikdirektor der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz von seinem Mannheimer Publikum. Insgesamt viermal war Mozart in Mannheim. Obgleich Metropolen wie München, Prag, London oder Mailand im Reisekalender des herausragenden Komponisten zu finden sind, verband ihn mit der kurpfälzischen Residenzstadt eine durchaus besondere Beziehung. Es sind keine herausragenden Werke, die Mozart dort aufs Notenpapier brachte, sieht man einmal von seinem Flötenkonzert und etlichen in der Tat großartigen Konzertarien ab. Bedeutende Sinfonien und Opern hingegen made in Mannheim? Fehlanzeige. Wohl aber lernte Mozart an Rhein und Neckar zahlreiche Vertreter der Mannheimer Schule um Christian Cannabich und Ignaz Holzbauer kennen – und mit ihnen zukunftsweisende Kompositionstechniken. Eine Bekanntschaft ganz anderer Natur aber hinterließ bei dem gerade einmal 21-Jährigen mindestens ebenso nachhaltigen Eindruck, der nämlich von Aloisia Weber. Er unterrichtete die seinerzeit bereits hoch gehandelte Sopranistin, musizierte mit ihr – und verliebte
sich in sie. Seinen Heiratsantrag lehnte die junge Dame allerdings ab. Der Rest der Geschichte ist wohl bekannt: 1782 heirateten Mozart und Aloisias Schwester Constanze – das Wolferl und das Stanzerl. Die letzten drei seiner insgesamt 41 Sinfonien komponierte Mozart innerhalb nur weniger Wochen im Sommer 1788 in Wien, drei Jahre also vor seinem Tod. Einen äußeren Anlass sucht man vergebens, Mozart schuf diese sinfonischen Schwergewichte offenbar aus freien Stücken und ohne konkrete Aussicht auf eine Aufführung. Mehr noch: Er durchlebte sowohl seelisch als auch materiell eine schwierige Zeit, hätte also gute Gründe für eine schöpferische Pause gehabt. Der Genius aber schuf mit dieser Trias seine wohl bedeutendsten Werke dieser Gattung. Bei aller Individualität der letzten drei Sinfonien scheint sie doch zu einen, dass Mozart hier noch einmal die ganze Bandbreite seiner Klangsprache auszuschöpfen und darzustellen versuchte, quasi als künstlerisches Resümee. Da ist zunächst die Sinfonie Es-Dur KV 543, feierlich und mit Pathos auf der einen und gleichermaßen sehnsüchtig und schmerzvoll auf der anderen Seite. In der Sinfonie g-Moll KV 550 werden wir Zeuge von geradezu unerbittlicher Unruhe und auch Abgründigkeit,
wobei Mozart immer wieder die Grenzen der klassischen Ästhetik erreicht, infrage stellt und mitunter auch überwindet. Das sinfonische Finale in C-Dur KV 551 schließlich ist bei allem festlichen Glanz und erhabener Klarheit einmal mehr geprägt von Widersprüchlichkeit und Ambivalenz – und einem Schlusssatz, der mit seiner Komplexität und gleichzeitig spielerischen Leichtigkeit das Attribut genial allemal verdient. Es scheinen diese drei letzten Sinfonien Mozarts Adieu und Willkommen ganz selbstverständlich in einem Atemzug auszusprechen, wie gemacht für das (vorerst) letzte Konzert von Karl-Heinz Steffens im Mannheimer Rosengarten. Für einen Abschied, dem stets auch die Freude auf ein Wiedersehen innewohnt. Oder, um es mit Hermann Hesse zu sagen: „Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe bereit zum Abschied sein und Neubeginne, um sich in Tapferkeit und ohne Trauern in andre, neue Bindungen zu geben.“ Text: Gert Deppe
Begegnungen der Kulturen
von Wien bis Istanbul Ein Fest der Kulturen, ein Plädoyer für eine weltoffene Gesellschaft und ein einmaliges Konzerterlebnis mit außergewöhnlichen Interpreten: Am 21. und 22. April 2018 begegnen sich nach den erfolgreichen Aufführungen im November 2016 im Ludwigshafener Kulturzentrum dasHaus wieder Orient und Okzident auf einer Konzertbühne. Auch in diesem Jahr freuen wir uns besonders über den Besuch der „Grande Dame des türkischen Lieds“: Melihat Gülses.
„S
chläft ein Lied in allen Dingen ...“, heißt es in einem berühmten Gedicht von Joseph von Eichendorff. Was kann damit gemeint sein? Auf der ganzen Welt gibt es kein Land und gab es keine Zeit ohne Musik, ohne Gesang. „Ein Lied in allen Dingen“ – eine kurze Melodie, eine schlichte Form – eine gesungene Komposition aus Musik und Liedtext: Eine musikalische Kurzformel, die sich in allen Kulturen wiederfindet und in ihrer Einfachheit reiner Ausdruck menschlichen Gefühls ist. Das Wesen des Liedgesangs ist wie der Zauber der Musik ein dynamischer hybrider Begriff, der sich durch seine interkulturelle Verwendbarkeit nicht nur in eine Richtung definieren und anwenden lässt. Das Lied hat nicht eine einzige Heimat, bündelt nicht eine einzige Wahrheit: Es erzählt die Geschichte eines weltumspannenden „Wir“. Und genau dieses starke und jubilierende „Wir“ „schläft in allen Dingen“ und klingt in allen LIEDERN VON WIEN BIS ISTANBUL, die Sie auf der Bühne hören werden. Diese Lieder stammen von Franz Schubert und S¸evki Bey, zwei Komponisten, beinahe Zeitgenossen, deren Heimaten weit auseinanderlagen und die einander doch näher standen, als man zunächst annehmen könnte. Dabei lohnt es sich auch zu hinterfragen, warum man überhaupt davon ausgeht, dass die Unterschiede zwischen Ost und West derart groß gewesen sein sollten?
„Während meiner Schulzeit hatte ich sehr viele türkische Freundinnen und wir haben Teestündchen veranstaltet, bei denen wir türkische Volksmusik gehört und nachgesungen haben. Da meine Schwiegereltern in spe ebenfalls türkische Musiker sind, finde ich es wunderbar, nun auch Teil eines solchen Projekts zu sein, um mich so noch intensiver mit der türkischen Musik zu beschäftigen.“ Anne Steffens, Sopran
„Als türkischer Musiker, dessen Familie seit Generationen mit der westlichen Musik verbunden ist, ist mir dieses Konzert enorm wichtig, denn es vereint die beiden großen Quellen meiner musikalischen Geschichte: die Liebe zu Schuberts Musik und die osmanische Musiktradition, die so tief in mir verwurzelt ist. Der erste Schritt des Kennenlernens anderer Kulturen ist vor allem deren Musik zu verstehen.“ Burak Çebi, Klavier
Die Lieder von Franz Schubert kennen wir im deutschsprachigen Raum nur zu gut. Durch den hohen Stellenwert, den diese Weisen in unserer Kultur einnehmen, könnte man fast behaupten, sie symbolisierten etwas wie eine musikalische Heimat für uns. „Heimat ist das, wovon man ausgeht“, beginnt T. S. Eliot eines seiner Gedichte. Es ist das Naheliegende, das Vertraute, der Ort, aus dem man kommt. Und weil uns die Lieder von Schubert so empfinden lassen, können wir auch eine Vorstellung dafür entwickeln, was äquivalent dazu S¸evki Beys Kompositionen den türkischen Musikfreunden bedeutet. Ob man die (musikalische) Heimat nun bei Franz Schubert oder bei S¸evki Bey verortet, ist womöglich nicht wichtig, denn vielleicht ist Heimat nicht etwas von dem man ausgeht, sondern von dem aus man weitergeht. Etwas, womit sich zwar beginnen lässt, aber vor allem etwas, das wir gemeinsam herstellen müssen. Im Sinne dieses Heimatbegriffs ist das besondere Konzertprojekt LIEDER VON WIEN BIS ISTANBUL gedacht.
„Ausgehend von der Überlegung, dass die Kunst und die Lebensläufe dieser beiden großen Liedkomponisten der westlichen und östlichen Welt so erstaunliche Ähnlichkeiten aufweisen, wollte ich die Musikstücke der beiden Kulturen einmal gemeinsam auf derselben Bühne aufführen. Außerdem entzückte mich die Vorstellung, den Geist beider Komponisten in diesem Konzert zusammenzubringen.“ Necip Gülses, Künstler. Leiter
21. April 2018 22. April 2018 dasHaus, Ludwigshafen LIEDER VON WIEN BIS ISTANBUL Necip Gülses, Künstlerischer Leiter Melihat Gülses, Sopran Bülent Özbek, Ney (Rohrflöte) Cansın Gülses, Yerden und Kemençe (Kniegeige) Can Yıldırım, Kanun (Kastenzither) Murat Süngü, Violoncello Anne Steffens, Sopran Burak Çebi, Klavier Werke von Franz Schubert und Şevki Bey
Text: Judith Schor 19
Vorschau
Das Metropolregion Sommer-Musikfest
MODERN TIMES 2018 NEUNZEHNHUNDERTACHTZEHN – SCHWARZES LOCH UND WEISSES RAUSCHEN Es war das Jahr Achtzehn. Und es ist das Jahr Eins. Das Jahr, in dem unsere Zeit erst wirklich beginnt. 100 Jahre Ende des Ersten Weltkriegs: 1918 hatten die Deutschen genug von ihren Fürsten und jagten sie davon. Die MODERN TIMES 2018, Vom „Kaiserwalzer“ bis zu „La Valse“ – ein Abschiedspanorama und ein Neuanfang. Mit Konzerten in Heidelberg, Landau, Ludwigshafen, Mannheim und Neustadt laden wir Sie ein, Ihrer Staatsphilharmonie, herausragenden Solisten und bedeutenden Dirigenten von Spielort zu Spielort in der Metropolregion Rhein-Neckar zu folgen. Dabei kommt die Staatsphilharmonie mit dem Metropolregion SommerMusikfest auch wieder ihrem besonderen Auftrag nach, mit Angeboten in die Region hinein und als Botschafter weit darüber hinaus zu wirken.
MODERN TIMES wird gefördert durch die Stiftung Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz.
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Eine Kooperation der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz mit der LUKOM und dem Stadtmarketing Mannheim.
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it Benjamin Reiners (Stellvertretender GMD Mannheim) und Elias Grandy (GMD Heidelberg) präsentieren sich in diesem Jahr auch führende Dirigenten aus der Region – nicht nur eine großartige künstlerische Bereicherung, sondern auch ein Gewinn zur stärkeren Vernetzung der Metropolregion. Dritter im Bunde der Dirigenten für die Sinfoniekonzerte ist Michael Francis, dem in der Spielzeit 2018/2019 durch mehrere Gastdirigate gesteigerte Aufmerksam zuteilwerden wird. Darüber hinaus ist es gelungen, zwei Programme in die Pfalz zu tragen: Die zusätzlichen Vorkonzerte in Landau und Neustadt zeigen eindrucksvoll, dass sich die MODERN TIMES als herausragendes Festival, als verbindendes Element für die Region etabliert haben. Und so freuen wir uns, wenn Sie dem weiter wachsenden Konzertreigen von MODERN TIMES von Spielort zu Spielort – von Heidelberg über Landau, Ludwigshafen, Neustadt und Mannheim folgen. „Und dann, dann schwoll es auf, das ewige Lied des Deutschtums, das Lied, das klingen wird, solang ein Tropfen Blutes noch glüht: Die Wacht am Rhein. Schwoll auf, stürmte, donnerte, gesungen, nein, gebetet von Tausenden.“ Solche und ähnliche Berichte über Versammlungen, auf denen deutsche Bürgerinnen und Bürger den Ausbruch des Ersten Weltkriegs bejubelten, gibt es zuhauf. Das Zitat erhält jedoch einen besonderen Geschmack, wenn man auf den Autor blickt. Es war – kaum zu glauben – der 18-jährige Berthold Brecht. Aber das Bürgersöhnchen lernte schnell. 1916, nach der Schlacht von Verdun, distanzierte er sich von seinem Hurra-Patriotismus. Und er rasierte den „hold“, nannte sich fortan Bert Brecht oder
auch BB, um wenig später seine Legende vom toten Soldaten zu schreiben, eine der wirkungsmächtigsten Antikriegsballaden des 20. Jahrhunderts. Der Erste Weltkrieg, so darf man folgern, riss alle und alles mit sich, sogkräftig wie ein Schwarzes Loch: die Depperten und die Klugen, die Liebenden und die Hassenden, die armen Schlucker und die reichen Prasser, die Fürchtegotts wie die „Gottlosen“ – und natürlich auch die Künstler, die Komponisten. Diesem Tsunami, der die Völkerschlacht begleitete und noch heute in den Erinnerungen von Millionen Menschen nachschwingt, verleihen die MODERN TIMES 2018 klingende Gestalt – eine sinnlich erfahrbare Geschichtlichkeit, könnte man sagen. Eigentlich begann alles ganz harmlos, dem fallenden Blatt vergleichbar, das dem Erdbeben vorangeht. Johann Strauß komponierte seine Walzer, deren Drehmomente die Tanzenden süchtig werden ließen (MODERN TIMES 1, Kaiserwalzer). Kaiser FranzJoseph I. regierte Jahrzehnte lang das Riesenreich der Habsburger und wiegte so viele seiner Untertanen in Sicherheit. Doch unter der Oberfläche brodelte es, bis die sozialen und nationalen Spannungen in eine Explosion mündeten, in das Attentat von Sarajevo, bei dem der österreichische Thronfolger und seine Gattin zu Tode kamen – ein Doppelmord, ein Funke, der bekanntlich den Ersten Weltkrieg auflodern ließ. Den Freudentaumel zu Beginn dämpfte schon bald die erschreckende Zahl der Opfer (bis zum Ende des Schlachtens sollten es 17 Millionen werden) (MODERN TIMES 3, TAUMEL(ND) AM ABGRUND). Zu ihnen zählte der österreichische Dichter Georg Trakl, der sich im November 1914 eine Überdosis an Kokain verabreichte, nachdem er einer Massenhinrichtung hatte beiwohnen müssen. Vom Tod
Vorschau
2018 des 27-jährigen Lyrikers erschüttert, setzte ihm Anton Webern wenig später ein Denkmal, indem er sechs Gedichte Trakls vertonte. Zu den frühen Opfern des Krieges zählte auch der 1887 in Worms geborene Rudi Stephan (MODERN TIMES 1, KAISERWALZER, und MODERN TIMES 3, TAUMEL(ND) AM ABGRUND). Er starb 1915 auf einem Schlachtfeld in der Ukraine – und mit ihm eine der größten Hoffnungen unter den damaligen Komponisten, der trotz seines beinahe noch jugendlichen Alters schon einen beachtlichen Werkkatalog vorweisen konnte. Auch den britischen Musiker und Dichter Ivor Gurney muss man hier nennen (MODERN TIMES 2, FRIEDLICHE PLANETEN?). Physisch überlebte er das große Völkermorden, obwohl ihn eine Giftgasattacke schwer verletzt hatte. Doch 1918, im Alter von 28 Jahren, erlitt er einen seelischen Zusammenbruch, von dem er sich zeitlebens nicht mehr erholte. Umso mehr rührt seine 1920 vollendete, tiefmelancholische War Elegy: Sie mutet an, als ob Gurney den brutalen Schlachtenlärm mit einem Weißen Rauschen überblenden wollte. Ähnliches lässt sich von Sergei Prokofievs 1917 finalisierter Sinfonie „Classique“ sagen (MODERN TIMES 1, Kaiserwalzer). Denn sie entstand in zeitlicher Nachbarschaft zur russischen Oktoberrevolution, einem blutigen Umsturz, der nicht nur die Zarenfamilie in den Untergang riss. Von all dem weiß die Sinfonie „Classique“ nicht das Geringste. Sie lässt sich angesichts des grausigen Hintergrunds nur als heiteres Kontrastprogramm verstehen. Dass die Komponisten aber auch immer wieder das Martialische und die allgemeine Untergangsstimmung spiegeln konnten, lässt sich gleichfalls beobachten. So deuteten viele Kommentatoren den ersten Satz von Gustav Holsts 1916 vollendetem Zyklus Die Planeten (er ist mit „Mars. The Bringer of War“ überschrieben) als Echo auf den Horror der Schützen-
gräben, als Vision einer mehr und mehr mechanisierten Kriegsführung (MODERN TIMES 2, FRIEDLICHE PLANETEN?); während man in Maurice Ravels spektakulär endendem Orchesterstück La Valse einen Abgesang auf eine versunkene Epoche sehen kann, auf die Walzerseligkeit à la Strauß und die Sissi-Ära (MODERN TIMES 5, THE UNANSWERED QUESTION). Von der Zeit danach, von den 1920er-Jahren und deren Dauerthema der Urbanität, kündet Béla Bartóks Konzertsuite Der wunderbare Mandarin (MODERN TIMES 5, THE UNANSWERED QUESTION). Sie basiert auf einer Tanzpantomime, die im ‚Milieu’ spielt. Ihr Inhalt, aber auch die Musik erschienen Konrad Adenauer, dem damaligen Oberbürgermeister von Köln, so anstößig, dass er das Werk gleich nach der Premiere vom Spielplan nehmen ließ. 1918, im letzten Kriegsjahr, kam Leonard Bernstein zur Welt, in Massachusetts (USA), als Sohn jüdischer Einwanderer aus der Ukraine. Seinem Geist, seiner mentalen wie musikalischen Offenheit zeigt sich nicht nur ein ihm gewidmetes Konzert verpflichtet (MODERN TIMES 4, NO TROUBLE WITH LENNY!), sondern die MODERN TIMES insgesamt. Hat Bernstein es doch wie kein Zweiter seiner Zunft verstanden, die (Schützen-) Gräben des 20. Jahrhunderts zu überbrücken: zwischen den Völkern und Religionen, zwischen den Konservativen und Progressiven oder auch zwischen Jung und Alt – etwa als er 1987, drei Jahre vor seinem Tod, die Internationale Orchesterakademie des Schleswig-Holstein Musik Festival gründete.
20. September 2018 Landau, Jugendstil-Festhalle 21. September 2018 Ludwigshafen, Pfalzbau MODERN TIMES 1 KAISERWALZER Benjamin Reiners, Dirigent N.N., Klavier Mark-Antony Turnage Passchendaele Maurice Ravel Konzert für Klavier und Orchester D-Dur (für die linke Hand) Johann Strauß Der Kaiserwalzer op. 437 Rudi Stephan Musik für Orchester (1912) Sergej Prokofjew Sinfonie Nr. 1 D-Dur, op. 25 „Symphony classique“ 13. September 2018 Neustadt, Saalbau 23. September 2018 Heidelberg, Stadthalle MODERN TIMES 2 FRIEDLICHE PLANETEN? Michael Francis, Dirigent N.N., Frauenchor Ivor Gurney War Elegy Alban Berg Drei Orchesterstücke op. 6 Gustav Holst „Die Planeten“ op. 32 29. September 2018 Ludwigshafen, Friedenskirche MODERN TIMES 3 TAUMEL(ND) AM ABGRUND Ernst Theis, Dirigent Ute Gfrerer, Gesang und Rezitation Werke von Béla Bartók, Emmerich Kálmán, Ralph Vaughan Williams, Charles Ives, Rudi Stephan, Georges Butterworth 2. Oktober 2018 Mannheim, Capitol MODERN TIMES 4 NO TROUBLE WITH LENNY! Frank Dupree, Dirigent und Klavier Mini Schulz, Kontrabass Obi Jenne, Schlagzeug N. N., Gesangssolisten Leonard Bernstein Trouble in Tahiti, dazwischen: „Interludes with Lenny“ In Kooperation mit der Hochschule für Musik Karlsruhe 7. Oktober 2018 Mannheim, Rosengarten MODERN TIMES 5 THE UNANSWERED QUESTION Elias Grandy, Dirigent Julian Steckel, Cello Maurice Ravel La Valse Edward Elgar Konzert für Violoncello und Orchester e-Moll, op. 85 Bela Bartok Konzertsuite „Der Wunderbare Mandarin“ op. 19 Charles Ives The Unanswered Question 21
Kolumne Prof. Dr. Matthias Henke
LES ADIEUX
N
ein, mit der Überserzung des deutschen Titels seiner 1811 erschienenen Klaviersonate op. 81 a (genauer gesagt: mit der Überschrift ihres ersten Satzes, „Lebewohl“) konnte sich Beethoven nicht anfreunden: „lebe wohl“, monierte er in einem Brief an seinen Verlag, an Breitkopf & Härtel in Leipzig, „ist was ganz anders als les adieux“. Denn Lebewohl sage man nur zu einem Einzelnen, das andere aber zu einer „Versammlung, ja zu ganzen Städten“. Diesen Einzelnen können wir heute genau benennen. Es handelte sich um einen der prominentesten Schüler des Komponisten, um einen, der ins Räderwerk der Zeitgeschichte geraten war: um Erzherzog Rudolph von Österreich, den späteren Erzbischof von Olmütz. Der Habsburger hatte am 4. Mai 1809 nach Ungarn fliehen müssen, weil die französische Armee gen Wien marschierte und die Kaiserstadt am 12. Mai dann auch besetzte. Das Exil des Erzherzogs sollte allerdings nur ein gutes halbes Jahr dauern. Schon im Januar 1810 konnte er nach Wien zurückkehren. Dass der Dreiklang von Lebewohl-Abwesenheit-Wiedersehen alles andere als ein trivialer Routinevorgang war, lässt sich an Beethovens häufig gespielter, gegen seinen Willen
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Kolumne
unter der Bezeichnung Les Adieux firmierenden Sonate, deutlich ablesen. So ging es dem Komponisten, wie der Pianist und Hochschullehrer Jürgen Uhde (1913 –1991) dargelegt hat, nicht nur um den konkreten Anlass, um die Trennung von seinem adeligen Gönner, sondern um ein philosophisches bzw. religiöses Thema: um den Zyklus von Leben, Vergehen und Auferstehung, oder einfacher gesagt von Ende und Neubeginn. Dieser Kreislauf, führt Uhde aus, trete symbolisch schon am Anfang des ersten Satzes der Sonate zutage. Zwar trägt er die Überschrift „Das Lebewohl“, der die drei einleitenden, doch wie eine Schlussfloskel anmutenden Akkorde perfekt entsprechen. Aber deren letzter öffnet das harmonische Geschehen wieder, als ob er auf Künftiges verweisen wolle. Die so entstehende Spannung zwischen Jetzt und Morgen findet im zweiten Satz, „Die Abwesenheit“ benannt, einen deutlich spürbaren Gegenpol. Er setzt sich aus zwei ähnlichen, zudem gleich langen Abschnitten zusammen, die von Fragemotiven durchsetzt sind – Merkmale, die den Eindruck eines Stillstands erwecken, eines suchenden Alleinseins. Umso stärker ist das Gefühl des Sich-Findens, des Neubeginns, das der letzte Satz, „Das Wiedersehen“, verströmt – eine beinahe ekstatische Steigerung, ein Freudentaumel, den bereits die ungewöhnliche und hier wohl erstmals ver-
wendete Spielanweisung vivacissimamente ahnen lässt. Die von Beethoven klangsinnlich dargestellte Entwicklung, die Dynamik von Abschied und Neubeginn, möge auch Karl-Heinz Steffens und Michael Kaufmann beschieden sein, dem Dirigenten und dem Intendanten, den langjährigen Impulsgebern der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Beide haben dem Orchester ein unverwechselbares Profil verliehen. Man denke nur an die dramaturgisch (aber auch probentechnisch) dichte Reihe MODERN TIMES, die es sich zum Ziel gesetzt hatte, die Musik des 20. Jahrhunderts in ihrer ganzen Breite vorzustellen, mit neuem Blick auf Bekanntes oder mit der Programmierung zu Unrecht vernachlässigter Werke. Die Rechnung der beiden, wenn man es so prosaisch formulieren darf, ging auf. Das lässt sich nicht nur am Zuspruch des Publikums ablesen (und daran vor allem), sondern auch an hochkarätigen Auszeichnungen wie dem ECHO KLASSIK 2015 oder der Auszeichnung für das „Beste Konzertprogramm 2016/2017“, ausgelobt vom DMV.
Matthias Henke, Uni.-Prof. Dr., lehrt seit 2008 an der Universität Siegen; von 2013 bis 2015 Forschungsgastprofessor der DonauUnversität Krems; Wissenschaftlicher Beirat des Ernst Krenek Instituts und der Kurt-Weill-Gesellschaft. Henke ist Autor zahlreicher Bücher, Aufsätze und Hörfunksendungen zu Musikgeschichte des 18. und 20. Jahrhunderts. Aktuelle Veröffentlichungen: [Ton-] Spuren – Ernst Bloch und die Musik (universi 2016); Das Wohnzimmer als Loge – Von der Fernsehoper zum medialen Musiktheater (Königshausen & Neumann 2016).
Lebet wohl, möchte man mit Beethoven ausrufen, getragen von der Gewissheit, dass es irgendwo, irgendwann eine Wiederbegegnung gibt – und natürlich vivacissimamente! 23
Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz Heinigstraße 40 67059 Ludwigshafen Telefon 0621 - 59 90 90 Telefax 0621 - 59 90 950 info@staatsphilharmonie.de www.staatsphilharmonie.de In der Trägerschaft des Landes Rheinland-Pfalz
MODERN TIMES 2018 DO Ä 20. SEPTEMBER 2018 Ä 20:00 Ä Landau FR Ä 21. SEPTEMBER 2018 Ä 19:30 Ä Ludwigshafen
MODERN TIMES 1: KAISERWALZER Benjamin Reiners, Dirigent N.N., Klavier Mark-Antony Turnage Passchendaele Maurice Ravel Konzert für Klavier und Orchester D-Dur (für die linke Hand) Johann Strauß Der Kaiserwalzer op. 437 Rudi Stephan Musik für Orchester (1912) Sergej Prokofjew Sinfonie Nr. 1 D-Dur, op. 25 „Symphony classique“ DO Ä 13. SEPTEMBER 2018 Ä 20:00 Ä Neustadt SO Ä 23. SEPTEMBER 2018 Ä 19:30 Ä Heidelberg
MODERN TIMES 2: FRIEDLICHE PLANETEN? Michael Francis, Dirigent N.N., Frauenchor Ivor Gurney War Elegy Alban Berg Drei Orchesterstücke op. 6 Gustav Holst „Die Planeten“ op. 32 SA Ä 29. SEPTEMBER 2018 Ä 19:30 Ä Ludwigshafen
MODERN TIMES 3: TAUMEL(ND) AM ABGRUND Ernst Theis, Dirigent Ute Gfrerer, Gesang und Rezitation Werke von Béla Bartók, Emmerich Kálmán, Ralph Vaughan Williams, Charles Ives, Rudi Stephan, Georges Butterworth DI Ä 2. OKTOBER 2018 Ä 19:30 Ä Mannheim MAGA ZI N SEPTEM B ER – NOVEM B ER 2018
#17 Seite 8: Konzerterlebnis
STERNSTUNDEN
Seite 11: Highlights
VIRTUOSE INTERPRETEN
Seite 19: Extra
DIRIGENT VON WELTRANG
MODERN TIMES 4: NO TROUBLE WITH LENNY! Leonard Bernstein zum 100sten Frank Dupree, Dirigent und Klavier Mini Schulz, Kontrabass Obi Jenne, Schlagzeug N.N. Gesangssolisten Leonard Bernstein Trouble in Tahiti, dazwischen: „Interludes with Lenny“ In Kooperation mit der Hochschule für Musik Karlsruhe
MICHAEL FRANCIS Portrait: Michael Francis
Ihr nächstes MAGAZIN erscheint im Juni 2018
SO Ä 7. OKTOBER 2018 Ä 19:30 Ä Mannheim
MODERN TIMES 5: THE UNANSWERED QUESTION Elias Grandy, Dirigent Julian Steckel, Cello Maurice Ravel La Valse Edward Elgar Konzert für Violoncello und Orchester e-Moll, op. 85 Béla Bartók Konzertsuite „Der Wunderbare Mandarin“ op. 19 Charles Ives The Unanswered Question
INFORMATION & TICKETS TELEFON: 0621 - 3367333 WWW .RESERVIX.DE WWW .STAATSPHILHARMONIE.DE