Deutsch–Evangelisch im Dezember 2012 und Januar 2013

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Deutsch–Evangelisch in Finnland Nachrichten der Deutschen Gemeinde

97. / 98. Jahrgang

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Dezember 2012 / Januar 2013 Nr. 12 / 1


GEISTLICHES WORT

„Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ (Jahreslosung für das Jahr 2013 aus Hebräer 13,14)

Liebe Leserin, lieber Leser! Die Tür des Gästezimmers klappt zu. Die Schuhe weggestellt, die Jacke aufgehängt, den Koffer auf die Ablage gelegt. Ein neugieriger Blick durchs Fenster – wie ist die Aussicht? Und endlich lege ich mich prüfend und zur Entspannung aufs Bett. Herrlich! Angekommen! Ich bin hier zu Gast. Mir ist klar: Früher oder später reise ich wieder ab. Aber so lange ich hier bin, verhalte ich mich wie ein Gast. Ich genieße mit Freude die Wohltaten, die mir vom Gastgeber bereitgestellt werden. Und ich behandle den Ort meines Gastgebers sorgsam. Wahrscheinlich werde ich mich, wenn meine Zeit als Gast zu Ende geht, wieder auf mein Zuhause freuen. Denn so gut ich es als Gast hier habe – Zuhause bin ich doch mit allem vertraut und habe meine Freunde in der Nähe. „Ich bin ein Gast auf Erden“ beginnt ein Lied von Paul Gerhard. Recht hat er. Wir werden in die Welt hineingeboren und am Lebensende wieder ‚heimgerufen‘. Deshalb verhalten wir uns hier wie Gäste … Wir dürfen genießen, was uns Gott beschieden! Wir sollten sorgsam mit unserem Gastort umgehen! Und wir wissen, dass wir nicht für alle Zeit hier sind … Wir sind hier also Gäste. Oder, wie der Hebräerbrief sagt: Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir. Wir werden alles, was wir hier haben, wieder hergeben müssen. Nichts lässt sich festhalten, nichts ist beständig. Einerseits macht es wohl traurig, wenn wir hergeben müssen, was uns lieb und teuer ist, wenn wir den Ort verlassen müssen, der uns so gut gefällt. Andererseits … Nach seiner Wiederwahl sprach US–Präsident Barack Obama von seiner gewissen Hoffnung, dass „etwas Besseres auf uns wartet!“ Recht hat auch er! (Daran ändert auch der von einigen wenigen erwartete „Weltuntergang“ am 21.12.2012 nicht!) Auf uns wartet die „zukünftige Stadt“ Gottes. Und die wird voller Lachen sein. Lachen? Lachen! Erleichtertes, fröhliches, befreites Lachen! Wenn ich mir Weihnachten vorstelle, Gottes Sohn wird geboren, so höre ich helles Kinderlachen! Ich höre auch Kinderschreien, Weinen. Auch zu Weihnachten. Ich höre auch die Klagen der Kranken und Bedürftigen, denen Jesus dann später begegnet. Aber vor allem höre ich das Lachen der Geheilten und Gesegneten. Und ich höre das Osterlachen, den Sieg Gottes. Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir. Vielleicht müssen wir so manches mit einem weinenden Auge loslassen, obschon wir mit einem lachenden Auge unserem Gott entgegengehen. Martin Luther sagt es so: „Ich komm – weiß wohl, woher. Ich geh – weiß wohl, wohin. Mich wundert, dass ich traurig bin.“ Ja, warum traurig sein?! Es wartet ja doch „etwas Besseres“ auf uns. Auf uns wartet die „zukünftige Stadt“, wo wir nicht nur zu Gast sein werden, sondern bleiben werden im Hause des Herrn immerdar‘ (Psalm 23). Darauf kann man sich doch jetzt schon freuen – und jetzt schon voll Lachen sein. Dass Sie – trotz manchem, was Sie vielleicht traurig stimmt – doch auch mit einem Lachen, das Gott uns schenkt, in die Advents– und Weihnachtszeit und ins neue Jahr gehen wünscht Ihnen und grüßt Sie herzlich Ihr

Hans–Martin Röker

ABKÜNDIGUNG AUS DEN KIRCHENBÜCHERN TAUFEN

Max Wilhelm Sylvester Schlenzka am 6.10.2012. Melissa Lene Mireia Ahlroth am 4.11.2012. Kosmo Leo Arne Avomaa am 4.11.2012. TR AUUNGEN

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Juho Aleksi Kuosmanen und Julia Andrea Madeleine Uunila, Deutsche Gemeinde.

BEERDIGUNGEN

Markku Tapio Wahlberg, geboren am 29.3.1959 in Helsinki (Helsingfors), gestorben am 22.10.2012 in Vantaa (Vanda). Deutsch–Evangelisch im Dezember 2012 und Januar 2013


ZUM TITEL

Zur Bedeutung der Adventssonntage Nach allgemeiner christlicher Überlieferung beginnt zum Advent das neue Kirchenjahr. Mit dem ersten Adventssonntag, der Jahr für Jahr zwischen dem 27. November und dem 3. Dezember liegt, erwarten Christen das Unerwartete; das Kommen Gottes in die Welt. Gemeint ist sowohl die Ankunft Jesu unter uns Menschen in der weltlichen Geschichte als auch die Wiederkunft Christi am Ende der Zeit. Der erste Sonntag im Advent erinnert besonders an den Einzug Jesu in Jerusalem. Unter dem Titel „Der König kommt!“ wird das Evangelium aus Mt 21,1–9 gelesen, welches bereits im 1. Jahrhundert unter den Christen in Rom kursierte. Nicht dem weltlichen Kaiser, sondern dem göttlichen Herrscher gebühren Ruhm und Ehre, denn er regiert gerecht. Der zweite Sonntag im Advent behandelt die Hoffnung der Christenheit auf die Rückkehr des Sohnes Gottes. Christen können erhobenen Hauptes dem Ende der Geschichte entgegengehen, denn mit dem endgültigen Kommen Gottes in die Welt enden menschliches Unrecht, Gewalt, Krankheit und Tod. Das Gericht Christi trägt nicht den Charakter einer bedrohlichen Katastrophe, sondern ist Erlösung von den Leiden dieser Welt. Der dritte Sonntag im Advent wird von den christlichen Kirchen als Sonntag „Gaudete“ bezeichnet. Die Freude angesichts der Ankunft des Gottessohnes verbindet sich an diesem Adventssonntag mit Johannes dem Täufer. Als Täufer Jesu und als Vorläufer Christi bereitete er ihm den Weg. Der vierte Sonntag im Advent ist der Mutter Jesu, Maria, gewidmet. Den Lobgesang, das Magnifikat, legt der Evangelist Lukas ihr in den Mund: „Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freuet sich Gottes, meines Heilands. Denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen. Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Kindeskinder. Denn er hat große Dinge an mir getan, der da mächtig ist und des Name heilig ist. Und seine Barmherzigkeit währet immer für und für bei denen, die ihn fürchten. Er übet Gewalt mit seinem Arm und zerstreut, die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn. Er stößt die Gewaltigen vom Stuhl und erhebt die Niedrigen. Die Hungrigen füllt er mit Gütern und lässt die Reichen leer. Er denkt der Barmherzigkeit und hilft seinem Diener Israel auf, wie er geredet hat unsern Vätern, Abraham und seinem Samen ewiglich.“

AKTUELLES

Nachrichten aus der Kanzlei: Liebe Gemeindemitglieder! In allen finnischen Gemeinden ist in diesem Herbst ein neues Mitgliedsregister eingeführt worden. Ziel ist es, mit diesem Register die Arbeit in den Kirchenbüros zu vereinfachen, zu standardisieren und damit den Kundenservice zu verbessern. Zum Beispiel soll es in (leider noch sehr ferner) Zukunft möglich sein, dass Amtsscheine und Nachlassverzeichnisse wie Dokumente für perunkirjoitus (bouppteckning) u. a. von jeder Gemeinde ausgestellt werden können. Das Register wird vom Kirchenamt / Kirkkohallitus / Kyrkostyrelsen verwaltet und weiterentwickelt. Auch in unserer Gemeinde wurde das neue Register Kirjuri am 6.11.2012 eingeführt. Das Programm funktioniert jedoch noch nicht ganz fehlerfrei und reibungslos. Daher bitten wir alle Gemeindeglieder um Verständnis: Bitte bestellen Sie Amtsscheine vorerst nur telefonisch oder per E–Mail. Wir schicken Ihnen dann die bestellten Dokumente direkt nach Hause zu. Leider können z. B. die sogenannten 5–sprachigen Amtsscheine zur Zeit noch gar nicht ausgestellt werden. Deutschsprachige Dokumente wie Geburtsurkunden, Trau– oder Konfirmationszeugnisse werden weiterhin wie gewohnt von uns erstellt. Rückfragen bitte direkt an die Kanzlei, Merja Viiri, Telefon (09) 6869 5810 oder E–Mail an dg.kanzlei@evl.fi

Bitte unbedingt noch schnell vor Weihnachten erledigen: Deutsch–Evangelisch bezahlen… Der Jahrgang kostet: 20 Euro Nordea BIC/SWIFT: NDEAFIHH IBAN: FI 3315 7230 0032 2024 Referenz: Deutsch–Evangelisch Dankeschön!

Weitere Gemeindegruppen– Termine auf Seite 9 Aus Platzgründen sind alle Terminhinweise für Gottesdienste und Veranstaltungen in weiteren Gemeindegruppen auf Seite 9 übersichtlich aufgelistet. Wir bitten um Ihr Verständnis für diese einmalige Umstellung. 3


Volkstrauertag 2012 Aus der Predigt zum Volkstrauertag am 18. November 2012 (Auszug): In vielen Orten in Deutschland und Europa werden heute Kränze an den Gedenkstätten der in den beiden Weltkriegen gefallenen Soldaten niedergelegt. Volkstrauertag heißt der heutige Gedenktag in Deutschland. Rememberance day in anderen Ländern. In den Herzen und der Erinnerung der Älteren unter uns ist dieser Tag sehr gut verankert. Und einige sind genau aus diesem Grund heute zur Kirche und zur anschließenden Kranzniederlegung gekommen. Der Volkstrauertag steht zwar in jedem deutschsprachigen Kalender, aber nicht jedem von uns sagt dieser Tag noch etwas. Die Zeit hat die Wunden geheilt. Viele Jüngere kennen keinen Menschen mehr, der in einem Weltkrieg gefallen ist. Manche/r ist heute vielleicht auch bewusst ferngeblieben, weil Deutsche in militärischer Uniform Kränze an Denkmälern für deutsche Soldaten niederlegen. Der falsche Eindruck eines „Heldengedenkens“ mag bei ihrer Entscheidung im Hintergrund gestanden haben. Dieser Sonntag ist zuallererst ein Tag stillen Erinnerns und sprachloser Trauer. Zuerst für diejenigen, die noch um Väter, Onkel und Brüder wissen, die unter den Millionen von Toten der beiden Weltkriege waren. Die steinerne Tafel an der westlichen Kirchenwand erinnert an die, die aus unserer Gemeinde gefallen sind. Und zu den Gefallenen der Kriege zählen ja nicht nur die Soldaten, sondern auch die Ermordeten in den Lagern, die Verbrannten der Luftangriffe, die Opfer der Vertreibungen, sodass wir heute auch um Mütter, Tanten und Schwestern trauern. Neben der stillen Trauer werden an diesem Tag Jahr für Jahr aber auch Fragen laut: Wo blieb Gott in diesem Morden? Wer tröstet die Vereinsamten und die Verzweifelten? Warum können einige wahnwitzige Verbrecher auch heute noch ganze Völker ins Unglück stürzen? Warum konnten und können die Menschen damals wie heute nicht klarer sehen und entschlossener Widerstand leisten? […] Bilder: Joachim Bussian 4

Großer Familiengottesdienst am 1. Advent um 11 Uhr Nun ist es wieder soweit: Die erste Kerze wird am Adventskranz am 2. Dezember entzündet, und die Kinder des Kindergartens werden singend in die Kirche einziehen. Der Posaunenchor spielt – unterstützt von dem Bläserquintett Musica con spirito aus Dresden – „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“, und die ganze Gemeinde wird mit dem Hosianna–Lied auf den Lippen durch das mit Tannengrün geschmückte Hosianna–Tor laufen. Im Anschluß an diesen Familiengottesdienst wird bei Kaffee und Stollen im Gemeindesaal Gelegenheit zum Gespräch sein. Für alle Kinder hat das Kinderkirchenteam einen großen Basteltisch vorbereitet, an dem Weihnachtsgeschenke gebastelt werden können. Außerdem werden winterliche und weihnachtliche Märchen vorgelesen und der Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ gezeigt.

Seniorenadventskaffee am 3. Advent im Gemeindehaus! Herzlich willkommen zum mittlerweile schon traditionellen Seniorenadventskaffee im Gemeindehaus. Beginn des Kaffeetrinkens am Sonntag, dem 16. Dezember, ist um 16.30 Uhr. Anschließend haben alle die Möglichkeit, in der Kirche am Singen der „Schönsten deutschen Weihnachtslieder“ teilzunehmen. Auch hierzu sind alle herzlich willkommen! Um Anmeldung für das Kaffeetrinken wird bis zum 10. Dezember gebeten — Anmeldungen entgegen nehmen Anne Breiling, Telefon (09) 6869 8513, E–Mail dg.sekretariat@evl.fi und Timo Sentzke, Telefon 050–5942 498, E–Mail dg.diakonie@evl.fi

Neujahrsempfang am Sonntag, den 13. Januar 2013, 11 Uhr Wie in jedem Jahr lädt die Deutsche Gemeinde ihre Mitglieder, Freunde und Gäste sehr herzlich zum musikalischen Gottesdienst am Anfang des neuen Jahres ein. In dem festlichen Gottesdienst erklingt Wolfgang Amadeus Mozarts Offertorium de tempore Misericordias Domini d–moll (KV 222). Es wird von einem Vokalensemble unter der Leitung von Riitta Laine vorgetragen.

Deutsch–Evangelisch im Dezember 2012 und Januar 2013


Die Predigt wird von Erik A. Panzig gehalten und widmet sich der Losung für das Jahr 2013 „Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ aus dem Brief an die Hebräer (13,14). Nach dem Gottesdienst sind alle Besucher zum Empfang im Gemeindesaal geladen — herzlich willkommen!

Film des Monats „Hotel Lux“ Der nächste Filmabend findet im neuen Jahr am Donnerstag, dem 24. Januar, um 19 Uhr im Gemeindesaal statt.

AUS DEM KIRCHENRAT

Wintersporttag der Gemeinde am 2. Februar Auch im Jahr 2013 heißt es wieder „Ski heil“ und „Rodel gut“. Wir treffen uns am Samstag, 2. Februar ausgeschlafen und mit einem guten Frühstück im Bauch sowie frisch gewachsten Brettern oder geschliffenen Kufen um 11 Uhr in Paloheinä (Paloheinän ulkoilumaja). Das Skigebiet ist mit dem Auto (großer Parkplatz) oder der Buslinie 66 (Endstation) sehr gut zu erreichen. Es gibt die Möglichkeit, sich vor Ort umzuziehen sowie sich nach dem Sport im Café bei preiswerten Kaffee und Pulla aufzuwärmen. Interessierte melden sich bitte bis zum 1. Februar bei Anne Breiling im Büro an, Telefon (09) 68 69 85 10 / dg.sekretariat@evl.fi

Seniorenfreizeit 2013

Zum Inhalt: Die „Hotel Lux“ betitelte schwarze Satire spielt im Jahr 1938, wo der eigentlich unpolitische Kabarettkomiker Hans Zeisig, gespielt von Michael Bully Herbig, wegen einer überzogenen Hitler–Parodie in Ungnade fällt und nach Moskau flüchten muss. Dort steigt er im Hotel Lux ab, dem legendären Zufluchtsort kommunistischer Funktionäre aus aller Welt. Aufgrund eines Missverständnisses wird er hier fortan für den Leibastrologen Adolf Hitlers gehalten, was sogar bis zu Stalin durchdringt. Dieser will ihn mit aller Gewalt abwerben. Zusammen mit seinem früheren Bühnenpartner Siggi Meyer (Jürgen Vogel) und der niederländischen Untergrundkämpferin Frida (Thekla Reuten), die ebenfalls im Hotel Lux abgestiegen sind, versucht Hans den Machenschaften zu entfliehen. Regie: Leander Haußmann Produktion: Deutschland Länge: 110 Minuten FSK: ab 12 Jahren

Für alle, die sich für die nächste Seniorenfreizeit interessieren, seien hier schon einmal Ort und Termin mitgeteilt: Vom Donnerstag, dem 11. April 2013 bis zum Mittwoch, dem 17. April, reisen wir mit unseren Ratzeburger Partnern nach Kühlungsborn. Genaue Angaben folgen dann im Frühjahr. – Herzlich willkommen in unserer Reisegruppe!

Einladung zur Vorbereitung des Weltgebetstages 2013 Der Weltgebetstag kommt im Jahr 2013 aus Frankreich und steht unter dem Thema: „Ich war fremd — ihr habt mich aufgenommen“. Interessierte Frauen aller Konfessionen, die gerne an der Gestaltung des Weltgebetstages mitwirken möchten, sind sehr herzlich zu den Vorbereitungstreffen eingeladen. Das erste Treffen findet am Dienstag, dem 8.1.2013 um 17 Uhr im Kaminzimmer des Gemeindehauses statt. Es folgen weitere Treffen im wöchentlichen Abstand. Der Weltgebetstagsgottesdienst selbst findet am Freitag, dem 1. März statt. Herzlich willkommen!

Liebe Gemeindemitglieder, Im November hat sich der Kirchenrat mit dem Budget für das kommende Jahr beschäftigt. Wie man sicher erahnen kann, müssen wir sehr mit unseren Mitteln haushalten. In diesem Zusammenhang wurden auch mehrere Budgetpositionen überprüft, bei denen Einsparungen vorgenommen werden könnten. Einer dieser Punkte ist unser monatliches Gemeindeblatt „Deutsch Evangelisch in Finnland“. Mit einer Größe von ca. 70.000 Euro ist diese Position eine der großen Kostenstellen. Seit etwas mehr als einem Jahr hat das Blatt ein modernes und ansprechendes Layout erhalten, das viel Zuspruch gefunden hat. Für eine Struktur, wie sie unsere Gemeinde hat, ist das Kirchennachrichtenblatt ein wichtiger Bestandteil des Gemeindelebens. Insofern gehören diese Kosten für seine Herstellung auch zu den wichtigen Ausgaben. Nichtsdestotrotz sehen wir hier jedoch aber auch eine Möglichkeit für Einsparungen. Die Frage stellt sich nun, wo können Kürzungen vorgenommen werden. Da Finnland zu einem der Länder gehört, in denen eine nahezu flächendeckende Versorgung mit Internetanbindungen gegeben ist, bieten sich hier vielleicht am ehesten die gesuchten Möglichkeiten. Wir möchten diejenigen Gemeindemitglieder bitten, für die es durchaus denkbar wäre, das Gemeindeblatt in elektronischer Form zu erhalten, sich mit einer kurzen entsprechenden Nachricht bei dg.sekretariat@evl.fi zu melden. Wir wollen herausfinden, ob sich dadurch die Ausgaben für den Druck aber vor allen Dingen für den Postversand senken lassen. Zweifelsohne werden wir noch lange die gedruckte Version beibehalten. Neue Wege zu gehen, sollte man aber nicht ausschließen, und bestimmt ist das der bessere Weg, als irgendwann eine Einschränkung bei der Anzahl der Ausgaben oder beim Umfang unserer Zeitung hinnehmen zu müssen. Der beste Weg das Erscheinen des Gemeindeblattes nachhaltig zu sichern sind jedoch die 20 Euro, die auf freiwilliger Basis jeweils am Jahresanfang erbeten werden. Mit besten Grüßen, Thomas Lindner (Mitglied des Kirchenrates)

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Vorankündigung und Anmeldung zum 34. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hamburg! Vom 1. bis zum 5. Mai 2013 werden sich wieder hunderttausende Christen in Deutschland zum Kirchentag versammeln. Vor zwei Jahren haben einige aus unserer Gemeinde dieses Erlebnis in Dresden an der Elbe miterlebt. Nun macht der Kirchentag zirka 550 Kilometer elbaufwärts in Hamburg Station. Unter dem Bibelwort „Soviel du brauchst“ aus dem 2. Buch Mose (16,18) werden Hunderte von Gottesdiensten, Konzerten, Diskussions– und Informationsveranstaltungen in der ersten Maiwoche in der schönsten deutschen Hansestadt stattfinden. Gemeinsam mit unseren Schwestern und Brüdern aus den anderen Deutschen Gemeinden in Nordeuropa werden wir dieses Mal einen Informationsstand auf dem „Markt der Möglichkeiten“ betreuen.

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Unterkunft finden wir in der finnischen Seemannskirche im Herzen Hamburgs. Leiterin Satu Oldendorff freut sich, unsere Gruppe beherbergen zu können. Für maximal 25 Personen ist für uns reserviert. Wir starten am Mittwoch, 1. Mai, 7.50 Uhr vom Flughafen Helsinki– Vantaa mit Finnair–Flug AY 853 und kehren am Sonntag, 5. Mai, 22.00 zum Flughafen Helsinki–Vantaa mit Finnair–Flug AY 856 zurück. Die Flugkosten liegen im Augenblick bei zirka 120 Euro pro Flug. Ich bitte um individuelle Buchung. Die Kosten für den öffentlichen Nahverkehr in Hamburg und die Dauerkarte für den Kirchentag liegen zusammen bei 89 Euro. Informationsmaterial zum Kirchentag ist bei bei mir oder im Internet (www.kirchentag.de) erhältlich. Wer Interesse hat oder sich jetzt schon anmelden möchte, kann mich sehr gern kontaktieren, Erik A. Panzig, Telefon 050–5942 485 und per E–Mail dg.hauptpastor@evl.fi

WEITERE GEMEINDEGRUPPEN

St. Martin hoch zu Ross, leuchtende Laternen, Martinspulla und glückliche Kinder im Schein der Laternen… Schon lange freuen sich die Kinder auf einen Höhepunkt im Jahr, den Sankt Martinsumzug. In der Woche vor dem Umzug werden die Laternen gebastelt. Zu Hause, in der Schule oder auch in der Gemeinde kann man beobachten, wie Kinder liebevoll Laternen für den Umzug gestalten. Schon beim Basteln der Laternen fängt das gemeinschaftliche Erlebnis im Kreise der Familie, in der Schulklasse oder in der Kindergruppe der Gemeinde an. Denn „Wenn ich etwas teile, verliere ich nichts, sondern ich gewinne etwas“ ist wieder das Motto für den Sankt Martinsumzug in Turku.

der Mantelteilung wurde nachgespielt. Pastor Hans–Martin Röker erzählte dazu die Legende vom römischen Hauptmann, der seinen Mantel mit dem frierenden Bettler geteilt hatte und rief somit den Sinn diese Umzuges für Groß und Klein wieder ins Gedächtnis hinein. Nach dem gemeinsamen „Sankt Martin“–Abschlußlied wurde das Teilen im Domcafe in die Tat umgesetzt und die Martinspulla wurden bei heißem Saft untereinander geteilt. Bilder: Norbert Erdmann.

Adventsgottesdienst mit Jubiläumskonzert in Tampere Am 9. Dezember wird der Gottesdienst in der Domkrypta zu Tampere besonders gestaltet. Der von unserem Kantor Vesa Haapaniemi geleitete

Chor „Green Fields“ wird aus Anlass seines 40–jährigen Bestehens zusammen mit der Solistin Leena Riihimäki in unserem Gottesdienst singen. Es werden einige Teile aus dem Psalm 42 von Felix Mendelssohn gesungen. Zudem ist Vesa Haapaniemi seit 30 Jahren unser absolut zuverlässiger und treuer Kantor und Organist. Das wollen wir an diesem Tag würdigen und uns von Herzen bei ihm bedanken. Vom Innenhof der Hauptbücherei führte der Zug um den Turkuer Dom. Im Innenhof wurde das Lied „Ich geh mit meiner Laterne“ angestimmt, dann zog St. Martin hoch zu Ross vorneweg, dahinter zogen rund 150 Besucher – groß und klein – die mit meist selbstgebastelten Laternen. Das ergab ein stimmungsvolles Bild am Ufer des Auraflusses und vor der grossen Siluette des Turkuer Domes. Musikalisch wurde der Martinsumzug in diesem Jahr mit Trompetenmusik begleitet. Am Fusse des Domes versammelt man sich und die Szene Deutsch–Evangelisch im Dezember 2012 und Januar 2013


Herzlich willkommen zur Weihnachtsfeier in Oulu! Bei Kerzenlicht, duftenden Getränken und Weihnachtsgebäck, dem Singen deutscher Advents– und Weihnachtslieder und bei einer Vorlese–Geschichte wollen wir auch in diesem Jahr wieder zur Weihnachtsfeier zusammenkommen. Am 16. Dezember – dem 3. Advent – feiern wir um 17 Uhr in der Kapelle von Kaukovainio, Hiirihaukantie 6, unseren Gottesdienst und treffen uns anschließend zur Weihnachtsfeier. Das Foto aus Oulu und die Geschichte „Der Rosinenklauber“, von Bastian Fähnrich verfasst und in unserer Weihnachtsfeier im Advent 2011 bei Kerzenschein vorgelesen, mag ein kleiner Vorgeschmack sein … Herzlich willkommen!

„Rosinenklauber“

Es könnte so schön sein. Und so wohl und voll und unbeschwert klingen. Aber es soll nicht sein. Nein, es soll nicht sein. Schon bei der ersten Strophe der Hauptprobe kommt es zur Katastrophe. Das Orchester ist ja eingespielt, aber der Knabenchor singt völlig daneben: er folgt mir weder im Rhythmus noch Takt. Diese Bengel schaffen es einfach nicht, ihre Stimmen zu halten, mit richtigem Einsatz zu singen, dem „Jauchzet, frohlocket“ den nötigen Schwung zu geben. Nichts, gar nichts wird es dieses Jahr werden mit dem „Dienet dem Höchsten mit herrlichen Chören“. Das Bachsche Weihnachtsoratorium wird den Bach runtergehen, im wahrsten Sinne des Wortes. Draußen regnet es in Strömen, das passt ebenfalls zum Klangbild dieser Jungenschar. Da kommen einem die Tränen, man möchte mit beitragen zu diesem Regenfluss. Ich möchte raus an die frische Luft, den Dirigentenstock einfach in die Ecke werfen. Schluss. Fertig. Aus. Sollen doch die Leute am ersten Weihnachtstag zuhause bleiben und Lieder vorm Christbaum singen, anstatt in der Landesfesthalle eine schallende Ohrfeige der musikalischen Art zu erhalten. Aber nein. Pause. Machen wir eine Pause. Das ist seit jeher das erste und letzte Hilfsmittel eines Dirigenten. Ich mache eine Handbewegung, und schon verstummt ein jeder Knabe dieser unsäglichen Runde. Wenigstens das klappt noch. Mein Blick streift durch ihre Reihen, und ich schaue sie an, nehme mir jeden einzeln vor, als ob ich ihnen den Ernst der Lage persönlich vor Augen führen wollte. Ich will sie erinnern an das Prinzip „Strenges Üben“, das ich ihnen über Monate hinweg anschaulich und praktisch erklärt habe, und welches sie nun in der Weihnachtszeit jedoch allesamt vergessen zu haben scheinen. Das Orchester aber tut mir leid, es kann ja nichts für den Missklang des Chors, das undisziplinierte Gesingsel dieser – ja, was soll ich anders sagen – dieser Kunstbanausen. Das Orchester ist inzwischen bereits im Pausenraum. Jetzt steige ich vom Pult, und das heißt, dass nun auch der Chor seinen Abtritt hat. Sie folgen mir mit hängenden Köpfen. So viel Anstand haben sie also noch. Jetzt muss es halt eine Stärkung geben für diese Burschen. Die Konzertleitung hat mir heute vor der Hauptprobe zu verstehen gegeben, dass es Teepunsch geben solle. Bei passender Gelegenheit. Nun war sie da. Aber verdient

hatten sie es nicht. Beileibe nicht. Wie dem auch sei, ich muss selber zur Ruhe kommen, klare Gedanken fassen, mir ruhig überlegen, wie ich diesen Knabenchor zum Wohlklang dirigieren kann. Wo ist meine Erfahrung geblieben? Meine Geduld und Selbstdisziplin? Der bestimmende, aber zugleich freundliche Chorleiter? Na, das steht jetzt nicht zur Diskussion. Es gibt in der Musik eben Noten und Tonlagen nach denen man singen muss. Die Interpretation eines Musikstücks ist gewiss eine andere Sache, aber auch diesbezüglich werde ich diese Sängerburschen mit meinem Stock noch recht leiten. Wer nicht hören will, muss fühlen. Doch am Ende werde ich der Leidtragende sein und mich verantworten müssen vor den Kindern und der Öffentlichkeit. Wenn ich allzu fordernd vorgehen sollte, werden die Buben womöglich die Lust am Singen verlieren. Falls sich der Chor jedoch bis übermorgen nicht bessern lässt, wird das Oratorium für die Sängerschar zur Tortur werden. Die Zuhörer beim Konzert werden nach der Aufführung zwar klatschen, denn sie bemerken höchst selten falsche Intonationen oder Einsätze, und die meisten Menschen verstehen sowieso nichts von Musik. Die Kritiker werden auch klatschen, aber auf ihre eigene Weise: sie werden in der Presse klatschen. Ja, die Presse wird mich in die Mangel nehmen, mir alle Führungsqualitäten absprechen, mich kleinlaut reden vom Auf– bis zum Schlusstakt. Und die Kinder? Die werden sie natürlich in Schutz nehmen. Ich höre es schon: Der gestrenge Dirigent hätte der Knaben Stimmbänder überstrapaziert und ihnen durch zu schwierige Passagen den Atem verschlagen. Was ich mir auch überlege, es hilft nichts. Meine Fähigkeiten stoßen an ihre Grenzen. Ich komme mit mir selber nicht zu Rand, weiß nicht mehr aus noch ein. Ich setze mich alleine an einen der langen Tische. Keiner wagt es, in der Nähe Platz zu nehmen. Es herrscht beinahe völlige Stille im Pausenraum. Jeder schweigt peinlich berührt vor sich hin. Aber dann kommt etwas Leben in die Anwesenden. An der Theke wird dampfender Teepunsch aufgefahren und irgendein Gebäck dazu gereicht. Zur Stärkung eben, und alles bestimmt passend zur Weihnachtszeit. Die Kinder stellen sich in einer Reihe auf, dann die Erwachsenen. Jeder greift nach einer Tasse und platziert ein Gebäckstück auf seinem 7


Teller. Stimmengewirr erhebt sich allmählich und nimmt hörbar zu, als sich jeder wieder mit den jeweiligen Tischnachbarn auf seinen Platz begibt und zu essen und trinken beginnt. Eigentlich könnte ich auch einen Schluck Teepunsch vertragen. Doch als ich aufstehen will, kommt einer der Buben geradewegs auf mich zu. Es ist Johannes Wunderlich, ein sechsjähriger Knirps, der eigentlich eine ganz gute Stimme hat. Ob er wohl verwandt ist mit dem berühmten Tenor Fritz Wunderlich? Johannes balanciert zwei Tassen und Teller vor sich her. Jetzt stößt er an einen Stuhl, und der Teepunsch schwappt etwas über. Oh je, denke ich, und schaue niedergeschlagen in Richtung Theke. Von dort winkt mir nun aber die Küchengehilfin aufmunternd zu, eine ältere Frau, die seit jeher zur Versorgung des Chors und Orchesters beiträgt. Ich bin noch in Gedanken, da schiebt sich plötzlich eine Tasse vor mich über den Tisch und zieht eine Spur klebrig nassen Teepunsch nach sich vom Platz gegenüber. Dieser Wunderlich also. Hat der doch an mich gedacht. Ich überwinde mich, blicke auf und nicke ihm zu. Er setzt sich. Und reicht mir eine Serviette, und dann einen Teller. Aber, ach du guter Gott! Was ist da auf meinem Teller? Nein, nein, nein. Christstollen. Mit Rosinen. Die kann ich absolut nicht ausstehen. Rosinen habe ich schon in meiner Kindheit verabscheut. Was mache ich denn nun? Ich hätte Lust, das Weihnachtsbrot mit der Puderzuckerkruste und den getrockneten Weinbeeren einfach stehen und liegen zu lassen. Doch ich lasse mir Zeit, sitze ohne eine Bemerkung da. Dieser Junge ist schon mutig. Bringt mir einfach einen Christstollen und einen Teepunsch. Auch er sitzt still da. Gelegentlich schaut er etwas verlegen zur Seite, weicht meinem Blick aus. Aber dann schaut er mir wieder voll ins Gesicht mit lebhaft funkelnden Augen. Es scheint, als ob die anderen von uns Notiz nehmen – irgendwie ist es ruhiger geworden. Was soll’s! Ich nippe an meiner Tasse Teepunsch. Mein Blick ruht auf meinem Stück Christstollen. Die Sekunden verstreichen. Erst eine, dann zwei, dann drei, dann vier, dann fünf... Ich sehe auf, und glaube meinen Augen nicht zu trauen. Das ist doch nicht zu fassen. Doch da irre ich mich. Der kleine Bengel, dieser Johannes, bohrt seine 8 Fingerchen in den Christstollen auf

seinem Teller. Und klaubt eine Rosine nach der anderen heraus. Dann legt er sie jeweils fein säuberlich auf den Tellerrand. So was Unerhörtes! Soll ich meine Stimme erheben? Ein bekanntes Lied meiner Kindheit liegt auf meinen Lippen. Ich möchte frei heraus sagen: „Das gehört sich doch nicht! – Was auf den Teller kommt, wird gegessen!“ So habe ich das jedenfalls gelernt, doch dieser altbackene Spruch scheint den heutigen Kindern nicht mehr geläufig zu sein. Na, vielleicht sollte ich eher auf meinen eigenen Teller schauen. Wie gerne würde auch ich die Rosinen beiseite legen und dann dezent die Serviette drauf drapieren, um schließlich alles unbemerkt in den Papierkorb wandern zu lassen. Doch gerade ich als Chorleiter muss unserem Nachwuchs Vorbild oder vielmehr Wohlklang sein. Deswegen sind wir ja jetzt hier im Pausenraum. Um uns auf das Wesentliche zu besinnen. Die Harmonie insgesamt muss stimmen. Ich selbst kann nicht in einer anderen Stimmlage dirigieren, als es unsere kleinen Sänger singen sollen. Und ich kann nicht andere Noten als die vom Komponisten vorgegebenen zur Vertonung bringen. Wo würde das hinführen, wenn jeder bloß seiner eigenen Stimme zum Ausdruck verhelfen würde, ohne sich mit anderen abzustimmen? Aber heute ist doch sowieso alles egal. Da kann ich mich doch auch einmal im Ton vergreifen und zur allgemeinen Disharmonie beitragen. Ich schaue kurz nach links und rechts, und sogleich wenden sich einige auf mich gerichtete Blicke verlegen und möglichst unauffällig ab. Ich muss mir ein Lächeln verkneifen, als ich die erste Rosine aus meinem Christstollen herausklaube und auf meinem Tellerrand platziere. Dieses Mal muss ich nicht diese scheußlichen Trockenfrüchte essen. Dieses Mal nicht. Ich mach es einfach diesem Johannes nach. Der hat inzwischen so ungefähr ein Dutzend Rosinen aussortiert. Und dies ermuntert wiederum auch mich. Eine Rosine nach der anderen kommt auf den Tellerrand – es ist schon verwunderlich, wie viele dieser Dinger in so einem Christstollen stecken. Ich schaue wieder zu meinem Nachbarn. Der verspeist jetzt das der Rosinen entledigte Hefebrot, und hat ein paar Krümel in seinen Mundwinkeln. Wie das bei Kindern eben so ist. Ich lächele ihn etwas an. Bin ja auch kein Unmensch, und in gewisser Art und Weise sind wir ja auf ein und

derselben Tonleiter angelangt. Er nickt. Und nimmt das nächste und letzte Stück zu sich. Schließlich wischt er sich den Mund mit dem Hemdsärmel ab und lehnt sich zufrieden in seinem Stuhl zurück. Seine Augen streifen den Tellerrand mit den Rosinen. Nun lächelt er auch mich an, und sagt in einem heiteren, aber bestimmten Ton: „Das Beste kommt immer zum Schluss, nicht wahr!?“ Und kaum hat er diesen Satz vollendet, schiebt er sich auch schon eine dieser Rosinen vom Tellerrand genüsslich in den Mund. Ich bin überzeugt, dass ich ein leichtes Schmatzen hören kann. Aber das kümmert mich nicht. Bevor ich mich versehe, erwidere ich mit festem Ausdruck: „Ja, das stimmt!“, und reiche diesem Burschen mit einer unmissverständlich freundlichen Geste meine Rosinen. Nun muss ich einfach lachen. Es kommt von innen heraus, vom Bauch, der Tiefe unser menschlichen Stimme. Mein Lachen nimmt zu, und schallt jetzt durch den Pausenraum. Das lenkt die Aufmerksamkeit der anderen auf mich, auf uns. Sie scheinen zu begreifen oder irgendwie zu ahnen, was vor sich geht. Alle Angespanntheit fällt ab, die Unstimmigkeit löst sich mit einem Mal. Ein Aufatmen und Raunen geht durch die Reihen. Dann klatscht irgendwo jemand in die Hände, und die anderen stimmen langsam ein, bis letztlich auch ich und mein Gegenüber mit klatschen. Jetzt ist es an der Zeit. Ich erhebe mich und lasse den Teller mit dem Rest des Christstollens liegen. Ich werde ihn nachher essen, die Hauptprobe hat ja erst angefangen. Meine Handbewegung reicht auch diesmal aus. Alle folgen sie mir, die Jungen– und Erwachsenenschar, mit erhobenen Köpfen, wie ich mir denken kann. Aber diesem Johannes klopfe ich sanft auf die Schulter und geleite ihn vor mir her. Nun setzt sich das Orchester, und der Knabenchor steigt auf die Bühne. Jeder nimmt seinen Platz ein. Ich begebe mich ans Pult und will schon den Taktstock schwingen. Aber ohne Worte geht es wohl nicht, und ich sage laut und vernehmbar: „Meine lieben Chorsänger und mein hoch geschätztes Orchester: Unser Weihnachtsoratorium wird schön werden. Und es wird wohl und voll und leicht klingen. Es wird schon werden, packen wir’s an! Um es mit der ersten Strophe zu sagen: Lasset das Zagen, verbannet die Klage, Stimmet voll Jauchzen und Fröhlichkeit an!“ Urheberrecht: Bastian Fähnrich 2011.

Deutsch–Evangelisch im Dezember 2012 und Januar 2013


TERMINE WEITERE GEMEINDEGRUPPEN

JOENSUU

Mo 14.1. 18 Uhr Gottesdienst mit Abend mahl im Hukkanhaudan seurakun tatalo, Lonikintie 18 (Katja Röker); anschließend Kirchkaffee JYVÄSKYLÄ

Sa 15.12. 17 Uhr Familien–Adventsgottes dienst in der Stadtkirche (Elina Fuchs, Risto Valtasaari, Hans–Martin Röker); anschließend adventliches und „singendes“ Beisammensein im Alten Pfarrhaus/ Vanha Pappila, Vapaudenkatu 26 KOTKA

Sa 8.12. 15.30 Uhr Adventsgottesdienst in der Langinkosken kirkko (Katja Röker)

SAVONLINNA (NYSLOTT)

Mo 3.12. 17.30 Uhr Adventsgottesdienst im Sääminkigemeindehaus, Sääminginkatu 2 (Katja Röker), unter Mitwirkung von Gesangs schülern des Taidelukio, Leitung Chieko Okabe–Silvasti; anschließend Adventskaffee TAMPERE (TAMMERFORS)

So 9.12. So 13.1.

15 Uhr Adventsgottesdienst in der Domkrypta (Hans–Martin Röker), mit dem Chor „Green Fields“ und der Solistin Leena Riihimäki, Leitung Kantor Vesa Haapaniemi; anschließend Kirchkaffee, siehe auch Seite 6 15 Uhr Gottesdienst im Seurakuntientalo, Emmaussali, Näsilinankatu 26, 2. Etage (Katja Röker); anschließend Kirchkaffee

LAHTI (LAHTIS)

Fr 7.12. 18 Uhr Adventsgottesdienst im Jalkarannan seurakuntakoti (Katja Röker); anschließend Kirchkaffee MIKKELI (SANKT MICHEL)

Mi 4.12. 18 Uhr Adventsgottesdienst mit Abendmahl in der Domkrypta (Katja Röker) MUONIO

Mo 17.12. 18 Uhr Kirche zu Muonio: „The Most Beautiful Christmas Carols“ (Asko Muraja, Hans–Martin Röker) OULU (ULEÅBORG)

So 16.12. 17 Uhr Adventsgottesdienst in der Kaukovainion kappeli, Hiirihaukantie 6 (Hans–Martin Röker); anschließend Weihnachts feier, mehr dazu auf Seite 7 PORI (BJÖRNEBORG)

Mo 10.12. 18 Uhr Adventsgottesdienst in der kleinen Kapelle von Käppärä (Hans–Martin Röker); anschließend Kirchkaffee ROVANIEMI

Do 13.12. 17 Uhr Familien–Adventsgottes dienst mit kleinem Krippenspiel in der Aapakirche in Saarenkylä, Aapatie 6 (Hans–Martin Röker); anschließend adventliches Beisammensein

TURKU (ÅBO)

Sa 1.12. 15 Uhr „Die schönsten deutschen Weihnachtslieder“ im Dom zu Turku mit dem Deutsch–Finnischen Chor, Leitung Agnes Goerke, und dem Bläserquintett „Musica con spirito“ aus Dresden Do 13.12. 19 Uhr Gemeindeabend zum Thema „Schafe“, Kaskenkatu 1 Di 25.12. 14.30 Uhr Weihnachts–Gottesdienst in der Scharfschützenkapelle (Katja Röker); anschließend weihnachtliches Beisammensein in der Kaskenkatu 1 So 27.1. 14.30 Uhr Gottesdienst in der Scharfschützenkapelle (Hans–MartinRöker); anschließend Kirchkaffee in der Kaskenkatu 1 Do 31.1. 19 Uhr Gemeindeabend in der Kaskenkatu 1, Thema: „Rund um‘s Epiphaniasfest“ (Katja Röker) VAASA (VASA)

Di 11.12. 18 Uhr Adventsgottesdienst in der Kirche in Vetokangas, Gerbyntie 27 (Hans–Martin Röker); anschließend adventliches Kirchkaffee YLLÄS

Di 18.12. 20 Uhr Pyhän Laurin Kappeli: „The Most Beautiful Christmas Carols“ (Jaakko Knuutila, Hans–Martin Röker)

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Barabbas — Was für ein Mensch war er? Aulis Sallinen: Barabbas–Dialoge

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Der Komponist konnte selber nicht sagen, was für eine Form das Werk ist: Oper, Kammeroper, Oratorium, Kantaten … Die Frankfurter Oper inszenierte die Uraufführung für Deutschland als Szenisches Oratorium in einem kleinen Saal. Es ist auch mit 50 Minuten Dauer ein relativ kurzes Werk. Das Libretto ist vom Komponisten zusammengestellt aus Gedichten von Lassi Nummi, dem kürzlich verstorbenen, wohl bedeutendsten finnischen Dichter der letzten Jahrzehnte, biblischen und eigenen Texten. Der Schwerpunkt liegt auf biblischen Texten, insofern ist die Bezeichnung Oratorium gerechtfertigt; szenisch aufgeführt heißt, dass auf der Bühne agiert wird wie in einer Oper, wodurch es an Leben gewinnt. Die finnische Uraufführung fand am 11. Juni 2004 im Rahmen der Musiktage in Naantali statt, vom Blatt ab gesungen und gespielt. Die deutsche Frankfurter Aufführung wurde von zahlreichen Zeitungen kommentiert. Von Barabbas wissen wir herzlich wenig: Johannes nennt ihn einen Straßenräuber, Matthäus: „Damals gab es einen berüchtigten Gefangenen, der Jesus Barabbas hieß.“ Markus und Lukas sind schon genauer: Markus: „Damals war gerade ein gewisser Barabbas im Gefängnis, zusammen mit anderen, die während eines Aufruhrs einen Mord begangen hatten (wahrscheinlich an römischen Besatzungssoldaten). Lukas ganz ähnlich; „Barabbas hatte sich an einem Aufruhr in der Stadt beteiligt und einen Mord begangen. Deshalb saß er im Gefängnis.“ Barabbas war also ein Zelot, das war eine extremistische jüdische Sekte, welche die Befreiung der Juden mit Waffengewalt anstrebte; nach heutiger Nomenklatur ein Terrorist aus römischem, Freiheitskämpfer aus jüdischem Standpunkt. Für ausländische Terroristen hielt Rom die Strafe der Kreuzigung bereit. Jesus wurde also als Terrorist verurteilt, auch wenn er kein Zelot war. Interessanterweise schreibt der jüdische Historiker Josephus, ein General des großen jüdischen Aufstandes, der vom Prokonsul Syriens, Flavius Vespanianus besiegt und gefangen genommen, auf die römische Seite wechselte – er will seinem Sieger geweissagt haben, dass dieser innerhalb eines Jahres Kaiser werden würde, was auch geschah – dass im Jahr 33 n.Chr. ein Zelot

namens Joschua, das ist die jüdische Form von Jesus, gekreuzigt wurde. Jesus wurde in einem Jahr gekreuzigt, in dem der Beginn des Passahfestes auf einen Sabbat fiel, dafür kommen die Jahre 30 und 33 in Frage. War dieser Joschua Jesus Christus? (Nach Lukas wurde Jesus im 15. Regierungsjahr des Kaisers Tiberius von Johannes getauft, das ist das Jahr 29 nach unserer Zeitrechnung; da ist Jesu Todesjahr im Jahre 30 unwahrscheinlich. Aber erinnern wir uns (s.o.), das Barabbas Jesus Barabbas hieß.) Dem Barabbas legt Aulis Sallinen seine eigenen Worte in den Mund, Gedanken über Leben und Tod; Licht zwischen zwei Dunkelheiten, zitiert in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Für Judas hat er Worte des Buches Hiob gewählt. Im 5. und 6. Dialog Kommt das Liebespaar im Hohelied Salomo zu Worte, Worte der jungen Liebe. Es ist der einzige echte Dialog, schon in der Bibel so angelegt. Der Komponist gibt zu, dass die anderen keine üblichen Dialoge sind. Es ist ein ausgesprochen intimes Kammermusikstück, wurde in Frankfurt auch auf einer kleinen Bühne gespielt. Vorgetragen wird es von fünf Sängern und Sängerinnen: Barabbas, Judas (!), die Frau, das Mädchen, der Jüngling, einen Sprecher, und sieben Instrumenten: die klassischen – Klavier, Violine, Violoncello, Flöte, Klarinette in B, und den sonst eher der modernen Unterhaltungsmusik zugeordneten Akkordeon und Schlagzeug, dieses auch ohne Trommeln oder gar Pauken, mit zart klingenden Instrumenten, wie Glockenspiel, Röhrenglocken, Vibrafon, Bongos, Kastagnetten. Der freitonale Gesang wird vom Klavier und Akkordeon begleitet, die Akkorde folgen nicht den Gesetzen der funktionellen Harmonik, aber der Komponist scheut sich nicht, über weite Strecken konsonante Terzparallelen zu verwenden. Ein Beispiel, wie schön auch moderne Musik klingen kann. Die Dialoge 2 – 7 stehen in einem lockeren Zusammenhalt zueinander, der erste Dialog fällt aus dem Rahmen. Er ist „Notturno, Nachtstück „, überschrieben, auf einen Text von Lassi Nummi komponiert. Es sind sechzehn kurze Gedichte mit dem Titel und auf einen banalen Anlass: der Dichter fand offenbar keinen Schlaf, hörte nur die Atemzüge seiner Frau und die Regentropfen draußen. Daraus entstand ein sehr intimer Monolog, aus dem der Komponist und die Regisseurin Deutsch–Evangelisch im Dezember 2012 und Januar 2013


einen glänzenden Dialog machten, zwischen Barabbas und der Frau. Der Komponist hat ihm eine Frau hinzu gedichtet, weil er meinte, er könne sie in seiner Verzweiflung brauchen. Die Stille in der Nacht lassen den Dialog in das Weltall fliegen, wo totale Stille herrscht, nämlich tausend Engel singen da und tausende Saiten klingen da, so fest, dass keine Einzelstimme heraus zu hören ist. Das Ehepaar ist um Galaxien voneinander entfernt, nähert sich einander aber bereits wieder mit Lichtgeschwindigkeit. Sie sind verurteilt – aha, Barabbas – aber nein, sie sind verurteilt „zu dieser Zärtlichkeit, zum Glück.“ Sie müssen aneinander und an sich selbst denken, und an den Mann, der da in der Dunkelheit liegt, mit der Waffe in der Hand, um gleich im Morgengrauen jeden zu töten, der sich bewegt. Der zweite Dialog ist „Ostern I“ überschrieben, einen langen Monolog trägt Judas vor, der seine Seelenruhe verloren hat – seine Tage vergehen wie schnelle Schilfboote gleiten, wie der stolze Adler mit Blitzesschnelle auf seine Beute stürzt. Er weiß genau, dass Gott ihm nicht vergeben wird, er ist ja kein Mensch, zu dem er sagen kann, nun lasst uns zusammen zum Gericht hingehen, ein Schiedsmann soll zwischen uns stehen (Vgl. Hiob 9 und 10). Hier fällt der Sprecher, der Eine der Zwölf, erklärend ein (die Regisseurin hat die Rolle, einer mittelalterlichen Tradition folgend, einem 12 Jahre alten Knaben zugedacht): „Es musste sich das Schriftwort erfüllen, dass der Heilige Geist durch den Mund Davids im Voraus über Judas gesprochen hat.“ Etwas Ungeheuerliches. War Judas ein Verräter, oder ein Werkzeug göttlicher Vorsehung, ein Sündenbock? Hat er etwa im Auftrage Jesu gehandelt? Eine solche Deutung lässt die Erzählung des Abendmahls offen. Dass er später noch Anhänger hatte, sieht man daran, dass es ein Judas–Evangelium gibt. Judas Anklage wird unterbrochen durch den dritten Dialog zwischen Barabbas und dem Einen der Zwölf: Ostern II. Barabbas liegt tief unter der Erde, Schmerz und Freude sind ein ferner Abglanz. Alle haben ihn verlassen, sogar seine Wärter haben ihn vergessen. „Nur du, Frau, bliebst bei mir.“ Der Eine der Zwölf fällt ein: „Pilatus pflegte aber ihnen auf das Osterfest einen Gefangenen loszugeben, welchen sie begehrten …“ Barabbas fährt fort: „Nur du, Frau, bliebst bei mir. Du bist mir die tröstliche Wärme, Licht

in der Finsternis, in die die plötzliche Befreiung mich stürzte.“ Im Schatten eines Ölbaums auf Golgota hat er die Kreuzigung Jesu gesehen – er selber hätte jetzt dort hängen sollen. Er sah das Elend der Jünger, bis er das alles satt hatte, so ging er hin und ließ sich voll laufen mit süßem Wein. Im vierten Dialog, Ostern III, sehen wir Judas seinem Ende entgegen gehen, er lehnt sich weiterhin gegen sein Schicksal auf, lässt seiner Klagen freien Lauf. „Denk doch daran, dass du mich aus irdenem Ton geschaffen hast. Hieltest mir die Treue. Deine tägliche Fürsorge war meine Zuflucht. Aber was mir jetzt zugestoßen ist, hast du doch längst im Sinn gehabt. Lass mich schon los jetzt! Ich gehe in das finstere Land des Todesschattens, aus dem es keine Rückkehr gibt, Land der Ungestalt, des Chaos, wo selbst das helle Licht schwarze Nacht ist.„ Hier fällt der Eine der Zwölf ein, erzählt den Tod des Judas nach der Fassung der Apostelgeschichte, nach der Judas selbst mit den dreißig Silberlingen den Acker kaufte, „dann aber stürzte er vornüber zu Boden. Sein Leib barst auseinander, und seine Eingeweide fielen heraus ,“ weswegen das Grundstück dann Hakeldamach, das ist Blutacker, genannt wurde. Der fünfte Dialog bildet einen schroffen Gegensatz zu den vorangegangenen düsteren Themen, ein Lobgesang der Liebe, auf ein 3000 Jahre altes Libretto, das sog. Hohe Lied Salomos, hier natürlich nur eine Auswahl. Die Natur spielt dabei eine wichtige Rolle: der üppige Garten, das günstige Klima, das Mädchen wird mit schönen Tieren verglichen, singt selbst „Ich bin eine Blume zu Scharon, eine Lilie im Tal“, „Frisches Grün ist unsere Lagerstatt, Zedern unseres Hauses Balken, Zypressen seine Wände.“ Den sechsten Dialog (Passacaglia) beginnt die Frau mit dem Klagelied des Predigers: “Alles ist eitel“, geht seinen Trott, die Sonne geht im Osten auf, nur um im Westen wieder unter zu gehen. Hier hakt Barabbas (Text des Komponisten) ein: aber dazwischen hat die Helligkeit ihre Chance, das Leben. Das Liebespaar des fünften Dialogs ruft hinzu: die Liebe ist stärker als der Tod, keine Flut kann sie ertränken. Barabbas weiter: das Licht zwischen zwei Dunkelheiten, Mutterschoß und Grab – das Leben. Er selbst fürchtet das ewige Leben mehr. Er hofft, dass ihn seine Wanderung zur gütigen Dunkelheit der ewigen Nacht hinführt,

in die barmherzige, milde Leere des Vergessens. Die Frau: in der Begrenztheit des Lebens liegt seine Schönheit. Barabbas: Schönheit, das sind auch schöne Taten, liebevolles Denken. Da verbirgt sich die Fortdauer der Güte, die Unsterblichkeit. Beide: gibt es noch etwas – wir wissen es nicht. Es ist wie ein trübes Licht, das durch eine Alabastervase hindurch schimmert und voller Hoffnung sehen wir die Gottheit, die Götter aller Völker und Zeiten. (Der Komponist sagte, er habe in der Bibel nach Antworten gesucht, aber mehr Fragen gefunden.) Im siebenten Dialog (Finale) singen alle Personen, auch Judas. Barabbas führt die Frage weiter, ob es jenseits der unentrinnbaren Dunkelheit noch etwas anderes gibt, befragt die uralten Zedern des Libanon, die Wellen des Meeres. Die Frau: Er, der herkam, uns sterbliche zu suchen, sagte: Einer der Zwölf: „Das Himmelreich ist nahe gekommen, es ist inwendig in euch.“ Alle singen das wie ein Echo, auch dass er, der Sklavengestalt angenommen hat, verspottet und getötet wurde, sagte „Meinen Frieden gebe ich euch“, alle zusammen echoen „Deinen Frieden gib uns, Herr!“

Dr. Heinrich Bremer hat das Werk ins Deutsche übersetzt. Diese Übersetzung wurde am 29.6.2011 in Frankfurt uraufgeführt. Davor auch Sallinens Oper Kullervo. Portrait von Meryem Schoonjans.

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MUSIK

Nicht Glanz, nur Ehr´ sei Gott gebracht

Gloria in excelsis Deo! Viele von uns warten schon auf das Schallen des Hosiannaliedes. Am Sonntag, 2.12., beginnt wieder die Adventszeit. Die Kindergartenkinder ziehen singend ein und das Dresdner Bläserquintett Musica con Spirito verleiht dem Gottesdienst einen festlichen Klang. So dürfen die dunkleren Töne vor den fröhlicheren weichen – das erlebt man jedes Jahr in der Kirchenmusik. Abend nach Abend singen verschiedenen Chöre die mehr und weniger bekannten Weihnachtslieder in der Deutschen Kirche (siehe Auflistung nebenan). Am Samstag, 15.12. gibt der Posaunenchor unter Leitung von Richard Altemeier ihr zur Tradition gewordenes Weihnachtskonzert um 19 Uhr. Zu hören sind auch Torsten Groschup, Gesang, und Riitta Laine, Orgel. Eintritt ist frei. Aber nicht nur hören… – Die schönsten Weihnachtslieder sind am 3. Adventsonntag, den 16.12. um 18 Uhr dran. Wir wünschen eine volle Kirche mit viel Freude am Singen. Wenn jeder singt, wie schön das klingt! Doch kleine Ruhepausen werden auch gegönnt – dafür sorgt der Deutsch–Finnische Chor. Auch der Posaunenchor ist dabei. Am Heilig Abend haben wir wieder zwei Gottesdienste. Im Familiengottesdienst um 14 Uhr wird das Krippenspiel „Die guten Hirten“ von Andreas Hantke dargestellt. Im Gottesdienst wirken auch der Deutsch–finnische Chor und Posaunenchor mit. Der zweite Gottesdienst um 16 Uhr wird vom Chor Con Sonnant musikalisch bereichert. Mitte Januar, am Sonntag 13.1.13 wird ein musikalischer Gottesdienst zum Neuen Jahr gefeiert. Ein Vokalensemble singt Musik von W. A. Mozart, darunter Misericordias Domini (Barmherzigkeit des Herrn) KV 222. Dieses kleine Werk ist ein kontrapunktisches Meisterwerk des 19–jährigen Mozarts. Erstmal aber eine gesegnete Weihnachtszeit!

Konzerttermine in der Deutschen Kirche: Dienstag, 11.12., 19 Uhr Kammerchor Jubilate — Weihnachtskonzert mit u. a. afrikanischen Weihnachtsliedern aus Zambia; Timo Nuoranne (Leitung); Eintritt 20/10 Euro. Donnerstag, 13.12., 19 Uhr Kammerchor Dimus — Weihnachtskonzert; Eintritt 15/10 Euro. Samstag, 15.12., 19 Uhr Posaunenchor — Weihnachtskonzert; Gäste: T. Groschup (Gesang) und R. Laine (Orgel); Eintritt frei. Sonntag, 16.12., 18 Uhr „Die schönsten Weihnachtslieder“ mit dem Deutsch–Finnischen Chor und Posaunenchor; Eintritt frei. Montag, 17.12., 19 Uhr Kauppakorkeakoulun Ylioppiskunnan Laulajat — Weihnachtskonzert; Matti Apajalahti (Leitung); Eintritt 20/12 Euro. Dienstag, 18.12., 19 Uhr W. A. Mozart — Sonaten für Fortepiano und Violine; Tuija Hakkila (Fortepiano), Sirkka– Liisa Kaakinen–Pilch (Violine); Eintritt 15/5 Euro. Mittwoch, 19.12., 18 Uhr Deutsche Schule — Weihnachtskonzert, Schüler der Deutschen Schule Helsinki und der Musikschule, Vokal– und Instrumentalmusik; Eintritt frei.

Das schöne Weihnachtslied „Giv mig ej glans, ej guld, ej prakt“ zum Text von Zacharias Topelius (1887) hat Jean Sibelius im Jahr 1895 vertont. Seit 1943 steht es im Psalmbok und seit 1986 im finnischen Virsikirja. Dieses sehr beliebte Weihnachtslied hat Hans–Christian Daniel im Jahr 2000 ins Deutsche übersetzt. 1. Nicht Macht, nicht Gold Nicht Macht, nicht Gold und auch nicht Pracht bringt Weihnachten als Geschenk. Nur Gott sei Ehre dargebracht und Friede auf die Welt. O du mein Herr, bereit mein Fest zu deiner Freude allerbest. Nicht Macht, nicht Gold und auch nicht Pracht, nur Ehr´ sei Gott gebracht. 2. Bring Kinderfreude in das Heim bei Weihnachtsbaumes Licht, der Weihnachtsbotschaft klaren Schein, wenn hier die Nacht anbricht. In mein Gemüt bring Güte, Fried erfüll den Glauben in der Lieb. Bring Kinderfreude in das Heim. Lass uns im Lichte sein. 3. Kehr Weihnachtsfriede ein und bleib in aller Menschen Herz, schaff Hoffnung, Freude, gute Zeit in Liebe und in Schmerz. Als Gast kehr ein, du König mein, du wirst ewig derselbe sein. Kehr Weihnachtsfriede, ein und gib in allen Gottes Lieb.

Kantorin Riitta Laine

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1. Giv mig ej glans, ej guld, ej prakt i signad juletid. Giv mig Guds ära, änglavakt och över jorden frid. Giv mig en fest som gläöder mest den konung jag har bett till gäst. Giv mig ej glans, ej guld, ej prakt, giv mig en änglavakt. 2. Giv mig ett hem på fosterjord, en gran med barn i ring, en kväll i ljus med Herrens ord och mörker däromkring. Giv mig ett bo med samvetsro, med glad förtröstan, hopp och tro. Giv mig ett hem på fosterjord och ljus av Herrens ord. 3. Till hög, till låg, till rik, till arm kom, helga julefrid. Kom barnaglad, kom hjärtevarm i världens vintertid. Du ende som ej skiftar om, min Herre och min konung, kom. Till hö, till låg, till rik, till arm kom glad och hjärtevarm.

1. Ei valtaa, kultaa, loistoa tuo joulu lahjanaan, vaan Luojan olkoon kunnia ja rauha päällä maan. Oi Herrani, tee juhlani nyt itsellesi iloksi! Ei valtaa, kultaa loistavaa vaan Luojan kunniaa. 2. Tuo kotiin lasten riemua, kun loistaa joulupuu. Tuo joulun kirkas sanoma, kun ilta tummentuu. Ja tuntooni suo rauhasi, ilolla täytä uskoni. Tuo kotiin lasten riemua ja joulun sanoma. 3. Jo, joulunrauha, saavu, jää nyt joka sydämeen, luo toivon, ilon lämmin sää maailman kylmyyteen. Vieraaksi saan nyt kuninkaan, et muutu, Herra, milloinkaan! Jo, joulunrauha, saavu, jää, luo toivon lämmin sää. Finnisch 1909, Niilo Rauhala 1984.

Rückblick Konzert am Reformationstag Eine volle Kirche hatten wir bei der Musikalischen Vesper mit gelungener Bach–Kantate zum Reformationstag, „Ein feste Burg“, Mittwoch 31. Oktober 2012. Bilder Tobias Petruzelka.

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KINDERSEITE

Kinderkirchen–Termine und Familiengottesdienste im Dezember und Januar Familiengottesdienst am Sonntag, dem 2.12. um 11 Uhr, und am Heiligabend 24.12. um 14 Uhr. Kinderkirche am Sonntag, dem 16.12., am Sonntag, dem 13.1.2013, und am Sonntag 27.1.2012 – jeweils um 11 Uhr. Herzlich willkommen!

In der Weihnachtsbäckerei, gibt es manche Leckerei.... ...zum Beispiel diese Plätzchen: Du brauchst dazu: 375 g Mehl 125 g Mondamin (Maisstärke) 1/2 Päckchen oder 2 Teelöffel Backpulver 150 g Zucker 2 Eier 250 g Margarine Zum Verzieren: z.B. Zuckerguss aus 250 g Puderzucker und 4 – 5 Esslöffel Zitronensaft (wenn du magst auch mit Lebensmittelfarbe bunt gefärbt) Streusel, Zuckerperlen oder geschmolzene Kuvertüre (Schokoladenguss) zum Helfen: einen Erwachsenen wenn du magst kannst du auch mit Freunden backen, das macht noch mehr Spass Backzeit: 10 Minuten bei 175 Grad Diese Plätzchen schmecken übrigens nicht nur zu Weihnachten. Eure „Heiligen Drei Könige“ — Ausmalen! 14 Deutsch–Evangelisch im Dezember 2012 und Januar 2013


Der neue König Weit im Osten, wo die Sonne aufgeht, lebten Sterndeuter, weise und kluge Männer. Sie kannten jedes Sternbild und jeden Stern am Himmel. Sie wussten wann er aufging und wann er unterging und was sein Lauf bedeutete.

Eines Nachts, als sie wieder zum Himmel aufschauten, entdeckten sie einen neuen Stern, der strahlte heller als alle anderen Sterne. „Was für ein Stern!“ riefen sie. „Das muss ein Königsstern sein. Gewiss ist irgendwo ein neuer König geboren. Aber wo? In welchem Land?“ Sie forschten in ihren Schriften und überlegten lange. Da sagte einer: „Vielleicht im Land der Juden?“ „Ja, im Land der Juden muss es sein!“ fielen die anderen ein. „Auf, worauf warten wir noch? Wir wollen das Kind suchen, vor ihm niederknien und ihm unsere Geschenke bringen.“ Da sattelten sie ihre Kamele, beluden sie mit kostbaren Geschenken und machten sich auf, um das Kind zu suchen. Sie zogen durch weite Wüsten und fremde Länder, über hohe Berge und durch tiefe Täler. Wochenlang reisten sie, bis sie endlich ins Land der Juden kamen. Aber wo sollten sie hier das Königskind suchen? „Gewiss lebt es im Königspalast“, sagten sie sich und zogen nach Jerusalem, wo König Herodes wohnte. Als sie dort ankamen fragten sie die Leute auf der Straße: „Sagt uns doch: Wo ist der neugeborenen König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen und sind hergekommen um ihn anzubeten.“ Aber die Leute sahen sie verlegen an: Ein neugeborener König? Sie kannten keinen neugeborenen König. Nur einen alten König kannten sie: Herodes. Und vor dem hatten alle Angst. Bald darauf erfuhr auch König Herodes, wer in die Stadt gekommen war. „Wen suchen die Fremden?“ rief er erschrocken. „Einen neuen König? Ich bin doch der einzige König im ganzen Land!“ Aber wenn es stimmte, was die Fremden sagten? Wenn es wirklich einen anderen König neben ihm gab? Wenn gar der Retter schon geboren war, auf den das Volk so lange wartete? Ich muss es wissen, dachte er finster, so wahr ich König bin in diesem Land. Und sogleich ließ er alle Priester und Gelehrten rufen und befahl ihnen: „Sagt mir die Wahrheit! Was steht in euren Heiligen Schriften? Wo wird der Retter geboren?“ „In Bethlehem!“ erwiderten sie und zeigten auf ihre Schriftrollen. „So steht es in den Heiligen Schriften. So hat Micha, der Prophet, vor langer Zeit vorausgesagt: Aus Bethlehem wird der Retter kommen.“

Da lud der König heimlich die Sterndeuter in seinen Palast und fragte sie aus. „Sagt mir doch bitte: Wann habt ihr den Stern entdeckt? Sagt, wann? Ich muss es genau wissen.“ „Das ist schon länger her“, antworteten die Sterndeuter. „Damals waren wir noch zu Hause in unserem Land. Aber seitdem suchen wir den neugeborenen König.“ „Ich will euch helfen“, bot Herodes an. „Ich weiß, wo er ist: in der Stadt Bethlehem, nicht weit von hier. Sucht ihn dort! Ihr werdet ihn ganz gewiss finden.“ Und listig fügte er hinzu: „Aber kommt danach wieder zurück und sagt mir, wo ihr ihn gefunden habt! Dann will ich auch hingehen und ihn anbeten.“ Da bedankten sich die Sterndeuter, verneigten sich und zogen nach Bethlehem, wie der König gesagt hatte. Als sie dort ankamen, war es schon dunkel. Am Himmel leuchteten die Sterne. Und sieh da! Auf einmal stand wieder der Stern am Himmel, derselbe Stern, den sie zu Hause gesehen hatten. Voll Freude ritten sie dem Stern entgegen, bis sie vor ein Haus kamen. Es schien so, als bliebe der Stern über diesem Haus stehen. Sie hielten an, stiegen von ihren Kamelen, eilten hinein und – sahen das Kind: Jesus, Marias Sohn. Es lag im Arm seiner Mutter und sah aus wie ein gewöhnliches Kind. Und doch war es der König, den sie suchten: der König, den einmal alle Könige anbeten solten! Da fielen sie auf die Knie, beteten das Kind an und breiteten ihre Geschenke aus: ein Kästechen mit Gold, eine Schale mit Weihrauch und einen Krug mit Myrrhe (Weihrauch und Myrrhe sind Baumharze, die damals sehr wertvoll und für Könige gedacht waren). Aber in derselben Nacht sprach Gott im Traum zu den Sterndeutern: „Geht nicht zu König Herodes zurück! Glaubt ihm nicht! Er will dem Kind nur schaden.“ Da hörten sie auf Gott und zogen auf einem anderen Weg zurück in ihr Land. Diese Geschichte steht in der Bibel, im Matthäusevangelium 2, 1– 12. Ich habe sie so aufgeschrieben, wie sie in der Neukirchener Kinderbibel steht. Stefanie Voß

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ALLERLEI

EKD–NACHRICHTEN

Aus Annes Küche: Traditionelles und Neues zur Festzeit…

Kirchenfrau als Wahlkämpferin Katrin Göring–Eckardt ist im Spitzenduo der Ökopartei für den Bundestagswahlkampf. Erneut steht damit eine profilierte Protestantin im politischen Rampenlicht. Katrin Göring–Eckardt ist von der Basis der Grünen neben Jürgen Trittin ins Spitzenduo der Partei für den Bundestagswahlkampf gewählt worden. 47,3 Prozent der Urwahl– Teilnehmer stimmten für die 46–Jährige aus Thüringen, die bedeutende Ämter in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bekleidet.

Sternpulla Pullateig: 5 dl Milch 1 Ei 2 dl Zucker 1 El gemahlener Kardamom 1 El Vanillezucker 2 Tl Salz 50 g frische Hefe oder 2 Tüten Trockenhefe 15,5 dl Weizenmehl 200g Butter oder Margarine Mürbeteig: 100 g weiche Butter oder Margarine 1 dl Zucker 1 Ei 3,5 dl Weizenmehl 1 Tl Vanillezucker 1 Tl Backpulver 0,5 dl Sahne Zuerst den Pullateig kneten: In der handwarmen Milch Hefe, Ei, Zucker, und Gewürze auflösen. Danach Mehl und Butter unterkneten, bis ein glatter, geschmeidiger Teig entsteht. Aus dem Teig 30 Pullas formen und sie auf dem Backblech zugedeckt min 30 Min. gehen lassen. Den Mürbeteig machen: Butter mit Zucker schaumig schlagen, Ei hinzugeben. Mehl mit Backpulver und Vanillezucker mischen, dann, zusammen mit der Sahne dem restlichen Teig untermischen. Aus dem Teig ca 30 Sterne mit einer Ausstechform ausstechen. Die Pullas bei 225 Grad ca 6 Min. backen. Die noch halbfertigen Pullas mit Ei bepinseln, einen Stern auf jedes Pulla kleben und im Ofen noch 5–7 Min. fertig backen.

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Weihnachtsplätzchenbrötchen 500 g Tiefkühlplätzchenteig (aufgetaut) 5 dl Wasser oder Milch 50 g frische Hefe 2 Tl Salz 10 dl Weizenbrotmehl Zum Bepinseln: 2 El Rübensirup 2 dl Wasser Teig: 250 g Plätzchenteig mit 5 dl warmer Flüssigkeit glatt rühren und die Hefe in der Flüssigkeit auflösen. Salz und Mehl dazugeben und eine weichen Teig kneten. Ca 30 Min. gehen lassen. Den restlichen 250 g Plätzchenteig auswellen und mit einer Ausstechform z.B. Herzen stechen. Aus dem Brötchenteig kleine Brötchen formen. Aus dem Bachblech zugedeckt ca 15 gehen lassen. Die Brötchen mit der Wasser–Sirup–Flüssigkeit bepinseln. Auf jedes Brötchen ein Plätzchenherz kleben. Bei 250 Grad ca 10 Min backen.

Neben Jürgen Trittin vom linken Flügel der Partei gilt sie als Realpolitikerin, die auch im bürgerlichen Lager Stimmen einsammeln kann. Ihre versöhnliche Art hat sie in diesem Frühjahr sogar ins Gespräch gebracht, als nach dem Rücktritt Christian Wulffs ein Kandidat für das Bundespräsidentenamt gesucht wurde. Erwählt wurde Joachim Gauck – ebenfalls ein Protestant. Damals auch im Rennen war der ehemalige EKD–Ratsvorsitzende Wolfgang Huber. Auch im Bundestagswahlkampf sind die Protestanten nun unverhältnismäßig gut repräsentiert: Neben Bundeskanzlerin und Pfarrerstochter Angela Merkel (CDU) gehört auch der SPD–Kanzlerkandidat Peer Steinbrück zur evangelischen Kirche. Göring–Eckardt studierte in der DDR evangelische Theologie. In der Zeit des politischen Umbruchs begann ihr politisches Engagement. Sie war Gründungsmitglied von »Demokratie jetzt« und »Bündnis 90«. Seit 1998 sitzt sie im Bundestag, seit 2005 ist sie Bundestagsvizepräsidentin. Nebenher übernahm sie kirchliche Ämter: Den evangelischen Kirchentag 2010 in Dresden verantwortete sie als Präsidentin. Seit 2009 ist sie Präses der Evangelischen Kirche in Deutschland. Bei ihrem ersten Auftritt zählt sie kurz auf, womit sie in den kommen-

Deutsch–Evangelisch im Dezember 2012 und Januar 2013


den neun Monaten Wähler gewinnen will: Migranten einbeziehen, Flüchtlinge menschlich behandeln und für Generationengerechtigkeit sorgen. Damit liegt sie nah an den Positionen der evangelischen Kirche. Aber auch die Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben will sie voranbringen. Sie sollten gemeinsam Kinder adoptieren dürfen, betont Göring–Eckardt. Bisher dürfen homosexuelle Paare das nicht, betonte die mit einem Pfarrer verheiratete Mutter von zwei Söhnen. Corinna Buschow (epd).

Weihnachtsgrüße aus Tansania…

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Mitbewohner/in gesucht Stellenausschreibung Der Kindergarten der Deutschen Gemeinde sucht ab 1.3.2013

Herzlich willkommen zum

Tervetuloa joulubasaariin

Weihnachtsbasar Christmas bazaar Julbasar

in der Deutschen Schule Helsinki (DSH) Saksalaisella koululla – Kampin alueella, Malminkatu (Malmgatan) 14, Helsinki,

Samstagnachmittag, Saturday, lauantai 8.12. 2012, klo 12–17 Uhr. und am Sonntag, Sunday, sunnuntai 9.12. 2012, klo 12–17 Uhr. Auf dem Programm stehen aito joulutunnelma, der Weihnachtsbasar, der Weihnachtsmann, Tombola für Gross und Klein, die Ski–Börse, Kinderflohmärkte, Bücherstände für jüngere und ältere Bücherwürmer, books, Weihnachtsmusik Christmas music, und ganz viele kleine Überraschungen… Angeboten werden allerlei tyskt julbakverk, Weihnachtsdelikatessen aus deutschen Landen, joululeivonnaisia, Christstollen, Spekulatius und Weihnachtsplätzchen, Säfte aller Art, rostade mandlar och nötter, Marmeladen und Gelees, Pralinen, jouluglögiä, gebrannte Mandeln, Waffeln, Kaffee und Kuchen, Glühwein, julglögg, warm brezels, warme Brezeln, Würstchen und Kartoffelsalat, saksalaisia makkaroita, Senf, Stricksachen, hantverk, Keramik, muita lahjaesineitä, handgefertigte Schnitzereien aus dem Erzgebirge, puisia joulukoristeita, und so vieles mehr! Der Eintritt ist frei! Vapaa pääsy. Hjärtligt välkommen! Heartily welcome! Veranstaltet wird der Weihnachtsbasar wieder gemeinsam von der Deutschen Gemeinde in Finnland und den Alumni der Deutschen Schule Helsinki (DSH). www.weihnachtsbasar.fi

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einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin in der Nachmittagsbetreuung des Kindergartens und der Vorschule. Teilzeit: 15 Stunden / Woche Tarif: 10 Euro / Stunde, Probezeit 4 Monate Der Kindergarten und die Vorschule der deutschen Gemeinde bestehen aus drei Gruppen und aktuell 35 Kindern, die von montags bis freitags in deutscher Sprache betreut und unterrichtet werden. Die Arbeitsschwerpunkte der ausgeschriebenen Stelle liegt in der Planung und Durchführung der Betreuung der Kinder am Nachmittag in Zusammenarbeit mit den anderen Mitarbeitern. Der Bewerber/die Bewerberin muss eine Ausbildung in der Kinderbetreuung (z.B. Kinderpflegerin o.ä.) haben. Sehr gute deutsche Sprachkenntnisse werden vorausgesetzt. Kenntnisse in der finnischen Sprache sind wünschenswert. Das Team des Kindergartens erwartet von dem/der neuen Mitarbeiter/in die Bereitschaft zu einer flexiblen Arbeitsweise und überdurchschnittliches Engagement, da auch Tätigkeiten ausserhalb der regulären Arbeitszeit möglich sind. Interessenten bewerben sich bitte bis zum 31. Januar 2013, 12 Uhr unter Beifügung eines polizeilichen Führungszeugnisses bei: Deutsche Evangelisch-Lutherische Gemeinde in Finnland, Bernhardinkatu 4, FI-00130 Helsinki. Genauere Auskünfte zum Arbeitsgebiet erteilt Stefanie Voß, Telefon (09) 6869 8517.

Großes Zimmer in 2er–WG in Helsinki (Munkkiniemi) ab März 2013 zu vermieten. Preis ca. 500 Euro / Monat Informationen bei Stefanie Voß, Telefon 044–0822174.

Wohnung im DSWH Im Seniorenwohnheim ist eine 3–Zimmerwohnung, 59 m2 – in sehr gutem Zustand, ab Januar frei. Erkundigungen bitte bei Eila Javanainen, Deutsches Seniorenwohnheim, Telefon +358 (9) 481 124.

Pastor sucht Wohnung Pastor, Dr. theol., beamtet im Kirchenamt (Kirkkohallitus) sucht ab 1.1.2013 eine 1–2–Zimmer-wohnung für werktags in der Innenstadt Helsinki. Sichere Miete. Kontakt: pekka.asikainen@evl.fi oder Telefon 040–5844662

Unternehmen der Solarbranche sucht Elektroinstallateur Wenn Sie im Besitz des finnischen PT 2 oder 3 und selbständig sind, bieten wir ein interessantes neues Betätigungsfeld. Wir vertreten einen namhaften deutschen Hersteller von Kollektor– und Photovoltaikanlagen. Kontaktaufnahme bitte über Thomas Lindner, Telefon 044–9931 634.

Student auf Wohnungssuche Student sucht kleine Wohnung oder Zimmer in einer Wohngemeinschaft in der Nähe Universität Helsinki ab 1.1.2013 bis max. 500 Euro warm inklusive Nebenkosten. Kontakt: tommy.leischner@freenet.de

Deutsch–Evangelisch im Dezember 2012 und Januar 2013


Mit Spiel und Spaß ins neue Jahr! Am 17. Januar 2013 läuten wir ein neues Spieleabend–Jahr ein. Ab 18:30 Uhr sind wieder Erwachsene, die Spaß an Gesellschaftsspielen haben, beim Spieleabend im Restaurant Zinnkeller, Meritullinkatu 27 in Helsinki, herzlich willkommen! Weitere Informationen unter der Telefonnummer 044–3111680 bei Katja und Steffi.

Wohnung/Zimmer gesucht von Diakonie–Studierenden

Fiat Punto zu verkaufen Gerne würde ich den Kleinen weiterfahren, aber er möchte in Finnland bleiben. Baujahr 2003, Km–Stand 128000, sehr gepflegter Zustand, Benziner, Sommer– und Winterreifen, 44 kW / 59.84 PS, Preis VB 1500 Euro Weitere Infos bei Katja Freytag, Telefon 044–3111 680.

Wir, zwei Studierende der „Internationalen sozialen Arbeit und Diakoniewissenschaft“ an der Evangelischen Hochschule in Ludwigsburg, suchen eine Wohnung oder Zimmer in Järvenpää, Helsinki und Umgebung. Ab Januar 2013 werden wir ein Studiensemester (voraussichtlich Januar bis Ende Mai 2013) an der Diaconia University of Applied Sciences in Järvenpää absolvieren. Gerne möchten wir dabei in Ihrer Gemeinde wohnen. Als aktive Mitglieder in unseren evangelischen Gemeinden in Deutschland würden wir uns über Anschluss an Ihre Gemeinde in Helsinki sehr freuen! Für eine Rückmeldung an milena.hartmann@gmx.net danken wir herzlich! Milena Hartmann und Manuel Stumpf

„ ... als wir uns vor 20 Jahren zu ersten Proben trafen, waren wir Studenten der Dresdner Musikhochschule. In all den Jahren verliebten wir uns in viele Stücke und so manche „short story“ wurde auch zu unserer Geschichte. Musik mit Geist, sprühend, feurig, berührend! Zu unerem Repertoire gehören Kompositionen aller Stilepochen. Jazzige, unterhaltende Arrangements demonstrieren die Vielseitigkeit unseres Quintetts. Titel mit der Besetzung Schlagzeug, Flöte und Akkordeon bereichern den Blechbläsersound und laden ein zu einem kurzweiliges Musikerlebnis. Besonders der Bossa von dem befreundeten Großenhainer Komponisten Stefan Jänke macht uns einfach gute Laune.“

Das Blechbläserquintett „Musica con spirito“ aus Dresden spielt am 30. November, 18 Uhr in der Kirche in Helsinki. Im Anschluss können Sie die neue CD „short stories“ des Ensembles kaufen und mit den Musikern persönlich ins Gespräch kommen.

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Kalender im Dezember 2012 und Januar 2013 HELSINKI (HELSINGFORS)

Sa 1.12. 10 Uhr Konfirmandentag mit Fahrt nach Turku So 2.12. 11 Uhr Familiengottesdienst zum 1. Advent mit dem Kindergarten und Blechbläserquintett Musica con spirito (Erik A. Panzig); anschl. adventlicher Kirchkaffee Mo 3.12. 10 Uhr Krabbelgruppe; 18.30 Uhr Weihnachtsfeier des Frauentreffs und des Männerkreises Di 3.12. 11 Uhr Bastelkreis; 18 Uhr Posaunenchor Mi 5.12. 18.30 Uhr Deutsch–Finnischer Chor Sa 8.12. 12–17 Uhr Weihnachtsbasar in der Deutschen Schule (DSH) So 9.12. 11 Uhr Abendmahlsgottesdienst zum 2. Advent (Hans–Martin Röker); 12–17 Uhr Weihnachtsbasar in der Deutschen Schule (DSH) Mo 10.12. 10 Uhr Krabbelgruppe; 18 Uhr Bibelkreis im Senioren wohnheim Di 11.12. 11 Uhr Bastelkreis–Weihnachtsfeier; 18 Uhr Posaunenchor Mi 12.12. 16 Uhr Yoga im Gemeindehaus; 18.30 Uhr Deutsch–Finnischer Chor Do 13.12. 16 Uhr Kinderchor Sa 15.12. 19 Uhr Weihnachtskonzert des Posaunenchores So 16.12. 11 Uhr Gottesdienst zum 3. Advent (Erik A. Panzig); Kinderkirche; 16.30 Uhr Seniorenkaffee zum 3. Advent im Gemeindehaus, s. S. 4; 18 Uhr „Die schönsten Weihnachts lieder“ in der Deutschen Kirche, mit dem Deutsch–Finnischen Chor und dem Posaunenchor Mo 17.12. 10 Uhr Krabbelgruppe Di 18.12. 18 Uhr Posaunenchor Mi 19.12. 16 Uhr Yoga im Gemeindehaus; 18 Uhr Weihnachtskonzert der Deutschen Schule Do 20.12. 18 Uhr Taizé–Andacht Fr 21.12. 10 Uhr Weihnachtsgottesdienst für die Klassen 1–9 der Deutschen Schule (Erik A. Panzig) So 23.12. 11 Uhr Gottesdienst zum 4. Advent (Erik A. Panzig) Mo 24.12. 14 Uhr Familiengottesdienst zu Heilig Abend (Erik A. Panzig), Krippenspiel, Posaunenchor, Deutsch–Finnischer Chor; 16 Uhr Christvesper zu Heilig Abend (Katja Röker), Solisten Linnea Breiling, Cassandra Zaeske, und der Chor Con Sonant Di 25.12. 12 Uhr Gottesdienst zum 1. Weihnachtstag (Erik A. Panzig) Mi 26.12. 11.30 Uhr Gottesdienst zum 2. Weihnachtstag im Senioren wohnheim (Erik A. Panzig) So 30.12. 11 Uhr Gottesdienst zum 1. Sonntag nach dem Christfest (Hans–Martin Röker)

Mo 31.12. 15 Uhr Altjahrsabends–Andacht mit Abendmahl im Senioren wohnheim (Katja Röker); 18 Uhr Altjahrsabend–Andacht mit Abendmahl in der Deutschen Kirche (Katja Röker) Di 1.1. 12 Uhr Neujahrsgottesdienst (Hans–Martin Röker) So 6.1. 11.30 Uhr Epiphanias– Gottesdienst mit Abendmahl im Seniorenwohnheim (Hans–Martin Röker) Mo 7.1. 10 Uhr Krabbelgruppe; 18 Uhr Frauentreff Di 8.1. 17 Uhr Vorbereitung Weltgebetstag Mi 9.1. 16 Uhr Yoga im Gemeindehaus So 13.1. 11 Uhr Musikalischer Kantaten gottesdienst zum 1. Sonntag nach Epiphanias (Erik A. Panzig), Vocalensemble; Kinderkirche; anschließend Neujahrsempfang im Gemeindesaal, siehe auch Seite 4 Mo 14.1. 10 Uhr Krabbelgruppe; 18 Uhr Bibelkreis im Senioren wohnheim Di 15.1. 11 Uhr Bastelkreis; 18 Uhr Posaunenchor Mi 16.1. 16 Uhr Yoga im Gemeindehaus; 18.30 Uhr Deutsch–Finnischer Chor; 19 Uhr Männerkreis Do 17.1. 16 Uhr Kinderchor; 17.30 Uhr Öffentliche Sitzung der Kirchenbevollmächtigten (Kbv) So 20.1. 11 Uhr Gottesdienst zum letzten Sonntag nach Epiphanias (Panzig) Mo 21.1. 10 Uhr Krabbelgruppe Di 22.1. 11 Uhr Bastelkreis; 18 Uhr Posaunenchor Mi 23.1. 16 Uhr Yoga im Gemeindehaus; 18.30 Uhr Deutsch–Finnischer Chor Do 24.1. 16 Uhr Kinderchor; 18 Uhr Taizé– Andacht; 19 Uhr Filmabend Sa 26.1. 10 Uhr Konfirmandenwochenende So 27.1. 11 Uhr Gottesdienst zum 3. Sonntag vor der Passionszeit (Erik A. Panzig, Hans–Martin Röker); Kinderkirche Mo 28.1. 10 Uhr Krabbelgruppe Di 29.1. 11 Uhr Bastelkreis; 18 Uhr Posaunenchor Mi 30.1. 16 Uhr Yoga im Gemeindehaus; 18.30 Uhr Deutsch–Finnischer Chor Do 31.1. 16 Uhr Kinderchor Sa 2.2. 11–15 Uhr Wintersporttag So 3.2. 11 Uhr Gottesdienst zum 2. Sonntag vor der Passionszeit mit Abendmahl (Erik A. Panzig)

Deutsche Evangelisch–Lutherische Gemeinde in Finnland / DELGiF www.deutschegemeinde.fi

Hauptpastor Erik A. Panzig, täglich außer freitags, Telefon: (09) 6869 8511 und 050–5942 485, E–Mail: dg.hauptpastor@evl.fi Kanzlei und Gemeindesekretariat: Merja Viiri und Anne Breiling, montags bis freitags 10–13 Uhr, Telefon: (09) 6869 8510 und (09) 6869 8513, Fax: (09) 6869 8555, E–Mail: dg.kanzlei@evl.fi und dg.sekretariat@evl.fi Reisepastoren Katja und Hans–Martin Röker, täglich außer montags, Telefon: (09) 8026 764 und 040–54 08 504, E–Mail: dg.reisepastor@evl.fi Küster: Tobias Petruzelka, dienstags bis freitags 11–13 Uhr, Telefon: 050–32 39 598, E–Mail: dg.hausmeister@evl.fi Diakonie: Timo Sentzke, Telefon: 050–5942 498, E–Mail: dg.diakonie@evl.fi Kindergarten und Vorschule: Stefanie Voß, montags bis freitags 8–8.30 Uhr, Telefon: (09) 6869 8517, E–Mail: info@deutscherkindergarten.fi Seniorenwohnheim: Eila Javanainen, Telefon: (09) 481124 und 044–21 99 586, Nuottapolku (Notstigen) 2, 00330 Helsinki (Helsingfors), E–Mail: dswh@welho.com Kantorin Riitta Laine, täglich außer montags und dienstags, Telefon: 050–33 06 495, E–Mail: dg.kantor@evl.fi Kapellengemeinde Turku (Åbo), Telefon: (02) 2304 539, Kaskenkatu (Kaskisgatan) 1, 20700 Turku (Åbo), E–Mail: dg.turku@evl.fi

IMPRESSUM DEUTSCH–EVANGELISCH in Finnland Gemeindebrief der Deutschen Gemeinde in Finnland Verantwortlich: Erik A. Panzig Gestaltung: Michael Diedrichs, Karl–Olof Sundström Der Jahrgang kostet 20 Euro. Gemeindekonten Nordea BIC/SWIFT NDEAFIHH: Amtsscheine: IBAN FI 5515 7230 0032 2016 Deutsch–Evangelisch: IBAN FI 3315 7230 0032 2024 Kindergarten: IBAN FI 1115 7230 0032 2032 Anderes: IBAN FI 9120 0138 0055 8883 Druckerei: Viestipaino, Tampere Deutsche Evangelisch–Lutherische Gemeinde, Bernhardinkatu (Bernhardsgatan) 4, PL 153 PB, 00131 Helsinki (Helsingfors) ISSN 1456–1042

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