Von Haus aus mobil

Die immer schnellere Verbreitung der Elektromobilität stellt eine technologische Revolution dar, die die Gesellschaft nachhaltig verändern wird. Dabei rücken auch Wohnen und Verkehr näher zusammen. Für die Elektrobranche ist dies eine riesige Chance.

Text: EIT.swiss

In den kommenden Jahren wird eine gewaltige Zahl an Elektroautos in Umlauf gebracht. Fast jeder namhafte Autohersteller wartet mit neuen Modellen im Bereich Elektromobilität auf. Diese technologische Revolution hat auch für den Wohnbereich grosse Implikationen. Waren Wohnen und Mobilität bislang zwei getrennte Bereiche, werden sie nun durch die Möglichkeit des Ladens zu Hause verbunden.

Chance Gebäudetechnik Elektroautos und sogenannte Plug-in-Autos, also mit Steckdosen ausgestattete Hybridfahrzeuge, können mittels Ladekabel zu Hause geladen werden. Dies ist für die Elektrobranche eine grosse Chance: Die Elektroinstallateurinnen und -installateure profitieren nicht nur davon, dass sie mehr Ladestationen verkaufen können, es bieten sich auch neue Möglichkeiten für andere Technologien. Beispielsweise sorgen Photovoltaikmodule dafür, dass das Laden der Fahrzeuge wirtschaftlich noch wettbewerbsfähiger wird, weil der Solarstrom vom eigenen Dach günstiger ist als umweltschädliche Energiequellen wie fossile Brennstoffe. Die laufende Entwicklung wird auch durch die sinkenden Kosten für Lithium-IonenBatterien begünstigt. Künftig wird es wirtschaftlich immer interessanter, Haushalte mit stationären Batterien auszustatten, unabhängig davon, ob es sich um neue oder gebrauchte handelt. Damit lässt sich tagsüber die Batterie und mit der gespeicherten Energie abends das Elektroauto laden.

 Künftig kann die Energie zwischen Auto und Haus in beide Richtungen ausgetauscht werden.

Auch hier öffnen sich für die Elektrobranche grosse Geschäftsmöglichkeiten.

Bidirektionales Laden Doch damit ist die Entwicklung noch nicht abgeschlossen. In den nächsten Jahren wird auch das bidirektionale Laden zu einem immer wichtigeren Thema. Damit kann die Energie zwischen Auto und Haus in beide Richtungen ausgetauscht werden. Dazu sind entsprechende Fahrzeuge (aktuell alle mit CHAdeMO-Stecker) sowie bidirektionale Ladestationen nötig. Das Auto kann nun beispielsweise tagsüber am Arbeitsplatz, wo optimalerweise kostengünstige Solarenergie zur Verfügung steht, geladen werden und am Abend einen Beitrag an die Stromversorgung des Hauses leisten. Schulungsangebote Die Chancen dieser kurz- und mittelfristigen Entwicklungen für die Elektrounternehmen sind unübersehbar. Der Berufsverband der Elektrobranche EIT.swiss misst der Elektromobilität deshalb eine grosse Bedeutung zu und unterstützt seine Mitglieder mit entsprechenden Schulungsangeboten und setzt sich im Rahmen der Roadmap-Elektromobilität 2022 für die geeigneten Rahmenbedingungen für die technologische Revolution ein.

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