EIN BUCH ÜBER DAS OSKAR VON MILLER FORUM
Jahrbuch 2012/13
102 GÄSTE 2012/13
72 HERKUNFTSLÄNDER UNSERER GÄSTE
25
Wissenswertes zum und über das Oskar von Miller Forum
VERANSTALTUNGEN 2012/13
02 01 DAS FORUM Ein internationales Begegnungszentrum und Gästehaus für Studierende, Meisterschüler und Wissenschaftler im Bauwesen. GRUSSWORT 4 DAS HAUS 7
03 BEWOHNER
PROGRAMM
Das Oskar von Miller Forum bietet 54 Studiengästen und sieben Gastwissenschaftlern Wohnraum mit her vorragender Ausstattung in zentraler Lage.
Das Oskar von Miller Forum bietet zukunftsorientierte, wissenschaftliche Veranstaltungen im Bereich Bauwesen.
EINDRÜCKE DER BEWOHNER 142
ÜBERSICHT 25 INTERDISZIPLINÄRER, INTERKULTURELLER AUSTAUSCH 37 GASTWISSENSCHAFTLER 59 VORTRÄGE UND AUSSTELLUNGEN 69 PLATTFORM FÜR AUSTAUSCH 135
EIN INTERNATIONALES NETZWERK 150 ALUMNI 164 GASTWISSENSCHAFTLER 166
04 PROJEKTTRÄGER Das Oskar von Miller Forum wird von der Bayerischen Bauwirtschaft getragen. PROJEKTTRÄGER 175 TEAM 177
OSKAR VON MILLER FORUM Das Oskar von Miller Forum, im Herzen Münchens in Nachbarschaft zur Technischen Universität München gelegen, ist ein internationales Begegnungszentrum und Gästehaus. Als eine eigenständige Bildungsinitiative der Bayerischen Bauwirtschaft setzt das Oskar von Miller Forum Impulse für die Ausbildung von Bauingenieuren, Architekten und Meisterschülern und unterstützt diese: in ihrem Exzellenzstreben im Sinne einer überdurchschnittlichen fachlichen Qualifikation in der Vorbereitung auf eine international ausgerichtete berufliche Tätigkeit in der Entwicklung sozialer Kompetenz
ÜBERBLICK
Veranstaltungsräume Saal EG Seminarraum 7. OG
Apartments 54 Apartments für Studiengäste im Südteil des Gebäudes (2. - 6. OG), davon: 1 Apartment behindertengerecht 3 Mutter-Kind-Apartments 1 Projekt-/Arbeitsraum für Studiengäste im 2. OG 7 Apartments für Gastwissenschaftler im Ostteil des Gebäudes (1. - 4. OG)
Gemeinschaft Räumlichkeiten für Studiengäste und Gastwissenschaftler Bistro im EG Bibliothek im EG
ZEITZONE
MET
MÜNCHEN
11°34‘30,71“ E
LÄNGENGRAD
DEUTSCHLAND
48°8‘45,32“ N
Wissenswertes zum und über das Oskar von Miller Forum
BREITENGRAD
ZEITZONE
MET
MÜNCHEN VERANSTALTUNGEN DEUTSCHLAND 2012/13
11°34‘30,71“ E
LÄNGENGRAD
102 GÄSTE 2012/13
72 HERKUNFTSLÄNDER UNSERER GÄSTE
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48°8‘45,32“ N
Wissenswertes zum und über das Oskar von Miller Forum
BREITENGRAD
02 01 DAS FORUM Ein internationales Begegnungszentrum und Gästehaus für Studierende, Meisterschüler und Wissenschaftler im Bauwesen. GRUSSWORT 4 DAS HAUS 7
03 BEWOHNER
PROGRAMM
Das Oskar von Miller Forum bietet 54 Studiengästen und sieben Gastwissenschaftlern Wohnraum mit her vorragender Ausstattung in zentraler Lage.
Das Oskar von Miller Forum bietet zukunftsorientierte, wissenschaftliche Veranstaltungen im Bereich Bauwesen.
EINDRÜCKE DER BEWOHNER 142
ÜBERSICHT 25 INTERDISZIPLINÄRER, INTERKULTURELLER AUSTAUSCH 37 GASTWISSENSCHAFTLER 59 VORTRÄGE UND AUSSTELLUNGEN 69 PLATTFORM FÜR AUSTAUSCH 135
EIN INTERNATIONALES NETZWERK 150 ALUMNI 164 GASTWISSENSCHAFTLER 166
04 PROJEKTTRÄGER Das Oskar von Miller Forum wird von der Bayerischen Bauwirtschaft getragen. PROJEKTTRÄGER 175 TEAM 177
Das Oskar von Miller Forum hat einen Programmauftrag. Wissenschaftler aus aller Welt werden in das Forum eingeladen, können dort vorübergehend wohnen und bewirken das Programm. Studierenden, Doktoranden und Meisterschülern wird Gelegenheit gegeben, im Forum zu wohnen, am Programm teilzunehmen und eigene Veranstaltungen durchzuführen. Im Zusammenwirken dieser Komponenten werden Impulse für die Hochschulausbildung an der Technischen Universität München gesetzt. Das Oskar von Miller Forum ist interdisziplinär und international ausgerichtet. Es ist in seiner Programmatik sowohl bei der Förderung seiner Studiengäste als auch bei seinem sonstigen Tun und Handeln dem Streben nach Exzellenz verpflichtet.
GRUSSWORT 4 DAS HAUS 7
01 DAS FORUM
Ein internationales Begegnungszentrum und Gästehaus für Studierende, Meisterschüler und Wissenschaftler im Bauwesen.
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DAS FORUM
GRUSSWORT
NEBEN DER FACHLICHEN IMPULSGEBUNG SOLL UNSEREN JUNGEN MENSCHEN AUCH DIE MÖGLICHKEIT GEGEBEN WERDEN, IHRE EIGENE PERSÖNLICHKEIT IM HINBLICK AUF IHR WIRKEN ALS TEIL UNSERER GESELLSCHAFT ZU VERSTEHEN UND ENTSPRECHEND ZU ENTWICKELN. Prof. Dr.-Ing. Werner Lang direktor | oskar von miller forum
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Liebe Freunde des Oskar von Miller Forums Seit seiner feierlichen Einweihung am 2. Dezember 2009 fördert das Oskar von Miller Forum als eigenständige Bildungsinitiative der Bayerischen Bauwirtschaft die Hochschulbildung der Ingenieure im Bauwesen am Hochschulstandort der Technischen Universität München (TUM). Hierzu gehören neben den Studierenden der Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt und der Fakultät Architektur auch die Schüler der Städtischen Fachschule für Bautechnik/Meisterschule für das Bauhandwerk, München. Als ein international und interdisziplinär ausgerichtetes Begegnungszentrum im Bauwesen setzt das Oskar von Miller Forum mit seinem Programm herausragende Impulse für die Ausbildung angehender Ingenieure, Architekten und Meister und bietet zugleich rund 60 internationalen Studiengästen und Gastwissenschaftlern ein Zuhause auf Zeit. Die wichtigsten Aufgaben sind die Förderung von Exzellenz und der fachbezogene Austausch im Hinblick auf wesentliche, aktuelle Themen im Bauwesen, um damit die Zukunftschancen angehender Ingenieure, Architekten und Meister im Hinblick auf ein internationales und interdisziplinäres Wirkungsumfeld zu stärken. Neben der fachlichen Impulsgebung soll unseren jungen Menschen auch die Möglichkeit gegeben werden, ihre eigene Persönlichkeit im Hinblick auf ihr Wirken als Teil unserer Gesellschaft zu verstehen und entsprechend zu entwickeln.
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DAS FORUM
Das Programm des Oskar von Miller Forums besteht aus den drei folgenden Bereichen: |> Interdisziplinärer, interkultureller Austausch aller Studiengäste und Gastwissenschaftler zur Förderung der Fach- und Sozialkompetenz. Dieser Austausch wird durch das gemeinsame Leben im Haus sowie durch unterstützende hausinterne Veranstaltungen und Seminare gewährleistet. |> Impulsgebung durch ausgewählte Gastwissenschaftler aus dem In- und Ausland zur Förderung eines intensiven fachlichen und persönlichen Dialogs mit den Studierenden und Meisterschülern des Oskar von Miller Forums. Herausragende Wissenschaftler aus dem Bereich Bauwesen werden hierzu für kurz- und mittelfristige Aufenthalte bis zu einem Semester an das Oskar von Miller Forum eingeladen. |> Impulsgebung durch ein eigenständiges Veranstaltungsprogramm, zu dem hochrangige Vorträge international anerkannter Wissenschaftler, Ingenieure und Architekten gehören. Hierdurch werden zentrale Impulse für die Ausbildung, Persönlichkeitsentwicklung und das künftige Wirken der Bewohner des Oskar von Miller Forums und der Studierenden im Bauwesen am Hochschulstandort der Technischen Universität München gesetzt. Wir freuen uns, Ihnen mit dem vorliegenden Jahrbuch 2012/13 einen Überblick zu unserem Programm im vergangenen Jahr zu geben. Wir hoffen, Sie haben Freude daran. Ihr
Werner Lang
Das Haus Das Oskar von Miller Forum befindet sich in einer städtebaulich prominenten Lage Münchens, an der Nahtstelle zwischen Altstadt und Universitäts- bzw. Museumsviertel. Die Architektur und das innovative Design des Gebäudes integrieren den aktuellen Stand der Gebäudetechnologie.
Innenhof Das Gebäude des Oskar von Miller Forums besteht aus drei Baukörpern, die u-förmig um einen zentralen Innenhof gruppiert sind. Im Erdgeschoss befinden sich der große Vor tragssaal, Bibliothek und Bistro. Apartments für Studiengäste und Gastwissenschaftler mit daran angeschlossenen Gemeinschaftsräumen verteilen sich auf fünf Stockwerke.
Bibliothek In der Bibliothek sind vor allem Publikationen unserer Gastwissenschaftler sowie der Professoren der Baufakultäten der Technischen Universität München zu finden. Zusätzlich stehen den Bewohnern des Hauses Tageszeitungen, Zeitschriften, ein TV-Gerät sowie ein Konzertflügel zur Verfügung. Hier finden auch interne Veranstaltungen wie Vorträge und internationale Abende oder Konzerte statt.
Bistro Das Bistro im Erdgeschoss sorgt für die Bewirtung der Gäste des Oskar von Miller Forums. Den Bewohnern werden hier Speisen von hoher Qualität zu attraktiven Preisen geboten.
Wohnraum Neben möblierten Apartments stehen den Studiengästen in allen Stockwerken gut ausgestattete Küchen und große Gemeinschaftsräume zur Verfügung. Das gemeinschaftliche Leben, Arbeiten, Kochen und Essen fördert den interdisziplinären und multikulturellen Austausch aller Bewohner.
Projektzimmer Im 2. OG des Hauptgebäudes befindet sich, angeschlossen an den gemeinschaftlichen Bereich, das Projektzimmer. Hier arbeiten die Bewohner an ihren Modellen und gemeinsamen Projekten und können sich über ihr Fachwissen austauschen.
Seminarraum Zusätzlich zum Veranstaltungssaal im EG mit Platz fßr bis zu 199 Personen bietet der Seminarraum im 7. OG des Oskar von Miller Forums bis zu 50 Personen Platz.
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HIER DARF JEDER TUN WAS ICH WILL … Oskar von Miller quelle: w. l. kristl, hier darf jeder tun was ich will. oskar von miller in anekdoten und momentaufnahmen, w. ludwig, pfaffenhofen, 1978
ÜBERSICHT 25 INTERDISZIPLINÄRER, INTERKULTURELLER AUSTAUSCH 38 GASTWISSENSCHAFTLER 60 VORTRÄGE UND AUSSTELLUNGEN 70 PLATTFORM FÜR AUSTAUSCH 136
02 PROGRAMM
Das Oskar von Miller Forum bietet zukunftsorientierte, wissenschaftliche Veranstaltungen im Bereich Bauwesen.
Programm Das Programm des Oskar von Miller Forums ist der Hochschulbildung der Ingenieure im Bauwesen am Standort der Technischen Universität München verpflichtet. Es unterstützt seine Studiengäste in ihrem Streben nach Exzellenz in fachlicher und fachübergreifender Hinsicht und ist interdisziplinär und international ausgerichtet.
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PROGRAMM
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DIE PROGRAMM ELEMENTE DES FORUMS VERANSTALTUNGSSAAL 1 Interessiertes Publikum
Das Programm besteht aus drei wesentlichen Komponenten. Eine davon ist der internationale und interdisziplinäre Austausch der Studiengäste, der durch das gemeinsame Leben und Arbeiten im Haus unterstützt wird. So berichten sie u. a. in Tandemvorträgen von ihrem Studium, ihren wissenschaftlichen oder handwerklichen Projekten oder ihrer Promotion. Eine Fülle weiterer Aktivitäten entsteht aus eigener Initiative der Bewohner. Zusätzlich bauen sie durch Teilnahme an Seminaren für Persönlichkeitstraining ihre Sozialkompetenz aus. Die zweite Komponente stellen die im Haus tätigen und wohnenden Gastwissenschaftler dar. In unmittelbarem Dialog mit den Studiengästen bereichern und unterstützen sie das Programm sowie das Leben im Oskar von Miller Forum in berufsbezogener und kultureller Hinsicht mit Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden. Als dritte Komponente bietet das eigenständige und hochwertige Veranstaltungsprogramm wertvolle Impulse für die fachliche Weiterentwicklung der Studiengäste. International anerkannte Persönlichkeiten halten anspruchsvolle Impuls- und Abendvorträge zu aktuellen Themen aus dem Bauwesen sowie weiter gehenden relevanten Bereichen.
ÜBERSICHT
34 % 25 % PLATTFORM FÜR AUSTAUSCH Teilnahme an Symposien Workshops
15 % GASTWISSENSCHAFTLERPROGRAMM Symposien Workshops Vorträge Diskussionen
26 % EIGENE VERANSTALTUNGEN Impulsvorträge Abendvorträge Ausstellungen
INTERDISZIPLINÄRER, INTERKULTURELLER AUSTAUSCH Tandemvorträge Welcome Weekend Internationaler Abend Sommerfest Weihnachtsfeier Konzerte
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PROGRAMM
INTERDISZIPLINÄRER, INTERKULTURELLER AUSTAUSCH Das Oskar von Miller Forum veranstaltet spezielle Seminare für das Persönlichkeitstraining der Studiengäste des Hauses als künftige Führungskräfte in Wirtschaft, Lehre und Forschung im Bereich des Bauwesens. Ergänzend zum herausragenden öffentlichen Programm des Oskar von Miller Forums haben die Bewohner innerhalb der hausinternen Veranstaltungen die Möglichkeit zu einem intensiven und interdisziplinären Wissens- und Erfahrungsaustausch auf internationalem Niveau. Alle Studiengäste stellen ihre Arbeitsschwerpunkte oder Projekte im Rahmen von Tandemvorträgen dar. Anhand dieser selbst organisierten Arbeit können sie über ihr Fachwissen hinaus eigene Schwerpunkte setzen und persönliche Stärken entdecken und erproben.
Welcome Weekend, Internationaler Abend, Sommerfest, Weihnachtsfeier und Konzerte Zu Beginn des Wintersemesters findet regelmäßig das Welcome Weekend statt, um die Integration neuer Studiengäste zu fördern und die Basis für ein positives Miteinander zu schaffen. Beim Sommerfest bietet sich die Gelegenheit, den Austausch mit ehemaligen Bewohnern zu pflegen und so eine Bindung an das Haus über die reine Wohnzeit hinaus zu sichern. Weitere interne Veranstaltungen, die die Gemeinschaft der Bewohner fördern, sind der Internationale Abend und die Weihnachtsfeier. Mit hausinternen Konzerten, die ein- bis zweimal pro Jahr stattfinden, fördert das Oskar von Miller Forum das kulturelle Bewusstsein der Bewohner. Diese Veranstaltungen tragen dazu bei, den Studiengästen ein in sozialer und professioneller Hinsicht leistungsfähiges Netzwerk zur Verfügung zu stellen.
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GASTWISSENSCHAFTLER Im Rahmen des Programms „Scientists in Residence“ werden exzellente Wissenschaftler für einen Zeitraum von einigen Wochen bis hin zu einem Semester an das Oskar von Miller Forum eingeladen. Abgesehen von ihrer fachlichen Qualifikation sind diese Gastwissenschaftler kommunikativ, haben Interesse an der Zusammenarbeit mit den Studiengästen und nehmen aktiv am Programm des Oskar von Miller Forums und am Leben im Haus teil. Zusätzlich lädt das Oskar von Miller Forum ausgewählte Wissenschaftler zu einem kurzen Aufenthalt von einigen Tagen ein, um gezielt wirkungsvolle Impulse zu aktuellen Themen setzen zu können. Hierzu werden entsprechend qualifizierte Wissenschaftler aus einem internationalen Umfeld ausgewählt und zu einem Vortrag, Workshop, Diskussionsabend oder Symposium an das Oskar von Miller Forum eingeladen. Herausragendes Fachwissen in Kombination mit einem großen Interesse an der Zusammenarbeit mit qualifizierten und motivierten Studierenden runden das Profil eines Gastwissenschaftlers im Oskar von Miller Forum ab.
VORTRÄGE UND AUSSTELLUNGEN
Impulsvorträge Ein wesentlicher Bestandteil des Veranstaltungsprogramms sind herausragende Impulsvorträge. Die jeweiligen Referenten tragen über ihren Impulsvortrag hinaus auch hausintern, beispielsweise im Rahmen von Workshops oder Gesprächsrunden, zur Erweiterung des Fachwissens der Studiengäste bei. Dabei dienen die Impulsvorträge nicht nur dem Aspekt der Zukunftssicherung und Qualitätssteigerung im Bauwesen, sondern sind in inhaltlicher Hinsicht interdisziplinär, interkulturell und innovativ angelegt. Sie konzentrieren sich auf aktuelle Themen der Ingenieurwissenschaften, Architektur und anderer technischer baubezogener Bereiche, aber auch gesellschaftliche Themen.
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PROGRAMM
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Abendvorträge Den Dialog mit der Fachwelt sucht das Forum auch durch thematisch orientierte Abendvorträge zu aktuellen Themen. Ähnlich den Impulsvorträgen sind die Abendvorträge interdisziplinär, interkulturell und innovativ angelegt. Durch einen flexibel angelegten Terminplan kann das Oskar von Miller Forum im Rahmen dieser Abendvorträge kurzfristig auf aktuelle Themenstellungen reagieren und Bezug nehmen.
Ausstellungen Ausstellungen rund um das Bauwesen ergänzen die Vortragsveranstaltungen inhaltlich oder behandeln eigene Themen. Im Dezember 2012 dokumentierte die Ausstellung „Wuhan Engineering Design“ 100 Jahre Ingenieurbaukunst in Wuhan/China. Ein weiterer fester Bestandteil des Ausstellungsprogramms ist die Munich Creative Business Week (MCBW) im Februar. Als externer Veranstalter bietet die MCBW den Gästen des Oskar von Miller Forums sowie der Öffentlichkeit Einblicke in die neuesten Designtechnologien und sorgt auf diese Weise für interdisziplinären Austausch.
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V.L.N.R.: 2 Prof. Dr. Richard Corsi, University of Texas 3 Studiengäste beim Workshop
4
PLATTFORM FÜR AUSTAUSCH
Teilnahme an Symposien und Workshops von externen Veranstaltern Externe Veranstalter haben die Möglichkeit, Veranstaltungen im Bereich des Bauwesens im Oskar von Miller Forum durchzuführen. Hierzu sind die Bewohner des Hauses eingeladen. So werden zusätzliche Impulse für die Hochschulausbildung von Ingenieuren des Bauwesens gesetzt. Wissenschaftlich anspruchsvolle Inhalte, die die Ausbildung in komplementärer Weise ergänzen, bilden daher den Leitgedanken für alle im Oskar von Miller Forum stattfindenden Veranstaltungen.
4 Antje Ireland, Trainerin und Coach der Seminare
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VERANSTALTUNGS KALENDER EIGEN- UND KOOPERATIONSVERANSTALTUNGEN
42
VERANSTALTUNGEN
IMPULSVORTRÄGE
9
14 ABENDVORTRÄGE
8 TANDEMVORTRÄGE
11
GASTWISSEN SCHAFTLERVORTRÄGE
2012
25.10.2012
08.11.2012
13.12.2012
ERNST RAUCH
WERNER NACHTIGALL
MEINHARD MIEGEL
Strom aus der Wüste: die Dii-/FraunhoferStudie und die MunichRe-Perspektive
Bau-Bionik – Bauen und Klimatisieren in der Natur
Bewusstseinswandel – von der Konsum- zur Wohlstandskultur
16.10.12
Prof. Armen der Kiureghian – Diskussionsabend
16.10. – 18.10.12
9th Symposium on location-based Services
22.10.12
VDI – „Energiespeicher für die Energiewende – Speicherungsbedarf und Auswirkungen auf das Übertragungsnetz für Szenarien bis 2050“, Niklas Rotering, wissenschaftl. MA, RWTH Aachen
23.10.12
Helena Doudova – Gastwissenschaftlervortrag – Adolf Loos Interior Design
24.10.12
Freunde junger Musiker e. V. – Konzert
25.10.12
Ernst Rauch – Impulsvortrag – Strom aus der Wüste
31.10.12
Deutscher Werkbund Bayern – Vortrag – Die Energiewende gestalten. Haus.
06.11.12
Dr. Andres Lepik – Gastwissenschaftlervortrag – Moderators of Change – Die gesellschaftliche Verantwortung von Architekten
08.11.12
Werner Nachtigall – Impulsvortrag – Bau-Bionik
12.11.12
VDI/TUM „Energiewende – (mehr als) ein Geschäft?“ Detlef Fischer, Geschäftsführer Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e. V. – VBEW
19.11.12
Deutscher Werkbund Bayern – Vortrag – Die Energiewende gestalten. Stadt.
20.11.12
Andrew J. Whittle – Abendvortrag – Coastal Flood Protection
22.11.12
Karl Morgen – Abendvortrag – Fehmarnbelttunnel
29.11.12
Bernhard Gill – Abendvortrag – Passungsverhältnisse
04.12.12
Francesca Rupini/Marianna Grigoropoulou – Tandemvortrag – Alpine Natural Hazards/ Nachhaltiges Lichtdesign
06.12.12
Wuhan Engineering Design – Ausstellungseröff nung
07.12. – 20.12.12
Ausstellung Wuhan Engineering Design
10.12.12
VDI/TUM – „Akzeptanz verleiht Flügel – Scheitern Großprojekte an der Akzeptanz der Bürger?“ Hr. Stefan Eckart, Eckart & Partner GmbH
11.12.12
Weihnachtsfeier OvMF
12.12.12
Shelley Lissel – Gastwissenschaftlervortrag – Reinforced Masonry, why and how?
2013
10.01.2013
07.02.2013
KEES CHRISTIAANSE
ROB NIJSSE
City as loft – adaptive reuse as a resource for sustainable urban development
Structural Glass
13.12.12
Meinhard Miegel – Impulsvortrag – Bewusstseinswandel
20.12.12
Ausstellung Wuhan Engineering Design – Closing Ceremony
10.01.13
Prof. Kees Christiaanse – Workshop – Urbanism/ Architecture
10.01.13
Prof. Kees Christiaanse – Impulsvortrag – City as Loft
14.01.13
VDI/TUM – Herausforderungen für den Netzausbau
15.01.13
Roland Dieling/Annette Schmitz – Tandemvortrag – Erkundung von Altablagerungen mittels Fernerkundung/Anwendung von Glas in der solaren Energiegewinnung
17.01.13
Michael Reder – Abendvortrag – Klimawandel und Gerechtigkeit
29.01.13
UnternehmerTUM – Entrepreneurs’ Night
29.01.13
Agatha Linck/Stefanie Schneider – Tandemvortrag – Richard Burle Marx/Europaprojekt Bestanderhaltung Kirchenburg Mardisch in Rumänien
31.01.13
TUM/LBI – Seminar Immobilienentwicklung
01.02. – 02.02.
Internes Seminar – Leadership: Leading myself in the working world
05.02.13
Sophia von Salisch/Alejandro Grisales – Tandemvortrag – Moderner Tanz/Raum/ Robotics in Construction – New Tendencies
07.02.13
Rob Nijsse – Impulsvortrag – Structural Glass
08.02.13
Rob Nijsse – Workshop – Designing and detailing an all glass column, arch and truss
11.02.13
VDI/TUM – Rückbau von Kernkraftwerken – Kosten und Erfahrungen aus bestehenden Anlagen, Prof. Sascha Gentes (KIT)
16.02. – 24.02.13
universal design GmbH – Munich Creative Business Week 2013
26.02.13
Hr. Stepan/Sailer und Partner – Buchpräsentation
18.03.13
Hans-Sauer-Stiftung – Preisverleihung
20.03.13
LBB – Verleihung des Hochschulpreises 2013
18.04.2013
16.05.2013
MICHEL VIRLOGEUX
RICHARD CORSI
Das Viadukt von Millau
Reaktivität von Gebäuden – Entwicklung von Gebäuden als chemische Reaktoren
16.04.13
UnternehmerTUM – Entrepreneurs’ Night
18.04.13
Michel Virlogeux – Workshop – The Balcan Bastide Bridge
18.04.13
Michel Virlogeux – Impulsvortrag – The Millau Viaduct
23.04.13
Konferenz – Young researchers session
23.04.13
Cristian Lazea/Valentin Koslowski – Tandemvortrag – Funktion des Markt- und Beleihungswertes bei der Vergabe von Krediten/Design and Construction of the Kamajango Bridge, Rwanda
25.04.13
Klaus Daniels – Abendvortrag – Architektur im Energiewandel
30.04.13
Belinda Bock und Marko Tomsic – Tandemvortrag – Das intelligente Haus
07.05.13
Katharina Hundertmark/Maria Alonso Gonzalez – Tandemvortrag – Bauen im Bestand/ Transport Planning Models
13.05.13
Internationaler Abend
14.05.13
Richard Corsi – Workshop – Reactivity of buildings
14.05.13
Joao Sanches/Darya Pryma – Tandemvortrag – The urban climate studies as tools for planning/Crime <versus> Architecture
16.05.13
Richard Corsi – Impulsvortrag – Reactivity of buildings
21.05.13
Wenqing Wu – Gastwissenschaftlervortrag – Prestressed Concrete Box Girder Bridges
23.05.13
bonding-studenteninitiative e. V. – Konstruktionswettbewerb
04.06.13
Angeliki Kresteniti/Lukas Stimmelmayr – Tandemvortrag – CinemArch/Sanierung von Stahlbeton
06.06.13
Marcia Phillips – Abendvortrag – Bauen im Permafrost
07.06.13
Marcia Phillips – Workshop für TUM/OvMF – Entwurf „Alpenhütte“
07.06. – 08.06.13
Internes Seminar – Working with others in a team, managing diff erent interests, conflicts and cultures
11.06.13
Alessandra Speziali/Sonja Surrer – Tandemvortrag – Shape and structure in Architecture/Bruchmechanik und Ermüdung von Windkraftanlagen
13.06.2013
11.07.2013
JAN KNIPPERS
MANFRED THUMANN
Natur als Ideengeber
Zukunft Wasserkraft
13.06.13
Jan Knippers – Impulsvortrag – Natur als Ideengeber
17.06.13
TUM/LBI und Bauverlag – Tagung mit Preisverleihung – BAU Unternehmen des Jahres
18.06.13
Simone Nhiemetz Born/Franziska Conrad – Tandemvortrag – The problem of „Favelas“ in Brazil and what we can do about it/Baubionik – Was wir von der Natur lernen können
21.06.13
Sommerfest
25.06.13
Tom Gregory/Manuel Margesin – Tandemvortrag – Beyond the Tower/Schwimmende Brücke aus Beton, vom Wettbewerb zum Bauauftrag
26.06.13
Werner Sobeck – Vortrag – Vom Leichtbau zum Ultra-Leichtbau
02.07.13
Philipp Bolik/Ulrich Gerstlauer – Tandemvortrag – „Dörferbauliches“ Konzept und Bauweise in den ehemaligen Jesuitenreduktionen im Tiefland Boliviens/Einblick in ein Baugrundinstitut
04.07.13
Mario Cucinella – Abendvortrag – Creative Empathy
11.07.13
Manfred Thumann – Impulsvortrag – Zukunft Wasserkraft
15.07.13
Thomas F. Edgar – Abendvortrag – How plentiful natural gas will change the U.S. Energy Picture
16.07.13
UnternehmerTUM – Entrepreneurs’ Night
16.07.13
Ed Carryer und Sheri Sheppard – Workshop – Prototyping as a Way of Life
17.07.13
LIVING ROOM MUSIC GROUP – Konzert – Space, Time & Music
23.07.13
Lauri Linkosalmi – Workshop – Buildings and building products environmental assessment
LEGENDE Eigene Veranstaltungen
In Kooperation durchgeführte Veranstaltungen
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INTERDISZIPLINÄRER, INTERKULTURELLER AUSTAUSCH
Tandemvorträge Seminare Welcome Weekend Weihnachtsfeier Internationaler Abend Konzerte Sommerfest
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J A H R B U C H 2012/13
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PROGRAMM
Tandemvorträge 2012/13 4
DEZEMBER 2012
15
JANUAR 2013 ANNETTE SCHMITZ
FRANCESCA RUPINI
Anwendung von Glas in der solaren Energiegewinnung
Alpine natural hazards
ROLAND DIELING
MARIANNA GRIGOROPOULOU
Erkundungen von Altablagerungen mittels Fernerkundung
Nachhaltiges Lichtdesign
29
JANUAR 2013
5
FEBRUAR 2013
23
APRIL 2013
AGATHA LINCK
ALEJANDRO GRISALES
CRISTIAN LAZEA
Roberto Burle Marx
Robotics in construction – new tendencies
Funktion des Markt- und Beleihungswertes bei der Vergabe von Krediten
STEFANIE SCHNEIDER Europaprojekt Bestandserhaltung Kirchenburg Mardisch in Rumänien
SOPHIA VON SALISCH Moderner Tanz/Raum
VALENTIN KOSLOWSKI Design and construction of the Kamajanga bridge, Rwanda
30
APRIL 2013
BELINDA BOCK | MARKO TOMSIC Das intelligente Haus
40 |
7
MAI 2013
14
MAI 2013
4
JUNI 2013
11
JUNI 2013
MARÍA ALONSO GONZALES
JOÃO SANCHEZ
ANGELIKI KRESTENITI
SONJA SURRER
Transport planning m odels
Urban climate s tudies as tools for planning
Cinemarch
Bruchmechanik und Ermü dung von Windkraftanlagen
DARYA PRYMA
Sanierung von Stahlbeton
KATHARINA HUNDERTMARK Bauen im Bestand
18
JUNI 2013
LUKAS STIMMELMAYR
Crime <versus> Architecture
25
JUNI 2013
ALESSANDRA SPEZIALI Shape and structure in architecture
2
JULI 2013
9
JULI 2013
FRANZISKA CONRAD
TOM GREGORY
ULRICH GERSTLAUER
ELISE LERCH
Baubionik – was können wir von der Natur lernen?
Beyond the tower
Einblick in ein Baugrund institut
Talsperren in der Schweiz
SIMONE BORN
Schwimmbrücke aus Beton – von der Idee zur Realisierung
PHILIPP BOLIK
Wasserkraft – eine saubere Lösung?
The problem of „favelas“ in brazil and what we can do about it
MANUEL MARGESIN
In den Tiefen des bolivia nischen Urwalds
KAI KRUG
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Seminare LEADERSHIP I: LEADING MYSELF IN THE WORKING WORLD LEADERSHIP II: WORKING WITH OTHERS IN A TEAM, MANAGING DIFFERENT INTERESTS, CONFLICTS AND CULTURES Auch in diesem Jahr wurden jeweils zweitägige Seminare zum Persönlichkeitstraining der Studiengäste des Hauses veranstaltet. Diese Seminare werden in Kooperation mit erfahrenen Trainern speziell auf die Bedürfnisse der Studierenden aus dem Bauwesen sowie der Meisterschüler und ihre Rolle als künftige Führungskräfte in Unternehmen, Lehre oder Forschung zugeschnitten. Im Januar 2013 fand das Seminar „Leadership I: Leading myself in the working world“ statt. Hier wurden die Teilnehmer auf Bewerbungsgespräche vorbereitet, probten Situationen im Berufsalltag und lernten Techniken zur Konfliktlösung. Beim Seminar „Leadership II“ im Juni 2013 stand die Schulung der Fähigkeiten in Wahrnehmung und Integration im Mittelpunkt. Dabei wurden Themen wie internationale Umgangsformen, Arbeiten in interkulturellen Teams oder Mitarbeiterführung behandelt.
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OKTOBER 2012
Welcome Weekend HOCH HINAUS – HERZOGSTAND/BRAUNECK Das Welcome Weekend ist eines der zentralen Events im Oskar von Miller Forum. Dieses Wochenende wird mit dem Ziel organisiert, das gegenseitige Kennenlernen aller Studiengäste zu fördern. Der internationale und interdisziplinäre Austausch ist ein Hauptbestandteil des Programms des Oskar von Miller Forums.
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J A H R B U C H 2012/13
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PROGRAMM
KOCHELSEE
WALCHENSEE
600 m ü. NN Höhe über dem Meeresspiegel
800,8 m ü. NN Höhe über dem Meeresspiegel
WALCHENSEEKRAFTWERK 1918 BIS 1924 Oskar von Miller war Projektleiter beim Bau des damals größten Speicherkraftwerks der Welt.
1 PANORAMABLICK VOM HERZOGSTAND | 1 Kochelsee und Walchensee
Am 12. Oktober 2012 startete der Bus mit allen Studiengästen und dem OfficeTeam in Richtung Bayerische Voralpen. Ziel war der Herzogstand nordwestlich des Walchensees. Nach einer Fahrt mit der Herzogstandbahn und einer kleinen Wanderung gab es eine Brotzeit auf der Terrasse des Berggasthauses in 1.575 m Höhe. Anschließend brachte der Bus die Teilnehmer zum Walchenseekraftwerk. Oskar von Miller war hier von 1918 bis 1924 Projektleiter des damals größten Speicherkraftwerks der Welt. Zum Abendessen und Übernachten ging es mit der Gondel zum Brauneckgipfelhaus (1.540 m Höhe). Am nächsten Morgen wurde in zwei Gruppen gewandert. Dabei brachen die Bergerfahrenen zum Gipfelkreuz auf, der Rest der Gruppe entschied sich für den Panoramaweg. Den Abschluss bildete ein Mittagessen im Klosterbräustüberl Benediktbeuern. Im Vordergrund stand ein zwangloses Kennenlernen von „alten“ und „neuen“ Gästen in entspannter Atmosphäre.
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DIE TOLLEN ZWEI TAGE BILDETEN DEN PERFEKTEN VORGESCHMACK AUF ZWEIÂ GEMEINSAME, PRODUKTIVE UND SPANNENDE JAHRE IM OSKAR VON MILLER FORUM. Marko Tomsic | Kroatien bauingenieurwesen
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WANDERUNG AM BRAUNECK 2 Kapelle 3 Aufstieg zum Gipfelkreuz
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DEZEMBER 2012
Weihnachtsfeier GEMEINSAM RÜCKSCHAU HALTEN Die Bewohner des Oskar von Miller Forums organisierten in Eigenregie die interne Weihnachtsfeier zum gemeinsamen Rückschauhalten. Von der weihnachtlichen Dekoration bis hin zum festlichen Buffet wurde alles von den Studiengästen vorbereitet. Zur Einstimmung gab es ein musikalisches Programm in der Bibliothek mit Chor, Klavier, Gitarre und Xylofon.
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MAI 2013
Internationaler Abend KULTURELLE VIELFALT STELLT SICH VOR Der Internationale Abend am 13. Mai 2013 diente dem kulturellen und fachlichen Austausch der Studiengäste des Oskar von Miller Forums. In entspannter Atmosphäre präsentierten die Studiengäste verschiedene Aspekte ihrer Heimat auf ganz unterschiedliche Weise. Die teilnehmenden Bewohner des Hauses erhielten und gewährten spannende Einblicke in die Architektur, den Lebensstil und die Gewohnheiten der rund 25 Herkunftsländer der Bewohner des Oskar von Miller Forums. In den Präsentationen zu Italien, Griechenland, Mexiko, Weißrussland und Spanien standen Informationen zum jeweiligen Land und seinen Bewohnern im Mittelpunkt. Einige Regionen Deutschlands wurden anhand von Anekdoten und Geschichten vorgestellt. Der Beitrag zu den USA glänzte mit überraschenden Statistiken zu Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung. Mythisches gab es aus Rumänien zu berichten. Bei einem Quiz sollten Fragen zu China beantwortet werden. Selbstverständlich kam auch das Bauwesen nicht zu kurz – spannende Architektur aus São Paulo sowie London wurde vorgestellt. Abgerundet wurde der Abend in kulinarischer Hinsicht durch von den Studiengästen zubereitete landestypische Speisen.
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OKTOBER 2012 JULI 2013
Konzerte KLAVIERKONZERT 24. OKTOBER 2012 SPACE, TIME & MUSIC 17. JULI 2013 Am 24. Oktober 2012 fand in Kooperation mit Freunde junger Musiker München e. V. ein Konzert mit dem jungen Pianisten Alexej Gorlatch statt. Der Preisträger des ARD-Musikwettbewerbs 2011 spielte Werke von Ludwig van Beethoven. In ungewöhnlicher Besetzung – Violine, Oboe, Horn, Cello und Klavier – tritt die Living Room Music Group auf. Am 17. Juli 2013 interpretierte das Ensemble Stücke von J. S. Bach, Philip Glass und Henry Purcell unter dem Motto „Space, Time & Music“. Zuvor hielt Dr. Andres Lepik, Direktor des Architekturmuseums der Technischen Universität München, eine Einführung zum Zusammenspiel von Raum, Kunst und Musik.
ALEXEJ GORLATCH Preisträger zahlreicher Musikwettbewerbe
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JUNI 2013
Sommerfest SCHWUNGVOLLER ABEND MIT LAS-VEGAS-FEELING Das Sommerfest am 21. Juni 2013 stand ganz im Zeichen der Studiengäste des Oskar von Miller Forums. So sammelten die engagierten Bewohner im Vorfeld viele Ideen und planten ein attraktives Rahmenprogramm, koordiniert von Alexander Mendler und Francesca Rupini. Das Ergebnis war ein besonders gelungenes Fest mit allen Bewohnern, vielen Alumni, dem Office-Team sowie Vertretern des Programmbeirats. Gleichzeitig als schöner Abschied für scheidende Studiengäste gedacht, wurden bleibende Erinnerungen geschaffen, um für das Alumni-Netzwerk neue Impulse zu setzen. Bereits die Dekoration mit Spielkarten und Spielchips stimmte die Gäste auf das Motto des Abends – „Las Vegas“ – ein. Annette Schmitz und Stefanie Schneider, kreative Köpfe des Dekorationsteams, hatten mit vielen Helfern aus über 2.000 Spielkarten kunstvoll geformte Bälle und Girlanden erstellt, die dem großen Saal im Erdgeschoss Casinoatmosphäre verliehen.
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Zu Beginn begrüßte Franziska Conrad die Gäste mit einer kurzweiligen Einstimmung zum Leben im Haus. Im Anschluss präsentierten Raphael Zuber und Ulrich Gerstlauer die Jahresausstellung der Studierenden des Oskar von Miller Forums, die von Alessandra Speziali und Ulrich Gerstlauer konzipiert und vorbereitet wurde. Die Ausstellung dokumentiert anschaulich die Projekte der Studenten der Architektur- und Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt an der Technischen Universität München. In seinem Festvortrag ging Alejandro Restrepo Montoya auf „Gefühle und Verstand in Bezug zu Architektur“ sowie auf das Miteinander der Bewohner als Gemeinschaft und als zukünftige Architekten und Bau- und Umweltingenieure ein. Der Direktor des Oskar von Miller Forums bedankte sich bei allen Bewohnern für das wundervolle Fest und zog ein kurzes Resümee zum vergangenen akademischen Jahr. Später konnten sich die Gäste bei einem von Kai Krug und Daniel Talke zusammengestellten und moderierten Quiz mit dem Beantworten von fachspezifischen sowie humorvollen Fragen rund um das Berufsbild von Ingenieuren und Architekten qualifizieren. Zwischendurch brachte ein von Sonja Surrer initiierter Tanz-Flashmob die Studiengäste des Hauses in Bewegung und die Gäste zum Staunen. Den musikalischen Rahmen gestaltete die junge internationale Big Band Cantaloupe mit durch Las Vegas inspirierten Rhythmen. Nicht zuletzt trugen sommerliche Drinks und kulinarische Köstlichkeiten zum unbeschwerten Feiern bis in den späten Abend bei.
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J A H R B U C H 2012/13
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PROGRAMM
ERWARTUNGEN WERDEN ZU TOLLEN ERINNERUNGEN UNDÂ WUNDERVOLLEN ERFAHRUNGEN. Marko Tomsic | Kroatien bauingenieurwesen
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GASTWISSENSCHAFTLER
Vorträge Workshops
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J A H R B U C H 2012/13
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PROGRAMM
Veranstaltungen mit Gastwissenschaftlern 2012/13 VORTRÄGE/WORKSHOPS
23
OKTOBER 2012
6
NOVEMBER 2012
HELENA DOUDOVA ACADEMY OF ART, PRAG, TSCHECHISCHE REPUBLIK
ANDRES LEPIK ARCHITEKTURMUSEUM, MÜNCHEN
Adolf Loos interior design
Moderators of change – die gesellschaftliche Verantwortung von Architektur
12
DEZEMBER 2012
SHELLEY LISSEL CIVIL ENGINEERING DEPARTMENT, UNIVERSIT Y OF CALGARY, K ANADA Reinforced masonry, why and how?
21
MAI 2013
WENQING WU SOUTHEAST UNIVERSIT Y, NANJING, CHINA Prestressed concrete box girder bridges
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VORTRÄGE/WORKSHOPS
16
OKTOBER 2012
ARMEN DER KIUREGHIAN CIVIL ENGINEERING DEPARTMENT, BERKELEY, CALIFORNIA
10
JANUAR 2013
MAI 2013
RICHARD CORSI UNIVERSIT Y OF TEX AS, AUSTIN, USA Reactivity of buildings
FEBRUAR 2013
18
APRIL 2013
KEES CHRISTIAANSE ETH ZÜRICH/KCAP, SCHWEIZ
ROB NIJSSE UNIVERSIT Y OF DELFT, ABT, NIEDERL ANDE
MICHEL VIRLOGEUX INGENIEUR, BONNELLES, FRANKREICH
Discussion
Designing and detailing an all glass column, an all glass arch and an all glass truss
The balkan bastide bridge
Discussion evening
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8
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JUNI 2013
MARCIA PHILLIPS WSL-INSTITUT FÜR SCHNEE- UND L AWINENFORSCHUNG SLF DAVOS, SCHWEIZ Entwurf „Alpenhütte“
16
JULI 2013
ED J. CARRYER UND SHERI D. SHEPPARD STANFORD, USA Prototyping as a way of life
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JULI 2013
LAURI LINKOSALMI A ALTO UNIVERSIT Y, DEPARTMENT OF FOREST PRODUCTS TECHNOLOGY, FINNL AND Buildings and building products environmental assessment
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MAI 2013
Reactivity of Buildings RICHARD CORSI UNIVERSITY OF TEXAS, AUSTIN, USA Dieser Workshop hat eine allgemeine Diskussion ausgelöst über die Luftqualität in Innenräumen, wichtige Auslöser für die Luftverschmutzung in Innenräumen, Mechanismen über den Verbleib verschiedener Arten von Schadstoffen in Innenräumen sowie darüber, in welcher Form und welchem Ausmaß die Menschen der Schadstoffbelastung in Innenräumen ausgesetzt sind und welche Strategien zu einer Reduzierung der Schadstoffkonzentration führen können. Es wurden dabei spezifische (und mitunter auch überraschende) Auslöser für die Luftverschmutzung in Innenräumen sowie die Bedeutung bestimmter Mikroumgebungen (z. B. Schlafklima) thematisiert. Während des Workshops waren die Studenten auf verschiedene Arbeitsgruppen aufgeteilt, wo sie Problemfelder im Zusammenhang mit der Luftqualität in Innenräumen erarbeiteten und ihre Ergebnisse/Ideen anschließend den übrigen Workshop-Teilnehmern als Ausgangsbasis für eine weiterführende Diskussion präsentierten.
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JUNI 2013
Entwurf „Alpenhütte“ MARCIA PHILLIPS WSL-INSTITUT FÜR SCHNEE- UND LAWINENFORSCHUNG SLF DAVOS, SCHWEIZ Inhalt des Workshops war, anhand von drei Entwürfen aus dem Entwurfsstudio „Alpenhütte“ des Lehrstuhls für energieeffizientes und nachhaltiges Planen und Bauen Fragestellungen zu Auswirkungen des Permafrosts zu untersuchen.
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PROGRAMM
Als Geografin forscht Marcia Phillips in einem interdisziplinären Team in diesem Bereich und konnte damit den Teilnehmern wertvolle Anregungen vermitteln. Folgende Themen wurden ausführlich behandelt: |> |> |> |> |>
Standortwahl, Voruntersuchungen Gründungskonzept Interaktionen zwischen Bauten und Baugrund technische Lösungen, Baumethoden, Baumaterialien Überwachungskonzept und Überwachungsmethoden
Viele der Teilnehmer des Workshops erhielten bereits beim Abendvortrag von Marcia Phillips am Tag zuvor Eindrücke von der Problematik des Permafrosts beim Bauen in den Alpen im Zusammenhang mit dem Klimawandel.
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VORTRÄGE UND AUSSTELLUNGEN
Impulsvorträge Abendvorträge Ausstellungen
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PROGRAMM
Impulsvorträge 2012/13
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OKTOBER 2012
ERNST RAUCH MUNICH RE, MÜNCHEN Strom aus der Wüste
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NOVEMBER 2012
13
DEZEMBER 2012
10
JANUAR 2013
WERNER NACHTIGALL UNIVERSITÄT DES SA ARL ANDS, SA ARBRÜCKEN
MEINHARD MIEGEL DENKWERK ZUKUNFT, BONN
KEES CHRISTIAANSE ETH ZÜRICH/KCAP, SCHWEIZ
Bau-Bionik
Bewusstseinswandel
City as loft
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FEBRUAR 2013
18
APRIL 2013
16
MAI 2013
13
JUNI 2013
ROB NIJSSE UNIVERSIT Y OF DELFT, ABT, NIEDERL ANDE
MICHEL VIRLOGEUX INGENIEUR, BONNELLES, FRANKREICH
RICHARD CORSI UNIVERSIT Y OF TEX AS, AUSTIN, USA
JAN KNIPPERS ITKE UNIVERSITÄT STUT TGART
Structural Glass
Das Viadukt von Millau
Reaktivität von Gebäuden
Natur als Ideengeber
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JULI 2013
MANFRED THUMANN A XPO HOLDING AG, SCHWEIZ Zukunft Wasserkraft
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OKTOBER 2012
Strom aus der Wüste ERNST RAUCH MUNICH RE, MÜNCHEN Die Vision, Wüstengebiete der Erde wegen ihrer hohen Sonneneinstrahlung als „Solarstromgeneratoren“ zu nutzen, ist gut 100 Jahre alt. Zwölf Industrieunternehmen und die gemeinnützige „Desertec“-Stiftung gründeten 2009 mit Sitz in München die Dii GmbH mit dem Ziel, das Wüstenstromkonzept mit einer Partnerschaft von Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Industrie so weiterzuentwickeln, dass in den nächsten Jahrzehnten die Erzeugung von Strom aus regenerativen Quellen (Sonne, Wind) in der Region Nordafrika und dem Mittleren Osten (MENA) substanziell ausgebaut werden kann. Neben der Nutzung vor Ort sieht das Wüstenstromkonzept vor, dass ein Teil der Energie in die Verbrauchszentren von Industrieländern exportiert werden kann.
ERNST RAUCH Leiter des Corporate Climate Centre, Climate & Renewables und Koordinator der Munich Re Wüstenstromaktivitäten
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J A H R B U C H 2012/13
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PROGRAMM
€
L ANGFRISTIGE MARKTFÄHIGKEIT
INVESTITIONEN INVESTITION
Heute
2020 – 2030
unterstützung notwendig
~
MARKTPREIS | STROM
•
PRODUKTIONSKOSTEN FÜR ERNEUERBARE ENERGIEN | TECHNOLOGIESPEZIFISCH
2050
eigenständiger markt
1 EU-MENA-MARKT FÜR WÜSTENSTROM 1 Investitionen in neue Technologien führen zur Steigerung der Kosteneffizienz und langfristig zur Marktfähigkeit von Wüstenstrom
Im Juni 2012 legte die Dii GmbH die mit dem Fraunhofer ISI-Institut und weiteren Partnern erarbeitete Studie „Desert Power 2050“ vor. Kern dieser Studie ist ein kostenoptimiertes Zielbild für eine Stromversorgung in der Region Europa-MENA unter Berücksichtigung der politischen Zielsetzungen zur Reduktion von CO2-Emissionen und zum Ausbau erneuerbarer Energien. Auch die Auswahl effizienter Stromerzeugungsstandorte und -technologien sowie der Effekt einer übergeordneten Netz- und Lastflussinfrastruktur werden betrachtet. Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass ein europäischer Stromverbund mit einer Anbindung an Erzeugerländer in der MENA-Region zu einer Reduzierung der StromSystemkosten (Erzeugung, Netze) führt. Gleichzeitig eröffnen sich aus einem solchen Stromverbund neue Kooperationsfelder zwischen Europa und den Ländern am südlichen Rand des Mittelmeers im Bereich Ökonomie und Ökologie.
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WIR WOLLEN [...] LÖSUNGSANSÄTZE ENT WICKELN, DIE LANGFRISTIG DIE BEDÜRFNISSE EINER WACHSENDEN WELTBEVÖLKERUNG ABDECKEN, OHNE IN KONFLIKT MIT RESSOURCENKNAPPHEIT ODER KLIMASCHUTZZIELEN ZU GERATEN. Ernst Rauch | Munich Re die munich re beteiligt sich als initiator der industrieinitiative dii an einem der zielstrebigsten projekte im bereich der erneuerbaren energien weltweit. www.dii-eumena.com
Ernst Rauch ist Geophysiker und seit 1988 in der GeoRisikoForschung von Munich Re tätig. Seit 2008 leitet er das Munich Re Corporate Climate Centre (Climate & Renewables). Die Schwerpunkte der Abteilung sind: Risikomanagement, Business Development und Assetmanagement im Kontext „Klimawandel“, „erneuerbare Energien“ und „neue Technologien“. Ernst Rauch leitete 2009 das Projektbüro zur Gründung der Dii GmbH (www.dii-eumena.com) und vertritt Munich Re heute als Anteilseigner in der Dii.
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NOVEMBER 2012
Bau-Bionik WERNER NACHTIGALL UNIVERSITÄT DES SAARLANDES, SAARBRÜCKEN Schon immer hat sich der Mensch am Vorbild der Natur orientiert. Bionik als bewusste Beobachtung der Natur, um daraus Ideen zur Verbesserung von technischen Einrichtungen zu gewinnen, geht darüber hinaus. Als Pionier der Bionik-Forschung in Deutschland erläuterte Werner Nachtigall, wie Lebewesen bauen und klimatisieren, und stellte dabei Querbezüge zu entsprechenden Techniken im Bauwesen dar. Die Natur kann nicht einfach kopiert werden, vielmehr geht es um das Studium der äußerst vielseitigen themenbezogenen Strukturen, Verfahren und Entwicklungsstrategien und deren Spiegelung am physikalisch-technischen Wissenspool unserer Zeit („Technische Biologie“). Anhand klassischer Beispiele wurde aufgezeigt, dass man die Prinzipien der Natur abstrahieren und daraufhin überprüfen kann, ob sie der heutigen Bautechnik Anregungen geben können („Bionik“). Bionik im Bauen ist weder ein „Zurück zur Natur“ noch biomorphe Baugestaltung.
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PROGRAMM
MASTERARBEIT STEFAN BADER, UT AUSTIN 1 Verschattungssystem für heiße Klimaregionen
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LERNEN VON DER NATUR Neben bekannten Beispielen – wie der Solarnutzung durch das Eisbärenfell und der Klimatechnik der Termiten – werden weitere Ansätze diskutiert, die das Grundkonzept eines „Lernens von der Natur“ vertiefen. Radiolarien und Binsenhalme, Bienenwaben und Knochen, Spinnennetze und biologische Pneus zeigen, dass Leichtbau ein durchgehendes Naturprinzip darstellt. Werner Nachtigall war viele Jahre Ordinarius für Zoologie und Direktor des Zoologischen Instituts der Universität des Saarlands und leitete viele Arbeitsgruppen, die sich mit Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Bewegungsphysiologie befassten. Dabei war ihm die Zusammenführung unterschiedlichster Wissenschaften aus dem Ingenieurbereich mit der biologischen Grundlagenforschung ein wichtiges Anliegen. Als Pionier der Bionik-Forschung in Deutschland begründete er die Arbeitsrichtung „Technische Biologie und Bionik“ und baute einen Studiengang sowie eine Gesellschaft gleichen Namens auf. Am Aufbau des Bionik-Kompetenznetzes BioKoN war er ebenfalls maßgeblich beteiligt.
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BIONIK BEDEUTET LERNEN VON DER NATUR FÜR EIN EIGENSTÄNDIGES TECHNISCHES GESTALTEN. Prof. em. Dr. rer. nat. Werner Nachtigall pionier der bionik-forschung in deutschland
STABILITÄT DURCH WABENSTRUKTUR 2 Detailausschnitt des Sonnenschutzsystems
DEHNUNG KRAFT
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DEZEMBER 2012
Bewusstseinswandel MEINHARD MIEGEL DENKWERK ZUKUNFT, BONN Braucht Wohlstand Wachstum? Meinhard Miegel, einer der einflussreichsten Sozialwissenschaftler Deutschlands, liefert dazu Antworten und Anregungen. Der Konsum von Waren und Dienstleistungen ist eine tragende Säule allen wirtschaftlichen Geschehens. Deshalb verstand auch die große Bevölkerungsmehrheit lange Zeit unter Wohlstand die Fähigkeit, zu konsumieren. Doch nach und nach wird deutlich, dass dieser massenhafte Konsum Probleme aufwirft. Denn kein einziges wirtschaftlich entwickeltes Land befindet sich noch innerhalb der ökologischen Tragfähigkeitsgrenzen der Erde. Das aber heißt, der Wohlstand all dieser Länder gründet sich nicht zuletzt auf Raubbau an Um-, Mit- und Nachwelt. Nicht die weitere Mehrung der Gütermenge darf deshalb weiterhin Leitbild sein, sondern bewusstes Leben, Freude an der Natur und am Schönen und nicht zuletzt Verbundenheit mit und Dienst an der Gemeinschaft. Das Bauwesen hat einen wesentlichen Beitrag zu dieser großen Transformation zu leisten.
PROF. DR. MEINHARD MIEGEL Mitbegründer und Vorstandsmitglied von Denkwerk Zukunft
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PROGRAMM
So werden Städte und Gemeinden künftig noch größere Herausforderungen zu meistern haben als bisher: stark alternde und zahlenmäßig oft abnehmende Bevölkerungen, die Integration vieler Zuwanderer, klimatische Veränderungen, steigende Energiepreise, beschleunigten wirtschaftlichen Wandel und vieles mehr. Gleichzeitig werden die finanziellen Gestaltungsräume aufgrund rückläufigen Wirtschaftswachstums immer enger werden. Mehr Bürgerbeteiligung sowie bewusst ästhetisches Bauen könnten verhindern, dass der Rückgang materiellen Wohlstands mit Verlust an Lebensqualität einhergeht. Der Jurist und Sozialwissenschaftler Meinhard Miegel veröffentlichte zahlreiche Arbeiten zum Thema „Demografischer Wandel“ wie 2002 den Bestseller „Die deformierte Gesellschaft“ oder acht Jahre später „Exit – Wohlstand ohne Wachstum“ als Beitrag zur Wachstumsproblematik. Jüngst erschien als Memorandum des Denkwerks Zukunft „Lebenswerte Städte unter Bedingungen sinkenden materiellen Wohlstands – Herausforderungen und Maßnahmen“. Meinhard Miegel ist Vorstandsvorsitzender der Stiftung Denkwerk Zukunft und seit 2011 Mitglied der Enquetekommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“ des Deutschen Bundestags.
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IMPULSVORTRAG MIT MEINHARD MIEGEL 1 Werner Lang begrüßt Meinhard Miegel im Oskar von Miller Forum
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JANUAR 2013
City as Loft KEES CHRISTIAANSE ETH ZÜRICH/KCAP, ZÜRICH, SCHWEIZ Der Wunsch nach Urbanität, Identität und Identifikation war in den letzten 30 Jahren ein wichtiger Faktor bei der Förderung des Erhalts und der Konservierung vom Verfall bedrohter Baudenkmäler aus dem Industriezeitalter. Bauten dieser Art besitzen neben ihren charakteristischen individuellen Merkmalen auch einen starken Bezug zu Geschichte und geschichtlichen Zusammenhängen. Gleichzeitig sind sie von einer Offenheit gegenüber aktuellen und zukünftigen Anforderungen geprägt. Industriedenkmäler bewirken eine verstärkte Einbindung der lokalen Bevölkerung und zeichnen sich durch eine herausragende Stabilität sowie eine offene Struktur aus. Für die Umschreibung dieser urbanen Eigenschaften wird der Begriff „Loft“ verwendet: anpassungsfähige, flexible und gleichzeitig ausdrucksstarke und authentische Räume zum Wohnen und Arbeiten.
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J A H R B U C H 2012/13
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PROGRAMM
UMGENUTZTE INDUSTRIEAREALE
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1 Aktuelle Veröffentlichung von Martina Baum und Kees Christiaanse
In ihrem Buch „City as Loft – Adaptive Reuse as Resource for Sustainable Urban Development“ porträtieren Martina Baum und Kees Christiaanse 30 umgenutzte Industrieareale und lassen dabei Fachleute aus Theorie und Praxis über ihre Erfahrungen und Erkenntnisse berichten. Kees Christiaanse zählt zu den wichtigsten Stadtplanern Europas. Als Professor für Architektur und Städtebau an der ETH Zürich lehrt er nachhaltigen Städtebau und erforscht weltweit Urbanisierungsprozesse. Sein 1989 in Rotterdam gegründetes Büro für Architektur, Städtebau und Stadtplanung KCAP Architects&Planners hat sich in den vergangenen 20 Jahren zu einem der führenden internationalen Büros für Architektur und Stadtplanung entwickelt. In Zürich und Shanghai befinden sich weitere Partnerbüros. KCAP realisierte u. a. große Wohnungsbauprojekte in den Niederlanden, die HafenCity in Hamburg und arbeitet aktuell an der strategischen Vision für die Transformation des Heizel Plateaus in Brüssel sowie für den Amsterdamer Flughafen Schiphol.
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FEBRUAR 2013
Structural Glass ROB NIJSSE UNIVERSITY OF DELFT, NETHERLANDS Glas gehört zu den spannendsten und am vielfältigsten einsetzbaren Baumaterialien, die uns heute zur Verfügung stehen. So ist etwa im Fassadenbereich Bauen ohne Glas nicht mehr vorstellbar. Darüber hinaus finden seit einiger Zeit Entwicklungen statt, dieses Material auch zur Herstellung von tragenden Elementen verstärkt einzusetzen, wodurch völlig transparente Tragwerksysteme realisiert werden können.
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PROGRAMM
BAUWERKE VON ROB NIJSSE 1 MAS – Museum aan de Stroom, Antwerpen, Belgien 2 Glas Kubus Raaks, Haarlem, Niederlande
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Außerdem ist die Glasindustrie heute in der Lage, beliebig gekrümmte Formteile herzustellen – aus Verbund-, Sicherheits- oder Isolierglas. Die statische Berechnung derartig ungewöhnlicher Glaskonstruktionen ist eines der Spezialgebiete von Prof. Rob Nijsse, der seit vielen Jahren auf diesem Gebiet im niederländischen Ingenieurbüro ABT in Delft in führender Position tätig ist. Das Unternehmen hat bereits eine Reihe von bedeutenden Gebäuden mit Fassaden aus gekrümmtem Glas realisiert wie beispielsweise die Casa da Musica in Porto, Portugal (Architekturbüro OMA) sowie das Museum aan de Stream (MAS) in Antwerpen, Belgien (Architekturbüro Neutelings Riedijk). Weitere Gebäude befinden sich im Bau und werden 2013 fertiggestellt: die Universitätsbibliothek von Doha, Katar und das „Performing Arts Centre“ in Taipeh, Taiwan (beide vom Architekturbüro OMA). Rob Nijsse zeigte in seinem Vortrag auf, wie sichere und zuverlässige Bauwerke entstehen, in denen tragende Elemente wie Säulen, Decken-, Dach- sowie Fassadenkonstruktionen komplett aus Glas sind.
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Rob Nijsse ist als Bauingenieur bei ABT Ingenieure – eines der größten Ingenieurbüros in den Niederlanden – tätig. Nach Durchlaufen verschiedener Positionen seit seinem Einstieg nach dem Studium arbeitet er heute als Senior Consultant dort und widmet sich darüber hinaus seiner Forschung und Lehrtätigkeit an der TU Delft. Seit 1985 beschäftigt er sich mit Glas als Konstruktionsmaterial. Eines der ersten Projekte war seine Arbeit für den gläsernen „Sonsbeek Pavillon“ in Arnheim (NL), der von Benthem Crouwel Architects 1985 geplant und umgesetzt wurde. Seine verschiedenen Projekte mit Glas sind im 2004 erschienenen Buch „Glass in Structures: Elements, Concepts, Designs“ dargestellt. Rob Nijsse ist ein viel gefragter Referent auf internationalen Konferenzen und Berater für internationale Designfirmen.
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APRIL 2013
Das Viadukt von Millau MICHEL VIRLOGEUX INGENIEUR UND FREIER BERATER, BONNELLES, FRANKREICH Brücken faszinieren die Menschen seit jeher und fordern Planer und Gestalter zu Höchstleistungen heraus. Einer der Höhepunkte der Brückenbaugeschichte der letzten zehn Jahre ist das Viadukt von Millau im Süden Frankreichs. Die Schrägseilbrücke überspannt das Tarntal bei Millau in 270 Meter Höhe. Der französische Bauingenieur Michel Virlogeux und der britische Architekt Norman Foster haben ein Meisterwerk geschaffen. Das Viadukt von Millau besticht durch eine beeindruckende Silhouette, die sich optimal in die Landschaft einfügt. Sieben Stahlbetonpfeiler mit jeweils 342 Meter Spannweite zwischen den Pylonen auf einer Plattform aus Stahl bilden das Viadukt von Millau. Mit seiner Höhe von 343 Metern zählt es nicht nur zu den höchsten Stahlseilbrücken der Welt, sondern ist auch etwa so hoch wie der Eiffelturm in Paris. Seit der Eröffnung der Brücke 2004 haben bereits mehr als 37 Millionen Fahrzeuge die 2,5 km lange Strecke befahren.
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PROGRAMM
343 m GESAMTHÖHE
2.460 m FAHRBAHNLÄNGE 343 m | Viadukt Millau
77 m
324 m | Eiff elturm
STÜTZHÖHE
245 m STÜTZHÖHE
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DAS VIADUKT VON MILLAU IST DAS ERFOLGREICHE ERGEBNIS EINER VIELZAHL VON ARBEITSSCHRITTEN, DIE JEWEILS EIN MAXIMUM AN GENAUIGKEIT, PRÄZISION UND PROFESSIONALITÄT ERFORDERTEN. Michel Virlogeux | Frankreich brückenbauingenieur
Michel Virlogeux ist in seinem Vortrag auf die Entwicklung des Projekts von seinen Anfängen bis zur Realisierung eingegangen und hat interessante technische Details erläutert. Außerdem hat er andere Projekte, wie die Térénez-Brücke in der Bretagne vorgestellt. Dr. Michel Virlogeux ist einer der bekanntesten Brückenbauingenieure Europas und seit 20 Jahren als freier Berater tätig. Bereits als Ingenieur im französischen Staatsdienst von 1970 bis 1994 entwarf er Hunderte von Brücken, die meisten davon in Frankreich. Zusätzlich war er bei verschiedenen Großprojekten als Experte gefragt, wie bei der Evripos-Brücke in Griechenland (Design Jörg Schlaich). Bahnbrechende technische Entwicklungen im Bereich Spannbeton mit externen Spanngliedern, mit Schrägseilbrücken und mit Verbundwerkstoffen gehen auf Michel Virlogeux zurück. Viele seiner Brücken – auch das Viadukt von Millau – erhielten zahlreiche Auszeichnungen. Michel Virlogeux trägt als Mitglied oder Präsident verschiedener Berufs- und Fachverbände zur Weiterentwicklung des Berufs des Brückenbauingenieurs bei.
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MAI 2013
Reaktivität von Gebäuden RICHARD CORSI UNIVERSITY OF TEXAS, AUSTIN, USA Jede Art von Gebäude zeichnet sich durch eine gewisse Dynamik sowie eine räumliche Heterogenität aus und folgt keineswegs dem Trägheitsprinzip. Durch die aktuellen Trends in der Bau-, Betriebs- und Wartungstechnik sowie durch das Verhalten und die Entscheidungen der Gebäudenutzer hat die Bedeutung der physikalischen, chemischen und biologischen Reaktionen innerhalb von Gebäuden erheblich zugenommen. Diese Reaktionen haben vielfältige Kontaminationsformen zur Folge, wie sie noch vor zwei Jahrzehnten nur selten auftraten. Eine derartige Kontaminierung kann Tage oder auch Jahrzehnte überdauern, als Reizstoff oder Auslöser zu Asthmaerkrankungen führen und nicht zuletzt sogar toxisch sein.
DR. RICHARD CORSI EHC Bantel Professor für Professional Practice am Department Bau- und Umweltingenieurwesen der University of Texas in Austin.
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PROGRAMM
Richard Corsi erläutert seinen Forschungsansatz folgendermaßen: „Innenräume sind längst nicht das sichere und keimfreie Refugium, das wir lange Zeit in ihnen sahen. Heutzutage verbringen die Menschen in entwickelten Ländern rund 72 Jahre ihres Lebens in Innenräumen. Das bedeutet, dass sie die meisten toxischen Substanzen über das Einatmen der Luft und die Berührung der dort befindlichen Gegenstände aufnehmen. Ironischerweise wurde die Öffentlichkeit bislang schwerpunktmäßig vor giftigen Schadstoffen im Freien geschützt.“ Corsi vertritt die Auffassung, dass deutlich mehr Ingenieure, Wissenschaftler und Sozialwissenschaftler benötigt werden, die sich mit der Erforschung der Umweltqualität von Innenräumen beschäftigen, die Problemlösungen in diesem Zusammenhang erarbeiten und die Öffentlichkeit darüber aufklären, was man in der häuslichen Umgebung tun oder besser lassen sollte. In seiner Präsentation hat Richard Corsi die Zusammenhänge aufgezeigt, die zu einer erhöhten Reaktivität von Gebäuden führen. Als Gegenmaßnahme erörterte er passive bautechnische Lösungen, die sich gesundheitsförderlich auswirken und dabei dem Trend zum nachhaltigen Bauen folgen.
Dr. Richard L. Corsi ist ECH Bantel Professor für Professional Practice am Department Bauingenieurwesen, Architektur und Umwelttechnik der University of Texas in Austin. Seine Forschungsarbeit konzentriert sich auf die physikalischen und chemischen Ursachen der Luftverschmutzung in Innenräumen und deren Auswirkung auf den Menschen sowie auf die passive Kontrolle der Luftbelastung in Innenräumen und den Zusammenhang zwischen Energieverbrauch und Raumluftqualität. Er hat als Forschungsleiter an mehr als 70 Projekten mitgewirkt und sich gemeinsam mit seinen Studenten als Autor oder Koautor von über 300 wissenschaftlichen Veröffentlichungen, Beiträgen und Buchkapiteln verdient gemacht.
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5,4 % IM AUTO
7,6 % IM FREIEN
87 % IN INNENRÄUMEN
INDOOR AIR POLLUTION Amerikaner verbringen die meiste Zeit in Innenräumen: Im Durchschnitt entfallen auf jede im Freien verbrachte Stunde nicht weniger als 18 Stunden „indoors“. (Quelle: Ott, 1995).
ZUNAHME DER „INDOOR AIR POLLUTION“ Klepeis et al., 2001
Richard Corsis Forschungsergebnisse wurden in renommierten Printmedien wie National Geographic, The Economist, Business Week, National Wildlife und vielen anderen vorgestellt. Dr. Corsi wurde 2006 als „Distinguished Alumnus“ der Humboldt State University ausgezeichnet. Seit 2008 ist er Mitglied der renommierten Academy of Fellows ISIAQ und war 2011 Präsident von Indoor Air.
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JUNI 2013
Natur als Ideengeber JAN KNIPPERS ITKE UNIVERSITÄT STUTTGART/KNIPPERS HELBIG GMBH, STUTTGART Ein Paradigma für die Entwicklung von Baukonstruktionen war bis vor wenigen Jahren die Verwendung möglichst vieler gleicher Teile, die auf möglichst einfache Weise gefügt werden. Das hat sich durch die Einführung computerbasierter Fertigungsverfahren grundlegend geändert. Es sind neue Möglichkeiten entstanden, Konstruktionen der Natur in die Bautechnik zu übertragen. Natürliche Konstruktionen beruhen auf dem Prinzip der Selbstorganisation und Selbstreparatur und verwenden damit Prinzipien, die in der Bautechnik weitgehend unbekannt sind. Ihre Untersuchung kann zu Baukonstruktionen führen, die die Grenzen herkömmlicher Typologien weit hinter sich lassen. In seinem Vortrag hat Jan Knippers dies anhand verschiedener Beispiele, wie beweglicher Konstruktionen auf der Grundlage von Pflanzenbewegungen, erläutert.
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PROGRAMM
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© Juli uli l an a n L ie e ard, enh a rd,, ITK ITKE E
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Computergestützte Berechnung von filigranen Tragwerken aus neuen Materialien oder teilweise beweglichen Bauteilen ist ein Zukunftsfeld der Bautechnik. Dabei ist die Zusammenarbeit von Informatik, Materialforschung, Architektur und Tragwerksplanung gefordert. Jan Knippers steht mit seinem Ingenieurbüro Knippers Helbig GmbH für einen innovativen Ansatz der Tragwerksplanung, der die herkömmlichen Grenzen zwischen Architektur und Tragwerksplanung neu definiert. Bedeutende Projekte sind das Biomolekularzentrum in Toronto (Architekt: Behnisch Architekten), Peek & Cloppenburg in Köln (Architekt: Renzo Piano), Dach der Expo Shanghai (Architekt: SBA GmbH) oder das Palaisquartier Frankfurt (Architekt: M. Fuksas).
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IMPULSVORTRAG „NATUR ALS IDEENGEBER“ 1 Bild einer Strelitzie, Vorbild für die Fassadenverschattung „flectofin“ (with permission from Ruslou Koorts, Pretoria, South Africa) 2 Fassadenverschattung „flectofin“, elastische Verformung eines Faserverbundelements
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Prof. Dr.-Ing. Jan Knippers ist Gründer und Partner der Knippers Helbig GmbH, eines international tätigen Ingenieurbüros mit Sitz in Stuttgart und New York. Er beschäftigt sich vor allem mit komplex geformten und parametrisch generierten Tragwerken, mit Entwurfs- und Optimierungsverfahren sowie mit Konstruktionen aus Membranen und Kunststoffen. Zusätzlich leitet er als Professor das Institut für Tragkonstruktionen und Konstruktives Entwerfen (ITKE) an der Fakultät für Architektur und Stadtplanung der Universität Stuttgart und ist Mitglied in mehreren nationalen und internationalen Vereinigungen und Normenausschüssen.
3 Interessierte Zuhörer
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JULI 2013
Zukunft Wasserkraft MANFRED THUMANN AXPO HOLDING AG, BADEN, SCHWEIZ Ein großes Infrastruktur-Bauwerk im Alpenraum stellt Unternehmen, Bürger und Naturschutzverbände vor viele Herausforderungen. So liegen die bautechnischen Herausforderungen für ein alpines Bauwerk wie das PumpspeicherKraftwerk Linthal mit einer ca. 1.000 m langen Staumauer, zwei Kavernen im Berg mit mehr als 100 m Länge und ca. 60 m Höhe vor allem in der Transportlogistik und der Sicherheit der beteiligten Arbeiter.
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PROGRAMM
Der Vortrag beschrieb die Zukunft der Wasserkraft anhand des Projekts Linthal 2015. Beim größten Pumpspeicherwerk der Schweiz kommen vier Pumpspeicherturbinen mit je 250 MW Leistung und Synchronmotoren für variable Geschwindigkeiten zum Einsatz. Die Investitionskosten für dieses Projekt betragen rund 2,1 Milliarden Franken bei einer geplanten Bauzeit von fünf Jahren. 2015/16 geht das Kraftwerk in Betrieb und wird eine zentrale Rolle in der zukünf tigen Energieversorgung der Schweiz spielen. Dr.-Ing. Manfred Thumann ist seit 2007 Geschäftsbereichsleiter Produktion und Netze der Axpo Power AG und seit 2004 Mitglied der Konzernleitung Axpo Holding AG. Die Axpo Gruppe ist als Schweizer Energieunternehmen zu 100 % im Eigentum der Nordostschweizer Kantone. Zuvor war Manfred Thumann in verschiedenen Funktionen für die ABB Gruppe sowie als Forscher am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt tätig, bevor er als Direktor bei Alstom von 1997 bis 2003 das Gasturbinengeschäft leitete. Außerdem ist er Mitglied in vielen Verwaltungsräten, z. B. Kernkraftwerk Leibstadt AG (Präsident), Kernkraftwerk Gösgen-Däniken AG (Vizepräsident), swisselectric (Mitglied im Vorstand), Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) (Mitglied im Vorstand) und in diversen Fachgremien.
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LINTHAL 2015
25 Mio. m3 HÖHERSTAU MUT TSEE
2.474,00 m ü. NN
92 Mio. m3 LIMMERNSEE
KW Muttsee 4,4 KW
Im Projekt „Linthal 2015“ wird das Wasser vom knapp 2.500 m ü. NN gelegenen Muttsee über die Oberwasser-Druckstollen und zwei Druckschächte zur rund 700 m tiefer gelegenen, unterirdisch angelegten Maschinenkaverne geleitet. Die vier Maschinengruppen turbinieren das Wasser und erzeugen damit eine Leistung von je 250 Megawatt. Über die Unterwasserstollen gelangt das Wasser in den auf 1.800 m ü. NN gelegenen Speicher, den Limmernsee. Im Pumpbetrieb erfolgt der Wasserlauf umgekehrt, d. h., das Wasser wird vom Limmernsee über die Unterwasserstollen zu den vier Maschinengruppen geleitet und über die Druckschächte und den Oberwasserstollen zurück in den Muttsee gepumpt.
1.857,00 m ü. NN
NEUES PUMPSPEICHERKRAFTWERK KW LIMMERN
Pumpen Hintersand Total: 34 MW
P = ca. 1.000 MW
Turbinen Limmern Total: 249 MW
110.000 m3 AUSGLEICHSBECKEN HINTERSAND
1.298,00 m ü. NN Turbinen Hintersand Total: 42 MW
2. AUSGLEICHSBECKEN TIERFEHD
205.000 m3
Kraftwerk Linthal
AUSGLEICHSBECKEN TIERFEHD
811,50 m ü. NN
210.000 m3 AUSGLEICHSBECKEN LINTHAL
676,00 m ü. NN
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J A H R B U C H 2012/13
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PROGRAMM
Abendvorträge 2012/13
20
NOVEMBER 2012
ANDREW J. WHITTLE MASSACHUSETTS INSTITUTE OF TECHNOLOGY, MASSACHUSET TS, USA Küsten- und Hochwasserschutzsysteme
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NOVEMBER 2012
KARL MORGEN W TM ENGINEERS GMBH, HAMBURG Fehmarnbelt-Tunnel
29
NOVEMBER 2012
BERNHARD GILL LMU MÜNCHEN Passungsverhältnisse
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JANUAR 2013
MICHAEL REDER HOCHSCHULE FÜR PHILOSOPHIE, MÜNCHEN Klimawandel und Gerechtigkeit
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25
APRIL 2013
KLAUS DANIELS HL-TECHNIK ENGINEERING PARTNER GMBH, MÜNCHEN Architektur im Energiewandel
6
JUNI 2013
MARCIA PHILLIPS WSL-INSTITUT FÜR SCHNEE- UND L AWINENFORSCHUNG SLF DAVOS, SCHWEIZ Bauen im Permafrost
4
JULI 2013
MARIO CUCINELLA MCA, BOLOGNA, ITALIEN Kreative Empathie
15
JULI 2013
THOMAS F. EDGAR UNIVERSIT Y OF TEX AS, AUSTIN, USA Erdgas und Energie in den USA
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J A H R B U C H 2012/13
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PROGRAMM
20
NOVEMBER 2012
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Küsten- und Hochwasserschutzsysteme ANDREW J. WHITTLE MASSACHUSETTS INSTITUTE OF TECHNOLOGY, USA
Weltweit sind viele Küstenbewohner einem erhöhten Hochwasserrisiko ausgesetzt. Ein Grund dafür sind Sturmfluten, ausgelöst durch gewaltige Sturmsysteme wie Hurrikanes, oder der langfristige globale Anstieg des Meeresspiegels in Verbindung mit dem Treibhauseffekt. Traditionell hochwassergefährdete Länder wie z. B. die Niederlande verfügen über gut ausgebaute Küstenschutzsysteme. Andere, darunter Japan, müssen Mittel und Wege finden, um verheerende Naturkatastrophen wie z. B. Tsunamis zu bewältigen. In zahlreichen anderen Orten hat sich die Hochwassergefahr durch die exzessive Küstenbebauung und die Erosion verschärft, während die jüngsten Sturmkatastrophen wie der Hurrikan Irene (2011) die Verwundbarkeit einer Stadt wie New York City eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben.
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VENEDIG
MOSE-SPERRWERKE
LIDO INLET
Durch Auftrieb steigt das Tor nach oben und schaff t eine Barriere zwischen dem offenen Meer und der Lagune. OFFENES MEER LAGUNE
MAL AMOCCO INLET
CHIOGGIA INLET
Andrew J. Whittle beschrieb die Herausforderungen für Küsten- und Hochwasserschutzsysteme anhand von Beispielen aus New Orleans und Venedig. So besteht in Venedig die Herausforderung darin, einen Hochwasserschutz zur Verhinderung von Flutschäden zu planen, ohne das für die Stadt (über)lebensnotwendige ökologische Gleichgewicht in der Lagune zu gefährden. Das neuartige bewegliche Barrierensystem MOSE soll die drei Laguneneingänge vor Fluthöhen schützen. Das System wird voraussichtlich ab 2014 einsatzbereit sein. Andrew J. Whittle ist Edmund K. Turner Professor und Leiter des Civil and Environmental Engineering Department am MIT. Im Rahmen seiner Forschungsarbeit beschäftigt er sich in erster Linie mit der Entwicklung von Modellen zur Darstellung der komplexen mechanischen Eigenschaften von Böden und deren Verwendung bei der Hochrechnung der Tragfähigkeit von Fundamenten und Tiefbaumaßnahmen. Zuletzt leitete er ein Forschungsprojekt zur Überwachung von unterirdischen Wasserversorgungssystemen und Bauprojekten mit Hilfe von Sensornetzen.
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J A H R B U C H 2012/13
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PROGRAMM
22
NOVEMBER 2012
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FehmarnbeltTunnel KARL MORGEN WTM ENGINEERS GMBH, HAMBURG
Seit Mitte des 20. Jahrhunderts gibt es Überlegungen, zwischen der deutschen Insel Fehmarn und der dänischen Insel Lolland eine feste Verbindung über die Ostsee zu errichten. Am 3. September 2008 haben Deutschland und Dänemark einen Staatsvertrag zur Errichtung der festen Querung über den Fehmarnbelt geschlossen. Als einer der ersten Schritte zur Realisierung einer festen FehmarnbeltQuerung wurden von zwei getrennten Planergruppen ein Brückenentwurf und ein Tunnelentwurf erstellt. Im Februar 2011 wurde der Tunnelentwurf für die weitere Entwicklung ausgewählt. Der Tunnel mit einer Länge von 18,1 km unter dem Meeresboden als Einschwimm- und Absenktunnel bildet ein einzigartiges Bauwerk.
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Fast 20 Mio. Kubikmeter Boden müssen aus bis zu 40 Meter Wassertiefe ausgehoben werden. Die standardisierten Tunnelelemente, aus denen sich der Tunnel zusammensetzt, haben Abmessungen von ca. 220 m x 42 m x 9 m. Sie sollen in einer Feldfabrik mit Trockendock hergestellt werden. Im Vortrag wurde auf die Planung, die geologischen Besonderheiten, die planungsrechtlichen Aspekte und die technischen Details des Projekts eingegangen. Dr.-Ing. Karl Morgen ist seit 1986 geschäftsführender Gesellschafter bei WTM Engineers GmbH. Gleichzeitig ist er in diversen Fachgremien und Normenausschüssen tätig und seit 2012 stellvertretender Vorsitzender der Hafenbautechnischen Gesellschaft HTG sowie seit 2006 stellvertretender Vorsitzender der Studiengesellschaft für unterirdische Verkehrsanlagen STUVA e. V. WTM Engineers GmbH mit Sitz in Hamburg und Standorten in Berlin und München steht für richtungsweisende Ingenieurdienstleistungen im Bauwesen. Über 10.000 ausgeführte Projekte belegen die umfassenden Erfahrungen.
© Fem me rn m n A /S
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FEHMARNBELT-TUNNEL 1 Modell der Feldfabrik zur Erstellung der Tunnelelemente
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29
NOVEMBER 2012
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Passungsverhältnisse BERNHARD GILL LMU MÜNCHEN
Welchen Energie- und Umweltverbrauch zeitigen bestimmte Haushalts-, Wohnund Siedlungsformen? Das ist die Grundfrage, die Bernhard Gill und seine Arbeitsgruppe anhand von Zensusdaten und von Haushaltsbefragungen zu klären versuchen. Hier lassen sich eine ganze Reihe interessanter Effekte beobachten in Bezug auf den Zusammenhang von Einkommen, Haushaltsgröße, Lebenszyklus, Eigentumsstrukturen und Stadt-Land-Kontrasten. Zugleich stellt sich aber auch die Frage, wie sich Energieeinsparungen erzielen lassen. Hier ist seine These, dass die zu wählenden Einsparstrategien – Fernwärmeversorgung oder Solaranlage, Styropordämmung oder Wollmütze – zu den Lebensweisen der Bewohner passen müssen. Deswegen wird von „Passungsverhältnissen“ gesprochen.
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WÜRZBURG
ERLANGEN
ASCHAFFENBURG
MÜNCHEN CO 2-AUSSTOSS IN KG PRO KOPF PRO JAHR
5.706,25 – 14.779,15
CO 2-BELASTUNG IN BAYERN
5.128,38 – 5.706,25
Grafik erstellt auf Basis des Vortrags von Bernhard Gill
4.730,52 – 5.128,37 2.619,25 – 4.329,87
Bernhard Gill, Studium der Politikwissenschaften und der Soziologie in Berlin und Erlangen, lehrt Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er leitet die Arbeitsgruppen „Sozialstruktur und Umweltverbrauch“ sowie „Politische Ökonomie der Wissensgesellschaft“.
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JANUAR 2013
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Klimawandel und Gerechtigkeit MICHAEL REDER HOCHSCHULE FÜR PHILOSOPHIE, MÜNCHEN
Klimawandel ist gegenwärtig eine der drängendsten globalen Herausforderungen in politischer und ökonomischer Hinsicht. Ethisch betrachtet stellen die Klimafolgen für viele Menschen des Südens eine Erfahrung von Ungerechtigkeit dar: Denn sie sind kaum für die Klimafolgen verantwortlich und haben gleichzeitig weniger Möglichkeiten, sich anzupassen. Deswegen werden heute Klimafolgen immer häufiger als eine Verletzung der Menschenrechte interpretiert. Prof. Dr. phil. Michael Reder ging in seinem Vortrag ethischen, politischen und ökonomischen Aspekten des Klimawandels nach und lotete Merkmale für eine politische Lösung aus, die sich an dem Prinzip der Gerechtigkeit orientiert.
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EN
TW
ICKLUNGSPOL
IT
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BE
GR
EN
ZU
A N PA S S U N
UND
G
NG HANDEL V O
Global Deal 2
ZU
NG
CO
DL
DN
UN
UT
RE
Quelle: Edenhofer et al. 2010
KLIMAF
WECHSELSEITIGE VERPFLICHTUNG ALS GRUNDLAGE VON PARTNERSCHAFT
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FÜR KLIMA UND ENTWICKLUNG
IC
HE
TE
CHNO
LOGIEN
N A C H H A LT I G
EW
AL
Nach seinem Studium der Philosophie, Theologie und Volkswirtschaft war Prof. Dr. phil. Michael Reder als Dozent für Sozial- und Religionsphilosophie an der Hochschule für Philosophie in München tätig. Seit 2011 ist er Inhaber des Lehrstuhls für praktische Philosophie mit Schwerpunkt Völkerverständigung an der Hochschule für Philosophie. Dabei steht die Völkerverständigung als praktisch-philosophische Herausforderung im Zentrum seiner Forschungstätigkeit. Zusätzlich ist Michael Reder Leiter des Rottendorf-Projektes „Globale Solidarität“ und Mitglied in verschiedenen Arbeitsgruppen, wie der CAS-Arbeitsgruppe zu „Ethik der Öffentlichkeit“.
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APRIL 2013
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Architektur im Energiewandel KLAUS DANIELS HL-TECHNIK ENGINEERING PARTNER GMBH, MÜNCHEN
Ressourcenverknappung und Klimawandel zwingen zu einem Umdenken und gezielterem Handeln im Bereich der Architektur und der dienenden Gebäudetechnik. Ressourcenschöpfung wie auch aktive Maßnahmen im Umfeld von Gebäuden und an baulichen Strukturen können einen sinnvollen Beitrag liefern, um sich von fossilen Brennstoffen und erschöpflichen Ressourcen zu lösen. Lippenbekenntnisse und blumige Sprüche führen nicht weiter – aktives und gezieltes Handeln ist dringend notwendig. Ökologisches und nachhaltiges Bauen setzt voraus, dass Bau- und Umweltingenieure, Landschafts- und Tragwerksplaner, Architekten und Nutzer eng zusammenarbeiten, um Bauten zu realisieren, die dem Energiewandel gerecht werden.
© J Jaqu Jaq Ja aqu aq a qu q ue es s Fer erri err e rri rrr rrii er e r A rrch rchi rc ch cchi hii tte h tec tect e te
© Jaqu aques es Ferri Ferrier er Archi A ch tect ecte e
1
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Bei der Konzeption von Gebäuden und Fassadenstrukturen ist die konsequente Verwendung von Technologien, die Energie gewinnen und diese einsetzen, unumgänglich. Klaus Daniels fasst sein Wirken in Forschung und Lehre sowie als beratender Ingenieur folgendermaßen zusammen: „Ich bemühe mich seit vielen Jahren, Planungs- und Entwicklungsaktivitäten für Bauten konsequent gemeinsam mit den wesentlichen Beteiligten zusammenzuführen und innovative Lösungen dahin gehend zu finden, dass Häuser der Zukunft mehr und mehr durch erneuerbare Energien betrieben werden.“ Prof. Dr. Klaus Daniels ist einer der führenden Ingenieure und Fachberater im Bereich des ökologischen Bauens. Seit mehr als vier Jahrzehnten arbeitet er an fortschrittlichen Engineering-Lösungen im Bereich umweltfreundlicher und energiesparender Gebäude, die sich durch einen nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen auszeichnen. Von 1991 bis 2005 lehrte er als Professor für Gebäudetechnik an der ETH Zürich. 2006 wurde ihm von der Technischen Universität München die Ehrendoktorwürde verliehen. Klaus Daniels ist geschäftsführender Gesellschafter der HL-Technik Engineering Partner GmbH in München.
PHARE TOWER, LA DÉFENSE , PARIS 1 Windenergie-Kraftwerk auf dem Dach des Phare Towers 2 Gebäudedetail mit Garten im Innenbereich
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PROGRAMM
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JUNI 2013
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Bauen im Permafrost © Ralp Ralph h Feiner Fe iner
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MARCIA PHILLIPS WSL-INSTITUT FÜR SCHNEE- UND LAWINENFORSCHUNG SLF, DAVOS, SCHWEIZ
Die Realisation eines Bauprojekts im Permafrost ist eine technische und logistische Herausforderung. Als Permafrost wird gefrorenes Bodenmaterial bezeichnet, das während des ganzen Jahres negative Temperaturen aufweist. Diese eishaltigen Böden können zu äußerst schwierigen Baubedingungen führen, da sich die Bodenstruktur und ihre geotechnischen Eigenschaften ändern. Im Hochgebirge ist jedes Projekt einzigartig und verlangt nach speziellen praktischen Lösungen, z. B. für die Ausführung von Verankerungssystemen, zur Verminderung von Wärmeeintrag in den Untergrund oder beim Umgang mit Baumaterialien. Zusätzlich zu den direkten Einflüssen der Bauaktivität und des Bauwerks auf den Boden müssen auch die Einflüsse der Klimaänderung bei der Planung unbedingt in Betracht gezogen werden, da sich die Bodenverhältnisse während der Nutzungsdauer eines Bauwerks verändern können.
© M M.. P hill hillips, i ip ips ips, SLF L LF
© M M.. P hi hill hil h ill iil lliips, p ps, ps s , SL s, SLF S LF L F
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Marcia Phillips, Leiterin des Projekts „Bauen im Permafrost“ am WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos, zeigte in ihrem Vortrag die Permafrostproblematik im Zusammenhang mit dem Klimawandel auf. Anhand von Beispielen aus der Praxis stellte sie mögliche technische Lösungen für den Bau, den Unterhalt und die Überwachung von Bauten im Hochgebirge dar. Typische Bauten in den Alpen im Permafrost sind zum Beispiel Bahnstationen, Masten, Restaurants, Schutzhütten, Wasserrohre, Lawinenverbauungen, Telekommunikationsanlagen, Stollen oder Bahngleise. Dr. Marcia Phillips ist seit 2006 Leiterin der Forschungsgruppe „Permafrost und Schneeklimatologie“ am WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos. Daraus entstanden ist das Nachschlagewerk „Bauen im Permafrost: ein Leitfaden für die Praxis“ als eine Praxishilfe für die Projektierung, Realisierung, Nutzung und Erhaltung sowie für den Rückbau von Bauten im Gebirgspermafrost (www.slf.ch). Als Geografin beschäftigt sich Marcia Phillips aktuell mit den Forschungsthemen langfristiges Permafrostmonitoring in den Schweizer Alpen, Bauen im Permafrost, Schnee in Permafrostfelswänden und Permafrostdynamik.
BAUEN IM PERMAFROST 1 Gebäude und Aussichtsplattform auf Permafrostfelsen – Sphinx, Jungfraujoch, Schweiz 2 Baustelle im Permafrost – Luftseilbahn Punta Helbronner, Courmayeur, Italien
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J A H R B U C H 2012/13
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PROGRAMM
4
JULI 2013
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Kreative Empathie MARIO CUCINELLA MCA, BOLOGNA, ITALIEN
Architektur spielt eine wichtige Rolle im Bereich Nachhaltige Entwicklung. Mario Cucinella erläutert seinen Ansatz einer „Nachhaltigen Architektur“, der sich mit den Auswirkungen eines Gebäudes auf die Umwelt auseinandersetzt, und stellt dabei sein Konzept der „kreativen Empathie“ vor. Dieses besagt, dass sich das Potenzial eines Gebäudes nicht nur auf die Neugestaltung der Innenräume beschränkt, sondern auch die unmittelbare Umgebung bis hin zu den kulturellen und sozioökonomischen Systemen umfasst. Gebäude besitzen demnach das Potenzial, eine enge Beziehung aufzubauen („kreative Empathie“), die Menschen, Orte und vorhandene Technologien verbindet und auf diese Weise – sowohl für Wohn- als auch für Arbeitsräume – ein bereicherndes Umfeld schaff t.
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Im Januar 2012 gründete Mario Cucinella Building Green Futures, eine NonProfit-Organisation zur Förderung der Nachhaltigen Entwicklung durch grüne Architektur und Stadterneuerung. Die Organisation verfolgt das Ziel, ein bauliches Umfeld zu schaffen, das saubere Technologien und lokales Wissen zugunsten von besseren Lebensbedingungen berücksichtigt und einen nachhaltigen Zugang zu natürlichen Ressourcen in Entwicklungsländern ermöglicht. Dr. Mario Cucinella ist Gründer und Leiter von MCA (Mario Cucinella Architects), einem Architekturbüro mit Sitz in Bologna, das sich aus einem internationalen Team von Architekten und Ingenieuren zusammensetzt. Der Tätigkeitsschwerpunkt liegt im Bereich Energiefragen und Umweltbelastung von Gebäuden. Zu den bedeutendsten Projekten von Mario Cucinella zählen das Sino-Italian Ecological Building (SIEEB) in Beijing, das Gebäude der Stadtverwaltung in Bologna (Italien), das Zentrum für Sustainable Energy Technologies in Ningbo (China) und der Hauptsitz von 3M in Mailand. Mario Cucinella ist seit 2004 Gastprofessor an der University of Nottingham. 2013 erhielt er zudem eine Gastprofessur an der Technischen Universität München.
NACHHALTIGE ARCHITEKTUR 1 Algerische Wüstenlandschaft 2 Entwurfsskizze von MCA 3 Neue Zentrale der Post und Telekommunikation in Algier
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J A H R B U C H 2012/13
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PROGRAMM
15
JULI 2013
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Erdgas und Energie in den USA THOMAS F. EDGAR UNIVERSITY OF TEXAS, USA
Die durch die verstärkte Produktion von Erdgas aus Schiefer bedingte Renaissance, die gerade in den USA stattfindet, wird den Energiemarkt verändern. Der Verwendung von Erdgas in Kombination mit Wärme und Strom wird erhöhte Aufmerksamkeit zuteil, weil durch die hiermit verbundene Effizienzsteigerung der globale Einsatz von fossilen Brennstoffen und die Treibhausgasproduktion reduziert werden können. Allerdings sollte diese Entwicklung politische Entscheidungsträger nicht dazu bringen, den Trend zu erneuerbaren Energien und die Einführung von Automatisierungstechniken, wie Smart Grids, zu vernachlässigen.
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ENERGIEBEREITSTELLUNG UND -VERBRAUCH IN DEN USA
LEGENDE
transportwesen industrie konsum strom
Quelle: Energy Information Administration, Annual Energy Review 2009
37 %
25 %
21 %
9%
8%
ERDÖL
ERDGAS
KOHLE
ATOMENERGIE
ERNEUERBARE ENERGIEN
26,6 8,1 1,9 0,4
0,7 8,0 8,8 7,5
1,4 – 0,4 – 19,2 –
– – – –
– – – –
9,0 –
1,0 2,0 0,7 4,3
Die von der Tageszeit abhängige Preisgestaltung von Strom, Steuerung von Angebot und Nachfrage sowie Smart Grids sind wichtige Bestandteile, die intermittierende Stromquellen begünstigen. Durch den vermehrten Einsatz von Wärmespeichersystemen werden Energieverbraucher aus Industrie und Bauwirtschaft dazu in der Lage sein, sich u. a. mit dynamischen Strombedingungen auseinanderzusetzen. Thomas F. Edgar, seit mehr als 40 Jahren Professor für Chemical Engineering an der Universität von Texas in Austin, ist zurzeit der kommissarische Leiter des Energy Institute. Thomas Edgars aktuelle Forschungen im Energiebereich umfassen erneuerbare Energien in Kombination mit Erwärmung, Strom, Energiespeicherung und verbesserter Ölgewinnung (www.che.utexas.edu7edgar_group). Seine Forschungsgruppe entwickelt Instrumente zur Modellierung, Kontrolle und Optimierung mit dem Ziel, die Energieeffizienz zu steigern und den CO2-Fußabdruck zu verringern.
– – – –
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DEZEMBER 2012
Wuhan Engineering Design Ausstellung VON DER KUNST DER INGENIEURE – BILDER VON BAUTEN IN WUHAN VORWORT VON PROF. THOMAS HERZOG IM KATALOG ZUR AUSSTELLUNG Wuhan, jene Großstadt Chinas mit derzeit rund zehn Millionen Einwohnern, richtete anlässlich ihrer ersten Design-Biennale im Herbst 2011 eine Ausstellung über Architektur in Wuhan aus. Als Besucher war ich überrascht. Kaum je zuvor in den immerhin seit über 50 Jahren gesehenen Ausstellungen zu Kunst oder Technik – beides für einen Architekten durchaus üblich – hatte ich im In- oder Ausland Zeichnungen von Bauten gesehen, die so sorgfältig und präzise, gleichzeitig in ihrer grafischen Qualität hochwertig und feinstufig differenziert sind und eine solche handwerkliche Meisterschaft in der Ausarbeitung zeigen. Darunter zunächst Blätter von repräsentativen Gebäuden, erkennbar als ambitionierte Architekturen, entworfen im 19. und 20. Jahrhundert. * Aus: Engineering Design Made in Wuhan, China, Hirmer, München, 2012
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J A H R B U C H 2012/13
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PROGRAMM
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Merkmale historischer chinesischer und importierter europäischer Beispiele in sich vereinend – und dann das Ungewohnte: in gleicher Manier dargestellte Ingenieurbauten. Große Objekte, die nicht dem Habitat dienen, sondern andere Aufgaben für das menschliche Leben übernehmen, wie die Regulierung von Wasserläufen, Schutz vor Überflutung oder den Transport von Energie: Dämme, Stauwehre, Kraftwerke, Produktionsstätten, Tunnel durch Berge und unter Flüssen hindurch, Türme und Brücken. Allesamt an Orten, die durch die Eingriffe verändert wurden. Bauwerke, die starke Formen zeigen, deren Identität und Kraft die jeweiligen so unterschiedlichen Funktionen vermitteln. Das Faszinosum dieser Großobjekte aus der Frühzeit der Industrialisierung teilt sich uns mit durch die zeichnerische Dokumentation in Form von ästhetisch bemerkenswerten Blättern, die eindrucksvoll klarmachen, dass die in Europa vollzogene Trennung in technische „Zweckbauten“ und vermeintlich „schöne Gebäude“, wie sie der rückwärts orientierte Historismus im 19. Jahrhundert hervorbrachte, andernorts so nicht stattfand. Man verweigerte sich nicht der Ästhetik der neuen Zeit. Die Welt der Ingenieure im Bauwesen sah sich – jedenfalls in Wuhan – offenbar nicht in einer Konkurrenz oder gar Gegnerschaft zur Architektur, sondern als Erweiterung um große Optionen.
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AUSSTELLUNG 1 Der Ausstellungsraum im Erdgeschoss des Oskar von Miller Forums
2
Die Beispiele der Ausstellung beeindrucken gerade deshalb, weil sie aufzeigen, dass derlei gelang – als Resultat der Arbeit der Ingenieure und Firmen in Wuhan, der Stadt am riesigen Fluss, wo die Industrialisierung Chinas begann, wo man die erste Fabrik baute und die Technik auch in ihrem eigenen Potenzial für Gestaltung erkannt wurde, als kunstfertiger Umgang mit der Materie, ganz im ursprünglichen Wortsinn – und dass dies auch seine Entsprechung fand in einer selbstbewussten, bildhaften Darstellung, die in den gewählten Mitteln zumindest gleichrangig zu den von Architekten entworfenen Hochbauten steht. Was Eigenständigkeit, Authentizität und Offenheit angeht, so sind die Ingenieurbauten in ihrer semantischen Dimension kraftvoller, direkter und unmittelbarer, dabei aber – und das imponiert besonders – durchaus sensibel bis in die Einzelheiten mit großem Können gestaltet und in den Zeichnungen dargestellt. Welcher Kontrast zum heutigen Alltag! Wo doch die größten Defizite im Bereich der baulichen Kultur derzeit vor allem darin begründet liegen, dass dieser Anspruch zumeist aufgegeben wird und man stattdessen auf kurzfristig wirksame Effekte setzt, ohne dass die Zeit verfügbar wäre, bei Planung, Entwurf und Ausführung – anders gesagt in Design und Engineering – in ruhiger Konzentration Projekte bis zur endgültigen Reife und Perfektion auszuarbeiten und zu realisieren.
2 Prof. Thomas Herzog mit Vertretern der chinesischen Delegation während der Ausstellungseröffnung
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Die Verantwortlichen der Stadtregierung von Wuhan haben mit der Etablierung einer Ausstellung über Engineering Design und dabei der bewussten Darstellung der eigenen Geschichte klargemacht, dass sie das Bauen als anspruchsvolle gesamtheitliche Kultur sehen. Sie haben sich außerdem darauf festgelegt, ihre Stadt an den Zielen der Green Agenda weiterzuentwickeln. Dies in dem Maßstab einer Zehnmillionenstadt erreichen zu wollen, ist sicher äußerst ambitioniert und muss zunächst modellhaft in Schritten geschehen. Wenn man das Gelingen eines solchen Vorhabens erhoffen darf, dann am ehesten dort, wo man sich die baukulturelle Entwicklung der eigenen Region zum Vorbild nimmt und auf Basis von herausragendem technischem Können, auf wissenschaftlicher Grundlage und mit dem Anspruch an hochkarätiges funktionelles Design die physische Entwicklung der eigenen Stadt betreibt. Wuhan, das sich selbst als die Ingenieurstadt Chinas versteht, hat diese Chance. Es ist die Geburtsstätte einer beeindruckenden Vielzahl von Ingenieurbauten der Superlative im Weltmaßstab, die hier ersonnen, geplant und gebaut wurden, und geschieht dies alles auch weiterhin. Dies gilt für Längen und Spannweiten von Brücken und Hallen, für Bahnstrecken mit Hunderten von Tunneln, für den Drei-Schluchten-Staudamm, der hier entwickelt wurde, ebenso wie für rund
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4
70 Prozent aller Querungen des Tausende Kilometer langen und stellenweise viele Kilometer breiten Flusses Jangtsekiang, an dem Millionen Menschen in Dörfern und Riesenstädten leben.
AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG
Wir hoffen und wünschen, dass dabei auch weiterhin die eingesetzte Technik „dem Wohle der Menschheit dienen“ wird – ganz im Sinne Oskar von Millers, dessen Namen das Forum in München trägt, in dem ein wesentlicher Teil der Ausstellung gezeigt wird.
4 Prof. Li Baofeng – Dekan der Architekturfakultät der Huazhong Universität für Wissenschaft und Technik – überreicht ein Modell einer Pagode
3 Vertreter aus Politik und Kultur eröffnen die Ausstellung zusammen mit der chinesischen Delegation
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FEBRUAR 16 - 24 2013
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Munich Creative Business Week AUSSTELLUNG Die Munich Creative Business Week (MCBW) präsentiert facettenreiche, innovative Designaktivitäten in München, gibt Anregungen für einen interdisziplinären Designdiskurs und bringt Kreative und Wirtschaft aus aller Welt in der Landeshauptstadt zusammen. Die MCBW ist eine Angebotsplattform, die den internationalen Austausch fördert und die Potenziale des Wirtschaftsraums Bayern sowie der beteiligten Partner herausstellt. Ein wichtiger Impuls für die Munich Creative Business Week ist die Entscheidung des iF International Forum Design GmbH, seine unterschiedlichen Designpreisverleihungen zu einem einzigen Event in München zusammenzulegen. Preisträger und designinteressierte Gäste kommen hierzu in die Landeshauptstadt. bayern design GmbH, das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie und die Landeshauptstadt München haben ein vielfältiges Veranstaltungsformat entwickelt, das sich sowohl an ein Fachpublikum als auch an die breite Öffentlichkeit richtet. Die MCBW fördert den inhaltlichen Diskurs über Gestaltungsfragen und Konzepte auf einem hohen qualitativen Level und ist ein jährlich stattfindendes Designevent.
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PLATTFORM FÜR AUSTAUSCH
Vorträge Seminare Symposien Tagungen Buchpräsentationen Wettbewerbe Preisverleihungen
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Plattform für Austausch Das Oskar von Miller Forum ist ein Treffpunkt für die Teilnehmer innovativer wissenschaftlicher Veranstaltungen mit Bezug zum Bauwesen. Die Räumlichkeiten des Oskar von Miller Forums können von den Baufakultäten der Technischen Universität München sowie Verbänden und Organisationen aus dem Bauwesen genutzt werden. Diese Veranstaltungen müssen alle einen Bezug zum Leitgedanken des Oskar von Miller Forums haben und dieses abrunden.
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FEBRUAR 2013
Buchpräsentation Sailer Stepan und Partner PROJEKTE Das Münchner Ingenieurbüro für Bauwesen Sailer Stepan und Partner gehört zu den führenden Ingenieurbüros für Tragwerksplanung. Der sorgfältig erarbeitete und aufwändig produzierte Band zeigt 60 ausgewählte Bauten und Projekte der Ingenieure, die in Zusammenarbeit mit führenden Architekturbüros entstanden sind. Kennzeichnend für die Bauten ist nicht nur ein außerordentliches Verständnis für den architektonischen Entwurf, sondern auch eine erfolgreiche Umsetzung der anspruchsvollen Bauten mit den eigenen kreativen Leistungen der Ingenieure. Das Ingenieurbüro Sailer Stepan und Partner war mit der Tragwerksplanung des Oskar von Miller Forums beauftragt.
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J A H R B U C H 2012/13
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PROGRAMM
WENN DU EIN SCHIFF BAUEN WILLST, DANN TROMMLE NICHT MÄNNER ZUSAMMEN UM HOLZ ZU BESCHAFFEN, AUFGABEN ZU VERGEBEN UND DIE ARBEIT EINZUTEILEN, SONDERN LEHRE DIE MÄNNER DIE SEHNSUCHT NACH DEM WEITEN, ENDLOSEN MEER. Antoine de Saint-Exupéry französischer schriftsteller
EINDRÜCKE DER BEWOHNER 143 EIN INTERNATIONALES NETZWERK 151 ALUMNI 165 GASTWISSENSCHAFTLER 167
BEWOHNER Das Oskar von Miller Forum bietet 54 Studiengästen und sieben Gastwissenschaftlern Wohnraum mit her vorragender Ausstattung in zentraler Lage.
Studiengäste und Gastwissenschaftler Das Oskar von Miller Forum wird von Studierenden und Promovierenden der Baufakultäten der Technischen Universität München bewohnt. Auch Meisterschüler der Städtischen Fachschule für Bautechnik zählen zu den Gästen. Viele Studiengäste kommen aus dem Ausland. Somit sind die Voraussetzungen für einen intensiven interdisziplinären und internationalen Dialog und Austausch gegeben. Zu den Gästen des Oskar von Miller Forums zählen auch Wissenschaftler aus aller Welt. Dieser Personenkreis ist eine weitere Bereicherung für die Gemeinschaft.
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Cristian Lazea STUDENT BAUINGENIEUR, RUMÄNIEN
DAS WOHNEN IM OSKAR VON MILLER FORUM IST MEHR ALS NUR WOHNEN Wie in den ersten Tagen nach meinem Einzug begeistert mich auch heute noch das interkulturelle und wissensfördernde Umfeld des Oskar von Miller Forums, das mich während meines Masterstudiums begleitet hat. Das Forum war für mich eine hervorragende Kombination aus Leben und Arbeiten. Durch das Zusammenwohnen mit Studenten mit ähnlichen Interessen und Zielen hatte ich die einzigartige Möglichkeit, wesentliche Soft Skills wie Kommunikation, Teamfähigkeit und soziale Kompetenz weiter auszubauen. Vor allem konnte ich wertvolle Freundschaften knüpfen und gleichzeitig kulturelle Unterschiede erkennen und verstehen. Die sehr gute Lage hat mir auch ermöglicht, mich besser ins kulturelle Leben der vielfältigen Stadt München einzubinden. Gleichzeitig hat sich mein Leben durch die extrem gute Ausstattung sowie die extra Serviceleistungen, die zur Verfügung standen, wesentlich erleichtert, so dass ich mich auf die wesentlichen Sachen konzentrieren konnte. Vor allem hat mich die Existenz des Bistros sehr erfreut, das Essen war immer preiswert und lecker. Im Rahmen der vielfältigen Veranstaltungen hatte man die Möglichkeit, nicht nur Ideen, Wissen und Meinungen interdisziplinär auszutauschen, sondern auch sein Netzwerk weiter auszubauen. Zusätzlich wurde durch die Übernahme von verschiedenen Aufgaben im Haus und durch die professionellen Seminare und Workshops vor allem das proaktive Denken und Handeln erweckt und gefördert. Kurz gefasst, bedeutet für mich das Wohnen im Oskar von Miller Forum während meines Masterstudiums den ultimativen Kick für das Berufsleben.
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Sean Kerwin STUDENT UMWELTINGENIEUR, KANADA Mein Aufenthalt im Oskar von Miller Forum war in vielerlei Hinsicht sensationell und lässt sich sicherlich nur schwer in ein paar Sätzen zusammenfassen. Ein Leben im Ausland, weit weg von der Familie, kann mitunter schwierig sein, aber meine Mitbewohner waren sehr gastfreundlich und wurden für mich schnell zu einer Art Ersatzfamilie. Hier zu wohnen ist eine einzigartige Erfahrung, insofern als man als Bewohner Gelegenheit hat, enge Kontakte mit motivierten Studenten und Gastwissenschaftlern aus dem gleichen Forschungsbereich zu knüpfen und auf diese Weise ein internationales Netzwerk aus gleichgesinnten Studienkollegen aufzubauen. Persönlich bereichernd fand ich die Teilnahme an Soft-Skills-Workshops, Wochenendausflügen und kulturellen Abenden oder gerade das gemeinsame Kochen und Lernen mit den anderen Bewohnern. Und das Beste ist nicht zuletzt die ideale Lage im Zentrum von München. Man ist in nur fünf Minuten zu Fuß am Hauptcampus der Universität und im Englischen Garten. Über eines sollten Sie sich jedoch im Klaren sein: Wer einmal hier wohnt, will nie wieder weg!
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Robert Marino GASTWISSENSCHAFTLER ARCHITEKTUR, USA Eine der bemerkenswertesten europäischen Einrichtungen – das Oskar von Miller Forum – befindet sich in bemerkenswerter Lage in einer der bemerkenswertesten Städte Europas. Es war für meine Familie und mich ein großer Glücksfall, dieser innovativen Gemeinschaft während meiner Gastprofessur am Lehrstuhl für Emerging Technology der Technischen Universität München für ein komplettes Wintersemester angehören zu dürfen. Allein schon aus baulicher Sicht ist das Forum einen Besuch wert. Es handelt sich um ein außergewöhnliches Bauprojekt, das so viele unterschiedliche Nutzungsformen unter einem Dach vereint, wie ich es noch nie zuvor bei einem einzelnen Gebäude erlebt habe: Wohnungen mit einem Schlafzimmer, Wohnungen mit zwei Schlafzimmern, Schlafräume für Studenten, Aufenthaltsräume, Gemeinschaftsküchen, Konferenzräume, Hörsaal, Bibliothek, Café, Verwaltungsbüros, Dachterrasse, Waschmaschinenraum – und all dies in einem ausgesprochen stilvollen und edlen Ambiente. Ich hatte das große Vergnügen, den Architekten des Forums, Thomas Herzog, zu treffen, und er erzählte mir, wie sich das Konzept und der Zweck des Forums ganz allmählich entwickelt haben. Als Bewohner kann ich nur beipflichten, dass nicht nur das Forum allein, sondern auch die Mitarbeiter, das Konzept, die Mitbewohner, Professoren und Studenten gleichermaßen diese außergewöhnlich kreative Atmosphäre zum Leben und Arbeiten schaffen. Ich bin der festen Überzeugung, dass dies eine Form des gemeinsamen Miteinanders unter einem Dach ist, wie man sie sich nur erhoffen kann, und meine Familie und ich sind sehr dankbar dafür, dass wir die wunderbare Gelegenheit hatten, hier wohnen zu dürfen.
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J A H R B U C H 2012/13
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BEWOHNER
Ein internationales Netzwerk BEWOHNER DES HAUSES JAHRGÄNGE 2012/13 Das Oskar von Miller Forum ist ein internationales Begegnungszentrum und Gästehaus. Die Gäste kommen aus allen Kontinenten. Die Auswertung zeigt die geografische Herkunft, den Anteil von Männern und Frauen, den angestrebten Abschluss und die Studienrichtungen auf. Das gemeinsame Leben im Oskar von Miller Forum ist die Basis für die Entstehung und Ausweitung eines internationalen Netzwerks.
STUDIENRICHTUNG Architektur
Bautechnik
Bauingenieurwesen
Umweltingenieurwesen
206 BEWOHNER INSGESAMT
163 STUDENTEN
43 GASTWISSENSCHAFTLER
BEWOHNER IM FORUM seit Dezember 2009
78 % GÄSTE aus Europa
POLEN SCHWEIZ
GROSSBRITANNIEN
DEUTSCHLAND
KANADA
BULGARIEN SPANIEN FRANKREICH ITALIEN MEXIKO ÄGYPTEN GRIECHENLAND BRASILIEN KOLUMBIEN
15 %
2%
GÄSTE aus Amerika
GÄSTE aus Afrika
ANTEIL FRAUEN/MÄNNER 2012/13
WEISSRUSSLAND
•32 %• Frauen
•68 %• Männer
KROATIEN
ANGESTREBTER ABSCHLUSSGRAD 2012/13
RUMÄNIEN
CHINA
•30 %• Bachelor
•55 %• Master
•12 %• Bautechniker
•3 %• PHD
IRAN
ARABISCHE EMIRATE
5% GÄSTE aus Asien
STUDIENRICHTUNG DER HAUSGÄSTE 2012/13
•30 %• Architektur
•48 %• Bauingenieurwesen
•12 %• Bautechnik
•10 %• Umweltingenieurwesen
SHAMMA AL RIYAMI
MARIA ALONSO GONZALEZ
UMWELTINGENIEURWESEN ARABISCHE EMIRATE
BAUINGENIEURWESEN SPANIEN
BIAGIO AMODIO
THERESA BICHLER
ARCHITEKTUR ITALIEN
BAUTECHNIK DEUTSCHLAND
BELINDA BOCK
PHILIPP BOLIK
BAUINGENIEURWESEN DEUTSCHLAND
BAUINGENIEURWESEN DEUTSCHLAND
FLORIAN BREITENBÜCHER
FRANZISKA CONRAD
BAUINGENIEURWESEN DEUTSCHLAND
UMWELTMANAGEMENT DEUTSCHLAND
ROLAND DIELING
MOHAMED ELHADDAD
UMWELTPLANUNG DEUTSCHLAND
BAUINGENIEURWESEN ÄGYPTEN
ULRICH GERSTLAUER
JAN GOEBEL
BAUINGENIEURWESEN DEUTSCHLAND
BAUINGENIEURWESEN DEUTSCHLAND
THOMAS GREGORY
MARIANNA GRIGOROPOULOU
ARCHITEKTUR GROSSBRITANNIEN
ARCHITEKTUR GRIECHENLAND
ALEJANDRO GRISALES
MAURICIO GUADARRAMA
BAUINGENIEURWESEN KOLUMBIEN
BAUINGENIEURWESEN MEXIKO
KATHARINA HUNDERTMARK
TOBIAS IHLER
BAUINGENIEURWESEN DEUTSCHLAND
BAUINGENIEURWESEN DEUTSCHLAND
SEAN KERWIN ALEXANDRE KIENER
UMWELTINGENIEURWESEN KANADA
BAUINGENIEURWESEN FRANKREICH
JOHANNES KIRCHBERGER
VALENTIN KOSLOWSKI
BAUTECHNIK DEUTSCHLAND
BAUINGENIEURWESEN DEUTSCHLAND
ANGELIKI KRESTENITI
KAI KRUG
ARCHITEKTUR GRIECHENLAND
BAUINGENIEURWESEN DEUTSCHLAND
ARNE LAUGESEN
CRISTIAN LAZEA
BAUINGENIEURWESEN DEUTSCHLAND
BAUINGENIEURWESEN RUMÃ&#x201E;NIEN
LUKAS LECHNER
ELISE LERCH
BAUTECHNIK DEUTSCHLAND
BAUINGENIEURWESEN SCHWEIZ
AGATHA LINCK
MANUEL MARGESIN
ARCHITEKTUR BRASILIEN
ARCHITEKTUR ITALIEN
SIMONE NHIEMETZ BORN
ARCHITEKTUR BRASILIEN
FLORIAN MEIER
ALEXANDER MENDLER
BAUINGENIEURWESEN DEUTSCHLAND
BAUINGENIEURWESEN DEUTSCHLAND
PATRICK OLE OHLBROCK
BAUINGENIEURWESEN DEUTSCHLAND
DARYA PRYMA
ALI RAFIEETARI
ARCHITEKTUR WEISSRUSSLAND
ARCHITEKTUR IRAN
KRASIMIR RAYNOVSKI
MICHAEL HUGO REICH
ARCHITEKTUR BULGARIEN
BAUTECHNIK DEUTSCHLAND
HELENA REICHERT
MARTIN RESCH
BAUINGENIEURWESEN ITALIEN
BAUINGENIEURWESEN DEUTSCHLAND
ALEJANDRO RESTREPO MONTOYA
DIEGO ROMERO ESPINOSA
ARCHITEKTUR KOLUMBIEN
ARCHITEKTUR MEXIKO
FRANCESCA RUPINI BETTINA ROSE WOLFRAM
UMWELTINGENIEURWESEN ITALIEN/ DEUTSCHLAND
ARCHITEKTUR BRASILIEN
SOPHIA VON SALISCH
JOAO SANCHES
ARCHITEKTUR DEUTSCHLAND
ARCHITEKTUR BRASILIEN
FABIAN SCHIEBEL
DOMINIK SCHIPPER
BAUINGENIEURWESEN DEUTSCHLAND
BAUTECHNIK DEUTSCHLAND
TOBIAS SCHITTENHELM ANNETTE SCHMITZ
UMWELTINGENIEURWESEN DEUTSCHLAND
BAUINGENIEURWESEN DEUTSCHLAND
STEFANIE SCHNEIDER
ALESSANDRA SPEZIALI
BAUTECHNIK DEUTSCHLAND
ARCHITEKTUR ITALIEN
LUKAS STIMMELMAYR
FLORIAN STURMA
BAUINGENIEURWESEN DEUTSCHLAND
BAUTECHNIK DEUTSCHLAND
SONJA SURRER
DANIEL TALKE
BAUINGENIEURWESEN DEUTSCHLAND
BAUINGENIEURWESEN DEUTSCHLAND
JAKUB TOMASZCZYK
MARKO TOMSIC
ARCHITEKTUR POLEN
BAUINGENIEURWESEN KROATIEN
DANIEL YANG
RAPHAEL ZUBER
ARCHITEKTUR CHINA
BAUINGENIEURWESEN DEUTSCHLAND
Alumni SEIT DEZEMBER 2009
M A RI A C ATA L IN A ACOS TA JIMENE Z | MONIC A A L ICE A- M ATOS | HOSA M F. A L S OFI | S V E TL A N A ANDREEVA | GAETANO ANDREISEK | SAIDE ANLAUE | SANTIAGO ARIAS | SAARTJE ARNOUT | ANDREW AYAL A | ANNA MARIA BAUER | ANDREJA BENKO | WOLFGANG BETZ | LUCIA A. BIONDI | DOMINIK BÖHM | ALEX ANDER
BR AUN | MICHAEL BREITENBERGER | VIVIAN BRUNE | ROBERT A .
BRUNS | ARIANNA BUCCOMINO | BENEDIKT BUCHMÜLLER | THOMAS CARDEW | CRISTINA CASTILLO M O R I L L O | S A L O M A O C H I C A L A | N I C K C R A N E | J O N AT H A N C R O S T H W A I T E | B E R N H A R D DAL-BIANCO | LENA DEGGELMANN | VINCENT DESY | SAIOA EGUIA ARROYO | ROLAND FRIEDL | SOFIE G A N S L M E I E R | C O R N E L I A G I G L B E R G E R | C O R N E L I A G R A F | B E N E D I K T G R AU V O G L | D O N A L GROARKE | SABINE GRÖGER | CHRISTIAN HACK | SEBASTIAN HÄCK | ALEN HAUSMEISTER | SARAH HE YDEN | HANNE S HOFMANN | TOR-MAGNUS HORTEN | ALE X ANDER HRUBY | MARKUS HUBER | EMINE GÖKCE IYICIL | DONATA JORDAN | SE AN KERWIN | SUET K WAN KOH | MATHIAS KOHRMANN | DAVID KURFER | ANDREAS KRÄMER | ARNE LAUGESEN | MARKUS LECHNER | DEBORA LENGLER VELAZQUEZ | CHRISTOPH LIMBRUNNER | LU LIU | SHUANG LIU | MARTIN LLERAS | OLE MARIUS LOKEN | MANUEL N. LOOS | YAO LU | GUOQING LUO | K JERSTI OS MATHISEN | K ATJA MILOSEV | SINDRE KJEANG MORK | FRANZ MÜHLE | RACHEL MUIGAI | MA XIMILIAN MÜLLER | ZHUNING | CATHERINE NOWAK | MAGDALENA OCIEPKA | PATRICK OLE OHLBROCK | TURJAK O Z B E | S I LV I O PA R U C K E R | V I N C E N T P E Y R A M A L E | U W E P I E T Z AV K A | TA L I TA P R O H M A N NO GUEIR A | A L I R A FIEE TA RI | K R A SIMIR R AY NOVSK I | MICH A EL REI T EN SP IE S S | JON AT H A N REYES | FEDERICA
R O S AT I | V E R O N I K A
RUCK | SOPHIA
VON
SALISCH | DOMINIK
SCHILLINGER | GERALD SCHMIDT-THRÖ | MATHIAS SCHMITT | ANDREAS SCHNEIDER | WOLFGANG B. S C H N E L L | H A N N A H S C H O C K | N I C H O L A S S C H R A M M | S T E FA N I E S C H U S T E R | N AV I D SIDIQI | EMANUELE SOMMARIVA | MARTIN STOCKER | ANDREAS T. STRASSER | REMUS TECUSAN CALIN | LINE THARALDSEN | PETER TRAN BACH | GAUTIER TRIBET | ALVARO VELAR ROJO | SIMON VILGERTSHOFER | OBADA WAKKAF | XINXING WANG | FLORIAN WINKLER | RICHARD WINTER | ZENG YULANG | DAVID ZÜHLSDORF
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J A H R B U C H 2012/13
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BEWOHNER
Wissenschaftsdialog GASTWISSENSCHAFTLER AUSBILDUNG UND FORSCHUNG
HILDE AAS NØST BAUINGENIEURWESEN | NORWEGEN | 2013 Hilde Aas Nøst, Norwegen, war im Rahmen eines Forschungs- und wissenschaftlichen Austausch-Aufenthaltes mit Norwegen im Zentrum Geotechnik tätig. Ihre wissenschaftliche Arbeit erstreckte sich auf Gebiete der numerischen Geotechnik sowie der angewandten Technik. Hierzu gewannen die Bewohner durch Frau Nøst einen Einblick.
DR. EDWARD CARRYER UND DR. SHERI D. SHEPPARD MECHANICAL ENGINEERING | USA | 2013 Dr. Edward Carryer und Dr. Sheri D. Sheppard, Stanford, USA. Im Rahmen ihres Aufenthaltes boten sie einen Workshop an, in dem es darum ging, Fähigkeiten zu entwickeln, um in der Arbeitswelt besser planen, Strategien ausarbeiten und kommunizieren zu können.
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DR. GABRIELLA CIANCIOLO COSENTINO
ARCHITEKTUR | ITALIEN | 2013 Die Postdoc Stipendiatin befasste sich mit der Erforschung der Wiederentdeckung des Naturalismus und Orientalismus in der süditalienischen Architektur des 19. Jahrhunderts und berichtete den Bewohnern von ihren Forschungsergebnissen.
MARIO CUCINELLA
ARCHITEKTUR | ITALIEN | 2013 Mario Cucinella, Bologna, Italien, Gründer und Leiter von MCA (Mario Cucinella Architects), Gastprofessor am Lehrstuhl Emerging Technologies (TUM). Im Rahmen eines Vortrages berichtete er von dem Gedanken einer nachhaltigen grünen Architektur und urbanen Regeneration.
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BEWOHNER
HELENA DOUDOVA ARCHITEKTUR | TSCHECHIEN | 2012 Helena Doudova, Stipendiatin der Robert Bosch Stiftung, war von Oktober 2011 bis Oktober 2012 am Architekturmuseum der TU München tätig. Sie befasste sich in dieser Zeit mit dem Werk von Adolf Loos, seinen Bauten, seinen theoretischen Schriften und seiner Wirkung auf die zeitgenössische Architektur und berichtete hierzu in einem hausinternen Vortrag.
PROF. DR.-ING. KAZUYOSHI ENDO
BAUINGENIEURWESEN | JAPAN | 2012/13 Prof. Dr.-Ing. Kazuyoshi Endo, Tokio, Japan, befasste sich mit dem Vergleich von Industriebauten auf dem europäischen und japanischen Markt. Darüber hinaus bemühte er sich um eine weiterführende Kooperation zwischen der Technischen Universität München und der Kogakuin University.
ARMEN DER KIUREGHIAN
BAUINGENIEURWESEN | USA | 2012 Armen Der Kiureghian, Berkeley, Kalifornien, ist auf das Themengebiet Erdbeben spezialisiert. Die Bewohner des Forums waren zu einem Diskussionsabend geladen, an dem Armen Der Kiureghian sowohl fachliche als auch berufliche Fragen beantwortete.
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DR. ANDRES LEPIK ARCHITEKTUR | DEUTSCHLAND | 2012 Dr. Andres Lepik von der Graduate School of Design an der Harvard University wurde von der TU München auf den Lehrstuhl für Architekturgeschichte und kuratorische Praxis berufen. Dr. Lepik wurde zugleich Direktor des Architekturmuseums und erforschte Geschichte und Theorie sozialen Engagements in der Architektur des 20. Jahrhunderts. Hierzu hielt er im Oskar von Miller Forum den Vortrag „Moderators of Change – Die gesellschaftliche Verantwortung von Architektur“.
SHELLEY LISSEL
BAUINGENIEURWESEN | KANADA | 2012 Shelley Lissel, Calgary, Kanada, Expertin auf dem Gebiet des Mauerwerkbaus. Den Bewohnern des Oskar von Miller Forums bot sie durch ihren hausinternen Vortrag „Reinforced Masonry, why and how?“ Einblicke in die Art des Mauerwerkbaus in Kanada und berichtete ausführlich über seine Vor- und Nachteile.
LAURI LINKOSALMI BAUINGENIEURWESEN | FINNLAND | 2013 Lauri Linkosalmi, Helsinki, Finnland, erforscht die Umweltverträglichkeit von unterschiedlichen Materialien und Bauteilen und befasst sich mit energieeffizientem Bauen. Er war er als Gastprofessor am Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion der TU München tätig und veranstaltete im Rahmen seiner Wohnzeit im Oskar von Miller Forum „Buildings and Building Products Environmental Assessment“, einen Vortrag mit Diskussion zu seinem Fachgebiet.
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J A H R B U C H 2012/13
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BEWOHNER
ROBERT MARINO ARCHITEKTUR | USA | 2012 Robert Marino, Architekt aus New York, übernahm ab Oktober 2012 die international ausgerichtete Gastprofessur „Emerging Technologies“ an der TU München, die die Verwendung höchstentwickelter Materialien und die Betrachtung von Fertigungsverfahren und Logistiksystemen im Bauwesen berücksichtigt. Im Oskar von Miller Forum hielt er hierzu den Vortrag „We are petroleum people“.
PROF. WENQING WU
BAUINGENIEURWESEN | CHINA | 2012/13 Prof. Wenqing Wu, Nanjing, China. In seiner Recherchearbeit befasste er sich mit verschiedenen Methoden des Brückenbaus und hielt im Oskar von Miller Forum einen Vortrag mit dem Titel „Prestressed Concrete Box Girder Bridges“.
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43
GASTWISSENSCHAFTLER seit Dezember 2009
43 %
43 % GASTWISSENSCHAFTLER aus Europa
GASTWISSENSCHAFTLER aus Amerika
14 % GASTWISSENSCHAFTLER aus Asien
HERKUNFT Woher stammen unsere Gastwissenschaftler?
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J A H R B U C H 2012/13
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BEWOHNER
MAN MUSS LERNEN, WAS ZU LERNEN IST, UND DANN SEINEN EIGENEN WEG GEHEN. Georg Friedrich Händel deutsch-britischer komponist aus der zeit des barock
PROJEKTTRÄGER 176 TEAM 178
PROJEKTTRÄGER Das Oskar von Miller Forum wird von der Bayerischen Bauwirtschaft getragen.
Eigentümer und Betreiber Das Oskar von Miller Forum wird von der Stiftung Bayerisches Baugewerbe betrieben. Eigentümerin des Gebäudes ist die Gemeinnützige Urlaubskasse des Bayerischen Baugewerbes e. V. Die Urlaubskasse ist ein eingetragener Verein. Mitglieder sind die Tarif vertragsparteien der Bayerischen Bauwirtschaft. Das Oskar von Miller Forum wird von den Bayerischen Baugewerbeverbänden, dem Bayerischen Bauindustrieverband, der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt sowie dem Verband der Zimmerer und Holzbauunternehmer Bayern unterstützt.
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Projektträger BAYERISCHE BAUWIRTSCHAFT
Bayerischer Bauindustrieverband (BBIV) Der Bayerische Bauindustrieverband (BBIV) vertritt die Interessen der bayerischen Bauindustrie gegenüber Gewerkschaften, Gesetzgeber, Regierung und öffentlicher Verwaltung im Freistaat.
Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) vertritt die Interessen von rund 400.000 Beschäftigten des deutschen Baugewerbes, der Baustoffindustrie, der Agrarund Forstwirtschaft, des Gebäudemanagements, des Umwelt- und Naturschutzes sowie der Bereiche Entsorgung und Recycling.
Landesverband Bayerischer Bauinnungen (LBB) Der Landesverband Bayerischer Bauinnungen (LBB) ist der Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband der bayerischen Bauinnungen.
Verband der Zimmerer und Holzbauunternehmer Bayern (VZHB) Der Verband der Zimmerer und Holzbauunternehmer Bayern ist die berufsständische Organisation des bayerischen Zimmerer- und Holzbaugewerbes, die sich für die Belange des Unternehmertums und des Zimmererhandwerks einsetzt.
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J A H R B U C H 2012/13
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PROJEKT TR ÄGER
GEMEINNÜTZIGE URLAUBSKASSE DES BAYERISCHEN BAUGEWERBES E. V. Seit über 60 Jahren ermöglicht das Urlaubskassenverfahren in der Bauwirtschaft, dass für die gewerblichen Arbeitnehmer Freizeit- und Vergütungsansprüche für einen zusammenhängenden Urlaub angespart werden können. Die Urlaubskasse führt für jeden gewerblichen Arbeitnehmer im Baugewerbe in Bayern ein Arbeitnehmerkonto und erstattet dem Arbeitgeber die von ihm ausgezahlte Urlaubsvergütung.
Der Vorstand
Die Geschäftsführung
Hans Beer | IG Bau Robert Feiger | IG Bau Dipl.-Ing. Otto Frischeisen | LBB/VBB Senator E.h. RA Gerhard Hess | BBiV
Ernst Treitz | Geschäftsführer Claudia Glas | Stellv. Geschäftsführerin
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Team ANSPRECHPARTNER IM OSKAR VON MILLER FORUM
Das Team Prof. Dr.-Ing. Werner Lang | Direktor Sabina Karkos Isabelle Krier Michaeli Klaus Mayer Rosemarie Nöhbauer Daniela Schäfer
ERFOLG IST EINE TEAMSACHE. Otto Happel deutscher unternehmer (gea group ag)
IMPULSVORTRÄGE 2013/14 07.11.2013
JÜRG CONZETT, CONZETT BRONZINI GARTMANN AG, SCHWEIZ Landschaften und Bauten (Eröff nung der Ausstellung)
05.12.2013
MARK SARKISIAN, SKIDMORE, OWINGS & MERRILL LLP, USA
Programmbeirat | Impressum
Structure | City 16.01.2014
PETER HEAD, THE ECOLOGICAL SEQUESTRATION TRUST, GROSSBRITANNIEN Tackling poverty and climate change within planetary limits
06.02.2014
PROF. MAT SANTAMOURIS, UNIVERSITY OF ATHENS, GRIECHENLAND Urban Mitigation Techniques
10.04.2014
PROF. RICHARD BURDETT, LONDON SCHOOL OF ECONOMICS, GROSSBRITANNIEN The Endless City
08.05.2014
ANNE LACATON, JEAN PHILIPPE VASSAL, LACATON & VASSAL ARCHITECTS, FRANKREICH Re Invent
05.06.2014
PROF. DR.-ING. VITTORIO MAGNAGO LAMPUGNANI, ETH ZÜRICH, SCHWEIZ Gespräch über die Stadt
03.07.2014
PROF. DR. DR. E. H. WERNER SOBEK, ILEK UNIVERSITÄT STUTTGART, DEUTSCHLAND Interdisziplinäres Entwerfen
Zusätzlich zu unseren Impulsvorträgen werden auch im Studienjahr 2013/14 wieder regelmäßig Abendvorträge zu aktuellen Themen des Bauwesens stattfinden.
PROGRAMMBEIRAT DES OSKAR VON MILLER FORUMS
Der Programmbeirat berät den Direktor des Oskar von Miller Forums bei der Aufstellung des Programms. Seine Mitglieder tragen wesentlich dazu bei, das eigenständige Programm weiterzuentwickeln.
Programmbeirat | Impressum
Hans Beer Regionalleiter der IG Bauen-Agrar-Umwelt Franken seit 2007. Gelernter Betonbauer, seit 1986 hauptamtlicher Gewerkschafter in verschiedenen Funktionen in Bayern, davon 16 Jahre als Geschäftsführer. Stellvertretendes geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Gemeinnützigen Urlaubskasse des Bayerischen Baugewerbes e.V. und der Stiftung des Bayerischen Baugewerbes. Alternierender Aufsichtsratsvorsitzender der Zusatzversorgungskasse der Steine- und Erden-Industrie Bayern. Zuständig für Tarifpolitik im Bayerischen Baugewerbe und der Steine- und Erden-Industrie in Bayern.
Prof. Dr. Thomas Herzog Architekt des Oskar von Miller Forums und o. Professor an mehreren Universitäten. Eigenes Architekturbüro seit 1971. Entwicklung von baulichen Systemen und Pionierbauten auf Basis der Nutzung von Umweltenergie. Zahlreiche hochrangige Preise und Auszeichnungen. Mitglied nationaler und internationaler Akademien. Autor und Herausgeber von Monografien zu Architektur und Technologie. Emeritus of Excellence der Technischen Universität München und Gastprofessor an der Tsinghua University Peking.
Prof. Dr. Vittorio Magnago Lampugnani Architekt und Architekturhistoriker, eigenes Architekturbüro seit 1980. O. Professor für Geschichte des Städtebaus an der ETH Zürich. War Redakteur der Zeitschrift Casabella, dann Herausgeber der Zeitschrift Domus in Mailand und Direktor des Deutschen Architekturmuseums in Frankfurt am Main. Professuren in Harvard und an anderen internationalen Hochschulen, zahlreiche architektonische und städtebauliche Projekte sowie wissenschaftliche Publikationen, vor allem zur Architektur der Stadt im 19. und 20. Jahrhundert.
Prof. Dr.-Ing. Gerhard Müller Bauingenieur und o. Professor; nach Promotion und Habilitation beratender Ingenieur und Geschäftsführer in einem großen mittelständischen Ingenieurunternehmen; seit 2004 Lehrstuhl für Baumechanik an der TU München, sowie Dekan der Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt; ehrenamtlich tätig u. a. im Fakultätentag und in 4ING, als Vorsitzender des Ausschusses Bildung der Bayerischen Ingenieurkammer Bau, als Vertrauensdozent des Cusanuswerks.
Dr.-Ing. Hans-Joachim Wolff Als Bauingenieur der TU Hannover war Dr.-Ing. Hans-Joachim Wolff zunächst fünf Jahre am Institut für Massivbau, dann 32 Jahre bei DYWIDAG. Dort Bauleiter, Niederlassungsleiter, zwölf Jahre Vorstand – davon zehn Jahre Vorsitzender. Gut zehn Jahre Vizepräsident der Bayerischen Bauindustrie. Tätig in verschiedenen Kuratorien als Pensionär (u. a. Deutsches Museum), seit 2004 im Ehrenamt Vorstandsvorsitzender der DGUV (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung). IMPRESSUM Veröffentlicht von Oskar von Miller Forum Oskar-von-Miller-Ring 25 80333 München T 089 1588338 - 0 F 089 1588338 - 29 E info@ovmf.de Konzeption und Gestaltung ediundsepp Gestaltungsgesellschaft, München
Fotografie Uwe Mühlhäußer, Oskar von Miller Forum Druck OMB2 GmbH, München
Das Jahrbuch liegt ebenso in englischer Sprache vor.
ERFOLG IST EINE TEAMSACHE. Otto Happel deutscher unternehmer (gea group ag)
IMPULSVORTRÄGE 2013/14 07.11.2013
JÜRG CONZETT, CONZETT BRONZINI GARTMANN AG, SCHWEIZ Landschaften und Bauten (Eröff nung der Ausstellung)
05.12.2013
MARK SARKISIAN, SKIDMORE, OWINGS & MERRILL LLP, USA
Programmbeirat | Impressum
Structure | City 16.01.2014
PETER HEAD, THE ECOLOGICAL SEQUESTRATION TRUST, GROSSBRITANNIEN Tackling poverty and climate change within planetary limits
06.02.2014
PROF. MAT SANTAMOURIS, UNIVERSITY OF ATHENS, GRIECHENLAND Urban Mitigation Techniques
10.04.2014
PROF. RICHARD BURDETT, LONDON SCHOOL OF ECONOMICS, GROSSBRITANNIEN The Endless City
08.05.2014
ANNE LACATON, JEAN PHILIPPE VASSAL, LACATON & VASSAL ARCHITECTS, FRANKREICH Re Invent
05.06.2014
PROF. DR.-ING. VITTORIO MAGNAGO LAMPUGNANI, ETH ZÜRICH, SCHWEIZ Gespräch über die Stadt
03.07.2014
PROF. DR. DR. E. H. WERNER SOBEK, ILEK UNIVERSITÄT STUTTGART, DEUTSCHLAND Interdisziplinäres Entwerfen
Zusätzlich zu unseren Impulsvorträgen werden auch im Studienjahr 2013/14 wieder regelmäßig Abendvorträge zu aktuellen Themen des Bauwesens stattfinden.
Das Oskar von Miller Forum, im Herzen Münchens in Nachbarschaft zur Technischen Universität München gelegen, ist ein internationales Begegnungszentrum und Gästehaus. Das Forum ist eine eigenständige Bildungsinitiative der Bayerischen Bauwirtschaft und setzt vor allem Impulse für die Ausbildung von Bauingenieuren, Architekten und Meisterschülern. Das Jahrbuch 2012/13 bietet einen Einblick in das internationale Leben und Wirken im Oskar von Miller Forum.
Oskar-von-Miller-Ring 25 80333 München T 089 1588338 - 0 www.ovmf.de