eigenart #75 - Zugang

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EEEEIIIIGGGGEEEENNNNAAAARRRRTTTT AStA-Studierendenmagazin der Universit채t der K체nste Berlin

Juli 2010

#75

ZU GANG


editorial [09.07.10 00:24:07] eigenart: ich versuche gera-

Debatte – der Zugang zu Bildung allerdings bestimmt

de das editorial zu schreiben.

doch ganz wesentlich das Dasein. Sachsens Staatsminis-

[09.07.10 00:24:51] amir.guberstein: warum

terin für Wissenschaft und Kunst sprach im April die-

schreibst du nicht einen kurzen artikel von 200

sen Jahres davon, dass „die Teilhabe an der Gesellschaft

woertern?

und damit auch der barrierefreie Zugang zu Wissen und

[09.07.10 00:24:59] amir.guberstein: es muss

Kunst […] ein Menschenrecht“ ist. Sie sagte dies zur Er-

nicht extrem lang sein. nur eine einleitung

öffnung der Deutschen Zentralbücherei für Blinde, aber

[09.07.10 00:25:53] eigenart: du hast recht.

sie hätte es auch an anderer Stelle äußern können. Denn

aber meine denkzellen sind gerade einfach ziem-

Zugangsbeschränkungen gibt es noch genug.

lich leer

Im Mai fragten wir euch danach, wie ihr euch Zugang

[09.07.10 00:26:27] amir.guberstein: wir koen-

verschafft und wozu. Die Strategien und Handlungen

nen vielleicht jemanden zitieren

könnten unterschiedlicher nicht sein – in Hamburg

[09.07.10 00:26:29] amir.guberstein: ganz gross

werden Türme gebaut, in der Unterwelt der Limbus abgeschafft, in Kambodscha Ortskarten gezeichnet, in

Das Skypeprotokoll kurz vor Abgabe des Magazins bei

Parkhäusern der Leerstand entdeckt. Künstlerische For-

der Druckerei. Normalerweise sind das die Prozesse, die

schung und Intervention hat eigene Möglichkeiten, sich

sich im Hintergrund abspielen, aber dieses Mal muss-

Zugang zu schaffen und das Gefundene offen zu legen.

ten wir das einfach zugänglich machen. „Ich nehme teil,

Orte zum Arbeiten, dazu verschaffen wir euch Zugang;

also bin ich“ schreibt der Soziologe und Ökonom Jere-

über 30 Werkstätten gibt es an der UdK und wir haben

my Rifkin in seinem Buch Access aus dem Jahr 2000.

die Übersicht. And we are proud to announce, that this

Existenz scheint es also nur dann zu geben, wenn man

issue contains three articles written in english! Auch das

verbunden ist, wenn man Zugang hat. Dass man sich

Editorial ist geschafft, die eigenart steht und auf den fol-

der eigenen Existenz auch dann sicher sein kann, wenn

genden Seiten laden wir euch ein, an den vielfältigen

gerade kein W-LAN-Netz erreichbar ist, steht nicht zur

Möglichkeiten des Zugangs teilzuhaben!

Eure Redaktion 00

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ouvertüre Editorial 00 Turmbau im Gängeviertel 02/03

universitäres Zur Herstellung von künstlerischer Begabung und künstlerischer Qualität 26/27

elementares Mapping Wat Samroung Knong mapping Krang Tachan 04/05/06

Am Anfang war der Ausschreibungstext 28/29

In Limbo 07

Orte zum Arbeiten 30/31/32

Vom erweiterten Kunstbegriff 08/09

Qcine 33

NO-VOLVER 10

WYSIWYG 34

Systeme zur Bildung 11

Aus dem AStA 35/36

Diese Seite wird videoüberwacht 12/13

projekte ii

Besser Pelz? 14/15

An examination of Beuys‘ Hare nowadays 37

intermezzo

Zwischenfall / Romulus und Remus 38/39

To all Germans 16 Bücherrezensionen 17

Woman without Men 40/41

projekte i

finale

Out of Order 18/19

Taempl 42/43 Termine und Infos 44

The Power of Sound 20 Die Räume der Sinne 22/23 Abodes 24/25

EIGENART

ouvertüre


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Turmbau im Gängeviertel

Vom Palettenturm zum Trojaner: eine politische Metamorphose Text: Freie Klasse Claudia Dorfmüller

Im Dezember 2009 geschah in Hamburg etwas erstaunliches: der Kaufvertrag, der das letzte noch erhaltene Gängeviertel an einen niederländischen Investor überschreiben sollte, wurde von der Stadt rückgängig gemacht. Dass dies möglich wurde, geschah vor allem durch die Besetzung des Viertels vier Monate zuvor am 22. August 2009 durch etwa 200 Künstler und Kreative. Mit dem Auflösen des Kaufvertrages wurde ersteinmal Raum geschaffen für den Wunsch der Initiative Komm in die Gänge, ein „selbstverwaltetes, öffentliches und lebendiges Quartier mit kulturellen und sozialen Nutzungen“ zu verwirklichen. Die Frage aber, wie es weitergeht, wie autonom die Besetzer tatsächlich in der Gestaltung des Viertels sein werden können, steht noch offen. Die Stadt spricht ersteinmal von einer „Projektkonzeption mit breiterem öffentlichen Konsens“. Die historischen und verfallenen Gebäude, die ein Stück Stadtgeschichte Hamburgs offenlegen, bilden ein kleines, oasenartiges Viertel, fast wie ein Insel: drum herum stehen gläserne Bürogebäude, unter anderem der Unileverturm. Solche Gebäude repräsentieren eher die Hamburger Stadtplanung. Inwieweit das künstlerische Gängeviertel dazu dienen soll durch Kunst Ambiente zu schaffen, die dann dazu führt, dass die Miet- und Grundstückspreise steigen, ist unklar.

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Anfang des Jahres kam die Freie Klasse mit den Besetzer_innen in Kontakt und die Möglichkeit im Gängeviertel kollektiv zu arbeiten entstand. Die Fragen, die sich der Freien Klasse stellten, hingen mit der spezifischen politischen Situation zusammen: „Funktioniert die Strategie des Viertels oder muss es zwangsläufig so sein, dass es sich auf Dauer „selbst gentrifiziert“ und zum Spielball der mächtigen Stadtpolitik wird? Behält die Struktur des Gängeviertels wirklich die Offenheit die sie proklamiert?“ Im April bauten sie während einer Woche einen Fremdkörper ins Herz des Viertels: ein Duplikat des benachbarten Prestige-Bauprojekts Unileverturm – aus Palettenrestholz. Der fertige Turm, gedacht als längerfristige Plattform im Gängeviertel, entpuppte sich für einige Gängeviertler zu einem Trojanischen Pferd. Da es offiziell weder Brandschutz noch Statik erfüllte, sollte der Turm nach einer Woche wieder abgebaut werden, um keine Komplikationen in den Verhandlungen mit der Stadt zu verursachen. Mit einer Email an das Gängeviertel, in der die Freie Klasse den Erhalt des Turmes als freies, künstlerisches Projekt vorschlug, löste sie eine heiße Diskussion über den Umgang mit Grenzüberschreitungen in dem Besetzungsprojekt aus. Den Turm baute die Freie Klasse bis auf die letzte Schraube wieder ab. Wird sich das Viertel selbst gentrifizieren?

ouvertüre


Mapping wat samroung knong mapping krang tachan

Regionale Gedenkstättenarbeit an den Orten Wat Samroung Knong und Krang Tachan in Kambodscha

Text & BIld: Anja Bodanowitz

Während eines zweieinhalbmonatigen Aufenthalts in Kambodscha arbeiteten Janna Rehbein und Anja Bodanowitz, beide Studentinnen des Instituts für Kunst im Kontext, an Gedenkstättenprojekten mit dem kambodschanischen Künstler Chan Nawath in Kambodscha. Ziel des Projektes war es, unterschiedliche Wahrnehmungen von Geschichte zusammenzubringen, zu recherchieren und festzuhalten, um so die Möglichkeit eines eigenständigen Zugangs zu der 30 Jahre zurückliegenden Gewaltherrschaft der Khmer Rouge zu schaffen.

In der Zeit der von 1975 bis 1979, versuchte das Regime der Khmer Rouge eine kommunistisch-autarke und sogenannte „ethnisch“ homogene Khmer-Gesellschaft auf der wirtschaftlichen Basis einer Agrarökonomie aufzubauen. Sie gründeten den Arbeits- und Gefangenenstaat Democratic Kambuchea, der durch ständige Kontrolle, Strafen und Exekutionen zusammengehalten wurde. Um die Ideologie umzusetzen, wurden freie Marktwirtschaft und damit verbunden Geld, Privatbesitz, Ausübung von Religion und traditionelle Kulturbestandteile abgeschafft. (Der Etablierung der Herrschaft der Khmer Rouge gingen von außen herangetragene Machtinteressen durch andere Länder voraus, wie beispielsweise durch Frankreich als Kolonialmacht und die USA, die während des Vietnamkrieges kambodschanische Grenzgebiete bombardierten. Die Etablierung der Staatsform Democratic Kambuchea kann nicht losgelöst von den vorhergehenden geschichtlichen Ereignissen betrachtet werden.) Die Politik basierte auf Zwangskollektivierung, welche die Auflösung der Familienstruktur zu Folge hatte. Ein „revolutionärer Verhaltenskodex“ wurde neben einer Einheitskleidung eingeführt. Die Bevölkerung wurde agrarisiert, die städtische Bevölkerung wurde nach dem „17.April“ in die ländlichen Provinzen zwangsevakuiert, in denen sie in Kollektiven Zwangsarbeit verrichteten. Urbaner Lebensraum wurde somit abgeschafft. Jegliche Form von Bildung wurde untersagt; alle religiösen und kulturellen Institutionen wurden zerstört. Öffentliche Aufbau der „Democratic Kambuchea“

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Schulen, Pagoden, Moscheen, Kirchen, Universitäten, ehemalige Regierungsgebäude wurden vernichtet oder in Gefängnisse, Umerziehungscamps, Lager und Getreidespeicher umgewandelt. Die ehemalige Bildungsschicht Kambodschas wurde exekutiert. Diese und die Stadtbevölkerung galten als ehemals feudale Gesellschaftsschicht und somit als Revolutionsgegner_innen. Bestandteil des Genozids war die physische Auslöschung der Revolutionsgegner_innen, zu denen auch Buddhist_innen sowie sogenannte „ethnische“ und religiöse Minderheiten, wie Menschen mit vietnamesischem oder chinesischem Hintergrund, Muslime oder Christen gehörten. Die genaue Zahl der Menschen, die während der Herrschaft der Khmer Rouge ums Leben gekommen sind, ist bis heute nicht geklärt. Es wird von einer Opferzahl von bis zu drei Millionen Menschen ausgegangen. Die veröffentlichten Opferzahlen variieren jedoch. Bei diesen Zahlen ist davon auszugehen, dass ungefähr die Hälfte der Menschen an Unterernährung und den damit verbundenen Krankheiten starben. Die andere Hälfte wurde während sogenannter „Massensäuberungen“ auf Exekutionsfeldern getötet. Ungeklärte Opferzahlen

Wie wird im post-1979-Kambodscha an die Zeit der Democratic Kampuchea erinnert? Gegenwärtig findet die strafrechtliche Verfolgung durch ein sogenanntes „hybrides Tribunal“ statt. Wird dieses Tribunal durch die Dokumentation und Aufdeckung der Verbrechen zu einem eigenen Erinnerungsort? In Kambodscha gibt es zwei offizielle nationale Gedenkstätten: erstens die Choeung-Ek Gedenkstätte. Sie ist ein ehemaliger Exekutionsplatz in der Nähe von Phnom Penh, der Hauptstadt Kambodschas. Und zweitens das Toul Sleng Genozid Museum. Dies ist ein Museum, das in den historischen Gebäuden des ehemaligen Sicherheitsgefängnis 21 (S-21) an die Verbrechen der Khmer Rouge „erinnert“. Es ist festzustellen, dass ein Großteil der Konzepte von Denkmalen und Gedenkorten inhaltlich von politischer Seite bis in die Formensprache hinein beeinflußt ist. In Kambodscha existieren mehrere hundert ehemalige MassenverErinnerungsorte

EIGENART

nichtungsfelder in den verschiedenen Regionen. Die Arbeit von regionalverorteter Gedenkstättenarbeit der Gemeinden versucht, in Zusammenarbeit mit einzelnen kambodschanischen NGOs, Raum für individuelle Erinnerungen und Geschichtsvermittlung zu schaffen. Hier ist die Organisation Youth For Peace zu nennen, die den Aufbau von lokalen Memory Culture Committees unterstützt. Diese Komitees der Gemeinden koordinieren den Aufbau regionaler Erinnerungsorte. In die Arbeit der Komitees in Bezug auf Totengedenken fließen auch Zeremonien des TheravdaBuddhismus, aber auch verschiedene andere Glaubensformen, die auf den Brahmanismus zurückgehen, eine zentrale Rolle. An zwei Projekten an den historischen Orten Krang Tachan und Wat Samroung Knong möchte ich diese Arbeit vorstellen. Die Gemeinden realisierten dort in Zusammenarbeit mit der NGO YFP, dem kambodschanischen Künstler Chan Nawath, der Künstlerin Janna Rehbein und mir zwei Mapping Projekte. Die beiden Orte sind ehemalige Hinrichtungsplätze, an denen jeweils mehrere hundert Personen exekutiert wurden. Gegenwärtig findet man an beiden Orten neben Stupas, die im buddhistischen Kontext die sterblichen Überreste verwahren, aber auch als Beweis für die Verbrechen zur Schau gestellt sind, keine weiteren Hintergrundinformationen zu den historischen Ereignissen der Orte.

Die MappingProjekte

Ziel der Projekte war es historische Informationen des Ortes zu recherchieren, zu sichern und für die Öffentlichkeit zu visualisieren. Die Projekte arbeiteten im Feld der Artistic Research. Die Recherchearbeit kombinierte die Techniken der Visualisierung und wissenschaftliche Recherche. Der partizipativ angelegte Rechercheprozess eröffnete den Teilnehmenden einen anderen Weg, über die spezifische Geschichte zu lernen, als beispielsweise über die Lektüre von Text. Die Projekte schafften den Teilnehmenden die Möglichkeit, über die Geschichte ihres unmittelbaren Umfelds zu recherchieren und stärkten sie, spezifische Fragen zu historischen Themen zu stellen und Antworten auf sie zu finden. Informationen wurden gesammelt, analysiert und reflektiert. Die

Projektziele

elementares


Projekte sind als Versuche anzusehen, verschiedene Perspektiven der spezifischen Geschichte aufzuzeigen, mit der Absicht eine Möglichkeit für eine eigenständige Positionierung zu finden. Personen des lokalen Memory Culture Committees, buddhistische Mönche und lokale Akteur_innen verschiedener Generationen realisierten die Projekte. Die generationsübergreifende Arbeit sollte den Dialog zwischen der älteren Generation und der Jugend stärken und helfen die Lücke an Information, welche scheinbar auf das Resultat von fehlender Verankerung von Geschichtsvermittlung in der Schule zurückzuführen ist, zu schließen. Hierbei ist zu beachten, dass Kambodscha eine sehr junge Bevölkerungsstruktur hat, welche auf die Bürgerkriegszeiten zurückzuführen ist. In mehrstufigen Recherchestufen, wie Ortsbegehungen, Interviews mit Zeitzeug_innen, etc. wurden, in ständiger Kommunikation mit den Memory Culture Committees, Karten der jeweiligen Orte entwickelt, die einerseits die Gebäude und deren gegenwärtige Nutzung darstellen und andererseits deren Nutzung zur Zeit der Democratic Kambuchea rekonstruieren. Der Rechercheprozess verdeutlichte verschiedene Wahrnehmungen von Geschichte. Diese Karten wurden an den Orten öffentlich visualisiert.

Prozess

Die Recherche wurde durchgeführt von verschiedenen Akteur_innen, die zum einem über Erinnerungen an den Ort in der Vergangenheit verfügen, zum anderen von Teilnehmenden, die den Ort nur aus der nahen Vergangenheit bzw. Gegenwart kennen. Da die Erstellung der Informationen auf Konsensdiskussionen aufbauten, konnten recherchierte Informationen auch verloren gehen bzw. nur in die Diskussion einfließen. Es stellte sich an dieser Stelle die Frage, ob eine Visualisierung von Erinnerungen in Form einer Karte angepaßt ist. Das Konzept der Visualisierung und Strukturierung von Informationen in Form einer Karte beruhte jedoch nicht auf dem Konzept der Findung und Visualisierung „der einen Wahrheit“. Der Zusatz in der Legende der Karte in Krang Tachan lautet: „This map is based on the research by the community in Krang Tachan on March 08 to 17-2010. This map reconstructs this site during the Khmer Rouge time based on the memorys of the community people.“ Dieser Zusatz ist auch in die Legende der Karte in Wat Samroung Knong zu finden. Er soll verdeutlichen, dass die Karte lediglich die Ergebnisse der Recherchen in einem begrenzten Zeitraum mit bestimmten Teilnehmenden visualisiert. Es bestände die Möglichkeit, dass eine Karte basierend auf Recherchen zu einem anderem Zeitpunkt und mit anderen Teilnehmenden zu einem weiteren Ergebnis führen könnte. Es handelt sich also um eine Bestandaufnahme und Visualisierung von einer bestimmten Recherche.

Recherchen eines begrenzten Zeitraums

Karten greifen in ihrer ursprünglichen Form auf die Hierarchisierung von Wissen zurück und sind oft nur lesbar, wenn man über Entschlüsselungswerkzeuge verfügt. Die Entwicklung der Karten spielten mit diesem Aspekt und versuchten diesen umzukehren. Schüler_innen, die sich sonst oft durch be-

Mapping als Strategie der Recherche

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reits bestehende und damit vorgefertigte Informationen Wissen aneignen sollen, und Zeitzeug_innen, deren Erinnerungen oft für Forschungszwecke genutzt werden, waren hier Mittelpunkt der Aktionen und entwickelten die Karten selbst. Das Projekt basierte auf Recherchen und Kommunikation, durch die Auseinandersetzungen mit verschiedenen Aspekten von Geschichte. Ich möchte mich in diesem Kontext Peter Spillman anschließen, der über aktuelle künstlerische Mapping Strategien schreibt: Ausgangspunkt ist das Wissen um die Lückenhaftigkeit und die Beschränkung von Karten, sowie die Kritik am einseitigen Herrschaftswissen, das durch sie repräsentiert wird. Der Anspruch auf eine möglichst detailgetreue objektive Darstellung einer konsistenten Realität wird durch die Schichtung und Verknüpfung mit subjektiven und partikulären Informationen unterwandert. Der Prozess der Recherche und das Sammeln von Daten und Informationen wird zu einem Akt einer bewußt subjektiv werdenden und partikulären Wissensproduktion. (Spillmann, Peter 2007: 159 f.) Die gesammelten, auf subjektiven Erinnerungen basierenden Informationen wurden in den Mappingprojekten jedoch zusammengetragen und in ein Ordnungssystem gefasst, um eine Bestandsaufnahme und Visualisierung zu gewährleisten. Hierbei erstellten die Teilnehmer_innen eigenentwickelte, jedoch auf traditionellen Kartensystemen beruhende, Visualisierungen. Diese Visualisierungen sind Grundlage für Diskussionen über die historischen Ereignisse der Orte. Die Entwicklung eines Gedenkortes in einer partizipatorischen Arbeitsweise kann eine Möglichkeit bieten, dass die verschiedenen Generationen in einen Austausch kommen und ihre Erfahrungen bezüglich der Geschichte teilen. Die Entwicklung regionaler Erinnerungsorte in Verbindung mit pädagogischen Bereichen, die in engem Bezug zu regionalen Infrastrukturen gebildet werden, könnten sich als Möglichkeiten, hinsichtlich anstehender symbolischer Reparationszahlungen die sich aus den Prozessen des Tribunals ergeben, anbieten. Literaturhinweis: Spillmann, Peter 2007: Strategien des Mappings, In: Turbulente Ränder. Neue Perspektiven auf Migration an den Grenzen Europas,Transit Migration Forschungsgruppe ( Hg.); Bielefeld

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in limbo

A farewell to one of the former Cycles of Hell Text & Graphik: Elisheva Taylor

„Vatican City: Pope Closes Limbo“ stated a headline in The New York Times in April 2007, marking the end of an epoch that has continued since the Middle Ages. Philosopher and scholar St. Augustine asserted in the fourth century that unbaptized infants remain in the state of original sin and will not ascend to heaven after death. Original Sin is the punishment that God inflicted on humanity after Adam and Eve flouted divine law and ate from the Wisdom Tree. Though not an official doctrine of the Roman Catholic Church, it was believed for centuries that those cursed by Original Sin were forced into Limbo, an underground middle-world. The Cycles of Hell

Limbo divides into two spheres: the first is the location where unbaptized dead infants are to reside after their death (limbus infantium); the second is the abode of ‚the fathers‘ who died before Jesus’ Resurrection and had to wait for Christ to open heaven’s gates (limbus partum). The Limbo, according to medieval theologians, is two quarters of Hell. Thus, the Limbo of the infants and the Limbo of the fathers are the other two spheres besides the Hell of the Damned, the place where sinners suffer and are punished, and the Purgatory, where purification of the sinners’ souls takes place before they may ascend to heaven. All four comprise the Underworld. In Limbo best describes a situation where one is left without a solution or a matter is left unresolved, as has been the fate of dead unbaptized infants. John Haldane, a professor of philosophy at St Andrews University in Scotland, states that „The idea of Limbo conjures up the image of God as some kind of government bureaucrat who says to people, not just babies, ‚Sorry, you don‘t have your God as a Bureaucrat

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passport stamped with baptism, you‘ll have to wait over there‘.“ But how exactly did a mere belief, a „medieval curiosity“ among Catholic believers lead to distress and fear that deceased infants, who have not sinned at all, will find themselves in the underworld after their death? The lack of a clear statement from the church on the issue has, for centuries, caused intense anxiety among devout Catholic parents. As a result, an international commission of Catholic theologians met in the Vatican for a week during November 2005 to discuss the Church‘s stance on Limbo, and on the fate of unbaptized infants. They have recommended to the Pope that the Church should officially abandon Limbo. Instead, they advise, all pre-embryos, fetuses and unbaptized babies will go directly to heaven. Off with Limbo

So on the 19th of April 2007, The Church’s International Theological Commission issued a long-awaited report on the issue. The resulting 41-page document, which was approved by the Pope, was titled: „The Hope of Salvation for Infants Who Die without Being Baptized“. An amendment had to be made due to the growing number of abortions, and for children who die before being baptized. But the issue of Limbo remains a problem for the Church. Unease has remained over reconciling a „Loving God“ with one who sent babies to Limbo, and the Church has faced much criticism. Yet the status of „imbus patrum“, where those „good people“ went who were unfortunate to have died before the coming of Christ remains … well, in Limbo. Graphic element is a 3D transformation of Cristofano Gherardi‘s discesa al limbo (descent into limbo) a fresco painting from 1555, portraying Jesus‘ arrival to the underworld.

elementares


Girls, Girls, Girls

Ihre Messages machen die Guerrilla Girls dort sichtbar, wo man sie bestens lesen kann: auf Postern, Billboards, Buswerbung, Magazinanzeigen, Stickern, TShirts, Bierdeckeln. Im 1980er Jahre Neon-Style kann man dort dann lesen, wie es um den Anteil von Frauen und people of color im Kunstmarkt aussieht. Schlecht. Die meisten großen Museen und Galerien zeigen zu 80-99 Prozent die Arbeiten von weißen Männern. Ein solch ausschließendes System, so die Girls, kann man nicht ernst nehmen: sie ziehen sich Gorilla Masken über und fahren ihre Strategie des humorvollen Sprücheklopfens mit erschreckenden Fakten und stellen so das System und deren Vertreter_innen in Frage. Seit dem bestehen waren fast 100 Künstlerinnen Teil der Gruppe. In der Öffentlichkeit treten sie nur mit Masken und Pseudonymen auf: lieber benutzen sie die Namen verstorbener Künstlerinnen, um den Fokus der Aktionen auf ihre Inhalte zu legen. Gegründet haben sich die Guerrilla Girls 1985 als Protest auf die Ausstellung An International Survey of Painting and Sculpture im MOMA in New York. Es hieß, dass es die aktuellste Zusammenstellung der momentan wichtigsten Künstler sei. Von 169 ausgestellten Künstlern waren nur 13 Frauen, alle Künstler waren weiß und aus Europa oder den USA. Die Kuratorin gab kund: alle, die nicht mit dabei wären, sollten das überdenken, was sie Karriere nennen. 2007, während eines Vortrags der Guerrilla Girls für das von der MOMA organisierte Symposium The Feminist Future: Theory and Practice in the Visual Arts, bedankten sich die Girls bei der Institution dafür, dass sie 23 Jahre zuvor durch diese Ausstellung so wütend wurden, dass sie die Guerrilla Girls gründen mussten. (www.guerrillagirls.com)

Vom

erwe

Ein Einblick in Strategien und Handlungen, mit denen sich Kunstschaffende gesellschaftlichen und politischen Problemen stellen.

In Klausur

Soziale Interventionen sind die künstlerische Handlungsweise der sich stetig neu zusammensetzenden Künstlergruppe Wochenklausur. Auf Einladung von Kunstinstitutionen widmet sich die Gruppe meist sozialen Problemen, die sich auf konventionellem Weg schlecht lösen lassen, und erarbeitet in einer mehrwöchigen Intervention Konzepte, die sich den Problemen annehmen und auch nach der Intervention von Wochenklausur weiter bestehen. 1999 vertraten sie auf der Venedig Biennale den österreichischen Pavillion. Venedig wurde zum Organisationszentrum ihres Projekts Sprachschulen im Balkankrieg: hier wurden Spendengelder gesammelt und eine Tombola für die Biennale Besu-

cher eingerichtet. Mit diesen Einnahmen wurden an der Grenze zum Kosovo Sprachschulen für die jugendlichen Flüchtlinge des Balkankrieges eingerichtet. 2005 brachte Wochenklausur kulturelle und soziale Institutionen in Chicago zusammen: Bühnendekoration und Ausstattungsteile sind zu teuer zum Lagern und werden nach den Events weggeschmissen. Dabei könnte es gut Ausgangsmaterial für nützliche Objekte und Einrichtungsgegenstände sein. Wochenklausur vermittelte nun zwischen Kunstinstitutionen, die das Material gerne hergaben, Designschulen, die daraus die Dinge gestalteten und bauten, die in sozialen Einrichtungen wie Obdachlosenheimen, Suppenküchen, usw. gebraucht wurden. (www.wochenklausur.at)

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Demokratie und Kapitalismus

Einen scheinbaren Zugang zu Wählerstimmen schafften die Netzaktivisten Hans Bernhard und Lisvlx von uebermorgen.com. Im Vorfeld der Präsidentschaftswahl zwischen Al Gore und George W. Bush im Jahr 2000 entwickelte der amerikanische Student James Baumgartner eine Internetplattform, mit der es möglich sein sollte, die eigene Wählerstimme an den Höchstbietenden zu verkaufen. Sehr schnell bekamen das New York Election Comittee und FBI davon Wind, setzten Baumgarter unter Druck und uebermorgen.com übernahm die Weiterführung des Projekts vote-auction und trieben es auf die Spitze. Die Idee war, Demokratie und Kapitalismus einander näher zu bringen, einen Markt für Wählerstimmen einzurichten: „Es wurde uns die Frage gestellt: Warum kreiert ihr eine ElectionIndustry? Die Antwort ist eindeutig: Diese Industrie gibt es bereits. Unser Ansatz ist weniger idealistisch als realistisch, indem wir diesen bereits existierenden Markt fast ‚klassisch‘ ins Internet bringen, das heißt, wir schalten die Mittelsmänner aus und bringen dem Enduser mehr Profit, mehr Transparenz – so wie man es eben kennt aus dem Internetbusiness.", so Lisvlx von uebermorgen.com. Das Projekt in der USA war letztendlich ein Fake, generierte aber unglaubliches Medieninteresse und Klagen seitens verschiedener US-Bundesstaaten und Behörden. 2007 verlagerte das Wiener Künstlerteam das Projekt in die Schweiz – für den Verkauf einer Wahlstimme sollte man zwischen 50-75 SFr erhalten, und auch hier würde der Wahlzettel an den Höchstbietenden weitergegeben. Diesmal kein Fake wurde es allerdings von den Behörden nicht ernst genommen und als rein künstlerische Aktion abgeschrieben. (www.uebermorgen.com)

eiterten

Kunstbegriff Text: Claudia Dorfmüller

Kunst für alle

Den Menschen als Künstler zu begreifen und ihm damit die Fähigkeit zur Gestaltung der eigenen Lebenswirklichkeit zuzusprechen, hat man verinnerlicht durch das zum Slogan gewordene „Jeder Mensch ist ein Künstler!" von Joseph Beuys (1921-1986). Die Idee jedem Menschen kreative Verantwortung zu übertragen realisierte der russische Schriftsteller Sergei Tretjakow (1892-1939) bereits Ende der 1920er Jahre in der sowjetischen Kolchose Kommunistischer Leuchtturm.Während seiner mehrmonatigen Aufenthalte, während der er beauftragt war, über die Kolchose zu berichten, merkte er bald, dass er nicht nur informieren möchte, sondern handeln. Er engagierte sich für die Ausbildung von sogenannten Faktografen, also Amateurfotografen, -reportern und

-korresponenten, die für die von Tretjakow eingerichteten Wander- und Kolchosezeitungen arbeiteten. Außerdem führte er Radio und Wanderkinos ein, organisierte Massenmeetings und installierte so produktive Ausgangsbedingungen, gab Anstöße und hinterfragte die Strukturen der Kolchose. Damit wollte Tretjakow die Metamorphose vom Konsumenten zum Produzenten vorantreiben: „Die Freude der Verwandlung des Rohmaterials in eine bestimmte gesellschaftlich nützliche Form, verbunden mit dem Können und dem intensiven Suchen nach der zweckmäßigsten Form – das ist es, was die Losung ‚Kunst für alle' beinhalten sollte. Jeder soll ein Künstler sein, ein vollendeter Meister in der Sache, die er im gegebenen Moment tut.“ (http://eipcp.net/transversal)

EIGENART

elementares


„NO-VOLVER“ – nicht wiederkommen – steht in der Luft geschrieben. An dünnen Nylonfäden schwebt das Geflecht über dem Platz, über den die Menschen gehen, um zum Eingang der Metrostation Tlatelolco zu gelangen. Der Blick der Fußgänger wird nach oben gelenkt, bevor sie in den dunklen Schächten der UBahn verschwinden. Tlatelolco-Nonolaco ist ein Stadtteil im Norden von Mexiko City. Einst wurde das Viertel zum Symbol der Moderne, als in den 1960er Jahren eine Wohnsiedlung hochgezogen wurde, die heute irgendwie an Gropiusstadt erinnert. 1968 wurde es zum Schauplatz eines bis heute unaufgeklärten Massakers an Studierenden, bei dem mehrere hundert Menschen vom mexikanischen Militär und der paramilitärischen Einheit Olimpia regelrecht abgeschlachtet wurden. Das Massaker war das Ende vier Monate andauernder Proteste mit den Forderungen für Meinungs- und Demonstrationsfreiheit. 1985 erschütterte ganz Mexiko City ein schweres Erdbeben, in Tlatelolco kippte ein Wohngebäude um und begrub unzählige Menschen unter sich. Das „nicht-wiederkommen“ hat sich in diesen Ort eingeschrieben. Für diejenigen, die täglich zur Metro gehen, um von Tlatelolco woanders hinzugelangen, wird das „nicht-wiederkommen“ zur Möglichkeit. Installation und Bild: Rafael Jacobo.

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Systeme zur bildung

Spätestens seit der Pisa-Studie wird in Deutschland über Bildungs- und Schulsystemreformen debattiert. Stimmen für und Stimmen gegen das dreigliedrige Schulsystem halten sich die Waage. Ein weiterer Aspekt ist die Eingliederung der Förderschulen. Lehramtsstudentin Marie Jeschke berichtet aus ihren Beobachtungen. An einer Hauptschule in Berlin Tempelhof treffen – wie an fast allen Berliner Schulen – unterschiedlichste kulturelle und religiöse Hintergründe aufeinander. Schüler und Schülerinnen, für die Deutsch noch eine Fremdsprache ist, gibt es dort auch zu Hauf. Zusätzlich werden hier Kinder, die bis vor kurzem noch eine Sonderschule besuchen mussten, unterrichtet. Kann das funktionieren? Kids mit geistigen Beeinträchtigungen und kleine Neuköllner Gangster zusammen an einer Schule? Es gelingt sogar sehr gut, da in den Klassen nicht mehr 30 Schüler um die Aufmerksamkeit einer Lehrerin oder eines Lehrers buhlen, sondern maximal 16. Außerdem leiten zwei Lehrpersonen eine Klasse, da die Schule die Meinung vertritt, dass unsere Gesellschaft keine homogene Masse ist und aus unterschiedlichsten Individuen besteht – einer unterschiedlicher als der Nächste. Und dies soll schon in der Schule erfahrbar gemacht werden. Hier lernen die Schüler von ihren Mitschülern. Hier wird ihnen deutlich gemacht, dass die Mitschüler, obwohl die eine in einem Rollstuhl sitzt oder der andere nur über Gebärdensprache verfügt, trotzdem gleiche Interessen haben können. Gerade die Schüler und Schülerinnen ohne besondere Einschränkungen erfahren durch den täglichen gemeinsamen Umgang, dass die Besonderheiten ihrer Mitschüler sie nicht zu anderen Menschen machen. Soziales Lernen nennt man diesen Effekt. Es handelt sich hier nicht um ein schulisches Konzept, sondern um eine ganz neue Betrachtungsweise von Gesellschaft, die, mithilfe von Bildung, den Blick jedes Einzelnen auf seine Mitmenschen verändern kann. Heterogene Gemeinschaft

Deutsches Schubladensystem

Diese Schule wird immer noch als Musterbeispiel gehandelt und stellt keinen Regelfall

EIGENART

Von Seperation und gemeinsamen Unterricht Text: Marie Jeschke

dar. In Deutschland werden weiterhin heftig die Schubladen aufgemacht, in die dann je nach Leistung Schüler einsortiert werden – aus denen sie nur in den seltensten Fällen wieder heraus kommen können. Auf diesen steht dann Haupt- und Realschule, Gymnasium oder Schulen mit unterschiedlichsten förderpädagogischen Schwerpunkten (ehemals Sonderschulen). Gerade Schüler mit Beeinträchtigungen, wie beispielsweise Verhaltensauffälligkeiten oder körperliche bzw. geistige Behinderungen, werden in Deutschland immer noch separat beschult. An den Sonderschulen gibt es sehr kleine Klassen, viele speziell ausgebildete Pädagogen, Physiotherapeuten, Logopäden, spezielle Hilfsmittel und eben den gemeinsamen Fokus auf die Behinderungen. Alle Argumente, die für das Sonderschulwesen sprechen. Dass die Schüler an solchen Schulen darüber hinaus altersspezifische Interessen haben, Tokio Hotel kennen, die Fußball-WM gucken wollen, sich verlieben und einfach als „normale“ Kinder und Jugendliche wahrgenommen werden wollen, wird dort wenig berücksichtigt. Hier will man Schutz bieten und durch diesen geschützten Raum individuell fördern. Schwierig dabei ist, dass, gerade weil alle mit dem Fakt der Behinderung umgehen müssen, nur eine scheinbare Normalität erzeugt wird. Das deutsche Sonderschulsystem gehört mit zu den Besten im internationalen Vergleich. Für jede Art von Behinderung gibt es eine spezielle Schulform. Die Pädagogen und Therapeuten Trennungen aufheben

sind hoch qualifiziert und die Schulen behindertengerecht ausgebaut. Aber die Stimmen, die eine gemeinsame Beschulung aller Schüler fordern, werden immer lauter. Trotzdem bleibt das deutsche Bildungssystem behäbig und träge, obwohl seit vielen Jahren Elternverbände, Vereinigungen von Menschen mit Behinderungen, selbst die UN-Konvention und die Kultusministerkonferenz mehr Gleichberechtigung hinsichtlich des Zugangs von Bildung einfordern. 85 Prozent aller Schüler mit Behinderungen besuchen noch eine Sonderschule. Angst vor Veränderung, vor Versagen und Scheitern werden als Gründe genannt. Obwohl es mittlerweile viele Beispiele gibt, die diese Angst nehmen könnten. Von Ideal und Utopie kann also keine Rede mehr sein. Mittlerweile sind Unterrichtsmethoden entwickelt worden, die mit dem uns noch so vertrauten Frontalunterricht nicht mehr viel gemein haben. Schüler müssen nicht mehr in Reih und Glied an ihren Bänken sitzen und den langen Vorträgen der Lehrer folgen. Heute gibt es in vielen Klassenräumen Entspannungsecken, kleine Bibliotheken, viele für die Schüler frei zugängliche Materialien. Es wird auf dem Fußboden gearbeitet, im Sitzen, Liegen und Stehen, in Gruppen, einzeln oder als ganze Klasse. Häufig an Lernstationen oder in Projekten. Die Schüler haben individuelle Wochenpläne für die einzelnen Fächer abzuarbeiten – die sie je nach eigenem Lerntempo erledigen müssen. Der erste Eindruck ist Chaos – der zweite zeigt: hier haben Schüler Spaß am Lernen! Bei Fragen und Problemen hilft der Lehrer individuell – so fallen einzelne Schüler nicht durchs Raster und Schüler mit größeren Lernschwierigkeiten können trotzdem in einer ganz „normalen“ Klasse unterrichtet werden. Verändertes Lernklima

Ab September 2010 soll mithilfe der Berliner Schulreform diese Separierung endlich ein Ende haben. Kein dreigliedriges Schulsystem mehr – Haupt- und Realschule werden zu einer Regelschule zusammen gefasst und Schüler mit Beeinträchtigung sollen zusammen mit allen anderen Gleichaltrigen an der Allgemeinen Schule lernen. Bleibt abzuwarten, wie sich die einzelnen Institutionen damit arrangieren. Nächste Schritte

elementares


diese seite wird vidoeoüberwacht Ein Gespräch mit Fiona, André und Veit vom Seminar für angewandte Unsicherheit Das Interview führte: Claudia Dorfmüller Für Kameraspaziergänge, Workshops und mehr Infos: http://www.sau.net.ms/

Das Seminar für angewandte Unsicherheit (SaU) lädt gern zu Stadtführungen ein. Im Blick haben sie dabei das, was normalerweise die Menschen beobachtet: Überwachungskameras. Sie starteten mit ihren Rundgängen in Mitte rund um die Humboldt Uni und die Shopping-Malls der Friedrichstraße. Es folgten die Wohnviertel Friedrichshain und Kreuzberg und schließlich rückte durch die Öffnung von Tempelhof der Schillerkiez in Neukölln in den Fokus. In Gruppen mit bis zu 30 Personen werden die Viertel abgelaufen und die Zusammenhänge von Überwachung, Diskriminierung, Gentrifizierung und Sicherheitspolitik analysiert. Um zu sehen, was eine Kamera eigentlich gerade beobachtet, bedienen sich die Mitglieder der SaU einer einfachen Technik: Funkkameras senden ihre Daten unverschlüsselt und ohne Kabel über ein Frequenzband von 2,4 GHz an einen Empfänger – meistens einen Bildschirm. Hat man einen Empfänger der genau diese Frequenz empfangen kann, dann sieht man das Bild, das die Kamera gerade filmt. Wieviele Kameras entdeckt ihr während eurer Rundgänge? Im Schillerkiez in Neukölln, der zwischen Herrmannstraße und dem Flughafen Tempelhof liegt, haben wir nach zwei mal Rundlaufen etwa 100 Kameras gefunden und das nur mit ein bisschen in die Ecke gucken und durch die Technik mit unserem 2,4GHzEmpfänger. Das zeigt, dass es eigentlich noch viel mehr geben muss. Allerdings werden Kameras auch immer kleiner, sodass es wesentlich schwieriger wird sie zu orten. 100 sichtbare Kameras und vermutlich noch viele mehr. Wieso dieses Ausmaß? Dass es so viele Kameras gibt, liegt auch daran, dass diese Technik so billig geworden ist. Und die meisten Leute glauben irgendwie an den unschlagbaren Segen von Überwachungskameras. Die installieren eine Kamera, um sich vor Diebstählen zu schützen, doch kann diese in den seltensten Fällen etwas aufklären. Welche Auswirkung hat Kameraüberwachung? Dadurch, dass man sich beobachtet fühlt, verhält man sich anders. Da geht es nicht nur darum, ob man sich in der Shopping Mall in der Nase bohrt, sondern viel wesentlicher auch darum, ob man auf politische Versammlungen, zum Beispiel auf Demonstrationen geht. Oder auch, dass es dazu führt, dass Verantwortung abgegeben wird, weil irgendwo eine Kamera hängt und schon jemand anderes einschreiten wird. Wie sind die Reaktionen der Teilnehmer_innen? Nach so einem Kameraspaziergang gibt es viele, die auf den rechtlichen Weg pochen und meinen, dass jede einzelne Kamera dem Datenschützer gemeldet werden sollte. Wir finden das prima, wenn Leute das machen, aber es ändert nichts am Grundproblem. Denn vielleicht weist man auf die Illegalität einiger Kameras hin, doch im Zweifelsfall werden diese unter bestimmten Auflagen legalisiert. Es führt also nicht dazu, dass die Überwachung verschwindet, sondern nur zu ihrer Reglementierung. Unser Ansatz ist eher der, das von der politischen Seite anzugehen und ein Bewusstsein dafür zu schaffen. Das ist ein erster Schritt, damit diese Thematik politisch als auch gesamtgesellschaftlich anders verhandelt wird. Wir brauchen eine politische Bewegung, die sagt, dass die eigenen Daten wichtig sind und dass man keine Lust hat, die ganze Zeit videoüberwacht zu werden. Bereits 1983 gab es eine solche Bewegung: Die Bundesregierung plante eine Volkszählung, bei der Beamte von Tür zu Tür ziehen und persönliche Daten erheben sollten. Innerhalb der Bevölkerung entstand eine große Bewegung gegen dieses Vorhaben und reichte schließlich beim Verfassungsgericht Klage ein. Die Richter gaben ihnen Recht und verfassten das sogenannte Volkszählungsurteil. Dieses legt das Recht auf informationelle Selbstbestimmung fest und es wurde damit begründet, dass sich das Verhalten verändert, wenn Menschen nicht über die Erhebung, Speicherung und Weiterverarbeitung der personenbezogenen Da-

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ten bestimmen können. Das Volkszählungsurteil wurde abgeleitet aus dem Artikel 2 Absatz 1 des Grundgesetzes (Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit) und aus Artikel 1 Absatz 1 (Unantastbarkeit der Menschenwürde). Über die individuelle Handlungsfreiheit hinaus wurde auch argumentiert, dass uneingeschränkte Datenerhebung auch das Gemeinwohl gefährden, weil ein freiheitlich demokratisches Gemeinwesen der selbstbestimmten Mitwirkung seiner Bürger bedarf. George Orwell schrieb vom Big Brother. Wie weit sind wir davon entfernt? Es gibt bereits Gegenden, in denen fast flächendeckend Systeme installiert sind, die aufnehmen können. Das ist uns aufgefallen, als wir in Mitte waren. An der Friedrichstraße gibt es kaum eine Ecke, wo man sich nicht im Blickfeld einer Kamera befindet. Das sind natürlich immer unterschiedliche Systeme. Über den Weg der Beweismittelsicherung hat die Polizei aber im Prinzip die Möglichkeit auf das gefilmte Material zurückzugreifen und es zusammenzuschließen. Es gibt immer wieder die Argumentation, dass es nicht so schlimm sei, wenn so ein kleiner Späti videoüberwacht, weil es ja bei denen bleiben würde. Aber es ist eben nicht so. Die Daten, die an privater Stelle, also im Späti, in der Bank, in der Shopping-Mall aufgenommen wurden, können an staatliche Stellen weitergeleitet werden. Dadurch ergibt sich eher die Situation der vielen kleinen Brüder als die des Big Brother. Was für unterschiedliche Kameratypen gibt es? Einmal gibt es die verkabelten Kameras. Die sind mit dem Empfänger eben über ein Kabel verbunden und dadurch hat man von außen darauf keinen Zugriff. Dann gibt es die Funkkameras, bei denen die Bilder über Funk übertragen werden und das Signal frei zugänglich ist. Außerdem gibt es das Phänomen der Kameraattrappe. Dann gibt es unterschiedliche Bauweisen. Die Kameras, die aus einem Kasten mit Objektiv vorne dran bestehen, und wo man sehen kann, in welche Richtung gerade gefilmt wird. Dann gibt es noch die Domekameras. Die hängen zum Beispiel in den U-Bahn-Wagen der BVG. Das sind auch normale Kameras, aber drumherum ist eine getönte Halb-

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kugel, sodass man nicht genau sehen kann, was die Kameras gerade filmen. Außerdem kann man noch unterscheiden, ob Kameras ferngesteuert sind oder nicht und ob man ranzoomen kann. Inzwischen kann man auch öfters sehen, dass sich um das Objektiv ein LED-Ring befindet, mit dem durch Infrarotstrahlung Nachtsicht ermöglicht wird. Eine weitere Bauart sind die Dronen. Das sind Kameras, die durch die Lüfte fliegen können und zum Beispiel in Leipzig im Fußballstadion oder zur Sicherung der EUAußengrenzen eingesetzt werden. Mit denen kann man relativ nah ranzoomen und sehr detaillierte Aufklärungsbilder zeigen, selbst wenn sie so weit weg sind, dass sie mit bloßem Auge nicht wahrgenommen werden können. Und wer sitzt hinter den Kameras? Ein wichtiger Punkt ist, dass eine Kamera, so objektiv sie aussieht, nicht das Auge des Gesetzes ist. Dahinter sitzt meist schlecht qualifiziertes, gering bezahltes, gelangweiltes Personal. Und was mit den Kameras beobachtet wird, dass ist meist sehr subjektiv. Wir hatten diese Thematik im Rahmen unseres Kameraspaziergangs besprochen, als wir bei Dussmann vor dem gläsernen Überwachungsraum standen. Genau in dem Moment zoomte dann wirklich einer der Überwacher auf den Minirock einer unserer Teilnehmerinnen. Außerdem stecken in der Beurteilung und Auswertung der Bilder gesellschaftliche, festgefahrene Diskriminierungsstrukturen. Das heißt, manche Menschengruppen rücken mehr in den Fokus der Überwachung als andere. Dann werden Menschen allein dadurch verdächtig, dass sie Dreadlocks haben und sich in einer Uhrenabteilung umsehen. Aber es ist doch klar: wenn die Überwachenden mehr auf die Leute achten, die für ihre Begriffe aus der Norm fallen – als klassisches Beispiel Punks oder people of color – dann werden diese auch häufiger kontrolliert und dann stellt man da auch häufiger so etwas wie Straftaten oder irgendwelche Misstände fest als bei anderen. Im Jahr 2005 schafften es Mitglieder des Chaos Computer Clubs sich in die polizeiliche Videoüberwachung am Schwedenplatz in Wien reinzuhacken. Staatliche Überwachung im öffentlichem Raum ist in Österreich im Gegensatz zu Berlin erlaubt, oft mit der Begründung Kriminalität und Drogenhandel einzudämmen. Das Ergebnis war erstaunlich. Wenn es gerade nichts zu tun gab, wurden in die Fenster der umliegenden Wohnungen gezoomt, und nach Aussagen der Hacker konnte man sehr deutlich sehen, was sich hinter den Gardinen abspielte.

Über die Videoüberwachung hinaus, gibt es noch unzählige Bereiche mehr, in denen ein Zugriff auf die persönlichen Daten und auch deren Speicherung stattfindet. Dass es im World Wide Web nur so von Daten wimmelt ist kein Geheimnis und täglich geben Nutzer_innen weitere ein. Auch dass mit Paybackkarte und Co. ein umfassendes Profil aus Kaufverhalten, Interessen und daraus ableitbaren Informationen erstellt wird, nehmen viele für ein paar Rabattpunkte gerne in Kauf. Die Entwicklungen der letzten Jahre zeigen, dass die Überwachung und Datenspeicherung zunimmt. Vieles geschieht dabei, ohne dass es jemand mitbekommt und gleichzeitig ist auch eine Art Gewöhnung an die Tatsache der Überwachung und Datenerhebung zu bemerken. Dass führt soweit, dass uns die Kassiererin bei Rossmann nach unserer Postleitzahl fragt und die meisten brav antworten. Die Selbstverständlichkeit mit der die Zahlen runtergeleiert werden, ist bemerkenswert. Dabei besteht auch die Möglichkeit, einfach nichts zu sagen. An anderen Stellen ist es schon so, dass man nicht mehr die Möglichkeit dazu hat, seine Daten für sich zu behalten. Etwa, wenn der zukünftige Vermieter eine Schufa-Auskunft haben möchte. Rechtlich ist man dazu nicht verpflichtet, aber wenn man die Wohnung haben will, hat man keine Wahl. Ganz ähnlich ist es bei den Gesundheitstests, die der zukünftige Arbeitgeber beim Einstellungsgespräch durchführen kann. Spätestens wenn die erhobenen Daten, egal ob von staatlicher oder privater Seite, dazu führen, dass einem bestimmte Bereiche nicht mehr zugänglich sind, sollte man entweder anfangen zu überlegen, wie man am besten sein Verhalten anpasst, oder ob die im Moment vorherrschende Datensammelwut, Sicherheitspolitik und Überwachungsstrategien nicht doch ein wenig mehr angezweifelt werden müssten.

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besser Für ein Semesterprojekt setzten sich zehn Modedesignstudierende mit dem umstrittenen Material auseinander – und begaben sich in eine vielschichtige Debatte. Die Studentinnen Johanna Bose und Melanie Freier verfassten dazu Statements.

Ein gestalterischideologischer Diskurs zum Thema Pelz Text: Johanna Bose „Yuck your disgusting fur coat“ hatten die Aktivisten von Lynx, eine Gruppe radikaler Tierschützer, auf ihre T-Shirts drucken lassen. Pelz schockiert. „It takes up to 40 dump animals to make a fur coat. But only one to wear it.“ Die Rechnung scheint einfach und ist doch nur halb richtig. Was wissen wir über die Stoffe und das Material aus dem unsere Kleidung gemacht ist? Zum Beispiel über die Baumwolle, aus der die T-Shirts gefertigt werden, die wir so gerne als Fläche für unseren Protest, unseren Ärger und unsere Begeisterung nutzen; Was wissen wir über ihren Anbau und ihre Verarbeitung? Jährlich werden 25 Millionen Tonnen Baumwolle geerntet. Möglich ist diese Ernte nur durch einen massiven Einsatz von Insektiziden. Fast ein Viertel aller produzierten Insektengifte werden über Baumwollfelder versprüht. Nach Schätzungen der WHO sterben allein jährlich zwischen 10.000 und 40.000 Menschen an den Folgen dieses rigorosen Gifteinsatzes. 150 Gramm des Gifts sind nötig für die Menge Baumwolle, aus der sich ein T-Shirt herstellen lässt. Wäre es da nicht besser, ganz auf Naturfasern zu verzichten und nur noch Kunststoffe zu verwenden? Aber werden nicht schon 240 Millionen Tonnen Plastik produziert? Schwimmt nicht schon sechsmal mehr Plastik als Plankton im Meer? Und was ist mit den Bergen von Kleidern, die jährlich auf dem Müll landen: 600.000 Tonnen Alttextilien fallen von Jahr zu Jahr in Deutschland an.

Vergiftete Baumwolle

Einfache Antworten, solche, die sich auf T-Shirts drucken lassen, gibt es darauf nicht. Wir werden uns daran gewöhnen müssen, kritisch und ohne Vorurteile, sozial verantwortungsvoll und nachhaltig mit unseren Ressourcen umzugehen, mit den natürlichen als auch den künstlichen. Meine Entwürfe wollen verunsichern und zu Fragen animieren; sie stellen die Frage nach dem Material, aus dem unsere Kleider sind, und danach, warum ausgerechnet der Verzicht auf Pelzmäntel ein gutes Gewissen machen soll.

Es gibt keine simplen Antworten

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pelz? Wer die Wahl hat, hat die Qual Text: Melanie Freier

Als wir im November zu Beginn des Projekts nach Dänemark zu Kopenhagen Fur reisten, um uns den Hersteller und weltweiten Vertreiber von hochwertigen Fellen anzusehen, wurde es vielen von uns schon mulmig zu Mute. Begeistert zeigte man uns, was wir, wie schon so viele Designer vor uns, mit all diesen wunderbaren Fellen machen könnten. Wenn wir uns entscheiden sollten mit ihren Fellen zu arbeiten, so hieß es, könnten wir weiter dazu beitragen, die Welt um eine oder sogar mehrere Ideen bereichern zu können. Ein Angebot, eine Chance, so sagten sie. Zumindest war ihnen und uns klar, dass wir diese Gedanken so auch schon durchgespielt hatten. Berauscht von der Exklusivität und Hochwertigkeit des Materials fuhren wir nach Berlin zurück und waren bereit uns in die Entwürfe zu stürzen, um eine Entscheidung zu treffen. Während der Vorbereitung wurde zu den vielschichtigen Aspekten zum Thema Fell referiert. Es wurde miteinander diskutiert: in und schließlich auch außerhalb der Uni. Aber wir merkten, dass unsere Umwelt eine oft sehr schnelle und eindeutige Meinung zu dem Thema Fell vertrat – und nicht selten war diese schwarz oder weiß. Entweder gab es die Reaktionen: „Echtes Fell?! Wow. Fuchs? Nerz? Wow.“ Oder es kam die Antwort: „Waaas, du willst mit echtem Fell arbeiten?“ Schwarz vs. Weiß

Facts zu Kopenhagen Fur und Pelzzucht

Diejenigen von uns, die sich gegen die Nutzung von echten Fellen entschieden hatten, sind deswegen nicht fein aus der Sache raus, denn Kunstpelz, wie auch Polyester, wird aus Rohöl gewonnen, und auch das wiederum stellt eine allgemein bekannte Problematik dar. So gab es für uns Zehn, also keine „richtige“ oder „falsche“ Entscheidung, die wir treffen konnten, sondern nur eine persönliche. Nach langem Abwägen hat jeder seinen Standpunkt bezogen, ihn vertreten und daraus seinen Kollektionsgedanke entwickelt. Ein paar sind den alt bekannten Weg gegangen und haben sich für den Einsatz von Zuchtpelz, um der Schönheit des Materials willen, entschieden. Andere wiederum haben sich die Nische einer moralischen Überzeugung gesucht und arbeiteten mit „Bio-Pelz“ aus Wildbestand oder der Nutztierhaltung.

Dänemark ist insbesondere für Nerzfelle weltweit das größte Exportland. Etwa 18 Millionen Felle werden hier jährlich in fünf Auktionen verkauft. In erster Linie im Land gezüchteter Nerz, aber auch Fuchs, Swakara, Chinchilla, Robbe, Zobel, Karakul-Lamm und Kaninchen. Um die 800 Millionen Euro Umsatz bringen die Auktionen jährlich. Kopenhagen Fur ist die Marketingagentur der dänischen Pelzzüchter. Die Zuchtnerze leben nach EU Standard in 90 x 30 x 30 cm großen Drahtgitterkäfigen. Die Tiere sind zwischen 30 bis 45 cm lang. Sie gehören zur Familie der Marder und haben Schwimmhäute zwischen den Zehen. Normalerweise bauen sie an Bach-, Seeund Flußufern ihre Nester. Als Zuchttiere werden sie nie schwimmen. Sie werden gut ernährt und medizinisch versorgt, denn das ist die Voraussetzung für perfektes Fell. Nach sieben Monaten, wenn das Winterfell gewachsen ist, werden die Nerze, wie man in Geschäftssprache sagt, „gepflückt“ oder „geerntet“. Das heißt, sie werden in eine Plastikbox gestopft und mit Kohlenmonoxid oder Kohlendioxid getötet.

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Die finale Entscheidung

(Quelle: Nikolas Feireiss / www.komlanmedia.com)


was von innen selten sichtbar ist, zeigt der blick von aussen

To All Germans: Austauschstudentin Thalia de Jong über den UdK-Brutkasten, House und das Englisch der Deutschen Text & Bild: Thalia de Jong

From what I’ve heard, getting into this university that you casually call your ‚school‘ is quite a challenge. Somehow, through a lot of hard work, and by successfully fighting off the competition, you managed to find a niche in this place. Just as you once did when you were merely a sperm cell, burrowing your way to that one warm spot in your mother’s womb. Congratulations on getting there and here! For me, a Dutch girl from Eindhoven, getting accepted into your educational incubator was a lot easier. While you were softly weeping yourself to sleep at night, hoping that maybe this time they wouldn‘t violate your artistic purity like they did last year, I lay in bed thinking of ways to spend the 750 Euros the EU so kindly offers to travelers like me. Did you know that any exchange student at the UdK also receives a welcoming gift of one hundred Euros to spend freely on whatever? It all seems so unfair. Especially since most of us foreigners don‘t really consider a semester at your school a privilege, but rather a good excuse to move to the cheapest city in Europe and party in Bar 25 and Berghain. But let me ease your mind by sharing with you some of my personal trials of being an Ausländer: firstly, I‘ve been having a very hard time dancing to the monotonous sounds you call ‚techno‘ and sometimes even ‚techno music‘. It‘s hard to understand what you are all jumping up and down for when the beat goes from tik tik to tik tik plunk; but since you seem to enjoy wiggling to it, I will allow you this pleasure. It is, however, affecting my appreciation of the aforementioned clubs.

Me, myself, as Ausländer

As you might have noticed by now, this article is written in English. This is not the foreign language I was hoping to improve during my stay in Germany, but it seems to be the only one that works for me. Yes, you are all very polite when you nod at me understandingly, as I stumble over the many Umlauts and Eszetten that this language entails, but I can see it in your eyes! Clearly, anyone that speaks like this must have one Chromosome too many… Being the gentlewoman that I am though, I try to keep it real as much as I can. So I‘ll order my coffee in German with a ‚bitte‘ and smile when I don’t have the slightest idea what you’re talking about. And after being scolded a couple of times, I‘ve found that whenever I pitch my voice in a higher tone, I am less likely to piss off shopkeepers with my horrid pronunciation. Off course, I would much rather walk around like I owned these streets, but seeing as I can hardly pronounce the word Straße, let alone find one without my map, it’s hard to pull it off. Smiles and high tones

Also, I find it very difficult to buy my favorite brand of toothpaste in your country. Does that make us even?

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Unbedingte Universitäten

Unbedingte Universitäten: Was passiert? Stellungnahmen zur Lage der Universität Diaphanes 2010. ISBN: 978-3037341247 Unbedingte Universitäten: Was ist Universität? Texte und Positionen zu einer Idee Diaphanes, 2010. ISBN: 978-3037341230

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Bologna ist schief gelaufen: Zwischen Credit-Points und Stundenplan lässt sich weder gut noch frei studieren. Das Ergebnis sind Studierendenproteste über ganz Europa hinweg. Irgendwo zwischen den Zielen der Politik und Wirtschaft, den Umstrukturierungen der Universitäten und den Protesten der Studierenden jongliert die Debatte über Sinn und Zweck dieser Reform. Unbedingte Universitäten, ein Kollektiv aus Studierenden, das aus der Münchner Protestbewegung hervorgegangen ist, reflektiert die Debatte und treibt sie voran. Nicht ohne auch nach hinten zu schauen. In Was ist Universität? werden Positionen zur Idee der Universität vorgestellt. Jaques Derrida ist vertreten mit seinem namengebenden Vortrag Die unbedingte Universität. Darin fordert er ein „bedingungsloses Recht zu hinterfragen“ sowie „Widerstand gegen jede Form von ökonomischer, politischer, rechtlicher oder ethischer Beschränkung“. Gérard Granel stellt die Sicherheit und Abgeschlossenheit des akademischen Diskurses in Frage und tritt auch gleich in Aktion, indem er das klassische Urheberrecht aushebelt: Von der Universität hat kein Copyright. „Damit das Begehren in meine Arbeit einfließt, darf mir diese Arbeit nicht von einer Kollektivität abverlangt werden, die sich meiner Mühe (Mühsal) vergewissern und die Rentabilität der mir zugestandenen Leistungen zu Buche schlagen will, sondern von einer lebendigen Versammlung von Lesern, in der der Wunsch nah dem >Anderen< laut wird (und nicht nach der Einhaltung des >Gesetzes<).“, heißt es in Roland Barthes’ Junge Forscher. Am Ende des Buches ist dieser Text der Ausblick, der einer funktionalen Forschungskultur ein Begehren zu forschen und zu studieren entgegensetzt. Der Band Was passiert? versammelt Stellungnahmen zur Lage der Universität und den Protesten von momentan an Universitäten und Hochschulen tätigen (Lehr)Personen. Sie alle antworteten auf folgende Frage des Münchner Kollektivs: „Was soll Universität, was fordern Sie von und für die Universität heute? Was soll Ihrer Ansicht nach, die Universität tun und was für sie getan werden?“. Die Beiträge kommen aus Wien, München, Hamburg, Paris, Berkeley und weiteren. Robert Pfaller lehrt an den Universitäten in Linz und Wien und fordert ein autonom organisiertes Studium. Zuvor reflektiert er die Zwangsgesellschaft: „An den Universitäten wird nun wieder vermehrt mit Druck und Kontrolle gearbeitet (gegenüber Studierenden wie Lehrenden), anstatt mit der bisher bewährten Ressource der Motivation – als ob erwiesen wäre, dass es mit diesen primitiven Mitteln besser ginge. Noch reden Unternehmer zwar davon, dass sie kreative, einfallsreiche, dynamische Mitarbeiter brauchen, aber was die Interessenvertreter der Wirtschaft gegenwärtig an den Universitäten durchsetzen, ist eine Dressur, mit der die Studierenden lediglich zu gedankenlosen, disziplinierten Erfüllungsgehilfen abgerichtet werden können.“ Dass es noch einige Studierende gibt, die denken können, zeigen die Forderungskataloge, Positionspapiere und Flugblätter aus den Universitätsstädten. Für alle, die sich mit ihrer Bildungsinstitution kritisch und fundiert auseinandersetzen, sind diese Bücher ein Muss.

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Kosmonauten des Underground

Anja Schwanhäußer: Kosmonauten des Underground. Ethnografie einer Berliner Szene Campus, 2010. ISBN: 978-3-593-39190-8

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Die Stadt Berlin und deren Szenen wird zum ethnologischen Untersuchungsfeld von Anja Schwanhäußer. Dafür hat sie sich als Beobachterin in die Subkulturen und in die Communities begeben, ging auf die Techno-Parties, auf die die Leute gingen, die zur Szene gehören, suchte die Nähe zur Besetzerszene, den Hippies, den Punks. Dabei schreibt sie immer aus einer teilnehmenden Beobachterperspektive, beschreibt die Menschen, ihre Handlungsweisen, ihren Lebensstil. Das ist eigentlich immer interessant, allein dadurch, dass es überhaupt in Worte gefasst wird und so auch eine etwas humoreske Seite entwickelt: „Einige Frauen und Männer haben lange, offene Haare oder die Dreadlocks der Rastafari, auch Bärte und Schlapphüte der Vagabunden kann man gelegentlich sehen. Ein junger Mann beispielsweise zwirbelt altmodisch seine Bartspitzen nach oben, ein anderer gestaltet ihn wie Dschingis Kahn. Viele sind ungeschminkt, tragen jedoch Silberstaub auf den Wangen.“ Neben den Menschen untersucht sie auch die für Berlin so typischen Leerstände und Brachflächen, die für die subkulturelle Betriebsamkeit – vor allem für Parties – immer ein wichtiger Motor sind. Anhand von Party-Collectives beschreibt Schwanhäußer die projektbezogene Netzwerkstruktur der Szenen. An die ethnologische Perspektive auf die Berliner Subkultur muss man sich anfangs erst gewöhnen, bietet aber auch gerade dadurch interessante Einblicke.

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out of order Eine kleine Geschichte des Parkhauses oder: Orte für neue Utopien

Text & Bild: Hannes K. Stimmann

In der Ferne röhrt und rauscht die Stadt. Das Parkhaus, Fels in der Brandung, ein Ort des Stillstands, umflossen vom Strom der Mobilität, verlassen und konserviert wie ein Pharaonengrab. So allein, fern ab von allen und allem, ist man selten in einer Großstadt. Bleibt man regungslos, verlöschen die Lichter, eins nach dem anderen und das Grau kehrt zurück. Nur Bewegung verspricht Licht. Diese Orte sind nicht für Menschen gebaut – er wird zum Eindringling, fehl am Platz, verloren im Haus der geparkten Automobile. Parkhäuser sind Zeugnisse des verdichteten Stadtraums: Dieser wird mit dem Auto angesteuert und das eben noch so praktische Automobil wird im Parkhaus infrastrukturell auf Zeit entsorgt. Sie sind wenig mehr als reine Mittel zum Zweck und eine unangenehme Notwendigkeit, denn Abstellflächen in der verdichteten Stadt sind knapp. In den 20er und 30er Jahren als Hoch- oder Großgaragen gebaut, waren Parkhäuser vornehme Bauwerke für die gerade modern gewordenen Automobile und damit Zeichen des Fortschritts und Statussymbole der Reichen. Als repräsentative Gebäude wurden die damaligen Garagenpaläste, Hochgaragen, Turmgaragen und Casa dell‘ Automobile genannten Bauten von namhaften Architekten entworfen und fanden gesellschaftliche Resonanz. Es waren innovative und typologisch neue Gebäude mit individuellen Kraftwagenboxen, gesichert mit einer Stahltür, integrierten Tankstellen und Waschplätzen, in denen die Chauffeure die Wagen pflegten. Aber es gab auch Exotisches: etwas ein Tennisplatz auf dem Dach, wie es zum Beispiel für die erste Hochgarage von Berlin und heute noch erhaltene KantGarage geplant war. Bauwerke für Utopien

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Sie waren Vorboten der modernen Utopien und des Zeitalters des Individualverkehrs und den damit verbundenen radikalen Städtebauutopien von Hilbersheimer und Le Corbusier. Später wurden sie Teil der autogerechten Stadt, der Fly-Overs und Unders, der Tunnel und kolossalen innerstädtischen Autoschneisen. Über die Jahre hinweg sind die Garagen von einst zusammen mit dem Automobil in einem stetigen Abstieg im Prestige begriffen. Vom Luxusgut mit Chauffeur und Symbol für den Fortschritt entwickelte es sich zum Statussymbol und schließlich wurde es mit zunehmender Verbreitung in der Bevölkerung zum Alltagsgegenstand. Mit zunehmender Profanisierung wird auch die Garage zum neutralen Parkhaus und schlussendlich mit der Tiefgarage aus dem städtischen Erscheinungsbild in den Untergrund der Stadt verbannt. Ganz nach dem Motto: aus den Augen, aus dem Sinn. Verbannung in den Untergrund

Heute ist das Automobil in der Stadt nahe daran, zusammen mit dem vom Benzin befeuerten Verbrennungsmotor, zum Auslaufmodell zu werden; zumindest aber scheinen sich die heroischen Zeiten der Massenautomobilisierung langsam aber sicher wie das Öl dem Ende zuzuneigen. Als Vorboten dessen stehen heute schon unzählige innerstädtische Parkhäuser temporär oder partiell leer. Sie künden mit ihren leeren Hallen vom Vergehen und vom Stillstand. Darüber hinaus aber bedeutet dieser Leerraum auch Freiraum und bietet damit Platz für für das Entstehen neuer Utopien und Ideen. Hannes K. Stimmann erforschte für sein Architekturdiplom Leerstand, Brachen und ungenutzte Gebäude in Berlin, die durch ihre vielfältige Benutzbarkeit für Kunst, Design und Medien das Stadtbild Berlins prägen. Dabei stieß er auch auf unzählige leerstehende Parkhäuser, die nur darauf warten wieder in Beschlag genommen zu werden.

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the power of sound

Wenn sich Melodien tief in unser Gehirn graben Text: Cornelius Stiegler

„Haribo macht Kinder froh und Erwachsene ebenso!“ Hey, wo kommt die Melodie her, an die Sie gerade gedacht haben? Sie steht nicht im Text. Und doch ist sie da. Und mit ihr das Bild von Thomas Gottschalk, der süß-fruchtige Geschmack und die ganze, glückliche Welt der Goldbären. In Sekundenschnelle ruft die einprägsame Melodie die ganze Assoziationswelt zur Süßwarenmarke wach. Genauso einprägsam funktionierte das „Nichts ist unmöglich: La-Laa-La“ einer asiatischen Automarke. Ein Jingle, der nicht mehr verwendet wird, den aber viele Kunden und Nicht-Kunden von Toyota noch immer kennen. Diese Beispiele gehören zu den frühen Formen der bewussten Nutzung von Klang in der Marketingkommunikation. Schon in den 1920er Jahren wurde das Potential von Musik entdeckt, um Botschaften Ohrwurmcharakter zu verleihen. Der Jingle war geboren. Heute entwickelt sich eine professionelle Branche der akustischen Markenführung – das „Sound Branding“ beginnt damit, sich in der visuell dominierten Werbewelt Gehör zu verschaffen. Wir hören immer. Selbst im Schlaf. Durch unser Ohr hat die Welt einen permanenten, 360° offenen Zugang zu uns. Das Knacken nachts im Wald lässt uns unweigerlich herumfahren. Das Zwitschern der Vögel an einem Sommertag lässt uns unterbewußt wissen, dass alles in Ordnung und diese Umgebung sicher ist. Bis es plötzlich verstummt. Das Gespräch am Nachbartisch hören wir auf der Party scheinbar gar nicht – bis einer dort unseren Namen nennt. Das leise weinende Kind, weckt die Mutter, obwohl der viel lautere Lärm der Straße ihren Schlaf nicht stört. Und das Kind wiederum kann die Mutter schon vor der Geburt an ihrer Stimme erkennen, denn der Hörsinn ist der erste, den ein Embryo ausbildet.

Erinnerung und Emotion durch Klang

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Klang führt die Welt in die Menschen. In ihre Köpfe und Herz-Kreislaufsysteme. In wenigen Sekunden können Klänge uns erschrecken oder entspannen, uns fröhlich oder traurig machen. Aus diesen Gründen finden sie auch immer mehr Verwendung in der Werbe- und Markenkommunikation. Klang kann für Marken ein sehr kraftvolles Instrument sein. Es kann Emotionen auslösen, Faszination und Sehnsucht wecken, die Markenerinnerung stärken und last but not least: Aufmerksamkeit schaffen. Auch konkrete Markenwerte, können im Sound ausgedrückt werden: Als der Computerchiphersteller Intel beschloss, in seiner neuen Imagekampagne nicht die Technologie, sondern die Mitarbeiter in den Mittelpunkt zu stellen, ließ er diese auch das Soundlogo am Spotende singen. Die Melodie sicherte den Recall, die Klangästhetik transportierte den neuen Markenwert. In unter drei Sekunden. Klang kann sich jedoch auch schnell abnutzen und große Reaktanzen hervorrufen. Das Soundlogo der neuen Targo Bank besteht aus drei Klaviertönen und lässt jeden Charakter vermissen. Und Websitebesuchern, die ungefragt mit laut tönenden Werbebannern belästigt werden, bleibt eher die hektische Suche nach dem Aus-Button in Erinnerung, als eine positive Markenbotschaft. Damit Klang langfristig einen Wert für die Marke schaffen kann, sollte er sparsam, strategisch und für das jeweilige Medium adäquat eingesetzt werden. Noch gibt es in der jungen Branche wenig Richtlinien für gutes Design. Doch die Telefonwarteschleifen fast aller größeren Unternehmen lassen noch einen großen Spielraum nach oben erahnen. Klang wirkt: strategisch und sparsam eingesetzt

Cornelius Stiegler forscht im Studiengang Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Universität der Künste zum Thema akustische Markenkommunikation und ist Autor des Corporate Sound Blog (www.corporate-sound-blog.com).

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Wenn plötzlich in dem rund umschlossenen Innenhof, der sich zu meiner linken Seite außen an meinen Arbeitsraum anschmiegt, Geräusche vom fünf Geschosse tiefer liegenden Boden emporsteigen // das Quietschen der schweren Hofdurchgangstüre mich wie ein Windsog durch diese Öffnung in den Hof hineinschlüpfen lässt // ich um die weitergehenden, schlürfend-lispelnden Schritte herumwedle. Dazwischen // das Timing dieses räumlichen Downbeats ist mir schon zu einem Herzschlag geworden // halte ich kurz inne und drücke mich mit gewölbtem Rücken dem dunklen Schlagen der wieder zufallenden Hoftüre entgegen // In der Welle dieses Klangs schwimme ich wieder zurück in die Hofmitte, hin zu den Containern // der Plastikdeckel wird angehoben und im krachenden Fallen stäuben die sich eben noch zwischen Flaschen versteckenden Klirren // erschreckt aus der Tonne und schwärmen fliehend den Wänden entlang im Hof aus // Tragen mich an ihren Füßen hängend, außen hoch zu meinem Fenster, wo hindurch ich einfalle // in mein Zimmer, innen ich aber herausfalle aus meinem Raum und wieder bin wo ich meist bin:

[…]

Während mehrerer Erkundungen der Stadt, die Olaf Schäfer movements nennt, folgte er dem Klang, den Geräuschen, dem Schall. Die akustischen Phänomene hielt er in Texten fest, die nachvollziehbar machen sollen, auf was man selbst selten achtet und was doch eine erhebliche Rolle spielt in unserer täglichen Konstruktion von Raum und Umwelt. Dabei trägt Klang einen oft weiter, als die mit den Augen zu erfahrende Architektur es vermuten lässt.

in dieser Breitseite aus Arbeitszimmer, ein schmales Rechteck, mit frontal mir gegenüber liegender Bücherwand, das zu oft mir zu einer beengenden Zelle wird, allseitig umschlossen vom schwer zu durchdringenden Rauschen der weißen Wände. Gerne bemächtige ich mich dann meiner unsichtbaren Bettlaken, die von Zeit zu Zeit an die sich auftuenden Öffnungen geknüpft sind, um meinem Gefängnis zu entkommen. Die Grenzen, die meinem Tastsinn gegeben sind, der die Wände nicht durchdringen kann – und die meine Augen nur mit den Hilfsmitteln eines Fensters bis zur nächsten Haus- oder Blätterwand durchstoßen können – hinter mir lassend, hangle ich mich dann mit dem Gehör an den langen Klangfahnen hinab. Hinunter auf die Spreeseite meiner Wohnung. Hinab zu den noch bis Ende November dort regelmäßig verkehrenden Touristenkähnen. Die mehrmals täglich ihr Ritual wiederholen, da irgendwo, zwischen den Blättern der Birken, mit ihrer ewiggleichen Ansage. Diese Ansage, von der ich von meiner Warte aus nie mehr verstehe als „...links....Moabit...“ und die – immer gleich – genau dann einsetzt, wenn sie die Scharte in der Häuserreihe passieren, die zu meinem Fenster hinaufführt. […] So war mein eigentlich abgegrenzter und umfriedeter Bezirk, den ich meine Wohnung nannte, immer wieder von Öffnungen durchsät unter dem Ansturm der eintreffenden Klangprojektile, die meinen Raum dynamischen Prozessen unterworfen und ihn immer wieder weiter machten. […] Sie alle Öffnungen meines Raums, die kein Architekt geplant und kein Maurer ausgespart hatte.

Text: Olaf Schäfer

Über die Möglichkeiten des Klangs architektonische Räume zu erweitern

Die Räume der Sinne


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So werden diejenigen Sinneseindrücke, über die hinaus man jeweils nicht weiter empfinden kann, als Trennlinien bedeutsam, die Raum definieren. Das diesseits Empfundene, das darüber hinaus ein dahinter Wahrnehmbares nicht mehr möglich macht, manifestiert eine Abgrenzung nach außen und etabliert zugleich die distinkte Qualität des Raumes nach Innen.

Die Beschaffenheit des Hörraumes, ist demnach nur im Klang selbst zu finden. Er kann als tieffrequentes Dröhnen des Nachbarfernsehers beengende Zudringlichkeit entwickeln, oder als urbanes Pulsrauschen oder ländliche Flimmersprenkel eine Weitung selbst über die angrenzende Baumreihe oder benachbarte Hausfassaden hinaus evozieren. Architektur kann sich diese Qualitäten einverleiben, wenn sie sich dem auditiven Kanal öffnet und mit ihren Mitteln ureigene Abgrenzungen und Zugänge zur Klangsphäre unserer Umwelt zu entwickeln lernt.

Raumqualitäten von Klang

Beim Hörsinn tritt diese Beschaffenheit der Wahrnehmungsgrenze deutlich zu Tage; was zu hören ist, ist ja eben nicht die Wand, die im funktionalen Zusammenhang eines Grundrisses, oder der skulpturalen Abwicklung einer Fassade entworfen wird. Zu hören sind Klänge, die durch Geometrie und Oberflächenbeschaffenheit von Wänden moduliert werden. Klänge schaffen sich darüber hinaus einen oftmals autonomen Zugang zu unserem Wahrnehmungs- und Empfindungsraum. Denn der Hörraum wird beileibe nicht durch Wand, Boden, Decke abgesteckt, wie es uns Grundriss, Schnitt und Ansicht annehmen lassen. Klänge durchdringen selbst Wände. Gleichzeitig kann Klang selbst zur Wand werden, beispielsweise durch das unablässige Rauschen auf einer Straße, wodurch die Schritte von Menschen auf der anderen Straßenseite nie in den eigenen Klangraum dringen können.

Klänge durchdringen Wände

Olaf Schäfer betreibt zusammen mit Valeria Merlini das Studio Urban Resonance. Nach Studium und Diplom an der Architekturfakultät der Universität Stuttgart 2004 hat er 2008 seinen Master in Sound Studies an der Universität der Künste Berlin gemacht. Neben seiner Tätigkeit als Architekt und Urbanist für Klangstudien forscht er an Ansätzen zur Kommunikation von Klang in der Architektur. Olaf Schäfer ist 1. Preisträger des Essay- Wettbewerbs 2010 „Viel Lärm(schutz) um nichts“ der Hörstadt Linz. olafschaefer@metrophonie.de

So hat beispielsweise der Raum eines Zimmers unterschiedliche Raumgrenzen für Hörsinn, Sehsinn, Tast- oder Geruchssinn. Die Grenzen sind jeweils nur im Einzelnen vorhanden, beispielsweise dadurch, dass der Körper, eigentlich der Tastsinn, nicht durch eine Wand hindurch greifen oder treten kann. Auch den Augen wird es da passieren, dass sie je nach Ausformung einer Wand diese womöglich nicht durchdringen können. Die als gefügte Umschließung bedeutsam werdenden Kontaktgrenzen der Wahrnehmung sind zugleich die Grenzen des Raumes. Deswegen hat die Wand in der Geschichte der Architektur wiederum Öffnungen bekommen. Die Tür, um dem Körper einen Zugang zum jenseits der Wand liegenden Raum zu ermöglichen. Oder Fensteröffnungen, in weit mannigfaltigeren Formulierungen als heutzutage geläufig, um spezifische Qualitäten der Außenwelt in die Innenräume der Architektur einzuführen und den Raum mit den damit unmittelbar verbundenen Sinnesreizen anzureichern.

Ein Versuch diesen Ansatz fortzuschreiben ist beispielsweise der von einer Wolkenhülle umkleideten Pavillon von Diller + Scofidio, der dem Auge eine Begrenzung in Form einer Nebelwand aufzeigt, die dem Tastsinn gar nicht, und dem Geruchsinn ganz anders gegenüber tritt. Hier, in diesem Fall wird das Auge beschränkt, und die Körpergrenze diffus.

Am vorläufigen Ende einer allein visuellen Raumstrategie hat die klassische Moderne die Auflösung des – in ihrem Sinne - architektonischen Raumes dadurch konsequent betrieben, dass wandformatige Glasflächen die visuelle Grenze auflösten, ohne den Schutz der architektonischen Körpergrenze vor Zugriff durch Fremde, oder als thermische Hülle aufzuheben. Die Trennung eines Innen und Außen wurde für das Auge eliminiert und hat einem über den Körperraum hinaus erweiterten Augenraum Platz gemacht. Der Raum begann explizit mehrschichtig zu werden.

Das Erleben von Raum ist als Wahrnehmung einer Umwelt zu erkennen, welche durch Formen von Grenzziehungen definiert wird. Raum ist dabei nicht homogen und für alle Modalitäten sinnlicher Wahrnehmung von gleicher Abmessung oder Ausdehnung. Er ist Mischung sich überlagernder und vermischender Perzeptionen. Diese Erkenntnis wird sinnlich erfahrbar, wenn man Klänge in die Auffassung dessen, was Architektur ist, mit einbezieht.

Die raumGrenzen der sinne

Öffnungen

Phänomenologie der Architektur


Abodes 8 / 9

35 mm, 2010

„Die Tür. Sie ist ein ganzer Kosmos des Halboffenen - zum mindesten ist sie darin das Leitbild, der eigentliche Ursprung einer Träumerei, in der sich Wünsche und Versuchungen ansammeln, die Versuchung, das Sein in seinen Untergründen zu erschließen, der Wunsch alle verschlossenen Wesen zu erobern.“ Gaston Bachelard - Poetik des Raumes

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Clemens Jahn

Clemens Jahn studiert seit 2007 Visuelle Kommunikation an der UdK. Seit 2008 ist er in der Klasse Grafikdesign mit allen Medien bei Prof. Fons Hickmann. Weitere Arbeiten unter www.clemensjahn.de

EIGENART

projekte i


Zur Herstellung von künstlerischer Begabung und künstlerischer Qualität Anmerkungen aus dem Alltag der Fakultät Bildende Kunst der Universität der Künste Berlin Text: Markues

Wenn die Besucher_innen zum jährlichen Rundgang den Weg in die UdK finden, sind darunter auch diejenigen, die einen Ablehnungsbescheid für einen Studienplatz erhielten, da deren besondere künstlerische Begabung nicht festgestellt werden konnte. Blicke auf die Auswahl- und Herstellungsverfahren von „künstlerischer Begabung“ und „künstlerischer Qualität“ zwischen Aufnahmeprüfung, Meisterschülerauszeichnung und Berufungsverfahren. Ein großes Rätsel der Bildenden Kunst scheint die Frage nach künstlerischer Qualität zu sein. In einer Zeit, in der theoretisch jedes Medium zum Kunstschaffen verwendet und jedes (Im-)Material zum Ausdruck genutzt werden kann, verschieben sich die qualitativen Fixpunkte. Piero Manzoni konnte seine Scheiße sowohl in kulturelles als auch in ökonomisches Kapital umwandeln, Tom Friedman starrte 1000 Stunden ein weißes Blatt Papier an und Tino Sehgal produziert Kunst ohne jegliches materielles Produkt und flüstert den Kaufinteressierten im Beisein eines Notars Anweisung für seine Situationen in die Ohren.¹ Ob schon sich viele Bewerber_innen für einen Studienplatz der Bildenden Kunst eher unfreiwillig in der Nähe oben genannter Positionen (zumindest temporär) befinden, dürfte es nicht verwunderlich sein, wieso eine aus Exkrementen bestehende Bewerbungsmappe, ebenso wie ein jungfräulicher Stapel Din A4 Papier es schwer haben dürfte, die Auswahlkommission von der „besonderen künstlerischen Begabung“ zu überzeugen. Verbindliche Kriterien findet mensch nur wenige, wie die künstlerische Begabung zum Vorschein kommt; es lohnt sich daher ein Blick in die Hinweise der UdK zur Bewerbungsmappe: „Aufgrund der Vielfalt künstlerischer Ausdrucksmöglichkeiten verzichtet der Studiengang Bildende Kunst daher auf verbindliche inhaltlich oder technisch eingrenzende Vorgaben hinsichtlich der Bewerbungsmappe.“ Allerdings folgt im nächsten Absatz: „Die Zulassungskommission erwartet (je nach persönlicher Praxis) selbstständige zeichnerische, malerische, bildhauerische, fotografische und filmische Studien, die individuelle Interessen, Arbeitsmethoden und Darstellungsfähigkeit erkennen lassen.“ Gern gesehen sind also die Medien Zeichnung, Malerei, Bildhauerei, Fotografie und Film. Alles andere möglicherweise auch.² Zu Hause

Solche Anforderungen gepaart mit der umhergeisternden Vorstellung von Kunst als Ausdruck persönlicher Gefühle, führen jährlich zu einem Auflauf an Kürbisstilleben, expressiven Kreidegesichtern und nackten Körpern, die vor Kameras mit roter oder weißer Farbe übergossen werden. Im Jahr 2010 bewarben sich 1044 Personen für einen Studienplatz an der Fakultät Bildende Kunst.³ Hier lohnt ein Blick auf das fordistische Auswahlverfahren. Die Durchsicht der Mappen findet zumeist an drei Tagen statt. Gesetz des Falls die Auswahlkommission würde an jedem dieser Tage 24 Stunden arbeiten wären es pro Mappe 4,13 Minuten. Doch das Einfordern der gleichen Begutachtungszeit pro Mappe wird der Kunst und den einzelnen Medien nicht gerecht ebenso kann es die Kommission den einzelnen Bewerber_innen in dieser Verfahrensstruktur nicht werden: es wird nicht 24 Stunden Am Fließband

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am Tag gearbeitet und zudem davon abgesehen, einen angemessenen Zeitraum für die Mappendurchsicht einzuplanen. Nach der Mappendurchsicht im Zwischenbereich von Scharfsehen und Hellsehen folgt das einwöchige Assessmentcenter zu dem etwa 10% der Bewerber_innen eingeladen werden und dessen Bestehen sie zu Studierenden macht. Gekennzeichnet scheint das Studium von einer „allgemeinen Entpflichtungder Lehrer wie der Studenten“, einer sich langsam einschleichenden „totalisierenden Vergleichbarkeit“ im Zuge der Angleichung des künstlerischen an das wissenschaftliche Ausbildungsmodell sowie sich selbst ins Absurde führenden Prüfungen4. Meine „künstlerische Zwischenprüfung“ nach dem vierten Semester dauerte 3,5 Minuten – vermutlich ging es darum festzustellen, ob meine Arbeiten aussehen wie Kunst. Sinnvoll für mich blieb sie nur dadurch, die eigenen Arbeiten parallel in einem aufgeräumten Raum sehen zu können. Das Studium in den Fachklassen geht weiter, in denen die Studierenden bei eine_r Professor_in lernen: im Idealfall werden sie dabei nicht eine Verlängerung der jeweiligen Professor_innenEgos, was in fast hermetisch geschlossenen Fachklassen leicht passiert. Der hilfreiche Ansatz über einen längeren Zeitraum bei einer Person zu lernen behindert sich so selbst. Im Studium

Vorbei an verbindlichen Dinosauriern von Lehrinhalten wie Aktzeichnen und Maltechnik, folgt zwei Jahre später die Absolventenprüfung, welche Zum Abschluss

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„feststellt, dass der Kandidat oder die Kandidatin fähig ist, selbständig künstlerisch mit bildnerischen Mitteln umzugehen.“5 Was so ähnlich bereits beim Eintritt in das Studium zu beweisen war. Die durchaus interessante Prüfungssituation, seine Arbeiten der interessierten Hochschulöffentlichkeit – Professor_innen, Werkstattleiter_innen und Mitstudierenden – zu zeigen (Idealfall), mündet in Monologen der Studierenden, obwohl die Chance ideal wäre, mit einem Fachpublikum über die eigenen Arbeiten zu sprechen. Eine Auseinandersetzung findet nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, bevor die Ergebnisse (ja/nein) kommentarlos als Aushang bereitgestellt werden. Eben diese Nicht-Öffentlichkeit führt gemeinsam mit der fehlenden Rückmeldung der Prüfer_innen zu gewagten Rechenoperationen: es ist von Vorteil den eigenen Professor in der Kommission zu haben, denn die Wahrscheinlichkeit als Student_in von Gastprofessor_innen durchzufallen ist ungleich höher als bei ordentlichen Professor_innen. Ein Spiegel der künstlich hierarchiesierten Situation. Trotz allem gibt es sinnvollerweise auch Jahrgänge, in denen bei allen Studierenden der besondere künstlerische Erfolg festgestellt wird. Das verleugnet nicht die künstlerische Qualität und ist das Beste, was aus der verfahrenen Situation der Prüfung gemacht werden kann. Bedeutsamer als die Prüfungen scheinen die Erwartungen zu sein, welche eine Universität der Künste an die Kunst stellt. Denn soll die Kunst nicht mit Gott oder mit Nichts oder einem gesellschaftlich-heilsamen

Über Stellenausschreibungen

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Selbstzweck in eins fallen, wird es schwierig sie zu konturieren. Eine Möglichkeit wäre sie als Emergenz zu betrachten, dann wäre das Croissant mehr als die Summe seiner Krümel und es wäre auch klar, dass verschiedene Zutaten in den Teig gehören. Übertragen lässt sich das auf die Ausschreibungstexte von Professorenstellen: „Croissant als Croissant“ wird hinfällig. Eine der letzten Stellen wurde für das Lehrgebiet „Malerei als Malerei“ ausgeschrieben (spannender wäre ja „entartete Kunst als entartete Kunst“).6 Wozu wird eine solche Stellendefinition entworfen? Vermutlich um zu suggerieren, dass wieder einmal alles möglich ist und/oder um zu verschleiern, wie die eigentliche Entscheidung fallen soll. In solchen undefinierbaren Vakuen lässt sich wenig argumentieren und es scheint, als würden Begriffe tautologisch gebraucht, um sich jeglicher Umrandung zu entziehen. Beispielsweise im grobschlächtig beschriebenen Bereich der „neuen Medien“ fällt auf, dass ein Kanditat mehrmals zu den hochschulöffentlichen Anhörungen verschiedener Berufungsverfahren – mit unterschiedlichen Stellenanforderungen – eingeladen wurde. Dies lässt vermuten, dass die Person entweder ein unglaublich breites Feld künstlerischen Schaffens abdeckt, oder die Ausschreibungstexte so weit auslegbar sind, dass sich letztlich doch keine Schwerpunkte ausmachen lassen. Es folgten studentische Proteste wegen der Intransparenz der Entscheidungen und weil es dringend nötig war, den nicht besetzen Bereich Film angemessen zu besetzen. Eine daraufhin geführte Diskussion wurde wie folgt zusammengefasst: „Die eine Gruppierung habe die Auffassung vertreten, die Fakultät brauche eine Persönlichkeit, die Film unterrichte, während die andere Gruppierung es wichtig gefunden habe, einen internationalen Kunststar zu berufen.“7 In Berufungsverfahren

Offensichtlich tritt die Frage der Pluralität der Künste gegen schiere Interessenspolitik an und ein sinnvolles Argument wird einem fragwürdigen Anspruch gegenübergestellt. Gemeinsam soll beiden sein, dass es um „künstlerische Qualität“ geht. Es erscheint geradezu fahrlässig ohne temporäre Fixpunkte weiter von „der Kunst“ zu sprechen. Das Interesse besteht nicht darin der Kunst ihrer Bedeutungen und Qualitäten zu berauben, sondern zu fragen, wie sich Kunst für einen bestimmten Zeitraum konturieren lässt, um nicht zu verschwinden. Vor der Aktualisierung

¹ Piero Manzoni „Merda d‘artista“, 1961; Tom Friedman „1000 Hours of Staring“, 1992-97; zu Tino Sehgal siehe http://www.taz.de/?id=archivseite&dig=2005/06/06/a0209, abgerufen 20.06.2010 ² Siehe Ìnfoblatt „Studieninformationen und Zulassungsantrag“, http://www.udk-berlin.de/sites/content/themen/fakultaeten/bildende_kunst/studiengaenge/kuenstlerische_studiengaenge/bildende_kunst/index_ger.html, abgerufen 20.06.2010 ³ alle Studiengänge, inklusive Hochschulwechsler 4 Robert Kudielka „Kunststudium heute“, Akademie für bildende Künste Mainz (Hg.), 2007, ISBN 978-3-940892-00-3 5 Prüfungsordnung für den Studiengang Bildende Kunst, Änderungsfassung vom 19. Januar 2005 6 Stellenausschreibung voröffentlicht in der ZEIT, 20.11.2008 7 aus einem öffentlichen Gesprächsvermerk zwischen Studierenden der bildenden Kunst und dem Präsidenten der UdK am 24. Juli 2009

universitäres


Stellen wir uns vor: ein_e Professor_in hat die Universität verlassen, z.B. wegen einer Pensionierung. Das heißt, seine oder ihre Stelle muss neu besetzt werden, um die Kontinuität der Lehre zu gewährleisten. Bis ein_e neue_r Professor_in seinen oder ihren Ruf an die Universität erhält und die Lehrtätigkeit aufnehmen kann und damit die entstandene Lücke füllt, können zwischen zwei bis fünf Jahre vergehen. Berufungsverfahren – wie man das Prozedere einer Neueinstellung im Hochschuljargon nennt – erfolgen nach einem im Berliner Hochschulgesetz (BerlHG §101) vorgeschriebenen Ablauf. Verschiedene Instanzen müssen durchlaufen werden, bis endlich jemand Neues berufen werden kann. Die Mühlen der Verwaltung haben ihre eigene Geschwindigkeit und so dauert es seine Zeit. Berufungsverfahren sind insofern für die Universität wichtig, da die Lehrenden letztlich das Profil der Fakultäten der Universität festlegen. Und da die Studierenden für die Zukunft ausgebildet werden, ist es wichtig, relevante und interessante Künstler, Designer sowie Theoretiker zu berufen. Dass dies gelingt, fängt beim Ausschreibungstext der zu besetzenden Stelle an. Das Prozedere beginnt im Fakultätsrat. Dieser setzt eine Berufungskommission aus Professor_innen, akademischen Mitarbeiter_innen sowie Studierenden ein (höchstens 9 Personen), die unter anderem dafür zuständig ist, den Ausschreibungstext zu erarbeiten. Da es meistens darum geht, eine frei gewordene Stelle zu besetzen, zieht man meist erstmal den Ausschreibungstext des Vorgängers heran. Da der aber vielleicht vor etwa 15-30 Jahren aktuell war, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man ihn aktualisieren muss und auf neue Strömungen und Tendenzen in dem betreffenden Fach angleicht. Hier fangen die ersten Schwierigkeiten an: was sind die neuen Tendenzen, sind sie relevant, was wollen wir eigentlich von der Professur? Zu diesem Zeitpunkt stellt sich also die überaus wichtige Frage nach dem Profil der Fakultät, die sich, wie wir vermuten, nicht oft und Der Ausschreibungstext

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eingehend genug gestellt wird. Anhand des Ausschreibungstextes wird ein gewisser Rahmen festgelegt, der Bewerber_innen ein- und ausschließen kann. Geht es etwa um eine Medienprofessur, die nur Fotografie lehrt? Oder soll auch das Medium Film abgedeckt werden? Aufgrund der Diskussion um die Ausrichtung und Schwerpunkte der Stelle, kann es viele Monaten dauern, bis der Ausschreibungstext vollständig vorliegt und zur Veröffentlichung in den überregionalen und internationalen Medien startklar ist. Wir stellen uns weiter vor: die Bewerbungsunterlagen gehen ein. Falls sich bis zum Abschluss der Ausschreibungsphase noch keine Frau beworben hat, muss die Stellenausschreibung nocheinmal wiederholt werden. Dann sieht sich die Kommission die Bewerbungen durch, trifft eine Vorauswahl und lädt die Kandidat_innen zu einem Probevortrag oder Vorstellungsgespräch ein. An diesem Punkt können zum ersten Mal eine Vielzahl von Studierenden am Berufungsverfahren teilnehmen, denn die Anhörungen sind immer öffentlich und die Studierenden können – oder eher: sollten unbedingt – daran teilnehmen, um sich ein Bild von den Bewerber_innen zu machen. Wenn später Entscheidungen über die Bewerber_innen im Fakultätsrat getroffen werden, dann haben auch die studentische/n Vertreter_innen in der Berufungskommission Stimmrecht. Wenn allerdings eine breite Meinung der Studierenden bekannt ist, kann sie sicherlich auch die Meinung der Professor_innen beeinflussen – aber eben nur dann, wenn wirklich viele Studierende bei den Anhöhrungen dabei waren und über die Bewerber_innen diskutieren. An die Anhöhrungen schließen sich in der Berufungskommission die DiskusVorstellungsgespräche für alle

sion über die Qualifikation der Bewerber_ innen an. Mit einer Mehrheitsentscheidung der Kommission wird eine Liste mit den drei Favoriten erstellt – die sogenannte Dreierliste. Alle, die auf der Liste stehen, entsprechen optimalerweise den Anforderungen des Ausschreibungstextes und weisen gute Qualifikationen vor. Die Dreierliste weist allerdings auch schon darauf hin, wer am geeignetsten erscheint: Platz eins. Auch in dieser Entscheidungphase können Schwierigkeiten auftreten: die verschiedenen Hochschulgruppen der Berufungskommission haben unterschiedliche Interessen und es ist schwer einen Konsens zu finden, wer in welcher Reihenfolge auf die Dreierliste kommt. Für die Entscheidungsfindung werden außerdem externe Gutachten eingeholt, die eine Reihenfolge ausmachen können. Es ist allerdings auch schon vorgekommen, dass, obwohl die externen Gutachten ganz klar eine Reihenfolge argumentieren, die Reihenfolge doch nochmal umgestellt wurde, weil zum Beispiel die Probevorlesung eines oder einer Kanditat_in überzeugte. Wenn man sich dann doch einigen konnte, werden die Argumente für die ausgesuchten Bewerber_innen und die Reihenfolge im sogenannten Fakultätsgutachten festgehalten. Nach dieser Auswertungsphase in der Berufungskommission wird die Dreierliste an den Fakultätsrat weitergegeben. Zweite Auswahl: die Dreierliste

Am Anfang war der Über die Qual und Qualität neue ProfessorInnen an der UdK einzustellen

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Es geht weiter: im Fakultätsrat wird über die Dreierliste beraten und abgestimmt. Falls es keine Fakultätsrat- oder Professor_innenmehrheit für die Liste gibt, kann sie umgestellt werden. Bei der Entscheidung über Berufungslisten sind alle Professor_innen der Fakultät stimmberechtigt, das heißt auch diejenigen, die vor 1990 emeritiert sind. Daraus ergibt sich eine klare Entscheidungsgewichtung für die Professor_innen und studentische Belange können unter den Tisch fallen. Auf der einen Seite ist nachvollziehbar, dass das Kollegium das Recht hat, über seine zukünftigen Kolleg_innen zu entscheiden, da die zukünftige Zusammenarbeit über einen großen Zeitraum funktionieren muss und sie die Erfahrungen in dem wissenschaftlichen oder künstlerischen Bereich haben. Auf der anderen Seite sollte den studentischen Interessen mehr Gehör geschenkt werden, weil Studierende meist genaue Vorstellungen von der von ihnen gewünschten Betreuung und den Schwerpunktsetzungen haben. Wenn an deren Interessen vorbeiberufen wird, ist niemandem geholfen – weder der Fakultät, noch den Studierenden oder dem oder der zukünftigen Professor_in. Wird die Liste dann im Fakultätsrat verabschiedet, wird sie in nächster Instanz dem Akademischen Senat (AS) vorgelegt. Auch dort wird noch einmal Abstimmung im Fakultätsrat

über die Liste abgestimmt. Falls Unklarheiten über den bisherigen Verlauf des Verfahrens aufkommen, kann die Liste nochmal zurück in den Fakultätsrat gegeben werden. Normalerweise wird die Entscheidung der Fakultät vom AS bestätigt und an den Berliner Senat weitergeleitet. Dort wird das ganze Verfahren nocheinmal geprüft. Es besteht die Möglichkeit, dass Einerlisten – das sind Listen auf der nur eine Person steht – vom Senat zurückgegeben werden, wenn aus den Unterlagen keine klare Begründung hervorgeht. Auch wenn die Stellungnahme der nebenberuflichen bzw. hauptberuflichen Frauenbeauftragte Fragen über das Verfahren aufwerfen, kann das Verfahren an die Universität zurückgegeben werden. Dem oder der Senator_in obliegt die entgültige Entscheidung über die Berufung. Er oder sie kann jeden oder jede auf der Liste berufen, muss sich aber auch nicht an sie halten. Es gibt verschiedene Aspekte, die während Berufungsverfahren aufkommen, die nicht nur aus studentischer Perspektive als schwierig zu bewerten sind: Bei einem öffentlich ausgeschriebenen Berufungsverfahren sollten alle Bewerber_innen die gleiche Chance haben. Niemandem sollte ein Vorteil aus der Bekanntschaft mit Mitgliedern der Universität oder aus Bekanntschaft bei den Studierenden durch eine vorherige Gastprofessur entstehen. Verständlich ist auch, dass einzelne Professor_innen Bewerber_innen aus ihrem Umfeld bevorzugen, da sie bereits Vertrautheit mit diesen Personen aufbauen konnten und vielleicht besser einschätzen können, dass eine Zusammenarbeit funktioniert. Im Vordergrund sollten aber die Qualifikationen bezüglich des Ausschreibungstextes stehen. Außerdem sollte die im Berliner Hoch-

Vorschläge

Ausschreibungstext Text: Karoline Kreissl

EIGENART

schulgesetz freigestellte Möglichkeit der befristeten Berufung viel öfter genutzt werden, da so die Berufungsentscheidung vielleicht einfacher und mit weniger Konflikten getroffen werden kann. Nach fünf Jahren besteht dann die Möglichkeit über die Erprobung und der möglichen Änderung des Profils auf Seiten der Fakultät die Stelle erneut zu besetzten oder aber sie zu verlängern. Es sollten in den entsprechenden Gremien die Qualifikation und die objektive Diskussion entscheidend für die Berufung sein, nicht, wie leider in der Praxis, die Lobbybildung und die subjektiven Meinungen einzelner Akteur_innen. Die verspäteten Berufungen entstehen auf Grund des vom Senats festgeschriebenen sogenannten Stellenkorridors, in dem eine Reihenfolge für die noch zu berufenden Stellen festgelegt ist. (In der Fakultät 1 entstand dadurch die problematische Situation von 2007/08, da auf einen Schlag sieben Professor_innen teils regulär, teils aus anderen Gründen die Uni verlassen haben; siehe Ausser Haus). Der optimalste Fall wäre, wenn schon zwei bis drei Jahre, bevor ein_e Professor_in emeritiert, das Berufungsverfahren beginnen könnte, so dass das Problem der nicht kontinuierlichen Betreuung von Fachklassen gar nicht erst entsteht. Alle Mitglieder der Berufungskommission sowie des Fakultätsrates (im speziellen die studentischen Vertreter_innen) sollten auf Augenhöhe im Berufungsverfahren gesehen werden und vor allem sollten die objektiven Argumente als solche auch besprochen werden. Die Fakultätsräte sollten sich die Mühe machen, ein Profil der Fakultät zu entwickeln, welches transparent und nachvollziehbar für alle Interessierten einsehbar ist, damit die Entscheidung über Berufungen nicht von temporären Interessen bestimmt werden kann. Es wäre wünschenswert, dass die Vorgaben des Berliner Hochschulgesetzes und die Richtlinen für Berufungsverfahren im Anzeiger der UdK 10/05 eingehalten werden, sodass Verfahrensfehler, die den Ablauf des Verfahrens verzögern, gar nicht erst aufkommen und die Unterlagen für den Senator eindeutig sind und somit Berufungsverfahren schneller abgeschlossen werden können. Außerdem wäre eine Überarbeitung des Berliner Hochschulgesetztes bezüglich der Abschaffung der übergewichteten Entscheidungsgewalt der Professor_innen in Berufungssachen erstrebenswert.

universitäres


maltechnik siebdruck lithografie radierung holzschnitt

Werkstätten Gestaltung (Design/Architektur): http://www.design.udk-berlin.de/Werkstaetten/HomePage Werkstätten Bildende Kunst: http://www.udk-berlin.de/sites/content/themen/fakultaeten/bildende_kunst/e162/e5315/index_ger.html Werkstätten Darstellende Kunst: http://www.udk-berlin.de/sites/content/themen/fakultaeten/ darstellende_kunst/struktur/werkstaetten/index_ger.html Tonstudios Musik (Tonmeister): http://www.udk-berlin.de/sites/tonmeister/content/institut/studios/index_ger.html

Text: Claudia Dorfmüller

Die geheime Basis der künstlerischen Produktion

Orte zum Arbeiten Werkstätten, Pools und Labs

Werkstätten Gestaltung (VK und EM): http://www.udk-berlin.de/sites/content/themen/fakultaeten/gestaltung/struktur/werkstaetten/index_ger.html

Geräteausleihe // Interflugs // HA33, R. 33 // www.interflugs.de/if // fachübergreifend // jeden Montag zwischen 15 Uhr und 18 Uhr können von der Nähmaschine bis zur Videokamera die verschiedensten Gerätschaften aus dem Pool vorbestellt und für eine Woche ausgeliehen werden. Außerdem werden immer wieder Workshops auch zu technikrelevanten Themen angeboten, zu denen man sich ebenfalls montags anmelden kann.

gerätausleihe

Bunt- und Edelmetall // Marcel Wältring // STR, R. 213a // für Produktdesignstudierende, je nach Kapazität auch für andere // projektbezogene Einführung // Die Werkstatt bietet Möglichkeiten einer Gold- bzw. Silberschmiede und ist somit eine Modellbauwerkstatt, in der feinere Arbeiten an wenigen millimetergroßen bis mittelgroßen Werkstücken aus Metall ausgeführt werden können. Es werden Buntmetalle (Kupfer, Messing, Neusilber) und Edelmetalle (Silber, Gold) als auch Aluminium, Stahl und Edelstahl in kleineren Dimensionen bearbeitet. Es stehen u.a. folgende Geräte zur Verfügung: Mundlötgeräte, Blechwalze, Schleudergussanlage, Hammer- und Schmiedeeisensammlung zur freien Formgebung von Metallen durch kaltes Schmieden, Treiben oder Aufziehen.

Metall // Gerold Ochs // STR, R. 11 und 11a // 3185-2023 // für Produktdesignstudierende, je nach Kapazität auch andere // Einführungen nur für Produktdesigner // Die Poduktdesigner realisieren hier ihr Entwürfe vom Eierbecher bis zu großen Metallgestellen. In der Werkstatt stehen Geräte zur gängigen Metallbearbeitung zur Verfügung.

Holzwerkstatt und Tischlerei // Ferdinand Hübner // STR, R. 11a, 12 // 3185-2038 // udk.holzwerkstatt@googlemail.com // für Produktdesignstudierende, je nach Kapazitäten auch andere // Einführungen nur für Produktdesigner // In der Werkstatt werden die klassischen Tischlereivorgänge ausgeführt: Holzzuschnitt, schleifen, hobeln, fräsen. Projektvorhaben müssen mit dem Werkstattleiter abgesprochen werden, richtige Arbeitskleidung ist wichtig. Material kann bestellt werden bzw. zum Selbstkostenpreis aus einem kleinen Materialpool in der Werkstatt erworben werden.

FAK Gestaltung // Produktdesign und Architektur

Medienwerkstatt // Walter Lenertz // HA33, R. 251 // 3185-2940 // lenertz@udk-berlin.de // für Studierende aller Fakultäten offen // Einführungsveranstaltungen zu Beginn und während des Semesters // In der Medienwerkstatt wird sowohl mit Video als auch mit Film gearbeitet. Es stehen Kameras (DV/HD) und Schnittcomputer (Final Cut) zur Verfügung. Für die Arbeit mit Film gibt es eine SUPER 16 (ARRI SR) Ausrüstung Spiel/Doku Vorhaben. Außerdem ist auch ein Crass Tricktisch (16/35mm) vorhanden, mit dem klassische Animationsfilme hergestellt werden können. Außerdem: Betreung von der ersten Idee, über Drehbuch Entwicklung, Beratung bezüglich der richtigen Technik, Aufnahme Bild und Ton, bis zu Schnitt, Postproduktion etc.

prints stehen ein Farbgrossvergrößerer und eine Entwicklungsmaschine mit zwei Metern Einlaufbreite zur Verfügung. Außerdem gibt es Scanner für alle Filmformate, Computer, kalibrierte Monitore, Kleinund Großformat Fotodrucker. Für die Einführungsveranstaltungen gibt es eine Warteliste.

metall

Mal- und Materialtechnik // Uwe Hand // HA33, R. 75 // 31852171 // lohmeyer-hand@web.de // Beratung für Studierende aller Studiengänge, praktische Unterstützung nur nach Absprache // Einführungen zu Beginn und während des Semesters // Mal- und Materialtechnik // Uwe Hand // HA33, R. 75 // 3185-2171 // lohmeyer-hand@web.de // Beratung für Studierende aller Studiengänge, praktische Unterstützung nur nach Absprache // Einführungen zu Beginn und während des Semesters //

Siebdruck // Katja Borchert // HA33, R. 53 // 3185-2247 // kabo@udk-berlin.de // für Studierende der Fak BK, andere nur im Ausnahmefall // Einführungsveranstaltungen zu Beginn des Semesters // Bedruckt werden kann alles, was flach und glatt ist: Papier, Holz, Glas, Kunststoff, Leinwände, Stoffe und sogar Keramikfliesen. Es stehen Siebe und Drucktische zur Verfügung, mit denen auch großformatig auf 100x140cm gedruckt werden kann. Für die Vorlagenherstellung stehen Computer, Plotter und Belichtungsanlage zur Verfügung.

Lithografie // Helmut Müller // HA33, R. 51 // 3185-2166 // für Studierende der Fak BK // Im Flachdruckverfahren können Drucke sowohl in schwarz-weiß als auch in Farbe hergestellt werden. Die Drucktechnik basiert auf dem chemischen Gegensatz von Fett und Wasser. Mit mehreren Bearbeitungsphasen wird der Lithografiestein für den Druck vorbereitet und in den Druckpressen wird das Motiv auf Papier übertragen.

Radierung // René Rehfeldt // HA33, R.50 // 3185-2165 // rene.rehfeldt@gmx.de // für Studierende der Fak BK // Einführungsveranstaltungen zu Beginn des Semesters // Auf Zink und Kupferplatten können mit verschiedenen Techniken der Radierung künstlerische Grafiken geschaffen werden, die dann mit handbetriebenen Druckpressen auf Büttenpapier in schwarz-weiß oder Farbe gedruckt werden. Mit Salpetersäure oder Eisenchlorid können in der Säurekammer Ätzradierungen hergestellt werden. Über die klassischen Verfahren hinaus werden Experimente und artübergreifende Techniken in den Arbeitsprozess einbezogen.

Holzschnitt und Radierung // Peter Pollaert // HA33, R. 52 // 3185-2263 // pollaert@grafik-praesenz.de // geöffnet für Studierende der Fak BK, andere nur im Ausnahmefall // Einführungsveranstaltungen zu Beginn des Semesters // In der Werkstatt können Holzschnitte und Radierungen bis zu einer Größe von zwei Metern gedruckt werden. Es werden auch Kombinationen von grafischen Techniken ausgeführt: Fotoradierung, kombinierter Holzschnitt mit Radierung, Prägedruck, das Bedrucken von Acrylglasplatten, Finnpappe und anderen Materialien.

FAK Bildende Kunst // 2D

mediawerkstatt tischlerei edelmetall


holz

metall

Textile Materialien und Techniken // Petra Darimont // HA33, R. 64, 65 // 3185-2296 // für Studierende der Fak BK, andere nur im Ausnahmefall // Seminarangebot und projektbezogenes Arbeiten // Inhaltliche Angebote des Einführungsseminars umfassen den Umgang mit der Nähmaschine, Prinzipien der Schnittgestaltung, Abformtechniken, Färben, Filzen, Hand- und Maschinensticken. Für die Arbeit mit textilen Materialien stehen Nähmaschinen zur Verfügung sowie eine Overlock- und Kardiermaschine. Mit den verschiedenen Techniken können künstlerische und gestalterische Ideen mit textilen bzw. weichen Materialien umgesetzt werden.

Ton und Keramik // Angelika Dörbaum // HA33, R. 83 // 31852227 // angelikadoerbaum@web.de // für Studierende der Fak BK, andere nur im Ausnahmefall // optionale Einführungskurse zu Beginn des Semester // Hauptarbeitsmaterial ist Ton und die sich daraus ergebenden Techniken Modellieren, Bauen, Gießen. Für die Herstellung von Tonplatten gibt es eine Plattenwalze; darüber hinaus gibt es drei Brennöfen um aus Ton Keramik zu machen.

Metall // Josef Petry // HA33, R. 71 // 3185-2169 // ritter@ udk-berlin.de // für Studierende der Fak BK, andere nur im Ausnahmefall // einsemestrige Einführungen mit wöchentlichem Termin // Schweißen, löten, nieten und die gesamte Palette der Metallbearbeitung wird in dieser Werkstatt ausgeführt. Die Studierenden können (kinetische) Metallobjekte und Kleinplastiken realisieren. Material wird - wie in den meisten Werkstätten - von den Studierenden mitgebracht, kann bei großen Mengen aber auch über die Werkstatt bestellt werden.

Holz // Dietmar Ebbers // HA33, R. 80, 25 // 3185-2705 // ebbers@udk-berlin.de // für Studierende der Fak BK, andere nur im Ausnahmefall // einsemestrige Einführungen mit wöchentlichem Termin // Für die Bearbeitung künstlerischer Projekte mit Holz stehen die gängigen Werkzeuge und ein Maschinenraum zur Verfügung. Um die Geräte eigenständig benutzen zu können, muss der einsemestrige Einführungskurs besucht werden. Projektvorhaben sollten gut vorbereitet sein mit Skizzen und evtl. Modellen; eine Vorstellung über Materialverbrauch und -finanzierung sind empfehlenswert. Für die Projektrealisierung sollte genug Zeit eingeplant werden, da die Holzbearbeitung arbeitsintensiv ist.

FAK Bildende Kunst // 3D

Formen und Gießen // Jürgen Verhoeven // HA33, R. 59, 72, 99 // 3185-2170 // für Studierende der Fak BK // Einführungsveranstaltungen zu Beginn, Beratung während des Semesters // In dieser Werkstatt wird mit allen Materialien gearbeitet, die man formen und gießen kann. Hauptsächlich mit Gips, Beton und Ton, darüber hinaus auch mit Silikon-Kautschuk, Epoxydharz, Latex, Wachs, Gelatine, Schokolade, usw. Planung, Vor- und Nachbereitung von Bronzegüssen ist ebenfalls möglich.

keramik

formen

textil

Colorgroßfotolabor // Frank Bartsch // HA33, R. 133 b-e // 31852390 // nur für Studierende der Fak BK // Einführungsveranstaltungen finden mehrmals im Semester statt // Hier wird sowohl mit analogem Farbfotopapier als auch mit digitalen Printmedien geaarbeitet. Es werden Farbgroßvergrößerungen von analogen Negativen (c-print) und digitalen Dateien (ink-jet print) hergestellt. Für c-

farb-fotolabor

fotografie

Reproduktion) gibt es technischen und künstlerischen Support. Die Werkstatt verfügt über Licht-und Kamerasysteme für die Aufnahme, sowie drei Fotolabore zum Entwickeln und Vergrößern auch großformatiger Fotoabzüge.

Fotografie // Bodo Schlack // HA33, R. 30 // 3185-2939, -2756 // schlack@udk-berlin.de // für Studierende der Fak BK, andere nur im Ausnahmefall // Einführungen in die Werkstatt können unterschiedlich, je nach Vorkenntnissen, aussehen // Die Werkstatt versteht sich als Ansprechpartner für alle künstlerischen Projekte die im Zusammenhang mit Fotografie stehen, sowohl von konventionellen Negativ-Positiv-Verfahren, wie auch experimentelle Vorhaben. Für die Planung von der Aufnahme bis zur Realisierung (Print, Projektion, Installation, analog, sw, farbe, digital Image, Dokumentation,

FAK Bildende Kunst // Neue Medien

Die Werkstätten sind in den verschiedenen Fakultäten unterschiedlich strukturiert. In der Bildenden Kunst (BK) trifft man von Montag bis Freitag zwischen 10 und 16 Uhr sehr wahrscheinlich auf eine_n Werkstattleiter_in. In der Gestaltung dagegen wird ein Teil des Betriebs durch Tutor_innen geregelt und die Öffnungszeiten variieren. Auch unterscheidet sich von Werkstatt zu Werkstatt, ob eher projektbezogen oder innerhalb von Seminaren gearbeitet wird. Die zu verabeitenden Materialien müssen meist mitgebracht werden, teilweise kann man sie in der Werkstatt zum Selbstkostenpreis erhalten Die zu verabeitenden Materialien sind größtenteils mitzubringen, teilweise kann man sie zum Selbstkostenpreis in der Werkstatt erhalten. Und jetzt viel Spass beim Hämmern, Drucken, Nähen, Klicken! (Diese Übersicht stellt keinen Anspruch auf Vollständigkeit!)

Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die jeweiligen Werkstätten, etc. an ihre Fakultäten angebunden sind und auch für die dort Studierenden zur Verfügung stehen. Außerdem legen die Betreuer_innen die Zugangsbedingungen fest, über die man sich auf jeden Fall informieren sollte. Trotzdem ist es in einigen Bereichen sicherlich möglich fakultätsübergreifend zu arbeiten, aber auch hier ist es ratsam ersteinmal Kontakt zu den jeweiligen Werkstattleiter_innen Kontakt aufzunehmen und zu klären, ob Kapazitäten vorhanden sind. Grundsätzlich sind die Werkstattleiter ziemlich ausgelastet; auch sind sie keine „Dienstleister“, „die mal schnell“ irgendwas machen können, sondern Kurse bzw. Seminare für ihren Bereich anbieten und/oder Projketvorhaben begleiten, unterstützen und beraten.

Die Möglichkeiten an der UdK praktisch zu arbeiten sind vielfältig. Über 30 Werkstätten, Pools, Studios und Labs stehen zur Verfügung – die meisten davon in der Fakultät Bildende Kunst und Fakultät Gestaltung. Mit dem Versuch einen Überblick zu schaffen, werden die einzelnen Bereiche hier kurz vorgestellt.

Mac-CAD- und Pc-CAD-Lab // versch. Tutoren // STR, R. 205,405 // http://www.design.udk-berlin.de/FG3/Computerpools#top // für Produktdesignstudierende, je nach Kapazität auch für andere // In diesen zwei Labs wird mit CAD-Programmen (computer-aideddesign) am Pc und Mac gearbeitet. Die CAD-Software hilft beim Erstellen von Konstruktionsplänen dreidimensionaler Objekte. Diese CAD-Modelle sind die Grundlage für das Arbeiten mit der CNC-Fräse im Rapid Prototyping. Im Pc-Lab steht ausserdem ein Lasercutter zum Laserschneiden, -beschriften, -markieren und -gravieren zur Verfügung, mit dem die unterschiedlichsten Materialen bearbeitet werden können. Der darf ausschliesslich durch die eingewiesenen Tutoren betrieben werden und kann daher nur zu den Öffnungszeiten benutzt werden.

Rapid Prototyping // Matthias Kuhl // STR, R. 113 // Kontakt und Infos: http://www.design.udk-berlin.de/Werkstaetten/RapidPrototyping // für Studierende aller Studiengänge // Arbeiten nur unter Aufsicht // Im Rapid Prototyping dreht sich alles um das Herstellen von 3D-Objekten. Mit der 5-Achs-Fräse (CNC) können aus den Werkstoffen Holz, Kunststoff und Aluminium exakte Teile mit ausgefallenen Formen produziert werden. Der 3D-Scanner tastet vorhandene Modelle ab und wandelt die Information in geeignete Dateien für eine Weiterverarbeitung am Computer um. Und wie der Name schon sagt, stellt der 3D-Drucker aus Dateien 3D-Objekte her. Die Technik bietet viele Möglichkeiten, erfordert aber eine intensive Auseinandersetzung einerseits mit den Maschinen selbst, andererseits mit dem eigenen Projekt.

Gips und Porzellan // Petra Akrap // STR, R. 112 und 113 // für Produktdesignstudierende, je nach Kapazität auch für andere // projektbezogene Einführung // Überwiegend werden Positiv- und Negativformen für die Herstellung von Porzellangegenständen angefertigt. Häufig entstehen die Modelle - soweit möglich - rotationssymmetrisch an der Drehbank in Gips. Der gesamte Prozess von der Herstellung des Negativs bis hin zum Endbrand (es stehen 2 Elektroöfen zur Verfügung) von Porzellan ist möglich. Des weiteren entstehen Formen zum Tiefziehen; auch ist das Abformen von Objekten aus Kunststoff, Ton und anderen Materialien in Gips bzw. Gips und Silikon (nach Bedarf in Zusammenarbeit mit den anderen Werkstätten im Haus) möglich.

Kunststoff // Rainer Prüfert und Ben Seidel // STR, R. -08 // 31852053 //pruefert@udk-berlin.de und b.seidel@udk-berlin.de // für Produktdesignstudierende, je nach Kapazität auch für andere // projektbezogene Einführung // Hier können alle gängigen Kunststoffe für den Modellbau bearbeitet werden: z.B. PU-Schäume (Modellbauschäume) in unterschiedlichen Dichten und Härten, Polystyrolplatten und Polyethylenplatten. Die Werkstoffe können in der Werkstatt gekauft werden. Die Größe der zu verarbeitenden Kunststoffe richtet sich nach den Maschinen. Besonders hervorzuheben ist die Vakuumform-Maschine, mit der Kunststoff-Abgüsse eines Modells gemacht werden können.

kunststoff porzellan rapid prototyping cad-lab


foto & medien

cad-labor

nähwerkstatt

Textilsiebdruckerei und -färberei // Wolfgang Schilling // STR, R.317a, 318 // 3185-2052 // james@udk-berlin.de // für Bekleidungsdesignstudierende, je nach Kapazität auch andere // projektbezogene Einführung // In der Textildruckerei können alle Textilien mit klassischem Siebdruck und anderen Techniken, wie Puffdruck, Ätzdruck und Laminierfolien bearbeitet werden. Es stehen Siebe und Maschinen zur Verfügung, mit denen auch großformatig auf 100x140cm gedruckt werden kann, sowie ein textilienspezifischer Drucktisch. Vorlagen müssen mitgebracht werden. In der Färberei können Textilien manuell auf dem Gasherd oder maschinell in Waschmaschinen gefärbt und getrocknet (Trockner) werden.

Nähwerkstatt // Dorothee Warning // Str, R. 305 // 3185-2571 // warningx@arcor.de // für Produkt- und Bekleidungsdesignstudierende, im Ausnahmefall auch für andere // Einführungstermine werden individuell festgelegt // Gearbeitet wird in der Werkstatt mit Stoff, Leder, Pelz, Plastik, Papier – grundsätzlich alles, was die (Näh-)Maschinen nicht kaputt macht. Für die Bearbeitung stehen klassische Nähmaschinen mit Doppelsteppstich und Zickzackstich, Ledernähmaschinen, Overlock (Kettelmaschine), ein Augenknopfloch- und Wäscheknopflochautomat sowie eine Pelznähmaschine zur Verfügung. Normalerweise realisieren die Modedesign- und Produktdesignstudierende ihre Entwürfe, es wurde aber auch schon mal ein Wagen für den Karneval der Kulturen bespannt.

FAK Gestaltung // Bekleidungsdesign

CAD_LAB // André Sternitzke // HA33, R. 324 // 3185-2980 // lasercut@udk-berlin.de // für Studierende aller Studiengänge (Anmeldung per Mail erforderlich) // Arbeiten nur unter Aufsicht// Im CAD-Lab der Architektur werden mit Hilfe einer 3-Achs-Fräse und eines Lasercutters zwei- und dreidimensionale Objekte hergestellt. Verschiedenste Materialien können maschinell geschnitten, markiert oder graviert werden. Die Materialien für das Projekt müssen mitgebracht werden und für den Laser fallen für UdK-Studierende 50 Cent Betriebskosten pro Minute an. Die Projekte und Dateien müssen gut vorbereitet sein, bevor man mit den Maschinen arbeiten kann.

Foto- und Medienwerkstatt // Stefan Berg (vorerst nur SS10) // STR, R. 104 // 3185-2037 // für Bekleidungs- und Produktdesignstudierende, im Ausnahmefall auch für andere nach Terminabsprache // Arbeiten nur unter Aufsicht // Auch wenn hier schon einmal ein Nacktgruppenfoto realisiert wurde - hauptsächlich wird in dieser Werkstatt Studiofotografie durchgeführt, damit Bekleidungs- und Produktdesignstudierende professionelle Fotos von ihren Arbeiten herstellen können. Dafür stehen Kameras, eine Lichtanlage und Hintergründe aus Papier und Stoff zur Verfügung. Fotografie // Erwin Müller // GRU, R. 309 // 3185-1226 // für Studierende der VK und EM, je nach Kapazität auch andere // Die Arbeitsräume können innerhalb von Kursen genutzt werden // Innerhalb der angebotenen Kurse werden vorgegebene Themen fotografisch, digital oder analog, erarbeitet. Inhaltliche Auseinandersetzung

av-werkstatt ii

Modellbau und Prototypen // Elke Schneider // Gru, R. 12 // 31851254 // elkesneider@hotmail.com // für Studierende des Medi-

Tonstudio bzw. Sprecherkabine // Jan Spiekermann // GRU, R. 016a // 3185-1287 // medraum@udk-berlin.de // für Studierende des Medienhauses, wenn sie eine Einführung oder technisches KnowHow nachweisen können // Für Sprach- und in geringem Umfang auch Tonaufnahmen steht ein Computerarbeitsplatz (Pro Tools) mit angeschlossener Sprecherkabine zur Verfügung. Offene technische Einführungskurse werden nicht angeboten, da die Einführungen klassenintern geregelt werden.

Tricktische // Björn Speidel // GRU, R. 14 // 3185-1295 // bspeidel@filminstitut.udk-berlin.de // Wegen Umbau besondere Zugangsbedingungen und keine Einführungen // Für Animationen steht in der Grunewaldstraße ein 16 mm und ein 35 mm Tricktisch zur Verfügung. Die Werkstatt befindet sich zur Zeit im Umbau. Herr Speidel betreut die Werkstatt und Tische.

und technische Möglichkeiten sind Teil der Kursinhalte. Es besteht die Möglichkeit analoges Filmmaterial zu entwickeln und Abzüge von Farb- als auch Schwarz-Weiß-Negativen herzustellen. Für kursunabhängiges Arbeiten steht das von Studierenden selbstverwaltete Schwarz-Weiß-Labor zur Verfügung.

fototechnik tricktisch

Fototechnik // Bernd Wille // GRU, R. 302 // 3185-1221// bewefoto@udk-berlin.de // Benutzung von Arbeitsräumen wie dem Fotostudio an festgelegten, vereinbarten Terminen und nach Kapazität erst nach der Teilnahme an zwei aufeinander aufbauenden Fotokursen in der Fototechnik // Kurse sind vorrangig für VK-Studierende, je nach Kapazität auch andere // Kurse für Studierende der Visuellen Kommunikation, je nach Kapazität auch andere // In der Fototechnik werden Kurse zur digitalen Fotografie angeboten. Die Kursteilnehmer haben die Möglichkeit im Fotostudio mit Blitzanlage und Hintergründen (schwarz bzw. weiß ) zu arbeiten, Leihgeräte stehen allerdings nicht zur Verfügung. Für Studierende mit Ambitionen zur analogen Fotografie gibt es auch eine Dunkelkammer zur Vergrößerung von schwarz-weiß Negativen. Für das Arbeiten im Labor ist ein Nachweis mit entsprechender Qualifikation nötig.

AV-Werkstatt II (GWK) // Jan Spiekermann // Gru, R. 121 // 31851287 // medraum@udk-berlin.de // für GWK-Studierende, im Ausnahmefall auch für andere Studierende des Medienhauses // bei grundlegenden AV- und Computerkenntnissen ist keine Einführung nötig // Hauptsächlich wird in der GWK-Medienwerkstatt digitaler Videoschnitt (Final Cut) und Audiobearbeitung (Pro Tools) durchgeführt. Für Tonaufnahmen kann das Tonstudio der Grunewaldstraße genutzt werden. Für den Verleih stehen den GWK-Studierenden diverse Kameras sowie Audioaufnahme- und Lichtequipment zur Verfügung.

Werkstätten Gestaltung (VK und EM): www.udk-berlin.de // Menüpunktabfolge: Fakultäten / Gestaltung / Struktur / Fakultätswerkstätten Werkstätten Gestaltung (Design/Architektur): http://www.design.udkberlin.de/Werkstaetten/HomePage Werkstätten Bildende Kunst: http://www.udk-berlin.de // Menüpunktabfolge: Fakultäten / Bildende Kunst / Struktur / Fakultätswerkstätten Werkstätten Darstellende Kunst: http://www.udk-berlin.de // Menüpunktabfolge: Fakultäten / Darstellende Kunst / Struktur / Werkstätten oder Gewandmeisterei Tonstudios Musik (Tonmeister): http://www.udk-berlin.de/sites/tonmeister/content/institut/studios/index_ger.html

Metall // Hans-Joachim Rohde // Fa1 // 3185-2657 // für Studierende der Darstellenden Kunst, im Ausnahmefall auch andere // Für die Bühnen- und Kostümbildner werden hier Metallarbeiten ausgeführt. Vom Reifrock bis zum großen Bühnengestell. Auch hier darf nur der Werkstattleiter die Maschinen bedienen.

Tischlerei // Frank Prüffert // Fa1 // 3185-2336 // für Studierende der Darstellenden Kunst, im Ausnahmefall auch andere // Hauptsächlich werden hier die Bühnenbildstudierenden beraten und deren Projekte von kleineren Utensilien bis zu kompletten Bühnenaufbauten ausgeführt. Es steht ein Arbeits- und ein Maschinenraum zur Verfügung, an den Geräten sind allerdings keine Studierenden zugelassen. Nach der letzten Aufführung einer Bühnenproduktion kann Material wie Latten, Platten und andere Holzreste anfallen, die oft weggeschmissen werden müssen. Wer dafür Verwendung hat, kann vorbei kommen und danach fragen.

FAK Darstellende Kunst

Tonstudio // Wolfgang Vieweg // BuA, R. 313 // 3185-2329 // wvieweg@udk.de // für Studierende der Musik oder Darstellenden Kunst // Einführung in die Abläufe der Tonaufnahme für Erstbenutzer // Im Tonstudio der Bundesallee werden an der Aufnahme und Entwicklung künstlerischer Darbietungen gearbeitet – Instrumentalspiel und Gesang sowie extsprechen mit ausführllicher Textvorbereitung, vom Sachtext bis hin zu Prosa, Poesie und Hörspielszenen.

FAK Musik

enhauses, je nach Kapazität auch andere // Einführungen werden projektbezogen gegeben oder in den laufenden Einführungsseminaren // Holzwerkstoffe, Pappe, Styropor, Kunststoff, Metall, Filz, Stoffe, Plexiglas – die für den Modellbau typischen Materialien werden in der Werkstatt verarbeitet. Dafür stehen unter anderem verschiedene Sägen, Hobel, Schleifmaschinen, Oberfräsen, etc. zur Verfügung. Die Studierenden realisieren ihre Entwürfe: von 3-dimensionalen Skizzen bis zu Präsentationsmodellen. Es wird ein Kurs zur Einführung in den Modellbau angeboten. Einzeltermine am besten per Mail mit Frau Schneider abklären.

ton

fotografie

Siebdruck // Wolfgang Schilling // STR, R. 318 // schillin@gmx. de // für Studierende der Visuellen Kommunikation, bei freien Kapazitäten auch andere // Einführungsveranstaltungen hauptsächlich zu Beginn des Semesters // In der Druckwerkstatt werden vor allem Plakate, Hefte und Broschüren auf die Materialen Papier und Karton im Siebdruckverfahren gedruckt. Außerdem können Holz- und Linolschnitte gedruckt werden.

siebdruck

Werkstätten

AV-Werkstatt I (VK/EM) // Achim Sieloff // GRU, R. 24 // 31851232, -1238 // gru24@snafu.de // BESONDERE ZUGANGSBEDINGUNGEN // Die Werkstatt, also Geräteverleih, BlueBox, Computer-Arbeitsplätze, steht NUR den Studierenden der Visuellen Kommunikation und Experimentellen Mediengestaltung zur Verfügung. Die Medienklassen haben in diesem Pool ihr Klassenequipment zusammengeführt, um die Nutzung zu optimieren. Daher steht Equipment und Nutzung keinen weiteren Studierenden zur Verfügung. Für VK- und EM-Studierende sind die Nutzungsvorraussetzungen Projektbesprechung, Anmeldung und Belegung eines technikrelevanten Kurses sowie eine ausgefüllte Projektbestätigung vom Kursleiter/Professor.

Gestaltung // VK, EM, GWK

av-werkstatt i

tischlerei metall

siebdruck

modellbau ton links


Qcine [quci:ne] Von der Videozeitung zum unabhängigen Videoforum Qcine ist eine offene Plattform für alle, die mit Video arbeiten, und die dabei Austausch und technische Hilfestellung suchen. Ihre Mitglieder treffen sich wöchentlich, um über die eigenen Arbeiten zu sprechen. Qcine ist offen für jeden, unabhängig von Vorwissen und Background. An einer Uni eingeschrieben zu sein, ist keine Vorraussetzung. Wer auf der Suche nach Kritik und Austausch ist oder einfach nach einer Kamera zum Filmen, ist richtig bei Qcine. Er oder sie ist eingeladen, vorbeizuschauen und sich ins Gespräch einzuklinken oder eine eigene Arbeit vorzustellen. Drehbücher, Projekte in Planung, Videos in Rohschnittfassung – alles darf zur Diskussion gestellt werden. Jour Fixe ist der Montagabend im Café Mittelachse. Die Tutoren organisieren neben den wöchentlichen Treffen unregelmäßig stattfindende Workshops für Mitglieder und Externe. Außerdem verwalten wir einen kleinen Technikpool mit mehreren Kameras, etwas Licht- und Tonequipment sowie einen Schnittplatz. Warum unser Forum Qcine heißt, wissen wir selbst nicht so genau. Sollte es ein Wortspiel mit der Cousine sein, mit der uns neben der Verwandtschaft vor allem die Zugehörigkeit zur gleichen Generation verbindet? Wurden wir als cuisine benannt – eine Filmküche, in der frei nach Rezept zubereitet wird? Oder ist cine eine Variation von zine, also der Abkürzung für ein Magazin? Keine Ahnung. Tatsächlich wurde unser Forum erst Mitte der 90er zu Qcine umbenannt, bis dahin nannte es sich ganz schlicht Die Videozeitung. Wie alle anderen Bereiche von Interflugs ist auch die Videozeitung in der Zeit der Studierendenstreiks 1989/90 entstanden. Die Gruppe der Videomacher, die sich damals bildete, dokumentierte und kommentierte die Streiks und andere, damit zusammenhängende politische EreigDas Namensrätsel

EIGENART

Text: Julia Hertäg, Sadek Asseily http://www.qcine.de

nisse. Einen Einblick in die Ambitionen derjenigen, die damals aktiv waren, haben wir versucht, in einer 30-minütigen Dokumentation wiederzugeben, die man auch auf unserer Website sehen kann. Trotz der Uneindeutigkeit des neuen Namens, liegt es nahe, dass cine für das Kino steht, für Kinematographie oder Cinephilie. Und, soweit wir das heute nachvollziehen können, entspricht das einer Neuorientierung der Gruppe in den späten 90er Jahren. Stand in den ersten Jahren der Videozeitung eine alternative journalistische Berichterstattung im Vordergrund, so sind es heute in erster Linie mehr oder weniger experimentelle oder narrative Kurzfilme, die bei Qcine hergestellt, gezeigt und besprochen werden. Im Laufe der letzten Jahre diente Qcine unter anderem als Sprungbrett für Filmhochschulbewerber. Hier finden sich Mitstreiter und die technischen Voraussetzungen, um sich an dem Medium auszuprobieren und an einem Bewerbungsfilm zu basteln. Aber darum ging und geht es nicht immer; Qcine bietet auch denjenigen einen geschützten Raum, die konsequent ihre ganz eigenen Ideen verfolgen wollen – völlig unabhängig von Hochschulen oder Filmmarkt. Die Geschichte von Qcine Technik vs. ist eng an die Geschichte Inhalte des Mediums Video geknüpft: Wer in den frühen 90ern mit Video arbeiten wollte, musste sich den Zugang erst einmal suchen. Dass es damals einen Raum gab, in dem

Die Entwicklung

Studierende aller Fakultäten ebenso wie Nicht-Studierende die damals noch teuren Videokameras und die komplizierte Schnittechnik „einfach so“ nutzen konnten, war etwas besonderes. Heute sind Arbeitsspeicher und Prozessorleistung keine Hürden mehr: schon ein Handy reicht für Dreh und Schnitt. Die allgemeine Verfügbarkeit von Technik hat unter anderem dazu geführt, dass sich der Fokus von Qcine verschoben hat: auf die inhaltliche Auseinandersetzung und die Diskussion darüber, was hier eigentlich produziert wird. Die Filme, die bei Qcine entstehen, sind so divers wie die Mitglieder. Nach einem gemeinsamen ästhetischen Programm sucht man vergeblich. Doch manchmal funkt es, wenn Mitglieder mit ähnlichen Interessen über Qcine zusammen treffen: dann entsteht etwas Gemeinsames. Manchmal prallen Gegensätze aufeinander und entladen sich in einer heftigen Diskussion. Zusätzlich zu den wöchentlichen Treffen finden kostenlose, von Qcine veranstaltete Workshops statt. Neben denen, in den rein technisch-handwerkliches Wissen vermittelt wird, haben 2009 und 2010 bereits zwei thematische Workshops stattgefunden. Eine Woche lang wurden während der Interflugs-Sommerakademie insgesamt sechs Filme zum Thema Krise gedreht. Der letzte Workshop im April 2010 fand parallel zum Turmbau-Projekt der Freien Klasse im Hamburger Gängeviertel statt. Der inhaltliche Ausgangspunkt für die Filme, die dort entstanden sind, war der Ort und das politisch-gesellschaftliche Geschehen darum herum. Die Ergebnisse sind noch Work in Progress. Das Screening mit allen Beiträgen wird in absehbarer Zeit auf unserer Website angekündigt. Dort finden sich neben Ankündigungen kommender Workshops auch Informationen zu den Montagstreffen.

Projekte

universitäres


wysiwyg

What You See Is What You Get

Johannes Arndt

Ein Bild, das nicht durch chemische Prozesse auf ein Filmnegativ gebannt ist, sondern sich in den Weiten der Festplatte aufhält, besteht aus Nullen und Einsen. Ă–ffnet man allerdings ein Jpg im Texteditor erscheint ein Urwald aus Zahlen, Zeichen, Buchstaben. Nach Rodung und Pflanzung ergibt sich dann ein neues Bild.

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Gremientermine jetzt online

Ihr wollt eure Studienordnung ändern? Über einen Missstand in eurem Fach berichten? Auf Berufungsverfahren Einfluss nehmen? Studentische Interessen und Anliegen vertretet ihr am Besten in den verschiedenen Gremiensitzungen. Dort kommen mehrmals im Semester Professoren, Dozenten, Verwaltung und Studierende zusammen und treffen hochschulpolitische Entscheidungen. Außerdem kann man bei der Kommission für künstlerische und wissenschaftliche Vorhaben (KKWV) und bei den Fachschaftsräten Fördermittel für Projekte beantragen. Im Studierendenparlament wird unter Studierenden über Inhalte und Anliegen während des UdK-Studiums debattiert. Es gibt unzählige Gremien: die Instituts- und Fakultätsräte, Studierendenparlament (StuPa), Akademischer Senat (AS), Hochschulrat, Studienentwicklungskommision (SEK), KKWV, etc. Damit ihr die Termine nicht verpasst und euch im Gebäudelabyrinth der UdK zurechtfindet, könnt ihr ab sofort auf unserer Homepage erfahren, wann und wo welche Gremiensitzungen stattfinden. (www.asta-udk-berlin.de/tp/termine)

aus

Auf dem Laufenden in Sachen UdK

Wenn ihr euch über die laufenden und unzähligen Projekte der UdK informieren wollt, stehen verschiedene Informationswege zur Verfügung: Der Studierendennewsletter berichtet über Neuigkeiten und hochschulpolitisches, über Erfolge und ausgewählte Veranstaltungen an der UdK. Der Pressenewsletter kann sich inhaltlich mit dem Studierendennewsletter überschneiden, stellt darüber hinaus auch Personen und Studiengänge vor und weist auf kommende Veranstaltungen hin. Die Pressemitteilungen informieren über Ausstellungen und Auftritte, Konferenzen und Symposien, über Preise und Preisträger_innen sowie über aktuelle Entwicklungen in den Studiengängen. Außerdem gibt es einen Pressespiegel, in dem vor allem Zeitungsmeldungen wiedergegeben werden, in denen die UdK erwähnt wird. Die Newsletter findet ihr auf www.udk-berlin. de unter den Menüpunkten „Studierende“ und „Presse“. Unter dem Menüpunk „Aktuelles“ finden sich Hinweise zu öffentlichen Themen und der Veranstaltungskalender ist dort in seiner OnlineVersion verfügbar. Wer tiefer in die Materie eindringen will und nicht nur an den repräsentativen Informationen interessiert ist: die Protokolle der Gremiensitzungen sind einsehbar und sollten bei der jeweiligen Verwaltungsleitung zu erhalten sein. Einfach mal nachfragen und Aushänge beachten. Um Einblick in studentische Projekte und Vorhaben zu bekommen, bieten sich vor allem die Mailverteiler der GWK (http://www.gwk.udk-berlin.de/aktuelles/gwk-verteiler/) und des Medienhauses (http://entropie.digital.udk-berlin.de/wiki/Mailinglisten) an.

dem

Asta

Text: Claudia Dorfmüller

SemesterticketRückzahlungen

Durch massiven Ausfall von Zügen bei der S-Bahn im letzten Jahr, kam es zu erheblichen Einschränkungen im Nahverkehr. Nachdem Stammkunden, d.h. Abokunden, dafür entschädigt wurden und eine Monatskarte nicht bezahlen mussten, war eigentlich klar, dass auch Studierenden, in ihrer Gesamtzahl größter Kunde der S-Bahn und durch das Semesterticket mit Abokunden vergleichbar, Entschädigungen zustehen. Eine erste Rückzahlung wurde im Mai allen Studierenden in Form von Verrechnungsschecks über 26,42 Euro zugeschickt, das entspricht einem Sechstel des Ticketpreises. Eine weitere Entschädigung über zwei Sechstel wurde mit der Rückmeldung zum Wintersemester 2010/11 verrechnet. Diesen Rückzahlungen gingen lange Verhandlungen zwischen S-Bahn und den Allgemeinen Studierendenausschüssen voraus. Der AStA einer Universität vertritt als Kunde die Studierenden der jeweiligen Uni und ist damit Vertragspartner bei der S-Bahn für das Semesterticket. Das größte Problem bei den Rückzahlungen waren die Organisation und der finanzielle Aufwand; über einen langen Zeitraum war nicht klar, für was und mit wieviel Geld die

S-Bahn dafür aufkommen würde. Deswegen bestand große Planungsunsicherheit. Nach weiteren Verhandlungen wurde dann die letzte Möglichkeit umgesetzt: von der S-Bahn wurden Blankoschecks gedruckt und die Hochschulverwaltungen fügten die Namen der Studierenden ein und verschickten die Briefe. Die S-Bahn kam für die Kosten auf und auch der Datenschutz konnte gewährleistet werden. Auch für die zweite Rückzahlung trat man in langwierige Verhandlungen und man entschied sich, die Rückzahlung mit der Rückmeldung zu verrechnen. Spannend wird es im nächsten Jahr, wenn die Verhandlungen für einen neuen Semesterticketvertrag anstehen. Es bleibt abzuwarten, wie die Preisvorstellungen seitens der S-Bahn aussehen, nach diesen Entschädigungen aussehen.

EIGENART

universitäres

Und noch ein Hinweis: es besteht die Möglichkeit sich von dem Semesterticketbeitrag befreien zu lassen, wenn man sich in einer schwierigen finanziellen Situation befindet. Die Bedingungen und den Antrag auf Befreiung findet ihr auf der AStA-Homepage www.asta-udk-berlin.de


aus

dem

Auszeichnung für die eigenart

Beim Pro Campus-Presse Award 2009 wählte die Jury die eigenart zum zweitbesten deutschsprachigen Hochschulmagazin! Mit der Auszeichnung werden herausragende journalistische Leistungen studentischer Hochschulredaktionen honoriert. Diesesmal gab es insgesamt 41 Bewerber aus den Ländern Deutschland, Österreich und Schweiz. Zur Bewertung lag den Juroren die Ausgabe vom Juli 2009 vor, in der wir uns mit dem Thema „Geschwindigkeit“ auseinander setzten. Die Redaktion führten Sonja Peteranderl und Claudia Dorfmüller – dass wir mit dem Magazin einen solchen Erfolg verbuchen können ist das gemeinschaftliche Ergebnis der vielen Autoren und Autorinnen, die mit ihren künstlerischen und inhaltlichen Beiträgen die eigenart zu dem machen, was sie ist.

Asta AStA Filmförderung auf Leinwand

Am 01. Juli 2010 fand der erste AStA Filmabend in der Hardenbergstraße 33 statt. Gezeigt wurden Filme, die der AStA mit einer Projektförderung unterstützt hat. Qcine trug ebenfalls Filme bei, die innerhalb deren Förderung entstanden sind. Bei Grill und Leinwand trafen sich Filmemacher und Interessierte und der Ruinenhof im Garten wurde zum kurzweiligen Ort des Austauschs. Die Freie Klasse hatte ihr Riesentrampolin aufgebaut. Und auch die GWK verlegte den Pausenhof, der jede Woche im Café Mittelachse stattfindet, in den Garten. Das Screening begann kurz nach Sonnenuntergang und unter freiem Himmel konnten sich Kurz- und Langfilme, Dokumentarisches und Fiktionales angesehen werden.

Pfändung bei HamburgerKunststudierenden

Berlin ist eines der Bundesländer, in dem 2007 eine Entscheidung der Regierung gegen Studiengebühren gefallen ist. Hamburg allerdings sollte zahlen. Die Studierenden der Hochschule für bildende Kunst Hamburg (HfbK) riefen 2007 zum Boykott der allgmeinen Studiengebühren auf und wurden teilweise zwangsexmatrikuliert – so forderte es das von der CDU beschlossene Gesetz. Tatsächlich sind die Studierenden nicht geflogen: ab der folgenden Schwarz-Grün Regierung konnten Studiengebühren zinslos gestundet werden und sollten zu einem späteren Zeitpunkt abbezahlt werden können. Das klingt zwar besser, die Forderung der Studierenden aber lautet „Studiengebühren abschaffen“ und deswegen gilt die Möglichkeit der Stundung und die damit verbundene Verschuldung nicht als Lösung. Nach einer Meldung des AStA der HfbK vom 29. Juni 2010 heißt es nun: „Um die konfliktreichen Fälle loszuwerden, über-

mittelte die HfbK schließlich Ende 2009 die Daten der zahlungsunwilligen Studierenden zur Vollstreckung an die Kasse Hamburg.“ Das heißt, dass nun etwa 50 Studierenden die Pfändung ihres Eigentums bevor steht. Bankkonten wurden gesperrt, Vollstreckungsbeamten suchten HfbKler in ihren Wohnungen auf, um ausstehende Studiengebühren einzutreiben. Um die Zwangsvollstreckung auf offiziellem Wege abzuwenden bleibt betroffenen Studierenden jetzt noch die Möglichkeit, eine eidesstattliche Versicherung abzugeben, die der Kasse Hamburg zusichern soll, dass kein verwertbares Vermögen vorhanden ist. Die HfbKler werden weiterhin Widerstand leisten. Denn dass es klappen kann die Studiengebühren wieder zu kippen, zeigt sich an den Bundesländern Hessen und Saarland, die seit Wintersemester 2008 bzw. Sommersemester 2010 keine Studiengebühren mehr erheben. (Mehr Infos zum Boykott in Hamburg: http://www.hfbk.de/)

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The performance Wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt was presented at Beuys’ first solo exhibition in a private gallery in New York City in November 1965. From the gallery exterior, visitors witnessed Beuys seated in the gallery window, as if in a display case, his face covered in honey and gold leaf. An iron slab was attached to his boot. When he walked, it made a very loud sound, in contrast to his calm voice. Critics described the performance as „a new Mona Lisa of the 20th century“; indeed, this image remains iconic: it stays burned on your retina. In 2008, I developed the performance How to explain pictures to a dead fish for an arts festival in Belgium. The reason for working with a Joseph Beuys performance was very simple: the image of his performance Wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt had left a lasting impression on me. For the performance, I attended the Museum of Fine Arts in Brussels as a regular visitor while holding a huge fish in my arms. My face was covered with silver leaf, a very thin and delicate material. The fish I carried in my hands was 65cm in length and weighed 5 kg. I used the fish as a medium to project my own thoughts and images. While carefully inspecting the paintings in the museum, I mumbled, in low tones, the explanation and possible intention of the artwork to the fish. The Hare becomes a Fish

As a young student at the University of Fine Arts I was intrigued by conceptual art. I remember visiting an exhibition and Invisible concepts

EIGENART

not understanding anything, until I read the explanation. By explaining the pictures to the fish I tried to explain them to myself. The public did not understand my words, as they were mumbled almost silently. The whole performance is taking place between the fish, the artworks, the public and myself. Before starting to develop my idea I researched Beuys’ performance. It was intimidating to see the extensive material that already existed. It is something artists today have to accept: what is the point of doing something that has been done? What difference does it make to you and the world? But there is one thing to remember: everything is happening in its own time in history. Knowing and utilizing art history is essential when making art today. At one point though, I stopped researching Beuys’ performance. I wanted to give myself the freedom to think for myself, and to find out what was important for me in this work. I tried to stay as loyal to myself as to Beuys. Working with the Arts

An examination of “Beuys’ hare” nowadays Text & Performance: Meggy Rustamova

Meggy Rustamova is a Master student from the University of Fine Arts in Ghent, Belgium. She has been studying with Prof. Johan Lorbeer at the UdK for the summer semester 2010. Her work focuses on performance art, video, mixed media and drawings.

The performance investigates the power of artworks in the past by bringing them to life in the present. This relationship between the present and the past is very important. For me, it is obligatory to know art history as a young artist in the 21st century. Making art is always a dialogue between the past, the present and the future. Through this interaction you are able to make a statement in the moment. Connecting past, present, future

projekte ii


Mitya Churikov

Im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit verliert nach Walter Benjamin ein Gemälde, dass nun im Vierfarbendruck immer wieder Versuche der Wiederbelebung über sich ergehen lassen muss, seine Aura. Doch alles, was verloren geht, kann in den meisten Fällen auch wieder ersetzt werden. Nicht exakt vielleicht, aber Abweichung ist nicht uninteressant. Damit die Beschäftigung mit der unendlichen Geschichte der Malerei außerhalb des Museums nicht zum auralosen Bilderglotzen wird, muss aus der Reproduktion ein Original werden. Mitya Churikov studierte von 2004-2005 an der Kunstakademie in Kiew und begann ein Jahr darauf sein Studium der bildenden Kunst an der UdK. Links „Zwischenfall” / Rechts „Romulus und Remus“

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Woman without Men Videoinstallation und Kinofilm von Shirin Neshat Text: Alicja Wawryniuk

Im Juli 2010 wird der erste Spielfilm der Künstlerin Shirin Neshat im Kino zu sehen sein. Bereits 2008 stellte sie eine Videoinstallation aus, die der direkte Vorgänger des Films ist. Film und Installation basieren auf dem Roman Woman Without Men der iranischen Schriftstellerin Shahrnush Parsipur, der seit seiner Veröffentlichung im Jahr 1989 im Iran verboten ist. Die Szenen spielen vor dem Hintergrund der politischen Ereignisse von 1953, als der Schah im Iran mit Hife des britischen Geheimdienstes und der CIA die Macht ergriff und den demokratisch gewählten Mossadegh putschte.

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Sowohl die Installation als auch der Kinofilm handelt von fünf bzw. vier Frauen verschiedenen Alters, die aus unterschiedlichen sozialen Schichten kommen. Auf bestimmten Etappen ihres Lebens merken sie, dass sie darin etwas ändern müssen. Sie verlassen die Räume, in denen sie gelebt haben und machen sich auf die Suche nach etwas Neuem und Unbekanntem. Sie finden alle – jede Frau auf ihre eigene Art und Weise – einen Zugang zu einem Obstgarten. An diesem Ort des Exils und der Zuflucht, begegnen sich die Frauen und können ihre Vorstellung von Unabhängigkeit leben. Die fünf Räume der Videoinstallation Women without Men, die letztes Jahr im National Museum of Contemporary Art in Athen zu sehen waren, sind abgedunkelt. Der Besucher kann sich frei und beliebig durch die Räume bewegen. Er kann entscheiden, wann er den einen Raum verlässt und den anderen betritt, und wie lange er sich darin aufhält. Der Betrachter kann sich die in Schleife laufende Installation einmal oder mehrmals ansehen und seine Position gegenüber dem Video frei wählen und somit die Zusammenhänge zwischen den Geschichten selbst zusammenbauen. Festgelegte Handlung ersetzt Interaktion

Anders ist es im Kinosaal. Den Film sieht der Zuschauer 90 Minuten lang von einem bestimmten Platz aus. Er hat keine Möglichkeit, zwischen den Räumen und den Szenen zu jonglieren, denn die Handlung ist bereits festgelegt. Konnte der Betrachter in der Installation die Interaktion zwischen den Frauen und die Zusammenhänge der Geschichten selbst festlegen, sind diese im Film schon vorbestimmt. In der Installation hat jede Frau ihre eigene Geschichte. Die Frauen lösen sich zwar von ihren ursprünglichen Orten innerhalb der Installation, das Treffen untereinander wird aber nur schwach angedeutet. Die Szenen und die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Geschichten benötigen einer öfteren Anschauung, um sie zu verstehen. Im Film verflechten sich die Geschichten aus den Installationen schließlich dadurch, dass die Frauen alle zu dem Garten finden und so eine logische Ganzheit bilden. Dabei benutzt Shirin Neshat sowohl für die Installationen als auch für den Kinofilm oft die gleichen Bilder und die gleichen Einstellungen. Warum der Schritt von der Installation zum Kinofilm trotzdem wichtig war, erläutert sie in einem FAZ-Interview: „Ich hatte immer das Gefühl, die Arbeit, die ich sowieso schon in meinen Installationen mache, hier noch zu steigern und zu erweitern. Ich habe nie versucht, das konventionelle Kino einfach nachzuäffen. Julien Schnabel und Matthew Barney waren da sicher heimliche Vorbilder für mich. Ich wollte meine eigene Sprache finden, die Balance zwischen Erzählen und Bilder-machen, ich wollte auch die Herausforderung bestehen, dass mir ein Film gelingt, in dem auch meine Mutter sich nicht langweilen würde. Also Kunst zugänglich zu machen, nicht irgendetwas zu fabrizieren, dass nur exklusiv für sehr gebildete Leute verständlich sein würde. Und letztendlich glaubt die Aktivistin in mir auch an die Kraft der Gemeinschaft. Eliten und elitäre Kunst interessieren mich überhaupt nicht. Aber ich glaube natürlich auch an die Kraft der Kunst. Das heißt an die Kraft des Rätselhaften, der Phantasie, des Komplexen.“ Von der Kunst zur Popkultur

EIGENART

Shirin Neshat, 1957 im Iran geboren, veröffentlichte 1993 die Fotoserie Woman of Allah, auf der verhüllte Frauen zu sehen sind. Die Körperteile, die vom Tschador nicht verhüllt werden — also Hände, Füße, Gesicht —, sind mit Texten auf Farsi beschriftet. Immer wieder widmet sich Neshat, die den Iran verließ, um in den USA Kunst zu studieren, den Themen Identität, die Rolle der Frau und die Geschichte Irans. Die Suche nach der Identität bearbeitet Neshat unter anderem in der Installation Shadow under the Web von 1997, wo die Künstlerin sich selbst darstellt. Als eine moslemische Frau, in einen schwarzen Tschador umhüllt, rennt sie durch die Straßen einer Großstadt und betritt kalte und graue Häuser, die für sie fremd wirken. Später schuf sie Installationen auf Doppelbildschirmen, die immer als Kontrast gegenüber gestellt wurden. Die Welt bei Neshat wird in zwei Teile gespalten: männlich und weiblich, Innen und Außen, verschleiert und offen. Die Gegensätze spitzen die Aussage der jeweiligen Geschichten zu. So zum Beispiel in der Installation Turbulent von 1998: Ein Mann singt ein traditionelles Liebeslied vor einem Publikum im Saal, während auf dem anderen Bildschirm zu sehen ist, wie eine Frau ihre frei zusammengesetzten Töne in einem leeren Raum ausstößt. Den Geschlechtern steht der öffentliche Raum nicht gleichberechtigt zur Verfügung und ist Teil der alltäglichen Trennung von Mann und Frau im Iran. In der fünfteiligen Installationsreihe Women without Men von 2008 greift Shirin Neshat diese Trennung wieder auf — diesesmal entscheiden sich die Frauen aber bewusst dafür.

projekte ii


Taempl

Verschlossene T체ren. Tempelw채chter in Alarmbereitschaft. Oder sind das kost체mierte Halloweenrabauken? Die Bad Boys der Hollywoodindustrie versperren den Zutritt. Aber Zutritt zu was? Welcher Schatz mag gehoben werden, sollte man den Endgegner im Kampfe besiegen? Die beiden Abbildungen sind Teil einer Installation aus vier Collagen und einer Videoprojektion;

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Constantin Hartenstein

sie beobachtet eine Hollywoodwelt, die sich zwischen Kulisse und wahrhafter Illusion bewegt. Constantin Hartenstein studierte von 2006-2009 an der UdK Experimentelle Mediengestaltung und schlieĂ&#x;t dieses Jahr seinen MeisterschĂźler bei Candice Breitz an der HBK Braunschweig ab. Eine Vorschau dieser und anderer Arbeiten unter www.constantinhartenstein.com

EIGENART

finale


Fakultätsübergreifendes Orchester an der UdK

Zukunftspreis Kommunikation

Spielt ihr ein Orchesterinstrument und habt schon immer Lust gehabt in einem Orchester mitzuspielen? Ab dem Wintersemester 2010/2011 wird es dazu die Möglichkeit geben! Im Künstlerorchester der Universität der Künste Berlin können Studierende aus allen Fakultäten ihre Instrumente zum Klingen bringen. Im Mittelpunkt der Proben werden jüdische Komponisten des 20. Jahrhunderts stehen. Das Orchester wird sich immer dienstags von 19.0021.30Uhr in der Lietzenburgerstraße 45 in Raum 103 treffen. Bei Interesse geht einfach zur ersten Probe am 20.10.2010 oder meldet euch schon vorher für Noten und weitere Informationen bei Lioba Shin

Wie werden wir kommunizieren? Im Mittelpunkt des fünften Zukunftspreis Kommunikation, der am 3. November 2010 verliehen wird, steht die Fragestellung: Wie kann der Mensch die Kommunikationsmöglichkeiten der Zukunft sinnvoll nutzen? Als Wettbewerbsbeiträge können innovative Konzepte, futuristische Visionen und Erfindungen sowie Analysen der Kommunikationszukunft bis zum 01. September 2010 eingesendet werden. Für die ersten drei Gewinner gibt es Preisgelder im Gesamtwert von 10.000 Euro.

liobashin@googlemail.com

termine und infos

Mehr Infos: www.zukunftspreis-kommunikation.de

Portal für zivilgesellschaftliches Engagement

Internationales Festival für elektronische Kunst: ISEA

Der Greif: Magazin für Fotografie

Bürgerinitiativen, NGO‘s und engagierte Einzelpersonen gestalten unsere Gesellschaft und machen auf das aufmerksam, was in Politik und Wirtschaft oft untergeht. Um diesen für ihre politischen, sozialen, ökologischen Themen eine Plattform zu geben richtete die tageszeitung das Portal bewegung.taz.de ein. Dort können sich Initiativen vorstellen, ihre Termine veröffentlichen und so Interessen kommunizieren und bündeln. Es gibt eine Terminübersicht mit anstehenden Treffen, Demonstrationen, Vorträgen, Informations- und Kulturveranstaltungen. Außerdem soll ein alternatives Adressbuch entstehen, in dem Läden und Treffpunkte jenseits des Mainstreamkonsums empfohlen werden.

Vom 20.-29. August 2010 findet erstmals in Deutschland das International Sympsosium on Electronic Arts in Deutschland statt. Auf dem in drei Teile gegliederten Programm stehen ein Performance- und Workshopwochenende, die ISEA-Konferenz, zu der Spezialisten der Medienkunst und -theorie eingeladen sind, die Ausstellungen TRUST und die E-Culture Fair. Die ISEA ist Teil des Projekts Kulturhauptstadt Europa Ruhr.2010 und findet in Dortmund, Essen und Duisburg statt. Gezeigt werden die aktuellen Entwicklungen der Medienkunst aus aller Welt: Im Austausch mit der lokalen kreativen Szene stellen über einhundert Teilnehmer_innen die neuesten Tendenzen der zeitgenössischen Kunst und digitalen Kultur vor.

2008 als regionales Projekt von zwei Studenten am Ammersee gegründet versteht sich Der Greif als analoger Gegenentwurf zum digitalen Bilderrausch. Auf Zeitungspapier gedruckt wird das, was normalerweise in Ordnern und Unterordnern auf Festplatten ungesehen gespeichert bleibt. Ästhetische und inhaltliche Impulse sollen gesetzt werden durch Fotografie, Text und Layout – das Ziel ist das Gesamtkunstwerk Der Greif. Darüber hinaus steht das sich mit jedem Heft vergrößernde Netzwerk im Mittelpunkt, um Austausch und Folgeprojekte anzustoßen. Für den Dezember ist eine weitere Ausgabe geplant und Einsendungen dafür sind herzlich willkommen.

Mehr Infos: http://bewegung.taz.de/

Mehr Infos: www.dergreif-online.de Mehr Infos: www.isea2010ruhr.org/

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Johannes Arndt, Sadek Asseily, Anja Bodanowitz, Johanna Bose, Mitya Churikov, Claudia Dorfmüller, Freie Klasse, Melanie Freier, Constantin Hartenstein, Julia Hertäg, Rafael Jacobo, Clemens Jahn, Marie Jeschke, Thalia de Jong, Karoline Kreissl, Markues, Meggy Rustamova, Olaf Schäfer, Cornelius Stiegler, Hannes K. Stimmann, Elisheva Taylor, Alicja Wawryniuk

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Claudia Dorfmüller, Stuart Braun

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Die eigenart ist das AStA-Studierendenmagazin der Universität der Künste Berlin und erscheint einmal im Semester. Veröffentlichungen stellen die persönliche Meinung des Verfassers dar. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion.

ISSN 1869-8956


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