Leseprobe »Max Daetwyler – Der Friedensapostel«

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»Ja, Sie sind ein Vorkämpfer des Friedens. Mein ­Streben geht in die gleiche Richtung […] Wir bemühen uns ­bei­de in demselben Kampf, jeder an seinem Platz.« Albert Schweitzer, Friedensnobelpreis 1952

»Für mich bleibt […] er einer der wenigen großen Schwei­ zer des Jahrhunderts, ein Visionär von beeindruckendem persönlichem Mut und tiefer menschlicher Klugheit.« Jean Ziegler, UNO-Sonderberichterstatter

»Max Daetwyler erfüllte ›einen göttlichen Auftrag‹ und lebte deshalb eine Kompromißlosigkeit, wie wir sie von mittelalterlichen Mystikern kennen.« Ruth Dreifuss, Alt-Bundesrätin

Stephan Bosch

Max Daetwyler Der Friedensapostel

Krieg und Gewaltherrschaft kosteten im 20. Jahrhundert über 160 Millionen Menschen das Leben. In der Schweiz war es Max Daetwyler (1886 –1976), ein kleiner Mann mit Prophetenbart und weißer Friedensfahne, der sich sechs Jahrzehnte lang gegen das große Töten stemmte. Anstatt ein Leben in den vorgespurten Bahnen einer bürgerli­ chen Existenz zu führen, setzte er sich Anfeindungen und Verfolgungen durch die Staatsorgane bis hin zu Zwangs­ einweisungen in die Psychiatrie aus. Das alles nahm er in Kauf, weil er von einer großen Vision beseelt war: Daß es einem einzelnen Menschen gelingen könnte, die Ächtung des Kriegs und dessen Abschaffung herbeizuführen.

Stephan Bosch

Stephan Bosch, 1947, studierte Germanistik und Geschich­ te. Er arbeitete als Nachrichtenchef und Sportreporter für verschiedene Zeitungen und Magazine und war meh­rere Jahre als Korrespondent in New York tätig. Bosch lebt heute als freier Autor in Zürich und Irland.

Max Daetwyler Der Friedensapostel Mit der weißen Fahne um die Welt

Am 5. August 1914 kam es auf dem Kasernenhof im schweizerischen Frauenfeld zu einem ungeheuerli­chen Vorfall: Der Füsilier Max Daetwyler verweigerte beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs den Fahneneid. Mit die­ ser mutigen Tat begann seine lebenslange Mission für den Weltfrieden. Die weiße Friedensfahne geschultert, berei­ ste der Ostschweizer den halben Erdball und predigte unter anderem in Berlin, Moskau, Washington und Kairo seine große Idee der Menschenverbrüderung. Das brachte ihn mehr als einmal in Teufels Küche; doch nichts konn­ te seinen Willen beugen, für die Ächtung des Kriegs zu wirken. Daet­wyler anerkannte nur eine einzige morali­ sche Instanz: die Stimme seines Gewissens. Nur wenige Menschen sind bereit, ihr ganzes Leben ei­ nem Ideal unterzuordnen. Verzweifelt war der Friedens­­ apo­stel nie, denn er wappnete sich mit Gottvertrauen und Mutterwitz, war schlagfertig und humorvoll. Max Daet­ wyler stellt ein leuchtendes Vorbild für all diejenigen dar, die auf die Stimme des Gewissens vertrauen und unbeirr­ bar ihren eigenen Weg gehen. Er ist eine Symbolfigur ge­blieben, die für das Gute steht. In diesem Sinn ist sein L­eben und sein Wir­ken nicht an eine Epoche gebunden: Seine Botschaft verdient es, auch in unseren Tagen ge­ hört zu werden.

ISBN: 978-3-907625-33-0

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5.11.2007 11:34:30 Uhr


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