Deutsch–Evangelisch in Finnland Nachrichten der Deutschen Gemeinde
100. Jahrgang
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November 2015
Nr. 11
GEISTLICHES WORT
„Und Abraham verschied und starb in einem guten Alter, als er alt und lebenssatt war, und wurde zu seinen Vätern versammelt.“ 1. Mose 25,8
Liebe Gemeinde, liebe Leserinnen und liebe Leser, eindrücklich wird im Alten Testament vom Lebensende Abrahams erzählt. Steinalt ist er geworden. Sage und schreibe 175 Jahre. Lebenssatt ist er gestorben. Und ausgekostet hat er es, sein Leben. Alle Geschmacksrichtungen hat der Alte ausprobiert. Süße und bittere Erlebnisse beinhaltete sein langes Leben genauso wie scharfe und salzige Erfahrungen. Freudige und traurige Tage gehörten zu seinem Nomadendasein im Land Kanaan ebenso hinzu wie Zeiten der Wut und Momente der Angst. Es lohnt sich, Abrahams Lebensgeschichte im 1. Buch der Bibel nachzulesen (Genesis 12–25). Seine Söhne Isaak und Ismael begruben ihn in der Höhle von Machpela östlich von Mamre (heute: Hebron). Die beiden Männer trieben ihre Schaufeln in einen Boden, der nicht voll mit der heimatlichen Erde ihres Vaters war. Abraham stammte aus Ur in Chaldäa (im Land zwischen Euphrat und Tigris, im heutigen Irak). Trotzdem war der liebliche Acker mit seinen Bäumen und der Grabeshöhle darin für Abraham ein Stück Heimat. Jahre zuvor hatte Abraham seine Frau Sara dort beerdigt. Nachdem sie gestorben war, kaufte er den Acker von Efron, dem Hetiter: „Sara wurde hundertsiebenundzwanzig Jahre alt und starb in Kirjat–Arba — das ist Hebron — im Lande Kanaan. Da kam Abraham, dass er sie beklagte und beweinte. Danach stand er auf von seiner Toten und redete mit den Hetitern und sprach: Ich bin ein Fremdling und Beisasse bei euch; gebt mir ein Erbbegräbnis bei euch, dass ich meine Tote hinaustrage und begrabe.“ (1. Mose 23,1–4) Wo die Menschen begraben liegen, die wir im Leben geliebt und im Sterben beweint haben, da ist Heimat. Ureigen ist uns Menschen dieser tiefe emotionale Zusammenhang zwischen den Gräbern der Vorfahren und dem inneren Gefühl von Verwurzelung. Damit einher geht für viele Menschen das Bedürfnis, nicht irgendwie oder irgendwo verscharrt zu werden. Ein würdiger Abschied vollzieht sich an einem bestimmten Ort und in einer festlichen Zeremonie. Einige unter uns beschäftigen sich mit der Frage, wo dieser persönliche Platz für sie selbst einmal sein wird. Das ist nicht immer einfach zu entschieden. Wenn ein Teil der Familie in Finnland und der andere Teil in Deutschland oder in einem anderen Land lebt. Es kann hilfreich sein, diese Frage mit den nächsten Angehörigen nicht zu spät im Leben, offen, ehrlich und möglichst frei von gesundheitlichen oder finanziellen Zwängen zu klären. Wenn die Blätter von den Bäumen fallen, wenn das Licht des Spätherbstes schwächer wird, wenn November ist, dann ist eine gute Zeit dafür gekommen. Mit herzlichem Gruß,
Erik A. Panzig, Hauptpastor
ABKÜNDIGUNGEN AUS DEN KIRCHENBÜCHERN TAUFEN:
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Anton Severin Engler am 12.9.2015. Felix Leon Ilmari Graubner am 27.9.2015. Arwid Marcus Ilmari Seeck am 18.10.2015. Amelie Odessa Elisabeth Bergqvist am 18.10.2015.
BEERDIGUNGEN:
Ilse Clara Charlotte Margarethe Kotte, geboren am 16.4.1926 in Helsinki (Helsingfors), gestorben in Helsinki (Helsingfors). Max Göran Dienel, geboren am 14.11.1925 In Inkoo (Ingå), gestorben am 22.9.2015 in Helsinki (Helsingfors). Deutsch–Evangelisch im November 2015
15. NOVEMBER.
AKTUELLES
Flüchtlingshilfe Einladung zum Volkstrauertag Am Sonntag, dem 15. November 2015 findet gegen 12 Uhr, im Anschluss an den Gottesdienst in der Deutschen Kirche, am bei der Kirchegelegenen Denkmal für die im Jahre 1918 gefallenen Soldaten eine Gedenkveranstaltung zu Ehren der Toten der Weltkriege und aller Opfer von Gewaltherrschaften statt.
Liebe Gemeinde, liebe Leserinnen und liebe Leser — in der letzten Ausgabe von Deutsch–Evangelisch haben wir darüber informiert, was unsere Gemeinde konkret tun kann, um Flüchtlingen in Finnland zu helfen. Jetzt wollen wir Winterkleidung sammeln. Gut erhaltene Jacken, Schuhe, Wollsocken, Mützen, Handschuhe und Schals werden gebraucht. Besonders gefragt ist Kleidung für Männer. Vom 8. bis zum 22. November können sie Sachen in der Deutschen Gemeinde abgegeben werden. Weitere Informationen sind von Diakon Timo Sentzke erhältlich 050–5942 498 oder timo.sentzke@evl.fi). Timo Sentzke
Ablauf der Gedenkveranstaltung „Befiehl du deine Wege“ (J. S. Bach) Deutsch–Finnischer Chor und Chormitglieder der Deutschen Schule „Jesus, meine Zuversicht“ (J. S. Bach) Posaunenchor der Deutschen Gemeinde Gedenkworte Botschafterin Dorothee Janetzke–Wenzel Gebet Pastor Erik Panzig Kranzniederlegung „Ich hatt’ einen Kameraden“ Trompetensolo „Jesu meine Freude“ (J. S. Bach) Deutsch–Finnischer Chor und Chormitglieder der Deutschen Schule „Was Gott tut, das ist wohlgetan“ (J. S. Bach) Posaunenchor der Deutschen Gemeinde
Zu dieser Gedenkveranstaltung sind Sie herzlich eingeladen. Dorothee Janetzke–Wenzel, Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland, Helsinki
Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung lädt die Deutsche Gemeinde zusammen mit der Deutschen Botschaft zu Kaffee und Kuchen in den Gemeindesaal ein.
Literaturgottesdienst zum Vatertag Ein Leben vollendet sich in großer Würde, und wer Zeuge war, meinte nun zu wissen, dass keiner so aus dem Leben gehen könne, der nicht so durch das Leben gegangen sei. Aber was ist das: in Würde durch das Leben gehen?
Diese Zeilen stellt Jurij Breˇzan seinem Roman Bild des Vaters voran. In ihm schildert er die letzten Wochen im Leben seines Vaters. In Rückblenden geht Breˇzan der Frage nach, was das denn bedeutet „in Würde durch das Leben gehen“. Und auch das Sterben schildert Breˇzan — das „aus dem Leben gehen.“ Ein Sterben, das getragen wird von der Auferstehungshoffnung unseres Glaubens — geschildert von einem Autor, der bekennender Atheist gewesen ist — auch das macht diesen Roman anrührend und lesenswert. Am Sonntag, dem 8. November um 11 Uhr in der Deutschen Kirche Helsinki, und um 15 Uhr in Tampere, Kisakentänkatu 18. 3
Bild Jorma Hokkanen: Soldatenfriedhof Honkanummi, 2015.
Herzliche Einladung zum Familienflohmarkt
Krimi Helsinki VIII: Mörderischer Montag 16.11.
Wie in der Oktoberausgabe bereits angekündigt findet am Samstag, den 14. November von 14–17 Uhr zum fünften Mal der Familienflohmarkt in der Deutschen Gemeinde statt. Eingeladen sind alle, die Lust zum Stöbern, Kaufen oder Verkaufen von Kinderkleidung, Spielsachen, Büchern, Winterausstattung und vieles mehr haben. Außerdem bieten wir Kaffee, Tee, Saft und selbstgebackene Kuchen in unserem Flohmarktcafé im Kaminzimmer an — Unterstützung erhalten wir hierbei wieder von den diesjährigen Konfirmanden. Der Erlös aus dem Flohmarktcafé geht als Spende an das Traute–Stude– Projekt in Tansania. Es besteht noch die Möglichkeit, Tische für den Verkauf zu reservieren: Standgebühr 10 Euro, Kindertische 5 Euro. Weitere Infos und Tischreservierungen bitte direkt per E–Mail deutscher_flohmarkt@hotmail.com oder telefonisch bei Claudia Kistler 045–1746 244, Mela Brenzel 046–5945 929 oder Kerstin Büscher 046–642666).
Diesmal mit den folgenden Autoren: Zoë Beck: Die deutsche Autorin Zoë Beck (geb. 1975) lernte Klavier und studierte Literatur. Nach diversen Film– und Theaterjobs arbeitet sie heute als Autorin und Übersetzerin. Für ihre Romane (zuletzt erschien Schwarzblende, 2015) und Kurzgeschichten wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Friedrich–Glauser– Preis. Zoë Beck lebt in Berlin. Michael Herzig: Der Schweizer Michael Herzig (geb. 1965) studierte Geschichte, Staatsrecht und Politologie. Von 1998 bis 2014 arbeitete er beim Sozialdepartement der Stadt Zürich, wo er den Geschäftsbereich Sucht & Drogen leitete. Heldin seiner bisher vier Bände umfassenden Kriminalromanserie (zuletzt Frauen hassen, 2014) ist die Zürcher Stadtpolizistin Johanna di Napoli. Ursula Poznanski: Die Österreicherin Ursula Poznanski (geb. 1968) war als Journalistin für medizinische Zeitschriften tätig und debütierte 2001 als Kinderbuchautorin. Nach dem fulminanten Erfolg ihrer Jugendbücher Erebos, Saeculum und der Eleria–Trilogie landete sie bereits mit ihrem ersten Thriller Fünf auf den Bestsellerlisten. Es folgten Blinde Vögel und Stimmen. Inzwischen widmet sich Ursula Poznanski ganz dem Schreiben. Antti Tuomainen: Der Finne Antti Tuomainen (geb. 1971) war früher als Werbetexter tätig. Heute arbeitet er als Autor und freier Journalist. Sein Buch Parantaja wurde mit dem Preis für den besten finnischen Krimi des Jahres 2010 ausgezeichnet und erschien auf Deutsch 2012 unter dem Titel Der Heiler. Ihm folgten Synkkä niin kuin sydämeni (dt. Todesschlaf, 2014) und Kaivos (2015). Antti Tuomainen lebt mit seiner Frau in Helsinki.
Claudia Kistler, Mela Brenzel und Kerstin Büscher.
Gottesdienst zum Volkstrauertag Am Sonntag, 15. November, feiern wir den Gottesdienst in Anwesenheit der Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland, Frau Dorothee Janetzke–Wenzel. Der Gottesdienst beginnt um 11 Uhr. Herzlich willkommen.
Gottesdienst zum Gedenken an die verstorbenen Gemeindeglieder Am Sonntag, 22. November, werden im Gottesdienst zum Toten– und Ewigkeitssonntag die Namen der im ausgehenden Kirchenjahr verstorbenen Gemeindeglieder verlesen und Kerzen am Altar angezündet. Alle Menschen, die um einen lieben Angehörigen trauern, sind hierzu besonders herzlich eingeladen. Der Gottesdienst beginnt um 11 Uhr.
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Der Krimiabend am Montag, dem 16. November um 19 Uhr im Nationaltheater, Willensauna, Läntinen Teatterikuja 1 in Helsinki. Die Karten 15/7 Euro, an der Theaterkasse und in der Deutschen Bibliothek Helsinki,Telefon +358 9 669363.0 Moderation: Roman Schatz und Gabriele Schrey–Vasara. In deutscher Sprache.
‚Heute bin ich Samba‘ am Donnerstag, dem 26. November um 19 Uhr Gegen das trübe Grau und auf Wunsch eines einzelnen Herrn zeigen wir im November eine Komödie. Dem französischen Regie–Duo Éric Toledano und Olivier Nakache gelingt es erneut — wie schon mit ‚Ziemlich beste Freunde‘ und dem zauberhaften Schauspieler Omar Sy als Samba — die triste Realität des Alltags durch herzerfrischenden Humor aufzulockern.
Zum Inhalt des Film des Monats: Samba (Omar Sy) lebt und arbeitet seit zehn Jahren in Frankreich. Der aus dem Senegal stammende Einwanderer hat aber keine Aufenthaltserlaubnis und muss entsprechend vorsichtig sein. Um möglichst wenig aufzufallen und sich trotzdem finanziell über Wasser zu halten, hangelt er sich von einem Nebenjob zum nächsten. Mit der Aussicht, endlich eine unbefristete Festanstellung als Koch zu bekommen, wendet Samba sich dann doch an die Behörden. Der verantwortliche Beamte teilt seinen Optimismus aber keinesfalls, sondern steckt den lebensfrohen Spaßvogel umgehend in Abschiebehaft. Samba begegnet dort Alice, die nach einem Burnout ehrenamtliches Engagement im sozialen Bereich leistet. Gegen den Rat der erfahrenen Kollegen, immer Distanz zu wahren, nimmt sie sich Sambas Fall zu Herzen… Originaltitel: Samba / Produktionsland: Frankreich / Erscheinungsjahr: 2014 / Länge: 118 Minuten / Altersfreigabe: FSK 6 / Hauptrollen: Omar Sy (Samba) und Charlotte Gainsbourg (Alice). Deutsch–Evangelisch im November 2015
Herzliche Einladung zum Familiengottesdienst am 1. Advent, 11 Uhr Am Sonntag, 29. November wird die erste Kerze am großen Adventskranz in unserer Kirche entzündet. Die Kinder des Kindergartens und der Vorschule werden singend in die Kirche einziehen; der Posaunenchor spielt „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ und die ganze Gemeinde wird wie alle Jahre wieder mit dem Hosianna–Lied auf den Lippen durch das Hosianna–Tor laufen. Nach dem Familiengottesdienst gibt es für die Erwachsenen Kaffee und Stollen im Gemeindesaal. Und für die Kinder ist ein großer Basteltisch vorbereitet. Herzlich willkommen.
Wandern und Menschen begegnen im Heiligen Land Für Wanderfreudige, eine 9–tägige Reise vom 27. Februar bis zum 6. März 2016 (Sportlovsvecka!) 1. Tag, Samstag 27.2.2016 Flug von Stockholm via Istanbul nach Tel Aviv. Fahrt auf die Höhe des Karmel nach Muchraqa, der traditionellen Opferstätte des Propheten Elija: Panorama der Jesreelebene und des galiläischen Berglandes. Kleine Wanderung. Nacht in Haifa, Bethel Hostel. 2. Tag, Sonntag 28.2.2016 Akko: Gang durch die ummauerte Altstadt mit Befestigungsanlagen, Hafen, Wei¬ßer Moschee und Kreuzfahrerbauten. Fahrt in den Norden nach Montfort, Aufstieg zu den Ruinen der einst größten Kreuzfahrerfestung in Palästina (etwa 1 1/2 Std). Fahrt nach Nazaret, Rundgang mit Besuch der griechisch–orthodoxen Gabrielskirche mit Brunnenkapelle und der Verkündigungskirche. 2 Nächte in Nazareth, melkitisches Gästehaus Abuna Faraj. 3. Tag, Montag 29.2.2016 Fahrt zum Kibbuz Lavi, Wanderung über die Hörner von Hittin, wo 1187 die Kreuzfahrer durch das Heer Saladins vernichtend geschlagen wurden (fast 2 Stunden). Am Drusenheiligtum Nebi Shueib Transfer zum Moshav Arbel. Von dort beginnt der Abstieg ins Taubental. Durch das Wadi Hammam führt der Weg bis nach Migdal an den See Gennesaret (Wanderzeit etwa 3 Stunden: Der Abstieg über die Klippen des Arbel erfordert Schwindelfreiheit, Alternativroute möglich). Besuch der
neuen Kirche in Migdal. Fahrt nach Tabgha zur Kirche der Brotvermehrung und Besichtigung in Kafarnaum. Nach Möglichkeit Begegnung mit einer arabisch–israelischen Familie. 4. Tag, Dienstag 1.3.2016 Fahrt durch das Jordantal zur traditionellen Taufstelle Jesu am Jordan bei Jericho. Weiter nach Ein Gedi, Wanderung im Naturpark Aufstieg zum Wasserfall und über die Schulamit–Quelle zur sog. Davidshöhle und weiter hinauf zum chalkolithischen Höhenheiligtum (ca. 4–5 Std.). Anschließend Badegelegenheit im Toten Meer. Nacht in Jericho, Hostel Auberg Inn . 5. Tag, Mittwoch 2.3.2016 Fahrt hinauf in die Wüste Juda. Abstieg in das Wadi zur Quelle von En Qelt. Wanderung entlang eines idyllischen Pfades entlang des Wasserkanals auf dem nördlichen Höhenweg zum Georgskloster. Fortsetzung der Wanderung auf dem nördlichen Höhen weg bis nach Jericho. Ausstieg aus dem Wadi bei den Ruinen des herodianischen Winterpalastes (Gesamtwanderzeit etwa 6 Stunden). Fahrt über Jerusalem nach Betlehem. Nacht in Gastfamilien in Bet Sahour für zwei Nächte. 6. Tag, Donnerstag 3.3.2016 Begegnung, zum Beispiel mit EAPPI–Freiwilligen oder in der deutschen Schule Talitha Kumi. Wanderung von den Salomonsteichen über Artas, das an den Hortus conclusus des Hohen Liedes erinnert, zum Herodeion (Wanderzeit ca. 4 Stunden). Aufstieg und Besichtigung der Überreste des Herodespalastes, in dem jüngst die Grabstätte Herodes‘ des Großen entdeckt wurde. Rückkehr nach Betlehem, Besuch der Geburtskirche und der Hirtenfelder. Abendessen in den Gastfamilien. 7. Tag, Freitag 5.3.2016 Fahrt nach Battir, ein Dorf, in dem heute noch jahrtausende Jahre alte Bewässerungssysteme genutzt werden. Wanderung im Landschaftspark (etwa 2 Stunden). Fahrt nach Jerusalem zum Stephanstor, Gang zum Betesdateich und nach St. Anna, eine der schönsten Kreuzfahrerkirchen. Über die ‚Via
Dolorosa‘ zur Grabeskirche. Besuch an der Klagemauer (Westmauer). Besuch eines Synagogengottesdienstes zum Shabbatbeginn. Zwei Nächte in Jerusalem, Haus der Birgittinnen auf dem Ölberg. 8. Tag, Samstag 6.3.2016 Gang auf die Höhe des Skopusberges: Blick hinunter in die Wüste, auf der anderen Seite das Panorama Jerusalems. Spaziergang über die Hänge des Ölbergs (via Zurim Park). Auf diese Weise nähern wir uns allmählich den gewaltigen Mauern der Altstadt. Besuch des Garten Getsemani mit der Kirche der Nationen. Durchs Kidrontal — vorbei am Shiloachteich gelangen wir zum Hinnomtal (gegebenenfalls Besuch im Hakeldama–Kloster). Weiter zum Christlichen Zion mit ‚Abendmahlssaal‘ und Dormitiokirche (etwa 3,5 Stunden). Nach Möglichkeit Begegnung im Schwedischen Institut. Teilnahme am Gottesdienst der Schwedischen Gemeinde in Jerusalem. 9. Tag, Sonntag 7.3.2016 Vormittags Rundgang über die Altstadtmauern Jerusalems. (Gegebenenfalls Teilnahme am Gemeindegottesdienst in der Evangelischen Erlöserkirche). Um die Mittagszeit Fahrt zum Flughafen Tel Aviv; Rückflug via Istanbul nach Stockholm. Israelreise im Februar 2016: Leitung: Pastorin Susanne Blatt, Stockholm. Leistungen: Linienflüge, 8 Übernachtungen /HP (Jugendherbergsstandard), einheimische Reiseleitung, Bus, alle Eintritte — nicht enthalten sind Trinkgelder. Reisepreis: 13 900 SEK, und 9 900 SEK für Jugendliche der Gemeinde bis 18 Jahre in Begleitung eines Elternteils. Anmeldung: bis 31.8.2015 Formulare zur Anmeldung sind im Gemeindebüro erhältlich oder werden auf Wunsch zugesandt. Kontakt Susanne Blatt, pastor@st-gertrud.se Vorbereitung: 2–3 Themenabende im kommenden Herbst 2015. Dieter Oehlandt, Espoo, E–Mail dietrich.oehlandt@ saunalahti.fi, Telefon +358 400 610 405.
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Pierre Schmid: Hier stelle ich mich! Liebe Gemeindemitglieder! Manchen von Ihnen bin ich bereits begegnet, aber nun habe ich die Ehre, mich Ihnen allen vorstellen zu dürfen: Mein Name ist Pierre Schmid, ich bin 25 Jahre alt und studiere seit 4 Jahren evangelische Theologie auf Pfarramt, wobei ich seit diesem Semester, also Ende August, in Helsinki bin. Infolgedessen arbeite ich auch ein wenig in der Deutschen Gemeinde mit, beispielsweise im Kindergottesdienst, im Konfirmandenunterricht oder als Lektor. Für mich ist es eine Chance, praktische Erfahrungen zu sammeln und zu erleben, wie Sie hier in Helsinki Christentum leben sowie aktiv am Reich Gottes mitzuwirken. Ich bin ursprünglich aus Württemberg, wohin ich dann auch nach meiner Studienzeit in Helsinki, die noch bis in den Mai geht, wieder zurückkehren werde. Pierre Schmid
Habari gani? Wie geht‘s… Februar 2015. Endlich wieder Tansania. Nach den Projekten schauen. 13 Stunden Flug — ich bin gespannt! Amsterdam – Dar es Salaam. In dreissig Jahren ist dies für mich der erste Direktflug — nicht wie sonst über Nairobi oder den Kilimanjaro Flughafen — es scheint also genug Passagiere nach Dar zu geben… auch die Stewardess erlebt ihren ersten Direktflug. Vieles ändert sich. Es geht rapide vorwärts. … zehn Norweger wollen ins Dorf an der Küste, zu einer Fotosafari. Und Dennis, 35 Jahre, fliegt nach acht Studienjahren mit Frau und Kind heim; drei Tage vorher doktorierte er über IT in Irland. Er wird in Tansania bleiben, es gibt viel zu tun. Zuerst gründet er eine Bibliothek, davon gibt’s wenige… Am Morgen Geld wechseln. Ein Euro, gut 2000 Schilling, viel Geld. Tansanianer verdienen im Schnitt 450 6 Euro pro Jahr. Dann SIM–Karte für
mein Afrika Handy: Simsen und Telefonieren billig. Tanken und Hühnerfutter holen, schnell viel erledigen — Entfernungen sind gross: Das Land mit knapp 50 Millionen Einwohnern ist ja grösser als Frankreich, Deutschland und die Schweiz zusammen. Entfernungen misst man nicht in Kilometern, sondern in Zeit. Ein Glück: Amani will auf’s Reisfeld, und nimmt mich mit bis Mlandizi. Ich sitze nicht im überfüllten Bus im Stau auf der schmalen Hauptstraße der Busse, LKWs und Fußgänger — im Norden geht’s bis Nairobi, im Südwesten bis Lusaka und Südafrika. Ich laufe nicht in der Hitze kilometerweit zum Kindergarten. Danke, Amani! Da ist er: Vorschüler Elia erzählt vorn — früh übt sich, was Lehrer wird. Drei Lehrerinnen und eine Köchin sorgen für 50 Kinder, drei bis sechs Jahre alt. Fleissig lernen: Buchstaben kopieren, Wörter bilden, rechnen, Swahili und Englisch. Um halb eins gibt’s Essen: Reis und Bohnen mit Wasser. Einige bleiben den Nachmittag da. Am Elternabend wird diskutiert und geplant. Felister simst gleich an Irene und Amos: Besuch ist da, und bald kommt Irene. Khadija, jetzt ‘Irene’, wohnte vier Jahre bei Felister, als sie zur Mittelschule ging. Dann wurde ein guter Computerkurs an der Open University angeboten, mit Abschlussprüfung. All unsere sieben Mädchen bekamen von der Deutschen Gemeinde ihre Computer… und so wird der Start im modernen Sektor leichter, nun auch für unsere Stipendiatinnen Josephine und Irene vom Lande. Nach der Mittelschule lernte Irene am ausgezeichneten Institute of Finance Management (IFM). Ich frage etwas Kompliziertes, und Irene sucht sofort nach Informationen über’s Handy im Netz am Himmel. Zum Glück ist Irene jetzt in Mlandizi: Die neue Köchin von Felister fährt nach Hause, um ihrer erkrankten Mutter zu helfen. So wird Irene nun Köchin für 60 Leute; sie hat gerade zehn Tage unterrichtsfrei. Am Nachmittag Besuch der neuen Grundschule. Sie liegt schön am Hang: Herrliche Aussicht auf fruchtbare Gemüsefelder und die katholische Kirche. Das neue Schulgebäude öffnet wohl im Januar mit Hilfe von Sayuni und ihren Kolleginnen ihre Türen… Die tollen Musiker um Agnes Goerke und dem Agora–Verein, sowie Teemu
Kupiainen und seine begabten Schüler haben den Bau des Schulzentrums — Kindergarten, Vorschule und Schule — durch Konzerte in der Deutschen Kirche finanziell und wesentlich unterstützt. Weitere Gemeindemitglieder helfen durch Rat und Tat. Die Konfirmanden wiederum sammelten Dank Kerstin und Claudia beim Herbstflohmarkt Geld für das Diakonieprojekt der Gemeinde: ‚Die Mädchen in Dar’. Ich besuche das Projekt WEETU (‚Say Yes to Girls’ Education’) in Morogoro. Georg und Heli Pimenoff, sowie 80 weitere Freunde in Äetsä ermöglichen 50 Mädchen den Schulgang, vom Kindergarten bis hin zur Uni. Venance und Mariana, die beim Besuch in Äetsä, im Aussenministerium und dann bei Kepa kurzerhand bei mir wohnten, luden mich ein. Plötzlich in Morogoro eine Riesenkatastrophe — ein heftiger tropischer Sturm, so wie ich ihn niemals im Leben erlebte: Es giesst, entwurzelte Bäume, Hunderte zerstörte Häuser, Verletzte und Tote. Wir sitzen im Dunkeln: Kein Strom! Ein Foto wird gemacht, und erst später sehe ich dann die Gesichter der Gesprächspartner… Samstags hat Amos etwas Zeit. Amos und Judith, auch Prisca, kommen zu mir per Motorrad, der modernen Version eines Taxis. Von den geschickten Motorradfahrern erscheinen gleich zehn an Bushaltestellen, und bringen die Leute weiter für tausend Shilling. Schnell, billig, gefährlich!
Ärztliche Hilfe bekommt man schwer, zu wenig Ärzte. Nach einer Statistik gab es 2010 einen Arzt für 64.000 Tansanianer; eine andere zählt 1.691 Ärzte für gut 40 Millionen TanDeutsch–Evangelisch im Oktober 2015
sanianer. Es wäre schön, das Studium für eine Ärztin zu finanzieren. Amos, Physiklehrer und Konrektor der angesehenen Jangwani Secondary School, berichtet: 80 Mädchen seiner Schule machen Abi. Viele wollen Medizin studieren, es fehlt aber das Geld. Die von uns unterstützten Waisenmädchen sind schon weit: Judith, Irene und Prisca machten vor zwei Jahren das Certificate, nun kommt das Diploma am IFM und am Institut für Journalismus. Sie haben bereits verantwortungsvolle Aufgaben übernommen, in Praktika oder auch befristeten Arbeitsstellen. Bald werden sie Arbeit suchen, und werden wohl später an der Uni weiterlernen. Prisca will in drei Jahren einen Kindergarten eröffnen. In der Millionenstadt Dar es Salaam ist das Wohnen ein Riesenproblem. Wohnungen sind teuer und liegen oft weit weg von Studienplatz beziehungsweise einer Arbeitsstelle. Auch unsere Mädchen haben Wohnprobleme: Prisca und Irene gerade jetzt. Amos hilft etwas; so werden die beiden das Studium zu Ende bringen können. Die jüngste Stipendiatin Sofia, eine der wenigen Abiturientinnen des Landes, macht bald ihr Examen. Sie möchte sicher gern studieren. Stipendiatin Christina, eine der 30.000 Abiturienten des Jahres 2010, ist gerade ausgebildete Lehrerin im Norden Tansanias geworden. Zum Abschied, ein Bild: Don’t Quit! Bloß nicht nachgeben — Geduld haben! Die weiten Reisen lohnen sich: Wir sehen, diesen Waisenmädchen geht es gut. Sie danken der Gemeinde von ganzem Herzen für die tollen Geschenke und Unterstützungen, für ihre Grund– und Berufsausbildung! Unser immer verläßlicher und gut vernetzter Koordinator Amos arbeitet gern am Projekt der Deutschen Gemeinde. Das im Diakonievorstand unter Pastorin Katja Röker im Jahre 2009 begonnene Projekt trägt gute Früchte. Ich danke Ihnen und Euch! Traute Stude
PS. Wir zusammen machen sehr viel möglich… herzlichen Dank für die bisherigen Spenden und tatkräftigen Unterstützungen!
Gemeindefestessen zum Erntedankfest am 4.10.2015 Am 4. Oktober haben wir das Erntedankfest nach dem Gottesdienst mit einem Gemeindefestessen gefeiert. Für all diejenigen, die das Schwein am Spieß nicht live gesehen haben, hier ein paar Fotos und ein kurzer Blick hinter die Kulissen unserer Kochgruppe Deutscher Herd. 12. Juli: Die erste E–Mail mit der Idee ‚Spanferkel & Sauerkraut zu Erntedank” kursiert in unserem E–Mail–Verteiler. Erste Augusthälfte: 30 Liter Bier werden gebraut und in Fässchen abgefüllt. 22. August: 20 kg Weißkohl werden gehobelt und gestampft und anschließend in einem Gärbottich den Milchsäurebakterien überlassen. 30. September: Der Metzger liefert zwei Schweine, die in einem Kühlkeller gelagert werden. 3. Oktober: Der Sauerkrautbottich wird ins Gemeindehaus transportiert, der Grill aufgestellt und 40 kg Kohle besorgt…
4. Oktober, 6:00: Die Schweine werden aus dem Kühlkeller abgeholt und ins Gemeindehaus gebracht. 7:15 Frühstück für alle Anwesenden (Danke, Erik!) 8:00 Das erste Schwein wird auf dem Grill aufgespießt und mit Gewürzöl bestrichen. Damit das Fleisch von allen Seiten gleichmäßig gebraten wird, muss immer ein ‚Freiwilliger‘ kurbeln und das Schwein drehen. 9:00 Die Knödel–Mannschaft ist in voller Aktion): Knödelteig aus 5 kg Trockenbrot, 56 Eiern, 5 Litern Milch,
25 Zwiebeln und viel Petersilie wird in 9 Backformen gefüllt. 9:30 Zusätzlich gibt es noch 4 große Töpfe Sauerkraut zu bewachen. 11:30 Die Knödelformen werden auf alle Backöfen des Hauses verteilt. 11:45 Mit einiger Verzögerung ist das erste Schwein nun endlich fertig und kann in servierbare Stücke zerlegt werden. 12:15 Der Gemeindesaal füllt sich und das erste Bier wird gezapft. 12:25 Es wird hektisch: Ununterbrochen will das Buffet mit Sauerkraut, aufgeschnittenen Knödeln und Schweinefleisch frisch aufgefüllt werden. 12:45 Das zweite Schwein hängt am Grill und wird von einigen Schaulustigen fotographiert… 13:30 Die Töpfe sind leer und die meisten Mägen gefüllt. Jetzt geht‘s ans Aufräumen, Abspülen und Putzen… Danke an alle Mithelfer! 17:00 Nun finden auch wir die Zeit zum Essen und genießen, was noch übrig geblieben ist.
Vielen Dank für die zahlreichen Spenden, an dem Tag wurde 1065 Euro gesammelt — die Summe geht der Flüchtlingsarbeit in unserem Land zu Gute. Bilder: Beate Przygoda, Frank Biermann, Mikko Strahlendorff; Text: Andrea Gierisch.
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TURKU (ÅBO) WEITERE GEMEINDEGRUPPEN
JYVÄSKYLÄ KANGASALA KOKKOLA (KARLEBY) KOTKA
KOUVOLA
Sa 28.11. 14 Uhr Gottesdienst zum 1. Advent in der Käpylä Kirche KUHMO
Es war einmal in Amerika ... ... dass ein Wirtschaftsflüchtling aus Deutschland dort Einlass begehrte: Aus der ‚griesen Gegend‘ bei Ludwigslust, einer der kargsten Landschaften Deutschland, macht sich im Jahre 1868 der Tagelöhnerssohn Jürnjakob Swehn auf die Reise nach Amerika. Auf einer Farm in Iowa findet er Arbeit — aber sein Traum ist eine eigene Farm, und die erarbeitet er sich so nach und nach.
LAHTI (LAHTIS)
Sa 28.11. 18 Uhr Gottesdienst zum 1. Advent in der Mukkula Kirche LAPPEENRANTA (VILLMANSTRAND) MIKKELI (SANKT MICHEL) MUONIO MÄNTYLUOTO NAANTALI (NÅDENDAL) OULU (ULEÅBORG)
PORI (BJÖRNEBORG)
So 29.11. 18 Uhr Gottesdienst zum 1. Advent, Pikko kappeli, Käppärä RIIHIMÄKI
Mi 25.11. 18 Uhr „Die schönsten deutschen Advents– und Weihnachtslieder“ in der Keskus kirkko ROVANIEMI SALO SAVONLINNA (NYSLOTT) SEINÄJOKI
TAMPERE (TAMMERFORS)
So 8.11. 15 Uhr Literaturgottesdienst zum Vatertag in der Kisakentänkatu 18: Jurij Breˇzans ‚Bild des Vaters‘ So 22.11. 15 Uhr Gottesdienst zum Ewigkeitssonntag in der Kisakentänkatu 18 TURKU (ÅBO)
Di 10.11. 19 Uhr Gemeindeabend in der Kaskenkatu 1: Ein literarischer Abend mit dem Buch von Johannes Gillhoff, ‚Jürnjakob Swehn der Amerikafahrer‘ So 29.11. 18 Uhr Gottesdienst zum 1. Advent in der Scharfschützen kapelle des Turkuer Domes VAASA (VASA) VUONISLAHTI YLÄS
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In Briefen an seinen ehemaligen Lehrer schildert er den Alltag und den Sonntag und beschreibt mit herzerfrischendem Humor, wie er und seine Mitauswanderer sich im Land der damals noch unbegrenzten Möglichkeiten einleben. Lebensklugheit und Herzenswärme spricht aus diesen Briefen, die der Sohn dieses alten Lehrers, Johannes Gillhoff, herausgegeben hat. Daraus wird vorgelesen am Dienstag, 10.11. um 19 Uhr Gemeindeabend in der Kaskenkatu 1.
akoniegruppe inzwischen, und dieses Jubiläum wurde in Sankt Petersburg gefeiert. Zum Festwochenende vom 23. bis 25. Oktober kamen eine Reihe ehemaliger Pfarrer der Gemeinde, eine Gruppe von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Kirchenkreis Jena, und eine Gemeindegruppe aus Helsinki. Gemeinsam wurde erzählt, Erinnerungen ausgetauscht und für die, die zum ersten Mal in Sankt Petersburg waren, auch manche Episode neu erzählt. Es entstand eine eindrucksvolle Erinnerungscollage zur wechselvollen Geschichte der Sankt Petersburger Diakoniegruppe. Ihre Aufgaben wechselten: Die Betreuung alter Menschen; die Versorgung kranker Menschen, die vom staatlichen Medizinischen Dienst nur unzureichend behandelt wurden, und sich den privaten medizinischen Dienst nicht leisten konnten, sowie die Begleitung von aidskranken Menschen und ihren Angehörigen.
SANKT PETERSBURG
Reise zum Diakoniejubiläum in Sankt Petersburg Rückblende in die Mitte der 1990er Jahre: Sankt Petersburg ist eine Stadt im Wandel in einem Land im Umbruch. Die massiven sozialen Probleme der Jelzin Ära sind im Standbild präsent. Vor allem die Kinder, die von Armut und den damit verbundenen familiären Problemen betroffen sind, geben in der Deutschen Gemeinde Sankt Petersburg den Anstoß für die Entwicklung einer Gemeindediakonie. Mit einem Diakonieseminar im Jahr 1996 wurden ehrenamtliche Mitarbeiterinnen darauf vorbereitet, sich den immensen Problemen zu stellen. Eine der wichtigsten Lernerfahrungen aus diesem Seminar ist die Einsicht, dass die Gemeinde nicht allen Kindern helfen kann — dazu werden die Kräfte nicht reichen. Soweit aber die Kräfte reichen soll die Hilfe konzentriert und qualifiziert geleistet werden. Seit zwanzig Jahren besteht die Di-
Beides begleitete diese Erzählungen: Leuchtende Augen, wie auch Wehmut. Mit leuchtenden Augen wurde von gelungener Hilfe für Menschen erzählt Deutsch–Evangelisch im November 2015
— und eben auch von den Möglichkeiten zu helfen, die die Gemeinde damals hatte. Dagegen wehmütig die Gedanken, dass diese Arbeit sich nicht einfach in der Zukunft weiterschreiben lässt. In den zurückliegenden zwei Jahrzehnten hat die Sankt Petersburger Gemeinde sehr viele Gemeindeglieder verloren — vor allem durch deren Übersiedlung nach Deutschland. Das macht sich nun auch in der diakonischen Arbeit stark bemerkbar. Wie geht es weiter? Prognosen sind schwierig — aber das partnerschaftliche Miterleben und Anteilnehmen ist in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten leichter geworden. Auch das wurde an diesem Wochenende deutlich: Die Partnergemeindebeziehung zwischen Sankt Petersburg und Helsinki ist eine lange Geschichte des wechselseitigen Geben und Nehmens. Und unsere beiden Kirchen liegen dank schneller Verkehrsverbindungen nur noch knappe vier Stunden voneinander entfernt. Eine gute Voraussetzung also, um das wechselseitige Interesse aneinander zu pflegen und mitzuerleben, was die kommenden zwei Jahrzehnte unseren Gemeinden bringen und an diakonischem Engagement abverlangen werden. Bilder Friederike Schwarz; Text Hans–Christian Beutel.
KINDERSEITE
Am 20. November ist der Tag der Kinderrechte… Was bedeutet das? Und worum geht es? Alle Menschen auf dieser Welt haben Rechte. Das Recht zu sagen, was sie denken, das Recht, ihre eigene Sprache zu sprechen, das Recht, an ihren Gott zu glauben oder auch an keinen, das Recht, nicht unmenschlich behandelt und gequält zu werden und viele mehr. Diese Rechte wurden von der Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) am 10. Dezember 1948 diskutiert und angenommen. Sie gelten für alle Menschen auf der Welt. Im Laufe der Zeit hat man gemerkt, dass Kinder besonderen Schutz und deshalb auch besondere Rechte brauchen. So kam es, dass 1959 die Generalversammlung der UNO die Erklärung der Rechte des Kindes aufgeschrieben hat. Eine Erklärung ist eine Empfehlung, an die man sich halten sollte, aber nicht muss. Aus diesem Grunde regte die polnische Regierung 1979 an, aus der Erklärung eine Konvention zu machen. Das bedeutet, dass jedes Land, das die Konvention unterschrieben hat, sich auch an die
Manchmal war sich die Gruppe sehr schnell einig, denn alle hatten die gleiche Idee. Es gab aber auch Zeiten, wo sie merkten, dass alle eine andere Vorstellung hatten. Da half dann nur zuhören, erklären, nochmals erklären, wieder diskutieren, bis man sich gegenseitig verstanden hatte und einen Kompromiss finden konnte. Der Text, der dabei entstanden ist, ist die UN–Konvention über die Rechte des Kindes, oder kurz die Kinderrechtskonvention. Die Kinderrechtskonvention wurde am 20. November 1989 verabschiedet. Die Länder, die mit den aufgeschriebenen Rechten für die Kinder einverstanden sind, haben die Konvention unterschrieben und ratifiziert. Sie machen damit deutlich, dass sie sich verpflichten, alles zu tun, um den Vertrag einzuhalten.
aufgeschriebenen Rechte halten muss. Eine Konvention ist eine Abmachung zwischen mehreren Gruppen. Im Fall der Kinderrechtskonvention haben sich hier mehrere Länder über die Kinderrechte geeinigt. In den Jahren von 1979 bis 1990 haben Erwachsene viel Zeit damit verbracht, darüber nachzudenken, was Kinder brauchen und was ihnen wichtig ist. Sie diskutierten über zehn Jahre, denn sie mussten für alle Kinder dieser Welt denken. Dabei nichts zu vergessen war nicht einfach. Dieser Gruppe gab man den Namen ‚Arbeitsgruppe der UN–Menschenrechtskonvention‘.
Die Kinderrechtskonvention gilt für alle Kinder und Jugendlichen auf der ganzen Welt bis zum Alter von 18 Jahren. Sie hat 54 Artikel und enthält alle Rechte, die Kinder haben. Inzwischen haben fast alle Staaten der Welt dieses Vertragswerk unterschrieben — als letzte im Oktober auch Somalia. Nur die USA fehlen noch. Viele Regierungen haben die Möglichkeit genutzt, die Kinderrechtskonvention mit ‚Vorbehalten‘ zu unterschrieben. Sie sagen dann: „Wir sind mit allen Rechten einverstanden, außer mit Artikel…“ Die UNICEF, das Kinderhilfswerk der
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Vereinten Nationen, setzt sich für die Rechte der Kinder auf der ganzen Welt ein. Dabei geht es nicht nur um das Recht auf Spiel und Freizeit, sondern auch um das Recht auf Bildung, auf Gleichbehandlung und vieles mehr. Diese, Eure Rechte (!) wurden in der UN– Kinderrechtskonvention beschlossen. Obwohl sich die Länder verpflichtet haben, die Kinderrechte einzuhalten und zu schützen, kommt es leider noch häufig vor, dass diese doch verletzt und nicht eingehalten werden. Am Jahrestag der UN–Kinderrechtskonvention, am 20. November ist der Tag der Kinderrechte. Er soll die Menschen daran erinnern, dass Kinder sehr wohl Rechte haben, die auch respektiert werden müssen. Im Internet gibt es viele Informationen, Texte und Filme zu den Kinderrechten. Auf Deutsch und Finnisch. Dieser Text ist von der Internetseite für Kinder und Jugendlich der Unicef www.younicef. de — und auch auf der Seite von Unicef Finnland unter www.unicef.fi findest du Informationen zu den Lapsen oikeudet. Auf der Seite www.kindersache.de findest du unter Deine Rechte / Rechte übersetzt alle Artikel der Kinderrechtskonvention und ihre Bedeutung mit Beispielen erklärt. Bei YouTube gibt es kurze Filme zu den Kinderrechten — auf Deutsch und Finnisch.
Licht in der Laterne — gar nicht mehr so ferne... Am Freitag, dem 6. November lädt der Kindergarten wieder alle Kinder, Eltern, Großeltern, … zum Laternenfest ein. Los geht es um 17:15 Uhr in der Kirche, wo wir die Geschichte von Sankt Martin hören. Danach ziehen wir mit unseren Laternen und Musik mit besonderer Begleitung durch den Tähtitornipuisto. Zum Schluss gibt es am Kindergarten noch Glögi und Pulla für alle. Bitte bringt euch für den Glögi einen Becher mit, damit wir nicht soviel Müll produzieren. Herzlich willkommen! Auch in diesem Jahr freuen wir uns über Pulla–Spenden. Wer uns unterstützen möchte, meldet sich bitte im Kindergarten, Telefon (09) 6869 8517.
Ich bin die Neue Kerstin… Ich möchte mich kurz vorstellen: Mein Name ist Kerstin Neue. Ich bin geprüfte Management Assistentin und auch als Dozentin in der Erwachsenenbildung bei einem großen Wohlfahrtsverband in Thüringen tätig. Meine beruflichen Anfänge hatte ich in einem Krankenhaus als Arztsekretärin/ Arzthelferin. In meinem Ehrenamt bin ich als zertifizierte Trauerbegleiterin und Hospizbegleiterin an den Wochenenden tätig. Einige Jahre war ich Vorsitzende des Schulfördervereines ‚Johann Gutenberg Gymnasium e. V.‘ in Erfurt. Regelmäßig nehme ich an Weiterbildungen teil, u. a. Coaching, Pflege, Kommunikation, Projektmanagement, und bis zum Jahresende absolviere ich den Abschluss zur Hospizbegleiterin für Kinder und Jugendliche. Momentan leite ich ein Trauercafé der Malteser in Erfurt. Ich sehe unter anderem meine Aufgabe im Leben darin, für die Menschen da zu sein, die Hilfe benötigen, so wie zum Beispiel Menschen, die um einen Verlust trauern oder auch wie im Schulförderverein: Es hat mir großen Spaß gemacht, für Jugendliche Aktivitäten (auch außerhalb des Schulunterrichts) zu planen, Finanzen dafür zu akquirieren und selbst mit den Jugendlichen Projekte aktiv durchzuführen. Sehr gerne möchte ich das Praktikum in der Gemeinde absolvieren. Seit vielen Jahren bin ich diesem Land und seinen Menschen sehr zugetan. Die Sprache fasziniert mich und ich möchte diese gerne richtig lernen, um mich mit den Menschen in Finnland verständigen zu können. Da ich eine erwachsene Tochter habe, habe ich mir ein neues Lebensziel gesetzt. Ein Ziel, welches mich viele Jahre schon begleitet, ob im Urlaub in Finnland oder durch Lesen über alles Wissenswerte, was Finnland betrifft. Es ist also kein Wunsch mehr, sondern ein Ziel, für eine Zeit in Finnland leben und arbeiten zu können. Kerstin Neue, E–Mail k.neue@gmx.net, Telefon +49 176 8225 449.
10 Deutsch–Evangelisch im November 2015
Du kannst nicht tiefer fallen — Lied des Monats Nr. 533, Evangelisches Gesangsbuch
MUSIK
Light of Love — Licht der Liebe Licht der Liebe — unter dieser Überschrift erklingt in der Deutschen Kirche am 12. November um 19 Uhr die Stimme von Maria Sarmanto, begleitet von Heikki Sarmanto am Klavier. Maria Sarmanto hat unter anderem in Hamina und an der Internationalen Gesangsschule Ilmajoki Gesang studiert, wo sie 2013 ihr Studium der Gesangspädagogik erfolgreich abgeschlossen hat. Heute arbeitet sie in Helsinki als Gesangslehrerin und konzertiert mit dem Komponisten und Jazzpianisten Heikki Sarmanto. Heikki Sarmanto ist ein Pionier des modernen finnischen Jazz. Er studierte in den 60er Jahren an der Sibelius– Akademie und ab 1968 am berühmten Berklee College of Music in Boston Klavier und Komposition. 1970 gewann er den Yrjö–Preis des Finnischen Jazzverbands und 1971 wurde er beim Jazz–Festival Montreux in der Kategorie Klavier und mit seiner Jazzband in der entsprechenden Kategorie ausgezeichnet. Neben einer reichen Diskografie ist Heikki Sarmanto als Gründungsmitglied und ehemaliger künstlerischer Leiter des UMO Jazzorchesters sowie als Komponist und Arrangeur bekannt. Er kollaborierte mit namhaften Jazzkünstlern wie Sonny Rollins und seine Jazzoper ‚Manon‘, deren Premiere 2008 in Estland stattfand, wurde zu einem großen Erfolg. In diesem Konzert hören wir durch Heikki Sarmanto vertonte Texte von Kim Rich, Greg Freelon und Robert Shure. Der Eintritt ist frei.
Open Voice singt alte Weihnachtslieder neu! Zum Konzert am ersten Adventsonntag, den 29. November um 17 Uhr in der Deutschen Kirche tritt bei uns der Chor ‚Open Voice‘ auf. Open Voice bedeutet eine offene, beziehungsweise eingesungene Stimme. Aber nicht nur das… sondern auch ‚Ope‘ ist die gängige Kurzform für ‚Opettaja‘, auf Deutsch Lehrer — also Stimme des Lehrers. Alle 20 Mitglieder des Chores sind Musiklehrerinnen von Beruf. Schwingend widmen sie sich gern rhytmischer Musik, Soul, Pop und Modernem Chanson, ohne die Weltmusik zu vergessen. In diesem Konzert hören wir bekannte Weihnachtslieder als neue A cappella –Bearbeitungen von Merzi Rajala. Sie ist auch die Dirigentin des Chores. Zum Konzert ist freier Eintritt — auch die Programmgebühr ist freiwillig. Herzlich willkommen!
Das Kirchenjahr neigt sich dem Ende zu. Wohin münden wohl alle unsere Wege? Das Lied 533 will uns sagen: Sie münden letztendlich alle in Gottes Gnade. Am Ewigkeitssonntag fragt man sich: Was bleibt, wenn alles vergeht? Der Liedtext von Arno Pötzsch (1900–1956) aus dem Jahr 1941 hat eine sehr tröstende Botschaft — Du kannst nicht tiefer fallen, als nur in Gottes Hand, die er zum Heil uns allen barmherzig ausgespannt. Die Melodie von Hans Georg Bertram (1936–2013) aus dem Jahr 1986 bringt in dieses Lied eine interessante Spannung. Wo der Text voller Vertrauen ist, bringt die Melodie eine gewisse Haltlosigkeit oder Leere zum Ausdruck, vielleicht einen Moment, in dem man tatsächlich fällt. Dieses öde, instabile Gefühl kommt von der Tonart, die nicht Dur, Moll oder sonst irgendeine gängige Kirchentonart ist. Es ist der lokrische Modus. Dieses spät zugefügte Modus, der mehr im Jazz und Klezmer verwendet wird, hat keine reine Quinte in sich, und fühlt sich daher instabil. Auch wenn meine Erklärung sich jetzt kompliziert anhört, ist es durchaus möglich, dieses Lied zu singen. Geübt wird wieder am ersten Sonntag des Monats, also am 1. November zum Anfang des Gottesdienstes. Kantorin Riitta Laine.
Yann Kempf.
Und nochmal: Sechs Motetten von Johann Sebastian Bach Im Konzert am Dienstag, dem 24. November um 19 Uhr in der Deutschen Kirche singt der Chor Murtosointu unter Leitung von Seppo Murto. Eintritt 15 Euro, ermässigt 10 Euro (Studenten, Arbeitlose, Rentner) Herzlich willkommen! 11
Wozu überhaupt? — Zur Lage des Deutschen in Finnland 2015 — Kurzseminar am 13. November 2015 im Pikkuparlamentti Der Verband der Finnisch–Deutschen Vereine (SSYL) und die Freundschaftsgruppe Deutschland des finnischen Parlaments organisieren zusammen mit der Aue–Stiftung ein Kurzseminar „Wozu überhaupt? — Zur Lage des Deutschen in Finnland 2015“. Ziel des Seminares ist es, die aktuelle Bedeutung des Deutschen für die verschiedenen Akteure der finnischen Gesellschaft ins Bewusstsein zu rufen. Dies wird in Form von Erfahrungsberichten und Tietoiskus beleuchtet. Seminarsprache ist überwiegend Deutsch, bei Bedarf auch Finnisch. Die Veranstaltung soll per Videokonferenz an die Universitäten in Jyväskylä, Vaasa und Turku sowie an andere Interessierte übertragen werden. Ort: Pikkuparlamentti, Arkadiankatu 3 Helsinki (Eingang von Mannerheimintie) Moderation: Dr. Sanne Tschirpke (Musikerin & Germanistin) Beginn: 14 Uhr Begrüßung und Plädoyer Tietoisku – Kurzinfo „Zur Lage des Deutschunterrichts in Finnland: ein paar Zahlen“, Kristiina Ikonen, Unterrichtsrat, OPH Erfahrungsbericht „Deutsch in der Kultur“, Reetta Ristimäki, Schauspielerin Tietoisku – Kurzinfo: „Mehrsprachigkeit – die Sprachempfehlungen der EU“, Dr. Margit Breckle, Universitätslektorin, Universität Vaasa Erfahrungsbericht „Deutsch im Sport“ Essi Sainio, Fußballerin Tietoisku – Kurzinfo: „Deutsche Unternehmen/r in Finnland – Finnische Unternehmen/r in Deutschland“, Suvi Mäkinen, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit, DFHK „Deutsch in der Wirtschaft“ Prof. Arto Lahti, Aalto–Universität 15.00 – 15.30 Uhr Kaffeepause Erfahrungsbericht „Austausch in Deutschland“, Santeri Volotinen, Schüler am Kellokosken lukio Podiumsgespräch „Zur Lage des Deutschen in Finnland: Universitätslandschaft, OPH, Schulwirklichkeit“, 12 Dr. Luise Liefländer–Leskinen,
Akad. Rätin, Universität Ostfinnland; Prof. Christoph Parry, Universität Vaasa; Kristiina Ikonen, Unterrichtsrat, OPH; Minna Närvä, Deutschlehrerverband Erfahrungsbericht „Deutsch in der Politik“, Tytti Tuppurainen, Abgeordnete im Finnischen Parlament 16.45 Uhr „Musikalisches Landeskundequiz“ mit Jan Quilitzsch und Pauliina Pekki Gemütlicher Ausklang Um Voranmeldung zum Seminar wird gebeten (per E–Mail an info@aue-stiftung.org) bis zum 10.11.2015. Dr. Uta–Maria Liertz, Geschäftsführerin der Aue–Stiftung, Munkkiniemen puistotie 18 B 47, FI–00330 Helsinki, Telefon +358 50 4089416.
Seniorentreff mit Weihnachtsbasar am 9. Dezember im Seniorenwohnheim Eine schöne Möglichkeit gemütlich den Mittwochnachmittag zu gestalten. Schon um 13 Uhr öffnen wir den Weihnachtsbasar mit vielen wertvollen und preiswerten Geschenken, z. B. die Sarpaneva Kerzenständer (im Bild). Um 14.00 Uhr gibt es Programm mit Lotterie, Kaffee und Kuchen dazu. Der Basar ist bis 16 Uhr geöffnet.
Nominierung für den Deutschen Jugend–Literatur–Preis, Kategorie: Sachbuch; Schlagworte: Tod Jurybegründung von 2001 Pernilla Stalfeldt ist ein schwieriger Spagat geglückt. Mit Und was kommt dann? hat sie ein Sachbuch zum Thema Tod geschrieben und gezeichnet, das zugleich unterhaltsam und ernsthaft ist. Sie enttabuisiert den Tod, nimmt ihm die weihevolle Sprachlosigkeit und zeigt, was er zuerst einmal ist – ein Teil des Lebens, ein alltäglicher Sachverhalt. Außerdem schildert sie nüchtern und manchmal auch mit respektloser Nonchalance Todesrituale verschiedener Kulturen und deren Jenseitsvorstellungen. Diese denkt sie ganz unbefangen und oft mit philosophischer Neugierde weiter. Eine kurze Phänomenologie über Sterben und Tod beschreibt beispielsweise unterschiedliche Bestattungsformen früher und heute oder den Nutzen eines Testaments. In kurzen Sätzen wird sehr einfallsreich, unverkrampft und witzig erzählt, begleitet von humorvollen kolorierten Tuschezeichnungen in naiv, kindlicher Manier.
Und was kommt dann? Das Kinderbuch vom Tod Pernilla Stalfelt (Text, Illustration), Birgitta Kicherer (Übersetzung) Moritz Verlag, 2000 ISBN: 978-3-89565-110-6 Gebundene Ausgabe, 30 Seiten Originalsprache: Schwedisch Deutsch–Evangelisch im November 2015
LITURGIE
Das A–Z der Liturgie: F wie ‚Friedensgruss‘ „Friede sei mit Dir!“ — das sind kraftvolle Worte! Wenn mir jemand auf diese Weise Frieden wünscht, dann geht das nicht spurlos an mir vorbei! Diese Worte bewirken etwas in dem, dem sie zugesprochen werden. Diesen Friedensgruß teilen wir mit unseren Schwesterreligionen: Im Judentum wünscht man sich „Schalom aleichem“ („Friede sei mit Dir / mit Euch“), und Muslime grüßen sich mit „As–salamu´alaikum“ („Friede sei mit euch“). Dieser schöne und tiefe Wunsch, der Mensch, dem ich begegne möge in Frieden sein, gehört seit alter Zeit auch in unsere Abendmahlsliturgie. Eine alte Quelle schildert eine Abendmahlsfeier um das Jahr 400: Im Original dieser Quelle wird der Friedensgruß als ‚Friedenskuss‘ bezeichnet — wer einmal an der Eucharistiefeier in einer orthodoxen Kirche teilnimmt, erlebt dort eindrucksvoll wie dieser Friedenskuss bis heute praktiziert wird. Auch in der katholischen Kirche ist er lange Zeit üblich gewesen. Heute sieht der katholische Ritus ein ‚ortsübliches Zeichen‘ vor — das kann eine Umarmung sein oder aber auch ein Händedruck und eben der Wunsch „Friede sei mit Dir.“ Im Laufe der Geschichte hatte der Friedensgruß an unterschiedlichen Stellen seinen Platz — zum Beispiel vor dem Beginn der Abendmahlsliturgie — dort nimmt er das eben schon zitierte Wort aus dem Matthäusevangelium 5,23f gut auf. Die neueren katholischen und evangelischen Gottesdienstordnungen sehen den Friedensgruß unmittelbar am Beginn der Austeilung des Abendmahles vor. Dort steht er auch in der in Helsinki üblichen Liturgie. Ich erlebe das als einen schönen Moment: Aufzustehen, aufeinander zuzugehen, sich gegenseitig Frieden zu wünschen und dann gemeinsam zum Altar zu gehen. Und ich wünsche mir, dass dieser Moment so auch in den Gottesdiensten der Gemeindegruppen im Land erlebbar wird. Pastor Hans–Christian Beutel.
Sodann ruft der Diakon: „Nehmt einander an und lasst uns einander den Friedensgruß erbieten!“ Denke nicht, dieser Gruß sei der gleiche wie der, den sich gewöhnliche Freunde auf dem Markte geben! So ist es nicht! Dieser Gruß verbindet die Seelen miteinander und versichert ihnen, dass nichts mehr nachgetragen werde. So ist dieser Gruß ein Zeichen für das Verbundenwerden der Seelen und das Verbannen allen Nachtragens. Deswegen sagte Christus: „Wenn du deine Gabe zum Altar bringst und dir dort einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen, geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe“ (Mt 5,23f). Der Gruß ist also eine Versöhnung und deshalb heilig.
F
Cyrill von Jerusalem, Mystagogische Katechesen.
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Herzlich Willkommen zum
Tervetuloa joulubasaariin
Weihnachtsbasar Christmas bazaar Julbasar
in der Deutschen Schule Helsinki (DSH) Saksalaisella koululla – Kampin alueella, Malminkatu (Malmgatan) 14, Helsinki,
am Samstag, Saturday, lauantai 28.11. 2015 klo 11–17 Uhr. Auf dem Programm stehen aito joulutunnelma, der Weihnachtsbasar, der Weihnachtsmann, Tombola und Glücksrad für Gross und Klein, die Ski–Börse, Kinderflohmarkt, Bücherstände für jüngere und ältere Bücherwürmer, books, Weihnachtsmusik, Christmas music, und ganz viele kleine Überraschungen… Angeboten werden allerlei tyskt julbakverk, Weihnachtsdelikatessen aus deutschen Landen, joululeivonnaisia, Christstollen, Spekulatius und Weihnachtsplätzchen, Säfte aller Art, rostade mandlar och nötter, Marmeladen und Gelees, Pralinen, jouluglögiä, gebrannte Mandeln, Waffeln,Kaffee und Kuchen, Glühwein, julglögg, warm brezels, warme Brezeln, Würstchen und Kartoffelsalat, saksalaisia makkaroita, Senf, Stricksachen, hantverk, Keramik, muita lahjaesineitä, handgefertigte Schnitzereien aus dem Erzgebirge, puisia joulukoristeita, und so vieles mehr! Der Eintritt ist frei! Vapaa pääsy. Hjärtligt välkommen! Heartily welcome! Veranstaltet wird der Weihnachtsbasar in diesem Jahr wieder v on den Alumni der Deutschen Schule Helsinki (DSH). Standreservierung und weitere Informationen bei Peter Vollner, Telefon 040–8219893, E–Mail info @ weihnachtsbasar.fi www.weihnachtsbasar.fi
Schenken Sie viel Freude zu Weihnachten! Weihnachten in Finnland. Danach sehnt man sich besonders, wenn man fern der Heimat ist. Durch die Seemannskirche sind schon seit 140 Jahren Weihnachtsgeschenke an die ‚unbekannten Seefahrer und Seefahrerinnen‘ weitergeleitet worden. Sowohl die Seemannskirchen in den finnischen Küstenstädten als auch in den Holland, Belgien, Großbritannien, Griechenland und Deutschland vermitteln dadurch ein wenig heimatliche Weihnachtsstimmung den Seeleuten, die ihre Weihnachten auf der See verbringen. Die finnische Seemannskirche bietet auch dieses Jahr die Möglichkeit, Weihnachtspakete den Seeleuten zu schenken. Sie sollten die Geschenke bis spätestens 2.11.2015 an die folgende Adresse schicken: Vuosaaren merimieskirkko, Provianttikatu 4, 00980 Helsinki oder an die nächstliegendste Seemannskirche. Geeignet für ein traditionelles Weihnachtspaket sind zum Beispiel Wollsocken, Süßigkeiten, ein Buch und eine Musikaufnahme. Die eigene Auswahl der Seemannskirche bietet auch viele nette Geschenkideen. Weitere Informationen dazu finden Sie auch auf der Internetseite der finnischen Seemannskirche: www.merimieskirkko.fi/nettipuoti Anstelle eines Pakets können Sie auch Geld spenden. Mit den erhaltenen Mitteln versorgt die Finnische Seemannskirche die Seeleute mit Weihnachtspaketen. Der Wert eines Pakets beträgt 15 Euro. Die Geldspende können Sie auf das Konto der Suomen Merimieskirkko ry Nordea IBAN FI 91 1745 3000 0222 79 NDEAFIHH überweisen. Als Referenznummer verwenden Sie bitte 3052 beziehunsgweise als Mitteilung schreiben Sie ‚Joululahja merenkulkijalle‘ ‚Weihnachtsgeschenk an einen Seefahrer / eine Seefahrerin‘. Allen geliebten Seemannsfreunden herzlichen Dank im voraus! Mit freundlichen Grüßen, Saara–Helena Lindqvist, Vorstandssekretärin Suomen Merimieskirkko ry Keräyslupa / Insamlingstillstånd 2015–2016: POL-2014-10521. Poliisihallitus / Polisstyrelsen 4.11.2014. Penninginsamling 2015: ÅLR 2014/7267 Ålands lanskapsregering, beslut 15.9.2014
Lust auf Weben von z. B. Sets, kleinen Taschen, Tischläufern etc. ??
Deutsche Kinderfrau gesucht! Wir sind eine finnische Familie, die nach einem Jahr in Deutschland nach Helsinki (Ullanlinna) zurückgezogen ist. Wir wollen, dass unsere Kinder (Sohn 7, Tochter 4) ihre Deutschkenntnisse behalten & verbessern können. Deswegen suchen wir eine deutsche Kinderfrau für den Nachmittag, um mit den Kindern zu reden, zu lesen & zu spielen. Riikka Sammalkorpi, Telefon 040–5648288, E–Mail riikka.sammalkorpi@iki.fi
Spieleabend für Erwachsene Ein gemütlicher und fröhlicher Spieleabend in netter Runde ist ein gutes Mittel gegen trübe Novemberstimmung und wir spielen auch in diesem Monat wieder. Am Donnerstag, dem 19.11.2015 ab 18:30 Uhr treffen wir uns im Restaurant Zinnkeller, Meritullinkatu 25 in Helsinki, um Gesellschaftsspiele zu spielen. Herzlich willkommen! Weitere Informationen bei Steffi, Telefon 044–0822 174.
Wir bieten einen kostenlosen Schnupperkurs an ab Januar 2016 jeweils mittwochs und/oder donnerstags 16 Uhr im Deutschen Seniorenwohnheim, Nuottapolku (Notstigen) 2, 00330 Helsinki. Um nötige Vorbereitungen treffen zu können, bitten wir um Anmeldung bis zum 10. Dezember. Wir freuen uns auf Euch! maikki.karisto@suomi24.fi und gudrun.sentzke@welho.com
Hallo liebe Auslandsgemeinde, ich werde ab Januar zwei Semester in Helsinki studieren und wollte mal nachfragen, ob es eine Möglichkeit gibt, Gemeindemitglieder zu fragen, ob sie noch ein Zimmer frei hätten und es an mich vermieten würden? Ich finde dies deutlich schöner als im Studentenwohnheim, und erhoffe mir natürlich auch, die Kultur näher kennen zu lernen. Ich würde natürlich im Haushalt helfen, und auch sonst babysitten oder Nachhilfe geben, wenn eine Familie Kinder hat. Ich spreche deutsch, englisch und französisch. Ich würde einfach gerne wissen, ob dies generell möglich ist, dann verzichte ich auf mein Studentenwohnheimzimmer und schicke ihnen eine ausführliche Beschreibung von mir… Über eine baldige Rückmeldung würde ich mich sehr freuen :) Freundliche Grüße, Hannah Stolzenburg
Lammfleisch vom Suomenlammas Lammfleisch aus extensiver Kleinhaltung vom Tuusulanjärvi, ab Mitte Oktober zum Verkauf: Schlachtkiste zwischen 12–19 kg 14 Euro /kg, enthält je zwei Keulen und Schulterstücke, Koteletts, Suppenfleisch — nicht ausgelöst; eingeschweißt verpackt. Halbe Schlachtkisten möglich. Bei Bedarf gegen Unkostenpreis: Andere Zerlegung durch den Schlachtbetrieb, sowie Wurst und Innereien, Vakuumverpackung, Räuchern der Keulen und Schulterstücke, kann organisiert werden, circa 2 Euro /kg. Lars Kühne, Järvenpää Telefon +358 40 5651 829 E–Mail lars.kuhne@gmail.com
Kalender im November 2015 HELSINKI (HELSINGFORS)
Sa 7.11. 11.30 Uhr Gottesdienst im Seniorenwohnheim (Hans–Christian Beutel) So 8.11. 11 Uhr Literaturgottesdienst zum Vatertag (Hans–Christian Beutel); anschl. Stehkaffee, siehe Seite 3 Mo 9.11. 10 Uhr Krabbelgruppe; 18 Uhr Spielgruppe; 18 Uhr Bibelkreis im Senioren wohnheim (DSWH) Di 10.11. 11 Uhr Kränzchen; 18 Uhr Posaunenchor Mi 11.11. 14 Uhr Seniorentreff im Senioren wohnheim: Maiju Boenisch erzählt über die Seniorenfreizeit; 16 Uhr Yoga im Gemeindesaal; 18.30 Uhr Deutsch–Finnischer Chor Do 12.11. 16 Uhr Kinderchor; 19 Uhr Konzert: Sarmanto, Seite 11 Sa 14.11. 10 Uhr Konfirmandentag mit Arbeitseinsatz auf dem Deutschen Soldatenfriedhof; 14 Uhr Familienflohmarkt, Seite 4 So 15.11. 11 Uhr Gottesdienst zum Volks trauertag (Erik A. Panzig), Chor; Kinderkirche;, anschl. Kirchkaffee , siehe Seite 3 Mo 16.11. 10 Uhr Krabbelgruppe; 18 Uhr Spielgruppe Di 17.11. 11 Uhr Kränzchen; 18 Uhr Posaunenchor Mi 18.11. 16 Uhr Yoga im Gemeindesaal; 18.30 Uhr Deutsch–Finnischer Chor Do 19.11. 16 Uhr Kinderchor; 18 Uhr Ökumenekreis im Seniorenwohnheim (DSWH), Thema ‚Die Protestantische Frömmigkeit in Europa‘ Fr 20.11. 10 Uhr Handarbeitskreis
Mo 30.11. 10 Uhr Krabbelgruppe; 18 Uhr Spielgruppe; 18 Uhr Frauentreff Di 1.12. 11 Uhr Kränzchen; 18 Uhr Posaunenchor Mi 2.12. 16 Uhr Yoga im Gemeindesaa; 18.30 Uhr Deutsch–Finnischer Chor Do 3.12. 16 Uhr Kinderchor Fr 4.12. 10 Uhr Handarbeitskreis Sa 5.12. Die Schönsten Weihnachtslieder in Turku, siehe Seite 8 So 6.12. 11 Uhr Abendmahlsgottesdienst zum Zweiten Advent (Hans–Christian Beutel)
WEITERE GEMEINDEGRUPPEN
Alle aktuellen Termine in den weiteren Gemeindegruppen übersichtlich auf Seite 8.
Deutsche Evangelisch–Lutherische Gemeinde in Finnland / DELGiF www.deutschegemeinde.fi
Hauptpastor Erik A. Panzig, täglich außer freitags, Telefon: (09) 6869 8511 und 050–5942 485, E–Mail: dg.hauptpastor@evl.fi Kanzlei und Gemeindesekretariat: Merja Viiri und Anne Breiling, montags bis freitags 10–13 Uhr, Telefon: (09) 6869 8510 und (09) 6869 8513, Fax: (09) 6869 8555, E–Mail: dg.kanzlei@evl.fi und dg.sekretariat@evl.fi Reisepastor Hans–Christian Beutel, täglich außer montags, Telefon: 040–540 8504, E–Mail: dg.reisepastor@evl.fi Küster Tobias Petruzelka, dienstags bis freitags 11–13 Uhr, Telefon: 050–3239 598, E–Mail: dg.hausmeister@evl.fi Diakon Timo Sentzke, Telefon: 050–5942 498, E–Mail: dg.diakonie@evl.fi
KINDERKIRCHE
Kinderkirche am Sonntag, dem 15. November um 11 Uhr. FENSTER IM INTERNET
deutschegemeinde.fi facebook.com/deutschegemeindeinfinnland
Kindergarten und Vorschule: Stefanie Voß, montags bis freitags 8–8.30 Uhr, Telefon: (09) 6869 8517, E–Mail: info@deutscherkindergarten.fi Seniorenwohnheim (DSWH): Eila Javanainen, Telefon: (09) 481 124 und 044–2199 586, Nuottapolku (Notstigen) 2, 00330 Helsinki (Helsingfors), E–Mail: dswh@deutschegemeinde.fi Kantorin Riitta Laine, täglich außer montags und dienstags, Telefon: 050–33 06 495, E–Mail: dg.kantor@evl.fi Kapellengemeinde Turku (Åbo), Telefon: 050–4076 512, Kaskenkatu (Kaskisgatan) 1, 20700 Turku (Åbo), E–Mail: dg.turku@evl.fi
So 22.11. 11 Uhr Gottesdienst zum Ewigkeitssonntag (Erik A. Panzig), siehe Seite 4 Mo 23.11. 10 Uhr Krabbelgruppe; 18 Uhr Spielgruppe Di 24.11. 11 Uhr Kränzchen 18 Uhr Posaunenchor Mi 25.11. 16 Uhr Yoga im Gemeindesaal; 18.30 Uhr Deutsch–Finnischer Chor Do 26.11. 16 Uhr Kinderchor; 18 Uhr Taizé–Andacht; 19 Uhr Filmabend, siehe Seite 4 Fr 27.11. 10 Uhr Handarbeitskreis Sa 28.11. Der Weihnachtsbasar in der Deutschen Schule (DSH), siehe Seite 14
Deutsch–Evangelisch in Finnland (DEiF), E–Mail: gemeindebrief@deutschegemeinde.fi IMPRESSUM DEUTSCH–EVANGELISCH in Finnland Gemeindebrief der Deutschen Gemeinde in Finnland Verantwortlich: Erik A. Panzig Gestaltung: Michael Diedrichs Der Jahrgang kostet 24 Euro. Gemeindekonten Nordea BIC/SWIFT NDEAFIHH: Amtsscheine: IBAN FI 5515 7230 0032 2016 Deutsch–Evangelisch: IBAN FI 3315 7230 0032 2024 Kindergarten: IBAN FI 1115 7230 0032 2032 Anderes: IBAN FI 9120 0138 0055 8883
So 29.11. 11 Uhr Gottesdienst zum Ersten Advent (Erik A. Panzig) mit dem Kindergarten und dem Posaunen chor; anschl. Kirchkaffee, Seite 5; 17 Uhr Konzert: Open Voice, siehe Seite 11
Druckerei: Bulbus Oy, Helsinki Deutsche Evangelisch–Lutherische Gemeinde, Bernhardinkatu (Bernhardsgatan) 4, PL 153 PB, 00131 Helsinki (Helsingfors)
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ISSN 1456–1042