Deutsch–Evangelisch in Finnland Nachrichten der Deutschen Gemeinde
96. Jahrgang
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März 2011
Nr. 3
GEISTLICHES WORT
„Bei Gott allein kommt meine Seele zur Ruhe; denn von ihm kommt meine Hoffnung.“ Psalm 62,6; Monatsspruch für den März 2011
Liebe Leserin, Lieber Leser, das haben wohl viele von uns gemeinsam, daß wir uns manchmal, vielleicht auch oft oder sogar ständig nach Ruhe sehnen. Wir wünschen uns Ruhe von der Hetze des Alltags, von den sich immer wiederholenden Aufgaben und Anforderungen, Ruhe von Konflikten und Ärger, Ruhe von Problemen und kreisenden Gedanken. Wie schön ist es, in diesen Frühlingstagen über die weiten, sonnenbeschienenen Eisflächen zu wandern, wie schön ist es, im Wald oder an einem Seeufer der Natur zu lauschen, wie wohltuend in einem bergenden Kirchenraum auszuruhen. Es ist auch die Sehnsucht nach Ruhe, die uns an solche Orte führt. Manchmal erreicht uns dort die Kraft der Stille. Manchmal aber suchen wir auch vergebens danach. Dann haben sich Unruhe und Getriebensein so tief in Herz und Gedanken gegraben, daß wir allein nicht davon loskommen. Äußere Ruhe allein reicht nicht mehr. Der Monatsspruch für den März verbindet überraschend und meisterhaft zwei zentrale menschliche Bedürfnisse. Das Bedürfnis nach Ruhe und das Bedürfnis nach Hoffnung: „Bei Gott allein kommt meine Seele zur Ruhe; denn von ihm kommt meine Hoffnung.“ Ruhe ist hier also von Hoffnung bedingt. Und Hoffnung ist nicht Schlaf, nicht Rückzug, nicht Stillstand. Hoffnung ist zukunftsorientiert, nach vorne gerichtet, dynamisch und voller Vertrauen. Hoffnung ist Sehnsucht mit positivem Vorzeichen. Hoffnung ist getröstete und getroste Sehnsucht. Sie ist Gottes Geschenk an uns. In ihr leuchtet das Vertrauen auf Gott, der seiner Welt Sinn und Leben schenkt. Die ganze Schöpfung und auch unser Leben sind gleichsam eingerahmt in zwei biblische Worte. Eines steht ganz am Anfang, im ersten Buch der Bibel. Gott beschaut sich seine Schöpfung „und siehe, es war sehr gut“ (1. Mose 1,31). Das andere Wort steht am Ende, im letzten Buch der Bibel. Der Seher Johannes hört eine Stimme, die spricht: „Gott wird abwischen alle Tränen … das Erste ist vergangen. … Siehe, ich mache alles neu!“ (Offenbarung 21, 4f). Anfang und Ende und alles, was dazwischen ist, ist geborgen in Gottes Hand. Unsere Sehnsucht nach Ruhe und Frieden hat hier ihren Grund und ihr Ziel. Gott kümmert sich. Er sorgt für uns und wird alles zum Guten führen. In allem Unfrieden, aller Unruhe und Hetze des Alltags verwandelt Gott unsere Sehnsucht in Hoffnung. Er schenkt sie uns wie einen kostbaren Schatz. Es ist die getroste Hoffnung, daß Gott, der einstmals alles gut gemacht hat, auch das, was hier und heute ist, zum Guten bringt, Tag für Tag. Mit herzlichen Grüßen, Ihre
ABKÜNDIGUNGEN AUS DEN KIRCHENBÜCHERN
Taufen: Osmo Pekka Kalervo VIHERSALO am 29.1.2011. Beerdigungen: Paul Anatol BUCHERT, geboren am 26.10.1947 in Helsinki (Helsingfors), gestorben am 10.12.2010 in Helsinki (Helsingfors).
Vuokko Helene Inari JONSSON geb. Sorvali, geboren am 2.6.1945 in Oslo (Norwegen), gestorben am 24.12.2010 in Schweden (Sverige). Heikki Pentti Antero AHONEN, geboren am 17.9.1949 in Kuopio, gestorben am 12.1.2011 in Helsinki (Helsingfors). Erna Brigitte NILSSON geb. Kröhan, geboren am 18.6.1947 in Jena (Deutschland), gestorben am 13.1.2011 in Schweden (Sverige). Werner Horst KUNZE, geboren am 13.6.1935 in Freiberg (Deutschland), gestorben am 30.1.2011 in Vaasa (Vasa).
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AKTUELL
„Wie viele Brote habt ihr?“ Noch bevor die chilenischen Frauen das Motto des Weltgebetstages „Wie viele Brote habt ihr?“ als Frage in die Welt aussenden konnten, mussten sie sich diese Frage selber stellen. Am 27. Februar 2010 wurde Chile von einem schrecklichen Erdbeben heimgesucht. Die Ausmaße der Zerstörung, die Bilder der Trümmerlandschaften, die Zahl der Toten und Verwundeten hatten im ersten Moment das Land völlig gelähmt. Doch dann setzte eine beispiellose Solidaritätskampagne ein, in der jeder und jede im Land aufgefordert war zu überlegen: Und wie viele Brote habe ich? Was kann ich einbringen, um den leidgeprüften Menschen in den betroffenen Regionen zu helfen? Was kann ich teilen: Kleidung, Nahrung, mein Haus, Baumaterial, Arbeitsstunden, Ideen, Kampfgeist …? Doch die ursprüngliche Botschaft des Weltgebetsta Weltgebetstages geht noch einen Schritt weiter: wenn die Witwe von Sarepta, von der wir im Weltgebetstagsgottesdienst hören werden (1. Kön. 17,8–16), das Allerletzte, was sie hat, mit einem Fremden teilt, weil sie dem Fremden und dem Geist, der aus ihm spricht, traut, dann spüren wir: Gott spricht zu uns aus dieser Frau. Auch wenn ihr Beitrag noch so klein erscheint, er ist symbolträchtig: Gott wird gegenwärtig im Geben. Im Evangelium des Weltgebetstages (Mk 6,30–44) geht es um Ähnliches: der Verzweiflung der Jünger über die Versorgung von 5000 Menschen setzt Jesus sein unerschüt unerschütterliches Vertrauen entgegen: „Wie viele Brote haben sie bei sich?“ Die Menschen waren Jesus den ganzen Tag gefolgt, weil sie von seiner Botschaft beeindruckt und fasziniert waren. Sein „Projekt Menschlichkeit“ war anziehend, über überzeugend, Leitbild und Lebenssinn zugleich. Sich auf den einbrinWeg machen, zuhören, suchen, mitmachen, sich einbrin Menschgen… es gibt viel Möglichkeiten, sich am „Projekt Mensch lichkeit“ zu beteiligen. Aber eines ist klar, und so wird es im Dialog zwischen Jesus und seinen Jüngern deutlich: Die Logik des Konsums führt nicht zu einer wirklichen Lösung. Die Jünger hätten das Problem gern mit einem Geldbudget und mit Einkaufen gelöst. Doch die Antwort Jesu ist eine andere: Erst die verschiedenen Haltungen des Teilens: auf– Menschenmenteilen, aus–teilen, mit–teilen machen die Menschenmen ge „satt“ und lassen – aller Marktlogik zum Trotz – noch unglaublich viel übrig. Jesus fordert die Menschen auf, sich in Gruppen zu setzen und das Brot in Gemeinschaft zu verzehren. Das möchten die chilenischen Frauen mit ihrer Frage „Wie viele Brote habt ihr?“ erreichen: Daß wir darüber nachdenken, was jede/r einzelne einbringen kann in dieses „Projekt Menschlichkeit“. Welche Gaben, welche Stärken und Talente kann ich (mit)teilen? In vielen Ländern der Welt sitzen am ersten Freitag im März Frauen und Männer in Gruppen zusammen, hören das Wort Gottes, brechen das Brot und teilen es aus an alle, die das Brot des Lebens nötig haben. So könnte der Weltgebetstag 2011 ein symbolträchtiger Tag sein, an dem sich das Brotwunder des Markusevangeliums neu ereignen kann. Text von Sabine Petermann, Chile (gekürzte Fassung). Titelbild von Künstlerin Norma Ulloa, Chile: „Wie viele Brote habt ihr?”. Urheberrecht: Deutsches Weltgebetstagskommitee e.V..
Herzlich Willkommen zur Feier des Weltgebetstages am 4. März um 18 Uhr im Gemeindesaal.
Einsegnung der gewählten und berufenen Gemeindegremien Am Sonntag, den 6. Februar 2011, wurden in der Deutschen Kirche die gewählten und berufenen Gremien unserer Gemeinde sowie der Kindergottesdienstkreis (KiKi– Team) innerhalb eines Festgottesdienstes in ihre Ämter eingeführt. Die Kirchenbevollmächtigten trafen sich zu ihrer ersten Sitzung bereits am 18. Januar 2011 (siehe Bild).
Kirchenbevollmächtigte (KBV) Biermann, Frank (Vizevorsitz) Boenisch, Maiju Bremer, Heinrich Geust, Carl–Fredrik Graubner, Klaus Jokinen, Elke (Vorsitz) Kiianheimo, Henrik Lehikoinen–Weiss, Susanne Nelskylä, Maria Sannemann, Alexander Schreiber, Ernst–Jürgen Sentzke, Timo Wagner, Peter Zillikens, Britta Zobel–Lahtinen, Almut Vertretungsberechtigte Suppleanten: Caspers, Anja Kiljunen–Schugk, Marjatta Schwartz, Paul Kirchenrat und persönliche Suppleanten (KR und Suppl.) Aminoff, Philip Suppl. Sentzke, Timo Biermann, Frank Suppl. Lindner, Thomas Jokinen, Elke Suppl. Boenisch, Maiju Panzig, Erik Suppl. Lindroos, Carola Röker, Hans–Martin Suppl. Schäfer, Winfried Sannemann, Alexander Suppl. Wagner, Peter
Simojoki, Dorothea Suppl. Geust, Birgitta Zillikens, Britta Suppl. Nelskylä, Maria Kapellenrat Turku Dahlmann, Oliver Jokinen, Elke Mallwitz, Petra Oldendorff, Bernd Oldendorff, Katri Suppleanten: Boenisch, Maiju Erdmann, Norbert Virtanen, Alexandra Fondsvorstand des Deutschen Seniorenwohnheimes (DSWH) Aminoff, Philip Caspers, Anja Kiianheimo, Henrik Oehlandt, Klaus Panzig, Erik Stude, Traute Kindergottesdienstkreis (Team KiKi) Dietterle, Mandy Feick, Heidrun Schirrmann–Krapinoja, Petra Schulz, Christina Schulz, Katharina Zillikens, Britta
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Unsere Gemeindefahrt nach Sankt Petersburg Anfang Dezember 2010 fand die Gemeindefahrt nach Sankt Petersburg statt. Von der dortigen Deutschen Sankt Petri Gemeinde, die zu ihrem 350. Geburtstag Gäste aus Deutschland, Osteuropa und Russland eingeladen hatte, wurden wir herzlich aufgenommen. Matthias Zierold, Probst der Gemeinde, führte uns durch die Katakomben des Kirchengebäudes, in dem noch die Spuren der Sowjetzeit zu sehen sind: Seit Ende der 1930er Jahre war das Gebäude zunächst als Lager und dann, ab den 60er Jahren, als Schwimmbad genutzt worden. Erst seit den 1990er Jahren ist es wieder im Besitz der deutschen Gemeinde und wird für Gottesdienste genutzt. Im inzwischen zum Kirchensaal umgebauten Inneren nahmen wir an den Festgottesdiensten teil und konnten zwei hervorragende klassische Konzerte genießen. Nach dem umfangreichen Vortragsprogramm nahm sich Gerta Krylova, Mitglied des Kirchenvorstandes, außerdem Zeit, um uns die Stadt zu zeigen. Ein herzliches Dankeschön!
Das große Bild zeigt unsere Ankunft am Finnischen Bahnhof in Sankt Petersburg. Während des Festgottesdienstes musste jeder Pastor ran – auch Erik Panzig hielt eine kurze Ansprache. In den Katakomben des Kirchengebäudes konnte Probst Matthias Zierold Interessantes zur Geschichte der Gemeinde erzählen. Das Gruppenfoto unter Deck zeigt uns auf dem Grund des ehemaligen Schwimmbeckens der St. Petrikirche. Inzwischen wieder für Gottesdienste genutzt – der Kirchensaal der St. Petrikirche. Geduldig warteten wir auf den Beginn des Festgottesdienstes. Die Blutkirche im Schneegestöber: In sie ging‘s nur mit blauen Gamaschen. Ganz unten: Im Katharinenpalast – auf diesem Parkett haben schon Generationen von Zarentöchtern das Tanzbein geschwungen. Wir hatten eine tolle Fahrt, mit viel Gemeinschaft, schönen Gesprächen und Erlebnissen – davon sollen die Fotos sprechen. Fotos von Yann Kempf und Katharina Schulz.
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GEMEINDEKREISE
Frauentreff im Februar Die Zubereitung von Karelischen Piroggen – unter der Leitung von Maja Lisa – war diesmal Thema des Frauentreffs am 7. Februar. Schnell hatten wir es natürlich verstanden. Und eines muß man sagen, es war sehr, sehr delikat. Und ein lustiger und wunderschöner Abend. Nochmals vielen Dank an Maja Lisa!
Senioren– und Gemeindetreffen des Frühjahrs auf einen Blick
Rezept zu Karelischen Piroggen (Karjalanpiirakat) Für 20 Piroggen: 2 dl Wasser, 1 1/2 TL Salz, 3 dl Roggenmehl, 2 dl Weizenmehl. Für die Reisfüllung: 3 dl Wasser, 3 dl Rundkorn–(Milch)reis, 12 dl Milch, 2 TL Salz.
Der nächste Frauentreff mit Diskussionsabend beginnt am 7. März um 18 Uhr – seid herzlich willkommen! Bis zum nächstem Mal, Eure Marion.
Den Reis gründlich waschen. Reis in das kochende Wasser geben. Nach und nach die Milch zugießen – bei kleiner Hitze 30–40 Minuten köcheln lassen und anschließend salzen. Für den Teig das Mehl auf ein Brett geben, nach und nach das gesalzene Wasser zufügen und einen festen Teig kneten. In einer angewärmten Schüssel den Teig 30 Minuten ruhen lassen – dann zu einer Rolle formen und in ca. 20 Scheiben schneiden. Ein Backbrett dünn mit Mehl bestäuben und die Scheiben dünn ausrollen. Die erkaltete Reisfüllung jeweils in die Mitte geben und die Ränder einschlagen. Auf einem gefetteten Backblech werden die Piroggen bei etwa 275° 15 Minuten gebacken, bis der Teig goldbraun ist und die Reisfüllung beginnt, braun zu werden. In eine flache Schüssel 3 dl warme Milch und 100 Gramm geschmolzene Butter geben und darin die heißen Piroggen sofort wenden. Zwischen Pergamentpapier schichten und mit einem Küchentuch bedecken, damit die Kruste weich wird. Die Piroggen werden mit Eibutter serviert. Tipps: – Piroggen eignen sich gut zum Tieffrieren. Nach dem Auftauen kurz im Backofen erwärmen. – Gibt man dem Teig 3 EL Speiseöl bei, läßt er sich besser ausrollen! – Statt mit Reis können die Piroggen auch mit Kartoffelbrei gefüllt werden. Entsprechende Mengenangaben für eine Kartoffelfüllung: Kartoffelbrei von 1/2 kg Kartoffeln, 2 Eier, Butter … Zubereitung wie oben zur Reisfüllung.
Die Treffen finden in der Regel im Seniorenwohnheim der Deutschen Gemeinde, Nuottapolku (Notstigen) 2, immer mittwochs von 14.30 bis 16 Uhr statt. In diesem Frühjahr mit folgenden Themen: 17.3., 18.15 Uhr Ökumenekreis im Seniorenwohnheim: „Das Böse”. 23.3., 14.30 Uhr: „Frau Lutherin” – Das Leben der Katharina von Bora. 6. April: Riitta Roine und Birgitta Geust berichten vom „Besuch bei den Diakonissen in Kaiserswerth”. 11. Mai: Kantorin Riitta Laine stellt vor: „Der Komponist Franz Liszt“. Gemeindetreff am 13. April: Wir sind zu Besuch in der Johannesgemeinde, Korkeavuorenkatu (Högbergsgatan) 10 D, 3. Stock. Beginn schon um 13 Uhr. 28. April, 19 Uhr ein Themenabend im Gemeindesaal: Frau Traute Stude berichtet vom aktuellen Gemeinde– Spendenprojekt: „Zu Gast bei den Schulmädchen in Tansania“. 18. Mai 2011: Ausflug des Gemeindetreffs: Ein kulturelles Ziel im westlichen Uusimaa. Weitere Informationen in der April–Ausgabe von „Deutsch– Evangelisch“. Anmeldungen hierzu bitte bis zum 11. Mai bei Gemeindeschwester Anne–Maria Jaatinen, Telefon 050–594 24 98. Weitere Informationen zu den Senioren– und Gemeindetreff bei der Diakonisse Anne–Maria Jaatinen, Telefon 050–594 24 98, sowie den Reisepastoren Katja und Hans–Martin Röker, Telefon 040–540 85 04.
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FILMABEND
Film des Monats: „Das Ende ist mein Anfang“ – Donnerstag, 24. Märzabend, um 19 Uhr Zum Inhalt: Der italienische Journalist und Buchautor Tiziano Terzani ruft seinen Sohn aus New York zu sich, um ihm von seiner Kindheit und Jugend zu erzählen, von seiner Tätigkeit als Asienkorrespondent und der Reise zu sich selbst aufgrund einer Krebserkrankung, die ihn in die Einsamkeit des Himalaya und einen Kosmos spiritueller Erfahrungen führte. In langen und sehr emotionalen Vater–Sohn–Gesprächen festigt sich die Bindung, werden alte Spannungen aufgelöst, Tabu–Themen wie die Auseinandersetzung mit dem Tod angegangen.
VORANKÜNDIGUNGEN
Familienfreizeit im Mai
Skitag des Naturfreundekreises
Am Wochenende von Freitag, den 13. Mai (abends) bis Sonntag, den 15. Mai laden wir nach Janakkala in das kirchliche Freizeitquartier ein. Wie in den vergangenen Jahren soll ein buntes, unterhaltsames wie erholsames Wochenende angeboten werden. Spiele, Musik, Bewegung, Spaß, Gespräche, Kamin & Sauna und manches mehr wird wieder auf dem Programm sein. Ein festliches Ereignis wird der traditionelle Familiengottesdienst zum Abschluss der Freizeit werden. An– und Abreise sollen auch in diesem Jahr wieder mit Privatwagen organisiert werden, wobei wir gern, wenn nötig, für Mitfahrgelegenheiten sorgen (einfach bei der Anmeldung vermerken). Voranmeldungen sind ab sofort im Sekretariat der Deutschen Gemeinde bei Anne Breiling möglich. Die Teilnehmerbeiträge und das Thema für die diesjährige Familienfreizeit stehen noch nicht fest.
In diesem Winter hat es wahrhaftig reichlich Schnee gegeben. Er wird auch sicher im März noch nicht ganz weggeschmolzen sein. Daher wagen wir es, einen Skitag zu planen: Am 12.März treffen sich alle Naturfreunde der Gemeinde zum Skitag in Oittaa/Espoo. Wir treffen uns um 11 Uhr am Parkplatz. Jeder kann dann nach Lust, Laune und Kondition 6km, 4km, 1km auf markierten Loipen langlaufen oder einfach nur Spazierengehen oder Schlitten fahren. Skier oder z.B. Schneeschuhe können auch vorort gemietet werden. Anschließend wird bei traditionellem „Nokipannukaffee” und Proviant aus eigenem Rucksack noch eine Weile an einer Grillstelle gepicknickt. Anmeldungen bitte bis Mittwoch, den 9.3. in der Kanzlei, Telefon (09) 6869 8513. Wer eine Mitfahrgelegenheit braucht, sollte dies auch mitteilen. Herzlich willkommen! Mehr Informationen über Oittaa z.B. im Internet unter www.suomenlatu.fi
Hintergrund: Grundlage für das Drama war das von Folco Terzani herausgegebene und Titel gebende Buch, dessen Dialoge und Monologe, die Diskrepanz zwischen lebendigem Geist und verfallenden Körper in einer schauspielerischen Tour de Force fulminant wiedergegeben werden. Filmische Fakten: Bruno Ganz, Elio Germano, Erika Pluhar (Hauptrollen) / FSK: ab 0 Jahren / 98 Minuten / Deutschland 2010.
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IM FINN–LAND
Lichtblicke in Tampere In Tampere sind wir in der glücklichen Situation, Gäste der Domkirchengemeinde zu sein, das heißt, daß wir unseren deutschen Gottesdienst in der Krypta des Domes abhalten dürfen: dafür sind wir sehr dankbar. Wir freuen uns jedes Mal darüber, wenn Katja oder Martin Röker zu uns in die „Provinz” kommen, um mit der Gemeindegruppe den Gottesdienst zu feiern; im letzten Herbst kam auch
Durch unseren treuen Kantor und Chorleiter Vesa Haapaniemi haben wir die Freude und den Genuss, jedes Mal etwas Besonderes zu hören – sei es nun etwas Klassisches oder etwas aus seiner eigenen Produktion. Auch hat er uns manches Mal mit seinem finnischen Chor überrascht – denken wir nur an den Festgottesdienst im Dezember 2008, wo Vesa mit dem Chor „Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott, zu Dir” von Felix Mendelssohn– Bartholdy vorgetragen hat: Es war ein Ohrenschmaus! Wir würden uns freuen, wenn auch Leute aus den benachbarten Ortschaften an unserem Gottesdienst teilnehmen würden; im Anschluss findet jeweils gemütliches Kaffee– bzw. Teetrinken statt, wo dann eben Gedanken ausgetauscht und Anekdoten zum Besten gegeben werden. Herzlich willkommen! Geschrieben von Paul–Gerhard Schwartz.
Infos aus Turku (Åbo):
zum ersten Mal Erik Panzig zu uns. – Normalerweise treffen wir uns einmal im Monat, jeweils am zweiten Sonntag um 15.30 Uhr. Im Sommer ist Pause, da die meisten unterwegs oder auf der Hütte sind. Von großer Bedeutung ist es für uns, daß die Feier auf Deutsch stattfindet, zumal dies die Mutter– bzw. Vatersprache von vielen ist. Andere kommen eben deshalb zu uns, weil sie an einem deutschsprachigen Gottesdienst teilnehmen wollen. Auch und gerade das Singen der Lieder, die man von Kindesbeinen gelernt hat, geben einem innere Freude und Trost. Denken wir nur an den herrlichen Choral „Die güldne Sonne voll Freud und Wonne bringt unsern Grenzen mit ihrem Glänzen ein herzerquickendes, liebliches Licht” von Paul Gerhardt. Wenn man so ein Lied singt, kann es einen in der Seele berühren. Da wir als Gemeinde uns ja sonst auf das Zuhören konzentrieren, dürfen und können wir beim Singen aktiv sein.
Sprach– und Feriencamp 2011 Vom 8. bis 12. August, das ist die letzte Woche der diesjährigen Sommerferien, organisiert die Nachmittagsbetreuung der Kapellengemeinde wieder ihr Sommercamp. Zur Teilnahme eingeladen sind Deutsch lernende/sprechende Schülerinnen und Schüler der 1.–6. Klassen dieses Schuljahres aus der gesamten Gemeinde. Thema: „Nichts als Theater!”. Es werden zwei kleine Stückchen mit Musik einstudiert, gerade passend, daß Freizeitaktivitäten am Ostseestrand nicht zu kurz kommen. Am letzten Tag werden sie im Studio der Turkuer Stadtbibliothek Verwandten und Freunden präsentiert. Ort: Freizeitstätte Kunstenniemi des Gemeindeverbandes Turku/Kaarina in Rymättylä (nahe Naantali). Verantwortlich und als Betreuer dabei: Alexandra Virtanen und Bernd Oldendorff – zwei weitere kommen noch dazu. Teilnehmerzahl: 33. Kosten: 165 Euro, Geschwister 95 Euro – die Anreisekosten nach Turku sind nicht im Preis enthalten. Anmeldung und Fragen ab sofort unter saksankerho@luukku.com. Spielgruppe am Mittwoch Unsere Spielgruppe trifft sich wieder regelmäßig. Und zwar immer mittwochs, ab 16.30 Uhr für zwei bis zweieinhalb Stunden. Zur Zeit liegt das Alter der beteiligten Kinder zwi-
schen 10 Monaten und 4 Jahren. Die anleitende Betreuung durch eine erfahrene Erzieherin ist angedacht – damit die Eltern in Ruhe plauschen können – erfordert aber auch einen finanziellen Beitrag der Eltern. In der Regel sind die Treffen in der Gemeinde, Kaskenkatu 1.
Gemeindeabend am 10. März Dieser Gemeindeabend hat die Weltgebetstagsbewegung zum Thema. In jedem Jahr am ersten Freitag im März werden in über 170 Ländern der Erde Gottesdienste zum Weltgebetstag gefeiert. Lieder und Gebete dieses Gottesdienstes werden jeweils von Frauen eines anderen Landes vorbereitet, so daß an diesem Tag rund um den ganzen Globus ein in seinen Grundstrukturen gleicher Gottesdienst gefeiert wird, der die Menschen so miteinander verbindet. So kommt die Weltgebetstagsliturgie im Jahr 2011 z. B. aus Chile. Die Liturgie ist immer auch verbunden mit Informationen über die Landschaft, über Geschichte, Politik und die soziale Lage im ausrichtenden Land. Das Motto des Weltgebetstages ist „Informed Prayer—Prayerful Action“ / „Informiert beten – betend handeln“. Herzlich Willkommen also zum Gemeindeabend am 10. März um 19.30 Uhr in der Kaskenkatu 1.
Deutsche Gemeinde 2010 in Zahlen: Alle finnischen Gemeinden müssen bis Ende Januar Zahlenmaterial über ihre Tätigkeit dem Kirkkohallitus (Kyrkostyrelse) liefern. Hier einige Daten auch für Sie: Gemeindeglieder: 3135 Personen, davon leben 534 im Ausland. Finnisch als Muttersprache haben 2319 Gemeindeglieder. In 2010 in unserer Gemeinde … – wurden 21 Kinder getauft; – sind 24 Personen verstorben; – sind 42 Personen in die Kirche eingetreten, und 45 sind ausgetreten; – wurden 19 Jugendliche konfirmiert; – wurden 16 Paare getraut; – endeten 13 Ehen. Gottesdienste im Jahr 2010 in Helsinki, Turku und Tampere insgesamt 89; mit durchschnittlich 40 Teilnehmern. Gottesdienste in den Aussenstellen 48; mit durchschnittlich 23 Teilnehmern.
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FÜR EUCH GEMACHT!
Vorsicht: Wenn es taut, tropft dann Farbwasser von deinem Eisschmuck. Du kannst auch kleine Äste, Steinchen und andere Gegenstände in deinem Schmuck einfrieren. Lege die Gegenstände einfach zuerst in deinen Joghurtbecher und fülle ihn dann mit Wasser. Du solltest aber daran denken, daß die Gegenstände, wenn es taut, herunterfallen. Wenn du nicht sicher bist, ob etwas geeignet ist, frage deine Eltern.
Forschertag im Kindergarten An unserem Forschertag im Februar haben wir mit Eis und Schnee experimentiert. Wir haben ausprobiert, womit es wohl am Schnellsten gelingt, einen Eiswürfel zu schmelzen, haben geschmolzenen Parkschnee und Straßenschnee durch Filtertüten gegossen um zu sehen, wie sauber oder dreckig der Schnee sein kann und haben Schnee mit blaugefärbtem, warmem Wasser begossen und mit der Lupe beobachtet, wie er sich verändert. Alles sehr spannend! Hier sind noch zwei einfache Ideen, die du zu Hause leicht nachmachen kannst – und das Eiskegeln für draußen …
Eisschmuck:
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Diese kleinen Kunstwerke kannst du im Garten, im Park oder auf dem Balkon aufhängen (frage vorher deine Eltern). Du brauchst: – einen oder mehrere leere und ausgewaschene Joghurtbecher, – ausreichend Bindfaden, – Wasser. Die Joghurtbecher füllst du mit Wasser. Dann hängst du einen ungefähr 20cm langen Bindfaden bis zur Hälfte in den Becher. Nun stellst du den Becher ins Gefrierfach oder, wenn es kalt genug ist, nach draußen. Wenn das Wasser gefroren ist, löst du das Eis aus dem Becher (wenn du warmes Wasser über den Becher laufen läßt, geht es ganz leicht) und hängst deinen Eisschmuck draußen auf. Wenn du möchtest kannst du das Wasser auch mit etwas Tuschfarbe einfärben.
Eisangeln:
Eiskegeln: Hier wird’s richtig frostig – am besten nur mit Handschuhen spielen! Du brauchst: 9 Plastikflaschen, gefüllt mit 1–1/2 Litern Wasser, 1–3 Luftballons, etwas Tinte oder andere Farbe, 1 Nacht Zeit, damit Kegeln und Kugeln gefrieren. Mit der Tinte färbst du etwa 10–15 Liter Wasser. Fülle die Plastikflaschen etwa zur Hälfte mit Wasser, das werden die Kegel. Fülle für die Kugeln gefärbtes Wasser in Luftballons und gefriere diese ebenfalls über Nacht. Es ist nicht so einfach, die Kugeln einigermaßen rund zu bekommen, aber macht ja nichts, wenn sie ein bisschen krumm sind. Stelle die gefrorenen Kegel am nächsten Tag auf eine Schneefläche, glätte davor eine Strecke als Kegelbahn und markiere eine Startlinie. Wer schafft als Erster „Alle Neune”?
Für diesen Versuch musst du nicht auf einen gefrorenen See und nach Fischen angeln. Nein, alles was du brauchst sind: – ein Bindfaden, – etwas Salz, – ein paar Eiswürfel, – und einen langen Bleistift (oder einen Schaschlik–Spieß). Zur Vorbereitung: Du bindest den Bindfaden an deinen Bleistift. Und voilà, deine Angel ist fertig! Nun kommt der Versuch: Nimm dir einen der Eiswürfel und lege ihn vor dir hin. Dann streue ein wenig Salz auf den Würfel. Deine Angelschnur legst du auf die salzige Stelle vom Eiswürfel. Warte ein wenig und dann hol deine Angel ein. Hat es geklappt? Hast du Eis geangelt? Gratulation! Wenn es nicht gleich geklappt hat, warte etwas länger.
Eisangeln – Wie funktioniert das? Wenn du dir den Eiswürfel und den Bindfaden genauer anschaust, dann kannst du sehen, daß der Bindfaden am Eiswürfel angefroren ist. Wie du weißt, löst sich Salz in Wasser auf. Streust du Salz auf einen Eiswürfel, dann will das Salz sich auch im Wasser lösen. Dazu setzt es den Schmelzpunkt des Eises herab – das Eis schmilzt bei tieferer Temperatur. Normalerweise schmilzt Eis erst bei 0° Celsius. Streust du aber Salz darauf, dann schmilzt das Eis eher, zum Beispiel schon bei –1 °C. Schmilzt der Eiswürfel, wird das Salzwasser verdünnt. Damit wird der Schmelzpunkt wieder erhöht. Jetzt gefriert das Wasser wieder zu Eis. Da der Bindfaden in diesem Salzwasser lag, friert er dann mit ein. Ziehst du nun am Bindfaden, dann angelst du den ganzen Würfel! Deutsch–Evangelisch im März 2011
MUSIK IN DER DEUTSCHEN KIRCHE
Das Lied des Monats … daß ich die Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält (EG 416) Die Hinwendung zu den anderen, die ungeachtet sind. Das erzielt auch die Aktion Gemeinsamer Verantwortung. O Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens … Dieses Friedensgebet findet man in einem normanischen Andachtslied aus dem Jahr 1913. Schon früher kennt man es als Gebet des Franz von Assisi. Doch seine Inspiration führt sich in der Bergpredigt von Jesus fort. Er spricht von der radikalen Nächsten– und der Feindesliebe. So werden in diesem Lied Liebe und Hass gegenübergestellt; Verzeihen und Beleidigen; Wahrheit und Irrtum; Glauben und Zweifel; Hoffnung und Verzweiflung. Weiter wird deutlich, daß Lieben vor dem Geliebtwerden steht, Andere zu verstehen vor dem Verstandenwerden kommt. Schlußendlich wird das Prinzip vom Säen und Ernten klar: Wer hingibt, der empfängt, und wer verzeiht, dem wird verziehen. Die Melodie von Rolf Schweizer aus dem Jahr 1962/1969 ist in mehrere Abschnitte gegliedert. Der erste Teil wird zum Kehrvers, welcher nach jedem weiteren Abschnitt von der Gemeinde gesungen wird. Das Lied ist ein Dialog zwischen Gemeinde und Vorsänger (Chor). Seine Melodie ist von schwebender Fünftönigkeit geprägt.
Weitere Konzerttermine in der Deutschen Kirche Freitag 11.3., 19 Uhr: Sibelius– Akatemian barokkiorchesteri, Eintritt 10 / 7 Euro.
Perlen der Orchestermusik: Ouvertüren und Konzerte von Johann Sebastian Bach Das Finnische Barockorchester, kurz auch Fibo genannt, bietet musikalische Goldstücke in ihrem Konzert in der Deutschen Kirche am Samstag, den 2. April, Beginn 19 Uhr. Die Konzerte und Ouvertüren von Bach sind dichte, kunstvolle, menschliche und vor allem zu Herzen gehende Musik. Neben zwei Orchestersuiten und Solokonzerten steht das F–Dur Cembalokonzert auf dem Programm – gleich einem Gruss aus den Brandenburgischen Konzerten. Es ist eine Transkription des 4. Brandenburgischen Konzertes für Cembalo, Blockflöten und Orchester – sehr effektvoll und recht selten zu hören.
Das Konzert wird von Georg Kallweit geleitet, den man gelegentlich auch das „Violin–Wunder“ nennt – bekannt ist er vielen als Konzertmeister der Akademie für Alte Musik Berlin. Die fröhliche Nachricht ist, die Mitglieder der Deutschen Gemeinde haben freien Eintritt zu diesem Konzert. Es wird gebeten, sich zuvor bis spätestens Freitag, den 1.4. bis 13 Uhr bei unserer Kanzlistin Merja Viiri, Telefon (09) 6869 8510, anzumelden. Diese Namensliste ermöglicht Ihren freien Eintritt und wird an der Abendkasse bereit liegen. Herzlich willkommen!
Samstag 19.3., 19 Uhr: Helsingin kamarikuoro – Englantilainen perinne, Eintritt 15 / 10 Euro. Sonntag 20.3., 15 Uhr: Agora ry – Benefizkonzert für die ganze Familie, mit anschließendem Kaffee & Kuchen im Gemeindehaus, Eintritt frei / Spenden erbeten. In den Reihen von Fibo (früher: Kuudennen kerroksen orkesteri) spielen erstrangige finnische Instrumentalisten, die sich jahrelang intensiv mit der Alten Musik beschäftigt haben.
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NACHRUF
Heikki Ahonen † 17.9.1949 – 12.1.2011 Mit Erschütterung haben wir Mitte Januar gehört, daß unser lieber Freund und wichtiger Mitarbeiter unserer Gemeinde Heikki Ahonen verstorben ist. Wir Mitarbeiter wussten zwar schon, daß es Heikki nicht wirklich gut geht, dennoch kam alles überraschend und viel zu schnell. Wir hätten ihm natürlich noch viele gesunde und glückliche Lebensjahre gegönnt. Heikki war ein begeisterter Sportler. Seinen Winterurlaub wollte er entweder in der Schweiz oder in Lappland (mit seinen Freunden aus der Schweiz) beim Skilaufen verbringen. Den Sommer verbrachte er in Siilinjärvi in seinem Häuschen. Das Angeln und das Saunieren sowie viele Freunde gehörten dazu. Auch die Gemeinde hat von seinem sportlichem Elan profitiert: Mindestens zweimal jährlich hat er die Naturfreunde der Gemeinde zum Wandern oder Skilaufen nach Nuuksio oder anderen Wäldern im Großraum Helsinki getrieben. Heikki hat sich dabei auch immer rührend um Jeden gekümmert: Keiner durfte auf der Strecke liegen bleiben oder mit leerem Magen wieder nach Hause gehen (wenn er/sie sein/ihr Proviant vergessen haben sollte). Nokipannukahvi und Pulla waren immer für Jeden dabei. Bei vielen Prominentenhochzeiten, über die in der Gelben Presse mit Text und Bild berichtet wurde, war unser Heikki auch dabei. Er wurde bei den Hochzeitsbildern meist mitfotografiert, da er als erster nach den Trauungen die Kirchentür wieder öffnete und dafür sorgte, daß alles seinen richtigen Weg nimmt. Es hat ihn sehr amüsiert, sich fast wöchentlich auf den Seiten unterschiedlicher Zeitungen und Zeitschriften zu sehen. Er hat Hochzeiten und Taufen geliebt und es als Küster dieser Gemeinde genossen und als große Ehre gesehen, wenn alles reibungslos ablief und alle zufrieden waren. Wir haben Heikki oft gebeten, 10 einige witzige Geschichten über seine
Küsterarbeit aufzuschreiben. Hier die Geschichte von dem Werkzeugkasten: Eine Braut hat nach der Trauung den Bestmann gebeten, ihren Kulturbeutel von der Sakristei zu holen. Sie hatte ihn dort vergessen. Der Bestmann holte den Kasten und marschierte damit aus der Kirche. Heikki konnte ihn gerade noch fragen, wo er wohl mit Heikkis Werkzeug hinwolle. Nach einem heftigen Diskurs über den Kulturbeutel der Braut beziehungsweise Heikkis Werkzeugkasten wurde der Kasten geöffnet und der Bestmann musste zugeben, daß die Braut auf ihrer Hochzeitsreise sicherlich nicht viel mit Schleifpapier und Terpentin anfangen könnte. Der richtige Beutel wurde dann natürlich schnell von der Sakristei geholt und der glücklichen Braut überreicht. Heikki musste auch Sachen der Brautleute – und dies nicht nur einmal – mit dem Taxi transportieren. Mal hatte eine Braut ihren Hochzeitsstrauss im Hotel, mal er seine Hosen im Brautzimmer liegen lassen usw. Wir haben uns manches Mal über diese Ereignisse amüsiert.
Gefreut haben wir uns auch immer wieder über die vielen Köstlichkeiten, die Heikki uns bei den unterschiedlichsten Anlässen anbot: Weihnachtsfeier mit Raclette (das Raclette–Eisen war von der Schweizer Botschaft ausgeliehen), Kirchkaffee mit leckerem Apfelkuchen, Geburtstage mit Lachssuppe und vieles, vieles mehr. Heikki hat wirklich einen warmen Platz in unseren Herzen hinterlassen. Wir werden ihn sicher noch lange vermissen und uns an die vielen schönen gemeinsamen Stunden erinnern. Heikki war morgens immer der Erste, dem man begegnet ist, abends hat er noch als Letzter die Tore geschlossen. Mit Dankbarkeit denken wir an ihn zurück und wünschen seiner Familie viel Kraft in dieser schweren Zeit.
KIRCHLICHES AUS DEUTSCHLAND
Greifswalder Handschrift aus dem 15. Jahrhundert vorgestellt Fachleute haben bestätigt, daß die kürzlich im Greifswalder Dom aufgefundene Handschrift aus der Mitte des 15. Jahrhunderts stammt. »Unsere erste Vermutung hat sich bestätigt«, sagte Handschriftenexperte Jürgen Herold am 1. Februar in der Hansestadt. Das Anfang Januar gefundene Buch enthalte Kapitel aus den Offenbarungen der Birgitta von Schweden sowie zwei Urkunden. Auf die mit Staub und Scherben bedeckte Handschrift war ein Mitarbeiter der mit den Bauarbeiten beauftragten Firma Karl Maak und Söhne Anfang des Jahres beim Reinigen der Kammergewölbe oberhalb der Sakristei gestoßen. Unterhalb des Fundortes befand sich jahrhundertelang die Kirchenbibliothek. Das Material der beiden Buchdeckel sei Holz, der Deckel sei bezogen. Beschlägereste deuteten darauf hin, daß das Buch ursprünglich in einer Bibliothek angekettet gewesen sei, berichteten die Experten. Die Restauratorin der Greifswalder Universitätsbibliothek, Katrin Sachs, schätzte die Restaurierungskosten für die Handschrift auf mehr als 50.000 Euro. Ob die Kirchengemeinde die notwendigen Gelder aufbringen könne, sei noch offen, so Dompfarrer Matthias Gürtler. Er wies darauf hin, daß die Schriften der Birgitta von Schweden (1303–1373) kirchenkritische Äußerungen enthielten. »Vielleicht hat man das Buch deshalb oberhalb der Sakristei versteckt«, mutmaßte er. Bei der Erforschung der Besitzgeschichte des Buches könnten Handschriftenexperte Herold zufolge die beigehefteten Urkunden hilfreich sein. Um den jahrhundertealten Papierseiten Feuchtigkeits– und Temperaturschwankungen zu ersparen, werde das Buch in einer säurefreien Kassette in der Kirche gelagert, bis über sein weiteres Schicksal entschieden sei, sagte der Pfarrer.
Deutsch–Evangelisch im März 2011
ANNONCEN
Bereits im vergangenen Jahr sind nach Angaben der Kirchengemeinde bei den Restaurierungsarbeiten mehrere Schriften, bisher aber noch kein Buch, entdeckt worden.
Einladung zum Spieleabend
Wohnung zu Vermieten
Beim Spieleabend treffen sich jeden Monat Erwachsene, die Spaß an Gesellschaftsspielen haben und gerne unter netten Menschen sind. Wir probieren neue Spiele aus, lernen immer mehr kennen und haben auch schon ein paar Lieblingsspiele entdeckt. Das nächste Mal treffen wir uns am Mittwoch, den 9. März um 18:30 Uhr im Restaurant Zinnkeller, Meritullinkatu 25 in Helsinki. Weitere Informationen unter Telefon 044–3111680 bei Katja & Steffi.
Wohnung in Ullanlinna – An eine nichtrauchende, ohne Tiere lebende Person ist eine möbilierte Wohnung 28qm zu vermieten. Mehr Informationen bei Almut Zobel–Lahtinen, Telefon 050–5766389, almut.zobel@gmail.com
Achtung: Zahlendreher auf Zahlschein!
Handschrift: Die Restaurierung der Greifswalder Handschrift aus dem 15. Jahrhundert veranschlagen Fachleute auf Kosten von mehr als 50.000 Euro.
In unseren Zahlschein für die Gemeinsame Verantwortung, welcher der letzten Ausgabe des Gemeindebriefes Deutsch–Evangelisch im Februar beigeheftet war, ist leider versehentlich eine falsche Referenznummer hineingerutscht – wir bitten um Entschuldigung. Die richtige Referenz: 305174.
Anmeldeschluss für die Aufnahme in den Kindergarten und die Vorschule! Anmeldeschluss für die Aufnahmen in den Kindergarten der Gemeinde und in die Vorschule zum August 2011 ist der 15. März 2011.
Meldung der Redaktion Diese Ausgabe von Deutsch–Evangelisch kommt in einem neuen Gewand heraus. Bewährtes wollten wir erhalten und Neues ausprobieren. Wenn Sie Fragen und Anregungen zur Verbesserung haben oder Kritik am neuen Erscheinungsbild äußern wollen, wenden Sie sich bitte an Hauptpastor Erik Panzig. Vielen Dank!
Der Greifswalder Dom St. Nicolai ist eine gotische Backsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert und gilt seit 2008 als Baudenkmal nationaler Bedeutung. Quelle: Evangelischer Pressedienst, EPD–Ost / epd–bild / Greifswalder Dom / Jürgen Herold.
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KALENDERBLAT T IM MÄRZ 2011
Termine in und um Helsinki Di 1.3., 11 Uhr Bastelkreis; 18 Uhr Posaunenchor Mi 2.3., 18 Uhr Deutsch–Finnischer Chor Do 3.3., 16 Uhr Kinderchor Fr 4.3., 18 Uhr Weltgebetstag der Frauen im Gemeindesaal; 20 Uhr Beginn Jugendnacht Sa 5.3., 10 Uhr Konfirmandentag So 6.3., 11 Uhr Abendmahlsgottesdienst (Erik A. Panzig) mit den Konfirmanden, und Kinderkirche Mo 7.3., 10 Uhr Krabbelgruppe; 17.30 Uhr Spielgruppe; 18 Uhr Frauentreff: Diskussionsabend Di 8.3., 11 Uhr Bastelkreis; 18 Uhr Posaunenchor Mi 9.3., 18 Uhr Deutsch–Finnischer Chor Do 10.3., 16 Uhr Kinderchor Sa 12.3. Tagesausflug des Naturfreundekreises nach Oittaa (mehr dazu auf Seite 6) So 13.3., 11 Uhr Abendmahlsgottesdienst (Erik A. Panzig) mit dem Deutsch–Finnischen Chor (DFC), Einführung der Kiga–Direktion; anschließend Kirchkaffee Mo 14.3., 10 Uhr Krabbelgruppe; 17.30 Uhr Spielgruppe; 18.15 Uhr Bibelkreis im DSWH Di 15.3., 11 Uhr Bastelkreis; 18 Uhr Posaunenchor Mi 16.3., 18 Uhr Deutsch–Finnischer Chor (DFC); 19 Uhr Männerkreis Do 17.3., 16 Uhr Kinderchor; 18.15 Uhr Ökumenekreis im DSWH, Thema ‚Das Böse‘ Sa 19.3., 11.30 Uhr Gottesdienst im Deutschen Seniorenwohnheim (Katja Röker) So 20.3., 11 Uhr Gottesdienst (Katja Röker) mit dem Chor Akateeminen Laulu, und Kinderkirche Mo 21.3., 10 Uhr Krabbelgruppe; 17.30 Uhr Spielgruppe Di 22.3., 11 Uhr Bastelkreis; 18 Uhr Posaunenchor Mi 23.3., 14.30 Uhr Seniorentreff im DSWH, Thema: ‚Frau Lutherin‘, das Leben der Katharina von Bora; 18 Uhr Deutsch–Finnischer Chor (DFC) Do 24.3., 16 Uhr Kinderchor; 17.15 Uhr Einsingen der Taizé–Lieder; 18 Uhr Taizé–Andacht; 19 Uhr Filmabend (Details auf Seite 6) So 27.3., 11 Uhr Gottesdienst (Erik A. Panzig) Mo 28.3., 10 Uhr Krabbelgruppe; 17.30 Uhr Spielgruppe Di 29.3., 11 Uhr Bastelkreis; 18 Uhr Posaunenchor Mi 30.3., 18 Uhr Deutsch–Finnischer Chor Do 31.3., 16 Uhr Kinderchor Sa 2.4., 19 Uhr Konzert Fibo, für Gemeindeglieder Eintritt frei (Information auf Seite 9) So 3.4., 11 Uhr Abendmahlsgottesdienst (Erik A. Panzig), und Kinderkirche
Deutsche Evangelisch–Lutherische Gemeinde in Finnland / DELGiF
Kinderkirche am 6.3., 20.3., und 3.4.2011.
In den Aussengemeinden KOKKOLA / KARLEBY
Di 29.3., 18 Uhr Gottesdienst in der Toimituskapelle (Hans–Martin Röker); anschließend Kirchkaffee im Alasali KOTKA
Fr 25.3., 18 Uhr Gottesdienst in der Langinkosken kirkko (Katja Röker); anschließend Kirchkaffee LAHTI
Mi 16.3., 18 Uhr Gottesdienst im Jalkarannan seurakuntakoti, Sarvilahdenkatu 9 (Katja Röker); anschließend Kirchkaffee OULU
Mi 30.3., 18 Uhr Gottesdienst im Gemeindehaus am Lämsänjärvi (Predigt: Erik A. Panzig); anschließend Kirchkaffee PORI / BJÖRNEBORG
Mi 9.3., 18 Uhr Gottesdienst im Olutupa (Länsi–Pori); anschließend Kirchkaffee RIIHIMÄKI
Di 1.3., 18 Uhr Gesprächsabend des Finnisch–Deutschen Vereins in der Torikuja 1, Thema: Martin Luther, Von der Freiheit eines Christenmenschen ROVANIEMI
Do 31.3., 17 Uhr Kinder– und Familien– Gottesdienst; anschließend Kirchkaffee, in der Kapelle Korkalovaara SAVONLINNA
Di 22.3., 18 Uhr Gottesdienst in der Pikku Kirkko (Katja Röker) unter Mitwirkung von Gesangsschülern von Chieko Okabe–Silvasti TAMPERE
So 13.3., 15.30 Uhr Gottesdienst in der Domkrypta (Erik A. Panzig); anschließend Kirchkaffee TURKU
Do 10.3., 19.30 Uhr Gemeindeabend in der Kaskenkatu 1, Thema: Weltgebetstag der Frauen „Informiert beten – betend handeln“ (Katja Röker) So 27.3., 14.30 Uhr Gottesdienst in der Krypta des Doms (Katja Röker); anschließend Kirchkaffee VAASA / VASA
Mo 28.3., 18 Uhr Gottesdienst in der Vetokannaksen kirkko, Gerbyntie 27 (Hans–Martin Röker); anschließend Kirchkaffee
www.deutschegemeinde.fi Hauptpastor Erik A. Panzig, täglich außer freitags Telefon: (09) 6869 8511 und 050–59 42 485 E–Mail: dg.hauptpastor@evl.fi Kanzlei und Gemeindesekretariat: Merja Viiri und Anne Breiling, montags bis freitags 10–13 Uhr, Telefon: (09) 6869 8510 und (09) 6869 8513, Fax: (09) 6869 8555, E–Mail: dg.kanzlei@evl.fi und dg.sekretariat@evl.fi Reisepastoren Katja und Hans–Martin Röker, täglich außer montags, Telefon: (09) 8026 764 und 040–54 08 504, E–Mail: dg.reisepastor@evl.fi Finanzverwalter Ensio Erä–Esko, dienstags bis donnerstags, Telefon: (09) 6869 8515, E–Mail: dg.finanzverwaltung@evl.fi Küsterdienst: Tobias Petruzelka, dienstags bis freitags 11–13 Uhr, Telefon: 050–32 39 598, (auch Buchungen und Zeitabsprachen) Gemeindeschwester Anne–Maria Jaatinen, montags bis freitags 9–10 Uhr, Telefon: (09) 6869 8516 und 050–59 42 498, E–Mail: dg.diakonie@evl.fi Kindergarten und Vorschule: Stefanie Voss, montags bis freitags 8–8.30 Uhr, Telefon: (09) 6869 8517, E–Mail: dg.ki-ga@evl.fi Seniorenwohnheim: Eila Javanainen, Telefon: 044–21 99 586, Nuottapolku (Notstigen) 2, 00330 Helsinki (Helsingfors), E–Mail: dswh@welho.com Kantorin Riitta Laine, täglich außer montags und dienstags, Telefon: 050–33 06 495, E–Mail: dg.kantor@evl.fi Kapellengemeinde Turku (Åbo), Telefon: (02) 2304 539, Kaskenkatu (Kaskisgatan) 1, 20700 Turku (Åbo), E–Mail: dg.turku@evl.fi IMPRESSUM
DEUTSCH–EVANGELISCH in Finnland Gemeindebrief der Deutschen Evangelisch– Lutherischen Gemeinde in Finnland Verantwortlich: Erik A. Panzig Gestaltung: Michael Diedrichs Der Jahrgang kostet 15 Euro. Nordea–Bankkonten der Gemeinde: 157230–322016 Amtsscheine 157230–322024 Deutsch–Evangelisch 157230–322032 Kindergarten 200138–558883 Anderes Druckerei: Viestipaino, Tampere Deutsche Evangelisch–Lutherische Gemeinde, Bernhardinkatu (Bernhardsgatan) 4, PL 153 PB, 00131 Helsinki (Helsingfors) ISSN 1456–1042