OSTSCHLEIFE DAS PROJEKT In der Region nimmt die dezentrale Erzeugung immer mehr zu. Angesichts dessen ist Elia gezwungen, die bestehenden Leitungen innerhalb des eigenen Netzes zu verstärken und auf 110.000 Volt umzurüsten. NUTZEN Aufgrund seiner Höhenlage stellt die Region ein attraktives Gebiet für Windkraftanlagen dar (das Potenzial wird auf mehr als 200 MW geschätzt). Die anderen erneuerbaren Energiequellen (Biomasse, Wasserkraft und Sonnenenergie) werden ebenfalls in der Region eine Rolle spielen. Dank der derzeitigen Netzinfrastruktur konnten bereits erste Windparks eingebunden werden. Angesichts der Klimaproblematik und der Kapazitätsanforderungen ist es notwendig geworden, das Stromnetz derart anzupassen, dass die von der deutschsprachigen Gemeinschaft geforderte grüne Energiepolitik auch umgesetzt werden kann (DG Ostbelgien leben 2025, Regionales Entwicklungskonzept der deutschsprachigen Gemeinschaft mit dem Ziel der Energie-Autarkie). Darüber hinaus wurden rund 50* MW zusätzliche Kapazität im Rahmen von Netzanschlussprojekten reserviert.
*Aktualisierung im August 2012 HINTERGRUND Europa hat sich ehrgeizige Ziele für das Jahr 2020 gesetzt, die unter der Bezeichnung „3x20“ bekannt sind: Reduktion der Treibhausgase um 20 %, 20 % des gesamten Energieverbrauchs aus erneuerbaren Energiequellen und Steigerung der Energieeffizienz um 20 %. Um einen Anteil von 20 % des gesamten Energieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen zu erreichen, müssen wir 2020, aufgrund der Verschiebung zwischen Primärenergiearten , Strom zu einem Anteil von 33 bis 35 % aus erneuerbaren Energiequellen erzeugen. Die Wallonische Region unterstützt diese Politik durch Förderung der Erzeugung einer deutlich größeren Strommenge aus erneuerbaren Energiequellen. In Wallonien sollen bis 2020 8.000 GWh aus erneuerbaren Energiequellen stammen, davon 4.500 GWh aus Windkraftanlagen.
Energien erzeugen, in das Stromnetz in Wallonien integriert werden sollten. Im Jahr 2011 haben die Windkraftanlagen nur 25 % dieses Werts erzeugt. Dies bedeutet also, dass mittelfristig eine erhebliche Anzahl neuer dezentraler Anlagen, die Strom aus erneuerbaren TRASSE UND LAGE Trasse - Die 70-kV-Leitung zwischen Bronrome und Heid-de-Goreux wurde zwischen März und August 2012 durch den Einbau neuer Leiter im derzeitigen Abschnitt verstärkt. - Die Leitung Bévercé–Stephanshof-Amel-Bütgenbach soll zu einer 110-kV-Doppel-Drehstromleitung (ein Drehstromleiter umfasst 3 Leiter) umgerüstet werden. Geplante Technologie - Um die optische Beeinträchtigung des Landschaftsbildes zu verringern, werden die (90) betroffenen Masten gegen Hochleistungsmasten aus Beton mit Metallauslegern ausgetauscht. Es sind nur 8 Metallgittermasten erforderlich, insbesondere an den Elia-Endstationen und an der Abzweigung am sogenannten Stephanshof. - Die Anlagen in Bévercé und Bütgenbach werden jeweils durch den Einbau von zwei neuen 70/15-kV-Transformatoren (50 MVA) aufgerüstet. 2016: rund 150 MW mehr Aufnahmekapazität - Die Leitung Bévercé – Bronrome – Trois-Ponts wird zu einer 110-kV-Doppel-Drehstromleitung umgerüstet. - In der Schaltanlage von Brume wird ein neuer 380/110-kV-Transformator (300 MVA) installiert, um den lokal erzeugten Überschussstrom abzuregeln. Darüber hinaus - Im Zuge dieser Arbeiten wird es möglich, den Abbau der 70-kV-Leitung zwischen Bévercé und Soiron (insgesamt 24,1 km) in Betracht zu ziehen. - Langfristig soll auch die derzeitige 70-kV-Leitung zwischen Amel und Saint-Vith zu einer 110-kV-Doppel-Drehstromleitung umgerüstet werden. Umwelt Das Projekt LIFE + Elia hat die Biodiversität entlang unserer Hochspannungstrassen zum Ziel. Für den sicheren Betrieb der Hochspannungsleitungen müssen Schneisen in die Wälder geschlagen werden, um beispielsweise zu verhindern, dass Bäume zu nah an den Leitungen wachsen. Zurzeit sind diese Schneisen U-förmig: In der Mitte fast kahler Boden mit abrupten Übergängen zu Altholzbeständen auf beiden Seiten. Im Rahmen des Projekts LIFE + Elia werden an den Übergängen zwischen den Schneisen und dem umgebenden Wald wieder Randstreifen geschaffen oder aufgeforstet. Die Schneisen sollen letztlich eine offene V-Form aufweisen.
Zukünftige Situation
ELEKTROMAGNETISCHE FELDER Alle Komponenten, die für den Transport von elektrischer Energie erforderlich sind, sowie die meisten Anlagen, die sie mit Strom versorgen, erzeugen elektrische Felder und magnetische Felder mit der gleichen Frequenz wie das Stromnetz. In Europa und in den meisten anderen Ländern beträgt diese sogenannte Netzfrequenz 50 Hertz. - Hinsichtlich der Exposition gegenüber Magnetfeldern beträgt der für die Bevölkerung nicht zu überschreitende Referenzwert 100 μT (europäische Empfehlung). - Hinsichtlich der Exposition gegenüber elektrischen Feldern darf in besiedelten Gebieten der Grenzwert von 5 kV/m nicht überschritten werden (RGIE2). Durch Berechnungen konnte nachgewiesen werden, dass die von den Leitungen erzeugten magnetischen Felder immer noch weit unter den von den internationalen Gremien (Europarat, ICNIRP) empfohlenen Referenzwerten von 100 μT liegen. Trotz der Erhöhung der Leistungen, die innerhalb des Netzes weitergeleitet werden, werden die magnetischen Feldstärken dank der Erhöhung der Masten, der Verdoppelung der Drehstromleitungen und der Verdrillung der Leiter vergleichbar mit den aktuellen Werten sein oder sogar noch darunter liegen. Die für den Betrieb bei 110 kV berechneten elektrischen Felder werden immer noch sehr gering sein und weit unter den von der RGIE (Règlement Général sur les Installations Electriques = Allgemeine Vorschriften für elektrische Anlagen) vorgeschriebenen Grenzwerten liegen. Die Werte der Felder werden für das Jahr 2018 hochgerechnet und mit der gegenwärtigen Situation bei durchschnittlichen jährlichen Strommengen in den Abschnitten in der Nähe von besiedelten Gebieten verglichen.