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Langfristige Vision für die „Ostschleife“ Eine Zukunft zugunsten der Gesellschaft


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ELIA Langfristige GROUP Vision für die „Ostschleife“

ELIA Langfristige Vision für die „Ostschleife“

Die Wallonie möchte im Jahr 2020 einen Verbrauch von 8.000 GWh mit erneuerbaren Energien decken, d.h. den durchschnittlichen Verbrauch von 2 Millionen Haushalten. Windenergie soll mit 4.500 GWh zu diesem Ziel beitragen.

Europa hat sich für das Jahr 2020 ehrgeizige Ziele gesetzt, die sogenannten „20-20-20-Ziele“: Die Treibhausgase sollen um 20 Prozent reduziert werden, der Energieverbrauch zu 20 Prozent aus erneuerbaren Energien gedeckt werden und die Energieeffizienz um 20 Prozent gesteigert werden. Um eine Steigerung des Anteils der Erneuerbaren am Gesamtenergieverbrauch auf 20 Prozent zu erreichen, müssen wir wegen des Ersatzes von anderen Primärenergiearten durch die Elektrizität 1 bis 2020 einen Anteil von 33 bis 35 Prozent Strom aus erneuerbaren Energiequellen vorweisen können. Die Wallonische Region unterstützt diese Politik, indem sie die Erzeugung von deutlich mehr Strom aus erneuerbaren Energiequellen fördert.

Im Osten des Landes, wo sich die sogenannte „Ostschleife“ befindet 2, betreibt Elia neun Hochspannungsschaltanlagen und ca. 115 km elektrische Verbindungen. 1 B eispielsweise wird das im Verkehrssektor verwendete Erdöl durch elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen ersetzt. 2 Dieses Gebiet umfasst den Osten der Wallonischen Region, den Norden der Provinz Luxemburg und den Süden der Provinz Lüttich.

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Im Jahr 2011 machte die Erzeugung der vorhandenen Windkraftanlagen 25 Prozent dieses Ziels aus. Dies bedeutet, dass in der Wallonie mittelfristig eine beträchtliche Anzahl neuer dezentraler Erzeugungsanlagen auf Basis erneuerbarer Energien ans Netz angeschlossen werden sollte.

Der Übertragungsnetzbetreiber Eine zentrale Rolle in unserem Alltag In Belgien ist Elia der Übertragungsnetzbetreiber, der die Versorgungssicherheit im Land gewährleistet, und in Wallonien der lokale Übertragungsnetzbetreiber. Unsere Aufgabe umfasst den Betrieb, die Wartung und Entwicklung des Stromnetzes entsprechend der sich verändernden Nachfrage. Elia ist das Bindeglied zwischen den Elektrizitätswerken, den direkt an das nationale oder lokale Übertragungsnetz angeschlossenen Industriekunden und den Verteilnetzbetreibern (VNB). Unser Netz in Belgien besteht aus ca. 800 Hochspannungsschaltanlagen und mehr als 8.400 Kilometer Leitungen mit 380 bis 30 Kilovolt (Erdkabel und Freileitungen). Es ist mit Frankreich, den Niederlanden und dem Großherzogtum Luxemburg verbunden.


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ELIA Langfristige Vision für die „Ostschleife“

ELIA Langfristige Vision für die „Ostschleife“

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Die dezentrale Erzeugung nimmt zu, und die Stromübertragung muss zur Integration der neuen ­Einheiten angepasst werden Die von Elia als „Ostschleife“ bezeichnete Region bietet insbesondere aufgrund ihrer Höhenlage einen attraktiven Standort für Windkraftanlagen, deren Potenzial auf mehr als 200 MW geschätzt wird. Das entspricht in etwa 70 Windkraftanlagen. Andere erneuerbare Energiequellen wie Biomasse, Wasserkraft und Solarenergie werden voraussichtlich auch eine Rolle in der Region spielen. Die derzeitige Netzinfrastruktur hat den Anschluss der ersten Windparks ermöglicht, aber weitere Parks werden bereits gebaut oder sind geplant. Angesichts dieser Herausforderung, ist es notwendig, das Netz der Ostschleife anzupassen, damit die von der DG getragene grüne Energiepolitik umgesetzt werden kann 3. Die verbesserte Anschlusskapazität für Stromerzeugungsanlagen aus erneuerbaren Energien stärkt die schwächsten Leitungen des Elia-Netzes zwischen den Standorten Bévercé (Malmedy), Bütgenbach und Amel.

Eine (R)Evolution für das Netz Bis dato wird der Strom über die im ganzen Land je nach Bevölkerungsdichte verteilten Hochspannungsschaltanlagen vorwiegend aus den wenigen zentralen Kraftwerken zu den Verbrauchszentren transportiert. Derzeit durchläuft die Stromerzeugung und der Verbrauch sowie die gesamte Energielandschaft eine grundlegende Veränderung.

Die Energiewende vollzieht sich beim Verbrauch in städtischen Gebieten langsamer, aber im ländlichen Raum entstehen lokale und „dezentrale“ Stromerzeugungseinheiten, die den Verbrauch vor Ort teils bei weitem übertreffen und die an das Netz angeschlossen werden müssen, wodurch der Netzausbaubedarf zunimmt.

Die Stromversorgung im ganzen Land rund um die Uhr sicherstellen

Darüber hinaus wurden zusätzliche Kapazitäten für Netzanschlussprojekte zur Verfügung gestellt. Es ist zwingend notwendig, das Netz jetzt entsprechend anzupassen und für eine zuverlässige Stromversorgung in der Region zu sorgen.

Von den Kontrollstellen aus überwachen unsere Mitarbeiter den Stromfluss im Übertragungsnetz rund um die Uhr, damit das Gleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch gewahrt bleibt. Unsere Außendienstteams sorgen auch für die Wartung der Infrastrukturen und kommen bei Zwischenfällen zum Einsatz, damit sich die Lage möglichst schnell wieder normalisiert. Bei dieser Gelegenheit arbeiten sie mit den Teams der Verteilnetzbetreiber zusammen, die die Elektrizität zu den Unternehmen, Städten, Dörfern und Haushalten leiten.

3 D G-Ostbelgien leben 2025, ein regionales Entwicklungskonzept der deutschsprachigen Gemeinschaft mit dem Ziel der Energieautarkie.

Kreisdiagramm mit Zahlen zur aktuellen Kapazität Windkraft KWK Sonnenenergie Wasserkraft

Der Netzausbau ist außerdem notwendig, um auf die neue Struktur von Energieerzeugung und -verbrauch zu reagieren, sowohl in Bezug auf Volumen als auch auf die Standorte der Stromerzeugungseinheiten und Lage der Verbrauchszentren. Foto the Wind Power Autor: Wim - Lizenz: Alle Rechte vorbehalten

Erzeugung

Verbrauch


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ELIA Langfristige Vision für die „Ostschleife“

ELIA Langfristige Vision für die „Ostschleife“

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Die Stärkung der „Ostschleife“ ermöglicht die Integration neuer dezentraler Erzeugungseinheiten. (1) Die vorhandenen Masten werden durch (2) Rohrmasten aus Beton mit metallischen Armen ersetzt.

Der Netzausbau der Ostschleife

Ein Netz, das sich in das Landschaftsbild integriert

Um die Energiepolitik auf regionaler, föderaler und europäischer Ebene umzusetzen, muss das Hochspannungsnetz so ausgebaut werden, dass die neuen dezentralen Erzeugungseinheiten integriert werden können. In den Plänen für die Entwicklung und Anpassung des Netzes achtet Elia darauf, dass das Netz ausreichend Kapazität in Bezug auf bereits identifizierte Anlagen und zukünftige Projekte bietet.

Um das Netz auf die neuen dezentralen Stromerzeugungsanlagen vorzubereiten, plant Elia, die bestehenden Leitungen mit zwei 110-kVDrehstromkreisen* zu ergänzen. Hierbei setzt Elia auf eine andere Technologie als die herkömmlichen Metallgittermasten: Um die optischen Auswirkungen auf die Landschaft zu vermindern, werden zum ersten Mal Masten aus Hochleistungsbeton mit Metallarmen eingesetzt. Diese Neuerung betrifft etwa 90 bestehende Masten.

Bereits seit mehreren Jahren werden im Gebiet der „Ostschleife“ zahlreiche Projekte dezentraler Stromerzeugung verfolgt. Das Netz ist daher an die Grenze seiner Belastbarkeit gelangt. Zu bestimmten Zeiten des Jahres ist die Stromerzeugung der dezentralen Einheiten viel höher als der lokale Verbrauch. Elia muss dann für den zuverlässigen Transport dieser Energie an einen anderen Verbrauchsort sorgen.

Dennoch sind acht Metallgittermasten erforderlich, insbesondere in den EliaAnlagen am Ende der Leitungen und an der Umleitung in Stephanshof. Das liegt an der größeren Kraft, mit der die Leiter an diesen bestimmten Stellen auf die Masten einwirken. * 1.000 volts = 1 kV

Die Innovationen reißen nicht ab Darüber hinaus werden in der Region von Bütgenbach drei Masten aus Verbundwerkstoff installiert. Der Einsatz dieser fortschrittlichen Technologie ist eine Premiere in Kontinentaleuropa (sie wurde bereits in Norwegen angewendet) und wird von der DG unterstützt.

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ELIA Langfristige Vision für die „Ostschleife“

ELIA ELIA Langfristige Vision long Vision terme für die pour „Ostschleife“ le Hainaut

Zahlen und Fakten für 2014 bis 2016 und darüber hinaus - Die

bestehende 70-kV-Leitung zwischen Bévercé-Stephanshof-Amel-Bütgenbach wird in eine doppelte 110kVFreileitung mit zwei Drehstromkreisen (ein Stromkreis umfasst 3 Leiterseile) umgewandelt 1. M it dieser Vorrichtung lässt sich auch die zukünftige Entwicklung der dezentralen Erzeugung in dieser ­Region verkraften. 2. Die neue Leitung wird anfangs mit 70 kV betrieben. Anlagen von Bévercé und Bütgenbach bekommen zur Verstärkung jeweils zwei neue Transformatoren 70/15 kV - 50 MVA.

Für das Jahr 2016 werden mit folgenden Netzausbauarbeiten zusätzliche Kapazitäten zur Aufnahme von ca. 150 MW geschaffen. - Die bestehende 70-kV-Leitung zwischen Bévercé ­Bronrome - Trois-Ponts wird durch eine 110-kV-Freileitung mit zwei Drehstromkreisen ersetzt. - Ein

neuer Einspeisetransformator wird in der Anlage von Brume installiert.

- Die

- Die

Leitung Bronrome - Heid-of-Goreux wird durch den Einsatz neuer Leiterseile am derzeitigen Leitungsabschnitt aufgebessert (die Arbeiten werden im September 2012 abgeschlossen).

Darüber hinaus - Nach all diesen Arbeiten kann der Rückbau der 70-kVLeitung zwischen Bévercé und Soiron über 24,1 km ins Auge gefasst werden - Auf

längere Sicht wird die bestehende 70-kV-Leitung zwischen Amel und St. Vith auch durch eine 110-kVFreileitung mit zwei Drehstromkreisen ersetzt.

Durch die Netzumwandlung östlich von Trois-Ponts in 110 kV können 24 km der 70-kV-Leitung zurückgebaut und regenerative Stromerzeugungseinheiten angeschlossen werden, deren Kapazität einem halben Kernkraftwerk entspricht.

Ausbauarbeiten: Eine Maßnahme im Rahmen von LIFE+ ELIA Das Projekt LIFE+ Elia soll günstige Bedingungen für die biologische Vielfalt in den Schneisen unter den Hochspannungsleitungen schaffen.

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LIFE+ und die Region Derzeit werden die Trassen in Waldgebieten in „U“-Form angelegt, so dass der sicheren Betrieb der Stromleitungen gewährleistet ist: In der Mitte ist der Pflanzenwuchs stark zurückgeschnitten mit einem abrupten Übergang in den Hochwald auf beiden Seiten (1). Im Rahmen des LIFE+Elia-Projekts werden die Waldränder zwischen dem Korridor und den umliegenden Wäldern angelegt oder wiederhergestellt (2). Der Korridor bekommt dann eine offene „V“-Form.

▲ (1) Gegenwärtige Situation 2

Ein strukturierter Waldrand bietet mehrere Vorteile: Bäume verschiedener Art und Größe, unterschiedliche Arten von Insekten, Säugetieren und Vögeln, die derzeit nicht in den konventionell gepflegten Schneisen leben können; die abgestufte Form der Vegetation sorgt dafür, dass der Wind über den hohen Bäumen am Rand hinwegweht; in diesen Waldrändern befindet sich auch reichlich Totholz, das für eine Vielzahl von Insekten Schutz bietet und auch Vögeln und Fledermäusen als Unterschlupf dient.

▲ (2) Die Situation nach dem Projekt Life+ Elia

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ELIA Langfristige Vision für die „Ostschleife“

ELIA Langfristige Vision für die „Ostschleife“

Die elektrischen und magnetischen Felder Für die Nutzung der verstärkten Leitungen sind unterschiedliche Zeithorizonte vorgesehen: - Zeithorizont 2014: alle Stromkreise werden mit 70 kV ­betrieben; - Z eithorizont 2018: einer der Stromkreise wird mit 70 kV betrieben, der andere hingegen mit 110 kV; - Nach 2020: Es ist geplant, die zwei Stromkreise mit 110 kV zu betreiben.

Alle notwendigen Elemente für die Stromübertragung und die meisten Geräte, die sie mit Elektrizität versorgen, erzeugen elektrische und magnetische Felder mit der gleichen Frequenz wie das Stromnetz. In Europa und in den meisten Ländern beträgt diese Frequenz 50 Hertz. Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben nationale und internationale Instanzen dazu bewogen, Empfehlungen in Form von Referenz- oder Grenzwerten abzugeben, die nicht überschritten werden dürfen.

Im Vergleich zur aktuellen Situation werden in den drei Abschnitten, wo derzeit einfache 70-kV-Drehstromleitungen in Betrieb sind, 110-kV-Freileitungen mit zwei Drehstromkreisen eingesetzt. - Leitung Stephanshof-Bütgenbach - Leitung Bévercé-Stephanshof - Leitung Amel-Stephanshof

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Website der Weltgesundheitsorganisation www.who.int/peh-emf Gegenwärtige Situation Jahr 2018 *

Magnetisches Feld 0,9

0,21

0,9

0,18

0,8 0,7

H (microT)

E (Kv/m)

0,15

0,09

0,6 0,5 0,4 0,3

0,06

0,2 0,03

0,1 0,0

0,00 -50

-40

-30

-20

-10

0

Abstand (m)

10

20

30

40

50

-50

-40

-30

-20

-10

0

Abstand (m)

10

20

30

40

50

Sept. bis Okt. 2012 Aug. 2012

4 Allgemeine Vorschriften für elektrische Anlagen

Gegenwärtige Situation Jahr 2018 *

0,12

2011/2012

Die Berechnungen zeigen, dass die an Leitungen entstehenden magnetischen Felder immer noch weit unter dem Referenzwert von 100 μT liegen, der von den internationalen Gremien (Europarat, ICNIRP) empfohlen wird. Trotz stärkerer Stromflüsse, die im Netz übertragen werden, dürften die magnetischen Felder vergleichbare oder geringere Werte als derzeit aufweisen, da die Masten erhöht werden, doppelte Stromkreise verlegt werden und die Leiter versetzt werden. Die elektrischen Felder werden nach wie vor sehr schwach sein und weit unter den durch die RGIE festgelegten Grenzwerten liegen.

W as die Exposition der Bevölkerung gegenüber magnetischen Feldern anbelangt, darf der Referenzwert von 100 μT (Europarat) nicht überschritten werden. - H insichtlich der Exposition gegenüber elektrischen Feldern beträgt der Grenzwert in bewohnten Gebieten 5 kV/m (RGIE 4). -

Elektrisches Feld

Erstellung eines Zeitplans

Die Werte der Felder werden für das Jahr 2018 ( ) hochgerechnet und mit der gegenwärtigen Situation ( ), bei durchschnittlichen jährlichen Strommengen in den Abschnitten in der Nähe von besiedelten Gebieten verglichen. * P23-P24.

Machbarkeitsstudie, Projekttechnik

Aug. 2012 bis Feb. 2013

Jan. 2013

Öffentliche Anhörung in den Gemeinden Einreichung des Baugenehmigungsantrags

Minister Henry unterzeichnet den Baugenehmigungsantrag

Der Fortgang der Bauarbeiten Elia wird sich dafür einsetzen, dass diese unerlässlichen Arbeiten den Anwohnern so wenig Unannehmlichkeiten wie möglich bereiten und die Fauna und Flora in der Region erhalten bleiben. Sobald die Arbeiten beendet sind, wird der ursprüngliche Zustand der Landschaft wiederhergestellt. Die Vorbereitungen werden in Absprache mit den örtlichen Behörden getroffen. Die Anwohner werden per Brief über den Fortgang der Bauarbeiten und deren Auswirkungen auf ihren Alltag informiert (Verkehrsänderungen, Bauablauf...).

Dez. 2014

März 2013

Ausschreibungen

Inbetriebnahme

Beginn der Arbeiten

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Design by www.witvrouwen.be Verantwortlicher Herausgeber: Catherine Vandenborre, Boulevard de l’Empereur 20, 1000 Brüssel

www.elia.be

util_d_V5-19mm Page 24-SEP-10

Elia System Operator S.A. Boulevard de l’Empereur 20 1000 Brüssel Belgien

Bitte richten Sie eventuelle Fragen an: info@elia.be


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