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www.eco-life.info

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ecolife

bewusst schön leben

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CHF 6.50

Das Schweizer Magazin  für Nachhaltigkeit

Meer macht schön Salzwasser reinigt die Haut und pflegt die Seele

Coole Green Apps Sinnvolle Software für flinke grüne Daumen

Tropen am Berg Staunen über ein Projekt im Berner Oberland

Rock & Roll

Material, Farben und mehr fürs schöne Zuhause


Think Blue.

Vergessen Sie für 1’447 Kilometer das Tanken.* Nicht den Fahrspass. Der Golf BlueMotion®.** Der Golf BlueMotion ® kombiniert Innovationen wie das Start-Stopp-System, die optimierte Aerodynamik und die Bremsenergie-Rückgewinnung mit der neuesten Generation unserer TDI®-Motoren. Das bedeutet für Sie: maximalen Fahrspass bei minimalem Verbrauch** von nur 99 g CO2/km und nur 3.8 Litern. Die gesamte BlueMotion® Familie wurde für ihren geringen Verbrauch und die niedrigen CO2-Emissionen mit dem renommierten World Green Car Award 2010 prämiert.*** Mehr Informationen finden Sie unter www.think-blue.ch. Überzeugen Sie sich während einer Probefahrt bei Ihrem Volkswagen Partner.

Erst wenn ein Auto Innovationen allen zugänglich macht, ist es: Das Auto.

Reichweite mit einer Tankfüllung bei einem kombinierten Verbrauch von nur 3.8 l/100 km. **Den Golf BlueMotion® 1.6 l TDI CR DPF, 105 PS (77 kW), 5-Gang, 3-türig, gibt es bereits für Fr. 33’950.–. CO2-Mittelwert aller in der Schweiz angebotenen Fahrzeugmodelle: 188 g/km. Energieeffizienz-Kategorie: A. ***Mehr zum World Green Car Award erfahren Sie unter: www.wcoty.com/2010.

*Theoretische


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Unsere Nachhaltigkeitshypothek

0,5% * Zinsreduktion. Damit unsere Umwelt kein Sanierungsfall wird. Sie wollen nachhaltig bauen oder renovieren und gleichzeitig Kosten sparen? Unsere neue Nachhaltigkeitshypothek wirkt fürs Klima und im Portemonnaie. Fragen Sie uns, wir beraten Sie kompetent und nachhaltig: 0800 88 99 66 oder www.bankcoop.ch

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Buben­ traum im Wipfel

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4  /  1 0 ECOLIFE EDITORIAL

Es ist ein alter Traum. Eltern, Grosseltern, Urgrosseltern träumten ihn. Die Kinder unserer Kinder werden ihn auch noch träumen. Er ist simpel. Aber vielleicht macht ihn dies gerade aus: den Traum vom Haus da oben im Wipfel eines schönen, mächtigen Baumes. Gerade in diesem Moment, in dem Sie die aktuelle Ausgabe von ecoLife mit dem Schwerpunkt «Wohnen» durchzublättern beginnen, fordere ich Sie auf: Gehen Sie raus und erfüllen Sie sich diesen Traum. Sie können ecoLife ja mitnehmen und dann dort oben lesen, begleitet vom Rau­ schen der Blätter, die frische Luft einatmend, die Stille geniessend – es gibt kaum eine passen­ dere Atmosphäre, um dieses Magazin zu lesen. Also: Suchen Sie sich einen passenden Baum. Wenn Ihnen das handwerkliche Geschick etwas abgeht, genügt eine einfache Holzkonstruktion mit Wänden aus Tüchern. Sonst aber sind Ihrer Fantasie keine Grenzen gesetzt. Achten Sie bloss darauf, dass Sie den Baum nicht verletzen, etwa mit Nägeln, Schrauben oder Draht. Im Internet gibt es viele Anleitungen zum Bau von Baum­ häusern und dazu, was in Sachen Sicherheit beachtet werden muss. Dass uns Baumhäuser unvermindert faszinieren, zeigt auch die riesige Nachfrage nach Baum­ häusern, in denen man wie in einem Hotelzimmer übernachten kann. In Le Locle im Kanton Neuenburg hat der Schreiner Jean-Paul Vuilleumier eine «stille Zauberwelt» erschaffen, wie er es beschreibt. Sieben Baumhäuser, alle mit einer kleinen Küche, Dusche mit WC und einem Holzofen ausgestattet, der im Winter mit Pellets beheizt wird. In Schweden wurde mit «Tree­ hotels» soeben ein Hotel eröffnet, das den Bubentraum vom Baumhaus fast schon ausreizt: Baumhäuser als coole Designobjekte, komfortabel eingerichtet und ebenso stilvoll. Und im luzernischen Hildisrieden trägt eine etwa 70 Jahre alte Eiche ein Baumhaus, in dem fast jeden Tag bis zu 30 Leute Sitzungen oder Seminare abhalten. Unseren kleinen, feinen, privaten Träumen vom Baumhaus wie diesen grösseren Projekten ist eines gemeinsam: Es geht darum, in Harmonie mit der Natur zu leben. Oben in den Bäumen. Im besten Fall mit ecoLife und dem Schwerpunkt «Wohnen» in den Händen.

Reto Wüthrich, Chefredaktor ecoLife


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ecoThemen FOKUS WOHNEN 10 Wovon träumen unsere Kinder? Wie müssen Häuser gebaut gebaut sein, damit sie die Umwelt möglichst wenig belasten und gleich­ zeitig Lust machen, darin zu wohnen?

22 Sieh mal, wer da hämmert Das kluge Regalkonzept eines Schweizer Designers sorgt weltweit für Furore. 24 Nachdenken beim Einheizen Holzpellets, Sonnenkraft, Wärmepumpen und mehr: Es gibt spannende Heizalternativen.

12 Aus alt mach neu Aus einem Mehrfamilienhaus aus den 40er-Jahren ist ein hoch energieeffizientes Haus entstanden.

LEBEN

13 Lassen Sie sich fördern Sein Haus energetisch zu sanieren und in erneuer­ bare Energien zu sanieren, lohnt sich.

26 Schönheit aus dem Meer Frische, glatte Haut und glänzendes Haar – in den ­Ozeanen schwimmen kosmetische Schätze.

16 Materielle Werte Leinen, Wolle, Holz und Kork. Das Design der natür­ lichen Werkstoffe ist vielseitig geworden.

28 Für flinke Finger Das iPhone hat ein paar hübsche Apps in unser ­Leben gebracht – auch solche mit Ökomehrwert.

20 Natürliche Schönheit So holen Sie sich mit dem richtigen Licht und öko­ logischen Farben die Natur ins Haus.


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22 Schreinern: Schmückt die Stube ein ­«Indie Furniture»-Regal, stammt die Kon­ struktion von Nicola Enrico Stäubli, das Holz vom Schreiner um die Ecke und der Entwurf von einem selbst. 24 Wärmen: Der Wald bietet nicht nur ­wunderbare Plätze zum Erholen. Son­ dern auch umweltfreundlicher Rohstoff, der sich sehr gut zum Heizen eignet. 34 Wohnen: Baufritz baut Holzhäuser. Spek­ takulär wird das erst, wenn man genauer hinschaut und sieht, weshalb der Betrieb eben als nachhaltigstes Unternehmen Deutschlands ausgezeichnet wurde.

24 22 WIRTSCHAFT

SERVICE

30 What's next, Toyota? Mit dem Prius hat sich Toyota als Ökopionier unter den Autoherstellern positioniert. Was folgt?

3 Editorial Bubentraum im Wipfel

34 Gute Luft aus Schwaben Eigentlich baut Baufritz bloss Holzhäuser. Aller­ dings aussergewöhnliche Holzhäuser.

UMWELT 38 Eine grüne Arena 2011 wird in Spreitenbach die Umwelt Arena eröff­ net – das erste Informations- und Kompetenzzent­ rum für Umwelttechnik. 42 Tropen im Berner Oberland Eine neue Technologie erlaubt die Produktion von Biokraftstoff aus Pflanzenabfällen. Wie geht das?

8 ecoTicker Coole Inputs für ein gutes Leben 45 Vorschau und Impressum 46 Persönlich Bertrand Piccard, Abenteurer und Held


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ecoTicker Die perfekte Welle Im neuen Film «Ulitmate Wave 3D – Surfparadies Tahiti» können wir den neunfachen Surfwelt­ meister Kelly Slater auf der Suche nach der per­ fekten Welle begleiten. Der Film konzentriert sich aber nicht nur auf das Surfen: Einzigartige Bilder auf der Grossleinwand versetzen die Zuschaue­ rinnen und Zuschauer in die paradiesische Natur­ landschaft der Insel und die traumhafte Unter­ wasserwelt vor Tahiti. Sie spüren die Kraft der po­ lynesischen Rhythmen und werden Zeugen ural­ ter Bräuche wie des Feuertanzes, die zu Ehren alter Gottheiten aufgeführt werden. Neben Kelly Slater steht der tahitische Gastgeber Raimana Van Bastolaer im Mittelpunkt des Films. Sie teilen die gleiche Leidenschaft, haben aber einen unter­ schiedlichen Antrieb: Kelly reist als Spitzensport­ ler um die Welt. In Raimanas Verständ­ nis ist das Wellenreiten eine altherge­ brachte polynesische Kunst, welche er seinen Kindern vor allem als Lebens­ philosophie weitergibt. Erstmals in die­ ser Form zu sehen ist auch, wie die Kräfte von Sonne und Mond, Wind und Gezeiten verschiedenste Formen und Grössen von Wellen entstehen lassen. www.filmtheater.ch

Schokolade mit grünem Frosch Die vier Suchard-Schokoladensorten der Marke «Sensa­ tions Noir 70 %» (Zartbitterschokolade pur oder mit den Geschmacksrichtungen Orange, Pistache oder Minz) ent­ halten jetzt neu 30 Prozent Kakao aus nachhaltigem Anbau und tragen deshalb ab sofort das Siegel mit dem grünen Frosch: Rainforest Alliance Certified. Die Zertifizierung ga­ rantiert, dass der Kakao in den Erzeugerländern nachhaltig produziert wird – sowohl ökologisch und sozial als auch wirtschaftlich. Die Umstel­ lung ist Teil einer breit angelegten Nachhaltigkeitsstrategie des Herstel­ lers Kraft Foods. Die Rainforest Alliance ist eine seit über 20 Jahren international anerkannte, unabhängige Umwelt­ schutzorganisation, die sich für die Er­ haltung der Biodiversität und für die Verbesserung von Lebens- und ­Arbeitsbedingungen engagiert. www.suchard.ch, www.rainforest-alliance.org

VW erhält Lohn für g ­ rüne Autos Bei den britischen «Green Awards 2010» wurde der Golf BlueMotion zum sparsamsten Kompaktfahrzeug gekürt und setzte sich in der Gesamtkate­ gorie als «umweltfreundlichstes Auto des Jahres» durch. Der Passat BlueMotion erhielt die Auszeichnung «Green Family Car». Der Verbrauch beim Golf wird durch ein Start-StoppSystem, rollwiderstandsoptimierte Reifen, Batterie-Rekupe­ ration, eine verlängerte Getriebeübersetzung, die Multifunk­ tionsanzeige mit Gangempfehlung und aerodynamische Verbesserungen reduziert. Schon bei der Preisverleihung «World Car of the Year 2010» im April dieses Jahres holten sich der Polo, der Golf und der Passat BlueMotion jeweils die Auszeichnung «Green Car of the Year». www.volkswagen.ch

Fünf Sterne mit Weitsicht Das Wachstum ist rasant: Anfang 2006 eröffnete die ­Rezidor Hotel Group das Radisson Blu Resort im ägyp­ tischen El Quseir. Heute verfügt das Hotelunterneh­ men bereits über sechs Betriebe in Ägypten. Das im landestypischen Stil erbaute Fünf­ sternehaus bietet neben 250 luxu­riösen Zimmern und Suiten – alle mit Balkon oder Terrasse und Blick über das Rote Meer – auch ­sieben Restaurants und Bars. Freizeit- und Sporteinrich­ tungen, darunter drei Pools und ein Ayurveda-Spa, und ein gross­zügiger Konferenzbereich runden das Angebot ab. Das Resort engagiert sich im Rahmen des ­f irmenweiten «Responsible Busi­ ness»- Programms für soziale und ökologische Projekte. Dabei geht es um die Gesundheit und ­Sicherheit von Mitarbeitenden und Gästen, das Respektieren sozialer und ethischer Grundsätze und die Verringerung schädigender Ein­ flüsse auf die Umwelt. Die Rezidor Hotel Group bietet ihren Gästen die Möglichkeit, klimaneutral zu reisen und CO2-Emissionen auszugleichen. www.rezidor.com


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Der easy Espressogenuss Man nehme ein Easy-Serving-Espresso-Pad mit sieben Gramm fein gemahlenem und hart gepresstem KaffaWildkaffee, lege den Pad in die Kaffeemaschine ein und schon geniesst man innert zehn bis zwölf Sekunden ­einen herrlichen Espresso. Optisch verrät die feinporige Crema die Klasse. Inhaltlich überzeugt der Kaffa-Wild­ kaffee mit vollmundigem Charakter, würzigem Grundton, milder Säure, wenig Koffein und unverfälschtem, lang ­anhaltendem Aroma. So einzigartig wie der Kaffee ist auch seine Herkunft: Die kostbaren wilden Bohnen wachsen in den Bergregenwäldern von Bonga in der Provinz Kaffa im Südwesten Äthiopiens. Sie werden von den Bauern von Hand gepflückt und an der Sonne getrocknet. Origi­ nal Food kauft den Wildkaffee direkt bei den Koopera­ tiven ein. Die langfristige Abnahmesicherheit garantiert den Kaffeebauern ein dauerhaftes Einkommen. Für sie Anreiz, den Regenwald mit seinen Wildkaffeestauden als Lebensgrundlage zu schützen. Kaffa-Kaffee gibts bei Globus, im Biofachhandel oder übers Internet. www.kaffeezentrale.ch, www.feinkost-shop.ch, www.gostomundo.ch

Designerbag statt Plastiktüten Stil beim Einkaufen beweist, wer auf ­Plastiktüten verzichtet und langlebi­ ge ­Taschen nutzt. Für den styli­ schen Shoppingauftritt sorgen jetzt individuelle Taschen von vier Schweizer Designern. Mit der Kollekti­ on becoming green aus Fair-TradeProduktion setzen sie auf grüneres Handeln im Alltag. ­Michael Bader, Die­ ter Glauser, Julia Rogers und Natalia Gi­ aninazzi haben ihre individuellen State­ ments zum Thema Becoming Green mit Hilfe der neuen Klebeprodukte ecoLogo von tesa gestaltet. Diese bestehen aus recycelten oder bio­ basierten Rohstoffen, sind lösungs­ mittelfrei und in erneuerbaren oder recycelten Materialien verpackt. Er­ hältlich sind die kostenlosen und li­ mitierten Exemplare auf www.be­ coming-green.ch. Einfach ein per­ sönliches Statement abgeben und das Lieblingsteil ­auswählen. www.becoming-green.ch www.tesa.ch

Das Elektroauto erobert die Alpen Die Zukunft der Elektromobilität kann diesen Sommer an den Pässen der Regi­ on San Gottardo getestet werden. Seit Juli und noch bis September stehen 60 Elektrofahrzeuge im Goms und Haslital für Feriengäste und Ausflügler zu Test­ fahrten bereit. Nach dem Motto «Wer es über die Pässe schafft, der schafft es überall!» macht das Projekt Alpmobil die Elektromobilität allen Interessierten ­zugänglich und vor allem auch jenen schmackhaft, die dachten, solche Fahr­ zeuge würden sich nur für Kurzstrecken in der Stadt eignen. Das Projekt ist weltweit einzigartig. Öffentlich zugängliche Elektroautos gibt es zurzeit nirgendwo. Zahlreiche Hotels, Tourismusor­ ganisationen sowie die Zentralbahn, die Matterhorn Gotthard Bahn und die KWO, Kraftwerke Oberhasli AG, unterstützen Alpmobil. Wer einen gültigen Fahrausweis besitzt, kann ein Elektro­ auto des Typs Think für einen Tag zu 60 Franken mieten. Der Kleinwagen bietet Platz für zwei Personen und besitzt einen grossen Kofferraum. www.alpmobil.ch


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1 Gewinner in der Kategorie «Zeichnungen 6 bis 9 Jahre»: Colin Jäckli 2 Gewinnerin in der Kategorie «Zeichnungen 10 bis 12 Jahre»: Tabea Wolf 3 Gewinnerin in der Kategorie «Zeichnungen 13 bis 16 Jahre»: Anja Wolf 4 Jury-Gewinner bei den Modellen: Ali Ben Tell Gotschall (9 Jahre)

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5 Gewinner-Modell von Caspar Martens (11 Jahre) 6 Gewinner-Modell von Joel und Nicola König (9 Jahre) 7 Gewinner-Modell von Sven Blöchlinger, Jasin Kamberi, Vladan Mijaljevic und Marc Kühne (11 Jahre)

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Mein MinergieTraum­ haus Wie müssen Häuser gebaut sein, damit sie die Umwelt möglichst wenig belasten und gleichzeitig Lust machen, darin zu wohnen? Der Hauseigentü­ merverband, hausinfo.ch und das Label Minergie lies­sen die­ se Frage durch einen Kinder­ wettbewerb beantworten. Die Zeichnungen und Modelle überzeugen nicht nur durch Kreativität, sondern offenbaren auch spannende I­deen.

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Seine

63 Jahre waren dem 5-Familienhaus an der Bahnhofstrasse in Zug anzusehen. Zudem war es ein Energiefresser: Pro Quadratmeter Energiebezugsfläche verschlang es über 200 Kilowattstunden (kWh) im Jahr – ein Spitzenwert. Der Estrich und die Kellerdecke waren nicht isoliert und die Balkone und Fensterbretter so gebaut, dass sie die Kälte im Winter in die Wohnungen leiteten. Natürlich entsprach auch die Isolation der Aussenwände nicht mehr dem heutigen Standard. Geheizt wurde mit einer Ölheizung, ein Elektroboiler sorgte für Warmwasser. Zeit also, um zu handeln. Wer träumt nicht von

Eine hoch effiziente Bruchbude

e­ inem hochmodernen Haus, muss sich aber mit einem «hässlichen Ent­ lein» zufriedengeben? Unsere Beispiel zeigt, wie aus einem StandardMehrfamilienhaus aus den 40er-Jahren ein topmo­ dernes und erst noch hoch effizientes Haus ohne Zentralheizung wurde. Text Anita Niederhäusern, Foto Architekturbüro Miloni

Der Architekt Reto Miloni unterzog das Gebäu­ de einer Radikalkur: Die angesetzten Balkone wurden entfernt, Fenster mit 3-fach-Verglasung ein­gebaut und die Aussenwände mit einer Kompaktisolation nach­ gedämmt, die im Vergleich mit Mineralwolle rund 40 Prozent we­ niger Dämmstärke erfordert. Die neuen, viel grösseren Balkone wurden der Fassade vorgehängt. Beim Umbau blieben zwar der Grundriss und die architektonische Substanz des Gebäudes erhalten, es wurde aber seitlich angebaut und aufgestockt, was auch eine Erweiterung um drei Wohnungen brachte. Reto Miloni: «Die Aufstockung war eine besondere Herausforderung, da sie aufgrund der Statik in Leichtbauweise realisiert werden musste.» In nur einem Tag wurden das Satteldach abgebrochen und vorgefertigte Leichtbauelemente für das Attikageschoss aufgesetzt.

Die Radikalkur

«Als die Installateure die Heizkörper und deren Leitungen ausbauten, war dies ein ganz besonderer Moment», erinnert sich Reto Miloni. Die Energieversorgung des Gebäudes wurde danach komplett neu konzipiert: 10,5 Quadratmeter Röhrenkollektoren, SolarmoZwanzigmal effizienter

Das hässliche Entlein vorher (Bild links) – und nach der Sanierung (Bild oben): modern, effizient und mit hohem Wohnkomfort

dule mit einer Leistung von 7,6 Kilowatt, eine Erdsonde und ein Erdregister für die Zuluftvorwärmung sind für die Wärmeversorgung verantwortlich. Über einen zentralen 2700-Liter-Kombispeicher wird die Wärme an die Komfortlüftung abgegeben, deren Hauptleitung im Altbau am Platz des demontierten Kamins eingesetzt wurde. Die


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Zuluft wird über an die Heizung angeschlossene Lufterhitzer in den Wohnungsverteilern auf 40 Grad vorgewärmt. Zudem verfügt jede Wohnung über einen «Notradiator», eine 190-W-Badetuchheizung. Dank der besseren Dämmung und der Komfortlüftung verbraucht das Mehrfamilienhaus heute pro Quadratmeter nur noch 10 kWh, also 20-mal weniger als vor der Sanierung. Damit erfüllt es den anspruchsvollsten Baustandard betreffend Effizienz: Minergie-P. Die Sanierung ist also gelungen, und das erste Jahr hat gezeigt, dass die rund 7000 kWh Strom, die 2009 auf dem Dach produziert wurden, in etwa dem Stromverbrauch von rund 7700 kWh für Heizung und Warmwasser entsprechen. Nicht zuletzt hat sich das hässliche Entlein von einst punkto äusserer Erscheinung in einen prächtigen Schwan verwandelt, der die Mieterinnen und Mieter – zu moderat höheren Preisen – innen   mit hohem Wohnkomfort verwöhnt.

Nachhaltig im eigenen Haus Sein Haus energetisch zu sanieren und in

erneuerbare Energien zu investieren, wird sich in der Schweiz in den kommenden zehn Jahren lohnen. Denn seit Anfang März ist das Gebäudeprogramm in Kraft, das jährlich 280 bis 300 Millionen Franken zu vergeben hat.

Text Nathalie Schoch, nachhaltigkeit.org, Foto Gebäudeprogramm

Wer

in Energieeffizienz investiert, für den zahlt sich dies gleich dreifach aus: Man profitiert von Fördergeld, langfristig tiefen Energiekosten und erhöht den Marktwert seiner Liegenschaft. Dass man zudem einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet, ist ein schöner Nebeneffekt. In der Schweiz fallen 40 Prozent des


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Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen im Gebäudebereich an. Wer seine Liegenschaft intelligent und effizient saniere (siehe Beispielbericht), könne den Wärmebedarf und den damit verbundenen CO2-Ausstoss bis zur Hälfte reduzieren, heisst es etwa bei der nationalen Dienstleistungszentrale des Gebäudeprogramms.   Trotz all diesen Vorteilen wurde in der Schweiz bis anhin jährlich nur ein Prozent des Gebäudestandes energetisch saniert. Das mag daran liegen, dass energieeffiziente Sanierungen das Portemonnaie belasten. Doch gibt es weitere Hemmnisse: «Eine solche Sanierung ist zeitintensiv, der immaterielle Zusatznutzen wie Wertbeständigkeit ist für viele Investoren Hinter dem Gebäudeprogramm stehen sowohl die Kantone als auch der Bund. Entwickelt wurde es von den Kantonen, vertre­ zu wenig greifbar», erklärt ten durch die Konferenz kantonaler Energiedirektoren, gemein­ Cornelia Büttner, Mediensam mit dem Bundesamt für Energie und dem Bundesamt für sprecherin beim GebäudeUmwelt. Die wichtigsten und in allen Kantonen einheitlichen Be­ programm. Dazu komme dingungen für Fördergelder sind: gerade für ältere Personen eine Sanierung weniger in • die Liegenschaft wurde vor dem Jahr 2000 erstellt Frage, weil sich die Kosten • nur beheizte Gebäudeteile einer Sanie­rung nicht mehr • der Beitrag für das Gesuch muss ohne kantonale Zusatzförde­ wirklich amortisieren lies­ rung mindestens 1000 Franken betragen sen. Unter Berücksichti• das Gesuch muss vor Baubeginn eingereicht werden • ein Baubeginn vor Erhalt der Förderzusage erfolgt auf gung der Förderbeiträge ist ­eigenes Risiko eine klimabewusste Erneu• keine Unterstützung, wenn man bereits von der Stif­ erung jedoch nicht unbetung Klimarappen Fördergeld erhalten hat dingt teu­rer. Und genau Das individuelle Einsparpotenzial einer Liegenschaft hier will das Gebäudeprokann beim Gebäudeenergieausweis der Kantone be­ gramm ansetzen. Je nach rechnet werden. www.dasgebaeudeprogramm.ch Gebäudehülle fallen die Höhe der Kosten ebenso

Das Hemmnis Geld

So gibts Fördergeld

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Bisher wurden 9400 Gesuche eingereicht. 3440 erhielten grünes Licht.

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die Kantone zusammen 80 bis 100 Millionen Franken dafür bereit. Damit nicht genug: Weitere 67 Millionen Franken kommen aus der Teilzweckbindung der CO2-Abgabe. Während zehn Jahren können somit insgesamt bis zu 300 Millionen Franken jährlich für Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbare Energien eingesetzt werden.   Aber war da nicht noch die Aktion der Stiftung Klimarappen? Richtig. Das Gebäudeprogramm 2010 löste diese Ende 2009 ab. Das Fazit nach vier Jahren: Mehr als 7000 Projekte mit Fördergeldern von bis zu 175 Millionen Franken konnten gesprochen werden. Dies bedeutet eine CO2-Reduktion von insgesamt 0,2 Millionen Tonnen. Dies entspricht einem Verbrauch von rund 75 Millionen ­Litern Heizöl oder jährlichen CO2-Emissionen von zirka 28 000 Personen. Beim Klimarappen gab es einen hohen Mindestanteil der Gebäudehülle, also mehrere Bauteile gleichzeitig, die saniert werden mussten, um Fördergeld zu erhalten. Im neuen Gebäudeprogramm wird auch die Sanierung von Einzelbauteilen wie beispielsweise Fenster oder Dach gefördert. Weiter sind nicht nur fossil beheizte, sondern alle Gebäude beitragsberechtigt. Zent-

Klimarappen abgelöst

Dabei bezahlen Bund und Kantone im Schnitt 8200 Franken pro Gesuch.

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wie die CO2-Einsparung sehr unterschiedlich aus. Für ein typisches Schweizer Einfamilienhaus beträgt das CO2-Einsparpotenzial bis zu zwei Tonnen pro Jahr. «Damit lassen sich gut 900 Franken Heizkosten einsparen», so Büttner.   Für die Sanierung der Gebäudehülle stellt der Bund jährlich 133 Millionen Franken zur Verfügung. Je nach Kanton entstehen ergänzende Förderprogramme für erneuerbare Energien, Abwärmenutzung und Haustechnik. Hier­ zu gilt zu beachten, dass jeder Kanton seine eigenen Richtlinien aufstellen kann. Auf jeden Fall stellen

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rale Plattform für Interessierte ist die Internetseite www.dasgebaeudeprogramm.ch. Dort finden Bauherren das Gesuchsformular, die Bedingungen des Programms und ­weitere Informationen zu den kantonalen Programmen.


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Natur als Designer Leinen, Wolle, Holz und Kork: Das Design der natürlichen Werkstoffe ist ­vielseitig geworden. Das bringt nicht nur den ökologischen Wandel in unser Zuhause. Immer mehr Designstücke ­zeigen uns, dass natürliche Materia­lien vor allem eines sind: schön wohnlich. Text Janine Radlingmayr

Durchatmen

in den eigenen vier Wänden. Und das ohne bedenkliche Lacke, Farben oder Leime, die jahrelang Schadstoffe ausdünsten. Die gesunde Alternative: natürliche Materialien. Sie sorgen für ein gutes Raumklima, Wohlbefinden und neuerdings auch für atemberaubendes Design. Egal ob man auf die diesjährige Mailänder Möbelmesse zurückschaut oder die Seiten der Fachmagazine durchblättert: Es gibt immer mehr Design aus Papier, nachwachsenden Rohstoffen und natürlichen Materialien für unser Zuhause. Raum für Individualität    «Das Besondere an natürlichen Materialien ist, dass sie immer wieder etwas anders sind», sagt Eckart Maise, Head of Design Management beim Schweizer Möbelhersteller Vitra. «Nimmt man ein Holzstück, Kork oder Wolle, dann hat das einfach eine Wärme, Lebendigkeit und Natürlichkeit, die ein rein synthetisches Material nicht bieten kann.» So gleiche ein Furnier beispielsweise nie dem anderen: Das bringe eine Individualität und Persönlichkeit, die ein rein synthetisches Ma­terial nicht habe. Designexperte Maise glaubt daran, dass natür­liche Materialien eine immer wichtigere Rolle spie­len: «Wenn man sie und die gestiegene Nachfrage nach Re­cyc­laten zusammennimmt, dann gibt es eindeutig einen Trend.»

Natürliche Wurzeln zu Designobjekten gemacht: Teppich von Ruckstuhl (gros­ ses Bild), Gefäss aus der BellytoBellyKollektion der Berner Designerin Stefanie Luginbühl.


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Intelligentes Design    Natürliche Materialien charakterisieren auch die Teppiche des Schweizer Herstellers Ruckstuhl. Die Designteppiche entstehen aus nachwachsenden Fasern von Tier oder Pflanze. Und das mit einem Qualitätsanspruch in ökologischer Konsequenz. Denn langlebiges Design ist eines der wichtigsten Ökokriterien. Einrichtungsgegenstände, die über Generationen weitergegeben werden können, sind nachhaltig. Auch der Möbelhersteller Vitra achte stark ­darauf, dass ein Produkt langlebig ist: «Und zwar von der ästhetischen Seite wie auch von der Funktion und den Materialien her», sagt Eckart Maise. Wie bei der Cork Family von Jasper Morrison: Berühmt für seine klaren Formen entwarf der Designer drei unterschiedliche Kork-Beistelltische für die Schwei­zer Designfirma. Die ehemalige Eichen­ rinde ist sehr leicht und zudem extrem elastisch, was es Möbeldesignern erlaubt, ungewöhnliche Formen zu fertigen. Ihre Umweltbilanz gilt unter

den natürlichen Materialien als ungeschlagen, und zu 100 Prozent recyclingfähig ist sie ohnehin. Genauso wie die hochwertigen Gefässe der Berner Designerin Stefanie Luginbühl, die vollständig aus recyceltem Papier angefertigt werden. BellytoBelly heissen die designten Schalen aus Altpapier, von denen jede eine individuelle Anfertigung ist. Die bauchigen, ineinanderfügbaren Schalen werden auf Wunsch aus eigenem Altpapier geformt und dann ineinander verarbeitet – Bauch an Bauch, wie der Name bereits verrät.   Vor allem bei Möbeln zeigt sich der Trend hin zur Benutzung natürlicher Materialien stark in den Oberflächen wie bei den Bezugsmaterialien. Eckart Maise erklärt: «Die Oberflächen sind ja mit dem Benutzer am direktesten in Kontakt. Ausserdem entscheiden sie am meisten über die Optik eines Produktes.» So werden beispielsweise bei Bürostühlen oder anderen

Natur zum Greifen nah

Die Baumesse. Wo man schaut, bevor man baut.

Parallelmesse Patronat


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Möbeln vermehrt synthetische Stoffe durch Wolle ersetzt. Eckart Maise reagiert damit auch auf die zunehmende Sensibilisierung hin zu einem ökologischen Lifestyle: «Das Verantwortungsbewusstsein bei den Kunden und bei den Firmen ist gestiegen. Es ist auch die Erkenntnis, dass ein umweltbewusster Lebensstil eben nicht nur Verzicht auf Komfort oder Ästhetik bedeuten muss.»

Ruckstuhl spielt mit Pompons (oben) und Vitra lässt die Korken knallen. Das

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Material dazu liefert die pure Natur.

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Drei Tipps fürs natürliche Zuhause • Wählen Sie eine Tapete, die mehrfach überstreichbar ist: Neues Streichen spart Rohstoffe und reduziert Restmüll. • Egal ob Fussboden, Leuchte oder Möbel: Holz bringt kraftvoll und sinnlich Natur ins Haus und ist an Vielseitigkeit nicht zu überbieten. • Tipp von Expertin Sabine Andreas: «Wenn es schnell gehen soll, holen Sie sich einen frischen Strauss Blumen. Das bringt direkt eine natürliche Stimmung.»


Drinnen draussen sein Natürliche Schönheit macht auch vor den eigenen vier Wänden nicht Halt. So holen Sie sich mit dem richtigen Licht und öko­ logischen Farben die Natur ins Haus. Text Janine Radlingmayr, Foto Simon McBride

Der

Natur näher sein, es gemütlich haben, sich wohlfühlen: Immer mehr Menschen legen Wert darauf, dass ihr Zuhause modernes Design mit der Natur verbindet. Das betrifft nicht nur die Möbel, sondern vor allem auch die Beleuchtung und die Farben. Doch jeder hat eine andere Vorstellung vom natürlichen Wohnen: Für die einen heisst es, sich mit natürlichen Farben und einem cleveren Lichtkonzept einzurichten, für andere, die Umwelt zu schonen. Beides ist möglich – auch kombiniert. Und das Beste: Mit Farbe und Licht kann man es sich trotz kleinem Budget zu Hause gemütlicher machen.

«Sobald Wände gestrichen werden, legen alle Wert darauf, dass die Farben ohne chemische Stoffe und ökologisch sind», weiss Inneneinrichterin Sabine Andreas*. Warme Farben, der Natur entlehnt, sorgen zu Hause für Entschleunigung und Gelassenheit. «Man sollte für eine natürliche Atmosphäre in die Palette der komplementären Farben wie Grün oder Rot gehen – die passen immer. Sie kann man dann mit neutralen Tönen kombinieren. Das geht bei jeder Einrichtung: egal ob modern oder Landhausstil», sagt Sabine Andreas. Genügend Auswahl an schönen Farben, die noch dazu freundlich zur Natur sind, gibt es fast überall: besonders schön bei Farrow & Ball, besonders umweltfreundlich bei den Schweizer AURO Naturfarben. Ressourcenschonend hergestellte, schadstofffreie Ökotapeten sind am Umweltzeichen «Blauer Engel» zu erkennen. Ökologisch korrekt sind auch Papiertapeten mit dem FSC-Siegel des Forest Stewardship Council, das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft kennzeichnet. Wesentlich teurer sind die umweltfreundlichen Farb­ bringer nicht. Deswegen der Tipp der Expertin:

Den richtigen Ton treffen

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«Das Schnellste, um eine natürliche Wärme in die eigenen vier Wände zu bringen, ist eine andere Wandfarbe.» Mehr als schöner Schein    Eine ähnlich schnelle und fast noch wichtigere Veränderung bringt das Licht. Und das kommt im besten Fall aus mehreren Quellen – von oben, unten und der Mitte des Raumes. Klein, langlebig, robust und unglaublich energiesparend: LED. Doch noch sind die weissen Lich­t­bringer in manchen Räumen etwas ungemütlich. Im Gegensatz zum Licht der Glühbirne empfinden wir ihr Licht nicht als natürlich. «Zwar sind meine Kunden sensibilisiert und fragen nach LEDLeuchten, allerdings ist ihnen die Gemütlichkeit dann oft doch wichtiger», weiss auch Sabine Andreas. Doch die Lampendesigner und Leuchtenhersteller arbeiten weiter am Leuchtmittel der Zukunft, das unserem Klima guttut. Es soll schon bald angenehmer scheinen. Ein Kompromiss für ein natürlicheres und ökologisches Licht im eigenen Heim sind bis dahin die Energiesparlampen. Wen das etwas weissere Licht nicht stört, der kann eine 40-Waatt-Glühlampe beispielsweise gegen eine 8-Watt-LED-Lampe austauschen. *Die Inneneinrichterin S ­ abine Andreas aus ­Wädens­wil (ZH) ist Expertin in Sachen Farb- und Lichtkonzept: www.sabineandreas.ch


Ein Star in der Welt der Regale

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Diesem Mann ist das Regal nicht egal: Nicola Enrico Stäubli hat ein Möbelsystem entwickelt, das uns alle zu Designerinnen und Designern macht.

Schmückt die heimische Stube ein «Indie Furniture»-­Regal, stammt die Verbin­dungskon­ struktion von Nicola Enrico Stäubli, das Holz vom Baumarkt oder Schreiner um die Ecke und der Entwurf von einem selbst. Ein Blick auf ein klug konzipier­ tes Regalsystem, das dank seiner zukunftswei­senden und nach­ haltigen Ausrichtung zurzeit im Londoner Design Museum zu sehen ist. Text Karin Hänzi, Foto Beat Schweizer

Dass

zurück auf Anfang mitunter der beste Weg ist, zeigt ein Blick auf Nicola Enrico Stäublis Schaffen. Ursprünglich Architekt, wurde er alsbald zum Designer und feierte seine Premiere mit Foldschool, einem Konzept, das seinem heutigen Ansatz vom bewussten Einbezug des Endverbrauchers den Boden bereitete: Schnittmuster für Kinderkartonmöbel zum Selbermachen, im Internet kostenlos herunterzuladen. Heute nun, nach verschiedenen Prototypen, die zwar die Begeisterung von Publikum und Presse, nicht aber jene der Produzenten fanden, sind es nicht mehr Schnittmuster, sondern Regalverbindungsteile, die der Berner dem hausgemachten Möbel beisteuert. Im Streben nach mehr Selbstbestimmung, stärkerer Einbindung der Gesellschaft 2.0 und wegfallendem Zwischenhandel kreierte er ein Regalsystem, das die Kundschaft ein Stück weit zum Designer macht: Indie Furniture, zu entwerfen online mithilfe eines Konfigurators, der am Ende des Prozesses sowohl Einkaufsliste als auch Konstruktionsplan ausspuckt.   Die Verbindungsteile liefert Stäubli, die Bretter der Schreiner oder Baumarkt um die Ecke, zusammenbauen tut die ver­ schie­denen Bestandteile der Kunde. Vorgegeben

Kein Transportwahnsinn


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sind dabei einzig die Dicke der Bretter, deren identische Tiefe sowie der rechtwinklige Zuschnitt. Die restliche Gestaltung obliegt alleine den Teilzeitkrea­ tiven, ebenso ein allfälliger späterer Ab-, Um- oder Ausbau aufgrund veränderter Gebrauchs- oder Wohn­situation. «Indie Furniture verlangt Eigen­ initiative, beschert den Endverbrauchern aber im Gegenzug ein hohes Mass an Freiheit und Unabhängigkeit», so Stäubli. Schöner und erwünschter Nebeneffekt des Kon­ zepts: ein Beitrag gegen den Transportwahnsinn un­serer Zeit. Statt Unmengen von Lagerraum zu besetzen und kiloweise Regale um die halbe Welt zu schicken, kommt Indie Furniture im Rohzustand und auf dem Weg zum Einsatzort mit wenig Platz aus. Nur gerade sieben Prozent des Gewichts entfallen auf die vom Designer verschickten Verbindungsteile, den Rest stellen die lokal bezogenen Bretter. «Think global, act local», kommt man nicht umhin zu denken, und auch wenn Stäubli den Claim eigentlich nicht gerne benutzt, Indie Furniture um­ schreibt er trotzdem ganz gut.   «Dank Internet und standardisierten Massen funktioniert es überall auf der vernetzten Welt und hat dennoch sofort einen lokalen Bezug», sagt Stäubli zu seinem Konzept. Um Letzteren zu festigen und der potenziellen Kund­schaft trotz konsequentem Internetvertrieb die Mög­lichkeit zu geben, das Produkt in echt be­ trach­ten zu können, will der Designer eine weltweite Community aufbauen und bereits mit Indie Furniture bestückte Wohnungen und Büros zu temporären Showrooms machen. Wer im Besitz eines Regals ist, kann auf der Website seinen Kontakt hinterlassen und das persönliche Werk über diesen Kanal mit anderen teilen. Interessiert sich jemand für einen Besichtigungstermin, reicht ein Klick auf «Request», um der besagten Person eine Mail zu schicken. Simpel, aber smart. Noch sind nicht so viele Kontaktfähnchen da. Doch gibt es die Sache erst seit Kurzem und so ist Stäubli nach wie vor sehr vom Erfolg dieses Tools überzeugt: «Ich staune immer wieder, wie viel Energie die Leute in sozialen Netz­werken und Foren freisetzen. Warum also dieses Phänomen nicht für meine Verkaufsstrategie nutzen!» Dass Indie Furniture durchaus das Zeug zum heimlichen Star der Welt der Regale hat, zeigen die Anfragen diverser Museen. Seit März dieses Jahres ist die Marke im Londoner Design Museum zu ­sehen, ab Juli wird sie auch in San Francisco zu­ gegen sein. www.indie-furniture.org

Die Regalgemeinschaft


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grosse Zahl von Gebäuden mit Heizenergie versorgt werden kann. Die Installationen für den Anschluss an ein Wärmenetz sind etwas teurer als bei einer konventionellen Heizungsanlage. Für die Energie- und Unterhaltskosten muss man jedoch weniger tief ins Portemonnaie greifen. Pumpe und Sonne    Die Wärmepumpe läuft mit durchschnittlich zwei Dritteln Umweltwärme und einem Drittel Strom. Auch sie hat sich neuerdings zu einem spannenden Heizkonzept gemausert. Die Wärme aus der Luft, der Erde und dem Wasser, aber auch Abwärme aus Industriebetrieben kann zum Heizen und für die Wassererwärmung genutzt werden. Mit Hilfe einer Wärmepumpe wird diese Wärme von der tiefen Ausgangstemperatur auf Temperaturen erhöht, die für Heizung und Warmwasser nötig sind. Dafür wird Strom benötigt. Je kleiner die DifWas heizt uns so richtig ferenz zwischen der Temperatur ein und ist auch noch der Wärmequelle und der benötigten Heiz­temperatur, desto effigut für die Umwelt? Wer zienter die Heizung. die alte Heiz­anlage Auch die Sonne liefert umweltfreundliche Energie ins Haus. Son­ersetzen will, sollte sich nenenergie kann zum Beispiel bei über Alternativen zu Minergiebauten als Unterstützung für die Heizung Heizöl seine Gedanken eingesetzt werden. Häumachen. Denn solche figer werden Solaranlagibt es. Allen voran Holzgen verwendet, um Was­ser mit Hilfe der Pellets erleben e­ inen Sonne «vorzuwärmen».

Heizen mit Köpfchen

An einem solchen Schattenplätzchen lässt es sich gut ausruhen. Holz ist aber auch ein hervorragender RohstoffLiefe­rant für die Heizung.

Wenn

die alte Heizung nicht mehr richtig tut, wie sie soll, Boom. Text Reto Wüthrich, lockt oft die be­quems­ ­te Lösung: Man erHolz ist cool    Einen Foto Gettyimages und Holzenergie Schweiz setzt die bestehende wahren Boom – nicht durch eine neue mit zuletzt wohl deshalb, demselben Energieträger. Das mag einfach erschei- weil uns dieser Energieträger auch emotio­ nen. Aber ist es auch umweltfreundlich und lang- nal stark berührt – erlebt derzeit aber die fristig günstiger, als sich Gedanken zu machen Holzenergie. Das knisternde Kaminfeuer über eine Alternative? Fakt ist: Heizöl steht längst weckt aber nicht nur nette Assoziationen. Es ist auch CO2-neutral und kann nicht mehr konkurrenzlos da. So kam in den letzten Jahren des Öftern Fern- auf vielfältige Weise genutzt werden. Holz wärme ins Spiel: Einige Kehrichtverbrennungsan- ist CO2-neutral, weil beim Wachsen lagen vertreiben überschüssige Wärme über ein gleich viel CO2 gebunden wird, wie bei Fernwärmenetz als Heizenergie. Über ein Verteil- der Verbrennung oder Verrottung wieder netz werden Gebäude und ganze Quartiere zentral freigesetzt wird. Auf dem Markt sind mit Wärme versorgt – in Bern zum Beispiel das In- verschiedene Holzheizungssysteme erselspital. Fernwärmenetze sind besonders in Städ- hältlich: In grösseren Heizungsanlagen, ten verbreitet, weil dort auf kleinem Raum eine zum Beispiel in einem Wärmeverbund,

Alles Pellet, oder was?


AllStar AS1 25

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Die neue bärenstarke EgoKiefer Kunststoff- und Kunststoff/AluminiumFensterlinie. lassen sich Holzschnitzel direkt aus dem Wald verwerten. Für Ein- und Mehrfamilienhäuser eignen sich Pelletheizungen (siehe Kasten). Die Holzpelletheizung ist oft die beste Alternative, wenn die alte herkömmliche Heizung ersetzt werden muss: Der Heizölraum kann dabei in ein Pelletsilo umgebaut werden. Jede Holzheizung kann zudem problemlos mit einer Solaranlage kombiniert werden.   Eine Heizanlage zu ersetzen, ist kein einfaches Vorhaben. Es lohnt sich, genügend Zeit einzurechnen, um Varianten zu studieren, Offerten einzuholen und zu vergleichen. Grundsätzlich gilt: Noch bevor die alte Heizung ­ersetzt wird, sollte wenn möglich der Energieverbrauch des Gebäudes gesenkt werden. Das Bundesamt für Energie etwa empfiehlt, die Wärmedämmung des Gebäudes zu überprüfen (siehe auch www.energiekennzahl.ch). Dafür und dann auch für die Auswahl des richtigen Energieträgers lohnt sich der Zuzug von Fachleuten. Quelle: Bundesamt für Energie.

Und was nun?

Weitere Informationen: www.energie-schweiz.ch, www.bfe.admin.ch, www.bbl.admin.ch/bundespublikationen, www.energieantworten.ch

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Vorsprung durch Ideen.

Light Art by Gerry Hofstetter ©

Heizanlagen für Pellets erleben derzeit einen wah­ ren Boom. Sie bieten den wohl höchsten Komfort, um aus einem erneuerbaren Naturbrennstoff Wärme zu gewinnen. Pellets lassen sich über ein selbstgesteuertes Zuführsystem zum Kessel ­befördern, wo sie automatisch angezündet wer­ den. Die Vielfalt an Pelletheizkesseln ist gross. Ebenso das Leistungsspektrum. Besonders span­ nend: Holzpellets werden aus naturbelassenem Restholz, welches in Säge- und Hobelwerken an­ fällt, hergestellt und sind ein umwelt- und klima­ freundlicher Brennstoff. Um diese Botschaft zu verbreiten, haben die Fenaco-Landi-Gruppe und der Pelletheizkessel-Produzent Windhager kürz­ lich die «Initiative Klima» gegründet. Als weitere feste Grösse im Markt hat sich die AEK Pellet AG etabliert. Quellen: Initiative Klima; AEK Pellets.


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Schön­ heit aus dem Meer

LEBEN

Die

Thalassotherapie am Meer ist schon ­lange ein herrlicher Teil der Wellnessprogramme. Nun werden aber auch Plankton, Perlenproteine, Dutzende von Algenarten und Meerespflanzen in der Schönheitspflege verwendet. Meerwasser, das besonders viele Mineralien und Spurenelemente enthält, und Meersalz sind beliebte Inhaltsstoffe, besonders in der Naturkosmetik. Die Naturstoffe aus dem Meer beruhigen die Haut, gleichen Wasserverluste aus, bekämpfen schlaffes Gewebe und Cellulite, sollen der Hautalterung vorbeugen und werden teilweise auch naturheilkundlich eingesetzt.   Grün-, Braun-, Rotund Blaualgen sind kosmetische Tausendsassas. Aus ihnen werden immer neue Stoffe gewonnen. Die riesige Artenvielfalt der Algen gedeiht, indem sie dem Meerwasser Vitamine, Spurenelemente, Mineralstoffe und Feuchtigkeit entziehen. Viele von ihnen enthalten besondere chemische Stoffe, die sie vor schädlichen Einflüssen schützen. Diese können sie an unsere Haut weitergeben. So werden Extrakte aus Grünalgen als Feuchtigkeitsspender eingesetzt, beruhigen die Haut, vermindern Juckreiz und Spannungsgefühl. Bestimmte Eiweisse aus Grünalgen, z. B. dem Meeressalat, sollen die Zellen des Bindegewebes zur Kollagensynthese anregen und damit die Hautelastizität verbessern. Laminaria ochroleuca, eine Braunalge, kennen wir aus der japanischen Küche als Kombu. Wie andere Braunalgen auch bildet sie grosse Kelpwälder in den Weltmeeren und ist besonders stark der Sonne ausgesetzt. Zum Schutz vor dem UV-Licht bildet die Alge Stoffe, die nun auch den Schutz unserer Haut gegen äussere Reize und UV-Strahlung verstärken sollen.

Frische, Vitalität, glatte Haut, glänzendes Haar – in den ­Ozeanen schwimmen auch kosmetische Schätze. Salz­ wasser, Meeresschlick und Al­ gen schenken uns ein Meer von Pflege und Wohlbehagen. Text Claudia Rawer*, Foto Thomas Barwick

Erfindungsreiche Algen

Wohltuender Meeresschlick Schlick oder Meeresschlamm wird auch in der Naturheilkunde eingesetzt und wirkt z. B. gegen Muskelschmerzen und Verspannungen. Schlickbäder zur Linderung von Hautproblemen kannte man schon in alten Kulturen. Schlick hat heilende Eigenschaften, ist Träger von Mineralsalzen, Spurenelementen und Vitaminen und macht die Haut glatt und rosig. «Wer es sich leisten kann, Meerbäder zu nehmen, wird damit sein Drüsensystem zweckdienlich aktivieren und anregen können. Sie haben auf den Gesamtstoffwechsel einen ausgezeichneten Einfluss», empfahl der Naturheilkunde-Pionier Alfred Vogel schon in den frühen 50er-Jahren. Das haben sich Kosmetik-

Produkte mit Meer-Extrakten Biomaris Bedeutender Hersteller von Meereskosmetik. Bietet Pflege von Kopf bis Fuss. Börlind Kontrollierte Naturkosmetik. Pflegeprodukte mit Algenex­trak­ten und Meersalz. La mer Gibts bei Kosmetikinsti­tuten, Wellnesshotels und Apotheken. La Prairie Nutzt Meerwasser, Meerespetersilie, ­Algen und Extrakte aus Korallengras. Die Algenextrakte stammen ausschliesslich aus Pflanzen, die mithilfe nachhaltiger Aquakultur an Land gezüchtet werden. LAVERA Kontrollierte Naturkosmetik. Bietet Produkte mit Meeresalgenextrakt, Meersalz und «Flor de Sal» an. Auf dem Markt gibt es viele Pflegeprodukte mit Algen, Meeresschlick oder Meersalz bzw. Meerwasser. Nicht alle Produzenten sind aber zertifizierte Naturkosmetikhersteller.


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LEBEN

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Greenpeace-Fischratgeber     Sie möchten keinen Fisch mehr essen, der gefährdet ist? Diese App von Greenpeace Schweiz verrät, welchen Meeresbewoh­ ner man mit einem guten Gewissen es­ sen kann. Sprache: Deutsch

Go Green    Anhand einer grünen Liste bekommt man mit diesem Handypro­ gramm regelmässig einen neuen nach­ haltigen Tipp, nachdem man die App ge­ startet hat. Schritt für Schritt zu mehr Umweltbewusstsein. Sprache: Englisch

Good Guide    Beinahe 100 000 Pro­ dukte bewertet diese amerikanische App nach Gesundheitsverträglichkeit, Umwelt­ freundlichkeit und Produktionsbedingun­ gen. Barcode des Produkts mit dem iPho­ ne einscannen und schon kommt das Er­ gebnis. Europäische Produkte sind erst wenige erfasst, doch spätestens für den nächsten Amerika-Aufenthalt sollte man diese App installieren. Sprache: Englisch

CO2-Rechner    Schnell und effizient den biologischen Fussabdruck berech­ nen: Der CO2-Rechner erstellt die persön­ liche Bilanz. Plus: Energiespartipps, Neu­ igkeiten zum Klimawandel und eine Liste von Produkten, für die man sich anzeigen lassen kann, mit wie viel Kohlendioxid sie hergestellt worden sind. Sprache: Deutsch

Für flinke Finger Das hübsche iPhone hat ebenso hübsche Zu­satz­rogramme – sogenannte Apps – in unser Leben gebracht. Jeden Tag ­werden es mehr. Auch die Auswahl an Öko-Apps wird immer grösser. ecoLife hat einige heruntergeladen. Text Janine Radlingmayr

Die Saison    Heute Bärlauch kaufen? Diese Applikation hilft mit einem Saison­ kalender und weiteren Übersichten bei der Auswahl lokaler Produkte. Sprache der Lite-Version: Deutsch

Jungfrau-Klimaguide     Weltweit einzigartig sind die sieben Klimapfade in der Jungfrau-Region. Noch einmaliger macht diese Wege vorbei an Felsen und Gletschern der besondere Bergführer: Eine iPhone-Applikation informiert über den Klimawandel, den man in Grindel­ wald beobachten kann. Felsstürze, Glet­ scherschwund, Murgänge und Rutschun­ gen: Mit Bild und Ton führt das Handypro­ gramm über die Klimapfade und zeigt Hintergründe sowie Auswirkungen der Erd­erwärmung. Zudem hält die Stimme aus dem Smartphone auch gleich Tipps für ein umweltgerechteres Leben bereit.


Ohne ­Treibstoff einmal um die Erde

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Ein Flugzeug, das mehr Energie ­produziert, als es verbraucht, hat es bisher noch nicht gege­ ben. Nun ist es da. Solar Impul­ se, das Flugzeug von Bertrand Piccard und André Borschberg, soll nur mit Sonnenkraft um die Erde fliegen. Der erste Nacht­f lug ist am 8. Juli 2010 geglückt!

Platz für 12 000 Solarzellen: Der Prototyp HB-SIA hat eine Flügelspannweite von 63 Metern.

Bertrand Piccard und sein Team werden Geschichte schreiben, wenn sie im Jahr 2013 ganz ohne fossilen Treibstoff um die Erde fliegen. Das Vorhaben ist eine fliege­ rische Pionierleistung. Niemand zuvor hat ein derart grosses und leichtes Flug­ zeug wie Solar Impulse entwickelt, das mit so wenig Energie auskommt. Rund 12 000 Solarzellen lassen sich auf der Ma­ schine unterbringen. Die vier Motoren leisten je 12 PS. Mit dieser Leistung ist das Flugzeug der Gebrüder Wright 1903 beim historischen Flug in Kitty Hawk 59 Sekun­ den in der Luft geblieben. Das Solarflug­ zeug soll Kontinente überwinden. Weltpremiere: Nachtflug mit Sonnen­ kraft    Die grösste Herausforderung ist der Flug durch die Nacht. Damit Solar Im­ pulse bei Dunkelheit in der Luft bleibt, muss die Sonnenenergie in Batterien gespei­ chert werden. Der erste Nachtflug ohne Treibstoff und Abgase überhaupt ist in der Nacht vom 7. auf den 8. Juli 2010 geglückt! André Borschberg, Pilot und CEO von Solar Impulse, ist mit dem ersten Prototyp HBSIA mehr als 26 Stunden nonstop geflogen. Die 12 000 Solarzellen auf dem Flugzeug haben mehr Energie produziert, als die Mo­ toren verbraucht haben, und so die Batte­ rien aufgeladen. Der Flug durch die Nacht ist eine Weltpremiere und ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Weltumrundung. Für Bertrand Piccard ist es das gröss­ te Abenteuer des 21. Jahrhunderts, die Ab­ hängigkeit von fossiler Energie loszuwer­ den: «Wenn wir beweisen, dass ein Flug­ zeug von dieser Energie unabhängig ist, muss das Gleiche auch bei Autos, Compu­ tern und Heizungen möglich sein.» Swisscom teilt die Vision von Solar Impulse und unterstützt das Projekt als

nationale Telekommunikations-Partne­ rin. Das Unternehmen sieht die Partner­ schaft als Symbol für sein langfristiges Engagement im Umweltbereich. Zum Beispiel deckt Swisscom 100 % ihres Strombedarfs aus erneuerbarer einhei­ mischer Energie und bezieht mehr Strom aus Wind- und Sonnenkraft als jedes an­ dere Unternehmen in der Schweiz. Den Flug um die Erde miterleben    Mit an Bord des Solarflugzeugs wird eine ultraleichte, Energie sparende Kom­ munikationsausrüstung sein, die Swiss­ com entwickelt. Satellitenantenne, Aus­ senkameras, Sender und Spezialbildschirm machen es möglich, dass der Pilot ständig in Kontakt zur Bodenstation steht. Das Material muss extremen Anforderungen standhalten: Es darf nur 5 Kilo wiegen, ist Schwankungen von – 40 ° C und + 80 ° C ausgesetzt und darf nur 50 Watt Strom verbrauchen – so viel wie eine gängige Glühbirne. Eine solche Kommunikations­ lösung gibt es noch nicht. Die Kommunikation über Satellit zwi­ schen Flugzeug und Kontrollzentrum ist sehr wichtig, um das Flugzeug sicher an seinen Zielort zu lotsen, insbesondere, wenn es die Ozeane überfliegt. Ausser­ dem sendet der Pilot über die Kommu­ nikationsausrüstung Livebilder und Vi­ deos aus dem Cockpit zur Erde. So kön­ nen Menschen auf der ganzen Welt den Flug um die Erde mitverfolgen. Schon heute auf dem Laufenden • News und Videos zu Solar Impulse: www.swisscom.ch/solarimpulse

• iPhone-App mit Hintergrundinfos: Im iTunes-Store nach «Solar Impulse» suchen

Wettbewerb Ihr exklusiver Preis: Ein Tag für zwei Personen auf dem Heimatflug­ hafen von Solar Impulse in Payerne. Sie treffen ein Crewmitglied und se­ hen das Solarflugzeug von ganz nah! Datum: 25. September 2010 Weitere Preise: 3 Solarhandys Samsung Blue Earth 3 Solarladegeräte Wettbewerbsfrage Was entwickelt Swisscom für Solar Impulse? A Günstige Telefontarife B Effiziente Solarzellen C Ultraleichte Telekom­muni­ka­ tions­lösung So nehmen Sie teil: Senden Sie ein SMS mit dem Keyword «Ecolife» und Ihrer Antwort an die Nummer 44544 (CHF 0.20 pro SMS). Wenn Sie denken, dass Antwort C korrekt ist, muss in Ihrem SMS dieser Text stehen: Ecolife C. Oder senden Sie eine Postkarte mit dem Stichwort «Ecolife» und der richtigen Antwort an: Swiss­com AG, Solar Impulse, Alte Tiefenaustrasse 6, 3050 Bern. Teil­nahme­bedin­gun­gen: Teilnah­me­schluss ist der 31.8.2010. Die Gewinner werden persönlich benachrichtigt. Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Die Bar­aus­ zahlung und der Rechtsweg sind ausgeschlossen.

Sind Partner (v.l.n.r.): Bertrand Piccard (Gründer Solar Impulse), Carsten Schloter (CEO Swisscom) und André Borschberg (CEO Solar Impulse).


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Mit dem Prius hat sich Toyota als Umweltpionier unter den Autobauern positioniert. Nun holen die anderen auf. Mit dem Auris (Bild) will Toyota nachlegen.

«Unser ­Fokus liegt auf der Vollhybridtechnologie» Mit dem Modell Prius ist es ­Toyota gelungen, sich als ­besonders umweltfreundlicher Autohersteller zu profilieren. Doch jetzt ziehen die anderen Hersteller nach. Wie also will Toyota seinen Vorsprung ver­ teidigen? ecoLife fragte Philipp Rhomberg, Chef von Toyota Schweiz. Interview: Reto Wüthrich, Foto Harald Dawo

ecoLife: Den Prius in Ehren. Aber wie und was tanken wir in 10 Jahren? Philipp Rhomberg: Benzin und Diesel sowie voraussicht­ lich weiterhin auch Gas – dieses jedoch nur vereinzelt. Zweifellos werden wir auch Strom «tanken», um damit Batterien aufzuladen. Und wo tanken wir? Benzin und Diesel an Tankstellen, Strom zu Hause und im Büro respektive am Arbeitsplatz sowie in speziell da­ für eingerichteten Parkhäusern. Welche Prioritäten setzt Toyota bei der Entwicklung von ökologischen Antriebstechnologien? Toyota arbeitet an allen Antriebstechnologien und treibt sowohl die Entwicklung herkömmlicher Antriebe wie auch diejenige von Vollhybridantrieben und der Elektro­ mobilität voran. Unser Fokus liegt dabei klar auf der Vollhybridtechnologie. Ab 2012 werden somit auch Plug-inHybrid- und Elektrofahrzeuge sowie ab 2015 voraussicht­ lich Brennstoffzellenfahrzeuge erhältlich sein. Das Ziel von Toyota ist, ab 2020 jedes Toyota-Modell auch mit Vollhybridantrieb anzubieten.


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Was spricht für die Vollhybriden? ente Benzin- und Dieselmotoren Zukunft haben. Dies zeigen auch die verbrauchsoptimierten Benzin- und Die­ Diese umweltfreundliche Tech­no­ selaggregate, die im Zuge der neuen Antriebstechnolo­ logie haben wir in über zehn Jahren gie Toyota Optimal Drive in allen neuen Toyota-Modellen erprobt und auf dem Markt positio­ eingebaut werden. Der Anteil von Vollhybrid- und Plugniert. Sie ist alltagstauglich, spart bis in-Hybrid-Fahrzeugen wird aufgrund der überzeugen­ 40 Prozent Treibstoff ein, erzeugt be­ den Technologie stark zunehmen. deutend weniger CO2-Ausstoss als vergleichbare Diesel- oder Benzinfahr­ Und die Elektrofahrzeuge? zeuge und ist zudem sauberer als ein Auch für diese wird es einen Markt geben, wobei dieser Dieselfahrzeug. Die Vollhybridtechno­ sich vor allem auf den städtischen Betrieb und Kurzstre­ logie ist zuverlässig und für den Kun­ cken beschränken wird. Der Grund dafür ist die Batterie. den bezahlbar. Zudem benötigt der Die Herausforderung, die Leistung der Batterie zu erhö­ Vollhybrid kein spezielles Tankstel­ hen und ausserdem die Ladedauer zu verringern – bei lennetz, da er seine Hybridbatterien gleichzeitiger Reduktion der entstehenden Kosten – ist selber wieder auflädt und mit norma­ grösser als häufig wahrgenommen wird. Während die lem Benzin betankt wird. Auf dem Vollhybridfahrzeuge von Toyota und Lexus schon heute Weg zum Ziel «Null-Emissionen» ist lokal emissionsfrei und verbrauchsreduziert fahren, be­ die Vollhybridtechnologie heute die nötigt es noch längere Zeit, die grosse Herausforderung ein­zige Technologie, die es ermög­ der geeigneten Batterie zu lösen. Die aktuellen Elektro­ fahrzeuge sind deshalb heute eher noch moderne «Spe­ licht, rein elektrisch und somit lokal cialist Cars», also Fahrzeuge für Enthusiasten und Anhän­ emissionsfrei zu fahren und die darü­ ger des reinen Elektroantriebs. ber hinaus auch langstreckentaug­ Wie wird sich Toyota als Konzern entwickeln: Reicht lich und nicht von einer Steck­dose es, ein Automobilkonzern zu sein oder muss man abhängig ist. künftig umfassende Mobilitätskonzepte verkauSind die Autos denn auch schnell fen können? genug? Toyota Motor Corporation produziert und verkauft als Mit dem Prius Plug-in-Hybrid, der Automobilkonzern nicht nur Fahrzeuge, sondern be­ ebenfalls die Vorzüge der Vollhybrid­ treibt einen immensen Aufwand in der Forschung und technologie bietet, sich zusätzlich Entwicklung von Antriebstechnologien sowie Umweltaber an eine normale Steckdose an­ und Sicherheitstechnologien. Die meisten Komponen­ schliessen lässt, wird die rein elektri­ ten für unsere Fahrzeuge werden von Toyota selber pro­ sche und emissionsfreie Reichweite duziert. Die Erfüllung der Kundenwünsche und die Kun­ auf rund 20 Kilometer erhöht – dies bei Geschwindigkei­ denbegeisterung stehen immer im Mittelpunkt der indi­ ten im Elektrobetrieb bis zu 100 km/h. viduellen Mobilität. Diese Mobilität wird sich in den Mit dem Prius gelang Toyota eine Pionierleistung nächsten Jahren in Bezug auf Technologie weiter verän­ auf dem Massenmarkt. What's next? Der nächste Vollhybrid von Toyota, der diese einzigartige dern. Es bedarf einer grosser Innovationskraft, und dort Technologie einem noch breiteren Publikum zugänglich will und wird Toyota weiterhin führend sein. macht, ist der Auris Hybrid, der seit wenigen Tagen auf dem Schweizer Markt erhältlich ist. Er bedient sich der Technologie des Pri­ us 3 und verbraucht bei einer System­ leistung von 136 PS durchschnittlich Mit der Hybridversion des kompakten Auris, der in diesen Tagen zu den schweizerischen Toyota-Händlern nur gerade 3,8 l/100 km. Der Auris Hy­ gelangt, rollt der Vollhybrid in die Kompaktklasse. Die Einführung des innovativen Hybrid Synergy Drive brid besitzt kompakte Aussenmasse (HSD) beim Auris markiert für Toyota einen weiteren Meilenstein zur Sicherung nachhaltiger und umwelt­ und bietet 5 Personen Platz. Er hat gerechter Mobilität für die Zukunft (siehe Interview mit Toyota-Chef Philipp Rhomberg). Der weiterent­ kürzlich die Verbrauchswertung der wickelte Auris ist das erste Fahrzeug in dieser Klasse, bei dem zwischen einem Benzin-, Diesel- oder Vollunteren Mittelklasse im neuen TCShybridantrieb gewählt werden kann. Der Auris Hybrid ist ab 33 900 Franken zu haben. Er belegt im aktuellen Verbrauchskatalog gewonnen. TCS-Verbrauchskatalog mit 3,8 l/100 km und einem CO2-Ausstoss von 89 g/km den ersten Platz – ­gefolgt Und weiter? vom Toyota Prius 3. Auch in anderen Klassen kann Toyota punkten. So gilt der Lexus RX 450h als saubers­ Voraussichtlich ab 2012 wird dann der te Premium-Geländelimousine der Welt. www.toyota.ch Prius Plug-in-Hybrid im Markt einge­

Auris rollt an

führt. Wir sind überzeugt, dass effizi­


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Die

Entwicklung von Städten lässt sich nicht von der Frage der nachhaltigen Entwicklung trennen. Um der Gemeinschaft eine hohe Lebensqua­ lität zu bieten, müssen soziale, ökonomi­ sche und ökologische Aspekte von Städ­ ten entwickelt werden. Der öffentliche Raum spielt für die Attraktivität eine zen­ trale Rolle. Er hat die wichtige Funktion, Bewegung und Ruhe zu ermöglichen, Be­ gegnung und Kultur zu schaffen und so mentales Wohlbefinden zu fördern.

Auf dem Weg zur sanften Mobilität     Das Mobilitätsmanagement ist eine zentrale Herausforderung für die räumli­ che Entwicklung von städtischen Zent­ ren. Eine nachhaltige Stadt ist dicht be­ baut, damit die Einwohnenden weniger

Attraktiver urbaner Raum ist keine Selbst­ verständ­lich­keit Text Marlene Heeb und Nadine Gehrig, sanu | bildung für nachhaltige entwicklung, Biel-Bienne

Ein Raum für alle     Öffent­licher Raum – wie Pärke, Spielplätze und Passa­ gen – ist zugänglich für alle. Menschen sind beim Spazieren, bei der Erholung, beim Flanieren, auf dem Weg zur Arbeit oder beim Einkaufen im öffentlichen Raum. Wie weit entsprechen öffentliche Räume den Bedürfnis­sen der Nutzenden? Wird er überhaupt genutzt und wenn ja, wie? Behörden, Spezialisten und Private er­ stellen in langen Prozessen Ge­staltungs­ konzepte, doch erfüllen sie eigentlich die Erwartungen der Bevölkerung? Wofür steht eine Stadt? Sind es Orte des Arbei­ tens und Einkaufens? Oder ist eine Stadt ein soziales und kulturelles Zentrum, wel­ ches über das Angebot von Bürogebäu­ den und Shoppingmeilen hinausgehen soll? Idealerweise sollte ein öffentlicher Platz verschiedene Zielgruppen und Be­ dürfnisse ansprechen. Um die Bevölke­ rung zu motivieren, sich im Zentrum ei­ ner Stadt niederzulassen und so die Zer­ siedelung der Landschaft zu verhindern, ist es nötig, den knappen städtischen Raum qualitativ aufzuwerten. Diese Ver­ besserung geschieht durch weitsichtige Projekte für nachhaltige Quartiere und attraktive Plätze sowie Pärke, welche die sozialen Beziehungen, die Biodiversität sowie die sanfte Mobilität fördern.

abhängig von Autos sind. Die sanfte Mo­ bilität, bei der es sich um reine Muskel­ kraft handelt, ist die Mobilität der Stadt. Sie ist auf kurzen Strecken oft schneller und leistungsfähiger als motorisierte, sie ist ökologischer und sie fördert gleichzei­ tig die Fitness. So verringert die Verschie­ bung zu Fuss, per Fahrräder oder Roll­ schuhen Staub- und Lärmemissionen und ermöglicht zudem eine sozialere Nutz­ung des öffentlichen Raumes. Sen­ sible soziale Gruppen, wie beispielsweise Kinder sowie ältere und behinderte Per­ sonen, können sich zudem sicher und frei bewegen.

Eine Entwicklung für die Zukunft     «Städte müssen aufhören, sich auf Kosten der Landschaft auszubreiten. Statt­dessen sollten sie selbst zur urbanen Landschaft werden. Der endlose Brei, der überall gleich gebaut ist, ist keine prakti­ sche Stadt», meint Stef­ fen Lehmann, Professor für Architektur an der Universität Newcastle und Inhaber des UNESCOLehr­stuhls für nachhalti­ ge Stadtentwicklung. Eine nachhaltige Stadtplanung plant darum eine Ver­ mischung verschiedener Funk­­tionen und Aktivi­tä­ ten.­Sie setzt Rahmenbe­ dingungen, um die sanfte Mobilität und die Effizi­ enz des öffentlichen Ver­ kehrs zu fördern. Begeg­ nungszonen, welche den Fussgängern den Vorzug geben, tragen zur Auf­ wertung des öffentlichen Rau­mes bei. Menschenund naturfreundliche Plä­t­ ze tragen insbesondere zum sozialen Zusammen­ halt bei, damit sich der öf­ fentliche Raum wieder seiner Kernfunktion wid­ men kann: Wohlbefinden fördern sowie Platz für Begegnung und Bewe­ gung schaffen. Denn das Endziel ist die Stärkung der Gemeinschaft, des Bewusstseins, zusammen zu wohnen, und die Schaffung gesunder Lebensum­ stände. Auf dem Weg dahin ist der aufge­ wertete städtische Raum ein zentrales Mittel.

Vertiefungsmöglichkeiten Zertifikatskurs «Öffentliche Frei­ räume: Trotz Bauboom erhalten und gemeinsam aufwerten»: ab Oktober 2010 «Bewegungsförderung im Wohnumfeld»: 15. September 2010 Weitere Informationen: www.sanu.ch/ angebot oder +41 (0)32 322 14 33


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gaben ist mit weiteren Gerätean Ein Datenblatt ten enthalten. in den Prospek 1990 Ausgabe Mai Norm EN 153, ie 94/2/EG Kühlgeräte-Richtlin

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ECOLIFE 4 / 1 0 Wirtschaft

Seien

wir ehrlich: Jemand, der seinem Unternehmen den lustigen Namen Baufritz gibt, braucht Mut, Humor, Überzeugungskraft und Durchhaltewille. Auf Hubert Fritz trifft dies zu. Wie keiner vor ihm hat er die Geschichte des Familienunternehmens aus dem schwäbischen Erkheim geprägt. Bevor er 1963 als Zimmerermeister und Vertreter der dritten Generation in den Betrieb kam, werkelten die Angstellten an Dachstühlen und Kirchtürmen herum. Irgendwann in den 30er-Jahren ent­stand zwar bereits das erste Holzhaus. Aber erst Hubert Fritz begann mit naturnahen Bau- und Konstruktionsmethoden und legte damit den Grundstein für ökologisches Bauen. Viel mehr noch: Er tat es mit einer ihm eigenen Konsequenz. Wenn man heute die deutsche Eigentlich baut das Bundeskanzlerin fragt, welches ­deutsche Unternehmen das nachhaltigste Unternehmen in ganz Deutschland sei, dann Baufritz bloss Holz­häuser. zeigt sie auf der Landkarte auf Sie gelten aber als ausser­ einen kleinen Punkt im Unterallgäu und sagt: «Baufritz.» gewöhnlich gesund und

Gute Luft aus Schwaben

ökologisch. ecoLife hat in Schwaben einen Besuch gemacht und genauer hingeschaut, was es mit der biologischen Natur­ bauweise auf sich hat. Text Reto Wüthrich, Foto Michael Christian Peters

Bloss: Was macht Baufritz so viel konsequenter als andere? Schliesslich baut das Unternehmen bloss Holzhäuser. Etwas mehr als 140 jedes Jahr. Mit 240 Mitarbeitenden. Aber das haut weder in Schwaben noch sonst wo jemanden aus den Socken. Vielleicht liegt der Kern der Antwort aber schon im allerersten Gespräch: Wer sich von Baufritz ein Haus bauen lassen will, sieht sich nicht einem Verkäufer gegenüber. Sondern einem Gesundheitsberater und einem Baubiologen. Denn die Häuser von Baufritz, so hat sich das Hubert Fritz seinerzeit eingeredet, müssen durch und durch menschenfreundlich sein. Also: gesund und ökologisch. Darum begeben sich die Experten von Baufritz auf den Grundstücken, auf denen gebaut werden soll, zuerst auf die Suche nach Störfeldern. Etwa solchen, die durch elektromagnetische Strahlung verursacht werden. Nur wenn die AnalyzerGeräte nicht mehr ausschlagen, wird das Haus optimal platziert. Später lässt Baufritz die Bewohnerinnen und Bewohner erst einziehen, wenn die

Patente der Natur

Luftschadstoff-Messung perfekte Werte ergibt. Was weiterhin strahlt – Handys, Mobilfunkmasten, Strom – wird bis zu 98 Prozent abgeschirmt. Den entsprechenden Schutz, den Baufritz standardmässig einbaut, hat Hubert Fritz selber erfunden. Wie so vieles. Über 40 Patente zeugen von seiner Denkarbeit für die Nachhaltigkeit. Was ökologisch ist, ist auch gesund. Davon ist Hubert Fritz überzeugt. Für ihn – und, seit die vierte Generation durch Tochter Dagmar Fritz-Kamer das Ruder übernommen hat, auch für sie – sind diese zwei Eigenschaften ein Synonym. Nehmen wir die Komfortlüftungen, die Baufritz verbaut: Sie tauschen verbrauchte Raumluft gegen frische Aussenluft, was gleichzeitig den Energiebedarf senkt. Das ist gesund und ökologisch. Oder die integrierten Wandheizkörper. Die sind elektromagnetisch neutral und erzeugen schon bei niedriger Vorlauftemperatur eine angenehme Strahlungswärme. Das ist gesund und ökologisch. Oder dann das herausragendste Beispiel: die 37 Zentimeter starke «Voll-Werte-Wand». FichtenHolzspäne – für den Brandschutz mit Molke behandelt, gegen Schädlinge mit Soda – sorgen für eine Wärmedämmung, die den Energieaufwand auf ein absolutes Minimum reduziert. So sehr, dass Baufritz-Kunden über Energiesparverordnungen nur schmunzeln können. Die Dämmung ist selbst-


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redend ein Naturprodukt, frei von gesundheitsbelastenden Stoffen. Und sie ist Herzstück einer sogenannt diffusionsoffenen Wand. Das heisst, sie funktioniert wie unsere atmungsaktiven Klamotten beim Joggen: Einen Teil des im Hausinnern entstehenden Wasserdampfes wird durch die Wand nach aussen geleitet. Alles in allem ist das äusserst gesund und äusserst ökologisch. Schadstoffe hat Baufritz gänzlich aus den Holzhäusern verbannt. Als Bau- und Dämmstoff und beim Innenausbau kommen konsequent Naturmaterialien zum Einsatz. Wer einzieht, bekommt von Baufritz ein Set allergikergerechte Reinigungsund Pflegeprodukte aus nachwachsenden Rohstoffen mit auf den Lebensweg. Selbstverständlich stammt das Holz aus nachhaltigem Anbau. Ach ja, nicht zu vergessen: Das Unternehmen wurde von Frau Merkel nicht nur als nachhaltigstes Unternehmen Deutschlands ausgezeichnet. Es hat auch noch ein paar Dutzend weitere Auszeichnungen eingefahren. 1995 etwa ernannte der WWF Hubert Fritz zum Ökomanager des Jahres. 2005 gabs einen Preis für «Ethics in Business» und 2000 eine Auszeichnung als «familien- und frauenfreund­ lichstes Unternehmen». Es mag Leute geben, denen so viel Ökologie und Gesundheit schon fast unheimlich wird. Wir nennen es lieber: konsequent nachhaltig. www.baufritz.de

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Klimaschutz inbegriffen: EgoKiefer präsentiert das neue Fenstersystem AllStar AS1® Bei allen EgoKiefer-Fenstern und -Haustüren gilt ein spezielles ­Augenmerk dem Bereich Klimaschutz: Mit dem umfassenden Angebot von MINERGIE®-zertifizierten Produkten und dem ­ersten MINERGIE-P®-zertifizierten Fenster in der Schweiz kön­ nen Heizkosten eingespart und der CO2-Ausstoss reduziert werden. Auch wenn das Fenster geschlossen ist, kann Wärme verloren gehen und es werden unnötige Kosten verursacht. Die Fenster von EgoKiefer reduzieren den Energieverbrauch um bis zu 75 %, schonen so die Umwelt nachhaltig und sparen gleichzeitig Heizkosten. Mit EgoKiefer-Fenstern wird der Kunde zum Klimaschützer. EgoKiefer ist exklusiver Leading Partner von MINERGIE® für den Bereich Fenster und Türen und verfügt im Bereich Haustüren über das schweizweit grösste Sortiment MINERGIE®-zertifizierter Türen. Alle Fenstersysteme von Ego­ Kiefer sind MINERGIE®-zertifiziert und die EgoKiefer-Kunststoffund -Kunststoff/Aluminium-Fenster XL® sind die ersten MINERGIE-P®-Fenster der Schweiz. Auch das neue EgoKieferFenster AllStar AS1® überzeugt mit seinen Mehrwerten in den Bereichen Wärmedämmung, Lärmschutz, Sicherheit, Lüf­ tung, Design, Komfort und Modernisierung. Es ist der Star unter den Fenstern. EgoKiefer AG, Fenster und Türen, 9450 Altstätten, Telefon 071 757 33 33, zentrale@egokiefer.ch,

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Liebi LNC ist Spezialist für das Heizen mit erneuerbaren Energien Die Berner Oberländer Firma entwickelte den ersten in der Schweiz hergestellten Holzpelletkessel und gilt auch als Spezialist für Stück­ holz- und Solaranlagen. Ausserdem bietet das Unternehmen ein breites Angebot von Cheminéeöfen an. Bei Solarenergie wird nicht nur Wert auf neue Warmwasser- und heizungsunterstützte Anlagen gelegt. Es wurde ein System für bestehende Anlagen entwickelt. Holz- und Elektrospeicheranlagen können mit Solarkollektoren damit problemlos nachgerüstet werden. Bei gegebenen Platzverhältnissen ergibt sich somit ein optimaler Nutzen. Seit 1995 bewohnen Heidi und Fritz Schneeberger ihr schmuckes Eigenheim. Das Doppel-Einfamilienhaus ist 22-jährig und mit einer Elektroheizung ausgestattet. Im Vorfeld einer Neuisolation des Unterdachs machte sich das Ehepaar Gedanken zur Solarenergie. «Uns ging es bei ökologischen Überlegungen primär darum, weniger Strom zu gebrauchen», meint Fritz Schneeberger rückblickend. Im Herbst 2008 war es so weit: ­ Liebi LNC installierte im Dach acht Kollektoren mit einer Fläche von 16 Quadratmetern. Zwischen dem bishe­ Heidi und Fritz rigen und dem neuen Speicher funktioniert ein technisch ausgeklügelter Wärmeausgleich. «Wir sind von Schneeberger mit den der Lösung begeistert», betont Heidi Schneeberger, die aus Interesse täglich die Leistung der Sonne abliest und Solarkollektoren im darüber Buch führt. Dach


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800 m2 erneuerbare Energien bei Tiba AG, Bubendorf Bei Tiba in Bubendorf entstand eine der grössten Dauerausstellungen in der Schweiz zum Thema Holzfeuerungen. Auf über 800 m2 werden nicht nur Holzherde, Cheminéeöfen, Pelletsfeuerungen und Solaranlagen in Szene gesetzt, sondern auch in einem Museum über die Wurzeln der «Tiba Swiss made»-Produktion von Holzherden berichtet. Schon von Weitem kann man erkennen, dass sich bei Tiba vieles verändert hat. Die Fassade strahlt in schickem Grau, der alte Schup­ pen neben dem Hauptgebäude wurde abgerissen und es wurde Platz geschaffen für den Weg zum neuen Eingang zur Ausstellung. Empfangen wird man mit vielen Informationsmöglichkeiten. Themen wie Heizen mit Holz, richti­ ges An­feuern und ­natürlich alles über Holzherde, Cheminée-, Pelletsöfen, Pelletsfeuerungen und thermische Solaranlagen sind kurzweilig und übersichtlich dargestellt. Vorbei an der exklusiven Showküche (in welcher in Zusammenarbeit mit der Klubschule Migros Basel Kochkurse zum Thema «Kochen und Backen mit Holz» angeboten werden) gehts weiter in den Museumsteil der Ausstellung, wo die Wurzeln der ­F irma Tiba entdeckt werden können: Wie ­alles in ­Titterten begann, die Herde von 1902 bis heute sowie langjährige Mitarbeiter wurden in ­diesem Teil in Szene gesetzt. Danach betritt man die grosszügige neue Ausstellungshalle, in welcher Holz- und Zentralheizungs­ herde, Pelletsfeuerungen, Pelletsöfen, Cheminéeöfen, Heizkassetten und thermische Solar­ anlagen in zahlreichen Varianten, Formen und Farben präsentiert sind. Ausgewählte Pellets- und Cheminéeöfen sind in Betrieb genom­ men und können, wie übrigens auch die haus­eigene Pelletsfeuerung, befeuert begutachtet werden. Bei den Spezialisten für Holzfeuerungen in Bubendorf sind Sie gut aufgehoben: während die kleinsten Besucher in der Spielecke den Modellholzherd ausprobieren, können Sie sich über das umfassende Angebot zum Heizen mit erneuerbaren Energien beraten lassen. Die Tiba AG ist ein erfolgreiches Schweizer Tradi­tions­unternehmen, gegründet 1902, mit 100 Mitarbeitern und eigener Ent­wicklungs- und Fertigungs­in­frastruktur in Bubendorf. Öffnungs­zeiten: Montag bis Freitag: 8 bis 12 Uhr, 13.30 bis 17 Uhr, Samstag: 9 bis 12 Uhr. Tiba AG, Hauptstrasse 147, 4416 Bubendorf, Tel. 061 935 17 10, Fax 061 931 11 61, marketing@tiba.ch, www.tiba.ch

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Umwelt

Arena für Nach­haltigkeit 2011 wird in Spreitenbach (AG) die Umwelt Arena eröffnet – das erste Informations- und Kompetenzzentrum für Umwelttech­nik. Schon das futuristisch ­wirkende Design setzt ein Zeichen: Dank Sonnenkollektoren und Photovoltaik produziert das ­Gebäude mehr Energie, als verbraucht wird. Text Katharina Teuscher*

Es sieht aus, als wäre ein Ufo gelandet: Die Umwelt Arena besticht durch Inhalt und Form.

Wer

beim Bau des Ei­gen­heims, beim Kauf eines ökologischen Fahr­zeugs oder auch einfach nur eines energieeffizienten Kühlschrankes nach um­welt­freund­lichen Technologien und «grünen» Dienstleistern sucht, soll ab Ende 2011 an einem zentralen Ort fündig werden: Dann will die Umwelt Arena in Spreitenbach (AG) erstmals eine zentrale Bühne für Anbieter und Käufer von Produkten, Systemen und Dienstleistungen im Bereich der Umwelt­technik bieten – ergänzt durch Infos zu Umweltthemen, Events und Gastronomie.   Die Umwelt Arena soll dereinst Hersteller und Dienstleister, Organisationen des Bundes und der Kantone, Fachverbände, Energie-Cluster, Hochschulen, Banken, Versicherungen, Reiseveranstalter und mehr unter einem Dach versammeln. Ob Energieversorgung, Solarzellen, Sonnen­kol­ lektoren, Windkraft, Wärmepumpen, Heizsysteme, Gebäudeautomation, Bau- und Isolierstoffe, Autos, Mobilität, umweltgerecht produzierte Textilien, Computer, energieeffiziente Küchen- und Elektrogeräte, Bioprodukte aus der Landwirt-

Unter einem Dach

schaft, nachhaltig produzierte Lebensmittel oder die Verwertung der Ressourcen im Recycling: Hier finden Interessierte vor Ort Informationen, Fachberatung und die Produkte selbst – so schwebts den Verantwortlichen vor. Auf insgesamt 10 000 Quadratmetern sind zudem Dauer- und Wechselausstellungen sowie Tagungen, Symposien und weitere Events geplant.   Das Herzstück der Umwelt Arena ist der glasüberdachte Innenhof mit der eigentlichen Arena, die ein Fassungsvermögen von über 1000 Personen hat. Darum herum gruppieren sich auf drei Etagen 3500 Quadratmeter Fläche für die Daueraussteller und 4000 Quadratmeter für die Wechselausstellungen. Hinzu kommen Kon­ ferenzsäle für 30 bis 300 Personen, ein Restaurant und unterirdisch zwei Parkdecks mit 500 Plätzen. Finanziert wird die Umwelt Arena (Investitionsvolumen: rund 40 Millionen Franken) über die vermieteten Flächen und die Events. Bereits von aussen zeigt die Umwelt Arena, dass sie für Innovation, Hightech und Umweltverantwortung steht. Die zukunftsweisende Architek-

Name ist Programm


tur des Zürcher Architekten René Schmid lässt ein 100 Meter langes, 60 Meter breites und knapp 20 Meter hohes Gebäude entstehen. Während der Grund­ körper aus Beton besteht, ist das Dach in Holz ausgeführt. Der nachhaltige Ansatz der Umwelt Arena prägt auch deren optische Gestalt. Zwei Drittel der Dachfläche des Minergie-Gebäudes bildet eine gewaltige Photovoltaikanlage, die so viel Strom gewinnt, dass die Umwelt Arena sogar überschüssige Energie ins Netz einspeisen kann.   Hinter der Umwelt Arena steht der Zürcher Bau- und Generalunternehmer Walter Schmid. Sein Kompogas-Verfahren zur Energiegewinnung aus Biomasse ist weltweit bekannt. «Die Zeit ist reif, um in Umwelttechnologien zu investieren», so der Umweltpionier. *Katharina Teuscher ist Leiterin

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Der

Neubau von 2001 der Zürcher Architekten Romero & Schaefle mit der geschwungenen Fassade stellt eine dynamische Interpretation der ur­ sprüng­lichen Gebäudestruktur dar, eines Mietblocks aus den 30er-Jahren, mit Stil­ zitaten aus den 30er- und 50er- Jahren, die doch ganz von heute sind. Das Greulich steht für Tradition und Moderne, Wärme und Eleganz, Luxus und Understatement. Die Gäste im Mittelpunkt dieser Philosophie wissen das zu schät­ zen. Sie geniessen das sorgfältig konzi­ pierte Haus mit dem ansprechenden De­ sign und den liebevoll gestalteten Details. Die Oase der Ruhe im urbanen Umfeld ist etwas Besonderes und muss, um es zu bleiben, die Zeitzeichen umsetzen. So führt auch keine Strategie am Thema Nachhaltigkeit vorbei, das jetzt noch kon­ sequenter mit umfassenden sozialen, öko­ logischen und ökonomischen Beiträgen bearbeitet und durch die offizielle Zertifi­ zierung mit dem Steinbocklabel, mit wel­ chem das Greulich als erstes Stadthotel im Juli 2010 ausgezeichnet wurde, messbar gemacht wird. Sabina Döbeli sprach mit der Direktorin Luzia Pen­ ner über den Weg hin zum nachhaltigen Stadthotel. Sabina Döbeli: Das Hotel Greulich war bislang vor allem bei Design- und Architekturliebhabern bekannt. Was gab den Ausschlag, den, wie Sie selbst sagen, nicht immer nur einfachen Weg auf sich Das Hotel Greulich in Zürich zu nehmen und konsewirkt mit seiner dunklen quent Richtung Nach­ haltig­keit zu gehen? meeres­blau fliessenden Fassa­ Luzia Penner: Anfang 2009 de fast wie ein Fremdkörper haben der Besitzer Dr. Tho­ und inte­griert sich dennoch selt­ mas Brunner und ich begon­ nen, uns mit neuen Strategi­ sam harmonisch in das streng en für das Hotel auseinan­ geometrisch gegliederte ehema­ derzusetzen. Wir haben ge­ merkt, der Zeitgeist hat lige Arbeiterquartier Kreis 4 in gewechselt. Sehr rasch und Zürich ein. Text Sabina Döbeli, Öbu, gemeinsam kamen wir dann Foto Gavino Strebel und Alessandra Leimer auf das Thema Nachhaltig­ keit: In diese Richtung woll­ ten wir uns wei­terentwickeln.

Nachhal­ tigkeit als Konzept …

Luzia Penner, ­Direktorin des Hotel Greulich in Zürich

Aber wie und wo anfangen, war uns noch länger unklar. Wir gaben uns ein halbes Jahr Zeit. Dann ging es aber plötzlich recht schnell. Es kam eine Anfrage vonseiten der ETH, ob wir uns an einem Projekt zur CO2-Reduktion beteiligen wol­len, und das hat irgendwie einen ganzen Rattenschwanz nach sich gezogen. Die Zusammenarbeit hat uns sehr eupho­ risch gestimmt. Über die ETH sind wir zur Öbu gestossen und das hat wei­tere Türen und Tore geöffnet. Wir haben Kontakte geknüpft, Recherchen betrie­ ben und umgesetzt. Schliesslich sind wir noch auf das Steinbocklabel gestos­ sen, das wir in Angriff nahmen und in


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Öbu – Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften Öbu, das Netzwerk für nachhalti­ ges Wirtschaften in der Schweiz, ist Think-Tank für Umwelt-, Sozialund Manage­mentthemen. Die Öbu realisiert unternehmens­ spezifische und wirtschaftspoliti­ sche Projekte und fördert den Er­ fahrungsaustausch zwischen den gut 350 Mitgliedsunternehmen.

diesen Tagen erhalten haben. Es war eine extrem spannende Zeit, die den Fokus weit geöffnet hat. Und heute sind wir nun so weit, dass wir auch unsere Gäste infor­ mieren können: Wir sind ein nachhaltiges Hotel. Nennen Sie uns ein paar Massnahmen, mit denen Sie angefangen haben und die Sie im Laufe dieses guten Jahres nun umgesetzt haben. Wir haben zum Beispiel ein umfassendes Abfallmanagement eingeführt und die Kü­ chenabfälle werden konsequent zu Biogas verarbeitet. Dort, wo es möglich ist, wird der Verpackungsanteil reduziert. Wir be­ ziehen Natura-Strom und Biogas. Den Gästen und Mitarbeitenden stellt das Ho­ tel kostenlos Fahrräder zur Verfügung so­ wie den Gästen Tickets für den Zürcher ÖV und den Mitarbeitenden das Halbtaxabo. Neue Geräte werden mithilfe der Onlineplattform Topten.ch evaluiert. Lebensmit­ tel werden weitgehend biologisch und nach saisonalem Vorkommen eingekauft. Wir sind kreativ und verarbeiten und ver­ werten alle Nahrungsmittel in unserer Kü­ che. Neuanschaffungen von Wäsche für das Restaurant und die Zimmer sind aus­ schliesslich aus Biobaumwolle. Das ist ja schon eine sehr beeindruckende Liste … Stiessen Sie denn auf keine Widerstände? Wie schafften und schaffen Sie es, die Mitarbeitenden mitzunehmen auf diese Reise? Wir haben viel informiert, viel erklärt. Wir haben Schulungstage gemacht. Wir haben auch externe Leute beigezogen und viel über die Gefühlsebene kommuniziert. So wurde auch die Sensorik der Mitarbeiten­ den angesprochen; sie sollten Nachhaltig­ keit erleben können – «was sehe, was spü­ re ich?» Aber natürlich hatten wir auch Verluste hinzunehmen. Neue werden wäh­ rend sechs Tagen eingeführt und alle un­ terschreiben einen Leitfaden mit Nachhal­ tigkeitsklausel und ein «A–Z des Greulichs als Leitfaden für die Mitarbeiter». Es gibt bei uns auch gelbe Karten. Z. B. wenn man dabei erwischt wird, Brot in den Abfallei­ mer statt in die Brotkiste zu werfen ... Das Tolle ist die totale Unterstützung durch das Kader; an der Rezeption, im House­ keeping, an der Bar.


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UMWELT

Die

einst bejubelte Biokraftstoff-Industrie hat in ihrer Geschichte schon einige Tiefschläge einstecken müssen. So leidet beispielsweise die Wettbewerbsfähigkeit von Biosprit derzeit unter den hohen Kosten, die aus der aufwändigen Forschungs- und Entwicklungsarbeit resultieren. Kaum auf dem Markt, regte sich zudem weltweiter politischer Widerstand aufgrund der Tatsache, dass die erste Generation der Biokraftstoffe aus sogenannten Energiepflanzen, die ursprünglich der Lebensmittelherstellung dienten, gewonnen wurden. Immer mehr Anbauflächen wurden für die Produktion von Bioenergie bereitgestellt. Notabene zu Lasten der Nahrungs- und Futtermittelproduktion. Doch nun scheint die Wende in Sicht. Weisse Biotechnologie – auch industrielle Biotechnologie genannt – steht für Produktionsverfahren, die überwiegend auf Basis natürlicher, biologischer Ressourcen erfolgen. Sie umfasst fermentative und enzymatische Verfahren, die sowohl ökonomisch als auch ökologisch vielversprechende Alternativen zur klassischen chemischen Synthese bieten. Die weisse Biotechnologie erschliesst das Potenzial nachwachsender Rohstoffe für industrielle Fertigungsprozesse und Produkte und verringert damit die Abhängigkeit von herkömmlichen Ressourcen oder gestaltet deren Nutzung effizienter. Damit zählt sie zu den Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts.   In den USA spielt Biokraftstoff als Benzinersatz bereits eine wichtige Rolle. Der europäischen BiokraftstoffProduktion waren mangels geeigneter PflanzenRohstoffe hingegen Grenzen gesetzt. Eine Chance, die Produktion von Bioethanol zu steigern und den europäischen Markt für Biokraftstoff zu beleben, bieten nun speziell entwickelte Enzyme. Sie dienen als Katalysatoren für die Verarbeitung von Weizen, Gerste und Roggen zu Bioethanol und steigern die Effizienz des Verfahrens um 20 Prozent. Mehrere europäische Produzenten von Kraftstoffethanol haben bereits Interesse an den neuen

Kleine Helfer, grosse Wirkung

Biokraft­ stoffe: Industrie mit ­Zukunft Biokraftstoffe der ersten Genera­ tion wurden vor­nehm­lich aus ­Lebensmitteln gewonnen – was ­sich als ­Sackgasse erwiesen hat. Eine neue ­Technologie erlaubt nun aber die Produktion von Biokraft­ stoff aus Pflanzenabfällen. Das könnte den Durchbruch ­bedeuten. Text Sreejith Banerji*, Foto Novozymes

Enzym-Lösungen gezeigt, die sowohl unter finanziellen als auch ökologischen Gesichtspunkten Vorteile bieten: So tragen zum Beispiel vom Unternehmen Novozymes entwickelte Enzyme nicht nur zu einer Effizienzsteigerung der Ethanolproduktion bei, sondern helfen gleichzeitig, Wasser und Energie zu sparen. Bei der Umwandlung von Weizen, Gerste und Roggen in Kraftstoffethanol entstand bisher eine dickflüssige Maische. Nur mit Hilfe grosser Wasser- und Energiemengen konnte dieser Getreidebrei verdünnt und verarbeitet werden. Dieser Arbeitsschritt entfällt neuerdings: Die Enzyme bauen die Komponenten des Getreides so ab, dass die Maische von Anfang an dünnflüssig ist und umgehend weiterverarbeitet werden kann. Durch die Enzyme wird der flüssige Getreidebrei im nächsten Arbeitsschritt in Zucker zerlegt und dann zu Ethanol (Alkohol) fermentiert. Das Resultat ist ein im Prinzip CO2-neutraler Treibstoff, der Fahrzeugmotoren unverdünnt oder zusammen mit Benzin antreibt.   Biokraftstoffe der zweiten Generation erfordern also keinen Energiepflanzenanbau, da sie aus Resthölzern, Stroh und sonstigen organischen Abfällen gewonnen werden. Ihre Produktion erfolgt im Gegensatz zur ersten Generation nicht mehr zu Lasten der Nahrungs- und Futtermittelproduktion.

Pflanzenreste als Energiequelle

Sind energie­ effizient und sparen auch noch Wasser: Enzyme des Unternehmens ­Novozymes .

*Sreejith Banerji ist Portfoliomanager im Bereich Global Trend Future Resources der Bank Vontobel: www.vontobel.com


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Was ist Biosprit? Als Biosprit bezeichnet man Kraftstoffe, die aus nachwachsenden Rohstoffen oder Biomasse hergestellt werden. Zu den wichtigsten gehören Biodiesel und Bioethanol. Biodiesel wird aus Pflanzenölen wie Raps-, Sonnenblumen-, Sojaoder Palmöl gewonnen. Bioethanol entsteht durch Vergärung des Zuckers aus Mais, ­Zuckerrüben oder Zuckerrohr. Biokraftstoff der zweiten Generation wird aus Bioabfällen, Holz oder Stroh hergestellt.

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ecoMarkt Trinatura – verbindet gesundes Schlafen mit bestechendem Design Das Schlafsystem von Trinatura ist einzigartig in Europa. Kern dieses individuell auf Körpergrösse und Gewicht einstellbaren Schlafsystems ist die patentierte Innovation, den Lattenrost dreizuteilen. Dies garantiert stets eine optimale Stützung des Körpers und damit einen erholsamen Schlaf. Das System funk­ tioniert auch nach Jahren des Gebrauchs so perfekt wie am ers­ ten Tag. Jeder Bettrahmen wird nach Kundenwunsch in ver­ schiedensten Hölzern, Materialkombinationen und Formen in­ dividuell ausgeführt. Ein Trinatura-Bett ist nie ein Massenprodukt. Für das revolutio­ näre Schlafsystem kommen ausschliesslich natürliche Materia­ lien zur Anwendung, auf Metall wird vollständig verzichtet. Trinatura kann aber auch mit jedem bestehenden Rahmen kombiniert werden. Weitere Informationen über Trinatura-Schlafsysteme unter: www.trinatura.ch

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Chefredaktor Reto Wüthrich Tel. +41 (0)79 414 69 48 reto.wuethrich@eco-life.info Mitarbeit an dieser Ausgabe Sreejith Banerji Karin Hänzi Anita Niederhäusern Janine Radlingmayr Claudia Rawer Daniela Schwegler Nathalie Schoch Katharina Teuscher Gestaltung und Produktion Karin Engler k.engler@profilepublishing.ch Druckvorstufe Küenzi und Partner 8134 Adliswil

Lektorat Patrizia Villiger 8802 Klichberg Druck und Lektorat Buchdruckerei Lustenau GmbH 6890 Lustenau Foto Stockbyte bei Gettyimages (Titelseite) Thomas Barwick (Seite 45)

Abonnement ecoLife erscheint sechsmal jährlich Einzelpreis Fr. 6.50 Jahresabonnement Fr. 30.– (Ausland: plus Portokosten) Bestellungen Tel. +41 (0)043 488 18 42 abo@eco-life.info ISBN-Nr. 3-907659-89-9

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Aufgezeichnet von Daniela Schwegler, Bild Tom Haller

«Es nützt nichts, vom ­Verzicht zu predigen»

ECOLIFE 4 / 1 0 PERSÖNLICH

Bertrand Piccard ...

«Unser Solarflugzeug hat den Härtetest bestanden. Pilot André Borschberg war an jenem Julitag frühmorgens gestartet, hat­ te tagsüber die Batterien mit Sonnenergie aufgeladen, war die ganze Nacht durch geflogen und nach 26 Stunden am nächs­ ten Morgen wieder sicher in Payerne ge­ landet. Mit unserem ersten Nonstopflug haben wir in der Luftfahrtgeschichte ein neues Kapitel aufgeschlagen. Mit unserem Flugzeug Solar Impulse HB-SIA haben wir bewiesen: Der ununter­ brochene Flug mit Sonnenenergie und somit ohne einen Tropfen Erdöl ist mög­ lich. Es gibt einen Weg für die Menschheit, sich aus der Abhängigkeit von fossiler Energie zu befreien. Mit Solar Impulse können wir so lange in der Luft bleiben, wie wir wollen, wenn wir die Batterien über Tag laden und die Nacht hindurch mit der gespeicherten Sonnenenergie fliegen. Somit ist die erste Erdumrundung mit einem Solarflugzeug in greifbare Nähe gerückt. Das ist unser nächstes Ziel. Erst den Atlantik überqueren. Dann zur Erd­ umrundung in fünf mal fünf Tagen anset­ zen. Aufgrund der Daten, die wir im Tagund-Nacht-Flug gewonnen haben, bauen wir nun das zweite Solarflugzeug, mit dem wir zum Flug um die Welt ansetzen. Der 1600 Kilogramm leichte Solar Impulse HB-SIA mit 64 Metern Spannweite war der Prototyp, mit dem wir Konstruktion und Technik für das eigentliche Rekordflug­ zeug HB-SIB erproben konnten. Das Nach­ folgemodell wird grösser sein und – das ist zwingend für den Flug um die Erde – über einen Autopiloten verfügen. Mit Solar Impulse beginnt eine neue Ära: das Zeitalter des nachhaltigen und verantwortungsvollen Umgangs mit den Ressourcen unseres Planeten. Mit dem Solarflugzeug zeigen wir neue Wege in eine nachhaltige Zukunft auf. Denn es nützt nichts, den Leuten Verzicht zu pre­ digen und ihnen einzuhämmern, sie müss­

... ist 52 Jahre alt, ein Luftfahrtpionier und stammt aus einer berühmten Abenteurerfamilie: Sein Grossvater Auguste Piccard fuhr 1932 als erster Mensch mit einem Ballon auf knapp 17 000 Meter Höhe in die Stratosphäre. Sein Vater Jacques Piccard brach den Tiefseetauchweltrekord und tauchte 1960 in einem U-Boot über 10 000 Me­ ter unter dem Meeresspiegel. Bertrand Piccard schaffte 1999 in einem Ballon die erste Weltumrundung ohne Zwi­ schenlandung. Nun will er mit einem Solarflugzeug den Atlantik überque­ ren. www.solarimpulse.com

ten zugunsten des Klimas ihre Mobilität einschränken und aufs Fahren mit Ben­ zinautos verzichten. Oder sie müssten auf Komfort verzichten und dürften ihre Häu­ ser nicht mehr mit Öl heizen. Sondern man muss den Menschen attraktive Alter­ nativen aufzeigen: saubere und umwelt­ freundliche Technologien, welche die Ver­ schmutzung unserer Atmosphäre redu­ zieren und unsere Lebensgrundlagen schonen. So beeinträchtigt man die Leute nicht in ihrem Lebensstil, sondern moti­ viert sie zu einem schonenden Umgang mit unseren wertvollen Ressourcen. Das Nutzen neuer nachhaltiger Technologien wird attraktiv, kreiert neue Jobs, ist profita­ bel und öffnet neue Märkte. Übrigens: Als den Wright-Brüdern 1903 mit ihrem selbst konstruierten Flugzeug der erste motorisierte Flug glückte, schaff­ ten sie gerade mal eine Strecke von knapp 300 Metern. Eine Atlantiküberquerung schien unmöglich. 24 Jahre später gelang dem Amerikaner Charles Lindbergh der erste Solo-Nonstopflug über den Atlantik nach Paris. Ein Vierteljahrhundert später sassen 200 Personen an Bord eines Passa­ gierflugzeugs und überquerten den At­ lantik. Das ist der Lauf der Geschichte und des technologischen Fortschritts. Mit So­ lar Impulse rollen wir die Fluggeschichte neu auf.»


Gemeinsam Farbe bekennen: Wieviel Chamäleon sind Sie? Die Lifefair ist DIE Schweizer Messe für Nachhaltigkeit und Green Lifestyle. Sie vernetzt alle Dimensionen der Nachhaltigkeit: Ökonomie, Ökologie und Gesellschaft. Ganz schön clever, dieses Tier: Es überlebt in der heissesten Wüste, im feuchtesten Urwald und sogar in eisiger Höhe. Das Chamäleon. Ein uraltes Reptil, das sich perfekt an seine Umwelt anpassen kann. Wenns sein muss sogar in der Körperfarbe. So hat es Jahrtausende überlebt. Und steht als Sinnbild für Leben und Nachhaltigkeit. Auch wir Menschen sind fähig, uns den wechselnden Lebensbedingungen anzupassen. Um nachfolgenden Generationen eine blühende Zukunft zu ermöglichen, ist es wichtig, dass wir heute Farbe bekennen. Wie das Chamäleon. Schaffen wir es, unser Verhalten so zu ändern, dass wir in respektvollem Umgang mit den natürlichen Ressourcen eine farbenfrohe Welt gestalten?

Die Lifefair bietet dazu konkrete Denkanstösse und Produkte: Clevere Lösungen für besseres Leben. In Zürich-Oerlikon kann man sie hautnah erleben: Menschen und Macher, Produkte und Dienstleistungen, die konkret dazu beitragen, dass auch nachfolgende Generationen auf unserem Planeten Chancen auf ein respektvolles Zusammenleben in einer intakten Umwelt haben. Zum dritten Mal bietet die Lifefair eine einzigartige Ausstellung, die zukunftsweisenden Lifestyle und emotionales Erleben vereint. Begleitet wird sie von Diskussionsforen und Vorträgen, die Fachkompetenz und neuste Erkenntnisse für alle bieten. Willkommen in den Hallen 9.1 und 9.2 der Messe Zürich in Oerlikon! In Zusammenarbeit mit der Züspa (Kombi-Ticket!).

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