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1.1 Holz und seine Möglichkeiten

Der Anteil von Holzgebäuden am Gesamtbauvolumen ist in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Das gilt sowohl für Ein- oder Zweifamilienhäuser als auch für mehrgeschossige Gebäude. Der Baustoff Holz erfüllt alle Ansprüche an modernes Bauen und Wohnen: Er ist nachhaltig, recycelbar, besonders stabil und ökonomisch zugleich. Holz kommt in zwei Varianten zum Einsatz.

Einerseits bildet es als Bauelement die tragende Konstruktion von Gebäuden. Wände sind hierbei entweder in Ständer- oder Massivholzbauweise ausgeführt. Der hohe Hohlraumanteil verleiht dem Baustoff ein geringes Eigengewicht, was Transport und Handling wesentlich erleichtert. Holz verfügt gegenüber Stahl über ein deutlich günstigeres Verhältnis von Gewicht und Tragfähigkeit. Es ist beinahe so druckfest wie Beton, aber wesentlich zugfester. Es gibt wenig Materialien, die bei so geringem Gewicht eine solch hohe Stabilität haben.

Andererseits wird Holz weiterverarbeitet und kommt in Form von Holzfasern als Dämmstoff zum Einsatz. Seinem hohen Hohlraumanteil verdankt es auch ausgezeichnete Wärmedämmeigenschaften. Gleichzeitig bietet Holzfaserdämmung durch ihre hohe Wärmespeicherkapazität auch große Vorteile bei sommerlichen Wärmeschutz. Die positiven mechanischen Eigenschaften (hohe Flexibilität, Leichtigkeit und Stabilität) ermöglichen auch die Kombination mit mineralischen Baustoffen zu Wärmedämm-Verbundsystemen. Bei geschicktem Einsatz ist eine deutliche Reduktion des Heizenergiebedarfs möglich.

Im Holzbau werden vor allem werkseitig vorgefertigte Bauteile eingesetzt, was einen hohen Qualitätsstandard sichert. Darüber hinaus entstehen bei der Verarbeitung keine Wartezeiten wegen Trocknung. Die Holzbauweise bietet kürzere Bauzeiten und damit kürzere Phasen der Lärmbelastung.

Angesichts der wachsenden Herausforderungen an nachhaltiges Bauen wird die Bedeutung von Holz in Zukunft weiter zunehmen.

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