Deutsch–Evangelisch in Finnland im September 2011

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Deutsch–Evangelisch in Finnland

Nachrichten der Deutschen Gemeinde 96. Jahrgang • September 2011 Nr. 9

Liebe Gemeinde, liebe Leserinnen und Leser!

September. Die Sommerferien und der Jahresurlaub sind leider vorbei. Schade, schade! Aber die Erinnerungen an die vielen Erlebnisse sind noch sehr lebendig.

Im Sommer war genug Zeit, sich zu erholen. Denn Urlaub ist Auszeit. Da konnte man die Seele baumeln lassen. Und wer wollte, der konnte die freie Zeit nutzen, über sich und das eigene Leben etwas genauer nachzusinnen.

Mancher von Ihnen wird sich gefragt haben, wie es mit dem beruflichen Leben weitergehen wird. Werde ich meiner Arbeit in Finnland treu bleiben oder soll ich mich (wieder) nach Deutschland hin orientieren? Oder sollte ich einfach kündigen und eine ganz neue Herausforderung suchen?

Manche unter Ihnen wird über ihre Beziehungen nachgedacht haben. Bin ich glücklich mit den Menschen, die zu mir gehören? Oder fehlt mir da was? Muss ich etwas ändern, damit mein Herz sich freut? Manchen unter uns drückt aber auch ein Schmerz auf der Brust: die zermürbende Sorge um die eigene Gesundheit, das schwere Leben mit einer unheilbaren Krankheit, die tiefe Trauer um einen verstorbenen Angehörigen.

Das Nachsinnen über mich selbst und mein Leben findet ja nicht im Kopf statt. Es ist eine Herzenssache. Im Herzen bewegen wir die Dinge, die uns wirklich beschäftigen.

Das Motto des Kirchentages von Dresden lautete: „… da wird auch dein Herz sein.“ Der Satz ist dem Lukasevangelium entnommen (Kapitel 12,34) und heißt vollständig: „Wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.“ (Lutherbibel) In modernen Bibelübersetzungen steht parallel: „Denn euer Herz wird immer dort sein, wo ihr euren Reichtum habt.“ (Gute Nachricht Bibel) „Denn die Sachen, die euch wirklich wichtig sind, bestimmen euer Leben.“ (Die Volxbibel)

Woran hängt Dein Herz? An der Arbeit, an den Beziehungen, an der Gesundheit?

Martin Luther sagte 1529 in der Auslegung des 1. Gebotes im Großen Katechismus: „Worauf du nun dein Herz hängst und verlässest, das ist eigentlich dein Gott.“

Wir Menschen sind so. Wir vergöttern das, was uns im Leben wirklich wichtig ist. Und das sollten am besten keine materiellen Dinge sein. Denn die haben nun einmal die natürliche Eigenschaft, allmählich abzunehmen.

Besser ist es, sich immateriellen Reichtum zu schaffen. Oder „Schätze im Himmel“, wie es die Bibel nennt. Die nehmen nicht ab. Im Gegenteil: Sie können sich sogar vermehren: In mir selbst und im Teilen mit anderen.

Wenn ich mir diese Schätze aneigne, dann ändert sich die Art, wie ich denke und fühle, wie ich rede und handle. Es ändert mein Leben. Und das meiner Mitmenschen auch gleich mit.

Es grüßt Sie herzlich, Ihr

ABKÜNDIGUNGEN AUS DEN KIRCHENBÜCHERN

TAUFEN

Kristoph Dietterle, am 26.6.2011.

Julia Alexandra Salava, am 2.7.2011.

Elin Helena Beck, am 13.8.2011.

Nicolas Sebastian Stenitzer, am 15.7.2011.

Frida Maria Petruzelka, am 21.7.2011.

Paul Ensio Laakso Szoldatics, am 24.7.2011.

Luca Drach, am 30.7.2011.

Lauri Jaakko Matias Linnakorpi, am 7.8.2011.

Robin Kristianson Räme, am 19.8.2011.

TRAUUNGEN

Thomas Dietrich Ilmari Schlenzka, Deutsche Gemeinde, und Anna Maria Kristiina Aronen.

BEERDIGUNGEN

Hermann Klaus Seifert, geboren am 21.1.1926 in Altenburg, Deutschland, gestorben am 22.7.2011 in Vantaa (Vanda).

Leena Marketta Malk, geb. Häyhä, geboren am 11.4.1948 in Kuopio, gestorben am 3.8.2011 in Espoo (Esbo).

Raija Tuulikki Budich, geb. Hiltunen, geboren am 26.3.1955 in Kotka, gestorben am 15.8.2011 in Virolahti.

2 Deutsch–Evangelisch im September 2011 GEISTLICHES WORT

AKTUELLES

Deutsch–Evangelisch in Finnland feiert 100. Geburtstag

September 1911: „In jeder deutschen Familie und bei jedem Deutschen ohne Familie in Finnland, auch bei den Einheimischen, die deutsches Christentum kennen und schätzen, wirbt dieses Blatt um Vertrauen. Gemeindeblätter sind in den evangelischen Kirchen Deutschlands und Russlands nichts Neues. Die Herausgeber möchten auch mit dem für uns neuen Mittel den Gemeinden in Helsingfors und Wiborg dienen, beide dadurch enger verbinden und besonders den Deutschen ausserhalb neunmal im Jahr einen Gruß bringen. Die Gemeinde–Kirchenräte haben dem Unternehmen zugestimmt. Ein etwaiger Überschuss soll den Liebeswerken unter den Deutschen in Finnland zu Gute kommen.“

Mit diesen Worten begann die von den Pfarrern Israel (Helsingfors) und Wegener (Wiborg) herausgegebene Nr. 1 unseres Gemeindeblattes, welches seinen Namen bis zum heutigen Tag unverändert trägt. Damals hatte eine Ausgabe gerade einmal vier Seiten und kostete 1 Finnmark (Jahresabonnement). Auch in Deutschland konnte das Gemeindeblatt für jährlich 1,30 Reichsmark über die Buchhandlung Eger in Leipzig bezogen werden.

Das Titelblatt mit den deutschen Kirchen von Wiborg und Helsingfors, die symbolisch durch einen Baum verbunden sind, welcher in seinem Stamm Åbo als dritten Fixpunkt deutschen Christentums in Finnland anzeigt, kam erst im September 1913 hinzu. Die Erstausgabe kam noch ohne Bilder aus. Dafür findet sich aber als Aufmacher unter dem Wort „Alle Kinder sind in den Augen Gottes herrlich und stehen bei ihm oben an“ aus der apokryphischen Schrift „Hirt des Hermas“ ein Text zum Schulanfang; quasi ein deutsch–christlicher Katechismus über den sechsfachen Sinn des Wortes „lieb“.

Dem Anliegen des Gemeindeblattes entsprechend –Helsingfors und Wiborg und die Deutschen außerhalb dieser beiden Zentren miteinander zu verbinden – finden sich auf den weiteren Seiten ein ausführlicher Bericht über die Entstehung und Entwicklung der kirchlichen Arbeit mit Kindern in der deutschen Gemeinde in Wiborg, Mitteilungen über einzelne Gemeindeglieder und Kurzmeldungen aus den Gemeinden.

Wenn ich die Gemeindebriefe von September 1911 und September 2011 miteinander vergleiche, was Sie auch tun können, weil ein Nachdruck im Mittelteil dieses Gemeindeblattes eingeheftet ist, fällt mir auf, daß sich das Äußere zwar geändert hat, das Anliegen und der Inhalt aber im Grundsatz gleich geblieben sind.

Es ist schön zu sehen, daß die Deutsche Gemeinde in Finnland über ein Jahrhundert hinweg bei allen gravierenden Veränderungen diese Konstante behalten hat.

Herzlichen Glückwunsch zu 100 Jahren Deutsch–Evangelisch in Finnland!

Anne–Maria verabschiedet sich Unsere Gemeindeschwester Anne–Maria Jaatinen hat nach fast 6 Jahren Dienstzeit nach neuen Arbeitsaufgaben gesucht. Wir wünschen ihr für den neuen Lebensabschnitt alles Gute und Gottes Segen! Ihre offizielle Verabschiedung findet im Herbst bei einem Kirchkaffee statt.

Anmeldung zum Konfirmandenunterricht 2011/2012 und zur Konfirmation 2012

Wer am Sonntag, 3. Juni 2012 in der Deutschen Kirche konfirmiert werden möchte, sollte sich jetzt zum Konfirmandenunterricht in der Deutschen Gemeinde anmelden.

Am Konfirmandenunterricht nehmen in der Regel Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse teil. Der Konfirmandenunterricht umfasst von September 2011 bis April 2012 monatliche Konfirmandentreffen in der Deutschen Gemeinde (teilweise mit Übernachtung), die aktive Gestaltung mehrerer Gottesdienste, einen diakonischen Arbeitseinsatz im Deutschen Seniorenwohnheim und die Teilnahme am Konfirmandenlager in Janakkala im Mai 2012. Start ist am Samstag, 17. September, um 10 Uhr in der Deutschen Gemeinde.

Der Konfirmandenunterricht findet in deutscher Sprache statt und wird von Hauptpastor Erik Panzig geleitet. Anmeldeformulare können ab sofort per E–Mail an dg.hauptpastor@evl.fi angefordert werden.

Touristen in der Kirche

Diesen Sommer war erstmalig ein von unseren Sommerjugendlichen betreutes kleines Café in der Kirche für Touristen und andere Besucher unserer Kirche geöffnet. Täglich waren durchschnittlich 60 Besucher in der Kirche, auch das Kaffee–Angebot wurde gut angenommen. Das muss im nächsten Jahr wiederholt werden!

Nachtrag zur Umarmung

Die Zitate aus den Umarmungsgutscheinen im Geleitwort der letzten Ausgabe von Deutsch–Evangelisch erfolgten mit freundlicher Genehmigung von Jaani Hintikainen, www.finn-comedy.com.

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ZUM TITEL
Hauptpastor Erik A. Panzig

Die Reisegruppe von links nach rechts: Paul Gerhardt Schwartz, Meinolf Leis, Dieter Oehlandt, Frank Biermann, Erik A. Panzig, Henrik Kiianheimo, Wolf–Dieter Gehring, Andreas Müller–Liebenau, Pfarrer Matthias Burghardt mit Sohn Otto, Heinz Knorn, und Ernst–Jürgen Schreiber – Klaus Michalik fehlt oben im Bild

bzw. steht hinter der Kamera und macht das Foto.

Männerkreis zu Besuch in Tallinn

Am letzten Wochenende im August nahmen elf Männer des Helsinkier Männerkreises an einer Fahrt nach Tallinn teil. Ihr Ziel war ein Treffen mit den Mitgliedern des deutschen Stammtisches in Tallinn, der in enger Beziehung zur ev.–luth. deutschen Erlösergemeinde von Tallinn steht.

Pfarrer Matthias Burghardt empfing uns am Hafen und zeigte uns die Stadt, die im Kulturhauptstadtjahr einige neue Sehenswürdigkeiten zu bieten hat. Auf dem Programm standen am Sonntag auch die Teilnahme am deutschsprachigen Gottesdienst im Dom zu Tallinn und am Gottesdienst

Gastprediger aus St. Petersburg

Am Sonntag, 18. September, wird Pfarrer Matthias Zierold aus St. Petersburg die Predigt im Gottesdienst halten.

Der Gottesdienst beginnt 11 Uhr.

der Deutschen Gemeinde in der schwedischen Kirche mit anschließendem Kirchenkaffee.

Im Oktober wird eine Gruppe der Deutschen Gemeinde von Tallinn nach Helsinki kommen, um mit uns zum Gottesdienst anläßlich des Reformationsfestes (30. Oktober) nach Turku weiterzureisen. In dieser Weise sind wir im Kulturhauptstadtjahr zwischen Tallinn, Helsinki und Turku partnerschaftlich verbunden.

Nach dem Gottesdienst ist Gelegenheit, beim Kirchenkaffee mit unserem Gast ins Gespräch zu kommen.

Parallel zum Gottesdienst in der Kirche findet der Kindergottesdienst im Gemeindehaus statt.

Bereits im Juli waren Richard Altemeier und Pastor Erik Panzig zu Besuch in St. Petersburg, um dort einen Gottesdienst mit Musik und Wort zu gestalten.

Offener Bibel– und Ökumenekreis – Montag, 12. September, 17.30 Uhr im Deutschen Seniorenwohnheim

Der Bibelkreis unserer Gemeinde hat sich im Jahr 2011 bisher mit dem Hebräerbrief aus dem Neuen Testament beschäftigt. Als abschließender Höhepunkt wird nun Dr. theol. Sebastian Fuhrmann bei uns zu Gast sein. Der 1974 geborene evangelische Theologe ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Neutestamentlichen Seminar der Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms–Universität Münster.

Für Nichttheologen verständlich wird er unter anderem die Frage beantworten, warum dieser besondere Text Eingang in die Bibel gefunden hat.

Spannend wird dann die Auseinandersetzung um die eigenartige Opfertheologie des Verfassers des Hebräerbriefes, dessen Namen wir nicht kennen, die sehr wenig mit heutigen Vorstellungen vom Tod Jesu am Kreuz zu tun hat.

Auch wenn Sie kein Mitglied im Bibelkreis sind – herzlich willkommen!

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Filmabend im September:

„Goethe!“ / 29. September, 19 Uhr / 99 min. / FSK ab 6 Jahren

/ Deutschland 2010

Weil der Film für den Monat Mai „Goethe!“ leider zu spät angeliefert wurde, wird er jetzt gezeigt:

Wann: Donnerstag, 29. September, Beginn 19 Uhr;

Wo: Im Gemeindesaal der Deutschen Gemeinde, Bernhardinkatu 4.

Zum Inhalt: Der junge Goethe (gespielt von Alexander Fehling) hat noch keinen Erfolg als Dichter und Schriftsteller gefunden und das Jurastudium widerstrebt ihm.

Vom Vater (Henry Hübchen) in die Provinz ans Reichskammergericht geschickt, lernt er Lotte (Miriam Stein) kennen. Goethes Liebe entflammt für sie, zumal sie ihm Mut macht, der Karriere des Dichters nachzueifern.

Was Goethe allerdings nicht weiß: Lotte ist seinem Vorgesetzten Kestner (Moritz Bleibtreu) schon versprochen, und die zarte Liebe von Goethe und Lotte ist unweigerlich zum Scheitern verurteilt.

Sommercafé im DSWH

In diesem Sommer konnte das gutbesuchte Sommercafé wieder im Seniorenwohnheim organisiert werden. Das Wetter war schön, meist wurde im Park Kaffee getrunken, geklönt und gesungen.

An einigen Mittwochen hatten wir auch die Freude, Musiker zu empfangen: eine Geigengruppe, eine Sängerin… das war sehr schön!

Herzlichen Dank an alle – Ihr habt uns Freude gebracht.

Eindrücke vom diesjährigen Sommercafé im DSWH …

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130 Jahre Deutsche Schule Helsinki (DSH) – Sommerfest im Garten der Deutschen Botschaft

Die Deutschen Schule mit Hilfe ihrer Alumni luden aus Anlass des 130–jährigen Bestehens der Schule alle Ehemaligen, Lehrer, Eltern und Freunde zu einem Sommerfest im Garten der Deutschen Botschaft am Freitag, den 26. August, ein.

Nach der offiziellen Begrüßung durch Jan Sasse, Vorstandsmitglied des hiesigen Pestalozzi–Vereins, überreichte der deutsche Botschafter Dr. Peter Scholz dem neuen Schulleiter Frank Kühn das Gütesiegel „Exzellente Deutsche Auslandsschule“.

Zu den feierlichen Reden wurden ältere Jahrgänge auf die Bühne gebeten und vorgestellt – und zu ihnen gehört natürlich auch die anwesende, älteste ehemalige Schülerin, Frau Liberty Wonkka. Sie hat 1937 ihr Abitur an der DSH gemacht und lebt heute im Alter von 93 Jahren im DSWH.

Im Anschluß an die Ehrungen wurde das reichliche Büfett eröffnet, Getränke gerreicht, und Cassandra Zaeske und Oskar Schatz unterhielten die versammelte Schar mit stimmungsvollem Gesang und Gitarre.

Ein wunderbarer Nachmittag bei schönstem Wetter mit vielen fröhliche Wiedersehensmomenten trugen die gute Stimmung in die Abendstunden.

Wir danken den Alumni für die ausgezeichnete Organisation, der Klasse 12 und den Zivildienstleistenden der DSH für ihren fleißigen Einsatz, und der Deutschen Botschaft für ihre herzliche Gastfreundschaft.

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Photos: Michael Reinert, Welf Zaeske

WEITERE GEMEINDEGRUPPEN

Mikkeli (S:t Michel)

Im Schwedischen heißt unsere Stadt S:t Michel; sie hat ihren Namen vom Erzengel Michael. In den ältesten Urkunden – dem Friedensvertrag von Schlüsselburg zwischen Nowgorod und Schweden – heißt die Gemeinde allerdings „Savilahti“ wie die Bucht am Saimaa, aber das entstehende Dorf heißt dann doch Mikkeli. 1838 bekam die Siedlung Stadtrechte und hat sich seither enorm entwickelt. Aus den 63 Einwohnern von damals sind heute fast 47.000 geworden! Allerdings wurden einige der umliegenden Dörfer eingemeindet.

Bekannt wurde Mikkeli in Finnland vor allem durch seine Rolle in den Kriegen; es war Hauptquartierstadt sowohl im Winterkrieg 39–40 als auch im Fortsetzungskrieg 41–44. Damals war der Marschall und seine Offiziere eine häufige Erscheinung im Straßenbild, heute steht sein Denkmal auf dem Marktplatz. Das Hauptquartiermuseum pflegt die Erinnerung an die Kriegszeit, das Infanteriemuseum in den alten Holzkasernen die Geschichte der Infanterie in Finnland.

nach Plänen von Carlo Bassi 1812–16 gebaut, steht etwas außerhalb beim alten Friedhof: sie stammt aus der Zeit der Autonomie und hat einige russische Gräber.

Mikkeli hat keine Schwerindustrie, dafür aber einige holzverarbeitende Firmen und vor allem auch einige Hightech–Firmen, allen voran die Firma Savcor, deren Spezialität Korrosionsschutz ist und die sich als Mäzen bei dem alljährlichen Musik–Festival Anfang Juli und den Ballettwochen im Herbst für das Kulturleben der Stadt einsetzt.

Mikkeli ist geschichtsbewußt: davon zeugen auch die wichtigen Archive:

das Archiv, in dem die Dokumente der hinter der Grenze gebliebenen Gemeinden gesammelt sind und das Archiv aller Gewerbebetriebe in Finnland.

Bei der Evakuierung Kareliens wurde auch der Bischofssitz von Viipuri nach Mikkeli verlegt. So darf sich unsere an sich bescheidene, neugotische Stadtkirche Dom nennen. Sie wurde 1896–97 nach Plänen von Josef Stenbäck, dem seinerzeit bedeutendsten Kirchenarchitekten Finnlands, erbaut. Sie ist nicht die einzige Kirche in Mikkeli. Von der ältesten aus dem 16. Jahrhundert steht nur noch die Steinsakristei, das älteste Gebäude in Ostfinnland. Eine der größten Holzkirchen im ostfinnischen Doppelkreuzstil, ehemals Kirche der Landgemeinde,

Freundlicherweise wird auch hier seit der Einrichtung des Reisepastorendienstes der Deutschen Gemeinde in Finnland einige Male im Jahr ein Gottesdienst in deutscher Sprache gefeiert. Wir sind gewöhnlich nur eine kleine Schar, etwa 10–15 Teilnehmer, dürfen aber immer Gast in der Domkirchengemeinde sein. Bei dem gemeinsamen Kaffee hinterher oder dem

Weihnachtsessen nach dem Adventsgottesdienst können wir auch etwas miteinander plaudern. Die meisten der Teilnehmer am Gottesdienst gehören zum Finnisch–Deutschen Verein, in dessen Veranstaltungsplan stets auch die Gottesdienste erwähnt werden.

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Standbild von Marschall Mannerheim von Kallervo Kallio vor dem Verwaltungsgebäude der Provinz, Carl Ludwig Engel. Mechtild Kostamoinen Mikaeli, Konzert– und Kongresshalle, erbaut 1989. „Verzweiflung“ von Johannes Haapasalo, im Park der Domkirche. „Junge Frau“ von Johannes Haapasalo vor der Bibliothek.

Alles Theater – von Prinzessinnen und Polizisten…

Unter diesem Thema stand das diesjährige Sprachcamp unserer Turkuer Nachmittagsbetreuung.

Es könnte auch lauten „Von Prinzessinnen und Polizisten“, denn das waren sehr beliebte Rollen während unserer Woche in Kunstenniemi (bei Naantali), einem der wunderschönen Begegnungszentren des kirchlichen Gemeindeverbandes Turku/Kaarina.

24 Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren waren für ihre letzte Ferienwoche angereist, hauptsächlich aus Turku und Umgebung, aber wir konnten auch Gäste aus Helsinki und Vaasa begrüßen.

Märchenthemen waren etwas bekannt, stärkeren Eindruck müssen aber doch kriminalistische Fernsehserien hinterlassen haben. So griff die gute Fee beherzt zum Handy, um die Polizei zu informieren, daß die böse Fee ihren Zauberstab gestohlen habe. Böse Wissenschaftler wurden entlarvt und falsch spielende Kriminalbeamte in Handschellen abgeführt. Nur unsere Schattenspielgruppe ließ sich nicht von diesem Trend anstecken, und erarbeitete eine solide Tierfabel.

Unsere männliche Jugend tendierte auch zu schauspielerischen Boxkämpfen, was das volle pädagogische Geschick des Teams erforderte, um sie zu Vorstellungen zu bewegen, die von Eltern lieber gesehen werden.

Das Team (Alexandra Virtanen, Suvi Mäkinen, Bernd Oldendorff) hatte schöne Angebotspläne gemacht, von denen sich Schattenspiele und Thematheater durchsetzen konnten. Ansonsten nahmen die talentierten jungen Künstler die Sache selbst in die Hand. Sie konzipierten eine Handlung –ein(e) Spielleiter(in) kristallisierte sich schnell heraus – bauten Requisiten und los gings. Wie im wirklichen Filmleben, nach Logik wurde nicht gefragt, Hauptsache keiner kam zu kurz und der Spaß war da.

Die Abschlussvorstellung fand dann auf der Studiobühne der Turkuer Stadtbibliothek statt und ein herzlicher Applaus belohnte alle Akteure.

Theater war das Thema, Zusammenleben und Sprache natürlich der Sinn unseres Camps. Als die junge Künstlerschar am Ende ihrer Repräsentation Arm in Arm auf der Bühne stand und unser gemeinsames Lied, das vor jeder Mahlzeit gesungen wurde, ihren Eltern und Verwandten vortrug, bevor diesen der Kaffee serviert wurde, bestärkte das unseren Eindruck, eine gelungene Woche miteinander verbracht zu haben.

„Miteinander essen, das kann schön sein; froh zu Tische sitzen, lieben wir; lasst uns alles teilen und auch noch verweilen, schön, daß wir zusammen sind.“

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Anne–Maria

blickt zurück: Ausflug des Gemeindetreffs nach Mustio am 18.5.2011

Nach der Abfahrt vom Seniorenwohnheim am frühen Vormittag sind wir in Richtung Mustio im westlichen Uusimaa losgefahren.

Nach dem schmackhaften Mittagessen haben wir das 1792 erbaute Herrenschloss, den Schlosspark und die anliegende Eisenhütte besichtigt. Diese war die erste ihrer Art in Finnland und wurde schon im Jahr 1560 unter Schwedenkönig Gustav Vasa gegründet. Bis zum Jahr 1906 wurde dort Eisen geschmiedet.

Im Schloss haben wir eine interessante Ausstellung über Marie Linder angesehen. Die Dame war Schlossherrin in Mustio Ende des 18. Jahrhunderts. Sie war eine starke Persönlichkeit und setzte sich stark für die Selbständigkeit und Möglichkeiten der Frauen ein. In dieser Hinsicht ähnelte sie sehr ihrer Tante und ihrem Vorbild Aurora Karamzin.

Im Schlosspark konnten wir die jetzt schon über 100 Jahren alten, von Fritjof Linder gepflanzten Bäume bewundern, Korkenbaum, Walnuss und viele andere. Er verwandelte Ende des 19. Jahrhunderts den früheren Barockgarten in einen englischen Park. Im Sommer hätten noch die wunderschönen Seerosen bewundert werden können, jetzt war es jedoch noch zu früh dafür.

Liebe Gemeindeglieder. Ich möchte mich hiermit bei Ihnen verabschieden und mich für die vergangenen fast sechs Jahre als Gemeindeschwester bedanken.

Mit besten Segenswünschen, Ihre Anne–Maria Jaatinen.

Turku im September …

Am Donnerstag, dem 8. September, um 19.30 Uhr sind alle Interessierten eingeladen zum Gemeindeabend in der Kaskenkatu 1. Nach einer Einführung durch Pastorin Katja Röker wollen wir über das Thema „Spiritualität im Alltag“ ins Gespräch kommen.

„Deutsche Spuren in Turku“

Am Sonntag, dem 18. September, begeht die Stadt ihren traditionellen Turku–Tag, an dem sich die meisten Einrichtungen und Institutionen den Bürgern repräsentieren. Dieses Jahr möchte sich auch die Kapellengemeinde zum ersten Male darstellen. Dafür startet um 13 und 15 Uhr ein Stadtrundgang unter dem Thema „Deutsche Spuren in Turku“.

Unter Leitung von Katri Oldendorff beginnen beide Führungen im Dom (Treffen in der Vorhalle), gehen kreuz und quer durch die Innenstadt und enden in der Gemeinde, Kaskenkatu 1, wo einige Erinnerungsstücke ausgestellt sind, und man noch ein wenig über Vergangenheit und Gegenwart plaudern kann.

Gremiengespräche im Birgittenkloster

Freitag und Sonnabend (23. und 24. September) treffen sich Vertreter der Gremien (z.B. Kirchenbevollmächtigte, Kirchenrat, Mitarbeiter, Kinderkirche) unserer Gemeinde im Turkuer Birgittenkloster. Die Gespräche werden durch einen Gottesdienst abgeschlossen.

Dieser Gottesdienst am Sonnabend, dem 24.9., ist auch gleichzeitig der normale monatliche Gottesdienst unserer Kapellengemeinde!

Wie üblich feiern wir ihn in der Scharfschützenkapelle des Doms. Er beginnt um 15 Uhr.

Gottesdienst zum Erntedank

Am Sonntag, dem 25.9., feiern wir unseren besonderen Familiengottesdienst zum Erntedank mit Pastorin Röker. Er wird ein wenig auch von den Kindern und Erwachsenen unserer Spielgruppe vorbereitet.

Für Erntespenden oder auch bereits hausverarbeitete Ernte wie z.B. Marmelade haben wir offene Arme, gegebenenfalls auch Münder. Unser Erntedank hat einen ungewöhnlichen Anfang, nämlich 11 Uhr!

Im Anschluss soll eine Suppe und Fruchtgrütze für den Heimweg stärken.

Spielgruppe trifft sich wieder Ab Freitag, dem 2. September nimmt auch unsere Spielgruppe (Alter 1– 70) wieder ihre Aktivitäten auf. Sie trifft sich zwischen 16.30 und ca. 18.30 Uhr in der Gemeinde, Kaskenkatu 1. Suvi Mäkinen wird sich um die kleinen Teilnehmer kümmern, mit ihnen spielen, singen, basteln. Dann können die Großen in Ruhe klönen. Am Ende gibt es in der Regel ein kleines gemeinsames Essen.

Aktuelle Informationen über das Gemeindetelefon (02) 230 45 39.

Linda bedankt sich!

Hiermit möchten wir uns recht herzlich bedanken für die finanzielle Unterstützung der Gemeinde für Lindas Teilnahme an den Special Olympics Sommerfestspielen 2011 vom 25. Juni bis zum 4. Juli in Athen.

Linda Naumann hat in Judo eine Bronzemedaille gewonnen!

Liebe Grüsse, Jutta Oels.

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Unser Angebot für Kinder und Kinderfamilien:

Immer montags um 10 Uhr Krabbelgruppe und 17.30 Uhr Spielgruppe –Eltern und Kinder treffen sich zum fröhlichen Spielen und Beisammensein.

Jeden Donnerstag ab 16.45 Uhr probt der Kinderchor mit allen Singfreudigen – mehr Informationen von unserer Kantorin Riitta Laine, Telefon 050–330 6495.

Zur Kinderkirche laden wir Euch ein jeden zweiten Sonntag ein – am 4. September, am 18. September und am 2.Oktober – immer um 11 Uhr

14 Deutsch–Evangelisch im September 2011 KINDERSEITE 8 3 5 0 1 7 2 0 4 1 4 6 5 2 9 8 1 0 0 3 1 8 0 9 4 5 3 8 2 6 0 7 3 1 0 0 9 4 7 2 6 1 8 0 7 1 7 3 9 3 8 9 4 5 0 0 1 0 0 6 1 0 0 9 2 8 3 5 4 1 0 2 7 1 0 0 6 8 0 9 1 4 6 9 3 6 9 7 4 2 8 0 0 1 7 4 2 9 3 8 Wenn Du jetzt Lust hast, nimm Dir ein paar Stifte und male die 100 bunt an! Fünfmal die Hundert? In diesem Zahlenkasten ist fünfmal die Zahl 100 versteckt. Kannst Du sie finden?
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Wir fangen wieder an!

Das erste Treffen des Kinderchores war bereits am 1. September. Wir treffen uns wieder am Donnerstag, den 8.9. von 16–16.45 Uhr im Gemeindesaal.

Alle singlustigen Kinder ab 5 Jahre sind herzlich willkommen!

Konzert am Nachmittag

Am Mittwoch, den 21. September um 14.30 Uhr gibt die Kantorin der Deutschen Gemeinde ein Nachmittagskonzert in der Deutschen Kirche.

Riitta Laine spielt u.a. Musik von Bach, Boely und Karg–Elert auf der Orgel. Der Eintritt ist frei, herzlich willkommen!

Unichor–Konzert in Helsinki

Auf ihrer diesjährigen Finnlandreise

2011 treten die Mitglieder des Unichores aus Braunschweig in Tampere und Helsinki auf.

Bei uns präsentieren sie sich am Sonntag, den 2. Oktober um 19 Uhr in der Deutschen Kirche, unter Leitung von Sebastian Grünberg. Eintritt frei!

Lied des Monats: 291, So weit der Himmel ist…

Der Lobpsalm 108 kriegt hier eine moderne Tonkleidung, Tanzkleidung könnte man eigentlich meinen, denn die abwechselnd geordneten Zweier– und Dreierrhytmen laden einen fast zum Treten und Beugen ein. Das aufsteigende melodische Motiv im Kehrvers wird in den Strophen noch gesteigert, damit steigen bestimmt auch unsere Gefühle und Gedanken.

Der Melodieverfasser Paul Ernst Ruppel (1913–2006) ist mit seinen vielen Liedvertonungen und Kanons einer der am häufigsten auftretenden Komponisten in unserem Gesangbuch.

Deutsch–Finnischer Chor sang in Stockholm

Auftakt zu der chorischen Herbstsaison bildete eine Wochenendreise vom 19.–21.8. nach Stockholm. Am Freitagabend stiegen wir bei strahlendem Sonnenschein auf die Fähre und 17 Stunden später traten wir im verregneten Stockholm auf den schwedischen Boden.

Schon bald fing die Probe für das erste Konzert an. Am Samstagnachmittag sangen wir sommerliche Lieder aus verschiedenen Ländern – und auch in verschiedenen Sprachen – in der gut besuchten Sofia Kirche in Södermalms Stadtteil. Wir freuten uns sehr über die Gastfreundlichkeit der Sofia Gemeinde, sowie auch Unterstützung von einem ehemaligen Chormitglied, das extra aus Dresden zugereist war.

Am Sonntagmorgen spazierten wir bei herrlicher Sonne zur St. Gertruds Kirche in der Altstadt. Dort durften wir den Gottesdienst musikalisch mitgestalten und wurden mit einem schallendem Beifall bedankt.

Nach gemeinsamem Kirchkaffee mit den Gemeindemitgliedern erwartete uns schon der dritte Auftritt. Dieser war glücklicherweise nur einen Katzensprung von der deutschen Kirche entfernt, in der Finnischen Kirche neben dem königlichen Schloss. Dort sangen wir noch einmal unser sommerliches Repertoire, diesmal vor einem kleinen Publikum.

Am Abend flogen wir nach einem gelungenen Besuch zurück nach Helsinki – jetzt können wir getrost mit herbstlicher Chormusik fortsetzen.

Geprobt wird mittwochs von 18–21 Uhr im Gemeindesaal.

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MUSIK Bilder von Yann Kempf, Michael Reinert.

Norwegen: Kirche bedankt sich für weltweites Mitgefühl

Die Lutherische Kirche von Norwegen hat für die internationale Anteilnahme und Gebete von Christen nach den Anschlägen von Oslo und Ustøya gedankt.

Das starke Mitgefühl und der Trost von Christen aus allen Teilen der Welt zeige, was es heiße, Teil der Christenheit zu sein, sagte die leitende Bischöfin Helga Haugland Byfuglien am Mittwoch in Oslo.

Das Paulus–Wort „Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit“ sei für die norwegischen Christen in besonderer Weise erfahrbar geworden. Die intensive Anteilnahme der weltweiten christlichen Gemeinschaft habe die Christen in Norwegen nicht nur tief bewegt, sondern auch ihren Glauben und ihre Hoffnung gefestigt, sagte die Bischöfin.

Viele ökumenische Partnerkirchen und einzelne Christen hätten ihre Solidarität zum Ausdruck gebracht.

Bei den Anschlägen in Oslo und in dem sozialdemokratischen Jugendlager auf der Insel Utøya wurden am 22. Juli 77 Menschen getötet.

epd–Wochenspiegel, Ausgabe Ost Nr. 33/2011.

Europäische Auslandspfarrkonferenz im August in Rothenburg ob der Tauber

Pfarrerehepaar Röker und Pfarrer Panzig waren mit ihren Familien Anfang August auf der Europäischen Auslandspfarrkonferenz im fränkischen Rothenburg.

Dort versammelten sich deutsche Pfarrerinnen und Pfarrer, die in über 70 deutschsprachigen Gemeinden in Europa arbeiten – Überblick auf der nebenstehende Karte.

In Zusammenarbeit mit der Auslandsabteilung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) diente die einwöchige Tagung vor allem dem Austausch unter den Kolleginnen und Kollegen.

75 deutsche Gemeindepfarrerinnen und –pfarrer arbeiten in Europa, wobei die Deutsche Evangelisch–Lutherische Gemeinde in Finnland die einzige Gemeinde ist, in der zwei Pfarrstellen bestehen.

Landkarte mit den Standorten der EKD–Entsendungen und Beauftragungen (Stand Juli 2010).

Wort der Kirchen zur Finanzkrise gefordert

Der Eichstätter Wirtschafts– und Sozialhistoriker Frank E. W. Zschaler fordert die christlichen Kirchen auf, sich in der aktuellen Finanzkrise zu Wort zu melden. Er erwarte „durchaus einen stärkeren Hinweis darauf, daß wir in unserer Gesellschaft neben den materiellen Dingen andere Werte stärken sollten“, sagte der Professor der Katholischen Universität Eichstätt–Ingolstadt am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Auch Menschen, die kirchlich nicht gebunden sind, erwarteten dies. Zschaler glaubt „zum gegenwärtigen Zeitpunkt“ nicht, daß die Krise der Aktienmärkte Auswirkungen auf die Realwirtschaft haben wird. Auch auf den Arbeitsmarkt würden sich die Börsenturbulenzen nicht auswirken.

Die aktuelle Krise werde vermutlich nicht die Ausmaße annehmen wie die weltweite Wirtschafts– und Finanzkrise in den Jahren 2007 und 2008. Man könne dies aber nie mit letzter Sicherheit sagen: „Die Märkte haben gewisse Eigengesetzlichkeiten.“

Der Wirtschafts– und Sozialhistoriker ist überzeugt, daß im Finanzsektor ethisches Handeln möglich ist. Zugleich kritisierte er Akteure aus Politik

und Wirtschaft: „Meiner Meinung nach besteht ein ganz grundsätzliches Problem darin, daß man aus der letzten Krise nichts gelernt hat.“ Der Ordnungsrahmen der Finanzwirtschaft sei nicht so verändert worden, wie es nötig gewesen wäre. „Gewisse Anreizsysteme, die individuell unethisches Verhalten fördern, wurden nicht abgeschafft“, sagte er. Wer sein Geld ethisch einwandfrei investieren möchte, sollte sich laut Zschaler beispielsweise an kirchliche Banken wenden. Aber auch andere Banken böten ethisch einwandfreie Portfolios an; man müsse sich als mündiger Bürger nur informieren.

Zunächst einmal müsse allerdings „die Grundeinsicht herrschen, daß es einem als gutem Christen nicht egal sein darf, wie die Dinge, die wir kaufen, zustande gekommen sind“, sagte der Professor.

Zschaler ist einer der Organisatoren des Finanzethik– Kongresses „Finethikon“, der Anfang Oktober an der Katholischen Universität Eichstätt–Ingolstadt stattfinden wird.

17 AUS DEM AUSLAND
Daniel Staffen–Quandt, epd–Gespräch, epd–Wochenspiegel, Ausgabe Ost Nr. 33/2011.

Erster offizieller Besuch des Papstes in Deutschland –Riesenandrang für Berliner Papst–Gottesdienst

Die Online–Anmeldung für den Gottesdienst mit Papst Benedikt XVI. im Berliner Olympiastadion ist vorübergehend ausgesetzt worden.

Bisher hätten sich rund 64.000 Menschen für den Gottesdienst am 22. September angemeldet, teilte das Erzbistum Berlin am Mittwoch mit. Derzeit werde mit rund 6.000 weiteren Ehrengästen und Teilnehmern aus Pfarrei– und Gruppenanmeldungen gerechnet.

Das Berliner Olympiastadion bietet rund 70.000 Menschen Platz. Die nächsten zwei Wochen sollen dafür genutzt werden, den tatsächlichen Platzbedarf und die Kapazitäten im Olympiastadion zu prüfen, teilte das Erzbistum mit.

Interessenten für einen Besuch des Gottesdienstes könnten aber weiterhin auf dem Anmeldeformular unter www.papst-in-deutschland.de ihre E–Mail–Adresse hinterlassen. Sie würden dann informiert, sobald Anmeldungen wieder möglich sind.

Der Papst besucht vom 22. bis 25. September Deutschland. Stationen seiner Reise sind außer Berlin das Bistum Erfurt und Freiburg. Neben mehreren Open– Air–Gottesdiensten sind eine Rede vor dem Deutschen Bundestag sowie eine Begegnung mit Vertretern der Evangelischen Kirche in Deutschland im Erfurter Augustinerkloster geplant.

Die viertägige Reise ist der erste offizielle Besuch von Benedikt XVI. in seiner deutschen Heimat. 2005 war er als katholisches Kirchenoberhaupt beim Weltjugendtag in Köln zu Gast.

Seine Reise nach Bayern im Jahr darauf hatte er als privat bezeichnet. Mehr zum Papst–Besuch im Internet: www.papst-in-deutschland.de epd–Wochenspiegel, Ausgabe Ost Nr. 33/2011

Wahrscheinlich kein Protest der Papst–Gegner am Brandenburger Tor erlaubt

Die Organisatoren der Anti–Papst–Demo in Berlin stellen sich auf einen alternativen Startpunkt ihres Protestumzugs ein. Die Versammlungsbehörde werde die Bannmeile zum Schutz des Papstes voraussichtlich auf das Brandenburger Tor erweitern, sagte der Geschäftsführer des Christopher Street Days und Demo–Organisator Robert Kastl dem Evangelischen Pressedienst am 8. August nach Gesprächen mit den Sicherheitsbehörden in Berlin.

Ursprünglich sollte die Kundgebung des Bündnisses „Der Papst kommt“ dort starten. Die Polizei wollte die Ausweitung des Schutzbereichs zunächst nicht bestätigen. Durch sie würde eine Kundgebung am Pariser Platz nicht genehmigt. Laut Kastl will das Bündnis gegen einen solchen Beschluss nicht klagen. Bei einem Treffen des Netzwerks in der vergangenen Woche war noch einstimmig beschlossen worden, den Rechtsweg auszuschöpfen, um am Brandenburger Tor demonstrieren zu können. Nach Beratungen mit Juristen sei er nun aber zu der Auffassung gelangt, daß es kaum eine Chance auf Erfolg gebe, sagte Kastl. Das Bündnis werde sich auf einen alternativen Startpunkt einigen müssen. Bei dem Gespräch mit der Polizei habe sich gezeigt, daß der Potsdamer Platz genehmigungsfähig sei. „Damit könnten wir gut leben.“ Infrage steht indes auch der geplante Endpunkt der Demonstration, zu der das Bündnis nach eigenen Angaben eine Teilnehmerzahl im fünfstelligen Bereich erwartet. Die Abschlusskundgebung soll nach bisheriger Planung an der St. Hedwigs–Kathedrale stattfinden. „Der Platz wird wahrscheinlich zu klein“, sagt Kastl. Das Bündnis „Der Papst kommt“ plant für den 22. September eine Demonstration, bei der gegen die „menschenfeindliche Geschlechter– und Sexualpolitik“ des Papstes protestiert werden soll. Angeprangert werden unter anderem der Umgang der katholischen Kirche mit gleichgeschlechtlichen Partnerschaften, die Frauenpolitik und das Kondomverbot.

Benedikt XVI. besucht Deutschland vom 22. bis 25. September.

epd–Wochenspiegel, Ausgabe Ost Nr. 33/2011

Wohnungen im DSWH

Im Seniorenwohnheim gibt es zur Zeit 2 freie Wohnungen zu vermieten:

1 Zimmer + Küche, ca. 25.5 qm, im alten Teil;

1 Zimmer und Küchennische, 35,5 qm, im neuen Teil. Mehr Informationen zu den beiden Wohnungen bei der Heimleiterin Eila Javanainen per E–Mail dswh@welho.com oder Telefon 044–2199586.

Kuchendamen und Kuchenherren gesucht

An jedem 3. Dienstag im Monat um 14 Uhr gehen wir mit selbstgebackenem Kuchen in das Deutsche Seniorenwohnheim, um dort eine gemütliche Kaffeerunde mit den Bewohnerinnen zu verbringen – etwa 1 1/2 Stunden. Da wir aber nur noch wenige „Aktive“ sind, wäre es schön, unseren Kreis zu vergrößern. Bei wem wir das Interesse geweckt haben, möge sich bitte bei Alexandra Wegener–Braack näher informieren, per E–Mail awegener-braack@web.de oder direkt per Telefon 050–3445735. PS: Besondere Backkünste sind keine Voraussetzung!

Spieleabend

Auch im September wird wieder gespielt!

Alle Erwachsenen, die Spaß an verschiedenen Gesellschaftsspielen haben, sind am Mittwoch, 7.9.2011, eingeladen zum Spieleabend. Wir treffen uns um 18.30 Uhr im Restaurant Zinnkeller, Meritullinkatu 25 in Helsinki. Aus den Sommerferien haben wir auch einige neue Spiele mitgebracht und freuen uns darauf, sie auszuprobieren.

Infos unter Telefon 044–3111 680 Herzlich Willkommen! Katja und Steffi

Deutsch–Evangelisch im September 2011 18 ANZEIGEN

Hej,

ich bin Massimo der Zivi der deutschen Gemeinde und ich würde gerne versuchen, einen Jugendclub in der Gemeinde auf die Beine zu stellen.

Die Idee ist es, sich in geraden Wochen am Donnerstag mit Freunden zu treffen, neue Leute kennen zu lernen und den Nachmittag zu verbringen. Wir könnten z.B. gemeinsam kochen und anschließend ein Kickerturnier veranstalten. Was wir letztendlich genau machen, hängt allerdings von Eurer Lust und Laune ab und ich freue mich über Ideen Eurerseits!

Der Jugendclub soll an jedem zweiten Donnerstag um 16 Uhr beginnen. Also, wenn Du 14 Jahre alt oder älter bist und Lust hast, was an den Nachmittagen nach der anstrengenden Schule zu unternehmen, dann schau einfach mal in der Krypta unter der Deutschen Kirche vorbei. Ich freue mich auf Euch!

Terve! Papukaija Lori puhuu suomea, die Fische meistens deutsch …

Tierzubehör, Tierbedarf und Aquarien – mit über 30 Jahren Erfahrung verkaufen wir Vögel, Nagetiere, Reptilien und Fische. Unser Geschäft befindet sich in Kerava, Paasikivenkatu 13 – gegenüber der Bibliothek, im Juho–Kusti Geschäftshaus, in der Nähe der Bahnhofsstation. Wir sind geöffnet immer montags–freitags 10 –18, und samstags von 10 – 14 Uhr.

Herzlich Willkommen! Eeva und Dieter Haagmann, Keravan Akvaario, Paasikivenkatu 13, 04200 Kerava Telefon (09) 2420 990, www.keravanakvaario.fi

Suche dringend kleine Wohnung

Ich heisse Christoph Mällinen, bin 21 Jahre alt, Nichtraucher und von Natur aus sehr ruhig.

Dringend suche ich eine kleine Wohnung oder zu Beginn ein Zimmer, da mein Studium am 25.8. in der Berufshochschule in Arcada beginnt. Ich bin auch bereit, mit ein oder 2 Studenten zusammenzuziehen.

Brauche aber ein eigenes Zimmer.

Meine Eltern sind in Mariehamn der Gemeinde Ordet „das Wort“ angeschlossen. Unser Missionarspaar arbeitet praktisch intensiv mit 2 Dörfern in Tansania zusammen. Mein Vater ist aus Hamburg, meine Mutter Finnin, nahe Oulu. Ich spreche deutsch, schwedisch, finnisch, englisch.

Vielleicht können Sie mir helfen.

Mit netten Grüßen, Christoph Mällinen.

Zimmer oder Wohnung zur Miete gesucht

Hallo und liebe Grüße aus dem zurzeit sonnigen Deutschland, mein Name ist Florian Becker und ich studiere Politologie an der Hochschule Bremen.

Ich bin auf der verzweifelten Suche nach einem Zimmer in Helsinki, da ich am 1.9.2011 mein Auslandssemester an der Universität Helsinki beginne. Die Bewerbung auf der Internetplattform www.hoas.fi hat bislang leider keinen Erfolg gebracht und die Zimmer, Wohnungen in und um Helsinki waren bislang leider nicht in meinem Budget bzw. konnten nicht in der Zeit meines Auslandssemester vermietet werden.

Ich bin Mitglied der evangelischen Kirche und habe das letzte halbe Jahr in einem evangelischen Wohnheim (ESG Bonn, Dietrich–Bonhoeffer Haus) gewohnt. Der Zusammenhalt untereinander und die Möglichkeit, mich persönlich einzubringen hat mir sehr viel Freude bereitet. Ich bin 26 Jahre alt, spreche fließend Englisch und werde mich auch im Finnisch lernen versuchen. Mein Auslandssemester beginnt am 1.9.2011 bis zum 31.12.2011 an der Swedish School of Social Sciences an der Uni Helsinki. Information bitte an Anne Breiling im Sekretariat der Deutschen Gemeinde.

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Kalender im September 2011

REGELMÄSSIG IN HELSINKI

Mo 10 Uhr Krabbelgruppe

17 Uhr Spielgruppe

Di 11 Uhr Bastelkreis

18 Uhr Posaunenchor

Mi 18 Uhr Deutsch–Finnischer Chor

Do 16 Uhr Kinderchor

HELSINKI (HELSINGFORS)

So 4.9. 11 Uhr Elfter Sonntag nach

Trinitatis: Abendmahlsgottesdienst (Hans–Martin Röker); Kinderkirche

Mo 5.9. 18.30 Uhr Frauentreff im Kaminzimmer

Di 5.9. 18 Uhr Posaunenchor

Do 8.9. 16 Uhr Jugendclub in der Krypta; 16 Uhr Kinderchor

Fr 9.–16.9. Seniorenfreizeit in Flensburg

Sa 10.9. 11.30 Uhr Gottesdienst im Seniorenwohnheim (Erik A. Panzig)

So 11.9. 11 Uhr Zwölfter Sonntag nach

Trinitatis: Gottesdienst (Erik A. Panzig)

Mo 12.9. 17.30 Uhr Offener Bibelkreis mit Ökumene– und Seniorenkreis im Seniorenwohnheim, Gast: Dr. theol. Sebastian Fuhrmann (Uni Münster), mehr auf Seite 4

Di 13.9. 18 Uhr Posaunenchor

Do 15.9. 16 Uhr Kinderchor

Sa 17.9. Konfirmandentag und Jugendabend/Nacht

So 18.9. 11 Uhr Dreizehnter Sonntag nach

Trinitatis: Gottesdienst (Erik A. Panzig, Matthias Zierold aus St. Petersburg), Kinderkirche; anschließend Kirchkaffee

Di 20.9. 18 Uhr Posaunenchor

Mi 21.9. 14.30 Uhr Nachmittagskonzert in der Kirche, mehr auf Seite 16

Do 22.9. 16 Uhr Jugendclub in der Krypta; 16 Uhr Kinderchor

Fr 23.–24.9. Gremienfreizeit in Turku

So 25.9. 11 Uhr Vierzehnter Sonntag nach Trinitatis: Gottesdienst (Erik A. Panzig)

Di 27.9. 18 Uhr Posaunenchor

Do 29.9. 16 Uhr Kinderchor; 19 Uhr Filmabend mit „Goethe!“

So 2.10. 11 Uhr Gottesdienst zum Erntedank (Erik A. Panzig) mit dem Kindergarten und der Kinderkirche

19 Uhr Chorkonzert Unichor Braunschweig

WEITERE GEMEINDEGRUPPEN

TURKU (ÅBO)

Do 8.9. 19.30 Uhr Gemeindeabend zum Thema „Spiritualität im Alltag“ (Katja Röker), Kaskenkatu 1

Sa 24.9. 15 Uhr Gottesdienst in der Scharfschützenkapelle (Röker/Panzig); anschließend Kirchkaffee in der Kaskenkatu 1

So 25.9. 11 Uhr Familiengottesdienst zu Erntedank (Katja Röker) in der Kaskenkatu 1 mit anschließendem gemütlichen Beisammensein

TAMPERE (TAMMERFORS)

So 11.9. 15 Uhr Gottesdienst in der Krypta des Doms (Erik A. Panzig); anschließend Kirchkaffee

RIIHIMÄKI

Di 20.9. 18 Uhr Gottesdienst in der Keskuskirkko (Hans–Martin Röker)

PORI (BJÖRNEBORG)

Do 29.9. 18 Uhr Gottesdienst im Olotupa (Hans–Martin Röker); anschließend Kirchkaffee

OULU (ULEÅBORG)

Sa 1.10. Wanderung mit Andacht (Hans–Martin Röker)

ROVANIEMI

So 2.10. 12 Uhr Familiengottesdienst (Hans–Martin Röker) mit anschließendem gemütlichen Beisammensein

KUHMO

Di 4.10. 17 Uhr Gesprächsabend im Eskobar (Hans–Martin Röker)

Mi 5.10. 9.25 Uhr Schulandacht (Hans–Martin Röker)

Die Stelle der Gemeindeschwester ist zur Zeit nicht besetzt. Die Vertretung wird bis auf Weiteres von Karin Sentzke und Riitta Roine übernommen. Vielen Dank!

Deutsche Evangelisch–Lutherische Gemeinde in Finnland / DELGiF www.deutschegemeinde.fi

Hauptpastor Erik A. Panzig, täglich außer freitags, Telefon: (09) 6869 8511 und 050–5942 485, E–Mail: dg.hauptpastor@evl.fi

Kanzlei und Gemeindesekretariat: Merja Viiri und Anne Breiling, montags bis freitags 10–13 Uhr, Telefon: (09) 6869 8510 und (09) 6869 8513, Fax: (09) 6869 8555, E–Mail: dg.kanzlei@evl.fi und dg.sekretariat@evl.fi

Reisepastoren Katja und Hans–Martin Röker, täglich außer montags, Telefon: (09) 8026 764 und 040–54 08 504, E–Mail: dg.reisepastor@evl.fi

Küster und Immobilienverwaltung: Tobias Petruzelka, dienstags bis freitags 11–13 Uhr, Telefon: 050–32 39 598, E–Mail: dg.hausmeister@evl.fi

Gemeindeschwester / Vertretung

Mo, Di, Mi, Fr 9–10 Uhr, Do 10–11 Uhr, Telefon: (09) 6869 8516 und 050–5942 498, E–Mail: dg.diakonie@evl.fi

Kindergarten und Vorschule: Stefanie Voß, montags bis freitags 8–8.30 Uhr, Telefon: (09) 6869 8517, E–Mail: dg.ki-ga@evl.fi

Seniorenwohnheim: Eila Javanainen, Telefon: 044–21 99 586, Nuottapolku (Notstigen) 2, 00330 Helsinki (Helsingfors), E–Mail: dswh@welho.com

Kantorin Riitta Laine, täglich außer montags und dienstags, Telefon: 050–33 06 495, E–Mail: dg.kantor@evl.fi

Kapellengemeinde Turku (Åbo), Telefon: (02) 2304 539, Kaskenkatu (Kaskisgatan) 1, 20700 Turku (Åbo), E–Mail: dg.turku@evl.fi

IMPRESSUM

DEUTSCH–EVANGELISCH in Finnland

Gemeindebrief der Deutschen Evangelisch–Lutherischen Gemeinde in Finnland

Verantwortlich: Erik A. Panzig

KINDERKIRCHE

Kinderkirche um 11 Uhr am 4. September, 18. September und am 2. Oktober.

Gestaltung: Michael Diedrichs, Karl–Olof Sundström

Der Jahrgang kostet 15 Euro.

Nordea–Bankkonten der Gemeinde:

157230–322016 Amtsscheine

157230–322024 Deutsch–Evangelisch

157230–322032 Kindergarten

200138–558883 Anderes

Druckerei: Viestipaino, Tampere

Deutsche Evangelisch–Lutherische Gemeinde, Bernhardinkatu (Bernhardsgatan) 4, PL 153 PB, 00131 Helsinki (Helsingfors)

ISSN 1456–1042 BH2

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