Masterthesis SS2022 (p.2)

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4.1. Technischer Hintergrund

Das primäre Mittel für die Erstellung des Prototyps sind Daten der Open Street Maps. Um die Plattform nutzen zu können, muss eine Verbindung zum Apache HTTP-Server und zur MySQL-Datenbank hergestellt werden. Für die Durchführung wurde XAMPP heruntergeladen und verwendet. Mit XAMPP kann ein Apache-Webserver in der MySQL-Datenbank installiert und konfiguriert werden. Zum Schreiben des Codes wurde der Code-Editor „Visual Studio Code“ verwendet.

Nachfolgend sind einige grundlegende Informationen hinsichtlich der Zahlen dieser Arbeit aufgelistet:

ca.700 Zeilen wurden von Grund auf neu geschrieben

6 zusätzliche Pakete wurden installiert (2 Leaflet Plugins, Bootstrap, GraphHopper usw.)

ca.20 Dateien des gesamten Codes wurde von der Verfasserin geschrieben

10-15 wesentliche Javascript-Funktionen wurden programmiert

Für die weitere Entwicklung der Plattform ist der Einsatz des Frameworks “React” angedacht, um eine Funktionalität der zusätzlichen Eigenschaften effektiver zu gewährleisten.

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4. Prototyp

4.1.1. Open Street Maps

Eigenschaften

OpenStreetMap (OSM) ist ein freizugängliches, kostenloses Projekt, das frei verfügbare Geodaten vereinigt, strukturiert und in einer Datenbank für jedermann nutzbar ablegt (Open Data). Diese Daten unterliegen der Open Database License welche eine kostenlose Lizenz ist. Kernstück des Projekts ist eine öffentlich zugängliche Datenbank aller bereitgestellten Geodaten. Im Juli 2004 wurde das OpenStreetMap-Projekt von Steve Coast in London gestartet. Inzwischen arbeiten Freiwillige aus zahlreichen Ländern sowohl an der Softwareentwicklung als auch an der Erfassung und Verarbeitung der gesammelten Geodaten.

Jedem gerenderten Element werden Attribute, sogenannte Tags, zugeordnet. Nur das Tag macht deutlich, ob eine bestimmte Linie einen Feldweg, eine Bahnstrecke, einen Zaun oder einen Teil einer Landesgrenze darstellt. Die Zeichenwerkzeuge sind in allen Fällen gleich. Jedes neu hinzugefügte und gezeichnete Element muss “getaggt” werden. Tags können manuell eingegeben oder aus einer vom Editor bereitgestellten Vorlage gesetzt werden.

Die wichtigsten Werte eines Tags sind der Schlüssel (key) und der Wert (value), und Beziehungen werden in der Literatur durch Gleichheitszeichen dargestellt. Arten von Straßen und Wegen zum Beispiel werden mit dem Schlüssel „highway“ angegeben. Der Wert verrät im Detail, ob es sich bei dem Objekt um eine Autobahn (highway=motorway) oder einen Feldweg (highway=track) handelt. Die wichtigsten Attribute sind die Kategorie des Objekts (z. B. highway=residential) und falls vorhanden der Straßenname (name=Schillerstraße), welcher für die Verwendung der Suchfunktion essenziell ist.

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4.1.2. Ressourcen und Programmiersprachen

XAMPP muss heruntergeladen und installiert werden, um die Funktionen des Prototyps nutzen zu können. Danach müssen zwei Server gestartet werden: “MySQL Databank” und “Apache Web Server”

SQL ist eine Sprache, die in der Entwicklung des Prototyps genutzt wurde, um die Verbindung zwischen den Funktionen (geschriebenen in php) und der Datebnak.

php wurde angewendet, um sowohl die aus den JavaScript gezogenen Werte in die MySQL Datenbank zu laden, als auch die dort geladenen Daten wieder zu verwenden.

Bei der Erstellung des Prototyps sind unterschiedliche Javascript Bibliothecken verwendet: Leaflet und deren Plug-ins: Leaflet.Draw und Leaflet.Routing.Machine & Graphhopper Die Bibliothek ist dafür entwickelt, um mit OpenStreetMaps Daten arbeiten zu können. Plug-ins sind für Verwirklichung der Innovativität eingesetzt, damit Benutzer ausschließlich im Straßenbereich eine Strecke eingeben können.

Chart.js ist die Bibliothek, die für den Statistikbereich beenötigt ist.

jQuery ist dafür angewendet, um dynamische Inhalte für Benutzer zu entwickeln - z.B. Like / Dislike Funktion.

Abb.26-28 Logos von Javascript-Bibliotheken

css wurde benutzt, um das Design des Prototyps zu verbessern. Zu diesem Zweck ist ebenso die Bootstrap Bibliothek geladen, um den FrontEnd strukturiert zu gestalten.

html ist der klassische Code, um Inhalt des Prototyps zu strukturieren sowie sämtliche Werte und Buttons mit Javascript zu verknüpfen.

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In der folgenden Abbildung ist sogennante ‘User Journey’ schematisch dargestellt. Benutzer beginnen auf der Startseite und dann gehen die abgebildeten Schritte weiter bis zum Statistikbereich. In der Mitte ist die Struktur der Datenbank wiedergegeben. Insgesamt sind 4 Tabellen erstellt. Neben den Schritten, die als farbige Kästchen erscheinen, sind Ausschnitte aus dem Code in einer verkürzten Form aufgeschrieben. Die Ausschnitte weisen auf die Funktionen auf, die im Hintergrund nach dem Ausführen dieser Funktionen laufen.

Auf der nächsten Seiten ist der Code für zwei Funktionen komplett aufgeschrieben. Die erste Funktion zeigt, wie die Zeichnen-Funktion geschrieben ist und wie die Daten aus der Funktion an den Backend geschickt werden.

Zweite Funktion teilweise zeigt, wie die Like / Dislike Funktion aufgebaut ist. Und dritte, die die Größe des Kreises und Farbe der Linie sich verändert, je nachdem welche Einträge von Benutzern kommen.

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Abb.29 Technischer Hindergrund

var mymap; var lyrOSM; var fgpDrawnItems; var coordinat = [];

$(document).ready(function () { mymap = L.map(“mapdiv”, { center: [50.772293, 6.085396], zoom: 15 });

lyrOSM = L.tileLayer(“http://{s}.tile.osm.org/{z}/{x}/{y}.png”);

// FeatureGroup is to store editable layers

var drawnItems = new L.FeatureGroup(); mymap.addLayer(drawnItems);

var drawControl = new L.Control.Draw({

draw: {

polygon: false, circle: false, rectangle: false, marker: false, },

edit: {

featureGroup: drawnItems, }, });

mymap.addControl(drawControl);

mymap.addLayer(lyrOSM);

fgpDrawnItems = new L.FeatureGroup(); fgpDrawnItems.addTo(mymap);

mymap.on(“draw:created”, function (e) { fgpDrawnItems.addLayer(e.layer); coordinat = JSON.stringify(e.layer.toGeoJSON()); return coordinat;

$(“#submit”).click(function () { $.ajax({

url: “db_operator/coordinat_data.php”, method: “POST”, data: { action: “insert”, coordinat: coordinat },

success: function (data) {},

var address = “Adresse nicht vollständig”; $.ajax({

url: “db_operator/prepro_data.php”, method: “POST”, data: { action: “insert”, address: address },

success: function (data) {},

41
});
});
}); }); }); Funktion 1

makepfeil();

function makepfeil() { var pfeil_db = []; var pfeil_negativ = [];

$.ajax({

url: “db_operator/pfeil_data.php”, method: “POST”, data: { action: “fetch” },

dataType: “JSON”, success: function (data) {

for (var c = 0; c < data.length; c++) { pfeil_db.push(data[c].pfeil); pfeil_negativ.push(data[c].pfeil_negativ); }

$(“#pfeil_oben”).empty();

$(“#pfeil_oben”).append(pfeil_db);

$(“#pfeil_neg”).empty();

$(“#pfeil_neg”).append(pfeil_negativ);

$(“#pfeil”).click(function () { var pfeil = 1;

$.ajax({

url: “db_operator/pfeil_data.php”, method: “POST”,

data: { action: “insert”, pfeil: pfeil },

success: function (data) { makepfeil();

$(“#pfeil_negativ”).click(function () { var pfeil_negativ = 1;

$.ajax({

url: “db_operator/pfeil_negativ.php”, method: “POST”, data: { action: “insert”, pfeil_negativ: pfeil_negativ },

success: function (data) { makepfeil();

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}, });
}, }); });
}, }); }); }; Funktion 2

makechart();

var id = [];

var avg = [];

var coordinat = [];

var filter = [];

var pfeil_increase = [];

var pfeil_decrease = [];

function makechart() {

var mymap;

var lyrOSM;

var fgpDrawnItems;

var latLong = [];

mymap = L.map(“mapdiv”, { center: [50.772293, 6.085396],

zoom: 13, });

lyrOSM = L.tileLayer(“http://{s}.tile.osm.org/{z}/{x}/{y}.png”);

// FeatureGroup is to store editable layers

var drawnItems = new L.FeatureGroup(); mymap.addLayer(drawnItems);

mymap.addLayer(lyrOSM);

fgpDrawnItems = new L.FeatureGroup(); fgpDrawnItems.addTo(mymap); $.ajax({

url: “db_operator/avg_data.php”, method: “POST”, data: { action: “fetch” }, dataType: “JSON”, success: function (data) { for (var y = 0; y < data.length; y++) { id.push(data[y].id); avg.push(data[y].avg);

coordinat.push(data[y].coordinat);

pfeil_increase.push(data[y].pfeil); pfeil_decrease.push(data[y].pfeil_negativ);

s = JSON.stringify(coordinat[y]);

s = s

.replace(/\\n/g, “\\n”)

.replace(/\\’/g, “\\’”)

.replace(/\\”/g, ‘\\”’)

.replace(/\\&/g, “\\&”)

.replace(/\\r/g, “\\r”)

.replace(/\\t/g, “\\t”)

.replace(/\\b/g, “\\b”)

.replace(/\\f/g, “\\f”);

s = s.replace(/[\u0000-\u0019]+/g, “”);

s = JSON.parse(s);

coordinating = JSON.parse(s);

filter[y] = coordinating.coordinates;

window[“pfeil_increase” + y] = pfeil_increase[y];

window[“pfeil_decrease” + y] = pfeil_decrease[y]; Funktion

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3

if (

parseInt(window[“pfeil_increase” + y]) != 0 || parseInt(window[“pfeil_decrease” + y]) != 0 ) {

window[“radius” + y] = parseInt(window[“pfeil_increase” + y]) * 10parseInt(window[“pfeil_decrease” + y]) * 10; } else { window[“radius” + y] = 0; }

if (avg[y] >= 0 && avg[y] < 10) { window[“color” + y] = “#2F8BBA”; }

if (avg[y] >= 10 && avg[y] < 20) { window[“color” + y] = “#4AA0C3”; }

if (avg[y] >= 20 && avg[y] < 30) { window[“color” + y] = “#65B5CD”; }

if (avg[y] >= 30 && avg[y] < 40) { window[“color” + y] = “#80CBD7”; }

if (avg[y] >= 40 && avg[y] < 50) { window[“color” + y] = “#9BE0E0”; }

if (avg[y] >= 50 && avg[y] < 60) { window[“color” + y] = “#F5BB97”; }

if (avg[y] >= 60 && avg[y] < 70) { window[“color” + y] = “#E89D8B”; }

if (avg[y] >= 70 && avg[y] < 80) { window[“color” + y] = “#DB7F80”; }

if (avg[y] >= 80 && avg[y] < 90) { window[“color” + y] = “#CE6175”; }

if (avg[y] >= 90 && avg[y] <= 100) { window[“color” + y] = “#C14369”; }

if (filter[0]) { for (var m = 0; m < filter[0].length; m++) { latLong.push([filter[0][m].lat, filter[0][m].lng]); polyline = L.polyline(latLong, { color: color0, }).addTo(mymap); var circle = L.circleMarker([filter[0][0].lat, filter[0][0].lng], { color: “blue”, radius: radius0, }).addTo(mymap);

circle.on(“click”, function (e) { document.cookie = id[0];

window.location.href = “./display.php?id=” + id[0]; });

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}
} } Funktion 3

Das Prototypkonzept ist in der folgenden Abbildung schematisch dargestellt. Die Hauptidee besteht darin, eine Route auf den Straßenbereich der Karte zu zeichnen, damit diese Route in Bezug auf die Fahrradverwendbarkeit bewertet werden kann. Das Konzept zielt darauf ab, die Stadtnutzung und die Nutzbarkeit des Fahrrads aus der Perspektive eines Radfahrers zu beschreiben, sodass schnell ersichtlich wird, wo Herausforderungen liegen und wo Verbesserungen erforderlich sind.

Abb.30 Konzept der Plattforn allgemein

Abb.31 Berechnung der Fahrradfreundlichkeit

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4.2. Konzept

4.2.1. Entwicklung des Konzepts

Das ursprüngliche Konzept der Plattform basierte auf kommunalen und gleichzeitig manuell von Bürgerinnen und Bürgern eingegebenen Daten. Aus Stadtdaten soll nach bestimmten Kriterien ein Fahrradfreundlichkeitswert für eine ausgewählte Straße errechnet werden. Andererseits bestand für die Bürger die Möglichkeit, anhand ihrer subjektiven Wahrnehmung einen Wert für die Fahrradfreundlichkeit der gewählten Route selbst einzugeben.

Die Idee war, den Wert der Stadt mit dem subjektiven Wert zu vergleichen und daraus relevante Schlussfolgerungen für die Planung zu ziehen.

Städtische Daten sollten verarbeitet werden, indem sie in vier Kategorien unterteilt werden. Folgende vier Kategorien werden in die Entwicklung einbezogen: Flächennutzung, Lärm, ÖPNV und Gelände. Die resultierende Fahrradnutzbarkeit sollte für jeden Straßenabschnitt berechnet werden.

Details für jede Kategorie finden Sie unten. Lärmklasse: Je lauter die Straße, desto unangenehmer und gefährlicher ist das Fahrradfahren. Viele Autos machen die Straßen lauter und erhöhen die Chance einer Ablenkung und dies kann im Verpassen einer Ampel resultieren und erhöht somit die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls. Öffentliche Verkehrsmittel: Die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls auf einer bestimmten Straße steigt mit der Anzahl der Haltestellen, und der erhöhten Busfrequenz.

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Abb.32 Altes Konzept

Gelände: Je steiler die Straße oder das Gelände, desto anstrengender und unbequemer ist das Radfahren.

Das endgültige Konzept schließt Stadtdaten aus und baut ausschließlich auf benutzerbewerteten Möglichkeiten zur Verfeinerung des endgültigen Konzepts auf.

Das Hierarchieprinzip sollte angewendet werden, und die Benutzerfreundlichkeit des Fahrrads kann gemäß den Kategorien geändert werden, die für das aktuelle Problem wichtig sind. Nachfolgend sind zwei Berechnungsmethoden mit unterschiedlicher Reihenfolge der Kategorien dargestellt. Im ersten Bild steht die Kategorie ‘Topographie’ auf dem zweiten Platz von vieren, und daraus ergibt sich die Fahrradfreundlichkeit des ausgewiesenen Straßenabschnitt von 51 %. Grund dafür ist die bereichsweise Steilheit der betrachteten Straße. Im zweiten Bild ist die Kategorie ‘Topographie’ auf den letzten Platz gereiht und daraus resultier hierbei eine Fahrradfreundlichkeit von 70 %. Obwohl die Straße steil ist, ist der Kfz-Verkehr dieses Modells niedrig, und dadurch, dass die Lärmklasse in diesem Szenario auf dem 2. Platz steht, hat sich die Fahrradfreundlichkeit deutlich verbessert.

Im ersten Bild belegt die Kategorie „Gelände“ den zweiten von vier Plätzen und daraus resultiert eine 51 % fahrradfreundliche Abdeckung der betrachteten Straße. Grund für das Ergebnis ist die Steilheit der Straßen in einigen Bereichen. Auf dem zweiten Foto rangiert die Kategorie Gelände letzter Stelle und es ergibt sich ein 70 % radfreundliches Ergebnis. Obwohl die Straßen steil sind, ist der Fahrzeugverkehr in diesem Modell gering, die Geräuschklasse ist in diesem Szenario höhergestellt und daraus erfolgt eine erheblich verbesserte Fahrradfreundlichkeit auf demselben Abschnitt.

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Abb.33 Altes Konzept - Berechnung der Fahrradfreundlichkeit - Fall 1

Abb.34 Altes Konzept - Berechnung der Fahrradfreundlichkeit - Fall 2

48 70% 51%

4.2.2. Aufbau des Prototyps

Die Plattform ist in vier Bereichen aufgebaut: 1. “Startseite”; 2. “Info-Karte”; 3. “Meldung eintragen”; 4. “Plattform Dashboard”. Die erste sich öffnende Seite, ist die Startseite. Eine Kurzbeschreibung und Video-Tutorials werden dargestellt, um eine Hilfestellung im Umgang mit der Plattform zu bieten. Um eine Meldung einzutragen, wird der Bereich “Meldung eintragen” aufgerufen. Die in diesem Bereich eingetragen Daten, werden in der Registerkarte “Info-Karte” und “Plattform Dashboard” gespeichert. Im Diagramm unten ist zu veranschaulicht, welche Bereiche wie miteinander verknüpft sind. Im Bereich “Info-Karte” ist es möglich, alle eingetragenen Meldungen in Form von ausgefüllten Kreisen darzustellen. Zudem besteht die Möglichkeit auf einen der Kreise zu klicken, um Details zu der Meldung einzusehen und diese zu bewerten. Information hierzu werden im Bereich Statistik gespeichert, um Statistiken zu Straßen und deren Meldungen, welche am meisten zustimmende Bewertungen haben, zu erstellen. Mit anderen Worten liefert die Statistik Informationen zu den gemeldeten Problemen, welche die Bürgerinnen und Bürger beim Fahrradfahren am meisten stören. Ebenfalls werden relevante Daten und Fakten hinsichtlich der Anzahl an eingereichten Meldungen, der am meist betroffenen Straßen, und der am häufigsten erwähnten Meldungskategorien.

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Abb.35 Bereiche auf der Plattform

4.2.1.1. Bereich 1 “Startseite”

Zum aktuellen Zeitpunkt des Plattformprototypen gilt es zu sagen, dass diese nicht nutzerfreundlich und hürdenfrei aufgebaut ist. Daher gibt es Tutorials, welche Schritt für Schritt erklären wie vorgegangen werden muss, um eine Meldung einzureichen. Die Startseite dient dazu, kurze Beschreibung der einzelnen Bereiche bereitzustellen und einen Überblick über die Funktionen der Plattform zu geben. Auf der Homepage der Plattform wird ein Leitfaden bereitgestellt, wo wichtige Teil des Konzepts dargestellt sind. Zu diesen gehören die Voting-Funktion und das Zeichnen von Linien auf der Karte. Im linken Bereich der Website ist ein Navigationsbereich zu finden. Auf allen Seiten der Plattform ist dieser auf derselben Stelle eingebettet. Im Navigationsbereich sind vier Buttons zu finden: “Startseite”, “Info Karte mit Ergebnissen”, “Meldung eintragen”, “Plattform Dashboard”. Durch Betätigen der “Info Karte” oder “Meldung eintragen” Buttons, werden zusätzliche Funktionen angezeigt und zur Auswahl bereitgestellt.

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Abb.36 Startseite - Mock-up

4.2.1.2. Bereich 2

“Info Karte mit Ergebnissen”

Im zweiten Bereich der Plattform findet sich die Karte mit allen Meldungen, die von anderen Nutzern eingetragen wurden, wieder. Es werden aktuell Linien und die zugehörigen Kreise angezeigt. In der weiteren zukünftigen Entwicklung sollen die Linien erst dann angezeigt werden, wenn mit dem Cursor über einem zu der Linie zugeordneten Kreis gefahren oder auf den Kreis geklickt wird. Jede Linie bekommt eine Farbe, welche sich nach den Werten der Bürgerinnen und Bürger Bewertungen richtet. Der Bewertungsprozess wird im nachfolgenden Kapitel im Detail beschrieben. Eine weitere Funktion, welche im Info-Bereich zu Verfügung steht, ist die Voting-Funktion. Um mitzuteilen, dass eine spezifische Meldung große Bedeutung hat, gibt es die Möglichkeit alle eingetragenen Meldungen zu bewerten. Durch Aktivierung des gewünschten Kreises erscheint links im Navigationsbereich ein „Like“ und „Dislike“ Button. Je nach Anzahl der Abstimmungen vergrößert oder verkleinert sich der entsprechende Kreis. Unter den Buttons wird die Kategorie angezeigt, die im Bereich “Meldung eintragen” ausgewählt wurde. Es werden alle Bewertungskriterien aufgelistet und unterhalb der resultierende Wert der Fahrradfreundlichkeit angezeigt. Dieser wird im Hintergrund anhand der definierten Kriterien und Prioritäten kalkuliert.

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Abb.37 InfoKarte - Mock-up
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Abb.38 InfoKarte - Mock-up Abb.39 InfoKarte - Demo

4.2.1.3. Bereich 3 “Meldung eintragen”

Der Bereich “Meldung eintragen” besteht aus zwei Teilen. Der erste Schritt besteht darin, zwei Punkte auf der Karte festzulegen und auf „Weiter“ zu klicken, um diesen Teil abzuschließen. Weitere Features werden im zweiten Teil enthüllt. Von den beiden zuvor ausgewählten Punkten wird eine mögliche Route vorgeschlagen. Diese wird im Hintergrund durch die Funktionalität des Plugins „Leaflet Routing Machine“ berechnet. Die Start- und Endpunkte können nach Bedarf verschoben werden, bis die Route für den Benutzer zufriedenstellend ist. Dann werden Kategorien und Unterkategorien ausgewählt. Nachdem die Kategorien festgelegt wurden, leitet die Plattform Userinnen und User an die Auswertungsabteilung über, wo zahlreiche Schieberegler programmiert wurden. Diese Schieberegler werden verwendet, um Bewertungen für alle Kriterien abzugeben. Mindestens ein Kriterium muss erfüllt sein, damit die Meldung erfolgreich eingereicht werden kann. Der resultierende Wert des Schiebereglers wird für die bereits bewerteten Kriterien angezeigt. Kriterien ohne Bewertungen werden als „Nicht bewertet“ dargestellt. Nach dem Absenden der Meldung wird der Benutzer zum Bereich „Info Karte“ weitergeleitet.

Abb.40 Meldung eintragen - Mock-up

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Abb.41 Meldung eintragen - Demo

Abb.42 Meldung eintragen - Demo

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4.2.1.4. Bereich 4 “Plattform Dashboard”

Den letzten Bereich stellt der Statistikbereich dar, der verschiedene Diagramme, Meldungen oder Ideenzusammenfassungen in strukturierter Form enthält. Die aktuelle Version des Prototyps weist eine programmierte Verbindung zwischen dem Bereich “Meldung eintragen” und dem Bereich “Info Karte” auf. Momentan ist zu erkennen, welche Kategorien bei der Einreichung einer Meldung oder einer Idee erwähnt wurden und in welcher quantitativen Häufigkeit. Für die weitere Entwicklung ist geplant, Diagramme mit Zeitvergleich einzubauen, sodass Tendenzen der Meldungen anhand von Zeitmarkern verfolgt werden können.

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Abb.43 Statistikbereich - Mock-up Abb.44 Statistikbereich - Demo

Bei bisherigen Recherchen wurden nur Plattformen gefunden, wo Nutzerinnen und Nutzer einen Punkt (Marker) auf der Karte einfügen können. Da im Rahmen der Masterarbeit eine ähnliche Plattform, zum Erstellen von Meldungen bezüglich Radwegen, entwickelt wurde, wurde beschlossen den zukünftigen Nutzerinnen und Nutzern die Möglichkeit zu geben, nicht nur einen Punkt auf der Karte einfügen zu können, sondern eine ebenfalls eine Linie. Diese Linie soll Radstrecken auf der Karte darstellen, auf die sich die eingereichte Meldung bezieht. Dazu gibt es verschiedene Bibliotheken in JavaScript, welche diese Funktion unterstützen.

Die Bibliothek „Leaflet“ und deren Plug-in „Leaflet.Draw“ zum Beispiel. Dieses Plugin ermöglicht es, sowohl einen Marker zu setzen wie in oben analysierten Plattformen beschrieben wurde, als auch eine Linie oder einen Polygon zu zeichnen. Diese Funktion erfüllt jedoch nicht alle Anforderungen der Verfasserin und dem Konzept. Dieses Plugin erlaubt eine Linienerstellung an jeder beliebigen Stelle. Das heißt, Linien können sowohl über Gebäude als auch Wasserteiche oder Flüsse gezeichnet werden. Für das Konzept ist es jedoch wichtig, ausschließlich den befahrbaren Straßenbereich zu berücksichtigen. Daher wurde ein weiteres Plug-in eingesetzt – „Leaflet Routing Machine“. Dieses Plug-in wurde dafür entworfen, eine Route auf Karten anzuzeigen. Das Plugin findet häufige Anwendung im Bereich von Navigationssystemen. Für die vorliegende Masterarbeit ist es wichtig, dass sich die von den Nutzerinnen und Nutzern eingetragene Linie ausschließlich im Straßenbereich befindet. Routen aus dem Plug-in „Leaflet Routing Machine“ erfüllen dieses Kriterium.

56 4.3. Innovativität
Abb.45 Innovativität - Erklärungsbild

Das Ergebnis der Verwendung beider Plug-ins resultiert in folgenden Schritten auf der Plattform:

1. Im ersten Schritt wird eine Linie mit zwei Punkten gezeichnet – Ausgangs- und Endpunkt.

2. Im nächsten Schritt wird die erste Version einer Route angezeigt, welche sich auf die Punkte der einzureichenden Meldung bezieht.

3. Der Verlauf der Route kann manuell durch die Anwenderin/ den Anwender korrigiert werden, indem eine Verschiebung der Punkte auf der Karte vorgenommen wird.

4. Nachdem die Geometrie der Linie, falls nötig, korrigiert wurde, wird der Strecke eine Kategorie zugeordnet. Diese bewertet die Strecke nach unterschiedlichen Parametern und ein Kommentar kann eingefügt werden.

5. Der letzte Schritt ist die Meldung mit allen relevanten Informationen einzureichen. Dies wird durch Aktivierung des entsprechenden Buttons erreicht. Abschließend wird der Bereich “Info-Karte” geöffnet, wo die eben eingereichte Meldung ersichtlich ist.

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radar-online.de

4.3.1. Vergleich mit vorher analysierten Plattformen

Die Meldeplattform ist das Fundament für die von der Verfasserin erstellte Plattform. Teilweise wurden Aufteilung von Kategorien übernommen, sowie eine “Bestätigung”-Funktion, um einer Meldung zuzustimmen, wie sie auf der Referenzplattform zu finden ist. Neu ist die Möglichkeit, eine Meldung negativ zu bewerten.

PedAhlen Mapathon Mainz munichways.de radwege-check.de

Auf der dargestellten Karte ist ein gewünschtes Radwegenetz zu sehen. Die Strecken auf der Karte haben unterschiedliche Farben, je nach Aufkommen des Verkehrs in diesem Bereich der Strecke.

Das Projekt “Mapathon Mainz” enthält ebenfalls eine Karte mit dem gewünschten Radwegenetz in welchem Strecken individuelle Farben zugeteilt bekommen.

Das am ähnlichsten in der Ausführung gewünschte Radwegenetz, verglichen mit dem Konzept der vorliegenden Masterarbeit, ist von munichways.de. Radstrecken werden auf dieser nach dem Level an Stress bewertet und eingefärbt. Die Farbe Schwarz steht im Beispiel der Plattform von munichways.de für sehr stressig. Abstufungen gibt es in den Farben Rot = stressig, Gelb = durchschnittlich und Grün = gemütlich.

Dieses Farbkonzept wurde in späteren Entwicklungsstadien der von der Verfasserin entwickelten Plattform auf den Referenzplattformen entdeckt. Im vorliegendem Konzept ist dieses Farbkonzept ebenfalls umgesetzt, jedoch mit einer detaillierteren Abstufung. Bei radwege-check.de sind die Farben der Strecken auf der Karte dem subjektiven Sicherheitsgefühl zugeordnet und spiegeln die Einschätzungen wider.

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andere Plattformen

Diese Plattform weist zwei Eigenschaften auf, die sich auf der von der Verfasserin entwickelten, Plattform wiederfinden. Diese umfassen den Statistikbereich und die größenangepassten Marker auf der Karte. Diese Eigenschaften wurden in der entwickelten Plattform programmiert, bevor diese in Recherchearbeiten auf die Seite senf. koeln gefunden wurden.

Von anderen Plattformen, erwähnt im Kapitel 3.2.6., wird in der Zukunft die Kommunikation mit der zuständigen Verwaltung übernommen. Dies wird ähnlich wie bei radar-online.de programmiert, wo von seitens der Verwaltung ein Kommentar hinterlassen werden kann, was für alle auf der Plattform zu sehen ist.

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senf.koeln

4.3.2. Weitere Entwicklung und mögliche Anwendung

Den Prototyp kann man später nach und nach mit weiteren Eigenschaften vervollständigen.

Den Bereich “Meldung eintragen” kann man im Allgemein mit bestimmten kleinen Änderungen nutzerfreundlicher gestalten. In der Zukunft kann man auf dieser Plattform eine Möglichkeit einfügen, sich zu vernetzen, z.B. Chat-Funktion.

Auf der Info-Karte kann man zum Beispiel einen Filter einfügen und nur die Meldungen anzeigen lassen, die sich auf bestimmte Kategorie beziehen oder auf den bestimmten Zeitraum. Und zum Beispiel die Straßen anzeigen, die am meisten oder am wenigsten fahrradfreundlich sind.

Im Statistik-Bereich gibt es auch viel, was man da einfügen kann, vor allem die Statistiken, die nicht nur statische Daten zeigen, sondern auch Zeitvergleich zu bestimmten Stadtteilen, Straßen oder Kategorien.

Darüber hinaus kann man aus den gesammelten Daten, einen Routenplaner ausbauen, der die angenehmste Route von A nach B vorschlägt.

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5.

mit Experten

5.1. Vorgehensweise

Damit das Konzept möglichst nah an die realen Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer - Radfahrende und Verwaltung - angepasst wird, wurde die Zielgruppe kontaktiert. Um die Idee der Plattform verständlicher für die Kontaktpersonen aufzubereiten, wurde ein zweiminütiges Video erstellt, welches die Nutzung der Plattform als Animation verständlich veranschaulicht. Das versandte Video beinhaltet außerdem Untertitel und Hinweise, welche die Funktionen und Eigenschaften der Plattform beschreiben. Die versandten E-Mails waren wie folgt aufgebaut. Der erste Abschnitt beinhalt eine kurzer Vorstellung und Hintergrundinformationen hinsichtlich der Plattformentwicklung sowie Gründe der Notwendigkeit dafür. Der zweite Teil beinhaltete den YouTube-Link zu dem zuvor erstellten Informationsvideo. Im ersten Anlauf sind Radvereine in Deutschland kontaktiert worden, jedoch blieb die erwartete Antwortresonanz aus. Keiner der kontaktierten Vereine gab eine Rückmeldung. Im zweiten Ansatz ist auf die Kontaktierung von Verkehrswende-Vereine gesetzt worden, welches in einer vielzähligen Rückmeldung endete. Die untenstehende Tabelle enthält eine Auflistung aller beteiligten Kontaktpersonen und gibt Informationen der Gespräche wieder.

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Kommunikation
62 Verein / Person E-Mail verschickt am Antwort gekommen am Frau Golombek (ADFC-Fahrradklima-Test 30.05.2022 03.06.2022 Weitergeleitet an Herrn Böhmer (Projektleiter des Tests) 07.06.2022 Rückmeldung - Hr. Böhmer Herr Böhmer - aktuelle Version der Plattform zugesendet 11.07.2022 N/A Herr Langweg (Stadt Aachen) 12.07.2022 N/A Vorstand Radclub Bremen e.V. 12.07.2022 N/A Sport-Gemeinschaft Radschläger Düsseldorf 1970 e.V. 12.07.2022 N/A Velox Berlin e.V. 12.07.2022 N/A Velo Club Avanti Berlin 12.07.2022 N/A RC Charlottenburg e. V. 12.07.2022 N/A Wheel Divas e.V. 12.07.2022 N/A RSV Münster 13.07.2022 N/A Verkehrswende in Kleinen Städten e. V. 13.07.2022 27.07.2022 Rückmeldung - Fr. Böttcher CHANGING CITIES E.V. 13.07.2022 23.07.2022 Rückmeldung Zoë Weitergeleitet ans Netzwerk Agora Verkehrswende 13.07.2022 14.07.2022 Rückmeldung - Hr. Linck Online Gespräch am 20.07.2022 »Verkehrswende Cloppenburg-Emsland« e.V. 13.07.2022 N/A Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) 13.07.2022 19.07.2022 Rückmeldung - Maren Online Gespräch am 26.07.2022
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/ Person E-Mail verschickt am Antwort gekommen am PHINEO gemeinnützige AG 13.07.2022 N/A Landesverband Nachhaltiges Sachsen e.V. 13.07.2022 28.08.2022 Rückmeldung - Hr. Elsässer Heinrich-Böll-Stiftung e.V. 13.07.2022 N/A Bündnis Verkehrswende jetzt Würzburg 13.07.2022 N/A radar-online.de 18.07.2022 21.07.2022 Rückmeldung - Fr.Hauff Online Gepsräch am 26.07.2022 munichways.de 18.07.2022 N/A
Verein

5.2. E-Mail Rückmeldung und Gespräch:

Agora Verkehrswende

Herr Linck hat sich der erste nach dem Versenden des Konzepts für eine Meldeplattform gemeldet. Zu dem Konzept selbst wurde es im 15-minütigen Online Gespräch fast nichts gesagt, außer dass es weiteretwickelt werden soll. Herr Linck hat mit der Verfasserin einige Ideen mitgeteilt, an wen es noch hilfreich wäre, sich zu wenden. Außerdem wurde ein Beteiligungsprojekt in Berlin erwähnt, das vor ca. 10 Jahren durchgeführt wurde. Leider ist dieses Projekt gescheiter, da laut Hernn Linck die Verwaltung nicht wusste, was mit den eingereichten Meldungen und Ideen weitergemacht werden soll. Danach wurde es darüber gesprochen, welche Seiten der Plattform der Verwaltung am besten dargestellt werden sollten, damit es für die Verwaltung verständlicher ist, welche Vorteile gewonnen werden.

5.3. E-Mail Rückmeldung und Gespräch:

DIY Verkehrswende selber machen

Maren aus dem Verkehrswendeverein “DIY Verkehrswende selber machen” hat sich ein paar Tage später als Herr Linck gemeldet. Bereit in der Email von Maren wurde es direkt vorgeschlagen, an der Projektförderung teilzunehmen. Im digitalen Gespräch wurden sowohl Details der Projektförderung besprochen, als auch einige Funktionen der Plattform. Zum Beispiel, die Like / Dislike Funktion wurde nachdem Gespräch angepasst, da es mit Pfeil-Symbolen nicht ganz klar ist, was man da genau machen kann. Vorher gab es auch noch einen dritten Typ der Bewertung, und zwar “neutral”. Der Bewertungstyp wurde ebenso nachdem Gespräch weggenommen, da es verwirrt und nicht ganz verständlich ist, welchen Zweck auf der Plattform die Bewertung “neutral” hat.

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5.4. E-Mail Rückmeldung und Gespräch: radar-online.net

Im Gespräch mit Projektleitern von radar-online.net wurde zukünftige Kooperation abgesprochen. Da im Rahmen der Masterarbeit entwickelte Code veröffentlicht wird, wurden die optionalen Möglichkeiten besprochen, den Code zu optimieren und in die Plattform radar-online.net einzubauen.

5.5. E-Mail Rückmeldung: Projektleiter

An den Projektleiter von dem ADFC Fahrrad-Klimatest wurde noch das alte Konzept verschickt. Herr Böhmer hat in dem Konzept mögliche Nutzung gesehen, die Eigenschaft, eine Strecke auf der Karte zu zeichnen, im Rahmen der Veranstaltung “Mapathon” zu nutzen. Daher wurde die Eigenschaft weiterentwickelt und großen Wert bei der Entwicklung auf diese Eigenschaft gelegt. Später in weiteren Recherchen ist es rausgekommen, dass diese Eigenschaft noch in keiner der existierenden Crowdmapping-Plattformen gibt. So ist die Eigenschaft der Plattform zum innovativen Teil der Masterarbeit geworden. In der elektronischen Rückmeldung stant, dass der Einbau in die Plattform der Basiswerte angreifbar sein kann. Deswegen wurden die Basiswerte, deren Kalkulation im Kapitel 4.2.1 beschrieben ist, weggenommen und rein subjektive Bewertung der Straßen geblieben.

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ADFC Fahrrad-Klimatest

Während der Kommunikation mit den oben erwähnten Experten wurde es auf eine Projektförderung hingewiesen, zu der bereits von der Verfasserin der nötige Antrag mit der Beschreibung der nächsten Schritte eingereicht wurde. Die Projektförderung ist von dem Verkerswendeverein “DIY Verkehrswede selber machen” organisiert. Der Antrag wurde bereits genehmigt. Im Rahmen der Projektförderung werden Workshops und Seminare für die Teilnehmer organisiert, damit es Möglichkeit besteht, sich zu vernetzen und sich gegenseitig zu helfen, eingereichte Projekte weiterzuentwickeln. Darüber hinaus wurde es auf Förderpreis hingewiesen, der voraussichtlich im Frühjahr 2023 ausgeschrieben wird. So wird es vorgenommen, die Plattform auf technischem Niveau weiterzuentwickeln und an dem Wettbewerb teilzunehmen.

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5.6. Nächste Schritte

6.1. Nutzen für verschiedene Akteure in der Stadtplanung

Nachfolgend werden zwei Tabellen dargestellt, in denen beschrieben wird, welchen Vorteil Bürgerinnen und Bürger bzw. Radfahrende, durch die Benutzung der Plattform haben sowie die positiven Einflüsse und Vorteile der Funktionen für zuständige Verwaltung bzw. die Stadtplanerin/ den Stadtplaner.

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6. Nutzbarkeit

6.1.1. Bürger / Radfahrende

Nr. Nutzen Funktion der Plattform

Um eine Meldung auf der Karte sichtbarer zu machen, können Hinweise von anderen Nutzern bewertet werden. Je nach Anzahl der Zustimmung oder Ablehnung einer Meldung, resultiert ein größerer oder kleinerer Marker auf der Karte.

Alle Benutzer können Meldungen einsehen, welche gerade eingegeben, sich in Bearbeitung befinden oder bereits abgeschlossen wurden. Auf diese Weise wissen Bürgerinnen und Bürger, woran die Verwaltung arbeitet und wie lange es dauern wird, bis die eingereichten Probleme gelöst sind.

Die Funktion “Fahrradfreundlichkeit anzeigen” kann dafür genutzt werden, einen besseren Überblick über die Fahrradwege in der Stadt zu bekommen. Bürgerinnen und Bürger können durch dieses Tool bessere Radrouten in ihrer Stadt finden.

4.

Für zukünftige Entwicklungen der

wird angedacht, eine Möglichkeit einzubauen, welche es Nutzerinnen und Nutzern erlaubt Nachrichten an andere zu senden. So können idealerweise kleinere Problem in Bezug auf die Fahrradfreundlichkeit in der Stadt gemeinsam von den Nutzerinnen und Nutzern ohne eingreifen der Verwaltung gelöst werden.

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1. Brennpunkte in der Stadt sichtbar machen 2. Transparenz schaffen (Planung verfolgen / beeinflussen) 3. Mehr strukturierte Datensammlung hinsichtlich Radwege in der Stadt Netzwerken Plattform

Nr. Nutzen Funktion der Plattform

5. Optionaler Routenplaner Daten, die von Nutzerinnen und Nutzern eingetragen werden - insbesondere Bewertungen für Fahrradwege in der Stadt - können zukünftig genutzt werden, um andere hilfreiche Apps zum Radfahren in der Stadt zu entwickeln. So könnte ein Routenplaner entwickelt werden, welcher die angenehmste Route von A nach B vorschlägt, basierend auf den Daten der aktiven Community.

6. Verbesserte Fahrradfreundlichkeit in der Stadt

Durch die Voting-Funktion ist es möglich, die Verwaltung und Stadtplaner auf die größten Herausforderungen in der Stadt aufmerksam zu machen. Durch die Sichtbarkeit der Bewertungen wird ebenfalls eine Dringlichkeit von seitens der Radfahrenden ausgedrückt.

Was ist ein “Mapathon”?

Der Begriff “Mapathon” basiert auf dem Begriff Hackathon. IT-Kreise nutzen diesen, um spezifische Probleme gemeinsam in begrenzter Zeit möglichst effektiv zu lösen. Im Gegenteil dazu bezieht sich “Mapathon” auf Karten (= Maps). Der ADFC Mapathon behandelt die Lösung von städtische oder kommunale Fahrradnetzproblemen.

Danke dem ADFC-Mapathon konnten innerhalb weniger Treffen bestimmte Vorschläge für das ideale und wünschenswerte Zyklusnetz in einer spezifischen Stadt zusammengefasst werden.

Die Innovativität in der zu entwickelnden Plattform besteht darin, dass den Benutzern die Möglichkeit gegeben wird, nicht nur Punkten in die Karte einfügen sondern eine Strecke zu zeichnen, die beliebig lang sein kann. Diese Funktion kann bei der Entwicklung des Radnetztes mit Bürgern zweckdienlich sein.

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7. Mapathon ADFC / Radnetz zusammen entwickeln

Nr. Nutzen

1. Überblicksschaffung, um effizienter Investitionen für Problemlösungen einzusetzen

Als Beispiel, für einen funktionierenden Einsatz, kann die folgende Situation der Stadt Flankensee genannt werden. 1995 hat der ADFC in vielen deutschen Städten, so auch in Falkensee, einen Fahrrad-Klimatest durchgeführt. Zum damaligen Zeitpunkt wurden Fahrradfahrer durch Schülerinnen und Schüler angehalten und interviewt. Die Befragung lieferte erschreckende Ergebnisse. Weder Kinder, Jugendliche noch Erwachsene fühlten sich sicher oder wohl auf Falkensees Straßen. Im Jahr 2000 gab es eine Wiederholung der Umfrage und obwohl zahlreiche Veränderungen, wie neue Radwege oder Abstellanlagen, durchgeführt wurden, blieben diese von seitens der Falkenseer Radfahrerinnen und Radfahrer unbemerkt.

6.1.2. Verwaltung / Stadtplaner

Funktion der Plattform

Meldungen anderer Nutzerinnen und Nutzer können positive wie auch negative bewertet werden. Markierungen, die sich auf Meldungen von Bürgern beziehen, werden unterschiedlich groß angezeigt, abhängig davon wie viele zustimmende oder ablehnende Bewertungen ein Hinweise bekommen hat. Je mehr positive Bewertungen, desto größer wird der Marker auf der Karte.

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Nr. Nutzen Funktion der Plattform

2.

Hierzu wird direkt ein zweites Beispiel vorgebracht. In den Expertengesprächen wurde genannt, dass im Jahr 2010 ein Projekt gestartet wurden, bei dem Bürger auf einer Karte Mängel in ihrer Stadt eintragen konnten. Die Datengeneration und -sammlung wurde unstrukturiert organisiert, so dass die Verwaltung mit den Meldungen überfordert war, und das Projekt relativ schnell als gescheitert beendet wurde.

Im Bereich der Statistiken wird ein Diagramm erstellt, welches Daten zu Straßen mit den meisten Meldungen und zustimmende Bewertungen besitzt. Dies hilft, Straßen einfach und direkt zu erkennen und zu isolieren, welche den Bürgerinnen und Bürgern am meisten Probleme beim Radfahren bereiten. Brennpunkte der Stadt werden somit besser erkennbar und Problemlösungen können zielgerichtet und an die Bedürfnisse angepasst umgesetzt werden.

3.

Auf der Info-Karte ist dank der Funktion “Fahrradfreundlichkeit” deutlich zu sehen, welche Straßenabschnitte der Stadt Verbesserungen hinsichtlich dem Radverkehr brauchen. Bei den Bürgerinnen und Bürgern wird auf mehr Verständnis gestoßen, wenn in problematischen Bereichen z.B. Bauarbeiten oder Änderungen vorgenommen werden.

71
Bietet die Möglichkeit, Überforderung auszuschließen Akzeptanz von Maßnahmen durch mehrere Gruppen der Gesellschaft

Nr. Nutzen Funktion der Plattform

4.

Als Beispiel wird ein Kurzausschnitt des Interviews mit Sven Hense eingefügt:

“Was haben die Bürger:innen vom Mängelmelder?

Sven Hense: Die Bürger:innen sehen, was wir machen. Früher erhielten sie meist gar keine zeitnahe Antwort, heute bekommen sie schnell eine Statusmeldung. Das schafft Vertrauen. Viele Bürger:innen sind überrascht, dass sich die Stadt so gut kümmern kann.”

Jeder eingereichten Meldung durch die Bürgerinnen und Bürger, wird ein Status zugeordnet. Diese werden unterteilt in: Meldung eingetragen / in Bearbeitung / erledigt. So wird Transparenz geschaffen und es ist für jede/n ersichtlich, worauf der Fokus der Stadt im Augenblick gerichtet ist.

Der Dashboard-Bereich zeigt verschiedene Statistiken über die Anzahl der eingegebenen/verarbeiteten/abgeschlossenen Meldungen. Diese Informationen geben den Bürgerinnen und Bürgern einen Überblick über die Beschwerdeund Ideenquote. Es zeigt zudem, welche Meldungen bereits entfernt oder umgesetzt wurden.

Dank der helfenden Mitteilungen und Ideen der Bürgerinnen und Bürger, wird eine ansprechende Stadt nach wirklichen Bedürfnissen geschaffen. Die Informationen der Plattform sind organisiert, gut strukturiert, und erleichtern der Stadt die Meldungen zu bearbeiten und schneller Feedback zu geben. Dank des schnellen und vor allem direkten Feedbacks hinsichtlich des Meldungsstatus, wird das Vertrauen der Bevölkerung in die Stadtverwaltung gefestigt.

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Anerkennung 5. Einsatz von Finanzmitteln sichtbar machen 6. Kommunikations- und Verständnisverbesserung, Vertrauensstärkung

Nr. Nutzen Funktion der Plattform

7. Tendenzen verfolgen, wirksamere Entscheidungen treffen

Im Blick auf die Zukunft wird es im Bereich „Dashboard“ Informationen und Statistiken geben, welche detaillierte Auflistungen und Informationen wiedergeben. Es wird möglich gemacht werden, sich die Wahrnehmung der Fahrradfreundlichkeit der ausgewählten Stadt, bezogen auf Jahre oder Monate, darstellen zu lassen und somit können Trends in positive wie auch negative Richtung frühzeitig erkannt werden. Dies wird zukünftige Entscheidungen der Planung unterstützen.

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Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Komunikation mit den zukünftigen potenziellen Benutzern bei der Erstellung einer Plattform sehr große Bedeutung hat, da es bei Recherchen nicht auftacuht, welche Bedürfnisse genau erfüllt werden müssen. Die Analyse jedoch ist auch sehr wichtig, um dasselbe nochmal nicht zu entwickeln. Der im Rahmen der Masterthesis entwickelte Prototyp hat ein großes Potenzial, in der Zukunft verwendet zu werden und die Online-Bürgerbeteiligung zum Thema Verkehrswende effizienter zu gestalten. Die nächsten Schritte sind bereits beschrieben und werden von der Verfasserin der Masterarbeit und der hier dargestellten Plattform verfolgt.

74 7. Fazit

Abbildungsverzeichnis

Photos auf dem Plan unter dem Titel “Crowdmapping” sind in das schriftliche Teil übernommen worden und ensprechen den Abbildungen von 14 bis 25.

Vollbeleg zu dem Hintergrundfoto auf den Plänen unter den Titeln “Analyse & Konzept” und “Crowdmapping”

https://unsplash.com/photos/hQvzY0gXsdk Author: Maixent Viau

Vollbeleg zu den Photos auf dem Plan unter dem Titel “Plattform”. Alle Bilder, die sich in Kacheln der abgezeichneten Karte befinden, wurden hier gefunden:

https://www.buzzfeed.de/buzz/diese-radwege-sind-ein-alptraum-fuer-alle-radfahrer-90805644.html

Vollbeleg zu dem Hintergrundfoto, das sich im abgezeichneten Laptop befindet:

https://unsplash.com/photos/AoSAOV2Vtro Author: Alejandro Lopez

Abb.1 : https://senf.koeln

Abb.2-3 : https://www.radar-online.net/nicht-im-menue/karte?tx_trradarmanager_ rdmanager

Abb.4-13 : Eigene Darstellung

Abb.14 : https://www.radar-online.net/nicht-im-menue/karte?tx_trradarmanager_ rdmanager

Abb.15 : https://www.ahlen.de/start/themen/bauen-planen/pedahlen/

Abb.16 : http://mapathon.adfc-mainz.de

Abb.17-19 : https://www.munichways.de

Abb.20 : https://senf.koeln

Abb.21 : https://nachhaltige-stadtentwicklung-hessen.de/gute-beispiele/buergerbeteiligung/lampertheim-isek-beteiligung-suh.html

Abb.22-23 : https://mitreden.offenbach.de/discuss/ideensammlung_buergel

Abb.24 : https://www.eselswiese-ruesselsheim.de

Abb.25 : https://eschwege-mitgestalten.de

Abb.26 : https://www.vectorlogo.zone/logos/leafletjs/index.html

Abb.27 : https://twitter.com/ades/status/1039805311199006720

Abb.28 : https://clubcomputer.at/2017/11/20/jqueryjqueryui/

Abb.29-45 : Eigene Darstellung

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Literaturverzeichnis

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Obermeyer, Nancy. (1998). The Evolution of Public Participation in GIS. Cartography and Geographic Information Science - CARTOGR GEOGR INF SCI. 25. 65-66.

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Clock, Christoph; Broens, Michael (2008) Organisation des öffentlichen Einkaufs, S.3

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Kommunikation mit Experten

Anhang

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