Boerse für Einsteiger

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Her ausgeber : Ver lag Plober ger & Par tner – D­82065 Baier br unn Seite 1 Sehr geehrte Damen und Herren, ganz Deutschland befindet sich zu Zeit im Börsenfieber – jeder will Aktien kaufen, zu jeden Preis. Seit die Deutsche Telekom 1996 an die Börse ging, ist in Deutschland ein regelrechter Ansturm auf Aktien wie z.B.: Infinion ­ T­Online ­ Web.de ­ usw. ausgebrochen. Doch Vorsicht! Nicht für jeden ist die Börse geeignet, Neuemissionen und deren Erfolge in jüngster Vergangenheit, sind keine Garantie – das die Gewinne bei jedem neuen Unternehmen an der Börse auch sofort „sprudeln!“ – Wenn Sie zum ersten Mal an der Börse investieren möchten, benötigen Sie neben dem Spekulationskapital auch wichtiges Basisinformationen, die Ihnen die ersten Schritte zur erfolgreichen Anlage in Wertpapieren erleichtern. Und als erstes müssen Sie natürlich wissen, wie Sie ein Wertpapierdepot eröffnen, und wie Sie eine Kauf­ oder Verkaufsorder erteilen! Wir wollen Ihnen in unserem neuen Report, das nötige Basiswissen verschaffen, um erfolgreich an der Börse mit Aktien oder Optionsscheinen – etc. zu handeln, und die ersten Gewinne einfahren zu können!

Gr undlagen: Wie eröffnet man ein Wertpapierdepot? Bevor Sie an der Börse so richtig loslegen können, brauchen Sie neben einem Konto natürlich auch ein Wertpapierdepot. Dies ist ein Konto, auf dem Ihre Wertpapierbestände sozusagen „gelagert“ werden. Ein solches Depot können Sie im Prinzip bei jeder Bank eröffnen, auch wenn Sie dort kein Girokonto haben. Es bietet sich aber im Sinne einer unkomplizierteren Abwicklung an, dass Wertpapierdepot bei derselben Bank zu eröffnen, bei der Sie auch über ein Girokonto verfügen. Alternativ steht Ihnen seit einigen Jahren auch die Möglichkeit offen, Ihre Börsengeschäfte über einen so­ genannten Discount Broker abzuwickeln. Diese Art von „Banken“ sind in Deutschland besser unter den Begriff Direktbanken bzw. Discountbanken bekannter Häuser zeichnen sich neben verbraucherfreundlichen Geschäftszeiten insbesondere durch ein gegenüber den „traditionellen“ Banken – wesentlich günstigeren Gebührenstrukturen aus. Die Gebühren variieren von Bank zu Bank, und sollten Sie beim jeweiligen Institut separat erfragen. Diese Vorteile müssen allerdings damit gekauft werden, dass Discount­Broker in der Regel nur ausführend, aber nicht beratend tätig sind. Da der Geschäftskontakt mit Direktbanken nahezu ausschließlich über Telefon, Fax oder E­Mail erfolgt, muß auch auf das persönliche Gegenüber eines Bankmitarbeiters verzich­ tet werden. Wenn Sie als Kunde jedoch „wissen, was Sie wollen“, und bereits über Börsenerfahrung verfügen, bieten sich mit Discount­Brokern hochinteressante Alternativen zu herkömmlichen Orderabwicklung via Haus­ bank. Wenn Sie nun Wertpapiere kaufen, werden die Kosten hierfür von diesem Girokonto abgebucht, dass auch „Korrospondenzkonto“ oder „Verrechnungskonto“ genannt wird. Beim Verkauf landet der Verkaufserlös


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dann ebenfalls auf diesem Konto. Ein Tip hierzu: Wenn Sie sich den Überblick über Ihre Gewinne und Ver­ luste einfacher gestalten wollen, bietet sich die Eröffnung eines weiteren Girokontos an, auf dem nur die Zu­ und Abgänge Ihrer Wertpapiergeschäfte verbucht werden. Diesen Service an mehr Übersichtlichkeit muß man aber natürlich mit einem Mehr an Kontoführungsgebühren bezahlen. Neben Ihren persönlichen Daten und der Angabe des Korrespondenzkontos benötigt der Wertpapierberater Ihrer Bank von Ihnen auch noch die eindeutige Bestätigung, dass Sie zumindest über Grundkenntnisse des Börsengeschäfts verfügen. Hierzu werden Sie vor Ort über wichtige Grundlagen, z.B. das immer vorhandene Verlustrisiko aufgeklärt, über Ihre persönlichen Ziele, Interessen und den zeitlichen Horizont Ihrer zukünf­ tigen Wertpapiertransaktionen befragt. Das wird protokolliert und Ihnen auch schriftlich ausgehändigt. Der Grund: Die Banken möchten verhindern, dass sich völlig unerfahrene Anleger gleich in hochkompli­ zierte, riskante Transaktionen stürzen und sich dadurch um ihre Ersparnisse bringen – verständlich! Zudem: Schließt eine Bank für Sie Wertpapiergeschäfte ab, ohne sich vorher über Ihre Vermögensverhält­ nisse, insbesondere aber Ihre „Geschäftsfähigkeit“ für die jeweiligen Börsensegmente informiert zu haben, ist sie laut deutscher Rechtsprechung – in der sogenannten Beraterhaftung, d. h. eventuell entstehende Ver­ luste können von Ihnen gegenüber der Bank gegebenenfalls juristisch geltend gemacht werden. Das Banken diese Risiken nicht tragen wollen, dürfe jedem klar sein! Die Auftragserteilung: Kaum eines kann ärgerlicher sein, als ein Fehler bei der Erteilung eines Kauf­ oder Verkaufsauftrages – denn so etwas ist immer und absolut vermeidbar. Daher wollen wir Ihnen einige Tips geben, wie Sie eine perfekte Order erteilen! Gleich der erste Ratschlag vorweg: Besorgen Sie sich am besten alle erforderlichen Daten und Informati­ onen, bevor Sie den Auftrag bei Ihrem Wertpapierberater aufgeben! Was brauchen Sie dazu? Das wichtigste hierzu ist die Wertpapierkennummer (WKN). Egal ob Aktie, Anleihe oder Optionsschein – mit Ausnahme von Optionen und Futures ist an der Börse alles durch eine eigene sechsstellige Kennummer gekennzeichnet, welche die Auftragsweiterleitung und – Ausführung vereinfacht, beschleunigt und Ver­ wechslungen verhindert. Möchten Sie also zum Beispiel Aktien von Siemens kaufen, erfragen Sie zunächst die Wertpapierkennummer der Aktie – bei Siemens lautet sie beispielsweise 723600. Dann sollten Sie sich vorab entscheiden, wieviel Stück eines Wertpapieres Sie haben möchten bzw. wieviel Geld Sie bei dem ge­ planten Auftrag anlegen wollen. Als nächstes sollten Sie erfragen, an welcher Börse (Börsenplatz) das ge­ wünschte Wertpapier gehandelt wird. Die Börse in Frankfurt ist zwar die größte deutsche Börse, aber bei dennoch bekommen Sie einige Optionsscheine oder ausländische Aktien beispielsweise nur in Berlin, Stuttgart oder München, bzw. werden an einer anderen Börse liquider gehandelt. Der nächste Punkt: Auf welche Weise soll die Order ausgeführt werden? Hier gilt es drei Aspekte zu beach­ ten: Wollen Sie die Order limitiert oder unlimitiert aufgeben? Ein Limit heißt – beim Kaufauftrag: Das Sie dem Auftrag die ausdrückliche Bedingung beifügen, dass Sie nur einen Betrag X (Euro) pro Stück zu zahlen bereit sind, und keinen Cent mehr. Will Ihnen aber zu diesem Kurs niemand etwas verkaufen, gehen Sie leer aus. Bei einem Verkaufsauftrag bedeutet Ihr Limit umgekehrt, dass Sie mindestens X Euro pro Stück haben wollen, und die Papiere ansonsten lieber. Dagegen: Unlimitierte Kauforders heissen „Billigst­Order“. Mit einem Billigst­Auftrag sagen Sie dem Händler am Börsenpakett, wenn dieser Ihre Order zur Ausführung erhält, dass Sie die Papiere unbedingt und so schnell wie möglich haben wollen – aber so billig wie möglich! Ein unlimitierter Verkauf heißt „Bestens­Order“. Auch hier lautet die Aussage Orderausführung so schnell wie möglich und egal unter welchen Bedingungen – nur wenn möglich mit dem höchsten, sofort erzielbaren Preis! Auf diese Weise stellen Sie nahezu sicher, dass Sie die gewünschten Papiere auch wirklich bekommen bzw. loswerden können. Dabei gilt die Faustregel: Je weniger Umsätze in einem bestimmten Wertpapier auftreten, desto größer ist das Risiko, dass Sie durch unlimitierte Aufträge absolute Phantasiepreise bezahlen oder erhalten, während Ihnen dies zum Beispiel beim Kauf der Siemens­Aktie, bei der täglich Hunderttau­


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