ecoLife 02/11

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2 / Mai 2011  www.eco-life.ch

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ecolife

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Smarte Kapitalistin Gina Domanig will die Welt verbessern. Und damit Geld verdienen.


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nie auf, mir über den globalen Wandel Gedanken zu machen. Das rasante Bevölkerungswachstum und absehbare Ressourcenknappheiten bergen Herausforderungen und Chancen zugleich. Vor diesem Hintergrund konzentriere ich mein gesamtes Fachwissen als Ingenieur und Portfoliomanager darauf, Unternehmen zu finden, die innovative Technologien entwickeln für die Verfügbarkeit zukünftiger

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2  /  1 1 ECOLIFE EDITORIAL

Ein Trend erobert die Welt Wenn irgendwo auf der Welt ein neuer Hype ausbricht, stehen Trendforscher oder Marketingverantwortliche schnell auf der Matte. Sie sortieren Fotos, Notizen, Links und Zeitungsschnipsel, die ihre eifrigen Scouts gesammelt haben. Taugt das Material, um daraus einen neuen Trend zu kreieren, braucht der Hype oder der entsprechende Menschenschlag, der dahintersteckt, bloss noch einen knalligen Namen. Und fertig ist die neue Hoffnung aufs schnelle Geld. Nun gut. Das ist etwas überspitzt formuliert und ich tue jenen unrecht, die solche Trendrecherchen wirklich ernst- und gewissenhaft betreiben. Es schleckt allerdings keine Geiss weg, dass aus dieser Ecke oft auch «Trends» verkündet werden, die bloss aufgebauschte Modegags ohne nachhaltige Wirkung sind. Ein Fürzchen im Wind. Sozusagen. Auch als sich vor ein paar Jahren immer mehr Menschen entschlossen, ihrem Leben mehr Sinn für soziale und ökologische Nachhaltigkeit zu verleihen, war dafür rasch ein netter Begriff gefunden: LOHAS – das Kürzel für «Lifestyle of Health and Sustainability», in etwa: Lebensstil im Zeichen von Gesundheit und Nachhaltigkeit. Was damals kaum einer richtig glauben mochte, wurde innerhalb weniger Jahre wahr: Es entstand eine gigantische Bewegung daraus. Eine Bewegung, die längst nicht vor dem Verkaufsregal im Supermarkt endete. Heute wissen wir, dass die LOHAS-Bewegung die Gesellschaft – wortwörtlich – nachhaltig verändert hat. Die einen haben ihr Konsumverhalten und überhaupt ihr Leben etwas konsequenter umgekrempelt als andere. Aber gerade die vorliegende Ausgabe von ecoLife zeigt exemplarisch, wie die «Lohas» unseren Alltag durchdringen. Wir berichten über neue, spannende Unternehmen wie Globalance Bank, SAM, Aiomyth, PonyHütchen, Rrrevolve, Emerald Technology Ventures. Oder über traditionelle Namen wie Calida, Triumph, Coop, Migros oder Création Baumann, die in diesem Umfeld ehrliches Engagement an den Tag legen. In welcher Form genau, sehen Sie auf den folgenden Seiten. Ich wünsche Ihnen dabei viel Inspiration.

Reto Wüthrich, Chefredaktor ecoLife


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ecoThemen FOKUS GELD 8 Smarte Kapitalistin Investoren aus der ganzen Welt vertrauen Gina Domanig und dem von ihr gegründeten Unternehmen Emerald Technology Ventures viel Geld an. Sehr viel Geld. Als Gegenleistung wollen sie nichts weniger als eine anständige Rendite und die Gewähr, dass Gina Domanig die Welt verbessert. Nicht ganz einfach. 14 Investment: Was raten die Experten? Aktien, Anleihen, Wandelanleihen, Private Equity, Immobilien, Hedge Fonds: Wer nachhaltig investieren will, hat die Qual der Wahl. ecoLife macht sie ein bisschen leichter. 20 Mikrokredit mit drei «r» Mikrokredite sind populäre Anlagetools in Sachen Green Investments. Auch Schweizer KMU profitieren davon. Etwa der Jungunternehmer Sebastian Lanz mit Rrrevolve. 22 Die Bank ohne Altlasten Die Globalance Bank ist die jüngste Bank der Schweiz. Und vielleicht die nachhaltigste von allen. Ein Interview.

LEBEN 24 Ein Gemüse für alle Fälle Abnehmen ohne mühsame Diät ist möglich. Abnehmen, ohne zu schwitzen, allerdings nicht. Bewegung und Sport müssen sein. Und auch eine gesunde Ernährung. Ideale Unterstützung beim Kalorientilgen leistet zum Beispiel die Spargel. 28 Zartes für untendrunter Sexy in den neuen Modefrühling zu starten, fällt in diesem Jahr leichter als auch schon. Die Unterwäschelabels setzen zunehmend auf ebenso hübsche wie nachhaltige Stoffe.


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14 Gutes Geld: Immer mehr Menschen können und wollen Geld anlegen, damit eine schöne Rendite erzielen, dabei aber auch Gutes tun. ecoLife hat Experten um Rat gefragt, wie das geht. 24 Gute Figur: Früher als erwartet hat uns dieses Jahr der Sommer heimgesucht. Da wurde uns schlagartig klar: Es ist Zeit für die Bikini- und Badehosen-Figur. Doch wie schaffen wir das? 34 Guter Stoff: Das Langenthaler Unternehmen Création Baumann agiert auch im heiss umkämpften Textilmarkt mit kühlem Kopf. In diesem Fall heisst das: herausragendes Design, gepaart mit dem Gespür für Nachhaltigkeit.

24 WIRTSCHAFT 34 Naturfasern mit Style Die Langenthaler Création Baumann hat eine wunderbare ­Stoffkollektion aus Naturfasern lanciert. Diese Erdverbundenheit hat das Familienunternehmen schon seit 125 Jahren. 40 Ein Kuchen fürs Gesicht Zwei Schweizer Jungunternehmerinnen setzen auf Natur­ kosmetik mit viel Raffinesse: PonyHütchen und Aiomyth.

UMWELT 42 Die Wasserwelt in den Center Parcs Riesige Ferienanlagen mit viel Wasser im Grünen: Aus ökologischer Sicht sorgt so etwas für Stirnrunzeln. Die Center Parcs zeigen aber, dass es auch auf clevere Art und Weise geht.

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3 Editorial Reto Wüthrich, Chefredaktor: Ein Trend erobert die Welt 6 ecoTicker Ein paar Dinge, um bewusst schön zu leben 45 Vorschau / Impressum 46 Persönlich Simone Niggli-Luder, OL-Laufwunder


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ecoTicker

Alpine Perlen Der Alpentourismus erfreut sich ungebrochener Beliebtheit. Blechlawinen wälzen sich ­deshalb jährlich Richtung Berge, die Umweltbelastung ist gross. Anlass genug für 24 besonders reizvolle Orte aus sechs Alpenstaaten, sich unter dem Titel «Alpine Pearls» zu einer der grössten touristischen Kooperation für nachhaltigen Tourismus in den Alpen zusammenzuschliessen. Unter dem Motto «Sanfte Mobilität» bieten die 24 Orte – darunter Arosa und Interlaken – «Urlaub mit umweltfreundlicher ­Genussmobilität» an. Ferien ohne eigenes Auto stehen im Mittelpunkt des Konzepts. Die Orte ­arbeiten unter einem einheitlichen Kriterien­ katalog zusammen und garantieren eine ­komfortable und stressfreie An­reise mit Bus oder Bahn.

Eine Leuchte Das neue Leuchtensortiment der Migros-Marke Micasa bietet nebst trendigen Neuheiten vor allem Produkte, die weniger Energie verbrauchen. Alle Leuchten von Micasa sind mit umweltverträglichen Energiespar- und LED-Lampen ausgerüstet. Die Zeiten, als Energiesparlampen gross und unansehnlich waren und eine sehr lange Aufwärmzeit benötigten, bis sie Licht spendeten, sind vorüber. Auch die Entwicklung von LED-Lampen, die rund fünfmal weniger Energie benötigen als herkömmliche Halogenleuchten, hat in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte gemacht. So wurden die Lichtausbeute und die Farbwieder­ gabe stark verbessert. Heute gibt es leuchtstarke und dimmbare LED-Leuchten mit angenehmen warmweissen Farbtönen, die jeden Esstisch in einem optimalen Licht erscheinen lassen.

www.alpine-

www.micasa.ch

pearls.com

Mit Bambus spielen «Herr Gerig, Spielwaren aus Bambus, ist das nicht verrückt?» Gerig findet nicht: «Verrückt ist, dass die Weltwirtschaft im Wachstum immer noch auf viel zu viele nicht erneuerbare Ressourcen baut. Bambus ist aufgrund seines enorm schnellen Wachstums und unproblematischen Anbaus ein sehr sinnvoller Ersatz für Plastikund auch viele Holzspielwaren.» Deshalb bietet sein Label ­Xibambam experimentelle Spiele aus Bambus an. Sie sind meist als offene Systeme entworfen und ermöglichen damit kreative Spielumsetzungen und eine Basis, um immer wieder Neues zu entdecken. www.xibambam.ch

Evian mit Eco-Design Evian hat die 1,5-Liter-PET-Flasche neu entworfen: Dank innovativem Eco-Design benötigt sie 11 Prozent weniger Kunststoff. Dies reduziert das Gewicht von vorher 32 auf nun nur noch 28,6 Gramm. Damit ist sie nicht nur leichter, sondern auch einfacher zusammenzupressen, was das Recycling noch ­bequemer macht. Die neue Flasche ist wie gewohnt wiederverwertbar. Diese Bemühungen kommen nicht von ungefähr: Evian hat sich zum Ziel gesetzt, ihre weltweiten CO 2 -Emissionen bis 2012 um 40 Prozent zu senken. «Die neue Flasche ist eine wichtige Etappe in unserem Enga­gement für eine nachhaltige Entwicklung», so ­Corinna Ortner, General ­Manager bei Evian-Volvic Schweiz. www.evian.ch


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Der Sockenaffe

Seit über 30 Jahren produziert das Unternehmen Basil aus Holland multifunktionale, moderne Fahrradkörbe, Fahrradpack­ taschen, Tierfahrradkörbe, Zubehör und Accessoires sowie Befestigungssysteme für Fahrradtaschen und Fahrradkörbe. Mit fröhlichen Farben, bunten Mustern und liebevollen Details trifft Basil nicht nur genau den Geschmack seiner Kundschaft, sondern schafft gar einen neuen Anreiz, Fahrrad zu fahren. Dabei setzt die Marke schon seit vielen Jahren auf umweltverträgliche Produkte. Jüngstes Beispiel für innovative Konzepte bei der Verwendung recycelbarer Materialien ist die Produk­ tion einer Designfahrradtasche aus Fischnetzen.

Die junge US-Firma Teko verfolgt zwei grosse ­Ziele: die funktionellsten Sportsocken mit der geringsten Belastung für die Umwelt zu produzieren. Dazu passt, dass die fehlerhaften ­Socken ausgeschieden und von einer Schweizer Behindertenwerkstätte zu kuschligen ­Sockenaffen verarbeitet werden. Der Verkaufsertrag der Stofftierchen geht zu 100 Prozent an den Verein Waldpatenschaft, dessen Hauptzielsetzung der Erwerb und der Schutz von Schweizer Wald ist. Der ­Teko-Sockenaffe ist in den Filialen der Outdoor- und Reiseausrüstungsspezialistin Transa Backpacking erhältlich. Dort gibts auch die Socken selbst.

www.basil.nl/de

www.tekosocks.com

Körbe mit Stil

Im Schutz der Wildnis Ein 13-jähriges Mädchen lebt mit seinem Vater in einem riesigen Naturschutzgebiet im Westen der USA. Caroline kennt alle Geheimnisse des Waldes, vor allem aber weiss sie, wie man sich in der Wildnis verbirgt. Denn niemand darf ihr und ihrem Vater auf die Spur kommen. Erst als ein Jogger ihre Behausung entdeckt, verändert sich ihr Leben: Sie ergreifen die Flucht. In einer Welt, die nicht die ihre ist, muss sich Caroline neu bewähren. Und schon bald geht es für sie um Leben oder Tod. Die Ereignisse, die Peter Rock seine einzigartige Heldin mit ihrer erstaunlich auf­ richtigen und warmen Stimme schildern lässt, beruhen auf einer wahren Begebenheit. «Meine Wildnis» erzählt von Überleben und Hoffnung und entführt uns an die Ränder der Gesellschaft. Peter Rock, «Meine Wildnis», DuMont Buchverlag, ISBN 978-3-8321-9633-2, CHF 30.50

Dinkel bringts Im Mittelalter war Dinkel dank seiner Qualitäten als Zahlungsmittel geschätzt. Dann aber sank die Bedeutung dieses Getreides zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit der Wandlung von der Agrar- zur Industriewirtschaft. Die Züchtung von Weizen brachte höhere Hektarerträge. Jetzt, da mehr denn je auf qualitativ hochwertige Ernährung geschaut wird, gilt Dinkel wieder als hervorragendes Nährstoffkraftwerk. Er ist sehr eiweissreich, enthält Vitamine der ­ E- und B-Gruppe sowie Folsäure und Niacin. Hohe Anteile an komplexen Kohlenhydraten, Fettsäuren und Nahrungsfasern ­sorgen für ein länger anhaltendes Sättigungsgefühl, was sportlichen und ­linienbewussten Menschen entgegenkommt. Als leicht verdau­ liches Brot, knuspriger Boden für Kuchen und Pizzas oder als Pasta mit saisonalen Zutaten wie Bärlauch oder Pilzen feiert das wert­ volle Getreide ein glanzvolles Comeback. www.urdinkel.ch


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Die smarte Kapitalistin Gina Domanig sucht mit ihrem Unternehmen Emerald Technology Ventures ebenso lukrative wie ökologisch nachhaltige Geschäftsideen, um sie auf dem hart umkämpften Cleantech-Markt zum ­Erfolg zu führen. Erfolg heisst auch: eine bessere Welt. Vor allem aber: Rendite. Reto Wüthrich


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Sie

macht alles falsch. Mehrere Orchideen stehen direkt am Bürofenster und sind der prallen Sonne ausgesetzt. Einige der heiklen Pflanzen baden im Wasser. Gina Domanig zeigt auf ihre Blumensammlung und lacht: «Schauen Sie, ich mache alles falsch. Aber sie blühen wunderbar.» Vielleicht muss man manchmal neue Wege beschreiten, um erfolgreich zu sein. Das gilt für die Orchideen. Besonders aber für ihren Job: Gina Domanig ist Gründerin und Managing Partner von Emerald Technology Ventures. Es ist ein globales Geschäft. Im Portfolio führt Emerald mit Hauptsitz an der Zürcher Seefeldstrasse eine israelische Firma mit Kunden in London oder eine kalifornische mit hauptsächlicher Geschäftstätigkeit in Europa. Gina Domanig ist permanent unterwegs. Sie besucht überall auf der Welt Unternehmen und Investoren, tritt an Kongressen in Paris, Brüssel oder San Francisco auf, führt Videokonferenzen mit dem Zweigbüro in Toronto und ist immer erreichbar, wenn «einer meiner CEO» anruft. Hunderte von E-Mails kommen bei ihr jeden Tag rein und gehen raus.   Es dreht sich längst nicht alles nur um Geld. Jemand will neue Produktentwicklungen und technologische Fortschritte besprechen, ein anderer hat Personalsorgen, ein Dritter fragt nach der Handynummer eines wichtigen Industriebosses. Gina Domanig unternimmt alles, um den Managern zu helfen, ihren Job besser zu machen. Gelingt dies, ist die Firma erfolgreicher. Ist die Firma erfolgreicher, gehts auch Emerald gut. Gerade eben beim Mittagessen klingelte das Handy. Ein Manager aus Tel Aviv wollte von ihr wissen, ob es wohl sinnvoll sei, so kurz nach dem Erdbeben nach Japan zu fliegen. Mittendrin in diesem Treiben, das einem gigantischen Bienenstock gleich, sitzt Gina Domanig. Charmant, entspannt und glücklich. «Das geht nur, wenn man begeistert ist vom Gründergeist und überzeugt davon, dass die Welt das, was wir hier tun, wirklich braucht», sagt sie. Dieses Business setze viel Herz und grossen Enthusiasmus voraus. Aber auch ein Umfeld, das akzeptiere, dass sie das Handy am Ohr hat, während sie für die Familie das Weihnachtsmenü zubereitet. Ihr Umfeld tut das, weil ihr Job auch viel Flexibilität zulässt. «Es ist ein Geben und Nehmen», sagt sie. So sitze sie fast immer um sieben Uhr abends zu Hause bei der Familie beim Nachtessen, und wenn der 14-jährige Sohn im Bett sei, fahre sie halt nochmals den Computer hoch. In Toronto ist es dann erst Nachmittag. Gigantischer Bienenstock

Globaler Leader aus der Schweiz Mit über 300 Millionen Euro investiertem Geld ist Emerald Technology Ventures mit Sitzen in Zürich und Toronto eines der grössten und erfolgreichsten Risikokapital-Unternehmen Europas und einer der globalen Leader in einer spannenden Nische: Cleantech. Emerald investiert in nachhaltige, umweltfreundliche Technologien in den Bereichen Energie, Wasser und Werkstoffe. Gina Domanig ist Gründerin und Managing Partner. Im Jahr 2000 wechselte sie aus der Konzernleitung von Sulzer zu SAM, ein auf nachhaltige Investments spezialisiertes Schweizer Unternehmen, um das Venture-Capital-Geschäft aufzubauen. Sechs Jahre später wurde dieses durch ein Management Buyout aus SAM herausgelöst. So entstand Emerald mit seinen heute 18 Mitarbeitenden. www.emerald-ventures.com

Kind der Grossstadt    Sich auf dem ganzen Globus wohl zu fühlen und stilsicher zu bewegen, wurde Gina Pascale – so ihr Mädchenname – wohl in die Wiege gelegt. Ihr Vater ist Süditaliener, ihre Mutter Französin, aufgewachsen ist sie in einem europäisch geprägten Immigrantenviertel von Chicago, wohin ihre Eltern ausgewandert waren. Beim damaligen Bankverein in New York lernte sie später den Schweizer Banker Gerry Domanig kennen. Mit ihm zog sie in die Schweiz. Seit 22 Jahren lebt sie hier. Domanigs wohnen in Uetikon am See. Romantisch verklärt könnte man nun annehmen, Gina Domanig habe sich in der Schweiz den für uns Einheimische so wichtigen Bezug zur Natur verinnerlicht. Dass dies der Grund sei, weshalb ihr die Umwelt heute so sehr am Herzen liege. Doch dem ist nicht so. Natürlich sitze sie gerne im Garten, möge es, zu jäten, gehe wandern. «Aber letztlich bin und bleibe ich ein Kind der Grossstadt», sagt sie. Stärker geprägt habe sie der Sinn für Gerechtigkeit. «Es ist ein Wunder, dass ich nicht Richterin geworden bin.» Ihr Mann nenne es einen «Mutter-Theresa-Komplex». Geht es um die Umwelt, denkt sie nicht an schöne Bäume und klares Wasser, sondern in grossen, langfristigen Dimensionen. «Das grösste Problem der Zukunft wird die Öl- und Wasser-


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knappheit sein. Sie wird zu Krieg führen, da steckt politischer und sozialer Zündstoff dahinter. Die Existenzen ganzer Länder stehen auf dem Spiel.» Wird in der Schweiz über den künftigen Schneemangel debattiert, assoziiert sie dies schon auch mit dem Klimawandel. Noch mehr aber fürchtet sie um die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit ganzer Bergregionen.   Doch in einem Punkt ist Gina Domanig knallhart: Emerald spendet nicht Geld zur Rettung der Welt. Sondern investiert es in Unternehmen, die bei dieser Tätigkeit auch eine hohe Rendite abwerfen sollen. Diese zwei gleichzeitigen Missionen treiben Domanig seit vielen Jahren an. In den 90er-Jahren war sie in der Konzernleitung von Sulzer für strategische Planung, Fusionen und Übernahmen verantwortlich. Der damalige Präsident und CEO Fritz Fahrni habe sie für Umwelttechnologien sensibilisiert, auch wenn die Märkte noch nicht reif waren dafür. Heute ist das anders: Volvo, Unilever, Bosch, John Deere oder Pensionskassen vertrauen Gina Domanig und ihrem Team viel Geld an. Sie tun es, um noch mehr Geld zu ver-

dienen. Zweifellos gehe es für die Investoren aber auch darum, im Geschäft mit der Nachhaltigkeit am Ball zu bleiben. Dass die Grossen den Kleinen bloss ihre guten Ideen abluchsen wollen, verneint Domanig: «Unsere Firmen sollen die grossen Konzerne nicht bekämpfen, sondern von ihnen lernen, vom Netzwerk profitieren und ein Kundenverhältnis zu ihnen aufbauen.»

Rentabilität geht vor

Eines fällt auf: Die in der Schweiz beheimatete Kapitalgesellschaft Emerald entdeckt rentable Ideen überall auf der Welt. Bloss nicht vor der eigenen Haustür. «Glauben Sie mir, ich würde meine Firmen lieber mit dem Tram besuchen als mit dem Flugzeug», sagt Gina Domanig. So sehr sie und die Spezialisten in ihrem Team die Fühler auch ausstrecken, fündig wurden sie bisher nicht. «Die Schweiz investiert sehr viel Geld in die Forschung, da können andere Länder nur träumen davon. Aber kaum einer schafft es mit seinen Ergebnissen an den Markt.» Der Sprung von der Innovation oder vom Patent zu einem tragfähigen Geschäft sei hier ein gewaltiges Problem. «Wenn ich mit jeWo bleibt die Schweiz?

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mandem verhandle, will ich hören, wie viel Umsatz gemacht wird, und nicht, wie viele Start-ups schon gegründet worden sind», umschreibt Gina Domanig. Es fehle am internationalen Netzwerk, an erfahrenen Managern, an Menschen also, die ein Cleantech-Geschäft stemmen können. Viele Start-ups in der Schweiz weigerten sich schlicht, Hilfe von aussen anzunehmen, stellt Domanig fest, die selber im Verwaltungsrat dreier Firmen aus dem Emerald-Portfolio sitzt. Sie spricht auch von einem Mangel an «Incubators», an erfahrenen Managern, die Schweizer Jungunternehmen zum Beispiel dabei unterstützen, ihre Geschäftsprozesse effizienter und erfolgreicher zu gestalten. Auf der anderen Seite fehle es an Schweizer Investoren. «Das meiste Venture Capital, das weltweit investiert wird, stammt von Pensionskassen. Solche in den USA, in Kanada, Russland und in der EU sorgen in diesem Bereich für sehr viele wichtige Impulse. In der Schweiz sind die Pensionskassen nicht an Risikokapital interessiert», stellt Gina Domanig ernüchtert fest. Und schiebt hinterher: «Und noch weniger an Cleantech.»

Nach Perlen tauchen    Immerhin wird Emerald doch in Kürze ein Schweizer Unternehmen im Portfolio führen: Die amerikanische River Basin Energy, die eine lukrative Alternative zu Pellets entwickelt hat, will den Firmensitz hierhin verlegen, weil der wichtigste Absatzmarkt für diese Produkte in Europa liegt. Gina Domanig und ihr Team werden aber weiter nach Perlen Ausschau halten – in der Schweiz genauso wie überall auf der Welt. «Wir setzen viel daran, gut informiert zu sein, zu wissen, wie sich die Märkte bewegen», erklärt sie. Sie bewegen sich so dramatisch wie nie zuvor. «Jetzt geht es darum, auch Profit zu erzielen», sagt Domanig. Die Ereignisse in Japan haben Cleantech einen weiteren Schub verpasst. Das Tempo in ihrem Geschäft nimmt zu. Sie blickt zu ihren Orchideen, schaut zum Fenster hinaus auf das Verkehrsgewusel vor dem Bürogebäude. «Ich habe ein extrem chaotisches Leben», sagt Gina Domanig. Und lacht. Sie weiss, dass sich das vorerst nicht ändern wird.

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Der

nachhaltige Anlagemarkt in der Schweiz wächst gewaltig. Das Volumen nachhaltiger Anlagen belief sich Ende des letzten Jahres auf 42 Milliarden Schweizer Franken, was einem historischen Höchststand entspricht. Im Vergleich zu 2009 entspricht dies einem Plus von 23 Prozent. Doch wie soll man sich in diesem zwar spannenden, aber auch weit­ verzweigten Investmentmarkt zurechtfinden? Erol Bilecen, Leiter Client Services bei der Sarasin Sustainable Investment Bank, erklärt, dass Privatpersonen ihr Geld zum Beispiel in Einzelinvestments anlegen oder sich für Poolprodukte wie etwa Fonds entscheiden können. Bei Einzelinvestments sei es für Private angesichts der Informationsdichte allerdings schwierig, nachhaltige von nicht nachhaltigen Wert­ papieremitten­ten zu unterscheiden. Daher sei es für Privatpersonen einfacher – «und auch günstiger» –, nachhaltige Poolprodukte zu kaufen. «Sie haben allerdings die Qual der Wahl – eben auch wegen der teilweise unterschiedlichen Nachhaltigkeitsansätze», so Bilecen.   Hinsichtlich Vermögensklassen ist das nachhaltige Angebot inzwischen recht breit: Es gibt Aktien (mit unterschiedlichen Regionen oder Themen), Anleihen, aber auch gemischte Produkte, Wandelanleihen, Private Equity, Immobilien bis hin zu Hedge Fonds. «Nachhaltigkeit» ist laut Erol Bilecen dabei nicht abschliessend definiert. Es gebe hier eine Vielzahl von unterschiedlichen Strategien. Die drei wichtigsten: das thematische Investment Viele Strategien

«Wichtig ist die Erkenntnis, dass nachhaltige Investments nicht nur einen positiven Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft ausüben, sondern erwiesenermassen auch eine mindestens so gute Rendite abwerfen wie ­herkömmliche Anlagen.» Rainer Baumann, Head of Portfolio Management

und Mitglied der Geschäftsleitung, SAM

Nachhaltig investieren – aber Wer Geld anlegt, will häufig nicht nur Rendite sehen, sondern gleichzeitig auch für die Umwelt und Worauf muss man achten? Mark Baer


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«Bei Einzelinvestments ist es für ­Private angesichts der Informa­tionsdichte schwierig, nachhaltige von nicht nachhaltigen Wert­ papieremittenten zu unterscheiden.» Erol Bilecen, ­Leiter Client Services, Sarasin Sustainable Investment Bank

wie beispielsweise «erneuerbare Energien» oder «Wasser»; die Best-in-Class-Ansätze, die eher benchmarkorientiert über fast alle Branchen hinweg investieren; und schliesslich der in angelsächsischen Ländern sehr beliebte Ansatz eines Engagements, bei dem die Fondsgesellschaft mit den Unternehmen in einen kritischen Dialog tritt. Aber selbst innerhalb dieser drei grossen Strategien gibt es Unterschiede. Der SarasinExperte rät daher allen Interessierten, sich vorgängig gut zu informieren. Auskunft gibt z. B. die Berichterstattung gemäss Eurosif-Transparenzkodex, der von vielen seriösen Anbietern unterzeichnet worden ist.   Für Rainer Baumann, Head of Portfolio Management und Mitglied der Geschäftsleitung bei SAM, steht die Frage nach dem richtigen nachhaltigen Produkt nicht an erster Stelle. Entscheidend sei, dass Investoren ihr Vermögen überlegt anlegen. «Wichtig ist die Erkenntnis, dass nachhaltige Investments nicht nur einen positiven Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft ausüben, sondern erwiesenermassen auch eine mindestens so gute Rendite abwerfen wie herkömmliche Anlagen.» Nachhaltigkeit könne zudem das Risiko im Portefeuille reduzieren, da nachhaltige Anlageprodukte zusätzlichen Kriterien genügen müssen. Ob sich ein Privatinvestor schliesslich für einen fokussierten Themenfonds oder einen breit aufgestellten Best-in-Class-Fonds entscheidet, hängt laut Baumann von seiner individuelle Risiko­ Aktiver Anlagestil

wie? die Gesellschaft etwas Gutes tun. Auf welche Arten kann man sein Geld nachhaltig investieren?


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it Glossanr m Begriffcehhraultnigde um nanlagen auf Gelda -life.ch ecchowort «Glossar»

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«Mit Mikro­ kredit-Anlagen hat ­unsere ­Kundschaft die Möglichkeit, sich ­direkt an nachhaltig und ­wirtschaftlich sinnvollen ­Projekten zu ­beteiligen.» Walter Nägeli, Leiter ­Anlageberatung, Alter­ native Bank Schweiz

neigung und seinen Bedürfnissen ab. Für Investoren, die bei den Gebühren sparen möchten, gibt es auch ETF, also an der Börse gehandelte Fonds, die einen Indexverlauf abbilden. Die Auswahl von ETF auf Nachhaltigkeitsindizes ist aber sehr limitiert. «Das hängt wohl damit zu­ sammen, dass Privatanleger im Nachhal­ tigkeitsbereich eher den aktiven Fonds­ manager bevorzugen.» Dieser könne schneller und situativ auf neue Zukunfts­ trends und Entwicklungen reagieren, wie der SAM-Experte ausführt. Besonders im Themenbereich komme der Aktienselektion («Stock Picking») eine grosse Bedeutung zu: «Da diese The­menfonds häufig auf fokussierte klein- und mittelgrosse Unternehmen setzen, muss man die entsprechenden Märkte sehr gut kennen und schnell reagieren können. Mit einem aktiven Anlagestil ist dabei viel­fach ein besseres Resultat zu erzielen.»   Nur mit nachhaltigen Anlagen schaffe man eine Balance zwischen Investieren auf der einen Seite und Umwelt und Gesellschaft auf der anderen Seite. Davon ist auch Urs Landolt überzeugt, Gründungspartner und Mitglied der Geschäftsleitung der Globalance Bank. Trotzdem sei es wichtig, dass man als nachhaltiger Anleger kein schlechtes Gewissen bekomme, wenn man einmal nicht zu 100 Prozent nachhaltig investieRuhig schlafen

Nachhaltige Investments bei schweizerischen, deutschen und österreichischen Finanzdienst­leistern im Jahre 2009

Sti

ren könne. «Wir erheben zwar den Anspruch, dass wir alle Anlageklassen abdecken, es ist aber nicht in jeder Klasse so einfach, immer ein passendes Produkt zu finden. Nachhaltig anlegen heisst lang­fristig und werterhaltend investieren ohne Verzicht auf Rendite.» Wichtig sei, dass man zuerst das Risikoprofil des Anlegers eruiere. «Unsere Kunden sollen ruhig schlafen können.» Bei Anlagen mittels Kollektivgefässen (Fonds, ETF) erhält der Kunde einen einfachen Zugang zu verschiedenen Märkten, Themen und Fondsmanagern mit einem hohen Diversifikationsgrad. Zurückhaltend ist Landolt bezüglich strukturierten Produkten. Dort seien oft Gebühren versteckt. Zudem bestehe bei den nachhaltigen Zertifikaten auch das Risiko eines Totalausfalls des investierten Kapitals. Dann nämlich, wenn der Herausgeber des strukturierten Produkts plötzlich Konkurs geht. dank Mikrokredit    Walter Nägeli, Leiter Anlageberatung bei der Alternativen Bank Schweiz, empfiehlt ein Mikrokredit-Investment und erwähnt dabei den ResponsAbility-Fonds. Dieser sei das einzige solche Produkt, das in der Schweiz die Vertriebsbewilligung erhalten habe. Teilweise könnten auch Darlehen als Mikrokredit-Anlagen bezeichnet werden. Die Alternative Bank Dialog

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MEINE MEINUNG: In einer intakten Umwelt fühle ich mich wohl. Menschen sollten mit der Natur sorgfältig umgehen.

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vermittelt in unregelmässigen Abständen solche treu­ händerischen Darlehen. «Damit hat unsere Kundschaft die Möglichkeit, sich direkt an nachhaltig und wirtschaftlich sinnvollen Projekten zu beteiligen», so Nägeli. Dabei investierten die Kundinnen und Kunden im Namen der Bank, jedoch auf eigene Rechnung und auf eigenes Risiko. Denn Verluste sind hier möglich. Die Alternative Bank hat auf diese Weise bisher etwa ein bio-

logisches Kakao-Anbauprojekt in der Dominikanischen Republik oder ein Gastronomie- und Hotelprojekt für Frauen in der Schweiz unterstützt. Zurzeit seien treuhänderische Darlehen in den Bereichen PhotovoltaikAnlagen und Mikrofinanzierung in Prüfung, so Nägeli. Das Forum Nachhaltige Geldanlagen führt im Mai einen Info-Anlass zum Thema Microfinance durch. Mehr Infos und weitere Anlässe rund um dieses Thema gibts in der Terminübersicht auf www.forum-ng.­org und hier: www.sarasin.ch, www.sam-group.com, www.globalance-bank.com, www.abs.ch

«Wir erheben zwar den Anspruch, dass wir alle Anlageklassen abdecken, es ist aber nicht in jeder Klasse so ­einfach, immer ein passendes Produkt zu finden. Nachhaltig anlegen heisst langfristig und werterhaltend ­investieren ohne Verzicht auf Rendite.» Urs Landolt, Gründungspartner

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ecoMarkt Leicht, leise und liebenswert – der SMILE Der SMILE ist ein hocheffizienter, sportlich-spritziger Elektroroadster, der wegweisend für die Zukunft der Elektromobilität ist. Mit einem Gesamtgewicht von unter 500 kg, Ladezeiten von unter 2 Stunden/Vollladung, 110 km/h ­Spitzengeschwindigkeit, Bremsenergierückgewinnung und einer Reichweite von über 140 km ist er explizit für den Pendler- und Individualverkehr in Ballungsräumen konzipiert. Der SMILE setzt konsequent auf Leichtbau, da im Stadt- und ­A gglomerationsverkehr (Stop-and-go-Verkehr) die ausschlaggebende Einflussgrös­se für die Energieeffizienz das Gewicht ist. Der SMILE ist im Vergleich zu anderen Elektrofahrzeugen in der Anschaffung sehr preiswert. Da er in der Kategorie Quad immatrikuliert wird, ist er zudem in Steuer und Versicherung deutlich billiger als vergleichbare Fahrzeuge. Mit Treibstoffkosten von 1 bis 2 CHF/100 km und den für Elek­tromobile üblichen gerin­gen Unterhaltskosten ­vereint der SMILE ökologische und ökonomische Kriterien auf vorbildliche Weise. Sein optisch ansprechendes Design und seine kraftvolle Beschleunigung garantieren ausserdem jede Menge Fahrfreude. Weitere Informationen zum SMILE und dem zu Grunde liegenden Konzept erhalten Sie auf www.oekozentrum.ch und www.drivesmile.ch

Grüner klicken Liebi LNC ist ­Spezialist für das Heizen mit ­erneuerbaren Energien Die Berner Oberländer Firma entwickelte den ersten in der Schweiz hergestellten Holzpelletkessel und gilt auch als Spezialistin für Stückholz- und Solaranlagen. Ausserdem bietet das Unternehmen ein breites Angebot von Wärmepumpen und Cheminéeöfen an. Hochwertige Solarkollektoren LNC/HARMONY und LNC/SPIRITY Kunden schätzen auf individuelle Bedürfnisse abgestimmte Lösungskonzepte. Das gilt besonders für die Planung und Umsetzung von Solaranlagen. Liebi LNC bietet mit dem optimierten Indach-Kollektor HARMONY und dem Aufdach-Kollektor SPIRITY Kollektortypen an, die noch ­flexiblere Lösungen ermöglichen. Der Indach-Kollektor HARMONY wird in Form von Normelementen oder auf Mass produziert. Es ist möglich, die Kollektoren nebeneinander oder über­einander anzuordnen. So kann die zur Verfügung stehende Dachfläche optimal genutzt werden und es ergibt sich eine harmonische Inte­ gration in das Dach. Die Kollektor-Einfassungen aus anthrazitgrauem Aluminiumblech bilden einen optisch sehr ansprechenden und wasserdichten ­Anschluss an die Dachhaut. Neu ist das SPIRITY-Montageset für eine Solaranlage bei nicht optimaler ­Dachausrichtung. Mit den Weiterentwicklungen der HARMONY- und SPIRITY-Kollektoren ist es Liebi LNC gelungen, das umfassende ­Angebot weiter auszubauen. So kann noch flexi­bler auf individuelle Anforderungen ein­gegangen werden, um von der Gratisenergie der Sonne zu profitieren. Liebi LNC AG, Burgholz, 3753 Oey-Diemtigen, Telefon 033 681 27 81, www. dieHeizung.ch

Fujitsu hat kürzlich die weltweit erste bio­logisch abbaubare Computermaus vorgestellt. Sie besteht aus nachwachsenden Rohstoffen, ist zu 100 Prozent recyclebar, und sie kostet nicht mehr als herkömm­ liche Computermäuse. Damit setzt Fujitsu nach der Vorstellung seiner ECO-Tastatur und der «proGREEN selection» seine Vorreiterrolle beim Thema Green IT weiter fort. Das Gehäuse der Maus M440 ECO ist aus Biograde, einem Zelluloseacetat, ­hergestellt. Damit hilft die Maus, auf Öl basierende Produkte wie Plastik und PVC aus der Fabrikproduktion zu entfernen. Weiterer Pluspunkt: Durch den Einsatz biologisch abbaubarer Materialen treibt Fujitsu seine umweltverträgliche Produktion weiter voran und reduziert den CO 2 -Ausstoss während der Herstellung. Rajat Kakar, Vice President Workplace Systems bei Fujitsu Technology Solutions: «Es sind die kleinen Dinge, die den Unterschied machen. Bei unserer Produktentwicklung zeigen wir immer wieder, dass es möglich ist, IT und Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen.» www.ch.fujitsu.com


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Faire Kondome und coole Holz Dank eines Mikrokredits hat sich Sebastian Lanz den Traum vom eigenen Unternehmen erfüllt. Sein


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Allein

der Name sorgt für Aufmerksamkeit: Hilfe eines solchen Mikrokredits wollte auch er sich Rrrevolve. Die drei r im Namen des den Traum vom eigenen Geschäft erfüllen. Online Shops Rrrevolve.ch stehen für «reduce», «reuse» Das Bewerbungsverfahren bei GO! läuft über und «recycle». Zu kaufen gibt es Taschen aus Recyc- mehrere Etappen. Als erstes musste er sein Projekt lingmaterial, Kleider aus Biobaumwolle, Fair-Trade- mit komplettem Businessplan vorstellen. Als Rrrevolve Kondome, Digitaluhren aus Holz, Hängematten oder als kreditwürdig beurteilt wurde, ging es darum, Solar-Ladehüllen fürs iPhone. Eines haben diese Dinge einen seriösen Finanz- und Rückzahlungsplan für den gemeinsam: Mit seinem Angebot spricht der Zürcher Kreditgeber – die Zürcher Kantonalbank – zu erstelSebastian Lanz jene Leute an, die unserer Umwelt et- len. Danach erhielt er einen Kredit von 30 000 Franwas Gutes tun möchten, ohne dabei auf Stil und Design ken, den er innert drei Jahren zurückzahlen muss. verzichten zu müssen. Zusätzlich investierte Lanz rund 55 000 Franken «Wichtig ist bei Rrrevolve immer, dass ein Produkt Eigenkapital. auch gut aussieht», sagt der Jungunternehmer. «An die Die Margen auf den einzelnen Produkten seines Zukunft von Produkten, die alleine nur ökologisch Online Shops sind teilweise sehr gering. Der junge sind, aber nicht gut aussehen, glaube ich nicht.» Mit Nachhaltigkeitsunternehmer will dies mit Kostenein­ ausschliesslich «grünen» Artikeln würde man nur eine sparungen an anderen Orten wieder wettmachen. «Ich kleine Kundengruppe ansprechen, glaubt Lanz. «Um bin halt noch ein kleiner Fisch im Teich und kann keiaber wirklich etwas zu verändern, müssen wir es schaffen, auch die breiten Massen zu begeistern», so der 31-Jährige bestimmt. Sebastian Lanz ist einer, der Mikrokredite sind als wirtschaftliche Hilfen z. B. in der dritten Welt ein wichtiges Thema. GO! hingegen berät im Kanton Zürich und in angrenzenden Kantonen kaum stillsitzen kann. «Ich maPersonen, die sich selbständig machen möchten. Unterstützt werden Personen, che immer mindestens drei Dinge die eine marktreife Idee und einen Kreditbedarf von maximal 40 000 Franken gleichzeitig und bin dauernd auf haben. Wenn eine Gründung als realistisch beurteilt wird, stellt GO! einen Kredit­ der Suche nach neuen Inputs und antrag an die Zürcher Kantonalbank (Partnerbank der Organisation). Wird ein nach neuen Möglichkeiten.» Auf Kredit gesprochen, sucht GO! einen Mentor, der die Kreditnehmenden bis zur die Idee von Rrrevolve ist er nach Rückzahlung des Kredites unterstützt und begleitet. Bis heute hat GO! 20 Kre­ einigen Marktuntersuchungen dite vergeben. In der Schweiz gibt es weitere Mikrokreditprojekte, die ähnlich gekommen. «Wir befinden uns in funktionieren. gozielselbständig.ch, mikrokredite.ag, asece.ch, arbeitslosenrappen.ch einer Zeit des Wandels, in der wir uns überlegen müssen, wie wir unsere Wirtschaft und unseren Konsum verändern können, um von der Abfall- und ne riesigen Mengen einkaufen», sagt er. Sebastian Verschwendungsgesellschaft zu einer zukunftsfähigen Lanz ist aber optimistisch. Und voller Pläne: «Wenn Gesellschaft zu werden», sagt er. Auf dem Weg dahin alles gut kommt, wird Rrrevolve in zehn Jahren den will der junge CEO aktiv mit anpacken. einen oder anderen Laden in grösseren Schweizer Beim Start geholfen hat ihm der Verein GO! (siehe Städten führen. Dort möchte ich den Kunden Produkte Kasten), der mit Mikrokrediten guten Ideen zum aus allen Bereichen der Nach­hal­tig­keit anbieten. Diese Durchbruch verhilft und damit Leute unterstützt, die Shops sollen aber auch als Informationspunkte zu allen sich beruflich selbständig machen wollen. Durch einen Fragen aus den Bereichen Energie, Warenwirtschaft Zeitungsartikel wurde Lanz darauf aufmerksam. Mit und Nachhaltigkeit dienen.

Kleine, feine Starthilfe

uhren Online Shop rrrevolve.ch bietet Ökoartikel, die nicht nur sinnvoll sind, sondern auch schön. Mark Baer


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«Wir stehen ohne Altlasten da» «Wir setzen nur Produkte ein, die der Kunde auch versteht», sagt Urs Landolt, Gründungspartner der Globalance Bank (Bildmitte, zusammen mit COO Adrian Lerf, links, und CEO Reto Ringger).

ecoLife: Wie unterscheidet sich die Globalance Bank von «normalen» Banken? Urs Landolt: Nachhaltigkeit sehen wir als Geschäftsmodell. In anderen Banken findet man höchstens einzelne nachhaltige Zellen. Wir bei Globalance Bank richten aber alles umfassend auf das Thema Nachhaltigkeit aus. Unseren Kunden empfehlen wir nicht nur nachhaltige Obligationen oder Aktien, sondern streben an, die Anlagestrategie über sämtliche Anlageklassen umzusetzen. Zudem unterschei­ den wir uns von anderen Banken auch im Bezug auf die Gebühren und die Transparenz: Wir pflegen einen All-in-Ansatz. Der Kunde bezahlt eine Pauschalgebühr, die abhängig von der Höhe des verwalteten Vermögens ist. Darin sind alle Kosten inbegriffen. Das heisst, dass es bei uns keine verdeckten Gebühren gibt. Retrozessionen und Kick-backs fliessen zudem immer an die Kunden zurück. Zu den Gründungspartnern der Globalance Bank gehört neben Ihnen auch der frühere Eigentümer und CEO von SAM, Reto Ringger. Stammen alle aus Ihrem Team ursprünglich von diesem Schweizer Pionierunternehmen in Sachen Nachhaltigkeit? Alle Gründungsmitglieder arbeiteten früher für SAM. Die anderen Team-Mitglieder wurden bis auf wenige Ausnahmen extern rekrutiert. Die Gründer und Schlüs­ selpersonen der Globalance Bank bringen einen breiten Erfahrungs- und Kom-

petenzhintergrund aus dem Bereich Finanzmarkt und Nachhaltigkeit mit. Das sind kumuliert über 50 Jahre Erfahrung im nachhaltigen Investieren. Zudem wird das Haus von uns Eigentümern geführt. Wir sind völlig unabhängig und stehen ohne Altlasten da. Wie sieht Ihr Geschäftsmodell aus? Wir beraten unsere Kunden frei von Interessenkonflikten und halten für sie nachhaltige Anlagelösungen und -strategien bereit. Bei der Vermögensplanung wie zum Beispiel Vorsorgeplanung oder Steuerfragen ziehen wir externe Spezialisten bei. Nachhaltig investieren heisst für uns langfristig werterhaltend investieren, und zwar ohne Renditeverzicht. Dabei setzen wir nur Produkte ein, die der Kunde auch versteht. Weshalb braucht es eine nachhaltige Bank? Wir sind überzeugt, dass Anleger neben einer marktgerechten Rendite zunehmend auch eine positive Leistung für Umwelt und Gesellschaft wünschen. Wir wollen unseren Kunden in Zukunft deshalb nicht nur einen Finanzbericht, sondern auch einen Impact Report abgeben. Darin wird der Kunde zusätzliche Informationen darüber erhalten, was seine An­ lagen bewirken und wie sie Gesellschaft und Umwelt beeinflussen, eine Art Fussabdruck seines Portfolios also. www.globalance-bank.com

Es ist die erste nach­­hal­tige Privatbank in der Schweiz: die Globalance Bank. Letzten Dezember erhielt sie von der Finanzmarktaufsicht grü­nes Licht zum Start. Was steckt hinter ­diesem Unternehmen, das mehr bewegen will als bloss Geld? ecoLife fragte bei Gründungspartner Urs Landolt nach. Interview Mark Baer


Natürlicher Kreislauf Vom Saatgut über den Boden bis zur Bewässerung – der biologische Landbau ist ein geschlossener Kreislauf im Einklang mit der Natur. Migros Bio-Gemüse aus der Schweiz stammt von Betrieben, die nach den Richtlinien von Bio Suisse zertifiziert sind.

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1. Gesunder Boden Naturgerechte Kulturmassnahmen – wie z.B. vielseitiger Bewuchs oder die Zufuhr von Humus – erhalten die natürliche Bodenfruchtbarkeit. Eine schonende Landbearbeitung (nicht zu tief pflügen, keine Bearbeitung im Nasszustand) unterstützt die aktive Bodenfauna. 2. Vielseitige Fruchtfolge Wichtig für eine optimale Bodenfruchtbarkeit ist auch eine abwechslungsreiche Fruchtfolge. Im Gegensatz zu Monokulturen führt der Anbau unterschiedlicher Pflanzensorten zu einer ausgeglichenen Nährstoff- und Mineralstoffbilanz im Boden.

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3. Organische Düngung Keine Chemie – nur Natur. Im Biolandbau ist die Düngung mit chemisch-synthetischen Stickstoffverbindungen sowie reinem Kalidünger verboten. Organischer Dünger wie Mist, Gülle oder Kompost darf keine unerlaubten Zusätze enthalten. 4. Biosaatgut Für den Anbau von Bio-Gemüse müssen Biosaatgut oder Jungpflanzen aus einer Bioproduktion verwendet werden. Gentechnisch verändertes Saatgut ist verboten. Sehr selten – z.B. wenn kein Saatgut in Bioqualität erhältlich ist – kann ein Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung gestellt werden.

5. Vorbeugender Pflanzenschutz Eine geschickte Fruchtfolge, die Humuswirtschaft sowie Lebensräume mit Hecken und Nistplätzen schaffen günstige Bedingungen für die natürlichen Feinde von Schädlingen und Krankheitserregern. Auf chemischsynthetische Pflanzenschutzmittel (Pestizide) wird strikt verzichtet. Unkraut wird manuell reguliert. 6. Sauberes Grundwasser Vom Verzicht auf Stickstoffdünger und Chemie profitieren auch Gewässer und Umwelt. Die Massnahmen des ökologischen Landbaus tragen zum Erhalt der Artenvielfalt bei und fördern den Naturschutz. Mehr Infos: www.migros.ch/bio


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LEBEN

Her mit der Spargel­ figur Mit den milden Frühlingstemperaturen lüften sich die Hüllen. Doch wohin mit den zwei, drei Kilos zu viel, die sich seit dem Winter hartnäckig halten? ecoLife suchte natürliche Kalorienfresser. Beatrice Fankhauser


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mangelt es uns nicht an Tipps zu Diäten und Entschlackungskuren. Aber wo sind die natürlichen Schlankmacher? Schliesslich habe ich keine Lust, mir den Frühling mit einer zermürbenden Diät zu vermiesen. Vielmehr möchte ich – genussvoll und gesund – bis in Kürze bikinitauglich sein. Was also ist dran an den «Minuskalorien», die uns im Schlaf zur idealen Linie verhelfen? Beim Nachforschen über Ananas und Co., die beim Verdauen mehr verbrennen sollen, als sie dem Körper zuführen, kommt die erste kalte Dusche: «Minuskalorien? Das gibt es nicht», stellt die Ernährungsberaterin Andrea Schmid gleich zu Beginn unseres Gesprächs klar. Auch Stoffe wie L-Carnitin oder Cholin, von denen wir zu wissen glaubten, sie seien taugliche Fettverbrenner, entpuppen sich als viel zu harmlos, als dass sie als gewichtsreduzierende Nahrungsmittel angepriesen werden könnten.   «Eine Gewichtsabnahme erfordert zwei Sachen», sagt Andrea Schmid. «Geduld. Und die Bereitschaft, seinen Lebensstil langfristig umzustellen.» Und das wiederum heisst laut Schmid, auf eine gesunde Ernährung und genügend Bewegung im Alltag zu achten. Grundsätzlich rät sie von Diäten ab, da diese oft viel zu einseitig seien und einen Muskelabbau zur Folge hätten. Der Kalorienbedarf werde dadurch gesenkt und sobald die Diät abgeschlossen ist und man wieder mehr Kalorien zu sich nimmt, sei die Gewichtszunahme vorprogrammiert. Und damit der Frust. Auf der Suche nach frühlingshaften Muntermachern, die sich positiv auf die Figur auswirken, verweist mich Andrea Schmid schliesslich an die Spargel: «Ohne Mayonnaise ist das ein vorzüglicher Schlankmacher, da Spargeln fast keine Kalorien haben und dazu jede Menge Kalium, Vitamin B1, B2, C und E sowie sekundäre Pflanzenstoffe. Hierzu zählen Duft- und Farbstoffe, die sich positiv auf das HerzkreislaufDiät bringts nicht

5 Rezerpgteeln mit Spa-life.ch auf ecochwort Sti «Spargelfigur»

system auswirken. Letztere sind mit ein Grund, warum unsere Ernährung möglichst abwechslungsreich und farbig sein sollte», so Schmid. Ein weiterer Tipp hält der Volksmund bereit: «Was bitter im Mund, ist dem Magen gesund.» Der bittere Geschmack ist zwar nicht gerade das, worauf wir besonders stehen, weshalb die Landwirtschaft bereits bei etlichen Sorten die Bitterstoffe weggezüchtet hat. Doch das ist schade. Denn Bitterstoffe regen die Gallensaftproduktion an, was die Verdauung unterstützt. Deshalb sind Artischocken oder Salate wie Zuckerhut, Endivie und Chicorée eine ideale Vorspeise – vorausgesetzt, man verzichtet auf kalorienreiche Saucen. Mehr Infos: Schweizerischer Verband dipl. Ernährungsberater/ innen (www.svde-asdd.ch) oder Schwei­zerische Gesellschaft für Ernährung (www.sge-ssn.ch).

ecoLifeBuchtipp

Frühlingszeit ist Spargelzeit und wird von vielen Feinschmeckern jedes Jahr sehnlich erwartet. Ob weiss, grün oder violett, ob dicke Stangen oder fili­ grane Triebe, die zarten Stangen liegen im Trend. Dass das ­kalorienarme und vitaminreiche Gemüse sich zu weit mehr eignet als zur obligaten Zube­ reitung «nature» mit Sauce Hollandaise, zeigt Andreas Neubauer in seinem Kochbuch mit einem kulinarischen Feuerwerk aus raffinierten und variantenreichen Rezepten. Von eleganten Vorspeisen, Salaten und Suppen über herzhafte Pasta-, Reis- und Ofengerichte bis zu erlesenen Hauptgerichten mit Fisch, Meeresfrüchten und Fleisch. Überraschend: Selbst auf die süsse Art lässt sich Spargel zubereiten. Und wer rund ums Jahr nicht auf das feine Spargelaroma verzichten will, findet auch die besten Rezepte für Pesto, Chutneys und Kompott. «Spargel», Andreas Neubauer und Michael Wissing, AT Verlag Aarau und München, ISBN 978-3-03800-332-8, CHF 29.90

Fotografie © Michael Wissing, AT Verlag Aarau und München.

Natürlich

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Bio Marché: Auf zum Bio-Geniesser-Festival! Bio hat nicht nur mit einer bewussten Lebenseinstellung, sondern gleichzeitig auch sehr viel mit Genuss zu tun! ­Nirgends lässt sich diese Aussage so leicht überprüfen wie am Bio Marché, dem grössten Schweizer Biofestival! Am Wochenende vom 17. bis 19. Juni 2011 wird Zofingen AG wieder zur Biometropole. Schon zum zwölften Mal wird im schmucken

ecoMarkt Städtchen im Herzen der Schweiz geschlemmt, degustiert, ­­ gestaunt und gefeiert. Rund 150 Aussteller aus dem In- und Ausland präsentieren ihre Bioprodukte und damit eine schier ­unermessliche Auswahl an Neuheiten, Spezialitäten und Ra­ ritäten. Vor allem die Fans von lukullischen Genüssen kommen auf ihre Kosten, die Palette reicht aber bis hin zu Naturkosmetik, Textilien, Möbeln und Baustoffen, und mitten in der Altstadt Zofingen wird extra zum Bio Marché ein Biogarten aufgebaut. Wer vom Bummeln durch den riesigen Verkaufsmarkt müde Füsse bekommen hat, lässt sich von den leckeren Angeboten der Biofestwirtschaften verführen. Derweil sorgen Strassenkünstler und Gaukler in den Gassen für Poesie und Stimmung. Streichelzoo, Karussell und Kinderparadies begeistern die ­kleinen Marktbesucher, und zahlreiche Konzerte runden das Fest der Sinne musikalisch ab. Das alles gibts zu geniessen und entdecken – bei freiem Eintritt notabene. www.biomarche.ch

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Flaschen auf Zuckerrohrbasis Der bekannte Reinigungsmittelhersteller Held ist das erste Unternehmen, das eine grüne PE-Flasche auf Zuckerrohrbasis als Verpackung für seine flüssigen Produkte lanciert. «Dieser neue Weg der Verpackungsherstellung entspricht einem spektakulären ökologischen Fortschritt in Sachen Treibhausgas», heisst es bei Held. Im ­Vergleich zu Flaschen, die aus herkömmlichem mineralölbasiertem Plastik hergestellt werden, schneide das grüne PE mit 28 Gramm Co2 gegenüber 95 Gramm um 70 Prozent ­effizienter ab. Die Vorteile des neuen Mate­ rials auf Zuckerrohrbasis werden bei allen ­Flaschen im Produktesortiment verwendet. Held eco nutzt für seine Wasch- und Reinigungsmittel Rohstoffe auf pflanzlicher Basis. Somit erfüllt das Gesamtprodukt – grüne ­Flasche mit grünem Inhalt – die vom Unter-

nehmen angestrebte Nachhaltigkeit und bringt es punkto Ökologie auch gegenüber Konkurrenten in Führung. Die Mehrkosten für die Entwicklung werden von Held eco getragen und wirken sich nicht auf die Verkaufspreise aus. Die neuen Flaschen sind nachfüll- und wiederverwend­bar und können problemlos entsorgt und recycelt werden. Flaschen als Limited Edition    In den letzten Monaten haben Künstlerinnen und Künstler im Rahmen eines Wettbewerbs an einem speziellen Design für eine exklusive LimitedEdition-Flasche von Held eco getüftelt. Das Sieger-Design wurde Anfang Jahr erkoren. Ab sofort werden die ersten 3000 Flaschen aus «grünem Material» mit Geschirrspülmittel über ausgewählte Partner sowie auf www.held-clean.ch verlost. Auf dieser Website findet man zudem weitere Infos zum gesamten Held-eco-Sortiment und zum Nachfüllservice. Die Produkte sind in Apotheken, Drogerien, im Bio- und Reformfachhandel sowie bei Coop und Volg erhältlich. www.held-clean.ch

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Leben

Die

grüne Welle ist auf der Haut angekommen und zeigt sich diesen Frühling von ihrer verführerischsten Seite. Sowohl Coop und Migros, aber auch das Familienunternehmen Triumph verdrehen uns pünktlich zur wärmeren Saison den Kopf mit ökologisch unbedenklichen Hauchzart-Stoffen für untendrunter. Ob schlicht, verspielt, mit Spitze versetzt, sportlich oder gar nostalgisch anmutend, das aktuelle Unterwäscheangebot hat auf weiblicher wie männlicher Seite für jeden Geschmack etwas dabei. Während die beiden Grossverteiler im Bereich der Biobekleidung zu den Vorreitern gehören und seit Jahren entsprechende Unterwäschelinien im Sortiment haben, feiert Triumph mit «Natural Sensation» die diesbezügliche Premiere. «Für unser Engagement in Umwelt- und Verbraucherschutz wurden wir bereits 2003 mit dem deutschen B.A.U.M.Umweltpreis ausgezeichnet, 2008 folgte überdies die erste Unterwäsche mit biologisch abbaubarem Elasthan. Die neue Kollektion jedoch ist die erste, die zu einem wesentlichen Teil aus ökologischen Materialien besteht», so Pressesprecherin Charlotte Hegnauer. Zum Einsatz kommen Bambusfasern und Biobaumwolle. Für erstere sind noch keine offiziellen Zertifizierungen verfügbar, zweitere erfüllt die Vorgaben des Global Organic Textile Standard (GOTS), der für Textilien aus ­biologischen Fasern entlang der gesamten Wertschöpfungskette besondere Sorgfalt und Bemühungen verlangt. Grosse als Pioniere    Als wahre Nachhaltigkeitsmeister entpuppen sich die Grossverteiler. Coop startete 1993 mit Naturaline und verwendet seit 1995 für die gesamte Linie fair gehandelte Biobaumwolle; Migros lancierte 2001 Bio Cotton. Beide Unternehmen stehen mit dem BSCI-Verhaltenskodex, dem all ihre Lieferanten verpflichtet sind, für soziale Arbeitsbedingungen ein und garantieren Rückverfolgbarkeit in allen Belangen. So kontrollieren unabhängige Firmen vor Ort nicht nur den Anbau, auch alle Schritte der Produktion, also beispielsweise der Einsatz von Druck- und Färbemitteln oder die Abwasserbehandlung, werden nach strengen ökologischen Kriterien beurteilt. Coop verlangt zudem «von allen Naturaline-Geschäftspartnern aus Indien, China und Afrika das SA8000-Zertifikat, die Zertifizierung nach dem ersten internationalen Sozialverträglichkeitsstandard», wie Mediensprecherin Sabine

Frühlingsverführung Auch untendrunter natürlich schön in den Frühling: Immer mehr Unterwäschehersteller lancieren Materialien. ecoLife hat einen Blick riskiert. Karin Hänzi


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Leben

Schlicht, verspielt, mit Spitze versetzt oder sportlich: Sowohl Triumph (links) als auch Coop (oben) oder Migros (unten) verdrehen uns in diesem Frühling die Köpfe mit ökologisch unbedenklichen Hauchzart-Stoffen für untendrunter.

Vulic erklärt, und hat die Naturaline-Unterwäsche letzten Herbst um das Prädikat «CO2 -neutral» erweitert. «Ziel ist, bis 2013 alle Biobaumwolltextilien und Bio­ watteprodukte CO2 -neutral produzieren zu können und als Gesamtunternehmen bis 2023 CO2 -Neutralität zu erreichen».   Wer indes in Sachen Verführung zu den Fans des Schweizer Unterwäschehauses Calida gehört, muss sich noch etwas gedulden. «Wir lancieren im August die erste organische Linie für Damen und Herren mit mehreren Produkten wie Slips, Boxershorts, Tops und T-Shirts», gibt Lisa Lantz, Leiterin Produktentwicklung, bekannt. Der Grund für die eher späte Lancierung liege in den hohen Qualitätsansprüchen des Unternehmens. «Diesen ist die bisherige Biobaumwolle nicht gerecht geworden. Nun aber haben wir mit Swiss Organic Calida zieht mit

Cotton eine Faser zur Hand, die das Kundenbedürfnis nach Nachhaltigkeit und unsere Qualitätserwartungen unter einen Hut bringt.» Vom Baumwollfeld bis zur Spinnerei Control-Union-zertifiziert und überdies mit dem EKO-Gütesiegel ausgezeichnet, entspricht auch diese Kollektion dem GOTS. Nicht unerwähnt bleiben soll ausserdem Zimmerli. Mit ausgewiesenen Biomate­ rialien kann die Feinwäsche aus Aarburg noch nicht ­dienen, da aber alle Stoffe aus einheimischen Firmen stammen, die Produktion in der Schweiz beheimatet ist und die allgemeinen Produktions- und Vertriebswege durch die Konzentration auf Europa kurz sind, kann ­zumindest die Herstellung unter nachhaltig verbucht werden. Auf einen aufregenden Frühling!


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ECOLIFE 2 / 11 Publireportage

In

einem herkömmlichen Landwirt­ schaftsbetrieb werden Gülle und Mist im Stall eingesammelt, auf dem Misthaufen und im Güllelager zwischen­ge­lagert und dann auf den Feldern verteilt. Dabei wird nicht nur der Boden gedüngt, es entweicht auch Methan. Anders bei einem Betrieb mit Biogasanlage: Hier lässt man Gülle und Mist in speziellen Tanks vergären. Das entstehende Methangas verwandelt ein Blockheizkraftwerk in Strom und Wärme. Und mit dem vergorenen Material werden anschliessend die Felder gedüngt –

Klimastiftung Schweiz Die Klimastiftung Schweiz unterstützt KMU, die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Stiftung wird von Dienstleistungsunternehmen finanziert, die ihre Mittel aus der Rückvergütung der CO 2 -Lenkungsabgabe zusammenlegen. Gefördert werden freiwillige Zielverein­ barungen mit der Energieagentur der Wirtschaft Vincent Eckert, EnAW, Energiesparen im Geschäftsleiter Betrieb oder innovative ­Lösungen im Klimaschutz. Klimastiftung ­Besonderen Wert legt die Klimastiftung Schweiz auf schnelle und unbürokratische Unterstützungen. Allianz Suisse, Alternative Bank Schweiz, AXA Bank, AXA Winterthur, Gebäude Ver­ sicherung Bern, Gebäudeversicherung Kanton Zürich, KPMG, Man Investments, Microsoft Schweiz, PartnerRe, Pictet & Cie, PricewaterhouseCoopers, Raiffeisen Schweiz, Sanitas, SAP, Sarasin & Cie AG, Swiss Life, Swiss Re, Vaudoise Assurances, Bank Vontobel und XL Insurance sind Partner der Klimastiftung Schweiz.

jetzt aber mit minimaler Treibhausgasemission. Erst Ende 2008 schufen die Bun­ des­ämter für Umwelt und Energie (BAFU, BFE) die Rahmenbedingungen für Klimaschutzprojekte, die Leistungen zur Methanreduktion anerkennen und in Form von Zertifikaten für den Emissionshandel berücksichtigen. Die Anerkennung als Klimaschutzprojekt bedingt allerdings auch höhere Anforderungen an die Nachhaltigkeit der betreffenden Anlagen: Sie müssen bei Gülleausbringung, Lagerung, Messgeräten und Transport strengere Anforderungen erfüllen als herkömmliche Anlagen. Methanreduktion systematisch erfassen    Ökostrom Schweiz hat zusam­men mit

Greenstream Biogas eine Methode entwickelt, welche die Methanreduktion genau erfasst. Diese Methode erlaubt eine rasche Beurteilung, ob eine Anlage als Klimaschutzprojekt überhaupt in Frage kommt. So erspart sich ein Anlagebetreiber viel Aufwand für die systematische Er­fassung der komplexen Daten. Ausserdem hält die Standardisierung die Kosten für die Abklärungen tief und vermeidet so, dass die Wirtschaftlichkeit einer geplanten Biogasanlage wegen hoher Startinves­titionen von Anfang an gefährdet wird. Die Klimastiftung Schweiz hat mit einer Anschubfinanzierung mitgeholfen, die detail­lierte Grundlagenarbeit zu erstellen und so den Prozess zu mehr Nachhaltigkeit in Gang zu setzen. Öbu, das Netzwerk für nachhal­tiges Wirt­schaf­t en in der Schweiz, ist Think-Tank für Umwelt-, Sozial- und Manage­ment­themen. Die Öbu realisiert unternehmensspezifische und wirtschafts­politische Projekte und fördert den Erfah­rungs­aus­tausch zwischen den gut 350 Mitgliedsunternehmen. Öbu, Sabina Döbeli, Co-Geschäftsleiterin, doebeli@oebu.ch, Telefon 044 364 37 38

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Methan: Dem Klimagas auf der Die Landwirtschaft birgt ein grosses Potenzial, Emissionen zu reduzieren. Vincent Eckert


Nachhaltigkeit liegt mir sehr am Herzen ! Ich könnte nicht Mitglied einer Pensionskasse

sein, bei der Nachhaltigkeit nicht an erster Stelle steht. Bei Abendrot ist das der Fall, zudem kann

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ECOLIFE 2 / 11 wirtschaft

Einfach gute Stoffe Mit Leinen begann es. Und mit eben diesem Leinen begeht das Langenthaler Unternehmen Création Baumann heuer seinen 125. Geburtstag. Die Jubiläumskollektion «Natura» basiert dabei ganz und gar auf natürlichen Fasern. Woher diese Erdverbundenheit kommt, zeigt ein Blick hinter die Kulissen des Familienbetriebs. Karin Hänzi


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Für

Philippe Baumann ist eines klipp und klar: «Für ein in vierter Generation inhabergeführtes Unternehmen ist Nachhaltigkeit selbstverständlich.» Der Geschäftsführer von Création Baumann sagt den Satz nicht nur im Gespräch, das Zitat findet sich auch in der firmeneigenen Nachhaltigkeitsbroschüre. Es fasst zusammen, was bereits Baumanns Vater und Grossvater gelebt haben. «Nur wer langfristig denkt und handelt, kann als unabhängiges Unternehmen bestehen. Dies gilt für die heutige Zeit in besonderem Masse.» Dem Betrieb, der einst zur Herstellung von Leinen und Halbleinen gegründet wurde, gelingt das Kunststück seit 125 Jahren, und man kommt nicht umhin zu denken, dass die nachhaltigen Bemühungen entscheidenden Anteil daran haben. Zwar verfolgt Création Baumann die Rohstoffe nicht bis zu deren Ursprung zurück – «das würde unseren Rahmen sprengen» – und ist dadurch gerade im Bereich der Baumwolle nicht über alle Nachhaltigkeitszweifel erhaben. Eine Vorbildfunktion darf das Langenthaler Unternehmen dennoch für sich reklamieren: seit 2000 ist es IS0-14001-, seit 2009 ISO-9001-zertifiziert, im Umweltund Qualitätsmanagement also an vielfältige Vorgaben gebunden. «Das verpflichtet uns, in Sachen Umwelt stets dranzubleiben», sagt Baumann. Zudem beteiligt sich das Unternehmen in der Energie-Agentur der Wirtschaft aktiv an der Reduktion der CO2 -Emissionen und kann für rund die Hälfte aller Textilien den Tex-Standard 100 vorweisen.   Das gilt ganz besonders für die Jubiläumskollektion Natura. «Hier war Öko-Tex von Anfang an ein MussKriterium», so Philippe Baumann. «Die Materialien sollten so natürlich wie möglich verarbeitet werden.» Dass hierfür ein Lieferant zuerst die

Ökologie trifft Ökonomie

entsprechende Standardisierung durch­ laufen musste, nahm der engagierte Chef in Kauf, ebenso hitzige Gespräche mit der Verkaufsabteilung. «Gute Pflegeeigenschaften gehen bei natürlichen Stoffen in der Regel mit viel Chemie einher, was dem Öko-TexGedanken widerspricht.» Bei den ­Natura-Textilien müsse deswegen mit einem einmaligen Eingehen von einem bis vier Prozent gerechnet werden, weshalb man den Kunden empfehle, die Stoffe vor der Weiterverarbeitung zu waschen. «Dieser Mehraufwand auf Kundenseite ist ein Kompromiss, den wir eingehen mussten, auch wenn sich hier ein Graben zwischen Ökologie und Ökonomie auftut.» Ein Graben indes, mit dem sich Baumann selten konfrontiert sieht. «Viel öfter gehen Ökologie und Ökonomie Hand in Hand.» Dann nämlich, wenn durch neue Lichtanlagen oder Gebäudesanierungen Stromund Heizkosten gespart werden können. Oder das basische Abwasser nicht mit Chemie, sondern mit dem Abgas aus der Heizung neutralisiert wird. «Diese Neutralisationsanlage führte mein Vater 1974 ein. Seither liegt unser Abwasserwert ohne weitere Anpassungen unter dem gesetzlichen Maximalwert.» Dank modulierenden Brennern spart Création Baumann bei der Trocknung gegenüber herkömmlichen Geräten überdies bis zu 60 Prozent Energie, im Bereich der Färbung wiederum konnte mit neuen Maschinen der Wasserverbrauch reduziert werden. «So nehmen wir Schritt für Schritt jeden Bereich unseres Unternehmens ins Visier.» Verbunden mit der Region    Dass der ökologisch-ökonomische Graben auch bei Natura nicht gefährlich gross ist, zeigen erste Reaktionen aus dem Fachhandel. Gerade in Minergie-Wohnungen sei die gesundheitlich unbedenkliche Beschaffenheit der Textilien von grosser Bedeutung. «Durch die verdichtete Bauweise ist der Luftaustausch in solchen Räu-


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Das Familienunternehmen Création Baumann wurde vor 125 Jahren zur Herstellung von Leinen und Halbleinen gegründet. Noch heute floriert es. Weshalb? Vielleicht deshalb, weil Geschäftsführer Philippe Baumann (rechts) auch heute noch darüber wacht, dass der Sinn für Nachhaltigkeithochgehalten wird.

men eingeschränkt. Wer bei der Auswahl von Farbe, Teppich, Sofabezug und Vorhangstoff nicht Acht gibt, hat im Handumdrehen eine kontaminierte Wohnung.» In die Hände spielt Création Baumann darüber hinaus der vorherrschende Zeitgeist. Zu eben diesem passt nicht nur die Jubiläumskollektion, auch in der sozialen Verantwortung zeigt sich das Unternehmen fortschrittlich. Neben den üblichen Verdächtigen wie Arbeitssicherheit und Weiterbildung ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein Punkt, auf den Wert gelegt wird.

Da ist aber auch die emotionale Seite der Nachhaltigkeit. Baumann: «Wir sind alle hier geboren und aufgewachsen.» Die Verbundenheit zur Region, die dadurch entstehe, mache vor dem Geschäft nicht Halt. Die Flussstelle, an der seine Kinder spielten, liege zwar hinter dem Produktionsbetrieb, wäre also von allfälligen Verunreinigungen nicht betroffen. Trotzdem: «Hier fliesst unser Wasser am Ende wieder hin. Alleine vor diesem Hintergrund kann es uns nicht egal sein, welche Erzeugnisse unsere Produktion neben den Textilien noch mit sich bringt.» www.creationbaumann.com


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ECOLIFE 2 / 11 Publireportage

Verzicht auf Herbizide: Bei Gartenbesitzern weitgehend unbekannt

Mit den wärmeren Tempe­ raturen beginnt auch das Unkraut wieder zu spries­sen. Im Kampf gegen unerwünschtes Grün müssen die Unterhaltsdienste der Gemeinden schon seit Jahren auf Herbizide verzichten. Niemand will Pflanzenschutzmittel oder andere chemische Hilfsstoffe in seinem Trinkwasser vorfinden. Eine vom BAFU veröffentlichte Unter­ suchung zeigt, dass diese Bestimmungen von den Unterhaltsdiensten der Gemeinden immer besser ­beachtet werden. Dagegen ist das Herbizidverbot ­jedem zweiten Privatgarten­ besitzer immer noch un­ bekannt.

brauch verkauften Herbizide auf rund 100 Tonnen Wirkstoffe. Es ist anzunehmen, dass nur ein kleiner Teil davon illegal eingesetzt wird, trotzdem muss alles unternommen werden, um die Menge möglichst zu reduzieren. Herbizidfreier Unterhalt in den Gemeinden    Die Un-

Seit

terhaltsdienste der Gemeinden und spezialisierte Unternehmen beachten dagegen das Verbot immer besser. 60 Prozent der Gemeinden geben an, heute vollständig auf Herbizide zu verzichten und weitere 20 Prozent mehrheitlich. Die Zahl der Unterhaltsverantwortlichen, welche keine Herbizide mehr einsetzen, steigt jährlich und zeigt, dass der Unterhalt von Stras­ sen, Wegen und Plätzen ohne Herbizide machbar ist. Am schwersten fällt es den Gemeinden, beim Unterhalt von Friedhöfen ohne Herbizide auskommen zu müssen. Die Be­ völkerung toleriert dort spontane Vegetation am wenigsten und der Einsatz von Maschinen ist nur sehr beschränkt möglich.

2001 besteht in der Schweiz zum Schutz des Grund- und Trinkwassers ein generelles Anwendungsverbot für Herbizide auf und an Strassen, Wegen und Plätzen, weil die Substanzen dort leicht aus- und abgewaschen werden und in die Gewässer gelangen. Ausgenommen ist nur die Behandlung von einzelnen Problem­ pflan­zen entlang der Kantons- und Nationalstrassen. Eine Umfrage bei privaten Gartenbesitzerinnen und -besitzern, die von der Stiftung sanu im Auftrag des Bundesamts für Umwelt BAFU durchgeführt worden ist, hat er­ geben, dass rund 50 Prosanu bietet seit 22 Jahren beste praxisorientierte zent noch nie vom Herbi­Erwachsenenbildung im Umwelt- und Nachhal­ zidverbot gehört haben. tigkeits­bereich an. Kunden aus der ganzen Von den anderen 50 ProSchweiz und dem Ausland erwerben die nötigen zent bezeugte jede fünfte Kompetenzen für das verantwortliche ManagePerson, Herbizide trotz ment von Firmen, ­Gemeinden, Städten und VerKenntnis des Verbotes bänden. Verantwortliches Management heisst weiterzuverwenden. Dielangfristigen Nutzen ­schaffen, ohne Dritte zu ses Ergebnis ist bedenkschädigen, und bedeutet, die Verantwortung der lich, selbst wenn PrivatOrganisation gegenüber der ­Gesellschaft, der gartenbesitzerinnen und Umwelt und der wirtschaftlichen Wertschöpfung -besitzer in der Regel nur gleichermassen und dauerhaft wahr­zunehmen. kleine Mengen an SpritzDer Angebotsbereich umfasst Lehrgänge, Semimitteln ausbringen. Die nare, Tagungen, aber auch Inhouse-Schulungen Studie schätzt die in der und Moderationen für Firmen, Verwaltungen und Schweiz insgesamt jährOrganisatio­nen. lich für den privaten Ge-

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ECOLIFE 2 / 11 wirtschaft

Neue Wege möchte auch Corina Hickman gehen. Früher in der Reisebranche zuhause, beobachtete sie, «dass die Leute zwar immer häufiger reisen. Aber sind sie denn wirklich gereist?» Also entwarf sie ein Behandlungskonzept, das Mensch und Natur ins Zentrum stellt und Ausflüge an Ort und Stelle ermög­licht, «zurück zu sich selbst, zurück zur Natur». Frei nach dem Motto «Weniger ist mehr» gibt es bei Aiomyth nicht Shampoo und Duschgel, sondern schlicht und einfach «Wash», die Körperöle taugen auch als Haarkur und Parfum oder mit ein bisschen Milch als Badezusatz, eine weitere Creme pflegt Hände und Füsse glei­ chermas­sen. «Multifunktiona­lität ist mir wichtig», so Hickman. Ebenso eine ansprechende Verpackung und der Verzicht auf jegliche Zusätze. «Aiomyth ist von den Produkten, die ich in Zusam­menarbeit mit einer einheimischen Manufaktur herstelle, über Glas und Deckel bis zu den Behandlungen Natur und damit Luxus pur».

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50,6 Babypflege

91,7 Sonnenpflege

Schlicht und einfach

195,2 Zahnpflege

299,2 Damenparfümerie

317,Haarpflege

479,1 Körperpflege

497,9 Haarpflege

Umsatz Kosmetikmarkt in der Schweiz 2009 Natürliche Inhaltsstoffe in kosmetischen Produkten sind derzeit enorm gefragt. Der Trend ­«Naturkosmetik» geht zudem weiter in Richtung biologische Inhaltsstoffe, also sogenannte ­Biokosmetik. Spe­zifische Zahlen sind dazu allerdings noch nicht erhältlich – dafür zum gesamten lukrativen Schweizer Kosmetikmarkt.

gefertigten Produkten stellt sie des­halb nur dort Konservierungsmittel zur Seite, wo es sich nicht vermeiden lässt, und auch da aus­schliesslich parabenfreie. Beispielsweise in Peelings. «Ich selbst lange da nur mit dem Holzspachtel rein. Viele aber tun es direkt mit den Händen, bevorzugt unter der Dusche, also nass. Ohne Konservierungsmittel würde ein solcher Tiegel nach wenigen Tagen zu krabbeln beginnen.»

209,5 Männerkosmetik

Badecupcake, Lidschatten, Lippenstift oder Seife, PonyHütchenGründerin Hendrike Grubert zeigt in ihren Produkten keine Scheu vor Farben. Nicht nur so natürlich wie möglich soll es sein, auch knallbunt und frech sind bevorzugte Attribute der ursprünglich aus Berlin stammenden Wahlzürcherin. Schliesslich gilt es, die Ehre von Emils unerschrockener Cousine Pony Hütchen aus Erich Kästners Roman «Emil und die Detektive» zu verteidigen. So kompromisslos die Namensgeberin im Kampf gegen dreiste Diebe, so überzeugt die Jungunternehmerin von Naturkosmetik: «Für mich gab es nie eine Alternative. Falten kriegen wir früher oder später sowieso, ganz egal, wie viel ausgeklügelte Chemie wir unseren Cremes beimischen.» Ihren in Eigenregie und Handarbeit

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Umsatz in CHF Mio. (Konsumentenpreise)

Gründergeist auf Naturbasis Knallbunt und edel statt fad und birkenstockig: Die beiden Kosmetik-Jungunternehmen PonyHütchen auf Naturbasis von ihrer erfrischenden und luxuriösen Seite. Karin Hänzi


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2  /  1 1 ECOLIFE wirtschaft

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ECOLIFE 2 / 11 UMWELT

Wasserwelt im Vogesen-Dschun Subtropischer Nahurlaub mit ­niedrigem CO2 -Fussabdruck – wie soll das gehen? Der Ferienpark zwei Stunden von Basel entfernt und vollbringt ­diesen nicht ganz einfachen Spagat. Petra Koci


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Palmengarten. Bambushain. Oder wie Jean Henkens mit französischem Akzent sagt: «Dschöngl». Dieser Dschungel ist das Herz des neuen Ferienparks Moselle in Hattigny, westlich von Strasburg. Und er ist die Leidenschaft des belgischen Chef­biologen, der durch sein Reich führt. Die Subtropen wurzeln und spriessen im überdachten Wasserparadies Aqua Mundo. Die Wasserwelt liegt wie eine überdimensionale Raupe in der Landschaft. Drinnen schaukeln die Wellen ans Becken­ ufer. Auf der Wildwasserbahn, die auch ins Freie führt, lässt man sich rasant über Stromschnellen spülen. Wer mutiger ist, schlingert durch Tunnelrutschen oder macht auf Riesenreifen eine Turbo-Sause. Beliebt ist auch das Aquahaus, ein Klettergerüst mit Rutsche, Wasserfällen und einem 900-Liter-Duscheimer. Hört man leises Bimmeln, dann kippt der Kübel und platscht die Wassermasse mit lautem Getöse auf die kreischenden Badenden.   Jean Henkens lacht herzhaft. Nur um nach der Riesendusche auch auf die weniger spektakulären Attraktionen des Aqua Mundo aufmerksam zu machen: etwa auf die Marmorfliesen, ein Restprodukt aus einem Frauenhilfsprojekt in Indonesien. Oder auf das praktisch chlorfreie Badewasser, das alle paar Minuten sauber aufbereitet wird. Doch halt, Monsieur Henkens! Wie ökologisch sinnvoll ist es, subtropische Vegetation aus Südostasien und Südamerika nach Europa umzusiedeln? Der Biologe kontert den Einwand: Es werden ausschliesslich vor Abholzung «gerettete» Bäume aus­­gewählt, ihre Wurzeln dann in Handarbeit ausgegraben und die Exoten für den langen Seetransport in eine Art Winterschlaf versetzt. Seit nunmehr 30 Jahren steht der Belgier im Dienste der Ferienpark-Kette Center Parcs. Unermüdlich reist er durch die Welt, um sich für den Erhalt seltener Pflanzen einzusetzen. «Meine Kinder haben eben Wurzeln», schmunzelt der Bäume im Winterschlaf

Moselle der Kette Center Parcs liegt nur

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ECOLIFE 2 / 11 UMWELT

90

Prozent der durchschnittlich 100 Hektar grossen Center Parcs bestehen aus Wald und Wasser.

30

Hektar gross ist in der Regel die Wasserober­ fläche. Die Aussengewässer sind Biotope.

1000 ­

Zugvögel lassen sich in den ursprünglich künstlichen Moorgebieten nieder.

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«Dschöngl»-Doktor, wie er genannt wird, und sammelt von Rodung bedrohte Exemplare für die Ferienanlangen. Nachhaltigkeit ist das Grundkonzept der Center Parcs, von denen bereits 21 in Holland, Belgien, Frankreich und Deutschland stehen. Entstanden ist die Idee schon im Jahre 1968 – also weit vor dem aktuellen Trend zum umweltfreundlichen Lebensstil. Damals errichtete der Gründer, Piet Derksen, Ferienhäuser in einem Stück Wald in den Niederlanden und lud zu Kurzferien in Kontakt mit der Natur ein. Mit grossem Erfolg und einer späteren Expansion der Park-Kette in weitere Länder. Der neuste Ferienpark Moselle ist in Kooperation mit dem WWF Frankreich entstanden und setzt neue Massstäbe in Bezug auf Nachhaltigkeit und Biodiversität. Einzigartig ist unter anderem die neuartige ökologische Bauweise der Naturholzchalets – alles Holz kommt

aus maximal 25 Kilometer Entfernung – mit fernsteuerbarer Solarheizung. Zudem wird der Energiebedarf der zentralen Parkanlagen zu 90 Prozent durch ein Biomasse-Kraftwerk, das mit lokalen Holzabfällen heizt, abgedeckt. Das Gelände, das vor Jahren von Wirbelsturm Lothar beschädigt wurde, wurde auch renaturiert: Rund 500 000 einheimische Bäume und Sträucher sind bisher angepflanzt worden. Die natürlichen Lichtungen wurden genutzt, um die 800 Ferienchalets darin einzubetten. Wer ganz früh morgens die Vorhänge der grossen Fensterfront zieht, kann mit etwas Glück Rehe oder Hirsche oder Dachse vor dem dichten Grün erspähen. Je tiefer man eindringt in das dichte Unterholz, desto stiller wird es. Jean Henkens streift über den weichen Moosboden. Er zeigt auf Fächerfarne, auf angeknabberte Baumstämme. Und sagt: «Wildschweine!» www.centerparcs.ch

Systeme trennen Kanalisations- und Regenwasser. Die Moorgebiete werden durch Regenwasser reguliert.

15

Prozent Wasser kann in den Center Parcs gespart werden: dank Wasser spa­ renden Duschköpfen und Reservoirs mit Sparschaltern an den Toiletten.

1020

Megawatt Strom können pro Jahr gespart werden, weil das Wasser des Aqua Mundo in Moselle nachts in Puffertanks gespeichert wird und somit nicht abkühlt.

20 000

m3 Wasser sparen die Center Parcs ein, weil dieses in den Schwimmbecken in Moselle energieeffizient aufbereitet wird. Das sind 60 Prozent des durch die Filter der Becken ­abfliessenden Wassers.

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Gefallen wir Ihnen? Mehr ecoLife gibts im Juni/Juli 2011: Die Welt ist reif für frische Ideen In Zukunft stammt die Energie aus er­ neuerbaren Quellen. ecoLife zeigt wegweisende Konzepte aus der Schweiz. Coole Schatzsuche Mit GPS oder Apps auf der Suche nach Schätzen: ein spannendes Naturerlebnis. Urbane Salatköpfe Überraschend grüne Ideen für die Stadt.

IMPRESSUM ecoLife Das Schweizer Magazin für Nachhaltigkeit www.eco-life.info Verlag ProfilePublishing GmbH Pfadacher 5, 8623 Wetzikon Tel. +41 (0)43 488 18 44 info@profilepublishing.ch Roger Meili, Verleger roger.meili@profile-group.ch Karin Stich, Verlagsleiterin stich@profilepublishing.ch Chefredaktor Reto Wüthrich Tel. +41 (0)79 414 69 48 reto.wuethrich@eco-life.ch

Redaktionelle Mitarbeit an dieser Ausgabe Mark Baer, Beatrice Fankhauser, Karin Hänzi, Petra Koci, Daniela Schwegler Gestaltung und Produktion Karin Engler k.engler@profilepublishing.ch Druckvorstufe Küenzi und Partner 8134 Adliswil Lektorat Patrizia Villiger 8802 Klichberg

Druck dierotationsdrucker 73730 Esslingen Fotos Gerhard Krischker (Cover/S. 8–11) Basil Schmid (S. 19) Th. Fankhauser (S. 19) Azbuch (S. 25) Alex Urosevic (S. 30) Marc Wetli (S. 32) Getty Images: Cultura, Raygun (S. 14) Foodcollection (S. 24) Tony Anderson (S. 29) Arne Pastoor (S. 33) Nick Dolding (S. 41) Grady Coppell (S. 45) Keystone, Alexandra Wey (S. 46)

Inserate Mediaforce AG Martin Spälti, Anzeigenleitung Webereistrasse 47 8134 Adliswil Tel. +41 (0)44 772 22 77 Fax +41 (0)44 721 19 01 Abonnement ecoLife erscheint sechsmal jährlich Einzelpreis Fr. 6.50 Jahresabonnement Fr. 30.– (Ausland: plus Portokosten)

Bestellungen Tel. +41 (0)43 488 18 42 abo@eco-life.info ISBN-Nr. 978-3-905989-03-8 ©ProfilePublishing GmbH, 8623 Wetzikon Nachdruck und elektronische Wiedergabe nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. ecoLife übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder und Datenträger aller Art.


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Aufgezeichnet von Daniela Schwegler, Bild PostFinance

«Ich fühle mich in Wäldern einfach wohl»

ECOLIFE 2 / 11 PERSÖNLICH

von Skandinavien. Klar war uns auch, dass wir nachhaltig bauen wollten. Zum Schluss gab es dann ein PlusEnergiehaus. Eine tolle Sache. Das Holz der Wälder begleitet mich somit gleich mehrfach. Ich fühle mich in Wäldern einfach wohl. Orientierungsläufe sind ein wunderbares Naturerlebnis. Wobei jeder Wald wieder anders ist, weltweit, aber auch in der Schweiz. Und somit ist auch jeder Orientierungs­ lauf ein neues Erlebnis. Die Posten, die ich anlaufen muss, sind nicht wie eine 400-Meter-Bahn, die immer gleich aussieht. Mit der Karte die Strecke zu finden, stellt mich immer wieder vor neue Aufgaben.

Simone Niggli-Luder ... ... ist 33 Jahre alt und die beste Orientierungsläuferin aller Zeiten. Sie «Keine Ahnung, wie gewann 17 WM-Goldmedaillen. 2003, 2005 und 2007 wurde sie in der oft ich schon um die Schweiz zur «Sportlerin des Jahres» gewählt. Mit ihrem Mann Matthias Erde gerannt bin. Das Niggli und ihrer dreijährigen Tochter Malin wohnt sie in Münsingen wäre spannend zu wis(BE) in einem Minergie-Plus-Holzhaus. Im September erwartet Simosen. Aber ich notiere ne Niggli ihr zweites Kind. Das nächste grosse sportliche Ziel sind die bei meinen TrainingsOL-Weltmeisterschaften 2012, die in Lausanne stattfinden werden. einheiten nur die Zeit, nicht die gelaufenen Kilometer. Pro Tag trainiere ich zwei Mal. Im WinDas fasziniert mich und wird mich wohl noch bis ter mehr Ausdauer mit langen Läufen und auf die ins hohe Alter hinein motivieren, weiterzulaufen, Saison hin wieder intensiver für die Wettkämpfe. einfach nicht mehr ganz auf diesem Eliteniveau. Dabei wechsle ich die Laufeinheiten ab mit SpinUnd nicht mehr mit demselben intensiven Trainingsaufwand. Aber es gibt auch Kategorien für ning, Kraftübungen und Aquafit. So beuge ich einältere Semester, wo ich schön meinem Niveau seitiger Belastung und Gelenkproblemen vor. angepasst weiterlaufen kann. Nach 17 Weltmeisterschafts-Goldmedaillen im Orientierungslauf habe ich alles erreicht, was es zu Unbedingt kennen lernen möchte ich die erreichen gibt. Orientierungsläufe sind ja keine Wälder in Amerika, da war ich noch nie. Nördlich olympische Disziplin. Nach so viel Gold geht es mir von New York soll es eine ganz schöne Waldregion nicht mehr in erster Linie um einen neuen Titel, geben, wo sogar einmal eine Weltmeisterschaft sondern vielmehr um den Lauf selber. Der Weg ist stattfand. Dieses Gebiet sei gerade im Herbst ein das Ziel, ist mein Motto. Natürlich, wenn ich an eiunglaublich schönes Erlebnis. Das würde ich gerner WM am Start stehe, kämpfe ich um eine Medailne mal noch sehen. Auch die kanadischen Wälder le, das ist klar. Aber es wäre auch nicht mehr ganz reizen mich. so schlimm, wenn ein Lauf mal daneben ginge. Seit Zurzeit «plange» ich auf die nächste Weltunsere Tochter Malin vor zweieinhalb Jahren zur meisterschaft 2012 in der Schweiz. Meine erste Welt kam, gehe ich Rennen lockerer und nicht WM in der Schweiz durfte ich 2003 erfahren. Ein mehr ganz so verbissen an. Ich muss nichts mehr fantastisches Erlebnis. Die nächste WM in der hinterher rennen. Die Familie gibt mir sehr viel. Schweiz könnte eine schöne Abrundung meiner Karriere werden. Aber wann ich definitiv vom Als mein Mann Matthias Niggli und ich 2008 Spitzensport zurücktrete, lasse ich mal noch ein Haus planten, war uns klar, dass es ein Holz­offen.» www.simoneniggli.ch haus werden sollte. Wir waren vielleicht inspiriert


t: O h r e n g e s p it z t F s C® -z e rt iF iz ie rt. is D ie s e r K a rt O n Das hört sich doch gut an: Tetra Pak Getränkekartons bestehen überwiegend aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz. Nun geht Tetra Pak noch einen Schritt weiter und stellt in der Schweiz seine Produktion stufenweise auf FSC®-zertifizierte Verpackungen um. Das FSC®-Siegel bestätigt, dass das Holz für die Getränkekartons nachweislich aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Nutzwäldern und anderen kontrollierten Herkünften stammt. Davon profitieren alle – denken Sie beim nächsten Getränkekauf daran. Weitere Infos unter: www.tetrapak.ch und www.fsc-schweiz.ch

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