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1 / Februar 2012  www.eco-life.ch

ecolife

bewusst schön leben

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Das Schweizer Magazin für Nachhaltigkeit

Bienvenue chez les gourmets: Auf einmal gibt sich der Jura so geheimnisvoll Nasser Spass: Wer mit Joulia duscht, kann etwas Gutes erleben Gesundes aus dem eigenen Naschgarten

Der Pfadfinder Weshalb Markus Capirone unterwegs immer richtig einspurt


Licht ins

Dunkel

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Micasa-Lampen

Warum trinken wir in Massen statt in Maßen?

Weil wir in der Schweiz kein ß verwenden: Im Kanton Zürich wurde per 1. Januar 1938 offiziell beschlossen, das ß nicht mehr zu lehren. Andere Kantone folgten. Hauptgrund dafür soll die Schreibmaschine gewesen sein: Auf der dreisprachigen Schweizer Einheitstastatur musste demnach Platz geschaffen werden für die französischen Buchstaben ç, à, é und è. Und dafür wurden die grossen Umlaute sowie das ß geopfert.

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Editorial

Der Langsamere wird überholen Autos sind schneller als Fahrräder. Immer häufiger stelle ich allerdings fest, dass diese banale Logik komplett falsch ist. Wie oft lächle ich still in mich hinein, wenn ich mit meinem Velo inklusive zweiplätzigen Kinderanhängers die schier endlose Autokolonne überhole. Nein, hier in Bern komme ich mit dem Velo – oder bei kurzen Strecken manchmal sogar zu Fuss – rascher vorwärts als mit dem Auto. Und ich bin nicht allein. Die Durchschnittsgeschwindigkeit des Autoverkehrs in Städten sinkt weltweit. Denken Sie bloss an die Rush Hour in Paris, London, Zürich oder Berlin. Da bewegen sich die Autos oft überhaupt nicht mehr. Trotzdem werden die Menschen in Zukunft nicht auf die Automobilität verzichten. Sie stillt heute wie morgen elementare Autonomiebedürfnisse. Was sich aber verändern wird, ist das Mobilitätskonzept jedes Einzelnen von uns. Nicht Tempo wird entscheidend sein. Sondern die Frage, wie wir «besser» von A nach B gelangen. Wir werden unterschiedlichste Verkehrsmittel situationsgerecht kombinieren. Uns dabei von Leitsystemen helfen lassen, die auf einer effizienten Nutzung digitaler Daten basieren. Und wir werden Auto fahren. Auch ich. Aber eines, das mir nicht selber gehört. Denn die Mobilität der Zukunft wird von einer Dienstleistungsmentalität geprägt sein, wie sie Mobility oder PubliBike heute schemenhaft skizzieren. Nie käme es mir in den Sinn, angesichts drohender Verkehrskollapse eine Reduktion der Mobilität zu fordern. Es geht nicht darum, weniger unterwegs zu sein. Sondern intelligenter. In diesem Heft finden Sie die eine oder andere Anregung dazu.

Reto Wüthrich, Chefredaktor «ecoLife»

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20 18 08 Mobilmacher Markus Capirone hat den Langsam- verkehr revolutioniert

14 Auto : 2 30 Die Stadionrocker Immer mehr Menschen besitzen kein Die Energiebüro AG verwandelt

Auto, nutzen aber trotzdem eines

18 Flugpioniere Fliegen ist nicht gut für die Umwelt;

einige Schweizer tun etwas dagegen

20 Zu Tischschsch ... Ein Gourmet-Winterausflug in den

Jura mit etwelchen Geheimnissen

Fussballstadien in Kraftwerke

33 Ideensüchtig Creaholic ist eines der innovativsten

Unternehmen; hier entstand Joulia

38 Nur für Mitglieder Die aktuellen Exklusiv-Angebote

für alle, die im ecoLife-Club dabei sind

26 Was nun, Bäumle? 40 Richtig verbunden Die Grünliberalen haben die Wahlen Nachhaltigkeit in der Businesswelt

gewonnen. Retten sie die Schweiz?

heisst auch: gut zu den Kunden sein

43 Bio und knackfrisch Saftige Gurken aus dem eigenen

Naschgarten machen mehr Freude

46 Wilder Kerl Bernhard Russi und sein Spagat

zwischen Skiresort und Wildnis

Foto Cover: Tom Baumann, Foto diese Seite: Marcus Gyger, BKW/Ruben Wyttenbach, Getty Images: Fuse


Die Sehnsucht nach den Wurzeln. Im Tee wiedergefunden.

Kneipp Kräutertees – natürlich! Sie verwöhnen Körper und Geist und wirken vitalisierend, sind sinnlich und geschmackvoll oder entlastend nach den Essen. Der « Säuren-Basen » -Kräutertee mit Minze, Orange und Süsskraut wirkt regulierend, schmeckt aromatisch und frisch. « Glückliche Auszeit » als 7-Kräutertee ist eine sinnliche und geschmackvolle Teekomposition für erholsame Momente. Speziell für die Stunden nach dem Essen, wurde der « Nach dem Essen » -Kräutertee entwickelt, mit Anis, Fenchel und Kümmel. Kneipp-Tees gibt‘s im Kneipp Regal der Kosmetik Abteilung in der Migros. www.kneipp-schweiz.ch


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ecoTicker

Mehr Ruhe Die Region Mieming im Tirol verblüfft: Um in Zukunft noch gezielter Naturangebote für Erholungssuchende zu schaffen, entschloss sich die Region zum Abbau des bisherigen Skigebiets. Diese Saison wurden die Sessel des Liftes abgehängt und die Stützen entfernt. Im nächsten Jahr folgt dann der Gesamtabbau der Liftanlage. «Urlauber sollen echte Naturerlebnisse abseits der Pisten und des Trubels erleben», so Manuel Lampe von Innsbruck Tourismus. www.sonnenplateau.com

Ein modisches Statement

Mit dem Label Kaethe Maerz überzeugt die Düsseldorfer Modedesignerin Katrin Wieschenkämper jene Frauen, die ganz bewusst auf stilvolle, aber erschwingliche «Green Fashion» setzen. Kaethe Maerz steht für Design, Funktion, Nachhaltigkeit, für eine unverwechselbare kreative Handschrift und eine klare Haltung. Alle aktuellen Kollektionen sind im Online Shop erhältlich. www.kaethemaerz.de

Refugium in den Alpen Die «Brücke 49» ist eine charmante Valser Villa auf der sonnigen Flussseite des Dorfes. Nachdem sie drei Generationen im Besitz der lokalen Familie Furger war, haben die Designerin Ruth Kramer und der Marketingspezialist Thomas Schacht das 1902 gebaute Haus in Vals gekauft. Nach liebevoller Renovierung steht das Bijou nun als B & B für Gäste offen. Vier Doppelzimmer laden zum gemütlichen Aufenthalt ein. Eingerichtet ist das Haus mit Schmuckstücken von dänischen Flohmärkten und klassischen Hinguckern von Design-Ikonen wie dem dänischen Pionier Finn Juhl. Zum Frühstück werden lokale Bioköstlichkeiten und selbst gebackenes Brot serviert. www.bruecke49.ch

Marktstrasse des guten Geschmacks Längst gibt es zahlreiche Online Shops, die Bioprodukte bequem nach Hause liefern. Neu bündelt Postante einige der kleinen und kleinsten unter ihnen in einer hübschen virtuellen Marktstrasse. www.postante.ch


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Smart Strom sparen Kaviar aus den Alpen Die innovative Idee, das warme Bergwasser aus dem Lötschberg-Basistunnel für eine Störzucht und den Aufbau des Tropenhauses Frutigen zu verwenden, stammt vom leidenschaftlichen Hobbyfischer Peter Hufschmied. Er ist Ingenieur und war seinerzeit einer der Verantwortlichen des Tunnelbaus. Kürzlich konnten die ersten 300 Kilogramm des exquisiten Frutiger Kaviars ausgeliefert werden. Nun wird die Produktion schrittweise auf drei Tonnen pro Jahr ausgebaut. Der Kaviar hat den wohlklingenden Namen «Oona» erhalten und ist in einer schlichten Dose oder einem hübschen «Ice Cube» der Glasi Hergiswil erhältlich.

Fernseher, Drucker oder Computer verbrauchen im Stand-byModus und manchmal sogar im ausgeschalteten Zustand unnötig Strom. Für dieses Problem hat der Westschweizer Michael Dupertuis eine Lösung gefunden: das Ecowizz Smart Energy System. Mit Smartplugs, die zwischen Steckdose und Gerät geschaltet werden, kann der Stromverbrauch gemessen werden. Die Daten werden kabellos auf den Computer übertragen, wo der Strom­ verbrauch über ein Benutzerkonto abgerufen und gesteuert werden kann. «Die Strom­ rechnung kann so ohne Komforteinbussen um 10 bis 15 Prozent verringert werden», sagt Dupertuis. www.ecowizz.net

www.oona-schweiz.ch

Kunst aus Stoff In jeder Vingetorix-Jacke stecken 100 Prozent biologische Baumwolle anstatt Kunststoff. Und trotzdem jede Menge Funktion: Das Garn wird in der Schweiz zum weltweit dichtesten Baumwollstoff verwoben. Das Resultat – die stylishe wie sportliche Alltagsjacke ist komplett winddicht, stark wasserabweisend und zugleich aussergewöhnlich wasserdampfdurchlässig. Eben gab es für diese Idee den goldenen «OutDoor Industry Award» für Produkt­ design und Nachhaltigkeit. www.vingetorix.ch

E-Flitzer mit Rucksack Der Autovisionär Frank M. Rinderknecht von Rinspeed hat sich gedacht: Zwei Achsen hat jeder. Wieso nehmen wir nicht drei statt zwei – aber nur, wenn man dies wirklich braucht. Das innovative modulare Mobilitätssystem heist Dock + Go. Ihren unwiderstehlichen Charme entwickelt die Idee durch anzudockende «rollende Ruck­säcke». Die Basis dazu könnte jeder E-Stadtflitzer bilden. Nach Lust und Laune kommt hinten ein Camping-, Golf-, Ski-, Beach- oder Party-Pack dran. Oder eine Warmhaltebox für den Pizzakurier und ein Werkzeugkasten-Pack für den Handwerker. Besonders smart: Die angedockte dritte Achse treibt die mitlaufende zweite an und lädt dabei den bordeigenen Akku des Stadtflitzers wieder auf. Fertig ist der erste VarioHybrid. Zu sehen am Autosalon in Genf vom 8. bis 18. März 2012. www.rinspeed.ch

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Mobilmacher

Früher malte Markus Capirone Landschaftsbilder. Doch dann setzte er zu einem monumentalen Bild an: Er designt das weltweit dichteste Routennetz für den Langsamverkehr. Text David Coulin , Foto Tom Baumann

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Markus Capirone ist ein bärtiger Brocken mit wachen Augen und zwei auffällig und verschieden gemusterten Kniestrümpfen. Etwa zweihundert solcher Einzelstrümpfe liegen in einer Schublade in dem alten herrschaftlichen Haus verstaut, das er zusammen mit seiner Partnerin Beatrice Nünlist und einem Untermieter bewohnt. Es ist keine normale Schublade. Sie ist Teil eines eigens designten Möbelstückes, so durchgestylt wie alles in dem Haus. Vom Treppenaufgang über die High-End-Stereoanlage bis zur Schlafkoje. Und überall hängen Werke des jungen Malers Markus Capirone, mal kraftvoll und wuchtig, mal sensibel. Wie er selber. Auf wenige Striche reduzierte Landschaften, aber auch aufwühlende Farborgien. «Ich bin ein Bauchmensch», sagt er von sich, «und eher ein Einzelgänger.» Diese Wohnumgebung will so gar nicht zum unscheinbaren ehemaligen Werkstattgebäude passen, in dem das Oltener Velobüro untergebracht ist. Es ist die Schaltzentrale von Schweiz Mobil – einem Mobilitätsprojekt, das weltweit seinesgleichen sucht. Hinter dem Projekt stehen sieben gleichberechtigte Teilhabende des Velobüros – doch bei Markus Capirone laufen alle Fäden zusammen. Bloss: Wie kommt ein feinfühliger Künstlertyp wie er dazu, Tag für Tag Amtsstellen, Fachorganisationen und Tourismuspartner zu bearbeiten, um in akribischer Kleinarbeit die Internetplattform von Schweiz Mobil mit neuen Nutzungsmöglichkeiten zu bereichern oder Velorouten zu optimieren?

und Befestigungspunkten für 48 Speichen. Darauf sitzt ein Gepäckträger, dessen dünnes Stahlrohr aus einem Stück gebogen wurde. 27 Länder Europas hat er schon auf dem Velosattel sitzend bereist und dabei 80 000 Kilometer zurückgelegt, getrieben von Neugierde und seiner Liebe zur Landschaft. 1989 entwickelte er zusammen mit seinem Freund Thomas Ledergerber die ersten Ideen, diese Landschaften auch für andere im eigentlichen Sinn «erfahrbar» zu machen. 1990 gründeten sie zusammen das Velobüro Olten und richteten die Solothurner Radwanderwege ein.

Neugierde und Liebe.  Eine mögliche Antwort findet sich in

einem Nebenraum und einem kleinen Garagengebäude seines Hauses. Da stehen sechs Zweiradbikes und fünf Liegedreiräder, alles Unikate von ausgesuchtem Design und von höchster handwerklicher Qualität. Sie gehören dem Velo­pio­nier Markus Capirone. Für sein Tourenvelo liess er sich eigens eine Hinterradnabe anfertigen mit vier Kugellagern

Das monumentale Bild.  Nun hörte Markus Capirone auf zu

malen, denn er hatte ein anderes, grösseres, ja monumentales Bild im Kopf: ein nationales Velowegnetz. «Der Kompositionsvorgang ist eigentlich derselbe wie beim Malen», sagt er. «Nur gilt es nicht mehr Farbe und Form in Einklang zu bringen, sondern verschiedene Funktionen und Partner zu einem


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Es ist nicht eindeutig, welches hier das grössere Kunstwerk ist. Der raffinierteste Wurf von Markus Capirone war aber zweifellos, dass er für den Langsamverkehr in der Schweiz ein kunstvolles Routennetz erbaut hat.

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Schweiz Mobil in Zahlen 24 000

Kilometer umfasst das Routennetz.

3 500 000 Mal wurde die Website von Schweiz Mobil 2011 angeklickt.

1 000 000 Kartenausschnitte wurden 2011 von der Website von Schweiz Mobil ausgedruckt.

10 000

Schweiz-Mobil-Cards wurden innert sieben Monate nach der Lancierung verkauft.

22 153 330 100 000

nationale Routen gibt es.

regionale Routen gibt es.

lokale Routen gibt es.

Wegweiser säumen die Routen.

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Info-Points wurden eingerichtet.

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Routenführer stehen zur Verfügung (in Deutsch, Französisch, Englisch). Quelle: Schweiz Mobil

Ganzen zusammenzuführen.» Über der Grundfarbe von acht Bundesämtern, 80 kantonalen Ämtern und 1800 Gemeindeverwaltungen platzierte er kräftiges PTTGelb und sattes SBB-Rot, vermischte den Mix mit dem bunten Farbenreigen unzähliger weiterer Organisationen und komponierte so, kraftvoll und sensibel, 1998 quasi als Übungsskizze das Veloland Schweiz und zehn Jahre danach als Meisterwerk das smarte und zugleich schlagkräftige Projekt Schweiz Mobil. Bild wächst weiter.  Aber was genau ist

Schweiz Mobil? «Wir sind ein Netzwerk, das im Auftrag der öffentlichen Hand Infrastrukturen für den Langsamverkehr koordiniert und die Informationen zu den einzelnen Routen dem Nutzer gebündelt zur Verfügung stellt», erklärt Capirone. Vermarktet und buchbar gemacht werden diese Routen durch Schweiz Tourismus oder die Interessengemeinschaft Schweiz Mobil. Finanziert wird Schweiz Mobil von Bund, Kantonen, Privaten (wie etwa den Gastrobetrieben entlang der Routen), Sponsoren und jenen Leuten, die eine Schweiz-MobilCard kaufen.

Das Bild ist also komponiert, Form und Funktion von Schweiz Mobil sind bestimmt, die Routen signalisiert, die Webseite als Informationsplattform hat sich etabliert. Und jetzt? Jetzt machen sich Markus Capirone und seine Partner an die Fein­ heiten, retuschieren da eine Veloroute, verfeinern dort das Angebot für neue Nutzergruppen – zum Beispiel die Rollstuhlfahrer. Und sie ent­wickeln gerade eine Schweiz-Mobil-App. Es scheint nicht, dass der jetzt 56-jährige Markus Capirone seine Lebenskomposition so schnell abschlies­ sen wird. Auf der Website von Schweiz ­Mobil lassen sich sämtliche Routen auf einer Karte ansehen. Zudem gibts Zusatzinfos und alle Postauto-Haltestellen, Seilbahn-, Schiff- und Bahnstationen sind mit dem Fahrplan verlinkt. Die Nutzung der Webseite ist kostenlos. Mit der Schweiz-Mobil-Card (30 Franken pro Jahr) kann man auf der K ­ arte selber Routen einzeichnen und Länge sowie ­Höhendifferenz berechnen. www.schweizmobil.ch


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Getty Images: Fuse

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Immer mehr Menschen fahren Auto. Aber sie besitzen die Fahrzeuge nicht mehr in jedem Fall selbst. Wurde Carsharing einst als lustige Idee einiger Öko-Freaks be­lächelt, ist daraus ein Geschäft entstanden, das weltweit boomt. Auch in der Schweiz wird das Auto immer öfters geteilt. Reto Wüthrich

«Mobilität muss reibungslos und nachhaltig funktionieren, darf keine wertvolle Zeit verschlingen und muss Ressourcen und den Geldbeutel schonen», bringt es Christian Rauch auf den Punkt. Er arbeitet beim deutschen Zukunftsinstitut und hat zusammen mit seinem Team untersucht, was die Mobilität im Jahr 2030 auszeichnen wird. «Es ist eine neue, umfassende Serviceökonomie rund um Mobilitätsdienstleistungen», sagt er. Denn Mobilität werde von den Kundinnen und Kunden der Zukunft mehr als Dienstleistung wahrgenommen, denn als glamouröse Produktwelt. In Zukunft werde es darauf ankommen, den Konsumenten ganzheitliche Mobilitätsangebote zu machen, die ihnen dabei helfen, ihren überkomplexen Alltag zu bewältigen. Angebote, die zu den individuellen Mobilitätsbedürfnissen passen, die das Unterwegssein bequemer, nachhaltiger und selbstverständlicher machen. Und ein Megatrend ist laut Christian Rauch nicht mehr aufzuhalten: geteilte Mobilität. Nutzen schlägt Besitz.  Individuelle Mobilität sei für die meisten Menschen eine so elementare Wohlstandserfahrung, dass sie darauf nicht mehr verzichten wollen, heisst es in der Studie «Die Zukunft der Mobilität 2030» des Zukunftsinstituts. Daran

ändern auch alle ökologischen Bekundungen nichts. Das Auto bleibt uns wichtig. Doch nicht jeder, der Auto fährt, besitzt auch eines. Im Gegenteil: Für eine wachsende Zahl von Menschen macht es immer weniger Sinn, ein Auto teuer in der Garage stehen zu haben. Das Autoteilen wird gesellschaftsfähig. Die Schweiz geht voran: Bereits zählt die Carsharing-Genossenschaft Mobility rund 100 000 Kundinnen und Kunden, denen an 1300 Standorten in 470 Ortschaften 2600 Fahrzeuge zur Verfügung stehen. Im Angebot stehen zehn verschiedene Fahrzeug-Kategorien, damit für jeden Fahrzweck das sinnvollste Auto gewählt werden kann. Gescheit kombiniert.  Hauptargumente für die Nutzung seien

die übersichtliche Tarifstruktur, die Verfügbarkeit sowie die einfache Selbstbedienung rund um die Uhr, heisst es bei Mobility. Bereits laufen 92,4 Prozent aller Reservationen über elektronische Kanäle, rund 62,8 Prozent alleine übers Internet. Der ökologische Gedanke scheint nicht im Vordergrund zu stehen, gewinnt aber künftig zweifellos an Bedeutung. Mobility achtet denn auch beim Einkauf der Fahrzeuge darauf, dass diese nicht nur sicher, sondern auch umweltfreundlich sind. «Die Mobility-Fahrzeuge sparten im Jahr 2009 rund 1460 Tonnen CO2 gegenüber dem durchschnittlichen CO2 -Ausstoss der Schweizer Neuwagen», teilt Mobility mit. Im Schnitt verbraucht die Mobility-Flotte 5,92 Liter Benzin auf 100 Kilometer, während der entsprechende Wert der Schweizer Neuwagen gemäss dem der Vereinigung Schweizerischer Automobil-Importeure 2009 bei 6,86 Liter pro 100 Kilometer lag. Somit werden jährlich 490 000 Liter Treibstoff eingespart. Durch kombinierte Mobilität wird der grüne Faktor verstärkt – die Idee: Für lange Strecken nimmt man den Zug, für kürzere Strecken geht man zu Fuss, fährt Velo, Tram oder eben ein Mobility-Auto. Zurzeit bestehen 14 Kooperationen mit Unternehmen des öffentlichen Verkehrs, unter anderem eine enge Kooperation mit den SBB und mit dem Zürcher Verkehrsverbund (ZVV). Das zahlt sich aus: «Wer pro Jahr rund 10 000 Kilometer zurücklegt, spart mit Mobility und dem öffentlichen Verkehr bis zu 4300 Franken», hat der Carsharing-Anbieter errechnet. Crowd Mobility.  Für Christian Rauch vom Zukunftsinstitut

Auto

kommt der Erfolg von Moblity nicht überraschend: «Car­ sharing entspricht wie kein anderes Konzept dem Wunsch, mobil und flexibel unterwegs sein zu wollen, zugleich aber auch die eigenen Mobilitätskosten zu senken und zum Schutz

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«Wir müssen bescheidener werden»

Interview Christa Rosatzin, Quelle GetArticle

Herr Guzzella, was ist Ihre Vor­s­tellung von einer nachhaltigen Mobilität der Zukunft? Lino Guzzella*: Es muss eine Mobilität sein, die global möglich ist. Wir müssen Lösun­gen suchen, die günstig, technisch sinnvoll und nachhaltig sind. Wir müssen aber vor allem bescheidener werden. Wenn wir die Anforderungen aufrechterhalten, die heute an ein Auto gestellt werden, ist eine

nachhaltige Mobilität nicht in globalisierter Form umsetzbar. Wie beurteilen Sie das enorme Wachstum in Asien im Hinblick auf eine nachhaltige Mobilität? Ob wir das Ziel einer nachhaltigen Mobilität erreichen, wird sich in Ostasien entscheiden. Denn Amerika hat etwa 300 Millionen Einwohner, Europa etwas mehr. In China allein leben 1,4 Milliarden Menschen. Zudem ist der Entwicklungsstand dort weitaus tiefer als bei uns, und auch in schlechten Jahren verzeichnen sie ein Wachs­­tum von zehn Prozent – eine Verdopplung in sieben Jahren. Welche Konzepte braucht es dort? Es braucht kleinere, leichtere Autos, sparsame Antriebssysteme, die Nutzung erneuerbarer Energiequellen und eine Veränderung im Bewusstsein und im Verhalten der Menschen. Das sind die vier Säulen für eine nachhaltige Mobilität. Dies gilt nicht nur in China, sondern überall.

Wo liegen die Hindernisse auf dem Weg zu einer nachhaltigen Mobilität? Der Druck ist noch zu gering. Energie ist zu billig, jedenfalls bei uns in der westlichen Welt. Natürlich gilt dies nicht für einen chinesischen Wanderarbeiter. Auch Mobilität ist zu billig. Es gibt Menschen, die über das Wochenende nach New York zum Einkaufen fliegen, weil sie dank des tiefen Wechselkurses das Flugticket herausschlagen. Das ist nicht mehr gesund. Wachstum als Notwendigkeit für den Erfolg eines Gesellschaftsmodells ist nicht nachhaltig. Wie sieht das Auto der Zukunft aus? Es hat einen durchschnittlichen Verbrauch von 2 l/100 km, ist 800 kg schwer, hat kleine aerodynamische und rollreibungsbedingte Verluste sowie ein hocheffizientes Antriebssystem. Dies ist technisch machbar. Die einzige Herausforderung ist die Sicherheit, daran arbeiten wir.

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Wie sieht die Zukunft bei den Antriebssystemen aus? In den nächsten 10 bis 20 Jahren wird der Verbrennungsmotor dominant bleiben. Der erste Grund sind die Kosten. Es setzen sich nur Systeme durch, die auch marktfähig sind. Da müssen wir als Ingenieure ganz bescheiden sein. Der zweite Grund: Die Elektromobilität ist eine grossartige Idee – wären da nicht die Batterie und die Herkunft des Stromes. Betrachtet man die CO2 -Bilanz, machen Elektroautos in Ländern mit viel CO2 -neutralem Strom wie Frankreich oder der Schweiz durchaus Sinn. In Deutschland, der USA oder in China bringt das Konzept jedoch nichts, da der Strom zum grossen Teil aus Kohlekraftwerken stammt. * Lino Guzzella ist Professor an der ETH Zürich.

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der Umwelt beizutragen.» In Deutschland nutzten Anfang 2011 über 190 000 Kunden rund 5000 Fahrzeuge. In den 14 Ländern Europas, in denen Car­ sharing bisher existiert, wurden 2009 rund 380 000 Teilnehmer gezählt, denen 11 900 Fahrzeuge zur Verfügung standen. Auch in den USA boomt der Carsharing-Markt. Diese enormen Erfolgschancen erkennen immer mehr Autohersteller und arbeiten an der Entwicklung eigener Carsharing-Dienste: Daimler machte in Deutsch­land den Anfang. BMW und Mini etablieren gemeinsam mit dem Autovermieter Sixt das Carsharing-Konzept «Drive Now». Bei Peugeot kann man nun auch Motorroller mieten. Und VW startet mit «Quicar» in den Markt. Zunehmend entdecken Start-ups die Kraft der Social Networks für neue Mobilitätskonzepte und bauen Online Communities für privates Carsharing auf. Die Vorreiter für diese neue und nachhaltige Art der Crowd Mobility kommen aus den USA, Australien oder London. Hier sind Carsharing-Plattformen nach dem Peer-to-Peer-Prinzip schon seit einiger Zeit erfolgreich, in Deutschland gibt es Tamyca. Die simple Idee dahinter: Privatpersonen haben die Möglichkeit, ihr Auto, wenn sie es selbst nicht brauchen, an Interessenten zu vermieten, die für einen kürzeren Zeitraum ein Auto benötigen. Lese-Tipp: Studie «Die Zukunft der Mobilität 2030», Christian Rauch, Thomas Huber, Sarah Volk. 120 Seiten, ISBN 978-3-938284-61-2. 180 Euro, Info und Bezug: www.zukunftsinstitut.de

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Besser Gegen das Jahr 2030 dürften doppelt so viele Flugzeuge wie heute unterwegs sein. Weltweit wird deshalb in riesigen Projekten an der nach­haltigen Zukunft der Luftfahrt geforscht. Schweizer E ­ ntwicklungen spielen eine wichtige Rolle. Reto Wüthrich, Manuel Martin*

Diese zwei unscheinbaren Herren schrauben bei Ruag Aviation an der Zukunft des Fliegens. Bereits in der Gegenwart angekommen ist das Unternehmen Lantal: Es stellt leichte, pneumatische Sitzkissen her (rechts).


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Fliegen ist kein Luxus mehr. Immer mehr Menschen heben ab. Weil es praktisch ist, günstig, effizient, bequem. Aber leider nicht umweltfreundlich. Aktuell trägt der Luftverkehr zwar «nur» zwei Prozent zur globalen CO2 -Emission bei. Aber: Die weltweite Flugzeugflotte wird laut Schätzungen stark zunehmen, um den künftigen Bedarf an Flugreisen decken zu können. Die Experten vom Advisory Council for Aeronautics Research in Europe fordern deshalb, dass Fliegen erheblich umweltfreundlicher werden muss. In Leitlinien, die sie für die europäische Luftfahrtindustrie erarbeitet haben, fordern sie bis 2020 eine Halbierung der Kohlendioxid- und Lärmemissionen gegenüber 2000; der Ausstoss von Stickoxiden soll gar um 80 Prozent reduziert werden. Rückkehr des Propellers.  Doch wie kann die Fliegerei umwelt-

freundlicher werden? Laut Jürg Wildi von der Ruag Aviation mit Sitz in Emmen LU ist die erzeugte Schadstoffmenge direkt an den Treibstoffverbrauch gekoppelt. «Beim Flugzeug geht es im Wesentlichen darum, den Luftwiderstand zu reduzieren, leichter zu werden und mit effizienteren Triebwerken zu fliegen.» Ruag Aviation entwickelt derzeit aerodynamische Konzepte für Rumpfhinterteile, die auch mit neuartigen Triebwerken ausgerüstet werden könnten. Solche gelten laut Experten als Schlüssel zur Treibstoffeinsparung. «Bezüglich Effizienz schneidet der Propeller sehr gut ab, doch leider liegt der optimale Betriebspunkt von Propellern und offenen Rotoren bei etwas kleineren Fluggeschwindigkeiten als jener von herkömmlichen Strahltriebwerken», so Wildi.

Dennoch könnte in 10 bis 15 Jahren die Ummantelung des Triebwerks wegfallen. Sogenannte Open-Fan-Triebwerke sind dem Propeller ähnlich und weisen zwei gegenläufige Rotoren mit je etwa einem Dutzend geschwungenen Schaufeln auf. Im Windkanal testet Ruag Aviation derzeit zusammen mit Boeing und Rolls Royce dieses Triebwerk der Zukunft. Leichtigkeit des Reisens.  Auf die Leichtigkeit setzt Lantal Textiles: Das Unternehmen aus Langenthal BE hat als Weltneuheit vollständig pneumatische Sitzkissen entwickelt. Seit Frühling 2009 werden diese nach und nach in die Sitze der Langstreckenflotte der Fluggesellschaft Swiss integriert. Demnächst soll mit der Lufthansa der zweite Grosskunde folgen. Die Luftkissen sind sehr komfortabel: Luftgefüllte Kammern ersetzen den herkömmlichen Schaumstoff, so dass Reisende den Härtegrad des Sitzes je nach persönlicher Vorliebe individuell anpassen können (von der integrierten Massagefunktion ganz zu schweigen). Die Luftkissen bieten aber vor allem auch wortwörtlich gewichtige Vorteile für die Umwelt: Sie sind viel leichter. Durch die Gewichtseinsparung wird der Kerosinverbrauch entscheidend gesenkt, ergo der CO2 -Ausstoss von Flugzeugen. Dass die Airlines Geld sparen, weil sie weniger Treibstoff kaufen müssen, macht daraus eine WinWin-Situation. Solare Impulse.  Auch Bertrand Piccard und André Borsch-

berg sind von den Luftkissen überzeugt. Wenn die beiden 2014 mit ihrem ambitionierten Projekt «Solar Impulse» zur geplanten Weltumrundung mit einem Solarflugzeug starten, werden im Cockpit pneumatische Sitzkissen aus Langenthal installiert sein. Die Flugbranche wird gebannt zusehen. Nicht nur wegen der Sitze. Sondern weil Solar Impulse aufzeigen soll, dass auch sehr lange Flugreisen ohne Kerosin und alleine mit Sonnenenergie möglich sind. Dahinter steckt ein revolutionäres Konzept. Mit seiner gigantischen Spannweite, die der eines Airbus A340 entspricht, und seinem gleichzeitig sehr geringen Gewicht verfügt der Prototyp von Solar Impulse über bisher unerreichte konstruktive und aerodynamische Eigenschaften und bewegt sich deshalb in einem noch unerforschten Flugleistungsbereich. Die Struktur aus Kohlefasern, die Antriebskette, die Bordinstrumente: alles wurde erdacht und geplant, um sowohl Energie einzusparen, den harten Umgebungsbedingungen für Material und Pilot in grosser Höhe standzuhalten und die hohen Anforderungen an Gewicht und Luftwiderstand zu berücksichtigen. Kurz: Dieses Flugzeug ist ein fliegendes wissenschaftliches Experiment, das den technologischen Entwicklungen in der Airline-Industrie einen gewaltigen «grünen» Schub verleihen kann. * Manuel Martin ist Mitarbeiter beim Portal «CH-Forschung» (ch-forschung.ch).

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Jura Geheimnisvoller

Jura à la carte: Im Grand Hotel des Rasses bei Sainte-Croix im Waadtländer Jura geht die Liebe zur Region durch den Magen. «ecoLife» hat einen zauberhaften Winterausflug unternommen. Text David Coulin , Foto Marcus Gyger

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Langlaufen in Sainte-Croix Gian steht vor einem kleinen Hüttchen am Rande der Langlaufloipe, die sich von Les Rasses oberhalb Sainte-Croix hinzieht über rund 25 Kilometer bis zum Creux du Van. Zu verkaufen hat er nichts. Sein Achtzigprozent­job ist es, den Langläufern ihren bescheidenen Loipenobulus abzunehmen. Sonst steht er da, hilft einem Senior in die Bindung, ruft einer daherschnaufenden Schülergruppe einige ermunternde Worte zu, erleichtert Ortsunkundigen die Orientierung. Alle werden begrüsst. Nicht nur von Gian, sondern auch von weiteren Streckenposten entlang des weitverzweigten Loipensystems. Sie vermitteln das Gefühl: Wer hierherkommt, der gehört dazu. Oder, wie es Gian sagt: «Wir sinxd hier eine grosse Familie.» Es ist ein Hochgenuss, mit den Langlaufskiern über die weiten Juraebenen zu ziehen. Ein Hochgenuss aber auch, mit den Schneeschuhen (oder dem Skilift) aufzusteigen zum Gipfel des Chasseron. Von dort lässt sich – wenn man dem hundertzwanzigjährigen Panorama Glauben schenkt – sogar das Nordkap erspähen.

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Für viele Gourmets folgt das Beste zum Schluss: das Dessert. Im Waadtländer Jura könnte dies gut eine Amandine sein, die berühmte lokale Speziali-

Es sind feine und unscheinbare Plättchen, die auf einem Häufchen sämigem Risotto drapiert sind. Führt man sie an den Gaumen, schmeckt man erst mal nichts. Erst beim Zergehen auf der Zunge entwickelt sich ein Saveur von rohem Pilz – neutral und karg. Dann aber weitet sich das Bouquet aus, und man nimmt reine, leichte Erde wahr. «Es ist Heimaterde», sagt Cyril Grut, Küchenchef im Grand Hotel des Rasses oberhalb Sainte-Croix in gedämpftem Ton. Heimaterde rund um Yverdon, wo ein Mensch ein kleines Eichenwäldchen angelegt hat, vielleicht vor zehn oder noch mehr Jahren, die Wurzeln der wachsenden Bäume in heimlicher Aktion impfte und sie nun aus dem Boden holen kann: Trüffel – schwarze, reine Trüffel mit einem Marktwert von gut und gerne 800 Franken pro Kilo. Wer das ist und wo das Eichenwäldchen steht, verrät weder Cyril Grut noch sein Lieferant: streng geheim. So fühlt man sich eingebunden in den Kreis derer, die hier exklusiv eine zerbrechliche, echte Trouvaille zwischen den Fingern halten, während sich der Dampf des Risotto an der Nase vorbei in der Höhe des Belle-EpoqueSaales verflüchtigt, in dem man hier tafelt. Lebhafte Geschichte. Das Grand Hotel des Rasses mit seinen gediegen-prunkvollen Räumlichkeiten erinnert mit einem Hauch von Noblesse an die Zeit, in der hier gut betuchte Gäste aus dem In- und Ausland verkehrten. Einige von ihnen waren Kunden der Manufakturen des Dorfes. Was hier hergestellt wurde, brachte es wie die Amandines zu Weltruhm. Wer kennt zum Beispiel nicht die Schreibmaschine Hermes Baby? Sie wurde ebenso in Sainte-Croix erfunden wie die Kandahar-Skibin-

Das Rezept von Cyril Grut, Küchenchef im Grand Hotel des Rasses gibt es auf www.eco-life.ch.

tät. So süss der Genuss, so streng gehütet bleibt das Geheimnis ihrer Herstellung.


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dung. Am berühmtesten machten das Dorf aber die Musikdosen. Noch heute werden sie hier in ausgesuchter Raffinesse und Präzision hergestellt, und im Museum Cima mitten im Dorf sind einige der edelsten Stücke ausgestellt. Die Tradition des ausgesuchten Nischenhandwerks lebt in diesem Dorf fort, auch wenn viele Betriebe wegen der Billigkonkurrenz aus Asien ihre Tore schliessen mussten. Diese Geschichte prägt auch das Dorfbild mit den stattlichen Arbeiterhäusern, und die Geschichte ist auch eng verbunden mit der Lage von Sainte-Croix in einer geografischen Nische zwischen zwei Jura-Höhenzügen. Die Menschen leben hier am Rande der Schweiz, geniessen dafür von den Anhöhen aus inspirierende Weitblicke fast über das ganze Land. Und diese Anhöhe, sie zieht sich von Les Rasses oberhalb des Dorfes als «Balcon du Jura» wie eine schweizweit einzigartige Riesenterrasse unter dem gesamten Bergzug des Chasseron hindurch.

dem «Balcon du Jura» zu Füssen – der Panoramablick weitet sich über das Mittelland bis hinüber zum fernen Alpenkranz. Traditionsbewusstsein und Heimatverbundenheit sprechen auch aus der Speisekarte mit den interessanten Kombinationen von Währschaftem und Exquisitem aus der Region. Wie beim Trüffelrisotto. Oder bei einer anderen Spezialität, die Cyril Grut zusammen mit damassinedurchtränktem Vanilleeis serviert: den Amandines. Diesmal sind es Mandelplättchen, die aufgeklebt sind auf einem Süssteiggebäck, das an Florentiner erinnert. Nur ist die Masse aus Honig, Butter, Rahm, Zucker und Mandeln so raffiniert zubereitet, dass die Amandines-Torte trotz der währschaften Zutaten leicht und locker daherkommt. Ausgetüftelt hat diese Zubereitungsform – wieder streng geheim – der Einheimische Frédéric Fuchs. Das war 1956. Und seither hat sich die raffinierte Süssigkeit zum kulinarischen Wahrzeichen von Sainte-Croix entwickelt. Heute werden die Amandines von Sainte-Croix von der Boulangerie «La Gourmandine» aus in alle Welt geliefert. Dort machen sie dasselbe wie die Trüffel im Grand Hotel des Rasses: Sie wecken Heimatgefühle. www.grandhotelrasses.ch, www.sainte-croix.ch

Raffiniertes Dessert.  «Nature, terroir, tradition – das sind

die Werte, die wir hier leben», sagt Jean-Philippe Scalbert, der Direktor des Hotels. Die Natur, sie liegt einem hier auf

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Martin Bäumle ist ein politischer Star. Innerhalb weniger zur Wahlsiegerin bei den letzten Parlamentswahlen gema Wie will die Partei die Energiezukunft der Schweiz anpack


Kneipp-Tipp des Monats

en Zeit»

Mach mal Pause

Jahre hat er die Grünliberale Partei cht. Nun folgt die Bewährungsprobe: en? Interview Daniela Schwegler

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«Offensichtlich überwiegen die kurzfristigen Interessen an wirtschaftlichen Profiten.» Martin Bäumle, Präsident Grünliberale Partei Schweiz

«ecoLife»: Gebannt blickten wir kürzlich nach Durban, wo die Weltklimakonferenz eine Nachfolgeregelung für das 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll suchte. Die Teilnehmenden konnten sich aber nicht auf verbindliche Klimaziele einigen. Ein mittleres Desaster?

Martin Bäumle: Ja, in der Tat. Es ist, als würde die linke Hand der Weltgemeinschaft nicht wissen, was die rechte tut. Zwar hat man die Zeichen der Zeit erkannt. Aber wenn es darum geht, verbindlich zu handeln, sperren sich die Staaten. Das Risiko, dass wir schneller und markantere Konsequenzen des Klimawandels spüren werden, steigt. Wobei sich die Industriestaaten ins eigene Fleisch schneiden. Je mehr Überschwemmungen, Sturmfluten und Dürreperioden auftreten, desto grösser wird die Not in den betroffenen Regionen. Und desto grösser werden die Flüchtlingsströme. Das führt zu Problemen für die ganze Welt. Was läuft da schief?

Offensichtlich überwiegen die kurzfristigen Interessen an wirtschaftlichen Profiten die Einsicht, dass es klimatechnisch fünf vor zwölf ist. Und offensichtlich sehen die Industriestaaten nicht, dass der Klimawandel nicht nur ein Risiko, sondern auch eine Chance ist – nämlich für nachhaltige Wachstumsmärkte. In sauberer Technologie liegt ein enormes Wachstumspotenzial, denken Sie an Elektroautos, das Dämmen von Häusern oder Heizen mit erneuerbarer Energie.

Immerhin will die Schweiz aus der Atomenergie aussteigen – wie von Ihnen gewünscht. Doch ist das überhaupt realistisch?

Absolut. Allerdings brauchen wir Zeit. Für den Umstieg auf erneuerbare Energien und für mehr Energieeffizienz brauchen wir zwanzig bis dreissig Jahre. Aber selbst dann werden wir die Energielücke mit Gaskraftwerken überbrücken müssen, sagt Energieministerin Doris Leuthard. Kann Gas aus klimapolitischer Sicht die Lösung sein?

Natürlich nicht. Das Klimaziel können wir nur erreichen mit grösserer Energieeffizienz. Wir müssen wegkommen von den fossilen Brennstoffen und umsteigen auf Wärmepumpen, auf Wasser-, Solar-, Windkraft und auf Holzfeuerungen. Die Solarenergie spielt allerdings heute noch eine Statistenrolle.

Ja, aber wenn wir alle geeigneten Hausdächer mit Solarpanels bestücken, können wir damit künftig mindestens ein Atomkraftwerk ersetzen.

Aber auch in Ihrer nächsten Umgebung läuft nicht alles, wie Sie es sich vorstellen. Ärgert es Sie, dass das Zürcher Volk letzten November grünes Licht gegeben hat für einen Pistausbau beim Flughafen in Kloten?

Befürworten Sie somit als Verwaltungsrat der Zürcher Elektrizitätskraftwerke auch die geplante Solaranlage am Walensee?

Ich bedaure sehr, dass der Flughafen nun praktisch unbegrenzt weiterwachsen kann. Jetzt noch Kompromisse zu finden mit der lärmbelasteten Bevölkerung, wird sehr schwierig werden. Die Fronten sind verhärtet.

Obwohl es in einem Schutzgebiet liegt?

Der Lärm ist das eine. Aber ist nicht das Klima das Hauptproblem?

Doch, natürlich! Fliegen ist viel zu günstig angesichts der möglichen Auswirkungen auf das Klima. Während Benzin, Heizöl, Erdgas oder Kohle längst belastet werden, ist Kerosin steuerbefreit. Dass die Luftfahrt in der bisherigen Klimakonvention ausgenommen ist, ist ein Konstruktionsfehler. Erst, wenn das Fliegen deutlich teurer ist, wird der Flugverkehr abnehmen.

Klar. Das ist ein wegweisendes Projekt. Ja. Allerdings überwiegen an dem Standort die Vorteile. Natur und Technik lassen sich dort so optimal verknüpfen, dass wir die Chance nutzen sollten. www.grunliberale.ch, www.baeumle.ch. Martin Bäumle (47) ist seit rund fünf Jahren Präsident der Grünliberalen Partei Schweiz, für die er seit 2003 im Nationalrat sitzt. Bäumle hat Chemie studiert und an der ETH als Atmosphärenwissenschaftler doktoriert. Seit 2003 führt er eine Einzelfirma, die u. a. VOCMessungen (Kohlenwasserstoffe) durchführt.


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Strom vom

Steilhang Text Reto Wüthrich, Foto Energiebüro AG, Zürich

Auch im Kleinen steckt oft wegweisendes Potenzial. Deshalb haben Christian Meier und Roland Frei schon einige Auszeichnungen eingeheimst. Ende Januar war es wieder so weit: Den Chefs der Energiebüro AG mit Sitz in Zürich wurde der Sonderpreis für Kleinstunternehmen im Rahmen des Nachhaltigkeitspreises der Zürcher Kantonalbank (ZKB) verliehen. Dieser ist mit 20 000 Franken dotiert und mit viel Ruhm und Ehre verknüpft. Auf den ersten Blick erstaunt es, dass solche Preise immer mal wieder an die Energiebüro AG gehen. Mit der Planung und dem Bau von Solarkraftwerken beschäftigen sich schliesslich auch andere. Hier aber treffen ausgeklügelte, innovative Projekte auf eine Firma, die auch punkto Unternehmensphilosophie durchwegs nachhaltig agiert. Die Lawinen-Idee.  Gerade kürzlich hat Energiebüro lan-

desweit für Schlagzeilen gesorgt. Die Bündner Gemeinde St. Antönien hat einen Projektierungkredit für den Bau eines riesigen Solarkraftwerkes gutgeheissen. Der Clou: Bestehende Lawinenverbauungen sollen mit Solarmodulen ausgerüstet, 1200 Haushalte auf diesem Weg mit Strom versorgt werden. Idee: Energiebüro. Die Idee hat weitreichendes Potenzial: In der Schweiz gibt es rund 500 Kilometer Lawinenverbauungen. Unter der Annahme, dass 200 davon eine geeignete Ausrichtung und Grösse haben, um Solarkraftwerke anzubringen, ergibt sich eine potenzielle Leistung von 56 Megawatt. 20 000 Schweizer Haushalte könnten mit sauberem «einheimischem» Strom versorgt werden. Und jetzt Brasilien.  Solche gescheiten Projekte zeichnen

die Energiebüro AG aus. 1996 wurde die Firma gegründet. Längst gilt sie als das führende Schweizer Ingenieurbüro für Solarkraftwerke. Auch das Solarkraftwerk auf dem Berner Fussballstadion Stade de Suisse, mit 1,4 Megawatt das bisher grösste der Welt auf einem Stadiondach, wurde von Energiebüro entwickelt und mit dem Schweizer und dem Europäischen Solarpreis ausgezeichnet. Eine weitere Besonderheit ist, dass Energiebüro die Nachhaltigkeit auch selber lebt. Zu Sitzungen reisen die rund 15 Mitarbeitenden mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder Autos von Mobility an. Beim nächsten Grossprojekt wird das aber schwieriger: Energiebüro hat einen Beratungsauftrag für die Planung von Solarkraftwerken auf den Stadiondächern der Fussballweltmeisterschaft 2014 in Brasilien erhalten. www.energiebuero.ch


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Nachhaltigkeitpreis der ZKB: die Gewinner Räumt ein Betrieb nebst dem wirtschaftlichen Erfolg auch ökologischen Aspekten und der so­zialen Verantwortung einen Platz ein, spricht man von nachhaltiger Unternehmensführung. Die Zürcher Kantonalbank zeichnete 2012 zum dritten Mal drei kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) mit dem ZKB Nachhaltigkeitspreis aus und verlieh zum zweiten Mal einen Sonder­preis für Kleinstunternehmen. Die Gesamtpreissumme betrug 150 000 Franken. Dies sind die Preisträger 2012: 1. Preis: Hunziker Partner AG, Winterthur (Gebäudetechnik) 2. Preis: Alternative Bank Schweiz AG, Olten (Retailbank) 3. Preis: O. Kleiner AG, Wohlen (Verpackungen) Sonderpreis für Kleinstunternehmen: Energiebüro AG, Zürich (Solarkraftwerke)

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Foto: BKW/Ruben Wyttenbach

In Biel gibt es ein ­ Unter­nehmen mit dem sinnigen Namen Creaholic. Da a­rbeiten einige der c­ leversten Menschen der Schweiz. Christoph Rusch ist so einer. Beim Duschen ist ihm eingefallen, wie man dabei viel Energie sparen könnte. Reto Wüthrich

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Warm


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Joulia ist hübsch, gut gebaut, gescheit, ökologisch sensibel und eine Warmduscherin. Letzteres mag umgangssprachlich nicht gerade ein Kompliment sein. Aber in diesem Fall schon. Denn Joulia ist keine attraktive Dame, die sich bei der Partnervermittlung beworben hat. Sondern eine Duschwanne. Ihren Namen hat sie in Anlehnung an den britischen Physiker James Prescott Joule erhalten – nach ihm ist die Einheit benannt, mit der Wärmemengen gemessen werden. Das spielt bei Joulia eine entscheidende Rolle: Es ist die erste Duschwanne der Welt mit integrierter Wärmerückgewinnung. Wenn Sie in einem Vier-Personen-Haushalt wohnen, siebenmal in der Woche während rund sechs Minuten mit einem Duschkopf mit 9 bis 13 Liter Verbrauch pro Minute duschen und dabei Joulia einsetzen, sparen Sie gut einen Drittel Energie. Würde man dies spielerisch auf die

Schweiz hochrechnen, entspräche es einem Heizöl-Tanklast­ zug von 104 Kilometer Länge. Gewaltig. Und wer hats erfunden? Die Schweizer. Um genau zu sein: die Bieler. Bahnbrechende Einfälle. Den entscheidenden Geistes-

blitz hatte Christoph Rusch, als er unter der Dusche stand: Könnte man die Energie des warmen Wassers nicht ein zweites Mal nutzen? Die Frage liess ihn nicht mehr los. Er brachte sie mit ins Büro. Nun ist wichtig zu wissen, dass sein Arbeitsplatz in einer umgebauten Seifenfabrik an der Zentralstrasse in Biel liegt. Der Arbeitgeber heisst Crea­holic. In diesem Unternehmen vereinigen sich Entwickler, Ingenieure, Designer, Physiker, Mathematiker oder Ökonomen, alles clevere und findige Menschen, die interdisziplinär an Innovationen forschen, welche die Welt ein Stück voranbringen. Bahnbrechende Erfindun-

dusche

Foto: BKW/Ruben Wyttenbach

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gen sollten es sein, so die Vision von Elmar Mock. Er ist einer der Erfinder der Swatch-Uhr und hat Creaholic 1986 gegründet. Über 150 Patente und mehr als 600 Projekte sind seither das beeindruckende Ergebnis dieser Arbeit. Creaholic arbeitet im Auftrag namhafter Kunden wie Bosch, Tetra Pak, Swisscom, Roche, Nestlé, Sony Ericsson oder Givaudan, entwickelt aber auch selber Projekte. Zahlreiche Spin-offs sind die Folge. Die im Juli 2010 gegründete Joulia SA ist so eines. 100 geschenkte Stunden.  Creaholic hat eine Besonder-

heit eingeführt: Jeder Mitarbeitende erhält 100 Stunden Zeit, um an eigenen Ideen zu arbeiten. Danach wird das Ergebnis des Hirnens und Tüftelns den anderen präsentiert. Gemeinsam wird entschieden, ob das Projekt weiterverfolgt werden soll oder nicht. Dabei ist auch die Aussicht auf Rentabilität ein Faktor, wie Marcel Aeschlimann erklärt, der Managing Partner von Creaholic: «Viele Leute meinen, eine gute Idee zu haben, sei eine Innovation. Doch für uns ist erst ein am Markt erfolgreiches Produkt wirklich innovativ.» Dass am Ursprung aber manchmal etwas Verrücktes stehen kann, vielleicht

rin

sogar stehen muss, das ist für ihn ebenso unbestritten. Und so arbeitete das eigens formierte Team in den letzten Monaten immer begeisterter an Joulia. An der Swissbau-Messe wurde die kluge Wanne lanciert – und von Sanitär- oder Bauunternehmern ebenso gefeiert wie von allen, die im Badezimmer Wert auf Ökologie inklusive schönen Designs legen. «Wir haben von Beginn weg ein Auge darauf gehabt, dass die Leute die Wanne eigentlich auch ohne die Ökofunktion kaufen würden – einfach, weil sie so chic und komfortabel ist», sagt Reto Schmid, der Joulia als Head of Design massgeblich geprägt hat. Saubere Sache.  Die ökologische Funktion von Joulia ist

simpel. Und gerade deswegen so raffiniert: Statt das verbrauchte Duschwasser warm in die Kanalisation zu leiten, entzieht der spezielle Duschwannenboden dem abfliessenden Wasser die Wärme. Diese wird nun an das vorbeiströmende Kaltwasser abgegeben, womit sich dieses von zirka 10 auf 25 Grad erwärmt und somit wesentlich wärmer an die Mischbatterie gelangt. Dadurch ist viel weniger Heisswasser aus dem Boiler oder Solarspeicher notwendig. Der einfache und äusserst effiziente Wärmetauscher reduziert den Energiebedarf beim Duschen um fast die Hälfte. Das spart Energie und CO2 und macht die Duschwanne zur ersten, die Geld verdient. Eine saubere Sache. www.creaholic.com, www.joulia.com

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ecoLifeclub

Wer «ecoLife» abonniert, wird Mitglied im ecoLife-Club und profitiert in jeder Ausgabe von stilvollen, nachhaltigen und vor allem exklusiven Angeboten.

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(1) Schweiz-Mobil-Card

Wer seine Outdoor-Aktivitäten auf den Routen von Schweiz Mobill (Veloland, Wanderland, Mountainbikeland, Kanuland, Skatingland) plant, kann sich auf der Website mit interaktiven Karten orientieren. Doch nur wer im Besitz der Schweiz-Mobil-Card ist, kann auf den Karten auch selber Routen einzeichnen, archivieren, berechnen (Distanz, Höhenmeter/-profil etc.), GPS-Tracks erstellen und exportieren, GPS-Tracks importieren und auf der Karte darstellen oder eigene Routen an Freunde verschicken. Dazu gibts für Karteninhaber immer wieder Spezialangebote. ecoLife-Club-Mitglieder können die Schweiz-Mobil-Card 2012 für Fr. 15.– bestellen (50% Rabatt). Geben Sie dazu bei der Onlinebestellung auf www.schweizmobil.ch folgenden Code ein: 1000-5539-2240-8022

(2) Kissenkollektion Bua Bhat*

Bua Bhat produziert aus Restmaterialien wie Frotteeabschnitten aus umliegenden Fabriken Einrichtungsgegenstände und Wohnaccessoires. Die Produkte sind von Frauen in Handarbeit gefertigte Einzelstücke, welche fair und umwelt-

es Etwas Peanss? end gefund n Sie unter Bestelleco-life.ch w w w.e

freundlich hergestellt werden. Das Unternehmen ist Träger des thailändischen Design Excellence Award. Nur Fr. 79.– statt Fr. 99.–

(3) Hotel Fidazerhof, Flims

Das sympathische Ayurveda-Wohlfühlhotel Fidazerhof mit seinem neu erbauten Gesundheitszentrum befindet sich auf der Sonnenterrasse oberhalb von Flims in Graubünden. In den hellen, nach baubiologischen Kriterien renovierten Zimmern können Sie sich wunderbar ausruhen und vom Balkon aus die herrliche Aussicht auf das Bündner Alpenpanorama geniessen! Unsere Küchencrew ist für eine ehrliche und frische Küche aus überwiegend regionalen Produkten verantwortlich. Bei einer Buchung ab 3 Nächten (Zimmer mit Frühstück) offerieren wir eine Nacht gratis (Beispiel: Sie bleiben 3 Nächte und zahlen nur 2 Nächte oder Sie bleiben 5 Nächte und bezahlen 4 Nächte). Der Preis beinhaltet unser reichhaltiges Frühstücksbuffet bis 10.30 Uhr, freie Benutzung des Fidazerhof-Spa sowie Teebuffet in der Canorta von 15.30 bis 17.30 Uhr, MwSt. und Service. Kurtaxen sind im Zimmerpreis nicht enthalten. Weitere Auskünfte erhalten Sie unter www.fidazerhof.ch

(4) Schmuckkollektion von Allpa*

Das peruanische Unternehmen Allpa produziert in über hundert Werkstätten in ganz Peru Kunsthandwerk und sichert so einfachen Arbeiterinnen und Arbeitern ein Einkommen. Mit seinem Engagement sorgt Allpa zudem dafür, dass die Vielfalt perua­nischer Handwerkstraditionen erhalten bleibt. Nur Fr. 39.– statt Fr. 45.–

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Diese hochwertigen Keramikvasen sind sehr dekorativ und wirken als Einzelobjekte wie auch in der Gruppe. Zum 50. Jahrestag des niederländischen Unternehmens Fair Trade Original entwickelte der niederländische Designer Piet Hein Eek eine Kollektion von Keramikvasen in unterschiedlichen Grössen und Designs. Sie entstehen in Vietnam vor Ort mit heimischen Kunsthandwerkern. Nur Fr. 65.– statt Fr. 79.–

(6) Palmholzkollektion*

Die aus Palmenholz gefertigten Schalen und Körbe sind robust, dekorativ und hoch ästhetisch. Zum 50. Jahrestag des niederländischen Unternehmens Fair Trade Original entwickelte der niederländische Designer Piet Hein Eek eine Kollektion von Palmholz-

produkten in unterschiedlichen Grössen. Sie entstehen in Vietnam vor Ort mit heimischen Kunsthandwerkern. Die einzelnen Holzteile der Palmholzprodukte werden durch einen kleinen stabilen Faden verbunden. Palmholz wächst sehr schnell, deshalb gilt die Nutzung als ressourcenschonend. Nur Fr. 89.– statt Fr. 109.–

(6) Veditorre – Sonora 2009

«In vino veritas.» Das römische Sprichwort trifft hier den Nagel wahrlich auf den Kopf. Achtzig Prozent der Trauben sind Sangiovese, 20 Prozent Canaiolo Rosso, beides autochthone, typische Sorten der Toskana. Sie ergeben einen ausgewogenen, fruchtigen und geradlinigen Wein. Der etwas leichtere Sonora 2009 eignet sich für Antipasti genauso gut wie für eine Pasta. Der Eco Barrique 2009 lagert zwölf Monate in Eichenfässern und ist die Perle des Weingutes. Ein runder, voller Wein mit kräftiger Farbe und einem Charakter, dem man die Erde und Sonne der Toscana förmlich ansieht und der auf der Zunge wie ein Gedicht zergeht. Pro Jahrgang und Sorte gibt es nur gerade 3000 Flaschen. Sonora 2009, 3er-Set, 3 x 75 cl Flaschen in edler Holzkiste mit besonderer Ausführung. Nur Fr. 75.– statt Fr. 95.– (zzgl. Portokosten Fr. 20.– )

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Die Cleantec City spricht alle Fachpersonen an, die auf kommunaler Ebene und in Unternehmen über Fragen der nachhaltigen Infrastruktur und der Energie entscheiden, darunter Energie- und Infrastruktur-Verantwortliche in Städten und Gemeinden, Kommissionsmitglieder, Planer, Ingenieure, Berater sowie Führungskräfte und Techniker aus Instandhaltung und Facility Management. Die Cleantec City findet auf dem Messegelände der Bernexpo AG in Bern statt. Sie empfängt die Besucher von Dienstag, 13.

Farbreferenzen Hauptfarben:

März, bis Donnerstag, 15. März, jeweils von 9 bis 17 Uhr. Die Tageskarte kostet 25 Franken. www.cleanteccity.ch

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iStock Photo: Fernando Alonso Herrero

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Nachhaltige Loyalität


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Nachhaltigkeit ist für Unternehmen als Wettbewerbsfaktor unverzichtbar ­geworden und umfasst mittlerweile weit mehr als Ökologie. So ist ­nachhaltiges Wirtschaften auch in der Kundenbeziehung Trumpf. Denn loyale Kundinnen und Kunden sind enorm wichtig. Text Tonio Meider*

Nachhaltiges Wirtschaften hat für Unternehmen in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Meist wird damit eine umweltschonende Geschäftstätigkeit verbunden. Doch Nachhaltigkeit umfasst aus Unternehmenssicht noch viele weitere Aspekte: soziale oder ökonomische zum Beispiel. Aber es geht auch um Nachhaltigkeit in der Beziehungspflege zu den Kundinnen und Kunden. Kundenloyalität zahlt sich aus.  Im Durchschnitt

verlieren die Unternehmen jedes Jahr bis zu 25 Prozent ihrer Kundinnen und Kunden. Das zeigen verschiedene internationale Studien. Die verlorene Kundschaft muss aufwändig durch neue ersetzt werden, was fünfmal so teuer ist wie die Pflege bestehender Kundenbeziehungen. Dennoch fokussieren viele Unternehmen weiterhin stärker auf die Gewinnung von Neukunden. Das ist ein Fehler. Denn Kundenloyalität zahlt sich in mehrfacher Hinsicht aus. Wie Untersuchungen belegen, wächst die Rentabilität der Kunden mit der Dauer der Beziehung. Treue Kunden sind ausserdem eher bereit, ihren Anbieter weiterzuempfehlen, und helfen damit, glaubwürdig Neukunden anzuwerben. Loyale Kunden geben vermehrt Rückmeldung, nehmen eher an Befragungen teil und generieren damit wertvolle Inputs, die dem Unternehmen helfen, sich zu verbessern. Selbst vor einem möglichen Anbieterwechsel warnen treue Kunden das Unternehmen eher vor und ziehen auch die Rückkehr eher in Betracht als sporadische Kunden. Es muss freiwillig sein.  Schliesslich hat eine hohe

Getty Images: Yuji Sakai

Kundenloyalität auch einen positiven Effekt auf die Zufriedenheit der Mitarbeitenden eines Unternehmens: Mitarbeitende erhalten von loyalen Kunden externe Bestätigung und entwickeln einen Stolz auf die eigene Leistung und den Arbeitgeber. Kundenloyalität lohnt sich also gleich in mehrfacher Hinsicht, indem sie nicht nur kontinuierlich steigende Umsätze sicherstellt, sondern auch Kosten reduziert.

Laut Experten gibt es zwei Arten der Kundenbindung, die «freiwillige» Verbundenheit mit dem Unternehmen und die Gebundenheit. Letztere entsteht, wenn Kunden an einen Anbieter gebunden sind, weil nur dieser ein bestimmtes Produkt anbietet oder die Beziehung vertraglich festgelegt ist. Deutlich wertvoller für ein Unternehmen ist die Verbundenheit, die entsteht, wenn der Kunde vom Angebot des Unternehmens überzeugt ist, sich wertgeschätzt fühlt und eine persönliche Beziehung zum Unternehmen, dessen Mitarbeitenden und dessen Werten aufbauen konnte. Dann, und nur dann, empfehlen Kunden ein Unternehmen oder ein Produkt mit Überzeugung weiter. Und anhand der Anzahl Weiterempfehlungen lässt sich auch gut messen, wie loyal die Kunden einer Firma sind. *Tonio Meider leitet bei Orange den Bereich Custome Care

Das Ende des Call Centers? Abgesehen von der Qualität der Produkte und den Preisen spielen in einer Kundenbeziehung die Betreuungsqualität und der Kundendienst eine wichtige Rolle. Bei der Telekomanbieterin Orange beispielsweise ist ein Mitglied der Geschäftsleitung ausschliesslich für das Thema Kundenloyalität verantwortlich. Diese Person ist bereits bei der Entwicklung von neuen Produkten und Dienstleistungen involviert, durchleuchtet Prozesse und Entscheide hinsichtlich der Wirkung des gesamten Handelns auf die Kundenzufriedenheit und ist somit eine Art Kundenvertreter in der Geschäftsleitung. Mit dem Ziel, bis ins Jahr 2015 bezüglich Kundenservice Marktführer im Schweizer Telekommunikationsmarkt zu sein, hat Orange auch nach Wegen gesucht, die Kundenbetreuung im Unternehmensbereich zu optimieren. Die Lösung ist die De-facto-Abschaffung des Call Centers für Unternehmenskunden. Neu können sich diese direkt an ihren persönlichen Berater wenden. So steht den Unternehmen für alle ihre Anliegen immer dieselbe Person zur Seite. Zunächst hat Orange diesen Service für grosse Unternehmen eingeführt. Seit Kurzem ist er nun auch für Kleinstunternehmen bereits ab einem Anschluss verfügbar. Und Orange überlegt sich ähnliche Schritte auch für die grösseren Privatkunden.

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Partner

Nachhaltige Beschaffung richtig gemacht niere der Produktentwicklung gehen noch einen Schritt weiter und überlegen sich nicht nur, unter welchen Bedingungen die Rohprodukte hergestellt werden, sondern sie achten bereits beim Produktedesign auf die Wiederverwertbarkeit der Stoffe, ganz nach dem Prinzip Cradle to Cradle, das sich an der Kreislaufwirtschaft in der Natur orientiert. Cradle to Cradle heisst «Von der Wiege zur Wiege» und unterscheidet sich vom bisherigen Ansatz «Von der Wiege zur Bahre» vor allem darin, dass keine Abfallstoffe entstehen, sondern hochwertige Rohstoffe in den Kreisläufen bleiben. Mit nachhaltiger Beschaffung wird versucht, die verschiedenen Ansprüche an Qualität, Umwelt- und Sozialverträglichkeit sowie Wirtschaftlichkeit in eine sinnvolle Balance zu bringen. Eine grosse Herausforderung.

Seminar: Sinnvolles Beschaffungsmanagement Nachhaltiges Beschaffungsmanagement erlaubt Ihrem Unternehmen, Nachhaltigkeitsrisiken zu kontrollieren, dadurch den eigenen Unternehmenswerten treu zu bleiben sowie den Erwartungen Ihrer Kunden, Investoren und weiteren Anspruchsgruppen gerecht zu werden. Gemeinsam mit BSD Consulting zeigt Ihnen sanu die nötigen Schritte und Ihren Nutzen einer nachhaltigen Beschaffung auf. Datum: 1. März 2012, Zürich. Weitere Informationen: www.sanu.ch/ html/angebot/seminare/12UMNB-de.cfm

Getty Images: Lewis Mulatero. iStock Photo: Marcus Clackson

Die Schweiz importierte 2010 für 187 Milliarden Franken Waren. Davon stammten 78 Prozent aus Europa und 22 Prozent aus dem übrigen Ausland. Der Import von Produktionsgütern spielt für die Schweiz als dienstleistungsorientierte Marktwirtschaft eine grosse Rolle. Durch diese Importe hat sie auch eine relevante Auswirkung auf die Produktionsbedingungen in den Lieferregionen und deren Umfeld. Durch ihren Import beeinflusst die Schweiz mit, welche Produktionspraxis sich in den Lieferregionen auszahlt und sie kann somit einen aktiven Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung in ihren Beschaffungsmärkten leisten. Die öffentliche Hand ist ganz speziell gefordert, da sie sich in der Bundesverfassung verpflichtet hat, eine nachhaltige Entwicklung zu fördern, und dazu gehören natürlich auch die indirekten Auswirkungen, die sie mit ihrer Beschaffungspraxis hat. Deshalb hat die Beschaffungskommission des Bundes vor Kurzem Empfehlungen für eine nachhaltige öffentliche Beschaffungspraxis verabschiedet. Diese zeigen Möglichkeiten auf, wie der Bund sozial- und umweltverträglich Güter sowie Bauund Dienstleistungen beschaffen kann. Aber nicht nur die öffentliche Hand sieht sich verantwortlich für die sozialen und ökologischen Auswirkungen ihres Handels. Auch private Unternehmen sind sich ihres Einflusses sehr wohl bewusst und interessiert, diesen positiv zu gestalten, um Risiken zu verringern und Skandale zu verhindern. Wer will schon Ware von Unternehmen beziehen, die Kinderarbeit dulden oder die gesetzlichen Umweltvorschriften nicht einhalten? Auch die Erwartungen der Share- und Stakeholder bezüglich Produktionsbedingungen bei Zulieferfirmen stiegen in den letzten Jahren und Unternehmen sehen sich daher motiviert und teils auch gezwungen, ihre Beschaffung nicht nur bezüglich Qualität und Preis zu optimieren, sondern auch sozial- und umweltverträglich zu gestalten. Pio-


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Mein feiner

Naschgarten

Hobbyköche und Hausfrauen wollen ihr Gemüse und Obst stets noch frischer und exklusiver: Immer mehr von ihnen kultivieren daher einen Mini-Nutzgarten. Bereits gibts dafür spezielle Kursangebote. Gabriela Bonin

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Zudem macht es vielen Hobbygärtnern und -köchen Freude, aussergewöhnliche Nutzpflanzen zu kultivieren: Wildsträucher etwa, deren Beeren man beim Grossverteiler gar nicht kaufen kann, beispielsweise die Kornelkirsche, mit der man ein leckeres Confit machen kann. Oder auch Maibeeren, Apfelbeeren und die berühmten Anti-Aging-Beeren «Goji», die auch in heimischen Gärten gut gedeihen.

Saftige Gurken direkt ab dem Stadtbalkon, frischer Koriander vom Fensterkistli, ausgefallene Tomatensorten aus dem eigenen Garten – alles garantiert bio und knackfrisch: Das macht immer mehr Hobbyköchen und Hausfrauen Freude. Dabei soll alles ganz nebenbei mit wenig Aufwand gedeihen und Spass bereiten – von angestrengtem Selbstversorgertum keine Spur. Die neue Lust am kleinen Nutzgarten steige vor allem bei jungen Leuten, so Gartenfachfrau Brigitte Bosshard aus Stettfurt TG. «Es gibt auch immer mehr Städter, die gemeinsam einen kleinen Nutzgarten kultivieren». Knackiges vor der Tür.  Denn wer kennt das nicht:

Das Angebot an Frischware in den Supermärkten ist zwar gross, aber kaum ist der Salat gekauft, wird er schon lampig, und die teuren Importhimbeeren aus Südeuropa schimmeln bereits wenige Stunden nach dem Kauf. Da schmeckt es weit mehr, wenn man gratis und franko vor der eigenen Haustüre einen knackigen Pflücksalat erntet und sich reife Beeren direkt ab Strauch in den Mund schiebt.

Hoch im Kurs.  Dementsprechend steigt die Nachfrage an Kursen: Die schweizerische Stiftung Pro Specie Rara bietet beispielsweise Kurse an, in denen man lernt, wie man mit einfachen Mitteln Setzlinge rarer Gemüse- oder Zierpflanzen-Sorten selber ziehen kann – die Nachfrage danach ist weit grösser als das Angebot. Auch der grösste Schweizer Naturgartenspezialist, die Winkler & Richard AG in Wängi TG, reagiert auf den neuen Trend und bietet Anfang Mai neu den Kurs «Naschgärten» an. Dabei zeigen der Naturgartenpionier Peter Richard und die Gartenfachfrau Brigitte Bosshard bewährte Kombinationen bei Gemüse, Blumen und Obst. «Ich will zudem dafür sorgen, dass die Teilnehmer die Angst verlieren, dass ein Nutzgarten viel Arbeit bereite», sagt Peter Richard, der in all seinen Fachbüchern stets für ein entspanntes, stressfreies Gärtnern plädiert. Der Investment-Tipp.  Nebst neuen Mussestunden

im Garten und kulinarischen Höhenflügen in der Küche beschert der Nutzpflanzentrend auch noch einen weiteren, handfesten Vorteil: Haia Müller, die Gartenkolumnistin des «Migros-Magazins», hat neuerdings seit Langem wieder mal Gemüse selbst angepflanzt – und zwar auf Empfehlung ihres Bankers, der sie vertrauensvoll wissen liess, ein Nutzgarten sei die beste Anlage für die Zukunft. www.psrara.org, www.gartenland.ch, www.gartenland.ch/naschgarten.html

«Es gibt immer mehr Städter, die gemeinsam einen kleinen Nutzgarten kultivieren.» Brigitte Bosshard, Gartenfachfrau


ecoMarkt

Wie schön kann Energiesparen sein?

iStock Photo: Carole Gomez, René Mansi

So sehen ökologisch mustergültige Holzhäuser aus: Die Fassade ein Blickfang, der Wohnraum lichtdurchflutet und der Aussenraum eine Wohlfühloase. Das Familienunternehmen Renggli AG aus Sursee LU ist Minergie-Hausbauer der ersten Stunde und baut energieeffiziente Häuser, die begeistern. Der erste Schritt jedes erfolgreichen Bauvorhabens ist es, die persönlichen Vorstellungen der zukünftigen Hausbesitzer aufmerksam aufzunehmen. Darum fängt die Arbeit hier immer mit Zuhören an. Vom Erstgespräch bis zur Baueingabe steht den Bauherren ein persönlicher Projektberater zur Seite. Während der Entwurfsphase tauschen sie sich intensiv mit einem Renggli-Architekten aus und ab der Ausführung bis zur Hausübergabe übernimmt ein Projektleiter die Gesamtkoordination mit den Unternehmern, überwacht Kosten- und Terminpläne und führt die Qualitätskontrollen am Bau durch. Als Generalunternehmer bietet die Renggli AG alle Architektur-, Planungs- und Ausführungsarbeiten bis zur schlüsselfer­ tigen Hausübergabe und der Garantie­ abnahme zum Fixpreis an. So schön kann Energiesparen sein: Besichtigungster­ mine von aktuell fertiggestellten Häusern unter www.renggli-haus.ch/events.html.


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Persönlich

Sotschi

ist eine riesige Herausforderung Aufgezeichnet von Daniela Schwegler

Samih Sawiris Alpen-Resort kommt goldrichtig. Als Andermatter und Verwaltungsrat der Andermatt Swiss Alps stehe ich voll für das neue Alpendorf ein. Denn hier wollen auch in Zukunft Leute leben. Nachdem sich das Militär aus dem einstigen Reduitstützpunkt zurückgezogen hat, fehlten Andermatt zusehends Gäste. Angestellte verloren ihren Arbeitsplatz. Und Lehrlinge fanden kaum noch eine Ausbildungsstätte. Soll unser Dorf nicht in einen Schneewittchenschlaf verfallen, müssen wir auf die Tourismuskarte setzen. Wenn wir längerfristig für Gäste attraktiv bleiben wollen, müssen wir unsere Destination auf Vordermann bringen und uns vom Wochenend- hin zum Wochentourismus entwickeln. Die neuen Hotels, Ferienhäuser und Ferienwohnungen mit den neuen Shoppingmöglichkeiten, dem Sport- und Freizeitzentrum mit Hallenbad und Eissporthalle sowie der 18-Loch-Golfplatz schaffen eine Infrastruktur, mit der es in Andermatt gästemässig wieder bergauf gehen kann. 3500 Betten entstehen neu. Und damit es auf den Skipisten nicht zum Stau kommt, wollen wir die beiden bestehenden Skiarenen Andermatt und Sedrun im Bündnerland zusammenschliessen. Im ehemaligen Schiessgebiet zwischen Nätschen/ Gütsch und dem Oberalppass kommen drei neue zusätzliche Liftanlagen zu stehen, womit unsere Skiarena noch attraktiver wird. Als naturliebender Bergmensch ist es mir aber ebenso wichtig, dass das Skigebiet klar abgegrenzt bleibt von den unerschlossenen Geländekammern in der Umgebung. Das Pazzola- und Badusgebiet, das Maighels- und Felsental sowie die sonnige Rückseite des Gemsstocks bleiben unangetastet. Wir müssen nicht jedes Tal und jeden Gipfel erschliessen in der Schweiz. Ich bin hundertprozentig dafür, Wanderern, Schneeschuhläufern und angefressenen Skitourengängern oder Kletterern, wie ich selber einer bin, «wilde» Gebiete zu belassen. Diese klare Abgrenzung von Pisten und Wildniszonen garantieren der Masterplan und der Richtplan.

Auch das Unteralptal soll unerschlossen bleiben. Übrigens eine traumhaft schöne Gegend. Von der Korporation Urserental bekam ich dort 1970 auf meinen Weltmeisterschaftstitel hin tausend Quadratmeter Land geschenkt. Jahrzehnte später habe ich mir auf dem Flecken – mitsamt Alpsee und Quelle – eine kleine Alphütte erbaut. Für mich und meine Familie ist sie ein Erholungs- und Energiezentrum und ein Stück Heimat. Trotzdem zieht es mich immer wieder in die Welt hinaus. Nicht nur als Co-Moderator bei Skirennen, sondern auch als Pistenbauer für den internationalen Skiverband. Neulich war ich wieder im russischen Sotschi, wo ich auf die Olympischen Winterspiele 2014 hin die Piste baue. Eine riesige Herausforderung! Denn als ich das Gebiet vor fünf Jahren kennenlernte, war da nichts, kein Weg, keine Waldstrasse in die Berge, einfach gar nichts. Ich fühlte mich wie ein Bildhauer vor einem Marmorblock. Aber die Arbeit macht Spass. Ich verhelfe den Russen zu einem Skigebiet, das es mit dem Schweizer Standard aufnehmen kann. Und dabei kann ich darauf achten, dass die Natur möglichst wenig beeinträchtigt wird. Die neue Infrastruktur freut nicht nur den Präsidenten Vladimir Putin, sondern auch alle anderen skivernarrten Russen, die ihre Rubel bald im Inland ausgeben können und nicht mehr nach Europa zu fahren brauchen. Bernhard Russi ist 63-jährig, gehört als zweifacher Weltmeister und Olympiasieger in der Abfahrt zu den weltbesten Skirennsportlern der Geschichte. Heute ist er unter anderem Pistenarchitekt für den Internationalen Skiverband (FIS) und kommentiert fürs Schweizer Fernsehen als Komoderator Skirennen. Selbst Andermatter, ist er an der Entwicklung von Samih Sawiris Skiresort aktiv beteiligt.

IMPRESSUM «ecoLife», das Schweizer Magazin für Nachhaltigkeit, www.eco-life.ch Verlag ProfilePublishing GmbH, Pfadacher 5, 8623 Wetzikon, Tel. +41 (0)43 488 18 44, info@profilepublishing.ch Verleger Roger Meili, roger.meili@profile-group.ch Verlagsleiterin Karin Stich, stich@profilepublishing.ch Chefredaktor Reto Wüthrich, PEPPER, www.pepper.ch, reto.wuethrich@eco-life.ch Redaktionelle Mitarbeit an dieser Ausgabe Gabriela Bonin, David Coulin, Tonio Meider, Daniela Schwegler Gestaltung und Produktion Karin Engler, k.engler@profilepublishing.ch Druckvorstufe Küenzi und Partner, 8135 Langnau/Zürich. Lektorat Patrizia Villiger, 8802 Klichberg Druck Bechtle Druck & Service GmbH, Die Rotationsdrucker, 73730 Esslingen Inserate Mediaforce AG Anzeigenleitung Yves Heutschi, Webereistrasse 47, 8134 Adliswil, Tel. +41 (0)44 772 22 77, Fax +41 (0)44 721 19 01 Abonnement «ecoLife» erscheint sechsmal jährlich, Einzelpreis Fr. 6.50, Jahresabonnement Fr. 30.– (Ausland: plus Portokosten) Bestellungen Tel. +41 (0)43 488 18 42, abo@eco-life.info ISBN-Nr. 978-3-905989-17-1 © ProfilePublishing GmbH, 8623 Wetzikon. Nachdruck und elektronische Wiedergabe nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. «ecoLife» übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder und Datenträger aller Art.


Geld macht glücklich (Nr. 69), wenn man es in Firmen investiert, die sich der Umwelt gegenüber verantwortungsvoll verhalten und gleichzeitig gute Renditechancen ermöglichen. Gerne informiert Sie der Kundenberater Ihrer Kantonalbank über unsere mehrfach ausgezeichneten Nachhaltigkeitsfonds.

Prix NATURE Swisscanto – Der Schweizer Nachhaltigkeitspreis


ZKB Nachhaltigkeitspreis für KMU.

Wir gratulieren den Gewinnern des ZKB Nachhaltigkeitspreises für KMU 2012. 1. Rang: Hunziker Partner AG 2. Rang: Alternative Bank Schweiz AG 3. Rang: O. Kleiner AG Partner des ZKB Nachhaltigkeitspreis für KMU

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