Deutsch–Evangelisch in Finnland Nachrichten der Deutschen Gemeinde
99. Jahrgang
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Juni / Juli 2014
Nr. 6 / 7
GEISTLICHES WORT
„Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung.“ Galater 5, 22–23a.
Liebe Leserin und lieber Leser, gerade gestern bekamen wir einen wunderschönen Blumenstrauß geschenkt. Die kleine Blumenpflückerin war durch die Wiesen gestreift und hatte in ihrem Strauß alles gesammelt, was zurzeit grünt und blüht: Hahnenfuß und Lupinen, Lichtnelken, Wiesen–Kerbel und Vergissmeinnicht — eine bunte, duftende Pracht! Was für eine schöne Jahreszeit haben wir jetzt! Vom Himmel kommen Sonne und Regen und lassen all das aufblühen, was schon lange in der Erde verborgen lag. Und das erfreut unser Auge und macht unser Herz froh! Wie mit diesem schönen Blumenstrauß, der jetzt hier vor mir auf dem Schreibtisch steht, so scheint es mir auch mit den Früchten des Geistes zu sein, von denen Paulus in seinem Brief an die Galater schreibt. Eine bunte Pracht bringt der Heilige Geist hervor: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung — lauter kostbare Blüten. Wie ein warmer Regen tränkt Gott mit seinem Geist unser durstiges und manchmal schon ganz hart und spröde gewordenes Herz. Aber unter der Berührung Gottes kann es wieder weich und geschmeidig werden — und es zeigt sich, dass da im Herzen allerlei gute Saat verborgen ist, die aufblühen und erfreuen will: warme Liebe, perlende Freude, entspannter Friede, gelassene Langmut, wohlwollende Freundlichkeit, tiefe Güte, tapfere Treue, großzügige Sanftmut und Selbstbeherrschung. Im lieblichen Duft dieses schönen Buketts gibt es nur eine etwas herbere Note: die Selbstbeherrschung. Selbstbeherrschung, das klingt streng, klingt anstrengend, klingt, als hätte diese Blüte bei aller Schönheit vielleicht doch auch ein paar bittere Blätter. Wir haben in unserem Leben wohl schon zu oft gehört, dass uns gesagt wurde: „Reiß dich zusammen!“ oder „Stell dich nicht so an!“ Zusammenreißen, Impulse unterdrücken, Gefühle wegschieben, die Fassade wahren, nicht zeigen, wie es drinnen aussieht, das Spiel mitspielen, nicht anecken. Wäre dies die Selbstbeherrschung, die der Heilige Geist schenkt, dann hätte unser schöner Blumenstrauß sehr scharfe Dornen. Aber die Früchte des Heiligen Geistes verletzen niemanden. Was Gott uns schenkt, das kann nur zutiefst gut und Leben fördernd sein. Darum ist auch die Selbstbeherrschung, die hier gemeint ist, eine froh machende und gute! Sie dient dazu, dass wir uns nicht von allerlei Bösem und Nutzlosem beherrschen zu lassen brauchen, sondern dass wir „wir selber“ bleiben. Sie hilft uns, dass wir uns selbst mit Achtung begegnen können und uns die Würde zugestehen, die Gott uns als seinen Geschöpfen schenkt. Als Gottes Kinder brauchen wir keine fremden inneren Herrscher, denn Gottes Geist hat uns frei gemacht zu allem Guten. Die achtsame, liebevolle Selbstbeherrschung ist das Band der Freiheit, das unseren schönen Strauß der Geistesgaben zusammenhält. Liebe Leserin und lieber Leser, in diesem Sommer wünsche ich Ihnen viele leuchtende Sommertage, an denen Sie durch Wälder und Wiesen über Strände und Klippen spazieren und sich an all den schönen Blumen und Blüten dort erfreuen können. Ich wünsche Ihnen helle Sonne und warmen Regen für Leib und Seele und immer wieder einen fröhlichen Windstoß des Heiligen Geistes. Hyvää kesää, trevlig sommar, — einen gesegneten Sommer Ihnen allen! Adieu! Ihre
Katja Röker, Reisepastorin ABKÜNDIGUNGEN AUS DEN KIRCHENBÜCHERN TAU F E N
Moritz Kristoffer Alexander Seeck, am 10.5.2014. Ari Jonas Ciragan, am 31.5.2014. TR AUUNGEN
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Claus Stigler, Deutsche Gemeinde, und Eija Tyyne Annikki Kettunen. Sofia Aurora Cecilia Aminoff, Deutsche Gemeinde, und Jose Luis Bermejo Rodriguez.
BEERDIGUNGEN
Pekka Veijo Juho Kestilä, geboren am 4.8.1923 in Tampere (Tammerfors); gestorben am 18.4.2014 in Helsinki (Helsingfors). Elke Jokinen geborene Boehm, geboren am 10.7.1952 in Offenbach; gestorben am 1.5.2014 in Turku (Åbo). Kurt Friedrich Schwöble, geboren am 10.8.1931 in Lörrach; gestorben am 27.5.2014 in Vantaa (Vanda). Deutsch–Evangelisch im Juni / Juli 2014
TITEL ZUR KONFIRMATION 2014
Konfirmandinnen und Konfirmanden 2013/2014 Im Konfirmationsgottesdienst am Sonntag Exaudi, 1. Juni 2014 wurden in der Deutschen Kirche in Helsinki vierzehn Konfirmandinnen und Konfirmanden konfirmiert: Vordere Reihe (v.l.n.r.): Axel Thor Wilhelm Vanhala, Vinzent Arne Ilmari Hook, Jon Mikkel Staffansson Lindberg, Tyko Otto Jalmari Hoppe, Lenni Hubertus Oksanen, Peik Peder Staffansson Lindberg; mittlere Reihe (v.l.n.r.): Ainu Rebekka Redemann, Moritz Alexander Wilkening, Aleksi Oskari Koivisto, Mikko Otto Johannes Vapaatalo, Sebastian Santeri Sannemann, Otto Henrik Classen; hintere Reihe (v.l.n.r.): Felix Joel Feick, Marika Emilia Kulokoski. Wir heißen Euch herzlich willkommen in der Deutschen Gemeinde!
Auszüge aus der Predigt vom Konfirmationssonntag: Liebe Konfirmandinnen, liebe Konfirmanden, liebe Gäste, liebe Gemeinde, Das Leben kann man mit einem Fluss vergleichen. Es nimmt seinen Anfang als kleine, sprudelnde Quelle; mit der Zeit wird aus ihr ein kleiner, flinker Bach. Der Bach wird zum kleinen, schnellen Fluss; der kleine, schnelle Fluss zum großen, ruhiger fließenden Fluss. Und schließlich ergießt sich der große Fluss langsam dahinströmend ins Meer — und hört auf ein Fluss zu sein. Nun sind die Lebensflüsse unserer Kinder und Enkel, Brüder und Schwestern noch ziemlich kurz. Zwischen Quelle und oberem Flusslauf liegen 14 bis 15 Jahre. Da sind noch nicht so viele Flusswindungen zu entdecken. Es fehlen die Altarme und Begradigungen. Und von der Mündung ist auf keinem der Konfirmandenbilder auch nur irgendetwas zu sehen. Aber es finden sich Angaben zur Quelle (geb. 1999), zum Einmünden von Nebenflüssen (Geburtstage von jüngeren Schwestern und Brüdern, zur ersten Erweiterung des Flussbettes mit der Einschulung (meistens, aber nicht nur in der Deutschen Schule). Flussbiegungen zeigen den Wohnortwechsel von Finnland nach Deutschland oder von Deutschland nach Finnland an. Da stehen idyllische Häuser am Ufer
(Wohnhäuser, Schulhäuser, Kirchen). Wasserfälle kann ich auf einigen Bildern entdecken. Manche sind namenlos. Einige sind beschriftet: Sie heißen zum Beispiel Trennung von Vater und Mutter. An einigen Ufern stehen schwarze Holzkreuze. Haustiere sind dort begraben worden. Aber auch Grabsteine für Großeltern stehen da. Stromschnellen gibt es auch; dort wo die Entwicklung auf einmal an Fahrt gewinnt — bei Schulwechseln zum Beispiel oder dem Erlernen einer neuen Sprache oder einer neuen Sportart oder einem Urlaub im Ausland. Im Konfirmandenlager auf Orslandet (Barösund) haben wir darüber geredet, dass viele (eigentlich fast alle) Windungen und Kurven der Konfirmandenlebensflüsse durch Entscheidungen entstanden sind, die sie nicht selbst getroffen haben. Ob Ihre Kinder nun in Finnland oder in Deutschland heranwachsen, das haben Sie, liebe Eltern entschieden. Ihre Kinder hatten dabei vielleicht ein Mitspracherecht, aber entschieden haben Sie. Bisher haben die wesentlichen Lebensentscheidungen andere getroffen. Doch nun beginnt langsam ein Prozess, ein ziemlich langer Abschnitt des Lebensflusses, an dem ihre Kinder selbst beginnen, ihre Entscheidungen zu treffen.
Die Konfirmation gehört in diese Abfolge dieser eigenen Entscheidungen hinein. Sie steht so ziemlich am Anfang dieses Flussabschnittes. Schon früh sollen die Jugendlichen „ja“ zu einem komplexen Glauben und einer jahrhundertealten kirchlichen Tradition sagen, von der sie nur Bruchteile verstehen. Aber so ist das ja bei vielen Entscheidungen. Man weiß vorher nie genau, wofür man sich da eigentlich entscheidet. Man hat nie das Ganze im Blick. Diese Erfahrung wartet erst etliche Ki-
lometer flussabwärts in der Rückschau auf Erlebtes und Erlittenes, Geglücktes und Misslungenes, freudig Erwartetes und sehnlichst Erhofftes. Konfirmiert werden bedeutet zu glauben, dass der eigene Lebensfluss eingebettet ist in ein großes Ganzes. Wir nennen es Gott. Viele Entscheidungen werden unsere Konfirmanden in Zukunft selber treffen. Aber dass es überhaupt eine Zukunft und diesen, ihren Fluss des Lebens gibt, dass er weiter fließt, das entscheidet Gott. Gott hatte ja bereits entschieden, den Fluss entspringen zu lassen. Und er wird ihn bis zu der Mündung in seinem natürlichen Bett halten bis er aufhört zu fließen, und sich ergießt in das Meer, dass Gott selbst ist. Gott verspricht, auf meinem Fluss des Lebens mitzufahren. Er sitzt im selben Boot. Er sitzt in meinem Boot. Ich kann mich auf ihn verlassen. Er steigt nicht aus, wenn es hart auf hart kommt. Dann wenn ich ihn am nötigsten brauche und ihn anflehe, mir zu helfen. Gott ist an meiner Seite, auch wenn ich ihn gar nicht brauche; ja nicht einmal an ihn denke, weil das Leben so schön ist und alles wie von selbst zu fließen scheint. Heute ist so ein schöner Tag. Heute können wir das Leben in vollen Zügen genießen. Deshalb sollen wir Gott gerade heute besonders danken.
Auf dem Titelbild sind die Konfirmanden unter sich vor dem Portal der Deutschen Kirche in Helsinki; hier noch einmal zusammen mit den Isoset, Julian Broll, Sonja Brosig und Hauptpastor Erik A. Panzig. Beide Bilder sind von Jerri Piitulainen, Kuva-Ahti.
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AKTUELLES
Sommer–Café und Urlaubsregelungen im Sommer 2014 Die Kanzlei ist den ganzen Sommer an Werktagen von 10 bis 13 Uhr geöffnet, Hauptpastor Erik A. Panzig ist vom 15. Juli bis zum 10. August in Urlaub. Seine Vertretung übernimmt im Juli und August Pastor Bernd Görk aus Sachsen. Unser neuer Reisepastor Hans–Christian Beutel tritt sein Amt am 1. August an. Die Kirche ist allen Interessierten, Touristen und natürlich auch unseren Gemeindegliedern wieder in diesem Sommer jeden Werktag von 10–16 Uhr geöffnet. Im Eingangsbereich befindet sich ein Mini–Café, das von unseren Sommerjoblern betreut wird. Wir freuen uns auf regen Besuch — vielleicht kann man gleichzeitig auch ein kleines Orgelkonzert geniessen.
„Public viewing“ in der Deutschen Gemeinde… Oder auf deutsch: Große Leinwand und Fußball, Currywurst und Maultaschen… alles live und in Farbe!
Vom 12. Juni bis zum 13. Juli findet die Fußballweltmeisterschaft in Brasilien statt. Das erste Gruppenspiel der Deutschen Fußballnationalmannschaft gegen Portugal wurde in der Gemeinde live aus dem deutschen Fernsehen auf der großen Leinwand im Gemeindesaal übertragen. Stimmung pur.
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Es ist geplant, alle Spiele mit Beteiligung der Deutschen Nationalmannschaft zu übertragen… Herzlich willkommen!
Einladung zur Seniorenfreizeit mit unserer Partnergemeinde aus Ratzeburg In diesem Jahr sind wir die Gastgeber, und zwar vom 2.–7. September 2014 auf Högsand — gelegen zwischen Ekenäs und Hangö — noch sind einige Plätze frei! Da Högsand am Meer liegt und viel Sand hat, lautet unser Thema für die Freizeit „Wasser und Sand“. In Gesprächsrunden und auf Spaziergängen wollen wir Wasser und Sand spüren lassen. Weiterhin steht natürlich auch ein Tagesausflug auf dem Programm. Der Unkostenbeitrag bei Vollverpflegung liegt bei 320 Euro. Die Anmeldung bis spätestens 1. August 2014 nimmt Timo Sentzke entgegen, Telefon 050–5942 498.
Unser Frauentreff war wieder unterwegs — diesmal im schönen Land der Finnen… Am Montag, den 5. Mai, war unser Ziel Tapola. Eine Lebensgemeinschaft für Erwachsene mit Behinderungen, in der Menschen die ihnen notwendigen Hilfen zur Verfügung gestellt werden, und in der sie sich als Person — jenseits ihrer Behinderungen — verwirklichen können. Unter Leitung von Karin und unserem Diakon Timo — er hat vor vielen Jahren dort ein Jahr als Freiwilliger gearbeitet — starteten wir gegen Mittag nach Orimattila und dann zum Dorf Niinikoski. Die Landschaft, die uns erwartete, ist hügelig, der Regen der letzten Tage hatte der Natur gut getan. Alsbald sahen wir zur rechten Seite verschiedene ältere und neuere Gebäude, dorthin führte uns unser Weg. Petrus hatte uns nicht die Sonnenwärme des Vorjahrs genehmigt, doch als Entschädigung bekamen wir einen sehr warmen Empfang — Ludwig Kraus, über viele Jahre hat er die Lebensgemeinschaft und ihre Entwicklung geleitet, erwartete uns — Tische waren gedeckt, Kaffee und Tee standen bereit. Auch bekamen wir von ihm eine Einführung in das, was Tapola ist. Tapola wurde 1974 gegründet, in sieben wohnlichen Hausgemeinschaften leben insgesamt 70 Menschen, die sich aus 35 Dörflern, Mitarbeitern und Mitarbeiterkindern zusammensetzen. Jeder Bewohner hat einen Arbeitsplatz in den Häusern, in den Werkstätten und in der Landwirtschaft. Deutsch–Evangelisch im Juni / Juli 2014
Biodynamische Landwirtschaft war von Beginn an ein wichtiger Arbeitsbereich, es werden Getreide– und Grünfutter, Gemüse und Kräuter angebaut. Die in der Landwirtschaft Tätigen pflegen auch eine 20–köpfige Herde „Ostfinnischer Kühe“, Schweine und Schafe. Neben der Landwirtschaft arbeiten die Bewohner zudem, je nach Jahreszeit, in der Weberei, der Käserei, der Kräuterwerkstatt. Als wir ankamen, war eine Gruppe im Raum nebenan und malte — in dem Raum, in dem wir bewirtet wurden, sahen wir an den Wänden sehr ausdrucksvolle Gemälde zu verschiedenen Kulturthemen. Mittelpunkt der Dorfgemeinschaft ist das gemeinsame Arbeiten und das Gemeinschaftsleben. Verantwortung wird gemeinsam getragen. Grundlage für den Gemeinschaftsimpuls ist das soziale Grundgesetz von Rudolf Steiner. Die Kultur ist ein wesentlicher Teil in der Dorfgemeinschaft Tapola. Der Morgenkreis, die Mahlzeiten in den Hausgemeinschaften, das Feiern der Jahreszeiten, die Schauspiele… es wird musiziert und getanzt. Die Behinderung wird nicht als Krankheit gesehen. Hier gibt die Gemeinschaft unterstützend Raum und Möglichkeit zur persönlichen Entfaltung. Dies fanden wir bestätigt in unserem gemeinsamen Rundgang durch die Dorfgemeinschaft. In jedem der Häuser — ganz individuell gestaltet — und mit dem Duft der Abendmahlzeit, die gerade dort vorbereitet wurde, hätte ich auch gern leben mögen. Viel Raum, Möbel aus Holz, eine sehr wohltuende Umgebung. In den verschiedenen Arbeitsbereichen, Holz–, Kräuter– und Milchwirtschaft, in der Weberei, überall waltete diese ruhige und zufriedene Atmosphäre. Das neueste Gebäude, für die Senioren von Tapola, ist das Altersheim. Die Wände der Aufenthaltsräume mit ruhigen Pastellmalereien, die Zimmer der Bewohner so ausgerichtet, dass jeder sich die Landschaft vor den eigenen Fenstern selbst aussuchen konnte. Der Trägerverein Tapola unterstützt die Dorfgemeinschaft finanziell und auch geistig. Wir vom Frauentreff wurden von Petrus nicht gerade begünstigt — draussen hatten einige von uns gefroren — aber in uns waren wir sehr warm und zufrieden und wünschen, dass mehr Mitglieder unserer Gemeinde den Weg nach Tapola finden würden! Dorothea Simojoki, Bilder von Ulla.
„Glück und Unglück“: Familienfreizeit 2014 Vom 8.–11. Mai verbrachten 16 Familien gemeinsam das Wochenende in Janakkala. Mehr als 30 Kinder und 20 Erwachsene beschäftigten sich dabei in
Gesprächsrunden, Spielaktionen und spirituellen Angeboten mit dem Thema Glück und Unglück. Ausgangspunkt dafür war die diesjährige Jahreslosung: „Gott nahe zu sein, ist mein Glück.“ (Psalm 73,28)
Am Samstagvormittag wurde gesungen, Fußball gespielt, gebastelt und es gab das Angebot zum Gespräch über die Jahreslosung. Ein Höhepunkt der Freizeit war die Rallye am Samstagnachmittag. In sieben Gruppen galt es die im Wald versteckten fünf Stationen zu finden und Unmengen Glückskleeblätter zu suchen. Die Gruppen mussten dann einen Blumenstrauß für den kommenden
Muttertag pflücken, einen Glückbringer basteln, ein modernes Theaterstück über das Märchen von Hans im Glück vorführen, ein Lied dichten und einige Fragen zur Jahreslosung beantworten.
Den Abschluss der Freizeit bildete ein gemeinsamer Familiengottesdienst am Sonntagmorgen, an dessen Ende kleine Faltboote mit Fürbitten auf dem See ausgesetzt wurden. 5 Sonja Borsig.
Der Frühlingsausflug des Bastelkreises Das Ausflugsziel des Bastelkreises war in diesem Frühjahr das Herrenhaus Wiurila in Halikko. Am 13. Mai, pünklich um halb zehn waren alle Damen vor der Kirche, nur der Bus nicht! Irgendein Computerfehler bei der Busfirma… nach einer Stunde kam ein anderer Bus. Der Ausflug war gerettet! In fröhlicher Stimmung fuhren wir Richtung Halikko — die Damen des Bastelkreises lassen sich wegen einer Stunde Verspätung doch nicht entmutigen… am Zielort empfing uns Günter Brüninghaus, Vater der heutigen Hausherrin, Anne Marie Aminoff, aufs Herzlichste. Er weihte uns in die Geheimnisse des Weinbaus in Finnland ein. Sehr interessant! In Finnland kann man Wein anbauen — es gibt Rebsorten, die bis hoch in Rovaniemi gedeihen! Auch Mais hatte er bereits erfolgreich auf seinen Ländern angebaut. Als nun angelernte Weinanbauerinnen schritten wir stolz zum Mittagstisch. Es gab eine leckere Lachssuppe. Ein großer Brotkorb mit sieben Brotsorten wurde von einer netten Kellnerin mehrmals rumgereicht — und zum Nachtisch gab es Kaffee und Schokoladentorte mit Sahne. Natürlich, bitte mit Sahne! Gut gestärkt gingen wir ins Museum des Hauses. Anne Marie Aminoff erzählte die mit ein paar Anekdoten gewürzte Geschichte der Familie Armfelt, der ursprünglichen Eigentümer von Wiurila — Anne Maries Mutter war eine Urenkelin des letzten Grafen Armfeld. Wir haben dann das Museum von Wiurila besichtigt. Dutzende alte, feine Pferdewagen und alte Gebrauchsgegenstände der Familie Armfelt. Wirklich interessant. Mit dem Museum verbunden gibt es einen Laden mit Souvenirs in guter Qualität — die Gelegenheit haben wir uns nicht entgehen lassen. Gegen vier Uhr haben wir schließlich Wiurila verlassen. Glücklich und in guter Stimmung. Wiurila war und ist den Besuch Wert. Schaut einfach mal nach im Internet unter www.wiurilankartano.fi
TURKU
Anmeldung zur großen Familienfreizeit 2014 in Turku erbeten… Vom 22. – 24. August lädt die Kapellengemeinde Turku zu einer Familienfreizeit in der Begegnungsstätte Kunstenniemi ein — mehr zur Stätte im Internet unter der Adresse http:// leirikeskus.turunseurakunnat.fi/portal/ fi/kunstenniemi — Evangelisch–Lutherischer Gemeindeverbandes Turku/ Kaarina (Rymättylä). Wir haben das Haus Kunstenpää angemietet. Dort gibt es Platz für 37 Personen — allerdings meist in größeren Zimmern, so dass nur rechtzeitig ein Zimmer auch für eine Familie gebucht werden kann. Die Freizeit beginnt am Freitagabend (18 Uhr) mit dem Abendessen und endet am Sonntag, den 24. August mit dem Mittagessen. Kosten der Familienfreizeit (Übernachtung, Mahlzeiten, Sauna… gute Laune) Erwachsene 62,50 Euro, Kinder 45,60 Euro. Anmeldung sofort erbeten via E–Mail an saksankerho@luukku.com oder auch gerne per Telefon bei Bernd Oldendorff, Telefon 045–2659 226. Bitte Anmeldungen so bald als möglich, da Platzzahl begrenzt — der Freizeit schließt sich unser monatlicher Gottesdienst um 14 Uhr in der Kapelle in Kunstenniemi mit großem Sommerfest in Kunstenpää an.
Wir feiern unser Sommerfest zusammen mit dem Finnisch–Deutschen Verein und werden dann auch unseren neuen Reisepastor Hans–Christian Beutel willkommen heißen. Konkrete Anfragen und Details zur Organisation — wie zum Beispiel Mitfahrgelegenheit nach Rymättylä, Buffet Sommerfest, und so weiter… bitte, bitte ab 4. August, wenn das Büro in Turku wieder regulär besetzt ist. Wir freuen uns auf Euch! Bernd Oldendorff.
Danke an Riitta Laine.
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Waagerecht: 1. Keller der Kirche 3. Schutzpatronin der Blinden 4. Nachname unseres Küsters 7. Weihnachten ist das Fest der… 9. Nördlichste Gemeindegruppe in Finnland 10. Heimatstadt unseres Hauptpastors 12. Sehhilfe 15. Erst Taufe, dann… 17. Biblische Lieblingsdroge 18. Gemeindegremium im Herbst 2014 für vier Jahre zu wählen 21. Funktion und Titel von Riitta Laine 22. Von wem stammt der Kleine Katechismus? 23. Monat des Kirchweihfestes 2014 24. Anstelle von Brot beim Abendmahl 29. Automarke unseres Hauptpastors 30. Warum werden die Uhren am 26.10.2014 umgestellt? 31. Geldsammlung nach dem Gottesdienst 33. Unabhängigkeitsfeier am Nikolaus in… 35. Abkürzung des Seniorenwohnheims 38. Folgt dem Tod 41. Zimmer neben dem Altarraum 43. Krimiserie im Deutschen Fernsehen 45. Große Konfirmanden 47. „Stiller Samstag“ 51. Fortbewegungsmittel unseres Küsters 54. Nachname des neuen Reisepastors 55. Welche Blume blüht im Kirchgarten? 56. Viertes Gebot ehrt die… 57. Arbeitstag für Pastoren 60. Liturgische Farbe zu Weihnachten 62. Für eine Taufe braucht man zwei… 63. Drittes Hochfest im Kirchenjahr 64. Seniorenfreizeit im September 2014 in… 65. Åbo in Finnisch
SOMMERKREUZWORTRÄTSEL
Senkrecht: 1. Arbeitsplatz von Merja Viiri 2. Straßenadresse der Gemeinde in Finnisch 4. Felsiger Apostel 5. Abkürzung der Deutschen Gemeinde in Finnland 6. Er trägt vier Kerzen 8. Funktion und Titel von Timo Sentzke 11. Fest des Heiligen Geistes 13. Namenspatron für Mittsommer 14. Finnische Abkürzung der Evangelisch– Lutherischen Kirche in Finnland 15. „KBV“ steht für… 16. Wann ist der Reisepastor nicht erreichbar? 19. Schwedischer Name der Stadt Pori 20. Internetadresse Finnische Landeskirche 25. Farbe des Heiligen Geistes 26. Zweitgrößte Stadt in Finnland 27. Erste Handlung des Chores 28. Insel des Konfirmandenlagers 2014 29. Wieviel junge Menschen wurden 2014 in der Deutschen Kirche konfirmiert? 32. Anderer Name für unsere Truhenorgel 33. Wird zu Silvester in den Himmel geballert 34. Abkürzung für „Deutsche Schule Helsinki“ 36. Conchita 37. Spendenziel der Aktion „Gemeinsame Verantwortung“ in 2014 39. Oberhaupt der Katholischen Kirche 40. Spitzname unseres Kindergartens 42. Wie nennt man den Totensonntag auch? 44. Wodurch wird man Gemeindeglied? 46. Offizielle Amtssprache der Gemeinde 48. Zweiter Sohn des Hauptpastors 49. Reisegefährten von Kaspar und Melchior 50. „Das ist gewißlich wahr“ bedeutet… 52. A. im Namen des Hauptpastors 53. Abkürzung für Deutsch–Finnischer Chor 54. Land der Fußballweltmeisterschaft 2014 58. Womit wird man getauft? 59. Dachmetall der Deutschen Kirche 60. Welche Farbe trägt man bei der Taufe? 61. Vorname der Praktikantin der Gemeinde
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Eine Woche Konfirmandenfreizeit zusammen auf der Insel Orslandet… In der letzten Maiwoche ging es für die Konfirmanden noch einmal gemeinsam nach Barösund, auf Orslandet — der Schärengarten Barösund besteht aus ein paar größeren Inseln, Barölandet, Orslandet und Elgsjölandet und Hunderten von kleineren Inseln und Inselchen. In der 7–tägigen Freizeit behandelten wir vor allem wichtige Themen des Konfirmandenunterrichts und bereiteten die Konfirmation vor. Darüber hinaus kürten wir aber auch die Besten im Volleyball und Fußball und durchstreiften während einer Rallye mehr oder weniger verletzungsfrei den Wald und suchten in einer Show mit unserer eigenen deutsch–finnischen Conchita Wurst das „Supertalent“. Die ersten Tage begleitete uns dazu perfektes Wetter, der guten Stimmung konnte aber auch der plötzliche Temperatursturz keinen Abbruch tun — fortan sah man Konfirmanden wie Isoset den ganzen Tag gemütlich in Bettdecken gehüllt durch die Gegend laufen. Wir verbrachten also eine großartige Zeit mit vielen tollen Erlebnissen, die wir so schnell nicht vergessen werden. Am Ende der Freizeit gibt es vieles, für das wir dankbar sind — dieses haben wir hier zusammengetragen.
Danke, dass wir alle beisammen sein konnten! Es war schön, die Pikkuset kennenzulernen! Danke für die Lehrstunden!
Danke für die
Danke, dass die Zeit auf dem Lager geil war, die Isoset so nett und witzig waren und es einfach unvergesslich war!
Danke für die gute Zeit und für die vielen guten Erinnerungen! Danke, dass ich das Vaterunser lernen durfte ;) Danke dafür, dass die Pikkuset so cool waren und so super mitgemacht haben <3 Und danke für das Essen! Danke für die Musik mit Riitta! Danke für die tollen Isoset, die mit auf der Freizeit waren! Danke für das gute Essen!
Danke, für das „viel zu heiße“ Meer!
Julian Broll.
8 Deutsch–Evangelisch im Juni / Juli 2014
Danke für die Sauna! Danke, dass alle so gut miteinander zurechtgekommen sind! vielen Schachspiele!
Danke für die tollen Isoset! Danke für Conchita!
Danke, dass Max uns besucht hat!
Danke für alles!
Danke für die vielen neuen Freunde!
Danke für das neue Spiel „Ähläm sähläm“!
Danke für das gute Essen — jeden Tag fünf mal... Danke für das tolle Wetter in den ersten Tagen! Danke für alle Isoset!
Danke, dass alle so cool waren! #yolo Danke, dass ich nicht in die Schule gehen musste!
Danke für „Kumbaya my Lord“!
Danke, dass ich die Pikkuset kennenlernen durfte! Danke für die tolle Gruppe!
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IM FOKUS
Der Johanniterorden im Spannungsfeld zwischen Tradition und Gegenwart Auszüge aus dem Referat bei der Finnischen Genossenschaft in Helsinki am 7. Mai 2014 von Ruprecht Graf zu Castell– Rüdenhausen, Ordensdekan. Das Spannungsfeld von Tradition und Wirklichkeit, Geschichtsmächtigkeit und Erneuerung begleitet den Orden, seitdem er existiert. Wir brauchen Maßstäbe, damit wir nicht einer rückwärtsgewandten Vergangenheitsverklärung erliegen wie einer blinden, aktionistischen Anpassung an die Gegenwart. Der Orden behält seine Anziehungskraft, wenn ihm eine vernünftige Mischung von Tradition und Erneuerung gelingt. Maßstäbe dafür bildet die Ordensregel, die wiederum als Grundlage den Doppelauftrag hat, sich für den Glauben und den Nächsten einzusetzen. Tuitio fidei und obsequium pauperum ist die alte Formulierung, entsprechend dem Doppelgebot der Liebe (Mt 22,37). Schon die Erwähnung dieser einfachen Grundlage zeigt, dass es für einen christlichen Orden innerhalb des Protestantismus keine Einzelregeln geben kann wie in einer Klostergemeinschaft. Der Johanniterorden ist ein Laienorden, der sich auf die Reformation beruft mit ihrer Betonung des Gottesdienstes im Alltag und der Mündigkeit des allgemeinen Priestertums. Insofern greift der Unterschied von Laie und Geistlicher nach Luther sowieso nicht mehr. Die wichtigste Aussage in unserer Ordensregel heißt: „Der Johanniter will auch heute dem Herrn Christus dienen.“ Wir bekennen uns damit zu Gott, dem Vater, der sich uns in Jesus Christus geoffenbart hat, nicht zu Allah oder zu einer allgemeinen Gottheit. Im Neuen Testament heißt es: „Alles 10 was ihr tut, das tut von Herzen als
dem Herrn und nicht den Menschen, denn ihr wisst, dass ihr von dem Herrn als Lohn das Erbe empfangen werdet. Ihr dient dem Herrn Christus!“ (Kol 3,24). Es klingt auch die ökumenische Basisformel an, danach gehören diejenigen Kirchen zur Ökumene, die Jesus Christus als Gott und Heiland und so als ihren Herrn bekennen. Daraus ergibt sich unser Doppelauftrag der tätigen Liebe und des Zeugnisses für den Glauben. Der biblische Hintergrund für die Nächstenliebe ist vor allem das Gleichnis vom Barmherzigen Samariter mit dem Wort: „So gehe hin und tue desgleichen“. Dazu gehört auch die Aussage aus dem Gleichnis vom Weltgericht Mt 25: „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ Jesus fordert nicht die allgemeine Menschenliebe, sondern die Nächstenliebe. Das ist deshalb wichtig, weil wir uns nicht überfordern sollen. Wir wenden uns dem zu, der sich in unseren Weg begibt. Diese Hinwendung geschieht, weil uns der Glaube gegeben ist. So heißt es in der Ordensregel: Der Unglaube der Angefochtenen wartet auf das Zeugnis des Glaubens. Dieser Glaube aber ist kein fester Besitz, die Qualität des Glaubens ist nicht messbar. Der Glaube ist immer wieder angefochten, deshalb gehört der Johanniter selbst auch immer zu den Angefochtenen. Es gibt auch keinen Komparativ des Glaubens, als ob einer einen höheren oder besseren Glauben habe könne als der andere. Der Glaube braucht auch keine komplizierten intellektuellen Gedankengänge, sondern nur das schlichte Bekenntnis zu Gott. Da wir aber heute mehr denn je spüren, dass Glaube ein kostbares Gut ist, müssen wir uns auch um Fragen des Glaubens kümmern. Wir müssen uns mit theologischen Fragen befassen, uns im Umgang mit dem Wort Gottes üben und uns im Gottesdienst durch Wort und Sakrament stärken lassen. Dabei berufen wir uns im protestantischen Raum auf die Reformation, von ihr behaupten wir, dass sie uns das Evangelium neu erschlossen hat. Es geht um das bleibende Recht der Reformation. Ein Zusammenschluss mit den Maltesern ist von daher nicht möglich. Durch die kirchengeschichtliche Entwicklung sind wir der evangelische, der protestantische Johanniterorden, selbstständig, in enger Kooperation
mit dem Malteserorden, weil uns die gemeinsame Geschichte verbindet. Natürlich sind die konfessionellen Unterschiede gegenüber der Reformation geringer geworden, das ökumenische Gespräch hat auch gewisse Fortschritte gebracht. Die Rückschläge im ökumenischen Gespräch blieben aber auch nicht aus. Das betrifft vor allem den Kirchenbegriff und die Amtsfrage. Als Christen im Raum des Protestantismus stehen wir in einer über 450–jährigen Tradition, die nicht einfach zu beseitigen ist. Unser Bekenntnis meint also immer auch ein Stehen zur Tradition. Die Wiederentdeckung des Evangeliums war die sog. Rechtfertigungslehre. Sie lautet: Christus ist für uns die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt und damit die Erlösung von aller Selbstgerechtigkeit. Der Mensch wird „gerecht“, also vor Gott recht, allein aus Gnade durch den Glauben um Christi willen. Dieses bedingungslose Annehmen des Menschen durch Gott in Christus bewirkt, dass es keinen besonderen Stand vor Gott gibt. Durch die Reformation wird die Zweiteilung von heilig und profan hinfällig. Alle Menschen sind vor Gott gleich und stehen in gleicher Distanz vor ihm, ob als Geistlicher oder als Weltlicher. So stellt die Reformation den Menschen in die Welt hinein, nicht aus ihr heraus. Es gibt keine heiligen Bezirke mehr, wir können nirgends der „Welt“ entfliehen, weil die Ich–Sucht, das heißt die Sünde in unserem Herzen ist, auch hinter Klostermauern oder in der Einsamkeit des Waldes. Weil uns Gott bejaht, können wir die Welt, in der wir leben, bejahen. Der uns die ewige Freiheit bringt, hält als Herr über Leben und Tod auch unser zeitliches Leben in seiner Hand. Wir dürfen unsere Kräfte in seinem Dienst gebrauchen. Unser Glaube wird zur Quelle echter Lebensbejahung. Für die Reformatoren aber besteht kein Eigenwert der Welt, so als ob wir eine Ethik ohne Gott entfalten könnten – die es gibt, die wir aber nicht wollen, weil sie zu brüchig ist – sie sehen die Welt nur in Beziehung zu Gott. So wird der Alltag zur heiligen Zeit. Der Mensch dient zu jederzeit Gott, im Gottesdienst, in seiner Arbeit, im Alltag, im Beruf. Die Berufsethik der Reformation hat ihre Ausstrahlung bis zum heutigen Tag; denn der Beruf ist Chance für die Bewährung von Glaube und Liebe. Luther bestritt mit seiner Kritik des Mönchtums jeden Vorrang des geistlichen Standes. Deshalb steht Deutsch–Evangelisch im Juni / Juli 2014
der Christ auch in seiner Alltagsarbeit vor Gott. In jeder Situation können wir unseren Glauben bewähren. So tragen die Johanniter das Ordenzeichen als „Sinnbild der Erlösung“. Damit weisen wir darauf hin, dass das Christentum keine Weltveränderungsreligion, sondern eine Welterlösungsreligion ist. Der säkulare Mensch, der auf sich selbst angewiesen ist und sich selbst zum Maßstab hat, wird leugnen, dass er einer Erlösung von außen bedarf. Der Glaube erkennt: Ich stehe unter dem Gesetz des Todes und der Sünde und nehme dankbar das Geschenk der Erlösung an. Der Johanniter zeigt durch das achtspitzige Kreuz, das er trägt, dass es ihm mit dem Glauben an Christus ernst ist. Paulus sagt: „Wir werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Jesus Christus geschehen ist.“ (Röm 3,24) Der Johanniter zeigt durch das achtspitzige Kreuz, dass es ihm ernst ist damit, seine Glauben zu bezeugen. Die Spitzen symbolisieren die Seligpreisungen, die zusammengefasst den Menschen in seiner Gottesbeziehung sehen.
Gemälde im Hintergrund von René Berthon: Der 44. Großmeister des Ordens, Philippe de Villiers de l‘Isle–Adam, übernimmt 1530 die Insel Malta; um 1800, zur Zeit im Musée National in Versailles, Paris.
Hilfsgemeinschaft der Johanniter: Details von Philip Aminoff
• Der ritterliche Orden St. Johannis vom Spital zu Jerusalem teilt sich heute in den katholischen Zweig (Malteserorden) — und den evangelischen Zweig (Johanniterorden). • Die Balley Brandenburg des Ordens ist der evangelische Zweig. Er besteht aus 23 Kommenden bzw. Genossenschaften, davon sind fünf im Ausland — Finnland, Frankreich, Österreich, Schweiz, und in Ungarn. • Der Johanniterorden zählt heute etwa 4.000 Mitglieder. • Die Führungsorgane des Johanniterordens sind der Herrenmeister, die Ordensregierung und das Kapitel. • Die Balley Brandenburg und ihre Genossenschaften sind gemäß Schutzbrief des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland von 1947 Bestandteil der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). • Der Ordensdekan der Johanniter legt die Grundsätze für die geistliche Ausrichtung des Ordens fest. Er berät den Herrenmeister und den Ordenskanzler in kirchlichen und theologischen Fragen. Er hält die Verbindung zur Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und unterstützt die Arbeit der verantwortlichen Geistlichen in den Genossenschaften / Kommenden und Werken. • Ordensdekan ist Ruprecht Graf zu Castell–Rüdenhausen.
–– Der Johanniterorden gliedert sich derzeit in die Balley, in 17 deutsche und 5 nicht–deutsche Genossenschaften. Es gibt 76 Johanniter–Hilfsgemeinschaften, 65 in Deutschland, 3 in Europa und 8 in Übersee. Lieber Philip — Du bist in Finnland für die Johanniter–Hilfsgemeinschaft verantwortlich. Worin genau liegt Dein Verantwortungsbereich? Ich bin Vorstandsvorsitzender der Johanniter–Hilfsgemeinschaft in Finnland, Suomen Johanniittain Apu ry – Johanniterhjälpen i Finland rf. Die operative Tätigkeit wird vom Geschäftsführer, Herrn Roger Storås geleitet. Die operativen Bereiche der Hilfsgemeinschaft in Finnland sind Ambulanzdienst, Erste Hilfe–Schulung, Seniorenarbeit– Katastropheneinsatz und Internationale Zusammenarbeit. –– Über 60.000 Mitarbeiter arbeiten in Deutschland ehren –und hauptamtlich für die Johanniter. Die 4.000 Ordensritter bilden den Kern. Es gibt 15 Akutkrankenhäuser mit etwa 5.400 Mitarbeitern bei einem Umsatz von ca. 365 Millionen Euro für rund 130.000 Patienten, 67 Altenpflegeeinrichtungen. Die Johanniter– Unfall–Hilfe arbeitet bundesweit an 200 Standorten. 220 Kindergärten werden betrieben. Wie sieht die Situation in Finnland aus? Die Johanniter–Hilfsgemeinschaft in Finnland hat keine eigene Einrichtungen. Dagegen haben wir einen Krankenwagen in Espoo für den Ambulanzdienst und ein Einsatzfahrzeug in Turku für Katastropheneinsätze.
–– Der jährlich im Mai stattfindende Rittertag der Johanniter beginnt immer mit einem Gottesdienst in der Deutschen Kirche. Als langjährigem Mitglied im Kirchenrat der Deutschen Gemeinde ist Dir die
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sichtbare Verbindung zwischen der finnischen Genossenschaft und der Deutschen Kirche sehr wichtig. Der Ordensauftrag verpflichtet einen Johanniter zum „Kampf gegen den Unglauben“. Wie lässt sich dieser Auftrag im 21. Jahrhundert verwirklichen? Als Johanniter sehe ich „den Kampf gegen den Unglauben“ als die Bereitschaft für den Glauben einzutreten, nicht im missionarischen Sinne, sondern eher durch Taten und durch Bejahung des Glaubens als Haltung, auch in der Gesellschaft von überzeugten Ungläubigen.
Drei Fragen an Johan von Knorring, Kommendator der Johanniter –– Lieber Johan von Knorring, Du bist seit einem Jahr Kommendator des Johanniterordens in Finnland. Welche Aufgaben konntest Du in diesem ersten Jahr lösen und wie sieht Dein Programm für die nahe Zukunft aus? Während des ersten Jahres haben wir uns auf Strategie und Struktur fokussiert. Es ist uns klar geworden, daß Johanniterhjälpen, d. h. die Johanniterhilfe, eine zentrale Rolle spielt. Johanniterhjälpen wird der ausführende Arm von der Genossenschaft, der die Bedürftigen erreicht. Die Rolle der Genossenschaft wird die von Leitung, Unterstützung — sowohl materiell als auch zeitlich — und geistlichem Inhalt. Die Aktivitäten von Johanniterhjälpen sind definiert worden und laufen schon. Eine sehr wichtige Aufgabe ist die Aktivierung von den Mitgliedern. Das erreicht man natürlich nicht, ohne sinnvolle Ereignisse und Aktivitäten anzubieten. Ich fühle doch, daß die Teilnahme einen positiven Trend zeigt. –– Die Ordensregel der Johanniter bezieht sich auf das biblische Doppelgebot der Liebe (Mt 22,37). Der doppelte Auftrag lautet, sich auf dieser Grundlage für den Glauben und den Nächsten einzusetzen. „Tuitio fidei“ und „obsequium pauperum“ ist die alte lateinische Formulierung. Wie gelingt das heute im Finnland des 21. Jahrhunderts?
Gruppenbild mit Damen anläßlich des diesjährigen Rittertages der Johanniter vor der Deutschen Kirche in Helsinki.
Leider ist die Gesellschaft mehr und mehr säkularisiert geworden und geistliche Werte sind leider zurzeit nicht im Ruf. In unserer Genossenschaft haben wir den doppelten Auftrag mehr und mehr betont. „Das Wort“ spielt eine zentrale Rolle in sowohl unserer Strategie als auch Struktur. Durch Geistige Schulung, Andachten, Betrachtungen und Diskussionen versuchen wir den Boden zu bereiten. Wir sind pragmatisch und gehen davon aus, daß eine „Schritt für Schritt Strategie“ über die Zeit die besten Ergebnisse bringt. –– Durch die kirchengeschichtliche Entwicklung ist der Johanniterorden ein evangelischer Orden geworden. Wie sieht die ökumenische Kooperation mit dem katholischen Malteserorden aktuell aus? Die zwei Zweige stammen doch von demselben Orden, der der älteste der Welt ist. Gemeinsam für beide ist der doppelte Auftrag, d. h. pro fide pro utilitate hominum. Heutzutage arbeiten die beiden Zweige parallel mit demselben Ziel vor den Augen. Dazu gibt es eine enge Zusammenarbeit, die von der sogenannten Allianz geregelt ist. Die Allianz ist ein Bund von den verschiedenen Johanniterorden, d. h. Balley Brandenburg (wozu Finnland, Frankreich, der Schweiz, Ungarn und Österreich hören), Schweden und Holland und dem Souveränen Malteserorden. Zu unseren Ereignissen sind auch immer die Vertreter des Souveränen Malteserordens eingeladen. Die Interviews mit Philip Aminoff und Johan von Knorring führte Dr. Erik A. Panzig.
12 Deutsch–Evangelisch im Juni / Juli 2014
VERABSCHIEDUNG
Festlicher Gottesdienst zur Verabschiedung unseres Reisepastorenehepaars In einem festlichen Gottesdienst am Sonntag Trinitatis, 15. Juni, haben sich Katja und Hans–Martin Röker in der gut besuchten Deutschen Kirche von der Gemeinde in Helsinki verabschiedet.
Moi, Tschüs und Adieu! „Moi“ — diesen Gruß haben wir in Finnland schnell gelernt! Auch deshalb, weil wir in unserer Oldenburger Heimat gerne das sehr ähnliche „Moin“ zur Begrüßung sagen, was so viel heißt wie „guten Tag“. Nun ist es für uns an der Zeit, Euch und Ihnen allen, den Menschen in der Deutschen Gemeinde, „Lebt wohl!“ oder „Moi moi“ zu sagen. Gerne auch „Auf Wiedersehen!“ Als wir vor fast neun Jahren hier unsere Stelle als Reisepastoren antraten, waren wir eine deutlich jüngere
Ihre Abschiedspredigt hielten sie zu zweit von der Kanzel, was sie zuvor nur ein Mal und zwar vor neun Jahren bei ihrer Vorstellung getan hatten. Nach dem Gottesdienst gab es im Gemeindehaus ein reichhaltiges Kirchencafé mit zahlreichen musikalischen und wörtlichen Danksagungen. Wir wünschen Katja und Hans–Martin sowie ihren Kindern Karoline und Tom eine erholsame Urlaubszeit, einen möglichst stressfreien Umzug und einen gesegneten Neuanfang.
Familie. Die Zeit hat uns älter werden lassen — das sieht man vor allem an unseren Kindern. Die vielen Erfahrungen in Finnland und vor allem mit den Menschen hier haben uns — in Höhen und Tiefen — reicher gemacht. Vor allem hatten wir viele schöne und liebe Begegnungen mit Ihnen und Euch im ganzen Land. Das hat uns mitunter tief berührt! An so vielen Orten, mit so vielen Menschen ist Nähe und Vertrauen zueinander gewachsen. Dafür sind wir sehr dankbar und nehmen dies als reichen Schatz mit zurück nach Deutschland.
Bald steht der Möbelwagen wieder vor der Tür. Der Umzug wird unsere Aufmerksamkeit ganz gefangennehmen. „Pass auf, wo du den Talar einpackst, den brauchst du gleich am Sonntag wieder!“ Und wie damals werden wir uns nach dem Umzug wieder fragen: „Wo ist eigentlich der Zucker für den Kaffee?“ Und: „Hast du schon meine anderen Schuhe gesehen?“ (Viele werden das kennen.) Und dann, nach einiger Zeit, werden Erinnerungen an Finnland wach. Das Licht, das Land, vor allem Sie und Ihr, die Menschen … In Norddeutschland sagt man zum Abschied auch gerne: „Tschüs!“
Das hat einerseits eine gewisse Leichtig-keit. Es liegt nicht eine solche Schwere darin, dass einem gleich die Tränen in die Augen kommen. Andererseits liegt in dem Abschiedswort ein Hinweis auf einen Höheren, der alle unsere Schritte lenkt. „Tschüs“ kommt ja von „Adieu“. Es ist also ein Gruß, der uns alle, die Bleibenden und die Gehenden, der Obhut Gottes anvertraut und unter seinen Segen stellt. Ihm danken wir für die gemeinsame Zeit miteinander und für alle Bewahrung. Ihn bitten wir, dass er Sie und Euch, die neue Reisepastoren–Familie, und uns behütet in allem, was vor uns liegt. Im Vertrauen darauf, dass wir alle bei ihm gut aufgehoben sind, sagen wir Ihnen und Euch allen ein herzliches „Tschüs und Adieu!“
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Abschiedpredigt von Katja und Hans–Martin Röker am 15.6.2014 in der Deutschen Kirche in Helsinki — Katja: „Gnade sei mit Euch und Friede von Gott unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus. Amen. Liebe Gemeinde, Es ist schon ein eigenartiges Gefühl, hier zu zweit auf der Kanzel zu stehen. Das letzte Mal, als das geschah, liegt gut neun Jahre zurück. Das war bei unserer Vorstellungspredigt zur damaligen Reisepastorenwahl. Viel Wasser ist seitdem durch das Baltische Meer gespült worden, viele tausend Kilometer haben wir auf den finnischen Straßen zurückgelegt, vielen unterschiedlichen Menschen sind wir begegnet, viel Neues und Bedenkenswertes haben wir erlebt, viel Segen hat uns begleitet und viel Schutz und Bewahrung — immer in Entwicklung, das ist unser Leben. Alles ist wandelbar, nichts steht still.“
— Hans–Martin: „Wie gut, dass wir in allem Wandel, in aller Veränderung, doch immer auch einen festen und sicheren Halt haben dürfen. Gottes Wort, es begleitet uns Menschen Tag für Tag und ist heute noch genauso gültig, wie es vor zweitausend, ja vor dreitausend Jahren war. Hören wir also bei unserer letzten Predigt hier und aller inneren und äußeren Bewegung auf Gottes Wort, das bleibt. Der Predigtabschnitt für das heutige Trinitatisfest steht im 2. Brief des Paulus an die Korinther im 13. Kapitel: Freut euch, lasst euch zurechtbringen, lasst euch mahnen, habt einerlei Sinn, haltet Frieden! So wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!“
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— Katja: „Der letzte Satz ist allen, die hier in Helsinki die Sonntagsgottesdienste besuchen, wohl vertraut. Er steht als liturgischer Gruß ganz am Anfang jedes Gottesdienstes. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen! So, im Namen des dreieinigen Gottes, beginnen wir hier jedes mal unsere Feier. Die beiden Sätze, die dem vorangehen, sind vielleicht nicht unbekannt, aber man hört sie doch viel seltener. Wollen wir also beginnen. Zunächst einmal hören wir eine ganze Reihe freundlicher Imperative: Freut euch, lasst euch zurechtbringen, lasst euch mahnen, habt einerlei Sinn, haltet Frieden! Das ist eine ganze Menge — und wert, im Einzelnen angeschaut zu werden. Also zunächst einmal: Freut Euch! Freut Euch, das ist eine gute Aufforderung. Man horcht gleich auf und denkt sich: Ja gerne! Gerne freue ich mich, aber worüber denn? Freut euch über die gute Nachricht! Gott hat sich euch zugewendet, er liebt euch und vergibt euch, er sucht euch und will sich von euch finden lassen. Gott ist bei euch und ihr gehört zu ihm! Freut euch und entspannt! Alles ist gut zwischen ihm und euch!“
— Hans–Martin: „Dann hören wir: lasst euch zurechtbringen. Das klingt schon ein bisschen eigenartig. Das klingt nach Theologendeutsch, und ist gar nicht so leicht zu verstehen. Im Griechischen steht dort katarizeste, und das heißt so viel wie ‚in Ordnung bringen‘. Lasst euch also ‚in Ordnung‘ bringen. Gestattet, dass Gott bei euch Ordnung macht. Es ist ja nicht immer ganz leicht, jemanden an die eigene Unordnung heran zu lassen. Peinlich kann das sein, wenn man sich in seinem Schlendrian ertappt fühlt. Es kann auch stören, wenn jemand bei mir aufräumen will, denn in meiner Unordnung finde ich mich vielleicht ganz gut zu Recht. Aber dennoch, echte Ordnung ist allemal besser. Das weiß jeder, der nach einer Putz– und Aufräumaktion schon einmal tief durchgeatmet hat: Endlich hat man sich von altem Ballast getrennt, endlich hat man wieder Luft und alles ist an seinem Platz. Gestattet Gott also, dass er bei euch Ordnung macht, dass er die dunklen Seelen–Ecken auskehrt, Deutsch–Evangelisch im Juni / Juli 2014
die vollgestopften Gedankenschränke sortiert und lüftet, dass er Licht und Klarheit ins Gemüt, in Herz und Seele bringt. Das Wesentliche und Gute behaltet, dunkle Ängste und böse Gedanken aber braucht ihr nicht länger. Gott hilft euch aufräumen.“
— Katja: „Als nächstes werden wir aufgefordert: lasst euch mahnen. Ja, das ist leider wohl auch immer wieder nötig, dass wir uns mahnen lassen. Zu schnell sammeln wir wieder Gerümpel an und stopfen uns damit die Seele voll: mit ängstlichen Gedanken zum Beispiel, mit pessimistischer Stammtischweisheit, mit Misstrauen, Unwahrheit und übler Nachrede. Wer macht uns bloß so anfällig dafür, so gerne Schlechtes zu erzählen. Warum spitzen wir die Ohren, wenn wir Schlechtes hören? Wer vergiftet unsere Seele mit Missgunst, mit Neid und Bosheit? Haben wir das nötig? Gott hat doch so schön bei uns aufgeräumt. Er hat bei uns mit Liebe ausgefegt und mit Barmherzigkeit geputzt. Er hat uns mit seiner Vergebung in Ordnung gebracht. Glücklicherweise haben wir mit unserer Taufe ein Abonnement Gottes Aufräum-Service. Er kann uns immer wieder in Ordnung bringen! Also lasst euch mahnen: sammelt nicht böse Gedanken an, freut euch nicht am Unrecht und verachtet einander nicht. Und wenn alle Stricke reißen, und sich doch wieder solches Gerümpel angesammelt hat, dann löst Euer Abo ein, kehrt um! Euer Taufschein ist eine Dauerkarte!“
— Hans–Martin: „Jetzt kommt folgende Aufforderung: habt einerlei Sinn. Das ist gut! Wer einerlei Sinn hat, der ist sich einig. Der hat eine gemeinsame Grundlage, ein gemeinsames Ziel und einen gemeinsamen Weg dorthin. In der Gemeinde ist man sich einig darüber, was wichtig ist: der Glaube, der uns alle verbindet, die Liebe, die dem Nächsten hilft, und die Hoffnung, dass alles, was wir hier tun und leben, in Gottes Reich münden wird. Sicher muss man immer wieder diskutieren, was als nächstes getan wird und
wie man es angeht. Man muss sich auseinandersetzen über Probleme, die bewältigt, und Entscheidungen, die gefällt werden müssen. Aber keiner ist allein im Besitz der vollen Wahrheit. Das ist nur Gott. Wir sind viele, und nur gemeinsam, indem wir auf einander hören und voneinander lernen, können wir uns einig sein und uns einerlei Sinns auf den Weg zum Reich Gottes machen.“
— Katja: „Der letzte freundliche Imperativ in dieser Reihe ist der: haltet Frieden! Das klingt schön, das klingt einfach, - aber leicht ist es wohl nicht. Frieden zu halten ist eine hohe Kunst — und sie ist abhängig vom Gerümpel– Status in unserer Seele. Wenn dort zu viele Dinge herumstehen, an denen wir uns stoßen, die uns stören, an denen wir uns ärgern oder gar selbst verletzen, dann ist es nicht leicht, dem anderen Frieden zu schenken. Denn Frieden halten bedeutet ja, einander die Freiheit zu schenken, so zu sein, wie man ist, sich gegenseitig zu respektieren und anzunehmen. Und das gilt auch für das, was einem beim anderen vielleicht seltsam, störend oder gar unzulässig erscheint. Vorsicht, sich da zu stoßen! Es könnte sein, dass es das eigene Gerümpel ist, das einem da schmerzhaft im Weg liegt. Je aufgeräumter die Seele, desto leichter der Friede. Je höher die Streitlust, desto lauter die Ansage: Zurück auf Start! Löse bei Gott dein Aufräum–Abo ein!“
— Hans–Martin: „Nach all diesen freundlichen Imperativen gibt Paulus seinen Korinthern eine ermutigende Zusage mit auf den Weg: Der Gott der Liebe und des Friedens wird mit euch sein. Das stärkt. Das ist tröstlich. Mit Liebe und Frieden begleitet Gott uns und all unsere Bemühungen. Er hilft und unterstützt uns und will uns Freude und gute Ordnung, wohlwollende Mahnung, Einigkeit und gerechten Frieden schenken.“
— Katja: „Und endlich schließt Paulus seinen Brief mit dem uns lieben und wohlbekannten Gruß: Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gotte und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen! Alle drei trinitarischen Personen führt er hier auf. Jesus Christus schenkt die Gnade — die Gnade, die das Kind auch dann liebevoll in den Arm nimmt, wenn es zuvor ungeschickt war; die Gnade, die den Erwachsenen gütig ansieht, auch wenn er zuvor Unrecht getan hat; die Gnade, die dich gütig ansieht. Zu Gott gehört die Liebe, — die Liebe, die uns nachgeht, die uns sucht, die uns annimmt und uns hält, auch dort, wo sonst nichts und niemand uns mehr halten kann. Der Heilige Geist ist der Geist der Gemeinschaft und des Zusammenseins. Gott ist mit uns zusammen, so dass auch wir miteinander zusammen sein können, dass wir uns tragen und ertragen können in Liebe und Respekt.“
— Hans–Martin: „In aller Dynamik unseres Lebens, bei allen Bewegungen und Veränderungen in Zeit und Raum, bleibt doch Gottes Wort ein fester und sicherer Halt für uns. Seine Zusage gilt, sein Gnaden–Abo ist ausgestellt, seine Liebe trägt! Nicht umsonst setzte Paulus die Sätze, über die wir heute nachgedacht haben, an das Ende seines Briefes. In ihrer Kürze enthalten sie doch alles, was ein Christenleben trägt. Und wie in einem Testament eine kostbare Gabe weitergegeben wird, so schließt Paulus seinen Brief an die Korinther. Und so wollen wir unsere Zeit in dieser Gemeinde beschließen — mit Dank und dem herzlichen Wunsch: Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen! Amen. Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, der bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus, unserem Herrn.“ Bilder: Claudia vom Brocke.
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MUSIK
Die „Schönsten Deutschen Volkslieder“… … wurden abends am 7. Mai in der Deutschen Gemeinde gesungen. Erfreulich viele Singlustige sammelten sich draussen vor dem Kaminzimmer.
Halleluja mit Händen und Füssen Der Kinderchor sang am 25. Mai im Gottesdienst. Ihre fröhlichen Lieder über Schöpfung und Bewegung überall im Universum brachten einen hellen Gruss von den jüngsten Musikern der Gemeinde.
Wahrlich, ein Konzert voller Schönheit!
Gleich kam der fröhliche Auftakt des Abends. „Die beste Zeit des Jahrs” klang aus etwas ungewohnter Richtung: von oben. Der Deutsch–Finnische Chor machte ihren Entrée via Brandtreppe von der Kirche. Der strahlende Frühlingstag hatte sich zum Abend geneigt und die Sonne hatte sich schon hinter der Kirche versteckt. So ging der Gesang weiter im Kaminzimmer. Dort ertönten die beliebtesten deutschen Volkslieder gemeinsam. Zwischendurch trug der Chor seine Lieder vor, und wir durften auch Yann Kempf mit seiner Klarinette hören. Die Spezialität des Abends waren die Chorsätze, wo die „Konterbässe“ aus dem Männerkreis zusammen mit den Chorbässen die Fundamentstimme sangen.
Herzlichen Dank allen Teilnehmern dieses schönen Abends, dem singfreudigen Männerkreis wie auch dem Deutsch–Finnischem Chor und Yann. Als Grillmeister diente unermüdlich unser Küster Tobias Petruzelka, dem 16 auch unser Dank gehört.
Ein Paar Tage später folgte der Frühlingsabschluss, als der Kinderchor nach Kaivopuisto wanderte und dort den Picknickkorb auspackte. Es begann die wohlverdiente Sommerpause — bis zum 4. September.
Der Organist des Leipziger Gewandhauses und Merseburger Doms, Michael Schönheit, spielte in der Deutschen Kirche am 11. Juni 2014. Das Programm beinhaltete Werke von Johann Sebastian Bach im Kontext seiner musikalischen Vorfahren, Weggefãhrten und Nachkommen. Aus dem internationalen Publikum hörte man mehrfach, wie ergriffen die Zuhörer waren — schön, dass es nicht nur mir so ging. Mittendrin ertappte ich mich in einem meditativen Zustand, der mich an Stationen meines Lebens zurückführte und vergessen geglaubte Erinnerungen aufweckte, ganz wie ein Lieblingsessen das vermag. Der gewichtige Ausdruck geistlicher Werke wurde mit fröhlich–spielerischeren Stücken durchsetzt, Bekanntere mit weniger Bekannten abgewechselt, und zum Beispiel der Einfluss von Johan Sebastian Bach auf seinen Schüler Johann Ludwig Krebs deutlich. Nach dem inspirierenden Konzert war Herr Schönheit publikumsnah und ein vielseitiger Gesprächspartner, bevor er zum nächsten Konzert nach Pori reiste. Am 5. August ist er wieder in Lahti zu hören — wie seine ehemalige Schülerin, unsere Kantorin Riitta Laine, verriet. Jochen vom Brocke.
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Steirischer Jägerchor Die Sänger des Steirischen Jägerchores singen in der Deutschen Kirche für uns am Freitag den 4. Juli um 18 Uhr.
Agnes Goerke Der Steirische Jägerchor ist seit 1972 in besonderer Weise der alpenländischen Musik verpflichtet. Der Männerchor gibt den Volksliedern, typischen Jodlern und speziell den Jagdliedern einen unvergesslichen Glanz. Der besondere musikalische Stil hat den Steirischen Jägerchor aus Österreich weltweit bekannt gemacht. Das reichhaltige Konzertprogramm beinhaltet neben den Standards populäre Ohrwürmer, sowie klassische und sakrale Musik großer Meister.
Anspruchsvolle Musikliebhaber genießen den herrlichen Männerchorklang — auch Unterhaltung und Humor kommen bei Auftritten dieses Chor nie zu kurz. Der Eintritt ist frei.
… spielt deutsche und französische Orgelmusik am 7. Juli um 12 Uhr. Das Konzert wird am 11. Juli um 19 wiederholt. Es klingen Werke von Clérambault, Bach, Scheidemann, Bunk, Dienel und Guilmant. Der Eintritt und das Programm sind kostenfrei — am Ausgang wird eine freiwillige Kollekte zusammengetragen. Herzlich willkommen!
Deutsch–Finnischer Chor auf großer Reise vom 26.–30. Juni — Internationale Chorbegegnungen dreier Chöre im deutschen und französischen Elsass Wir wünschen allen Teilnehmern Frohsinn, Kurzweil und Freude auf ihrer Reise in den Süden!
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Wir machen Ferien!
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In den Sommerferien ist der Kindergarten vom 20. Juni – 10. August 2014 geschlossen. In dringenden Fällen wenden Sie sich bitte an das Sekretariat / die Kanzlei.
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Doch gespielt wird auch in diesem Sommer!
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Schon wieder ist ein Vorschuljahr zu Ende. Im August werden unsere ABC– Vorschüler dann zu Erstklässlern. Worauf sie sich in der Schule am meisten freuen, verraten sie hier :)
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Lebenslauf — Streiflichter: Pfarrer Bernd Görk aus Sachsen stellt sich vor Ein Vertretungspfarrer aus Sachsen wird im Juli die Gottesdienste in der Deutschen Kirche leiten: Pfarrer Bernd Görk stellt sich uns hier im Gemeindebrief mit seinem Lebenslauf vor:
Jedes Kreuz ist ein handgemachtes Original und Unikat — schön zum Aufhängen im eigenen Heim, oder auch als Geschenk.
Das Kreuz
Die Kreuze sind etwa fünfundzwanzig Zentimeter hoch, aus Eichenholz und bezogen mit alten Kupferstücken vom Dach der Deutschen Kirche in Helsinki —zu jedem Kreuz gehört Verpackung mit Aufsteller und Zertifikat.
Ein Kreuz kostet so viel wie die Kirche im November 2014 alt werden wird — 150 Euro. Alles, was über die reinen Produktionskosten hinaus eingeht, trägt dazu bei, den neuen Taufstein — eines der diesjährigen Jubiläumsprojekte — zu finanzieren. Zum Verkauf stehen 50 Kreuze, die bis Ende des Jubiläumsjahres und solange der Vorrat reicht erworben werden können. Eine Auswahl noch erhältlicher Jubiläumskreuze ist im Kaminzimmer der Gemeinde ausgestellt — falls Sie sich nun Ihr „eigenes Kreuz“ aussuchen wollen, kontaktieren Sie bitte Küster Tobias Petruzelka oder Gemeindesekretärin Anne Breiling.
Ich wurde 1952 in der Messestadt Leipzig geboren. Frühe riskante Wertschätzungen erfuhr ich von meinem Großvater Christian Müller. Von ihm bekam ich mein erstes Bier als Vorschulkind und auch Zigarre paffen hat er mir zum Ärger meiner Eltern beigebracht. Ich war ein schlechter Schüler. Deswegen wurde ich Dichter. Genauer: Klempner und Gas– und Wasserinstallateur. Mit dieser Dreiheit praktischer Erfahrungen ging es für mich weiter zur diakonischen und dann theologischen Bildung. Seither gehöre ich zu den erfolgreichen Theologen, die noch nach Jahrzehnten gerne zurückblicken und zu wissen glauben, was sie alles vom Studieren vergessen haben. Nachdem ich in Mecklenburg Pastor war und in der Oblast Kaliningrad, im früheren ostpreußischen Insterburg, mehrere Gemeindegruppen betreute, blieb eine alte Liebe zu Rußland und ich machte ein Aufbaustudium für Orthodoxe Theologie bei Professor Goltz in Halle. Dem schloß sich als Abschluß mein Wunsch an, in Finnland die Lutherische Kirche und die Orthodoxe Kirche in ihren Kirchenjahresfeiern zu vergleichen. Dazu kam es leider nicht. Deutsch–Evangelisch im Juni / Juli 2014
Stattdessen lebte und arbeitete ich in der Fastenzeit mehrere Wochen im Rumänisch–Orthodoxen Kloster Brancoveanu bei Sambata de Suus am Fagaraschgebirge. Inzwischen habe ich in mehreren sächsischen Gemeinden meinen Pfarrdienst getan. Heute bin ich einer von drei Pfarrern in einem Kirchspiel mit etwa 3500 Gemeindegliedern, zwei Gemeindepädagogen und mehreren Kirchenmusikern. Zur Zeit ist bei uns eine Pfarrstelle vakant, die ich vertrete. Wir arbeiten mit unserem neuen Vikar Schneider daran, sowohl traditionelle Gemeindearbeit — lutherische Gottesdienste und Hausbesuche —, als auch ein Zusammenspiel der Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen bei besonderen Angeboten — für Kinder, Freizeit, Musiken — Gemeinde so zu strukturieren, daß wir neben dem Schweiß der Redlichen auch die Freude nicht vermissen müssen. Neben meiner Gemeindearbeit engagiere ich mich bei Besuchen zu kranken Kindern. Wir sind inzwischen ein kleine, feine Mannschaft und gehen wöchentlich als Klinik–Clowns in das Krankenhaus Bautzen. Zu meiner Familie gehören fünf Kinder, die alle schon aus der Pubertät raus sind. Meine Frau Karola ist Mitarbeiterin und gute Seele für das Pfefferkuchenmuseum unseres Landstädtchens Weißenberg in der schönen Oberlausitz. Wir freuen uns beide auf die Zeit in Finnland und sind gespannt, was uns alles begegnen wird. Ihnen und der Deutschen Evangelisch–Lutherischen Gemeinde in Finnland entbieten wir den Gruß: Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht zu den vielen Mühseligkeit des Lebens drei Dinge gegeben: Die Hoffnung. Den Schlaf und das Lachen. (I. Kant) Von Herzen — Ihr Pfarrer Bernd Görk.
Wir danken Elke Jokinen Hatte unsere kleine Kapellengemeinde eine große Gästezahl zu bewirten, stand Elke Jokinen in der Küche und schälte Kartoffeln. Gab es Unstimmigkeiten, ludt Elke die Beteiligten zu sich nach Hause ein und moderierte die Verständigung. Drohte ein Stehenbleiben im Alltagstrott, schaffte sie Motivation, Neues zu versuchen. In den Gremien unserer Gemeinde war sie diplomatischer Interpret regionaler Besonderheiten. Auf all das müssen wir jetzt verzichten. Am 1. Mai, am frühen Morgen, ist Elke nach zweijähriger schwerer Krankheit verstorben.
Im Juli 1974 hat die Frankfurterin Elke Boehm den Finnen Matti Jokinen in der Deutschen Kirche in Helsinki geheiratet. Sechs Jahre vagabundierten die Beiden durch den Norden Europas. Von Ivalo bis Spitzbergen begleitete Elke ihren Hubschrauberpiloten. Lernte Finnisch, arbeitete als Putzfrau, Kantinenhilfe oder Verkäuferin. „Immer offen für Neues, (fast) immer gute Laune und mit der großen Fähigkeit schon damals, positiv und ausgleichend auf ihre Umwelt zu wirken, hatte sie niemals Probleme, sich in der Fremde einzuleben,“ erinnert sich Matti. Mit der Geburt ihres ersten Sohnes Christian wird Turku 1980 zur ständigen Heimat und der Weg in die Kapellengemeinde war natürlich vorgezeichnet. Dankend nahm die Familie zunächst die Gemeindeangebote im ehemaligen Seemannsheim an. Die Zwillinge Suvi und Thomas machten ihre ersten deutschen Schritte im Kindergarten „Igelnest“. Je selbstständiger die Kinder wurden, so mehr Verantwortung übernahm Elke in der Kapellengemeinde. Der erste Schritt führte in den Kapellenrat. In Anerkennung ihrer kreativen Arbeit schickten die Turkuer sie dann auch bald Richtung Helsinki — in KBV und Kirchenrat. Elkes Leben fand natürlich auch außerhalb der Gemeinde statt. Im damals noch bestehenden Turkuer Goethe–Institut bildete sie sich zur Deutschlehrerin fort, parallel Geschichtsstudium und Ausbildung
zur Fremdenführerin der Stadt. In der Deutschen Gemeinde wurde Elkes Arbeitsstil 2007 belohnt, als die Kirchenbevollmächtigten sie zu ihrer Vorsitzenden wählten. Ihre Prinzipien, — einladende Offenheit, freundschaftlich–liebender Ausgleich und fröhlich–angstfreie Begegnung des Neuen —, vertrat sie mit fester Bestimmtheit als die Basis für das Zusammenleben in der Gemeinde. Trotz aller Außenaktivitäten, das Innenleben der Familie war Fixpunkt ihrer Orientierung und sie der unverrückbare Fixstern für Ehemann und Kinder, die diesen Stern umkreisten wie Kometen. Nicht selten waren sie Tausende von Kilometern entfernt, doch die Anziehungskraft der Liebe war die ständige Kraft, die wieder zusammenführte und wird es auch in Zukunft sein. Mir steht es nicht zu, ein Wort über ihren Glauben zu verlieren. Nur, mir haben die unzähligen Gespräche wie auch die häufig wortlose Zusammenarbeit viel gegeben. Wir beide glauben an Engel und Toleranz, aber Elke besaß die Gabe, diesen Glauben auch zu leben. Pastorin Röker fand die Worte in ihrer Trauerrede: „Alles Licht, das wir Menschen einander geben können, hat seine Quelle in Gott. Er ist das Licht der Welt. Und die Liebe mit der er uns liebt, macht uns transparent und durchscheinend für sein Licht. So wird auch mancher Lichtstrahl von Gottes Liebe durch Elke zu uns gekommen sein. Dafür sind wir dankbar!“
Wir danken der Familie, dass sie Elke mit uns geteilt hat. Auch wir sind sehr traurig und danken euch auch dafür, dass ihr die Trauer mit uns geteilt habt. Bleibt mit uns, wie auch die Erinnerung an Elke mit uns bleibt. Für die Kapellengemeinde, Bernd Oldendorff.
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Verband der Finnisch–Deutschen Vereine sucht
Gastfamilien für deutsche Jugendliche ab August 2014 Dieses Jahr sind es 21 deutsche Jugendliche, geboren 1997–1999, die Finnland erkunden möchten, indem sie in einer Gastfamilie leben und die Schule besuchen. Der Aufenthalt startet im August, wenn die Schule in Finnland beginnt und dauert je nach BewerberIn entweder vier Wochen oder vier Monate. Der Verband der Finnisch–Deutschen Vereine (Suomi–Saksa Yhdistysten Liitto, SSYL) sucht Gastfamilien für sie. Könnten Sie sich vorstellen, eine Gastfamilie zu werden? Dann kontaktieren Sie bitte Paula Helin, Geschäftsführerin des SSYL: E–Mail info@ssyl.fi, Telefon 044–7005511. Noch mehr Infos unter www.ssyl.fi/isantaperheeksi und auch in Finnisch (suomeksi).
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Gastfamilie/Zimmer: Wir senden an dieser Stelle ein SOS! Unser Sohn Nick wird ab August 2014 die Deutsche Schule in Helsinki besuchen und benötigt hierfür eine Unterkunft von Mitte August 2014 bis Mai 2015. Selbstverständlich werden die Kosten für Unterkunft und Versorgung von uns übernommen. Nick ist 16 Jahre alt und besucht derzeit die 10. Klasse eines Gymnasiums in Niedersachsen in der Nähe von Hamburg. Da er durch seinen Vater finnische Wurzeln hat, ist es sein Herzenswunsch der finnischen Kultur und Sprache näherzukommen. Die DSH wäre bereit ihn zu beschulen, uns fehlt leider noch das Entscheidende, ein Plätzchen zum Schlafen. Falls Sie es sich vorstellen können, einen 16–jährigen Halbfinnen zu beherbergen, melden Sie sich bitte, wir würden uns sehr freuen. Heike und Bobby Botke E–Mail heike.botke@web.de Telefon 040–5545945
Ich suche eine Wohnung! Eine Österreicherin sucht dringemd eine Mietwohnung wegen Umzug nach Helsinki. 2–3 Zimmerwohnung mit Küche/Kochnische. Bedarf spätestens ab 1. August E–Mail bianca_steiner@gmx.net
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Freundliche und gemütliche 2–Zimmer Wohnung in ruhiger Lage, voll möbliert, ab sofort zu vermieten Zwei Zimmer, Küche, Bad, 49 m2, Gartenanteil, Parkplatz — die Wohnung liegt in 01280 Vantaa, Rajakyläntie 26, Stadtteil Vantaa–Rajakylä. Sehr gute Verkehrsanbindung, zur Metro (hiesige U–Bahn) 850 m, 20 Minuten bis Helsinki–Zentrum, Bushaltestelle 50 Meter entfernt, 15 Autominuten bis zum Flughafen, Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe. Küche inklusive Spülmaschine, Herd, Kühl–/Gefrierschank und Mikrowelle; Bad/WC inklusive Dusche und Waschmaschine; Schlafzimmer mit begehbarem Wandschrank. Anfragen und Besichtigung: Eeva Puschmann, Telefon +358 50 5454 258, E–Mail raputeam@kolumbus.fi
Wer Interesse hat, eine Anzeige in Deutsch–Evangelisch zu platzieren, kann sich gern an Anne Breiling wenden, Telefon (09) 6869 8513 oder E–Mail dg.sekretariat@evl.fi Die Kosten für eine Anzeige sind abhängig von Inhalt und Form der Anzeige. Mit Erfolg angezeigte private Wohnungs– und Arbeitsgesuche können durch eine angemessene Spende an die Gemeinde erwidert werden (IBAN: FI 9120 0138 055 8883 / BIC: NDEAFIHH). Redaktionsschluss ist in der Regel in der Mitte eines jeden Monats.
22 Deutsch–Evangelisch im Juni / Juli 2014
YMPYRÄTALON
Sehkraft ist unersetzlich — Dr. med. Leo Classen und sein Team bieten das Beste für Ihre Augen. In unseren erstklassig ausgestatteten Praxen werden Augenkrankheiten und Sehschwächen diagnostiziert, analysiert und behandelt. Persönlicher Service und Zeit für Sie, eine große Auswahl stilvoller Brillengestelle, mit Brillengläsern neuester Technologie — die Formel für eine ausgezeichnete Brille. In unseren drei Läden in Helsinki sind wir erst dann zufrieden, wenn Sie richtig gut sehen. Besuchen Sie uns einfach, oder vereinbaren Sie einen Termin zur Augenuntersuchung, telefonisch (09) 7279 0720 oder auch im Internet www.silmaset.fi. Arabianrannan Silmäasema Einkaufszentrum Arabia, Hämeentie 109–11, Helsinki Geöffnet werktags von 10–18 Uhr und samstags von 10–15 Uhr.
Vuosaaren Silmäasema Einkaufszentrum Columbus Vuotie 45, Helsinki Geöffnet werktags von 10–18 Uhr und samstags von 10–14 Uhr.
Ympyrätalon Silmäasema Ympyrätalo Siltasaarenkatu 18–20, Helsinki Geöffnet werktags von 10–18 Uhr und samstags von 10–14 Uhr.
Silmäasema Silmäset • Arabianranta, Vuosaari, Ympyrätalo — Helsinki • info@silmaset.fi • www.silmaset.fi
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27/01/14 13:35
Kalender im Sommer 2014 HELSINKI (HELSINGFORS)
WEITERE GEMEINDEGRUPPEN
So 15.6. 11 Uhr Gottesdienst (Trinitatis) (Katja und Hans–Martin Röker, Erik A. Panzig), Deutsch–Finnischer Chor; anschließend Kirchkaffee und Empfang zur Verabschiedung des Reisepastorenehepaars Röker im Gemeindesaal, siehe Seite 13 Mo 16.6. 10 Uhr Krabbelgruppe; 18 Uhr Übertragung der Fussball– WM im Gemeindesaal, siehe Seite 4 Mi 18.6. 14 Uhr Sommercafé im Senioren wohnheim (Erik A. Panzig); 18 Uhr Deutsch–Finnischer Chor; 19 Uhr Streichkonzert mit Kammer musik von Mozart Sa 21.6. 22 Uhr Liveübertragung eines Fuß ballspiels der Weltmeisterschaft in Brasilien im Gemeindesaal, Seite 4
JOENSUU
So 22.6. 11 Uhr Gottesdienst (Erik A. Panzig) Mo 23.6. 10 Uhr Krabbelgruppe Do 26.6. 19 Uhr Liveübertragung eines Fuß ballspiels der Weltmeisterschaft in Brasilien im Gemeindesaal, Seite 4
SALO
So 29.6. 11 Uhr Gottesdienst (Erik A. Panzig) Mo 30.6. 10 Uhr Krabbelgruppe Mi 2.7. 14 Uhr Sommercafé im Senioren wohnheim in Munkkiniemi Fr 4.7. 18 Uhr Steirischer Jägerchor singt in der Deutschen Kirche, siehe Seite 17 So 6.7. Mo 7.7. Fr 11.7.
11 Uhr Abendmahlsgottesdienst (Erik A. Panzig) 10 Uhr Krabbelgruppe; 12 Uhr Orgelkonzert in der Kirche mit Agnes Goerke, siehe Seite 17 19 Uhr Orgelkonzert in der Kirche mit Agnes Goerke, siehe Seite 17
JYVÄSKYLÄ KANGASALA KOKKOLA (KARLEBY) KOTKA KOUVOLA KUHMO LAHTI (LAHTIS) LAPPEENRANTA (VILLMANSTRAND) MIKKELI (SANKT MICHEL) MUONIO MÄNTYLUOTO NAANTALI (NÅDENDAL) OULU (ULEÅBORG) PORI (BJÖRNEBORG)
Hauptpastor Erik A. Panzig, täglich außer freitags, Telefon: (09) 6869 8511 und 050–5942 485, E–Mail: dg.hauptpastor@evl.fi Kanzlei und Gemeindesekretariat: Merja Viiri und Anne Breiling, montags bis freitags 10–13 Uhr, Telefon: (09) 6869 8510 und (09) 6869 8513, Fax: (09) 6869 8555, E–Mail: dg.kanzlei@evl.fi und dg.sekretariat@evl.fi Reisepastoren Katja und Hans–Martin Röker, täglich außer montags, Telefon: (09) 8026 764 und 040–54 08 504, E–Mail: dg.reisepastor@evl.fi
RIIHIMÄKI ROVANIEMI
SAVONLINNA (NYSLOTT) TAMPERE (TAMMERFORS) TURKU (ÅBO)
So 29.6. 14.30 Uhr in der Scharfschützen kapelle des Doms (Erik A. Panzig); anschließend Kirchkaffee in der Kaskenkatu 1 So 27.7. 14.30 Uhr in der Scharfschützen kapelle des Doms (Wolfgang Pautz, Wilhelm, Seemannspastor in Pori/ Mäntyluoto); anschließend Kirchkaffee in der Kaskenkatu 1 VAASA (VASA) VUONISLAHTI YLÄS
Küster: Tobias Petruzelka, dienstags bis freitags 11–13 Uhr, Telefon: 050–32 39 598, E–Mail: dg.hausmeister@evl.fi Diakonie: Timo Sentzke, Telefon: 050–5942 498, E–Mail: dg.diakonie@evl.fi Kindergarten und Vorschule: Stefanie Voß, montags bis freitags 8–8.30 Uhr, Telefon: (09) 6869 8517, E–Mail: info@deutscherkindergarten.fi Seniorenwohnheim (DSWH): Eila Javanainen, Telefon: (09) 481124 und 044–21 99 586, Nuottapolku (Notstigen) 2, 00330 Helsinki (Helsingfors), E–Mail: dswh@deutschegemeinde.fi Kantorin Riitta Laine, täglich außer montags und dienstags, Telefon: 050–33 06 495, E–Mail: dg.kantor@evl.fi
So 13.7. 11 Uhr Gottesdienst (Erik A. Panzig) Mo 14.7. 10 Uhr Krabbelgruppe Mi 16.7. 14 Uhr Sommercafé im Senioren wohnheim in Munkkiniemi So 20.7. 11 Uhr Gottesdienst (Bernd Görk) Mo 21.7. 10 Uhr Krabbelgruppe Do 26.–30.6.2014 Deutsch–Finnischer Chor auf Reisen: Internationale Chorbegegnungen im Elsass
Deutsche Evangelisch–Lutherische Gemeinde in Finnland / DELGiF www.deutschegemeinde.fi
Kapellengemeinde Turku (Åbo), Telefon: (02) 2304 539, Kaskenkatu (Kaskisgatan) 1, 20700 Turku (Åbo), E–Mail: dg.turku@evl.fi KINDERKIRCHE
Auch die Kinderkirche macht eine Sommerpause :)
Deutsch–Evangelisch in Finnland (DEiF), E–Mail: gemeindebrief@deutschegemeinde.fi IMPRESSUM DEUTSCH–EVANGELISCH in Finnland Gemeindebrief der Deutschen Gemeinde in Finnland
So 27.7. 11 Uhr Gottesdienst (Bernd Görk) Mo 28.7. 10 Uhr Krabbelgruppe Mi 30.7. 14 Uhr Sommercafé im Senioren wohnheim in Munkkiniemi
Verantwortlich: Erik A. Panzig Gestaltung: Michael Diedrichs Der Jahrgang kostet 24 Euro.
So 3.8. 11 Uhr Gottesdienst (Bernd Görk)
Gemeindekonten Nordea BIC/SWIFT NDEAFIHH: Amtsscheine: IBAN FI 5515 7230 0032 2016 Deutsch–Evangelisch: IBAN FI 3315 7230 0032 2024 Kindergarten: IBAN FI 1115 7230 0032 2032 Anderes: IBAN FI 9120 0138 0055 8883
FENSTER IM INTERNET
Druckerei: Viestipaino, Tampere
deutschegemeinde.fi facebook.com/deutschegemeindeinfinnland
Deutsche Evangelisch–Lutherische Gemeinde, Bernhardinkatu (Bernhardsgatan) 4, PL 153 PB, 00131 Helsinki (Helsingfors)
BH2 1
ISSN 1456–1042