www.eco-life.info
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ecolife
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Das Schweizer Magazin für Nachhaltigkeit
bewusst schön leben
Hautschmeichler Naturkosmetik zum Selbermachen
Gaumenfreude Zu Besuch beim «Doyen du Caviar»
Gartenplausch Wie der Schrebergarten zur trendigen Oase wird
Nichts als Mode
Echte «Green Fashion» erobert unsere Kleiderschränke
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Die neue Coolness der Ökomode «Es ist sehr schwer, wenn nicht sogar fast unmöglich, als kleines Fashion-Label sämtliche Arbeitsprozesse nachweislich ökologisch und fair zu gestalten», sagt Sabine Lauber, Modede signerin aus Basel. Trotzdem: Mit dem Label It's Lauber hat sie den vielleicht etwas steinigeren, dafür nachhaltigeren Weg eingeschlagen. Die smarte Designerin ist überzeugt davon, dass eine ökologisch und sozial einwandfreie Produktion Basis dessen sein muss, was wir an modischem Chic auf unserer Haut tragen. Die Übersichtlichkeit ihres kleinen Unternehmens bietet dabei auch Vorteile: Die Kleider von It's Lauber werden vollumfänglich in der Schweiz hergestellt, teils in Manufakturen, vor allem aber von Lauber selbst. Doch auch Grösse kann ökologisch sein. «Während die Mehrheit unserer Mitbewerber lediglich einzelne, ökologisch aufgemachte Produkte anbietet, bietet hessnatur jährlich rund 5000 kon sequent natürliche Kollektionsteile in grosser Materialvielfalt an», sagt Wolf Lüdge, der Geschäftsführer, im ecoLife-Interview. Der Modekonzern verkauft ausschliesslich Kleidung, die von der Fasergewinnung, über die Produktion bis hin zum fertigen Kleidungsstück rundum ökologisch ist. hessnatur war Vorreiter der ökologischen Bewegung im deutschsprachigen Europa und habe, so Lüdge, in Sachen ökologisches Produkte-Wissen Mitbewerbern gegenüber einen Vorsprung von über 30 Jahren. Ein Vorsprung, der sich heute gewaltig auszahlt. Hier das kleine Modelabel. Dort das Grossunternehmen. Beide sind ein wesentlicher Bestandteil unseres «Green Fashion»-Schwerpunktes in dieser Ausgabe von ecoLife. Weil sie mutig und clever den Weg der Nachhaltigkeit als Basis ihres Schaffens sehen. Und weil sie es geschafft haben, ihrer ökologischen Sichtweise die Coolness der modernen Modewelt überzustülpen.
Reto Wüthrich, Chefredaktor ecoLife
PS: Nachdem ecoLife bereits seit der Startphase klimaneutral gedruckt wird, kompensiert der Verlag nun auch den CO2-Ausstoss, welcher durch den Vertrieb unseres Magazins verursacht wird. Auch jedes von Ihnen bestellte Abo gestalten wir somit durch unsere Partnerschaft mit myClimateklimaneutral.
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ecoThemen FOKUS MODE 10 Green Fashion Die Ökomode wird chic. Schweizer Modedesigner zeigen, wie gut nachhaltige Klamotten aussehen.
26 EntSPAnnende Ideen Genug von der Hektik? Dann gönnen Sie sich eine Entspannung. Viele Spa-Methoden nutzen natürliche Ressourcen und tun deshalb doppelt gut. WIRTSCHAFT
16 Der Ökomodepionier Schon seit Jahrzehnten verkauft hessnatur gesunde Kleider. Interview mit Wolf Lüdge, Geschäftsführer eines aussergewöhnlichen Unternehmens. 20 Der Stoff, aus dem die Hoffnung ist Remei ist ein Schweizer Unternehmen. Und ein wichtiger Player, wenn es um Bio-Baumwolle geht.
30 Auch Coca-Cola ist vor allem Wasser Und genau dieses Wasser droht auszugehen. Deshalb engagiert sich der Getränkekonzern für seinen allerwichtigsten Rohstoff.
LEBEN
32 Ein Herz für Kaviar Peter G. Rebeiz ist Chef von Caviar House & Prunier. Hier schmeckt der Kaviar auch deshalb so formidabel, weil seine Herstellung eine Herzenssache ist.
22 Naturkosmetik zum Selbermachen Machen Sie doch aus Ihrer Küche ein kleines Labor. Und brauen Sie sich Ihre eigene Gesichtscreme. ecoLife hat die Rezepte dazu.
36 Bio-Food im Abo Die grosse Nachfrage nach guten, gesunden Lebensmitteln führt zu neuen Partnerschaften: Urbane Kundschaft trifft Bauernhof.
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10 Green Fashion: Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit erfasst das Design. ecoLife stellt Modedesigner aus der Schweiz vor, die das Tempo vorgeben. 26 Spa: In hektischen Zeiten wächst das Bedürfnis nach Entspannung. Spa-Angebote sorgen dafür, dass wir Körper und Geist hegen und pflegen können. Viele nutzen dazu die pure Natur. 32 Kaviar: Zu Besuch beim Chef des weltweit grössten Kaviarunternehmens, Peter G. Rebeiz. Er hat die Welt des Kaviars geprägt wie kein Zweiter und dafür gesorgt, dass der Fisch heute zu den geschützten Tierarten zählt.
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UMWELT
SERVICE
42 Veronika, die Spinnmilbe ist da! Mit dem Frühling beginnt im Garten das Sabbern, Schleimen, Fressen, Verkleben: Wollläuse, Spinnmilben und Schildläuse verderben uns den Spass. Das muss nicht sein. Es gibt natürliche Schädlingsbekämpfer, die unserer grünen Oase richtig gut tun.
5 Editorial Die neue Coolness der Ökomode
44 Das neue In-Lokal: der Schrebergarten Bislang von Alten und Immigranten bevölkert, neuerdings auch von Familien und jungen Städtern begehrt: Der Schrebergarten wird hip. Doch das Angebot sinkt und die Wartelisten werden immer länger.
8 ecoTicker Kurzfutter für ein gutes Leben 38 ecoMarkt (1) Neues von unseren Anzeigenkunden 48 ecoMarkt (2) Neues von unseren Anzeigenkunden 52 ecoLife: Aboaktion
46 Mehr Flow im Garten Reto Locher hat ein Buch über meditatives Gärtnern geschrieben. Hier erklärt er, wie er mit Schnecken zu mehr Gelassenheit findet.
53 Vorschau & Impressum 54 Persönlich Nick Beglinger, swisscleantech-Präsident
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Sürprisen: Schweizer Reize aus dem Automaten Die Schweiz hat ihren Reiz. Dies wird allein schon von der Vielzahl Touristen, die unser Land jährlich be suchen, bestätigt. Was zieht diese Menschen an? Wie wurden Neugierige in früheren Jahrzehnten auf die Schweiz als Reiseland aufmerksam? Nirgends erhalten wir so facettenreiche Ant worten wie im Spiegel von Reiseführern. Eine grosse Sammlung solcher Reiseführer zeigt noch bis am 27. Juni 2010 die Ausstellung «Schweizer Reize» in der Schweizerischen Nationalbibliothek. Ganz besonderen Reiz übt dabei auch ein Automat aus, der aus Anlass der Ausstellung von der sürprisen gmbh konzipiert und mit typischen Schweizer Produkten bestückt wurde. Wo möglich und verfügbar stammen die Produkte aus nachhaltiger Produktion. „Sie sollen vom Entstehen bis zum Gebrauch Freude bereiten“, schreibt sürprisen im Begleitflyer. Gegen etwas Kleingeld gibts Sparschäler (Bild), Käseseife, Lunchtüten, Postkarten oder Kirschkernkissen www.suerprisen.ch; www.nb.admin.ch
ecoTicker
Starbucks: Fairness in der Tasse
Starbucks serviert in allen Coffeehouses in der Schweiz und Europa ausschliesslich 100 Prozent Fairtrade- und Starbucks Shared Planet-zertifizierte Espressogetränke. Damit tun die vier Millionen Gäste, die Starbucks in dieser Region pro Woche besuchen, mit jedem Caffè Latte, Cappuccino oder einem der anderen Espressogetränke etwas Gutes für die Kaffeebauern in den Anbauländern. «Durch die Umstellung auf Fairtrade werden die weltweiten Prämienzahlungen an Kaffeebauern auf mehr als 2,6 Millionen Euro pro Jahr ansteigen», teilt Starbucks Schweiz mit. Die Umstellung auf 100 Prozent Fairtrade Espresso sei ein weiterer grosser Schritt in der zehnjährigen Zusammenarbeit mit Fairtrade. Starbucks ist damit der weltweit grösste Abnehmer von Fairtradezertifiziertem Kaffee. Schon im Jahr 2009 kaufte das Unternehmen weltweit fast 18 Millionen Kilo FairtradeKaffee ein. www.starbucks.ch
Nespresso: Mike Horn nippt mit Kaffeekapsel-König Nespresso ist eine Partnerschaft mit Mike Horn eingegangen. Sie soll dazu beitragen, die Nachhaltigkeitsplattform Ecolaboration bekannt zu machen. Der aus Südafrika stammende Forscher und Abenteurer leitet zurzeit die Pangaea-Expedition – eine Weltumsegelung in einem umweltfreundlichen Aluminiumboot. Mit Ecolaboration wird die Nachhaltigkeitspolitik von Nespresso in den Bereichen Kaffee, Kapseln, Maschinen und der allgemeinen operativen Geschäftstätigkeit in einem Programm zusammengefasst. So soll etwa die Kapazität des Kapselrecyclings durch die Einführung neuer Systeme weltweit auf 75 Prozent verdreifacht und der gesamte CO2-Ausstoss bei der Herstellung jeder einzelnen Tasse Nespresso-Kaffee um 20 Prozent verringert werden. www.mikehorn.com, www.nespresso.com
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Ringana: Frische Kosmetik Das aus Hartberg in der Steiermark stammende, 1996 von Andreas Wilfinger gegründete Unternehmen Ringana beschreitet mit seinen zwei Produktlinien Frischekosmetik und natürliche Nahrungsergänzung völlig neue Wege. Andreas Wilfinger ist Pionier und Visionär. Seine Kernbotschaft: Frische Produkte, die direkt aus der Natur kommen, haben auch ein Ablaufdatum, sie sind also «haltbar bis...». Die ausschliesslich über Direktversand erhältlichen Produkte werden aus natürlichen, rein pflanzlichen Rohstoffen in regelmäßigen Abständen frisch erzeugt. Auf chemische Konservierungsmittel oder Hilfsstoffe, Geschmacksverstärker und tierische Rohstoffe wird gänzlich verzichtet. Das Ergebnis sind Pflegeprodukte und Nahrungsergänzungen, die dem Körper keine Schadstoffe zuführen, sondern ihn auf rein pflanzlicher Basis pflegen und mit wertvollen Vitalstoffen versorgen. www.ringana.com
Icebreaker: Leichter reisen Das atemberaubende australische Outback war die Inspiration für die Farbpalette der neuen Frühjahr / Sommer-Superfine-Reisekollektion von Icebreaker. Das neusee ländische Unternehmen für Freizeitkleidung war das erste, das leistungsstarke Be kleidung aus Merinowolle auf den Markt brachte. Bei den kürzlichen Modeaufnahmen war das Outback das Übungsgelände für die Produkte. Die Kollektion besteht aus leichten, dünnen Teilen, die für alle Jahreszeiten und Kontinente geeignet sind. Die Klei dungsstücke – kühl in der Tageshitze, warm in der Nacht – sind für das Reisen mit wenig Gepäck vorgesehen. Superfine kommt in zwei Gewichtsklassen: Ultralite für warme bis heisse Temperaturen und Lite für kühle bis warme Temperaturen. Rötliche Lehm- und Erdfarben, Sandbrauntöne und Edelsteinfarben sorgen für angenehme Farbtöne. Icebreaker bezieht seine Wolle von Schaffarmern in den Neuseeländischen Alpen, die Schafe mit den feinsten Wollfasern züchten. www.icebreaker.com
McDonald's: Fastfood in grün Offenbar steht die Farbe grün für Qualität. Jedenfalls verabschiedet sich die Fastfood-Kette McDonald's von der Farbe rot als Hintergrund im Firmenlogo. Das gelbe «M» als Markenzeichen bekommt ein neues grünes Kleid verpasst. Der Farbwechsel soll den Imagewechsel weg vom ungesunden, billigen Fastfood hin zu mehr Qualität dokumentieren. Die Autobahnraststätte Kölliken wurde entsprechend neu gestaltet, ebenso kommen die neuen Filialen im Einkaufszentrum Stücki in Basel oder im Genfer Restaurant Mont Blanc grün daher.
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Green Fashion: Öko-Mode darf auch chic sein Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit dehnt sich in die Domäne des Designs aus. Die Menschen kaufen gerne aus lokalen Manufakturen, tragen gesundheitlich einwandfreie Textilien und möchten trotzdem nicht auf modische Ansprüche verzichten. Noch gibt es für den Begriff «Green Fashion» viele Definitionen. ecoLife stellt Modedesigner aus der Schweiz vor, die sich auf spannende Art und Weise mit nachhaltigem Design auseinander setzen. Karin Hänzi & Anja Vatter
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Tran Hin Phu: Wider die Uniformierung
Handgemachtes statt Industrielles, Lokales statt Globales, Individuelles statt Gleichförmiges: Hin Phu Tran, mehrfach ausgezeichneter Schweizer Modedesigner, befand es eines Tages ökologisch nicht länger für sinnvoll, grosse Kollektionen produzieren zu lassen, deren Verkauf in keiner Weise gesichert ist. Vielmehr wollte er zurück zum Entw urf ohne Kompromisse, zurück zum freien Lauf der Kreativität, zurück zum gelebten Handwerk. Denn sollen Modeschmetterlinge seinen Bauch bevölkern, kommt Hin Phu Tran um aufwändige Verarbeitungstechniken nicht umhin. Kunstvollen Drapierungen, Raffungen und Schichtungen, nichtalltäglichen Stoffen, aber auch Referenzen an vergangene Tage gehört seine Leidenschaft. Allesamt Dinge also, die in industrieller Produktion nicht oder nur zu horrenden Endverkaufspreisen realisiert wer den könnten. Als moderner Couturier hingegen, der in seinem kleinen, aber feinen Laden in Zürich zusammen mit einer Schneiderin vornehmlich auf Anfrage fertigt, wird das Konzept zum Erfolgsgeheimnis, zur liebevollen Hommage an die Individualität. Dass sich nämlich die Shoppingmeilen rund um den
Globus heute mehr und mehr gleichen, modische Überraschungsmomente dabei zunehmend auf der Strecke bleiben, missfällt dem gebürtigen Vietnamesen, der zwei Monate alt war, als seine Eltern mit ihm und seinen Geschwistern in die Schweiz flüchteten, sehr. Auch dagegen soll seine überdachte Arbeitsweise ein Beitrag sein. Seine Kundinnen danken es ihm und lassen sich bisweilen ihre gesamte Garderobe bei ihm schneidern. Nur den Bezug zu seiner Heimat, den lässt er sich trotz allem Umdenken nicht nehmen, und so haben seine handgeschnitzten Armreife und Fingerringe ihren Ursprung seit Anbeginn in Vietnam. Weil ihn diese Art von Entwicklungshilfe die beste dünkt, für ein Land, zu dessen Königsdisziplinen das Kunsthandwerk zählt. Entsprechend auch der Labelname: Tran Hin Phu, mit dem Nachnamen vorneweg, wie das im Land seiner Wurzeln üblich ist. www.tranhinphu.ch «Es ist sehr schwer, wenn nicht sogar fast unmöglich, als kleines Fashion-Label sämtliche Arbeitsprozesse nachweislich ökologisch und fair zu gestalten.» Das sagt Sabine Lauber, Modedesignerin aus Basel und eine, die es wissen muss. Mit ihrem Label It’s Lauber ist sie vor vier Jahren in das Business gestartet. Ihre Designs vereinen eine tragbare Bequemlichkeit mit weiblichem Chic. Geschneidert werden die Kleider aus natürlichen, qualitativ hoch stehenden, edlen Materialien. Ihr Stil ist zeitlos; It’s Lauber reiht sich bewusst nicht ein in die lange Schlange kurzlebiger Trend-Produzenten. Vielmehr ist der Jungdesignerin wichtig, langlebige Designs zu produzieren und so einen Beitrag zu einer gesunden, nachhaltigen Produktionskette zu leisten. Bereits während ihrer Ausbildung waren Lauber Aspekte der Nachhaltigkeit und der fairen Produktion ihrer Designs wichtig – auch wenn Themen wie ökologisch und sozial einwandfreie Produktion im Unterricht kaum behandelt wurden. Die Designerin ist überzeugt, dass diese Thematik nur ganzheitlich betrachtet werden kann, «beginnend vom Anbau der Baumwollpflanze, der Haltung der WollTiere oder Seidenraupen über die Produktion der
It’s Lauber: Langlebig und ganzheitlich
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Textilien und die Herstellung der fixfertigen Kleider bis zur Verpackung und zu sämtlichen Transportwegen.» Mit diesem Anspruch kommt sie zurück auf die Schwierigkeit, als kleines Label all den hehren Standards gerecht zu werden. Gleichzeitig sieht sie in der geringen Grösse auch einen Vorteil: Die Mode von It’s Lauber wird vollumfänglich in der Schweiz hergestellt, zu kleinem Teil in Manufakturen, grösseren Teils jedoch von ihr selbst. Ab und zu wird sie dabei von Praktikanten unterstützt. Damit hat sie den Überblick über den gesamten Produktionsablauf, was der Jungdesignerin wichtig ist. Mit «Swissness» hat dies jedoch wenig zu tun. Sabine Lauber ist sich bewusst, dass das Etikett «Made in Switzerland» positiv besetzt ist und für Verkauf und Kundschaft keinen zu unterschätzenden Aspekt darstellt. Für das Design an sich ist das Schweiz-Label jedoch nicht relevant. Lauber ergänzt: «Vielmehr finde ich es äusserst wichtig, dass ich in meinem Schaffen nicht an Grenzen den
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«Schliess keine Kompromisse, du bist alles, was du hast.» Janis Joplin
ke, auch an nationale nicht, sondern meinen Blick nach Aussen richte. Gerade für den Entwurf und die Ideenfindung ist ein globales Denken und Sehen für mich wichtig.» Genau so, wie auch das Thema Nachhaltigkeit an keinen Länderg renzen halt macht. www.itslauber.com Gäbe es einen Oscar für ökologisch unbedenkliche Mode, FTC Cashmere hätte gute Chancen auf einen Gewinn. Denn wer die Nachhaltigkeit im Namen trägt – Fair Trade Cashmere, so die simple und doch so anspruchsvolle Bedeutung hinter dem Kürzel – tut gut daran, das darin enthaltene Versprechen auch zu halten. Eine Aufgabe, die Jutta und Andreas Knezovic mit Bravour und Stil meistern. Vielleicht gerade, weil sie selbst auferlegt ist. Für beide war von Beginn an klar: «Wenn wir ein eigenes Label haben, dann soll es in jeder Hinsicht korrekt sein. Weil Ethik und Ökologie eine Frage von Kultur und Charakter sind.» Also sorgen sie dafür, dass die Ziegen in der Mongolei artgerecht gehalten werden, eröffnen in der angrenzenden chinesischen Provinz Shangxi eigene Betriebe zur kontrollierten Weiterverarbeitung der Wolle, lassen vor Ort Schulen für die Kinder ihrer Mitarbeitenden bauen und lancieren mit der Regierung von Shanxi ein Projekt zur Unterstützung der ärmsten Farmer. Die FTC Goat Breeding Farm züchtet auf rund 150 000 Quadratmetern Ziegen, die besagte Regierung kauft sie ab und teilt sie den Farmern zu. So stellt das Label einerseits die langfristige Deckung des eigenen Rohwarenbedarfs unter ethisch und ökologisch korrekten Gesichtspunkten sicher und verhilft den Farmern durch Abnahmegarantie zu marktgerechten Preisen gleichzeitig zu einem minimalen Einkommen. Bis zu 600 Mitarbeitende sind es, die
FTC Cashmere: Luxus mit Köpfchen
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Als erfolgreicher Pionier im nachhaltigen Schweizer Modedesign gilt seit 1993 das Label Erfolg. Die schlichten, hochqualitativen Strick- und Feinrippwaren haben längst ihren festen Platz im Schweizer Modedschungel – und verteidigen diesen mühelos. Gestrickt werden die Pullover, Jacken und Shirts in Ermatingen oder im Thurgau, im Zürcher Oberland werden die Textilien nach Öko-Tex-Standard eingefärbt – und werden somit offiziell für gesundheitlich einwandfrei befunden. Erfolg-Geschäftsführer Walter Reinhard ist einerseits überzeugt, dass nur schlichtes Design von solider Qualität eine genügende Verbreitung in einem so kleinen Markt wie der Schweiz erlaubt. Ebenso überzeugt ist er von der Unnötigkeit «weiteren Schrott auf dem Markt zu präsentieren» und meint damit Produkte, welche «keine Material- oder Designwertigkeit haben und nur dazu dienen, kurzfristige Verkaufsbedürfnisse zu erzeugen und auf Kosten der Ressourcen zu befriedigen.» Das war auch 1993 schon die Meinung der Erfolg-Gründerinnen Sandrine Voegelin und Esther Hunziker. Sie sahen keinen Sinn in der Produktion neuer Ware, sondern suchten vielmehr die Werte des Vorhandenen umzudefinieren und verfremdeten die Lieblingsstücke von Bekannten mit individualisierten Piktogrammen. Damit fing die Erfolg(s)Geschichte an: Als in der Modewelt noch keiner an Recycling dachte, setzten die beiden das Prinzip bereits selbstverständlich um. Heute hat sich das Produktionsvolumen von Erfolg soweit vergrössert, dass die eigene Handarbeit nicht mehr möglich ist. Geeignete Produzenten in der Schweiz zu finden und zu halten, ist jedoch nicht einfach. Reinhard erläutert: «Im Zuge der Globalisierung und der Verlagerung in Billiglohnländer ist die europäische Textilproduktion am einbrechen.» So muss auch das Erfolgslabel einschränken, dass ihre Designs «wenn immer möglich» in der Schweiz produziert werden. Durch die mehrheitlich heimische Produktion, die damit verbundene allgemeine schweizerische Gesetzgebung und die entsprechenden Umweltschutz-Vorschriften ist aber eine faire und umweltschonende Produktion implizit. www.ichwillerfolg.ch
Erfolg: Kein weiterer Schrott auf dem Markt
das Ehepaar Knezovic in zwischen in seine Produk tionsprozesse eingebunden hat, und sie alle danken ihre verbesserte Lebensgrundlage mit qualitativ hoch stehender und konstanter Arbeit. Kontinuität, die auch im modischen Sinne gelebt wird. Für die sechs Damen- und zwei Herren-Kollektionen pro Jahr, die Klassiker und Trendstücke gleichermassen bereithalten, zeichnet seit der Labelgründung 2003 Jutta Knezovic verantwortlich. Mit Klasse, Köpfchen und wunderbar weichen und chicen Resultaten. www.ftc-cashmere.com
Obwohl in Thun und Paris gleichermassen zuhause, halten Sabine Portenier und Evelyne Roth nichts von schnelllebigen Modehypes und sechs Kollektionen pro Jahr. Lieber setzen sie auf bewusste Langsamkeit und entwerfen nach ihrem eigenen Konzept. «Wie für viele kleine Labels macht es auch für uns keinen Sinn, tausende von Franken in eine umfangreiche Kollektion zu investieren, die dann vielleicht am Bügel verstaubt», so die Designerinnen. Stattdessen lassen sie in Familienbetrieben aus der Region immer nur kleine, bei Bedarf nachproduzierbare Serien fertigen und entschleunigen den Prozess damit in zweierlei Hinsicht. Da ist einerseits das «sich langsame, bewusste Wandeln von Kollektionen unter der Berücksichtigung bester Materialien», andererseits das besondere Privileg, das PortenierRoth-Kundinnen geniessen. Statt sich ständig nach den neusten Kreationen «ihres» Labels umsehen zu müssen, können sie sich entspannt zurücklehnen, Lieblingsstücke auch zwei Jahren später noch nachfertigen lassen und ohne Angst vor Enttäuschungen durch das Bildarchiv älterer Kollektionen stöbern. Ähnlich flexibel und unabhängig agieren Sabine Portenier und Evelyne Roth im Verkauf. Einen festen Laden gibt es ebenso wenig wie externe Verkaufsstellen. Vielmehr lancieren sie regelmässig den Flying Fashion Store und präsentieren ihre neue Kollektion an wechselnden Orten für kurze Zeit einem breiten Publikum. Verwurzelt hingegen die Kleider: In ländlicher Umgebung aufgewachsen, lassen Portenier und Roth «hochwertige Materialien und Techniken aus der regionalen Tradition» in ihre Kleider einfliessen und transformieren sie mit zeitgemässen Schnitten, Applikationen und Stickereien in modern anmutende Stücke fernab jeglichen Ethno-Chics. Bänder und Metallteile beziehen sie bei traditionellen Zulieferern in Paris und Italien, die Stoffe stammen wo immer möglich von einheimischen Lieferanten wie Hausamman & Moos und Weisbrod-Zürrer, beide Öko-Tex-zertifiziert und sich ihrer Verantwortung ebenso bewusst wie die beiden Kleidermacherinnen.
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«Adrover hat uns Wagemut gelehrt» Heinz Hess war ein Visionär, Pionier – und in gewissem Sinne auch völlig verrückt. Vor über drei Jahrzehnten hat er hessnatur gegründet. Zu einer Zeit, als ökologische Mode noch kaum ein Thema war. Wolf Lüdge, Geschäftsführer von hessnatur, erzählt im ecoLife-Interview über Hess, modischen Chic und den Designer Miguel Adrover. Interview: Reto Wüthrich
ecoLife: Gut schauen Sie aus, Herr Lüdge. Welche Kleidungsstücke, die Sie gerade tragen, sind von hessnatur? Wolf Lüdge: Mein Pullover, mein Long sleeve und meine Unterhose sind von hessnatur. Wie viele T-Shirts von hessnatur haben Sie im eigenen Kleiderschrank? Viele – hier liege ich im hohen zweistelligen Bereich. Ich habe quasi alle unsere Message-Shirts, die ich zu den verschiedensten Anlässen trage. Darüber hinaus liegen in meinem Kleiderschrank zahlreiche Longsleeves, die ich unter meinen Pullovern trage, weil ich so gut wie gar keine Oberhemden mehr anziehe. Weshalb kaufen die Menschen bei hessnatur? Während die Mehrheit unserer Mitbewerber lediglich einzelne, ökologisch aufgemachte Produkte anbietet, bietet hessnatur jährlich rund 5000 konsequent natürliche Kollektionsteile in grosser Materialvielfalt an. Kleidung aus Baumwolle, Seide, Leinen, Hanf, aus Schurwolle, Alpaka, Kamelhaar und Yakwolle, die von der Faser-
gewinnung, über die Produktion bis hin zum fertigen Kleidungsstück rundum ökologisch ist. hessnatur war Pionier der ersten Stunde, Vorreiter der ökologischen Bewegung in Deutschland und hat in Sachen ökologisches Produkte-Wissen Mitbewerbern gegenüber einen Vorsprung von 34 Jahren. Wir haben eine eigene Forschungsabteilung, die sich mit den Themen Innovation und Ökologie beschäftigt, die die Einhaltung unserer Sozialstandards überwacht und eigene Anbauprojekte initiiert und betreut. Das spiegelt sich in unseren Produkten wider und macht uns einzigartig, auch im internationalen Vergleich. Ökologisch und sozial korrekte Kleidung wird zusehends modisch chic oder muss es werden, weil in den letzten Jahren ganz neue Zielgruppen hinzugekommen sind. Wie erfüllt hessnatur das Bedürfnis nach trendbewusster Mode? Mit Hilfe eines sehr kreativen DesignTeams, das das hessnatur-Basics-Sortiment saisonal um eine modische Kollektion erweitert. Die Inspiration holen sich
unsere Kreativen sowohl bei internationalen Modenschauen als auch bei ihren Reisen in andere Länder und Städte. Anschliessend werden ausgesuchte Trends individuell für hessnatur umgesetzt. Ihr Kreativdirektor ist Migueal Adrover, ein spanischer Designer. Welche Akzente vermochte er bei hessnatur neu zu setzen? Miguel Adrover hat uns die Türen für internationale Modenschauen wie die New York Fashion Week geöffnet und mit seinem Können die Aufmerksamkeit der Modepresse auf hessnatur gelenkt. Im Hinblick auf unser Design hat er uns mehr Wagemut gelehrt und dieser Trend setzt sich auch weiter fort. Wie viel Freiraum geniesst Adrover? Er geniesst den entsprechenden Freiraum, um seiner Kreativität Ausdruck verleihen zu können. Grenzen sind ihm dabei nur im Hinblick auf unsere Zielgruppe gesetzt, da seine Mode natürlich zu unseren Kundinnen und Kunden passen soll. Wie definieren Sie den aktuellen Stil von hessnatur? Natürlich, lebensfroh, warm, bequem.
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Natürlich, lebensfroh, warm, bequem: So definiert sich hessnatur. «Design for life», lautet der Slogan des aktuellen Frühling/Sommer-Kataloges von hessnatur. Was meinen Sie damit? «Design for life» im Sinne von Kleidung, die uns in allen Lebenssituationen begleitet. «Design for life» enthält aber auch die Botschaft, dass Kleidung mehr ist als nur etwas zum Anziehen, nämlich eine klare Entscheidung für einen Lebensstil. Im aktuellen Frühling/Sommer 2010Katalog rücken Sie das T-Shirt in den Fokus – ausgerechnet ein Kleidungsstück, das in Bezug auf soziale und ökologische Nachhaltigkeit kein gutes Image hat. Was macht hessnatur hier besser als andere? Eigentlich alles. Das fängt bei der Baumwolle an, die in Fruchtfolge, ohne chemische Dünge- und Pflanzenschutzmittel angebaut wird und deshalb auch weniger bewässert werden muss. Ein einziges TShirt aus chemiefrei angebauter BioBaumwolle hält dadurch bereits sieben Quadratmeter Boden frei von Pestiziden. Bei der Weiterverarbeitung verzichten wir auf optische Aufheller, Chlorbleiche, Kunst harze etc. und verwenden ausschliesslich hochwertige, gesundheitlich unbedenkliche Farbstoffe. Unsere T-Shirts werden anschliessend unter sozialgerechten Bedingungen in den Nähereien konfektioniert und landen in einer umweltgerechten Verpackung bei unseren Kunden. Das T-Shirt ist ein einfaches, günstiges Kleidungsstück. Ihre Wertschöpfungskette ist auf Grund des durch und durch nachhaltigen Ansatzes aber sehr komplexer. Finden Sie nicht manchmal, dass Sie sich Ihr Geschäfts leben ganz schön verkomplizeren? Die Gewissheit, dass man sich nicht nur
dem Profit verpflichtet und seine Kraft und Energie täglich dafür einsetzt, Konsum ohne Schädigung unserer Erde und der auf ihr lebenden Menschen zu ermöglichen, ist jede Mühe wert. Abgesehen davon empfinde ich in eine nachhaltige Wertschöpfungskette auch nicht als Beschränkung, sondern eher als Herausforderung. Und wenn Sie von Komplikationen sprechen, spreche ich von Bereicherung. Wir gehen zwar nicht den einfachsten Weg, aber ich sehe das ganz sportlich: Ohne Leistung kein Erfolg. Heinz Hess hat vor etwa 30 Jahren hessnatur gegründet, ein gelernter Viehhändler. Wo sehen Sie den Ursprung des Unternehmens? Der Gründerimpuls war für Heinz Hess die Geburt seines ersten Sohnes, den er vor schädlichen Umwelteinflüssen und Giften in der Kleidung schützen wollte. Sein Sohn sollte gesunde und hautfreundliche Babykleidung tragen, die es in den 70-er Jahren, in denen synthetische Fasern Baumwolle und Wolle fast verdrängt hatten, jedoch nicht gab. Heinz Hess und seine Frau beschlossen, für ihren Sohn Kleidung aus unbehandelten Naturstoffen zu entwickeln, die dessen empfindlicher Haut nicht schaden würde. Der eigentliche Ursprung von hessnatur liegt also in der Fürsorge für das Kind. Hess war zweifellos Pionier und Visio när. Als «gesunde Kleider» noch kaum einem Bedürfnis entsprachen, hat er damit sein Geschäft begonnen. Wie erlebten Sie persönlich den Menschen Heinz Hess?
Heinz Hess war ein grossartiger Mensch, der seine Ideen mit viel Enthusiasmus und grosser Konsequenz verfolgt hat und andere Menschen mit seiner Begeisterung für seine Vision von einer naturgemässen Lebensweise mitzureissen vermochte. Ein mutiger Mann, der sich nie scheute, Risiken einzugehen und alternative Wege zu beschreiten. Ein wichtiger Antrieb von Heinz Hess war die Anthroposophie. Wieviel davon steckt heute noch in hessnatur? hessnatur ist nicht mehr in dem Masse anthroposophisch orientiert wie zu Zeiten von Heinz Hess, aber viel des anthroposophischen Gedankenguts ist noch spürbar. Zum einen in unserer Kollektion, hier am stärksten bei der Babybekleidung und dem dazugehörigen Farbkonzept, zum anderen in den Räumlichkeiten unseres Firmengebäudes in Butzbach, das mit seiner Farbenvielfalt und den fehlenden rechtwinkligen Wänden sehr stark anthroposophisch geprägt ist. Irgendwie war Heinz Hess ja schlicht auch ein Verrückter: Ohne jede praktische Erfahrung lancierte er zum Bei spiel vor Jahrzehnten das weltweit erste biologische Baumwoll-AnbauProjekt – einfach, weil er von seiner Idee überzeugt war. Ja, und auch hier tritt hessnatur in die Fussstapfen von Heinz Hess. Aktuell bauen wir beispielsweise zusammen mit der Schweizer Entwicklungshilfeorganisation Helvetas in Burkina Faso kontrolliert biologische Baumwolle an und in Deutschland gewinnen wir quasi direkt vor unserer Haustür Bio-Leinen. www.hessnatur.info
Was können wir tun? Wasserschutz. Damit unsere vielseitigen Getränke in allerbester Qualität bei unseren Konsumenten ankommen, sind wir in vieler Hinsicht auf eines angewiesen: Wasser. Darum engagiert sich Coca-Cola global für den Einsatz einer der wichtigsten Ressourcen unserer Erde. Und hat eine Reihe von Initiativen ins Leben gerufen, die den verantwortungsvollen Umgang mit Wasser forcieren. Dazu zählen die internationale Zusammenarbeit mit dem WWF und die Partnerschaft mit PUSCH, der Stiftung Praktischer Umweltschutz Schweiz. Unsere Anstrengungen gehen weiter: Dank laufenden Optimierungen unserer Schweizer Produktionsanlagen an den Standorten Brüttisellen (ZH), Bolligen (BE) und Vals (GR) konnten wir den Wasserverbrauch kontinuierlich senken: seit 2001 um ein Viertel! Das ist positiv für diese Welt.
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Der Stoff, aus dem die Hoffnung ist
Das Zuger Unternehmen Remei ist ein wichtiger Player in der Bio-Baumwoll-Szene. Und es beweist, dass sich Engagement durchaus mit modischem Flair paaren kann. Andreas Güntert
«Nein», sagt Patrick Hohmann, «als Mode-Freak würde ich mich nicht bezeichnen». In unspektakulä rer Manchesterhose und feinem Strickpullover emp fängt uns der Co-Geschäftsführer vom Remei am Firmensitz im Industriequartier von Rotkreuz. Was nicht heissen soll, dass Hohmanns Produkte keinen Fashion-Appeal hätten. Und es bedeutet auch nicht, dass der weltgewandte Unternehmer kein Interesse an der schnelllebigen Welt der Mode hat. Der Schweizer Enterpreneur, der als Sohn eines Baumwollhändlers erste Lebensjahre im ägyptischen Alexandria verbrachte, sagt es so: «Am Geschäft mit der Bekleidung interessiert mich vor allem die Funktionsweise hinter den Kulissen. Unsere Firma mit 23 Angestellten wirkt als Netzwerk-Managerin, die vom Bio-Baumwoll-Anbau in Indien und Tansania bis hin zum konfektionierten Teil alles organisiert.» 1983 gründete der Baumwollgarn-Handelsprofi seine Firma. Remei – das leitete sich vom damaligen Firmenstandort ab, es ist ein Kofferwort aus Representations und Meierskappel. War das Unternehmen zu Beginn noch im Geschäft mit konventioneller Ware, so verlagerte sich Hohmanns Interesse ab 1991 in den Bereich der biologisch produzierten Baumwolle. Im indischen Bundesstaat Madhya Pradesh wagte man erste Versuche. Eine «abenteuerliche Zeit» sei das gewesen, erinnert sich Hohmann, Überzeu gungsarbeit, Organisation und Kontrolle hätten immensen Aufwand ergeben. Die erste Ernte miss-
Abenteuerlicher Beginn
lang. Doch die umliegenden Bauern fühlten sich angesprochen und wollten mitmachen. So lohnte sich die harte Pionierarbeit. Denn als 1995 der Basler Grossverteiler Coop auf Remei aufmerksam wurde, war das der Beginn einer Erfolgsstory, an der heute immer noch gemeinsam weitergestrickt wird. Unter dem Label «Naturaline» gelangten im ersten Jahr der Zusammenarbeit 70 verschiedene Teile in die Coop-Läden, heute sind es 800. Waren es zu Beginn vor allem Basics – T-Shirts oder PoloShirts mit schwachem modischen Anspruch – so hat sich heute die Palette enorm ausgeweitet. Es sind Schals dazugekommen, Kapuzenpullis, wie sie die Kids lieben, mit neuen Verfahren lassen sich die Bio-T-Shirts in vielen Arten bedrucken oder sogar mit coolen Applikationen versehen. Frau der ersten Stunde für das modische Gedeihen der Naturaline-Teile ist Eliane Peritz. Sie arbeitet als freiberufliche Designerin für Remei. Neben Coop als wichtigstem Kunden beliefert die Rotkreuzer Firma weitere Retailer in Europa. Zu den wichtigeren gehören Coop Italien, Leclerc in Frankreich, sowie Rewe in Deutschland. Ein wichtiger Kunde ist auch der Schweizer Outdoor-Ausstatter Mammut. Während die Verkaufszahlen in der Schweiz trotz ruppigem Wirtschaftsklima weiterhin ansteigen, bereiteten in jüngster Zeit die Auslandsmärkte mehr Schwierigkeiten. Aktuell machen Hohmann internationale Modeketten Sorgen, die nun ebenfalls auf den Bio-Zug aufspringen, sich letztlich aber nicht in besonderem Masse für die Produzenten einsetzen. Die Mission des Remei-Gründers ist eine andere: «Wir bringen den Baumwollbauern quasi in den Laden, sichern seine Rolle im Wirtschaftsgefüge und nehmen so Verantwortung wahr.» Per Geschäftsjahr 2000/01 suspendierte die Remei den Bereich mit dem konventionellen Garn und setzt seither vollumfänglich auf BioQualität. 2008 kam man auf einen Umsatz von 28 Millionen Franken.
Von Coop bis Mammut
«Am Boden gewinnen» ist letztlich Hohmanns Geschäftsantrieb. Das zeigt sich auch im Geschäftsbericht der Firma, in welchem der Teil zur Nachhaltigkeit mehr Platz einnimmt als jener mit den harten Kennzahlen. Der Stoff, aus dem
Für das Leben engagieren
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die Hoffnung ist, interessiert Hohmann am meisten. Die Hoffnung, mit einer Bio-Prämie vor Ort Nachhaltiges anrichten zu können. Wo die Manager, die in der Finanzindustrie am grossen Rad drehen, den «Shareholder-Value» in den Vordergrund stellen und damit vor allem an Wertsteigerungen für Aktionäre (und sich selber) denken, öffnet Hohmann den Fächer weiter: «All Holders Value» ist der Begriff, den ihn antreibt und beflügelt, Gewinn für alle Beteiligten. Aus dem Antrieb, sich auch für das Leben und nicht nur für die Ware seiner Lieferanten zu engagieren, gründete Hohmann 1997 die Stiftung Bio-Re, die in Indien und Tansania bedürftige Bauernfamilien unterstützt. Nicht nur im Remei-Geschäftsfeld der biologischen und biodynamischen Landwirtschaft, sondern auch in den Bereichen Infrastruk turaufbau bezüglich Bildung, Gesundheit und Ernährung. Remei-Kunde Coop engagiert sich ebenfalls in dieser Stiftung. Eine lobenswerte Sache. www.remei.ch
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Die Erfolgs story von Remei begann, als Coop auf das Unternehmen aufmerksam wurde. Für das Label Naturaline spannten sich die zwei Unternehmen zusammen.
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Kosmetik aus der Natur Warum nicht mal die eigene Küche in ein Kosmetiklabor verwandeln und seiner Haut mit einer selbst gemachten Creme Entspannung schenken? ecoLife stellt Pflegeprodukte vor, die Natur pur sind, abgestimmt auf unsere Haut, ihre Eigenschaften und Bedürfnisse. Beatrice Fankhauser Was wäre Körperpflege ohne ein wohltuendes Bad. Schon die Römer und Ägypter verwendeten Badezusätze wie duftene Kräuter und Blüten, aromatische Öle und Essenzen oder Milch und Honig, das Lieblingsbad von Kleopatra. Die ägyptische Königin ist nicht nur als politische Strategin in die Geschichte eingegangen, sondern auch für Ihre Vorliebe für KosMilch-Honigbad: metik und Parfums. Auch wir dürfen uns 2 Liter erwärmte Milch mal wie Kleopatra fühlen, oder nicht? 3 EL Honig Dazu braucht es drei Esslöffel Honig und 1-2 Tropfen Duftöl (Lavendel, Melisse, Rose etc.) zwei Liter Milch, die man je nach GeErfrischendes Orange-Joghurt-Körperpeeling: schmack mit ein bis zwei Tropfen Duftöl 1 Orange (Schale fein geraffelt) anreichert. Milch ist ein angenehmer 4 EL Rohzucker (grob) Feuchtigkeitsspender, regt Stoffwechsel 4 EL Bio-Naturjoghurt (stichfest) und Zellteilung an und macht die Haut samtig weich. Körperlotion Nach einem ausgiebigen Bad sind die 15 g Kakao-Butter Hautporen geöffnet. Das ist der ideale 30 ml Olivenöl Augenblick, sich ein erfrischendes Haut30 ml frischgepresster Orangensaft peeling zu gönnen. Das reinigt sie poren3 Tr. Orangenöl tief und verleiht dem Körper Frische. Kakaobutter zuerst im warmen Wasserbad auf ca. Etwa ein Orangen-Joghurt Peeling. Das 60 Grad erwärmen, danach das ebenfalls erwärmte vitalisierende Peeling in die feuchte KörOlivenöl und Orangensaft und –öl dazugeben. perhaut einmassieren und es danach lauMassageöl mit Mandelöl warm abduschen. So kommt die ge3 EL Mandelöl schmeidige Haut zum Vorschein und der 4 Tr. Linaleoholz Blutkreislauf wird angeregt. Dieses pri2 Tr. Orange vate Spa lässt sich mit einer wohlriechen 2 Tr. Muskatellersalbei den Lotion abrunden oder einem Kör2 Tr. Ylang Ylang peröl, zudem Sie einige Tropfen ätherische Öle nach Wahl geben.
Entspannung für den ganzen Körper
Rezepte zur Körperpflege
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Wind und Wetter belasten unsere Haut – besonders betroffen davon ist die Gesichtshaut. Deswegen sollte man Reinigungslotionen, Gesichtswasser und Feuchtigkeitscremes der Jahreszeit anpassen. Doch natürlich spielen auch der allgemeine Gesundheits zustand oder die Ernährungsgewohnheiten eine Rolle. Bioobst und -gemüse sowie Volkornprodukte sorgen für eine glatte Haut. Gesunde Nahrung ist halt nicht nur die beste Medizin, sondern auch ein wirksames Kosmetika. Was aber nicht heisst, dass man bei gesunder Ernährung auf eine angenehme Gesichtspflege verzichten soll. Optimale Hautpflege beginnt bei der Reinigung mit einer Gesichtslotion. Ein altbewährtes Reinigungsprodukt aus dem Garten ist die Gurke, bekannt für ihre zusammenziehende und tiefenreinigende Wirkung. Nach der GeReinigungslotion mit Gurken und sichtsreinigung kann man sich eine Holunderblüten entspannende Maske gönnen. Ge150 ml neutrale Reinigungslotion / -milch sichtsmasken mit Honig, Mandeln 1 / 3 frische Bio-Gurke pürieren, Saft davon extrahieren oder Avocado sind nährend und und der Reinigungslotion beigeben feuchtigkeitsspendend. Eine der 7 Tropfen Holunderblütentinktur zusammen mit einfachsten Masken besteht aus eiZitronenöl der Gurken-Lotion beifügen ner einzigen Zutat: eine vollreife 5 Tropfen Zitronenöl Bio-Avocado. Die pürierte AvocaZutaten für eine Reinigungsmaske do lässt man etwa zehn Minuten mit Grüner Tonerde auf die Haut einwirken. Sie ist für 1 TL Aprikosenkernöl alle Hauttypen geeignet aber spe2 Tr. Palmarosaöl ziell bei trockener Haut sehr emp1 EL Grüne Tonerde fehlenswert. Zeigt die Haut hin ausreichend Wasser, um die Zutaten zu einer gegen einige Verunreinigungen, streichfähigen Paste zu vermengen. sollte man eher auf eine klärende Maske – etwa aus grüner Tonerde Joghurt-Hafermehl-Gesichtsmaske – zurückgreifen, die der Haut über1 EL fein gemahlenes Hafermehl schüssigen Talg, Giftstoffe und 1 EL probiotisches Joghurt Schmutz entzieht. Für all jene, die 1 TL Honig sich nicht schlüssig sind, ob sie Pflegendes Gesichtswasser eine reinigende oder eine nähren1 / 2 Salatgurke, geschält und entkernt – raffeln de Maske auftragen wollen, empund Saft durch Filtertüte laufen lassen fiehlt sich die «Allzweck-Maske» 58 g Aloe Vera Frischpflanzensaft aus Joghurt und Hafermehl. Für 8 Tr. Ätherisches Lavendelöl jeden Hauttyp geeignet gilt sie als 5 g Weingeist zur Konservierung klärende und hautverjüngende An wendung.
Für einen frischen, zarten Gesichtsteint
Rezepte zur Gesichtspflege
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Leben
Nach den ein fachen Rezepten für Körper und Gesicht stehen die Hand-Cremes an. Rezepte und Zutaten aus dem Vorratsschrank erfordern meist keine grossen Vorkenntnisse. Möchte man warm angerührte Cremes herstellen, muss man sich hingegen mit der Verwen dung von Fetten, Wachsen und Emulgatoren vertraut machen. Hier wird meistens zuerst das Fett in einem Gefäss im Wasserbad geschmolzen und je nach Rohstoff auf etwa 60 Grad erhitzt. Danach vermischt man Fette und Emul gatoren zu einer homogenen Masse und gibt die auf dieKokosnussöl-Handcreme selbe Temperatur erhitzten 75 g Kokosnussöl Pflanzenöle dazu sowie anim Wasserbad langsam erwärmen schliessend eventuell noch und zum Schmelzen bringen (bei ein Blütenwasser. Raumtemperatur ist es fest und Wollen Sie auf Konsersorgt für Konsistenz in dieser vierungsstoffe verzichten, Creme). können Sie die Naturkos25 g Mandelöl gut mit dem Kokosmetik-Produkte bei kühler öl vermischen und trockener Lagerung bis 10 Tr. Zitronenöl ätherische Öle zu acht Tagen aufbewaham Schluss beifügen und nochren. Für eine längere Lagemals gut durchrühren rung kann man die Lotio10 Tr. Lavendelöl nen und Cremes auch einfrieren. Die abgedruckten Re-
Pflegende Cremes für die Hände
Rezept zur Handpflege
Eine Auswahl an Rohstoffen
Ätherische Öle: Die Duftstoffe aus Blumen, Kräutern, Hölzern, Harzen und Zitrusfrüchten werden zur Anreicherung und Parfümierung von Shampoos, Gesichtswassern, Cremes und Lotionen verwendet. Blütenwasser: Zu den Blütenwässern zählen Rosen-, Orangenblüten-, Kornblumen- und Lidenblütenwasser. Sie eignen sich für Gesichtswasser, Augenspülungen, Deos, Gesichtscremes und Hautlotionen. Tipp: Blütenwasser für die Herstellung von Lotionen, Seifen und Cremes kann man leicht selber herstellen. In einer Espressomaschine füllt man den mittleren Behälter anstatt mit Kaffee mit auserwählten Blüten, stellt sie auf den Herd und wartet, bis das erhitzte Blütenwasser sich in der Kanne gesammelt hat. Honig: Natürlicher Nährstoff mit heilender Wirkung – oft in Gesichts masken und Lippenbalsamen enthalten. Jojobaöl: Eigentlich ein flüssiges Wachs, beliebt für seine feuchtig keitsspendende und talgausgleichende Wirkung – wird zur Anreicherung von Hautcremes und Lotionen verwendet. Kakaobutter: Schützt die Haut und macht sie geschmeidig. Kokosnussöl: Bei Raumtemperatur ein festes Öl, das bei Berührung mit der warmen Haut schmilzt. Mandelöl: Nährendes Basisöl – eine Hauptingredienz bei der Herstellung von Hautcremes.
zepte stammen aus den folgenden Publikationen: Natur Kosmetik Schritt für Schritt DVD, von Petra Doleschalek, ISBN 978-3-9502737-55, Edition Do iT, www.edition-doit.com. Shampoo, Crème & Bodylotion, Natürlich – Selbst gemacht, Gill Farrer-Halls, ISBN 978-3-70201194-9, Leopold Stocker Verlag, www.stocker-verlag.com. Honigmilch & Rosenöl, Wohlfühl-Rituale wie im Orient, Andrea Schneider, ISBN 3-7040-2104-0, Edition Emotion / AV Buch, www.avbuch.at. Naturkosmetik und Parfum selbst gemacht, Manfred Neuhold, ISBN 978-3-7020-1119-2, Leopold Stocker Verlag, www.stocker-verlag.com. Weiter führende Informationen gibt es zudem im Internet, zum Beispiel unter:
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DAS WELEDA BIRKEN CELLULITE-PROGRAMM: DIE NATÜRLICHE KRAFT DER BIRKE MACHT CELLULITE SCHWACH. Cellulite ist etwas ganz Natürliches. Genauso natürlich lässt sich die Haut aber auch wieder straffen und glätten: mit Hilfe der Birke. Weleda nutzt die Eigenschaften ihrer Blätter für ein 100% natürliches Cellulite-Programm. Das Birken Douche-Peeling stimuliert die Haut und unterstützt ihre Erneuerung. Das pflegende Birken Cellulite-Öl fördert das natürliche Gleichgewicht der Haut und verbessert das Hautbild. Bei regelmässiger Anwendung wird sie fühlbar straffer, glatter und schöner. Das Birkenherb Aktiv unterstützt die äussere Pflege mit einem erfrischenden Getränk und belebt so den Körper von innen. So hilft Weleda in einem umfassenden Sinn, Gesundheit und Wohlbefinden zu bewahren. Seit über 80 Jahren. Im Einklang mit Mensch und Natur. www.weleda.ch Weleda verwendet bei der Herstellung von Kosmetikprodukten keine Rohstoffe auf Mineralölbasis, keine gentechnisch veränderten Pflanzen oder synthetischen Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe.
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Steine, von der Sonne erwärmt, nutzten die Menschen schon vor Urzeiten zur Entspannung und Heilung. Bekannt waren sie sowohl in der chinesischen Medizin als auch bei indianischen Schamanen. 1994 wurde die traditionelle, hawaiianische Hot Stone-Technik in den USA wiederentdeckt und bald darauf erreichte der Wellness-Trend auch Europa. Mit einer Hot Stone-Massage lässt es sich auch daheim in den eigenen vier Wänden wunderbar entspannen, ganz ohne Luxus-Wellnessraum. «Übung macht den Meister», das ist die Devise von aeskulamed. Das Unternehmen gehört in Europa zu den ersten Anbietern, das sich ganz den heissen Steinen verschrieben hat. Am Anfang reicht ein Set mit ausgewählten Basaltsteinen für verschiedene Körperzonen (Massagesteine, Gesicht-, Handund Zehensteine etc.) sowie eine Schale, wo sich die tiefschwarzen Steine im Wasserbad auf 50 bis 60 °C erwärmen lassen. Um die Wirkung zu unterstützen, kann man Öl beifügen, etwa Jojoba (bekannt für seinen hohen Gehalt an Mineralstoffen und natürlichen Nährund Pflegestoffen), Mandelöl (beruhigt gereizte Haut) oder Olivenöl (natürliches Antioxidant). Danach legt man die Steine auf den Energiezentren (Chakren) der Wirbelsäule entlang auf, wodurch der Körper zunächst erwärmt wird. Anschliessend wird mit den Steinen massiert, wobei man den Basalt mal leicht, mal mit etwas Druck über die Haut gleiten lässt. Die warmen Steine lockern Muskeln und Verspannungen, verbessern die Durchblutung und den Gewebestoffwechsel, stärken das Immunsystem und sorgen für tiefe Entspannung.
Natürlich relaxen In hektischen Zeiten ist das Bedürfnis nach Entspannung umso grösser. Spa-Angebote sorgen dafür, dass wir Körper und Geist hegen und pflegen können. Viele nutzen dazu natürliche Ressourcen. Beatrice Fankhauser / Reto Wüthrich
Ayurveda – das Wissen vom Leben – hat sich vor mehr als 3000 Jahren in der vedischen Hochkultur Indiens entwickelt. Damit gehört die traditionelle indische Heilkunst zum ältesten überlieferten Gesundheitssystem der Welt und wird deshalb auch Mutter der Medizin genannt. Ayurveda ist Gesundheitsvorsorge und The rapie. In Indien sagt man sogar, dass sie für den menschlichen Organismus so wichtig sei wie die Nahrung. Die bekannteste Technik ist die klassische Ölmassage Abhyanga, die mit leichtem bis mittlerem Druck sowie sanften Streichungen nach einem
Die Mutter der Medizin
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festgelegten Bewegungsablauf durchgeführt wird. Ihr werden eine ganze Reihe von Nutzen zugeschrieben. So stärkt sie neben Knochen und Muskeln auch das Lymph- und Immunsystem, verjüngt das Gewebe und löst Toxine, was sich positiv auf den Verdauungstrakt auswirkt. Bei gesunden Menschen wird die Abhyanga vor allem als Gesundheitsvorsorge oder als tägliche Selbstmassage durchgeführt. Nach den gleichen Bewegungsmustern wie bei der Abhyanga wird die Bolus Bag Massage ausgeführt. Kräuter oder medizinischer Reis werden in Baumwollstoff eingewickelt, worauf das Ganze zu einem Stempel geformt und erwärmt wird. Der wohlklingende Name Shirodhara bedeu-
Baden im Naturwunder
Wer sich die wohltuenden Spa-Methoden nicht nach Hause holen will (siehe Haupttext), findet in der Schweiz viele wunderbare Orte, die entsprechende Angebote führen. Zahlreiche Ideen sind zum Beispiel in der Rubrik «Wellness» auf der Internetseite von Schweiz Tourismus (www.myswitzerland.ch) zu finden. Zuletzt für Gesprächsstoff sorgte zum Beispiel das Bad Schinznach, wo im ehemaligen Gutshof die magma Bar & Lounge in coolem Ambiente neu eröffnet wurde. Kur-Anlagen wie Bad Schinznach beruhen auf eigentlichen Naturwundern. So kam 1651 nach wochenlangen Regenfällen auf dem Hof «Gottines-Husum» eine eigenartig riechende, warm sprudelnde Quelle zum Vorschein. Die Nachricht vom warmen Wasser verbreitete sich rasch im ganzen Tal. 1658 wurde das erste Badhäuschen eröffnet, 1696 mit dem Bau eines dreistöckigen Gasthauses, dem Kurpark und einem Wirtschaftsgebäude mit Bäckerei, Rasierstube und Kramladen der Grundstein für den heute beeindruckenden Betrieb gelegt. Heute geniessen jährlich rund eine halbe
Million Gäste das heilende Quellwasser aus der nach eigenen Angaben stärksten und ausgewogensten Schwefelquelle der Schweiz. Mit der aquarena schaffte es das Unternehmen, neben der Kur-Atmosphäre auch ein familienfreundliches Erlebnis-Thermalbad zu etablieren. Seit 1998 bildet eine neue Quelle, die aus der obersten Schuppe des Muschelkalkes in 370 Meter Tiefe 44,5 Grad heisses Wasser schöpft, auch als Rückgrat der Wärmeversorgung. Jährlich können dadurch gegen 450 Tonnen Heizöl und 1400 Tonnen CO 2 eingespart werden. Zum Natur-Ereignis im Bad Schinznach passen zudem die einladende Parkanlage mit altem, schönem, teilweise geschütz tem Baumbestand und der eigene Wald, der auch Holz fürs knisternde Chemineefeuer in der Privat-Klinik oder im Kurhotel liefert. www.bad-schinznach.ch
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tet Stirnguss. Hier fliesst während etwa 30 Minuten warmes Öl auf die Stirn des Patienten. Diese Technik wird vorwiegend bei Migräne, Stresszuständen und Schlaflosigkeit angewendet. Diese kleine Auswahl an Massageformen zeigt, dass eine ayurvedische Behandlung nie stereotyp abläuft. Sie ist stets auf die persönliche Energiestruktur des Menschen zugeschnitten, die auf den Elementen Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther basiert. Die ayurvedische Medizin ist daher komplex. Bücher sind für Neulinge ein gutes Hilfsmittel, sich in diese spannende Philosophie einzulesen. Für eine gezielte Behandlung sollte man hingegen einen erfahrenen Therapeuten aufsuchen. Massage im Zen-Stil Auch in Japan gehört die Massage seit Jahrtausenden zur Gesundheitsvorsorge und dient zur Heilung von Krankheiten. Bekannt als Shiatsu-Massage, was wörtlich übersetzt
Natürliche Vielfalt. Ursprung prägt den Charakter. In den Öl- und Essigspezialitäten von Biofarm steckt das Beste aus unabhängig geprüfter Bio-Produktion. Geniessen Sie täglich, was fair gehandelt und mit viel Engagement von Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern angebaut wird. Mit Biofarm wählen Sie Qualität vom Feinsten und leisten damit einen wertvollen Beitrag zur natürlichen Vielfalt in Küche und Landschaft.
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«Fingerdruckmassage» bedeutet, hat sich diese Technik in den letzten Jahren auch in der Schweiz rasant verbreitet. Mit Daumen, Händen, Ellbogen und Knien wird Druck auf die Meridiane und Energiepunkte ausgeübt. Dabei wird die Körperenergie (Qi) zum harmonischen Fliessen angeregt und das Energiegleichgewicht im Körper reguliert. Seine Wurzeln hat Shiatsu in der traditionellen chinesischen Philosophie und Gesundheitslehre, bei der der Mensch als Einheit von Körper, Geist und Seele angesehen wird. Zentral ist dabei das Konzept der Lebenskraft, der Qi-Energie, die in allem Leben fliesst. Der Körper ist gesund, wenn das Qi harmonisch fliessen kann. Entstehen hingegen energetische Blockaden, kommt es zu seelisch und körperlicher Unausgeglichenheit. Der Akupunktur ähnlich, kann Shiatsu schmerzlindernd, entspannend und beruhigend oder auch belebend und aktivierend wirken, je nach Technik. Eine er-
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folgreiche Behandlung erfordert umfangreiches Wissen des Shiatsutherapeuten. Das heisst aber nicht, dass man seinen Energiefluss nicht auch im Privaten in Schwung halten kann. Die asiatische Selbstmassage Do-in ist dem Shiatsu angelehnt. Durch Klopfen, Betasten, Massieren sowie Meridiandehnübungen und Stimulation einzelner Energiepunkte wird der Kreislauf und der Energiefluss angeregt. Die Do-In Technik ist leicht erlernbar und kann ohne Hilfsmittel praktiziert werden. Morgens, um für den Tag fit zu werden oder abends, um sich nach einem anstrengenden Tag zu entspannen. www.aeskulamed.de, www.ayurveda-team.ch, www.swissayurveda.ch, www.ayurvedische-ernaehrung.ch, www.ayurveda-portal.de, www.shendo.de, www.kientalerhof.ch, www.shiatsu-institut.ch, www.shiatsuverband.ch
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Coca Cola:
Einsatz fürs Wasser Keine Angst: Coca-Cola droht das Wasser nicht auszugehen. Aber eine gewisse Sorge um den wertvollen Rohstoff ist beim Getränkekonzern durchaus auszumachen. Er lanciert weltweit Wasserprojekte und geht nun auch in der Schweiz mit einer Ausstellung auf Tour, die uns die Bedeutung des Wassers deutlich macht. Reto Wüthrich Produkte von Coca-Cola bestehen zu 90 Prozent aus Wasser. Dieser Fakt ist simpel. Doch weil um die Marke Coca-Cola auch nach mehr als einem Jahrhundert immer noch ein regelrechter Kult betrieben wird, gerät dieser Fakt manchmal in Vergessenheit. Fast könnte man angesichts der anhaltenden Verzückung meinen, es handle sich um einen Zaubertrank. Aber eben: 90 Prozent davon ist nichts als reines Wasser.
Nass. Und doch: So überraschend ist es nicht. Während die stetig wachsende und immer reichere Weltbevölkerung mehr Wasser für die Herstellung von Nahrungsmitteln, den Betrieb von Industrieanlagen und ihren Lebensstil benötigt, werden die Auswirkungen des Klimawandels höchst wahrscheinlich zu einer Verknappung der Wasserversor gung in einigen dicht bevölkerten Bereichen und in Afrika führen.
Fokus aufs Wasser Als der Apotheker John Styth Pemberton (1833 bis 1888) vor langer Zeit an einem dickflüssigen braunen Sirup laborierte, der – gemischt mit Wasser – anregend gegen Müdigkeit, Schwäche und Kopfschmerzen wirkte, war die Aufregung gross. Als daraus irgendwann CocaCola entstand, war die Aufregung noch grösser. Stets drehte sich dabei aber alles um die restlichen 10 Prozent, die das Getränk zum grössten Erfolg der Getränkeindustrie aller Zeiten machte. Das Wasser sprudelte einfach und kaum einer konnte sich vorstellen, dass sich die Aufmerksamkeit irgendwann von den geheimnisvollen Zutaten zum Wasser verschieben würde. Heute ist genau dies der Fall. Wer den Schweizer Hauptsitz von Coca-Cola in Brüttisellen (ZH) besucht, stellt verwundert fest, dass hier der an und für sich banalen Zutat Wasser fast schon ein Denkmal gesetzt wird. Plakate, Broschüren und viel Informationsmaterial drehen sich um das klare
Spannende Ausstellung
Nun ist der Weltkonzern in Sachen Wasserquellen fürstlich abgedeckt und braucht sich auch langfristig nicht zu sorgen, dass die Cola-Flaschen auf einmal leer bleiben. Aber eine gewisse Nervosität hat sich beim Getränkemulti breit gemacht. Etwas Selbstverständliches wie Wasser ist in fernen Zeiten vielleicht gar nicht mehr so selbstverständlich. Deshalb hat Coca-Cola schon vor einigen Jahren weltweit begonnen, Was serprojekte zu initiieren oder zu unterstützen. So tritt Coca-Cola in der Schweiz als Partner einer spannenden Ausstellung auf, die unter dem Titel «Wasser – alles klar!» seit einigen Tagen unterwegs ist durch die ganze Schweiz. «Der Nutzungsdruck auf die Gewässer nimmt weiter zu und zivilisationsbedingte Probleme wie Mikroverunreinigungen bedrohen die Wasserqualität», schreibt die Umweltorganisation Pusch (Stiftung Praktischer Umweltschutz Schweiz) dazu. Die Ausstellung zeigt, was die Menschen für sauberes Wasser
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2.46 Liter im Jahre 2004 2.11 Liter im Jahre 2008 2.05 Liter im Jahre2012 1 Liter
Zur Produktion eines Liters Coca-Cola benötigtes Trinkwasser:
und gesunde Gewässer tun können. Sie richtet sich an Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren. Gemeinden oder Schulen können die mobile Ausstellung als Do-it-yourself-Set mieten oder fixfertig mit Betreuungspersonal buchen. Ab Mitte 2010 steht die Ausstellung auch in der Westschweiz in einer französischsprachigen Adaption zur Verfügung. Dass Coca-Cola das Projekt mitfinanziert und auch inhaltlich mitgearbeitet hat, ist eine freundliche Geste. Aber ist das alles? Flavio Calligaris-Maibach, Geschäftsführer von Coca-Cola Schweiz, verneint: «Wir haben uns zum Ziel gesetzt, eine Vorreiterrolle im Umweltmanagement einzunehmen. Der nachhaltige Umgang mit Wasser spielt dabei eine wesentliche Rolle, ist es doch der wichtigste Rohstoff für unser Unternehmen.» Eines der Ausstellungsexperimente von «Wasser – alles klar!» zeigt denn auch auf, wie CocaCola kaum belastetes Spülwasser sammelt und damit in einem zweiten Anwendungsschritt Böden und Fabrikanlagen reinigt. Mit dieser Massnahme allein spart das Unternehmen bis zu fünf Prozent der verbrauchten Gesamtwassermenge ein. Die Schweizer Abfüllbetriebe von Coca-Cola in Brüttisellen, Bolligen (BE) und Vals (GR) nutzen Wasser gleichermassen effizient, indem es nach dem Erstgebrauch zum Beispiel zur Reinigung von Gebinden oder zur Kühlung der Anlagen verwendet wird. «Durch laufende Optimierungen konnten wir den Wasserverbrauch seit 2001 um 24 Prozent senken», erklärt Calligaris-Maibach. Coca-Cola
Mehr als eine nette Geste
verbraucht jährlich 860 000 Kubikmeter Trinkwasser. Das entspricht dem Verbrauch der Gemeinde Pfäffikon (ZH) oder 0,09% des nationalen Trinkwasserkonsums. Berücksichtigt man darüber hinaus die globale Dimension, sind diese Einsparungen einiges mehr als bloss Tropfen auf den heissen Stein: Bis 2012 will Coca-Cola den weltweiten Wasserverbrauch für 1 Liter eines Getränkes von 2,46 Liter (2004) auf 2,05 Liter reduzieren. Denkbar, dass sich die hausgemachte Nervosität bei Coca-Cola schon bald wieder etwas legt. www.coca-cola.ch, www.umweltschutz.ch/parcours, www.livepositively.com
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Die Störliebe des «Doyen du Caviar» «Es braucht eine Beziehung zum Fisch», sagt der Chef des weltweit grössten Kaviarunternehmens, Peter G. Rebeiz. Der Verwaltungsrat und CEO von Caviar House & Prunier hat die Welt des Kaviars wie kein Zweiter geprägt. So hat er die heute gängige Kaviar-Klassifizierung entwickelt und dafür gesorgt, dass der Stör zu den geschützten Tierarten zählt. Mark Baer
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Kaviar ist das Luxusobjekt schlechthin. Nicht umsonst bezeichnet man den Fischrogen als «Mahl für Könige». Bereits im Jahre 1635 erliess Peter der Grosse ein Gesetz, wie man den Fischrogen aus Russland zu exportieren hatte. «Kaviar ist magisch», sagt Peter G. Rebeiz und weist darauf hin, dass Kaviar das einzige luxuriöse Produkt ist, das eigentlich nie Marketing nötig hatte: «Kaviar wurde gross, bevor es die Luxusindustrie gab.» Der Stör ist ein ganz alter Fisch. Das Tier, dessen Laich auch als «schwarzes Gold» bezeichnet wird, ist fast so alt wie der Haifisch. «Ich liebe den Geschmack. Auch die Konsistenz des Kaviars hat es mir angetan», schwärmt Monsieur Caviar. Bereits mit vier Jahren hat Rebeiz zum ersten Mal Kaviar versucht. «Damals ass ich ihn vom Finger meines Vaters», sagt der Doyen mit einem verschmitzten Grinsen. «Ich habe dies auch mit meinem Sohn versucht, doch er mag Kaviar offenbar noch nicht so wie ich damals.» Für Könige und Angeber? Es gibt Leute, die Kaviar mit Kartoffeln essen. Rebeiz wollte das schwarze Gold nie mit anderen Lebensmitteln mischen und geniesst den Luxusartikel bis heute immer ganz pur: Laut dem Stör-Experten gibt es aber keine ausschliessliche Art wie man die Naturspezialität essen sollte. «Es gibt nichts was man nicht tun kann mit Kaviar. Ich mag ihn am liebsten auf dem Handrücken, auch mit etwas Pfeffer», so Rebeiz. Auf dem Handrücken merke man auch sofort, ob der Kaviar richtig temperiert und frisch sei: «Wenn der Kaviar gut ist, riecht die Hand später nicht nach Fisch», so Peter G. Rebeiz. Mit jedem anderen Fischprodukt müsse man sich wegen des Geruchs mehrmals die Hände waschen, Störeier hingegen riechen nicht. «Der beste Kaviar ist der, den man geschenkt bekommt», meint der Doyen du Caviar mit einem Schmunzeln. Das Luxusgut ist in der Tat nicht für alle erschwinglich. Wilder Kaviar kostet bis 15 000 Franken pro Kilo. Zuchtkaviar gibt es bei Caviar House & Prunier ab 1000 Franken pro Dose à 250 Gramm. Die teuerste Sorte mit dem Namen «Héritage» kostet pro 250-Gramm-Dose 2265 Franken. Insgesamt bietet sein Unternehmen sechs verschiedene Zuchtka-
viar-Sorten an. Was den Kaviar-Experten Peter G. Rebeiz sauer macht, sind Leute, die mit dem kostbaren Gut nur zeigen wollen, wie vermögend sie sind. «So etwas ist schade. Kaviar hat eine lange Geschichte. Guten Zuchtkaviar produziert man nur mit viel Liebe und Zeit.» Im Geschäft ist der heute 48-jährige Rebeiz seit er 10 Jahre alt ist. Damals hat er in der Firma seines Papas mitgeholfen. Sein Vater, ein Libanese, gründete die Firma Caviar House 1950 in Kopenhagen. Mit einer dänischen Mutter und einem libanesischem Vater versteht sich Peter G. Rebeiz, der in der Schweiz lebt, heute als «Weltmann». Im zarten Alter von 23 Jahren übernahm er in Genf das Geschäft seines Vaters, damals grösster Importeur von iranischem Kaviar. «Wir starteten in Frankreich. Aber am Anfang schmeckte der Kaviar überhaupt nicht.» Seine erste Mission war deshalb der Geschmack. Wie er merkte, spielt auch die Verpackung beim Kaviar eine wichtige Rolle. Denn das kostbare Lebensmittel muss atmen und sich entwickeln können. Zur Konservierung und Verfeinerung des Kaviars werden die Eier nach der Entnahme aus dem Fisch gesalzen. «Wir brauchten insgesamt 15 Jahre bis wir die heutige Zucht-Qualität erreichten», sagt der Kaviar-Fachmann. «Man kann nicht einfach nur ein Aquarium aufstellen und das Gefühl haben, dass es das dann sei.» Im Jahre 2004 schloss sich Caviar House unter Peter G. Rebeiz mit der französischen Störzucht Prunier zusammen. Das traditionelle Unternehmen hat in Frankreich schon 1920 Kaviar produziert. Heute ist Caviar House & Prunier das einzige Unternehmen weltweit, das zu 100 Prozent für die Qualität des Kaviars von der Aufzucht der Störe bis zum Verkauf des Kaviars in der Dose garantiert. Das Unternehmen mit 400 Mitarbeitenden betreibt dazu etwa 50 Seefood-Bars und Feinkostläden auf allen Kontinenten. Caviar House & Prunier verfügt in Frankreich über insgesamt 150 000 Fische, die
Mit Leib und Seele
Sein Laich gilt als schwarzes Gold.
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in 17 Teichen schwimmen. Jede dieser Aufzuchtstätten in Bordeaux ist so gross wie ein halbes Fussballfeld. Seine Störe produzieren insgesamt etwa 5000 Kilogramm Kaviar pro Jahr. Ein Fisch kann erst ab einem Alter von acht Jahren hochwertigen Laich produzieren. «Es dauert acht Jahre, um Kaviar zu machen, und er darf bei der Entnahme nicht länger als acht Minuten an der Luft sein, sonst ist das Produkt ruiniert», so Rebeiz. Die Kaviar-Eier können nur im Oktober, November und Dezember und dann im März, April und Mai extrahiert werden. «Dieser Kreislauf ist der Gleiche wie im kaspischen Meer», führt der Stör-Liebhaber aus. Ein Stör produziert nur alle zwei Jahre Kaviar. Der älteste Fisch in der Zucht von Caviar House & Prunier ist 17 Jahre alt. Das wäre in der Natur quasi ein Jungfisch, denn Störe können 150 bis 160 Jahre alt werden. Das Unternehmen verkauft übrigens nicht nur den Kaviar, sondern ebenso das Fischfleisch. Auch der männliche Stör landet auf dem Esstisch. «In Frankreich haben wir Teiche, in denen unsere Kunden diese Tiere gleich selber fangen können. Sie sagen dann immer: ‚Ich habe einen Kaviar an der Angel‘», erzählt Rebeiz mit einem breiten Lachen.
Die magische Zahl acht
Nach dem Zerfall der Sow jetunion Anfang der 90er-Jahre setzte sich Rebeiz persönlich dafür ein, dass der Stör weltweit auf die Artenschutzliste der UN-Konvention (CITES) gesetzt wurde. «Viele wollten damals mit Belugas das grosse Geld machen. Deshalb wäre es ohne Artenschutzbestimmung zu einer Katastrophe gekommen. Der Beluga wäre ausgestorben.» Wie Rebeiz sagt, wird er weiter alles tun um dieses Tier zu schützen. Dass man aber nur Zucht-Kaviar essen soll, wie es der WWF vorschlägt, unterstützt
Einsatz für den Stör
Rebeiz überhaupt nicht: «Das ist Unsinn, denn jeder, der wilden Kaviar isst, investiert ins Kaspische Meer. Ohne die Fisch-Wirtschaft dort würde der Stör aussterben.» Weil das Tier geschützt ist, gibt es auf dem Markt nicht immer wilden Kaviar. So hat CITES eben alle Exportquoten für ein Jahr auf null gesetzt. Wilder Kaviar aus dem Zeitraum April 2009 bis März 2010 ist deshalb illegal produziert worden. Sobald wilder Kaviar aber wieder exportiert werden darf, will Caviar House & Prunier diesen seinen Kunden wieder anbieten. Rebeiz sagt: «Ich würde gerne alle Kaviar-Sorten in meinen Läden feilbieten.» Es ist tatsächlich eine Leidenschaft für ihn.
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Leben
Dieses Gemüse ist kein Kabis Klingt furchtbar langweilig: Vertragslandwirtschaft. Ist aber ein spannender Trend: Bauern und städtische Konsumenten schliessen sich zusammen. Die einen erhalten frische Produkte aus der Region, die anderen Absatzsicherheit. Ein Blick hinter die Kulissen eines zukunftsweisenden Projektes. Marina Bolzli
Einmal im Monat stellt sich bei Monika Saner in Freiburg ein Gefühl ein, das sie an Weihnachten erinnert. Es geschieht immer an einem Mittwoch, an dem Tag, an dem der Biokorb geliefert wird. Gespannt wie ein Kind packt die Familienfrau den Sack, der mit dem Logo des Vereins «Unser Biokorb – Notre Panier Bio» bedruckt ist, aus. Verschiedenfarbige Karotten kullern ihr entgegen, Salat, Äpfel, Eier, Frischkäse. Alles Waren aus der Region, alles Bio. Im Januar 2007 ist das Projekt gestartet, mit gut 50 Abonnenten. Jetzt, drei Jahre später, sind es zehn Mal mehr. Das Spezielle: Die Konsumentinnen und Konsumenten verpflichten sich für ein Jahr, einmal im Monat einen Korb entgegenzunehmen und zahlen den Betrag im Voraus. Im Korb befindet sich, was die dem Verein angeschlossenen Betriebe aktuell herstellen – Gemüse, Käse, Honig, nach Wunsch Trockenfleisch. So entsteht für beide ein Gewinn. Für die Bäuerinnen und Bauern eine gewisse Absatzsicherheit, für die Konsumierenden das gute Gefühl, frische und saisonale Ware aus der Region zu bekommen. Zwischenhandel gibt es nicht. So stimmt der Preis für beide Seiten. Zusammengestellt werden die Körbe auf dem Hof von Urs Gfeller in Sédeilles, einem kleinen Dorf zwischen Romont und Freiburg, in das nicht ganz jede Stunde ein Postauto fährt. Jetzt, der Frühling streckt zögernd seine Fühler aus, wirken die Felder noch kahl, doch Urs Gfeller und seine zehn Angestellten
20 Rüeblisorten, 1 Familienbetrieb
Hier gibt es Bio-Food im Abo Wenn sich landwirtschaftliche Produzenten mit Konsumenten zusammenschliessen, heisst dieses Konzept Vertragslandwirtschaft. Mittels Jahresverträgen verpflichtet sich die Konsumentenseite zur Abnahme der Produkte, die Produzentenseite hat eine Abnahmegarantie und trägt ein weniger hohes Risiko. In der Westschweiz gibt es über 20 regionale Projekte, in der Deutschschweiz ist neben «Unser Biokorb – Notre Panier Bio» eben ein Projekt in Bern gestartet. SoliTerre beliefert seit März wöchentlich 80 Haushalte in der Stadt Bern. Auch in Zürich soll mit ortoloco demnächst ein Projekt gestartet werden. In Basel gibt es seit 30 Jahren den Birsmattehof, ein einzelner, genossenschaftlich geführter Betrieb, der wöchentliche Abos anbietet. www.bio-fr.ch, www.cocagne.ch, www.soliterre.ch, www.birsmattehof.ch, www.ortoloco.ch
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arbeiten bereits auf Hochtouren. Die meisten der Setzlinge ziehen sie selbst, in Tunneln lugen sie schon hervor. Etwa 270 verschiedene Arten pflanzt Urs Gfeller an, er bemüht sich, auch spezielle Gemüse auszuprobieren, letztes Jahr waren es zum Beispiel 20 unterschiedliche Rüeblisorten. Er verkauft sein Gemüse nur über Direktvermarktung, will sich dem Preisdiktat der Grossen nicht ausliefern, bietet seine Waren übers Internet, im Hofladen, auf dem Markt und durch die Vertragslandwirtschaft feil. Jeden Dienstag werden in einem kühlen Lagerraum auf dem Hof die Körbe gefüllt. Zuvor hat Urs Gfeller den Inhalt zusammengestellt, er versucht, eine breite Vielfalt anzubieten und doch möglichst viele Produktionsbetriebe zu berücksichtigen. Die Waren bestellt er bei den Bauern, die ihm die Sachen liefern. Urs Gfellers Frau Katrin füllt die Körbe, Gfellers Vater Gottfried fährt sie mittwochs in die verschiedenen Depots.
Bauern, die nicht jammern Die Familie Gfeller ist vom Verein angestellt, wird für ihren Aufwand bezahlt. Das geht, weil ein kleiner Prozentsatz des Korbpreises in die Administration wandert. Knapp zehn Prozent ihres Umsatzes machen die Gfellers mit dem Bio-Korb. Der Kontakt mit der Kundschaft könnte noch etwas enger sein, findet Urs Gfeller. Meist sehe man sich am «Tag der offenen Tür», der regelmässig auf verschiedenen Höfen durchgeführt wird. Gottfried Gfeller hat es diesbezüglich besser. Jeweils mittwochs fährt er die Routen ab, bringt die Körbe in die Depots, eins von ihnen befindet sich im Keller von Monika Saner. Die Idee des BioKorbes hat ihr schon immer gefallen, auch der Gedanke dahinter: «Die Bauern jammern nicht nur, sondern machen selbst etwas.» Weil Monika Saner arbeitstätig ist, wollte sie mit den Nachbarn ein eigenes Depot im Keller einrichten. Was mit acht Körben im Dezember 2008 anfing, sind jetzt monatlich über 30 Körbe geworden. Wenn die dreifache Mutter zu Hause ist, hilft sie Gottfried Gfeller beim Hineintragen. Und verrät dabei, dass es auch unter den Korb-Abonnenten Austausch gibt: «Meine Familie mag zum Beispiel keinen Kabis», sagt sie. Diesen gebe sie nun regelmässig einer Nachbarin, die ihr im Gegenzug Vollkornmehl abtrete, mit dem sie nichts anzufangen wisse. So erübrigt sich auch die Frage, wie Monika Saner damit umgeht, wenn sie etwas im Korb nicht mag. Das sei sowieso selten, sagt sie und lacht, meistens überwiege die Freude. Vor allem, wenn es blaue Kartoffeln gebe: «Die mögen meine Kinder am liebsten.»
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Neuer Klimahörpfad von myclimate in Zermatt Zermatt – Gornergratbahn – Monte RosaGletscher – Neue Monte Rosa-Hütte: Das sind die attraktiven Stationen des Klimahörpfades mit Blick auf atemberaubende Viertausender. Die Hörpfad-Erzähler sinnieren über den Klimawandel, staunen über die Spezialisierungen der Gebirgspflanzen und Alpentiere, lachen über Mark Twains Abenteuer am Riffelberg, treffen einen bärtigen Mann, der mit Ihnen ein Steinmännchen baut, und laden die Zuhörer ein, eine knifflige Gleichgewichtsübung zu machen. Den Abschluss des Hörpfades bilden anregende Klimarätsel im Inneren der energieautarken Neuen Monte Rosa-Hütte des SAC. Die Hörstationen können als Audioguide in Zermatt gratis gegen ein Depot ausgeliehen oder auf www.klimahoerpfad.ch auf den eigenen Ipod heruntergeladen werden. Geeignet ab 12 Jahren, Wanderung 3 bis 4 Stunden, Hörgeschichten 45 Minuten. Nehmen Sie teil am Wettbewerb zur Eröffnung! Gewinnen Sie die exklusive Erstbegehung des Klimahörpfads vom 24. Juli 2010. Begleiten Sie Schweizer Celebrities auf der Wanderung von Zermatt bis zur Neuen Monte-Rosa-Hütte (inkl. Mahlzeiten und Übernachtung). Reinklicken und teilnehmen bis Ende Mai 2010 auf www.klimahoerpfad.ch.
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claro fair trade steht für fair gehandelte, natürliche und einzigartige Spezialitäten aus dem Süden. Das kommt allen zugute. Wir im Norden erhalten ausgezeichnete Lebensmittel und hochwertige Handwerksprodukte, die Partner im Süden Zugang zu unseren Märkten und einen fairen Preis für ihre Erzeugnisse. So fördern Konsumenten mit jedem Kauf einer feinen claro Spezialität die Artenvielfalt in einer kleinräumigen Landwirtschaft und unterstützen soziale Projekte. Hohe Qualität, langfristige Beziehungen und Vertrauen sind Werte, für die das Unternehmen einsteht und seit über 30 Jahren lebt. Gewinnmaximierung zu Lasten der Produzenten ist tabu. Gewinne fliessen in die Entwicklung des Geschäftes und die gezielte Förderung der Partner im Süden. Den nächsten Wachstumsschritt will claro fair trade mit Eigenkapital finanzieren und sucht deshalb neue Aktionäre. Bereits mit einer Aktie für 350 Franken wird man Mitbesitzer.
RFP. Je mehr Familien in einem Haus zusammen kommen, desto enger wird es zeitlich bei der Belegung der vorhandenen Waschräume. Für die grösste Verzögerung des Ablaufs sorgt am Waschtag das Trocknen der Wäsche. Oft entwickelt sich in den Trockenräumen zudem eine hohe Luftfeuchtigkeit, was den Trocknungsvorgang zusätzlich erschwert. Die neuen Raumluft-Wäschetrockner Bora sind ideal, um die Trocknungsbedingungen zu optimieren. Bora Raumluft-Wäschetrockner sind das Resultat der grossen Erfahrung des Herstellers roth-kippe AG im Bereich der Bauaustrocknung und Winterbau-Heizung. So liefern die Geräte höchste Trockenleistung bei niedrigstem Energieverbrauch, und das ganz einfach auf Knopfdruck. Die moderne Komfortsteuerung macht eine einfache Bedienung möglich. Während der kompakte und platzsparende Trockner die Wäsche schonend und praktisch knitterfrei trocknet, kann man sich anderen Dingen widmen. Dank Spezialventilatoren und gummigelagerten Schwingungsdämpfern arbeitet der Apparat sehr leise und sorgt im Nebeneffekt auch noch für trockene Räume. Energieverbrauch und Umweltbelastung hatten bei der Entwicklung der Bora-Trockner erste Priorität. Die integrierte Einschaltverzögerung macht es möglich, dass der Trockenvorgang erst während des Strom-Niedertarifs läuft. Die Benutzung kann zu bestimmten Zeiten durch Sperrprogrammierung auch verhindert werden.
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Ist die Zeit nun reif für eine ökologische Wirtschafts- und Finanzreform? In der Frühjahrssession im März hat der Nationalrat die Motion Heiner Studer an den Bundesrat überwiesen, die vom Bundesrat Vorschläge verlangt, wie das Steuerwesen umweltgerechter ausgestaltet werden kann. Die Grünliberale Partei präsentierte Ende Februar ein neues Konzept für eine ökologische Steuerreform: Eine Steuer auf nicht-erneuerbaren Energieträgern soll die Mehrwertsteuer 1:1 ersetzen. Es wird also wieder auf verschiedenen Ebenen über eine Ökologiesierung des Steuersystems diskutiert. Sabina Döbeli, Öbu Die Ausgestaltung des Steuersystems betrifft in besonderem Masse die Wirtschaft, deren langfristiger Erfolg durch veränderte Umweltbedingungen in Frage gestellt werden kann. Die Öbu, das Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften, hat bereits Ende der Neunziger Jahre ein Positionspapier zu Energieabgaben verfasst und diskutiert gegenwärtig wieder mit ExpertInnen aus dem In- und Ausland über eine sinnvolle Ausgestaltung einer ökolo gischen Wirtschafts- und Finanzreform. Die Lösung der anstehenden Probleme soll zur Entlastung der Umwelt und gleichzeitig zu einer Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit führen. Es sind Strategien zu verfolgen, welche die notwen digen Veränderungen als Chance nutzen. Nur ein dynamisches Gleichgewicht zwischen ökologischen, ökonomischen und sozialen Anforderungen
ist nachhaltig und zukunftsweisend. Die derzeit noch praktizierte Verschwendung wertvoller Ressourcen kann auf längere Sicht aus Gründen der Umweltzerstörung und der Ressourcenknappheit kein gangbarer Weg bleiben. Die Auswirkungen auf das Klima, aber auch auf andere Umweltbereiche gefährden unsere Lebensgrundlagen und damit auch die Basis für unsere Wirtschaft. Im heutigen Steuersystem wird vor allem der Faktor «Arbeit» belastet, der knappe Faktor «natürliche Ressourcen» hingegen kaum. Werden die knappen Wirtschaftsgüter besteuert, ist davon aus zugehen, dass sie sparsam eingesetzt werden. Eine ökologische Steuerreform soll deshalb den Naturverbrauch als neues Steuersubstrat einführen, als zusätzliche Säule des gesamten Steuersystems, bei gleichzeitiger Senkung der Belastung von Arbeit. So gesehen ist eine Abgabe auf Energieeinsatz oder Schadstoffemissionen bei gleichzeitiger Senkung der Lohnnebenkosten einer von vielen Schrit ten. Das Ziel heisst: Nachhaltiger Nutzen für Umwelt und Betriebe. Die Öbu erachtet eine generelle Energieabgabe als den nächsten konkreten Schritt einer ökologischen Steuerreform und stellt sieben Leitsätze für deren Wirtschaftsverträglichkeit auf: Die Wirtschaft ist derzeit nicht oder erst ansatzweise nachhaltig. Dadurch wird die Grundlage unserer Existenz gefährdet. Eine massive Reduktion des Ressourcenverbrauchs («Faktor 4») ist daher das strategische Ziel. Die Einführung einer Energieabgabe ist ein sinnvoller Schritt in die richtige Richtung: Schadstoffemis sionen werden verringert, die Ressourceneffizienz erhöht.
I Notwendigkeit
II Wirksamkeit Eine Energieabgabe muss eine Reduktion der Schadstoffe und eine absolute Verringerung des Ressourcenverbrauchs ermöglichen. Dazu muss sie so hoch angesetzt werden, dass sie einen Motor bildet für ökoeffiziente Innovationen. Sie soll die Phantasie aller Akteure der Wirtschaft anregen, umweltschonende Verfahren und Produkte zu entwickeln, und die erfolgreiche Umsetzung entsprechender Projekte lohnend machen. Die Geschwindigkeit der Einführung der Energieabgabe muss eine Entwicklung der Wirtschaft in Richtung Ökoeffizienz erlauben.
III Planbarkeit
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ZKB Nachhaltigkeitspreis für KMU Die ZKB zeichnet nachhaltige KMU aus. Der mit CHF 150 000.– dotierte ZKB Nachhaltigkeitspreis für KMU prämiert kleine und mittlere Schweizer Unternehmen, welche im Rahmen ihrer unternehmerischen Tätigkeit einen herausragenden Beitrag im Bereich der nachhaltigen Entwicklung leisten. Er soll den Preisträgern neben der Belohnung und Anerkennung ihrer Leistung einen Publizitätsgewinn bringen und weitere KMU motivieren, Nachhaltigkeit in ihren Unternehmen umzusetzen. Partnerorganisationen der ZKB sind das Zentrum für nachhaltige Unternehmensund Wirtschaftspolitik (Center for Corporate Responsibility and Sustainability, CCRS), der WWF und die Öbu. Die Gewinner 2009 ZKB Nachhaltigkeitspreis für KMU 1. Platz: Remei AG, Rotkreuz (Produktion von modischen Textilien aus fairer Bio-Baumwolle). 2. Platz: INFRAS AG, Zürich (unabhängiges Forschungs- und Beratungsbüro in Zürich und Bern, baut Brücken zwischen Forschung, Wirtschaft und Politik). 3. Platz: Druckerei Feldegg AG, Zollikerberg (Klimaneutraler Druck für mehr Umweltfreundlichkeit im Betrieb). Nächste Preisverleihung: Januar 2011
Sie muss die Entwicklungszyklen und Investitionsplanungen der Wirtschaft berücksichtigen. Der eingeschlagene Kurs muss kontinuierlich verfolgt werden, damit die Unternehmen ihre Effizienzstrategien auf ein verlässliches Ziel ausrichten können. Die Energieabgabe muss vollumfänglich durch die Senkung bestehender Abgaben an Wirtschaft und Bevölkerung rückerstattet werden. Das Instrument darf nicht zur Erhöhung der Staatsquote dienen.
IV Mittelverwertung
Die Rückerstattung soll neutral auf Wirtschaft und Bevölkerung erfolgen. Die Wirtschaft profitiert durch eine Senkung der Kosten für den Produktionsfaktor Arbeit, was sich positiv auf die Beschäftigung auswirken wird.
Existenz im globalen Wettbewerb zu ermöglichen, ist die internationale Harmonisierung der Abgabesysteme notwendig und prioritär anzustreben. Die Energieabgabe soll nicht teuerungswirksam sein, da sie vollumfänglich rückerstattet wird. Eine Anbindung an den Teuerungsindex würde die Lenkungswirkung unerwünscht abschwächen.
VII Indexneutralität
V Verteilungsneutralität
Eine nachhaltige Wirtschaft verlangt eine breite Mischung von verschiedenen Branchen und Sektoren. Um in unserem Land allen Arten von Unternehmen eine
VI Internationale Verträglichkeit
Öbu – Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften Öbu, das Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften in der Schweiz, ist Think-Tank für Umwelt-, Sozial- und Managementthemen. Die Öbu realisiert unternehmensspezifische und wirtschaftspolitische Projekte und fördert den Erfahrungsaustausch zwischen den gut 350 Mitgliedsunternehmen.
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Umwelt
Attacke aufs Gartenreich Man kann im Garten einen Vernichtungskrieg führen. Oder die Weitsicht walten lassen. Hauptsache die Schädlingsbekämpfung geschieht mit natürlichen Mitteln – alles andere wäre ein Eigengoal. Gabriela Bonin
Es krabbelt und kriecht, es sabbert und schleimt. Der Lenz ist da, und mit ihm erwachen wild entschlossene Truppen von Wollläusen, Spinnmilben und Schildläusen. Heerscharen von Schnecken, Raupen und Larven robben sich zu den Fronten – die Gartenreiche stehen unter Attacke. Ausgehungert fallen die Schädlinge ein, verfressen, verkleben, verspinnen, verbrennen unsere grünen Schützlinge und saugen ihnen den Saft aus den Lebensadern. Wir blasen zum Halali und greifen zu... ja, zu was denn eigentlich? Zum Giftspray etwa? Besser nicht! Damit würden wir auch vielen Nützlingen den Garaus machen – was später zu erneutem, verstärktem Befall von Schädlingen führt – das wäre ein Eigengoal. Zudem will man keine selbst vergifteten Beeren oder Tomaten verspeisen. Kriechtruppen einsetzen Besser setzen wir auf natürliche Schädlingsbekämpfungsmittel und führen eigene Kriechtruppen in die Schlacht: Da gibt es etwa die so genannten Nematoden, weisse Fadenwürmer, die man im Millionenpack für wenige Franken kaufen kann. Sie gehen einem der häufigsten Feinde an die Kehle, dem Dickmaulrüssler. Das ist ein Käfer, der sich am liebsten an hartlaubige Pflanzen heran macht. Man erkennt an den halbmondförmigen Frassspuren an den Blättern, dass er am Werk war. Seine Larve wiederum frisst die Wurzeln der Pflanzen. Sie wird bis zu 12 Millimeter lang, ist weisslich gefärbt und hat eine braune Kopfkapsel. Hier kommen nun die Nematoden zum Zug. Sie gelangen via Giesswasser in die Erde, spüren die Larven auf – und schlürf! – saugen sie aus. Ihr Festessen ist absolut bio, geschadet wird lediglich dem Schädling. Somit wären seine Lar-
ven k.o.; den Käfer selbst können wir in seinen aktiven Abendstunden von den Sträuchern schütteln, einsammeln und vernichten. Blättläuse fressen Auch die Blattläuse dienen manchen Nützlingen zum Festschmaus: Hierfür besorgt man sich die Larven des Adalia-Käfers (April ist die beste Zeit dafür). Daraus schlüpfen hübsche Marienkäfer, die nur eines im Sinn haben: Blattläuse à discretion verspeisen. Ein weiteres Bei spiel aus dem Angebot der Andermatt Biogarten AG, dem grössten Schweizer Anbieter natürlicher Schädlingsbekämpfung, sind die Tricho-Schlupfwespen. Sie lassen sich zur Bekämpfung von Mehl-, Speicher- und Dörrobstmotten einsetzen. Ebenso können Bazillen und Viren gewissen Schädlingen entgegenwirken: Das so genannte Apfelwicklergranulosevirus wirkt ausschliesslich gegen die Obstmade. Nützlinge sowie alle anderen Insekten wie etwa Bienen oder Schmetterlinge wer den durch die Anwendung des Präparates nicht be troffen. Das Bacillus thuringiensis wiederum vernichtet verschiedene Schadraupen auf Gemüse, Obst, Reben und Zierpflanzen. Im Kampf gegen Spinnmilben oder Blattläuse scheinen bei Hobby-Gärtnern wahre Killerinstinkte zu erwachen. In den einschlägigen Internetforen liest man, wie sie die Viecher erfrieren, erträn ken oder gar mit einem Sud aus alten Zigaretten vergiften wollen... Das gelingt indes nicht immer. Was besser hilft, sind alt bewährte Hexenrezepte, also stinkig-grüne Kräutersuppen und Knoblauch sude. Ein Brennnesselsud schafft beispielsweise Abhilfe gegen Blattläuse. Eine Knoblauchbrühe wiederum hilft gegen Pilzbefall an Rosen.
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Doch fragt es sich, ob man als Naturfreund wirklich tausende von Lebewesen vernichten will – selbst wenn es sich um Schädlinge handelt. Es gibt auch sanftere Methoden, um seinen Garten zu schützen – und zwar durch Prävention. Das bedeutet in erster Linie: Nützlinge anlocken. Also möglichst heimische Pflanzen setzen, da sie den Nützlingen Nahrung bieten. Zudem sind sie robuster als Exoten und somit an sich weniger anfällig gegen Schädlinge. Im weiteren sollte man Wohnraum für Nützlinge schaffen, also beispielsweise ein „Insekten-Hotel“ in Betrieb setzen. Darin können sich Florfliegen ansiedeln. Sie und ihre Larven fressen unter anderem Blattläuse. Ein Haufen aus Ästchen und Blättern lädt Igel dazu ein, sich niederzulassen – sie verdanken es dem Gärtner, indem sie ihm die Schnecken wegfressen. Auch mit bestimmten Pflanzen kann man Schädlinge vertreiben: Lavendel und Rainfarn beispielsweise wehren Ameisen ab. Den Kohlweissling wiederum vertreibt man mit Dill, Salbei oder Thymian. www.kleingaertnerin.de, www.biogarten.ch,
Nützlinge anlocken
www.gartenforum.de, http://gaertnerblog.de/blog/2006/ florfliegenkasten-und-insektenhotel-bauen; http://gaertnerblog.de/blog/schadbilder-krankheitenschaedlinge
Mit eigener Kriechtruppe lässt sich die Schlacht gegen Schädlinge gewinnen .
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Umwelt
Grüne Mikrokosmen im Stadtgrau Bislang von Alten und Immigranten bevölkert, neuerdings auch von Familien und jungen Städtern begehrt: Der Schrebergarten wird hip. Doch das Angebot sinkt und die Wartelisten werden immer länger. Gabriela Bonin Ein eigener Mikrokosmos ist das, die Schrebergartenwelt: Da wetteifern «dr Ätti», «s’Nani» und «il Nonno» um die schönsten Kletterrosen; da buddeln Deutsche, Spanier und Ungaren in Helvetias Erdreich; es werkeln Christen, Muslime und Ungläubige einträchtig nebeneinander. Unter den Flaggen aller Herrenländer riecht es nach gegrillten Bratwürsten, Merguez und Ćevapčići. Bislang dominierte in den Schrebergärten die Nachkriegsgeneration, die noch wusste, wie man mit eigenen Kartoffeln den Hunger bekämpft. Hinzu kamen viele Emmigraten, in den sechziger Jahren vor allem die Italiener, die aus der Heimat Samen und Setzlinge brachten, damit ihre Esskultur hier echte Wurzeln schlagen würde. Liebevoll hätschelten sie ihre Feigenbäumchen, Peperoni und Artischocken. Sorgfältig zogen sie Ackerbohnen, auf dass die Nonna die «minestra di fava» originalgetreu köcheln würde. Noch vor kurzer Zeit fanden Familiengartenvereine für freie Parzellen kaum neue Pächter. Zu altbacken und kleinkariert war das Image der Schrebergärtner. Wer aus dem Kreis der jungen, hippen Städter wollte sich freiwillig zu jenen vermeintlichen Bünzli gesellen und sich an eine sture Drei-Drittel-Regel halten: ein Drittel Gemüse, ein Drittel Blumen, ein Drittel «Freizeit» (sprich: Sitz- und Spielflächen)? Das hat sich radikal geändert. «Noch vor vier, fünf Jahren hatten wir extrem Mühe, freie Parzellen loszuwerden», erinnert sich Rose-Marie Nietlisbach, Präsidentin des Familiengartenvereins Zürich-Wipkingen. «Inzwischen haben wir lange War telisten.» Dasselbe gilt für die ganze Schweiz: «Die Nachfrage in allen Regionen wird immer grösser»,
Zeigen, wie eine Karotte wächst
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«City Gardening» nennt sich dieser Trend neudeutsch: Michelle Obama macht es vor. Kaum war sie im Weissen Haus eingezogen, griff sie vor dem Regierungsgebäude medienwirksam zur Schaufel und hob neue Beete für Bio-Tomaten aus. Ähnlich so genannte «Lohas» denken gleich. Und der Familiengartenverein war clever genug, sich diesen neuen Ansprüchen zu stellen. Er hat seine Regelungen gelockert: mehr Lifestyle und Freiheit, gezielte Förderung des naturnahen und biologischen Gärtnerns, weniger Regeln, die Drei-Drittel-Verordnung ist passé. Heute wird in Schrebergärten mehr genossen und weniger geackert. «Im Garten trifft man sich nach getaner Arbeit öfter mit Freunden, es wird mehr gefeiert als früher, und das Gärtnern wird relaxter betrieben», sagt Rose-Marie Nietlisbach. Was indes gleich blieb: Die Integrationsförderung der Ausländer, die tolerante Nachbarschaft, die gesundheitsfördernde, sinnvolle und ökologische Freizeitbeschäftigung.
Michelle Obama zeigt Flagge
sagt Walter Schaffner, Präsident des Schweizer Familiengärtner-Verbandes. Die Gründe für diesen Gesinnungswandel: Biotrend, Rückbesinnung auf die Natur und Wirtschaftskrise. Heutzutage wollen viele Eltern ihrem Nachwuchs zeigen, wie eine Karotte wächst. Einige Familien stellen aufgrund knapper gewordener Budgets auf eine teilweise Selbstversorgung um. Immer mehr Menschen in grauen Siedlungen sehnen sich nach ihrem eigenen Erholungs- und Grünraum.
Gift statt Bio Doch just in einer Zeit, in der das Interesse am Schrebergarten steigt, sinkt das Angebot. Neue Untersuchungen zeigen, dass zahlreiche Schrebergärten auf alten Deponien oder Industrieflächen angesiedelt wurden, deren Böden mit gefährlichen Stoffen belastet sind – so sehr, dass sie zum Teil geschlossen werden mussten oder grosse Sanierungen nötig sind. In Luzern beispielsweise sollen 870 stark verseuchte Parzellen aufgelöst und für 3,5 Millionen Franken saniert werden. Danach sollen nur noch 600 Parzellen frei gegeben werden. Ausserdem dienen den Gemeinden viele Areale als Reserve-Bauland. Steigt deren Bedarf an Bauland, müssen die Schrebergärtner ihre Parzellen abgeben. So sind in Zürich rund 300 Schrebergärten gefährdet, in Basel etwa 1200, in Bern etwa 150. «Das geht ans Lebendige», sagt Walter Schaffner.
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Umwelt
Mit den Schnecken zur Ruhe Für viele Menschen ist der Garten ein kleines Paradies. Dass man übers Rosen schneiden, Unkraut jäten und Holz stapeln auch zu sich selber finden kann, zeigt der Biologe und Gartenfachmann Reto Locher in seinem Buch «Meditatives Gärtnern». Er eröffnet darin völlig neue Wege in die Gartenwelt. Daniela Schwegler Zur Mitte finden und zu sich selber kommen ist in unserer hektischen Zeit nicht einfach. Gärtnern sei ein hervorragender Weg dazu, sagt Reto Locher. Der 51-jährige Gartenfachmann, Biologe und Autor aus Luzern beschreitet in seinem Garten neue Wege. Er versucht, Gartenarbeit auf meditative Art und Weise zu verrichten. Dabei beobachtet er nicht nur, was im Garten geschieht, sondern auch, was der Garten in seinem Inneren bewegt. Neue Wege im Gärtnern hatte der gebürtige Innerschweizer schon während seines Biologiestudiums in Basel beschritten. In einem Hinterhof beackerte er ein Fleckchen Erde und übte sich im naturnahen Gärtnern, das Gartenpioniere damals gerade neu entdeckten: Statt der ausländischen Geranien, Stiefmütterchen und Fresien waren einheimische Pflanzen wie Königskerze, Natternkopf und Leinkraut Trumpf. Da es noch keine Naturgärtnereien gab, musste Reto Locher die Pflanzen meist selber suchen und ausgraben. Obwohl sein Experimentierfeld ziemlich abenteuerlich aussah, machte ihm die Gartenarbeit Freude: «Ich habe viel gelernt.» Inspiriert zum meditativen Gärtnern wurde der Umweltfachmann später durch Zen, seine
Königskerze und Leinkraut
buddhistische Meditationspraxis, die er sich zum Ausgleich seiner Tätigkeit als Leiter einer Kommunikationsagentur aneignete. «Sie brauchen nur eine Viertelstunde Zeit für sich selbst. Das sollten Sie sich wert sein», hatte ihn sein Meditationslehrer ermuntert. Seither verbringt Reto Locher während der Saison täglich mindestens eine Viertelstunde im Garten. Bei der Gartenarbeit komme er sich selber auf den Grund, sagt der Naturfreund. Beim Schnecken aus dem Garten entfernen übt er sich zum Beispiel in Gelassenheit. Die im Frühling sich ganz langsam öffnenden Kamelienknospen werden ihm zu Symbolen der Geduld. Und die stacheligen Kakteen zum Lehrstück mit seinen eigenen Widerhaken. Dass ein solcher Zugang zum Gärtnern auch zur echten Herausforderung werden kann, wird im Kapitel «Jäten und Wut» deutlich. «Jäten ist mühsam!», macht er dort seinem Unmut Luft. Und erinnert sich ans Freilegen des Plattenwegs entlang des Rosengartens. Ganze Grasbüschel mussten wei chen. Glücklicherweise lösten sie sich leicht. Als widerspenstiger erwies sich das eingeschleppte, ausländische Sonnenröslein. Hartnäckig krallte es sich mit seinen Wurzeln im Boden fest und trieb den Gärtner damit zur Weissglut. Jedes Jahr stellt es sich ihm von neuem in den Weg, zusammen mit vier, fünf anderen Unkräutern, die ihm das achtsame Gärtnerleben schwer machen. Sich mit den Unkräutern abmühend, sieht er sich mit seinem eigenen Zorn und Ärger konfrontiert. Die widerspenstigen Pflanzen würden ihm zum Sinnbild eigener Schwächen, die immer wieder auftauchen, und bearbeitet werden müssten, so Reto Locher.
Symbole der Geduld
«Im Garten arbeitend lerne ich mich selber immer besser kennen», sagt der Gartenspezialist. Indem er den Garten beackere, arbeite er an sich selbst. Wie innen, so aussen. «Wir leben heute stark im Aussen. Unser westlicher Kulturkreis steckt richtiggehend in Äusserlichkeiten fest. Die Fassade und Verpackung sind alles», stellt Reto Locher fest. Die innere Entwicklung bleibe dabei auf der Strecke. «Sie wird sträflich vernachlässigt», bedauert er. Das bringe nicht nur den einzelnen Menschen aus dem Gleichgewicht,
Innere Entwicklung
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Meditatives Gärtnern Reto Locher, Jahrgang 1958, hat Biologie studiert. Er machte Gärtnern zu seinem Hobby und Schreiben zu seinem Beruf. Heute leitet er eine im Umweltbereich tätige Kommunikationsagentur in Luzern. Gärtnern ist fester Bestandteil seines Lebens. Im Garten finde er zur Ruhe und zu sich selbst, sagt Locher. In seinem Buch «Meditatives Gärtnern» gibt er einen Einblick in das achtsame Gärtnern durch die Jahreszeiten hindurch. Die 32 Kurzgeschichten werden begleitet von berauschend schönen Bildern aus seinem Garten. Meditatives Gärtnern – Auf dem Weg durch den Garten und zu sich selbst, Edition Commcare / Schirner Taschenbuch, 2009, 96 S., Fr. 29.– (inklusive Versand). Bestelladresse: Locher, Schmill, Van Wezemael & Partner AG, Mühlenplatz 4,
sondern auch die Natur und Umwelt. «Die innere und äussere Entwicklung hängen zusammen», ist für ihn klar. «Der Weg in eine nachhaltige Zukunft führt deshalb über unser Inneres. Anstehende Probleme wie Klimawandel oder Wasserknappheit können wir nur lösen, wenn wir eine integrale Sicht der Welt erlangen. Wir müssen unseren Blick nicht nur für die äusseren, naturwissenschaftlich fassbaren Phänomene schärfen, sondern auch unser unser Bewusstsein verfeinern, indem wir unsere innere Welt aufmerksam betrachten und schulen.» Die Gartenarbeit steht für den Umweltexperten am Anfang auf dem Weg in Richtung einer Zukunft, die ein Stückchen näher am Paradies liegt. Der Garten – selber Sinnbild des Paradieses – dient ihm dabei als Spielwiese und Experimentierfeld.
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Bauen hat immer etwas mit Zukunft zu tun
Zukunftsgerichtet zu bauen bedeutet heute, nachhaltig im Sinne der nächsten Generationen zu handeln. Die notwendige Ausrichtung der Baubranche auf Klimaschutz, Energieeffizienz und Ressourcenschonung führt dabei unweigerlich zum ältesten Baustoff: Holz. Der Hightech-Rohstoff aus dem Wald gewinnt immer mehr an Akzeptanz. Holz konzentrierte sich in den letzten Jahren vermehrt auf energieeffiziente, qualitativ hochstehende Bauten und schaffte sich eine Vorreiterrolle im nachhaltigen Bauen. Renommierte Holzbauunternehmen wie die Renggli AG aus Sursee LU investie ren seit Jahren in den Fortschritt der zukunftsweisenden Holzbauweise. Eine Vielzahl von Vorzeigeprojekten im In- und Ausland demonstriert die stetig wachsende Akzeptanz des Baustoffs Holz. Diese Entwicklung liegt einerseits im professionalisierten Auftreten der Holzbranche, andererseits finden sich immer mehr Bauherren und Bauträger mit hoher Affinität zum Rohstoff Holz. Vielleicht weil sie es als ideales Konstruktionsmaterial für energieeffiziente Gebäude erkannt haben oder weil sie vom Sinn der Nutzung eines nachhaltigen, ressourcenschonenden Rohstoffs überzeugt sind. Hightech-Baustoff Holz Als Baustoff ist Holz sehr gut zu bearbeiten, flexibel einsetzbar und mit anderen Materialien bestens zu kombinieren. Die Vorzüge des natürlichen Baustoffes sind zudem deutlich spürbar: Dank angenehmen Oberflächentemperaturen garantieren Holzbauten eine hohe Behaglichkeit in den Innenräumen, erzeugen ein
Gefühl von Wärme und sorgen für ein optimales Raumklima. Holzbauten gelten darum auch als Promotoren energieeffizienter Baustandards. Bei Minergie-Bauten drängt sich Holz als natürlicher, erneuerbarer Rohstoff auf. Denn Holz ist hoch leistungsfähig, verlangt nur wenig Aufwand an grauer Energie für den Bau und die spätere Entsorgung. Mit der Erfüllung des Minergie-Standards kommen in einem Holzhaus dazu die Vorzüge der hervorragenden Wärmedämmung, der kontrollierten Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung sowie der Einsatz erneuerbarer Energien zum Tragen. Und Energieeffizienz lohnt sich. Ein Holzhaus im Minergie-Standard ist eine Investition in die Zukunft, es garantiert eine hohe Werterhaltung und Qualität des Hauses und senkt die Energiekosten beträchtlich. Die Renggli AG gehört zu den Pionieren des energieeffizienten Bauens mit Holz. Sie baut seit Jahren konsequent nach den Minergie-Baustandards und verankert Umweltschutz als Teil der Unternehmensphilosophie. Die hohe Qualität energieeffizienter Gebäude ist beim erfahrenen Holzbauer spürbar und messbar. In nachhaltiger Holzbauweise werden Bauvorhaben vom individuellen Einfamilienhaus bis hin zum mehrstöckigen Wohn- und Geschäftshaus in
Gebäude mit Mehrwert
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So schön kann Energiesparen sein – Modern und behaglich ist treffend für das heutige Wohn gefühl im Holzhaus.
wertbar ist, nicht zu nutzen. Die Finanzkrise zeigt, wie wichtig Investitionen in zukunftssichernde, nachhaltige Werte sind. Ein energieeffizientes Gebäude ist ein solcher Wert.
moderner Holzbau-Architektur qualitätssicher geplant und realisiert. Durch die Förderung einheimischer Energieträger und der klugen Nutzung von Sonnenenergie und Abwärme liefern diese Häuser wertvolle Beiträge zum Umwelt- und Ressourcenschutz. In der heutigen Zeit kann kein Investor oder Bauherr mehr bloss seine eigenen Interessen verfolgen und die Welt rund um seinen Bauplatz herum ausblenden. Wer baut, trägt Verantwortung. Über den Tag hinaus – über die Generation hinaus. Dabei geht es nicht nur darum, Heizkosten zu sparen, sondern auch um fossile Rohstoffe. Nachhaltigkeit ist der Massstab, an dem nachfolgende Generationen uns messen werden. So gesehen wäre es unverantwortlich den Rohstoff Holz, der ohne Zugabe von Energie vor unserer Haustür wächst, hundertprozentig reziklierbar ist und CO2-neutral als Heizstoff ver-
Wer baut, trägt Verantwortung
Heimelig war gestern Holzbauten sind heute nicht mehr nur «heimelig». Die neue Holzbauarchitektur ist aussergewöhnlich, modern, individuell und schön. Holz bietet schier unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten. Die Renggli AG steht Bauherren aus der ganzen Schweiz von der Baulandsuche bis zum Hauseinzug in allen Belangen kompetent zur Seite. Als General- oder Totalunternehmer verwirklicht der Holzbauer jedes Bauprojekt – ob Neu- oder Umbau – in hoher Qualität und zum Fix preis. Dabei kombinieren alle Projekte wie selbstverständlich Energieeffizienz mit Komfort ohne Verzicht.
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Mitarbeit an dieser Ausgabe Mark Baer Marina Bolzli Gabriela Bonin Beatrice Fankhauser Andreas Güntert Daniela Schwegler Illustration und Foto Christian Helmle Getty Images: Creative Crop, Image Source Dea Picture Library, Gazimal Spencer Jones, GAP Photos Lee Avison, Jan Mammey PhotoAlto/Ale Ventura iStock: btrenkel, Gansovsky Vladislav Evelin Elmest
Jacob Wackerhausen Stefano Maccari sf_foodphoto Katarzyna Krawiec scol22, arlindo71 dave willman, Chris Price narvikk Inserate Mediaforce AG Martin Spälti, Anzeigenleitung Webereistrasse 47, 8134 Adliswil Tel. +41 (0)44 772 22 77 Fax +41 (0)44 721 19 01 Gestaltung und Produktion Karin Engler k.engler@profilepublishing.ch
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©ProfilePublishing GmbH, 8623 Wetzikon Nachdruck und elektronische Wiedergabe nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.ecoLife übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder und Datenträger aller Art.
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Aufgezeichnet von Daniela Schwegler
«Auch ein Metzger kann cleantech sein»
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Nick Beglinger ... «Heute verbindet ein Chinese die Schweiz mit Schokolade, Bergen und Banken. In Zukunft soll ihm spontan Cleantech in den Sinn kommen. Unser Land soll weltweit als Leader im nachhaltigen Wirtschaften wahrgenommen werden. Schweizer EcoInnovation kann weltweit zu Emissions reduktionen wie auch effizienterer Res sourcennutzung führen. Cleantech soll zum zentralen Faktor der schweizerischen Wirtschaftsstrategie werden. Das ist meine Vision. Und unsere Chance. Die Zukunft der Welt ist eine ökologisch und sozial ausbalancierte. Unsere Wirtschaft kann nur weiterwachsen, wenn wir sauber wirtschaften. Dabei drängt sich die Schweiz als Vorbild geradezu auf. Sie ist zum Beispiel Weltmeisterin in der Nutzung des öffentlichen Verkehrs, beim BioKonsum, der Wasserkraft oder beim Recycling. Um die Schweiz als Vorreiterin in Sachen Nachhaltigkeit zu positionieren, wurde Ende 2009 der Wirtschaftsverband swisscleantech gegründet, den ich heute präsidiere. Bereits über hundert Unternehmen haben sich uns angeschlossen. Cleantech heisst ja nicht nur, dass man Solarpannels oder Windräder herstellt, sondern es ist ein Qualitätsmerkmal, das für alle Industrien zukunftsweisend ist. Auch ein Metzger kann cleantech sein, wenn er seinen Betrieb nachhaltig führt, das richtige Bio-Fleisch einkauft, in einem Minergie Haus arbeitet und sparsame Kühlgeräte einsetzt. Es braucht eine neue Partnerschaft zwischen Wirtschaft und Staat. Weg vom Neoliberalismus. Umwelt- und Sozialkosten müssen konsequent dort erhoben werden, wo sie anfallen. Deshalb gehört zum Beispiel das Benzin besteuert. Im Wirtschaftsjargon heisst das: Wir müssen die externen Kosten internalisieren und
... ist 40 Jahre alt, Geschäftsführer der Zürcher Stiftung für Globale Nachhaltigkeit (FFGS) und Präsident von swisscleantech. Er hat in London Wirtschaft studiert, seine Karriere bei McKinsey in Deutschland begonnen, in Asien ein Unternehmen aufgebaut und danach in Zürich die Planungs firma Maxmakers mitgegründet. Heute will er die Schweiz als Vorreiterin in Sachen Cleantech positionieren und einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung auf globaler Ebene leisten. www.ffgs.org; www.swisscleantech.ch
falsche Subventionen abbauen. Mit dem Geld können wir in zukunftsträchtigen Bereichen forschen. Der Schritt in eine nachhaltige Zukunft wird viel Veränderung und Anstrengung brauchen, aber schaffen können wir es. Gerade Länder wie die Schweiz zeigen, dass wir durch sauberes Wirtschaften auch weiter wachsen können. Ganz ohne Zurückschrauben wird es nicht gelingen. Aber sind Erdbeeren im Winter von weit her in die Schweiz verfrachtet wirklich nötig? Müssen wir Austern und Hummer am Bahnhof Winterthur bekommen? Nein. Darum brauchen wir eine Anpassung à la Cleantech. Zurzeit arbeiten wir an einer Studie, welche die ökonomischen Vorteile einer grünen Vorreiterrolle der Schweiz aufzeigen soll. Schon jetzt ist klar: Eine nachhaltigere Wirtschaftswelt ist möglich. Und die Schweiz soll vorangehen.»
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