Schlussfolgerungen FMB16

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DIT IS WAT WE DELEN

SCHLUSSFOLGERUNGEN 1. Die Reichweite der niederländisch-flämischen Gastlandschaft Dies ist, was wir teilen auf der Frankfurter Buchmesse 2016 lässt sich mit folgenden Zahlen untermauern: 314 übersetzte literarische Neuerscheinungen, über 450 neue, mit den Niederlanden oder Flandern assoziierte Titel, über 1.000 Programme und Veranstaltungen mit rund 200 niederländischen und flämischen Schriftstellern und allein im deutschen Sprachraum gut 7.000 Online-Beiträge und Erwähnungen. 2. Die 314 neuen Übersetzungen niederländischsprachiger Literatur ins Deutsche, die im Vorfeld der Buchmesse erschienen, stellen in der Geschichte der Buchmesse einen Rekord dar. Sie sind das Ergebnis der intensivierten Beziehungen zum deutschen Verlagswesen und zugleich bilden sie die Grundlage für die Stärkung und Fortschreibung einer erfolgreichen Entwicklung. Derzeit erarbeiten die Niederländische Stiftung für Literatur und der Flämische Literaturfonds konkrete Pläne für ein Follow-up 2017. Dazu gehört die strukturelle Unterstützung deutscher Verlage, erhöhte Sichtbarkeit niederländischer und flämischer Autoren auf deutschen Festivals, Podien und in den Medien sowie eine engere Zusammenarbeit mit dem deutschen Buchhandel. 3. Der Literatur aus Flandern und den Niederlanden, in Deutschland vor allem bekannt aus der 93er-Generation, ist es gelungen, sich zu verjüngen und eine neue deutsche Leserschaft anzusprechen. Die Autorendelegation bestand zu einem wesentlichen Teil aus Nachwuchsautoren. Über die Hälfte aller Medienaufmerksamkeit zwischen Oktober 2015 und November 2016 richtete sich auf die junge Schriftstellergeneration und spiegelt somit den Programm- und PR-Einsatz bestens wider. 4. Als erster europäischer Sprachraum waren Flandern und die Niederlande ein zweites Mal als Ehrengast zur Frankfurter Buchmesse eingeladen. Von Anfang an verfolgten sie die Ambition, eine „Gastlandschaft 2.0“ zu realisieren. Die Gastlandschaft Dies ist, was wir teilen zielte dabei auf Innovation, nicht nur, was die Literatur selbst betrifft, sondern auch in Bezug auf das Verlagswesen und die Art der Literaturpräsentation auf den Podien. Das führte unter anderem zur Produktion von zwei neuen Literatur-Games und vier literarischen Virtual-Reality-Installationen, die 2016 dem Publikum in Deutschland vorgestellt wurden und 2017 in Flandern und den Niederlanden auf Tournee gehen.

die niederländische Buchwoche im März 2016 im Zeichen Deutschlands und viele deutsche Schriftsteller waren im Laufe des Jahres in Flandern und den Niederlanden in verschiedenen Autorenresidenzen und bei Literaturfestivals zu Gast. 7. Das Motto Dies ist, was wir teilen erwies sich als inhaltlich starkes Konzept und ansprechende Weise, der Kooperation von Flandern und den Niederlanden Ausdruck zu verleihen. In der Gestaltung der Kommunikationsmittel, des Pavillons und der Internetpräsenz der Gastlandschaft war das Motto zusammen mit dem Motiv der Nordsee allgegenwärtig. Der Entwurf des niederländisch-flämischen Gastpavillons auf der Buchmesse hatte seinen Ursprung in der hiesigen Landschaft und dem geteilten weiten, offenen Horizont, die ihren Höhepunkt in der gemeinsamen Küste finden. Die starke visuelle und thematische Kohärenz zog sich wie ein roter Faden durch die gesamte Öffentlichkeitsarbeit. 8. Von Dezember 2015 bis Dezember 2016 wurden insgesamt 1.007 literarische Veranstaltungen organisiert, an denen wenigstens 171 niederländische und flämische Schriftsteller teilnahmen. Die Zusammenarbeit umfasste 73 Literaturfestivals, Literaturhäuser, literarische Podien und Buchläden in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Programme erreichten ein Publikum von rund 50.000 Besuchern. 9. Neben dem umfassenden Literaturprogramm bot die Gastlandschaft in enger Zusammenarbeit mit niederländischen und flämischen Kultureinrichtungen ein facettenreiches Begleitprogramm aus bildender Kunst, Theater, Musik und Film. Dazu zählten ein großes Theaterfestival, Ausstellungen in namhaften Museen in Frankfurt und andernorts in Deutschland, zwei Filmfestivals, Tanzvorstellungen und Konzerte. 10. Das Gastlandprogramm erreichte alle erdenklichen und wichtigen Kanäle in der deutschen Medienlandschaft: die Nachrichten- und Kulturprogramme der öffentlich-rechtlichen wie privaten Fernsehsender, die großen Presseagenturen, die landesweite Presse (Zeitungen und Zeitschriften), darunter Nachrichtenmagazine, Publikumszeitschriften und Fachpresse, den landesweiten und regionalen Rundfunk sowie unzählige Literatur- und Kulturblogger. Während des ganzen Jahres konnte man in den deutschen Medien jede Woche etwas über niederländischsprachige Literatur erfahren. Der von Meltwater bezifferte Online-Medienwert beläuft sich auf gut 58 Millionen Euro. Die Medienresonanz auf die Gastlandschaft war ausnahmslos positiv.

5. Das Motto Dies ist, was wir teilen war nicht nur auf die fünf Tage dauernde Messe in Frankfurt beschränkt. Von März bis Dezember 2016 war es außer in Frankfurt noch in sieben weiteren deutschen Städten präsent: Hamburg, Berlin, Leipzig, München, Karlsruhe, Köln und Münster. Beide Literaturfonds entwarfen ein umfangreiches Literatur- und Kulturprogramm, das sich auf den großen Literaturfestivals und -podien vorstellte. Dieser neue Ansatz wird in Deutschland als neuer Maßstab für die künftigen Ehrengäste der Frankfurter Buchmesse gewertet. 6. Dies ist, was wir teilen: Wer auf Interesse stößt und Gastfreundschaft begegnet, möchte diese gern erwidern: Die niederländisch-flämische Gastlandschaft setzte sich dafür ein, das Interesse an der deutschsprachigen Literatur in Flandern und den Niederlanden zu steigern. So stand

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