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Zeitschrift für Lifestyle, Kulinarik und Kultur aus Italien
Mode aus Italien Attolini
5,00 EURO - www.allaboutitaly.net
Isabella Rossellini
Neapolitanische Schneiderkunst mit Tradition
Über ihre Tierliebe und ihre nächsten Projekte
Frühjahrs- und Sommermode
Unesco-Welterbe in Italien
In den Sommer mit Ermanno Scervino UND Trussardi Interview mit Giuseppe Tornatore
Darum geht es in meinen Filmen
Italiens Schönheiten: Gärten, Villen, Landstriche Die neue VIP-Lounge von Alitalia
DAS SüSSE LEBEN MIT ALITALIA
cesareattolini.com
cesareattolini.com
EDITORIAL Absatzchancen für ‚Made in Italy‘ in Deutschland
I
talien durchlebt momentan eine schwierige Zeit, denn die Finanzkrise lässt auch die traditionell stabile Binnennachfrage empfindlich zurückgehen. Ein Grund mehr für italienische Produzenten darüber nachzudenken, wo neue Märkte erschlossen oder wie neue Käuferschichten gewonnen werden könnten. Deutschland bietet sich hier an, denn die Deutschen sind italophil, sie schätzen gutes Design, gute Qualität – und sie sind kaufstark. Außerdem ist die wirtschaftliche Gesamtsituation robust und der private Konsum ebenso; hier lassen einige Analysten sogar durchblicken, dass die Entwicklung in Zukunft noch positiver verlaufen könnte. Dieses Potential gilt es nun für italienische Anbieter auszuschöpfen. Der seit vielen Jahren gleichbleibend hohe Anteil am Importvolumen in die Bundesrepublik könnte noch weiter ausgebaut werden. Können italienische Firmen diese Chancen erkennen und für sich Nutzen daraus ziehen? Zumindest in der Theorie wäre das möglich. Kann Deutschland europaweit gesehen dazu beitragen, ‚Made in Italy‘ wieder erstarken zu lassen? Ja, eventuell im Luxussegment. In einem Artikel der ‚Financial Times‘ war vor kurzem von einem Gegentrend zu lesen: Anders als im Massensegment mit seinen Preisschlachten verbleibt die Produktion von Luxuswaren vorwiegend in europäischen Ländern, wandert also gerade nicht in den asiatischen Raum ab, wo die Herstellungskosten aus verschiedenen Gründen noch sehr niedrig sind. Nicht nur europäische Konsumenten verbinden Luxusartikel mit Europa und den hier verwurzelten Traditionen. Und gerade im Luxussegment genießen italienische Marken einen überragenden
Ruf, ob Mode, Accessoires, Schmuck, Automobile, Design oder Lebensmittel wie Delikatessen und Wein. Die stabile, vielleicht sogar positive Entwicklung der deutschen Binnennachfrage könnte sich somit auch lindernd auf die angespannte Situation in Italien auswirken. Mit Innovation, Design und Qualität müsste es der italienischen Wirtschaft gelingen, jenseits der Alpen ihre Absatzchancen zu verbessern. ALL ABOUT ITALY stellt in dieser Ausgabe die bedeutendsten Marken und Angebote vor, die das Siegel ‚Made in Italy‘ tragen dürfen: Attolini, Scervino, Corneliani, Trussardi, Neri Firenze, Lotti…. Daneben werden noch die schönsten Orte, Winkel und Monumente des Landes vorgestellt. Außerdem finden Sie in dieser Ausgabe noch ein verlockendes Angebot, dem niemand widerstehen kann: Bei der nächsten Buchung einer Flugreise nach Italien mit Alitalia erhalten die Leser von ALL ABOUT ITALY einen Preisnachlass von 10%! Mehr dazu finden Sie auf der Seite 12 Viel Vergnügen beim Lesen, Blättern, Schmöckern in der neuesten Ausgabe von ALL ABOUT ITALY! Paolo Del Panta
EDITORIAL Absatzchancen für ‚Made in Italy‘ in Deutschland
I
talien durchlebt momentan eine schwierige Zeit, denn die Finanzkrise lässt auch die traditionell stabile Binnennachfrage empfindlich zurückgehen. Ein Grund mehr für italienische Produzenten darüber nachzudenken, wo neue Märkte erschlossen oder wie neue Käuferschichten gewonnen werden könnten. Deutschland bietet sich hier an, denn die Deutschen sind italophil, sie schätzen gutes Design, gute Qualität – und sie sind kaufstark. Außerdem ist die wirtschaftliche Gesamtsituation robust und der private Konsum ebenso; hier lassen einige Analysten sogar durchblicken, dass die Entwicklung in Zukunft noch positiver verlaufen könnte. Dieses Potential gilt es nun für italienische Anbieter auszuschöpfen. Der seit vielen Jahren gleichbleibend hohe Anteil am Importvolumen in die Bundesrepublik könnte noch weiter ausgebaut werden. Können italienische Firmen diese Chancen erkennen und für sich Nutzen daraus ziehen? Zumindest in der Theorie wäre das möglich. Kann Deutschland europaweit gesehen dazu beitragen, ‚Made in Italy‘ wieder erstarken zu lassen? Ja, eventuell im Luxussegment. In einem Artikel der ‚Financial Times‘ war vor kurzem von einem Gegentrend zu lesen: Anders als im Massensegment mit seinen Preisschlachten verbleibt die Produktion von Luxuswaren vorwiegend in europäischen Ländern, wandert also gerade nicht in den asiatischen Raum ab, wo die Herstellungskosten aus verschiedenen Gründen noch sehr niedrig sind. Nicht nur europäische Konsumenten verbinden Luxusartikel mit Europa und den hier verwurzelten Traditionen. Und gerade im Luxussegment genießen italienische Marken einen überragenden
Ruf, ob Mode, Accessoires, Schmuck, Automobile, Design oder Lebensmittel wie Delikatessen und Wein. Die stabile, vielleicht sogar positive Entwicklung der deutschen Binnennachfrage könnte sich somit auch lindernd auf die angespannte Situation in Italien auswirken. Mit Innovation, Design und Qualität müsste es der italienischen Wirtschaft gelingen, jenseits der Alpen ihre Absatzchancen zu verbessern. ALL ABOUT ITALY stellt in dieser Ausgabe die bedeutendsten Marken und Angebote vor, die das Siegel ‚Made in Italy‘ tragen dürfen: Attolini, Scervino, Corneliani, Trussardi, Neri Firenze, Lotti…. Daneben werden noch die schönsten Orte, Winkel und Monumente des Landes vorgestellt. Außerdem finden Sie in dieser Ausgabe noch ein verlockendes Angebot, dem niemand widerstehen kann: Bei der nächsten Buchung einer Flugreise nach Italien mit Alitalia erhalten die Leser von ALL ABOUT ITALY einen Preisnachlass von 10%! Mehr dazu finden Sie auf der Seite 12 Viel Vergnügen beim Lesen, Blättern, Schmöckern in der neuesten Ausgabe von ALL ABOUT ITALY! Paolo Del Panta
Roms stilvollstes Hotel Zeitschrift für Lifestyle, Kulinarik und Kultur aus Italien
Mario Draghi im Portrait
Erkundungstour durch San Marino
26. der Euro-Mann
94. San Marino – Seit Jahrhunderten
Interview mit dem Regisseur Tornatore
unabhängig
30. “Wie es um das Kino bestellt ist, lässt sich
Wellness und Luxus in der Mailänder Altstadt
auch an der Bandbreite
98. Four Seasons
des Filmangebots
Hotel Mailand
erkennen.” Interview mit Franco Battiato
Ein Arthotel auf Sizilien
32. „Mehr als
72. Von Kunst und Sonne
Liedermacher waren wir eher Schamanen“
Hotel & Resort
Italian Fashion
106. ATTOLINI: INTERNATIONALE IKONE DES ITALIENISCHEN STILS
76. Traumurlaub in Sardinien mit Delphina Hotels & Resorts Eisenbahnen, Emotionen und Erinnerungen
80. Die Züge von damals rollen nicht mehr… oder etwa doch? Interview mit Arturo Prisco
Das unterirdische Herz des antiken Roms
40. “Marktpräsenz wird
86. Unter der Ewigen Stadt
für Italien die Lösung sein“
114. FRÜHJAHR/SOMMER Bei den Gladiatoren im Rom der Antike
Die UNESCO und Italien
90. Die Gladiatoren
45. UNESCO-
der Via Appia
Welterbestätten in Italien Entdeckungstour entlang der Brenta
60. EINE Fahrt auf dem
Italian Fashion
KOLLEKTION 2013 VON ERMANNO SCERVINO Italian Fashion
120. Die Frühling/
Das Hotel de Russie im Herzen der Ewigen Stadt, nur wenige Schritte von den Kunstschätzen Roms und den eleganten Einkaufsstraßen entfernt, ist eine Oase der Ruhe und Entspannung inmitten einer wunderschönen Grünanlage.
Sommer-Kollektion 2013 von Trussardi
Brenta-Fluss
Via del Babuino 9 00187 Rom (Italien) T 06 328881 F 06 32888888 reservations.derussie@roccofortehotels.com roccofortehotels.com
Italian Fashion Der Garten der Dämonen in Bomarzo
126. WELTWEIT GEFRAGT:
66. Der Park der
FLORENTINER
Ungeheuer
HANDWERKSKUNST
Luxushotels und Resorts
Abu Dhabi, Berlin, Brüssel, Edinburgh, Florenz, Frankfurt, London, Manchester, München, Prag, Rom, St. Petersburg, Sizilien. Geplante Neueröffnungen: Kairo, Jeddah, Luxor, Marrakesch.
Roms stilvollstes Hotel Zeitschrift für Lifestyle, Kulinarik und Kultur aus Italien
Mario Draghi im Portrait
Erkundungstour durch San Marino
26. der Euro-Mann
94. San Marino – Seit Jahrhunderten
Interview mit dem Regisseur Tornatore
unabhängig
30. “Wie es um das Kino bestellt ist, lässt sich
Wellness und Luxus in der Mailänder Altstadt
auch an der Bandbreite
98. Four Seasons
des Filmangebots
Hotel Mailand
erkennen.” Interview mit Franco Battiato
Ein Arthotel auf Sizilien
32. „Mehr als
72. Von Kunst und Sonne
Liedermacher waren wir eher Schamanen“
Hotel & Resort
Italian Fashion
106. ATTOLINI: INTERNATIONALE IKONE DES ITALIENISCHEN STILS
76. Traumurlaub in Sardinien mit Delphina Hotels & Resorts Eisenbahnen, Emotionen und Erinnerungen
80. Die Züge von damals rollen nicht mehr… oder etwa doch? Interview mit Arturo Prisco
Das unterirdische Herz des antiken Roms
40. “Marktpräsenz wird
86. Unter der Ewigen Stadt
für Italien die Lösung sein“
114. FRÜHJAHR/SOMMER Bei den Gladiatoren im Rom der Antike
Die UNESCO und Italien
90. Die Gladiatoren
45. UNESCO-
der Via Appia
Welterbestätten in Italien Entdeckungstour entlang der Brenta
60. EINE Fahrt auf dem
Italian Fashion
KOLLEKTION 2013 VON ERMANNO SCERVINO Italian Fashion
120. Die Frühling/
Das Hotel de Russie im Herzen der Ewigen Stadt, nur wenige Schritte von den Kunstschätzen Roms und den eleganten Einkaufsstraßen entfernt, ist eine Oase der Ruhe und Entspannung inmitten einer wunderschönen Grünanlage.
Sommer-Kollektion 2013 von Trussardi
Brenta-Fluss
Via del Babuino 9 00187 Rom (Italien) T 06 328881 F 06 32888888 reservations.derussie@roccofortehotels.com roccofortehotels.com
Italian Fashion Der Garten der Dämonen in Bomarzo
126. WELTWEIT GEFRAGT:
66. Der Park der
FLORENTINER
Ungeheuer
HANDWERKSKUNST
Luxushotels und Resorts
Abu Dhabi, Berlin, Brüssel, Edinburgh, Florenz, Frankfurt, London, Manchester, München, Prag, Rom, St. Petersburg, Sizilien. Geplante Neueröffnungen: Kairo, Jeddah, Luxor, Marrakesch.
Alle Rechte vorbehalten. Die vollständige Nachbildung oder nur zum Teil dieser Ausgabe ist Verboten. Texte und Photos dürfen ohne die Erlaubnis des Verlags nicht gebildet werden. Die manuscripte, auch wenn sie nicht veröffentlicht sind, können nicht zurückgegeben werden.
Tafelfreuden im Zeichen der Tricolore
154. ITALIENS GAUMENFREUDEN Bauli in Deutschland – ein großer Erfolg!
Ein italienisches Unternehmerleben
132. PHILOSPH, GESCHÄFTSMANN UND KÖNIG DES KASCHMIRS Interview mit Isabella Rosellini
136. “WIR MENSCHEN KÖNNEN VIEL VON DEN TIEREN LERNEN”
160. PANETTONE BETÖRT DIE SINNE
Editor in Chief: Paolo Del Panta p.delpanta@allaboutitaly.net
Schloss Weissenstein - Pommersfelden
Associated Editor: Franco Del Panta f.delpanta@allaboutitaly.net
166. CHINOISERIEN, GEMÄLDE, PRUNKSÄLE UND EIN TREPPENHAUS
Redaktion und Verlagsmitarbeiter: I. Basile, M.L.C. Beduschi, M.G. Morini, P. Romeo, E. Rodi, E. Pasca, S. De Martin, L. Martano, E. Pinnen, L. Barbuscia, A. Calvaruso
Die neue VIP-Lounge von Alitalia
170. DAS SÜSSE LEBEN... MIT ALITALIA
Marketing & ICT: M. Vaccaro
Die Azimut 84 stellt sich vor
Editing und Übersetzung: Birgit Harksen, Eva Maria Poettinger
Illustrationen und Dienstleistungen: Unter der Verantwortung der Redaktion
172. AZIMUT 84 DAS NEUE FLAGGSCHIFF
Ein außergewöhnliches Museum
140. DIE HERRIN DER AUTOMOBILE
Art Direction: Francesco Sciarrone www.francescosciarrone.it Druck und Aufbau: S.E.I. srl Informationen und Abonnement: info@edizionisei.com - www.allaboutitaly.net
Kreativität und Design
Fotographie: Shutterstock, M.G. Morini, L. M. C. Beduschi, Luca Omiccioli, Milko Vaccaro, DUNA S.A. N.B. Wir garantieren maximaleVertraulichkeit im Bezug auf die Daten der Abonnenten.
146. ENTWURF AUSFÜHRUNG PERFEKTION
AAI ist eine Herausgabe von: All About Italy De UG Unternehmenssitz: Elsenheimerstr. 59 8687 Münichen Telefon 0049.089.72.56.038 www.allaboutitaly.net info@allaboutitaly.net
Zehn italienische Weine
148. ZEHN ITALIENISCHE WEINE, DIE MAN KENNEN MUSS 10 PHOTOREPORTAGE 14 ART 16 FILME 18 DESIGN 20 DESIGN 22 PEOPLE 24 PEOPLE
Büros: S.E.I Srl: Rom, Viale Liegi, 14/a – 00198 Telefon +39.06.877.86.377 Fax + 39.06.877.86.369 redazione@edizionisei.com www.allaboutitaly.net Iscoa Usa Corporation: New York 520 8th Avenue 18th Floor 10018 New York NY Telephone 001.212. 764.88.88 Fax 001.212.819.14.65 www.allaboutitaly.net
Luxus im Herzen von Florenz
Tafelfreuden im Zeichen der Tricolore
154. ITALIENS GAUMENFREUDEN Bauli in Deutschland – ein großer Erfolg!
160. PANDORO BETÖRT DIE SINNE
Ein italienisches Unternehmerleben
132. Philosph, Geschäftsmann und König des Kaschmirs Interview mit Isabella Rosellini
136. “WIR MENSCHEN KÖNNEN VIEL VON DEN TIEREN LERNEN” Ein außergewöhnliches Museum
Schloss Weissenstein - Pommersfelden
166. Chinoiserien, Gemälde, Prunksäle und ein Treppenhaus Die neue VIP-Lounge von Alitalia
170. DAS SÜSSE LEBEN... MIT ALITALIA Die Azimut 84 stellt sich vor
172. AZIMUT 84 DAS NEUE FLAGGSCHIFF
140. DIE HERRIN DER AUTOMOBILE
Alle Rechte vorbehalten. 24 PEOPLE Die vollständige Nachbildung oder nur zum Teil dieser Ausgabe ist Verboten. Texte und Photos dürfen ohne die Erlaubnis des Verlags nicht gebildet werden. Die manuscripte, auch wenn sie nicht veröffentlicht sind, können nicht zurückgegeben werden. Editor in Chief: Paolo Del Panta p.delpanta@allaboutitaly.net Redaktion und Verlagsmitarbeiter: I. Basile, M.L.C. Beduschi, M.G. Morini, P. Romeo, E. Rodi, E. Pasca, S. De Martin, L. Martano, E. Pinnen, L. Barbuscia, A. Calvaruso Marketing & ICT: M. Vaccaro Illustrationen und Dienstleistungen: Unter der Verantwortung der Redaktion Editing und Übersetzung: Birgit Harsen, Eva Maria Poettinger Art Direction: Francesco Sciarrone www.francescosciarrone.it Druck und Aufbau: S.E.I. srl Informationen und Abonnement: info@edizionisei.com - www.allaboutitaly.net Fotographie: Shutterstock, M.G. Morini, L. M. C. Beduschi, Luca Omiccioli, Milko Vaccaro, DUNA S.A. N.B. Wir garantieren maximaleVertraulichkeit im Bezug auf die Daten der Abonnenten.
Kreativität und Design
146. ENTWURF AUSFÜHRUNG PERFEKTION
AAI ist eine Herausgabe von: All About Italy De UG Unternehmenssitz: Elesnheimerstr. 59 80687 Münichen Telefon 0049.089.72.56.038 www.allaboutitaly.net
Zehn italienische Weine
148. ZEHN ITALIENISCHE WEINE, DIE MAN KENNEN MUSS
10 PHOTOREPORTAGE 14 ART 16 ART 18 DESIGN 20 DESIGN 22 PEOPLE
Büros: S.e.i Srl: Rom, Viale Liegi, 14/a – 00198 Telefon +39.06.877.86.377 Fax + 39.06.877.86.369 redazione@edizionisei.com Iscoa Usa Corporation: New York 520 8th Avenue 18th Floor 10018 New York NY Telephone 001.212. 764.88.88 Fax 001.212.819.14.65
An der historischen Piazza della Repubblica gelegen, nur wenige Meter von den berühmten Sehenswürdigkeiten und Modehäusern entfernt, ist das Hotel Savoy der perfekte Ort, um die mitreißende Atmosphäre der Stadt Florenz auf sich wirken zu lassen. Piazza della Repubblica 7 50123 Florenz (Italien) T 05527351 F 0552735888 reservations.savoy@roccofortehotels.com roccofortehotels.com Luxushotels und Resorts
Abu Dhabi, Berlin, Brüssel, Edinburgh, Florenz, Frankfurt, London, Manchester, München, Prag, Rom, St. Petersburg, Sizilien. Geplante Neueröffnungen: Kairo, Jeddah, Luxor, Marrakesch.
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PHOTO REPORTAGE Italo: der neue Zug von Montezemolo im Design-Olymp Der angesehene Design Award 2013 ging an den ‚Italo‘. Der Hochgeschwindigkeitszug, der für NTV (Nuovo Trasporto Viaggiatori) von Alstom gebaut wird, hat diese begehrte Auszeichnung erhalten und kann sich nun zum Schönsten und Innovativsten, was es auf dem Markt gibt, zählen. Der Preis, der vom angesehenen Wallpaper Magazine ausgelobt wird, geht an herausragende Leistungen der Designszene. Der ‚Italo‘ ist seit vergangenem April auf den Gleisen zwischen Mailand und Rom unterwegs und konnte in der Kategorie „Life Enhancer of the Year“ die Jury überzeugen. Demnach ist der sogenannte „Ferrari auf Schienen“ ein das Leben erleichterndes und verschönerndes Designobjekt. Ausgelegt auf eine Höchstgeschwindigkeit von 360 km/h ist der ‘Italo’ technische Avantgarde und mit zahlreichen technischen Innovationen ausgestattet. Die wichtigsten Vorteile für den Reisenden sind viel Platz und Komfort in vielerlei Hinsicht. Besonders angesprochen werden sollen Geschäftsreisende, die im von Giorgio Giugiaro entworfenen Interieur sämtliche Annehmlichkeiten vorfinden, wie zum Beispiel W-Lan, große Bildschirme und ein verhältnismäßig niedriger Geräuschpegel. Der ‘Italo’ ist außerdem ein “ökologisch korrekter” Zug. Seine gesamte Konzipierung ist auf Ökologie und Nachhaltigkeit ausgerichtet, sein Einfluss auf die Umwelt soll möglichst gering gehalten werden. In sämtlichen Phasen, die der ‚Italo‘ durchlaufen wird (von der Herstellung über den Betrieb bis hin zur Verschrottung), steht die Ökologie an erster Stelle. Es ist geplant, 98% der verwendeten Materialien wiederverwerten zu können, weswegen vor allem Aluminium, Stahl, Kupfer und Glas eingesetzt werden. Dank innovativer Materialzusammensetzungen ist der Zug um etwa 70 Tonnen leichter als vergleichbare Modelle der Konkurrenz. Auf das verhältnismäßig geringe Gewicht, das effiziente Antriebssystem und die aerodynamische Gestaltung ist auch ein niedrigerer Energiebedarf zurückzuführen, der um etwa 10% unter dem liegt, was andere Züge dieser Klasse verbrauchen.
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PHOTO REPORTAGE Italo: der neue Zug von Montezemolo im Design-Olymp Der angesehene Design Award 2013 ging an den ‚Italo‘. Der Hochgeschwindigkeitszug, der für NTV (Nuovo Trasporto Viaggiatori) von Alstom gebaut wird, hat diese begehrte Auszeichnung erhalten und kann sich nun zum Schönsten und Innovativsten, was es auf dem Markt gibt, zählen. Der Preis, der vom angesehenen Wallpaper Magazine ausgelobt wird, geht an herausragende Leistungen der Designszene. Der ‚Italo‘ ist seit vergangenem April auf den Gleisen zwischen Mailand und Rom unterwegs und konnte in der Kategorie „Life Enhancer of the Year“ die Jury überzeugen. Demnach ist der sogenannte „Ferrari auf Schienen“ ein das Leben erleichterndes und verschönerndes Designobjekt. Ausgelegt auf eine Höchstgeschwindigkeit von 360 km/h ist der ‘Italo’ technische Avantgarde und mit zahlreichen technischen Innovationen ausgestattet. Die wichtigsten Vorteile für den Reisenden sind viel Platz und Komfort in vielerlei Hinsicht. Besonders angesprochen werden sollen Geschäftsreisende, die im von Giorgio Giugiaro entworfenen Interieur sämtliche Annehmlichkeiten vorfinden, wie zum Beispiel W-Lan, große Bildschirme und ein verhältnismäßig niedriger Geräuschpegel. Der ‘Italo’ ist außerdem ein “ökologisch korrekter” Zug. Seine gesamte Konzipierung ist auf Ökologie und Nachhaltigkeit ausgerichtet, sein Einfluss auf die Umwelt soll möglichst gering gehalten werden. In sämtlichen Phasen, die der ‚Italo‘ durchlaufen wird (von der Herstellung über den Betrieb bis hin zur Verschrottung), steht die Ökologie an erster Stelle. Es ist geplant, 98% der verwendeten Materialien wiederverwerten zu können, weswegen vor allem Aluminium, Stahl, Kupfer und Glas eingesetzt werden. Dank innovativer Materialzusammensetzungen ist der Zug um etwa 70 Tonnen leichter als vergleichbare Modelle der Konkurrenz. Auf das verhältnismäßig geringe Gewicht, das effiziente Antriebssystem und die aerodynamische Gestaltung ist auch ein niedrigerer Energiebedarf zurückzuführen, der um etwa 10% unter dem liegt, was andere Züge dieser Klasse verbrauchen.
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„ALL ABOUT ITALY “ und ALITALIA schenken Ihnen einen E-Coupon im Wert von 10 % Rabatt!
Buchen Sie Ihren nächsten Flug mit Alitalia auf www.alitalia.de und wir gewähren Ihnen 10% Preisnachlass! Es ist ganz einfach: Geben Sie bei der Buchung auf www.alitalia.de den Promotion-Code: allaboutitaly10 unter „Buchungsdetails“ ein. Klicken Sie nach Eingabe des Codes auf „Neu berechnen“ und Ihnen wird sofort der reduzierte Flugpreis angezeigt. Bitte beachten Sie, dass Sie den E-Coupon zwischen dem 12.10.2013 und 20.10.2013 einlösen müssen für Reisen von München nach ganz Italien. Der E-COUPON gilt für den Reisezeitraum vom 19.11.2013 bis zum 28.02.2014. Wir freuen uns auf Sie, ARRIVEDERCI in Italia! Änderungen und Irrtümer vorbehalten. Stand 06.06.2013 Buchen Sie unter www.alitalia.de
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Kunst
Das Mithräum unter den Caracalla-Thermen Laura Seggio
Nach einer zehnjährigen Restaurierungsphase ist das Mithräum der Caracalla-Thermen in Rom wieder für die Besucher geöffnet. Die Zusammenarbeit zwischen der ‚Soprintendenza Speciale per i Beni Archeologici di Roma‘ (Römische Altertumsbehörde, in etwa vergleichbar mit einem Amt für Denkmalschutz) und ‚Caracalla Paradiso Contemporaneo‘ (Zeitgenössisches Paradies Caracalla) verspricht den großen Erfolg dieses vielseitig ausgerichteten Kulturereignisses. Die Resonanz in den Medien und beim Publikum ist auf jeden Fall beeindruckend. In und unter den Thermen sollen Historie und moderne Kunst eine symbiotische Inszenierung erfahren. Auf diese Weise bekommt der Besucher die Gelegenheit, einen der bedeutendsten Künstler Italiens bzw. eines seiner Werke besser kennen
lernen zu können: „Il Terzo Paradiso“ (Das Dritte Paradies) von Michelangelo Pistoletto. Wie auch bei anderen seiner Werke spielt hier die Auseinandersetzung des Künstlers mit Mythen die entscheidende Rolle. „Das dritte Paradies ist eine Fusion aus dem ersten mit dem zweiten Paradies. Das erste ist das Paradies der Natur, das zweite der Artefakte, der Kunst und der Technik“, so der berühmte Maler und Kunsttheoretiker. Das Mithräum der Caracalla-Thermen ist eine faszinierende Kultstätte einer in Vergessenheit geratenen Sekte, ein imposanter, spiritueller Ort. In der Mitte des etwa 25 auf 10 Meter großen, fensterlosen Raumes befindet sich eine gut 2,5 Meter tiefe Grube, die sogenannte ‚Fossa Sanguinis‘ (Bluttaufkeller), über der die rituelle Opferung der Stiere während der Taufzeremonien vollzogen wurde. Sämtliche Fresken und Wandmalereien dieses unterirdischen Tempels wurden akribisch restauriert, einschließlich einer wunderschönen Darstellung des Lichtgottes Mithras in einer Nische, die jahrhundertelang übermalt war. Während der Restaurierungsarbeiten kam auch ein schwarz-weißes Bodenmosaik mit geometrischen Musterungen wieder zum Vorschein. Besonders viel Zeit und Aufmerksamkeit wurde auf die Restaurierungsarbeiten in den hinter dem Mithräum gelegenen Räumen und an den Verbindungsgängen zu den anderen unterirdischen Kellergewölben der Caracalla-Thermen gelegt. Ein ausgeklügeltes modernes Beleuchtungssystem, das in der Aula installiert wurde, betont die Raumtiefe
dieser Kultstätte. Mariarosaria Barbera, die Leiterin der ‚Soprintendenza Speciale per i Beni Archeologici di Roma‘, erklärt, dass mit der Wiedereröffnung des Mithräums und der erstmaligen Eröffnung weiterer unterirdisch gelegener Bereiche der Therme, die bisher nicht für den Publikumsverkehr zugänglich waren, mittlerweile fast sämtliche Teile der Anlage zu besichtigen sind. Die Ausstellungsfläche der CaracallaThermen hat sich jedenfalls nach den umfangreichen Restaurierungsarbeiten etwa verdoppelt. Das Areal verspricht Ausgangspunkt einer spannenden Zeitreise zu sein, die den Besucher in ein anderes, vergangenes Rom bringt, um ihm dort in Vergessenheit geratene, faszinierende Kulturen, Traditionen, Religionen und Zivilisationen vorzuführen.
Sardinien und die Costa Smeralda direkt hinter Ihrer Haustür
Hotel Thalasso & Golf
★★★★★
un Amico in Sardegna www.delphina.it Delphina Hotels & Resorts - Sardinia - Italy
- Tel: + 39 0789 790018 – Fax: +39 0789 790058
E-mail: info@delphina.it Web: www.delphina.it
Flughäfen: Olbia (Costa Smeralda) Alghero (Fertilia)
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Kunst
Das Mithräum unter den Caracalla-Thermen Laura Seggio
Nach einer zehnjährigen Restaurierungsphase ist das Mithräum der Caracalla-Thermen in Rom wieder für die Besucher geöffnet. Die Zusammenarbeit zwischen der ‚Soprintendenza Speciale per i Beni Archeologici di Roma‘ (Römische Altertumsbehörde, in etwa vergleichbar mit einem Amt für Denkmalschutz) und ‚Caracalla Paradiso Contemporaneo‘ (Zeitgenössisches Paradies Caracalla) verspricht den großen Erfolg dieses vielseitig ausgerichteten Kulturereignisses. Die Resonanz in den Medien und beim Publikum ist auf jeden Fall beeindruckend. In und unter den Thermen sollen Historie und moderne Kunst eine symbiotische Inszenierung erfahren. Auf diese Weise bekommt der Besucher die Gelegenheit, einen der bedeutendsten Künstler Italiens bzw. eines seiner Werke besser kennen
lernen zu können: „Il Terzo Paradiso“ (Das Dritte Paradies) von Michelangelo Pistoletto. Wie auch bei anderen seiner Werke spielt hier die Auseinandersetzung des Künstlers mit Mythen die entscheidende Rolle. „Das dritte Paradies ist eine Fusion aus dem ersten mit dem zweiten Paradies. Das erste ist das Paradies der Natur, das zweite der Artefakte, der Kunst und der Technik“, so der berühmte Maler und Kunsttheoretiker. Das Mithräum der Caracalla-Thermen ist eine faszinierende Kultstätte einer in Vergessenheit geratenen Sekte, ein imposanter, spiritueller Ort. In der Mitte des etwa 25 auf 10 Meter großen, fensterlosen Raumes befindet sich eine gut 2,5 Meter tiefe Grube, die sogenannte ‚Fossa Sanguinis‘ (Bluttaufkeller), über der die rituelle Opferung der Stiere während der Taufzeremonien vollzogen wurde. Sämtliche Fresken und Wandmalereien dieses unterirdischen Tempels wurden akribisch restauriert, einschließlich einer wunderschönen Darstellung des Lichtgottes Mithras in einer Nische, die jahrhundertelang übermalt war. Während der Restaurierungsarbeiten kam auch ein schwarz-weißes Bodenmosaik mit geometrischen Musterungen wieder zum Vorschein. Besonders viel Zeit und Aufmerksamkeit wurde auf die Restaurierungsarbeiten in den hinter dem Mithräum gelegenen Räumen und an den Verbindungsgängen zu den anderen unterirdischen Kellergewölben der Caracalla-Thermen gelegt. Ein ausgeklügeltes modernes Beleuchtungssystem, das in der Aula installiert wurde, betont die Raumtiefe
dieser Kultstätte. Mariarosaria Barbera, die Leiterin der ‚Soprintendenza Speciale per i Beni Archeologici di Roma‘, erklärt, dass mit der Wiedereröffnung des Mithräums und der erstmaligen Eröffnung weiterer unterirdisch gelegener Bereiche der Therme, die bisher nicht für den Publikumsverkehr zugänglich waren, mittlerweile fast sämtliche Teile der Anlage zu besichtigen sind. Die Ausstellungsfläche der CaracallaThermen hat sich jedenfalls nach den umfangreichen Restaurierungsarbeiten etwa verdoppelt. Das Areal verspricht Ausgangspunkt einer spannenden Zeitreise zu sein, die den Besucher in ein anderes, vergangenes Rom bringt, um ihm dort in Vergessenheit geratene, faszinierende Kulturen, Traditionen, Religionen und Zivilisationen vorzuführen.
Sardinien und die Costa Smeralda direkt hinter Ihrer Haustür
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★★★★★
un Amico in Sardegna www.delphina.it Delphina Hotels & Resorts - Sardinia - Italy
- Tel: + 39 0789 790018 – Fax: +39 0789 790058
E-mail: info@delphina.it Web: www.delphina.it
Flughäfen: Olbia (Costa Smeralda) Alghero (Fertilia)
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Roman von Niccolò Ammaniti, der auch am Drehbuch mitarbeitete. CINEMA
Bertolucci: Mein 3D-Film in 2D
Er ist einer der großen Meister des italienischen Kinos, Oscar-Gewinner und auch beim Festival in Cannes hat er schon die höchste Auszeichnung, eine Goldene Palme, gewonnen. Im persönlichen Gespräch wirkt der Regisseur aber auch heute noch bescheiden, einfühlsam und begeisterungsfähig. Die Rede ist von Bernardo Bertolucci, der sich nach einer etwa zehnjährigen künstlerischen Pause wieder zurückgemeldet hat und nun mit dem Film „Io e Te“ (Ich und Du) ein neues Werk in die Kinos bringt. Er selbst beschreibt diesen Film als den „am wenigsten barocken“, als den existentiellsten seines Lebens, eine Mischung aus Fabel und Entwicklungsroman. Eine Coming of AgeStory mit jungen und beeindruckenden Hauptdarstellern, Jacopo Olmo Antinori und Tea Falco, angelehnt an den gleichnamigen
Wie sind Sie vorgegangen bei Ihrer Auseinandersetzung mit Ammanitis Romanvorlage? Dieser Roman hat mich sofort gefesselt. Ich wollte unbedingt vor der Kamera die Komplexität dieses Buches entfalten, oder zumindest eine andere, ebenbürtige Komplexität erschaffen. Schon öfters habe ich mich an Romanverfilmungen gewagt, aber jedes Mal, wenn ich mir ein Buch vornehme und es verfilme, nehme ich mir vor, es sozusagen zu enthüllen, zu entschleiern, und es zu rekonstruieren. So war es auch diesmal. Ursprünglich kündigten Sie an, diesen Film in 3D drehen zu wollen. Warum änderten Sie dann Ihre Meinung? Wir haben Probeaufnahmen mit der 3D-Technik gemacht, aber dabei habe ich gemerkt, dass diese Art des Drehens für mich viel zu langatmig und arbeitsintensiv gewesen wäre. Ich lege gerne ein zügiges Tempo am Set vor, die Unmittelbarkeit ist mir wichtig, nur so kann das Arbeiten bei mir entspannt und gelöst von der Hand gehen. Ich stellte mir die Baustelle in 3D großartig vor, beeindruckend, und ich wollte die Dramatik dieser Szenen unterstreichen, aber vielleicht ist das ja ein 3D-Film, ohne in 3D gedreht worden zu sein. Stimmt es, dass dies nach 30 Jahren der erste Film ist, den Sie in Italien gedreht haben?
Ja, mich zog es zurück in mein Heimatland. Ich hatte große Scheu davor, einen Film auf Italienisch zu machen, denn das ist eine sehr literarische Sprache. Was nun die Dialoge angeht, so glaube ich, dass wir das gut gelöst haben und sie schlicht und einfach, verständlich eben, halten konnten. Mir gefallen da die amerikanischen Filme, in denen die Dialoge schnell und schlagfertig und oft einfach witzig und mitreißend sind. Bei diesem Film haben wir viel Zeit und Mühe darauf verwendet, die Sprache von der literarischen Schwere der Vorlage zu befreien. Wie haben Sie die jungen Darsteller gefunden, vor allem die beeindruckende und talentierte Tea Falco? Meine Regieassistentin war mir da eine sehr große Hilfe, ihre Castings sind toll organisiert. Sie führte mich zu diesem Mädchen aus Sizilien. Es war wie immer, wenn der oder die Richtige für eine Rolle vor mir auftauchen: nach wenigen Minuten ist die Sache klar und ich habe mich entschieden. Mir gefiel außerdem ihr Akzent und wir haben ihn in die Geschichte eingebaut. Tea zeigte mir Fotos von sich und wir haben ihre Rolle zusammen erarbeitet und angelegt und uns dabei auch an ihrem Leben orientiert. Aber natürlich war Tea niemals drogenabhängig! Und was Jacopo angeht: Der erinnert mich stark an Malcom McDowell, er ist unglaublich jung und überzeugend. „Io e Te“ erzählt die Geschichte einer schwierigen Jugend, von Geschwistern und ihrer Beziehung zueinander, im Grunde genommen ähnelt die Story der des Films „The Dreamers“ (Die Träumer), auch wenn dort die Protagonisten sehr viel älter sind. Was fasziniert Sie so an dieser Phase, an der Jugend und am Erwachsenwerden? Ich weiß auch nicht, was für mich daran so anziehend ist zu erzählen, was Heranwachsenden passiert und wie ihnen geschieht…. Eigentlich habe ich auch in „Novecento“ genau davon erzählt. Genauso interessieren mich aber auch Geschichten über ältere Menschen, über das Alter und das Altern. Vielleicht liegt es an einem Spruch meines Vaters, der meinte, dass allein die Alten und die Kinder die Freiheit genießen, auch andere -ungewöhnliche, nonkonformistische - Gefühle zuzulassen und auszuleben. Was nun die Liebe zwischen Geschwistern angeht, so halte ich diese für ein unvergleichliches Band; eine Beziehung, in die viel mit hineinspielt, sogar Erotik; sie ist eine Liebe mit vielen Facetten.
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Roman von Niccolò Ammaniti, der auch am Drehbuch mitarbeitete. CINEMA
Berolucci: Mein 3D-Film in 2D
Er ist einer der großen Meister des italienischen Kinos, Oscar-Gewinner und auch beim Festival in Cannes hat er schon die höchste Auszeichnung, eine Goldene Palme, gewonnen. Im persönlichen Gespräch wirkt der Regisseur aber auch heute noch bescheiden, einfühlsam und begeisterungsfähig. Die Rede ist von Bernardo Bertolucci, der sich nach einer etwa zehnjährigen künstlerischen Pause wieder zurückgemeldet hat und nun mit dem Film „Io e Te“ (Ich und Du) ein neues Werk in die Kinos bringt. Er selbst beschreibt diesen Film als den „am wenigsten barocken“, als den existentiellsten seines Lebens, eine Mischung aus Fabel und Entwicklungsroman. Eine Coming of AgeStory mit jungen und beeindruckenden Hauptdarstellern, Jacopo Olmo Antinori und Tea Falco, angelehnt an den gleichnamigen
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Wie sind Sie vorgegangen bei Ihrer Auseinandersetzung mit Ammanitis Romanvorlage? Dieser Roman hat mich sofort gefesselt. Ich wollte unbedingt vor der Kamera die Komplexität dieses Buches entfalten, oder zumindest eine andere, ebenbürtige Komplexität erschaffen. Schon öfters habe ich mich an Romanverfilmungen gewagt, aber jedes Mal, wenn ich mir ein Buch vornehme und es verfilme, nehme ich mir vor, es sozusagen zu enthüllen, zu entschleiern, und es zu rekonstruieren. So war es auch diesmal. Ursprünglich kündigten Sie an, diesen Film in 3D drehen zu wollen. Warum änderten Sie dann Ihre Meinung? Wir haben Probeaufnahmen mit der 3D-Technik gemacht, aber dabei habe ich gemerkt, dass diese Art des Drehens für mich viel zu langatmig und arbeitsintensiv gewesen wäre. Ich lege gerne ein zügiges Tempo am Set vor, die Unmittelbarkeit ist mir wichtig, nur so kann das Arbeiten bei mir entspannt und gelöst von der Hand gehen. Ich stellte mir die Baustelle in 3D großartig vor, beeindruckend, und ich wollte die Dramatik dieser Szenen unterstreichen, aber vielleicht ist das ja ein 3D-Film, ohne in 3D gedreht worden zu sein. Stimmt es, dass dies nach 30 Jahren der erste Film ist, den Sie in Italien gedreht haben?
Ja, mich zog es zurück in mein Heimatland. Ich hatte große Scheu davor, einen Film auf Italienisch zu machen, denn das ist eine sehr literarische Sprache. Was nun die Dialoge angeht, so glaube ich, dass wir das gut gelöst haben und sie schlicht und einfach, verständlich eben, halten konnten. Mir gefallen da die amerikanischen Filme, in denen die Dialoge schnell und schlagfertig und oft einfach witzig und mitreißend sind. Bei diesem Film haben wir viel Zeit und Mühe darauf verwendet, die Sprache von der literarischen Schwere der Vorlage zu befreien.
Sardinien und die Costa Smeralda direkt hinter Ihrer Haustür Resort Thalasso & SPA
★★★★★
Wie haben Sie die jungen Darsteller gefunden, vor allem die beeindruckende und talentierte Tea Falco? Meine Regieassistentin war mir da eine sehr große Hilfe, ihre Castings sind toll organisiert. Sie führte mich zu diesem Mädchen aus Sizilien. Es war wie immer, wenn der oder die Richtige für eine Rolle vor mir auftauchen: nach wenigen Minuten ist die Sache klar und ich habe mich entschieden. Mir gefiel außerdem ihr Akzent und wir haben ihn in die Geschichte eingebaut. Tea zeigte mir Fotos von sich und wir haben ihre Rolle zusammen erarbeitet und angelegt und uns dabei auch an ihrem Leben orientiert. Aber natürlich war Tea niemals drogenabhängig! Und was Jacopo angeht: Der erinnert mich stark an Malcom McDowell, er ist unglaublich jung und überzeugend. „Io e Te“ erzählt die Geschichte einer schwierigen Jugend, von Geschwistern und ihrer Beziehung zueinander, im Grunde genommen ähnelt die Story der des Films „The Dreamers“ (Die Träumer), auch wenn dort die Protagonisten sehr viel älter sind. Was fasziniert Sie so an dieser Phase, an der Jugend und am Erwachsenwerden? Ich weiß auch nicht, was für mich daran so anziehend ist zu erzählen, was Heranwachsenden passiert und wie ihnen geschieht…. Eigentlich habe ich auch in „Novecento“ genau davon erzählt. Genauso interessieren mich aber auch Geschichten über ältere Menschen, über das Alter und das Altern. Vielleicht liegt es an einem Spruch meines Vaters, der meinte, dass allein die Alten und die Kinder die Freiheit genießen, auch andere -ungewöhnliche, nonkonformistische - Gefühle zuzulassen und auszuleben. Was nun die Liebe zwischen Geschwistern angeht, so halte ich diese für ein unvergleichliches Band; eine Beziehung, in die viel mit hineinspielt, sogar Erotik; sie ist eine Liebe mit vielen Facetten.
Strand “La Licciola” - Resort Valle dell’Erica
Delphina Hotels & Resorts - Sardinia - Italy Tel: + 39 0789 790018 – Fax: +39 0789 790058 E-mail: info@delphina.it EXKLUSIV IN SARDINIEN IN KOOPERATION MIT DEM BEKANNTEN FRANZÖSISCHEN ARZT P. DUKAN BIETET DAS RESORT DAS PROGRAMM “SILHOUETTE IN SARDINIEN” AN. ES KOMBINIERT DIE EFFEKTE DER DUKAN-DIÄT MIT THALASSOTHERAPIE-BEHANDLUNGEN UND ERMÖGLICHT DAMIT SCHNELLE UND LANG ANHALTENDE RESULTATE.
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Olbia (Costa Smeralda) Alghero (Fertilia)
Design
Ein neuer Look für die Gewinnerin der Superbike-WM 2012 Von David Zaccaretti
18
Die supersportliche Straßenmaschine aus Italien wurde überarbeitet und hat vier PS zugelegt. Mit mittlerweile 184 PS stellt sie sich unerschrocken ihren schärfsten Konkurrentinnen von BMW, Kawasaki und Honda. In Noale bei Venedig, dem Sitz der mittlerweile zum Piaggio-Konzern gehörenden Aprilia, bleibt man sich seinen Ansprüchen treu: Das ursprünglich als Fahrradfabrik gegründete Unternehmen war schon immer für seine Innovationskraft berühmt. Viele technische Neuerungen wurden hier im Veneto erstmalig serienmäßig in unterschiedlich motorisierte Zweiräder verbaut. Auch wenn die Gesetzgeber strengere Umweltstandards oder Sicherheitsvorschriften erließen, so waren diese Vorgaben zuverlässig von Aprilia in Rekordzeit umgesetzt worden. Und man ruht sich nicht auf seinen Lorbeeren aus. Mit der RSV konnte Aprilia bei der Superbike-Weltmeisterschaft eine Erfolgsserie einläuten und um diese fortzusetzen, wird unablässig an dieser rasanten Straßenmaschine gefeilt. Die neugestylte Scheinwerfereinheit ist nur der erste Hingucker: Am Vorderrad wurde eine neuartige Bremsanlage verbaut, nämlich eine Doppelscheibenbremse mit radial verschraubten Brembo M4 30 Monoblock-
Vierkolben-Festsätteln. Das Tankvolumen konnte ohne ästhetische Abstriche von 17 auf 18,5 Liter erhöht werden. Besondere Aufmerksamkeit legte man aber auf die Überarbeitung der Elektronik dieses Zweirads: Mit überragender Technik wartet das gerade mal zwei Kilo schwere Bosch 9MP-Zentralsystem auf, das das elektronische Motor-Management der Aprilia RSV4 übernimmt und eine schnelle, saubere Bremsung auf jeder Art von Asphaltuntergrund und bei jeder Wetterlage garantiert. Das Elektronik-Paket umfasst eine achtstufige Traktionskontrolle (ATC -Aprilia Traction Control) für ein verbessertes Ansprechverhalten in den Kurven und die Optimierung der Einspritzmenge. Die in drei Stufen anpassbare Wheelie-Kontrolle (AWC -Aprilia Wheelie Control) wurde ebenfalls optimiert. Unverändert bleibt hingegen die dreistufige Launch-Control, die den Fahrer beim Start unterstützt, indem Drehzahl und Leistung beim Anfahren beschränkt werden. Ohne Frage bereitet die RSV Factory nicht nur dem aktuellen Gewinner der Superbike-Weltmeisterschaft 2012, dem erfahrenen Max Biaggi, große Freude, sondern auch dem ambitionierten Freizeitbiker puren Fahrspaß!
Design
Ein neuer Look für die Gewinnerin der Superbike-WM 2012 Von David Zaccaretti
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Die supersportliche Straßenmaschine aus Italien wurde überarbeitet und hat vier PS zugelegt. Mit mittlerweile 184 PS stellt sie sich unerschrocken ihren schärfsten Konkurrentinnen von BMW, Kawasaki und Honda. In Noale bei Venedig, dem Sitz der mittlerweile zum Piaggio-Konzern gehörenden Aprilia, bleibt man sich seinen Ansprüchen treu: Das ursprünglich als Fahrradfabrik gegründete Unternehmen war schon immer für seine Innovationskraft berühmt. Viele technische Neuerungen wurden hier im Veneto erstmalig serienmäßig in unterschiedlich motorisierte Zweiräder verbaut. Auch wenn die Gesetzgeber strengere Umweltstandards oder Sicherheitsvorschriften erließen, so waren diese Vorgaben zuverlässig von Aprilia in Rekordzeit umgesetzt worden. Und man ruht sich nicht auf seinen Lorbeeren aus. Mit der RSV konnte Aprilia bei der Superbike-Weltmeisterschaft eine Erfolgsserie einläuten und um diese fortzusetzen, wird unablässig an dieser rasanten Straßenmaschine gefeilt. Die neugestylte Scheinwerfereinheit ist nur der erste Hingucker: Am Vorderrad wurde eine neuartige Bremsanlage verbaut, nämlich eine Doppelscheibenbremse mit radial verschraubten Brembo M4 30 Monoblock-
Vierkolben-Festsätteln. Das Tankvolumen konnte ohne ästhetische Abstriche von 17 auf 18,5 Liter erhöht werden. Besondere Aufmerksamkeit legte man aber auf die Überarbeitung der Elektronik dieses Zweirads: Mit überragender Technik wartet das gerade mal zwei Kilo schwere Bosch 9MP-Zentralsystem auf, das das elektronische Motor-Management der Aprilia RSV4 übernimmt und eine schnelle, saubere Bremsung auf jeder Art von Asphaltuntergrund und bei jeder Wetterlage garantiert. Das Elektronik-Paket umfasst eine achtstufige Traktionskontrolle (ATC -Aprilia Traction Control) für ein verbessertes Ansprechverhalten in den Kurven und die Optimierung der Einspritzmenge. Die in drei Stufen anpassbare Wheelie-Kontrolle (AWC -Aprilia Wheelie Control) wurde ebenfalls optimiert. Unverändert bleibt hingegen die dreistufige Launch-Control, die den Fahrer beim Start unterstützt, indem Drehzahl und Leistung beim Anfahren beschränkt werden. Ohne Frage bereitet die RSV Factory nicht nur dem aktuellen Gewinner der Superbike-Weltmeisterschaft 2012, dem erfahrenen Max Biaggi, große Freude, sondern auch dem ambitionierten Freizeitbiker puren Fahrspaß!
Automobile und Design
Das Auto, die Form und die Spiegelungenvon Enrico Ghinato zu sehen
20
Das Museum im Geburtshaus Enzo Ferraris präsentiert Werke von Enrico Ghinato. Die Ausstellung mit dem Titel „L’Auto, la Forma e i Riflessi“ wird am 22. März 2013 eröffnet und dauert bis zum 14. Mai 2013. Der Satz „Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar“ von Paul Klee inspirierte Enrico Ghinato dazu, seine beiden Leidenschaften miteinander zu verbinden, nämlich Kunst und Automobile. Der Hyperrealist entschied sich bei diesem Zyklus figurativer Malerei für dieses Thema. Auf seinen in Modena ausgestellten Gemälden sind Ikonen der italienischen Automobilindustrie zu sehen, deren zeitlose Schönheit und harmonische Vollkommenheit Embleme des italienischen Designs sind und bleiben werden. Der Künstler aus dem Veneto ist ein Meister, wenn es darum geht, die Eleganz auch in den kleinsten Details darzustellen. Der Autodidakt studierte genau die Techniken der Maler der Renaissance und der Flämischen Schule, bevor er sich den amerikanischen Fotorealisten zuwandte. Seit den 1970ern ist der Hyperrealismus eine in den Vereinigten Staaten etablierte Kunstrichtung, während in Italien diese Technik bis auf wenige Vertreter weitgehend unbekannt blieb. Einer von
ihnen ist Enrico Ghinato, dessen Themen das städtische Leben und die motorisierte Welt der Moderne sind. Seine Bilder feiern italienisches Design im Allgemeinen und Autodesign im Besonderen. Da blitzen und funkeln die verchromten Oberflächen, in denen sich wiederum Objekte, die sich außerhalb der eigentlichen Darstellung befinden, spiegeln. In seiner Malerei konzentriert sich der Künstler auf Fläche, Farbe, Perspektive und Reflexe. Er unternimmt den Versuch, den flüchtigen Augenblick einzufangen und dem Betrachter die Gelegenheit zu geben, diesen eingehend zu studieren, in ihn einzutauchen und dann einzutreten in die Welt außerhalb des Bildes - in die uns umgebende Realität. Bei dieser Ausstellung sind etwa 20 Leinwände zu sehen mit Darstellungen herausragender Beispiele italienischen Autodesigns. Die Ausstellung wurde am 22.03.2013 eröffnet und war bis zum 30.04.2013 von 9.30 Uhr bis 18 Uhr geöffnet, vom 1. bis 14. Mai von 9.30 Uhr bis 19 Uhr. info: Galleria d’arte Contini San Marco, 2288 Venezia Tel. 041 5230357 www.continiarte.com
Automobile und Design
Das Auto, die Form und die Spiegelungenvon Enrico Ghinato zu sehen
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Das Museum im Geburtshaus Enzo Ferraris präsentiert Werke von Enrico Ghinato. Die Ausstellung mit dem Titel „L’Auto, la Forma e i Riflessi“ wird am 22. März 2013 eröffnet und dauert bis zum 14. Mai 2013. Der Satz „Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar“ von Paul Klee inspirierte Enrico Ghinato dazu, seine beiden Leidenschaften miteinander zu verbinden, nämlich Kunst und Automobile. Der Hyperrealist entschied sich bei diesem Zyklus figurativer Malerei für dieses Thema. Auf seinen in Modena ausgestellten Gemälden sind Ikonen der italienischen Automobilindustrie zu sehen, deren zeitlose Schönheit und harmonische Vollkommenheit Embleme des italienischen Designs sind und bleiben werden. Der Künstler aus dem Veneto ist ein Meister, wenn es darum geht, die Eleganz auch in den kleinsten Details darzustellen. Der Autodidakt studierte genau die Techniken der Maler der Renaissance und der Flämischen Schule, bevor er sich den amerikanischen Fotorealisten zuwandte. Seit den 1970ern ist der Hyperrealismus eine in den Vereinigten Staaten etablierte Kunstrichtung, während in Italien diese Technik bis auf wenige Vertreter weitgehend unbekannt blieb. Einer von
ihnen ist Enrico Ghinato, dessen Themen das städtische Leben und die motorisierte Welt der Moderne sind. Seine Bilder feiern italienisches Design im Allgemeinen und Autodesign im Besonderen. Da blitzen und funkeln die verchromten Oberflächen, in denen sich wiederum Objekte, die sich außerhalb der eigentlichen Darstellung befinden, spiegeln. In seiner Malerei konzentriert sich der Künstler auf Fläche, Farbe, Perspektive und Reflexe. Er unternimmt den Versuch, den flüchtigen Augenblick einzufangen und dem Betrachter die Gelegenheit zu geben, diesen eingehend zu studieren, in ihn einzutauchen und dann einzutreten in die Welt außerhalb des Bildes - in die uns umgebende Realität. Bei dieser Ausstellung sind etwa 20 Leinwände zu sehen mit Darstellungen herausragender Beispiele italienischen Autodesigns. Die Ausstellung wurde am 22.03.2013 eröffnet und war bis zum 30.04.2013 von 9.30 Uhr bis 18 Uhr geöffnet, vom 1. bis 14. Mai von 9.30 Uhr bis 19 Uhr. info: Galleria d’arte Contini San Marco, 2288 Venezia Tel. 041 5230357 www.continiarte.com
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PEOPLE
das italienische Supertalent für grenzenlosen Musikgenuss
Seine extrovertierten und optimistischen Kompositionen geben der zeitgenössischen Musikwelt neue Impulse. Die „Musica Pura“ spielt dank Allevi wieder eine wichtigere und gesellschaftlich anerkannte Rolle - ein Gradmesser für seinen Einfluss ist seine Popularität bei der jungen Zuhörerschaft. Giovanni Allevi unterscheidet sich von anderen Stars der zeitgenössischen Musikszene. Seine krausen Haare sind stets verwuschelt, sein spitzbübisches Lächeln lässt
verdiente er sich Lob bei der Kritik und Aufmerksamkeit beim Publikum und anderen internationalen Künstlern. Mit seiner ersten Platte stelle Allevi sein Talent als Musiker und als Komponist unter Beweis. Seine Orchesterpartituren und Klaviersolos sind ein wesentlicher Beitrag zur klassischen zeitgenössischen Musik. Seine Kompositionen sind in der europäischen Musiktradition verwurzelt und nehmen dabei die Anregungen der zeitgenässischen Entwicklungen geschickt auf.
vermuten, er hätte gerade einen Streich gespielt. Immer noch ein bisschen schüchtern und scheu, obwohl er schon so viele internationale Preise und Auszeichnungen bekommen hat, bezeichnet er sich selbst als einen „zeitgenössischen Komponisten klassischer Musik“. Beim Publikum hatte er von Anfang an, schon mit seinen ersten öffentlichen Auftritten, großen Erfolg, gleichzeitig musste er aber auch Schelte von Seiten der Kritik einstecken. Vielfach moniert wurde sein Auftritt als Dirigent beim Weihnachtskonzert 2008, für das er vom Senat, der Zweiten Kammer des italienischen Parlaments, beauftragt wurde. Vom Establishment wird der gleichzeitig scheu und provokativ auftretende Allevi kaum geschätzt. Viel kann man Allevi vorwerfen, eines jedoch kaum: Dass er nicht nur eine neue Sprache der Emotionen und der Intensität in die Musik einführt, sondern ihr eine neue Dimension bezüglich Rhythmik und Melodik verleihen könnte. Der Sohn einer Musikerfamilie kam schon in frühester Kindheit mit klassischer Musik in Berührung. Heimlich erlernte er das Klavierspiel und begann so seine musikalische Entdeckungstour. Mit zehn Jahren machte er sein Können erstmals bei einer Schulaufführung publik, wo er ein Werk Chopins spielte. Nachdem sein Talent entdeckt worden war, begann er seine professionelle Ausbildung am Konservatorium von Perugia, die er mit 21 Jahren und einem Diplom mit Bestnoten beendete. Schon in dieser Phase komponierte Allevi, doch er hielt seine zahlreichen Werke vorerst unter Verschluss, und begann seine Karriere als Pianist in Italien. Im Jahre 1995 komponierte er die Musik zu „Die Trojaner“ von Eurypides für das ‚Festival Internazionale del Dramma Antico‘ in Syracus (Sizilien) und gewann den Sonderpreis für Musik. Das war seine erste offizielle Auszeichnung als Komponist. Er begann nun neben seinem etablierten Repertoire, das Chopin, Bach, Beethoven und Ravel umfasste, auch eigene Stücke vorzutragen, die beim Publikum Erstaunen und Begeisterung auslösten. Diese Erfahrungen inspirierten ihn, eine eigene CD einzuspielen: „13 Dita (13 Finger)“. Damit
Im Jahre 2003 kam sein zweites Klavier-Album heraus: „Composizioni“. Dieses Album zeigt seinen persönlichen Stil und dokumentiert seine Suche nach Emotionalität und Individualität. Seine Konzerte in Italien sind stets gut besucht, meist spielt er vor ausverkauften Häusern. Seine höchsten Weihen auf internationalem Parkett wurden ihm im ‚Opera House‘ von Baltimore (USA) verliehen bei einer Inszenierung Bizets ‚Carmen‘, einer der berühmtesten und beliebtesten Opern der Welt. Im Jahre 2005 siedelte er nach New York über, wo er mit der Arbeit an seinem dritten Album „No Concept“ begann. In dieser Musik ist der kosmopolitische Einfluss des Big Apple zu spüren, seine Vorstellungen von Musikalität werden immer ausgereifter und persönlicher. Sein viertes Album „Joy“ entstand nach besonders einschneidenden Erfahrungen: Er hatte Panikattacken durchlebt, aber auch große Glücksgefühle, hinter ihm lag eine Zeit emotionaler Achterbahnfahrten. „Joy“ verkaufte sich mehr als 100.000 mal, erstmalig in Italien erreichte ein Klavier-Album solch hohe Verkaufszahlen. Seine anschließende Tournée war durchgängig ausverkauft und er wurde als einer der beliebtesten zeitgenössischen Musiker weltweit gerühmt. Allevi erreichte Kultstatus und ist vor allem beim jungen Publikum äußerst beliebt. Im Jahre 2008 kam „Evolution“ heraus, ein Meilenstein nicht nur für die Musik, sondern auch für Giovanni Allevi. Das erste Mal arbeitete er mit einem großen Orchester zusammen, und zum ersten Mal war er selbst auch der Dirigent bei der Einspielung, nicht nur Komponist und Pianist. In der Deluxe-Version seines Werkes „Alien“ ist ein Special-Track enthalten: Die „Nocturne Opus 27“ von Chopin. Allevi verehrt den „Poeten am Klavier“ und widmete ihm diese Einspielung anlässlich seines 200. Geburtstags. Seine neueste Arbeit „Sunrise“ wurde vom Orchester des „Carlo Felice“ in Genua eingespielt, die Geigen-Soli wurden bei dieser Einspielung von Mariusz Patyra, dem grandiosen Polen, übernommen.
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das italienische Supertalent für grenzenlosen Musikgenuss
Seine extrovertierten und optimistischen Kompositionen geben der zeitgenössischen Musikwelt neue Impulse. Die „Musica Pura“ spielt dank Allevi wieder eine wichtigere und gesellschaftlich anerkannte Rolle - ein Gradmesser für seinen Einfluss ist seine Popularität bei der jungen Zuhörerschaft. Giovanni Allevi unterscheidet sich von anderen Stars der zeitgenössischen Musikszene. Seine krausen Haare sind stets verwuschelt, sein spitzbübisches Lächeln lässt
verdiente er sich Lob bei der Kritik und Aufmerksamkeit beim Publikum und anderen internationalen Künstlern. Mit seiner ersten Platte stelle Allevi sein Talent als Musiker und als Komponist unter Beweis. Seine Orchesterpartituren und Klaviersolos sind ein wesentlicher Beitrag zur klassischen zeitgenössischen Musik. Seine Kompositionen sind in der europäischen Musiktradition verwurzelt und nehmen dabei die Anregungen der zeitgenässischen Entwicklungen geschickt auf.
vermuten, er hätte gerade einen Streich gespielt. Immer noch ein bisschen schüchtern und scheu, obwohl er schon so viele internationale Preise und Auszeichnungen bekommen hat, bezeichnet er sich selbst als einen „zeitgenössischen Komponisten klassischer Musik“. Beim Publikum hatte er von Anfang an, schon mit seinen ersten öffentlichen Auftritten, großen Erfolg, gleichzeitig musste er aber auch Schelte von Seiten der Kritik einstecken. Vielfach moniert wurde sein Auftritt als Dirigent beim Weihnachtskonzert 2008, für das er vom Senat, der Zweiten Kammer des italienischen Parlaments, beauftragt wurde. Vom Establishment wird der gleichzeitig scheu und provokativ auftretende Allevi kaum geschätzt. Viel kann man Allevi vorwerfen, eines jedoch kaum: Dass er nicht nur eine neue Sprache der Emotionen und der Intensität in die Musik einführt, sondern ihr eine neue Dimension bezüglich Rhythmik und Melodik verleihen könnte. Der Sohn einer Musikerfamilie kam schon in frühester Kindheit mit klassischer Musik in Berührung. Heimlich erlernte er das Klavierspiel und begann so seine musikalische Entdeckungstour. Mit zehn Jahren machte er sein Können erstmals bei einer Schulaufführung publik, wo er ein Werk Chopins spielte. Nachdem sein Talent entdeckt worden war, begann er seine professionelle Ausbildung am Konservatorium von Perugia, die er mit 21 Jahren und einem Diplom mit Bestnoten beendete. Schon in dieser Phase komponierte Allevi, doch er hielt seine zahlreichen Werke vorerst unter Verschluss, und begann seine Karriere als Pianist in Italien. Im Jahre 1995 komponierte er die Musik zu „Die Trojaner“ von Eurypides für das ‚Festival Internazionale del Dramma Antico‘ in Syracus (Sizilien) und gewann den Sonderpreis für Musik. Das war seine erste offizielle Auszeichnung als Komponist. Er begann nun neben seinem etablierten Repertoire, das Chopin, Bach, Beethoven und Ravel umfasste, auch eigene Stücke vorzutragen, die beim Publikum Erstaunen und Begeisterung auslösten. Diese Erfahrungen inspirierten ihn, eine eigene CD einzuspielen: „13 Dita (13 Finger)“. Damit
Im Jahre 2003 kam sein zweites Klavier-Album heraus: „Composizioni“. Dieses Album zeigt seinen persönlichen Stil und dokumentiert seine Suche nach Emotionalität und Individualität. Seine Konzerte in Italien sind stets gut besucht, meist spielt er vor ausverkauften Häusern. Seine höchsten Weihen auf internationalem Parkett wurden ihm im ‚Opera House‘ von Baltimore (USA) verliehen bei einer Inszenierung Bizets ‚Carmen‘, einer der berühmtesten und beliebtesten Opern der Welt. Im Jahre 2005 siedelte er nach New York über, wo er mit der Arbeit an seinem dritten Album „No Concept“ begann. In dieser Musik ist der kosmopolitische Einfluss des Big Apple zu spüren, seine Vorstellungen von Musikalität werden immer ausgereifter und persönlicher. Sein viertes Album „Joy“ entstand nach besonders einschneidenden Erfahrungen: Er hatte Panikattacken durchlebt, aber auch große Glücksgefühle, hinter ihm lag eine Zeit emotionaler Achterbahnfahrten. „Joy“ verkaufte sich mehr als 100.000 mal, erstmalig in Italien erreichte ein Klavier-Album solch hohe Verkaufszahlen. Seine anschließende Tournée war durchgängig ausverkauft und er wurde als einer der beliebtesten zeitgenössischen Musiker weltweit gerühmt. Allevi erreichte Kultstatus und ist vor allem beim jungen Publikum äußerst beliebt. Im Jahre 2008 kam „Evolution“ heraus, ein Meilenstein nicht nur für die Musik, sondern auch für Giovanni Allevi. Das erste Mal arbeitete er mit einem großen Orchester zusammen, und zum ersten Mal war er selbst auch der Dirigent bei der Einspielung, nicht nur Komponist und Pianist. In der Deluxe-Version seines Werkes „Alien“ ist ein Special-Track enthalten: Die „Nocturne Opus 27“ von Chopin. Allevi verehrt den „Poeten am Klavier“ und widmete ihm diese Einspielung anlässlich seines 200. Geburtstags. Seine neueste Arbeit „Sunrise“ wurde vom Orchester des „Carlo Felice“ in Genua eingespielt, die Geigen-Soli wurden bei dieser Einspielung von Mariusz Patyra, dem grandiosen Polen, übernommen.
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Die stimmgewaltige Elisa ist für den Oscar nominiert Elisa Toffoli, die Sängerin aus Monfalcone bei Triest, sorgt mit ihrer Stimme dafür, dass der neueste QuentinTarantino-Streifen auch akustisch ein beeindruckendes Erlebnis für den Zuschauer ist. Der Soundtrack mit ‚Ancora qui‘ entstand in Zusammenarbeit mit Ennio Morricone. Elisa und mit ihr die italienische Musikszene sind auf bestem Wege, bei der Oscar-Verleihung 2013 einen großartigen Erfolg zu erzielen. Die harmonischen, eingängigen und trotzdem unverwechselbaren Lieder der in Triest lebenden Sängerin Elisa mit der überwältigenden Stimme ziehen die Zuhörer in ihren Bann. Das Lied ‘Ancora qui’ ist eine der Oscarnominierungen in der Kategorie „Bester Soundtrack“. Eingespielt wurde das Stück für „Django Unchained“, dem jüngsten Film von Quentin Tarantino, der am 17. Januar 2013 Kinopremiere hatte. Die Regielegende Tarantino konnte eine andere, von ihm verehrte Legende des Showbiz für die Arbeit an der Filmmusik gewinnen: Ennio Morricone. Der Altmeister des Genres verlieh ein weiteres Mal in seiner beeindruckenden Karriere einem ohnehin schon großartigen Film den letzen Schliff. „Der von mir verehrte Ennio stieß in meinem Innersten einen Prozess an, der schließlich zu ‘Ancora qui’ führte. Er riet mir, von einer sehr persönlichen Erfahrung auszugehen und mit den damit verbundenen Gefühlen zu arbeiten. In meiner Kindheit hatte ich einen Freund, der an Leukämie starb. Es war die stärkste Emotion, die ich mit dem Drehbuch assoziierte, auch wenn es nichts direkt mit der Story des Films zu tun hat,” erzählt die Sängerin, die gerade ihr zweites Kind erwartet. “Jeder meiner Filme ist voller Anspielungen und Zitate, vor allem Spaghetti-Western prägten meine Arbeitsweise in technischer und auch ästhetischer Hinsicht,” so der Starregisseur Tarantino, der sein Meisterwerk ‘Pulp Fiction’ selbst als “modernen Rock’n’Roll-Spaghetti-Western” bezeichnet. Eine minimalisierte Melodie, ein extrem langsamer Rhythmus, dazu die zarte und doch eindringliche Stimme Elisas: ‘Ancora qui’ ist der akustische Gegensatz zur visuellen Darstellung der im Film thematisierten und - wie es Tarantinos Art ist - auch zelebrierten Gewalt. Eine Symphonie aus Gesang, Gitarre und Hammondorgel, das war es, was der US-amerikanische Regisseur für “Django Unchained” wollte. Die harmonischen Melodien sollten als Kontrast zu den teils drastischen Bildern auf der Leinwand dienen und die behandelten Motive Gnade und Rachsucht, Barmherzigkeit und Erbarmungslosigkeit, Gewalt, Schmerz und Vergeltung aufnehmen. Und mit ihrer grandiosen Stimme gelingt es der Sängerin Elisa, diesem wichtigen Film noch eine weitere künstlerische Ebene hinzuzufügen.
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Die stimmgewaltige Elisa ist für den Oscar nominiert Elisa Toffoli, die Sängerin aus Monfalcone bei Triest, sorgt mit ihrer Stimme dafür, dass der neueste QuentinTarantino-Streifen auch akustisch ein beeindruckendes Erlebnis für den Zuschauer ist. Der Soundtrack mit ‚Ancora qui‘ entstand in Zusammenarbeit mit Ennio Morricone. Elisa und mit ihr die italienische Musikszene sind auf bestem Wege, bei der Oscar-Verleihung 2013 einen großartigen Erfolg zu erzielen. Die harmonischen, eingängigen und trotzdem unverwechselbaren Lieder der in Triest lebenden Sängerin Elisa mit der überwältigenden Stimme ziehen die Zuhörer in ihren Bann. Das Lied ‘Ancora qui’ ist eine der Oscarnominierungen in der Kategorie „Bester Soundtrack“. Eingespielt wurde das Stück für „Django Unchained“, dem jüngsten Film von Quentin Tarantino, der am 17. Januar 2013 Kinopremiere hatte. Die Regielegende Tarantino konnte eine andere, von ihm verehrte Legende des Showbiz für die Arbeit an der Filmmusik gewinnen: Ennio Morricone. Der Altmeister des Genres verlieh ein weiteres Mal in seiner beeindruckenden Karriere einem ohnehin schon großartigen Film den letzen Schliff. „Der von mir verehrte Ennio stieß in meinem Innersten einen Prozess an, der schließlich zu ‘Ancora qui’ führte. Er riet mir, von einer sehr persönlichen Erfahrung auszugehen und mit den damit verbundenen Gefühlen zu arbeiten. In meiner Kindheit hatte ich einen Freund, der an Leukämie starb. Es war die stärkste Emotion, die ich mit dem Drehbuch assoziierte, auch wenn es nichts direkt mit der Story des Films zu tun hat,” erzählt die Sängerin, die gerade ihr zweites Kind erwartet. “Jeder meiner Filme ist voller Anspielungen und Zitate, vor allem Spaghetti-Western prägten meine Arbeitsweise in technischer und auch ästhetischer Hinsicht,” so der Starregisseur Tarantino, der sein Meisterwerk ‘Pulp Fiction’ selbst als “modernen Rock’n’Roll-Spaghetti-Western” bezeichnet. Eine minimalisierte Melodie, ein extrem langsamer Rhythmus, dazu die zarte und doch eindringliche Stimme Elisas: ‘Ancora qui’ ist der akustische Gegensatz zur visuellen Darstellung der im Film thematisierten und - wie es Tarantinos Art ist - auch zelebrierten Gewalt. Eine Symphonie aus Gesang, Gitarre und Hammondorgel, das war es, was der US-amerikanische Regisseur für “Django Unchained” wollte. Die harmonischen Melodien sollten als Kontrast zu den teils drastischen Bildern auf der Leinwand dienen und die behandelten Motive Gnade und Rachsucht, Barmherzigkeit und Erbarmungslosigkeit, Gewalt, Schmerz und Vergeltung aufnehmen. Und mit ihrer grandiosen Stimme gelingt es der Sängerin Elisa, diesem wichtigen Film noch eine weitere künstlerische Ebene hinzuzufügen.
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ALL ABOUT ITALY | Mario Draghi im Portrait
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Mario Draghi im Portrait | ALL ABOUT ITALY
Mario Draghi der Euro-Mann Der Präsident der Europäischen Zentralbank ist zum “Mann des Jahres 2012” gekürt worden und bereit, alle Herausforderungen, die das Jahr 2013 mit sich bringen wird, anzunehmen und zu bewältigen.
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m Dezember des vergangenen Jahres wurde Mario Draghi von der “Financial Times”, der bekannten Witschafts-Tageszeitung, zum “Mann des Jahres” erkoren, auch auf Grund seiner Leistungen seit er von der Italienischen Nationalbank im November 2011 zur Europäischen Zentralbank EZB wechselte und dort den Chefposten übernahm. Als besonders wichtig wurde dabei von dem Blatt seine Stellungnahme zur Euro-Krise im Juli 2012 bewertet. “Innerhalb ihrer Möglichkeiten wird die EZB jede Maßnahme ergreifen, die nötig ist, um den Euro zu schützen und zu retten, und das wird ihr gelingen,” so Draghi damals.Dank seiner sprichwörtlichen Kühnheit erlangte der Präsident der Europäischen Zentralbank geradezu Heldenstatus. Er ist der Retter des Euro: “Whatever it takes”- “Koste es, was es wolle!” Als Folge davon ist er aber auch eine der umstrittensten Persönlichkeiten der EU, die sich gerade in einem Wechselbad der Gefühle zwischen Hoffnung und Verzweiflung befindet. Bei mancher großen Tageszeitung ist er der Buh-Mann des Jahres, Studenten protestieren gegen seine Geldpolitik und der Präsident der Deutschen Bundesbank, Jens Weidmann, ist sein größter Widersacher. Doch Mario Draghi verfolgt den von ihm eingeschlagenen Weg unbeirrbar weiter, trotz aller Anfeindungen. Die BBC kolportierte, eines der Lieblingslieder des EZB-Präsidenten sei “You can’t always get what you want” von den Rolling Stones.
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Aus gut informierten Quellen heißt es, Draghi ginge immer wieder ziemlich hemdsärmelig an bestimmte Probleme heran und mißachte auch schon einmal die Etikette, wenn er sich davon etwas verspricht. Eines jedoch verliert er nie aus den Augen: sein sich selbst gesetztes Ziel. Der in Rom geborene Sohn eines ranghohen Beamten der Italienischen Zentralbank aus dem Veneto und einer Apothekerin aus Kampanien verlor noch nicht volljährig kurz hintereinander seine Eltern. Später schrieb sich Mario Draghi an der ‘La Sapienza’ in Rom ein, wurde Student der Wirtschaftswissenschaften und hörte auch bei Federico Caffè Vorlesungen. Am ‘Massachusetts Institute of Technology’ (MIT), dann studierte er beim Wirtschaftsnobelpreisträger Franco Modigliani.
Die Tageszeitung “Financial Times” hat Draghi zum “Mann des Jahres 2012” erkoren. Draghi scheint immer wieder kurz davor zu stehen, abzustürzen, aber bisher gelang es ihm immer wieder, auf den Füßen zu landen. “Er ist eine ganz besondere, beeindruckende Persönlichkeit, die es liebt, komplexe Problemstellungen zu lösen.” Er folgte auf Antonio Fazio, nachdem dieser auf Grund zahlreicher Vorwürfe seinen Posten als Präsident der Italienischen Nationalbank ‘Banca d’Italia’ räumen musste. Eigentlich war als Nachfolger Tommaso Padoa-Schioppa vorgesehen, dem aber hinsichtlich seiner diplomatischen Fähigkeiten, gerade in Hinsicht auf die Beziehungen zur Politik, nicht so viel zugetraut wurde und deshalb aus dem Rennen fiel. Draghi leitete auch das “Forum für Finanzstabilität” (Finacial Stability Board), auch “Finanzstabilitätsrat” genannt. Die Lehman-Brothers-Pleite im Jahr 2008 rückte ein bis dahin
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ALL ABOUT ITALY | Mario Draghi im Portrait
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Mario Draghi im Portrait | ALL ABOUT ITALY
Mario Draghi der Euro-Mann Der Präsident der Europäischen Zentralbank ist zum “Mann des Jahres 2012” gekürt worden und bereit, alle Herausforderungen, die das Jahr 2013 mit sich bringen wird, anzunehmen und zu bewältigen.
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m Dezember des vergangenen Jahres wurde Mario Draghi von der “Financial Times”, der bekannten Witschafts-Tageszeitung, zum “Mann des Jahres” erkoren, auch auf Grund seiner Leistungen seit er von der Italienischen Nationalbank im November 2011 zur Europäischen Zentralbank EZB wechselte und dort den Chefposten übernahm. Als besonders wichtig wurde dabei von dem Blatt seine Stellungnahme zur Euro-Krise im Juli 2012 bewertet. “Innerhalb ihrer Möglichkeiten wird die EZB jede Maßnahme ergreifen, die nötig ist, um den Euro zu schützen und zu retten, und das wird ihr gelingen,” so Draghi damals.Dank seiner sprichwörtlichen Kühnheit erlangte der Präsident der Europäischen Zentralbank geradezu Heldenstatus. Er ist der Retter des Euro: “Whatever it takes”- “Koste es, was es wolle!” Als Folge davon ist er aber auch eine der umstrittensten Persönlichkeiten der EU, die sich gerade in einem Wechselbad der Gefühle zwischen Hoffnung und Verzweiflung befindet. Bei mancher großen Tageszeitung ist er der Buh-Mann des Jahres, Studenten protestieren gegen seine Geldpolitik und der Präsident der Deutschen Bundesbank, Jens Weidmann, ist sein größter Widersacher. Doch Mario Draghi verfolgt den von ihm eingeschlagenen Weg unbeirrbar weiter, trotz aller Anfeindungen. Die BBC kolportierte, eines der Lieblingslieder des EZB-Präsidenten sei “You can’t always get what you want” von den Rolling Stones.
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Aus gut informierten Quellen heißt es, Draghi ginge immer wieder ziemlich hemdsärmelig an bestimmte Probleme heran und mißachte auch schon einmal die Etikette, wenn er sich davon etwas verspricht. Eines jedoch verliert er nie aus den Augen: sein sich selbst gesetztes Ziel. Der in Rom geborene Sohn eines ranghohen Beamten der Italienischen Zentralbank aus dem Veneto und einer Apothekerin aus Kampanien verlor noch nicht volljährig kurz hintereinander seine Eltern. Später schrieb sich Mario Draghi an der ‘La Sapienza’ in Rom ein, wurde Student der Wirtschaftswissenschaften und hörte auch bei Federico Caffè Vorlesungen. Am ‘Massachusetts Institute of Technology’ (MIT), dann studierte er beim Wirtschaftsnobelpreisträger Franco Modigliani.
Die Tageszeitung “Financial Times” hat Draghi zum “Mann des Jahres 2012” erkoren. Draghi scheint immer wieder kurz davor zu stehen, abzustürzen, aber bisher gelang es ihm immer wieder, auf den Füßen zu landen. “Er ist eine ganz besondere, beeindruckende Persönlichkeit, die es liebt, komplexe Problemstellungen zu lösen.” Er folgte auf Antonio Fazio, nachdem dieser auf Grund zahlreicher Vorwürfe seinen Posten als Präsident der Italienischen Nationalbank ‘Banca d’Italia’ räumen musste. Eigentlich war als Nachfolger Tommaso Padoa-Schioppa vorgesehen, dem aber hinsichtlich seiner diplomatischen Fähigkeiten, gerade in Hinsicht auf die Beziehungen zur Politik, nicht so viel zugetraut wurde und deshalb aus dem Rennen fiel. Draghi leitete auch das “Forum für Finanzstabilität” (Finacial Stability Board), auch “Finanzstabilitätsrat” genannt. Die Lehman-Brothers-Pleite im Jahr 2008 rückte ein bis dahin
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eher zweitrangiges Institut ins Zentrum des Interesses. Gerade bei Gipfeltreffen der G20 wurde sein Direktor zum neuen, privilegierten Ansprechpartner der Regierungschefs. Der ehemalige Präsident der Deutschen Bundesbank, Axel Weber, sollte eigentlich Nachfolger Jean-Claude Trichets werden und seinen Posten als EZB-Präsident übernehmen. Doch es war Mario Draghi, der diese Aufgabe übernahm und von der Banca d’Italia zur EZB wechselte. Gerüchten zufolge fürchtete ihn Weber schon seit langem, und zwar wegen seiner großen Erfahrung. Er war eine der herausragenden Gestalten des Jahres 2012. Mit Nachdruck setzte er sich für die Bekämpfung der Folgen der Finanzkrise ein, stärkte dazu die Stellung der EZB und arbeitet daran die Kompetenzen weiter auszubauen. Seiner Ansicht nach muss vor allem die verworrene Lage innerhalb der Europäischen Union mit unterschiedlichen Zuständigkeiten und Aufgabenverteilungen geklärt werden, um in Zukunft besser für solche Herausforderungen gewappnet zu sein.
Auch im Jahre 2013 ist die wirtschaftliche Gesamtsituation verworren und geradezu unüberschaubar, und niemand weiß, was noch kommt. Nach Ansicht Draghis ist jedoch eines sicher: Der eingschlagene Reformweg darf nicht verlassen werden, gleichzeitig ist es unmöglich, sämtliche Alternativen durchzuspielen. Nun, das Schlimmste scheint überstanden zu sein: “Innerhalb der rechtlichen Möglichkeiten haben wir alles unternommen und werden weiterhin alles unternehmen, um die Stabilität der europäischen Währung zu sichern”, so Draghi. Und genau das ist die Aufgabe des EZB-Präsidenten, der die Eurozone nicht weiter Spielwiese für Spekulaten sein lassen will. Dabei gelang es ihm, die Position der Deutschen Bundesbank zu isolieren und mit der Bundeskanzerlin Angela Merkel Kompromisse auszuhandeln. Der Druck ist
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aber stets spürbar und noch ist nicht klar, ob die europäische Einheitswährung sicher und stabil bleibt. Zwar blieb der vom ehemaligen US-Notenbankchef Alan Greenspan befürchtete Kollaps aus, doch ob der Euro die Gefahrenzone bereits verlassen hat, muss sich erst noch zeigen. Sein geradezu angelsächsischer Pragmatismus verbietet
Draghis Credo: Weniger Zugeständnisse an die Souveränität der Einzelmitgliedstaaten, vielmehr die Übertragung von Kompetenzen an übernationale Institutionen. Draghi jede Illusion. Für die zweite Jahreshälfte 2013 erwartet er die ersten Anzeichen einer wirtschaftlichen Aufhellung; zumindest momentan sieht er keine Alternativen zu den rigorosen Maßnahmen. Doch wem ist die Schuld
an dieser Situation zu geben? Sicherlich nicht pauschal der übernationalen Institution, wie sie die EU nun einmal ist. Allerdings könnten und müssten die aktuellen Problemstellungen dazu anregen, nachzudenken. Die EU muss sich wieder auf ihre Wurzeln besinnen, so wie es Draghi schon mehrfach forderte. Seiner Ansicht nach sind weniger Konzessionen an die nationale Suveränität der Einzelstaaten zu machen. Der richtige Weg wäre es, einer effektiv arbeitenden Zentrale mehr Kompetenzen einzuräumen, eine Fiskal- und Wirtschaftsunion zu errichten, die diesen Namen auch verdiente. Wir können mit Sicherheit davon ausgehen, dass die kommenden Auseinandersetzungen eben darum geführt werden, und wieder werden wir ein “Koste es was es wolle” hören.
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eher zweitrangiges Institut ins Zentrum des Interesses. Gerade bei Gipfeltreffen der G20 wurde sein Direktor zum neuen, privilegierten Ansprechpartner der Regierungschefs. Der ehemalige Präsident der Deutschen Bundesbank, Axel Weber, sollte eigentlich Nachfolger Jean-Claude Trichets werden und seinen Posten als EZB-Präsident übernehmen. Doch es war Mario Draghi, der diese Aufgabe übernahm und von der Banca d’Italia zur EZB wechselte. Gerüchten zufolge fürchtete ihn Weber schon seit langem, und zwar wegen seiner großen Erfahrung. Er war eine der herausragenden Gestalten des Jahres 2012. Mit Nachdruck setzte er sich für die Bekämpfung der Folgen der Finanzkrise ein, stärkte dazu die Stellung der EZB und arbeitet daran die Kompetenzen weiter auszubauen. Seiner Ansicht nach muss vor allem die verworrene Lage innerhalb der Europäischen Union mit unterschiedlichen Zuständigkeiten und Aufgabenverteilungen geklärt werden, um in Zukunft besser für solche Herausforderungen gewappnet zu sein.
Auch im Jahre 2013 ist die wirtschaftliche Gesamtsituation verworren und geradezu unüberschaubar, und niemand weiß, was noch kommt. Nach Ansicht Draghis ist jedoch eines sicher: Der eingschlagene Reformweg darf nicht verlassen werden, gleichzeitig ist es unmöglich, sämtliche Alternativen durchzuspielen. Nun, das Schlimmste scheint überstanden zu sein: “Innerhalb der rechtlichen Möglichkeiten haben wir alles unternommen und werden weiterhin alles unternehmen, um die Stabilität der europäischen Währung zu sichern”, so Draghi. Und genau das ist die Aufgabe des EZB-Präsidenten, der die Eurozone nicht weiter Spielwiese für Spekulaten sein lassen will. Dabei gelang es ihm, die Position der Deutschen Bundesbank zu isolieren und mit der Bundeskanzerlin Angela Merkel Kompromisse auszuhandeln. Der Druck ist
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aber stets spürbar und noch ist nicht klar, ob die europäische Einheitswährung sicher und stabil bleibt. Zwar blieb der vom ehemaligen US-Notenbankchef Alan Greenspan befürchtete Kollaps aus, doch ob der Euro die Gefahrenzone bereits verlassen hat, muss sich erst noch zeigen. Sein geradezu angelsächsischer Pragmatismus verbietet
Draghis Credo: Weniger Zugeständnisse an die Souveränität der Einzelmitgliedstaaten, vielmehr die Übertragung von Kompetenzen an übernationale Institutionen. Draghi jede Illusion. Für die zweite Jahreshälfte 2013 erwartet er die ersten Anzeichen einer wirtschaftlichen Aufhellung; zumindest momentan sieht er keine Alternativen zu den rigorosen Maßnahmen. Doch wem ist die Schuld
an dieser Situation zu geben? Sicherlich nicht pauschal der übernationalen Institution, wie sie die EU nun einmal ist. Allerdings könnten und müssten die aktuellen Problemstellungen dazu anregen, nachzudenken. Die EU muss sich wieder auf ihre Wurzeln besinnen, so wie es Draghi schon mehrfach forderte. Seiner Ansicht nach sind weniger Konzessionen an die nationale Suveränität der Einzelstaaten zu machen. Der richtige Weg wäre es, einer effektiv arbeitenden Zentrale mehr Kompetenzen einzuräumen, eine Fiskal- und Wirtschaftsunion zu errichten, die diesen Namen auch verdiente. Wir können mit Sicherheit davon ausgehen, dass die kommenden Auseinandersetzungen eben darum geführt werden, und wieder werden wir ein “Koste es was es wolle” hören.
ALL ABOUT ITALY | Interview mit dem Regisseur Giuseppe Tornatore
Interview mit dem Regisseur Giuseppe Tornatore | ALL ABOUT ITALY
xxx xxx xxx “Wie es um das Kino bestellt ist, lässt sich auch an der Bandbreite des Filmangebots erkennen.” Giuseppe Tornatore muss nicht weiter vorgestellt werden: Bei der vergangenen Berlinale wurde ihm sowohl der Publikums- als auch der Jury-Preis für seinen neuesten Film La migliore offerta (Das höchste Gebot) verliehen. Mit leuchtenden Augen genoss der sizilianischen Regisseur, den seine Freunde Peppuccio rufen, die Standing Ovations.
Tornatore ist einer der wenigen Filmemacher Italiens, dem das Kunststück gelingt, anspruchsvolle und trotzdem erfolgreiche Filme zu drehen. Seine Streifen locken das Publikum an die Kinokassen. Wie schon der Film Baaria, so hat auch La migliore offerta (Das höchste Gebot) in Italien über neun Millionen Euro eingespielt. Nun kommt der Film auch in den USA, in Japan, Spanien, Brasilien, Kanada und Mexiko in die Lichtspielhäuser. Giuseppe, was sagen Sie zu Ihrem Erfolg? In Italien ist man ja davon überzeugt, dass einzig und alleine Komödien im Kino funktionieren, und dann hat mein Film gezeigt, dass es hier auch ein anderes Publikum gibt, das andere Geschichten interessiert, das andere Filme zu schätzen weiß. Die Lage ist also nicht hoffnungslos. Meiner Ansicht nach lässt sich der ‘Gesundheitszustand’ der Kinolandschaft eines Landes auch daran ablesen, wie breit gefächert das Angebot ist. Wenn man den Zuschauern über einen längeren Zeitraum immer nur das selbe anbietet, dann ermüdet es zwangsläufig.
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Wie werden Ihre Filme im Ausland von der Kritik und vom Publikum aufgenommen? Das ist immer wieder eine Überraschung. Bei der Berlinale applaudierten uns 1700 Zuschauer- schon während der Vorführung ging das Publikum gut mit. Geoffrey Rush, der Hauptdarsteller des Films La migliore offerta (Das höchste Gebot), und ich waren überwältigt. Damals, bei Nuovo Cinema Paradiso, haben wir uns gedacht: “Wenn das Publikum bei der Szene mit dem Pfarrer lacht, können wir’s vergessen!”. Man ist also immer sehr gespannt. Aber auch die Presse ist neugierig und nimmt meine Arbeit interessiert auf. Ich erinnere mich da an eine Frage, die mir wie ein Kompliment vorkam:”Ihr Film beginnt bei Kafka und endet bei Freud. Warum?” Dem Publikum und der Kritik gefällt die Kombination aus Thriller-Elementen und Liebesgeschichte. Die zentrale Frage ist doch die nach der Beurteilung von ‘richtig’ und ‘falsch’ und gerade die Ambivalenz der Schlußszene macht das nochmal deutlich. Einmal, in einem ausverkauften Kino in Udine, erhob siche in junger Mann und stelle folgende Frage:”Aber
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ALL ABOUT ITALY | Interview mit dem Regisseur Giuseppe Tornatore
Interview mit dem Regisseur Giuseppe Tornatore | ALL ABOUT ITALY
xxx xxx xxx “Wie es um das Kino bestellt ist, lässt sich auch an der Bandbreite des Filmangebots erkennen.” Giuseppe Tornatore muss nicht weiter vorgestellt werden: Bei der vergangenen Berlinale wurde ihm sowohl der Publikums- als auch der Jury-Preis für seinen neuesten Film La migliore offerta (Das höchste Gebot) verliehen. Mit leuchtenden Augen genoss der sizilianischen Regisseur, den seine Freunde Peppuccio rufen, die Standing Ovations.
Tornatore ist einer der wenigen Filmemacher Italiens, dem das Kunststück gelingt, anspruchsvolle und trotzdem erfolgreiche Filme zu drehen. Seine Streifen locken das Publikum an die Kinokassen. Wie schon der Film Baaria, so hat auch La migliore offerta (Das höchste Gebot) in Italien über neun Millionen Euro eingespielt. Nun kommt der Film auch in den USA, in Japan, Spanien, Brasilien, Kanada und Mexiko in die Lichtspielhäuser. Giuseppe, was sagen Sie zu Ihrem Erfolg? In Italien ist man ja davon überzeugt, dass einzig und alleine Komödien im Kino funktionieren, und dann hat mein Film gezeigt, dass es hier auch ein anderes Publikum gibt, das andere Geschichten interessiert, das andere Filme zu schätzen weiß. Die Lage ist also nicht hoffnungslos. Meiner Ansicht nach lässt sich der ‘Gesundheitszustand’ der Kinolandschaft eines Landes auch daran ablesen, wie breit gefächert das Angebot ist. Wenn man den Zuschauern über einen längeren Zeitraum immer nur das selbe anbietet, dann ermüdet es zwangsläufig.
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Wie werden Ihre Filme im Ausland von der Kritik und vom Publikum aufgenommen? Das ist immer wieder eine Überraschung. Bei der Berlinale applaudierten uns 1700 Zuschauer- schon während der Vorführung ging das Publikum gut mit. Geoffrey Rush, der Hauptdarsteller des Films La migliore offerta (Das höchste Gebot), und ich waren überwältigt. Damals, bei Nuovo Cinema Paradiso, haben wir uns gedacht: “Wenn das Publikum bei der Szene mit dem Pfarrer lacht, können wir’s vergessen!”. Man ist also immer sehr gespannt. Aber auch die Presse ist neugierig und nimmt meine Arbeit interessiert auf. Ich erinnere mich da an eine Frage, die mir wie ein Kompliment vorkam:”Ihr Film beginnt bei Kafka und endet bei Freud. Warum?” Dem Publikum und der Kritik gefällt die Kombination aus Thriller-Elementen und Liebesgeschichte. Die zentrale Frage ist doch die nach der Beurteilung von ‘richtig’ und ‘falsch’ und gerade die Ambivalenz der Schlußszene macht das nochmal deutlich. Einmal, in einem ausverkauften Kino in Udine, erhob siche in junger Mann und stelle folgende Frage:”Aber
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ALL ABOUT ITALY | Interview mit dem Regisseur Giuseppe Tornatore
“2013 arbeitet Tornatore an der Pre-Produktion des Kinofilms Leningrad nach einem Drehbuch von Sergio Leone. Der Film erzählt von der Schlacht um die russische Stadt Leningrad, ausgetragen zwischen NaziDeutschland und Sowjets.“
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am Ende, will er sich an ihr rächen oder liebt er sie?” Ich erwiderte:”Was meinst Du?”. Und er:”Er liebt sie!”. Ich antwortete: “Genau so ist es, dann ist es so für dich wahr.” Über Sie und Ihr Leben wurde ein Dokumentarfilm gedreht Giuseppe Tornatore – Ogni film un’opera prima (Jeder Film ein Erstlingswerk). Wie war das für Sie? Mir gefiel die Herangehens- und Arbeitsweise von Luciano Barcaroli und Gerardo Panichi, die diesen Film gemacht haben. Sie haben sich fast zwei Jahre in diese Arbeit hineingekniet. Als ich ihrem Vorschlag, einen Dokumentarfim über mich zu drehen, zustimmte, gab ich ihnen die Erlaubnis, mein Privatarchiv zu nutzen. Der Film dauert eine Stunde und vierzig Minuten, fünf bis sechs Minuten sind dabei Archivmaterial, aber die beiden haben sich dafür jeden meiner Super-8-Filme angeschaut, die ich noch als Amateur drehte. Wir haben uns in unregelmäßigen Abständen getroffen, sie versuchten mir zu erklären, was sie vorhatten. Ich gab ihnen weder Vor- noch Ratschläge, ich beschränkte mich darauf, ihre Fragen zu beantworten. Mich faszinierte ihre Herangehensweise an das Thema ‘Interview’. Es lagen Monate zwischen unseren Treffen, und immer wieder stellten sie neue Fragen, hakten nach. Insgesamt war es eine schöne Erfahrung für mich. Ich freue mich, wenn ich dem Nachwuchs eine Chance geben kann, dass er sich entwickelt und experimentiert.
Interview mit dem Regisseur Giuseppe Tornatore | ALL ABOUT ITALY
Sehen Sie sich eigentlich Ihre eigenen Filme nochmal an? Das kommt darauf an. Ich erinnere mich, wie Sergio Leone eines Tages zu mir sagte:”Siehst du die ersten zwei Minuten eines deiner eigenen Filme wieder, hast du den ganzen Film gesehen.” Er hatte recht. Wie war es, einen Film in Englisch zu drehen, mit Darstellern wie dem Oscar-Preisträger Geoffrey Rush? Ich spürte, dass das die richtige Sprache für den Film sein würde. Das Drehbuch war auf Englisch, alles hörte sich perfekt an. Und es lief sehr gut, denn wenn man mit einem Schauspieler wie Rush dreht, kann es nur gut laufen. Ich konnte am Set mit Geoffrey alles besprechen, er ist ein so selbstironischer und talentierter Darsteller! Wenn die Klappe fällt, dann bringt ihn das nicht aus der Ruhe, er ist Vollprofi. Und wenn man ihm sagt, dass etwas nicht funktioniert, dann ist er keiner dieser Stars, die beleidigt reagieren, vielmehr ist er sehr offen und entgegenkommend, stets bestrebt, deine Vorgaben zu erfüllen. Und wie steht es mir Ihrem Englisch? Glücklicherweise habe ich da einen sehr fähigen Regiesassistenten. Jedes Mal, wenn ich einen befreundeten Amerikaner treffe, sagt dieser zu mir:”Oh, dein Englisch ist wirklich besser geworden.” Und jedesmal denke ich, vor
zwanzig Jahren muss es wirklich schauderhaft gewesen sein. La migliore offerta lässt sich auch mit ‘Der wichtigste Vorschlag’ übersetzen. Gab es soetwas in Ihrer Karriere? Besonders wichtig waren für mich zwei Gelegenheiten: Einmal die Zusammenarbeit mit dem Produzenten meines ersten Films. Und dann noch bei dem Film, bei dem ich das zweite Mal mit Franco Cristaldi drehte. Wir hatten viele Schwierigkeiten, es ging auch um Geld, doch wir haben es geschafft. Mit welchem Nachwuchsregisseur würden Sie als Produzent gerne zusammenarbeiten? Ich habe schon öfter mit jungen Talenten zusammengearbeitet, ich denke da an Roberto Andò, Gianfranco Cabiddu, Spiro Scimone und Francesco Sframeli. Wenn man mich häufiger fragen würde, würde ich das auch öfter machen, vor allem, wenn mir die Projekte interessant erscheinen. Verraten Sie uns etwas über Ihr nächstes Projekt? Leningrado ist seit über zwölf Jahren mein nächstes Projekt. Ein amerikanischer Produzent ist vernarrt in den Stoff, der aber sehr komplex ist. Wir versuchen sozusagen die Quadratur des Kreises mit diesem Film. Momentan ist der Stand folgender: Wenn sich innerhalb der nächsten vier Wochen nichts tut, dann schließe ich diese Akte endgültig.
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“2013 arbeitet Tornatore an der Pre-Produktion des Kinofilms Leningrad nach einem Drehbuch von Sergio Leone. Der Film erzählt von der Schlacht um die russische Stadt Leningrad, ausgetragen zwischen NaziDeutschland und Sowjets.“
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am Ende, will er sich an ihr rächen oder liebt er sie?” Ich erwiderte:”Was meinst Du?”. Und er:”Er liebt sie!”. Ich antwortete: “Genau so ist es, dann ist es so für dich wahr.” Über Sie und Ihr Leben wurde ein Dokumentarfilm gedreht Giuseppe Tornatore – Ogni film un’opera prima (Jeder Film ein Erstlingswerk). Wie war das für Sie? Mir gefiel die Herangehens- und Arbeitsweise von Luciano Barcaroli und Gerardo Panichi, die diesen Film gemacht haben. Sie haben sich fast zwei Jahre in diese Arbeit hineingekniet. Als ich ihrem Vorschlag, einen Dokumentarfim über mich zu drehen, zustimmte, gab ich ihnen die Erlaubnis, mein Privatarchiv zu nutzen. Der Film dauert eine Stunde und vierzig Minuten, fünf bis sechs Minuten sind dabei Archivmaterial, aber die beiden haben sich dafür jeden meiner Super-8-Filme angeschaut, die ich noch als Amateur drehte. Wir haben uns in unregelmäßigen Abständen getroffen, sie versuchten mir zu erklären, was sie vorhatten. Ich gab ihnen weder Vor- noch Ratschläge, ich beschränkte mich darauf, ihre Fragen zu beantworten. Mich faszinierte ihre Herangehensweise an das Thema ‘Interview’. Es lagen Monate zwischen unseren Treffen, und immer wieder stellten sie neue Fragen, hakten nach. Insgesamt war es eine schöne Erfahrung für mich. Ich freue mich, wenn ich dem Nachwuchs eine Chance geben kann, dass er sich entwickelt und experimentiert.
Interview mit dem Regisseur Giuseppe Tornatore | ALL ABOUT ITALY
Sehen Sie sich eigentlich Ihre eigenen Filme nochmal an? Das kommt darauf an. Ich erinnere mich, wie Sergio Leone eines Tages zu mir sagte:”Siehst du die ersten zwei Minuten eines deiner eigenen Filme wieder, hast du den ganzen Film gesehen.” Er hatte recht. Wie war es, einen Film in Englisch zu drehen, mit Darstellern wie dem Oscar-Preisträger Geoffrey Rush? Ich spürte, dass das die richtige Sprache für den Film sein würde. Das Drehbuch war auf Englisch, alles hörte sich perfekt an. Und es lief sehr gut, denn wenn man mit einem Schauspieler wie Rush dreht, kann es nur gut laufen. Ich konnte am Set mit Geoffrey alles besprechen, er ist ein so selbstironischer und talentierter Darsteller! Wenn die Klappe fällt, dann bringt ihn das nicht aus der Ruhe, er ist Vollprofi. Und wenn man ihm sagt, dass etwas nicht funktioniert, dann ist er keiner dieser Stars, die beleidigt reagieren, vielmehr ist er sehr offen und entgegenkommend, stets bestrebt, deine Vorgaben zu erfüllen. Und wie steht es mir Ihrem Englisch? Glücklicherweise habe ich da einen sehr fähigen Regiesassistenten. Jedes Mal, wenn ich einen befreundeten Amerikaner treffe, sagt dieser zu mir:”Oh, dein Englisch ist wirklich besser geworden.” Und jedesmal denke ich, vor
zwanzig Jahren muss es wirklich schauderhaft gewesen sein. La migliore offerta lässt sich auch mit ‘Der wichtigste Vorschlag’ übersetzen. Gab es soetwas in Ihrer Karriere? Besonders wichtig waren für mich zwei Gelegenheiten: Einmal die Zusammenarbeit mit dem Produzenten meines ersten Films. Und dann noch bei dem Film, bei dem ich das zweite Mal mit Franco Cristaldi drehte. Wir hatten viele Schwierigkeiten, es ging auch um Geld, doch wir haben es geschafft. Mit welchem Nachwuchsregisseur würden Sie als Produzent gerne zusammenarbeiten? Ich habe schon öfter mit jungen Talenten zusammengearbeitet, ich denke da an Roberto Andò, Gianfranco Cabiddu, Spiro Scimone und Francesco Sframeli. Wenn man mich häufiger fragen würde, würde ich das auch öfter machen, vor allem, wenn mir die Projekte interessant erscheinen. Verraten Sie uns etwas über Ihr nächstes Projekt? Leningrado ist seit über zwölf Jahren mein nächstes Projekt. Ein amerikanischer Produzent ist vernarrt in den Stoff, der aber sehr komplex ist. Wir versuchen sozusagen die Quadratur des Kreises mit diesem Film. Momentan ist der Stand folgender: Wenn sich innerhalb der nächsten vier Wochen nichts tut, dann schließe ich diese Akte endgültig.
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ALL ABOUT ITALY | Interview mit Franco Battiato, dem Meister der italienischen Cantautori
Interview mit Franco Battiato, dem Meister der italienischen Cantautori | ALL ABOUT ITALY
„Mehr xxx als Liedermacher waren wir eher xxx Schamanen“ xxx Der 1945 geborene Franco Battiato ist seit Jahrzehnten schon einer der prägendsten Künstler der italienischen Musikszene, aber nicht nur in diesem Bereich war er sein künstlerischer Einfluss groß, sondern auch in der Malerei und im Kino.
„M
aestro“ (Meister)- so wird er von allen gerufen, und so möchte er auch genannt werden. Während des Gesprächs lächelt er immer wieder einmal und gesteht schließlich ganz ernsthaft: “Meine Stimme kam mir immer fürchterlich vor!“. Der 1945 geborene Franco Battiato ist einer der ganz Großen der italienischen Unterhaltungsmusik, aber auch in der Kunst- und Kinoszene konnte er sich einen Namen machen. Im Oktober 2012 kam sein neuestes Album mit dem Namen „Apriti Sesamo“ (Sesam, öffne Dich) heraus; es ist sein mittlerweile 28. Album. Wie der Liedermacher erzählt, wurde er bei seiner Arbeit immer wieder von spirituellen Energien inspiriert. Er fügt hinzu, dass er ursprünglich kein Cantautore, kein Liedermacher, kein Singersongwriter, werden wollte. „In den 70ern hielt ich das alles für Mist, und dann bin ich selbst Teil davon geworden und nun darf ich so etwas natürlich nicht mehr sagen.“ Wenn Sie sich nicht der Musik verschrieben hätten, was wäre aus Ihnen geworden?
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Kellner, aber einer der alten Schule. Ganz ehrlich, ich habe mir niemals vorstellen können oder es mir etwa vorgenommen, ein Cantautore zu werden. Meiner Ansicht nach hätte es immer so bleiben können und sollen, dass ich die Stücke schreibe und den Rest anderen überlasse. Und dann habe ich eines Tages, teils zum Scherz, teils aus Geldnot, angefangen, meine Stücke auch selbst zu singen. Nach und nach merkte ich, dass ich auf die Bühne gehörte. Das entspricht zwar nicht meinem Wesen, ich stehe nicht gerne im Rampenlicht, ich bin am liebsten in meinen eigenen vier Wänden. Aber die Sterne haben mir diesen Weg gewiesen, und dem kann ich mich nicht entziehen. Wie waren Sie als Kind? Die Natur hat mir einen Chip implantiert und dessen Anweisungen kann ich mich nicht entziehen. Mit 21 Jahren hatte ich noch keinen Schimmer, was aus mir werden sollte; mit 24 durchlebte ich eine schwere, aber auch reinigende Krise. Ich fiel in ein bodenloses Loch, eine tiefe Dunkelheit umgab mich. Das alles hatte
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ALL ABOUT ITALY | Interview mit Franco Battiato, dem Meister der italienischen Cantautori
Interview mit Franco Battiato, dem Meister der italienischen Cantautori | ALL ABOUT ITALY
„Mehr xxx als Liedermacher waren wir eher xxx Schamanen“ xxx Der 1945 geborene Franco Battiato ist seit Jahrzehnten schon einer der prägendsten Künstler der italienischen Musikszene, aber nicht nur in diesem Bereich war er sein künstlerischer Einfluss groß, sondern auch in der Malerei und im Kino.
„M
aestro“ (Meister)- so wird er von allen gerufen, und so möchte er auch genannt werden. Während des Gesprächs lächelt er immer wieder einmal und gesteht schließlich ganz ernsthaft: “Meine Stimme kam mir immer fürchterlich vor!“. Der 1945 geborene Franco Battiato ist einer der ganz Großen der italienischen Unterhaltungsmusik, aber auch in der Kunst- und Kinoszene konnte er sich einen Namen machen. Im Oktober 2012 kam sein neuestes Album mit dem Namen „Apriti Sesamo“ (Sesam, öffne Dich) heraus; es ist sein mittlerweile 28. Album. Wie der Liedermacher erzählt, wurde er bei seiner Arbeit immer wieder von spirituellen Energien inspiriert. Er fügt hinzu, dass er ursprünglich kein Cantautore, kein Liedermacher, kein Singersongwriter, werden wollte. „In den 70ern hielt ich das alles für Mist, und dann bin ich selbst Teil davon geworden und nun darf ich so etwas natürlich nicht mehr sagen.“ Wenn Sie sich nicht der Musik verschrieben hätten, was wäre aus Ihnen geworden?
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Kellner, aber einer der alten Schule. Ganz ehrlich, ich habe mir niemals vorstellen können oder es mir etwa vorgenommen, ein Cantautore zu werden. Meiner Ansicht nach hätte es immer so bleiben können und sollen, dass ich die Stücke schreibe und den Rest anderen überlasse. Und dann habe ich eines Tages, teils zum Scherz, teils aus Geldnot, angefangen, meine Stücke auch selbst zu singen. Nach und nach merkte ich, dass ich auf die Bühne gehörte. Das entspricht zwar nicht meinem Wesen, ich stehe nicht gerne im Rampenlicht, ich bin am liebsten in meinen eigenen vier Wänden. Aber die Sterne haben mir diesen Weg gewiesen, und dem kann ich mich nicht entziehen. Wie waren Sie als Kind? Die Natur hat mir einen Chip implantiert und dessen Anweisungen kann ich mich nicht entziehen. Mit 21 Jahren hatte ich noch keinen Schimmer, was aus mir werden sollte; mit 24 durchlebte ich eine schwere, aber auch reinigende Krise. Ich fiel in ein bodenloses Loch, eine tiefe Dunkelheit umgab mich. Das alles hatte
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ALL ABOUT ITALY | Interview mit Franco Battiato, dem Meister der italienischen Cantautori
Interview mit Franco Battiato, dem Meister der italienischen Cantautori | ALL ABOUT ITALY
Auswirkungen auf meine Persönlichkeit. Ich war niemals der Typ, der ausschließlich an sein Mädchen oder an den nächsten Urlaub dachte. Überhaupt hatte ich schon immer meine Zweifel, was die Menschheit im Allgemeinen und die Menschen um mich herum im Besonderen anging. Es kam vor, dass ich in einen Bus einstieg und gar nichts mehr verstand, total verwirrt war. Nach und nach erkannte ich, dass ich ein trotz meines Hochschulabschlusses ein unwissender Verrückter war, und von da an begann ich, wie ein Besessener zu lesen, denn ich wollte verstehen, wohin mich mein Weg führen sollte.
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Waren Sie schon immer spirituell veranlagt? Ja! In den 70ern begann ich mit dem Meditieren, ich brachte es mir selbst bei. Dann interessierte ich mich sehr für die Indianer und ihre Mystiker und mittlerweile kann ich sagen, dass ich die Spiritualität in jeder ihrer Facetten kennen gelernt habe. Wie hat sich die Musikszene verändert, seitdem Sie mit dabei sind? Heute weht in Italien nicht mehr der Geist, der unser Land zu Beginn der 70er beseelt hat. Damals arbeitete man als Musiker nur, um sich etwas zum Essen kaufen zu können, man lebte von der Hand im Mund. Niemand war auf den großen Erfolg aus- wir waren einfach fanatisch, was unsere Musik anging. Vielleicht waren wir auch manchmal
Sein neuestes Album “Apriti Sesamo” (Sesam öffne Dich) erschien im Oktober 2012. Die Inspiration für dieses Werk war der spirituelle Weg, den Battiato beschreitet. von irgendwelchen Stimulanzien inspiriert, die unser Bewusstsein erweiterten….aber diese Drogen haben wir niemals genommen, um dann wie irgendwelche Zombies idiotische Bewegungen auf den Tanzflächen zu vollführen. Unser Ziel war es immer, unser Wissen zu erweitern, genau wie die Schamanen. Das Problem ist einfach, dass die Komponisten und Produzenten heutzutage nichts Neues mehr wagen! In den 70ern pochte noch jeder auf seine künstlerische Unabhängigkeit, Hitparaden waren da egal. Heute hingegen tut jeder alles, um einen NummerEins-Hit zu landen und niemand erkennt, dass das alles nur Augenwischerei ist: Ich verkaufe lieber Millionen meiner Alben, ohne jemals in irgendeiner Hitparade aufzutauchen. Wie kann man heute noch anspruchsvolle Musik machen in Mitten des uns umgebenden ohrenbetäubenden Lärms? Als ich damals meine mystischen, anspruchsvollen Lieder in Mailand sang, herrschte dort ein unvorstellbarer Lärm und nur selten gab es Momente der absoluten Ruhe. Wenn sich jemand zufällig in eines meiner Konzerte
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ALL ABOUT ITALY | Interview mit Franco Battiato, dem Meister der italienischen Cantautori
Interview mit Franco Battiato, dem Meister der italienischen Cantautori | ALL ABOUT ITALY
Auswirkungen auf meine Persönlichkeit. Ich war niemals der Typ, der ausschließlich an sein Mädchen oder an den nächsten Urlaub dachte. Überhaupt hatte ich schon immer meine Zweifel, was die Menschheit im Allgemeinen und die Menschen um mich herum im Besonderen anging. Es kam vor, dass ich in einen Bus einstieg und gar nichts mehr verstand, total verwirrt war. Nach und nach erkannte ich, dass ich ein trotz meines Hochschulabschlusses ein unwissender Verrückter war, und von da an begann ich, wie ein Besessener zu lesen, denn ich wollte verstehen, wohin mich mein Weg führen sollte.
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Waren Sie schon immer spirituell veranlagt? Ja! In den 70ern begann ich mit dem Meditieren, ich brachte es mir selbst bei. Dann interessierte ich mich sehr für die Indianer und ihre Mystiker und mittlerweile kann ich sagen, dass ich die Spiritualität in jeder ihrer Facetten kennen gelernt habe. Wie hat sich die Musikszene verändert, seitdem Sie mit dabei sind? Heute weht in Italien nicht mehr der Geist, der unser Land zu Beginn der 70er beseelt hat. Damals arbeitete man als Musiker nur, um sich etwas zum Essen kaufen zu können, man lebte von der Hand im Mund. Niemand war auf den großen Erfolg aus- wir waren einfach fanatisch, was unsere Musik anging. Vielleicht waren wir auch manchmal
Sein neuestes Album “Apriti Sesamo” (Sesam öffne Dich) erschien im Oktober 2012. Die Inspiration für dieses Werk war der spirituelle Weg, den Battiato beschreitet. von irgendwelchen Stimulanzien inspiriert, die unser Bewusstsein erweiterten….aber diese Drogen haben wir niemals genommen, um dann wie irgendwelche Zombies idiotische Bewegungen auf den Tanzflächen zu vollführen. Unser Ziel war es immer, unser Wissen zu erweitern, genau wie die Schamanen. Das Problem ist einfach, dass die Komponisten und Produzenten heutzutage nichts Neues mehr wagen! In den 70ern pochte noch jeder auf seine künstlerische Unabhängigkeit, Hitparaden waren da egal. Heute hingegen tut jeder alles, um einen NummerEins-Hit zu landen und niemand erkennt, dass das alles nur Augenwischerei ist: Ich verkaufe lieber Millionen meiner Alben, ohne jemals in irgendeiner Hitparade aufzutauchen. Wie kann man heute noch anspruchsvolle Musik machen in Mitten des uns umgebenden ohrenbetäubenden Lärms? Als ich damals meine mystischen, anspruchsvollen Lieder in Mailand sang, herrschte dort ein unvorstellbarer Lärm und nur selten gab es Momente der absoluten Ruhe. Wenn sich jemand zufällig in eines meiner Konzerte
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ALL ABOUT ITALY | Interview mit Franco Battiato, dem Meister der italienischen Cantautori
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Interview mit Franco Battiato, dem Meister der italienischen Cantautori | ALL ABOUT ITALY
verirrte, dann staunte er nicht schlecht. Man sagt mir nach, ich würde Musik nur für einige wenige Abgehobene machen - man verkennt dabei aber, dass sich meine Alben millionenfach verkaufen. Der Ruf, ich würde nur in elitären Kreisen gehört, haftet mir an, während meine Platten aber weit häufiger verkauft werden als die vieler kommerziell ausgerichteter Künstler. Es gibt also auch heute noch ein anspruchsvolles Publikum, dass sehr wohl Qualität erkennen kann und schätzt. Was bedeutet Ihrer Ansicht nach Glück? Glück hat für mich immer auch mit dem Göttlichen zu tun, meine Glücksgefühle stehen immer in diesem Zusammenhang. Eines meiner Stücke, nämlich „Stati di gioia“, handelt genau davon.
Und wie stehen Sie zur Politik? Meiner Ansicht nach sollte sich die Kunst mit höher stehendem beschäftigen. Politik war schon immer ein schmutziges Geschäft und ihre Protagonisten sind seit jeher Verführer der Massen. Es bleibt lediglich hinzuzufügen, dass heutzutage nicht mehr bloß in der Politik, sondern insgesamt und überall die Grundwerte unserer Gesellschaft verloren gehen und mit Füßen getreten werden. Alles und jeder sind schlampig und liderlich, keiner weiß sich mehr angemessen auszudrücken, die Sprache verroht, keiner hat mehr eine gute Kinderstube. Auf der Straße wird man überrannt und keinen kümmert es. Ich besteige niemals öffentliche Verkehrsmittel: dort wird man angerempelt und gestoßen, mal ganz abgesehen davon, dass alle Welt meint, unablässig ins Handy schreien zu müssen! Es ist geradezu absurd, was einem da geboten wird!
“Der Ruf, ich würde nur in elitären Kreisen gehört, haftet mir an, während meine Platten aber weit häufiger verkauft werden als die vieler kommerziell ausgerichteter Künstler.”
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ALL ABOUT ITALY | Interview mit Franco Battiato, dem Meister der italienischen Cantautori
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Interview mit Franco Battiato, dem Meister der italienischen Cantautori | ALL ABOUT ITALY
verirrte, dann staunte er nicht schlecht. Man sagt mir nach, ich würde Musik nur für einige wenige Abgehobene machen - man verkennt dabei aber, dass sich meine Alben millionenfach verkaufen. Der Ruf, ich würde nur in elitären Kreisen gehört, haftet mir an, während meine Platten aber weit häufiger verkauft werden als die vieler kommerziell ausgerichteter Künstler. Es gibt also auch heute noch ein anspruchsvolles Publikum, dass sehr wohl Qualität erkennen kann und schätzt. Was bedeutet Ihrer Ansicht nach Glück? Glück hat für mich immer auch mit dem Göttlichen zu tun, meine Glücksgefühle stehen immer in diesem Zusammenhang. Eines meiner Stücke, nämlich „Stati di gioia“, handelt genau davon.
Und wie stehen Sie zur Politik? Meiner Ansicht nach sollte sich die Kunst mit höher stehendem beschäftigen. Politik war schon immer ein schmutziges Geschäft und ihre Protagonisten sind seit jeher Verführer der Massen. Es bleibt lediglich hinzuzufügen, dass heutzutage nicht mehr bloß in der Politik, sondern insgesamt und überall die Grundwerte unserer Gesellschaft verloren gehen und mit Füßen getreten werden. Alles und jeder sind schlampig und liderlich, keiner weiß sich mehr angemessen auszudrücken, die Sprache verroht, keiner hat mehr eine gute Kinderstube. Auf der Straße wird man überrannt und keinen kümmert es. Ich besteige niemals öffentliche Verkehrsmittel: dort wird man angerempelt und gestoßen, mal ganz abgesehen davon, dass alle Welt meint, unablässig ins Handy schreien zu müssen! Es ist geradezu absurd, was einem da geboten wird!
“Der Ruf, ich würde nur in elitären Kreisen gehört, haftet mir an, während meine Platten aber weit häufiger verkauft werden als die vieler kommerziell ausgerichteter Künstler.”
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ALL ABOUT ITALY | Interview mit Arturo Prisco
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Interview mit Arturo Prisco | ALL ABOUT ITALY
“Marktpräsenz wird für Italien die Lösung sein“
Der Italiener Arturo Prisco ist in Deutschland sehr erfolgreich. Er spricht mit uns über seinen Werdegang und die wichtigste Entscheidung seines Lebens: Italien zu verlassen und nach Deutschland zu gehen. Das war sowohl in beruflicher wie in privater Hinsicht der Wendepunkt. Arturo Prisco kennt beide Länder, ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
M
it 37 Jahren verließ der in der süditalienischen Region Apulien geborene Prisco sein Heimatland und brach nach München auf. Er brachte seine Frau, seine Kinder und eine Menge Ideen mit, die er nördlich der Alpen verwirklichen wollte. Dieses Ziel hat er erreicht. In München wurde er zum „König der Stoffe“, ‚Arturo‘ ist eine Institution und wurde ein Synonym für exklusive Stoffe. Grundstein seines Erfolges ist die 1982 erstmals abgehaltene, private Stoffmesse „Idea Prisco“ in den eleganten Räumlichkeiten des Prisco-Hauses am
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Prinzregentenplatz in München. In den letzten Jahren zog es ihn aber immer mehr nach Dresden. Er beschloss, sich an der Sanierung der Stadt, die ja auch ‚Elbflorenz‘ genannt wird, zu beteiligen und wurde von der Stadtverwaltung mit den Arbeiten im Quartier rund um die Frauenkirche beauftragt. Bei der Verwirklichung dieses ehrgeizigen Projekts kann sich Arturo Prisco mit seiner Leidenschaft und seinem Kommunikationstalent voll einbringen. Er führt Menschen, Ideen und Kapital zusammen und lässt Visionen Realität werden. Arturo Prisco ist in Deutschland
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ALL ABOUT ITALY | Interview mit Arturo Prisco
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Interview mit Arturo Prisco | ALL ABOUT ITALY
“Marktpräsenz wird für Italien die Lösung sein“
Der Italiener Arturo Prisco ist in Deutschland sehr erfolgreich. Er spricht mit uns über seinen Werdegang und die wichtigste Entscheidung seines Lebens: Italien zu verlassen und nach Deutschland zu gehen. Das war sowohl in beruflicher wie in privater Hinsicht der Wendepunkt. Arturo Prisco kennt beide Länder, ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
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it 37 Jahren verließ der in der süditalienischen Region Apulien geborene Prisco sein Heimatland und brach nach München auf. Er brachte seine Frau, seine Kinder und eine Menge Ideen mit, die er nördlich der Alpen verwirklichen wollte. Dieses Ziel hat er erreicht. In München wurde er zum „König der Stoffe“, ‚Arturo‘ ist eine Institution und wurde ein Synonym für exklusive Stoffe. Grundstein seines Erfolges ist die 1982 erstmals abgehaltene, private Stoffmesse „Idea Prisco“ in den eleganten Räumlichkeiten des Prisco-Hauses am
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Prinzregentenplatz in München. In den letzten Jahren zog es ihn aber immer mehr nach Dresden. Er beschloss, sich an der Sanierung der Stadt, die ja auch ‚Elbflorenz‘ genannt wird, zu beteiligen und wurde von der Stadtverwaltung mit den Arbeiten im Quartier rund um die Frauenkirche beauftragt. Bei der Verwirklichung dieses ehrgeizigen Projekts kann sich Arturo Prisco mit seiner Leidenschaft und seinem Kommunikationstalent voll einbringen. Er führt Menschen, Ideen und Kapital zusammen und lässt Visionen Realität werden. Arturo Prisco ist in Deutschland
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ALL ABOUT ITALY | Interview mit Arturo Prisco
als Unternehmer sehr erfolgreich und hat dabei niemals den Kontakt zu seinem Heimatland verloren. Er kennt die Mentalitäten beider Länder und rät seinen italienischen Landsleuten: „Macht die Augen auf, es gibt eine Welt auch außerhalb Italiens“.
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Deutschland ist international ein wichtiger Handelspartner, nicht nur für Italien. Was hat die Italiener dazu veranlasst, Vorbehalte zu überwinden? Wie präsent sind italienische Unternehmen auf dem deutschen Markt? Die Überwindung der Vorbehalte war notwendig, um wieder verstärkt auch auf dem europäischen Markt präsent zu sein, der hinsichtlich Geschmack und Mentalität vertrauter ist als die asiatischen und russischen Märkte, auf die man sich zuvor konzentriert hatte. Deutschland und seine Wirtschaft sind attraktiv und stabil wie kaum ein anderes Land der Welt. Aus diesem Grund ist Deutschland trotz der anfänglichen Vorurteile für die restlichen Marktteilnehmer so wichtig. Die italienische
Modebranche ist in Deutschland gut aufgestellt, vor allem weil prestigeträchtige Edelmarken für ein gutes Image sorgen. Das bereitet auch für andere Unternehmen aus der Modebranche eine gute Geschäftsgrundlage. Dabei ist es wichtig, zwischen ‚Bekleidung‘ und ‚Accessoires‘ zu unterscheiden. Im Segment ‚Schuhe‘ und ‚Taschen‘ gibt es noch viel Potential für italienische Firmen und Hersteller, die sich in den letzten Jahren vor allem auf gewinnträchtige Märkte wie Russland oder China konzentrierten und ihre Kollektionen auf den dortigen Geschmack ausgerichtet haben. Diese Kollektionen sind jedoch meistens nicht so ansprechend für den europäischen Geschmack, deshalb haben es diese Marken hier wiederum recht schwer. Und da muss man ansetzen und fragen: Wie kann es gelingen, dass italienische Waren wieder mehr auf dem deutschen Markt nachgefragt werden? Italienische Unternehmen müssen die hiesigen Märkte sorgfältiger analysieren, das Angebot anpassen und Präsenz zeigen.
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Interview mit Arturo Prisco | ALL ABOUT ITALY
Was ist aus Ihrer Warte der Schwachpunkt der italienischen Wirtschaft? Das Land, wo die Zitronen blühen, hat einen besonderen Klang, weckt positive Assoziationen, also was machen die Italiener falsch? Es ist schwierig, diese Frage kurz und knapp zu beantworten, ohne Klischees heranzuziehen: Viele Italiener glauben einfach, sie hätten den ‚Guten Geschmack‘ für sich exklusiv gepachtet. Im Ausland treten sie dann sehr selbstsicher auf und gehen davon aus, dass alle sie beneiden und sie die unangefochtenen Meister auf ihrem Gebiet sind. Ihre Augen sind blind für die Vorzüge und Möglichkeiten, die sich außerhalb Italiens bieten können. Deutsche Städte, Restaurants und Parkanlagen unterscheiden sich sehr von italienischen, sie sind für den Menschen gemacht, anders als oft in Italien. Und manchmal würde schon wenig genügen, um die Gegebenheiten zu verbessern! Italien verfügt über große Schätze: wunderschöne Landschaften, Kultur und Tradition, angenehmes Klima und nicht zu vergessen die Bevölkerung.
Wirtschaftsbeziehungen gefördert, es zieht seine ungebrochene Stärke auch aus diesem Austausch, Stichwort ‚Exportweltmeister‘. Italien unterscheidet sich womöglich darin, dass es sich zu sehr auf den Binnenmarkt konzentriert. Denken Sie, dass diese Form des Lokalpatriotismus schädlich sein kann? Viele italienische Modeunternehmen erwarten von ihren Kunden, dass sie nach Italien zu reisen, um dort die Kollektionen anzusehen. Grundsätzlich habe ich nichts dagegen einzuwenden, aber diese Praxis ist nicht mehr zeitgemäß und deshalb ein fundamentaler Fehler. Der italienische Unternehmer präsentiert sich weitgehend als Einzelkämpfer, da er es nicht gewohnt ist, sich in Konkurrenz zu Mitbewerbern in einem Marktumfeld zu bewegen. Diese Einstellung wird dazu führen, dass jeder Einzelne am für ihn besten Tag, am für ihn besten Ort und zur für ihn besten Uhrzeit seine eigene Modenschau im eigenen Showroom präsentiert und überhaupt nicht
da die Banken einen etablierten Betreiber wollten, um die Finanzierung zu bewilligen. Aber am Ende habe ich den Zuschlag bekommen, weil ich überzeugen konnte und ich mir sicher bin, dass der Erfolg eines Projekts nicht allein von Erfahrung, sondern vor allem von Kommunikation abhängt. Ich konnte meine Projekte und Ambitionen schlüssig präsentieren und so gelang es mir, die Finanzierung auf die Beine zu stellen, Partner zu finden und aus dem Hotel einen großen Erfolg zu machen. Der Beitrag unseres Architekten Lorenzo Bellini ist außerdem sicherlich nicht zu unterschätzen; nicht umsonst gehört unser Hotel mittlerweile zu den beliebtesten Deutschlands!
Doch in der jüngsten Vergangenheit hat man sich auf seinen Lorbeeren ausgeruht und allein von diesem Erbe gelebt, ohne sich weiter zu entwickeln, zu investieren und dafür zu sorgen, auch in Zukunft attraktiv zu bleiben. Ein Beispiel ist der Tourismus, der ja eine zentrale Rolle spielt. Das Preis-Leitungs-Verhältnis hat sich immer weiter verschoben und deshalb bleiben immer mehr Touristen aus, die sich nun für andere Destinationen entscheiden. Selbstverständlich gibt es auch Beispiele für Innovation und positive Veränderungen, doch nicht in ausreichendem Maße. Deshalb wiederhole ich immer wieder, dass die Italiener mehr Präsenz auf den Märkten zeigen müssen. Man muss sein Umfeld und die Konkurrenz kennen, um sich selbst mit seinen Stärken und Schwächen richtig einschätzen zu können.
mehr auf die Bedürfnisse der Kunden eingeht. So wird es immer schwieriger werden, neue Kunden zu erreichen und gleichzeitig erhöht sich das Risiko, die Kunden zu verlieren, die bis dahin treu geblieben sind.
junge Italien. Den deutschen Medien entnehme ich, dass viele junge, gut ausgebildete Italiener und Spanier auf Grund der Krise ihr Glück in Deutschland suchen, wo die Beschäftigungszahlen hoch sind und Fachkräftemangel herrscht. Es ist wichtig, in jungen Jahren Auslandserfahrung zu sammeln, andere Mentalitäten und Arbeitswelten kennen zu lernen - davon profitiert man sein Leben lang. Paradoxerweise könnte in der aktuellen Krise auch eine Chance für den Nachwuchs bestehen: Jetzt ist vielleicht der richtige Zeitpunkt, seinen Horizont zu erweitern, um später mit neuen Ideen nach Italien zurückzukehren und etwas Neues aufzubauen!
In
Deutschland
werden
Sie sind nicht nur in der Modebranche erfolgreich, sondern engagieren sich auch in Dresden, wo Sie im „QF“ ein Fünf-Sterne-Hotel eröffnet haben, das bereits nach wenigen Jahren in die Rangliste der besten Hotels Deutschlands aufgenommen wurde. Erzählen Sie uns, wie diese Idee geboren wurde und wie Sie es geschafft haben, daraus einen Erfolg zu machen, obwohl Sie vorher keine Erfahrung in der Hotelbranche hatten. Seit wir uns entschlossen hatten, das Viertel „QF“ zu errichten, war es mein größter Wunsch, das Hotel selbst zu führen. Dies gestaltete sich jedoch recht schwierig,
Was würden Sie jungen Leuten am Anfang ihres Berufslebens gerne mit auf den Weg geben? Einfach nur studieren reicht nicht aus, um ein erfolgreicher Manager zu werden. Ich glaube an das
Textilunternehmer in München und Immobilieninvestor in Dresden: Arturo Prisco mit Ehefrau Helga
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ALL ABOUT ITALY | Interview mit Arturo Prisco
als Unternehmer sehr erfolgreich und hat dabei niemals den Kontakt zu seinem Heimatland verloren. Er kennt die Mentalitäten beider Länder und rät seinen italienischen Landsleuten: „Macht die Augen auf, es gibt eine Welt auch außerhalb Italiens“.
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Deutschland ist international ein wichtiger Handelspartner, nicht nur für Italien. Was hat die Italiener dazu veranlasst, Vorbehalte zu überwinden? Wie präsent sind italienische Unternehmen auf dem deutschen Markt? Die Überwindung der Vorbehalte war notwendig, um wieder verstärkt auch auf dem europäischen Markt präsent zu sein, der hinsichtlich Geschmack und Mentalität vertrauter ist als die asiatischen und russischen Märkte, auf die man sich zuvor konzentriert hatte. Deutschland und seine Wirtschaft sind attraktiv und stabil wie kaum ein anderes Land der Welt. Aus diesem Grund ist Deutschland trotz der anfänglichen Vorurteile für die restlichen Marktteilnehmer so wichtig. Die italienische
Modebranche ist in Deutschland gut aufgestellt, vor allem weil prestigeträchtige Edelmarken für ein gutes Image sorgen. Das bereitet auch für andere Unternehmen aus der Modebranche eine gute Geschäftsgrundlage. Dabei ist es wichtig, zwischen ‚Bekleidung‘ und ‚Accessoires‘ zu unterscheiden. Im Segment ‚Schuhe‘ und ‚Taschen‘ gibt es noch viel Potential für italienische Firmen und Hersteller, die sich in den letzten Jahren vor allem auf gewinnträchtige Märkte wie Russland oder China konzentrierten und ihre Kollektionen auf den dortigen Geschmack ausgerichtet haben. Diese Kollektionen sind jedoch meistens nicht so ansprechend für den europäischen Geschmack, deshalb haben es diese Marken hier wiederum recht schwer. Und da muss man ansetzen und fragen: Wie kann es gelingen, dass italienische Waren wieder mehr auf dem deutschen Markt nachgefragt werden? Italienische Unternehmen müssen die hiesigen Märkte sorgfältiger analysieren, das Angebot anpassen und Präsenz zeigen.
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Interview mit Arturo Prisco | ALL ABOUT ITALY
Was ist aus Ihrer Warte der Schwachpunkt der italienischen Wirtschaft? Das Land, wo die Zitronen blühen, hat einen besonderen Klang, weckt positive Assoziationen, also was machen die Italiener falsch? Es ist schwierig, diese Frage kurz und knapp zu beantworten, ohne Klischees heranzuziehen: Viele Italiener glauben einfach, sie hätten den ‚Guten Geschmack‘ für sich exklusiv gepachtet. Im Ausland treten sie dann sehr selbstsicher auf und gehen davon aus, dass alle sie beneiden und sie die unangefochtenen Meister auf ihrem Gebiet sind. Ihre Augen sind blind für die Vorzüge und Möglichkeiten, die sich außerhalb Italiens bieten können. Deutsche Städte, Restaurants und Parkanlagen unterscheiden sich sehr von italienischen, sie sind für den Menschen gemacht, anders als oft in Italien. Und manchmal würde schon wenig genügen, um die Gegebenheiten zu verbessern! Italien verfügt über große Schätze: wunderschöne Landschaften, Kultur und Tradition, angenehmes Klima und nicht zu vergessen die Bevölkerung.
Wirtschaftsbeziehungen gefördert, es zieht seine ungebrochene Stärke auch aus diesem Austausch, Stichwort ‚Exportweltmeister‘. Italien unterscheidet sich womöglich darin, dass es sich zu sehr auf den Binnenmarkt konzentriert. Denken Sie, dass diese Form des Lokalpatriotismus schädlich sein kann? Viele italienische Modeunternehmen erwarten von ihren Kunden, dass sie nach Italien zu reisen, um dort die Kollektionen anzusehen. Grundsätzlich habe ich nichts dagegen einzuwenden, aber diese Praxis ist nicht mehr zeitgemäß und deshalb ein fundamentaler Fehler. Der italienische Unternehmer präsentiert sich weitgehend als Einzelkämpfer, da er es nicht gewohnt ist, sich in Konkurrenz zu Mitbewerbern in einem Marktumfeld zu bewegen. Diese Einstellung wird dazu führen, dass jeder Einzelne am für ihn besten Tag, am für ihn besten Ort und zur für ihn besten Uhrzeit seine eigene Modenschau im eigenen Showroom präsentiert und überhaupt nicht
da die Banken einen etablierten Betreiber wollten, um die Finanzierung zu bewilligen. Aber am Ende habe ich den Zuschlag bekommen, weil ich überzeugen konnte und ich mir sicher bin, dass der Erfolg eines Projekts nicht allein von Erfahrung, sondern vor allem von Kommunikation abhängt. Ich konnte meine Projekte und Ambitionen schlüssig präsentieren und so gelang es mir, die Finanzierung auf die Beine zu stellen, Partner zu finden und aus dem Hotel einen großen Erfolg zu machen. Der Beitrag unseres Architekten Lorenzo Bellini ist außerdem sicherlich nicht zu unterschätzen; nicht umsonst gehört unser Hotel mittlerweile zu den beliebtesten Deutschlands!
Doch in der jüngsten Vergangenheit hat man sich auf seinen Lorbeeren ausgeruht und allein von diesem Erbe gelebt, ohne sich weiter zu entwickeln, zu investieren und dafür zu sorgen, auch in Zukunft attraktiv zu bleiben. Ein Beispiel ist der Tourismus, der ja eine zentrale Rolle spielt. Das Preis-Leitungs-Verhältnis hat sich immer weiter verschoben und deshalb bleiben immer mehr Touristen aus, die sich nun für andere Destinationen entscheiden. Selbstverständlich gibt es auch Beispiele für Innovation und positive Veränderungen, doch nicht in ausreichendem Maße. Deshalb wiederhole ich immer wieder, dass die Italiener mehr Präsenz auf den Märkten zeigen müssen. Man muss sein Umfeld und die Konkurrenz kennen, um sich selbst mit seinen Stärken und Schwächen richtig einschätzen zu können.
mehr auf die Bedürfnisse der Kunden eingeht. So wird es immer schwieriger werden, neue Kunden zu erreichen und gleichzeitig erhöht sich das Risiko, die Kunden zu verlieren, die bis dahin treu geblieben sind.
junge Italien. Den deutschen Medien entnehme ich, dass viele junge, gut ausgebildete Italiener und Spanier auf Grund der Krise ihr Glück in Deutschland suchen, wo die Beschäftigungszahlen hoch sind und Fachkräftemangel herrscht. Es ist wichtig, in jungen Jahren Auslandserfahrung zu sammeln, andere Mentalitäten und Arbeitswelten kennen zu lernen - davon profitiert man sein Leben lang. Paradoxerweise könnte in der aktuellen Krise auch eine Chance für den Nachwuchs bestehen: Jetzt ist vielleicht der richtige Zeitpunkt, seinen Horizont zu erweitern, um später mit neuen Ideen nach Italien zurückzukehren und etwas Neues aufzubauen!
In
Deutschland
werden
Sie sind nicht nur in der Modebranche erfolgreich, sondern engagieren sich auch in Dresden, wo Sie im „QF“ ein Fünf-Sterne-Hotel eröffnet haben, das bereits nach wenigen Jahren in die Rangliste der besten Hotels Deutschlands aufgenommen wurde. Erzählen Sie uns, wie diese Idee geboren wurde und wie Sie es geschafft haben, daraus einen Erfolg zu machen, obwohl Sie vorher keine Erfahrung in der Hotelbranche hatten. Seit wir uns entschlossen hatten, das Viertel „QF“ zu errichten, war es mein größter Wunsch, das Hotel selbst zu führen. Dies gestaltete sich jedoch recht schwierig,
Was würden Sie jungen Leuten am Anfang ihres Berufslebens gerne mit auf den Weg geben? Einfach nur studieren reicht nicht aus, um ein erfolgreicher Manager zu werden. Ich glaube an das
Textilunternehmer in München und Immobilieninvestor in Dresden: Arturo Prisco mit Ehefrau Helga
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Die UNESCO und Italien | ALL ABOUT ITALY
In keinem anderen Land der Welt sind mehr Stätten des Weltkulturerbes zu finden als in Italien. Für den Kenner der Geschichte und der Landschaften dieser Halbinsel ist das aber keine wirkliche Überraschung.
Gut 20% der weltweit 890 anerkannten kulturellen und natürlichen Stätten Welterbes (689 kulturelle, 176 natürliche und 25 gemischte) sind in Italien zu finden. Und Italien ist auch führend, was die Anwärterschaft auf diesen begehrten Titel betrifft. Ganze 39 weitere Orte sind auf der sogenannten TentativListe des UNESCO-Weltkulturerbes angeführt; so viele wie bei keiner anderen Nation. Die Kriterien, die erfüllt werden müssen, um diese Auszeichnung zu erhalten, sind neben herausragender Naturschönheit ästhetische Bedeutung und Allgemeingültigkeit, so schreiben es die Statuten der UNESCO vor. Ein spezielles Komitee ist mit der Auswahl der Stätten und der Überprüfung der Erfüllung der Kriterien betraut. Und wen verwundert es, dass gerade in Italien beeindruckend viele Meisterstücke der menschlichen Schaffenskraft
neben überwältigenden Naturlandschaften zu finden sind? Ebenso zweifelt niemand daran, dass die Zahl historisch bedeutsamer Stätten gerade in Italien hoch ist, wo eine der Wiegen des Abendlandes steht? Und zu guter Letzt ist die gebirgige, stiefelförmige Halbinsel auch in geologischer Hinsicht interessant. Nicht ohne Grund sind Italiener stolz auf diese Auszeichnungen! Die in der Liste des UNESCOWeltkulturerbes verzeichneten Orte sind von großer Bedeutung, und zwar für Jedermann. Und genauso kommt jedem die Verantwortung zu, sie für nachfolgende Generationen zu bewahren und zu schützen. Der Besuch einer dieser Stätten ist nicht nur in jedem Falle interessant, sondern kann auch das Bewusstsein für die Einzigartigkeit, die Vergänglichkeit und die Bedeutung unserer Umwelt schärfen.
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Die UNESCO und Italien | ALL ABOUT ITALY
In keinem anderen Land der Welt sind mehr Stätten des Weltkulturerbes zu finden als in Italien. Für den Kenner der Geschichte und der Landschaften dieser Halbinsel ist das aber keine wirkliche Überraschung.
Gut 20% der weltweit 890 anerkannten kulturellen und natürlichen Stätten Welterbes (689 kulturelle, 176 natürliche und 25 gemischte) sind in Italien zu finden. Und Italien ist auch führend, was die Anwärterschaft auf diesen begehrten Titel betrifft. Ganze 39 weitere Orte sind auf der sogenannten TentativListe des UNESCO-Weltkulturerbes angeführt; so viele wie bei keiner anderen Nation. Die Kriterien, die erfüllt werden müssen, um diese Auszeichnung zu erhalten, sind neben herausragender Naturschönheit ästhetische Bedeutung und Allgemeingültigkeit, so schreiben es die Statuten der UNESCO vor. Ein spezielles Komitee ist mit der Auswahl der Stätten und der Überprüfung der Erfüllung der Kriterien betraut. Und wen verwundert es, dass gerade in Italien beeindruckend viele Meisterstücke der menschlichen Schaffenskraft
neben überwältigenden Naturlandschaften zu finden sind? Ebenso zweifelt niemand daran, dass die Zahl historisch bedeutsamer Stätten gerade in Italien hoch ist, wo eine der Wiegen des Abendlandes steht? Und zu guter Letzt ist die gebirgige, stiefelförmige Halbinsel auch in geologischer Hinsicht interessant. Nicht ohne Grund sind Italiener stolz auf diese Auszeichnungen! Die in der Liste des UNESCOWeltkulturerbes verzeichneten Orte sind von großer Bedeutung, und zwar für Jedermann. Und genauso kommt jedem die Verantwortung zu, sie für nachfolgende Generationen zu bewahren und zu schützen. Der Besuch einer dieser Stätten ist nicht nur in jedem Falle interessant, sondern kann auch das Bewusstsein für die Einzigartigkeit, die Vergänglichkeit und die Bedeutung unserer Umwelt schärfen.
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ALL ABOUT ITALY | Die UNESCO und Italien
Die UNESCO und Italien | ALL ABOUT ITALY
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Die Cinque Terre Im Jahre 1997 wurde dieser östliche Abschnitt der ligurischen Riviera auf Grund seiner herausragenden Kulturlandschaft Teil des Weltkulturerbes. Der unwegsame Küstenabschnitt ist einfach beispiellos und wurde während vieler Jahrhunderte vom Menschen gestaltet. Die fünf Dörfer der Cinque Terre gehören zu den meistbesuchten Orten Liguriens und sind mittelalterliche Gründungen. Seit dem zwölften Jahrhundert und der endgültigen Vertreibung der Sarazenen legte man immer wieder erweiterte Terrassierungen der steilen, unwegsamen Küsten an, die bis heute nicht aufgegeben wurden. Vielmehr unternimmt man große Anstrengungen, sie zu erhalten, was sehr arbeitsintensiv und geldaufwändig ist. Von Norden aus kommend erreicht man als erstes den Ort Monterosso al Mare mit einer Johannes dem Täufer geweihten Kirche aus dem 13. Jahrhundert. Die vier anderen bezaubernden Örtchen heißen noch Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore.
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ALL ABOUT ITALY | Die UNESCO und Italien
Die UNESCO und Italien | ALL ABOUT ITALY
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Die Cinque Terre Im Jahre 1997 wurde dieser östliche Abschnitt der ligurischen Riviera auf Grund seiner herausragenden Kulturlandschaft Teil des Weltkulturerbes. Der unwegsame Küstenabschnitt ist einfach beispiellos und wurde während vieler Jahrhunderte vom Menschen gestaltet. Die fünf Dörfer der Cinque Terre gehören zu den meistbesuchten Orten Liguriens und sind mittelalterliche Gründungen. Seit dem zwölften Jahrhundert und der endgültigen Vertreibung der Sarazenen legte man immer wieder erweiterte Terrassierungen der steilen, unwegsamen Küsten an, die bis heute nicht aufgegeben wurden. Vielmehr unternimmt man große Anstrengungen, sie zu erhalten, was sehr arbeitsintensiv und geldaufwändig ist. Von Norden aus kommend erreicht man als erstes den Ort Monterosso al Mare mit einer Johannes dem Täufer geweihten Kirche aus dem 13. Jahrhundert. Die vier anderen bezaubernden Örtchen heißen noch Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore.
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ALL ABOUT ITALY | Die UNESCO und Italien
Die UNESCO und Italien | ALL ABOUT ITALY
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Die Dolomiten Erst im Jahre 2009 wurden die Dolomiten auf Grund ihrer einzigartigen monumentalen Schönheit in die Liste des Welterbes ausgenommen. 18 Gipfel der 141.900 Hektar großen Gebirgsregion sind überragen die 3000-MeterMarke. Die Dolomiten sind Teil der Kalkalpen und gehören nicht nur in Italien zu den schönsten Gebirgszügen, sondern sie suchen weltweit ihresgleichen. Die Zinnen, Wände und Türme dieser Gebirgsformation sind nicht nur für den unbedarften Betrachter überwältigend, sondern auch in wissenschaftlicher Hinsicht von großer Bedeutung, denn hier finden Geomorphologen und Geologen ideale Voraussetzungen für ihre Forschungsarbeiten über die Erdgeschichte. Die Dolomiten sind ein verkarstetes, zerklüftetes Gebirge mit glazialen Überformungen und einem stark gegliederten Gesteinsaufbau. Im Erdmittelalter bedeckt ein seichtes, warmes Meer Korallenriffe, Vulkane speien Lava und Magma; später zieht sich das Meer zurück und im Laufe der Jahrtausende werden unter ihrem Eigengewicht Überreste von Muscheln, Algen und Korallen entwässert, verdichtet und schließlich versteinern diese zu fossilen Überresten, die uns heute aus diesen Urzeiten der Erde erzählen können. Die afrikanische Erdplatte bewegt sich seither auf die eurasische zu und aus dieser Bewegung entstanden die Alpen. Die ungeheuren Kräfte der Plattentektonik wirken noch heute und deshalb wachsen auch im 21. Jahrhundert die Alpen zwar unmerklich, aber messbar, in die Höhe auch die Dolomiten.
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Die UNESCO und Italien | ALL ABOUT ITALY
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Die Dolomiten Erst im Jahre 2009 wurden die Dolomiten auf Grund ihrer einzigartigen monumentalen Schönheit in die Liste des Welterbes ausgenommen. 18 Gipfel der 141.900 Hektar großen Gebirgsregion sind überragen die 3000-MeterMarke. Die Dolomiten sind Teil der Kalkalpen und gehören nicht nur in Italien zu den schönsten Gebirgszügen, sondern sie suchen weltweit ihresgleichen. Die Zinnen, Wände und Türme dieser Gebirgsformation sind nicht nur für den unbedarften Betrachter überwältigend, sondern auch in wissenschaftlicher Hinsicht von großer Bedeutung, denn hier finden Geomorphologen und Geologen ideale Voraussetzungen für ihre Forschungsarbeiten über die Erdgeschichte. Die Dolomiten sind ein verkarstetes, zerklüftetes Gebirge mit glazialen Überformungen und einem stark gegliederten Gesteinsaufbau. Im Erdmittelalter bedeckt ein seichtes, warmes Meer Korallenriffe, Vulkane speien Lava und Magma; später zieht sich das Meer zurück und im Laufe der Jahrtausende werden unter ihrem Eigengewicht Überreste von Muscheln, Algen und Korallen entwässert, verdichtet und schließlich versteinern diese zu fossilen Überresten, die uns heute aus diesen Urzeiten der Erde erzählen können. Die afrikanische Erdplatte bewegt sich seither auf die eurasische zu und aus dieser Bewegung entstanden die Alpen. Die ungeheuren Kräfte der Plattentektonik wirken noch heute und deshalb wachsen auch im 21. Jahrhundert die Alpen zwar unmerklich, aber messbar, in die Höhe auch die Dolomiten.
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Die UNESCO und Italien | ALL ABOUT ITALY
Villa d’Este Ein Prachtbau der Renaissance! Die Villa d’Este ist berühmt für ihre Gärten, ein großartiges Beispiel der Gartenarchitektur des 16. Jahrhundert. Jahrhunderte lang war diese Anlage Referenzpunkt und Inspirationsquelle bei der Gestaltung von Parkanlagen und Gärten in ganz Europa. Dieses an einem Hang gelegene Ensemble erstreckt sich über mehrere Terrassen, Rampen und Treppen. Die Hauptvilla am oberen Hang wird mit dem weiter unten gelegenen, flachen Gartenteil über eine Achse verbunden, von der aus quer zum Hang angelegte Wege und Brunnenläufe abgehen. Diese trennen die einzelnen, sehr individuell gestalteten Gartenbereiche wiederum gut erkennbar von einander ab. Der Schöpfer dieser Anlage hieß Pirro Ligorio und war ein von Kardinal Ippolito II. d’Este beauftragte Maler und Architekt. Unter seiner Ägide wurde dieses 35.000m² große Gartenparadies mit Fontänen, Brunnen, Wasserorgeln, Wasserspielen, Grotten, Nymphäen und Terrassen angelegt.
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Die UNESCO und Italien | ALL ABOUT ITALY
Villa d’Este Ein Prachtbau der Renaissance! Die Villa d’Este ist berühmt für ihre Gärten, ein großartiges Beispiel der Gartenarchitektur des 16. Jahrhundert. Jahrhunderte lang war diese Anlage Referenzpunkt und Inspirationsquelle bei der Gestaltung von Parkanlagen und Gärten in ganz Europa. Dieses an einem Hang gelegene Ensemble erstreckt sich über mehrere Terrassen, Rampen und Treppen. Die Hauptvilla am oberen Hang wird mit dem weiter unten gelegenen, flachen Gartenteil über eine Achse verbunden, von der aus quer zum Hang angelegte Wege und Brunnenläufe abgehen. Diese trennen die einzelnen, sehr individuell gestalteten Gartenbereiche wiederum gut erkennbar von einander ab. Der Schöpfer dieser Anlage hieß Pirro Ligorio und war ein von Kardinal Ippolito II. d’Este beauftragte Maler und Architekt. Unter seiner Ägide wurde dieses 35.000m² große Gartenparadies mit Fontänen, Brunnen, Wasserorgeln, Wasserspielen, Grotten, Nymphäen und Terrassen angelegt.
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Die UNESCO und Italien | ALL ABOUT ITALY
Domplatz von Pisa Wer kennt nicht den Schiefen Turm von Pisa? Zusammen mit dem Dom Santa Maria Assunta, dem Baptisterium und dem Friedhof Camposanto Monumentale an der Piazza dei Miracoli, dem Platz der Wunder, ist er Teil des Weltkulturerbes. Diese herausragenden Beispiele monumentaler Sakralarchitektur beeinflussten maßgeblich vom 11. bis zum 14. Jahrhundert die Kirchenbauer in Italien. Die Schieflage des Turms, der eigentlich als freistehender Glockentrum Teil des Domes ist, beträgt aktuell etwas weniger als 4°. Der Schiefe Turm ist noch nicht umgefallen, da sich das vertikale Zentrum noch immer innerhalb seiner Grundfläche befindet. Es waren aber immer wieder umfangreiche bauliche Maßnahmen nötig, um ein weiteres Absacken des Untergrunds aufzuhalten. Im Glockenstuhl hängen sieben Glocken und man muss 296 Stufen erklimmen, bevor man oben ankommt.
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Domplatz von Pisa Wer kennt nicht den Schiefen Turm von Pisa? Zusammen mit dem Dom Santa Maria Assunta, dem Baptisterium und dem Friedhof Camposanto Monumentale an der Piazza dei Miracoli, dem Platz der Wunder, ist er Teil des Weltkulturerbes. Diese herausragenden Beispiele monumentaler Sakralarchitektur beeinflussten maßgeblich vom 11. bis zum 14. Jahrhundert die Kirchenbauer in Italien. Die Schieflage des Turms, der eigentlich als freistehender Glockentrum Teil des Domes ist, beträgt aktuell etwas weniger als 4°. Der Schiefe Turm ist noch nicht umgefallen, da sich das vertikale Zentrum noch immer innerhalb seiner Grundfläche befindet. Es waren aber immer wieder umfangreiche bauliche Maßnahmen nötig, um ein weiteres Absacken des Untergrunds aufzuhalten. Im Glockenstuhl hängen sieben Glocken und man muss 296 Stufen erklimmen, bevor man oben ankommt.
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Die UNESCO und Italien | ALL ABOUT ITALY
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Alberobello Die Trulli von Alberobello wurden 1996 in die Liste aufgenommen. Diese Rundhäuser in der apulischen Provinz Bari sind konisch geformte Steinhäuser, deren Kraggewölbebauten aus Trockenmauerwerk errichtet wurden, also ohne die Verwendung von Mörtel. Diese Baumethode war schon zu prähistorischen Zeiten bekannt, die ältesten noch bestehenden Trulli sind allerdings aus dem 16. Jahrhundert. Die UNESCO erkannte ihnen die Aufnahme in die Liste auf Grund der herausragenden kulturellen Bedeutung dieser Bauten zu. Die Tatsache, dass diese Gebäude noch heute voll funktionsfähig sind und teilweise immer noch bewohnt werden, machen sie nur noch bemerkenswerter. Üblicherweise hat ein Trullo eine kreisförmige Grundfläche; die Außenmauern sind verhältnismäßig dick, und das hat im extremen Klima der süditalienischen Region Apulien gleich zwei Vorteile: Im Sommer bleibt der Innenraum angenehm kühl, im Winter ist er gut beheizbar. Aus denselben Gründen hat ein Trullo auch nur wenige und nur sehr kleine Tür- und Fensteröffnungen. Das Dach ist ein konisch zulaufendes, selbsttragendes Kraggewölbe mit treppenähnlicher Struktureine geradezu perfekt ausbalancierte Konstruktion. Der Großteil der Trulli besteht nur jeweils aus einem Raum, was bedeutet, dass ein mehrräumiger Trullo auch mehrere Hauben hat, und über jedem Raum steht eine der charakteristischen Spitzen.
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Alberobello Die Trulli von Alberobello wurden 1996 in die Liste aufgenommen. Diese Rundhäuser in der apulischen Provinz Bari sind konisch geformte Steinhäuser, deren Kraggewölbebauten aus Trockenmauerwerk errichtet wurden, also ohne die Verwendung von Mörtel. Diese Baumethode war schon zu prähistorischen Zeiten bekannt, die ältesten noch bestehenden Trulli sind allerdings aus dem 16. Jahrhundert. Die UNESCO erkannte ihnen die Aufnahme in die Liste auf Grund der herausragenden kulturellen Bedeutung dieser Bauten zu. Die Tatsache, dass diese Gebäude noch heute voll funktionsfähig sind und teilweise immer noch bewohnt werden, machen sie nur noch bemerkenswerter. Üblicherweise hat ein Trullo eine kreisförmige Grundfläche; die Außenmauern sind verhältnismäßig dick, und das hat im extremen Klima der süditalienischen Region Apulien gleich zwei Vorteile: Im Sommer bleibt der Innenraum angenehm kühl, im Winter ist er gut beheizbar. Aus denselben Gründen hat ein Trullo auch nur wenige und nur sehr kleine Tür- und Fensteröffnungen. Das Dach ist ein konisch zulaufendes, selbsttragendes Kraggewölbe mit treppenähnlicher Struktureine geradezu perfekt ausbalancierte Konstruktion. Der Großteil der Trulli besteht nur jeweils aus einem Raum, was bedeutet, dass ein mehrräumiger Trullo auch mehrere Hauben hat, und über jedem Raum steht eine der charakteristischen Spitzen.
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Die Höhlensiedlung Sassi di Matera Abschließen möchten wir diese längst nicht vollständige Aufzählung mit den Sassi di Matera, einer weitläufigen Höhlensiedlung in der süditalienischen Region Basislicata. Denn gerade diese Ansiedlung gibt dem Besucher Anlass dazu, über die Möglichkeiten und Grenzen menschlichen Gestaltungswillens nachzudenken- und über die der Nachhaltigkeit. Die Sassi, wörtlich übersetzt „Steine“, sind ein unvergleichliches urbanes Ökosystem: Hier ging eine menschliche Ansiedlung über einen langen Zeitraum mit den natürlichen Gegebenheiten der Umgebung eine harmonische Verbindung ein. Gemäß den Vorgaben der Kommission erfüllt dieses Ensemble die Kriterien iii, iv und v: So sind sie (iii) ein einzigartiges oder zumindest außergewöhnliches Zeugnis von einer kulturellen Tradition oder einer bestehenden oder untergegangenen Kultur. Die ersten Bewohner dieses Gebietes besiedelten die natürlichen Felsformationen und erbauten hierin auch ihre Kirchen. Sie geben damit noch heute ein Beispiel für zukünftige Generationen und sind Vorbild für eine harmonische Symbiose zwischen Mensch, Natur, Fels, Wasser und Sonne. (iv) ein hervorragendes Beispiel eines Typus von Gebäuden, eines architektonischen oder technologischen Ensembles oder einer Landschaft, die einen oder mehrere bedeutsame Abschnitte der Menschheits-Geschichte versinnbildlichen. Die Entwicklung von primitiven Behausungen hin zu einer urbanen Siedlungsform innerhalb dieser Fels- und Steinformationen ist weltweit einzigartig. Der Zustand der weitgehenden Bewahrung der Landschaft mit ihren bedeutenden biologischen und geologischen Eigenschaften innerhalb dieser komplexen, organisch gewachsenen Struktur ist unbedingt schützenswert. (v) ein hervorragendes Beispiel einer überlieferten menschlichen Siedlungsform, Boden- oder Meeresnutzung, die für eine oder mehrere bestimmte Kulturen typisch ist, oder der Wechselwirkung zwischen Mensch und Umwelt, insbesondere, wenn diese unter dem Druck unaufhaltsamen Wandels vom Untergang bedroht wird. Während der neun Jahrhunderte ihres Bestehens konnte diese Siedlungsform die Balance zwischen dem Menschen und den Folgen seiner Eingriffe in das Ökosystem immer wieder bewahren beziehungsweise herstellen. Die Fels- und Steinumgebung wurde kontinuierlich den sich wandelnden menschlichen Bedürfnissen angepasst und dieses Ensemble ist heute unleugbar großen Risiken und Gefahren ausgesetzt.
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Die Höhlensiedlung Sassi di Matera Abschließen möchten wir diese längst nicht vollständige Aufzählung mit den Sassi di Matera, einer weitläufigen Höhlensiedlung in der süditalienischen Region Basislicata. Denn gerade diese Ansiedlung gibt dem Besucher Anlass dazu, über die Möglichkeiten und Grenzen menschlichen Gestaltungswillens nachzudenken- und über die der Nachhaltigkeit. Die Sassi, wörtlich übersetzt „Steine“, sind ein unvergleichliches urbanes Ökosystem: Hier ging eine menschliche Ansiedlung über einen langen Zeitraum mit den natürlichen Gegebenheiten der Umgebung eine harmonische Verbindung ein. Gemäß den Vorgaben der Kommission erfüllt dieses Ensemble die Kriterien iii, iv und v: So sind sie (iii) ein einzigartiges oder zumindest außergewöhnliches Zeugnis von einer kulturellen Tradition oder einer bestehenden oder untergegangenen Kultur. Die ersten Bewohner dieses Gebietes besiedelten die natürlichen Felsformationen und erbauten hierin auch ihre Kirchen. Sie geben damit noch heute ein Beispiel für zukünftige Generationen und sind Vorbild für eine harmonische Symbiose zwischen Mensch, Natur, Fels, Wasser und Sonne. (iv) ein hervorragendes Beispiel eines Typus von Gebäuden, eines architektonischen oder technologischen Ensembles oder einer Landschaft, die einen oder mehrere bedeutsame Abschnitte der Menschheits-Geschichte versinnbildlichen. Die Entwicklung von primitiven Behausungen hin zu einer urbanen Siedlungsform innerhalb dieser Fels- und Steinformationen ist weltweit einzigartig. Der Zustand der weitgehenden Bewahrung der Landschaft mit ihren bedeutenden biologischen und geologischen Eigenschaften innerhalb dieser komplexen, organisch gewachsenen Struktur ist unbedingt schützenswert. (v) ein hervorragendes Beispiel einer überlieferten menschlichen Siedlungsform, Boden- oder Meeresnutzung, die für eine oder mehrere bestimmte Kulturen typisch ist, oder der Wechselwirkung zwischen Mensch und Umwelt, insbesondere, wenn diese unter dem Druck unaufhaltsamen Wandels vom Untergang bedroht wird. Während der neun Jahrhunderte ihres Bestehens konnte diese Siedlungsform die Balance zwischen dem Menschen und den Folgen seiner Eingriffe in das Ökosystem immer wieder bewahren beziehungsweise herstellen. Die Fels- und Steinumgebung wurde kontinuierlich den sich wandelnden menschlichen Bedürfnissen angepasst und dieses Ensemble ist heute unleugbar großen Risiken und Gefahren ausgesetzt.
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Die Amalfiküste Dieser Küstenabschnitt wurde von der UNESCO 1997 in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen, da er von besonderer Schönheit und einzigartig in der Mittelmeerregion ist. Ein Faszinosum, Ergebnis einer ganz besonderen historischen und topografischen Entwicklung. Dieser Küstenabschnitt wird seit Jahrhunderten ununterbrochen bewohnt, weswegen hier einerseits unberührte Natur, andererseits von Menschenhand geformte Umwelt vorzufinden sind. In der Gegend von Positano finden sich nachweislich Spuren menschlicher Ansiedlungen aus dem Paläozän und dem Mesolithikum; außerdem wurden in Positano, Minori und Gallo Lungo Überreste römischer Siedlungen gefunden. Kleine Städtchen wie Amalfi oder Ravello sind berühmt für ihre architektonischen Ensembles, während die ländliche Umgebung von einer tatkräftigen Bevölkerung geprägt wurde und wird, die die Natur nach ihren Vorstellungen zu bändigen verstand und sie zum Beispiel für den Anbau von Agrarprodukten terrassierte.
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Die Amalfiküste Dieser Küstenabschnitt wurde von der UNESCO 1997 in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen, da er von besonderer Schönheit und einzigartig in der Mittelmeerregion ist. Ein Faszinosum, Ergebnis einer ganz besonderen historischen und topografischen Entwicklung. Dieser Küstenabschnitt wird seit Jahrhunderten ununterbrochen bewohnt, weswegen hier einerseits unberührte Natur, andererseits von Menschenhand geformte Umwelt vorzufinden sind. In der Gegend von Positano finden sich nachweislich Spuren menschlicher Ansiedlungen aus dem Paläozän und dem Mesolithikum; außerdem wurden in Positano, Minori und Gallo Lungo Überreste römischer Siedlungen gefunden. Kleine Städtchen wie Amalfi oder Ravello sind berühmt für ihre architektonischen Ensembles, während die ländliche Umgebung von einer tatkräftigen Bevölkerung geprägt wurde und wird, die die Natur nach ihren Vorstellungen zu bändigen verstand und sie zum Beispiel für den Anbau von Agrarprodukten terrassierte.
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ALL ABOUT ITALY | Entdeckungstour entlang der Brenta
EINE XXX FAHRT AUF DEM BRENTA-FLUSS XXX
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von Kate Carlisle
Die Betten der ‚Villa Pisani‘, einem herzoglichen Palast aus dem 16. Jahrhundert, sind extrem kurz. Auch wenn bekannt ist, dass die politische und weltgeschichtliche Größe der berühmtesten Gäste dieses Hauses, nämlich Napoleon Bonaparte und König Viktor Emmanuel, nicht mit ihrer physischen korrespondierten, so hat die Länge der Betten doch einen anderen Grund.
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Eine xxx Fahrt auf dem Brenta-Fluss xxx
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Die Betten der ‚Villa Pisani‘, einem herzoglichen Palast aus dem 16. Jahrhundert, sind extrem kurz. Auch wenn bekannt ist, dass die politische und weltgeschichtliche Größe der berühmtesten Gäste dieses Hauses, nämlich Napoleon Bonaparte und König Viktor Emmanuel, nicht mit ihrer physischen korrespondierten, so hat die Länge der Betten doch einen anderen Grund.
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ies ist nur eine der zahlreichen Anekdoten und Geschichtchen, die man während einer Batelli-del-Brenta-Bootstour zu den schönsten Sommerresidenzen der Dogen und Patrizierfamilien Venedigs erfährt. Während des 15. und 16. Jahrhunderts, der Blütezeit der venezianischen Republik, wurden über 2000 c.a. solcher Villen und Landhäuser in der Region errichtet. Das Symbol der Republik, der geflügelte Löwe, ist überall im Veneto zu entdecken; eben vom Fluss Brenta aus, aber auch entlang der anderen Wasserwege, die Padua mit Venedig verbinden. „Burchiello“ hießen die damals berühmten Boote, die Angehörige des Adels, der Politik und andere Reiche und Einflussreiche zu ihren Sommerresidenzen brachten, die sich wie Perlen entlang des 25 km langen Flusslaufes aneinanderreihen. „Diese Boote waren für die Öffentlichkeit zugänglich, - erklärt die erfahrene
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Entdeckungstour entlang der Brenta | ALL ABOUT ITALY
Reiseführerin Silvia- doch die Preise für eine Passage waren so hoch, dass sie sich nur die Reichen leisten konnten.“ Ausgestattet waren die Boote mit samtbezogenen Liegen, es gab ein Unterhaltungsprogramm, kulinarische Rundumversorgung und bei entsprechender Witterung sogar eine Heizung; damit war diese Art der Fortbewegung absolut elitär. Die Brenta ist bis zur Adria hin schiffbar - dank der vielen Schleusen. „Die Brenta hat bis zur Lagune, in die sie schließlich mündet, ein Gefälle von 12 Metern. Ohne die Schleusen wäre eine Fahrt wohl eher ein Abenteuer als ein Vergnügen.“, führt Silvia aus. Die nach dem zwischen 1735 und 1741 amtierenden Dogen benannte ‚Villa Pisani‘ ist die größte der Sommerresidenzen und für den Publikumsverkehr geöffnet. Doch der Doge hatte sich nur kurze Zeit an diesem Prachtbau mit weitläufigen Gärten, Orangerie, großen Stallungen und
Zwischen dem 15. und dem 16. Jahrhundert entstanden in der Blütezeit der Republik Venedig über 2000 Villen und Landhäuser in der Region Veneto. Besonders schön ist die ‘Villa Pisani’.
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ies ist nur eine der zahlreichen Anekdoten und Geschichtchen, die man während einer Batelli-del-Brenta-Bootstour zu den schönsten Sommerresidenzen der Dogen und Patrizierfamilien Venedigs erfährt. Während des 15. und 16. Jahrhunderts, der Blütezeit der venezianischen Republik, wurden über 2000 c.a. solcher Villen und Landhäuser in der Region errichtet. Das Symbol der Republik, der geflügelte Löwe, ist überall im Veneto zu entdecken; eben vom Fluss Brenta aus, aber auch entlang der anderen Wasserwege, die Padua mit Venedig verbinden. „Burchiello“ hießen die damals berühmten Boote, die Angehörige des Adels, der Politik und andere Reiche und Einflussreiche zu ihren Sommerresidenzen brachten, die sich wie Perlen entlang des 25 km langen Flusslaufes aneinanderreihen. „Diese Boote waren für die Öffentlichkeit zugänglich, - erklärt die erfahrene
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Entdeckungstour entlang der Brenta | ALL ABOUT ITALY
Reiseführerin Silvia- doch die Preise für eine Passage waren so hoch, dass sie sich nur die Reichen leisten konnten.“ Ausgestattet waren die Boote mit samtbezogenen Liegen, es gab ein Unterhaltungsprogramm, kulinarische Rundumversorgung und bei entsprechender Witterung sogar eine Heizung; damit war diese Art der Fortbewegung absolut elitär. Die Brenta ist bis zur Adria hin schiffbar - dank der vielen Schleusen. „Die Brenta hat bis zur Lagune, in die sie schließlich mündet, ein Gefälle von 12 Metern. Ohne die Schleusen wäre eine Fahrt wohl eher ein Abenteuer als ein Vergnügen.“, führt Silvia aus. Die nach dem zwischen 1735 und 1741 amtierenden Dogen benannte ‚Villa Pisani‘ ist die größte der Sommerresidenzen und für den Publikumsverkehr geöffnet. Doch der Doge hatte sich nur kurze Zeit an diesem Prachtbau mit weitläufigen Gärten, Orangerie, großen Stallungen und
Zwischen dem 15. und dem 16. Jahrhundert entstanden in der Blütezeit der Republik Venedig über 2000 Villen und Landhäuser in der Region Veneto. Besonders schön ist die ‘Villa Pisani’.
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ALL ABOUT ITALY | Entdeckungstour entlang der Brenta
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Entdeckungstour entlang der Brenta | ALL ABOUT ITALY
spektakulären Deckenbemalungen des Ballsaales - die letzte von Giambattista Tiepolo vollendete Arbeit – erfreuen können. Er starb lediglich ein Jahr nach Fertigstellung des Gebäudes, das in die Hände Napoleons überging und wurde schließlich das Privathaus des italienischen Königs Viktor Emmanuel. Außerdem war diese Villa Schauplatz eines Treffens zwischen Hitler und Mussolini, den schlimmsten Kriegstreibern des vergangenen Jahrhunderts.
Der Brenta-Fluß fließt 174 km durch den Nord-Osten Italiens, bevor er schließlich in die Adria mündet. Die ‚Villa Pisani‘ gehört zu den sechs Villen, die während einer Burchiello-Tour über den Fluss besucht werden können. Insgesamt sind im ganzen Veneto hunderte Villen verstreut, die für die Öffentlichkeit geöffnet und mit dem Auto erreichbar sind. Die Burchielli von heute bieten die Möglichkeit, auf den Spuren der Vergangenheit eine angenehme Zeit auf der Brenta zu verbringen und dabei die Bauten der glorreichen venezianischen Vergangenheit bestaunen und besuchen zu können. Um noch einmal auf die Bettenlänge zurück zu kommen. Es gibt einen ganz profanen Grund für deren Ausmaße: In damaligen Zeiten verband man eine horizontal ausgestreckte Körperhaltung immer mit dem Tod, denn so hingestreckt würde der Leichnam eines Tages im Sarg liegen. Deshalb schliefen Napoleon und Viktor Emanuel wie viele ihrer Zeitgenossen mit allerlei Kissen im Rücken und mit fast aufrechtem Oberkörper.
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ALL ABOUT ITALY | Entdeckungstour entlang der Brenta
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spektakulären Deckenbemalungen des Ballsaales - die letzte von Giambattista Tiepolo vollendete Arbeit – erfreuen können. Er starb lediglich ein Jahr nach Fertigstellung des Gebäudes, das in die Hände Napoleons überging und wurde schließlich das Privathaus des italienischen Königs Viktor Emmanuel. Außerdem war diese Villa Schauplatz eines Treffens zwischen Hitler und Mussolini, den schlimmsten Kriegstreibern des vergangenen Jahrhunderts.
Der Brenta-Fluß fließt 174 km durch den Nord-Osten Italiens, bevor er schließlich in die Adria mündet. Die ‚Villa Pisani‘ gehört zu den sechs Villen, die während einer Burchiello-Tour über den Fluss besucht werden können. Insgesamt sind im ganzen Veneto hunderte Villen verstreut, die für die Öffentlichkeit geöffnet und mit dem Auto erreichbar sind. Die Burchielli von heute bieten die Möglichkeit, auf den Spuren der Vergangenheit eine angenehme Zeit auf der Brenta zu verbringen und dabei die Bauten der glorreichen venezianischen Vergangenheit bestaunen und besuchen zu können. Um noch einmal auf die Bettenlänge zurück zu kommen. Es gibt einen ganz profanen Grund für deren Ausmaße: In damaligen Zeiten verband man eine horizontal ausgestreckte Körperhaltung immer mit dem Tod, denn so hingestreckt würde der Leichnam eines Tages im Sarg liegen. Deshalb schliefen Napoleon und Viktor Emanuel wie viele ihrer Zeitgenossen mit allerlei Kissen im Rücken und mit fast aufrechtem Oberkörper.
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ALL ABOUT ITALY | Der Garten der Dämonen in Bomarzo
Der Garten der Dämonen in Bomarzo | ALL ABOUT ITALY
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Der Park der Ungeheuer
In der Nähe von Bomarzo, einem kleinen Ort in Mittelitalien, liegt ein von Monstern, Ungeheuern und Fabelwesen bevölkertes Waldgebiet. Diese Grotesken versetzen seit Jahrhunderten unbedarfte Wanderer und abergläubische Einheimische in Angst und Schrecken. Mittlerweile wurde aus dem Areal ein der Öffentlichkeit zugänglicher Park.
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ALL ABOUT ITALY | Der Garten der Dämonen in Bomarzo
Der Garten der Dämonen in Bomarzo | ALL ABOUT ITALY
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Der Park der Ungeheuer
In der Nähe von Bomarzo, einem kleinen Ort in Mittelitalien, liegt ein von Monstern, Ungeheuern und Fabelwesen bevölkertes Waldgebiet. Diese Grotesken versetzen seit Jahrhunderten unbedarfte Wanderer und abergläubische Einheimische in Angst und Schrecken. Mittlerweile wurde aus dem Areal ein der Öffentlichkeit zugänglicher Park.
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ALL ABOUT ITALY | Der Garten der Dämonen in Bomarzo
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Wer war Pier Francesco Orsini, auch bekannt unter dem Namen Vicino Orsini, was ging in ihm vor und welche Dämonen spukten in seinem Kopf? Warum ließ er unzählige steinerne Darstellungen von Monstern, Ungeheuern, mythologischen Gestalten und Dämonen in ein Waldstück nahe des 85 km nördlich von Rom gelegenen Bomarzo bringen? Noch heute lassen sich dort dreiköpfige Hunde bestaunen, Elefanten, die Gefallene vom Schlachtfeld tragen oder dramatische Kämpfe zwischen Riesen, Drachen und andere Bestien. Das mag sich alles anhören als sei dies der absonderlichen Phantasie Tim Burtons entsprungen, und genau wie in dessen Hollywoodfilmen sind auch diese Monster nicht real, sondern aus Tuffstein geformte Illusionen. Manchem mag bei dieser Beschreibung vielleicht die gruselige Vorstellung einer Geisterbahn oder eines Horrorkabinetts überkommen, aber in Wirklichkeit ist das Waldgelände nach der aufwändigen und langjährigen Restaurierung in einen wundervollen Park verwandelt worden, der seine Besucher bezaubert. ZU VIEL GEWALT FÜR EINEN SENSIBLEN GEIST Pier Francesco Orsini, der Herzog von Bomarzo, war ein tapferer Krieger und gleichzeitig ein Feingeist. Er hatte jahrelang in der Armee des Papstes gedient und er verließ diese mit 34 Jahren 1557, nachdem er das Massaker an der Zivilbevölkerung von Montefortino miterleben musste. Die jahrelangen Kriegserfahrungen hatten auf den
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Der Garten der Dämonen in Bomarzo | ALL ABOUT ITALY
empfindsamen Geist des Herzogs wohl tragische Auswirkungen. Vielleicht wollte er mit der Errichtung dieses sehr speziellen Gartens seine inneren Dämonen bezähmen, vielleicht sind die Skulpturen sozusagen die Stein gewordene Therapie, die Orsini sich selbst verordnete, um mit seinen Erinnerungen an Krieg und Gewalt fertig zu werden. Bereits im Jahre 1552 begannen die Arbeiten in diesem von ihm ‚Heiliger Wald‘ genannten Gebiets, das nicht allein dem Müßiggang und der Erholung dienen sollte. Fünf Jahre später verlor der Herzog seine geliebte Gattin Giulia Farnese, und in seiner Trauer flüchtete er sich immer mehr in die Planung und Gestaltung dieses „Gartens der Ungeheuer“. DER NEUGIERIGE PAPST Orsini beauftragte den berühmten Architekten Pirro Ligorio, der eine wichtige Rolle am Hofe des damaligen Papstes spielte, mit der Durchführung dieses Projekts. Unter Ligorios Ägide wurde das Waldstück nach und nach umgestaltet und von heidnischen Figuren und mythischen Kreaturen im Stile des Manierismus bevölkert. Schon bald wurde dieser Park Ausflugsziel des Adels, der sich nach Bomarzo aufmachte, um diese monumentalen und grotesken Skulpturen zu bewundern und sich ein bisschen zu gruseln. Selbst bis zum Papst nach Rom drang die Kunde von Orsinis Park und so begab sich auch Papst Gregor XIII im Jahre 1578 auf die 85 km lange Reise nach Bomarzo.
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ALL ABOUT ITALY | Der Garten der Dämonen in Bomarzo
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Wer war Pier Francesco Orsini, auch bekannt unter dem Namen Vicino Orsini, was ging in ihm vor und welche Dämonen spukten in seinem Kopf? Warum ließ er unzählige steinerne Darstellungen von Monstern, Ungeheuern, mythologischen Gestalten und Dämonen in ein Waldstück nahe des 85 km nördlich von Rom gelegenen Bomarzo bringen? Noch heute lassen sich dort dreiköpfige Hunde bestaunen, Elefanten, die Gefallene vom Schlachtfeld tragen oder dramatische Kämpfe zwischen Riesen, Drachen und andere Bestien. Das mag sich alles anhören als sei dies der absonderlichen Phantasie Tim Burtons entsprungen, und genau wie in dessen Hollywoodfilmen sind auch diese Monster nicht real, sondern aus Tuffstein geformte Illusionen. Manchem mag bei dieser Beschreibung vielleicht die gruselige Vorstellung einer Geisterbahn oder eines Horrorkabinetts überkommen, aber in Wirklichkeit ist das Waldgelände nach der aufwändigen und langjährigen Restaurierung in einen wundervollen Park verwandelt worden, der seine Besucher bezaubert. ZU VIEL GEWALT FÜR EINEN SENSIBLEN GEIST Pier Francesco Orsini, der Herzog von Bomarzo, war ein tapferer Krieger und gleichzeitig ein Feingeist. Er hatte jahrelang in der Armee des Papstes gedient und er verließ diese mit 34 Jahren 1557, nachdem er das Massaker an der Zivilbevölkerung von Montefortino miterleben musste. Die jahrelangen Kriegserfahrungen hatten auf den
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empfindsamen Geist des Herzogs wohl tragische Auswirkungen. Vielleicht wollte er mit der Errichtung dieses sehr speziellen Gartens seine inneren Dämonen bezähmen, vielleicht sind die Skulpturen sozusagen die Stein gewordene Therapie, die Orsini sich selbst verordnete, um mit seinen Erinnerungen an Krieg und Gewalt fertig zu werden. Bereits im Jahre 1552 begannen die Arbeiten in diesem von ihm ‚Heiliger Wald‘ genannten Gebiets, das nicht allein dem Müßiggang und der Erholung dienen sollte. Fünf Jahre später verlor der Herzog seine geliebte Gattin Giulia Farnese, und in seiner Trauer flüchtete er sich immer mehr in die Planung und Gestaltung dieses „Gartens der Ungeheuer“. DER NEUGIERIGE PAPST Orsini beauftragte den berühmten Architekten Pirro Ligorio, der eine wichtige Rolle am Hofe des damaligen Papstes spielte, mit der Durchführung dieses Projekts. Unter Ligorios Ägide wurde das Waldstück nach und nach umgestaltet und von heidnischen Figuren und mythischen Kreaturen im Stile des Manierismus bevölkert. Schon bald wurde dieser Park Ausflugsziel des Adels, der sich nach Bomarzo aufmachte, um diese monumentalen und grotesken Skulpturen zu bewundern und sich ein bisschen zu gruseln. Selbst bis zum Papst nach Rom drang die Kunde von Orsinis Park und so begab sich auch Papst Gregor XIII im Jahre 1578 auf die 85 km lange Reise nach Bomarzo.
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STETIGER NIEDERGANG Mehr als 30 Jahre widmete sich Orsini diesem Park, seiner Gestaltung und seiner Vollendung, und er widmete ihn schließlich seiner verstorbenen Frau. 1579 notierte er in sein Tagebuch: „Erholung finde ich alleine im ‚Heiligen Wald‘ und ich bin froh über all das Geld, das ich in ihn gesteckt habe und noch stecken werde.“ Sechs Jahre später starb Orsini mit 61 Jahren. Vielleicht konnten seine Hinterbliebenen nicht nachvollziehen, warum ihm dieser Park so viel bedeutete, vor allem nach dem Tod seiner Frau, vielleicht behagte ihnen aber auch die surrealistische Atmosphäre des Geländes nicht. Warum auch immer, der Park verfiel nach dem Tod seines Schöpfers und geriet alsbald in Vergessenheit. Die Vegetation überwucherte die Skulpturen und Wege, grünes Moos überzog Monster und Bauten. Und je mehr die Kunstwerke von der Natur erobert wurden,
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Der Garten der Dämonen in Bomarzo | ALL ABOUT ITALY
umso lebendiger wirkten sie: Sie schienen verborgen unter den Moosschichten, dem Laub und zwischen den Farnen geradezu auf unbedarfte Spaziergänger zu warten, um diese dann zu erschrecken. Es verwundert nicht, dass bereits bald allerlei Gerüchte im Umlauf waren und die abergläubische Bevölkerung dieses Waldstück aus Angst vor Geistern, Hexen und Ungeheuern mied. SALVADOR DALÌ IN BOMARZO Im Gegensatz zur einfachen Landbevölkerung fühlten sich Künstler und Dichter von diesem surrealistischen Platz mit seinen monströsen Bewohnern geradezu magisch angezogen. Der holländische Maler Bartholomeus Breenbergh stattete 1625 dem Garten Orsinis einen Besuch ab und war von dem, was er sah, überwältigt und begeistert. Vier Jahrhunderte später kam Salvador
Dalì, dem es ebenso erging. Er steckte gerade in einer künstlerischen Schaffenskrise, als er das erste Mal von Orsinis Park hörte und sich unverzüglich von Spanien aus auf den Weg nach Mittelitalien machte. Hier fand er dann auch die inspirierende Atmosphäre, die seinen Geist wieder beflügelte und er erschuf im Jahre 1946 das Werk „Die Versuchung des Hl. Antonius“ mit den berühmten langbeinigen Elefanten- Referenz an einen der Elefanten, die in Bomarzo zu sehen sind. Wirklich wiederentdeckt wurde der Skulpturenpark allerdings erst im Jahre 1954, und zwar von dem Immobilienmakler Giovanni Bettini. Statt sich vor den Horrorfiguren zu fürchten, verliebte er sich in sie. Umgehend kaufte er das gesamte Areal und begann behutsam mit der Restaurierung. Vorsichtig befreite man die Skulpturen vom Moos und anderem Bewuchs, Wege
wurden neu angelegt und andere Instandsetzungsarbeiten erledigt, so dass Besucher wieder ungehindert Zugang finden und umherstreifen können. Bettini taufte Orsinis „Heiligen Wald“ in „Park der Ungeheuer“ um, was zweifellos die Attraktivität für potentielle Besucher erhöht. Trotz alledem bleibt die Person Orsini bis heute für uns geheimnisumwittert. Zwar war er sicherlich eine romantische und gequälte Seele, doch wohl auch ein Denker, Zweifler und darüber hinaus profunder Literaturkenner. Überall lassen sich merkwürdige Sinnsprüche entziffern, die mancherlei Anspielungen enthalten und verschiedene Interpretationen erfuhren. Die Inschrift auf einer der TuffGestalten lautet beispielsweise: “Der, der Du diesen Garten betrittst, benutze Deinen Verstand und sage mir später, ob diese Monster nun Schrecknisse oder Kunst sind.“
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ALL ABOUT ITALY | Der Garten der Dämonen in Bomarzo
STETIGER NIEDERGANG Mehr als 30 Jahre widmete sich Orsini diesem Park, seiner Gestaltung und seiner Vollendung, und er widmete ihn schließlich seiner verstorbenen Frau. 1579 notierte er in sein Tagebuch: „Erholung finde ich alleine im ‚Heiligen Wald‘ und ich bin froh über all das Geld, das ich in ihn gesteckt habe und noch stecken werde.“ Sechs Jahre später starb Orsini mit 61 Jahren. Vielleicht konnten seine Hinterbliebenen nicht nachvollziehen, warum ihm dieser Park so viel bedeutete, vor allem nach dem Tod seiner Frau, vielleicht behagte ihnen aber auch die surrealistische Atmosphäre des Geländes nicht. Warum auch immer, der Park verfiel nach dem Tod seines Schöpfers und geriet alsbald in Vergessenheit. Die Vegetation überwucherte die Skulpturen und Wege, grünes Moos überzog Monster und Bauten. Und je mehr die Kunstwerke von der Natur erobert wurden,
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umso lebendiger wirkten sie: Sie schienen verborgen unter den Moosschichten, dem Laub und zwischen den Farnen geradezu auf unbedarfte Spaziergänger zu warten, um diese dann zu erschrecken. Es verwundert nicht, dass bereits bald allerlei Gerüchte im Umlauf waren und die abergläubische Bevölkerung dieses Waldstück aus Angst vor Geistern, Hexen und Ungeheuern mied. SALVADOR DALÌ IN BOMARZO Im Gegensatz zur einfachen Landbevölkerung fühlten sich Künstler und Dichter von diesem surrealistischen Platz mit seinen monströsen Bewohnern geradezu magisch angezogen. Der holländische Maler Bartholomeus Breenbergh stattete 1625 dem Garten Orsinis einen Besuch ab und war von dem, was er sah, überwältigt und begeistert. Vier Jahrhunderte später kam Salvador
Dalì, dem es ebenso erging. Er steckte gerade in einer künstlerischen Schaffenskrise, als er das erste Mal von Orsinis Park hörte und sich unverzüglich von Spanien aus auf den Weg nach Mittelitalien machte. Hier fand er dann auch die inspirierende Atmosphäre, die seinen Geist wieder beflügelte und er erschuf im Jahre 1946 das Werk „Die Versuchung des Hl. Antonius“ mit den berühmten langbeinigen Elefanten- Referenz an einen der Elefanten, die in Bomarzo zu sehen sind. Wirklich wiederentdeckt wurde der Skulpturenpark allerdings erst im Jahre 1954, und zwar von dem Immobilienmakler Giovanni Bettini. Statt sich vor den Horrorfiguren zu fürchten, verliebte er sich in sie. Umgehend kaufte er das gesamte Areal und begann behutsam mit der Restaurierung. Vorsichtig befreite man die Skulpturen vom Moos und anderem Bewuchs, Wege
wurden neu angelegt und andere Instandsetzungsarbeiten erledigt, so dass Besucher wieder ungehindert Zugang finden und umherstreifen können. Bettini taufte Orsinis „Heiligen Wald“ in „Park der Ungeheuer“ um, was zweifellos die Attraktivität für potentielle Besucher erhöht. Trotz alledem bleibt die Person Orsini bis heute für uns geheimnisumwittert. Zwar war er sicherlich eine romantische und gequälte Seele, doch wohl auch ein Denker, Zweifler und darüber hinaus profunder Literaturkenner. Überall lassen sich merkwürdige Sinnsprüche entziffern, die mancherlei Anspielungen enthalten und verschiedene Interpretationen erfuhren. Die Inschrift auf einer der TuffGestalten lautet beispielsweise: “Der, der Du diesen Garten betrittst, benutze Deinen Verstand und sage mir später, ob diese Monster nun Schrecknisse oder Kunst sind.“
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ALL ABOUT ITALY | Ein Arthotel auf Sizilien
Ein Arthotel auf Sizilien | ALL ABOUT ITALY
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Die sonnenverwöhnte Mittelmeerinsel Sizilien hat viele schöne Ecken, doch eine besondere Erwähnung verdient die ‚Fiumara d’Arte‘ und das ‚Albergo Atelier sul Mare‘, das anders als sein Name vermuten lässt, kein Hotel sondern ein Museum ist. Das Haus mit etwa 40 Zimmern befindet sich in einem stetigen Prozess der Veränderung und wird dabei zu einem Gesamtkunstwerk. Die Vorstellung des Betreibers ist es, ein bewohnbares Museum entstehen zu lassen.
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as Fischerdorf Castel di Tusa liegt in der sizilianischen Provinz Messina an der Nordküste der Insel. Die Landschaft der Umgebung ist typisch Sizilien, nämlich schroff und karg, während das Meer kristallklar leuchtet. Hier steht das ‚Albergo Atelier sul Mare‘ von Antonio Presti. Der 1957 geborene Sizilianer ist eine bekannte Persönlichkeit auf der Insel und auch auf dem Festland. Der Sohn eines erfolgreichen Bauunternehmers wandte sich von der Familientradition ab und entschied sich, ein anderes Leben zu führen. Er tritt seit drei Jahrzehnten als Sammler und Mäzen auf und investiert seine finanziellen Mittel und seine Energie, in die Idee, aus Sizilien wieder einen besseren Ort zu machen. Sein selbstgewähltes Motto lautet „Im Dienst der Schönheit“. Sein Abenteuer Kunst begann in den Achtzigern in den Monti Nebrodi im Nordosten Siziliens. Dort begann er unter freiem Himmel Monumentalskulpturen zu errichten und achtete mit großer Sorgfalt und Kenntnis darauf, für jeden Künstler und dessen Werk den richtigen Platz in
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der Landschaft zu finden. Das erste Werk sollte seinem verstorbenen Vater gewidmet werden. Presti gewann für dieses Projekt den Bildhauer Pietro Consagra, der eine Brücke über das ausgetrocknete Flussbett der Fiumara entwarf. Dieses Werk wurde am 12.10.1986 eingeweiht und an diesem Tag stellte Presti der Öffentlichkeit seinen
Von Künstlern individuell gestaltete Zimmer - ein Themenhotel ganz im Zeichen der Schönheit. Plan von einem Skulpturenpark vor. Mittlerweile sind in der eindrucksvollen Landschaft der Monti Nebrodi zahlreiche Kunstwerke verstreut, wie zum Beispiel am Strand von Villa Margi die so vom Volksmund betitelte Installation ‚Finestra sul Mare‘ (Fenster zum Meer), das eigentlich ‚Monumento per un Poeta Morto‘ (Denkmal für einen verstorbenen Dichter) heißt und Ende der 1980er
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ALL ABOUT ITALY | Ein Arthotel auf Sizilien
Ein Arthotel auf Sizilien | ALL ABOUT ITALY
xxx Von Kunst xxx und Sonne xxx
Die sonnenverwöhnte Mittelmeerinsel Sizilien hat viele schöne Ecken, doch eine besondere Erwähnung verdient die ‚Fiumara d’Arte‘ und das ‚Albergo Atelier sul Mare‘, das anders als sein Name vermuten lässt, kein Hotel sondern ein Museum ist. Das Haus mit etwa 40 Zimmern befindet sich in einem stetigen Prozess der Veränderung und wird dabei zu einem Gesamtkunstwerk. Die Vorstellung des Betreibers ist es, ein bewohnbares Museum entstehen zu lassen.
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as Fischerdorf Castel di Tusa liegt in der sizilianischen Provinz Messina an der Nordküste der Insel. Die Landschaft der Umgebung ist typisch Sizilien, nämlich schroff und karg, während das Meer kristallklar leuchtet. Hier steht das ‚Albergo Atelier sul Mare‘ von Antonio Presti. Der 1957 geborene Sizilianer ist eine bekannte Persönlichkeit auf der Insel und auch auf dem Festland. Der Sohn eines erfolgreichen Bauunternehmers wandte sich von der Familientradition ab und entschied sich, ein anderes Leben zu führen. Er tritt seit drei Jahrzehnten als Sammler und Mäzen auf und investiert seine finanziellen Mittel und seine Energie, in die Idee, aus Sizilien wieder einen besseren Ort zu machen. Sein selbstgewähltes Motto lautet „Im Dienst der Schönheit“. Sein Abenteuer Kunst begann in den Achtzigern in den Monti Nebrodi im Nordosten Siziliens. Dort begann er unter freiem Himmel Monumentalskulpturen zu errichten und achtete mit großer Sorgfalt und Kenntnis darauf, für jeden Künstler und dessen Werk den richtigen Platz in
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der Landschaft zu finden. Das erste Werk sollte seinem verstorbenen Vater gewidmet werden. Presti gewann für dieses Projekt den Bildhauer Pietro Consagra, der eine Brücke über das ausgetrocknete Flussbett der Fiumara entwarf. Dieses Werk wurde am 12.10.1986 eingeweiht und an diesem Tag stellte Presti der Öffentlichkeit seinen
Von Künstlern individuell gestaltete Zimmer - ein Themenhotel ganz im Zeichen der Schönheit. Plan von einem Skulpturenpark vor. Mittlerweile sind in der eindrucksvollen Landschaft der Monti Nebrodi zahlreiche Kunstwerke verstreut, wie zum Beispiel am Strand von Villa Margi die so vom Volksmund betitelte Installation ‚Finestra sul Mare‘ (Fenster zum Meer), das eigentlich ‚Monumento per un Poeta Morto‘ (Denkmal für einen verstorbenen Dichter) heißt und Ende der 1980er
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ALL ABOUT ITALY | Ein Arthotel auf Sizilien errichtet wurde. Der etwa 20 auf 20 Meter große blaue Rahmen von Tano Festa wurde erst kürzlich renoviert. In der Nähe der Ortschaft Motta d’Affermo steht eine Skulptur von Antonio Di Palma, die ebenfalls zwei Namen trägt, nämlich ‚Onda Mediterranea‘ (Mediterrane Welle) oder ‚Energia Mediterranea‘ (Mediterrane Energie). Auf einem anderen Hügel in der Nähe des Dorfes kann das gigantische und faszinierende ‚Labirinto di Arianna‘ (Labyrinth der Ariadne) von Italo Lanfredini besichtigt werden, in dessen Zentrum seit der Einweihung 1989 ein Olivenbaum steht. ‚Una curva gettata alle spalle del tempo‘ (Eine hinter die Zeit geworfene Kurve) von Paolo Schiavocampo aus Zement und Bronze ist ein weiteres Highlight auf dem Parcours durch den abwechslungsreichen Landstrich. Die Fassade der Karabinierekaserne von Castel di Lucio wurde mit Kacheln besetzt, die von den berühmten Künstlern
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Antonio Presti
Pietro Dorazio und Graziano Marini gestaltet wurden. Eine andere Hauswand wurde geschmückt mit Werken unterschiedlichster Künstler. Und auch eine Skulptur des berühmten Japaners Hidetoshi Nagasawa gibt es: „Stanza di Barca d’oro“ (Zimmer des goldenen Bootes). Nach dem Willen des Künstlers wurde diese Arbeit als Geschenk an die Erde konzipiert und deshalb nahe des Gebirgsbaches Romei unterirdisch und vor den Blicken der Menschheit verborgen errichtet. Presti ist ein Paradebeispiel für das moderne Mäzenatentum. Die italienische und internationale Presse betrachten ihn als Unikum. Seine Popularität und Sonderstellung nützt er, um sich selbst zu schützen und seine Projekte voranzutreiben. Bei den sich jahrelang hinziehenden Auseinandersetzungen mit den lokalen Behörden konnte er auf prominente Fürsprecher zählen und bekam sogar
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ALL ABOUT ITALY | Ein Arthotel auf Sizilien errichtet wurde. Der etwa 20 auf 20 Meter große blaue Rahmen von Tano Festa wurde erst kürzlich renoviert. In der Nähe der Ortschaft Motta d’Affermo steht eine Skulptur von Antonio Di Palma, die ebenfalls zwei Namen trägt, nämlich ‚Onda Mediterranea‘ (Mediterrane Welle) oder ‚Energia Mediterranea‘ (Mediterrane Energie). Auf einem anderen Hügel in der Nähe des Dorfes kann das gigantische und faszinierende ‚Labirinto di Arianna‘ (Labyrinth der Ariadne) von Italo Lanfredini besichtigt werden, in dessen Zentrum seit der Einweihung 1989 ein Olivenbaum steht. ‚Una curva gettata alle spalle del tempo‘ (Eine hinter die Zeit geworfene Kurve) von Paolo Schiavocampo aus Zement und Bronze ist ein weiteres Highlight auf dem Parcours durch den abwechslungsreichen Landstrich. Die Fassade der Karabinierekaserne von Castel di Lucio wurde mit Kacheln besetzt, die von den berühmten Künstlern
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Antonio Presti, Presidente della Fondazione Fiumara D’Arte
Pietro Dorazio und Graziano Marini gestaltet wurden. Eine andere Hauswand wurde geschmückt mit Werken unterschiedlichster Künstler. Und auch eine Skulptur des berühmten Japaners Hidetoshi Nagasawa gibt es: „Stanza di Barca d’oro“ (Zimmer des goldenen Bootes). Nach dem Willen des Künstlers wurde diese Arbeit als Geschenk an die Erde konzipiert und deshalb nahe des Gebirgsbaches Romei unterirdisch und vor den Blicken der Menschheit verborgen errichtet. Presti ist ein Paradebeispiel für das moderne Mäzenatentum. Die italienische und internationale Presse betrachten ihn als Unikum. Seine Popularität und Sonderstellung nützt er, um sich selbst zu schützen und seine Projekte voranzutreiben. Bei den sich jahrelang hinziehenden Auseinandersetzungen mit den lokalen Behörden konnte er auf prominente Fürsprecher zählen und bekam sogar
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Ein Arthotel auf Sizilien | ALL ABOUT ITALY
Unterstützung von bekannten Parlamentariern wie Bruno Zevi, Giuseppe Calderisi, Massimo Teodori und Francesco Rutelli und dem ehemaligen Präsidenten der Republik Italien, Carlo Azeglio Ciampi. Ein weiteres, nur konsequent zu nennendes Projekt Prestis ist sein ‚Albergo‘. Nach dem Kauf dieses entzückenden Hotels mit 44 Zimmern begann er, es in ein benutzbares Museum umzuwandeln. Das außergewöhnliche Haus ist erfüllt von einer ganz besonderen Atmosphäre, in jedem Detail liegt Sinn und Verstand, es ist ein konzeptuelles Gesamtkunstwerk und wird von vielen Führern zu den schönsten Hotels der Welt gezählt. Schon mehr als zwanzig Zimmer wurden nach den Vorstellungen ebenso vieler zeitgenössischer Künstler gestaltet. Es wäre ein Ding der Unmöglichkeit, diese individuell gestalteten ‚Oasen‘ beschreiben zu wollen, man muss sie gesehen haben-
oder besser erleben. Von jedem dieser Zimmer aus sieht man das Meer und den Himmel, jedes ist unverwechselbar und inspirierend. Und das ist es, was Presti vorschwebt: Einen Ort zu schaffen, an dem der Besucher neue Impulse erfährt und Kunst auch in einem andersartigen Kontext erleben und begreifen kann. Antonio Presti, der engagierte Kommunikator, pflegt seine Beziehungen zu Künstlern und Journalisten. Ihm gelingt es, aus vielen Individuen eine Gemeinschaft zu bilden; der Zusammenhalt dieser stetig anwachsenden Gruppe ist eng, fast wie in einer großen Familie. Der Mäzen sorgt sich schon heute um den Fortbestand seines Projekts, das noch längst nicht abgeschlossen ist: Weitere Zimmer des Hotel-Museums werden umgestaltet, die ‚Fiumara d’Arte‘ wird erweitert und andere Ideen schwirren in seinem Kopf und warten darauf, in Angriff genommen zu werden. Eine Universität soll sich einmal um die Freiluftinstallationen kümmern.
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ALL ABOUT ITALY | Hotel & Resorts
Hotel & Resorts | ALL ABOUT ITALY
Traumurlaub in Sardinien mit Delphina Hotels & Resorts Auf Sardinien, der wunderschönen Insel im Mittelmeer, gibt es ganz besondere, geradezu magische Orte - Orte, an denen luxuriöses Ambiente mit einer heimeligen Atmosphäre eine Symbiose eingehen und perfekte Urlaubsstimmung versprechen. Gastlichkeit wird hier nach sardischer Sitte groß geschrieben!
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Traumurlaub in Sardinien mit Delphina Hotels & Resorts Auf Sardinien, der wunderschönen Insel im Mittelmeer, gibt es ganz besondere, geradezu magische Orte - Orte, an denen luxuriöses Ambiente mit einer heimeligen Atmosphäre eine Symbiose eingehen und perfekte Urlaubsstimmung versprechen. Gastlichkeit wird hier nach sardischer Sitte groß geschrieben!
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Delphina Hotels & Resorts, eine der renommiertesten Hotelketten der Insel, erfüllen höchste Ansprüche. Entlang der Nordküste, in der Region Gallura, neben der Costa Smeralda und bei der ‘La Maddalena-Inselgruppe’, befinden sich die Hotels & Resorts der Gruppe: Zwei Fünf-Sterne-Hotels, fünf Vier-SterneHotels und eine Residence, sämtlich in grüne Oasen eingebettet und in Meeresnähe. Delphina Hotels & Resorts wurde 1992 von einem sardischen Brüderpaar gegründet, die alle Hotels (bis auf eines) in Eigenregie erbauten und anschließend deren Leitung übernahmen. Von Anfang an lag ihr Hauptaugenmerk auf der Natur, die respektiert und geschützt werden sollte. Die Hotels, Resorts und Residences garantieren den unterschiedlichsten Zielgruppen einen optimalen Mix. Das romantische und exklusive Fünfsternhotel ‘Capo d’Orso Thalasso & SPA’ in der Bucht von Cala Capra, 4 km von Palau entfernt, strahlt einen ganz speziellen Charme aus: schlichte Eleganz, gepaart mit allen denkbaren Annehmlichkeiten. So begleitet eine Harfinistin das Frühstück musikalisch, das hauseigene Spa ‘L’Incantu’ spezialisiert auf Thalasso-Therapie, ist nur wenige Schritte vom Meer entfernt. Die Küche des Hauses zählt zu den 40 besten Luxus-Segment der Anlage ab. Besonderes Highlight ist der 1600m² große SPA-Bereich “Le Thermae” in Mitten der Natur mit Thalasso-Schwerpunkt. Hier wird exklusiv in Italien in Zusammenarbeit mit Dr. Pierre Dukan ein Diätprogramm geboten, das Abnehmen mit Genuss verspricht! Die kreative und gleichzeitig in den Traditionen der Insel verwurzelte Küche der fünf hauseigenen Restaurants befriedigen den anspruchsvollsten Gaumen. Romantiker dürfen exklusive Diners barfuß am weißen Sandstrand genießen. Sport (Golf, Wassersport,…), Ausflüge, Verkostungskurse, Kinderbetreuung und Kidsclub bzw. Teenclub werden vor Ort organisiert. Für die Verpflegung der Kleinsten steht eine 24-Stunden-Nursery zur Verfügung. Sie lieben Thalasso-Therapie? Dann ist das elegante 4*S Hotel „Marinedda Thalasso & SPA“ genau das Richtige für Sie! Die Anlage an einer wunderschönen Bucht bietet Wellness auf 2500 m². Das Hotel ‘Relax Torreruja Thalasso & SPA’ im Fischerort Isola Rossa bietet – neben Rundum-Wohlfühlservice – traumhafte Sonnenuntergänge. Das Park Hotel & SPA ‘Cala di Lepre’ ist speziell für Naturliebhaber zu empfehlen, die lange Spaziergänge oder Ausritte lieben, was auch für das am
Tor zur Costa Smeralda gelegene Resort ‘Cala di Falco’ gilt. Als eines der am besten ausgestatteten Resorts Sardiniens ist das „Resort & SPA Le Dune“ ein idealer Platz für Jung und Alt. Wer seinen Urlaub lieber individuell plant, ist in den Villen von Torreruja oder Cala di Falco oder in den Ferienwohnungen der Residence „Il Mirto“ bestens aufgehoben. Preistransparenz ist das Zauberwort von Delphina, und so gelten für alle Gäste
Der Name Delphina steht für authentische mediterrane Gastfreundschaft in Nordsardinien. dieselben Preise, egal ob der Aufenthalt direkt gebucht wurde oder über eines der Partner-Reisebüros. So kehren seit vielen Jahren immer mehr Stammgäste in die Häuser der DelphinaKette zurück - auf Grund des überzeugenden Preis-LeistungsVerhältnisses und um die besondere, gelebte Gastfreundschaft zu genießen.
Hotelküchen Italiens. Exklusiv ist auch der Neun-Loch-Golfplatz mit Putting Green und Driving Ranch. Ein wahrhaft magischer Ort, an dem man Luxus und Wellness ungestört genießen kann, eingebettet in das perfekte Ambiente bezaubernder Natur, versteckt hinter Olivenbäumen und umgeben von kleinen Buchten. Auch das zweite Fünfsternresort der Gruppe, das ‘Resort Valle dell’Erica Thalasso & SPA’ liegt an einem der schönsten Plätze des Mittelmeeres, umgeben von unberührter Natur mit Blick auf die unbewohnte Insel Spargi, in Santa Teresa Gallura, 55 km entfernt von der Stadt Olbia mit ihren Flug- und Seehäfen. Diese Oase der Entspannung inmitten eines Naturparkes liegt an einem 1400m langen unverschmutzten Küstenabschnitt. Das Resort ist nicht nur ein ideales Urlaubsziel für Paare, denen es mancherlei Rückzugsmöglichkeiten bietet, sondern auch für Familien, die für den Nachwuchs alle nur erdenklichen Beschäftigungsmöglichkeiten finden. Außerdem wurde das Resort 2013 durch das Hotel ‘La Licciola’ ergänzt. Diese Erweiterung rundet das Angebot im
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Delphina Hotels & Resorts, eine der renommiertesten Hotelketten der Insel, erfüllen höchste Ansprüche. Entlang der Nordküste, in der Region Gallura, neben der Costa Smeralda und bei der ‘La Maddalena-Inselgruppe’, befinden sich die Hotels & Resorts der Gruppe: Zwei Fünf-Sterne-Hotels, fünf Vier-SterneHotels und eine Residence, sämtlich in grüne Oasen eingebettet und in Meeresnähe. Delphina Hotels & Resorts wurde 1992 von einem sardischen Brüderpaar gegründet, die alle Hotels (bis auf eines) in Eigenregie erbauten und anschließend deren Leitung übernahmen. Von Anfang an lag ihr Hauptaugenmerk auf der Natur, die respektiert und geschützt werden sollte. Die Hotels, Resorts und Residences garantieren den unterschiedlichsten Zielgruppen einen optimalen Mix. Das romantische und exklusive Fünfsternhotel ‘Capo d’Orso Thalasso & SPA’ in der Bucht von Cala Capra, 4 km von Palau entfernt, strahlt einen ganz speziellen Charme aus: schlichte Eleganz, gepaart mit allen denkbaren Annehmlichkeiten. So begleitet eine Harfinistin das Frühstück musikalisch, das hauseigene Spa ‘L’Incantu’ spezialisiert auf Thalasso-Therapie, ist nur wenige Schritte vom Meer entfernt. Die Küche des Hauses zählt zu den 40 besten Luxus-Segment der Anlage ab. Besonderes Highlight ist der 1600m² große SPA-Bereich “Le Thermae” in Mitten der Natur mit Thalasso-Schwerpunkt. Hier wird exklusiv in Italien in Zusammenarbeit mit Dr. Pierre Dukan ein Diätprogramm geboten, das Abnehmen mit Genuss verspricht! Die kreative und gleichzeitig in den Traditionen der Insel verwurzelte Küche der fünf hauseigenen Restaurants befriedigen den anspruchsvollsten Gaumen. Romantiker dürfen exklusive Diners barfuß am weißen Sandstrand genießen. Sport (Golf, Wassersport,…), Ausflüge, Verkostungskurse, Kinderbetreuung und Kidsclub bzw. Teenclub werden vor Ort organisiert. Für die Verpflegung der Kleinsten steht eine 24-Stunden-Nursery zur Verfügung. Sie lieben Thalasso-Therapie? Dann ist das elegante 4*S Hotel „Marinedda Thalasso & SPA“ genau das Richtige für Sie! Die Anlage an einer wunderschönen Bucht bietet Wellness auf 2500 m². Das Hotel ‘Relax Torreruja Thalasso & SPA’ im Fischerort Isola Rossa bietet – neben Rundum-Wohlfühlservice – traumhafte Sonnenuntergänge. Das Park Hotel & SPA ‘Cala di Lepre’ ist speziell für Naturliebhaber zu empfehlen, die lange Spaziergänge oder Ausritte lieben, was auch für das am
Tor zur Costa Smeralda gelegene Resort ‘Cala di Falco’ gilt. Als eines der am besten ausgestatteten Resorts Sardiniens ist das „Resort & SPA Le Dune“ ein idealer Platz für Jung und Alt. Wer seinen Urlaub lieber individuell plant, ist in den Villen von Torreruja oder Cala di Falco oder in den Ferienwohnungen der Residence „Il Mirto“ bestens aufgehoben. Preistransparenz ist das Zauberwort von Delphina, und so gelten für alle Gäste
Der Name Delphina steht für authentische mediterrane Gastfreundschaft in Nordsardinien. dieselben Preise, egal ob der Aufenthalt direkt gebucht wurde oder über eines der Partner-Reisebüros. So kehren seit vielen Jahren immer mehr Stammgäste in die Häuser der DelphinaKette zurück - auf Grund des überzeugenden Preis-LeistungsVerhältnisses und um die besondere, gelebte Gastfreundschaft zu genießen.
Hotelküchen Italiens. Exklusiv ist auch der Neun-Loch-Golfplatz mit Putting Green und Driving Ranch. Ein wahrhaft magischer Ort, an dem man Luxus und Wellness ungestört genießen kann, eingebettet in das perfekte Ambiente bezaubernder Natur, versteckt hinter Olivenbäumen und umgeben von kleinen Buchten. Auch das zweite Fünfsternresort der Gruppe, das ‘Resort Valle dell’Erica Thalasso & SPA’ liegt an einem der schönsten Plätze des Mittelmeeres, umgeben von unberührter Natur mit Blick auf die unbewohnte Insel Spargi, in Santa Teresa Gallura, 55 km entfernt von der Stadt Olbia mit ihren Flug- und Seehäfen. Diese Oase der Entspannung inmitten eines Naturparkes liegt an einem 1400m langen unverschmutzten Küstenabschnitt. Das Resort ist nicht nur ein ideales Urlaubsziel für Paare, denen es mancherlei Rückzugsmöglichkeiten bietet, sondern auch für Familien, die für den Nachwuchs alle nur erdenklichen Beschäftigungsmöglichkeiten finden. Außerdem wurde das Resort 2013 durch das Hotel ‘La Licciola’ ergänzt. Diese Erweiterung rundet das Angebot im
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ALL ABOUT ITALY | Eisenbahnen, Emotionen und Erinnerungen
Eisenbahnen, Emotionen und Erinnerungen | ALL ABOUT ITALY
Die Züge von damals xxx rollen nicht mehr… xxx oder etwa doch?
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Auf einer Zugreise über vermeintlich vergessene Routen führen die Gleise direkt in die Vergangenheit.
Spannende Zugfahrten durch das schöne Italien locken Fans historischer Eisenbahnen, aber nicht nur die! Nostalgische Erinnerungen an die eigene Jugend werden auf einer solchen Tour geweckt, Kinder und Junggebliebene sind begeistert, Touristen mit Zeit und Muße erleben entspannte Stunden. Altehrwürdige Lokomotiven werden in ihren Originalzustand versetzt, aufwändig und liebevoll restauriert und kehren mit Glanz und Gloria zurück auf die Schienen. Bereits unwiederbringlich verstummt geglaubte Geräusche einer längst untergegangenen Epoche erfüllen wieder die Luft. Die entspannte Lässigkeit dieser Art zu Reisen findet immer mehr Anhänger. Es ist geradezu ein neuer Freizeittrend: In Italien entsteht seit geraumer Zeit eine Art Parallel-Schienennetz. Die Reisenden auf diesen Gleisen möchten nicht einfach nur schnell von A nach B gelangen, sondern sie suchen das besondere Erlebnis. Für sie ist die Fahrt mit einem historischen Zug an sich Sinn und Zweck, ja Vergnügen. Eine bislang weitgehend unbekannte Möglichkeit, Italien (neu) zu entdecken. Im Ausland ist diese Fortbewegungsart teilweise schon weiter verbreitet: Nostalgische Waggons werden detailgetreu wieder hergestellt und von historischen Dampf- oder Elektrolokomotiven gezogen. Doch auch in Italien findet dieser Trend immer mehr Anhänger. So kann man mit entspannten 70km/h durch Italien reisen und die wunderschönen Landschaften an sich vorüberziehen sehen. Perfekt restaurierte Lokomotiven, historische Triebwagen, wie z.B. die sogenannten ‚Littorine‘, ermöglichen ein authentisches Reiseerlebnis im gemächlichen Rhythmus. Mit diesen Transportmitteln wird eine Reise wirklich unvergesslich,
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letztendlich tritt da das Ankommen am Bestimmungsort in den Hintergrund. Meistens dauert eine solche Reise in die 30er des vergangenen Jahrhunderts einen ganzen Tag und wird häufig mit dem Besuch einer historischen oder folkloristischen Veranstaltung in einer der kleineren Städte verbunden, durch die die Tour führt. Die Züge bringen die Reisenden an viele interessante Plätze, die auch Ausgangspunkt für Wanderungen, Radtouren, Museumsbesuche oder Weinverkostungen sein können. Oftmals bieten sich auch Besuche in kleinen, typischen Restaurants und Gasthäusern an, wo der Interessierte Italien auch kulinarisch besser kennen lernen kann. Überall ist der Reisende auf alle Fälle herzlich willkommen! Hier sind nun einige Vorschläge für einen Ausflug mit einem historischen Zug, aber es handelt sich nur um eine kleine Auswahl aus dem breiten Angebot voller Überraschungen. Zurück in die Vergangenheit Seit zehn Jahren fahren die Waggons der Linie „TrenoNatura“ durch die toskanische Provinz Siena. Diese hügelige Landschaft ist zweifellos eine der malerischsten Gegenden Italiens. Von Oldtimer-Triebwägen und Dampflokomotiven gezogen durchquert man das Val-d’Orcia-Tal und passiert die Städtchen Asciano, Trequanda, Montalcino, Monte Antico und Buonconvento. Reisende nach Chiusi können so zum Beispiel Sciano, Sant’Angelo Scalo und Monte Antico erreichen. Eine wirklich romantisches Erlebnis, diese Fahrt durch die Umgebung von Siena! An jeder beliebigen Haltestelle
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ALL ABOUT ITALY | Eisenbahnen, Emotionen und Erinnerungen
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Die Züge von damals xxx rollen nicht mehr… xxx oder etwa doch?
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Auf einer Zugreise über vermeintlich vergessene Routen führen die Gleise direkt in die Vergangenheit.
Spannende Zugfahrten durch das schöne Italien locken Fans historischer Eisenbahnen, aber nicht nur die! Nostalgische Erinnerungen an die eigene Jugend werden auf einer solchen Tour geweckt, Kinder und Junggebliebene sind begeistert, Touristen mit Zeit und Muße erleben entspannte Stunden. Altehrwürdige Lokomotiven werden in ihren Originalzustand versetzt, aufwändig und liebevoll restauriert und kehren mit Glanz und Gloria zurück auf die Schienen. Bereits unwiederbringlich verstummt geglaubte Geräusche einer längst untergegangenen Epoche erfüllen wieder die Luft. Die entspannte Lässigkeit dieser Art zu Reisen findet immer mehr Anhänger. Es ist geradezu ein neuer Freizeittrend: In Italien entsteht seit geraumer Zeit eine Art Parallel-Schienennetz. Die Reisenden auf diesen Gleisen möchten nicht einfach nur schnell von A nach B gelangen, sondern sie suchen das besondere Erlebnis. Für sie ist die Fahrt mit einem historischen Zug an sich Sinn und Zweck, ja Vergnügen. Eine bislang weitgehend unbekannte Möglichkeit, Italien (neu) zu entdecken. Im Ausland ist diese Fortbewegungsart teilweise schon weiter verbreitet: Nostalgische Waggons werden detailgetreu wieder hergestellt und von historischen Dampf- oder Elektrolokomotiven gezogen. Doch auch in Italien findet dieser Trend immer mehr Anhänger. So kann man mit entspannten 70km/h durch Italien reisen und die wunderschönen Landschaften an sich vorüberziehen sehen. Perfekt restaurierte Lokomotiven, historische Triebwagen, wie z.B. die sogenannten ‚Littorine‘, ermöglichen ein authentisches Reiseerlebnis im gemächlichen Rhythmus. Mit diesen Transportmitteln wird eine Reise wirklich unvergesslich,
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letztendlich tritt da das Ankommen am Bestimmungsort in den Hintergrund. Meistens dauert eine solche Reise in die 30er des vergangenen Jahrhunderts einen ganzen Tag und wird häufig mit dem Besuch einer historischen oder folkloristischen Veranstaltung in einer der kleineren Städte verbunden, durch die die Tour führt. Die Züge bringen die Reisenden an viele interessante Plätze, die auch Ausgangspunkt für Wanderungen, Radtouren, Museumsbesuche oder Weinverkostungen sein können. Oftmals bieten sich auch Besuche in kleinen, typischen Restaurants und Gasthäusern an, wo der Interessierte Italien auch kulinarisch besser kennen lernen kann. Überall ist der Reisende auf alle Fälle herzlich willkommen! Hier sind nun einige Vorschläge für einen Ausflug mit einem historischen Zug, aber es handelt sich nur um eine kleine Auswahl aus dem breiten Angebot voller Überraschungen. Zurück in die Vergangenheit Seit zehn Jahren fahren die Waggons der Linie „TrenoNatura“ durch die toskanische Provinz Siena. Diese hügelige Landschaft ist zweifellos eine der malerischsten Gegenden Italiens. Von Oldtimer-Triebwägen und Dampflokomotiven gezogen durchquert man das Val-d’Orcia-Tal und passiert die Städtchen Asciano, Trequanda, Montalcino, Monte Antico und Buonconvento. Reisende nach Chiusi können so zum Beispiel Sciano, Sant’Angelo Scalo und Monte Antico erreichen. Eine wirklich romantisches Erlebnis, diese Fahrt durch die Umgebung von Siena! An jeder beliebigen Haltestelle
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ALL ABOUT ITALY | Eisenbahnen, Emotionen und Erinnerungen
Eisenbahnen, Emotionen und Erinnerungen | ALL ABOUT ITALY
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kann man aussteigen, sich umsehen und später mit einem anderen Zug weiterreisen. Das gelöste Ticket ist nämlich für sämtliche Verbindungen auf diesen Strecken gültig und garantiert somit größtmögliche Flexibilität bei der Entdeckungstour zu den verborgenen Schätzen der Toskana. Im Herbst oder im Winter bietet sich ein Tagesausflug nach Torrenieri an, von wo aus eine Busverbindung nach San Quirico besteht. In diesem kleinen Ort findet nämlich ein buntes Olivenölfestival statt, oder man besucht vielleicht sogar gleich eine der hiesigen Olivenmühlen. Egal für was er sich entscheidet, dem Besucher bieten sich hier mehrere kulinarischen Verlockungen an: frisch gepresste Olivenöle, aus Oliven zubereitete, traditionelle Köstlichkeiten oder die mit Safran verfeinerten Gerichte, für die die Gegend berühmt ist. Mit den Zügen der ‚TrenoNatura-Linie‘ erreicht der Besucher zahlreiche Destinationen in der Provinz Siena, unter anderem 34 Museen. Einzigartige Kulturdenkmäler der Gegend sind ohne Auto problemlos und umweltschonend zu erreichen. Diese Art der Fortbewegung ermöglicht es den interessierten Reisenden, die kulturelle Identität und die lebendigen Traditionen dieser geschichtsträchtigen Provinz zu erkunden. Spezielle Touren zu den Themen Natur, Brauchtum, Volksfeste und lokale Spezialitäten werden ebenfalls angeboten. Weitere Informationen unter www.terresiena.it
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Unter der Woche nutzen Pendler auf dem Weg zur Arbeit oder zur Universität die Verbindung zwischen dem in Hinterland gelegenen Casella und der Hafenstadt Genua. Am Wochenende werden die Schienen von einem historischen Zug genutzt. Die vielbefahrene Trasse ist eine wichtige Verkehrsachse für die Region, gleichzeitig aber auch ein Anziehungspunkt für Touristen dank des spektakulären Streckenverlaufs und des fantastischen Panoramas. Wochenendausflügler erreichen mit dem Zug kleine Ausflugsorte wie Sant’Olcese oder Campi, von wo aus Wanderwege in die sogenannten ‚Forti di Genova‘ führen. So heißen die historischen Wälle, Befestigungsund Wehranlagen auf den die Stadt umgebenden Hügeln. Die Mauern ergeben das längste Ensemble dieser Art in Europa und nach der Chinesischen Mauer das zweitgrößte der Welt. Im Jahre 1989 fällte die Verwaltung der Zugverbindung Genua-Casella die Entscheidung, für Touristen ein besonderes Angebot einzurichten: Romantische Ausflüge zu den kleineren Städtchen und Ortschaften um Genua herum, zu denen man, gezogen von Zügen der Belle Epoque, auf spektakulären Bahntrassen mit fantastischen Aussichten über das Meer und in die Berglandschaft gelangt. Eine kleine ligurische Firma wurde mit diesem Auftrag betraut und restaurierte einige historische Waggons und Zugmaschinen, die sich noch in den firmeneigenen Depots fanden.
Gezogen werden die Waggons von einem altgedienten Veteranen, nämlich der ältesten noch funktionierenden Elektrolok Italiens, gebaut im Jahre 1924. Originalgetreu angestrichen in den Farben Rot und Crème und ausgestatten mit zahlreichen Originalbauteilen erlebt dieses Gefährt nun sozusagen seine zweite Jugend. Der Zug besteht aus einer Lok und drei Waggons und bietet insgesamt 129 Passagieren Platz. Die Bänke aus Eichenholz in den Passagierwaggons stammen aus dem Jahre 1929, sie sind verziert mit Bronze- und Messingapplikationen und stets blank poliert. In diesem Gefährt herrscht eine ganz spezielle, warme Atmosphäre wie in alten Zeiten und gerade für die gestressten Gemüter derjenigen, die in hektischere Zeiten hineingeboren wurden, hat diese Stimmung eine ganz besondere Anziehungskraft. Ideal ergänzt wird die spektakuläre Fahrt mit atemberaubenden Aussichten über steile Klippen auf das offene Meer von einem Aperitiv im Speisewagen. Ebenso bietet sich eine Unterbrechung der Fahrt an, um eines der an der Wegstrecke gelegenen Restaurants mit typisch ligurischer Küche zu besuchen. Mehr Informationen unter www.ferroviagenovacasella.it. In der Grenzregion zwischen Italien und der Schweiz windet sich die ‚Vigezzina‘ über schwindelerregende Höhen durch malerische Landschaften, durch beschauliche Täler und dichte Wälder. Diese Zuglinie verbindet das im Piemont
gelegene Domodossola mit Locarno im Tessin. An Sonnund Feiertagen kann man einen solchen Ausflug noch erweitern um eine Schifffahrt auf dem Lago Maggiore oder um einen Abstecher zum Wallfahrtsort Madonna del Sasso. Die sportlicheren unter den Besuchern können auch ihr Rad mitnehmen und von den in der Schweiz gelegenen Orten Camedo oder Pontebrolla aus eine rasante Fahrt bergab starten. Egal, welches Fortbewegungsmittel man nutz: Das beeindruckende Panorama wird einen jeden begeistern. Weitere Informationen unter www.vigezzina.com Die Originalroute verlief von Paris über München und Wien in das rumänische Giurgiu, wo die Reisenden die Donau überquerten, über eine andere Zugverbindung nach Warna an der Schwarzmeerküste fuhren und dann per Schiff nach Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, weiterreisten. Doch im Laufe der Jahre änderte sich die Route immer wieder einmal, wurde hier verkürzt und da ausgebaut- und es gab zahlreiche Konkurrenten, die sich des märchenhaften Namens bedienten und ebensolche Eleganz, Abenteuer und solchen Luxus versprachen. Die Rede ist hier natürlich vom geradezu sagenumwobenen ‚Orient-Express‘, dem Fünf-Sterne-Hotel auf Schienen, das seine Gäste exquisit umsorgte und das mit erlesenster Ausstattung aufwarten konnte. Heute verkehrt der ‚VeniceSimplon-Orient-Express‘ von März bis Oktober, also circa
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kann man aussteigen, sich umsehen und später mit einem anderen Zug weiterreisen. Das gelöste Ticket ist nämlich für sämtliche Verbindungen auf diesen Strecken gültig und garantiert somit größtmögliche Flexibilität bei der Entdeckungstour zu den verborgenen Schätzen der Toskana. Im Herbst oder im Winter bietet sich ein Tagesausflug nach Torrenieri an, von wo aus eine Busverbindung nach San Quirico besteht. In diesem kleinen Ort findet nämlich ein buntes Olivenölfestival statt, oder man besucht vielleicht sogar gleich eine der hiesigen Olivenmühlen. Egal für was er sich entscheidet, dem Besucher bieten sich hier mehrere kulinarischen Verlockungen an: frisch gepresste Olivenöle, aus Oliven zubereitete, traditionelle Köstlichkeiten oder die mit Safran verfeinerten Gerichte, für die die Gegend berühmt ist. Mit den Zügen der ‚TrenoNatura-Linie‘ erreicht der Besucher zahlreiche Destinationen in der Provinz Siena, unter anderem 34 Museen. Einzigartige Kulturdenkmäler der Gegend sind ohne Auto problemlos und umweltschonend zu erreichen. Diese Art der Fortbewegung ermöglicht es den interessierten Reisenden, die kulturelle Identität und die lebendigen Traditionen dieser geschichtsträchtigen Provinz zu erkunden. Spezielle Touren zu den Themen Natur, Brauchtum, Volksfeste und lokale Spezialitäten werden ebenfalls angeboten. Weitere Informationen unter www.terresiena.it
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Unter der Woche nutzen Pendler auf dem Weg zur Arbeit oder zur Universität die Verbindung zwischen dem in Hinterland gelegenen Casella und der Hafenstadt Genua. Am Wochenende werden die Schienen von einem historischen Zug genutzt. Die vielbefahrene Trasse ist eine wichtige Verkehrsachse für die Region, gleichzeitig aber auch ein Anziehungspunkt für Touristen dank des spektakulären Streckenverlaufs und des fantastischen Panoramas. Wochenendausflügler erreichen mit dem Zug kleine Ausflugsorte wie Sant’Olcese oder Campi, von wo aus Wanderwege in die sogenannten ‚Forti di Genova‘ führen. So heißen die historischen Wälle, Befestigungsund Wehranlagen auf den die Stadt umgebenden Hügeln. Die Mauern ergeben das längste Ensemble dieser Art in Europa und nach der Chinesischen Mauer das zweitgrößte der Welt. Im Jahre 1989 fällte die Verwaltung der Zugverbindung Genua-Casella die Entscheidung, für Touristen ein besonderes Angebot einzurichten: Romantische Ausflüge zu den kleineren Städtchen und Ortschaften um Genua herum, zu denen man, gezogen von Zügen der Belle Epoque, auf spektakulären Bahntrassen mit fantastischen Aussichten über das Meer und in die Berglandschaft gelangt. Eine kleine ligurische Firma wurde mit diesem Auftrag betraut und restaurierte einige historische Waggons und Zugmaschinen, die sich noch in den firmeneigenen Depots fanden.
Gezogen werden die Waggons von einem altgedienten Veteranen, nämlich der ältesten noch funktionierenden Elektrolok Italiens, gebaut im Jahre 1924. Originalgetreu angestrichen in den Farben Rot und Crème und ausgestatten mit zahlreichen Originalbauteilen erlebt dieses Gefährt nun sozusagen seine zweite Jugend. Der Zug besteht aus einer Lok und drei Waggons und bietet insgesamt 129 Passagieren Platz. Die Bänke aus Eichenholz in den Passagierwaggons stammen aus dem Jahre 1929, sie sind verziert mit Bronze- und Messingapplikationen und stets blank poliert. In diesem Gefährt herrscht eine ganz spezielle, warme Atmosphäre wie in alten Zeiten und gerade für die gestressten Gemüter derjenigen, die in hektischere Zeiten hineingeboren wurden, hat diese Stimmung eine ganz besondere Anziehungskraft. Ideal ergänzt wird die spektakuläre Fahrt mit atemberaubenden Aussichten über steile Klippen auf das offene Meer von einem Aperitiv im Speisewagen. Ebenso bietet sich eine Unterbrechung der Fahrt an, um eines der an der Wegstrecke gelegenen Restaurants mit typisch ligurischer Küche zu besuchen. Mehr Informationen unter www.ferroviagenovacasella.it. In der Grenzregion zwischen Italien und der Schweiz windet sich die ‚Vigezzina‘ über schwindelerregende Höhen durch malerische Landschaften, durch beschauliche Täler und dichte Wälder. Diese Zuglinie verbindet das im Piemont
gelegene Domodossola mit Locarno im Tessin. An Sonnund Feiertagen kann man einen solchen Ausflug noch erweitern um eine Schifffahrt auf dem Lago Maggiore oder um einen Abstecher zum Wallfahrtsort Madonna del Sasso. Die sportlicheren unter den Besuchern können auch ihr Rad mitnehmen und von den in der Schweiz gelegenen Orten Camedo oder Pontebrolla aus eine rasante Fahrt bergab starten. Egal, welches Fortbewegungsmittel man nutz: Das beeindruckende Panorama wird einen jeden begeistern. Weitere Informationen unter www.vigezzina.com Die Originalroute verlief von Paris über München und Wien in das rumänische Giurgiu, wo die Reisenden die Donau überquerten, über eine andere Zugverbindung nach Warna an der Schwarzmeerküste fuhren und dann per Schiff nach Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, weiterreisten. Doch im Laufe der Jahre änderte sich die Route immer wieder einmal, wurde hier verkürzt und da ausgebaut- und es gab zahlreiche Konkurrenten, die sich des märchenhaften Namens bedienten und ebensolche Eleganz, Abenteuer und solchen Luxus versprachen. Die Rede ist hier natürlich vom geradezu sagenumwobenen ‚Orient-Express‘, dem Fünf-Sterne-Hotel auf Schienen, das seine Gäste exquisit umsorgte und das mit erlesenster Ausstattung aufwarten konnte. Heute verkehrt der ‚VeniceSimplon-Orient-Express‘ von März bis Oktober, also circa
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ALL ABOUT ITALY | Eisenbahnen, Emotionen und Erinnerungen
30 Wochen im Jahr, auf seiner Stammstrecke Paris Venedig und zurück. Die Reisestrecke führt in der Regel über Basel, Zürich, Arlberg, Brenner und Verona, doch es werden ebenso Varianten mit Stationen in London, Rom, Budapest, Wien, Prag, Krakau und Istanbul angeboten. Eine Fahrt mit dem ‚Venice-Simplon-Orient-Express‘ ist ein Erlebnis unvergleichlicher Art. Der Zug besteht aus 17 blauen Wagen, elf davon sind Schlafwägen aus den Jahren 1926 und 1931. Um den Passagieren ein Reisegefühl wie anno dazumal zu verschaffen, wurden möglichst viele Details originalgetreu restauriert. Auch die Sanitärbereiche entsprechen somit den damaligen Vorstellungen: Heißwasser wird noch in jedem Abteil eigens bereitet, was bedeutet, dass Duschgelegenheiten gänzlich fehlen, weswegen üblicherweise eine längere Reise mit dem ‚Venice-Simplon-Orient-Express‘ alle zwei Tage von einer Hotelübernachtung unterbrochen wird. Weitere Informationen unter www.trenidilusso.com www.bahnurlaub.de
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Heutzutage kann man es als Luxus empfinden, einmal nicht gehetzt zu sein oder zu werden, nicht bloß auf dem Weg zu einem Ziel zu sein, sondern den Weg als Ziel begreifen zu können. Und unter dieser Prämisse stehen die hier vorgestellten Bahnreisen. Ziel und Zweck einer solchen Fahrt ist, sich auf die wunderschöne Umgebung, das angenehme Reiseerlebnis, die besondere Atmosphäre und das gemütliche Rattern der Räder einzulassen. Diesen Eindrücken wird ja während einer normalen Bahnreise meist keine weitere Aufmerksamkeit geschenkt, sie gehen in der Alltäglichkeit völlig unter. Und so mancher mag sich wundern, wie anders ihm eine Wegstrecke vorkommt, die er täglich auf der Fahrt zur Arbeit abgelenkt oder unaufmerksam zurücklegt und wie bezaubernd und neu sie ihm vorkommt, sobald er ein anderes Transportmittel - wie den historischen Zug - nutzt, dabei alle Zeit der Welt hat und seine Sinne wieder für das Besondere schärft.
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ALL ABOUT ITALY | Eisenbahnen, Emotionen und Erinnerungen
30 Wochen im Jahr, auf seiner Stammstrecke Paris Venedig und zurück. Die Reisestrecke führt in der Regel über Basel, Zürich, Arlberg, Brenner und Verona, doch es werden ebenso Varianten mit Stationen in London, Rom, Budapest, Wien, Prag, Krakau und Istanbul angeboten. Eine Fahrt mit dem ‚Venice-Simplon-Orient-Express‘ ist ein Erlebnis unvergleichlicher Art. Der Zug besteht aus 17 blauen Wagen, elf davon sind Schlafwägen aus den Jahren 1926 und 1931. Um den Passagieren ein Reisegefühl wie anno dazumal zu verschaffen, wurden möglichst viele Details originalgetreu restauriert. Auch die Sanitärbereiche entsprechen somit den damaligen Vorstellungen: Heißwasser wird noch in jedem Abteil eigens bereitet, was bedeutet, dass Duschgelegenheiten gänzlich fehlen, weswegen üblicherweise eine längere Reise mit dem ‚Venice-Simplon-Orient-Express‘ alle zwei Tage von einer Hotelübernachtung unterbrochen wird. Weitere Informationen unter www.trenidilusso.com www.bahnurlaub.de
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Heutzutage kann man es als Luxus empfinden, einmal nicht gehetzt zu sein oder zu werden, nicht bloß auf dem Weg zu einem Ziel zu sein, sondern den Weg als Ziel begreifen zu können. Und unter dieser Prämisse stehen die hier vorgestellten Bahnreisen. Ziel und Zweck einer solchen Fahrt ist, sich auf die wunderschöne Umgebung, das angenehme Reiseerlebnis, die besondere Atmosphäre und das gemütliche Rattern der Räder einzulassen. Diesen Eindrücken wird ja während einer normalen Bahnreise meist keine weitere Aufmerksamkeit geschenkt, sie gehen in der Alltäglichkeit völlig unter. Und so mancher mag sich wundern, wie anders ihm eine Wegstrecke vorkommt, die er täglich auf der Fahrt zur Arbeit abgelenkt oder unaufmerksam zurücklegt und wie bezaubernd und neu sie ihm vorkommt, sobald er ein anderes Transportmittel - wie den historischen Zug - nutzt, dabei alle Zeit der Welt hat und seine Sinne wieder für das Besondere schärft.
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ALL ABOUT ITALY | Das unterirdische Herz des antiken Roms
Das unterirdische Herz des antiken Roms | ALL ABOUT ITALY
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Es existiert noch ein anderes, vielen unbekanntes und teilweise unerforschtes Rom: Es ist dunkel und fremdartig, aber trotzdem Rom - nämlich der unterirdisch gelegene Teil dieser uralten Stadt. Er ist ebenso von Menschenhand geschaffen und besteht aus Katakomben, Mithräen (der persischen Gottheit Mithräus geweihte Kultstätte), Kellern, Gruben, aber auch ganzen Häusern, die einst Teil des Straßenbildes waren und dann verschüttet wurden.
J
ahrhundert um Jahrhundert, Schicht um Schicht wuchs diese schon seit ihrer Gründung sagenumwobene Stadt. Aber nicht das sichtbare Rom soll Thema sein, sondern das unsichtbare, schwer zugängliche, verborgene. Dieser Teil der Stadt ist mysteriös, voller Überraschungen und unerforschter Geheimnisse. Hier sind zerbrochene Tonscherben antiker Amphoren und Gebeine ebenso zu entdecken wie ganze Palastanlagen, Kerker, Stollen, Nekropolen, Zisternen, Nymphäen, Geheimgänge… Wasserversorgung, Kanalisation, Senkgruben, Schächte, Bohrlöcher, Aquädukte, das sind die Bauten, die planmäßig unterirdisch angelegt wurden. Und die alten Römer waren ja hervorragende Ingenieure, man denke nur an die ‚Cloaca Massima‘, die noch heute funktionstüchtig ist. In einer auf Hügeln gelegenen und von Sümpfen umgebenen Stadt war von Anfang an eines der drängendsten Probleme die
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Kanalisation und die Entwässerung über Drainagen. Aber in der Ewigen Stadt findet man unter dem Boden auch andere architektonische Hinterlassenschaften, beinahe bei jeder Grabung stößt man auf Überreste menschlicher Behausungen oder sonstiger Bauten. Rom wurde immer wieder von Erdbeben und Bränden heimgesucht, unzählige Male trat der Tiber über seine Ufer. So legten sich über Jahrhunderte Schicht um Schicht über den eigentlichen Untergrund, an manchen Stellen 25 Meter hoch. Darin verborgen sind mehr oder weniger gut erhaltenen Villen, Tempel und Nymphäen, wahre Schatzkammern für Historiker. Doch nicht allein auf die verschiedenen Katastrophen ist dieser Zustand zurückzuführen, sondern zum Großteil ist er auch dem Pragmatismus der Bevölkerung zu verdanken. Der Römer an sich wirft einfach nichts weg. Ein verlassenes oder beschädigtes Haus wurde nicht komplett abgerissen,
vielmehr wurde unter Verwendung noch brauchbarer Elemente das neue Haus auf das alte gebaut, das oftmals als Fundament diente, und auch für die neuen Mauern wurde noch brauchbares Material wiederverwendet. Der Wiederentdecker der ‚Domus Aurea‘ ahnte sicherlich nicht, wo er sich befand, vielleicht glaubte er, in einer Grabstätte gelandet zu sein, nachdem er mutig in ein finsteres Loch gestiegen war. Doch er befand sich in Neros spektakulärer Villa, deren Bauten sich über mehr als 80 Hektar erstreckten, und die bei einer großen Feuersbrunst im Jahre 64 n.Chr. zerstört wurde. Der Legende nach war es Nero selbst, der diesen Brand legen ließ. Die Wandmalereien in den Sälen geben heute nur mehr eine schwache Ahnung von der überwältigenden untergegangenen Pracht dieser Anlage. „Alles war mit Gold überzogen und mit Perlmutt verziert. Der Speisesaal war mit Elfenbein geschmückt,
es regnete Blüten, Parfüm konnte versprüht werden, um Wohlgerüche zu verbreiten. Der runde Hauptsaal drehte sich Tag und Nacht, dem Universum gleich“, schrieb Sueton, der im zweiten Jahrhundert nach Christus lebende römische Schriftsteller und Biograf. Die Herrlichkeit war jedoch nur von kurzer Dauer. Nach dem Tod des Kaisers Nero im Jahre 68 n.Chr. wurde dieser Monumentalbau te ilweise abgerissen beziehungsweise den Trajan-Thermen angegliedert (diese Gebäudeabschnitte sind bis heute erhalten). Starke winterliche Regenfälle schädigen immer wieder die Substanz, doch mittlerweile ist man sich dieses Problems bewusst geworden und hat entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet, um diese wertvollen Hinterlassenschaften der Geschichte zu schützen. In der Basilika San Clemente lassen sich die verschiedenen Aufschichtungen unter der heutigen Stadt gut erkennen
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ALL ABOUT ITALY | Das unterirdische Herz des antiken Roms
Das unterirdische Herz des antiken Roms | ALL ABOUT ITALY
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Es existiert noch ein anderes, vielen unbekanntes und teilweise unerforschtes Rom: Es ist dunkel und fremdartig, aber trotzdem Rom - nämlich der unterirdisch gelegene Teil dieser uralten Stadt. Er ist ebenso von Menschenhand geschaffen und besteht aus Katakomben, Mithräen (der persischen Gottheit Mithräus geweihte Kultstätte), Kellern, Gruben, aber auch ganzen Häusern, die einst Teil des Straßenbildes waren und dann verschüttet wurden.
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ahrhundert um Jahrhundert, Schicht um Schicht wuchs diese schon seit ihrer Gründung sagenumwobene Stadt. Aber nicht das sichtbare Rom soll Thema sein, sondern das unsichtbare, schwer zugängliche, verborgene. Dieser Teil der Stadt ist mysteriös, voller Überraschungen und unerforschter Geheimnisse. Hier sind zerbrochene Tonscherben antiker Amphoren und Gebeine ebenso zu entdecken wie ganze Palastanlagen, Kerker, Stollen, Nekropolen, Zisternen, Nymphäen, Geheimgänge… Wasserversorgung, Kanalisation, Senkgruben, Schächte, Bohrlöcher, Aquädukte, das sind die Bauten, die planmäßig unterirdisch angelegt wurden. Und die alten Römer waren ja hervorragende Ingenieure, man denke nur an die ‚Cloaca Massima‘, die noch heute funktionstüchtig ist. In einer auf Hügeln gelegenen und von Sümpfen umgebenen Stadt war von Anfang an eines der drängendsten Probleme die
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Kanalisation und die Entwässerung über Drainagen. Aber in der Ewigen Stadt findet man unter dem Boden auch andere architektonische Hinterlassenschaften, beinahe bei jeder Grabung stößt man auf Überreste menschlicher Behausungen oder sonstiger Bauten. Rom wurde immer wieder von Erdbeben und Bränden heimgesucht, unzählige Male trat der Tiber über seine Ufer. So legten sich über Jahrhunderte Schicht um Schicht über den eigentlichen Untergrund, an manchen Stellen 25 Meter hoch. Darin verborgen sind mehr oder weniger gut erhaltenen Villen, Tempel und Nymphäen, wahre Schatzkammern für Historiker. Doch nicht allein auf die verschiedenen Katastrophen ist dieser Zustand zurückzuführen, sondern zum Großteil ist er auch dem Pragmatismus der Bevölkerung zu verdanken. Der Römer an sich wirft einfach nichts weg. Ein verlassenes oder beschädigtes Haus wurde nicht komplett abgerissen,
vielmehr wurde unter Verwendung noch brauchbarer Elemente das neue Haus auf das alte gebaut, das oftmals als Fundament diente, und auch für die neuen Mauern wurde noch brauchbares Material wiederverwendet. Der Wiederentdecker der ‚Domus Aurea‘ ahnte sicherlich nicht, wo er sich befand, vielleicht glaubte er, in einer Grabstätte gelandet zu sein, nachdem er mutig in ein finsteres Loch gestiegen war. Doch er befand sich in Neros spektakulärer Villa, deren Bauten sich über mehr als 80 Hektar erstreckten, und die bei einer großen Feuersbrunst im Jahre 64 n.Chr. zerstört wurde. Der Legende nach war es Nero selbst, der diesen Brand legen ließ. Die Wandmalereien in den Sälen geben heute nur mehr eine schwache Ahnung von der überwältigenden untergegangenen Pracht dieser Anlage. „Alles war mit Gold überzogen und mit Perlmutt verziert. Der Speisesaal war mit Elfenbein geschmückt,
es regnete Blüten, Parfüm konnte versprüht werden, um Wohlgerüche zu verbreiten. Der runde Hauptsaal drehte sich Tag und Nacht, dem Universum gleich“, schrieb Sueton, der im zweiten Jahrhundert nach Christus lebende römische Schriftsteller und Biograf. Die Herrlichkeit war jedoch nur von kurzer Dauer. Nach dem Tod des Kaisers Nero im Jahre 68 n.Chr. wurde dieser Monumentalbau te ilweise abgerissen beziehungsweise den Trajan-Thermen angegliedert (diese Gebäudeabschnitte sind bis heute erhalten). Starke winterliche Regenfälle schädigen immer wieder die Substanz, doch mittlerweile ist man sich dieses Problems bewusst geworden und hat entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet, um diese wertvollen Hinterlassenschaften der Geschichte zu schützen. In der Basilika San Clemente lassen sich die verschiedenen Aufschichtungen unter der heutigen Stadt gut erkennen
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ALL ABOUT ITALY | Das unterirdische Herz des antiken Roms
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Das unterirdische Herz des antiken Roms | ALL ABOUT ITALY
und besichtigen. Hier sind mindestens drei historische Perioden vertreten. Auf aktueller Straßenhöhe steht eine Kirche aus dem 12. Jahrhundert. Darunter befindet sich ein Kirchenbau aus dem vierten Jahrhundert, und darunter wiederum ein Bau aus dem zweiten. Besonders wichtig für die Geschichts- und auch Sprachforschung ist der mittlere Teil aus dem vierten Jahrhundert. Aus dieser Zeit stammen nämlich einige wohl nicht autorisierte Freskenmalereien, die Comicstrips ähneln und deren Bildunterschriften frühe Nachweise eines sich später zum Italienischen weiterentwickelnden Vulgärlateins sind. So sind zum Beispiel einige Arbeiter oder Sklaven zu sehen, die angetrieben von einem Aufseher schwere Säulen schleppen, darunter ist zu lesen ‚Fili di pute traite‘, was hier nicht übersetzt werden soll. Teil des darunter liegenden Hauses war ein Mithräum, das wie so häufig von außen unscheinbar ist. Im Inneren ist der wunderschöne Tempel dieses persischen Kultes
vormittags möglich ist. Betritt man die Kirche und steigt die Stufen vom Altar aus hinunter, so gelangt man zu einer kleinen Tür, hinter der man nichts Spektakuläres erwarten würde, doch hier liegt der Eingang zum sogenannten ‚Titolo Equizio‘. Dieser große, dreischiffige Raum wird wiederum durch Säulen in sechs kleinere Bereiche unterteilt. Ursprünglich war dieser wohl Teil eines Hauses, das im dritten Jahrhundert nach Christus erbaut wurde und einem gewissen Equizio gehörte. Die Säulenhalle wurde später zu einer Markthalle oder einem Lagerraum umfunktioniert und schließlich im vierten Jahrhundert zu einer Kirche umgebaut, an die wiederum eine mysteriöse Grube angegliedert war, deren Sinn und Zweck bis heute unbekannt ist. Es herrscht noch immer eine besonders spirituelle Atmosphäre in diesen Räumen. In der Via dei Fori Imperiali steht die Kirche San Giuseppe dei Falegnami, also die des Heiligen Josefs dem Zimmermann.
gut erhalten, inklusive des Altares, auf dem man Stiere, die symbolisch für Wohlstand und Fruchtbarkeit standen, opferte. Auch unter den Caracalla-Thermen fand man ein Mithräum, inmitten eines Gewirrs aus Sälen, Nebenräumen und Korridoren, durch die die Brennstoffe für die Thermen und schmutzige Wäsche transportiert wurden. Aber dort ist der Tempel größer, was darauf hindeuten könnte, dass an dieser Stelle auch ein anderes Ritual der Sekte vollzogen wurde, nämlich die Taufe der ausschließlich männlichen Sektenmitglieder. Der Täufling begab sich hierfür in eine Grube, über der der Stier geopfert wurde, in Erwartung des noch warmen Blutes, das auf ihn tropfen sollte, um von ihm alle Unreinheit abzuwaschen….. Ein weiteres Faszinosum befindet sich unter der Basilika San Martino ai Monti in der Viale del Monte Oppio, allerdings kann man sie nur nach Voranmeldung beim Küster besichtigen, was normalerweise zwischen 8 Uhr und 11 Uhr
In deren Kellern befindet sich der Mamertinische Kerker, benannt nach Mamens, einer Gottheit der Sabiner, die dem Mars der Römer entspricht. Der obere Teil ist der eigentliche Mamertinische Kerker, der darunter liegende das sogenannten ‚Tullianum‘, benannt nach einer Quelle oder einer Zisterne, lateinisch ‚tullus‘. Die damaligen politischen Gefangenen wurden also in diesen dunklen, feuchten Kerker geworfen, wo sie dann auf die Vollstreckung ihres Urteils warteten, nämlich auf ihre Hinrichtung. Jugurtha, König der numidischen Massylier, und Vercingetorix, Anführer der im Jahre 49 v.Chr. von Julius Cäsar besiegten Gallier, verbrachten hier ihre letzten Tage und Stunden. Gemäß mittelalterlicher Legenden waren auch die Apostel Petrus und Paulus für neun Monate in diesem Kerker gefangen. Sie konnten aber fliehen, nachdem sie ihre Bewacher zum Christentum bekehrt hatten. Und angeblich war es auch der Heilige Petrus, der aus einem der Steine dieses Gefängnisses eine Quelle entspringen ließ.
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ALL ABOUT ITALY | Das unterirdische Herz des antiken Roms
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Das unterirdische Herz des antiken Roms | ALL ABOUT ITALY
und besichtigen. Hier sind mindestens drei historische Perioden vertreten. Auf aktueller Straßenhöhe steht eine Kirche aus dem 12. Jahrhundert. Darunter befindet sich ein Kirchenbau aus dem vierten Jahrhundert, und darunter wiederum ein Bau aus dem zweiten. Besonders wichtig für die Geschichts- und auch Sprachforschung ist der mittlere Teil aus dem vierten Jahrhundert. Aus dieser Zeit stammen nämlich einige wohl nicht autorisierte Freskenmalereien, die Comicstrips ähneln und deren Bildunterschriften frühe Nachweise eines sich später zum Italienischen weiterentwickelnden Vulgärlateins sind. So sind zum Beispiel einige Arbeiter oder Sklaven zu sehen, die angetrieben von einem Aufseher schwere Säulen schleppen, darunter ist zu lesen ‚Fili di pute traite‘, was hier nicht übersetzt werden soll. Teil des darunter liegenden Hauses war ein Mithräum, das wie so häufig von außen unscheinbar ist. Im Inneren ist der wunderschöne Tempel dieses persischen Kultes
vormittags möglich ist. Betritt man die Kirche und steigt die Stufen vom Altar aus hinunter, so gelangt man zu einer kleinen Tür, hinter der man nichts Spektakuläres erwarten würde, doch hier liegt der Eingang zum sogenannten ‚Titolo Equizio‘. Dieser große, dreischiffige Raum wird wiederum durch Säulen in sechs kleinere Bereiche unterteilt. Ursprünglich war dieser wohl Teil eines Hauses, das im dritten Jahrhundert nach Christus erbaut wurde und einem gewissen Equizio gehörte. Die Säulenhalle wurde später zu einer Markthalle oder einem Lagerraum umfunktioniert und schließlich im vierten Jahrhundert zu einer Kirche umgebaut, an die wiederum eine mysteriöse Grube angegliedert war, deren Sinn und Zweck bis heute unbekannt ist. Es herrscht noch immer eine besonders spirituelle Atmosphäre in diesen Räumen. In der Via dei Fori Imperiali steht die Kirche San Giuseppe dei Falegnami, also die des Heiligen Josefs dem Zimmermann.
gut erhalten, inklusive des Altares, auf dem man Stiere, die symbolisch für Wohlstand und Fruchtbarkeit standen, opferte. Auch unter den Caracalla-Thermen fand man ein Mithräum, inmitten eines Gewirrs aus Sälen, Nebenräumen und Korridoren, durch die die Brennstoffe für die Thermen und schmutzige Wäsche transportiert wurden. Aber dort ist der Tempel größer, was darauf hindeuten könnte, dass an dieser Stelle auch ein anderes Ritual der Sekte vollzogen wurde, nämlich die Taufe der ausschließlich männlichen Sektenmitglieder. Der Täufling begab sich hierfür in eine Grube, über der der Stier geopfert wurde, in Erwartung des noch warmen Blutes, das auf ihn tropfen sollte, um von ihm alle Unreinheit abzuwaschen….. Ein weiteres Faszinosum befindet sich unter der Basilika San Martino ai Monti in der Viale del Monte Oppio, allerdings kann man sie nur nach Voranmeldung beim Küster besichtigen, was normalerweise zwischen 8 Uhr und 11 Uhr
In deren Kellern befindet sich der Mamertinische Kerker, benannt nach Mamens, einer Gottheit der Sabiner, die dem Mars der Römer entspricht. Der obere Teil ist der eigentliche Mamertinische Kerker, der darunter liegende das sogenannten ‚Tullianum‘, benannt nach einer Quelle oder einer Zisterne, lateinisch ‚tullus‘. Die damaligen politischen Gefangenen wurden also in diesen dunklen, feuchten Kerker geworfen, wo sie dann auf die Vollstreckung ihres Urteils warteten, nämlich auf ihre Hinrichtung. Jugurtha, König der numidischen Massylier, und Vercingetorix, Anführer der im Jahre 49 v.Chr. von Julius Cäsar besiegten Gallier, verbrachten hier ihre letzten Tage und Stunden. Gemäß mittelalterlicher Legenden waren auch die Apostel Petrus und Paulus für neun Monate in diesem Kerker gefangen. Sie konnten aber fliehen, nachdem sie ihre Bewacher zum Christentum bekehrt hatten. Und angeblich war es auch der Heilige Petrus, der aus einem der Steine dieses Gefängnisses eine Quelle entspringen ließ.
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ALL ABOUT ITALY | Bei den Gladiatoren im Rom der Antike
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Bei den Gladiatoren im Rom der Antike
Die Gladiatoren der Via Appia Ein Leben war nicht viel wert bei den alten Römern. Und wenn man nun das Pech hatte, ausgerechnet ein Gladiator zu sein, so galt es so gut wie nichts. Verurteilte, Sklaven, Kriegsgefangene oder sonst Unerwünschte wurden Gladiatoren. Einige wenige Freie dienten sich aus eigenem Willen den Leitern der Gladiatorenschulen an und verdingten sich bis zu ihrem letzten Atemzug so ihr Leben, wobei sie kaum besser behandelt wurden als ihre unfreiwilligen Mitkämpfer.
G
ladiatoren, die sich durch ihre besondere Tapferkeit, ihre Stärke und ihren Siegeswillen auszeichneten, konnten Berühmtheit erlangen. Davon zeugt auch ein Graffito in Pompeji: Es zeigt zwei Männer im Kampf mit der Unterschrift „Celadus lässt die Frauen in Ohnmacht fallen“. In jenen Zeiten gab es ja kaum andere Zerstreuung und so strömten die Massen ins Stadion, wo zwar freie Sitzwahl galt, jeder jedoch sich seines Ranges im sozialen Gefüge bewusst war und dann den entsprechenden Platz einnahm. Das Kolosseum in Rom bot sage und schreibe 50.000 Zuschauern Platz! Die aus heutiger Sicht äußerst grausamen und brutalen Veranstaltungen wurden damals als adäquates Ziel für Familienausflüge erachtet. Die Römer liebten jede Art von Schauspiel, je bestialischer desto besser; sie wollten sich wohl ablenken von der Härte und Tristesse ihres eigenen kläglichen Daseins und dem täglichen Überlebenskampf. Die Bezeichnung ‚Gladiator‘ leitet sich ab vom lateinischen Wort ‚gladius‘ für Schwert. In Süditalien sind Grabmäler aus dem vierten Jahrhundert vor Christus zu finden, mit bemerkenswerten Abbildungen: Man sieht zwei bis zum Tod gegeneinander kämpfende Männer - diese Art des Kampfes geht wohl schon auf die Etrusker zurück. Kam bei einer solchen Auseinandersetzung ein bedeutender Mann ums Leben, so mussten auch seine Sklaven anschließend für ihn in den tödlichen Kampf ziehen, und so erfuhren sie die zweifelhafte Ehre, ihren Herrn auch auf seinem letzten Weg begleiten zu dürfen.
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| ALL ABOUT ITALY
Bei den alten Römern veranstalteten die Mächtigen und Reichen diese Spektakel, um sich beim gemeinen Volk anzubiedern. Es wurde kostenlos Essen ausgeteilt und den ganzen Tag über gab es allerlei bombastisches Zeremoniell und Hinrichtungen, Kämpfe zwischen Männern und ausgehungerten, wilden Tieren. Höhepunkt dieser Veranstaltung waren dann die Gladiatorenkämpfe. Falls der Herrscher zugegen war, entschied er, ob der Verlierer am Leben bleiben durfte oder nicht. Es war sein Privileg mit einer simplen Geste, Daumen nach oben oder nach unten, seinen Willen kund zu tun; ansonsten wurde diese Entscheidung dem Publikum überlassen.
Die alten Römer schätzen jede Art von Spektakel. Je grausamer und gewalttätiger, desto besser – so flüchtete man sich aus dem eigenen tristen Dasein. Diese Darbietungen gewannen im Laufe der Zeit noch an Brutalität und Blutrünstigkeit hinzu. Im Jahre 174 v.Chr. notierte ein Konsul: „In diesem Jahr gab es viele Gladiatorenkämpfe; viele nicht weiter erwähnenswert, eine Veranstaltung war jedoch herausragend. Titus Flaminius veranstaltete ein vier Tage dauerndes Spektakel
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ALL ABOUT ITALY | Bei den Gladiatoren im Rom der Antike
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Bei den Gladiatoren im Rom der Antike
Die Gladiatoren der Via Appia Ein Leben war nicht viel wert bei den alten Römern. Und wenn man nun das Pech hatte, ausgerechnet ein Gladiator zu sein, so galt es so gut wie nichts. Verurteilte, Sklaven, Kriegsgefangene oder sonst Unerwünschte wurden Gladiatoren. Einige wenige Freie dienten sich aus eigenem Willen den Leitern der Gladiatorenschulen an und verdingten sich bis zu ihrem letzten Atemzug so ihr Leben, wobei sie kaum besser behandelt wurden als ihre unfreiwilligen Mitkämpfer.
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ladiatoren, die sich durch ihre besondere Tapferkeit, ihre Stärke und ihren Siegeswillen auszeichneten, konnten Berühmtheit erlangen. Davon zeugt auch ein Graffito in Pompeji: Es zeigt zwei Männer im Kampf mit der Unterschrift „Celadus lässt die Frauen in Ohnmacht fallen“. In jenen Zeiten gab es ja kaum andere Zerstreuung und so strömten die Massen ins Stadion, wo zwar freie Sitzwahl galt, jeder jedoch sich seines Ranges im sozialen Gefüge bewusst war und dann den entsprechenden Platz einnahm. Das Kolosseum in Rom bot sage und schreibe 50.000 Zuschauern Platz! Die aus heutiger Sicht äußerst grausamen und brutalen Veranstaltungen wurden damals als adäquates Ziel für Familienausflüge erachtet. Die Römer liebten jede Art von Schauspiel, je bestialischer desto besser; sie wollten sich wohl ablenken von der Härte und Tristesse ihres eigenen kläglichen Daseins und dem täglichen Überlebenskampf. Die Bezeichnung ‚Gladiator‘ leitet sich ab vom lateinischen Wort ‚gladius‘ für Schwert. In Süditalien sind Grabmäler aus dem vierten Jahrhundert vor Christus zu finden, mit bemerkenswerten Abbildungen: Man sieht zwei bis zum Tod gegeneinander kämpfende Männer - diese Art des Kampfes geht wohl schon auf die Etrusker zurück. Kam bei einer solchen Auseinandersetzung ein bedeutender Mann ums Leben, so mussten auch seine Sklaven anschließend für ihn in den tödlichen Kampf ziehen, und so erfuhren sie die zweifelhafte Ehre, ihren Herrn auch auf seinem letzten Weg begleiten zu dürfen.
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Bei den alten Römern veranstalteten die Mächtigen und Reichen diese Spektakel, um sich beim gemeinen Volk anzubiedern. Es wurde kostenlos Essen ausgeteilt und den ganzen Tag über gab es allerlei bombastisches Zeremoniell und Hinrichtungen, Kämpfe zwischen Männern und ausgehungerten, wilden Tieren. Höhepunkt dieser Veranstaltung waren dann die Gladiatorenkämpfe. Falls der Herrscher zugegen war, entschied er, ob der Verlierer am Leben bleiben durfte oder nicht. Es war sein Privileg mit einer simplen Geste, Daumen nach oben oder nach unten, seinen Willen kund zu tun; ansonsten wurde diese Entscheidung dem Publikum überlassen.
Die alten Römer schätzen jede Art von Spektakel. Je grausamer und gewalttätiger, desto besser – so flüchtete man sich aus dem eigenen tristen Dasein. Diese Darbietungen gewannen im Laufe der Zeit noch an Brutalität und Blutrünstigkeit hinzu. Im Jahre 174 v.Chr. notierte ein Konsul: „In diesem Jahr gab es viele Gladiatorenkämpfe; viele nicht weiter erwähnenswert, eine Veranstaltung war jedoch herausragend. Titus Flaminius veranstaltete ein vier Tage dauerndes Spektakel
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ALL ABOUT ITALY | Bei den Gladiatoren im Rom der Antike
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Bei den Gladiatoren im Rom der Antike
zur Erinnerung an seinen verstorbenen Vater. Es wurde kostenlos Fleisch verteilt, es gab ein großes Bankett und ein Unterhaltungsprogramm mit verschiedenen Darbietungen. Höhepunkt war aber ein Kampf, an dem 74 Gladiatoren beteiligt waren.“ Im Jahre 64 v.Chr. wiederum war es Julius Cäsar, dessen Popularität zu diesem Zeitpunkt einen Tiefststand erreichte, der ebenfalls zu Erinnerung an seinen verstorbenen Vater ähnliche Spiele veranstaltete. Etwas verspätet, möchte man meinen, denn der Todeszeitpunkt lag schon 20 Jahre zurück. Wie auch immer, Julius Cäsar toppte Titus Flaminius mit 320 Gladiatoren. Die Gladiatoren waren in sogenannten ‚ludi‘ (Schulen) untergebracht, wo sie einem harten, geradezu militärischen Drill unterworfen waren. Sie wurden in unterschiedlichen Kampftechniken ausgebildet und mussten ein fast unvorstellbar hartes Trainingsprogramm absolvieren. Im Gegenzug wurden sie untergebracht, mit ausreichend Essen versorgt und betreut- um schließlich gewinnbringend in den Ring geschickt zu werden. Solche ‚ludi‘ waren für ihre Betreiber als Eigentümer der Gladiatoren ein lukratives Geschäft. Die Ausrichter der Spiele mussten den Schulen hohe Kompensationszahlungen leisten beim Tod eines der Gladiatoren. Wenn es einem von ihnen gelang, mehrere Kämpfe zu überleben, konnte es vorkommen, dass er frei gelassen wurde und ein normales Leben führen durfte. Diese längst vergangenen Tage sind Geschichte, aber heute leben in Rom einige Männer, die sich zu ‚Gruppo Storico Romano‘ zusammengeschlossen haben, um die Erinnerungen an eben diese Zeiten wach zu halten- ohne dabei gewalttätig zu sein natürlich! Vor etwa 20 Jahren taten sich fünf Freunde zusammen und beschlossen, möglichst originalgetreu das damalige Leben im alten Rom nachzustellen. Sie gründeten zu diesem Zweck sogar eine eigene Gesellschaft. Insbesondere die Lebensumstände der Gladiatoren, Vestalinnen, Legionäre, Konsuln und Cäsaren interessierten sie. Mittlerweile ist ‚Gruppo Storico Romano‘ in vielerlei Hinsicht aktiv, offizieller Partner der Hauptstadt und Veranstalter zahlreicher historischer Festivals, außerdem wurde unter der Ägide des Vereins ein Museum errichtet. Jeder der zahlreichen Mitglieder trägt übrigens einen lateinischen Namen und das Hauptquartier an der Via Appia Antica könnte als authentisch durchgehen. Hier verwandeln sich ganz normale römische Männer in Gladiatoren: Sie legen ihr schweres, originalgetreues Rüstzeug an. Nachdem die Gruppe im Laufe der Jahre Mitglieder und Versiertheit hinzugewonnen hat, erreichen sie heute Einladungen aus der ganzen Welt. Von Newcastle bis Shanghai, von Bulgarien bis Boston kommen Einladungen; sie werden gebeten, bei Dokumentationen mitzuwirken und immer sollen sie zeigen, wie das Leben damals ausgesehen hat: Sie sollen römische Lager errichten, Schaukämpfe austragen, Rituale vollziehen und so das Publikum unterhalten und unterrichten. Man ist stolz und glücklich über dieses Interesse und deshalb bietet man auch entsprechende Schnupperkurse an. Start dieser Kurse ist immer eine kurze Einführung in das Legionärs- und Gladiatorenleben von damals. Im Museum erläutert der ‚Zenturio‘ dabei auch in gutem
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Englisch mitreißend die Details, und erzählt z.B., dass die Legionäre angehalten wurden, sich den ganzen Körper, also nicht nur den Kopf, sondern auch die Schultern, die Brust, Arme und Beine, zu rasieren und sich regelmäßig zu waschen, um so Läusebefall zu vermeiden. Julius Cäsar soll gesagt haben, dass auch wenn seine Legionäre zart dufteten, sie doch hart kämpften. Ein Rasierpinsel, wie ihn die Legionäre benutzten, ist eines der Ausstellungsstücke. So werden die angehenden Gladiatoren an das Thema herangeführt, bevor es dann in den Hof geht, wo sie die Grundlagen des Schwertkampfes erlernen sollen selbstverständlich mit Holzschwertern. Eigentlich übten ja auch die römischen Gladiatoren ursprünglich mit echten Schwertern, doch nach dem Aufstand 73 v.Chr. unter der Führung des Spartakus, bei dem es ihm und vielen seiner Anhänger gelang, auszubrechen und zahlreiche Waffen mitzunehmen, ließ man die Gladiatoren mit
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Holzschwertern trainieren und stattete sie erst in der Arena, von wo aus keinerlei Fluchtmöglichkeiten mehr bestanden, mit echten Waffen aus. Die hölzerne Variante trug den Namen ‚rudis‘ und man bekam nach zehn siegreichen Kämpfen sein eigenes ‚rudis‘ ausgehändigt - es wurde zum Symbol für das hart erkämpfte Ende der Sklaverei, für die Freiheit. Übrigens bedeutet ‚rena‘ ‚Sand‘ im Lateinischen, die ‚Arena‘ ist also der Sand, auf dem die Gladiatoren kämpfen. Wenn man allerdings wirklicher Fan der Gladiatoren und ihrer Geschichte ist, so kann man sich auch zu einem zweimonatigen Kurs anmelden, um alles über dieses Thema zu erfahren. Selbstverständlich wird man diese Ausbildung lebend überstehen, doch man wird sich zweifelsohne ein anderer sein nach dieser Zeit: neue Freunde, ein gestählter und kampferprobter Körper,… vorausgesetzt natürlich, der Zenturio hebt den Daumen!
Vor etwa 20 Jahren wurde in Rom die Idee geboren, das Leben der Gladiatoren in der Antike möglichst detailgetreu nachstellen zu wollen.
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ALL ABOUT ITALY | Bei den Gladiatoren im Rom der Antike
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Bei den Gladiatoren im Rom der Antike
zur Erinnerung an seinen verstorbenen Vater. Es wurde kostenlos Fleisch verteilt, es gab ein großes Bankett und ein Unterhaltungsprogramm mit verschiedenen Darbietungen. Höhepunkt war aber ein Kampf, an dem 74 Gladiatoren beteiligt waren.“ Im Jahre 64 v.Chr. wiederum war es Julius Cäsar, dessen Popularität zu diesem Zeitpunkt einen Tiefststand erreichte, der ebenfalls zu Erinnerung an seinen verstorbenen Vater ähnliche Spiele veranstaltete. Etwas verspätet, möchte man meinen, denn der Todeszeitpunkt lag schon 20 Jahre zurück. Wie auch immer, Julius Cäsar toppte Titus Flaminius mit 320 Gladiatoren. Die Gladiatoren waren in sogenannten ‚ludi‘ (Schulen) untergebracht, wo sie einem harten, geradezu militärischen Drill unterworfen waren. Sie wurden in unterschiedlichen Kampftechniken ausgebildet und mussten ein fast unvorstellbar hartes Trainingsprogramm absolvieren. Im Gegenzug wurden sie untergebracht, mit ausreichend Essen versorgt und betreut- um schließlich gewinnbringend in den Ring geschickt zu werden. Solche ‚ludi‘ waren für ihre Betreiber als Eigentümer der Gladiatoren ein lukratives Geschäft. Die Ausrichter der Spiele mussten den Schulen hohe Kompensationszahlungen leisten beim Tod eines der Gladiatoren. Wenn es einem von ihnen gelang, mehrere Kämpfe zu überleben, konnte es vorkommen, dass er frei gelassen wurde und ein normales Leben führen durfte. Diese längst vergangenen Tage sind Geschichte, aber heute leben in Rom einige Männer, die sich zu ‚Gruppo Storico Romano‘ zusammengeschlossen haben, um die Erinnerungen an eben diese Zeiten wach zu halten- ohne dabei gewalttätig zu sein natürlich! Vor etwa 20 Jahren taten sich fünf Freunde zusammen und beschlossen, möglichst originalgetreu das damalige Leben im alten Rom nachzustellen. Sie gründeten zu diesem Zweck sogar eine eigene Gesellschaft. Insbesondere die Lebensumstände der Gladiatoren, Vestalinnen, Legionäre, Konsuln und Cäsaren interessierten sie. Mittlerweile ist ‚Gruppo Storico Romano‘ in vielerlei Hinsicht aktiv, offizieller Partner der Hauptstadt und Veranstalter zahlreicher historischer Festivals, außerdem wurde unter der Ägide des Vereins ein Museum errichtet. Jeder der zahlreichen Mitglieder trägt übrigens einen lateinischen Namen und das Hauptquartier an der Via Appia Antica könnte als authentisch durchgehen. Hier verwandeln sich ganz normale römische Männer in Gladiatoren: Sie legen ihr schweres, originalgetreues Rüstzeug an. Nachdem die Gruppe im Laufe der Jahre Mitglieder und Versiertheit hinzugewonnen hat, erreichen sie heute Einladungen aus der ganzen Welt. Von Newcastle bis Shanghai, von Bulgarien bis Boston kommen Einladungen; sie werden gebeten, bei Dokumentationen mitzuwirken und immer sollen sie zeigen, wie das Leben damals ausgesehen hat: Sie sollen römische Lager errichten, Schaukämpfe austragen, Rituale vollziehen und so das Publikum unterhalten und unterrichten. Man ist stolz und glücklich über dieses Interesse und deshalb bietet man auch entsprechende Schnupperkurse an. Start dieser Kurse ist immer eine kurze Einführung in das Legionärs- und Gladiatorenleben von damals. Im Museum erläutert der ‚Zenturio‘ dabei auch in gutem
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Englisch mitreißend die Details, und erzählt z.B., dass die Legionäre angehalten wurden, sich den ganzen Körper, also nicht nur den Kopf, sondern auch die Schultern, die Brust, Arme und Beine, zu rasieren und sich regelmäßig zu waschen, um so Läusebefall zu vermeiden. Julius Cäsar soll gesagt haben, dass auch wenn seine Legionäre zart dufteten, sie doch hart kämpften. Ein Rasierpinsel, wie ihn die Legionäre benutzten, ist eines der Ausstellungsstücke. So werden die angehenden Gladiatoren an das Thema herangeführt, bevor es dann in den Hof geht, wo sie die Grundlagen des Schwertkampfes erlernen sollen selbstverständlich mit Holzschwertern. Eigentlich übten ja auch die römischen Gladiatoren ursprünglich mit echten Schwertern, doch nach dem Aufstand 73 v.Chr. unter der Führung des Spartakus, bei dem es ihm und vielen seiner Anhänger gelang, auszubrechen und zahlreiche Waffen mitzunehmen, ließ man die Gladiatoren mit
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Holzschwertern trainieren und stattete sie erst in der Arena, von wo aus keinerlei Fluchtmöglichkeiten mehr bestanden, mit echten Waffen aus. Die hölzerne Variante trug den Namen ‚rudis‘ und man bekam nach zehn siegreichen Kämpfen sein eigenes ‚rudis‘ ausgehändigt - es wurde zum Symbol für das hart erkämpfte Ende der Sklaverei, für die Freiheit. Übrigens bedeutet ‚rena‘ ‚Sand‘ im Lateinischen, die ‚Arena‘ ist also der Sand, auf dem die Gladiatoren kämpfen. Wenn man allerdings wirklicher Fan der Gladiatoren und ihrer Geschichte ist, so kann man sich auch zu einem zweimonatigen Kurs anmelden, um alles über dieses Thema zu erfahren. Selbstverständlich wird man diese Ausbildung lebend überstehen, doch man wird sich zweifelsohne ein anderer sein nach dieser Zeit: neue Freunde, ein gestählter und kampferprobter Körper,… vorausgesetzt natürlich, der Zenturio hebt den Daumen!
Vor etwa 20 Jahren wurde in Rom die Idee geboren, das Leben der Gladiatoren in der Antike möglichst detailgetreu nachstellen zu wollen.
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ALL ABOUT ITALY | Erkundungstour durch San Marino
Erkundungstour durch San Marino | ALL ABOUT ITALY
San Marino – xxx Seit Jahrhunderten xxx unabhängig
xxx
Der Kleinstaat San Marino mit seinen neun Gemeinden erstreckt sich über insgesamt 55 Hektar und wurde am 7. Juli 2008 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen.
D
ie Republik San Marino ist eine Enklave und somit vollständig von italienischem Staatsgebiet umgegeben. Seit seiner Gründung im 13. Jahrhundert hat San Marino den Hauptstadt-Status des Stadtstaates, dessen Staatsgebiet seit 1463 nahezu unverändert geblieben ist. Befestigungsanlagen, Amtsgebäude, Palazzi bedeutender Adelsfamilien und öffentliche Plätze zeugen von der besonderen Bedeutung dieser Ansiedlung, die geschützt wird durch mehrere Befestigungsanlagen und Bollwerke. Von architektonischer und kultureller Bedeutung sind daneben noch die Klöster San Francesco (1361) und Santa Chiara (1565-1609), der Regierungspalast und andere Verwaltungsgebäude, das Theater Titano (1777) und die neoklassizistische Basilika (1835-1838). Von herausragendem Interesse, nicht nur für den Staat San Marino, sondern für die Allgemeinheit, sind sogenannte ‚immaterielle Gemeingüter‘, also staatliche Institutionen, die seit dem 13. Jahrhundert ohne Unterbrechung die Souveränität des Gemeinwesens repräsentieren. Der kleinen Republik stehen stets zwei Staatsoberhäupter (Capitani Reggenti) vor, deren Amtszeit auf sechs Monate begrenzt ist. Exekutive, Judikative und Legislative liegen in den Händen des ‚Großen und Allgemeinen Rats (Consiglio Grande e Generale), des ‚Staatskongresses‘ (Congresso di Stato), des ‚Rats der Familienoberhäupter‘ (Arengo), des ‚Rats der Zwölf‘ (Consiglio dei Dodici) und bei den neun Gemeinderäten, die von den neun ‚Castelli‘ genannten Gemeinden der Republik entsandt werden. Das historische Zentrum der Stadt San Marino weist noch heute eine gesunde und gewachsene Bevölkerungsstruktur auf. Die unwegsame Lage auf dem Monte Titano verhinderte die Ansiedlung von Industrie und größeren Gewerbeanlagen, so dass die Bebauung über Jahrhunderte hinweg weitgehend unangetastet blieb. Der dritte Mauerring aus dem 15. Jahrhundert umschließt den Stadtkern und wie sich aus Vergleichen mit historischen Karten des Katasteramtes ergibt, so wurden in diesem Gebiet erst im 19. und 20. Jahrhundert einige wenige, größere Umbauten vorgenommen, so dass dieses historische Zentrum am Monte Titano sozusagen zu Stein gewordene Geschichte ist. Hier wird Kultur und Tradition geradezu greifbar, hier sind an
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jeder Ecke Zeugnisse der Souveränität und des Bürgersinns der Einwohner anzutreffen. Nachdem im 15. Jahrhundert endgültig eine Serie kriegerischer Auseinandersetzungen mit der Familie Malatesta beendet wurde, sind die Grenzen San Marinos seither nahezu unverändert. Borgo Maggiore am Fuße des Monte Titano ist die bevölkerungsreichste Gemeinde und zentraler Marktplatz. Die Amtseinführung der beiden Staatsoberhäupter, der sogenannten ‚Capitani Reggenti‘ ist ein traditionsreiches, aufwändiges Ritual. Drei historische Stätten sind Schauplatz für die unterschiedlichen Phasen des Zeremoniells: Im Thronsaal des Valloni-Palastes empfangen die neu gewählten Staatsoberhäupter wichtige Botschafter befreundeter Nationen. In der Basilika von San Marino thronen die noch amtierenden Staatsoberhäupter. Im ‚Saal des Großen und Allgemeinen Rates‘ des Regierungspalastes leisten die neuen Staatsoberhäupter ihren Amtseid auf Lateinisch, während im Hintergrund die Militärkapelle die Nationalhymne spielt. Hier erhalten sie auch von ihren Vorgängern ein weiteres Insignium der Macht, nämlich den Kragen des Großmeister des Ordens von San Marino. Das historische Zentrum, das sich über Piazza della Libertà, Piazzale Domus Plebis, Piazza Garibaldi, Piazza del Titano, Contrada delle Mura, Contrada Omagnano und Contrada Omerelli erstreckt, dient ebenfalls als Kulisse für geschichtsträchtige und pompöse Zeremonien. Der Legende nach gründete in der Spätzeit des Römischen Reiches der nach seinem Tod heilig gesprochene Marino am Monte Titano eine Gemeinde. Die erste urkundliche Erwähnung der Ansiedlung, genauer einer kleinen Klosteranlage, stammt aus dem 6. nachchristlichen Jahrhundert. Seit Mitte des 13. Jahrhunderts verfügt San Marino über eine eigene Verfassung und ein Dokument aus dem Jahre 1296 zeugt erstmals von der Unabhängigkeit des Kleinstaates. Bereits in der Verfassung von 1295-1302 werden die bis heute gültigen Statuten für Staatsaufbau und -institutionen festgelegt. Ebenfalls aus dieser Zeit stammen die noch heute erkennbaren städtebaulichen Strukturen des Zentrums: Am Süd-West-Ende der erste Turm (‚Rocca‘ oder ‚Guaita‘ genannt) auf dem Gipfel des Berges, an den ein vom ersten Mauerring umgebener kleiner Bereich anschließt.
Ph Goffredo Taddei
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San Marino – xxx Seit Jahrhunderten xxx unabhängig
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Der Kleinstaat San Marino mit seinen neun Gemeinden erstreckt sich über insgesamt 55 Hektar und wurde am 7. Juli 2008 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen.
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ie Republik San Marino ist eine Enklave und somit vollständig von italienischem Staatsgebiet umgegeben. Seit seiner Gründung im 13. Jahrhundert hat San Marino den Hauptstadt-Status des Stadtstaates, dessen Staatsgebiet seit 1463 nahezu unverändert geblieben ist. Befestigungsanlagen, Amtsgebäude, Palazzi bedeutender Adelsfamilien und öffentliche Plätze zeugen von der besonderen Bedeutung dieser Ansiedlung, die geschützt wird durch mehrere Befestigungsanlagen und Bollwerke. Von architektonischer und kultureller Bedeutung sind daneben noch die Klöster San Francesco (1361) und Santa Chiara (1565-1609), der Regierungspalast und andere Verwaltungsgebäude, das Theater Titano (1777) und die neoklassizistische Basilika (1835-1838). Von herausragendem Interesse, nicht nur für den Staat San Marino, sondern für die Allgemeinheit, sind sogenannte ‚immaterielle Gemeingüter‘, also staatliche Institutionen, die seit dem 13. Jahrhundert ohne Unterbrechung die Souveränität des Gemeinwesens repräsentieren. Der kleinen Republik stehen stets zwei Staatsoberhäupter (Capitani Reggenti) vor, deren Amtszeit auf sechs Monate begrenzt ist. Exekutive, Judikative und Legislative liegen in den Händen des ‚Großen und Allgemeinen Rats (Consiglio Grande e Generale), des ‚Staatskongresses‘ (Congresso di Stato), des ‚Rats der Familienoberhäupter‘ (Arengo), des ‚Rats der Zwölf‘ (Consiglio dei Dodici) und bei den neun Gemeinderäten, die von den neun ‚Castelli‘ genannten Gemeinden der Republik entsandt werden. Das historische Zentrum der Stadt San Marino weist noch heute eine gesunde und gewachsene Bevölkerungsstruktur auf. Die unwegsame Lage auf dem Monte Titano verhinderte die Ansiedlung von Industrie und größeren Gewerbeanlagen, so dass die Bebauung über Jahrhunderte hinweg weitgehend unangetastet blieb. Der dritte Mauerring aus dem 15. Jahrhundert umschließt den Stadtkern und wie sich aus Vergleichen mit historischen Karten des Katasteramtes ergibt, so wurden in diesem Gebiet erst im 19. und 20. Jahrhundert einige wenige, größere Umbauten vorgenommen, so dass dieses historische Zentrum am Monte Titano sozusagen zu Stein gewordene Geschichte ist. Hier wird Kultur und Tradition geradezu greifbar, hier sind an
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jeder Ecke Zeugnisse der Souveränität und des Bürgersinns der Einwohner anzutreffen. Nachdem im 15. Jahrhundert endgültig eine Serie kriegerischer Auseinandersetzungen mit der Familie Malatesta beendet wurde, sind die Grenzen San Marinos seither nahezu unverändert. Borgo Maggiore am Fuße des Monte Titano ist die bevölkerungsreichste Gemeinde und zentraler Marktplatz. Die Amtseinführung der beiden Staatsoberhäupter, der sogenannten ‚Capitani Reggenti‘ ist ein traditionsreiches, aufwändiges Ritual. Drei historische Stätten sind Schauplatz für die unterschiedlichen Phasen des Zeremoniells: Im Thronsaal des Valloni-Palastes empfangen die neu gewählten Staatsoberhäupter wichtige Botschafter befreundeter Nationen. In der Basilika von San Marino thronen die noch amtierenden Staatsoberhäupter. Im ‚Saal des Großen und Allgemeinen Rates‘ des Regierungspalastes leisten die neuen Staatsoberhäupter ihren Amtseid auf Lateinisch, während im Hintergrund die Militärkapelle die Nationalhymne spielt. Hier erhalten sie auch von ihren Vorgängern ein weiteres Insignium der Macht, nämlich den Kragen des Großmeister des Ordens von San Marino. Das historische Zentrum, das sich über Piazza della Libertà, Piazzale Domus Plebis, Piazza Garibaldi, Piazza del Titano, Contrada delle Mura, Contrada Omagnano und Contrada Omerelli erstreckt, dient ebenfalls als Kulisse für geschichtsträchtige und pompöse Zeremonien. Der Legende nach gründete in der Spätzeit des Römischen Reiches der nach seinem Tod heilig gesprochene Marino am Monte Titano eine Gemeinde. Die erste urkundliche Erwähnung der Ansiedlung, genauer einer kleinen Klosteranlage, stammt aus dem 6. nachchristlichen Jahrhundert. Seit Mitte des 13. Jahrhunderts verfügt San Marino über eine eigene Verfassung und ein Dokument aus dem Jahre 1296 zeugt erstmals von der Unabhängigkeit des Kleinstaates. Bereits in der Verfassung von 1295-1302 werden die bis heute gültigen Statuten für Staatsaufbau und -institutionen festgelegt. Ebenfalls aus dieser Zeit stammen die noch heute erkennbaren städtebaulichen Strukturen des Zentrums: Am Süd-West-Ende der erste Turm (‚Rocca‘ oder ‚Guaita‘ genannt) auf dem Gipfel des Berges, an den ein vom ersten Mauerring umgebener kleiner Bereich anschließt.
Ph Goffredo Taddei
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Ph Goffredo Taddei
xxx xxx xxx Ph Goffredo Taddei
Im Norden die Kirche mit einem westlich anschließenden, bebautem Gebiet. Der Bereich des Borgo Maggiore am Fuße des Monte Titano begann sich ebenfalls zu entwickeln. Im 13. und 14. Jahrhundert wurde die zweite Stadtmauer errichtet, die nun ein sehr viel größeres Gebiet schützend umfasst und eine weitere Kirche und ein nördlich gelegenes Viertel integrierte. Einige Teile dieser Stadtmauer existieren bis heute und wurden teilweise restauriert. Zur gleichen Zeit wurden weitere Wehrtürme am südlichen Rand des Monte Titano errichtet, sie heißen ‚Cesta‘ (oder ‚Fratta‘) und ‚Montale‘. Außerhalb dieser Mauern wurde in den 1360er Jahren der Hauptteil des Klosters San Francesco errichtet, zusammen mit der ältesten noch erhaltenen Kirche der Republik. Gegen Mitte des 15. Jahrhunderts wurde der dritte Mauerring mit drei Toren gezogen. Damit einher ging eine wesentliche Erweiterung des Stadtgebietes in westlicher Richtung. Diese Mauern wurden im 16. Jahrhundert weiter
ph Marcello Montemaggi
Ph Ufficio di Stato per il Turismo
verstärkt und in den Jahren 1549 und 1559 durch zwei Bastionen ergänzt.1463 erhält San Marino verschiedene Gebiete zugesprochen, die zuvor der Herrschaft der Küstenstadt Rimini unterstanden. Im 16. Jahrhundert wurde südlich der Stadtmauern ein Kapuzinerkloster gebaut, während das Kloster Santa Chiara und die meisten Palazzi einflussreicher Familien entlang der Straße Contrada Omerelli errichtet wurden. Mit ihren Prachtbauten wollte der Adel seine Bedeutung und seinen Reichtum demonstrieren. Die beiden wichtigsten baulichen Ergänzungen des 19. Jahrhunderts sind die neo-klassizistische Basilika (begonnen 1825), die an Stelle einer abgerissenen Kirche gebaut wurde, und der neo-gotische Regierungspalast (1884-1894). Vor allem dieses Gebäude versinnbildlicht die Umstrukturierung und Modernisierung des Staates unter Berücksichtigung seiner mittelalterlichen Traditionen. Die Souveränität San Marinos wird im Jahre 1862 vertraglich
vom noch jungen Königreich Italien anerkannt. Die erste Volkszählung innerhalb des Staatsgebietes wurde 1865 durchgeführt. In den Jahren 1925 bis 1940 restaurierte der Architekt Gino Zani die drei Türme, die Wehrmauern, das Theater Titano, einige Wohnhäuser und die Fassade der Kirche San Francesco. Er beaufsichtigte außerdem die Bauarbeiten an der Piazza Sant’Agata, der neuen Via Donna Felicissima und die Erweiterung des Krankenhauses della Misericordia. Im Jahr 1935 entwickelte er ein Projekt für das gesamte historische Zentrum, das nur zum Teil umgesetzt wurde. ICOMOS hat anerkannt, dass das für die Eintragung vorgeschlagene Kulturgut historische Bedeutung besitzt. Der unabhängige Kleinstaat San Marino, in dem seit dem Mittelalter eine demokratische Verfassung gilt, ist im Sinne der Statuten eine außergewöhnliche Ausnahme von internationaler Bedeutung. San Marino wurde am 7. Juli 2008 durch einstimmigen Beschluss des Komitees in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. www.visitsanmarino.com Dossier ICOMOS (Beratungsgremium der UNESCO) zur Vorlage der Bewerbung von San Marino auf Eintrag in die Liste des Weltkulturerbes.
“Une société ne peut vivre, se perpetuer en se renouvelant, qu’en couronnant la réalité par l’immaginaire.Peu de pays expriment aussi bien que San Marino dans ses formes visibile la réussite d’un destin.” Jacques Le Goff
ph Goffredo Taddei
ph Roberto Santolini
Ph Goffredo Taddei
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ph Filippo Righi
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Ph Goffredo Taddei
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Im Norden die Kirche mit einem westlich anschließenden, bebautem Gebiet. Der Bereich des Borgo Maggiore am Fuße des Monte Titano begann sich ebenfalls zu entwickeln. Im 13. und 14. Jahrhundert wurde die zweite Stadtmauer errichtet, die nun ein sehr viel größeres Gebiet schützend umfasst und eine weitere Kirche und ein nördlich gelegenes Viertel integrierte. Einige Teile dieser Stadtmauer existieren bis heute und wurden teilweise restauriert. Zur gleichen Zeit wurden weitere Wehrtürme am südlichen Rand des Monte Titano errichtet, sie heißen ‚Cesta‘ (oder ‚Fratta‘) und ‚Montale‘. Außerhalb dieser Mauern wurde in den 1360er Jahren der Hauptteil des Klosters San Francesco errichtet, zusammen mit der ältesten noch erhaltenen Kirche der Republik. Gegen Mitte des 15. Jahrhunderts wurde der dritte Mauerring mit drei Toren gezogen. Damit einher ging eine wesentliche Erweiterung des Stadtgebietes in westlicher Richtung. Diese Mauern wurden im 16. Jahrhundert weiter
ph Marcello Montemaggi
Ph Ufficio di Stato per il Turismo
verstärkt und in den Jahren 1549 und 1559 durch zwei Bastionen ergänzt.1463 erhält San Marino verschiedene Gebiete zugesprochen, die zuvor der Herrschaft der Küstenstadt Rimini unterstanden. Im 16. Jahrhundert wurde südlich der Stadtmauern ein Kapuzinerkloster gebaut, während das Kloster Santa Chiara und die meisten Palazzi einflussreicher Familien entlang der Straße Contrada Omerelli errichtet wurden. Mit ihren Prachtbauten wollte der Adel seine Bedeutung und seinen Reichtum demonstrieren. Die beiden wichtigsten baulichen Ergänzungen des 19. Jahrhunderts sind die neo-klassizistische Basilika (begonnen 1825), die an Stelle einer abgerissenen Kirche gebaut wurde, und der neo-gotische Regierungspalast (1884-1894). Vor allem dieses Gebäude versinnbildlicht die Umstrukturierung und Modernisierung des Staates unter Berücksichtigung seiner mittelalterlichen Traditionen. Die Souveränität San Marinos wird im Jahre 1862 vertraglich
vom noch jungen Königreich Italien anerkannt. Die erste Volkszählung innerhalb des Staatsgebietes wurde 1865 durchgeführt. In den Jahren 1925 bis 1940 restaurierte der Architekt Gino Zani die drei Türme, die Wehrmauern, das Theater Titano, einige Wohnhäuser und die Fassade der Kirche San Francesco. Er beaufsichtigte außerdem die Bauarbeiten an der Piazza Sant’Agata, der neuen Via Donna Felicissima und die Erweiterung des Krankenhauses della Misericordia. Im Jahr 1935 entwickelte er ein Projekt für das gesamte historische Zentrum, das nur zum Teil umgesetzt wurde. ICOMOS hat anerkannt, dass das für die Eintragung vorgeschlagene Kulturgut historische Bedeutung besitzt. Der unabhängige Kleinstaat San Marino, in dem seit dem Mittelalter eine demokratische Verfassung gilt, ist im Sinne der Statuten eine außergewöhnliche Ausnahme von internationaler Bedeutung. San Marino wurde am 7. Juli 2008 durch einstimmigen Beschluss des Komitees in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. www.visitsanmarino.com Dossier ICOMOS (Beratungsgremium der UNESCO) zur Vorlage der Bewerbung von San Marino auf Eintrag in die Liste des Weltkulturerbes.
“Une société ne peut vivre, se perpetuer en se renouvelant, qu’en couronnant la réalité par l’immaginaire.Peu de pays expriment aussi bien que San Marino dans ses formes visibile la réussite d’un destin.” Jacques Le Goff
ph Goffredo Taddei
ph Roberto Santolini
Ph Goffredo Taddei
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ALL ABOUT ITALY | Wellness und Luxus in der Mailänder Altstadt
Wellness und Luxus in der Mailänder Altstadt
| ALL ABOUT ITALY
Four Seasons Hotel Mailand Mitten in der lombardischen Metropole und doch ungestört liegt dieses Hotel. Stimmungsvolles Ambiente, detailverliebte Ausstattung, kulinarische Avantgarde und ein SPA der Extraklasse machen es zur Top-Destination in Norditalien.
Das ‘Four Seasons’ in Mailand befindet sich in einem restaurierten mittelalterlichen Konvet aus dem 15. Jahrhundert und verfügt über 118 Zimmer und Suiten. Zwischen Via Montenapoleone und Via della Spiga in der beschaulichen Via Gesù gelegen, bietet es seinen Besuchern Exklusivität und Ruhe. Trotzdem sind die namhaften Modehäuser der norditalienischen Metropole und auch das Bankenviertel nur wenige Schritte enfernt. Durch die Eingangshalle kommt man in den bezaubernden Innenhof der Anlage. Die Laube ist wie die gesamte Gartenanlage als Verweis auf den Konvet zu verstehen, der hier ursprünglich einmal stand. Renaissance-Fresken und
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andere dekorative Elemente aus dieser Epoche sind noch heute in der Lobby und in einer der Suiten zu entdecken. Um den Gästen möglichst viel Ruhe und erholsamen Schlaf zu ermöglichen, und das inmitten eines der beliebtesten und belebtesten Stadtviertel Mailands, gehen sämtliche Zimmer und Suiten auf einen der Innenhöfe hinaus oder sie liegen an der ruhigen Via Gesù. Großzügig geschnitten, gut ausgestattet und praktisch konzipiert sind die 118 Zimmer, darunter 41 Suiten - und darüber hinaus wahre Schmuckstücke. Fresken, Säulen, Innehöfe… diese architektonischen Details verweisen auf die Vergangenheit des Gebäudes
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Four Seasons Hotel Mailand Mitten in der lombardischen Metropole und doch ungestört liegt dieses Hotel. Stimmungsvolles Ambiente, detailverliebte Ausstattung, kulinarische Avantgarde und ein SPA der Extraklasse machen es zur Top-Destination in Norditalien.
Das ‘Four Seasons’ in Mailand befindet sich in einem restaurierten mittelalterlichen Konvet aus dem 15. Jahrhundert und verfügt über 118 Zimmer und Suiten. Zwischen Via Montenapoleone und Via della Spiga in der beschaulichen Via Gesù gelegen, bietet es seinen Besuchern Exklusivität und Ruhe. Trotzdem sind die namhaften Modehäuser der norditalienischen Metropole und auch das Bankenviertel nur wenige Schritte enfernt. Durch die Eingangshalle kommt man in den bezaubernden Innenhof der Anlage. Die Laube ist wie die gesamte Gartenanlage als Verweis auf den Konvet zu verstehen, der hier ursprünglich einmal stand. Renaissance-Fresken und
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andere dekorative Elemente aus dieser Epoche sind noch heute in der Lobby und in einer der Suiten zu entdecken. Um den Gästen möglichst viel Ruhe und erholsamen Schlaf zu ermöglichen, und das inmitten eines der beliebtesten und belebtesten Stadtviertel Mailands, gehen sämtliche Zimmer und Suiten auf einen der Innenhöfe hinaus oder sie liegen an der ruhigen Via Gesù. Großzügig geschnitten, gut ausgestattet und praktisch konzipiert sind die 118 Zimmer, darunter 41 Suiten - und darüber hinaus wahre Schmuckstücke. Fresken, Säulen, Innehöfe… diese architektonischen Details verweisen auf die Vergangenheit des Gebäudes
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und wurden harmonisch in die Konzipierung eingefügt. Durchaus ebenbürtig sind die hochwertigen Parkettböden, Murano-Glas-Lampen sowie die technologische Ausstattung und die Körperpflegesets von Acqua di Parma, Dieses Zusammenspiel ergibt die raffinierte Synthese aus zeitgenössischem Design und traditioneller italienischer Eleganz. Jedes einzelne Zimmer steht für italienisches Design: Die verwendten Stoffe stammen aus dem Hause Fortuny, die Handtücher sind von der Firma Frette, die Teppiche sind handgeknüpft, die Möbel aus poliertem Maulbeerfeigen- und Birnenholz wurden exklusiv für dieses Hotel gefertigt. Auch die technologische Ausstattung ist vom Feinsten:
Ein ruhiger Ausgangspunkt für Entdeckungsreisen ins quirlige Mailand. Die mehrsprachigen Concierges stehen den Gästen mit Rat und Tat zur Seite. High-Speed-Internet-Zugang, Flachbildschirme, DVDPlayer. Die großzügig geschnittenen, marmoverkleideten Bäder verfügen jeweils über eine große Badewanne, Bidet, Dusche, Fußbodenheizung, und spezielle Spiegel mit AntiBeschlag-Beschichtung.
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und wurden harmonisch in die Konzipierung eingefügt. Durchaus ebenbürtig sind die hochwertigen Parkettböden, Murano-Glas-Lampen sowie die technologische Ausstattung und die Körperpflegesets von Acqua di Parma, Dieses Zusammenspiel ergibt die raffinierte Synthese aus zeitgenössischem Design und traditioneller italienischer Eleganz. Jedes einzelne Zimmer steht für italienisches Design: Die verwendten Stoffe stammen aus dem Hause Fortuny, die Handtücher sind von der Firma Frette, die Teppiche sind handgeknüpft, die Möbel aus poliertem Maulbeerfeigen- und Birnenholz wurden exklusiv für dieses Hotel gefertigt. Auch die technologische Ausstattung ist vom Feinsten:
Ein ruhiger Ausgangspunkt für Entdeckungsreisen ins quirlige Mailand. Die mehrsprachigen Concierges stehen den Gästen mit Rat und Tat zur Seite. High-Speed-Internet-Zugang, Flachbildschirme, DVDPlayer. Die großzügig geschnittenen, marmoverkleideten Bäder verfügen jeweils über eine große Badewanne, Bidet, Dusche, Fußbodenheizung, und spezielle Spiegel mit AntiBeschlag-Beschichtung.
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ALL ABOUT ITALY | Wellness und Luxus in der Mailänder Altstadt
Wellness und Luxus in der Mailänder Altstadt
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Die Gäste des ‘Four Seasons’ Hotels können rund um die Uhr Speisen und Getränke des Hotel-Restaurants “La Veranda” bestellen. Eines der besten Restaurants Mailands und weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und gerühmt ist das “Il Teatro”: Hier verführt Chefkoch Sergio Mei mit seinen kulinarischen Kreationen jeden Genießer. “Il Foyer” heißt die Lounge-Bar des ‘Four Seasons’, die sich in der ehemaligen Kirche des Konvents befindet: Hier kann man in urbaner Atmosphäre entspannen, Gleichgesinnte treffen, einen Imbiss, Aperitiv oder auch
Sowohl Feinschmecker wie auch Kindergaumen werden im Restaurant “Il Teatro” auf ihre Kosten kommen, denn hier tischt man mediterrane Klassiker saisonal inspiriert auf. einen Digestiv einnehmen. An den Wänden sind Skizzen des Bühnenbildners Filippo Peroni zu bewundern, die er während seiner Zeit an der Scala fertigte (1849-1867). Weitere Entspannung bieten die Wellness-Angebote des Hotels. Ob im eigenen Zimmer oder im Wellness-Bereich des Hotels, die regenerativen Anwendungen und Massagen
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Die Gäste des ‘Four Seasons’ Hotels können rund um die Uhr Speisen und Getränke des Hotel-Restaurants “La Veranda” bestellen. Eines der besten Restaurants Mailands und weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und gerühmt ist das “Il Teatro”: Hier verführt Chefkoch Sergio Mei mit seinen kulinarischen Kreationen jeden Genießer. “Il Foyer” heißt die Lounge-Bar des ‘Four Seasons’, die sich in der ehemaligen Kirche des Konvents befindet: Hier kann man in urbaner Atmosphäre entspannen, Gleichgesinnte treffen, einen Imbiss, Aperitiv oder auch
Sowohl Feinschmecker wie auch Kindergaumen werden im Restaurant “Il Teatro” auf ihre Kosten kommen, denn hier tischt man mediterrane Klassiker saisonal inspiriert auf. einen Digestiv einnehmen. An den Wänden sind Skizzen des Bühnenbildners Filippo Peroni zu bewundern, die er während seiner Zeit an der Scala fertigte (1849-1867). Weitere Entspannung bieten die Wellness-Angebote des Hotels. Ob im eigenen Zimmer oder im Wellness-Bereich des Hotels, die regenerativen Anwendungen und Massagen
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werden immer von qualifizierten Fachkräften ausgeführt, das gleiche gilt für Pediküre und Maniküre. Der von der Architektin Patricia Urquiola entworfene Spa-Bereich des ‘Four Seasons’ Hotel steht auch externen Besuchern offen. Auf einer Fläche von 800m² finden sich 7 Behandlungsräume für individuelle Anwendungen, Sauna, Türkisches Bad, Pool, Jacuzzi, Friseursalon und der rund um die Uhr geöffnete Fitness-Bereich. Das Angbot wird vervollständigt durch spezielle Gesichtskuren auf der Basis von Kaviar und Gold, Anti-Aging-Anwendungen auch für die männliche Haut und entgiftende, straffende und revitalisierende Körperbehandlungen. Daneben kann jeder Gast den Caroli Health Club oder das GF Ferrè Spa, die nur wenige Schritte vom Hotel entfernt liegen, besuchen. Außerdem verfügt das ‘Four Seasons’Hotel über sieben hervorragend ausgestattete Konferenzräume für jede Art von Zusammenkunft, ob Meeting, Präsentation oder Arbeitstreffen. Four Seasons Hotel Milano Via Gesù 6/8 20121 Mailand/ Italien Tel: 0039/02/77088 Fax: 0039/02/7708 5000 www.fourseasons.com/milan
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werden immer von qualifizierten Fachkräften ausgeführt, das gleiche gilt für Pediküre und Maniküre. Der von der Architektin Patricia Urquiola entworfene Spa-Bereich des ‘Four Seasons’ Hotel steht auch externen Besuchern offen. Auf einer Fläche von 800m² finden sich 7 Behandlungsräume für individuelle Anwendungen, Sauna, Türkisches Bad, Pool, Jacuzzi, Friseursalon und der rund um die Uhr geöffnete Fitness-Bereich. Das Angbot wird vervollständigt durch spezielle Gesichtskuren auf der Basis von Kaviar und Gold, Anti-Aging-Anwendungen auch für die männliche Haut und entgiftende, straffende und revitalisierende Körperbehandlungen. Daneben kann jeder Gast den Caroli Health Club oder das GF Ferrè Spa, die nur wenige Schritte vom Hotel entfernt liegen, besuchen. Außerdem verfügt das ‘Four Seasons’Hotel über sieben hervorragend ausgestattete Konferenzräume für jede Art von Zusammenkunft, ob Meeting, Präsentation oder Arbeitstreffen. Four Seasons Hotel Milano Via Gesù 6/8 20121 Mailand/ Italien Tel: 0039/02/77088 Fax: 0039/02/7708 5000 www.fourseasons.com/milan
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ALL ABOUT ITALY | Italian Fashion
Italian Fashion
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Attolini: Internationale Ikone des italienischen Stils Neapolitanische Schneiderkunst par Excellence, das ist Attolini. Heute ist das Haus nicht nur daf端r bekannt, extravagante und perfekt geschnittene Herrenoberbekleidung zu fertigen, sondern vor allem Botschafter des italienischen Geschmacks zu sein. Attolini-Boutiquen sind auf f端nf Kontinenten zu finden.
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Attolini: Internationale Ikone des italienischen Stils Neapolitanische Schneiderkunst par Excellence, das ist Attolini. Heute ist das Haus nicht nur daf端r bekannt, extravagante und perfekt geschnittene Herrenoberbekleidung zu fertigen, sondern vor allem Botschafter des italienischen Geschmacks zu sein. Attolini-Boutiquen sind auf f端nf Kontinenten zu finden.
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lles begann im Jahre 1930, als ein neapolitanischer Schneider mit Namen Vincenzo Attolini eine geradezu revolutionäre Idee hatte: Er überarbeitete das klassische Jackett aus dem angelsächsischen Raum, ließ die Wattierung weg, überarbeitete Schulterpartien und Futter und schuf so ein schlichtes und trotzdem elegantes Kleidungsstück für den Herren. Dieser neue Jacken-Typus, der sich ähnlich wie ein Cardigan oder ein Überzieher trägt, ebenso bequem und leicht, wurde zu einer Stilikone, unübertroffen bis heute. Nicht nur Berühmheiten wie Totò, De Sica, Mastroianni oder Clark Gable trugen dieses Modell, auch der italienische König Vittorio Emanuele III und sogar der Herzog von Windsor, der sich in eine Kreation Vincenzo Attolinis verliebte, als er über die Piazzetta di Capri schlenderte. In den späten Achzigern wurden die Entwürfe Vincenzos gewissenhaft und mit Könnerschaft von seinem Sohn Cesare wieder aufgelegt und überarbeitet. Der Sohn war Schneider wie sein Vater geworden, und in diesem Metier in Turin äußerst erfolgreich, als er sich dazu entschloss, wieder in seine Heimatstadt Neapel zurückzukehren. Zusammen mit seinen Söhnen eröffnete er ein neues Atelier in Casalnuovo, einer kleinen Gemeinde vor den Toren Neapels, die den Ruf genießt, besonders viele und begabte Schneider hervorzubringen.
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Italian Fashion
Im diesem Atelier arbeiten heute 130 Schneider und Näher, die täglich 50 Teile fertigen, wozu ihnen Schere, Fingerhut, Nadel und Faden zur Verfügung stehen. Hier vollführt man täglich einen Balanceakt, wie Massimiliano Attolini erklärt: “Auf einefache und ungezwungene Weise wollen wir hier jeden Tag aufs Neue eine Synthese aus Tradition und Moderne erschaffen- das ist sehr kompliziert!” Tatsächlich stecken zwischen 25 und 30 Arbeitsstunden in einem einzigen Attolini-Kleidungsstück. Jeder Näher und Schneider ist dabei auf einen bestimmten Arbeitsschritt spezialisiert und führt auch nur diesen aus- in Perfektion. Vincenzo Attolini pflegte zu sagen, dass ein guter Schneider makellose Kleider für makelhafte Körper fertigt. Eine wahre Kunst, die große Könnerschaft voraussetzt. Die Kollektion. Eine Lektion in Sachen Stil. Bei der diesjährigen Frühlings/ Sommer-Kollektion setzt Attolini noch einmal auf das traditionelle Schneiderhandwerk, allerdings mit absolut heutigem Styling. Noch schmalere und klarere Silhouetten, Erdfarben, weiche Linien: das sind die Eckpfeiler der neuen Kollektion im Zeichen der Leichtigkeit. Das ist die harmonische Fortsetzung einer Entwicklung, wie sie vor 80 Jahren in einer kleinen Straße in Neapel begann: geradezu revolutionäre Schneiderkunst mit Augenmaß.
Massimiliano und Giuseppe Attolini haben dieses Erbe angetreten und führen das Unternehmen im Sinne ihres Vaters und Großvaters. Sie suchen immer wieder neue Anregungen und Inspiration, um den unablässig ablaufenden und fruchtbaren Prozess nicht abreißen zu lassen und damit die Tradition des Hauses fortzuführen. Das vorläufige Ergebnis kann man in der aktuellen Kollektion bewundern, deren Auhängeschild ist immer noch das Jackett ist. Meine Damen und Herren: Das Jackett Im Sommer 2013 trägt der Herr raffiniert geschnittene Jacketts, die den Eindruck ungeheurer Leichtigkeit vermitteln und gleichzeitig von großer Eleganz sind. Der Träger strahlt eine Gelassenheit und Ungezwungenheit aus und ist trotzdem perfekt gekleidet, denn der Sitz ist immer korrekt. Weiche, aber gleichzeitig klar definierte Linien sorgen für ein bequemes und angenehmes Tragegefühl, genau das richtige für die schwül-heiße Jahreszeit. Nach allen Regeln der Kunst dieses Handwerks werden nobelste Stoffe verarbeitet. Unbestrittene Hauptdarsteller sind Woll-, Leinen- und Baumwollstoffe neben Mischgeweben aus Wolle, Leinen und Baumwolle, die exklusiv für Cesare Attolini von Lieferanten aus Italien und England gefertigt werden. Daraus entstehen elegante,
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Seit 1930, seit mittlerweile drei Generationen, steht Attolini für Eleganz und unübertroffenes Handwerk. harmonische Silhouetten, typisch für die Arbeiten aus dem Hause Attolini, von dessen Jacketts man wirklich sagen kann, dass sie sich wie eine zweite Haut tragen. Diese zeitlos-schönen Entwürfe sind stilprägend für diese Kollektion, wie für alle vorangegangenen auch schon. Hier wird die Tradition der 70er Jahre erfolgreich fortgeführtdamals sorgte Cesare Attolini für großes Aufsehen! Und seine Entwürfe werden heute modern interpretiert. In Anspielung auf einen berühmten italienischen KinoRegisseur, für den Cesare Attolinoi damals das erste maßgeschneiderte Jackett fertigte, wählte er das “L” als Reminiszenz. Man wählte natürliche, elegante und ausdrucksstarke Farbtöne: nicht wegzudenken ist die Farbe Blau in allen Schattierungen, begleitet von Khaki, Safari und sämtlichen Abtönungen von Nussbraun und Kastanie. Das Futter ist jeweils ganz klassisch-zurückhaltend Tonin-Ton gehalten.
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lles begann im Jahre 1930, als ein neapolitanischer Schneider mit Namen Vincenzo Attolini eine geradezu revolutionäre Idee hatte: Er überarbeitete das klassische Jackett aus dem angelsächsischen Raum, ließ die Wattierung weg, überarbeitete Schulterpartien und Futter und schuf so ein schlichtes und trotzdem elegantes Kleidungsstück für den Herren. Dieser neue Jacken-Typus, der sich ähnlich wie ein Cardigan oder ein Überzieher trägt, ebenso bequem und leicht, wurde zu einer Stilikone, unübertroffen bis heute. Nicht nur Berühmheiten wie Totò, De Sica, Mastroianni oder Clark Gable trugen dieses Modell, auch der italienische König Vittorio Emanuele III und sogar der Herzog von Windsor, der sich in eine Kreation Vincenzo Attolinis verliebte, als er über die Piazzetta di Capri schlenderte. In den späten Achzigern wurden die Entwürfe Vincenzos gewissenhaft und mit Könnerschaft von seinem Sohn Cesare wieder aufgelegt und überarbeitet. Der Sohn war Schneider wie sein Vater geworden, und in diesem Metier in Turin äußerst erfolgreich, als er sich dazu entschloss, wieder in seine Heimatstadt Neapel zurückzukehren. Zusammen mit seinen Söhnen eröffnete er ein neues Atelier in Casalnuovo, einer kleinen Gemeinde vor den Toren Neapels, die den Ruf genießt, besonders viele und begabte Schneider hervorzubringen.
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Im diesem Atelier arbeiten heute 130 Schneider und Näher, die täglich 50 Teile fertigen, wozu ihnen Schere, Fingerhut, Nadel und Faden zur Verfügung stehen. Hier vollführt man täglich einen Balanceakt, wie Massimiliano Attolini erklärt: “Auf einefache und ungezwungene Weise wollen wir hier jeden Tag aufs Neue eine Synthese aus Tradition und Moderne erschaffen- das ist sehr kompliziert!” Tatsächlich stecken zwischen 25 und 30 Arbeitsstunden in einem einzigen Attolini-Kleidungsstück. Jeder Näher und Schneider ist dabei auf einen bestimmten Arbeitsschritt spezialisiert und führt auch nur diesen aus- in Perfektion. Vincenzo Attolini pflegte zu sagen, dass ein guter Schneider makellose Kleider für makelhafte Körper fertigt. Eine wahre Kunst, die große Könnerschaft voraussetzt. Die Kollektion. Eine Lektion in Sachen Stil. Bei der diesjährigen Frühlings/ Sommer-Kollektion setzt Attolini noch einmal auf das traditionelle Schneiderhandwerk, allerdings mit absolut heutigem Styling. Noch schmalere und klarere Silhouetten, Erdfarben, weiche Linien: das sind die Eckpfeiler der neuen Kollektion im Zeichen der Leichtigkeit. Das ist die harmonische Fortsetzung einer Entwicklung, wie sie vor 80 Jahren in einer kleinen Straße in Neapel begann: geradezu revolutionäre Schneiderkunst mit Augenmaß.
Massimiliano und Giuseppe Attolini haben dieses Erbe angetreten und führen das Unternehmen im Sinne ihres Vaters und Großvaters. Sie suchen immer wieder neue Anregungen und Inspiration, um den unablässig ablaufenden und fruchtbaren Prozess nicht abreißen zu lassen und damit die Tradition des Hauses fortzuführen. Das vorläufige Ergebnis kann man in der aktuellen Kollektion bewundern, deren Auhängeschild ist immer noch das Jackett ist. Meine Damen und Herren: Das Jackett Im Sommer 2013 trägt der Herr raffiniert geschnittene Jacketts, die den Eindruck ungeheurer Leichtigkeit vermitteln und gleichzeitig von großer Eleganz sind. Der Träger strahlt eine Gelassenheit und Ungezwungenheit aus und ist trotzdem perfekt gekleidet, denn der Sitz ist immer korrekt. Weiche, aber gleichzeitig klar definierte Linien sorgen für ein bequemes und angenehmes Tragegefühl, genau das richtige für die schwül-heiße Jahreszeit. Nach allen Regeln der Kunst dieses Handwerks werden nobelste Stoffe verarbeitet. Unbestrittene Hauptdarsteller sind Woll-, Leinen- und Baumwollstoffe neben Mischgeweben aus Wolle, Leinen und Baumwolle, die exklusiv für Cesare Attolini von Lieferanten aus Italien und England gefertigt werden. Daraus entstehen elegante,
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Seit 1930, seit mittlerweile drei Generationen, steht Attolini für Eleganz und unübertroffenes Handwerk. harmonische Silhouetten, typisch für die Arbeiten aus dem Hause Attolini, von dessen Jacketts man wirklich sagen kann, dass sie sich wie eine zweite Haut tragen. Diese zeitlos-schönen Entwürfe sind stilprägend für diese Kollektion, wie für alle vorangegangenen auch schon. Hier wird die Tradition der 70er Jahre erfolgreich fortgeführtdamals sorgte Cesare Attolini für großes Aufsehen! Und seine Entwürfe werden heute modern interpretiert. In Anspielung auf einen berühmten italienischen KinoRegisseur, für den Cesare Attolinoi damals das erste maßgeschneiderte Jackett fertigte, wählte er das “L” als Reminiszenz. Man wählte natürliche, elegante und ausdrucksstarke Farbtöne: nicht wegzudenken ist die Farbe Blau in allen Schattierungen, begleitet von Khaki, Safari und sämtlichen Abtönungen von Nussbraun und Kastanie. Das Futter ist jeweils ganz klassisch-zurückhaltend Tonin-Ton gehalten.
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Die Hosen Im Vergleich zu den vergangenen Jahren sind die Hosen dieser Saison nicht mehr ganz so enganliegend, vielmehr etwas weiter und weicher geschnitten. So wurden sie bequemer zu tragen und strahle dennoch die Eleganz aus, für die das Hause Attolini steht. Dass sie sämtlich handgefertigt sind, ist fast überflüssig zu erwähnen. Daneben bietet Cesare Attolini noch wunderbare leichte Überjacken, passend zum Frühlingswetter, an. Gefüttert sind diese Jacken ausschließlich und feinsäuberlich mit Stoffen aus der ‘Private Collection’ des neapolitanischen Hauses. Auch sie sind Beispiele für Raffinesse und zwanglose Eleganz.
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Und dann noch die sportlichen Hosen Ebenfalls handwerklich gefertigt, sind sie ein weiteres Beispiel für die große Schneiderkunst Neapels und Attolinis. Sie können zu den Jacketts getragen werden oder aber zu legereren Anlässen auch einfach mit einem der exklusiven Hemden oder den Polo-Shirts der Kollektion. Ein außergewöhnliches Modell sind dabei die Jeans aus japanischem Denim mit Webkante, vollständig handgefertigt und von beeindruckender Qualität. Diese Teile der Kollektion sollten ein Verweis auf die Vergangenheit sein. Ungeachtet des hohen Preises werden diese Modelle von den Käufern sehr stark nachgefragt.
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Die Hosen Im Vergleich zu den vergangenen Jahren sind die Hosen dieser Saison nicht mehr ganz so enganliegend, vielmehr etwas weiter und weicher geschnitten. So wurden sie bequemer zu tragen und strahle dennoch die Eleganz aus, für die das Hause Attolini steht. Dass sie sämtlich handgefertigt sind, ist fast überflüssig zu erwähnen. Daneben bietet Cesare Attolini noch wunderbare leichte Überjacken, passend zum Frühlingswetter, an. Gefüttert sind diese Jacken ausschließlich und feinsäuberlich mit Stoffen aus der ‘Private Collection’ des neapolitanischen Hauses. Auch sie sind Beispiele für Raffinesse und zwanglose Eleganz.
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Und dann noch die sportlichen Hosen Ebenfalls handwerklich gefertigt, sind sie ein weiteres Beispiel für die große Schneiderkunst Neapels und Attolinis. Sie können zu den Jacketts getragen werden oder aber zu legereren Anlässen auch einfach mit einem der exklusiven Hemden oder den Polo-Shirts der Kollektion. Ein außergewöhnliches Modell sind dabei die Jeans aus japanischem Denim mit Webkante, vollständig handgefertigt und von beeindruckender Qualität. Diese Teile der Kollektion sollten ein Verweis auf die Vergangenheit sein. Ungeachtet des hohen Preises werden diese Modelle von den Käufern sehr stark nachgefragt.
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Die Strickwaren Sehr gesucht und kaum zu finden sind die ebenfalls verarbeiteten Stoffe aus “Sea Island” der Stärke 45. Sie machen aus diesen Kleidungsstücken Unikate. Diese Teile trägt man vorzugsweise zu sportlich geschnittenen Hosen und Raincoats der Outerwear-Linie, die vor allem in kräftigen Farben gehalten sind: Orange- und Gelbtöne, Rot in allen Schattierungen, Türkis und Grün. Die Hemden, die sämtlich und ausschließlich von Hand in Casalnuovo gefertigt werden, sind die perfekte Ergänzung des Looks. Kravatten und Einstecktücher Perfekt vollendet wird die Frühling-Sommer-Kollektion 2013 mit einem passenden Angebot an Kravatten und Einstecktüchern. Warme Farben, mal klassische, mal kecke und niemals angestaubte Dessins, gefertigt aus hochwertigen Materialien: diese Accessoires vervollständigen die Herrenausstattung. Außerordentlich leicht und ein absolutes Must-Have sind die Schals in diesem Frühling. Zarte Farben, einzigartige Dessins, exklusiv für Cesare Attolini gefertigt aus Kaschmir-Wolle oder bedrucktem Leinen.
Mittlerweile kann die “Sartoria Cesare Attolini” stolz auf 130 Angestellte verweisen, unter ihnen finden sich die besten Schneider Neapels. Die Hemden Ebenfalls ausschließlich von Hand in Casalnuovo gefertigt, passen diese teils schlichten, teils fantasievollen Modelle perfekt zu den Jacketts. Die beeindruckende Qualität ist das Ergebnis großen handwerklichen Könnens in Verbindung mit erstklassigen Stoffen. Die Unterschied fällt sogleich ins Auge. Die gesamte Kollektion steht im Zeichen raffinierter Modernität. Seit jeher ist man in diesem Hause seinem eigenen, zeitlosen Stil gefolgt, hat ihn zu vollenden versucht. Der wertvolle Schatz, den Casalnuovo und das Können seiner Schneider darstellen, kann gar nicht hoch genug geschätzt werden. Wie schon in den vergangenen 80 Jahren wird auch in Zukunft das Haus Cesare Attolini seinen eingeschlagenen Weg fortsetzen: den Weg des guten Geschmacks, des Stils, der Authentizität. Hier findet der Mann von Welt elegante, zeitlose Herrenmode und ist so immer bestens gekleidet. Hier hechelt man nicht dem letzten Trend hinterher, sondern setzt selbst die Maßstäbe für die Welt der Herrenmode.
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Die Strickwaren Sehr gesucht und kaum zu finden sind die ebenfalls verarbeiteten Stoffe aus “Sea Island” der Stärke 45. Sie machen aus diesen Kleidungsstücken Unikate. Diese Teile trägt man vorzugsweise zu sportlich geschnittenen Hosen und Raincoats der Outerwear-Linie, die vor allem in kräftigen Farben gehalten sind: Orange- und Gelbtöne, Rot in allen Schattierungen, Türkis und Grün. Die Hemden, die sämtlich und ausschließlich von Hand in Casalnuovo gefertigt werden, sind die perfekte Ergänzung des Looks. Kravatten und Einstecktücher Perfekt vollendet wird die Frühling-Sommer-Kollektion 2013 mit einem passenden Angebot an Kravatten und Einstecktüchern. Warme Farben, mal klassische, mal kecke und niemals angestaubte Dessins, gefertigt aus hochwertigen Materialien: diese Accessoires vervollständigen die Herrenausstattung. Außerordentlich leicht und ein absolutes Must-Have sind die Schals in diesem Frühling. Zarte Farben, einzigartige Dessins, exklusiv für Cesare Attolini gefertigt aus Kaschmir-Wolle oder bedrucktem Leinen.
Mittlerweile kann die “Sartoria Cesare Attolini” stolz auf 130 Angestellte verweisen, unter ihnen finden sich die besten Schneider Neapels. Die Hemden Ebenfalls ausschließlich von Hand in Casalnuovo gefertigt, passen diese teils schlichten, teils fantasievollen Modelle perfekt zu den Jacketts. Die beeindruckende Qualität ist das Ergebnis großen handwerklichen Könnens in Verbindung mit erstklassigen Stoffen. Die Unterschied fällt sogleich ins Auge. Die gesamte Kollektion steht im Zeichen raffinierter Modernität. Seit jeher ist man in diesem Hause seinem eigenen, zeitlosen Stil gefolgt, hat ihn zu vollenden versucht. Der wertvolle Schatz, den Casalnuovo und das Können seiner Schneider darstellen, kann gar nicht hoch genug geschätzt werden. Wie schon in den vergangenen 80 Jahren wird auch in Zukunft das Haus Cesare Attolini seinen eingeschlagenen Weg fortsetzen: den Weg des guten Geschmacks, des Stils, der Authentizität. Hier findet der Mann von Welt elegante, zeitlose Herrenmode und ist so immer bestens gekleidet. Hier hechelt man nicht dem letzten Trend hinterher, sondern setzt selbst die Maßstäbe für die Welt der Herrenmode.
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L uxury H otel
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xxx 顶尖豪华酒店 xxx The best Luxury hotels xxx Frühjahr/Sommer Kollektion 2013 von Ermanno Scervino
Hosenanzug mit ärmelloser, teilweise transparenter Smoking-Jacke. Schwarz-weiße Schuhe mit Keilabsatz und Riemchen.
Die Damen-Kollektion der bevorstehenden Saison aus dem Hause Ermanno Scervino ist sinnlich-elegant. Die Ermanno-Scervino-Frau liebt den Boho-Chic, HippieElemente, Vintage, die 70er, sie liebt es, zu kombinieren: Farben, Materialien, Stile, Neues, Altes…. Die neue Kolletkion vermählt den Atlantik mit dem Mittelmeer, diese beiden Kulturräume vermischen sich hier. Ihre Trägerin ist eine wahre Weltenbürgerin, kosmopolitisch, überall daheim!
Langes, weißes Kleid mit langen, Arabesken-verzierten Ärmeln. Schwarz-weiße Schuhe mit Keilabsatz und Riemchen.
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L uxury H otel
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xxx 顶尖豪华酒店 xxx The best Luxury hotels xxx Frühjahr/Sommer Kollektion 2013 von Ermanno Scervino
Hosenanzug mit ärmelloser, teilweise transparenter Smoking-Jacke. Schwarz-weiße Schuhe mit Keilabsatz und Riemchen.
Die Damen-Kollektion der bevorstehenden Saison aus dem Hause Ermanno Scervino ist sinnlich-elegant. Die Ermanno-Scervino-Frau liebt den Boho-Chic, HippieElemente, Vintage, die 70er, sie liebt es, zu kombinieren: Farben, Materialien, Stile, Neues, Altes…. Die neue Kolletkion vermählt den Atlantik mit dem Mittelmeer, diese beiden Kulturräume vermischen sich hier. Ihre Trägerin ist eine wahre Weltenbürgerin, kosmopolitisch, überall daheim!
Langes, weißes Kleid mit langen, Arabesken-verzierten Ärmeln. Schwarz-weiße Schuhe mit Keilabsatz und Riemchen.
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xxx xxx xxx Die einzelnen Teile der Kollektion 2013, Kleider, Tops und Jacken, sind ausgestattet mit Makramees, Arabesken und floralen Elementen. Transparente Einsätze an den ungewöhnlichsten Stellen überraschen. Wunderschön die hochgeschlossenen Seidentops, Mohair-Oberteile, Shorts, lange Röcke mit hoch angesetzter Taille wie in den Sechzigern. Und dann noch ärmellose, mit Fransen und Quasten besetzte Damen-Smokings. Bei den Jacken und trendigen Parkas aus Techno-Materialien setzt man auf Retro-Elemente, große, schmückende Knöpfe und farblich kontrastierende Fransenapplikationen. Langes, weit schwingendes, ärmelloses, schwarzes Kleid mit Makramee-Applikationen. Schwarze Schuhe mit Keilabsätzen und Knöchelriemchen.
Langes, schwarzes Kleid mit langen, Arabesken-verzierten Ärmeln. Schwarz-weiße Schuhe mit Keilabsatz und Riemchen.
Nicht zu vergessen die Accessoires: Sandalen mit hölzernen Keilabsätzen und eingefärbtem Leder, teilweise aus Galuchat, machen aus jedem Fuß einen Hingucker. Die größeren Handtaschen sind aus Wolle, Bast, Nappaleder oder goldbedrucktem Straußenleder; die kleineren Täschchen hingegen aus Makramee oder paillettenbesticktem Bast. Die Farbpalette bei Ermanno Scervino umfasst vor allem warme, kräftige Töne wie Veilchenblau, Sonnengelb und Koralle, die aber mit klassischem Weiß und Schwarz kombiniert werden- diese Farben tauchen vor allem bei den transparenten Kleidern auf. Weißes, ärmelloses Minikleid mit kontrastierenden Details wie schwarzen, handgefertigeten Organza-Federn. Schwarz-weiße Schuhe mit Keilabsatz und Riemchen.
Gelbes, hochgeschlossenes Seidentop mit Arabesken, langer orangefarbener Rock, Gürtel mit Quasten. Sandalen mit hölzernen Keilabsätzen.
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xxx xxx xxx Die einzelnen Teile der Kollektion 2013, Kleider, Tops und Jacken, sind ausgestattet mit Makramees, Arabesken und floralen Elementen. Transparente Einsätze an den ungewöhnlichsten Stellen überraschen. Wunderschön die hochgeschlossenen Seidentops, Mohair-Oberteile, Shorts, lange Röcke mit hoch angesetzter Taille wie in den Sechzigern. Und dann noch ärmellose, mit Fransen und Quasten besetzte Damen-Smokings. Bei den Jacken und trendigen Parkas aus Techno-Materialien setzt man auf Retro-Elemente, große, schmückende Knöpfe und farblich kontrastierende Fransenapplikationen. Langes, weit schwingendes, ärmelloses, schwarzes Kleid mit Makramee-Applikationen. Schwarze Schuhe mit Keilabsätzen und Knöchelriemchen.
Langes, schwarzes Kleid mit langen, Arabesken-verzierten Ärmeln. Schwarz-weiße Schuhe mit Keilabsatz und Riemchen.
Nicht zu vergessen die Accessoires: Sandalen mit hölzernen Keilabsätzen und eingefärbtem Leder, teilweise aus Galuchat, machen aus jedem Fuß einen Hingucker. Die größeren Handtaschen sind aus Wolle, Bast, Nappaleder oder goldbedrucktem Straußenleder; die kleineren Täschchen hingegen aus Makramee oder paillettenbesticktem Bast. Die Farbpalette bei Ermanno Scervino umfasst vor allem warme, kräftige Töne wie Veilchenblau, Sonnengelb und Koralle, die aber mit klassischem Weiß und Schwarz kombiniert werden- diese Farben tauchen vor allem bei den transparenten Kleidern auf. Weißes, ärmelloses Minikleid mit kontrastierenden Details wie schwarzen, handgefertigeten Organza-Federn. Schwarz-weiße Schuhe mit Keilabsatz und Riemchen.
Gelbes, hochgeschlossenes Seidentop mit Arabesken, langer orangefarbener Rock, Gürtel mit Quasten. Sandalen mit hölzernen Keilabsätzen.
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Asymetrisch geschnittenes, langes, orangefarbenes Kleid mit handgefertigten Organza-Federn. Passende Schuhe mit hölzernen Keilabsätzen und Knöchelriemchen
Ärmelloses, langes Kleid in Veilchenblau, an der Taille drapiert. Schuhe mit hölzernen Keilabsätzen und Bändchen.
Die diesjährige Frühjahrs/ Sommer-Kollektion von Ermanno Scervino besticht vor allem durch eines: Sie ist simpel und extravagant zugleich! Wahre Farbexplosionen treffen auf raffinierte Materialmixes, und diese Kombination macht aus der Garderobe jeder Frau in der kommenden Saison etwas unverwechselbares.
Kurzes Hemdblusenkleidchen mit halblangen Ärmeln. Fuchsiafarbene Schuhe mit hölzernen Keilabsätzen und Knöchelriemchen.
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Langes, veilchenblaues Kleid mit langen Ärmeln, mit Makramee-Besatz und orangefarbenem Band um die Taille. Fuchsiafarbene Schuhe mit hölzernem Keilabsatz.
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Asymetrisch geschnittenes, langes, orangefarbenes Kleid mit handgefertigten Organza-Federn. Passende Schuhe mit hölzernen Keilabsätzen und Knöchelriemchen
Ärmelloses, langes Kleid in Veilchenblau, an der Taille drapiert. Schuhe mit hölzernen Keilabsätzen und Bändchen.
Die diesjährige Frühjahrs/ Sommer-Kollektion von Ermanno Scervino besticht vor allem durch eines: Sie ist simpel und extravagant zugleich! Wahre Farbexplosionen treffen auf raffinierte Materialmixes, und diese Kombination macht aus der Garderobe jeder Frau in der kommenden Saison etwas unverwechselbares.
Kurzes Hemdblusenkleidchen mit halblangen Ärmeln. Fuchsiafarbene Schuhe mit hölzernen Keilabsätzen und Knöchelriemchen.
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Langes, veilchenblaues Kleid mit langen Ärmeln, mit Makramee-Besatz und orangefarbenem Band um die Taille. Fuchsiafarbene Schuhe mit hölzernem Keilabsatz.
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Die Frühling/Sommer-Kollektion 2013 von
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Trussardi
Große, graufarbige Reisetasche für den Herren, aus ‘CrazyGrain’-Kalbsleder und Rindsleder. Taschenboden aus Rindsleder, mit Reißverschluss. Schultergurt aus Rindsleder, verstellbar, mit zwei Karabinerhaken. Innentasche ebenfalls mit Reißverschluss. Schutzbeutel mit Logo und Ripsband. Logo: Gestickt auf ‘Crazy-Grain’-Kalbsleder, an der Vorderseite angebracht. Material: Kalbsleder, Rindsleder. 120
Tradition, klassischer Luxus und Innovation: Unter diesen Schlagworten lässt sich die aktuelle Herren-Kollektion der bevorstehenden Saison aus dem Hause Trussardi fassen. Der in den 90er Jahren bereits so angesagte Dandy-Style wurde aufgegriffen, beispielsweise in eng anliegenden Halstüchern. Die Anzüge sind teils höchst elegant, dann wieder eher lässig und sportiv.
Flache Sneackers. Farblich abgesetzte, seitlich angebrachte Applikationen. Gummisohle. An der Ferse das Trussardi-Logo. 121
Die Frühling/Sommer-Kollektion 2013 von
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Trussardi
Große, graufarbige Reisetasche für den Herren, aus ‘CrazyGrain’-Kalbsleder und Rindsleder. Taschenboden aus Rindsleder, mit Reißverschluss. Schultergurt aus Rindsleder, verstellbar, mit zwei Karabinerhaken. Innentasche ebenfalls mit Reißverschluss. Schutzbeutel mit Logo und Ripsband. Logo: Gestickt auf ‘Crazy-Grain’-Kalbsleder, an der Vorderseite angebracht. Material: Kalbsleder, Rindsleder. 120
Tradition, klassischer Luxus und Innovation: Unter diesen Schlagworten lässt sich die aktuelle Herren-Kollektion der bevorstehenden Saison aus dem Hause Trussardi fassen. Der in den 90er Jahren bereits so angesagte Dandy-Style wurde aufgegriffen, beispielsweise in eng anliegenden Halstüchern. Die Anzüge sind teils höchst elegant, dann wieder eher lässig und sportiv.
Flache Sneackers. Farblich abgesetzte, seitlich angebrachte Applikationen. Gummisohle. An der Ferse das Trussardi-Logo. 121
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Kleine Herrengelenktasche mit Schließe und Riemchen, in verschiedenen Farbausführungen.
Reisetasche aus Krepp und Rindsleder. Tragegriff und – gurt, beides aus Rindsleder. Abnehmbarer Tragegurt mit Karabinern, Reißverschluss. Kleinere Innentaschen ebenfalls teilweise mit Reißverschlüssen ausgestattet, teilweise mit Gummibändern. Schutzbeutel mit Logo und Ripsband. Material: Krepp, Rindsleder.
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Kleine Herrengelenktasche mit Schließe und Riemchen, in verschiedenen Farbausführungen.
Reisetasche aus Krepp und Rindsleder. Tragegriff und – gurt, beides aus Rindsleder. Abnehmbarer Tragegurt mit Karabinern, Reißverschluss. Kleinere Innentaschen ebenfalls teilweise mit Reißverschlüssen ausgestattet, teilweise mit Gummibändern. Schutzbeutel mit Logo und Ripsband. Material: Krepp, Rindsleder.
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Unverzichtbar - mittlerweile auch in der Herrengarderobe sind florale Drucke, ebenso Streifen, hier vor allem zu sehen an wirklich bequemen und tragbaren Hosen. Der Look ist insgesamt schlicht, aber stilvoll und entspannt. Hemden aus Waschseide, Baumwollhosen, kurze Strand-Hosen und Anzüge aus Leinen und Baumwolle machen den Look komplett. Jedes Teil trägt das Trussardi-Logo, ein Windhund in einem Oval. Unter den Accesoires der Trussardi-Kollektion 2013 nehmen die Reisetaschen einen ganz besonderen Platz ein: Babyblau, leuchtendes Gelb – einfach unerhörte Kombinationen! Schnürer sind in der Schuh-Linie die Stars. Aber es sind auch Mokassins und andere klassisch gehaltene Modelle zu haben, die für einen bequemen und trotzdem eleganten Auftritt sorgen. Vervollständigt wird die Herren-Kollektion in diesem Frühjahr von den Sonnenbrillen, die von der Chairmanti Group vertrieben werden. Die modernen Formen der Brillen werden von futuristischen gelben Brillengläsen noch übertumpft.
Zwei wahrhaft herausragende Modelle: Handgefertigt in Italien. Formvollendetes Design, edle Farbgebung. Ovale Brillenfassung mit vergoldeten Metallapplikationen und grau-grünen Gläsern. www.trussardi.com
Klassische Mokassins aus gebürstetem Kalbsleder. Ledersohle. Logo: Windhund-Emblem im Oval auf Zunge.
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Unverzichtbar - mittlerweile auch in der Herrengarderobe sind florale Drucke, ebenso Streifen, hier vor allem zu sehen an wirklich bequemen und tragbaren Hosen. Der Look ist insgesamt schlicht, aber stilvoll und entspannt. Hemden aus Waschseide, Baumwollhosen, kurze Strand-Hosen und Anzüge aus Leinen und Baumwolle machen den Look komplett. Jedes Teil trägt das Trussardi-Logo, ein Windhund in einem Oval. Unter den Accesoires der Trussardi-Kollektion 2013 nehmen die Reisetaschen einen ganz besonderen Platz ein: Babyblau, leuchtendes Gelb – einfach unerhörte Kombinationen! Schnürer sind in der Schuh-Linie die Stars. Aber es sind auch Mokassins und andere klassisch gehaltene Modelle zu haben, die für einen bequemen und trotzdem eleganten Auftritt sorgen. Vervollständigt wird die Herren-Kollektion in diesem Frühjahr von den Sonnenbrillen, die von der Chairmanti Group vertrieben werden. Die modernen Formen der Brillen werden von futuristischen gelben Brillengläsen noch übertumpft.
Zwei wahrhaft herausragende Modelle: Handgefertigt in Italien. Formvollendetes Design, edle Farbgebung. Ovale Brillenfassung mit vergoldeten Metallapplikationen und grau-grünen Gläsern. www.trussardi.com
Klassische Mokassins aus gebürstetem Kalbsleder. Ledersohle. Logo: Windhund-Emblem im Oval auf Zunge.
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ALL ABOUT ITALY | Fragen und Antworten: Neri Firenze
Fragen und Antworten: Neri Firenze | ALL ABOUT ITALY
Weltweit gefragt: xxx Florentiner xxx Handwerkskunst xxx Das 2005 von Raphaela Hermes gegründete Label Neri Firenze genießt in der italienischen Modewelt einen ganz besonders guten Ruf. Firmensitz und Produktionsstätten befinden sich sämtlich in Florenz und von hier aus wird nicht nur der nationale Markt bedient, sondern auch der Export in die Schweiz, nach Österreich, Deutschland, Dänemark oder Japan organisiert. Ein vergleichsweise kleines Team aus spezialisierten Handwerkern fertigt unter der Ägide des Florentiner Ateliers höchste Qualität. „Made in Italy“ für den Weltmarkt.
Die deutsche Unternehmerin Raphaela Hermes lebt seit 1999 in Florenz und verwirklicht hier ihren Traum italienischer Schneiderkunst jeden Tag aufs Neue. Die traditionsreiche und dynamische Hauptstadt der Toskana hat es der Unternehmerin angetan. Die Atmosphäre, die allgegenwärtige Kunst und das uralte und doch lebendige Wissen um Stoffe, deren Herstellung und Verarbeitung bieten ein ideales Umfeld für ihre Arbeit. Raphaela Hermes sammelte einige Jahre bei den bedeutendsten Luxusmodehäusern der Welt Erfahrungen, bevor sie sich 2005 mit einem eigenen Label selbständig machte. Das war nach der Geburt ihres Sohnes Neri Cristiano, der sie zu einigen ihrer Modelle im Strickwarenund Accesoirebereich inspirierte. Heute hat sie sich und ihrem Label in Italien, in Europa und im Rest der Welt einen exzellenten Ruf erarbeitet und ist ein herausragendes Beispiel für die Qualität von “Made in Italy“.
Können Sie uns etwas über Ihre Karriereschritte sagen? Ich lebe und arbeite seit 1999 in Florenz. Bevor ich mich das Abenteuer der Selbständigkeit mit einem eigenen Label wagte, habe ich für diverse Luxuslabels gearbeitet. Was hat Sie dazu bewogen Ihr eigenes Label zu starten? Ich wollte erstklassige Produkte herstellen und dabei die lokalen Manufakturen fördern- exklusive Produkte, die ausschließlich von Florentiner Handwerkern hergestellt werden. Alles entsteht und kommt aus Florenz und wird nach überbrachten lokalen Traditionen hergestellt. Ich bin in dieses Abenteuer gestartet, um europäische Handwerkskunst zu bewahren und mir den Luxus zu gönnen, mein Team nach meinen persönlichen Vorstellungen aussuchen zu können.
Raphaela Hermes
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ALL ABOUT ITALY | Fragen und Antworten: Neri Firenze
Fragen und Antworten: Neri Firenze | ALL ABOUT ITALY
Weltweit gefragt: xxx Florentiner xxx Handwerkskunst xxx Das 2005 von Raphaela Hermes gegründete Label Neri Firenze genießt in der italienischen Modewelt einen ganz besonders guten Ruf. Firmensitz und Produktionsstätten befinden sich sämtlich in Florenz und von hier aus wird nicht nur der nationale Markt bedient, sondern auch der Export in die Schweiz, nach Österreich, Deutschland, Dänemark oder Japan organisiert. Ein vergleichsweise kleines Team aus spezialisierten Handwerkern fertigt unter der Ägide des Florentiner Ateliers höchste Qualität. „Made in Italy“ für den Weltmarkt.
Die deutsche Unternehmerin Raphaela Hermes lebt seit 1999 in Florenz und verwirklicht hier ihren Traum italienischer Schneiderkunst jeden Tag aufs Neue. Die traditionsreiche und dynamische Hauptstadt der Toskana hat es der Unternehmerin angetan. Die Atmosphäre, die allgegenwärtige Kunst und das uralte und doch lebendige Wissen um Stoffe, deren Herstellung und Verarbeitung bieten ein ideales Umfeld für ihre Arbeit. Raphaela Hermes sammelte einige Jahre bei den bedeutendsten Luxusmodehäusern der Welt Erfahrungen, bevor sie sich 2005 mit einem eigenen Label selbständig machte. Das war nach der Geburt ihres Sohnes Neri Cristiano, der sie zu einigen ihrer Modelle im Strickwarenund Accesoirebereich inspirierte. Heute hat sie sich und ihrem Label in Italien, in Europa und im Rest der Welt einen exzellenten Ruf erarbeitet und ist ein herausragendes Beispiel für die Qualität von “Made in Italy“.
Können Sie uns etwas über Ihre Karriereschritte sagen? Ich lebe und arbeite seit 1999 in Florenz. Bevor ich mich das Abenteuer der Selbständigkeit mit einem eigenen Label wagte, habe ich für diverse Luxuslabels gearbeitet. Was hat Sie dazu bewogen Ihr eigenes Label zu starten? Ich wollte erstklassige Produkte herstellen und dabei die lokalen Manufakturen fördern- exklusive Produkte, die ausschließlich von Florentiner Handwerkern hergestellt werden. Alles entsteht und kommt aus Florenz und wird nach überbrachten lokalen Traditionen hergestellt. Ich bin in dieses Abenteuer gestartet, um europäische Handwerkskunst zu bewahren und mir den Luxus zu gönnen, mein Team nach meinen persönlichen Vorstellungen aussuchen zu können.
Raphaela Hermes
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xxx xxx xxx Was ist Ihre Markenphilosophie und ist diese auch eine
kümmere mich nicht um die Kosten und die Zeit, die jedes
Lebensphilosophie? Es ist mein Ziel, ein Produkt zu fertigen, das Wärme, Komfort und Sicherheit ausstrahlt. Wir alle suchen das Gefühl von Sicherheit, vor allem in der heutigen unsicheren Zeit. Ich folge keinen Fashion-Trends; ich mache einfach das, was mir gefällt, Teile mit Charakter und Know-How. Es ist sehr wichtig für mich, dass alle Teile Qualität und Authentizität ausstrahlen. Ich möchte, dass die Kunden fühlen, dass das Objekt in ihrer Hand mit Leidenschaft und Liebe hergestellt wurde.
dieser handgefertigten Stück in Anspruch nimmt. Ich würde niemals die Qualität aus Kostengründen hintanstellen! Garne und Leder werden auf Grund ihrer Qualität ausgewählt, der Preis spielt keine Rolle. Gleiches gilt auch für die Knöpfe aus Horn, Perlmutt oder Leder. Das Resultat sind langlebige, zeitlose Stücke. Für einen Cashmeremantel zum Beispiel, der komplett aus dickstem Cashmere -Dochtgarn (ca. 1214 ply) von Hand gehäkelt wird, werden sieben Arbeitstage angesetzt.
Können Sie beschreiben, was Ihre Arbeit so besonders macht und was sie vom übrigen Angebot unterscheidet? Momentan ist Neri Firenze das einzige Label, das sämtliche Fertigungsschritte ausschließlich von erstklassigen Florentiner Handwerkern durchführen lässt und so deren Traditionen und Wissen vor dem Vergessen bewahrt. Ich
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Mit welchem Leder arbeiten Sie am liebsten? Ich liebe es, mit vegetabil gegerbtem Leder zu arbeiten. Das bedeutet, dass es ausschließlich mit pflanzlichen Ölen und Pigmenten gefärbt wird und keine chemischen Zusätze enthält. Der komplette Prozess findet hier in der Toskana statt. Das Leder behält seinen natürlichen Charme und wird mit der Zeit immer schöner.
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ALL ABOUT ITALY | Fragen und Antworten: Neri Firenze
Fragen und Antworten: Neri Firenze | ALL ABOUT ITALY
xxx xxx xxx Was ist Ihre Markenphilosophie und ist diese auch eine
kümmere mich nicht um die Kosten und die Zeit, die jedes
Lebensphilosophie? Es ist mein Ziel, ein Produkt zu fertigen, das Wärme, Komfort und Sicherheit ausstrahlt. Wir alle suchen das Gefühl von Sicherheit, vor allem in der heutigen unsicheren Zeit. Ich folge keinen Fashion-Trends; ich mache einfach das, was mir gefällt, Teile mit Charakter und Know-How. Es ist sehr wichtig für mich, dass alle Teile Qualität und Authentizität ausstrahlen. Ich möchte, dass die Kunden fühlen, dass das Objekt in ihrer Hand mit Leidenschaft und Liebe hergestellt wurde.
dieser handgefertigten Stück in Anspruch nimmt. Ich würde niemals die Qualität aus Kostengründen hintanstellen! Garne und Leder werden auf Grund ihrer Qualität ausgewählt, der Preis spielt keine Rolle. Gleiches gilt auch für die Knöpfe aus Horn, Perlmutt oder Leder. Das Resultat sind langlebige, zeitlose Stücke. Für einen Cashmeremantel zum Beispiel, der komplett aus dickstem Cashmere -Dochtgarn (ca. 1214 ply) von Hand gehäkelt wird, werden sieben Arbeitstage angesetzt.
Können Sie beschreiben, was Ihre Arbeit so besonders macht und was sie vom übrigen Angebot unterscheidet? Momentan ist Neri Firenze das einzige Label, das sämtliche Fertigungsschritte ausschließlich von erstklassigen Florentiner Handwerkern durchführen lässt und so deren Traditionen und Wissen vor dem Vergessen bewahrt. Ich
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Mit welchem Leder arbeiten Sie am liebsten? Ich liebe es, mit vegetabil gegerbtem Leder zu arbeiten. Das bedeutet, dass es ausschließlich mit pflanzlichen Ölen und Pigmenten gefärbt wird und keine chemischen Zusätze enthält. Der komplette Prozess findet hier in der Toskana statt. Das Leder behält seinen natürlichen Charme und wird mit der Zeit immer schöner.
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ALL ABOUT ITALY | Fragen und Antworten: Neri Firenze
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Fragen und Antworten: Neri Firenze | ALL ABOUT ITALY
Von einem internationalen Standpunkt aus betrachtet: In welchen Teile der Welt reagiert man besonders positiv auf Ihre Produkte? Die Liste ist lang. Deutschland, Schweiz, Österreich, aber auch Japan und USA etc.... Neri Firenze spricht vor allem Kunden an, die pures, zeitloses Design schätzen, kombiniert mit Tradition und Qualität. In Zukunft könnte auch Brasilien für Luxusgüter ein interessanter Markt werden. Wie würden Sie Luxus definieren? Für mich ist Luxus, das zu tun was ich liebe! Auch mein Leben hier in der Toskana ist Luxus..... die Schönheit der Landschaft ist atemberaubend. Ich bin so glücklich darüber, so eng mit den Leuten hier zu arbeiten - meine Lieferanten sind meine Freunde geworden. Mit Leuten zu arbeiten, die man gerne mag und respektiert, ist so wertvoll. Was sind Ihre Pläne für die nächste Saison? Natürlich eine neue Kollektion! Für den Sommer habe ich den Fokus auf komplett handgestrickte Teile gelegt und möchte durch besondere Materialkombinationen aus Cashmere, Leinen, Baumwolle und Seide überraschen.
Ich möchte auch meine Taschenlinie im Bereich Reiseartikel ausbauen und habe außerdem ein besonderes neues Leder im Auge, aber ich bin mir sicher, dass noch viele andere Ideen dazukommen.... Abgesehen von den Lederwaren sind Sie auch berühmt für Ihre Strickwaren, die Sie in besonderer Weise designen... können Sie uns mehr dazu sagen? Die Strickwaren kommen, wie auch alle anderen Artikel, aus meinem Atelier bzw. Workshop und dahinter steckt immer dieselbe Idee: Besonderes Design gekrönt durch das spezielle Know-How der Handwerker und Handwerkerinnen. Ich recherchiere viel und bin stets auf der Suche nach alten Techniken. Viele Handwerkskünste drohen ja auszusterben! Es kommen zu wenig junge Leute nach, die Lust haben, ein Handwerk zu erlernen; dabei ist dies ein Wirtschaftszweig mit Erfolgsaussichten! Ich arbeite z. B. mit älteren Damen, die in der Vergangenheit schon für andere Luxusmarken gearbeitet haben - nur sie sind in der Lage, spezielle Nähte oder Strickmuster von Hand zu fertigen. Die Machart meiner Teile ist oft sehr komplex und aufwändig ... das macht größere Produktionsmengen unmöglich, alleine schon aus Zeitgründen. Genau das ist mir aber aus zwei Gründen gerade recht: Erstens garantiert mir das, dass niemand meine Entwürfe kopieren kann und zweitens möchte ich im Leder- und Strickwarenbereich auch gar keine großen Mengen herstellen. Ich denke, die Essenz von dem, was ich mache, ist Rarität.
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ALL ABOUT ITALY | Fragen und Antworten: Neri Firenze
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Fragen und Antworten: Neri Firenze | ALL ABOUT ITALY
Von einem internationalen Standpunkt aus betrachtet: In welchen Teile der Welt reagiert man besonders positiv auf Ihre Produkte? Die Liste ist lang. Deutschland, Schweiz, Österreich, aber auch Japan und USA etc.... Neri Firenze spricht vor allem Kunden an, die pures, zeitloses Design schätzen, kombiniert mit Tradition und Qualität. In Zukunft könnte auch Brasilien für Luxusgüter ein interessanter Markt werden. Wie würden Sie Luxus definieren? Für mich ist Luxus, das zu tun was ich liebe! Auch mein Leben hier in der Toskana ist Luxus..... die Schönheit der Landschaft ist atemberaubend. Ich bin so glücklich darüber, so eng mit den Leuten hier zu arbeiten - meine Lieferanten sind meine Freunde geworden. Mit Leuten zu arbeiten, die man gerne mag und respektiert, ist so wertvoll. Was sind Ihre Pläne für die nächste Saison? Natürlich eine neue Kollektion! Für den Sommer habe ich den Fokus auf komplett handgestrickte Teile gelegt und möchte durch besondere Materialkombinationen aus Cashmere, Leinen, Baumwolle und Seide überraschen.
Ich möchte auch meine Taschenlinie im Bereich Reiseartikel ausbauen und habe außerdem ein besonderes neues Leder im Auge, aber ich bin mir sicher, dass noch viele andere Ideen dazukommen.... Abgesehen von den Lederwaren sind Sie auch berühmt für Ihre Strickwaren, die Sie in besonderer Weise designen... können Sie uns mehr dazu sagen? Die Strickwaren kommen, wie auch alle anderen Artikel, aus meinem Atelier bzw. Workshop und dahinter steckt immer dieselbe Idee: Besonderes Design gekrönt durch das spezielle Know-How der Handwerker und Handwerkerinnen. Ich recherchiere viel und bin stets auf der Suche nach alten Techniken. Viele Handwerkskünste drohen ja auszusterben! Es kommen zu wenig junge Leute nach, die Lust haben, ein Handwerk zu erlernen; dabei ist dies ein Wirtschaftszweig mit Erfolgsaussichten! Ich arbeite z. B. mit älteren Damen, die in der Vergangenheit schon für andere Luxusmarken gearbeitet haben - nur sie sind in der Lage, spezielle Nähte oder Strickmuster von Hand zu fertigen. Die Machart meiner Teile ist oft sehr komplex und aufwändig ... das macht größere Produktionsmengen unmöglich, alleine schon aus Zeitgründen. Genau das ist mir aber aus zwei Gründen gerade recht: Erstens garantiert mir das, dass niemand meine Entwürfe kopieren kann und zweitens möchte ich im Leder- und Strickwarenbereich auch gar keine großen Mengen herstellen. Ich denke, die Essenz von dem, was ich mache, ist Rarität.
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ALL ABOUT ITALY | Ein italienisches Unternehmerleben
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Ein italienisches Unternehmerleben | ALL ABOUT ITALY
Philosph, Geschäftsmann und König des Kaschmirs Brunello Cucinelli ist innerhalb kurzer Zeit zum “König des Kaschmirs“ aufgestiegen. In der Region Umbrien, im Herzen Italiens, befindet sich Solomeo, das Zentrum des Kaschmirimperiums. Dieses vollständig restaurierte, mittelalterliche Dorf ist erfüllt von einer unvergleichlichen Atmosphäre, erschaffen von einem großen Denker und durchdrungen von einem besonderen Geist. Die Unternehmensstrategie Cucinellis beschert seinem Unternehmen in Italien und auf der ganzen Welt große Erfolge.
B
runello Cucinelli krönte sich selbst zum ‚Philosphen-König‘ der italienischen KaschmirIndustrie. Sein seit dem Frühjahr 2012 an der Mailänder Börse notiertes Unternehmen kann fantastische Zahlen vorweisen: Der Umsatz stieg im Geschäftsjahr 2011 um 40% auf über 240 Millionen US-Dollar, einer der Gründe dafür, dass der Preis für die ohnehin schon hoch angesetzte Aktie am ersten Handelstag um satte 49% stieg. Der jüngste von drei Söhnen einer armen Bauernfamilie aus dem mittelitalienischen Umbrien wuchs in einfachsten Verhältnissen, ohne Strom oder fließend warmes Wasser auf und dieses Leben prägte ihn sehr, er wuchs zum willensstarken Überlebenskämpfer heran. Seine Leidenschaften waren und sind Philosophie und Mode. Cucinelli fiel eines Tages auf, dass viele Frauen die Kaschmir-Pullover ihre Freunde und Ehemänner trugen, weil sie ihnen gefielen und es kein auf diesen Geschmack zugeschnittenes Angebot in der Damenmode gab. Also bestellte er Kaschmirpullover bei einem italienischen Hersteller und färbte diese Modelle dann in Eigenregie rosa und orangefarben ein. Schon diese erste Lieferung wurde in Rekordzeit verkauft und so gründete Cucinelli im Jahre 1978 in Perugia seine mittlerweile legendäre Strickwarenfirma. In der ersten Zeit war das heute so erfolgreiche Unternehmen mit über 700 Angestellten ein Ein-Mann-Unternehmen und der Firmengründer erledigte sämtliche anfallenden Arbeiten selbst. Am Telefon verstellte er bisweilen seine Stimme, um dem Anrufer vorzugaukeln, es sei die Sekretärin oder der
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ALL ABOUT ITALY | Ein italienisches Unternehmerleben
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Ein italienisches Unternehmerleben | ALL ABOUT ITALY
Philosph, Geschäftsmann und König des Kaschmirs Brunello Cucinelli ist innerhalb kurzer Zeit zum “König des Kaschmirs“ aufgestiegen. In der Region Umbrien, im Herzen Italiens, befindet sich Solomeo, das Zentrum des Kaschmirimperiums. Dieses vollständig restaurierte, mittelalterliche Dorf ist erfüllt von einer unvergleichlichen Atmosphäre, erschaffen von einem großen Denker und durchdrungen von einem besonderen Geist. Die Unternehmensstrategie Cucinellis beschert seinem Unternehmen in Italien und auf der ganzen Welt große Erfolge.
B
runello Cucinelli krönte sich selbst zum ‚Philosphen-König‘ der italienischen KaschmirIndustrie. Sein seit dem Frühjahr 2012 an der Mailänder Börse notiertes Unternehmen kann fantastische Zahlen vorweisen: Der Umsatz stieg im Geschäftsjahr 2011 um 40% auf über 240 Millionen US-Dollar, einer der Gründe dafür, dass der Preis für die ohnehin schon hoch angesetzte Aktie am ersten Handelstag um satte 49% stieg. Der jüngste von drei Söhnen einer armen Bauernfamilie aus dem mittelitalienischen Umbrien wuchs in einfachsten Verhältnissen, ohne Strom oder fließend warmes Wasser auf und dieses Leben prägte ihn sehr, er wuchs zum willensstarken Überlebenskämpfer heran. Seine Leidenschaften waren und sind Philosophie und Mode. Cucinelli fiel eines Tages auf, dass viele Frauen die Kaschmir-Pullover ihre Freunde und Ehemänner trugen, weil sie ihnen gefielen und es kein auf diesen Geschmack zugeschnittenes Angebot in der Damenmode gab. Also bestellte er Kaschmirpullover bei einem italienischen Hersteller und färbte diese Modelle dann in Eigenregie rosa und orangefarben ein. Schon diese erste Lieferung wurde in Rekordzeit verkauft und so gründete Cucinelli im Jahre 1978 in Perugia seine mittlerweile legendäre Strickwarenfirma. In der ersten Zeit war das heute so erfolgreiche Unternehmen mit über 700 Angestellten ein Ein-Mann-Unternehmen und der Firmengründer erledigte sämtliche anfallenden Arbeiten selbst. Am Telefon verstellte er bisweilen seine Stimme, um dem Anrufer vorzugaukeln, es sei die Sekretärin oder der
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ALL ABOUT ITALY | Ein italienisches Unternehmerleben
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Versandleiter am Apparat. Seine Firma ist heute bekannt und berühmt für angenehm zu tragende, farbenfrohe und gleichzeitig stilsichere, elegante Kaschmirmode. Cucinelli verarbeitet feinste mongolische Kaschmirwolle und vollendet dieses edle Garn mit zeitgemäßem Stil. Die Designerstücke werden aus zwei- bis zwölf-fädiger Kaschmirwolle gestrickt und gegebenenfalls mit anderen Wollarten, Lederapplikationen und Reißverschlüssen in Kontrastfarben kombiniert, so dass die Marke gleichzeitig modern und zeitlos auftritt. Cucinellis Name ist untrennbar verbunden mit einem umbrischen Dorf aus dem 13. Jahrhundert: Solomeo in der Provinz Perugia. Im Jahre 1985 kaufte er nach langer Suche nach einem geeigneten Ort für die Verwirklichung seine Pläne die Burg des Ortes inklusive Turm für damals 150.000$ einem Adeligen ab, den er davon überzeugen konnte, der richtige Käufer zu sein. Das war nur der erste Schritt, denn nach und nach erwarb er praktisch sämtliche Gebäude dieses verlassenen und dem Verfall
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aber er proklamiert, dass die allgemein verbreitete Logik des Profits sich ändern müsse. „Unter für sämtliche Beteiligte würdigen Bedingungen Profit zu machen ist nicht nur möglich, es wird vielmehr essentiell werden,“ so der Unternehmer. Für ihn bedeutet das: Zuallererst denkt er bei einer Entscheidung an die Firma, dann an sich selbst, dann an die, die für die Firma arbeiten und an deren Einkommen, dann an die Gesellschaft. Nach diesem Schema geht er vor und holt so das Maximum aus sich selbst und aus seinen Mitarbeitern heraus, ohne dabei Freizeit und Erholung zu vernachlässigen, die so wichtig sind, um leistungsfähig und kreativ zu bleiben. Diese so wichtigen Phasen nannten die alten Römer „otium“: die Kunst nämlich, auf konstruktive Weise nichts zu tun. ‚Otium‘ könnte man mit ‚Muße‘ oder ‚Müßiggang‘ übersetzen und die Römer erachteten diese Fähigkeit als ebenso wichtig wie die Arbeit an sich. Cucinelli selbst betreibt deshalb regelmäßig seinem Philosophiestudium und seine Exerzitien, was auch tägliche Übungen tibetischer
preisgegebenen Weilers, in den er schließlich Firmensitz und Produktionsstätten verlegte. Er selbst lebt zusammen mit seiner Ehefrau und den beiden gemeinsamen Töchtern in einer nahegelegenen Luxusvilla. Schmuckstück dieses pittoresken Ensembles ist zweifelsohne das 2008 gegründete „Teatro Cucinelli“. Hier, in direkter Nachbarschaft zu Akademie, Bibliothek und zum ‚Garten der Philosophen‘ entstand ein Kulturzentrum, wo Theateraufführungen und Musikfestivals stattfinden. Das verfallene Dorf wieder aufzubauen und im einstigen Glanz wieder auferstehen zu lassen ist eine der Herzensangelegenheiten des Unternehmers. Der Patron möchte eine „humane Firma“ leiten, und das beinhaltet seiner Ansicht nach auch die Sorge um die geistige und körperliche Gesundheit seiner Mitarbeiter. Daneben sind Werte wie Würde und Respekt Schlüsselbegriffe, ebenso wie das Erschaffen und Bewahren schöner Dinge an sich. Das alles steht unter Dostojewskis Motto „Nur Schönheit kann die Welt retten/ Schönheit wird die Welt retten.“ Cucinelli ist ein von sich selbst überzeugter Kapitalist,
Yogaübungen mit einschließt. Diese teilweise geradezu utopisch anmutenden Konzepte der Unternehmensführung haben zur Überraschung einiger Branchenkenner aus dem Modehaus eine erfolgreiche Firma gemacht, die auch die aktuellen Krisenzeiten unbeschadet zu überstehen scheint. Der Hersteller von Kaschmirpullovern fürchtet auf jeden Fall nicht um seine Aufträge, sondern kann vielmehr seine Umsätze kontinuierlich steigern. Cucinelli unterstreicht, dass sein Haus keine Einbußen zu verzeichnen hat und dass Käufer auf der ganzen Welt immer auf der Suche nach Qualität sind, die sie bei ihm finden. „Ich sehe eine wunderbare Zukunft auf uns zukommen, anders als noch vor 15 Jahren. Ich verstehe die Proteste der Indignados, die Empörten, wie sie sich nennen, und ich meine, wir sollten den Mut aufbringen, den jungen Leuten zuzuhören, denn es liegt auch Wahrheit in dem, was sie sagen. Aber wir müssen noch weiter gehen und versuchen, Tradition und Neuerung miteinander zu verbinden. Da draußen warten Millionen neuer Konsumenten. Wir müssen härter und besser für sie arbeiten.“
ALL ABOUT ITALY | Ein italienisches Unternehmerleben
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Versandleiter am Apparat. Seine Firma ist heute bekannt und berühmt für angenehm zu tragende, farbenfrohe und gleichzeitig stilsichere, elegante Kaschmirmode. Cucinelli verarbeitet feinste mongolische Kaschmirwolle und vollendet dieses edle Garn mit zeitgemäßem Stil. Die Designerstücke werden aus zwei- bis zwölf-fädiger Kaschmirwolle gestrickt und gegebenenfalls mit anderen Wollarten, Lederapplikationen und Reißverschlüssen in Kontrastfarben kombiniert, so dass die Marke gleichzeitig modern und zeitlos auftritt. Cucinellis Name ist untrennbar verbunden mit einem umbrischen Dorf aus dem 13. Jahrhundert: Solomeo in der Provinz Perugia. Im Jahre 1985 kaufte er nach langer Suche nach einem geeigneten Ort für die Verwirklichung seine Pläne die Burg des Ortes inklusive Turm für damals 150.000$ einem Adeligen ab, den er davon überzeugen konnte, der richtige Käufer zu sein. Das war nur der erste Schritt, denn nach und nach erwarb er praktisch sämtliche Gebäude dieses verlassenen und dem Verfall
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aber er proklamiert, dass die allgemein verbreitete Logik des Profits sich ändern müsse. „Unter für sämtliche Beteiligte würdigen Bedingungen Profit zu machen ist nicht nur möglich, es wird vielmehr essentiell werden,“ so der Unternehmer. Für ihn bedeutet das: Zuallererst denkt er bei einer Entscheidung an die Firma, dann an sich selbst, dann an die, die für die Firma arbeiten und an deren Einkommen, dann an die Gesellschaft. Nach diesem Schema geht er vor und holt so das Maximum aus sich selbst und aus seinen Mitarbeitern heraus, ohne dabei Freizeit und Erholung zu vernachlässigen, die so wichtig sind, um leistungsfähig und kreativ zu bleiben. Diese so wichtigen Phasen nannten die alten Römer „otium“: die Kunst nämlich, auf konstruktive Weise nichts zu tun. ‚Otium‘ könnte man mit ‚Muße‘ oder ‚Müßiggang‘ übersetzen und die Römer erachteten diese Fähigkeit als ebenso wichtig wie die Arbeit an sich. Cucinelli selbst betreibt deshalb regelmäßig seinem Philosophiestudium und seine Exerzitien, was auch tägliche Übungen tibetischer
preisgegebenen Weilers, in den er schließlich Firmensitz und Produktionsstätten verlegte. Er selbst lebt zusammen mit seiner Ehefrau und den beiden gemeinsamen Töchtern in einer nahegelegenen Luxusvilla. Schmuckstück dieses pittoresken Ensembles ist zweifelsohne das 2008 gegründete „Teatro Cucinelli“. Hier, in direkter Nachbarschaft zu Akademie, Bibliothek und zum ‚Garten der Philosophen‘ entstand ein Kulturzentrum, wo Theateraufführungen und Musikfestivals stattfinden. Das verfallene Dorf wieder aufzubauen und im einstigen Glanz wieder auferstehen zu lassen ist eine der Herzensangelegenheiten des Unternehmers. Der Patron möchte eine „humane Firma“ leiten, und das beinhaltet seiner Ansicht nach auch die Sorge um die geistige und körperliche Gesundheit seiner Mitarbeiter. Daneben sind Werte wie Würde und Respekt Schlüsselbegriffe, ebenso wie das Erschaffen und Bewahren schöner Dinge an sich. Das alles steht unter Dostojewskis Motto „Nur Schönheit kann die Welt retten/ Schönheit wird die Welt retten.“ Cucinelli ist ein von sich selbst überzeugter Kapitalist,
Yogaübungen mit einschließt. Diese teilweise geradezu utopisch anmutenden Konzepte der Unternehmensführung haben zur Überraschung einiger Branchenkenner aus dem Modehaus eine erfolgreiche Firma gemacht, die auch die aktuellen Krisenzeiten unbeschadet zu überstehen scheint. Der Hersteller von Kaschmirpullovern fürchtet auf jeden Fall nicht um seine Aufträge, sondern kann vielmehr seine Umsätze kontinuierlich steigern. Cucinelli unterstreicht, dass sein Haus keine Einbußen zu verzeichnen hat und dass Käufer auf der ganzen Welt immer auf der Suche nach Qualität sind, die sie bei ihm finden. „Ich sehe eine wunderbare Zukunft auf uns zukommen, anders als noch vor 15 Jahren. Ich verstehe die Proteste der Indignados, die Empörten, wie sie sich nennen, und ich meine, wir sollten den Mut aufbringen, den jungen Leuten zuzuhören, denn es liegt auch Wahrheit in dem, was sie sagen. Aber wir müssen noch weiter gehen und versuchen, Tradition und Neuerung miteinander zu verbinden. Da draußen warten Millionen neuer Konsumenten. Wir müssen härter und besser für sie arbeiten.“
ALL ABOUT ITALY | Interview mit Isabella Rosellini
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Interview mit Isabella Rosellini
| ALL ABOUT ITALY
Isabella Rossellini: “Wir Menschen können viel von den Tieren lernen” Sie ist eine alterslose Schönheit, eine Ikone: Die Tochter der Schauspielerlegende Ingrid Bergman und des Großmeisters des italienischen Films, Roberto Rossellini, ist Supermodell, Schauspielerin und vielbeschäftigte Regisseurin.
I
n dieser Rolle widmet sie sich seit einiger Zeit einer neuen, anspruchsvollen Aufgabe: Sie untersucht die Überschneidungen und Parallelen zwischen der Mensch- und der Tierwelt. Dieser schon fast wissenschaftlich zu nennenden Arbeit widmete sie gleich eine ganze Reihe von Kurzfilmen, die die Titel “Green Pornos”, “Seduce Me” und jetzt “Mammas” tragen. Diese Filme behandeln das Sex- und Elternleben verschiedener Tiere und dokumentieren auf kurzweilige und dennoch fundierte Weise die Verführungs- und Begattungstechniken in der Tierwelt. “Mamma” wurde außer Konkurrenz auf der diesjährigen 63. Berlinale gezeigt, einem Filmfestival, dem Bergman besonders verbunden ist. Frau Bergman, was genau fasziniert Sie an der Tierwelt? Mich interessiert es, die Geheimnisse der Natur zu ergründen, das ist für mich so spannend und lehrreich! Als Vorbereitung auf diese Arbeit habe ich zum Beispiel auch Bücher der Wissenschaftlerin Marlene Zuk gelesen, die sich die Frage gestellt hat: Was bedeutet Mutterinstinkt? Wie weit ist er verbreitet? Zumindest beim Menschen scheint es so zu sein, dass die Quintessenz der Mutter-Rolle ja darin besteht, sich aufzuopfern. Diese Absolutheit, diese Risikobereitschaft, für die Familie, die Eltern, den Mann und die Kinder zu sorgen! Zuk machte sich auf die Suche nach Parallelen in der Tierwelt, und die Schlußfolgerung, die sie aus ihren Beobachtungen zog, ist: Das Problem sowohl in der Menschen- als auch in der Tierwelt ist die Administration, die Verwaltung.
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ALL ABOUT ITALY | Interview mit Isabella Rosellini
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Interview mit Isabella Rosellini
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Isabella Rossellini: “Wir Menschen können viel von den Tieren lernen” Sie ist eine alterslose Schönheit, eine Ikone: Die Tochter der Schauspielerlegende Ingrid Bergman und des Großmeisters des italienischen Films, Roberto Rossellini, ist Supermodell, Schauspielerin und vielbeschäftigte Regisseurin.
I
n dieser Rolle widmet sie sich seit einiger Zeit einer neuen, anspruchsvollen Aufgabe: Sie untersucht die Überschneidungen und Parallelen zwischen der Mensch- und der Tierwelt. Dieser schon fast wissenschaftlich zu nennenden Arbeit widmete sie gleich eine ganze Reihe von Kurzfilmen, die die Titel “Green Pornos”, “Seduce Me” und jetzt “Mammas” tragen. Diese Filme behandeln das Sex- und Elternleben verschiedener Tiere und dokumentieren auf kurzweilige und dennoch fundierte Weise die Verführungs- und Begattungstechniken in der Tierwelt. “Mamma” wurde außer Konkurrenz auf der diesjährigen 63. Berlinale gezeigt, einem Filmfestival, dem Bergman besonders verbunden ist. Frau Bergman, was genau fasziniert Sie an der Tierwelt? Mich interessiert es, die Geheimnisse der Natur zu ergründen, das ist für mich so spannend und lehrreich! Als Vorbereitung auf diese Arbeit habe ich zum Beispiel auch Bücher der Wissenschaftlerin Marlene Zuk gelesen, die sich die Frage gestellt hat: Was bedeutet Mutterinstinkt? Wie weit ist er verbreitet? Zumindest beim Menschen scheint es so zu sein, dass die Quintessenz der Mutter-Rolle ja darin besteht, sich aufzuopfern. Diese Absolutheit, diese Risikobereitschaft, für die Familie, die Eltern, den Mann und die Kinder zu sorgen! Zuk machte sich auf die Suche nach Parallelen in der Tierwelt, und die Schlußfolgerung, die sie aus ihren Beobachtungen zog, ist: Das Problem sowohl in der Menschen- als auch in der Tierwelt ist die Administration, die Verwaltung.
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ALL ABOUT ITALY | Interview mit Isabella Rosellini
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Isabella Rossellini ist Mitglied des Vorstands des Wildlife Conservation Network und Direktorin der Howard Gilman Foundation, die sich dem Naturschutz, der Erhaltung von Kunstschätzen, der Fotografie und dem Tanz verschrieben hat.
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Interview mit Isabella Rosellini
Was bedeutet das? Das Geheimnis einer guten Mutter ist es, die Familie gut zu organisieren und nicht die Selbstaufopferung. Nehmen wir doch einmal die Maulwürfe: Bei einem großen Wurf frisst die Mutter schon mal eines ihrer Jungen. Und ganz anders als es sich vielleicht anhört, ist das kein monströser Akt, sondern vielmehr gesund, wichtig und richtig: Auf diese Weise kann die Maulwurfmutter besser für die anderen Jungen sorgen, sie sichert deren Überleben, schont ihre eigenen Ressourcen, muss nicht weg, um zu jagen. Wir können viel von Tieren lernen, vorallem bei unserer Unterscheidung von natürlich und unnatürlich.
| ALL ABOUT ITALY
Sie haben sich eines Tages dazu entschieden, nicht mehr nur als Schauspielerin zu arbeiten, sondern hinter die Kamera zu wechseln. Warum? Ich war neugierig und jetzt lerne viel bei dieser Arbeit, zum Beispiel verstehe ich Filme und Regisseure immer besser. Erst hinter der Kamera bekommt man ein Gefühl dafür, was eine gute Szene wirklich ausmacht, was eigentlich dahinter steckt, eine Idee konsequent umzusetzen. Details wie Musik und Schnitt beginnen Dich zu interessieren. Als Schauspieler denkt man an so etwas gar nicht. Als Folge daraus wurde ich auch bei meiner Arbeit als Schauspielerin aufmerksamer, bewusster. Ich möchte auf jeden Fall weitermachen, auch mit diesem Projekt, in dem es um Tiere und Biologie geht.
Wie war es für Sie, als Kind zweier lebenden Legenden aufzuwachsen? Wird man in eine Künstlerfamilie hineingeboren, so bewegt man sich von klein auf in einer sehr anregenden Umgebung, zu Hause und auch am Set sind so viele Menschen, von denen man lernen kann. Man ist also sozusagen immer in der Schule und kann sich viel abschauen.
Immer mehr Frauen erobern im Kino das Regiefach, das ja als sehr von Männern beherrscht gilt. Ja, auch ich frage mich immer wieder, wieso es so wenige Regisseurinnen gibt, wo es doch so viele Rechtsanwältinnen oder Medizinerinnen gibt. Vielleicht liegt es daran, dass es sich dabei um akademische Ausbildungen oder um Lehrberufe handelt, man absolviert Kurse, macht
Es gab also keine Nachteile? Doch, schon. Man trägt einen berühmten Namen und das ist schon eine große Bürde. Die Umgebung erwartet ständig Höchstleistungen und Außergewöhnliches. Man ist unter ständiger Beobachtung, besonders fürchtet man das Urteil der eigenen Eltern.
einen Abschluss. Im Regiefach ist es aber anders, es ist wirklich komplex. Ich kann nur sagen, persönliche Kontakte und Treffen sind wichtig. Darüber hinaus sind meiner Ansicht nach weibliche Regisseure wichtig: Auch beim Geschichtenerzählen hilft manchmal eine gewisse Sensibilität, der feminine Touch.
Schauen Sie sich auch heute noch manchmal einen Film Ihres Vaters Roberto Rossellini an? Sicher, häufig! Auch weil ich regelmäßig bei ihm gewidmeten Retrospektiven Gast bin oder andere Veranstaltungen wie zum Beispiel in Berlin die ‘Casablanca’-Aufführung besuche. Es kam auch schon vor, dass ich entscheiden musste, in welcher Version der Film gezeigt werden sollte. Das waren Fragen, auf die es eigentlich keine Antwort geben kann: “Was, glauben Sie, hätte Ihr Vater getan?” Auch wenn ich manchmal ganz sicher zu wissen glaubte, dass mein Vater dies oder jenes keinenfalls akzeptiert hätte.
Was sagen Sie zu Jafar Panahi, dem iranischen Regissuer, der zu 20 Jahren Berufsverbot verurteilt wurde? Ich bewundere ihn und seine Arbeit, die ich gut kenne, sehr. Für mich ist dieses Urteil absurd und verstörend. Ich war Jury-Präsidentin bei der Berlinale und wir alle hofften bis zum letzten Augenblick, dass er kommen würde. Wir haben ihm seinen Platz frei gehalten, und das war auch richtig so. Ich erinnere mich noch an seinen berührenden Brief, den er uns schickte und in dem es sinngemäß hieß:”Ihr könnt mir alles nehmen außer meiner Phantasie.” Er ist ein wirklich bewundernswerter Mensch und Künstler.
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ALL ABOUT ITALY | Interview mit Isabella Rosellini
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Isabella Rossellini ist Mitglied des Vorstands des Wildlife Conservation Network und Direktorin der Howard Gilman Foundation, die sich dem Naturschutz, der Erhaltung von Kunstschätzen, der Fotografie und dem Tanz verschrieben hat.
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Interview mit Isabella Rosellini
Was bedeutet das? Das Geheimnis einer guten Mutter ist es, die Familie gut zu organisieren und nicht die Selbstaufopferung. Nehmen wir doch einmal die Maulwürfe: Bei einem großen Wurf frisst die Mutter schon mal eines ihrer Jungen. Und ganz anders als es sich vielleicht anhört, ist das kein monströser Akt, sondern vielmehr gesund, wichtig und richtig: Auf diese Weise kann die Maulwurfmutter besser für die anderen Jungen sorgen, sie sichert deren Überleben, schont ihre eigenen Ressourcen, muss nicht weg, um zu jagen. Wir können viel von Tieren lernen, vorallem bei unserer Unterscheidung von natürlich und unnatürlich.
| ALL ABOUT ITALY
Sie haben sich eines Tages dazu entschieden, nicht mehr nur als Schauspielerin zu arbeiten, sondern hinter die Kamera zu wechseln. Warum? Ich war neugierig und jetzt lerne viel bei dieser Arbeit, zum Beispiel verstehe ich Filme und Regisseure immer besser. Erst hinter der Kamera bekommt man ein Gefühl dafür, was eine gute Szene wirklich ausmacht, was eigentlich dahinter steckt, eine Idee konsequent umzusetzen. Details wie Musik und Schnitt beginnen Dich zu interessieren. Als Schauspieler denkt man an so etwas gar nicht. Als Folge daraus wurde ich auch bei meiner Arbeit als Schauspielerin aufmerksamer, bewusster. Ich möchte auf jeden Fall weitermachen, auch mit diesem Projekt, in dem es um Tiere und Biologie geht.
Wie war es für Sie, als Kind zweier lebenden Legenden aufzuwachsen? Wird man in eine Künstlerfamilie hineingeboren, so bewegt man sich von klein auf in einer sehr anregenden Umgebung, zu Hause und auch am Set sind so viele Menschen, von denen man lernen kann. Man ist also sozusagen immer in der Schule und kann sich viel abschauen.
Immer mehr Frauen erobern im Kino das Regiefach, das ja als sehr von Männern beherrscht gilt. Ja, auch ich frage mich immer wieder, wieso es so wenige Regisseurinnen gibt, wo es doch so viele Rechtsanwältinnen oder Medizinerinnen gibt. Vielleicht liegt es daran, dass es sich dabei um akademische Ausbildungen oder um Lehrberufe handelt, man absolviert Kurse, macht
Es gab also keine Nachteile? Doch, schon. Man trägt einen berühmten Namen und das ist schon eine große Bürde. Die Umgebung erwartet ständig Höchstleistungen und Außergewöhnliches. Man ist unter ständiger Beobachtung, besonders fürchtet man das Urteil der eigenen Eltern.
einen Abschluss. Im Regiefach ist es aber anders, es ist wirklich komplex. Ich kann nur sagen, persönliche Kontakte und Treffen sind wichtig. Darüber hinaus sind meiner Ansicht nach weibliche Regisseure wichtig: Auch beim Geschichtenerzählen hilft manchmal eine gewisse Sensibilität, der feminine Touch.
Schauen Sie sich auch heute noch manchmal einen Film Ihres Vaters Roberto Rossellini an? Sicher, häufig! Auch weil ich regelmäßig bei ihm gewidmeten Retrospektiven Gast bin oder andere Veranstaltungen wie zum Beispiel in Berlin die ‘Casablanca’-Aufführung besuche. Es kam auch schon vor, dass ich entscheiden musste, in welcher Version der Film gezeigt werden sollte. Das waren Fragen, auf die es eigentlich keine Antwort geben kann: “Was, glauben Sie, hätte Ihr Vater getan?” Auch wenn ich manchmal ganz sicher zu wissen glaubte, dass mein Vater dies oder jenes keinenfalls akzeptiert hätte.
Was sagen Sie zu Jafar Panahi, dem iranischen Regissuer, der zu 20 Jahren Berufsverbot verurteilt wurde? Ich bewundere ihn und seine Arbeit, die ich gut kenne, sehr. Für mich ist dieses Urteil absurd und verstörend. Ich war Jury-Präsidentin bei der Berlinale und wir alle hofften bis zum letzten Augenblick, dass er kommen würde. Wir haben ihm seinen Platz frei gehalten, und das war auch richtig so. Ich erinnere mich noch an seinen berührenden Brief, den er uns schickte und in dem es sinngemäß hieß:”Ihr könnt mir alles nehmen außer meiner Phantasie.” Er ist ein wirklich bewundernswerter Mensch und Künstler.
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ALL ABOUT ITALY | Ein außergewöhnliches Museum
DIE xxxHERRIN DER xxx AUTOMOBILE
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In der norditalienischen Stadt Verona befindet sich ein der Mobilität des Menschen gewidmetes Museum. Anhand einer beeindruckenden Fülle von Ausstellungsstücken wird hier die rund zweihundertjährige Beziehung zwischen Mensch, Fahrrad, Motorrad und Automobil nachgezeichnet. Desweiteren beinhaltet die hier zu sehende Sammlung noch mechanische Apparaturen, die das Leben der Menschen auf der Schwelle zur Moderne prägten, wie Fotoapparate, Schreibmaschinen, aber auch Musikinstrumente.
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Ein außergewöhnliches Museum | ALL ABOUT ITALY
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ründer dieses Museums ist der in der Provinz Verona geborene Luciano Nicolis. Es ist die Verwirklichung eines großen Wunsches, der hier bewundert werden kann. Schon als kleiner Junge träumte er auf seinen Fahrradtouren, die ihn auf der Suche nach Altpapier durch die Dörfer führten, von einem solchen Museum. Im Jahr 2000 dann wurde aus seinem Traum Wirklichkeit. Seither steht das „Museum für Automobile, Technik und Mechanik“ mit einer beispiellosen Sammlung interessanter Objekte, die Nicolis aus der ganzen Welt zusammentrug, den Besuchern offen. Diese Leidenschaft für Mechanik, die Nicolis schon immer erfüllte, wurde von seiner Familie seit jeher unterstützt und sie bestärkte ihn darin, einmal ein der Öffentlichkeit zugängliches Museum zu errichten. Seine Idee war und ist es, die ständig erweiterte Sammlung spektakulär und kreativ in Szene zu setzen und so der Bedeutung des Automobils gerecht zu werden. Kaum eine andere Erfindung beeinflusste das Leben des Menschen so wie diese. Die moderne Gesellschaft ist eine mobile, und sie wurde es im Zuge der Industrialisierung im 19. und 20. Jahrhundertund deshalb ist der Hauptdarsteller auf der Bühne, die das Museum bietet, das Automobil. Hier wird diese Geschichte anhand hunderter Ausstellungsstücke dokumentiert, die ausnahmslos noch voll funktionsfähig sind und oft von Luciano Nicolis selbst restauriert wurden.
Heutzutage ist das Automobil allgegenwärtig, umso erstaunlicher ist es anhand konkreter Beispiel zu erkennen, wie einschneidend die Veränderungen im alltäglichen Leben waren. Das gesamte Umfeld des Menschen hat sich in den vergangenen zwei Jahrhunderten grundlegend gewandelt, und das ist zum Großteil auf die Erfindung des Automobils zurückzuführen. Es begleitete nicht nur die Frau auf ihrem Weg in die Unabhängigkeit, es hatte auch großen Einfluss auf das Kino, das dem Automobil atemberaubende Kamerafahrten zu verdanken hat. Und wie viele unvergessliche Szenen wurden gedreht, in denen es um große Gefühle, Verrat, Flucht, Abenteuer geht- und in
Ein kulturelles Erbe für nachfolgende Generationen. denen eigentlich ein Auto die Hauptrolle spielt! Nicht zu vergessen der Motorsport, die Welt der großen Emotionen. Wettkämpfe, Geschwindigkeitsrekorde, tollkühne Fahrer an den Lenkrädern ihrer schnittigen Boliden, die Verschmelzung von Mensch und Maschine… Maschinengetriebene Transportmittel schrieben Geschichte, Gesellschaftsgeschichte, Menschheitsgeschichte. Darüber und über die Sammlung ihres Vaters haben wir mit Silvia Nicolis gesprochen, der Museumsdirektorin.
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ALL ABOUT ITALY | Ein außergewöhnliches Museum
DIE xxxHERRIN DER xxx AUTOMOBILE
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In der norditalienischen Stadt Verona befindet sich ein der Mobilität des Menschen gewidmetes Museum. Anhand einer beeindruckenden Fülle von Ausstellungsstücken wird hier die rund zweihundertjährige Beziehung zwischen Mensch, Fahrrad, Motorrad und Automobil nachgezeichnet. Desweiteren beinhaltet die hier zu sehende Sammlung noch mechanische Apparaturen, die das Leben der Menschen auf der Schwelle zur Moderne prägten, wie Fotoapparate, Schreibmaschinen, aber auch Musikinstrumente.
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Ein außergewöhnliches Museum | ALL ABOUT ITALY
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ründer dieses Museums ist der in der Provinz Verona geborene Luciano Nicolis. Es ist die Verwirklichung eines großen Wunsches, der hier bewundert werden kann. Schon als kleiner Junge träumte er auf seinen Fahrradtouren, die ihn auf der Suche nach Altpapier durch die Dörfer führten, von einem solchen Museum. Im Jahr 2000 dann wurde aus seinem Traum Wirklichkeit. Seither steht das „Museum für Automobile, Technik und Mechanik“ mit einer beispiellosen Sammlung interessanter Objekte, die Nicolis aus der ganzen Welt zusammentrug, den Besuchern offen. Diese Leidenschaft für Mechanik, die Nicolis schon immer erfüllte, wurde von seiner Familie seit jeher unterstützt und sie bestärkte ihn darin, einmal ein der Öffentlichkeit zugängliches Museum zu errichten. Seine Idee war und ist es, die ständig erweiterte Sammlung spektakulär und kreativ in Szene zu setzen und so der Bedeutung des Automobils gerecht zu werden. Kaum eine andere Erfindung beeinflusste das Leben des Menschen so wie diese. Die moderne Gesellschaft ist eine mobile, und sie wurde es im Zuge der Industrialisierung im 19. und 20. Jahrhundertund deshalb ist der Hauptdarsteller auf der Bühne, die das Museum bietet, das Automobil. Hier wird diese Geschichte anhand hunderter Ausstellungsstücke dokumentiert, die ausnahmslos noch voll funktionsfähig sind und oft von Luciano Nicolis selbst restauriert wurden.
Heutzutage ist das Automobil allgegenwärtig, umso erstaunlicher ist es anhand konkreter Beispiel zu erkennen, wie einschneidend die Veränderungen im alltäglichen Leben waren. Das gesamte Umfeld des Menschen hat sich in den vergangenen zwei Jahrhunderten grundlegend gewandelt, und das ist zum Großteil auf die Erfindung des Automobils zurückzuführen. Es begleitete nicht nur die Frau auf ihrem Weg in die Unabhängigkeit, es hatte auch großen Einfluss auf das Kino, das dem Automobil atemberaubende Kamerafahrten zu verdanken hat. Und wie viele unvergessliche Szenen wurden gedreht, in denen es um große Gefühle, Verrat, Flucht, Abenteuer geht- und in
Ein kulturelles Erbe für nachfolgende Generationen. denen eigentlich ein Auto die Hauptrolle spielt! Nicht zu vergessen der Motorsport, die Welt der großen Emotionen. Wettkämpfe, Geschwindigkeitsrekorde, tollkühne Fahrer an den Lenkrädern ihrer schnittigen Boliden, die Verschmelzung von Mensch und Maschine… Maschinengetriebene Transportmittel schrieben Geschichte, Gesellschaftsgeschichte, Menschheitsgeschichte. Darüber und über die Sammlung ihres Vaters haben wir mit Silvia Nicolis gesprochen, der Museumsdirektorin.
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Frau Nicolis, wie und wann begann für Sie das „Abenteuer Museum Nicolis“? Mein Vater hat mich schon immer überallhin mitgenommen, von Kindheit an. Ich lernte schon früh seine Arbeit kennen, seine Werte und eben auch seine Leidenschaft, das Museum. Das Museum ist seine Passion! Seit der Einweihung des „Museum Nicolis“ bin ich die Direktorin. Ich möchte behaupten, dass meine Leidenschaft für Automobile und die Geschichte des Automobils mir in die Wiege gelegt worden ist. Anders verhält es sich sich mit meinem Unternehmergeist und meiner Fähigkeit, eine kulturelle Institution wie dieses Museum zu leiten. Doch ich hatte Zeit und Gelegenheit, viel zu lernen, erst im Familienunternehmen Lamacart (italienweit führend im Bereich Altpapier) und später dann hier in diesem Museums-Betrieb. Hier kann und konnte ich viele Entwicklungen anstoßen und umsetzten.
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Wie ist es Ihnen gelungen, aus dem „Museum Nicolis“ eine bedeutende kulturelle Institution zu machen? Sicherlich ist die „Säule“ dieses Projektes die hohe
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Ein außergewöhnliches Museum | ALL ABOUT ITALY
Qualität der Sammlungen. Besonders wichtig ist eine korrekte und gleichzeitig ansprechende Anordnung der einzelnen Ausstellungsstücke und Sammlungsbestandteile hinsichtlich ihrer historischen und kulturellen Bedeutung zu gestalten. Ein ganz anderes, jedoch immer aktuelles Thema ist die unternehmerische und soziale Rolle des Museums innerhalb des Kulturbetriebs. Meiner Überzeugung nach muss sich dieses Museum selbst finanzieren- und ist dazu auch in der Lage. Eine umsichtige Leitung und immer wieder neue, interessante Angebote für den Besucher sind dabei die Kernkompetenzen. Wichtig für meine Arbeit ist dabei der Begriff des sogenannten „Heritage Marketing“, mit einer internationalen Positionierung des Museums. Meiner Ansicht nach sollte das Museum ein Ort der Begegnungen sein, hier kann man Persönlichkeiten der Vergangenheit begegnen, ihre Geschichten und Gefühle nachvollziehen, eintauchen in eine Vergangenheit, die einen das Heute besser verstehen lässt. Diese Institution könnte so etwas wie eine griechische „Agora“ sein, ein Ort also, an dem wichtige Themen angesprochen und diskutiert werden können, wo man sich austauscht, aber man auch seinen Geschäften nachgehen kann. Mir schwebte schon immer ein modernes, offenes und abwechslungsreiches Museum vor. Es liegt noch ein weiter Weg vor uns, aber die interessante Verschmelzung aus Kultur, Unternehmen und Tourismus nimmt immer mehr Gestalt an und meines Erachtens ist das genau der richtige Weg für ein Haus wie das unsere.
denen eine moderne Unternehmensführung und –kultur geschätzt und gepflegt wird. Mein Engagement in diesem Bereich, wie auch die von mir übernommenen Aufgaben bei der ‚Confindustria‘, haben sicherlich zu meiner persönlichen Entwicklung beigetragen, meine Fähigkeiten im Bereich der Kommunikation und Kooperation konnte ich hier entwickeln.
Würden Sie uns bitte Ihr Modell eines MuseumsUnternehmens erläutern? Die Vorstellungskraft, das Engagment und das unternehmerische Talent seines Gründers können den Erfolg des Museums nur teilweise erklären. Von besonderer Bedeutung ist daneben auch die Miteinbeziehung der direkten Umgebung, der hiesigen Bevölkerung in dieses Projekt. Wir versuchen hier eine dynamische Unternehmensleitung mit einem kleinen Team aus engagierten und qualifizierten Mitarbeitern zu verwirklichen, die den Dialog mit anderen Institutionen, Firmen und der Bevölkerung der Umgebung pflegen, aber auch eine enge Zusammenarbeit mit den Medien. Wir haben hier Veranstaltungsräume, die für Kongresse genutzt werden können, Foto-Shootings können hier gemacht werden, etc. Wir bieten innerhalb unseres Museums Geschäftskunden zahlreiche Dienstleistungen an, und aus den Erlösen dieser Aktivitäten können wir unser Museum mit finanzieren. Nicht zu unterschätzen sind außerdem die positiven Reaktionen, die sich vorteilhaft für andere Bereiche des breit aufgestellten Nicolis-Konzerns erweisen. Wir sind auch Mitglied bei dem Netzwerk „MuseImpresa“ (www.museimpresa.com): Diese Vereinigung italienischer Unternehmen bzw. deren Archive und Museen wird unterstützt von der ‚Assolombarda‘ (Zusammenschluss von Industrie- und Dienstleistungsunternehmen einiger Provinzen der Region Lombardei) und der Confindustria (größter Arbeitgeberverband Italiens) und hat sich zum Ziel gesetzt, solche Firmen miteinander zu vernetzen, in
Sie haben mit einem weit verbreiteten Vorurteil aufgeräumt, nämlich, dass Frauen und Automobile
Dieses ungewöhnliche Museum in Villafranca di Verona war ein lange gehegter Wunschtraum des Unternehmers Luciano Nicolis. nicht zusammen passen…..Wie ist es Ihrer Ansicht nach zu erklären, dass es auch heute nur wenige Frauen gibt, die sich leidenschaftlich für Automobile interessieren? Meine persönliche Geschichte ist eng mit der meines Vaters verbunden, der mir schließlich auch seine Leidenschaft für Automobile, Motoren und Mechanik einimpfte. Ich kenne viele Frauen, die sich in dieser Technik-Welt wohl fühlen und ihr eng verbunden sind, ob nun aus beruflichen Gründen oder aus persönlicher Leidenschaft- es sind auf alle Fälle mehr, als man gemeinhin vermuten möchte! Historisch betrachtet, so waren und sind Autos immer mit Themen wie Mechanik und Technik verbunden, also traditionell eher männlich besetzt. Heute ist das Thema Automobil facettenreicher; Tourismus, Sitten, Bräuche, Traditionen, Historie, Kunst und Gesellschaft spielen ebenfalls mit hinein. Man geht insgesamt anders an diese Themen heran, jedem wird zugstanden, sich dafür zu interessieren, die individuellen Vorlieben werden eher geschätzt und respektiert.
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Frau Nicolis, wie und wann begann für Sie das „Abenteuer Museum Nicolis“? Mein Vater hat mich schon immer überallhin mitgenommen, von Kindheit an. Ich lernte schon früh seine Arbeit kennen, seine Werte und eben auch seine Leidenschaft, das Museum. Das Museum ist seine Passion! Seit der Einweihung des „Museum Nicolis“ bin ich die Direktorin. Ich möchte behaupten, dass meine Leidenschaft für Automobile und die Geschichte des Automobils mir in die Wiege gelegt worden ist. Anders verhält es sich sich mit meinem Unternehmergeist und meiner Fähigkeit, eine kulturelle Institution wie dieses Museum zu leiten. Doch ich hatte Zeit und Gelegenheit, viel zu lernen, erst im Familienunternehmen Lamacart (italienweit führend im Bereich Altpapier) und später dann hier in diesem Museums-Betrieb. Hier kann und konnte ich viele Entwicklungen anstoßen und umsetzten.
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Wie ist es Ihnen gelungen, aus dem „Museum Nicolis“ eine bedeutende kulturelle Institution zu machen? Sicherlich ist die „Säule“ dieses Projektes die hohe
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Qualität der Sammlungen. Besonders wichtig ist eine korrekte und gleichzeitig ansprechende Anordnung der einzelnen Ausstellungsstücke und Sammlungsbestandteile hinsichtlich ihrer historischen und kulturellen Bedeutung zu gestalten. Ein ganz anderes, jedoch immer aktuelles Thema ist die unternehmerische und soziale Rolle des Museums innerhalb des Kulturbetriebs. Meiner Überzeugung nach muss sich dieses Museum selbst finanzieren- und ist dazu auch in der Lage. Eine umsichtige Leitung und immer wieder neue, interessante Angebote für den Besucher sind dabei die Kernkompetenzen. Wichtig für meine Arbeit ist dabei der Begriff des sogenannten „Heritage Marketing“, mit einer internationalen Positionierung des Museums. Meiner Ansicht nach sollte das Museum ein Ort der Begegnungen sein, hier kann man Persönlichkeiten der Vergangenheit begegnen, ihre Geschichten und Gefühle nachvollziehen, eintauchen in eine Vergangenheit, die einen das Heute besser verstehen lässt. Diese Institution könnte so etwas wie eine griechische „Agora“ sein, ein Ort also, an dem wichtige Themen angesprochen und diskutiert werden können, wo man sich austauscht, aber man auch seinen Geschäften nachgehen kann. Mir schwebte schon immer ein modernes, offenes und abwechslungsreiches Museum vor. Es liegt noch ein weiter Weg vor uns, aber die interessante Verschmelzung aus Kultur, Unternehmen und Tourismus nimmt immer mehr Gestalt an und meines Erachtens ist das genau der richtige Weg für ein Haus wie das unsere.
denen eine moderne Unternehmensführung und –kultur geschätzt und gepflegt wird. Mein Engagement in diesem Bereich, wie auch die von mir übernommenen Aufgaben bei der ‚Confindustria‘, haben sicherlich zu meiner persönlichen Entwicklung beigetragen, meine Fähigkeiten im Bereich der Kommunikation und Kooperation konnte ich hier entwickeln.
Würden Sie uns bitte Ihr Modell eines MuseumsUnternehmens erläutern? Die Vorstellungskraft, das Engagment und das unternehmerische Talent seines Gründers können den Erfolg des Museums nur teilweise erklären. Von besonderer Bedeutung ist daneben auch die Miteinbeziehung der direkten Umgebung, der hiesigen Bevölkerung in dieses Projekt. Wir versuchen hier eine dynamische Unternehmensleitung mit einem kleinen Team aus engagierten und qualifizierten Mitarbeitern zu verwirklichen, die den Dialog mit anderen Institutionen, Firmen und der Bevölkerung der Umgebung pflegen, aber auch eine enge Zusammenarbeit mit den Medien. Wir haben hier Veranstaltungsräume, die für Kongresse genutzt werden können, Foto-Shootings können hier gemacht werden, etc. Wir bieten innerhalb unseres Museums Geschäftskunden zahlreiche Dienstleistungen an, und aus den Erlösen dieser Aktivitäten können wir unser Museum mit finanzieren. Nicht zu unterschätzen sind außerdem die positiven Reaktionen, die sich vorteilhaft für andere Bereiche des breit aufgestellten Nicolis-Konzerns erweisen. Wir sind auch Mitglied bei dem Netzwerk „MuseImpresa“ (www.museimpresa.com): Diese Vereinigung italienischer Unternehmen bzw. deren Archive und Museen wird unterstützt von der ‚Assolombarda‘ (Zusammenschluss von Industrie- und Dienstleistungsunternehmen einiger Provinzen der Region Lombardei) und der Confindustria (größter Arbeitgeberverband Italiens) und hat sich zum Ziel gesetzt, solche Firmen miteinander zu vernetzen, in
Sie haben mit einem weit verbreiteten Vorurteil aufgeräumt, nämlich, dass Frauen und Automobile
Dieses ungewöhnliche Museum in Villafranca di Verona war ein lange gehegter Wunschtraum des Unternehmers Luciano Nicolis. nicht zusammen passen…..Wie ist es Ihrer Ansicht nach zu erklären, dass es auch heute nur wenige Frauen gibt, die sich leidenschaftlich für Automobile interessieren? Meine persönliche Geschichte ist eng mit der meines Vaters verbunden, der mir schließlich auch seine Leidenschaft für Automobile, Motoren und Mechanik einimpfte. Ich kenne viele Frauen, die sich in dieser Technik-Welt wohl fühlen und ihr eng verbunden sind, ob nun aus beruflichen Gründen oder aus persönlicher Leidenschaft- es sind auf alle Fälle mehr, als man gemeinhin vermuten möchte! Historisch betrachtet, so waren und sind Autos immer mit Themen wie Mechanik und Technik verbunden, also traditionell eher männlich besetzt. Heute ist das Thema Automobil facettenreicher; Tourismus, Sitten, Bräuche, Traditionen, Historie, Kunst und Gesellschaft spielen ebenfalls mit hinein. Man geht insgesamt anders an diese Themen heran, jedem wird zugstanden, sich dafür zu interessieren, die individuellen Vorlieben werden eher geschätzt und respektiert.
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Ich persönlich bin fest davon überzeugt und sehe es als Vorteil, dass die Motorisierung breiten Bevölkerungsschichten die Erkundung der Welt erleichtert, angefangen von der nächsten Umgebung bis hin zu entlegenen Gebieten der Erde. Egal, ob auf zwei, vier oder noch mehr Rädern: Neugierde kann so gemeinschaftlich gestillt werden und zu einem verbindenden Erlebnis werden!
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Welchen Schwierigkeiten sehen Sie sich ausgesetzt bei der Führung eines Konzerns und einer kulturellen Einrichtung? Inwieweit ist es heute noch ein Tabu, als Frau eine Führungsrolle zu übernehmen? Es handelt sich um die gleichen Probleme wie überall. Jede Epoche hat ihre Problemstellungen, eben auch die unsere. Ich persönlich erlebte es nicht als problematisch, eine weibliche Führungskraft zu sein, denn ich bin seit jeher Unternehmer! Das vielleicht größte Hindernis ist vielleicht, dass ‚Kultur‘ momentan in Italien nicht besonders hoch geschätzt ist. Sie wird verkannt als Wert an sich und unterschätzt ihr Gewinn- und Entwicklungspotential. Deshalb wird sie mancherorts als zweitrangig eingestuft; ein ähnliches Schicksal erleidet bisweilen leider auch der Tourismus, der doch so wichtig ist für Italien. Meiner Überzeugung nach sind es aber gerade Kultur und Tourismus, die fundamental wichtig sind und bleiben für unsere Gesellschaft: Bildung, Ausbildung, Entwicklung, individueller Wohlstand und soziales Wachstum! Nur Erfahrung und Bildung erleichtern das Verständnis der Welt und helfen uns dabei, auch über den eigenen Tellerrand hinauszusehen und vernünftige Entscheidungen zu treffen. Für uns und unser Unternehmen ist es von zentraler Bedeutung, dafür einzustehen.
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ALL ABOUT ITALY | Ein außergewöhnliches Museum
Ich persönlich bin fest davon überzeugt und sehe es als Vorteil, dass die Motorisierung breiten Bevölkerungsschichten die Erkundung der Welt erleichtert, angefangen von der nächsten Umgebung bis hin zu entlegenen Gebieten der Erde. Egal, ob auf zwei, vier oder noch mehr Rädern: Neugierde kann so gemeinschaftlich gestillt werden und zu einem verbindenden Erlebnis werden!
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Welchen Schwierigkeiten sehen Sie sich ausgesetzt bei der Führung eines Konzerns und einer kulturellen Einrichtung? Inwieweit ist es heute noch ein Tabu, als Frau eine Führungsrolle zu übernehmen? Es handelt sich um die gleichen Probleme wie überall. Jede Epoche hat ihre Problemstellungen, eben auch die unsere. Ich persönlich erlebte es nicht als problematisch, eine weibliche Führungskraft zu sein, denn ich bin seit jeher Unternehmer! Das vielleicht größte Hindernis ist vielleicht, dass ‚Kultur‘ momentan in Italien nicht besonders hoch geschätzt ist. Sie wird verkannt als Wert an sich und unterschätzt ihr Gewinn- und Entwicklungspotential. Deshalb wird sie mancherorts als zweitrangig eingestuft; ein ähnliches Schicksal erleidet bisweilen leider auch der Tourismus, der doch so wichtig ist für Italien. Meiner Überzeugung nach sind es aber gerade Kultur und Tourismus, die fundamental wichtig sind und bleiben für unsere Gesellschaft: Bildung, Ausbildung, Entwicklung, individueller Wohlstand und soziales Wachstum! Nur Erfahrung und Bildung erleichtern das Verständnis der Welt und helfen uns dabei, auch über den eigenen Tellerrand hinauszusehen und vernünftige Entscheidungen zu treffen. Für uns und unser Unternehmen ist es von zentraler Bedeutung, dafür einzustehen.
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ALL ABOUT ITALY | Kreativität und Design
Kreativität und Design | ALL ABOUT ITALY
Entwurf xxx Ausführung xxx Perfektion xxx
“Made in Italy” – steckt dahinter nicht etwas ganz Besonderes? Macht es aus einer Leidenschaft vielleicht gar ein Lebenselexier?
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s ist schon auffällig, wie viele Kreative aus Italien stammen, und ihre Arbeiten haben oft das gewisse Etwas: Auf der ganzen Welt treffen sie den Geschmack, wecken Begehrlichkeiten und strahlen doch immer den Nimbus der Unverwechselbarkeit aus. Vielleicht liegt das Geheimnis darin, dass mit besonderer Sorgfalt und Liebe gearbeitet wird. Jeder Schritt – von der Idee bis zur Vollendung – liegt in den Händen wahrer Könner, die angespornt werden von ihrer Leidenschaft und ihrem Stolz auf ihre Traditionen und ihr Wissen. Auch PMDesign Italy ist eines der Aushängeschilder italienischen Designs, Garant für Kreativität, Individualität und Perfektion. Hier interpretiert man “Made in Italy” ganz modern und legt besonderen Wert auf die hohe Qualität der verwendeten Bauteile. Vom Entwurf über die Auswahl der Materialien bis hin zur Verarbeitung werden höchste Ansprüche erfüllt. Ergebnis ist immer ein beeindruckendes Designstück, vollendet in Form, Farbe und Funktion. Heute stehen den Entwicklern alle Türen offen; die Grenzen einzelner Industriebranchen sind überwunden, man kann sich aus jedem Bereich bedienen, das Angebot an Rohstoffen, Fertigungssystemen und Produktpaletten ist so vielfältig wie nie zuvor. Know-How und High-Tech
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aus allen Sparten fließen zusammen und bringen Neues hervor. Und “Made in Italy” ergänzt diese Vielfalt der Möglichkeiten noch um das “Gewisse Etwas”. Pierfrancesco Monopoli, Designer und Gründer der PMDesign Italy, erklärt:”Talent bekommt man in die Wiege gelegt; es sind Übung und Erfahrung, die den Unterschied machen. Nur so werden Vorstellungen konkreter, Ideen können reifen und Gestalt annehmen. Notizen, Skizzen, Rendering, Modelle und viel Zeit braucht es, um eine Idee umsetzen zu können.” Monopoli ist 27 Jahre alt, hat einen Hochschulabschluss in ‘Industriedesign’ und in ‘Design Engineering’ und einen Master in ‘Transportation and Automobile Design’. Schon als Junge zeigte er großen Sinn und Leidenschaft für alles, was in seinen Augen noch verbessert werden könnte. Er war schon damals sehr geschickt und begann früh mit dem Modellbau; einem Hobby, dem er sich heute noch gerne widmet, sobald es sein Terminkalender zulässt. Und dieses Hobby schärfte seinen Blick auf Details und spornte ihn an, nach Perfektion zu streben. Später kam noch die Leidenschaft für Geschwindigkeit dazu und jetzt beschäftigt er sich beruflich am liebsten mit schnellen Motorrädern - eine aus heutiger Sicht schlüssige
Entwicklung. Eines seiner Glanzstücke ist seine Arbeit für das Team LR Corse. Die Ducati 1199 Panigale wurde von ihm komplett überarbeitet und hat nun eine bessere Optik. Der mittlerweile zweifarbige Tank rückte etwas nach hinten, das Superbike wirkt dadurch aggressiver, dynamischer. PMDesign Italy kam damit den Wünschen und Anforderungen nach, die das Team LR Corse stellte: Man wollte ein unverwechselbares Superbike. Einerseits sollte die Farbgebung der Lackierung überraschend und das Styling auffällig sein, andererseits sollte auch auf die Rennerfolge der Vergangenheit und die Tradition des Herstellers verwiesen werden. Es ist also als Reminiszenz zu verstehen, wenn das Modell “Patriot Flag” in den Farben der italienischen Tricolore gehalten ist. Ein weiteres Projekt auf zwei Rädern ist die Customize Ducati 848evo. Die Leidenschaft, die Ducati-Motorräder bei Monopoli auslösen, findet hier ihren unvermittelten Ausdruck. Aus seiner Auseinanderstzung mit den Formen dieses Superbikes, das schon seit einigen Jahren auf dem Markt
ist, entstand eine individualistische Linienführung, die die 848evo unverwechselbar macht. PMDesign Italy bietet drei Varianten an: Eine ebenfalls von der italienischen Tricolore inspirierte, eine in Schwarz und eine in Rot. Die Ducati Diavel von PMDesign Italy basiert auf der BlackVersion des Motorrads. Beim Design dieser Maschine ließ man sich von einer ganzen Farbpalette inspirieren und die visuelle Leichtfüßigkeit korrespondiert durchaus mit dem Fahrgefühl, das diese stark motorisierte und dennoch leicht zu handhabende Maschine verschafft. Diese Ducati Diavel ist wirklicher ein Eye-Catcher. Aber PMDesign Italy designt nicht nur Motorräder: In diesem Haus wurde auch ein Fahrrad mit dem Namen “La Leggera (Die Leichte)” erdacht. Es trägt unverkennbar die Handschrift des kreativen Piefrancesco Monopoli. Bis ins kleinste Detail perfektioniert, gebaut von Experten, die das Zusammenspiel der unterschiedlichen Bauteile perfekt beherrschen. Ein traditionelles Fahrgestell wird mit technologisch ausgereiften Komponenten ausgestattet. Weitere Extras sind die Spezial-Bereifung und ein Lenker aus Eschenholz. Bis zur Vollendung der Fertigung dieses eleganten und exklusiven Zweirads können zwischen drei und sechs Monate vergehen.
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Kreativität und Design | ALL ABOUT ITALY
Entwicklung. Eines seiner Glanzstücke ist seine Arbeit für das Team LR Corse. Die Ducati 1199 Panigale wurde von ihm komplett überarbeitet und hat nun eine bessere Optik. Der mittlerweile zweifarbige Tank rückte etwas nach hinten, das Superbike wirkt dadurch aggressiver, dynamischer. PMDesign Italy kam damit den Wünschen und Anforderungen nach, die das Team LR Corse stellte: Man wollte ein unverwechselbares Superbike. Einerseits sollte die Farbgebung der Lackierung überraschend und das Styling auffällig sein, andererseits sollte auch auf die Rennerfolge der Vergangenheit und die Tradition des Herstellers verwiesen werden. Es ist also als Reminiszenz zu verstehen, wenn das Modell “Patriot Flag” in den Farben der italienischen Tricolore gehalten ist. Ein weiteres Projekt auf zwei Rädern ist die Customize Ducati 848evo. Die Leidenschaft, die Ducati-Motorräder bei Monopoli auslösen, findet hier ihren unvermittelten Ausdruck. Aus seiner Auseinanderstzung mit den Formen dieses Superbikes, das schon seit einigen Jahren auf dem Markt
Pierfrancesco Monopoli
ist, entstand eine individualistische Linienführung, die die 848evo unverwechselbar macht. PMDesign Italy bietet drei Varianten an: Eine ebenfalls von der italienischen Tricolore inspirierte, eine in Schwarz und eine in Rot. Die Ducati Diavel von PMDesign Italy basiert auf der BlackVersion des Motorrads. Beim Design dieser Maschine ließ man sich von einer ganzen Farbpalette inspirieren und die visuelle Leichtfüßigkeit korrespondiert durchaus mit dem Fahrgefühl, das diese stark motorisierte und dennoch leicht zu handhabende Maschine verschafft. Diese Ducati Diavel ist wirklicher ein Eye-Catcher. Aber PMDesign Italy designt nicht nur Motorräder: In diesem Haus wurde auch ein Fahrrad mit dem Namen “La Leggera (Die Leichte)” erdacht. Es trägt unverkennbar die Handschrift des kreativen Piefrancesco Monopoli. Bis ins kleinste Detail perfektioniert, gebaut von Experten, die das Zusammenspiel der unterschiedlichen Bauteile perfekt beherrschen. Ein traditionelles Fahrgestell wird mit technologisch ausgereiften Komponenten ausgestattet. Weitere Extras sind die Spezial-Bereifung und ein Lenker aus Eschenholz. Bis zur Vollendung der Fertigung dieses eleganten und exklusiven Zweirads können zwischen drei und sechs Monate vergehen.
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ALL ABOUT ITALY | Zehn italienische Weine
Zehn italienische Weine
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xxx LE DONNE NELLA NUOVA xxx STAGIONE DEL MEDITERRANEO xxx WOMEN IN THE NEW SEASON OF THE MEDITERREAN
Conferenza Internazionale Istanbul 11 giugno 2013
Parteciperanno, tra le altre: Asma Abdulla Al Fahim, Abu Dhabi Businesswomen Council, Emirati Arabi Uniti; Marta Dassù, Vice Ministro degli affari esteri, Italia; Hana El Gallal, Libyan Center for Development and Human Rights, Libia; Nawal El Saadawi, Arab Women Solidarity Association, Egitto; Ziba Jalali-Naini, Scrittrice ed editrice, Iran; Giovanna Melandri, Presidente MAXXI, Italia; Rasha Omran, Poetessa, Siria; Sima Samar, Afghan Independent Human Rights Commission, Afghanistan; Anna Maria Tarantola, Presidente RAI, Italia
Adesioni Per partecipare all’evento è necessario registrarsi, in considerazione del numero limitato di posti disponibili. www.fondazioneroma-mediterraneo.it istanbulconference@ispionline.it
Zehn italienische Weine, die man kennen muss Von Region zu Region gedeihen sehr unterschiedliche, stets edle Tropfen. Hier eine kleine Auswahl aus diesem riesigen Sortiment: Sie steht exemplarisch für die Vielfältigkeit italienischer Weine und die Kunstfertigkeit der Kellermeister.
In collaborazione con:
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In partnership con:
Con il supporto di:
Kate Carlisle
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Zehn italienische Weine
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ZEHN ITALIENISCHE WEINE, DIE MAN KENNEN MUSS von Kate Carlisle
Von Region zu Region gedeihen sehr unterschiedliche, stets edle Tropfen. Hier eine kleine Auswahl aus diesem riesigen Sortiment: Sie steht exemplarisch f체r die Vielf채ltigkeit italienischer Weine und die Kunstfertigkeit der Kellermeister.
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talien bietet dem Weinkenner einen unvergleichlichen Reichtum unterschiedlichster Genüsse, in kaum einem anderen Land der Welt ist die Vielfalt und Abwechslung in dieser Hinsicht größer. Über die gesamte Halbinsel verstreut, von den alpinen Ausläufern bis zur südlichsten Spitze Siziliens, sind kleinere und größere Weinbaugebiete zu finden, die sich sehr voneinander unterscheiden; aber auch innerhalb dieser Gebiete lassen sich große Unterschiede feststellen: So gibt es den der Tradition verbundenen Winzer ebenso wie seine innovativen, unkonventionellen Kollegen. Eines eint sie jedoch: Ihre Leidenschaft für Wein! Die Rangfolge der hier aufgelisteten Weine richtet sich nicht nach ihrer Bedeutung, ihrem Preis oder ihrer Qualität, vielmehr handelt es sich um eben diese Kriterien völlig außen vor lassen zu können - um eine geografische Anordnung. Mal wird die Rebsorte als Oberbegriff genannt, mal der Produzent, mal der Name des Anbaugebietes. Jeder dieser Weine ist unverwechselbar und
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Zehn italienische Weine
Gewerkschaftler Placido Rizzotto aus Corleone benannte, der 1948 von der Mafia getötet wurde. Chianti Classico – Die Ikone Nicht viele Weine werden sowohl in einem Disney-Film als auch in einem Horrorfilm erwähnt (In „Das Schweigen der Lämmer“ gerät Anthony Hopkins ins Schwärmen, als er Leber in Chianti-Sauce beschreibt). Der Chianti belegt aktuell Platz drei auf der Liste der in die USA importierten Weine. Das herausstechende Beispiel, der ‚Chianti Ruffino‘, war das erste Objekt der Begierde jenseits des Atlantiks, und heute ist aus diesem ersten lodernden Feuer eine langlebige italo-amerikanische Liebesbeziehung geworden. Die USAmerikaner lieben einfach Italien und diesen toskanischen Wein. Die moderne Interpretation des Chianti Classico ist ein leicht zu trinkender Wein und passt gut zu Pizza und Pasta. Er schmeckt nach Kirschen, Waldbeeren und nasser Erde,
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stetig. Marco de Grazia, US-Amerikaner mit sizilianischen Wurzeln, kelterte 2002 seinen ersten Ätna-Wein, der seither in die ganze Welt geht, vor allem aber in die USA. De Grazia kreierte auf seiner Tenuta delle Terre Nere einen Wein, den er den ‚Burgunder vom Mittelmeer‘ taufte. Sagratino di Montefalco DOCG Der Wiederauferstandene Früher einmal handelte es sich bei dem ‚Sagratino‘ um einen schlichten Meßwein, mittlerweile hat sich diese autochthone Rebsorte aus Umbrien aus seiner bestenfalls mittelmäßig zu nennenden Phase erhoben und sich weltweit Ansehen verschafft. Und dieser Erfolg hat auch positive Auswirkungen auf die Wirtschaft der Gegend, denn vielleicht wären Dörfer wie Montefalco und Bevagna längst verlassen und verödet, wenn dieser Wein nicht Beschäftigung und Prosperität bedeutet hätte. Vorreiter dieser Wiederauferstehung ist das von Marco Caprai geführte Unternehmen ‚Arnaldo Caprai‘, dessen ‚25 Anni‘ das Ergebnis vieler Experimente ist, die seit 1988 in Zusammenarbeit mit der Mailänder Universität unternommen wurden. Mit diesem Wein konnten über Jahre sämtliche Preise eingeheimst werden, die national und international von Bedeutung sind. Brunello di Montalcino – Der Favorit Dieser toskanische Wein aus Sangiovese-Grosso-Trauben ist einer der begehrtesten und teuersten Weine Italiens. Und unter diesen Weinen nehmen die Produkte aus dem Hause Biondi Santi wiederum eine Sonderstellung ein, denn es war einer der Vorfahren dieser Familie, nämlich Ferruccio Biondi-Santi, der in der Mitte des 19. Jahrhunderts eine kleinbeerige Variante der Sangiovese-Grosso-Traube züchtete und den Brunello sozusagen erfand. Der Saft dieser Trauben kann zu einem wunderbaren, üppigen Wein reifen. Brunello di Montalcino-Weine sind DOCG(Denominazione di Origine Controllata e Grantita)-zertifiziert, ihre geografische Herkunft ist also geschützt und garantiert.
hat daneben immer noch eine weitere Eigenschaft: Einige sind besonders innovativ zu nennen, andere haben soziale oder historische Bedeutung. Perfektion ist hier nicht der Maßstab, eher wahre Größe. Centopassi – Der Couragierte Zutaten der Centopassi-Weine sind neben Rebsaft noch Mut, Stolz und Ökologie. ‚Libera Terra‘ ist eine landwirtschaftliche Kooperative auf Sizilien, die enteignete landwirtschaftliche Betriebe und Felder bewirtschaftet, darunter auch 60 Hektar Rebflächen. Auf ehemaligen Besitztümern verschiedener Mafia-Clans werden heute IGT (Indicazione Geografica Tipicaherkunftsgeschützte)-zertifizierte Weine aus autochthonen und internationalen Rebsorten angebaut und das Ergebnis wurde bereits von ‚Wine Enthusiast‘ mit dem Ehrentitel „Innovation of the Year“ ausgezeichnet. Damit wurde die wirtschaftliche und soziale Bedeutung der Kooperative geehrt, die einen Wein nach dem
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seine frische Säure macht Spaß und sein Abgang ist rund und ausgewogen. Angeblich war es ursprünglich die Familie Ricasoli, die erstmals den heute festgeschriebenen Rebsatz für den Chianti Classico verarbeitete: Sangiovese mit kleinen Anteilen von Canaiolo und Malvasia, wobei mindestens 80% des Satzes Sangiovese-Trauben sein müssen. Etna Weine – Das Kraftpacket Über 3300 Meter hoch ragt der auch heute noch aktive Vulkan in den sizilianischen Himmel- er ist einer der schönsten Berge Europas. Trotzdem er immer wieder spuckt und raucht, lassen sich die hiesigen Bauern nicht davon abhalten, an den Hängen des Ätnas Landwirtschaft zu betreiben. Seit 1968 können die Weine dieser Gegend die DOC (Denominazione di Origine Controllata- kontrollierte Herkunftsbezeichnung)Zertifizierung erhalten und sind damit die ersten auf Sizilien gewesen. Während der vergangenen Jahrzehnte wuchs das Ansehen der Weine vom Ätna in der Welt des Weines
Tignanello – Der Bahnbrecher Piero Antinoris ‚Tignanello‘ ist einer der allerersten Super Tuscans und trat eine Revolution in Italien los, als er 1971 die erste Ernte einbrachte und abfüllte. Um das Weingut herum wachsen ausschließlich Chianti Classico-Weine, sprich Sangiovese und in kleineren Mengen Canaiolo und Malvasia. Piero Antinori kelterte eine Cuvée aus Sangiovese, Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc. Anfangs wurde dieser Wein zwangsläufig als ein „Vino da Tavola“ (Tafelwein) klassifiziert, da er nicht dem Reglement entsprach. Eine Folge dieser Klassifizierung war zum Beispiel, dass man nicht den Jahrgang auf die Etiketten schreiben durfte. Antinori ist ein Rebell und sein Wein wurde berühmt dafür, mit allen Regeln zu brechen, zum Beispiel besteht der ‚Tignanello‘ aus sehr unterschiedlichen und teilweise erstmalig in der Region angebauten Rebsorten. Dies ebnete den Weg für eine neue Generation, für neue Ideen – nicht nur in der Toskana. Er hatte Vorbildfunktion und inspirierte viele Gleichgesinnte. Unter den aktuell besten Winzern Italiens sind viele Anhänger der Tignanello-Schule zu finden. Der ‚Tignanello‘ entfaltet seinen ganzen Reichtum, sein Aroma, seine Intensität und Dichte im richtigen Glas - Schicht für Schicht.
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talien bietet dem Weinkenner einen unvergleichlichen Reichtum unterschiedlichster Genüsse, in kaum einem anderen Land der Welt ist die Vielfalt und Abwechslung in dieser Hinsicht größer. Über die gesamte Halbinsel verstreut, von den alpinen Ausläufern bis zur südlichsten Spitze Siziliens, sind kleinere und größere Weinbaugebiete zu finden, die sich sehr voneinander unterscheiden; aber auch innerhalb dieser Gebiete lassen sich große Unterschiede feststellen: So gibt es den der Tradition verbundenen Winzer ebenso wie seine innovativen, unkonventionellen Kollegen. Eines eint sie jedoch: Ihre Leidenschaft für Wein! Die Rangfolge der hier aufgelisteten Weine richtet sich nicht nach ihrer Bedeutung, ihrem Preis oder ihrer Qualität, vielmehr handelt es sich um eben diese Kriterien völlig außen vor lassen zu können - um eine geografische Anordnung. Mal wird die Rebsorte als Oberbegriff genannt, mal der Produzent, mal der Name des Anbaugebietes. Jeder dieser Weine ist unverwechselbar und
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Zehn italienische Weine
Gewerkschaftler Placido Rizzotto aus Corleone benannte, der 1948 von der Mafia getötet wurde. Chianti Classico – Die Ikone Nicht viele Weine werden sowohl in einem Disney-Film als auch in einem Horrorfilm erwähnt (In „Das Schweigen der Lämmer“ gerät Anthony Hopkins ins Schwärmen, als er Leber in Chianti-Sauce beschreibt). Der Chianti belegt aktuell Platz drei auf der Liste der in die USA importierten Weine. Das herausstechende Beispiel, der ‚Chianti Ruffino‘, war das erste Objekt der Begierde jenseits des Atlantiks, und heute ist aus diesem ersten lodernden Feuer eine langlebige italo-amerikanische Liebesbeziehung geworden. Die USAmerikaner lieben einfach Italien und diesen toskanischen Wein. Die moderne Interpretation des Chianti Classico ist ein leicht zu trinkender Wein und passt gut zu Pizza und Pasta. Er schmeckt nach Kirschen, Waldbeeren und nasser Erde,
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stetig. Marco de Grazia, US-Amerikaner mit sizilianischen Wurzeln, kelterte 2002 seinen ersten Ätna-Wein, der seither in die ganze Welt geht, vor allem aber in die USA. De Grazia kreierte auf seiner Tenuta delle Terre Nere einen Wein, den er den ‚Burgunder vom Mittelmeer‘ taufte. Sagratino di Montefalco DOCG Der Wiederauferstandene Früher einmal handelte es sich bei dem ‚Sagratino‘ um einen schlichten Meßwein, mittlerweile hat sich diese autochthone Rebsorte aus Umbrien aus seiner bestenfalls mittelmäßig zu nennenden Phase erhoben und sich weltweit Ansehen verschafft. Und dieser Erfolg hat auch positive Auswirkungen auf die Wirtschaft der Gegend, denn vielleicht wären Dörfer wie Montefalco und Bevagna längst verlassen und verödet, wenn dieser Wein nicht Beschäftigung und Prosperität bedeutet hätte. Vorreiter dieser Wiederauferstehung ist das von Marco Caprai geführte Unternehmen ‚Arnaldo Caprai‘, dessen ‚25 Anni‘ das Ergebnis vieler Experimente ist, die seit 1988 in Zusammenarbeit mit der Mailänder Universität unternommen wurden. Mit diesem Wein konnten über Jahre sämtliche Preise eingeheimst werden, die national und international von Bedeutung sind. Brunello di Montalcino – Der Favorit Dieser toskanische Wein aus Sangiovese-Grosso-Trauben ist einer der begehrtesten und teuersten Weine Italiens. Und unter diesen Weinen nehmen die Produkte aus dem Hause Biondi Santi wiederum eine Sonderstellung ein, denn es war einer der Vorfahren dieser Familie, nämlich Ferruccio Biondi-Santi, der in der Mitte des 19. Jahrhunderts eine kleinbeerige Variante der Sangiovese-Grosso-Traube züchtete und den Brunello sozusagen erfand. Der Saft dieser Trauben kann zu einem wunderbaren, üppigen Wein reifen. Brunello di Montalcino-Weine sind DOCG(Denominazione di Origine Controllata e Grantita)-zertifiziert, ihre geografische Herkunft ist also geschützt und garantiert.
hat daneben immer noch eine weitere Eigenschaft: Einige sind besonders innovativ zu nennen, andere haben soziale oder historische Bedeutung. Perfektion ist hier nicht der Maßstab, eher wahre Größe. Centopassi – Der Couragierte Zutaten der Centopassi-Weine sind neben Rebsaft noch Mut, Stolz und Ökologie. ‚Libera Terra‘ ist eine landwirtschaftliche Kooperative auf Sizilien, die enteignete landwirtschaftliche Betriebe und Felder bewirtschaftet, darunter auch 60 Hektar Rebflächen. Auf ehemaligen Besitztümern verschiedener Mafia-Clans werden heute IGT (Indicazione Geografica Tipicaherkunftsgeschützte)-zertifizierte Weine aus autochthonen und internationalen Rebsorten angebaut und das Ergebnis wurde bereits von ‚Wine Enthusiast‘ mit dem Ehrentitel „Innovation of the Year“ ausgezeichnet. Damit wurde die wirtschaftliche und soziale Bedeutung der Kooperative geehrt, die einen Wein nach dem
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seine frische Säure macht Spaß und sein Abgang ist rund und ausgewogen. Angeblich war es ursprünglich die Familie Ricasoli, die erstmals den heute festgeschriebenen Rebsatz für den Chianti Classico verarbeitete: Sangiovese mit kleinen Anteilen von Canaiolo und Malvasia, wobei mindestens 80% des Satzes Sangiovese-Trauben sein müssen. Etna Weine – Das Kraftpacket Über 3300 Meter hoch ragt der auch heute noch aktive Vulkan in den sizilianischen Himmel- er ist einer der schönsten Berge Europas. Trotzdem er immer wieder spuckt und raucht, lassen sich die hiesigen Bauern nicht davon abhalten, an den Hängen des Ätnas Landwirtschaft zu betreiben. Seit 1968 können die Weine dieser Gegend die DOC (Denominazione di Origine Controllata- kontrollierte Herkunftsbezeichnung)Zertifizierung erhalten und sind damit die ersten auf Sizilien gewesen. Während der vergangenen Jahrzehnte wuchs das Ansehen der Weine vom Ätna in der Welt des Weines
Tignanello – Der Bahnbrecher Piero Antinoris ‚Tignanello‘ ist einer der allerersten Super Tuscans und trat eine Revolution in Italien los, als er 1971 die erste Ernte einbrachte und abfüllte. Um das Weingut herum wachsen ausschließlich Chianti Classico-Weine, sprich Sangiovese und in kleineren Mengen Canaiolo und Malvasia. Piero Antinori kelterte eine Cuvée aus Sangiovese, Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc. Anfangs wurde dieser Wein zwangsläufig als ein „Vino da Tavola“ (Tafelwein) klassifiziert, da er nicht dem Reglement entsprach. Eine Folge dieser Klassifizierung war zum Beispiel, dass man nicht den Jahrgang auf die Etiketten schreiben durfte. Antinori ist ein Rebell und sein Wein wurde berühmt dafür, mit allen Regeln zu brechen, zum Beispiel besteht der ‚Tignanello‘ aus sehr unterschiedlichen und teilweise erstmalig in der Region angebauten Rebsorten. Dies ebnete den Weg für eine neue Generation, für neue Ideen – nicht nur in der Toskana. Er hatte Vorbildfunktion und inspirierte viele Gleichgesinnte. Unter den aktuell besten Winzern Italiens sind viele Anhänger der Tignanello-Schule zu finden. Der ‚Tignanello‘ entfaltet seinen ganzen Reichtum, sein Aroma, seine Intensität und Dichte im richtigen Glas - Schicht für Schicht.
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Prosecco – Der Charmeur Der ‚Prosecco‘ ist ein strahlendes Beispiel für Eleganz und Leichtfüßigkeit. Die größten und bekanntesten Anbaugebiete dieses Perlweins liegen in der Nähe von Conegliano und Valdobbiadene im Veneto, also im NordOsten Italiens. Dort sind die klimatischen Bedingungen für die Glera-Traube ideal, sie erreicht dort wahre Spitzenklasse. Seit einigen Gesetzesnovellierungen aus dem Jahre 2009 sind die staatlich festgelegten Kriterien an diesen Schaumwein strenger, was äußerst positive Auswirkungen auf die Qualität hatte. Der leicht trinkbare, gefällige Prosecco ist der ideale Botschafter italienischer Lebensart und weltweit beliebt.
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Barolo – Der Garant Im Barolo-Anbaugebiet im Piemont gibt es unzählige kleine Weinbauern, die die Nebbiolo-Traube kultivieren- es ist
unmöglich, nur einen einzigen hervorzuheben. Keiner alleine kann für diesen Wein stehen, der so viele Nuancen und Raffinessen aufweist. Um nur einen zu nennen, soll hier die Wahl auf Pio Cesare fallen, einer der wichtigsten Botschafter des Barolo. In seinen Weinen findet man den reinsten Ausdruck dieser außergewöhnlichen Böden. Andere bevorzugen Marchesi di Barolo oder kleinere Produzenten wie Cascina Adelaide, einem Gut mit gerade mal 8 Hektar Rebstöcken. Der 1964 von Mascarello ist schon fast der Himmel auf Erden. Valtellina Superiore DOCG – Der Überflieger Bei der Ernte an den steilen Hängen des lombardischen Valtellina-Tals werden manchmal sogar Hubschrauber eingesetzt. Von den fünf Anbaugebieten der Appellation ist eine benannt nach dem felsigen Untergrund (nämlich ‚Sassella‘ von ‚sasso‘ für ‚Felsen‘) und eine nach der Hitze des Sommers (nämlich ‚Inferno‘). Im Valtellina sind 2.500 km Steinmauern errichtet worden,
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um die Weinberge zu terrassieren; eine beeindruckende Leistung der hier siedelnden Bauern. Die Ernte der Chiavannesca-Trauben, einer Variante der Nebbiolo-Traube, erfolgt ausschließlich von Hand und man veranschlagt für einen Hektar etwa 1.500 Arbeitsstunden. Zum Vergleich: Normalerweise sind es etwa 500 Arbeitsstunden. „Sfursat 5 Stelle“ von Nino Negri und der ‚Valtellina Sfursat‘ von Rainoldi sind absolute Spitzengewächse und jeden Tropfen Schweiß wert, der bei der Ernte vergossen wird. Avi – Der Engagierte Die Gemeinschaft San Patrignano ist ein Rehabilitationszentrum für Drogenabhängige; in der dorfähnlichen Struktur leben nicht nur Drogenabhängige während ihrer Therapie, sondern auch im Anschluss daran können die Ehemaligen dort bleiben und weiter arbeiten. Hier, in der Emilia Romagna, werden hervorragende Weine
hergestellt, die bereits angesehene Auszeichnungen wie die “Tre Bicchieri“ (Drei Gläser) vom ‚Gambero Rosso‘ oder „Cinque Grappole“ (Fünf Trauben) von ‚DuemilleVini‘ gewinnen konnten. Besonders erwähnenswert ist der aus Sangiovese gekelterte ‚Avi‘ aus den Jahren 1997 bis 2004. Sämtliche Trauben werden in Handarbeit gelesen. Sassicaia – Der Draufgänger Ein weiterer sogenannter Super Tuscan. Der ‚Sassicaia‘ positionierte Italien völlig neu, er holte bald nach seinem Erscheinen 1968 den absoluten Favoriten und Alleinherrscher auf internationalem Parkett, den Bordeaux, ein. Heute wird er als der Ahnherr der Super Tuscans bezeichnet und sollte lange im Keller reifen. Dieser nicht einfach zu genießende Wein von der Tenuta San Guido verlangt die ganze Aufmerksamkeit des Connaisseurs. Der ‚Sassicaia‘ aus der südlichen Toskana hat einen großen Anteil daran, dass Italien in der Welt des Weines einen so guten Ruf genießt.
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Prosecco – Der Charmeur Der ‚Prosecco‘ ist ein strahlendes Beispiel für Eleganz und Leichtfüßigkeit. Die größten und bekanntesten Anbaugebiete dieses Perlweins liegen in der Nähe von Conegliano und Valdobbiadene im Veneto, also im NordOsten Italiens. Dort sind die klimatischen Bedingungen für die Glera-Traube ideal, sie erreicht dort wahre Spitzenklasse. Seit einigen Gesetzesnovellierungen aus dem Jahre 2009 sind die staatlich festgelegten Kriterien an diesen Schaumwein strenger, was äußerst positive Auswirkungen auf die Qualität hatte. Der leicht trinkbare, gefällige Prosecco ist der ideale Botschafter italienischer Lebensart und weltweit beliebt.
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Barolo – Der Garant Im Barolo-Anbaugebiet im Piemont gibt es unzählige kleine Weinbauern, die die Nebbiolo-Traube kultivieren- es ist
unmöglich, nur einen einzigen hervorzuheben. Keiner alleine kann für diesen Wein stehen, der so viele Nuancen und Raffinessen aufweist. Um nur einen zu nennen, soll hier die Wahl auf Pio Cesare fallen, einer der wichtigsten Botschafter des Barolo. In seinen Weinen findet man den reinsten Ausdruck dieser außergewöhnlichen Böden. Andere bevorzugen Marchesi di Barolo oder kleinere Produzenten wie Cascina Adelaide, einem Gut mit gerade mal 8 Hektar Rebstöcken. Der 1964 von Mascarello ist schon fast der Himmel auf Erden. Valtellina Superiore DOCG – Der Überflieger Bei der Ernte an den steilen Hängen des lombardischen Valtellina-Tals werden manchmal sogar Hubschrauber eingesetzt. Von den fünf Anbaugebieten der Appellation ist eine benannt nach dem felsigen Untergrund (nämlich ‚Sassella‘ von ‚sasso‘ für ‚Felsen‘) und eine nach der Hitze des Sommers (nämlich ‚Inferno‘). Im Valtellina sind 2.500 km Steinmauern errichtet worden,
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um die Weinberge zu terrassieren; eine beeindruckende Leistung der hier siedelnden Bauern. Die Ernte der Chiavannesca-Trauben, einer Variante der Nebbiolo-Traube, erfolgt ausschließlich von Hand und man veranschlagt für einen Hektar etwa 1.500 Arbeitsstunden. Zum Vergleich: Normalerweise sind es etwa 500 Arbeitsstunden. „Sfursat 5 Stelle“ von Nino Negri und der ‚Valtellina Sfursat‘ von Rainoldi sind absolute Spitzengewächse und jeden Tropfen Schweiß wert, der bei der Ernte vergossen wird. Avi – Der Engagierte Die Gemeinschaft San Patrignano ist ein Rehabilitationszentrum für Drogenabhängige; in der dorfähnlichen Struktur leben nicht nur Drogenabhängige während ihrer Therapie, sondern auch im Anschluss daran können die Ehemaligen dort bleiben und weiter arbeiten. Hier, in der Emilia Romagna, werden hervorragende Weine
hergestellt, die bereits angesehene Auszeichnungen wie die “Tre Bicchieri“ (Drei Gläser) vom ‚Gambero Rosso‘ oder „Cinque Grappole“ (Fünf Trauben) von ‚DuemilleVini‘ gewinnen konnten. Besonders erwähnenswert ist der aus Sangiovese gekelterte ‚Avi‘ aus den Jahren 1997 bis 2004. Sämtliche Trauben werden in Handarbeit gelesen. Sassicaia – Der Draufgänger Ein weiterer sogenannter Super Tuscan. Der ‚Sassicaia‘ positionierte Italien völlig neu, er holte bald nach seinem Erscheinen 1968 den absoluten Favoriten und Alleinherrscher auf internationalem Parkett, den Bordeaux, ein. Heute wird er als der Ahnherr der Super Tuscans bezeichnet und sollte lange im Keller reifen. Dieser nicht einfach zu genießende Wein von der Tenuta San Guido verlangt die ganze Aufmerksamkeit des Connaisseurs. Der ‚Sassicaia‘ aus der südlichen Toskana hat einen großen Anteil daran, dass Italien in der Welt des Weines einen so guten Ruf genießt.
ALL ABOUT ITALY | Tafelfreuden im Zeichen der Tricolore
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Tafelfreuden im Zeichen der Tricolore | ALL ABOUT ITALY
Italiens Gaumenfreuden
Ursprungsland der Mittelmeer-Diät, Heimat von Espresso und Spaghetti, Vaterland der Gourmets Carnacina und Artusi und der Weinexperten Giovanni della Casa und Veronelli…Italien!
Auf dem Stiefel sind die unterschiedlichsten Weine, traditionsreiche Gastfreundschaft und vielerlei Gaumenfreuden zu entdecken, deren Geschichte weit zurückreicht und von vielerlei Einflüssen geprägt wurde. Auch die unterschiedlichen klimatischen Gegebenheiten dieser gebirgigen Halbinsel verleihen jeder Region ihre unverwechselbaren gastronomischen und kulinarischen Besonderheiten. In Rom steht das berühmte Kolosseum, über Neapel thront der Vesuv, Mailand ist untrennbar mit seinem Dom verbunden und Florenz undenkbar ohne das Baptisterium. Aber jede dieser Städte ist auch weltweit berühmt für ihre jeweiligen Spezialitäten! Neapel steht für Pizza, Rom für die Pasta all’amatriciana, Florenz für die „bistecca alla fiorentina“ und Mailand für Risotto - und diese kulinarischen Köstlichkeiten machen die vier italienischen Städte für ihre Besucher mindestens genauso interessant wie die jeweiligen historischen Bauten, Museen und sonstige Sehenswürdigkeiten.
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Vielen Italienern erscheint, sobald sie außerhalb ihres Heimatlandes unterwegs sind, die Küche langweilig und trist, geradezu schal und einfallslos. Vielleicht sind sie ja so kritisch und anspruchsvoll, weil ihnen in ihrer Heimat so vielerlei geboten wird. Auf der Halbinsel und den dazugehörigen Inseln ist das Angebot an raffinierten und schmackhaften Gerichten einfach überwältigend und es verwundert niemanden, dass gerade diese kulinarischen Attraktionen ihre Sogwirkung auf die Touristen nicht verfehlen. Dazu kommen dann noch die berühmten italienischen Weine, die von hervorragender Qualität sind, egal ob sie nun weiß, rot, rosé, trocken, lieblich, jung oder gereift sind. Und gerade Städte, die nicht auf herausragende kulturelle und historische Monumente oder Naturdenkmäler verweisen können, sind mit Recht stolz auf die dort gedeihenden Tropfen und gelangten so zu einiger Berühmtheit in der Welt. Man denke nur an den ‚Rosso di Montepulciano‘, den ‚Nero d’Avola‘ oder den ‚Fiano di Avellino‘: Diese Namen sind auf der ganzen Welt ein Begriff!
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Italiens Gaumenfreuden
Ursprungsland der Mittelmeer-Diät, Heimat von Espresso und Spaghetti, Vaterland der Gourmets Carnacina und Artusi und der Weinexperten Giovanni della Casa und Veronelli…Italien!
Auf dem Stiefel sind die unterschiedlichsten Weine, traditionsreiche Gastfreundschaft und vielerlei Gaumenfreuden zu entdecken, deren Geschichte weit zurückreicht und von vielerlei Einflüssen geprägt wurde. Auch die unterschiedlichen klimatischen Gegebenheiten dieser gebirgigen Halbinsel verleihen jeder Region ihre unverwechselbaren gastronomischen und kulinarischen Besonderheiten. In Rom steht das berühmte Kolosseum, über Neapel thront der Vesuv, Mailand ist untrennbar mit seinem Dom verbunden und Florenz undenkbar ohne das Baptisterium. Aber jede dieser Städte ist auch weltweit berühmt für ihre jeweiligen Spezialitäten! Neapel steht für Pizza, Rom für die Pasta all’amatriciana, Florenz für die „bistecca alla fiorentina“ und Mailand für Risotto - und diese kulinarischen Köstlichkeiten machen die vier italienischen Städte für ihre Besucher mindestens genauso interessant wie die jeweiligen historischen Bauten, Museen und sonstige Sehenswürdigkeiten.
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Vielen Italienern erscheint, sobald sie außerhalb ihres Heimatlandes unterwegs sind, die Küche langweilig und trist, geradezu schal und einfallslos. Vielleicht sind sie ja so kritisch und anspruchsvoll, weil ihnen in ihrer Heimat so vielerlei geboten wird. Auf der Halbinsel und den dazugehörigen Inseln ist das Angebot an raffinierten und schmackhaften Gerichten einfach überwältigend und es verwundert niemanden, dass gerade diese kulinarischen Attraktionen ihre Sogwirkung auf die Touristen nicht verfehlen. Dazu kommen dann noch die berühmten italienischen Weine, die von hervorragender Qualität sind, egal ob sie nun weiß, rot, rosé, trocken, lieblich, jung oder gereift sind. Und gerade Städte, die nicht auf herausragende kulturelle und historische Monumente oder Naturdenkmäler verweisen können, sind mit Recht stolz auf die dort gedeihenden Tropfen und gelangten so zu einiger Berühmtheit in der Welt. Man denke nur an den ‚Rosso di Montepulciano‘, den ‚Nero d’Avola‘ oder den ‚Fiano di Avellino‘: Diese Namen sind auf der ganzen Welt ein Begriff!
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Machen wir uns auf zu einer kleinen kulinarischen Reise durch Italien, ohne uns dabei länger mit ausführlichen Rezepten, ihren Varianten und weiteren Erläuterungen aufzuhalten, denn das würde einerseits den Rahmen sprengen und andererseits die Leser wohl zu sehr quälen, denen wahrscheinlich ohnehin schon das Wasser im Munde zusammenlaufen wird! Beginnen wir also auf Sizilien, der sonnenverwöhnten Insel, einst Teil der Magna Grecia. Berühmt ist sie für ihre Meeresfrüchte und süße Verführungen wie ‚Cannoli‘, mit Schafsmilchricotta gefüllte Röllchen, oder ‚Cassata‘, einer ebenfalls aus Schafsmilchricotta hergestellten Torte, die mit Marzipan ummantelt und mit kandierten Früchten verziert wird. Dazu wird gerne ein sogenannter ‚Passito‘ gereicht, ein alkoholreicher, gereifter Süßwein wie zum Beispiel der Marsala, der diese Süßspeisen ideal ergänzt. Daneben gibt es auf der Insel auch noch andere gehaltvolle Snacks wie die ‚Arancini‘. Diese orangefarbenen Bällchen in verschiedenen Größen bestehen aus frittiertem Reis und erinnern, wie der Name schon sagt, an Orangen.
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Sogar die kleine Region Basilikata nördlich von Apulien kann etwas zur kulinarischen Vielfalt auf der Landkarte Italiens beitragen, und zwar ‚Baccalà a ciauredda‘, eine Stockfischsuppe mit Zwiebeln. Daneben ist die Region bekannt und gerühmt für ihr ausgezeichnetes Brot, Nudeln und ein Gebäck mit dem Namen ‚Bocconotti‘ (wörtlich übersetzt: Mundvoll), wobei mindestens noch zwei andere Regionen für sich in Anspruch nehmen, Ursprungsland dieser Spezialität zu sein. Auf dem Weg weiter Richtung Norden gelangen wir nach Kampanien und zur unsterblichen und unverwüstlichen Pizza, vielleicht das berühmteste Gericht der ganzen Welt. In Neapel ist man noch heute stolz darauf, dass gerade hier die ‚Pizza Margherita‘ erfunden wurde. Aber man darf, sobald die Sprache auf Kampanien kommt, auf keinen Fall die berühmte Mozzarella aus Aversana und Battipaglia unerwähnt lassen, die getrockneten Pilze aus den Provinzen Avellino und Benevento oder gar die Amalfiküste und die dort gedeihenden Zitronen, die zu dem köstlichsüßen, knallgelben Likör ‚Limoncello‘ verarbeitet werden. Vom Nord-Osten Kampaniens ist es nicht weit nach Molise. sich im Überfluss in dieser waldreichen Region. Äußerst schmackhaft sind auch die verschiedenen Wurstspezialitäten Umbriens und das vorzügliche Olivenöl. Im Osten grenzt Umbrien an die Abruzzen, wo man ein Gebäck mit dem Namen ‚Parrozzo‘ herstellt, Zutaten dieser Spezialität sind Mandeln und Schokolade. In den Marken, genauer in Ancona, findet man ‚Stoccafisso all’Anconetana‘, eine Art Fischeintopf, bei dem Lagen von Stockfisch, Tomaten und Kartoffeln übereinander geschichtet werden und mit reichlich Olivenöl, das hier auch vorzüglich gedeiht, übergossen werden. Absolutes Highlight der Küche der Toskana ist zweifellos die berühmte ‚Bistecca alla Fiorentina‘, ein Steak, das mindestens 800g wiegen muss. Berühmt sind nicht nur der Chianti, sondern ebenso der Brunello, beides Weine, die geradezu ideal zur ‚Bistecca‘ passen! Doch es sollten hier bei unserer Aufzählung auch nicht einfachere Gerichte wie die ‚Ribollita‘ unter den reich gedeckten Tisch fallen: die ‚Ribollita‘, wörtlich ‚Wiedergekocht‘, ist ein Eintopf
Nachdem man die Straße von Messina sicher überquert hat, gelangt man auf das italienische Festland. Die Region an der Stiefelspitze Italiens heißt Kalabrien und dort wird die Küche kräftiger, deftiger. Hier kocht man viel mit Peperoncino, der hier gedeiht, und es gibt eine unglaublich große Auswahl an unterschiedlichsten Wurst- und Aufschnittsorten. Aus der Gegend von Tropea, bekannt für die dort wachsende rote Zwiebel, stammt auch die ‚Nduja‘, eine weiche, sehr schmackhafte Wurst. Überquert man wiederum das Ionische Meer, so gelangt man an den Absatz des Stiefels, in die Region Apulien. Von dort stammen die berühmten Orecchiette-Nudeln, deren Form an die eines Ohres erinnert. Serviert wird diese Pastaart gerne mit Stängelkohl. Außerdem ist die Region nicht nur für ihre Fisch- und Muschelspezialiäten bekannt, sondern auch für ihre Weine. Sie sind meist gehaltvoll und alkoholisch, aber gerade in den letzten Jahren gewannen sie unzweifelhaft an Qualität hinzu und konnten in der Zwischenzeit auch viele Liebhaber und Kenner außerhalb Italiens überzeugen.
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aus Schwarzkohl und altem Brot und allerlei anderem wie Hülsenfrüchten und Tomaten, in besseren Zeiten mit Käse verfeinert, in schlechteren eben nicht….. Keinenfalls fehlen darf allerdings ein Schuss tiefgrünes toskanisches Olivenöl! Die Emilia Romagna ist für viele lukullische Köstlichkeiten berühmt: Parmaschinken, Parmesankäse, Tortellini,
Die italienischen Regionen tischen unterschiedlichste Köstlichkeiten auf-Immer mit dabei: Wunderbare Pastavariationen! Cotechino, Mortadella,… Die Hauptstadt der Region ist Bologna, auch ‚die Fette‘ genannt, aber auch Modena genießt Berühmtheit unter Feinschmeckern, unter anderem wegen des ‚Aceto Balsamico Tradizionale‘.
Geschätzt sind die hiesigen rhombisch geschnittenen Kekse aus Isernia, die ‚Mustaccioli‘ genannt werden. Hier isst man auch ein Gericht mit dem Namen ‚Macche‘: In Scheiben geschnittene Polenta wird mit einer Fleischsauce, Würsten, ‚Vino cotto‘ (gekochtem Wein) oder Honig angerichtet. Rom und die Region Latium sind ein eigener kulinarischer Kosmos. In die dutzende gehen die hier erstmals aufgetischten, schmackhaften Gerichte aus simplen Zutaten. In der Landeshauptstadt isst man noch heute hervorragende ‚Abbacchio alla Scottadito‘ (gegrillte Lammkottelets), ‚Spaghetti alla Carbonara‘ (nach Art der Köhlerin, mit Eiern und Speck), oder ‚Bucantini all’Amatriciana‘ (mit Tomaten, Speck und Pecorino-Käse). Auf den Speisekarten findet sich außerdem ‚Coda alla vaccinara‘ (geschmorter Ochsenschwanz mit Tomaten und Sellerie) oder verschiedenste Innereien, die sich in den Töpfen und Pfannen römischer Koche in Köstlichkeiten verwandeln. Im Zentrum der Halbinsel liegt Umbrien, berühmt für seinen Wildreichtum. Aber auch Trüffel und Beeren finden
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Machen wir uns auf zu einer kleinen kulinarischen Reise durch Italien, ohne uns dabei länger mit ausführlichen Rezepten, ihren Varianten und weiteren Erläuterungen aufzuhalten, denn das würde einerseits den Rahmen sprengen und andererseits die Leser wohl zu sehr quälen, denen wahrscheinlich ohnehin schon das Wasser im Munde zusammenlaufen wird! Beginnen wir also auf Sizilien, der sonnenverwöhnten Insel, einst Teil der Magna Grecia. Berühmt ist sie für ihre Meeresfrüchte und süße Verführungen wie ‚Cannoli‘, mit Schafsmilchricotta gefüllte Röllchen, oder ‚Cassata‘, einer ebenfalls aus Schafsmilchricotta hergestellten Torte, die mit Marzipan ummantelt und mit kandierten Früchten verziert wird. Dazu wird gerne ein sogenannter ‚Passito‘ gereicht, ein alkoholreicher, gereifter Süßwein wie zum Beispiel der Marsala, der diese Süßspeisen ideal ergänzt. Daneben gibt es auf der Insel auch noch andere gehaltvolle Snacks wie die ‚Arancini‘. Diese orangefarbenen Bällchen in verschiedenen Größen bestehen aus frittiertem Reis und erinnern, wie der Name schon sagt, an Orangen.
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Sogar die kleine Region Basilikata nördlich von Apulien kann etwas zur kulinarischen Vielfalt auf der Landkarte Italiens beitragen, und zwar ‚Baccalà a ciauredda‘, eine Stockfischsuppe mit Zwiebeln. Daneben ist die Region bekannt und gerühmt für ihr ausgezeichnetes Brot, Nudeln und ein Gebäck mit dem Namen ‚Bocconotti‘ (wörtlich übersetzt: Mundvoll), wobei mindestens noch zwei andere Regionen für sich in Anspruch nehmen, Ursprungsland dieser Spezialität zu sein. Auf dem Weg weiter Richtung Norden gelangen wir nach Kampanien und zur unsterblichen und unverwüstlichen Pizza, vielleicht das berühmteste Gericht der ganzen Welt. In Neapel ist man noch heute stolz darauf, dass gerade hier die ‚Pizza Margherita‘ erfunden wurde. Aber man darf, sobald die Sprache auf Kampanien kommt, auf keinen Fall die berühmte Mozzarella aus Aversana und Battipaglia unerwähnt lassen, die getrockneten Pilze aus den Provinzen Avellino und Benevento oder gar die Amalfiküste und die dort gedeihenden Zitronen, die zu dem köstlichsüßen, knallgelben Likör ‚Limoncello‘ verarbeitet werden. Vom Nord-Osten Kampaniens ist es nicht weit nach Molise. sich im Überfluss in dieser waldreichen Region. Äußerst schmackhaft sind auch die verschiedenen Wurstspezialitäten Umbriens und das vorzügliche Olivenöl. Im Osten grenzt Umbrien an die Abruzzen, wo man ein Gebäck mit dem Namen ‚Parrozzo‘ herstellt, Zutaten dieser Spezialität sind Mandeln und Schokolade. In den Marken, genauer in Ancona, findet man ‚Stoccafisso all’Anconetana‘, eine Art Fischeintopf, bei dem Lagen von Stockfisch, Tomaten und Kartoffeln übereinander geschichtet werden und mit reichlich Olivenöl, das hier auch vorzüglich gedeiht, übergossen werden. Absolutes Highlight der Küche der Toskana ist zweifellos die berühmte ‚Bistecca alla Fiorentina‘, ein Steak, das mindestens 800g wiegen muss. Berühmt sind nicht nur der Chianti, sondern ebenso der Brunello, beides Weine, die geradezu ideal zur ‚Bistecca‘ passen! Doch es sollten hier bei unserer Aufzählung auch nicht einfachere Gerichte wie die ‚Ribollita‘ unter den reich gedeckten Tisch fallen: die ‚Ribollita‘, wörtlich ‚Wiedergekocht‘, ist ein Eintopf
Nachdem man die Straße von Messina sicher überquert hat, gelangt man auf das italienische Festland. Die Region an der Stiefelspitze Italiens heißt Kalabrien und dort wird die Küche kräftiger, deftiger. Hier kocht man viel mit Peperoncino, der hier gedeiht, und es gibt eine unglaublich große Auswahl an unterschiedlichsten Wurst- und Aufschnittsorten. Aus der Gegend von Tropea, bekannt für die dort wachsende rote Zwiebel, stammt auch die ‚Nduja‘, eine weiche, sehr schmackhafte Wurst. Überquert man wiederum das Ionische Meer, so gelangt man an den Absatz des Stiefels, in die Region Apulien. Von dort stammen die berühmten Orecchiette-Nudeln, deren Form an die eines Ohres erinnert. Serviert wird diese Pastaart gerne mit Stängelkohl. Außerdem ist die Region nicht nur für ihre Fisch- und Muschelspezialiäten bekannt, sondern auch für ihre Weine. Sie sind meist gehaltvoll und alkoholisch, aber gerade in den letzten Jahren gewannen sie unzweifelhaft an Qualität hinzu und konnten in der Zwischenzeit auch viele Liebhaber und Kenner außerhalb Italiens überzeugen.
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aus Schwarzkohl und altem Brot und allerlei anderem wie Hülsenfrüchten und Tomaten, in besseren Zeiten mit Käse verfeinert, in schlechteren eben nicht….. Keinenfalls fehlen darf allerdings ein Schuss tiefgrünes toskanisches Olivenöl! Die Emilia Romagna ist für viele lukullische Köstlichkeiten berühmt: Parmaschinken, Parmesankäse, Tortellini,
Die italienischen Regionen tischen unterschiedlichste Köstlichkeiten auf-Immer mit dabei: Wunderbare Pastavariationen! Cotechino, Mortadella,… Die Hauptstadt der Region ist Bologna, auch ‚die Fette‘ genannt, aber auch Modena genießt Berühmtheit unter Feinschmeckern, unter anderem wegen des ‚Aceto Balsamico Tradizionale‘.
Geschätzt sind die hiesigen rhombisch geschnittenen Kekse aus Isernia, die ‚Mustaccioli‘ genannt werden. Hier isst man auch ein Gericht mit dem Namen ‚Macche‘: In Scheiben geschnittene Polenta wird mit einer Fleischsauce, Würsten, ‚Vino cotto‘ (gekochtem Wein) oder Honig angerichtet. Rom und die Region Latium sind ein eigener kulinarischer Kosmos. In die dutzende gehen die hier erstmals aufgetischten, schmackhaften Gerichte aus simplen Zutaten. In der Landeshauptstadt isst man noch heute hervorragende ‚Abbacchio alla Scottadito‘ (gegrillte Lammkottelets), ‚Spaghetti alla Carbonara‘ (nach Art der Köhlerin, mit Eiern und Speck), oder ‚Bucantini all’Amatriciana‘ (mit Tomaten, Speck und Pecorino-Käse). Auf den Speisekarten findet sich außerdem ‚Coda alla vaccinara‘ (geschmorter Ochsenschwanz mit Tomaten und Sellerie) oder verschiedenste Innereien, die sich in den Töpfen und Pfannen römischer Koche in Köstlichkeiten verwandeln. Im Zentrum der Halbinsel liegt Umbrien, berühmt für seinen Wildreichtum. Aber auch Trüffel und Beeren finden
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Die weiter nördlich anschließenden Regionen am Fuße der Alpen warten mit anderen Genüssen auf: Fontina-Käse und geräuchterter Speck aus dem Aostatal, Pilze, weiße Trüffel und Weine wie Barbera, Barolo oder Dolcetto aus dem Piemont. Auch die Lombardei kann auf spezielle Köstlichkeiten stolz verweisen; dazu gehört die ‚Bresaola della Valtellina‘, gesalzenes, gereiftes und hauchdünn aufgeschnittenes Rindfleisch, ebenso wie die Mailänder Salami, oder Polenta- und Risotto-Gerichte, die ebenfalls den stolzen Namen der Hauptstadt der Region tragen. Auch die Käse ‚Gorgonzola‘ und ‚Grana Padano‘ stammen aus dieser Gegend, und der berühmte ‚Panettone‘, ein saftiger Hefekuchen mit kandierten Früchten, ohne den Weihnachten und Italien undenkbar wäre, hat seine Ursprünge hier. Sein Cousin ‚Pandoro‘ (‚goldenes Brot‘) stammt aus Verona im Veneto, ist buttriger und muss ohne kandierte Früchte oder sonstige Zugaben auskommen. Aus dem Veneto kommen auch die Käsesorten ‚Taleggio‘ und ‚Provolone‘ und der berühmte Wein ‚Valpolicella‘. Nicht unerwähnt kann das berühmte, grüne ‚Pesto alla Genovese‘ aus der ligurischen
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Steuerberatung in Consulenza fiscale in Tax Consulting in
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Der leichte Weg zu Geschäften in Deutschland La strada facile per fare affari in Germania The easy way to do business in Germany Unsere Kernkompetenzen: • internationale Steuerberatung • Verrechnungspreisdokumentation • Due Diligence • Betriebsprüfungen
Hauptstadt Genua bleiben, in deren Nähe, nämlich in Recco, die berühmte ‚Foccaccia‘ mit Käse gebacken wird. Auch eine bekannte und weitverbreitete Osterspeise, nämlich die ‚Pasqualina‘, stammt von der Riviera. Hier soll diese zugegebenermaßen unvollständige Aufzählung enden, um dem geneigten Leser weiteres zu ersparen, denn er kann ja von all den Köstlichkeiten hier nur lesen und sie nicht verkosten- eine Tortur! Die kulinarischen Verführungen der Regionen Friaul, Südtirol und Sardinien werden hier also übersprungen. Die Vielfältigkeit der italienischen Küche ist schier endlos und auf alle Fälle unerschöpflich. Es lässt sich lediglich eine grobe Aussage treffen, und selbst die hat ihre Ausnahmen: Im Norden und im Herzen Italiens findet Butter Verwendung, im Zentrum und im Süden Olivenöl. Auf jeden Fall ist Italien auch in kulinarischer Hinsicht eine Reise wert und eine Erkundungstour von Region zu Region, von Stadt zu Stadt, von Insel zu Insel bietet jedem neugierigen Reisenden immer wieder neue Überraschungen und eine erlebnisreiche Zeit. Viel Spaß dabei!
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ALL ABOUT ITALY | Tafelfreuden im Zeichen der Tricolore
Die weiter nördlich anschließenden Regionen am Fuße der Alpen warten mit anderen Genüssen auf: Fontina-Käse und geräuchterter Speck aus dem Aostatal, Pilze, weiße Trüffel und Weine wie Barbera, Barolo oder Dolcetto aus dem Piemont. Auch die Lombardei kann auf spezielle Köstlichkeiten stolz verweisen; dazu gehört die ‚Bresaola della Valtellina‘, gesalzenes, gereiftes und hauchdünn aufgeschnittenes Rindfleisch, ebenso wie die Mailänder Salami, oder Polenta- und Risotto-Gerichte, die ebenfalls den stolzen Namen der Hauptstadt der Region tragen. Auch die Käse ‚Gorgonzola‘ und ‚Grana Padano‘ stammen aus dieser Gegend, und der berühmte ‚Panettone‘, ein saftiger Hefekuchen mit kandierten Früchten, ohne den Weihnachten und Italien undenkbar wäre, hat seine Ursprünge hier. Sein Cousin ‚Pandoro‘ (‚goldenes Brot‘) stammt aus Verona im Veneto, ist buttriger und muss ohne kandierte Früchte oder sonstige Zugaben auskommen. Aus dem Veneto kommen auch die Käsesorten ‚Taleggio‘ und ‚Provolone‘ und der berühmte Wein ‚Valpolicella‘. Nicht unerwähnt kann das berühmte, grüne ‚Pesto alla Genovese‘ aus der ligurischen
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Hauptstadt Genua bleiben, in deren Nähe, nämlich in Recco, die berühmte ‚Foccaccia‘ mit Käse gebacken wird. Auch eine bekannte und weitverbreitete Osterspeise, nämlich die ‚Pasqualina‘, stammt von der Riviera. Hier soll diese zugegebenermaßen unvollständige Aufzählung enden, um dem geneigten Leser weiteres zu ersparen, denn er kann ja von all den Köstlichkeiten hier nur lesen und sie nicht verkosten- eine Tortur! Die kulinarischen Verführungen der Regionen Friaul, Südtirol und Sardinien werden hier also übersprungen. Die Vielfältigkeit der italienischen Küche ist schier endlos und auf alle Fälle unerschöpflich. Es lässt sich lediglich eine grobe Aussage treffen, und selbst die hat ihre Ausnahmen: Im Norden und im Herzen Italiens findet Butter Verwendung, im Zentrum und im Süden Olivenöl. Auf jeden Fall ist Italien auch in kulinarischer Hinsicht eine Reise wert und eine Erkundungstour von Region zu Region, von Stadt zu Stadt, von Insel zu Insel bietet jedem neugierigen Reisenden immer wieder neue Überraschungen und eine erlebnisreiche Zeit. Viel Spaß dabei!
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ALL ABOUT ITALY | Bauli in Deutschland – ein großer Erfolg!
PANETTONE BETÖRT XXX DIE SINNE XXX
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ALL ABOUT ITALY schrieb im vergangenen Dezember in Zusammenarbeit mit dem bekannten italienischen Backwaren-Hersteller BAULI einen ganz besonderen Wettbewerb unter den italienischen Spitzengastronomen Münchens aus. Thema war der Panettone, gesucht wurden die originellsten und schmackhaftesten Interpretationen und Ideen. Gewinner des Wettbewerbs ist die Osteria “Der Katzlmacher”.
A
LL ABOUT ITALY hat es sich auf die Fahnen geschrieben, italienische Lebensart in Deutschland noch bekannter zu machen: Ein besonderes Anliegen ist es, unentdeckte italienische Spezialitäten zu mehr Bekanntheit und Beliebtheit zu verhelfen. ‘Made in Italy’ hat auch und gerade kulinarisch viel zu bieten und bereichert jeden Tisch zu jedem Anlass. Die langjährige Zusammenarbeit ALL ABOUT ITALYs mit dem Süßwarenhersteller BAULI, der in ganz besondere Weise für die kulinarischen Traditionen Italiens steht, wird seit letztem Jahr auch in Deutschland gepflegt. Zur Teilnahme an diesem gemeinsam ausgelobten Wettbewerb wurden die besten italienischen Restaurants der bayrischen
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Landeshauptstadt München eingeladen. Der Panettone, das klassische italienische Weihnachtsgebäck, sollte von Spitzenköchen neu und spannend interpretiert werden. Verführerische Ideen waren gefragt, mit denen die luftige, unvergleichliche Spezialität aus Verona vorweihnachtlich und festlich gefeiert werden sollte. Aus den zahlreichen Mitbewerbern wurde ein Gewinnerteam erkoren, mit dem ALL ABOUT ITALY dieses Gespräch führte. Herr Cherubini von der Osteria “Der Katzlmacher” und zwei seiner Köche, Gino Tomasin und Francesco Carbone, begeisterten die Gäste mit ihrer eigenwilligen aber überzeugenden Idee, den an sich süßen Panettone mit Salzigem zu kombinieren.
ALL ABOUT ITALY | Bauli in Deutschland – ein großer Erfolg!
Bauli in Deutschland – ein großer Erfolg! | ALL ABOUT ITALY
Pandoro betört xxx die Sinne xxx
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ALL ABOUT ITALY schrieb im vergangenen Dezember in Zusammenarbeit mit dem bekannten italienischen Backwaren-Hersteller BAULI einen ganz besonderen Wettbewerb unter den italienischen Spitzengastronomen Münchens aus. Thema war der Panettone, gesucht wurden die originellsten und schmackhaftesten Interpretationen und Ideen. Gewinner des Wettbewerbs ist die Osteria “Der Katzlmacher”.
A
LL ABOUT ITALY hat es sich auf die Fahnen geschrieben, italienische Lebensart in Deutschland noch bekannter zu machen: Ein besonderes Anliegen ist es, unentdeckte italienische Spezialitäten zu mehr Bekanntheit und Beliebtheit zu verhelfen. ‘Made in Italy’ hat auch und gerade kulinarisch viel zu bieten und bereichert jeden Tisch zu jedem Anlass. Die langjährige Zusammenarbeit ALL ABOUT ITALYs mit dem Süßwarenhersteller BAULI, der in ganz besondere Weise für die kulinarischen Traditionen Italiens steht, wird seit letztem Jahr auch in Deutschland gepflegt. Zur Teilnahme an diesem gemeinsam ausgelobten Wettbewerb wurden die besten italienischen Restaurants der bayrischen
Landeshauptstadt München eingeladen. Der Panettone, das klassische italienische Weihnachtsgebäck, sollte von Spitzenköchen neu und spannend interpretiert werden. Verführerische Ideen waren gefragt, mit denen die luftige, unvergleichliche Spezialität aus Verona vorweihnachtlich und festlich gefeiert werden sollte. Aus den zahlreichen Mitbewerbern wurde ein Gewinnerteam erkoren, mit dem ALL ABOUT ITALY dieses Gespräch führte. Herr Cherubini von der Osteria “Der Katzlmacher” und zwei seiner Köche, Gino Tomasin und Francesco Carbone, begeisterten die Gäste mit ihrer eigenwilligen aber überzeugenden Idee, den an sich süßen Panettone mit Salzigem zu kombinieren.
Herr Cherubini, erzählen Sie uns doch bitte von Ihrem Sieger-Menü: Was haben Sie an diesem Abend Ihren Gästen serviert und was machte das gewisse etwas aus, dem Sie Ihren Sieg zu verdanken haben? Geendet hat das Menue mit einem circa 30° warmen Panettone,; abgesehen davon haben wir drei neue Gerichte erdacht: Ziegenkäse in Speck, dazu Kürbis-Salbei-Püree und gerösteter Panettone. Medaillons vom Frischling mit Kräutern, Quitte und Panettone-Knödel. PanettoneTiramisu. Der Clou war eindeutig, den eigentlich süßen Panettone in salzige Gerichte zu intergrieren. Wie reagiert der “Deutsche Gaumen” auf eine Köstlichkeit wie den italienischen Panettone? Was schmeckt Ihren Gästen hier in München? Ich glaube schon, dass unsere Gäste den Panettone schätzen und er ihnen schmeckt. Hier in München kennt man den Panettone schon. Viele glauben, es handle sich dabei um ein eher trockenes Hefegebäck, doch das stimmt nicht. Wichtig war für uns vor allem, unseren Gästen zu erklären, wie man diese Spezialität richtig genießt, so dass er seine ganze wunderbare Köstlichkeit entfalten kann. Unsere Gäste lieben eine unverfälschte, ursprüngliche italienische Küche aus typischen und frischen Zutaten. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass viele Deutsche die italienische Küche besser kennen als manche Italiener. Seit wann betreiben Sie Ihr Lokal in München, und wie hat alles für Sie angefangen? 1983 bin ich erstmals nach München gekommen, da hatte ich gerade an der Hotelfachschule in Bardolino meinen Abschluss gemacht. Doch ich blieb nicht, sondern war bis 1990 sozusagen auf Wanderschaft und arbeitete in der Schweiz und in Frankreich. Dann, 1990, kam ich wieder nach München und übernahm die Leitung des Sterne-Restaurants im Hotel Königshof, dort blieb ich bis 2007. Im September 2007 übernahm ich die Osteria “Der Katzlmacher”, auch um wieder meinen italienischen Wurzeln näher zu sein. Ich wollte hier der besonderen Qualität der unverfälschten italienischen Küche eine Bühne bereiten. Sie haben langjährige Erfahrung in der Gastronomie. In wie weit haben sich die Ansprüche und Erwartungen der Gäste in den letzten Jahren verändert? Vor allem in den letzten zehn Jahren hat das Münchner Publikum unglaublich viel dazu gelernt, wohl auch auf Grund der vielen Reisen nach Italien, die Kontakte zu Italien sind vielfältig und sehr eng. Außerdem wächst das hiesige Angebot stetig: Immer mehr original italienische Lebensmittel sind erhältlich, italienische Lebensart ist überall anzutreffen. Wodurch zeichnet sich Ihre Kundschaft im Besonderen aus? Was essen Ihre Gäste besonders gern? Wir haben jeden Tag eine neue Speisekarte, unsere Gäste wissen also nie genau, was sie erwartet, wenn sie kommen. Wir verwenden ausschließlich frische Produkte von hoher Qualität und wir stellen auch unser Brot, unsere Pasta und unsere Süßspeisen selbst her- alles ist hausgemacht. Auf
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unserer saisonal geprägten Speisekarte finden Sie Gerichte aus ganz Italien, von Südtirol bis Sizilien. Auf die folgenden Fragen antworteten uns die beiden Köche Gino Tomasin und Francesco Carbone: Ihr Bauli-Degustationsmenue hat gewonnen, herzlichen Glückwunsch! Wie reagiert Ihrer Ansicht nach der deutsche Gaumen auf dieses so typisch italienische Produkt? Sehr offen, neugierig und positiv. Unser Menue trägt hoffentlich dazu bei, dass man den Panettone in Zukunft nicht mehr ausschließlich mit dem Frühstück in Verbindung bringt. Auch für die allermeisten Italiener ist der Panettone ein süßes Gebäck. Wie kamen Sie darauf, diesen feinen, eleganten Hefegeschmack mit einem kräftigen Wildgericht wie Frischling zu kombinieren? Wir sind von der österreichisch-bayrischen Küchentradition ausgegangen. Hier wird Süßes, ursprünglich vor allem Früchte, oft mit Wildgerichten kombiniert. Wie kamen Sie auf die Idee, aus Panettone Knödel zu machen, wie Sie es bei einem anderen Gang Ihres Gewinner-Menues taten? In Italien kennt man Knödel aus Südtirol, dort sind sie eine klassische Beilage. Wir haben uns nur getraut, sie ein wenig süßer zu machen. Taucht eines der Gewinner-Gerichte auch auf der Speisekarte des “Katzlmachers” auf? Der Ziegenkäse mit geröstetem Panettone stand den ganzen Dezember über auf der Speisekarte und wurde von unseren Stammgästen häufig bestellt. Die moderne Küche ist ja eine Fusion-Küche, viele unterschiedliche Stile werden kombiniert. Wie gelingt Ihrer Ansicht nach die Kombination aus Tradition und Innovation in kulinarischer Hinsicht? Man darf einfach die Qualität und die Ursprünglichkeit des Ausgangsprodukts nicht aus den Augen verlieren, das ist zentral. Der Gast erkennt die Zutaten, sowohl mit dem Auge als auch mit dem Gaumen. Täglich flimmern über die Bildschrime zahlreiche Kochshows. Wie schätzen Sie die neue Rolle ein, die manche Ihrer Kochkollgen einnehmen: Immer mehr Glamour, immer mehr Rampenlicht? Sicherlich gibt es Multitalente, die das verbinden können, Kochen und Show. Aber ein Koch aus Leidenschaft und Überzeugung gehört in die Küche. Dort ist sein Arbeitsplatz, dort soll er sich verwirklichen und auch den Nachwuchs für sein Metier begeistern. Kochen hat auch mit Beständigkeit zu tun, nicht mit Schall und Rauch. Links: Filippo Scammacca del Murgo, Generalkonsul der Italienischen Republik in München; Paolo del Panta, Herausgeber von ‘All About Italy’; Giorgio Cherubini, Inhaber des Münchner Restaurants ‚Der Katzlmacher’; Gino Tomasin, Chefkoch des Restaurants ‚Der Katzlmacher‘; Michele Bauli von der Bauli AG.
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ALL ABOUT ITALY | Bauli in Deutschland – ein großer Erfolg!
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Bauli in Deutschland – ein großer Erfolg! | ALL ABOUT ITALY
Restaurant “Golden Twenties”
Restaurant “Katzlmacher”
Restaurant “La Galleria”
Restaurant “Il Borgo”
Fisch mit Panettone
Frischling mit Kräutern/ Quitte/ Panettone-Knödel
Marinierter Radicchio mit Gänselebermedaillons
Mit Panettone-Limoncello-Parfait gefüllte Schokoladenhörnchen an Waldbeeren
Zutaten: 4 Jakobsmuscheln, 800 g Wolfsbarsch, 200 g Panettone ‘Bauli’, Rosmarin, Thymian, Salz, Pfeffer, 5 ml Cognac, 20 rosa Pfefferkörner, 10 Blatt junger Spinat, 100 ml Fischfond, 1 Karotte, ½ Zwiebel, 60 g Sellerie
Zutaten: 600 g Frischling (Lende), 100 g gemischte Kräuter Pfeffer, Piment, Koriander, Wacholder, Kümmel), 100 ml Wildfond, 3 Quitten, 100 g Panettone ‘Bauli’, 50 g Ricotta, 1 Ei, Butter, Zucker, Anis, Salbei, Rosmarin, Thymian
Zubereitung: Fisch filetieren. Aus Karkassen, Karotte, Zwiebel und Sellerie Fischfond bereiten. Jakobsmuscheln mit einer Hälfte des Fischfilets im Cutter zu einer Farce verarbeiten, mit Rosmarin, Thymian, 1 EL Cognac, Salz und Pfeffer abschmecken. Den bereits vorab ausgepackten und getrockneten Panettone auf ca. 2 x 15 x 15 cm zuschneiden, auf Aluminiumfolie legen. Farce auf Panettone-Scheibe auftragen, mit Spinatblättern belegen, zweites Fischfilet dünn aufschneiden und auf den Spinat legen, Aluminiumfolie einrollen. 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. Aus Fischfond, restlichem Cognac und rosa Pfefferkörnern eine kräftige Sauce bereiten. Fischrolle im auf 170° vorgeheizten Backofen für 12-15 Minuten garen, in Scheiben schneiden, mit der Sauce anrichten und servieren.
Zubereitung: Quitten ca. 45 min im Ofen schmoren, entkernen und unter Zugabe von Butter, Zucker und Anis pürieren. Frischling salzen, pfeffern, in Butter mit Rosmarin und Thymian anbraten. Für 4 Minuten bei 200°, dann für 10 Minuten bei 75° im Backofen braten. Klein geschnittenen Panettone, Ricotta, Ei, evtl. unter Zugabe von ½ EL Mehl, glatt rühren. Masse zu Knödeln formen, für 3 Minuten in gezuckertem Wasser kochen, in Salbei-Butter schwenken. Von Gino Tomasin und Francesco Carbone
Geschmorter Radicchio Zutaten: 300 g länglichen Radicchio Trevisano, 30 g Zucker, 30 g Panettone-‘Bauli’-Brösel, 2 Nelken, 200 ml Amarone della Valpolicella D.O.C.G., 1 EL Butter Zubereitung: Radicchio fein schneiden, mit lauwarmen Wasser waschen. Zucker leicht karamellisieren, mit Amarone ablöschen, Radicchio und Nelken zugeben. Zugedeckt für 12-15 Minuten köcheln, dann ohne Deckel so lange kochen, bis sämtliche Flüssigkeit eingekocht oder verdampft ist. Vom Herd nehmen, Butter und Panettone-Brösel unterrühren, abkühlen lassen. Gänselebermedaillons Zubereitung: Leber in etwa zentimeterdicke Scheiben schneiden, mehlieren, beidseitig in einer antihaftbeschichteten Pfanne anbraten. Von Andrea Pomiato Colesso
Zubereitung: Backpapier zuschneiden, zu Kegeln formen. Über Wasserbad unter Zugabe des Öls Kuvertüre schmelzen, in die Kegel gießen, so dass hohle Hörnchen entstehen, auf einem Rost auskühlen lassen. Aus 2 Eigelb, 1 ganzen Ei, Puderzucker, Schaumwein und Limoncello Zabaglione herstellen. Gelatine nach Angabe auflösen und in den noch warmen Zabaglione einrühren, Mascarpone und geschlagene Sahne unterheben. Gewürfelten Panettone mit Limoncello beträufeln, zur Masse geben. Hörnchen mit Zabaglione-Parfait-Masse füllen, im Eisschrank kalt stellen. Mit Waldbeeren und Puderzucker dekoriert servieren. Von Adriano Florea
Restaurant “Il Mulino” Von Andrea Arca
Zutaten: 250 g Panettone ‘Bauli’, 800 g Zartbitterkuvertüre, 8 ml Pflanzenöl, 2 Eigelb, 1 ganzes Ei, 100 g Puderzucker, 50 ml Schaumwein, 250 ml Limoncello, 8 gr Gelatine, 250 g Mascarpone, 500 ml Sahne
Zabaglione-Panettone Restaurant “Osteria Latina”
Orangen-Zabaglione
Restaurant “Hippocampus”
Panettone-Panna Cotta mit Schokolade und Limette
Restaurant “Il Cavaliere”
‘Tirattone’ - Panettone-Tiramisù Zutaten: 4 Eigelb, 250 g Mascarpone, 50 g Zucker, 2 ca. 1,5 cm dicke Panettone-‘Bauli’-Böden, starker Espresso, Kakaopulver Zubereitung: Eigelb und Zucker schaumig schlagen, Mascarpone unterheben, kühl stellen. Panettone-Scheiben in vier gleich große Stücke schneiden. In eine geeignete Form die erste Scheibe legen, mit Espresso beträufeln, mit Mascarpone-Creme bestreichen, wiederholen, zum Schluss mit Kakaopulver bestäuben. Möglichst kurz vor dem Verzehr zubereiten, um das Durchweichen des Panettones zu vermeiden. Von Anna Arpino und Diego D’Orta
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Orangen-Zabaglione Zutaten: 250 ml Glühwein, Zimtstange, 5 Nelken, 250 g weiße Kuvertüre, 250 g Sahne, 300 g geschlagene Sahne, 1 EL Grand Marnier
Zutaten: 2 Eigelb, 1 ganzes Ei, 4 ml Orangensaft, 2 cl Cointreau, 60 g Puderzucker, Orangenzesten
Zutaten: 500 ml Sahne, 50 g Zucker, 150 g gewürfelter Panettone ‘Bauli’, 80 g weiße Kuvertüre, 2 Limetten, 2 Blatt Gelatine
Zubereitung: Glühwein mit Likör und Gewürzen aufkochen, in Scheiben geschnittenen Panettone damit beträufeln. Zabaglione und Panettone schichten, mit Zabaglione überziehen, dekorieren.
Zubereitung: Sämtliche Zutaten in einen Kupfertopf geben. Zuerst kalt, dann über heißem Wasserbad aufschlagen. Zabaglione mit Panettone anrichten.
Zubereitung: 350 ml Sahne mit Zucker und weißer Kuvertüre aufkochen. Limetten auspressen, Gelatine darin auflösen, mit gewürfeltem Panettone und 150 ml geschlagener Sahne zugeben. In geeignete Gefäße abfüllen, im Kühlschrank abkühlen.
Von Peppino Mancuso
Von Umberto Bressanin
Von Sergio Artiaco und Cosimo Ruggero
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Bauli in Deutschland – ein großer Erfolg! | ALL ABOUT ITALY
Restaurant “Golden Twenties”
Restaurant “Katzlmacher”
Restaurant “La Galleria”
Restaurant “Il Borgo”
Fisch mit Panettone
Frischling mit Kräutern/ Quitte/ Panettone-Knödel
Marinierter Radicchio mit Gänselebermedaillons
Mit Panettone-Limoncello-Parfait gefüllte Schokoladenhörnchen an Waldbeeren
Zutaten: 4 Jakobsmuscheln, 800 g Wolfsbarsch, 200 g Panettone ‘Bauli’, Rosmarin, Thymian, Salz, Pfeffer, 5 ml Cognac, 20 rosa Pfefferkörner, 10 Blatt junger Spinat, 100 ml Fischfond, 1 Karotte, ½ Zwiebel, 60 g Sellerie
Zutaten: 600 g Frischling (Lende), 100 g gemischte Kräuter Pfeffer, Piment, Koriander, Wacholder, Kümmel), 100 ml Wildfond, 3 Quitten, 100 g Panettone ‘Bauli’, 50 g Ricotta, 1 Ei, Butter, Zucker, Anis, Salbei, Rosmarin, Thymian
Zubereitung: Fisch filetieren. Aus Karkassen, Karotte, Zwiebel und Sellerie Fischfond bereiten. Jakobsmuscheln mit einer Hälfte des Fischfilets im Cutter zu einer Farce verarbeiten, mit Rosmarin, Thymian, 1 EL Cognac, Salz und Pfeffer abschmecken. Den bereits vorab ausgepackten und getrockneten Panettone auf ca. 2 x 15 x 15 cm zuschneiden, auf Aluminiumfolie legen. Farce auf Panettone-Scheibe auftragen, mit Spinatblättern belegen, zweites Fischfilet dünn aufschneiden und auf den Spinat legen, Aluminiumfolie einrollen. 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. Aus Fischfond, restlichem Cognac und rosa Pfefferkörnern eine kräftige Sauce bereiten. Fischrolle im auf 170° vorgeheizten Backofen für 12-15 Minuten garen, in Scheiben schneiden, mit der Sauce anrichten und servieren.
Zubereitung: Quitten ca. 45 min im Ofen schmoren, entkernen und unter Zugabe von Butter, Zucker und Anis pürieren. Frischling salzen, pfeffern, in Butter mit Rosmarin und Thymian anbraten. Für 4 Minuten bei 200°, dann für 10 Minuten bei 75° im Backofen braten. Klein geschnittenen Panettone, Ricotta, Ei, evtl. unter Zugabe von ½ EL Mehl, glatt rühren. Masse zu Knödeln formen, für 3 Minuten in gezuckertem Wasser kochen, in Salbei-Butter schwenken. Von Gino Tomasin und Francesco Carbone
Geschmorter Radicchio Zutaten: 300 g länglichen Radicchio Trevisano, 30 g Zucker, 30 g Panettone-‘Bauli’-Brösel, 2 Nelken, 200 ml Amarone della Valpolicella D.O.C.G., 1 EL Butter Zubereitung: Radicchio fein schneiden, mit lauwarmen Wasser waschen. Zucker leicht karamellisieren, mit Amarone ablöschen, Radicchio und Nelken zugeben. Zugedeckt für 12-15 Minuten köcheln, dann ohne Deckel so lange kochen, bis sämtliche Flüssigkeit eingekocht oder verdampft ist. Vom Herd nehmen, Butter und Panettone-Brösel unterrühren, abkühlen lassen. Gänselebermedaillons Zubereitung: Leber in etwa zentimeterdicke Scheiben schneiden, mehlieren, beidseitig in einer antihaftbeschichteten Pfanne anbraten. Von Andrea Pomiato Colesso
Zubereitung: Backpapier zuschneiden, zu Kegeln formen. Über Wasserbad unter Zugabe des Öls Kuvertüre schmelzen, in die Kegel gießen, so dass hohle Hörnchen entstehen, auf einem Rost auskühlen lassen. Aus 2 Eigelb, 1 ganzen Ei, Puderzucker, Schaumwein und Limoncello Zabaglione herstellen. Gelatine nach Angabe auflösen und in den noch warmen Zabaglione einrühren, Mascarpone und geschlagene Sahne unterheben. Gewürfelten Panettone mit Limoncello beträufeln, zur Masse geben. Hörnchen mit Zabaglione-Parfait-Masse füllen, im Eisschrank kalt stellen. Mit Waldbeeren und Puderzucker dekoriert servieren. Von Adriano Florea
Restaurant “Il Mulino” Von Andrea Arca
Zutaten: 250 g Panettone ‘Bauli’, 800 g Zartbitterkuvertüre, 8 ml Pflanzenöl, 2 Eigelb, 1 ganzes Ei, 100 g Puderzucker, 50 ml Schaumwein, 250 ml Limoncello, 8 gr Gelatine, 250 g Mascarpone, 500 ml Sahne
Zabaglione-Panettone Restaurant “Osteria Latina”
Orangen-Zabaglione
Restaurant “Hippocampus”
Panettone-Panna Cotta mit Schokolade und Limette
Restaurant “Il Cavaliere”
‘Tirattone’ - Panettone-Tiramisù Zutaten: 4 Eigelb, 250 g Mascarpone, 50 g Zucker, 2 ca. 1,5 cm dicke Panettone-‘Bauli’-Böden, starker Espresso, Kakaopulver Zubereitung: Eigelb und Zucker schaumig schlagen, Mascarpone unterheben, kühl stellen. Panettone-Scheiben in vier gleich große Stücke schneiden. In eine geeignete Form die erste Scheibe legen, mit Espresso beträufeln, mit Mascarpone-Creme bestreichen, wiederholen, zum Schluss mit Kakaopulver bestäuben. Möglichst kurz vor dem Verzehr zubereiten, um das Durchweichen des Panettones zu vermeiden. Von Anna Arpino und Diego D’Orta
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Orangen-Zabaglione Zutaten: 250 ml Glühwein, Zimtstange, 5 Nelken, 250 g weiße Kuvertüre, 250 g Sahne, 300 g geschlagene Sahne, 1 EL Grand Marnier
Zutaten: 2 Eigelb, 1 ganzes Ei, 4 ml Orangensaft, 2 cl Cointreau, 60 g Puderzucker, Orangenzesten
Zutaten: 500 ml Sahne, 50 g Zucker, 150 g gewürfelter Panettone ‘Bauli’, 80 g weiße Kuvertüre, 2 Limetten, 2 Blatt Gelatine
Zubereitung: Glühwein mit Likör und Gewürzen aufkochen, in Scheiben geschnittenen Panettone damit beträufeln. Zabaglione und Panettone schichten, mit Zabaglione überziehen, dekorieren.
Zubereitung: Sämtliche Zutaten in einen Kupfertopf geben. Zuerst kalt, dann über heißem Wasserbad aufschlagen. Zabaglione mit Panettone anrichten.
Zubereitung: 350 ml Sahne mit Zucker und weißer Kuvertüre aufkochen. Limetten auspressen, Gelatine darin auflösen, mit gewürfeltem Panettone und 150 ml geschlagener Sahne zugeben. In geeignete Gefäße abfüllen, im Kühlschrank abkühlen.
Von Peppino Mancuso
Von Umberto Bressanin
Von Sergio Artiaco und Cosimo Ruggero
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ALL ABOUT ITALY | Bauli in Deutschland – ein großer Erfolg!
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Bauli in Deutschland – ein großer Erfolg! | ALL ABOUT ITALY
Restaurant “Bibulus”
Restaurant “Perrazzo”
Kaltes Panettone-Bauli-Zabaglione
Panettone mit Maronenmousse und Vin-Santo-Gelatine auf Carpaccio von karamellisierten Kakis und Sirup-Pflaumen
Zutaten: 1 ganzes Ei, 1 Eigelb, 40 g Zucker, 250 ml Sahne, 30 g weiße Kuvertüre, 2 Blatt Gelatine, 50 ml Moscato d’Asti, 50 g geriebener Panettone ‘Bauli’, Saft einer halben Zitrone
Zubereitung: In einem hohen Kupfertopf Eier und Zucker schaumig schlagen, Moscato d’Asti zugeben, über Wasserbad Zabaglione aufschlagen. Geschmolzene Kuvertüre, geschlagene Sahne und nach Anleitung aufgelöste Gelantine unterühren, zuletzt geriebenen Panettone und Zitronensaft hinzufügen. In Förmchen abfüllen, 3 Stunden kalt stellen. Von Marco Pesce
Maronenmousse Zutaten: 75 ml flüssige Sahne, 50 g Zartbitterkuvertüre, 150 g Maronenpüree, 50 g Zucker, Rum, Amaretto oder Grand Marnier, 2 Blatt Gelatine, 2 Eigelb, 75 g Zucker, 250 ml geschlagene Sahne, Orangenzesten Zubereitung: Kuvertüre schmelzen, mit Maronenpüree, Zucker, Sahne und Likör glatt rühren. Gelatine in kaltem Wasser einweichen, ausdrücken, zugeben, Masse erkalten lassen. Eigelbe schaumig schlagen, Zucker zum dünnen Faden kochen, unterrühren, bis Masse erkaltet. Maronenmousse, Eimasse und geschlagene Sahne zu einer glatten Creme verrühren, Orangenzesten unterheben.
Von Claudio Turrin
Zubereitung: Wein aufkochen, in kaltem Wasser eingeweichte, ausgedrückte Gelatine unterrühren.
Panettone-Schokoladen-Nougat-Törtchen Von Martin Eckerts Für das Parfait : Zutaten: 2 Eier, 10 Eigelb, 140 g Zucker, Mark einer Vanilleschote, 30 ml Grand Marnier, 185 g dunkle Kuvertüre (Valrohna) , 60 g dunkles Nuss-Nougat, 500 ml Sahne Zubereitung: Über Wasserbad Vanillesauce abziehen, klein gehackte Kuvertüre und geschmolzenes Nougat unterrühren, geschlagene Sahne unterheben. Sofort einfrieren!
Von Gino Tomasin und Francesco Carbone Für die Glasur: Zutaten: 145 ml Wasser, 90 g Zucker, 60 ml Sahne, 30 g Kakaopulver, 4 Blatt Gelatine Zubereitung: Zucker und Wasser aufkochen, Kakao in Sahne auflösen, mit aufgelöster Gelatine zum Zuckerwasser geben, glatt rühren.
Zutaten: 1 Panettone ‘Bauli’, 1 Dose Mandelcreme, 500 g Kuhmilchricotta, 500 g Schafsmilchricotta, 500 g Puderzucker, 500 ml Sahne, 1 Zitrone, 1 Orange, Zimt Pflaumen Zutaten: 250 g Pflaumen, 500 ml Rotwein, 100 g Zucker, 1 Zimtstange, Orangen- und Zitronenzesten, 1 Nelke
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San-Donà-Torte
Zubereitung: Kuvertüre über Wasserbad schmelzen. Milch mit Orangenzesten aufkochen, abseihen, Gelatine hinzufügen, Kuvertüre unter ständigem Rühren zugeben, zu einer glatten Masse verarbeiten, Sahne hinzugeben. In ein Gefäß nach Wahl abfüllen und im Kühlschrank für einige Stunden kalt stellen. Zusammen mit Panettone ‘Bauli’ servieren.
Restaurant “Italfisch”
Panettone Zubereitung: Panettone ‘Bauli’ in Scheiben mit 7 cm Durchmesser schneiden, in passende Tortenringe legen, mit Orangensaft beträufeln, mit Mousse bestreichen, 30 Minuten ins Gefrierfach stellen, mit Gelatine überziehen. Auf karamellisiertem Kaki-Carpaccio mit Sirup-Pflaumen anrichten.
Restaurant “La Cambusa”
Zutaten: 100 ml Milch - Orangenzesten – 200 ml Sahne 120 g weiße Kuvertüre – 3 gr pflanzliche Gelatine (Agar-Agar)
Vin-Santo-Gelatine Zutaten: 250 ml Vin Santo, 4 Blatt Gelatine Restaurant “Seitz”
Panettone-Ricotta-Cassata mit Rotweinpflaumen
Restaurant “Alta Marea”
Panettone-Bauli-Interpretation
Mascarpone-Mousse Zutaten: 3 Eier, 500 g Mascarpone, 500 ml Schlagsahne, 125 g Puderzucker, 5 Blatt Gelatine Zubereitung: Eier mit der Hälfte des Zuckers schaumig aufschlagen, Mascarpone zugeben. Gelatine in kaltem Wasser einweichen, ausdrücken, in warmem Wasser auflösen, in Mascarpone-Masse einrühren, Sahne mit restlichem Zucker steif schlagen, unterheben. Zabaglione-Glasur Zutaten: 5 Eigelb, 200 ml Ei-Marsala, 100 ml Sahne Zubereitung: Likör auf die Hälfte einreduzieren. Alle Zutaten außer der Sahne vermengen und langsam auf etwa 90° erhitzen, nicht kochen. Mit einem Tuch zugedeckt abkühlen. Leicht geschlagene Sahne unterheben. Orangen-Waffeln Zutaten: 100 g Mandelblättchen, 50 g Butter, 100 g Zucker, 50 ml frisch gepresster Orangensaft, Zesten einer halben Orange, 25 ml Grand Marnier, 30 g Mehl
Restaurant “Al Boccone”
Geeistes Soufflé
Zubereitung: Kuh- und Schafsmilchricotta durch ein Sieb streichen, mit Puderzucker, Orangenund Zitronenzesten und Orangensaft vermischen, kleines Stück Zimtstange zugeben. Sahne steif schlagen und unterheben. Panettone in nicht zu dicke Scheiben schneiden. Wie bei einem Tiramisu in eine rechteckige Form Mandelcreme, Panettone und Ricotta-Masse schichten. Für 2 Stunden ins Gefrierfach schieben. Wein und übrige Zutaten in einem Topf aufkochen, Pflaumen zugeben, 5 Minuten köcheln lassen. Cassata aufschneiden, mit Pflaumen anrichten und servieren.
Zutaten: 2 dicke Scheiben Panettone ‘Bauli’, 1 Glas Strega (kampanischer Kräuterlikör), 100 g Zucker, 6 Eier, 1 Täßchen heißen Espresso, 3 Blatt Gelatine, 50 g Puderzucker
Von Giancarlo Pezzei
Für den Kakichip: Zutaten: 400 g Zucker, 600 ml Wasser aufkochen, 2 Kaki
Zubereitung: Sämtliche Zutaten glatt rühren, kurz ruhen lassen. Auf einer Backmatte rund und dünn ausstreichen. Bei etwa 180° im Ofen goldbraun backen, abkühlen.
Zubereitung: Panettone würfeln, mit Kräuterlikör beträufeln. 100 g Zucker mit 4 Eigelb und 2 ganzen Eiern aufschlagen. 3 Blatt Gelatine in kaltem Wasser aufweichen und in Espresso auflösen, zu den schaumig geschlagenen Eiern geben und glatt rühren, Panettone-Würfel einarbeiten. Eischnee aus 4 Eiweiß und 50 g Zucker unterheben. Abfüllen und für einige Stunden ins Eisfach geben.
Zubereitung: Zucker und Wasser aufkochen, Kaki in dünne Scheiben schneiden und mit dem Läuterzucker vakumieren. Nun etwa 1Minute in kochendem Wasser blanchieren und in Eiswasser abschrecken. Über Nacht im Beutel liegen lassen, etwas abtupfen und auf Backpapier im Ofen trocknen lassen (50°C) Pro Portion eine Timbalform mit Panettone ‚Bauli‘ auslegen und eine Scheibe Panettone in der Mitte platzieren. Nun etwa 2 cm dick Schokoladennougatmasse einfüllen, eine weitere Scheibe Panettone ‚Bauli‘ auf die Masse legen und mit dem Rest zum Rand abschließen. Vor dem Servieren mit einer dünnen Schicht Kakaoglasur abglänzen und mit den Kakichips dekorieren.
Torte ‘Bauli’-Panettone in zwei Tortenböden schneiden. Unteren Teil in Backring legen, mit der Rum-Reduktion tränken, mit MascarponeMousse bestreichen, mit zweitem Boden belegen, ebenfalls tränken, kurz ruhen lassen, mit der Zabaglione-Glasur lasieren, mit Waffeln und Schokostreuseln dekorieren.
Von Pino Manca
Von Martin Eckerts
Von Patrizio Giovannelli
Rum-Reduktion Zubereitung: 140 ml Wasser mit 100 g Zucker aufkochen, abkühlen, 100 ml Rum zugeben.
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ALL ABOUT ITALY | Bauli in Deutschland – ein großer Erfolg!
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Bauli in Deutschland – ein großer Erfolg! | ALL ABOUT ITALY
Restaurant “Bibulus”
Restaurant “Perrazzo”
Kaltes Panettone-Bauli-Zabaglione
Panettone mit Maronenmousse und Vin-Santo-Gelatine auf Carpaccio von karamellisierten Kakis und Sirup-Pflaumen
Zutaten: 1 ganzes Ei, 1 Eigelb, 40 g Zucker, 250 ml Sahne, 30 g weiße Kuvertüre, 2 Blatt Gelatine, 50 ml Moscato d’Asti, 50 g geriebener Panettone ‘Bauli’, Saft einer halben Zitrone
Zubereitung: In einem hohen Kupfertopf Eier und Zucker schaumig schlagen, Moscato d’Asti zugeben, über Wasserbad Zabaglione aufschlagen. Geschmolzene Kuvertüre, geschlagene Sahne und nach Anleitung aufgelöste Gelantine unterühren, zuletzt geriebenen Panettone und Zitronensaft hinzufügen. In Förmchen abfüllen, 3 Stunden kalt stellen. Von Marco Pesce
Maronenmousse Zutaten: 75 ml flüssige Sahne, 50 g Zartbitterkuvertüre, 150 g Maronenpüree, 50 g Zucker, Rum, Amaretto oder Grand Marnier, 2 Blatt Gelatine, 2 Eigelb, 75 g Zucker, 250 ml geschlagene Sahne, Orangenzesten Zubereitung: Kuvertüre schmelzen, mit Maronenpüree, Zucker, Sahne und Likör glatt rühren. Gelatine in kaltem Wasser einweichen, ausdrücken, zugeben, Masse erkalten lassen. Eigelbe schaumig schlagen, Zucker zum dünnen Faden kochen, unterrühren, bis Masse erkaltet. Maronenmousse, Eimasse und geschlagene Sahne zu einer glatten Creme verrühren, Orangenzesten unterheben.
Von Claudio Turrin
Zubereitung: Wein aufkochen, in kaltem Wasser eingeweichte, ausgedrückte Gelatine unterrühren.
Panettone-Schokoladen-Nougat-Törtchen Von Martin Eckerts Für das Parfait : Zutaten: 2 Eier, 10 Eigelb, 140 g Zucker, Mark einer Vanilleschote, 30 ml Grand Marnier, 185 g dunkle Kuvertüre (Valrohna) , 60 g dunkles Nuss-Nougat, 500 ml Sahne Zubereitung: Über Wasserbad Vanillesauce abziehen, klein gehackte Kuvertüre und geschmolzenes Nougat unterrühren, geschlagene Sahne unterheben. Sofort einfrieren!
Von Gino Tomasin und Francesco Carbone Für die Glasur: Zutaten: 145 ml Wasser, 90 g Zucker, 60 ml Sahne, 30 g Kakaopulver, 4 Blatt Gelatine Zubereitung: Zucker und Wasser aufkochen, Kakao in Sahne auflösen, mit aufgelöster Gelatine zum Zuckerwasser geben, glatt rühren.
Zutaten: 1 Panettone ‘Bauli’, 1 Dose Mandelcreme, 500 g Kuhmilchricotta, 500 g Schafsmilchricotta, 500 g Puderzucker, 500 ml Sahne, 1 Zitrone, 1 Orange, Zimt Pflaumen Zutaten: 250 g Pflaumen, 500 ml Rotwein, 100 g Zucker, 1 Zimtstange, Orangen- und Zitronenzesten, 1 Nelke
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San-Donà-Torte
Zubereitung: Kuvertüre über Wasserbad schmelzen. Milch mit Orangenzesten aufkochen, abseihen, Gelatine hinzufügen, Kuvertüre unter ständigem Rühren zugeben, zu einer glatten Masse verarbeiten, Sahne hinzugeben. In ein Gefäß nach Wahl abfüllen und im Kühlschrank für einige Stunden kalt stellen. Zusammen mit Panettone ‘Bauli’ servieren.
Restaurant “Italfisch”
Panettone Zubereitung: Panettone ‘Bauli’ in Scheiben mit 7 cm Durchmesser schneiden, in passende Tortenringe legen, mit Orangensaft beträufeln, mit Mousse bestreichen, 30 Minuten ins Gefrierfach stellen, mit Gelatine überziehen. Auf karamellisiertem Kaki-Carpaccio mit Sirup-Pflaumen anrichten.
Restaurant “La Cambusa”
Zutaten: 100 ml Milch - Orangenzesten – 200 ml Sahne 120 g weiße Kuvertüre – 3 gr pflanzliche Gelatine (Agar-Agar)
Vin-Santo-Gelatine Zutaten: 250 ml Vin Santo, 4 Blatt Gelatine Restaurant “Seitz”
Panettone-Ricotta-Cassata mit Rotweinpflaumen
Restaurant “Alta Marea”
Panettone-Bauli-Interpretation
Mascarpone-Mousse Zutaten: 3 Eier, 500 g Mascarpone, 500 ml Schlagsahne, 125 g Puderzucker, 5 Blatt Gelatine Zubereitung: Eier mit der Hälfte des Zuckers schaumig aufschlagen, Mascarpone zugeben. Gelatine in kaltem Wasser einweichen, ausdrücken, in warmem Wasser auflösen, in Mascarpone-Masse einrühren, Sahne mit restlichem Zucker steif schlagen, unterheben. Zabaglione-Glasur Zutaten: 5 Eigelb, 200 ml Ei-Marsala, 100 ml Sahne Zubereitung: Likör auf die Hälfte einreduzieren. Alle Zutaten außer der Sahne vermengen und langsam auf etwa 90° erhitzen, nicht kochen. Mit einem Tuch zugedeckt abkühlen. Leicht geschlagene Sahne unterheben. Orangen-Waffeln Zutaten: 100 g Mandelblättchen, 50 g Butter, 100 g Zucker, 50 ml frisch gepresster Orangensaft, Zesten einer halben Orange, 25 ml Grand Marnier, 30 g Mehl
Restaurant “Al Boccone”
Geeistes Soufflé
Zubereitung: Kuh- und Schafsmilchricotta durch ein Sieb streichen, mit Puderzucker, Orangenund Zitronenzesten und Orangensaft vermischen, kleines Stück Zimtstange zugeben. Sahne steif schlagen und unterheben. Panettone in nicht zu dicke Scheiben schneiden. Wie bei einem Tiramisu in eine rechteckige Form Mandelcreme, Panettone und Ricotta-Masse schichten. Für 2 Stunden ins Gefrierfach schieben. Wein und übrige Zutaten in einem Topf aufkochen, Pflaumen zugeben, 5 Minuten köcheln lassen. Cassata aufschneiden, mit Pflaumen anrichten und servieren.
Zutaten: 2 dicke Scheiben Panettone ‘Bauli’, 1 Glas Strega (kampanischer Kräuterlikör), 100 g Zucker, 6 Eier, 1 Täßchen heißen Espresso, 3 Blatt Gelatine, 50 g Puderzucker
Von Giancarlo Pezzei
Für den Kakichip: Zutaten: 400 g Zucker, 600 ml Wasser aufkochen, 2 Kaki
Zubereitung: Sämtliche Zutaten glatt rühren, kurz ruhen lassen. Auf einer Backmatte rund und dünn ausstreichen. Bei etwa 180° im Ofen goldbraun backen, abkühlen.
Zubereitung: Panettone würfeln, mit Kräuterlikör beträufeln. 100 g Zucker mit 4 Eigelb und 2 ganzen Eiern aufschlagen. 3 Blatt Gelatine in kaltem Wasser aufweichen und in Espresso auflösen, zu den schaumig geschlagenen Eiern geben und glatt rühren, Panettone-Würfel einarbeiten. Eischnee aus 4 Eiweiß und 50 g Zucker unterheben. Abfüllen und für einige Stunden ins Eisfach geben.
Zubereitung: Zucker und Wasser aufkochen, Kaki in dünne Scheiben schneiden und mit dem Läuterzucker vakumieren. Nun etwa 1Minute in kochendem Wasser blanchieren und in Eiswasser abschrecken. Über Nacht im Beutel liegen lassen, etwas abtupfen und auf Backpapier im Ofen trocknen lassen (50°C) Pro Portion eine Timbalform mit Panettone ‚Bauli‘ auslegen und eine Scheibe Panettone in der Mitte platzieren. Nun etwa 2 cm dick Schokoladennougatmasse einfüllen, eine weitere Scheibe Panettone ‚Bauli‘ auf die Masse legen und mit dem Rest zum Rand abschließen. Vor dem Servieren mit einer dünnen Schicht Kakaoglasur abglänzen und mit den Kakichips dekorieren.
Torte ‘Bauli’-Panettone in zwei Tortenböden schneiden. Unteren Teil in Backring legen, mit der Rum-Reduktion tränken, mit MascarponeMousse bestreichen, mit zweitem Boden belegen, ebenfalls tränken, kurz ruhen lassen, mit der Zabaglione-Glasur lasieren, mit Waffeln und Schokostreuseln dekorieren.
Von Pino Manca
Von Martin Eckerts
Von Patrizio Giovannelli
Rum-Reduktion Zubereitung: 140 ml Wasser mit 100 g Zucker aufkochen, abkühlen, 100 ml Rum zugeben.
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ALL ABOUT ITALY | Schloss Weissenstein - Pommersfelden
Schloss Weissenstein - Pommersfelden | ALL ABOUT ITALY
Chinoiserien, xxx Gemälde, Prunksäle xxx und ein Treppenhaus
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Die außerordentlich gut erhaltene Barock-Architektur dieses Schlosses in Franken macht es zu einem Besuchermagneten. Der englische Park lädt nach der Besichtigung der Gemäldesammlung und des berühmten Treppenhauses zu einem Spaziergang ein.
Der Bauherr Fürstbischof und Kurfürst Lothar Franz von Schönborn (1655 – 1729) errichtete Schloss Weissenstein als privaten Wohnsitz für sich und seine Nachfahren nach seinen persönlichen Vorstellungen und engagierte die bekanntesten Architekten und Künstler seiner Zeit. Schloss Weissenstein wurde zwischen 1711 und 1718 nach den Plänen des Bamberger Meisters Johann Dientzenhofer (1665-1726) und des Wiener kaiserlichen Hofarchitekten Johann Lukas von Hildebrandt (1668-1745) erbaut. Der Mainzer Hofarchitekt Maximilian von Welsch (1671-1745) gestaltete den Marstall gegenüber dem Hauptbau und den Park. Das majestätische hufeisenförmige Hauptgebäude wird vom hervorspringenden Mittelbau dominiert, indem sich das berühmte dreigeschossige Treppenhaus befindet. Dieses Treppenhaus beeindruckte Besucher vor dreihundert Jahren gleichermaßen, wie die heutigen Gäste. Der Hofarchitekt von König Ludwig XIV Germain Boffrand meinte damals staunend: „Ich bin starr vor Staunen, denn es gibt in ganz Frankreich nichts Vergleichbares und so Großartiges.“ Das 8000 Kubikmeter große Treppenhaus mit seiner zweiläufigen Treppe soll auf eine Invention des Bauherrn
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Lothar Franz von Schönborn selbst zurückgehen, wie dieser im Briefwechsel immer wieder bestätigt und bietet einen beeindruckenden Hintergrund für das Höfische Empfangszeremoniell im Barock. Abgerundet wird der Eindruck durch das Deckenfresko von Rudolf Byss und Giovanni Francesco Marchini, einem Künstler italienischer Abstammung, der auch die Pfarrkirche in Wiesentheid mit architektonischer Illusionsmalerei ausgestaltete. Dargestellt sind die (damals bekannten) vier Kontinente, die in der Mitte von der mythologischen Götterwelt beleuchtet werden, nach dem Thema des Freskos: Wie die Sonne die Welt, also zieret die Tugend den Menschen. Die Sala Terrena auf der Nordseite ist reich verziert mit Muscheln, Glaskugeln, Glimmerplättchen, Edelsteinen und Mineralien, die bei Kerzenlicht funkeln und schimmern. Lothar Franz errichtete diesen Raum als Verbindungglied zum Park und noch heute kann die Kühle des Raumes nachempfunden werden. Im piano nobile im Mittelbau befindet sich der Marmorsaal, der größte Raum im Schloss mit einer Länge von 21 Metern, einer Breite von 14 Metern und einer Höhe von 15 Metern. Derzeit finden hier aufwändige Restaurierungsarbeiten
statt, die bis 2014 abgeschlossen sein werden. Der Saal ist in den unteren Bereichen mit Marmor aus Katzenelnbogen (Hessen) und Holland ausgestattet. Aus Gewichtsgründen und der Statik wurde in den oberen Bereichen auf Stuckmarmor zurückgegriffen. Die vier großen Kronleuchter aus böhmischem Kristall konnten schon vor dreihundert Jahren zu Reinigungszwecken mittels einer Winde nach unten gedreht werden. Lothar Franz von Schönborn war nicht nur ein einflussreicher Kirchenfürst und Politiker er war leidenschaftlicher Sammler von Gemälden, Büchern, Porzellan und anderen Kuriositäten. Die Sammlungen sind nach wie vor auf Schloss Weissenstein und werden sorgfältig gepflegt und erweitert. Einen besonderen Stellenwert nimmt dabei die Gemäldesammlung ein. Lothar Franz von Schönborn wollte auf Schloss Weissenstein eine eigene Galerie zur Repräsentation seiner Sammlung, die er von
Dyck oder Pieter Breughel in die Sammlung aufgenommen werden. Durch die enge Freundschaft des Kurfürsten mit Francesco Trevisani beherbergt Schloss Weissenstein die umfangreichste Kollektion der Werke dieses Künstlers aus Italien, unter anderem ein Selbstbildnis. Die Gemäldesammlung enthält auch das Bild „Susanna im Bade“ von Artemisia Gentileschi, das diese im Alter von nur 16 Jahren malte. Dieses Gemälde zählt zu den Höhepunkten in der Sammlung der Grafen von Schönborn. Auch die privaten Räume des Kurfürsten Lothar Franz von Schönborn sind original erhalten und so bietet sich dem Besucher ein authentischer Blick in die ehemaligen Wohnund Gästeräume. Dabei zu sehen ist das Schlafzimmer mit dem prunkvollen Bett mit einem großen Baldachin, der mit feiner Straminstickerei bezogen ist, passend zu den Sitzmöbeln.
Anbeginn in den Schlossbau einplante. So entstand die „Große Galerie“, die direkt vom Treppenhaus aus betreten werden kann und auch für den Kurfürsten selbst aus den Privatgemächern kommend, schnell erreichbar war. Der Raum reicht über zwei Stockwerke, hat eine optimale Lichtführung durch eine zweite Fensterreihe und keine Öfen oder Kamine. Auf Wunsch von Lothar Franz wurde die Galerie mit nichts als Gemälden behängt, sodass diese Rahmen an Rahmen in vier Reihen übereinander den Raum schmückten. Nicht alle Bilder aus der großen Sammlung des Fürstbischofs konnten hier ausgestellt werden und so wurden heute wie auch vor 300 Jahren die Wohnräume gallerieartig gestaltet, um einen möglichst großen Eindruck der Sammlung zu vermitteln. Die Sammlung enthält Werke aus dem 17. und 18. Jahrhundert und zählt zu den größten privaten Gemäldesammlungen Deutschlands. Lothar Franz von Schönborn nutzte seine europaweiten Kontakte um zeitgenössische Künstler kennenzulernen, Gemälde in Auftrag zu geben und seine Sammlung stetig zu erweitern. So konnten unter anderem zum Beispiel Gemälde von Peter Paul Rubens, Anthonis van
Direkt neben dem Schlafzimmer befindet sich ein Kleinod barocker Handwerkskunst: das Spiegelkabinett. Dieser Raum im privatesten Wohnbereich des Kurfürsten war nur einzelnen, auserwählten Gästen zugänglich. Große Spiegel aus der eigenen Manufaktur in Lohr und ein prachtvoller Fußboden lassen den Besucher staunen. Speziell der Intarsienboden zeigt die Kunstfertigkeit des Ebenisten Ferdinand Plitzner, der als Kunstschreiner in Pommersfelden tätig war. Die Spiegel dienen der Selbstbetrachtung und vervielfältigen das davor auf Konsolen aufgestellte asiatische Porzellan. Die Sammelleidenschaft von Lothar Franz von Schönborn erstreckte sich auch auf das „weiße Gold“ aus Ostasien. Das Arbeitszimmer ist der damaligen Mode entsprechend, mit kleinen vergoldeten Chinoiserien versehen und zeigt so als frühes Beispiel die Vorliebe für die Chinamode des 18. Jahrhunderts in Franken. Hier befindet sich auch ein Schreibschrank, der einen der Höhepunkte der Möbelsammlung in Pommersfelden bildet. Es handelt sich um eine Auftragsarbeit an Ferdinand Plitzner, der während des Auftrags verstarb und Johann Matouche. Der Schreibschrank ist nach der Boulle-Technik gearbeitet, die
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ALL ABOUT ITALY | Schloss Weissenstein - Pommersfelden
Schloss Weissenstein - Pommersfelden | ALL ABOUT ITALY
Chinoiserien, xxx Gemälde, Prunksäle xxx und ein Treppenhaus
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Die außerordentlich gut erhaltene Barock-Architektur dieses Schlosses in Franken macht es zu einem Besuchermagneten. Der englische Park lädt nach der Besichtigung der Gemäldesammlung und des berühmten Treppenhauses zu einem Spaziergang ein.
Der Bauherr Fürstbischof und Kurfürst Lothar Franz von Schönborn (1655 – 1729) errichtete Schloss Weissenstein als privaten Wohnsitz für sich und seine Nachfahren nach seinen persönlichen Vorstellungen und engagierte die bekanntesten Architekten und Künstler seiner Zeit. Schloss Weissenstein wurde zwischen 1711 und 1718 nach den Plänen des Bamberger Meisters Johann Dientzenhofer (1665-1726) und des Wiener kaiserlichen Hofarchitekten Johann Lukas von Hildebrandt (1668-1745) erbaut. Der Mainzer Hofarchitekt Maximilian von Welsch (1671-1745) gestaltete den Marstall gegenüber dem Hauptbau und den Park. Das majestätische hufeisenförmige Hauptgebäude wird vom hervorspringenden Mittelbau dominiert, indem sich das berühmte dreigeschossige Treppenhaus befindet. Dieses Treppenhaus beeindruckte Besucher vor dreihundert Jahren gleichermaßen, wie die heutigen Gäste. Der Hofarchitekt von König Ludwig XIV Germain Boffrand meinte damals staunend: „Ich bin starr vor Staunen, denn es gibt in ganz Frankreich nichts Vergleichbares und so Großartiges.“ Das 8000 Kubikmeter große Treppenhaus mit seiner zweiläufigen Treppe soll auf eine Invention des Bauherrn
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Lothar Franz von Schönborn selbst zurückgehen, wie dieser im Briefwechsel immer wieder bestätigt und bietet einen beeindruckenden Hintergrund für das Höfische Empfangszeremoniell im Barock. Abgerundet wird der Eindruck durch das Deckenfresko von Rudolf Byss und Giovanni Francesco Marchini, einem Künstler italienischer Abstammung, der auch die Pfarrkirche in Wiesentheid mit architektonischer Illusionsmalerei ausgestaltete. Dargestellt sind die (damals bekannten) vier Kontinente, die in der Mitte von der mythologischen Götterwelt beleuchtet werden, nach dem Thema des Freskos: Wie die Sonne die Welt, also zieret die Tugend den Menschen. Die Sala Terrena auf der Nordseite ist reich verziert mit Muscheln, Glaskugeln, Glimmerplättchen, Edelsteinen und Mineralien, die bei Kerzenlicht funkeln und schimmern. Lothar Franz errichtete diesen Raum als Verbindungglied zum Park und noch heute kann die Kühle des Raumes nachempfunden werden. Im piano nobile im Mittelbau befindet sich der Marmorsaal, der größte Raum im Schloss mit einer Länge von 21 Metern, einer Breite von 14 Metern und einer Höhe von 15 Metern. Derzeit finden hier aufwändige Restaurierungsarbeiten
statt, die bis 2014 abgeschlossen sein werden. Der Saal ist in den unteren Bereichen mit Marmor aus Katzenelnbogen (Hessen) und Holland ausgestattet. Aus Gewichtsgründen und der Statik wurde in den oberen Bereichen auf Stuckmarmor zurückgegriffen. Die vier großen Kronleuchter aus böhmischem Kristall konnten schon vor dreihundert Jahren zu Reinigungszwecken mittels einer Winde nach unten gedreht werden. Lothar Franz von Schönborn war nicht nur ein einflussreicher Kirchenfürst und Politiker er war leidenschaftlicher Sammler von Gemälden, Büchern, Porzellan und anderen Kuriositäten. Die Sammlungen sind nach wie vor auf Schloss Weissenstein und werden sorgfältig gepflegt und erweitert. Einen besonderen Stellenwert nimmt dabei die Gemäldesammlung ein. Lothar Franz von Schönborn wollte auf Schloss Weissenstein eine eigene Galerie zur Repräsentation seiner Sammlung, die er von
Dyck oder Pieter Breughel in die Sammlung aufgenommen werden. Durch die enge Freundschaft des Kurfürsten mit Francesco Trevisani beherbergt Schloss Weissenstein die umfangreichste Kollektion der Werke dieses Künstlers aus Italien, unter anderem ein Selbstbildnis. Die Gemäldesammlung enthält auch das Bild „Susanna im Bade“ von Artemisia Gentileschi, das diese im Alter von nur 16 Jahren malte. Dieses Gemälde zählt zu den Höhepunkten in der Sammlung der Grafen von Schönborn. Auch die privaten Räume des Kurfürsten Lothar Franz von Schönborn sind original erhalten und so bietet sich dem Besucher ein authentischer Blick in die ehemaligen Wohnund Gästeräume. Dabei zu sehen ist das Schlafzimmer mit dem prunkvollen Bett mit einem großen Baldachin, der mit feiner Straminstickerei bezogen ist, passend zu den Sitzmöbeln.
Anbeginn in den Schlossbau einplante. So entstand die „Große Galerie“, die direkt vom Treppenhaus aus betreten werden kann und auch für den Kurfürsten selbst aus den Privatgemächern kommend, schnell erreichbar war. Der Raum reicht über zwei Stockwerke, hat eine optimale Lichtführung durch eine zweite Fensterreihe und keine Öfen oder Kamine. Auf Wunsch von Lothar Franz wurde die Galerie mit nichts als Gemälden behängt, sodass diese Rahmen an Rahmen in vier Reihen übereinander den Raum schmückten. Nicht alle Bilder aus der großen Sammlung des Fürstbischofs konnten hier ausgestellt werden und so wurden heute wie auch vor 300 Jahren die Wohnräume gallerieartig gestaltet, um einen möglichst großen Eindruck der Sammlung zu vermitteln. Die Sammlung enthält Werke aus dem 17. und 18. Jahrhundert und zählt zu den größten privaten Gemäldesammlungen Deutschlands. Lothar Franz von Schönborn nutzte seine europaweiten Kontakte um zeitgenössische Künstler kennenzulernen, Gemälde in Auftrag zu geben und seine Sammlung stetig zu erweitern. So konnten unter anderem zum Beispiel Gemälde von Peter Paul Rubens, Anthonis van
Direkt neben dem Schlafzimmer befindet sich ein Kleinod barocker Handwerkskunst: das Spiegelkabinett. Dieser Raum im privatesten Wohnbereich des Kurfürsten war nur einzelnen, auserwählten Gästen zugänglich. Große Spiegel aus der eigenen Manufaktur in Lohr und ein prachtvoller Fußboden lassen den Besucher staunen. Speziell der Intarsienboden zeigt die Kunstfertigkeit des Ebenisten Ferdinand Plitzner, der als Kunstschreiner in Pommersfelden tätig war. Die Spiegel dienen der Selbstbetrachtung und vervielfältigen das davor auf Konsolen aufgestellte asiatische Porzellan. Die Sammelleidenschaft von Lothar Franz von Schönborn erstreckte sich auch auf das „weiße Gold“ aus Ostasien. Das Arbeitszimmer ist der damaligen Mode entsprechend, mit kleinen vergoldeten Chinoiserien versehen und zeigt so als frühes Beispiel die Vorliebe für die Chinamode des 18. Jahrhunderts in Franken. Hier befindet sich auch ein Schreibschrank, der einen der Höhepunkte der Möbelsammlung in Pommersfelden bildet. Es handelt sich um eine Auftragsarbeit an Ferdinand Plitzner, der während des Auftrags verstarb und Johann Matouche. Der Schreibschrank ist nach der Boulle-Technik gearbeitet, die
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ALL ABOUT ITALY | Schloss Weissenstein - Pommersfelden
sich durch die Verwendung von holzfremden Materialen wie Schildpatt, Messing, Zinn oder Elfenbein als Furnier auszeichnet.Im Audienzzimmer, das ursprünglich von der Großen Galerie aus betreten wurde, hängen großformatige Gemälde mit prunkvollen goldenen Rahmen um auf den Stand und den Reichtum des Besitzers hinzuweisen. Hier steht eines der schönsten Bilder im Schloss: Die Caritas von Peter Paul Rubens. Der Rundgang, den der heutige Besucher geht, endet im Speisezimmer. Auf dem Tisch entfaltet sich der Prunk barocken Porzellans, Gläser und Silber und zeigt einen typischen barocken Park (Replique aus Nymphenburger Porzellan). Der heutige Park wurde im 19. Jahrhundert in einen englischen Landschaftspark umgewandelt und lädt mit seinem freilaufenden Damwild ganzjährig zum Spazieren ein. Die Büste in der Nische zeigt den stolzen Hausherrn Fürstbischof und Kurfürst Lothar Franz von Schönborn in bischöflichem Ornat und gibt einen Eindruck seiner Stärke. Lothar Franz bezeichnete sich selbst als vom „Bauwurmb“ besessen, da er Zeit seines Lebens baute, Parks anlegen ließ oder seine Sammlung erweiterte. Die Familie der Grafen von Schönborn ist bis heute ununterbrochen im Besitz
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info). Diese Institution wurde 1958 von Dr. Karl Graf von Schönborn ins Leben gerufen und genießt bei Studenten, wie auch den Besuchern großes Ansehen. Die jungen Leute sind im und ums Schloss untergebracht, proben tagsüber gemeinsam und präsentieren ihre Werke allabendlich im Marmorsaal, dem Festsaal des Schlosses. Schloss Weissenstein wurde als Sommerresidenz errichtet und konnte und kann daher im Winter nur bedingt genutzt werden. Zwischen 1. April und 31. Oktober ist das Haus täglich zu besichtigen. Reguläre Führungen finden zwischen 10.00 und 17.00 Uhr stündlich statt (letzte Führung 16.00 Uhr) und dauern ungefähr 55 Minuten. Ein vielfältiges Programm von Sonderführungen zu speziellen Themen (Treppenhaus, Gemäldegalerie, Architektur etc.) rundet das Angebot ab. Die Schlossverwaltung ist auch ständig bemüht auf individuelle Wünsche der Gäste einzugehen, so werden Winterführungen ebenso angeboten, wie Sektempfänge oder die Möglichkeiten der Miete einzelner Räumlichkeiten. Dazu zählen auch Veranstaltungen im Park, wie z.B. „Faszination Garten“ – eine Ausstellung für Gartenliebhaber, die jährlich im Mai drei Tage lang tausende Interessenten
dieses Kleinods am Rande des Steigerwalds, das noch vielen Besuchern ein Stück barocker Geschichte näher bringen wird.
und Gartenfreunde anlockt. Im ehemaligen Ökonomietrakt, sowie einem Teil des Marstalls ist ein Hotel untergebracht, das aufgrund des Blicks auf die majestätische Schönheit des Schlosses zu den Sightsleeping Hotels zählt. Nicht zuletzt wird Schloss Weissenstein aufgrund seiner Authentizität gerne als Hintergrund für (historische) Filmaufnahmen, wie zuletzt „Die drei Musketiere“ genutzt. Das Schloss wurde 1996 in eine private gemeinnützige Stiftung eingebracht um den Erhalt für die nachkommenden Generationen zu sichern. Durch internationale Familienkontakte ist das Haus Schönborn seit mehreren Generationen eng mit Italien verbunden, vor allem aktuell vertreten durch Dr. Gräfin Damiana von Schönborn-Wiesentheid geb. Contessa Lovatelli aus Venedig. S.E. Paul Graf von Schönborn-Wiesentheid I.E. Dr. Damiana Gräfin von Schönborn-Wiesentheid www.schoenborn.de
Allgemeine Informationen Südlich von Bamberg (Bayern) am Rand des Steigerwalds liegt Schloss Weissenstein, die private Sommerresidenz der Grafen von Schönborn. Sie zählt zu den besterhaltenen barocken Schlössern Deutschlands und wurde von Kriegen und schädlichen Umwelteinflüssen weitgehend verschont. Dies unterstreicht die Einzigartigkeit dieses Juwels barocker Baukunst, dass jedes Jahr tausende von Besuchern in den kleinen Ort Pommersfelden in Oberfranken lockt. In den Sommermonaten Juli und August erlangt das Schloss besondere Internationalität: Studenten aus aller Welt treffen sich alljährlich zum „ Collegium Musicum“, einer internationalen Musikakadamie (www.collegium-musicum.
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ALL ABOUT ITALY | Schloss Weissenstein - Pommersfelden
sich durch die Verwendung von holzfremden Materialen wie Schildpatt, Messing, Zinn oder Elfenbein als Furnier auszeichnet.Im Audienzzimmer, das ursprünglich von der Großen Galerie aus betreten wurde, hängen großformatige Gemälde mit prunkvollen goldenen Rahmen um auf den Stand und den Reichtum des Besitzers hinzuweisen. Hier steht eines der schönsten Bilder im Schloss: Die Caritas von Peter Paul Rubens. Der Rundgang, den der heutige Besucher geht, endet im Speisezimmer. Auf dem Tisch entfaltet sich der Prunk barocken Porzellans, Gläser und Silber und zeigt einen typischen barocken Park (Replique aus Nymphenburger Porzellan). Der heutige Park wurde im 19. Jahrhundert in einen englischen Landschaftspark umgewandelt und lädt mit seinem freilaufenden Damwild ganzjährig zum Spazieren ein. Die Büste in der Nische zeigt den stolzen Hausherrn Fürstbischof und Kurfürst Lothar Franz von Schönborn in bischöflichem Ornat und gibt einen Eindruck seiner Stärke. Lothar Franz bezeichnete sich selbst als vom „Bauwurmb“ besessen, da er Zeit seines Lebens baute, Parks anlegen ließ oder seine Sammlung erweiterte. Die Familie der Grafen von Schönborn ist bis heute ununterbrochen im Besitz
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info). Diese Institution wurde 1958 von Dr. Karl Graf von Schönborn ins Leben gerufen und genießt bei Studenten, wie auch den Besuchern großes Ansehen. Die jungen Leute sind im und ums Schloss untergebracht, proben tagsüber gemeinsam und präsentieren ihre Werke allabendlich im Marmorsaal, dem Festsaal des Schlosses. Schloss Weissenstein wurde als Sommerresidenz errichtet und konnte und kann daher im Winter nur bedingt genutzt werden. Zwischen 1. April und 31. Oktober ist das Haus täglich zu besichtigen. Reguläre Führungen finden zwischen 10.00 und 17.00 Uhr stündlich statt (letzte Führung 16.00 Uhr) und dauern ungefähr 55 Minuten. Ein vielfältiges Programm von Sonderführungen zu speziellen Themen (Treppenhaus, Gemäldegalerie, Architektur etc.) rundet das Angebot ab. Die Schlossverwaltung ist auch ständig bemüht auf individuelle Wünsche der Gäste einzugehen, so werden Winterführungen ebenso angeboten, wie Sektempfänge oder die Möglichkeiten der Miete einzelner Räumlichkeiten. Dazu zählen auch Veranstaltungen im Park, wie z.B. „Faszination Garten“ – eine Ausstellung für Gartenliebhaber, die jährlich im Mai drei Tage lang tausende Interessenten
dieses Kleinods am Rande des Steigerwalds, das noch vielen Besuchern ein Stück barocker Geschichte näher bringen wird.
und Gartenfreunde anlockt. Im ehemaligen Ökonomietrakt, sowie einem Teil des Marstalls ist ein Hotel untergebracht, das aufgrund des Blicks auf die majestätische Schönheit des Schlosses zu den Sightsleeping Hotels zählt. Nicht zuletzt wird Schloss Weissenstein aufgrund seiner Authentizität gerne als Hintergrund für (historische) Filmaufnahmen, wie zuletzt „Die drei Musketiere“ genutzt. Das Schloss wurde 1996 in eine private gemeinnützige Stiftung eingebracht um den Erhalt für die nachkommenden Generationen zu sichern. Durch internationale Familienkontakte ist das Haus Schönborn seit mehreren Generationen eng mit Italien verbunden, vor allem aktuell vertreten durch Dr. Gräfin Damiana von Schönborn-Wiesentheid geb. Contessa Lovatelli aus Venedig. S.E. Paul Graf von Schönborn-Wiesentheid I.E. Dr. Damiana Gräfin von Schönborn-Wiesentheid www.schoenborn.de
Allgemeine Informationen Südlich von Bamberg (Bayern) am Rand des Steigerwalds liegt Schloss Weissenstein, die private Sommerresidenz der Grafen von Schönborn. Sie zählt zu den besterhaltenen barocken Schlössern Deutschlands und wurde von Kriegen und schädlichen Umwelteinflüssen weitgehend verschont. Dies unterstreicht die Einzigartigkeit dieses Juwels barocker Baukunst, dass jedes Jahr tausende von Besuchern in den kleinen Ort Pommersfelden in Oberfranken lockt. In den Sommermonaten Juli und August erlangt das Schloss besondere Internationalität: Studenten aus aller Welt treffen sich alljährlich zum „ Collegium Musicum“, einer internationalen Musikakadamie (www.collegium-musicum.
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ALL ABOUT ITALY | Die neue VIP-Lounge von Alitalia
Die neue VIP-Lounge von Alitalia
| ALL ABOUT ITALY
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700 m² Eleganz, Innovation, Stil und Kulinarik: Die neue Alitalia-Lounge mit dem Namen “Dolce Vita” ist ein Tempel des ‘Made in Italy’. Und der besondere Clou: Ein Flugsimulator!
A
litalia weihte kürzlich seine neue “Dolce Vita”Lounge im Terminal 1 des Flughafens Leonardo da Vinci in Rom/ Fiumicino ein. Die völlig neu gestalteten Räumlichkeiten stehen nicht nur den Passagieren offen, die in den Klassen ‘Magnifica’, ‘Ottima’, ‘Business’ oder ‘Comfort’ reisen, sondern auch den Mitgliedern von ‘Club Alitalia Freccia Alata Plus’, ‘Freccia Alata’ und ‘SkyTeam Elite Plus’. Früher befand sich hier die “Bramante” genannte Lounge der Fluglinie, auch diese war schon ein wahrer Publikumsmagnet. Alitalia hat sich bei diesem Projekt dazu entschlossen, ein neues Lounge-Konzept zu realisieren: Zwar kann der Gast in den großzügigen und mit allerlei Annehmlichkeiten ausgestatteten Räumlichkeiten in angenehmer Atmosphäre entspannt seine Zeit bis zum Aubflug verbringen. Aber das “Dolce Vita” steht für noch viel mehr, es ist ein regelrechter Flagship Store! Die Werte und die Exzellenz, für Alitalia und Italien stehen, sind hier vertreten und unmittelbar erlebbar. Um dieses ehrgeizige und innovative Konzept zu verwirklichen, setzte man auf die Zusammenarbeit mit den bekanntesten und renommiertesten Unternehmen und Marken des Landes: illy, Eataly, B&B Italia, MDF Italia, Prandina, Gruppo Sintesi und FSC Professional Show S.p.A. Die Mitarbeiter der “Dolce Vita”-Lounge werden ausgestattet von ‘Independent Ideas’. Die weiblichen Angestellten tragen wunderschöne Seidentücher, während ihre männlichen Kollegen elegante Kravatten umgebunden haben. Beide Accesoires sind unverkennbar Aushängeschilder italienischen Designs.
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Die Planung und Konzeption lag bei Robilant, und Paolo Castelli S.p.A. übernahm die Herausforderung, den Umbau der Lounge in einer Rekordzeit zu beenden. Nach gerade Mal zwei Monaten stand die größte der insgesamt 15 Alitalia-Lounges ihren Besuchern wieder offen. Empfangen wird der Gast von einer beeindruckenden Video-Wand aus dem Hause ETT Solutions. Zentrales, immer wiederkehrendes Motiv ist schon bei den hier zu bewundernden Animationen das Thema Luftfahrt,
“Dolce Vita” – das klingt nach Italien und großem Kino! Der Reisende soll in die neue Lounge im Flughafen ‚Leonardo da Vinci‘ von Rom Fiumicino gelockt werden, wo ihn Raffinesse, Eleganz und erlesene Genüsse in geschmackvollem Ambiente erwarten. das auch bei der Ausstattung aufgegriffen wird: So stammen viele der verwendeten Materialien aus dem Flugzeugbau. Sogar Originalteile wurden integriert und neu interpretiert, was zum Beispiel an der Beleuchtung erkennbar ist. Der Welcome-Desk und Teile des Multitouch-Screens bestehen aus Motorteilen. Besonderer Clou ist ein Flugsimulator, in dem der Fluggast in die Rolle des Piloten schlüpfen kann. Der “Dolce Vita”-Saal ist in zwei Bereiche unterteilt: Einen
Entspannungs- und Erfrischungsbereich, links vom Eingang gelegten, und dem rechts gelegenen Servicebereich, wo sämtliche Check-In-Prozeduren abgewickelt und Tickets gebucht werden können. Mit dieser räumlichen Aufteilung ist dem Reisenden bestens gedient, denn er selbst kann wählen, wohin er sich wann begibt. Im Entspannungs- und Erfrischungsbereich ist die sogenannte ‘Pilot Bar’ das Zentrum: Originalteile aus dem Flugzeugbau sorgen für die stimmige Atmosphäre ebenso wie das kulinarische Angebot. Die Creme der italienischen Gastro-Szene ist hier vertreten. Illy röstet, wie man weiß, den besten italienischen Kaffee überhaupt und Eataly bietet das Beste aus allen Regionen des Landes. ‘Made in Italy’ für den Gaumen auf höchstem Niveau, und das schon am Boden. Im Service-Bereich mit insgesamt neun Schaltern sind fünf für den reibungslosen Check-In ausgestattet, die übrigen vier sind Buchungsschalter. Dieser Bereich der Lounge wurde in Zusammenarbeit mit ETT s.r.l. realisiert und ist eher dynamisch ausgelegt. Tablets liegen im OfficeBereich aus, daneben steht den Besuchern über WirelessLan ein Drucker zur Verfügung. Über den von mehreren Usern gleichzeitig benutzbaren Multitouch-Screen lässt sich die Welt von Alitalia analog erkunden: Unterhaltsame Programme führen virtuell zu den von Altialia angeflogenen Ziele in aller Welt. WiFi ist selbstverständlich im gesamten Lounge-Bereich für die Besucher kostenlos. Die Alitalia-Lounge “Dolce Vita” steht gegen eine Eintrittsgebühr, die direkt am Flughafen zu entrichten ist, auch anderen Besuchern offen. www.alitalia.com
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ALL ABOUT ITALY | Die neue VIP-Lounge von Alitalia
Die neue VIP-Lounge von Alitalia
| ALL ABOUT ITALY
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700 m² Eleganz, Innovation, Stil und Kulinarik: Die neue Alitalia-Lounge mit dem Namen “Dolce Vita” ist ein Tempel des ‘Made in Italy’. Und der besondere Clou: Ein Flugsimulator!
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litalia weihte kürzlich seine neue “Dolce Vita”Lounge im Terminal 1 des Flughafens Leonardo da Vinci in Rom/ Fiumicino ein. Die völlig neu gestalteten Räumlichkeiten stehen nicht nur den Passagieren offen, die in den Klassen ‘Magnifica’, ‘Ottima’, ‘Business’ oder ‘Comfort’ reisen, sondern auch den Mitgliedern von ‘Club Alitalia Freccia Alata Plus’, ‘Freccia Alata’ und ‘SkyTeam Elite Plus’. Früher befand sich hier die “Bramante” genannte Lounge der Fluglinie, auch diese war schon ein wahrer Publikumsmagnet. Alitalia hat sich bei diesem Projekt dazu entschlossen, ein neues Lounge-Konzept zu realisieren: Zwar kann der Gast in den großzügigen und mit allerlei Annehmlichkeiten ausgestatteten Räumlichkeiten in angenehmer Atmosphäre entspannt seine Zeit bis zum Aubflug verbringen. Aber das “Dolce Vita” steht für noch viel mehr, es ist ein regelrechter Flagship Store! Die Werte und die Exzellenz, für Alitalia und Italien stehen, sind hier vertreten und unmittelbar erlebbar. Um dieses ehrgeizige und innovative Konzept zu verwirklichen, setzte man auf die Zusammenarbeit mit den bekanntesten und renommiertesten Unternehmen und Marken des Landes: illy, Eataly, B&B Italia, MDF Italia, Prandina, Gruppo Sintesi und FSC Professional Show S.p.A. Die Mitarbeiter der “Dolce Vita”-Lounge werden ausgestattet von ‘Independent Ideas’. Die weiblichen Angestellten tragen wunderschöne Seidentücher, während ihre männlichen Kollegen elegante Kravatten umgebunden haben. Beide Accesoires sind unverkennbar Aushängeschilder italienischen Designs.
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Die Planung und Konzeption lag bei Robilant, und Paolo Castelli S.p.A. übernahm die Herausforderung, den Umbau der Lounge in einer Rekordzeit zu beenden. Nach gerade Mal zwei Monaten stand die größte der insgesamt 15 Alitalia-Lounges ihren Besuchern wieder offen. Empfangen wird der Gast von einer beeindruckenden Video-Wand aus dem Hause ETT Solutions. Zentrales, immer wiederkehrendes Motiv ist schon bei den hier zu bewundernden Animationen das Thema Luftfahrt,
“Dolce Vita” – das klingt nach Italien und großem Kino! Der Reisende soll in die neue Lounge im Flughafen ‚Leonardo da Vinci‘ von Rom Fiumicino gelockt werden, wo ihn Raffinesse, Eleganz und erlesene Genüsse in geschmackvollem Ambiente erwarten. das auch bei der Ausstattung aufgegriffen wird: So stammen viele der verwendeten Materialien aus dem Flugzeugbau. Sogar Originalteile wurden integriert und neu interpretiert, was zum Beispiel an der Beleuchtung erkennbar ist. Der Welcome-Desk und Teile des Multitouch-Screens bestehen aus Motorteilen. Besonderer Clou ist ein Flugsimulator, in dem der Fluggast in die Rolle des Piloten schlüpfen kann. Der “Dolce Vita”-Saal ist in zwei Bereiche unterteilt: Einen
Entspannungs- und Erfrischungsbereich, links vom Eingang gelegten, und dem rechts gelegenen Servicebereich, wo sämtliche Check-In-Prozeduren abgewickelt und Tickets gebucht werden können. Mit dieser räumlichen Aufteilung ist dem Reisenden bestens gedient, denn er selbst kann wählen, wohin er sich wann begibt. Im Entspannungs- und Erfrischungsbereich ist die sogenannte ‘Pilot Bar’ das Zentrum: Originalteile aus dem Flugzeugbau sorgen für die stimmige Atmosphäre ebenso wie das kulinarische Angebot. Die Creme der italienischen Gastro-Szene ist hier vertreten. Illy röstet, wie man weiß, den besten italienischen Kaffee überhaupt und Eataly bietet das Beste aus allen Regionen des Landes. ‘Made in Italy’ für den Gaumen auf höchstem Niveau, und das schon am Boden. Im Service-Bereich mit insgesamt neun Schaltern sind fünf für den reibungslosen Check-In ausgestattet, die übrigen vier sind Buchungsschalter. Dieser Bereich der Lounge wurde in Zusammenarbeit mit ETT s.r.l. realisiert und ist eher dynamisch ausgelegt. Tablets liegen im OfficeBereich aus, daneben steht den Besuchern über WirelessLan ein Drucker zur Verfügung. Über den von mehreren Usern gleichzeitig benutzbaren Multitouch-Screen lässt sich die Welt von Alitalia analog erkunden: Unterhaltsame Programme führen virtuell zu den von Altialia angeflogenen Ziele in aller Welt. WiFi ist selbstverständlich im gesamten Lounge-Bereich für die Besucher kostenlos. Die Alitalia-Lounge “Dolce Vita” steht gegen eine Eintrittsgebühr, die direkt am Flughafen zu entrichten ist, auch anderen Besuchern offen. www.alitalia.com
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ALL ABOUT ITALY | Die Azimut 84 stellt sich vor
Die Azimut 84 stellt sich vor | ALL ABOUT ITALY
Azimut 84 xxx Das xxx neue Flaggschiff
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Das neue Flaggschiff der Azimut-Flotte ist bereit, in See zu stechen. In allen Häfen der sieben Weltmeere wird sie staunend bewundert werden. Die Azimut 84 ist ‘Made in Italy’ und zwar durch und durch!
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Das neue Flaggschiff der Azimut-Flotte ist bereit, in See zu stechen. In allen Häfen der sieben Weltmeere wird sie staunend bewundert werden. Die Azimut 84 ist ‘Made in Italy’ und zwar durch und durch!
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ALL ABOUT ITALY | Die Azimut 84 stellt sich vor
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iese große Fahrtenyacht gehört einer Klasse an, die immer auf der Woge des Erfolges schwimmen wird. Ohne die klassischen Tugenden über Bord zu werfen, konzipieren die traditionsreichen Werften immer wieder neue, umwerfende Modelle in dieser Kategorie. Aus dem Hause Azimut kommt ein neuer großer Wurf, die Azimut 84: Auf dieser 26-Meter-Yacht finden selbst die anspruchsvollsten Fachmänner sämtliche Wünsche hinsichtlich Navigation und Komfort erfüllt. Die stilbildende Werft Azimut hat all ihr Wissen, ihre Erfahrung und ihren Erfindungsgeist in diesen Entwurf einfließen lassen. Rumpf und Ausrüstung wurden vom vielgelobten und erfolgreichen Modell Azimut 82 übernommen. Die bewährte Zusammenarbeit im Interiorbereich zwischen Azimut und dem Architekten
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Achille Salvagni fand eine Fortsetzung und einige der von ihm für die Azimut 88 entworfenen Lösungen wurden -teilweise in verkleinerter Form- auch für die Azimut 84 adaptiert. Dazu gehören zum Beispiel die großzügigen und raffiniert ausgestatteten Wohnbereiche, die dieser AzimutYacht ein ganz besonderes Ambiente verleihen. Am runden Tisch des nur durch eine besonders clever designte Beleuchtungseinheit vom übrigen Wohnbereich abgetrennten Essbereiches finden acht Personen bequem Platz. Der Gästebereich ist außerdem vollständig von jenen des Bordpersonals abzutrennen und auch die zentrale Küche kann so verschlossen werden, dass sie zur ausschließlichen Benutzung der Equipe bereit steht- oder eben nicht. Die Brücke ist mit mehreren Liegen und einem Tisch ausgestattet und kann somit als ein zweites Wohnzimmer dienen. Besonders während der Fahrt auf See ein
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iese große Fahrtenyacht gehört einer Klasse an, die immer auf der Woge des Erfolges schwimmen wird. Ohne die klassischen Tugenden über Bord zu werfen, konzipieren die traditionsreichen Werften immer wieder neue, umwerfende Modelle in dieser Kategorie. Aus dem Hause Azimut kommt ein neuer großer Wurf, die Azimut 84: Auf dieser 26-Meter-Yacht finden selbst die anspruchsvollsten Fachmänner sämtliche Wünsche hinsichtlich Navigation und Komfort erfüllt. Die stilbildende Werft Azimut hat all ihr Wissen, ihre Erfahrung und ihren Erfindungsgeist in diesen Entwurf einfließen lassen. Rumpf und Ausrüstung wurden vom vielgelobten und erfolgreichen Modell Azimut 82 übernommen. Die bewährte Zusammenarbeit im Interiorbereich zwischen Azimut und dem Architekten
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Achille Salvagni fand eine Fortsetzung und einige der von ihm für die Azimut 88 entworfenen Lösungen wurden -teilweise in verkleinerter Form- auch für die Azimut 84 adaptiert. Dazu gehören zum Beispiel die großzügigen und raffiniert ausgestatteten Wohnbereiche, die dieser AzimutYacht ein ganz besonderes Ambiente verleihen. Am runden Tisch des nur durch eine besonders clever designte Beleuchtungseinheit vom übrigen Wohnbereich abgetrennten Essbereiches finden acht Personen bequem Platz. Der Gästebereich ist außerdem vollständig von jenen des Bordpersonals abzutrennen und auch die zentrale Küche kann so verschlossen werden, dass sie zur ausschließlichen Benutzung der Equipe bereit steht- oder eben nicht. Die Brücke ist mit mehreren Liegen und einem Tisch ausgestattet und kann somit als ein zweites Wohnzimmer dienen. Besonders während der Fahrt auf See ein
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fantastischer Platz zum Verweilen! Die Azimot 84 verfügt außerdem über ein Ladesystem mit 500kg Kapazität. Es gibt drei Aufenthaltsbereiche für die Bordgäste: am Bug, dem idealen Ort, um vor Anker oder auch auf See eine leichte Brise zu genießen; am Heck, in einem etwas formelleren Ambiente, das den idealen Rahmen für festliche Abendveranstaltungen und Dinérs bietet; und schließlich die voll ausgestattete Fly Bridge, die über einen Whirlpool, einen Grill und einen großen Esstisch verfügt und zum sonnenbaden einlädt. Im Inneren der Yacht ist der zentrale Kapitänsbereich lichtdurchflutet und bietet einen atemberaubenden Blick durch die von Azimut konzipierten, außergewöhnlichen Fensterkonstruktionen. Bad und Schrankkonstruktionen dienen als findig eingesetzte Isolatoren und Schalldämpfer gegen die Motorengeräusche der Antriebsmaschinen. Ein Korridor verbindet die im Bug gelegenen größeren mit den beiden anderen, mit Doppelbetten ausgestatteten, Kabinen. Jede dieser Kabinen verfügt über ein eigenes Bad und ist mit einfallsreichen Hell-Dunkel-Kontrasten ausgestattet. Die hier verwendeten Hölzer sind lackiertes Eukalyptus für die dunklen und das noch relativ unbekannte
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Tropenholz Koto für die hellen Teile der Innenausstattung. Die Decken und andere Details wurden mit Stoffen bespannt und unterstreichen das außergewöhnliche Flair dieser Interieurs. Einen besonderen Stellenwert bei der Ausstattung der Yacht nahm die Beleuchtungstechnik ein, die die Innenbereiche in ein weiches, schmeichelndes Licht taucht und eine Wohlfühlatmosphäre an Bord erschafft. Die 25,69m lange Azimut 84 ist 6,45m breit und als Sportboot zugelassen. Die beiden kraftvollen Caterpillar CAT 32 Acert Motoren mit V 12-Zylindern machen eine Höchstgeschwindigkeit von 29 Knoten möglich, die Reisegeschwindigkeit liegt bei 24 Knoten. Der Tank fasst 6800 Liter und somit liegt die Reichweite dieser Fahrtenyacht bei normaler Reisegeschwindigkeit bei 320 Seemeilen. Auch die weitere Ausstattung ist erstklassig: zwei Kohler-Generatoren mit 28kW; Cruisair-Klimaanlage mit 144.000 Btu; modernste Elektronik für Navigation und Unterhaltung.
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fantastischer Platz zum Verweilen! Die Azimot 84 verfügt außerdem über ein Ladesystem mit 500kg Kapazität. Es gibt drei Aufenthaltsbereiche für die Bordgäste: am Bug, dem idealen Ort, um vor Anker oder auch auf See eine leichte Brise zu genießen; am Heck, in einem etwas formelleren Ambiente, das den idealen Rahmen für festliche Abendveranstaltungen und Dinérs bietet; und schließlich die voll ausgestattete Fly Bridge, die über einen Whirlpool, einen Grill und einen großen Esstisch verfügt und zum sonnenbaden einlädt. Im Inneren der Yacht ist der zentrale Kapitänsbereich lichtdurchflutet und bietet einen atemberaubenden Blick durch die von Azimut konzipierten, außergewöhnlichen Fensterkonstruktionen. Bad und Schrankkonstruktionen dienen als findig eingesetzte Isolatoren und Schalldämpfer gegen die Motorengeräusche der Antriebsmaschinen. Ein Korridor verbindet die im Bug gelegenen größeren mit den beiden anderen, mit Doppelbetten ausgestatteten, Kabinen. Jede dieser Kabinen verfügt über ein eigenes Bad und ist mit einfallsreichen Hell-Dunkel-Kontrasten ausgestattet. Die hier verwendeten Hölzer sind lackiertes Eukalyptus für die dunklen und das noch relativ unbekannte
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Tropenholz Koto für die hellen Teile der Innenausstattung. Die Decken und andere Details wurden mit Stoffen bespannt und unterstreichen das außergewöhnliche Flair dieser Interieurs. Einen besonderen Stellenwert bei der Ausstattung der Yacht nahm die Beleuchtungstechnik ein, die die Innenbereiche in ein weiches, schmeichelndes Licht taucht und eine Wohlfühlatmosphäre an Bord erschafft. Die 25,69m lange Azimut 84 ist 6,45m breit und als Sportboot zugelassen. Die beiden kraftvollen Caterpillar CAT 32 Acert Motoren mit V 12-Zylindern machen eine Höchstgeschwindigkeit von 29 Knoten möglich, die Reisegeschwindigkeit liegt bei 24 Knoten. Der Tank fasst 6800 Liter und somit liegt die Reichweite dieser Fahrtenyacht bei normaler Reisegeschwindigkeit bei 320 Seemeilen. Auch die weitere Ausstattung ist erstklassig: zwei Kohler-Generatoren mit 28kW; Cruisair-Klimaanlage mit 144.000 Btu; modernste Elektronik für Navigation und Unterhaltung.
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