Deutsch–Evangelisch in Finnland Nachrichten der Deutschen Gemeinde
102. Jahrgang
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Sommerfrische 2017
Nr. 5
GEISTLICHES WORT
„Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge bei Groß und Klein.“ Apostelgeschichte 26,22 (Monatsspruch August).
Ihr Lieben, Sommerfrische heißt unsere aktuelle Ausgabe. In der Hoffnung, dass alle mit frischer Kraft aus ihrem Urlaub zurück sind. Aus dem Mökki um die Ecke oder von einer Reise ins Ausland. Vielleicht auch aus Wochen des ruhigen Arbeitens vor Ort. Sommerzeit ist in Finnland mehr als in vielen anderen Ländern die Zeit, Kraft und Licht zu tanken. Zur Ruhe zu kommen. Gott wieder näher zu kommen. Beziehungen, die uns guttun, brauchen Zeit. Das gilt auch und gerade für unsere Beziehung mit Gott. Eine unserer Mitarbeiterinnen zeigte mir in den Wochen vor ihrem Urlaub immer wieder Bilder von ihrem Mökki. Der Steg am Fluss. Die Wiese mit der Hollywood–Schaukel. Und wenn sie mir ihr Handy vor die Nase hielt, dann leuchteten ihre Augen: „Ach, Matti, wenn ich erstmal dort bin, dann kann ich wieder Kraft tanken. Ich freue mich darauf, Stunde um Stunde nur über das Wasser zu schauen. Den Fluss an mir vorbeifließen zu lassen. Kraft zu sammeln.“ Wir alle haben diese Zeiten nötig. Wir brauchen diesen Rhythmus von Anstrengung und Erholung. Von Arbeitsund Ruhezeiten. Aber nicht, weil wir Maschinen sind, die nur funktionieren, wenn wir unseren Motor manchmal etwas langsamer laufen lassen. Nein, wir sind keine Maschinen, sondern Menschen. Und als Menschen brauchen wir Zeiten der Ruhe, um uns wieder neu erfahren zu können. Seiten an uns, die ansonsten verschüttet bleiben. Ich brauche die Zeiten der Ruhe, um meine Beziehung zu Gott wieder spüren zu können. Wenn ich auf dem Steg am Mökki sitze, dann kommt es manchmal, dieses Gefühl, diese Gewissheit, dass ich getragen bin. Getragen von mehr als dem, was ich selber schaffen kann. Getragen von etwas, das viel größer ist als ich selbst. Etwas, dass nicht einfach nur da ist in dieser Welt. Sondern etwas, dass ich ansprechen kann. Für mich hat es einen Namen: Gott. Wenn ich da am Steg in der Sonne sitze, dann fange ich an, mit meinem Gott zu sprechen. „Danke“, sage ich dann manchmal nur. Oder mir fallen Erlebnisse aus den vergangenen Monaten ein, die ich vor Gott bringe. Fragen, die mich umtreiben. Ärger, der mich noch nicht loslässt. Und den ich dann vor meinem Gott ablegen kann. Hineinlegen in die Ruhe. Und manchmal habe ich dann das Gefühl, dass der Wind über dem See und das Geräusch der Wellen meine Gedanken mitnehmen. Fortträgt zu ihm. Die Energie, die kommt, ist gar nicht eine Kraft, die in mir wächst. Sondern eine Leere, die entsteht. Ablegen, was in den Wochen und Monaten scheinbar so wichtig war. Sommerfrische. Gottes Hilfe, die mich trägt. Der Apostel Paulus hat diese Hilfe erfahren und nun kann er Zeuge sein. Er kann davon erzählen, dass es nicht auf seine Kraft ankommt, sondern auf Gott, der da war und da ist. Davon erzählt der Monatsspruch des Monats August. Lasst uns in diesem guten Sinn frisch ans Werk gehen. Hinein in eine gute volle, von Gott gefüllte Zeit. Ich wünsche Ihnen und Euch allen, auch im Namen aller Mitarbeiter, einen guten Start in die letzten Sommerwochen.
Euer Hauptpastor Matti Fischer
ABKÜNDIGUNGEN AUS DEN KIRCHENBÜCHERN TAUFEN
Oliver August Eemeli Scheperjans am 17.6.2017. Amelie Eleonora Broman am 6.6.2017. Eemeli Heikki Theodor Laitinen am 21.5.2017. TR AUUNGEN
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Kaja Kallemets, Deutsche Gemeinde, und Kimmo Jukka Antero Oikkonen. Tuomas Ryhänen und Elina Johanna Känkänen, Deutsche Gemeinde. Rene Krämer, Deutsche Gemeinde, und Jenni Sofia Huuhka. Pekka Nebelung, Deutsche Gemeinde, und Marika Johanna Nurmi.
Mirka Johanna Heinonen, Deutsche Gemeinde, und Joonas Juhani Kaminen. Maria Caroliina Rintala, Deutsche Gemeinde, und Kiumars Kasravi. Joakim Julius Gunst, Deutsche Gemeinde, und Iida Sofia Pii Ylinen. BEERDIGUNGEN
Gunnel Inga–Britt Wächter geborene Fagerström, geboren am 15.6.1939 in Helsinki (Helsingfors), gestorben am 11.6.2017 in Veikkola. Heinz Ingmar Farr, geboren am 11.1.1935 in Helsinki (Helsingfors), gestorben am 26.6.2017 in Espoo (Esbo). Deutsch–Evangelisch zur Sommerfrische 2017
AKTUELLES
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Erntedank und großes Gemeindefest am 1. Oktober: „Du siehst mich“ In diesem Jahr wollen wir am Erntedanksonntag ein Gemeindefest mit und für alle feiern. Motto ist das Wort aus dem Buch Genesis „Du siehst mich“ (1. Mose 16,13), das auch über dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in diesem Reformationsjubiläumsjahr steht. Gott sieht uns dort, wo wir uns gegenseitig in den Blick nehmen. Dies wollen wir beim Gemeindefest auf vielfältige Weise tun. Alle Gruppen und Kreise der Gemeinde dürfen sich beteiligen und einen eigenen Beitrag liefern. Es gibt zahlreiche Stände und Aktionen für Kleine und Große. Beginn ist am Sonntag, dem 1. Oktober 2017 um 11 Uhr mit einem Familiengottesdienst zusammen mit dem Kindergarten. Anschließend feiern wir bei verschiedenen Speisen und Getränken in und um die Kirche und das Gemeindehaus.
Und was geschieht noch bei uns in den verbleibenden Monaten des Reformationsjubiläumsjahres 2017? Am Sonntag, den 29. Oktober 2017 feiern wir unser Reformationsfest für die ganze Gemeinde in Turku (Åbo). Es beginnt dort um 14 Uhr mit einem Gottesdienst in der Maarian Kirche mit Pastor Matti Fischer — in Helsinki findet an dem Tag kein Gottesdienst statt. Wir werden mit einem Bus gemeinsam nach Turku fahren… meldet Euch bitte im Sekretariat bei Anne Breiling — Abfahrt um 11 Uhr vor der Deutschen Kirche in Helsinki, Unioninkatu 1. Im Anschluß an den Gottesdienst feiern wir im Gemeindehaus der Maarian Kirche, wo uns der Kapellenrat mit einem festlichen Kirchkaffee erfreut. Am Dienstag, den 31. Oktober 2017, dem eigentlichen Reformationstag, wird in der Deutschen Kirche in Helsinki ein Festkonzert zum Reformationsjubiläum — 500 Jahre Reformation — mit zwei Bachkantaten vom Deutsch–Finnischen Chor und dem Barockorchester Storia aufgeführt — zusammen erleben wir unseren Chor, Streicher, Oboen, Gesangssolisten und Orgelklänge an diesem feierlichen Tag. Karten dazu sind ab sofort im Sekretariat der Gemeinde bei Anne Breiling, Telefon (09) 6869 8513, E–Mail sekretariat@deutschegemeinde.fi, beim Küster und bei der Kantorin erhältlich. Titelbild: Die Zeichnung der Illustratorin Beate Zacharias trägt die Bildunterschrift: ‚Wenn Hermann sich einmal festgelesen hat, kann er alles um sich herum vergessen.‘ … Momente, die den ‚Sommerjoblern‘ — ihre persönlichen Berichte finden sich auf Seite 6 — und unseren lieben Kustoden bestimmt nicht unbekannt sind. Beate Zacharias wurde 1957 in Troisdorf geboren. Sie lebt und arbeitet als Grafikerin und Illustratorin in Hennef.
Was kann ich machen — wo werde ich gebraucht? • Diakoniekreis, Kontakt Timo Sentzke, Telefon 050–594 2498, diakonie@deutschegemeinde.fi • Begleitperson für zum Beispiel die Bewohner des Seniorenwohnheims… Kontakt Gulmira Akbulatova–Loijas, Telefon 044–219 9586, E–Mail dswh@deutschegemeinde.fi • Mitmachen beim Kindergottesdienst, Kontakt Matti Fischer, Telefon 050–5942485, E–Mail matti.fischer@evl.fi • Mitmachen bei der ‚Offenen Kirche‘, Kontakt Matti Fischer, Telefon 050–5942485, E–Mail matti.fischer@evl.fi • Mithelfen beim Erntedank– und Gemeindefest, Kontakt Tobias Petruzelka, Telefon 050–3239598 oder Anne Breiling, Telefon (09) 68698513
Offene Kirche: Liebe Kustoden! Nun geht es für uns wieder los… nachdem die Kirche mit einem kleinen Café während der Sommerferien über 3200 Besucher gesehen hat, wollen wir wieder für die Offene Kirche tätig werden. Wir fangen an nach dem Gottesdienst am Sonntag, dem 13. August — immer von Sonntag bis Donnerstag von zwölf bis siebzehn Uhr. Jeder kann seine Zeiten entweder selber in die Doodle–Terminübersicht im Internet eintragen, oder Tepa Schreiber hilft gerne… eine E–Mail oder Anruf genügt. Am 22. August um 17 Uhr treffen wir uns alle im Kaminzimmer, um alles nochmal durchzusprechen. Es wäre schön, wenn möglichst viele dann kommen könnten. Also bis bald, und weiter schöne Sommertage! Tepa Schreiber, E–Mail tepa.schreiber@gmail.com, Telefon +358 40 8334263
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Jetzt zum Konfirmandenunterricht 2017/18 anmelden
17.–19. August: Red Bull Mäkiauto Grand Prix 2017
Jetzt beginnt für die Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen auch der Konfirmandenunterricht (Geburtsjahrgang 2003), insofern sie im Jahr der Konfirmation (2018) das 15. Lebensjahr vollenden. Der Konfirmandenunterricht wird in deutscher Sprache erteilt. Jugendliche, die selbst nicht deutsch sprechen aber deutsch verstehen, können gern teilnehmen. Diakon Timo Sentzke hilft im Bedarfsfall mit schwedischer, und Pastor Matti Fischer mit finnischer Übersetzung. Der Konfirmandenunterricht findet einmal im Monat an einem Samstag von 10 bis zirka 16 Uhr statt — wir beginnen am Samstag, dem 2. September. Anmeldungen sind im Sekretariat der Gemeinde bei Anne Breiling möglich, E–Mail sekretariat@deutschegemeinde.fi. Das Formular ‚Anmeldung zum Konfirmandenunterricht‘ steht auch in unserem Fenster im Internet unter www.deutschegemeinde.fi/ konfirmation zum Herunterladen und Ausdrucken bereit.
Vom 17.–19. August wird ein großes Seifenkisten–Rennen von der Sternwarte herunter durch den Tähtitornin puisto veranstaltet. Rund um die Deutsche Kirche wird die Unioninkatu und die Bernhardinkatu für die Zuschauer zu einer parkfreien Zone… das bedeutet, der Zugang zur Kirche und dem Sekretariat ist während der drei Tage eingeschränkt, und gut nur zu Fuß möglich.
An alle Yoga–Interessierte! Die gemeinsamen Yoga–Stunden im Gemeindesaal beginnen wieder am Mittwoch, dem 16. August um 16 Uhr, wie immer vor der Chorprobe. Ich hoffe, alle hatten eine schöne Zeit in diesem „Auf/AB“ Sommer — mal war er da, mal war es kalt (vor allem im Juni), dann wieder war der Sommer einen Tag weg, hurra am nächsten Tag wieder da… es war schwer, eine mehrtägige Wanderung im Nationalpark zu planen, wenn man nicht erpicht darauf ist, im winzigen Wanderzelt im Regen zu sitzen.
Also herzlich willkommen alle, die wieder mitmachen wollen und Neue, die Yoga kennenlernen wollen. Wir sind eine offene Gruppe und auch die Geselligkeit nach den 90 Minuten Yoga kommt nicht zu kurz. 4
Hannelore Messinger, Telefon (09) 4289 2282, E–Mail hannelore.messinger@web.de.
Wahlteilnahme deutscher Staatsbürger im Ausland — Bekanntmachung für Deutsche zur Wahl zum Deutschen Bundestag Am 24. September 2017 findet die Wahl zum 19. Deutschen Bundestag statt. Ob und wie Sie an dieser Wahl teilnehmen können, entnehmen Sie bitte den Informationen zur Teilnahme an der Bundestagswahl aus dem Ausland im Internet unter http://www. konsularinfo.diplo.de/wahl. Deutsche im Sinne des Artikels 116 Abs. 1 des Grundgesetzes können unter bestimmten Bedingungen auch aus dem Ausland an in Deutschland abgehaltenen Wahlen teilnehmen, sofern sie das achtzehnte Lebensjahr vollendet haben und nicht vom Wahlrecht ausgeschlossen sind. Die Einzelheiten sind im Bundeswahlgesetz und in der Bundeswahlordnung geregelt. Zu unterscheiden ist zwischen Deutschen, die sich (vorübergehend) im Ausland aufhalten, aber weiter in Deutschland gemeldet sind, und Deutschen, die dauerhaft im Ausland leben und keinen Wohnsitz mehr in Deutschland haben. Letztere müssen einen Antrag auf Eintragung in das Wählerverzeichnis stellen, der bis spätestens am 3. September 2017 bei der zuständigen Gemeinde in Deutschland eingegangen sein muss!
Gottesdienst im Garten unseres Seniorenwohnheims Am Sonntag, dem 20. August um 12 Uhr feiern wir unseren Sommergottesdienst mit den beiden Pastoren wieder im Garten des Seniorenwohnheims in Munkkiniemi, Nuottapolku 2. Im vergangenen Jahr haben wir zum ersten Mal ohne Zelt und mit Blick auf das Ufer von Munkkiniemi gefeiert. Auch in diesem Jahr gehen wir davon aus, dass das Wetter halten wird. Im Gottesdienst wollen wir auch eine Taufe feiern. Begleitet werden wir vom Posaunenchor und dem Deutsch–Finnischen Chor. Im Anschluß wollen wir uns gemütlich zusammensetzen — bei Bratwurst, Kuchen und Kaffee gibt es Gelegenheit zum Austausch… für Speis und Trank wird gesorgt.
Zugunsten unseres geliebten Gartens werden wir auch eine Lotterie mit interessanten Preisen und einen kleinen Basar durchführen. Die Lose kosten 5 Euro — die möglichen Preise sind noch eine Überraschung. Wir Bewohnerinnen und Bewohner des DSWH freuen uns auf Euch!
Sport in der Gemeinde — Helsinki City Triathlon 2017 In diesem Jahr startet die Gemeinde am Samstag, dem 26. August wieder mit einem Team beim Helsinki City Triathlon (HCT) — Lumikkuka Socada, Friederike Schwarzbach und Pastor Matti Fischer werden sich auf die Strecke von 300 Meter Schwimmen, 10 Kilometer Radfahren und 3 Kilometer Laufen begeben. Wer Interesse hat, mitzumachen, meldet sich jetzt im Gemeindebüro… man kann sich auch als Einzelsportler für alle drei Strecken melden. Auf geht‘s! Deutsch–Evangelisch zur Sommerfrische 2017
Endlich wieder eine Jugendfreizeit — Anmeldung bis zum 7. September
Namibia–Abend am 26. September um 18 Uhr im Gemeindesaal
Vom 13. bis 15. Oktober 2017 findet seit langem mal wieder eine Jugendfreizeit in der Gemeinde statt. Eingeladen sind alle Jugendlichen ab 15 Jahren, die Interesse haben, in der Jugendarbeit unserer Gemeinde mitzuarbeiten. Wir wollen zwei Tage nach Turku fahren, uns über die weitere Arbeit der Jugendgruppe Gedanken machen und nebenbei noch die Stadt erkunden. Kosten: 30 Euro pro Person. Die Plätze sind begrenzt, deshalb bitte bis spätestens zum 7. September im Sekretariat der Gemeinde, oder auch direkt bei Pastor Matti Fischer, Telefon 050–5942 485 anmelden.
Der Deutsch–Finnische Verein Helsinki und die Suomi-Namibia-seura organisieren einen Namibia–Abend im Gemeindesaal — Namibia war in den Jahren 1844 bis 1915 eine Kolonie Deutschlands. Über die deutsche Geschichte in Süd–West Afrika und dem eventuellen deutschen Einfluss im heutigen Namibia erzählen Dr. Martti Eirola vom finnischen Aussenministerium und Dr. Marjaliisa Hentilä. Die Veranstaltung findet auf Finnisch statt.
Bibelkreis um 17 Uhr Das nächste Treffen des Bibelkreises findet am Montag, dem 18. September um 17 Uhr im Seniorenwohnheim in Munkkiniemi statt… bitte beachtet die neue Anfangszeit! Nachdem wir uns in den letzten Monaten mit dem Lukasevangelium beschäftigt haben, wollen wir im Herbst das Buch des Propheten Amos lesen. Ein Text, der an vielen Stellen ganz gegenwärtige Fragen unserer Gesellschaft in den Blick zu nehmen scheint.
Die neuen Filmabende in der Gemeinde Willkommen zu den ‚Filmabenden in der Gemeinde‘. Der nächste Film in der Reihe „Armo – Gnade“, die wir zusammen mit dem Goethe–Institut Finnland veranstalten, wird am 21. September um 19 Uhr im Gemeindesaal gezeigt. Dann werden wir gemeinsam den Film ‚Barbara‘ von Christan Petzold aus dem Jahr 2012 schauen. Zum Inhalt: Im Sommer 1980 hat Barbara einen Ausreiseantrag gestellt. Sie ist Ärztin, und nun wird sie strafversetzt — aus der Hauptstadt in ein kleines Krankenhaus tief in der Provinz, weitab von allem. Jörg, ihr Geliebter aus dem Westen, arbeitet an der Vorbereitung ihrer Flucht — die Ostsee ist eine Möglichkeit. Barbara wartet. Die neue Wohnung, die Nachbarn, der Sommer und das Land… all das berührt sie nicht mehr. Sie arbeitet in der Kinderchirurgie
Henna Classen
unter Leitung ihres neuen Chefs Andre, aufmerksam gegenüber den Patienten, distanziert zu den Kollegen. Ihre Zukunft fängt später an. Andre verwirrt sie. Sein Vertrauen in ihre beruflichen Fähigkeiten, seine Fürsorge, sein Lächeln. Warum deckt er ihr Engagement für die junge Ausreißerin Stella? Ist er auf sie angesetzt? Ist er verliebt? Barbara beginnt die Kontrolle zu verlieren. Über sich, über ihre Pläne, über die Liebe. Der Tag ihrer geplanten Flucht steht kurz bevor. Der Film Barbara erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Silbernen Bären auf der Berliner Biennale für die Beste Regie. Herzlich willkommen am 21. September um 19 Uhr im Gemeindesaal! Bereits vorangeschritten sind die Planungen für die nächste Filmreihe im Jahr 2018. Dann wollen wir — wieder in Zusammenarbeit mit dem Goethe– Institut — eine Reihe von zehn Filmen zu den Zehn Geboten zeigen. Wir suchen noch nach Ideen für Filme zu den einzelnen Geboten! Soviel sei verraten: Zum Sechsten Gebot („Du sollst nicht ehebrechen!“) haben wir schon eine lange Liste von Filmen.
Es fehlen auch noch einige Filme… zum Beispiel zum Dritten Gebot („Du sollst den Feiertag heiligen!“). Wer Ideen hat oder wer Lust hat, bei den Planungen für das nächste Jahr mitzuarbeiten, kann sich gerne direkt bei Pastor Matti Fischer melden, Telefon +358 9 6869 8511 und +358 50 5942 485, E–Mail matti.fischer@ deutschegemeinde.fi.
Männerkreis trifft sich nun immer donnerstags… Der Männerkreis trifft sich nach der Sommerpause an einem neuen Wochentag — da einige Männer aus dem Kirchenchor auch mal zu Kartoffelsalat, Bier und spannenden Themen kommen wollten, treffen wir uns fortan am Donnerstag. Erster Termin ist der 28. September 2017 um 19 Uhr. Mit Peter Vollner wollen wir dann über das Thema „Habgier“ diskutieren. Herzlich willkommen!
Neue Orgel in der Deutschen Gemeinde in St. Petersburg In unserer Partnergemeinde in Sankt Petersburg in Russland gibt es seit kurzem eine neue Orgel. Am Donnertag, dem 28. September wird die neue Orgel, die zuvor in der Deutschen Sankt–Gertruds–Gemeinde in Stockholm (Schweden) stand, festlich eingeweiht. Eine kleine Delegation aus unserer Gemeinde will zu diesem bedeutsamen Ereignis in der Petrikirche nach St. Petersburg reisen. Wer Interesse hat, mitzukommen, meldet sich bitte schnell im Sekretariat der Gemeinde bei Anne Breiling, oder auch direkt bei Pastor Matti Fischer, Telefon +358 9 6869 8511 und +358 50 5942 485, E–Mail matti.fischer@ deutschegemeinde.fi.
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Wir machen das Sauerkraut zum Erntedank selber Nachdem die Kochgruppe Deutscher Herd in den vergangenen Jahren Sauerkraut zum Erntedankfest gemacht hatte, haben wir nun beschlossen, daraus eine gemeinsame Aktion zum Erntedankfest zu machen. Am Donnerstag, dem 28. September um 17.15 Uhr treffen sich alle, die mitmachen wollen, im Gemeindesaal, Unioninkatu 1 in Helsinki — dann werden wir gemeinsam den Kohl hobeln, salzen und stampfen und zusehen können, wie er anfängt zu gären.
Jeder, der kommt, darf seinen eigenen Kohl mitbringen. Bitte vorher melden, wieviel Kohl mitgebracht wird! Wer keinen Kohl bringen kann oder nur bestellen möchte, melde bitte die gewünschte Menge. All das bitte an Yann Kempf, Telefon +358 41 7292024, E–Mail yann. kempf@helsinki.fi. Ein paar Wochen später, am Sonntag, dem 5. November direkt nach dem Gottesdienst verteilen wir dann das fertige Sauerkraut, und jeder darf seins nach Hause nehmen. Wer es nur bestellt, wird gebeten, eine Spende von 7 Euro/ kg zugunsten der Kirchenorgel zu machen. Yann Kempf
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Der Praktikantentreff Im Frühling fand das erste Praktikantentreffen in Helsinki in der Krypta der Deutschen Kirche statt. Mit dem Ziel, jungen Deutschen, welche nur für einige Wochen oder Monate hier sind, eine Anlaufstelle zum Knüpfen von Kontakten zu geben. Außerdem wollen wir uns auch über stattfindende Ereignisse sowie Informationen über schöne Reiseziele und Unternehmungen austauschen… Wir treffen uns jeden ersten Mittwoch im Monat um 19 Uhr in der Krypta der Deutschen Kirche, Unioninkatu 1 — nach der Sommerpause am Mittwoch, dem 6. September um 19 Uhr. Damit wir möglichst vielen Praktikanten eine Anlaufstelle bieten können, würden wir uns freuen, wenn ihr die Informationen weiterteilen würdet, falls ihr andere junge Deutsche trefft, die neu in Helsinki sind. Bei Interesse und für weitere Info schickt uns einfach eine E–Mail an praktikantentreff@ deutschegemeinde.fi. praktikantentreff@deutschegemeinde.fi
Wie in jedem Jahr hat die Gemeinde auch in diesem Sommer jungen Menschen die Möglichkeit gegeben, die Kirche zu ‚präsentieren‘ — und mehr als 3200 Besucher konnten so in diesen Wochen die Kirche von innen sehen. Wir haben im Anschluß unsere Jugendlichen gefragt, was ihre Aufgabe bei diesem Sommerjob war, was so für Leute kamen, warum es gut ist, die Kirche offen zu haben, und warum es ihrer Meinung nach gut ist, diesen Job zu machen? Lotta, Lucas, Monica und Juho haben uns etwas zu ihrer Zeit in der Kirche geschrieben.
Eine erfolgreiche Woche im Sommercafé! Ich betrieb in der vorletzten Juli–Woche das Sommercafé am Eingang der Deutschen Kirche in Helsinki. Was ich mir eigentlich als einen relativ langweiligen Job vorgestellt hatte, entwickelte sich zuletzt zu einem äußerst interessanten Erlebnis, von dem ich einiges gelernt habe. Am Montagmorgen fing es an. Mir wurden meine Arbeitsaufgaben geschildert, und nachdem ich alles vorbereitet, Kaffee und Tee gekocht, und Pulla gebacken hatte, war ich fertig, meinen Posten am Kircheingang zu übernehmen. An meinem ersten Arbeitstag besuchten etwa 80 Leute die Kirche. Ich unterhielt mich mit vielen von ihnen, und fand heraus, dass Touristen aus aller Welt täglich unserer Kirche besuchen. Während meiner Arbeitswoche unterhielt ich mich unter anderem mit Spaniern, Italienern, Taiwanesen und Finnen… ein junges Paar kam mit einem Kreuzfahrtschiff aus Kalifornien (USA), während die nächste Gruppe aus fünf jungen Damen aus Kolumbien bestand, die vor der brütenden Hitze ihres Heimatlandes nach Finnland flohen. Natürlich besuchten die Kirche auch eine Menge Deutscher, die sich oftmals sehr für die Ursprünge und die Geschichte einer deutschen Gemeinde in Finnland interessierten. Alles in allem war es eine sehr lehrreiche Woche für mich, und ich bin dankbar, dass ich so viele neue Bekanntschaften schließen konnte. Monica de Quinto Schneider Deutsch–Evangelisch zur Sommerfrische 2017
Mein Sommerjob in der Kirche in Helsinki…
Das Präsentieren der Kirche kann ich nur empfehlen! Liebe Leser, diesen Sommer habe ich eine Woche lang Touristen unsere schöne Kirche gezeigt. Die Arbeit war abwechslungsreich und mal gab es mehr, mal weniger zu tun. Es erstaunte mich sehr, dass die meisten Besucher der Kirche Finnen waren, die entweder in Helsinki schon lange gelebt haben und trotzdem noch nie unsere Kirche besucht haben oder Finnen, die noch nie Helsinki besucht haben. Über einen besonderen Besucher möchte ich gerne erzählen: Es war ein älterer Mann, der die Kirche schon einmal früher besucht hatte — 1943. Er erzählte, dass seine Tante in unserer Kirche getraut wurde, als er ein Kind war. Welch eine schöne Erinnerung er gehabt hatte! Das Präsentieren der Kirche war eine gute Erfahrung für mich und für alle, die für das nächste Jahr einen Sommerjob suchen, kann ich diese Arbeit nur empfehlen. Liebe Grüße! Lucas Hellström
Danke für diese Erfahrung!
■ Die statistische Zusammenfassung mit Zahlen der Zeit vom 5. Juni bis zum 9. August 2017 zu Verkauf, Spenden und den Besuchern hat Hugo Hoffstadt ausgerechnet, der in der letzten Woche der Sommerferien auch dafür gesorgt hat, das die Deutsche Kirche offen ist; das Photo von unserer Kirche aus der Vogelperspektive ist von Juho Lumme aus Rovaniemi.
Für zwei Wochen war ich in der Kirche tätig. Nachdem der Kaffee gekocht und alles aufgebaut war, habe ich die Kirche immer um 10 Uhr geöffnet. Während meines Dienstes habe ich dafür gesorgt, dass die Kirche ordentlich ist, habe bei meinem Kaffeestand Kaffee, Pulla, Postkarten usw. verkauft und allen Interessierten Besuchern über die Kirche erzählt. Um 17 Uhr habe ich die Kirche dann wieder geschlossen. Täglich kamen bis zu 120 Besucher. Die meisten waren aus Finnland oder Deutschland — aber auch aus anderen Ländern kamen viele Touristen. Öfters habe ich den Satz „Ich habe hier in der Umgebung schon jahrzehntelang gewohnt, aber noch nie war ich hier drinnen!“ gehört. Sehr schön fand ich auch, wie viele Besucher wegen dem typischen finnischen Sommerwetter etwas schlecht gelaunt die Kirche betraten… doch dann wieder lächelnd rausgingen. Diesen Job kann ich allen Jugendlichen empfehlen. Man bekommt gute Arbeitserfahrung, trifft interessante Leute und… man kann Deutsch sprechen, was ich zum Beispiel sonst selten in den Ferien mache. Außerdem hat man auch Zeit, Bücher zu lesen,
während man am Eingang sitzt. Ich habe drei gelesen. Vielen Dank noch an die Deutsche Gemeinde für diese Erfahrung! Lotta Suominen
Das werde ich nie vergessen! Ich arbeitete im Juli eine Woche lang in der Deutschen Kirche als eine Anleitung. Ich erzählte den Besuchern von der Kirche und hielt auch ein Café in der Halle. Während der Woche hatte ich viele interessante Gespräche mit vielen Menschen, die aus der ganzen Welt kamen — wir unterhielten uns über die Kultur in ihren Ländern, die Unterschiede zwischen den Religionen und viele andere Dinge. Viele Besucher waren sehr beeindruckt von der Kirche, den Glasmalereien, der Architektur, dem schönen Altar und der interessanten Geschichte dieser Kirche. Und da stimme ich mit ihnen völlig überein… sie ist eine der hübschesten Kirchen, die ich je besucht habe. Die Woche begann mit dem ersten Tag bereits perfekt: Pastor Matti Fischer selbst stellte mir freundlicherweise die Kirche vor, und sorgte dafür, dass ich kein Problem während der Woche hatte. Ich traf auch den Vertreter des Küsters während der Sommerzeit, Michael Diedrichs, der immer bereit war, mir zu helfen — er lehrte mir viele Dinge während der Woche, von Kaffeezubereitung bis hin zur Erstellung von Webseiten. Diese beiden Herren waren sehr hilfsbereit und freundlich zu mir — mahtavia tyyppejä molemmat! — wie auch die anderen Mitglieder der Gemeinde, die ich in dieser Woche traf. Der letzte Tag der Woche war ein besonderer Tag… ich nahm einige Aufnahmen der Kirche aus der Vogelperspektive mit meiner Kamera–Drohne — zusammen mit Matti und Michael. Die endgültige Version der Filme werde ich jetzt noch bearbeiten und dann auf den YouTube–Kanal der Gemeinde zum Anschauen setzen. Am Freitag traf ich dann auch Agnes Goerke, die Vertreterin der Kantorin im Sommer. Sie lud mich direkt zum Gottesdienst am Sonntag ein. Also, was für ein großes Finale meiner tollen Woche: Ich erhielt die Ehre, mein Waldhorn in dieser schönen Kirche im Gottesdienst spielen zu dürfen… die Woche in der Deutschen Kirche zusammengefaßt in einem Satz: Ich werde das nie vergessen! Danke! Juho Lumme
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DIE FRAUEN DER REFORMATION
Wer verbindet mit der Reformation Wibrandis Rosenblatt, Elisabeth Bucer oder Caritas Pirckheimer? Zum FrauenFestTag rückt ein Beitrag der EKD–Reformationsbotschafterin Margot Käßmann Frauen der Reformation in den Blick und zeigt auf: Ihre Beteiligung ist kein Seitenthema der Reformation, sondern sie steht exemplarisch für ihre Inhalte.
Kein Seitenthema: Die Bedeutung der Reformation für Frauen und ihr Anteil an der Bewegung Die Rolle der Frauen gilt als Randthema der Reformation. Im Mittelpunkt der Debatten stehen die Theologie Martin Luthers oder Ulrich Zwinglis, die geschichtliche Bedeutung von Friedrich dem Weisen oder Philip von Marburg. Martin Bucer, Philip Melanchthon, Thomas Müntzer, Johannes Calvin — sie sind hinlänglich bekannt. Aber wer verbindet mit der Reformation Wibrandis Rosenblatt, Elisabeth Bucer, Katharina Jonas oder Caritas Pirckheimer? Allenfalls Katharina von Bora, Luthers Ehefrau, ist einem breiteren Publikum ein Begriff. Dabei ist die Beteiligung der Frauen nicht ein Seitenthema der Reformation, sondern sie steht exemplarisch für ihre Inhalte. Das hat zunächst vier Gründe: Erstens die Tauftheologie Martin Luthers. Wenn jeder, der aus der Taufe gekrochen ist, Priester, Bischof und Papst ist, dann kann das auch jede getaufte Frau sein. Hier liegt der Schlüssel zum Respekt vor Frauen und in der Konsequenz die Zulassung von Frauen zu allen Ämtern der Kirche. Auch wenn die Reformatoren sich diesen Schritt gewiss nicht denken konnten, ist er in ihrer Theologie angelegt. Das Priestertum aller Getauften schließt das Priestertum der Frauen mit ein. Zweitens wird mit dem Schritt zur Ehe das ‚Leben in der Welt‘ aufgewertet. Die Eheschließung vormals zölibatär lebender Priester und Nonnen übersetzt die Grundüberzeugung, dass Leben in Kloster und Zölibat kein vor Gott in irgendeiner Weise ‚besseres‘ Leben ist. Christsein bewährt sich mitten im Alltag der Welt, im Beruf, in der Familie, beim Regieren wie beim Erziehen der Kinder. Und das gilt für Männer wie für Frauen. Für Frauen aber war die Befreiung, die sich durch die Aufwertung von Ehe, Sexualität 8 und Kindererziehung ergab umso
größer, als vielerorts die Überzeugung bestand, „daß Frauen eines besonderen Zuganges zur Gnade bedürfen, den mit Gewißheit nur die reine Jungfäulichkeit eröffnen konnte.“[1] Aber auch für Männer war die Aufwertung der Sexualität ein Gewinn an Freiheit. Ute Gause schreibt: „Entgegen bisheriger Auffassung bedeutet die Haltung der Reformation zur Ehe nicht nur ihre Aufwertung, sondern eine Aufwertung männlicher Sexualität als solcher, da sie dem Beruf des Priesters/Pfarrers nicht mehr entgegensteht.“[2] Drittens beschränkt sich der reformatorische Bildungsimpetus nicht auf Jungen und Männer, sondern schließt Mädchen und Frauen ein. Die Volksschule soll in der Tat Schule für alle sein, alle sollen lesen lernen, damit sie je einzeln ihr Gewissen an der Schrift schärfen können. All das bedeutet eine ungeheure Aufwertung von Frauen und Frauenleben. Bildungsteilhabe und Bildungsgerechtigkeit waren reformatorische Themen und schlossen explizit Frauen mit ein. Viertens hat all dies zur aktuellen Konsequenz, dass die Beteiligung von Frauen geradezu zum Kennzeichen der reformatorischen Kirche geworden ist. Die jüngst veröffentlichte fünfte Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung zeigt: „Mit der ‚evangelischen Kirche‘ verbinden nicht wenige Befragte, dass diese Kirche nicht katholisch ist (7 Prozent) — etwa weil hier auch Frauen Pfarrerinnen sein können…“[3]. Luthers Wertschätzung von Frauen hat sich bereits früh entwickelt, lange etwa vor der Heirat mit Katharina von Bora oder der Begegnung mit Argula von Grumbach. 1520/21 schreibt er in seiner Auslegung des Magnifikat (Lukas 1, 46ff.) voller Hochachtung über Maria: „Oh das ist eine große Kühnheit und ein großer Raub von solchem jungen, kleinen Mägdlein. Getraut sich, mit einem Wort alle Mächtigen schwach, alle Großtuenden kraftlos, alle Weisen zu Narren, alle Berühmten zuschanden zu machen und allein dem einzigen Gott alle Macht, Tat, Weisheit und Ruhm zuzueignen.“[4] Damit, so Gerta Scharffenorth, zeigt sich „die Einheit in der Vielfalt schöpferischer Wirkungen. Da Gott sich den Menschen zuwandte, indem eine Frau schwanger wurde und Gottes Sohn gebar, ist durch die Menschwerdung Christi die Frage nach Wert und Würde, Gleichheit oder Ungleichheit von Mann und Frau endgültig beantwortet.“[5]
Dagegen höre ich bereits drei Einwände: Zum einen jene Invokavitpredigt von 1526, in der Luther Exodus 22,17 auslegt und zu dem Schluss kommt: „Die Zauberinnen sollst du nicht am Leben lassen.“ Hier lässt sich Luther hinreißen vom Hexenwahn und der Hexenverfolgung seiner Zeit. Gewiss, der Zeitgeist kann nicht im Nachhinein kleinreden, was er sagte. Zum anderen werden einige fragen: Ist das nicht Schönfärberei? Stammt nicht mancher abfällige Satz über Frauen von Luther? Gewiss, aber gerade in den Tischreden findet sich Vielfältiges, wie denn die Reden bei Tische so sind. Da sagt Luther ebenso: „Es ist kein Rock, der einer Frau oder Jungfrau so übel ansteht, als wenn sie klug sein will“[6] wie: „Wenn das weibliche Geschlecht anfängt, die christliche Lehre aufzunehmen, dann ist es viel eifriger in Glaubensdingen als Männer. Das erweist sich bei der Auferstehung (Joh 20,1ff.), Magdalena war viel beherzter als Petrus.“[7] Und schließlich: Haben die Reformatoren nicht insgesamt an einer Unterordnung der Frau unter den Mann festgehalten? Oja, kontextuell waren Rollenfestlegungen vorgegeben. Und dennoch übt Luther Kritik daran, dass die Alltagspflichten schlicht den Frauen überlassen werden. Und er führt für seine Zeit mit Katharina von Bora durchaus eine Ehe auf Augenhöhe. Gerät Scharffenorth deutet das theologisch: „Da Mann und Frau an dem Wirken des Schöpfers beteiligt sind, muß sich ihr mitmenschliches Verhalten an der hingebenden Liebe Gottes ausrichten. Mit anderen Worten: An der Art, wie beide im Vollzug täglicher Aufgaben miteinander umgehen, zeigt sich, ob sie glauben, was sie bekennen.“[8] Kommen wir damit zu den Frauen der Reformationszeit selbst. Viele Namen sind bekannt, auch wenn es insgesamt nur wenige authentische Zeugnisse gibt und recht begrenzt Literatur zum Thema [9]. Exemplarisch drei Kategorien nennen. Zum einen sind da die Pfarrfrauen. Für sie war die Heirat mit einem Pfarrer, in der Regel also mit einem ehemaligen Mönch kein leichter Schritt. Sie wurden von den Altgläubigen verachtet. Es hieß, Kinder, die von einem ehemaligen Mönch und einer ehemaligen Nonne gezeugt wurden, werden mit Fehlbildungen zur Welt kommen. Mutige Frauen waren es also, die inhaltlich hinter ihren Deutsch–Evangelisch zur Sommerfrische 2017
Männern stehen mussten, um den Anfeindungen ihrer Umwelt gegenüber Haltung zu bewahren. Das gilt zuallererst für Katharina von Bora (1599–1552). Sie war gebildet, hat Luther Briefe geschrieben, die leider nicht erhalten sind. Aus seinen Briefen, in denen er auf sie eingeht, lassen sich allerdings Rückschlüsse ziehen. Selbst ehemalige Nonnen war sie gebildet in Lesen und Schreiben, wertgeschätzt als Gesprächspartnerin, Mutter, Geschäftsfrau, ja unentbehrlich, um das Leben im Schwarzen Kloster in Gang zu halten. Ebenfalls in Wittenberg spielt Katharina Melanchthon (1497–1557) eine große Rolle. Sie kam nicht aus dem Kloster, sondern war Tochter des Wittenberger Bürgermeister. Luther selbst hatte 1520 die Trauung mit Philipp Melanchthon vollzogen. Auch die beiden großen oberdeutschen Reformatoren waren verheiratet. Anna Zwingli (um 1484–1538) war eine adlige Witwe mit drei Kindern, als sie Ulrich Zwingli 1522 heiratete. Idelette Calvin (1509–1549) stammte aus dem Kreis der französischen Flüchtlinge in Genf. Zu dieser Gruppe der Pfarrfrauen gehören auch die oben genannten: Wibrandis Rosenblatt, Elisabeth Bucer, Katharina Jonas. Vieles ist nicht bekannt über diese Frauen, keine Details, keine großen Biografien. Meist lassen sich lediglich über das Leben ihrer Ehemänner und deren Äußerungen Rückschlüsse auf ihr Leben ziehen. Zu nennen ist auch Caritas Pirckheimer (1467–1532). Sie wandte sich dem reformatorischen Glauben zu. Als sie aber ihr Kloster auflösen sollte, blieb sie gewandt, alles tat, um als Äbtissin die Rechte von Konvent und Kloster einzufordern. Eine andere Kategorie sind die wenigen Frauen, die eigene schriftliche Zeugnisse hinterlassen haben. Herausragend unter ihnen ist Argula von Grumbach (1492–1568). Sie wandte sich an den Rektor der Ingolstädter Fakultät, als dieser reformatorisches Schrifttum verbieten wollte, schrieb Flugschriften und diskutierte mit Luther selbst, als er anlässlich des Reichstages zu Worms Zeit auf der Feste Coburg verbrachte. [10] Von Elisabeth von Rochlitz wurden erst in jüngerer Zeit rund 2000 Briefe auf Schloß Rochlitz gefunden. Die Schwiegertochter von Georg dem Bärtigen hat sich energisch gegen den
Willen des altgläubigen Schwiegervaters für die Reformation eingesetzt. Durch ihre Briefe an ihren Bruder, Philip von Hessen, hat sie eine gewichtige Rolle im Schmalkaldischen Kriege gespielt. Auch Katharina Zell (um 1497–1562) hat Schriftliches hinterlassen. Aus einem Straßburger Patrizierhaus stammend wurde sie von Martin Bucer 1523 mit dem Priester Matthäus Zell vermählt. Nach Kritik an der Eheschließung schrieb sie einen Verteidigungsbrief an den Bischof ebenso wie ein Flugblatt an die Bürger von Straßburg. Auch ein kleines Liederbuch gab sie heraus. Elisabeth Cruciger (um 1504–1535), in Wittenberg mit dem Theologen Caspar Cruciger verheiratet, dichtete Kirchenlieder, eines ist bis heute im Evangelischen Gesangbuch erhalten: „Herr Christ, der einig Gotts Sohn“ (EG 67). Schließlich sind die Fürstinnen zu nennen, die die Reformation entscheidend, auch politisch unterstützten. Besonders nennen möchte ich an dieser Stelle Elisabeth von Calenberg. Durch ihre Mutter war sie mit dem reformatorischen Glauben in Berührung gekommen und führte nach dem Tod ihres Mannes die Reformation in Südniedersachsen ein. Dabei hielt sie eine schützende Hand über die Frauenklöster und Damenstifte und ließ ihr Vermögen sichern. Das hat Auswirkungen bis heute, denn in der hannoverschen Landeskirche gibt es auch aktuell 13 Frauenklöster und Damenstifte, deren Vermögen in der staatlich geführten Klosterkammer unabhängig gesichert ist.
„Das Priestertum aller Getauften zeigt sich gerade auch in der Beteiligung von Frauen.“ Dies alles kann nur anreißen, wie weit das Thema ist, wie viele Frauen die Reformation geprägt haben. Nur wenige sind namentlich bekannt. Von noch weniger wissen wir viel und von ganz wenigen sind schriftliche Zeugnisse überliefert. Unübersehbar aber ist ihre Bedeutung für die Reformation als Personen und als inhaltliches, theologische Signal: das Priestertum aller Getauften zeigt sich gerade auch in der Beteiligung von Frauen — das ist zum Kennzeichen reformatorischer Kirchen geworden.
Deshalb ist es gut, dass sich in den letzten Jahren vielerorts „Frauenmahle“ etabliert haben. Da kommen Frauen zu einem gemeinsamen Essen in einer Kirche oder einem Gemeinderaum zusammen und bereichern sich gegenseitig durch kurze Tischreden. Von Berlin bis Marburg, von Wittenberg bis Witzenhausen, von Hannover bis Osnabrück hat sich zum Reformationsjubiläum eine interessante neue Form der Begegnung etabliert, zu der auch Frauen aus dem nichtkirchlichen Umfeld eingeladen sind und gern teilnehmen. Margot Käßmann, Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum 2017
[1] Schaffenorth, Freunde in Christus. Die Beziehung von Mann und Frau bei Luther im Rahmen seines Kirchenverständnisses, in: „Freunde in Christus werden…“, hg.v. Gerta Schaffenorth und Klaus Thraede, Gelnhausen 1977, S. 183ff.; S. 198. [2] Ute Gause, Durchsetzung neuer Männlichkeit= Ehe und Reformation, in: EvTheol 5-2013, S. 326ff.; S. 337. [3] Engagement und Differenz. Kirchenmitgliedschaft als soziale Praxis, EKD Hannover, 2014, S. 34. [4] Martin Luther, Das Magnifikat, verdeutscht und ausgelegt, in: Maria.Evangelisch, hg.v. Thoas. A. Seidel und Ulrich Schacht, Leipzig 2011, S. 185ff.;. S. 216. [5] Gerta Scharffenorth, aaO., S. 203. [6] TR 786 (Aland IX, S. 279). [7] TR 791 (Aland IX, S. 280). [8] Scharffenorth, aaO.,S. 220. [9] Z.B. Sonja Domröse, Frauen der Reformationszeit, Göttingen 2010; Lisbeth Haase, Mutig und Glaubensstarb. Frauen und die Reformation, Leipzig 2011 zudem kleinere Beiträge zu den einzelnen Biografien. [10] Vgl. Argula von Grumbach, Schriften, bearbeitet und herausgegeben von Peter Matheson, Göttingen 2010. Am 12. August findet auf der Weltausstellung Reformation ein FrauenFestTag statt, an dem auch Margot Käßmann teilnehmen wird. Es wird ein Frauenfestmahl geben und eine Fotoaktion „500+“, bei der 500 Frauen im Talar fotografiert werden. Um das Programm besuchen zu können, empfehlen die Veranstalterinnen außerdem Eintrittskarten für die Weltausstellung Reformation zu erwerben: https://r2017.org/shop/ Weitere Informationen zum Programm gibt es auf den Internetseiten der Evangelischen Frauen in Mitteldeutschland. Einen Einblick in die vielfältigen Aktivitäten der Initiative Frauenmahl bietet die Broschüre „essen. reden.reformieren“. Sie ist zum Preis von 5 Euro beim Studienzentrum für Genderfragen der EKD bestellbar: info@sfg.ekd.de
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Ehrenamtlich in der Gemeinde — unsere Ausschüsse In unserer großen Gemeinde in Finnland sind zahlreiche Menschen ehrenamtlich aktiv. Ohne sie sähe unser Gemeindeleben sehr viel ärmer aus. In den nächsten Ausgaben des Gemeindebriefs wollen wir euch nun einige von ihnen vorstellen. In den verschiedenen Ausschüssen sind sie unter anderem sehr aktiv. Unser wichtigstes Entschlussgremium, die von der Gemeinde gewählten Kirchenbevollmächtigten (KBV), setzen diese Ausschüsse ein — in ihnen werden Entscheidungen vorbereitet und in mühe– und lustvoller Arbeit Ideen für die Zukunft unserer Gemeinde entwickelt…
Beginnen wir mit dem Musikausschuss um Yann Kempf, und lesen, wie und wer sich um den guten Ton in unserer Gemeinde momentan sorgt:
Unser kirchenmusikalischer Ausschuss in der Gemeinde Anja Caspers, Torsten Groschup, Anke Kremp, Yann Pfau-Kempf, Friederike Schwarzbach und Kantorin Riitta Laine
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Der kirchenmusikalische Ausschuss, kürzer auch Musikausschuss genannt, ist das jüngste Gremium unserer Gemeinde und verfügt seit dieser Amtsperiode 2017/18 über eine eigene Satzung. Doch wozu braucht man denn solch ein Gremium? Gibt es nicht schon jede Menge Gremien und Ausschüsse? Es ist unseren Lesern wohl bekannt, wie vielfältig die Musik in unserer Gemeinde vertreten ist. Natürlich ist in jedem Gottesdienst Musik, ob von der Orgel, vom Kinder–, Posaunen– und Deutsch–Finnischen Chor oder von weiteren Musikern. Konzerte werden gegeben, von Gemeinde– sowie von anderen Musikern. Auch im Seniorenwohnheim finden Auftritte und Vorträge statt — und alle Jahre wieder kommt die Gemeinde zusammen, um die schönsten Weihnachtslieder zu singen. Klingt das nach viel? Bestimmt habe ich noch einiges vergessen. Und das alles soll einzig und allein unsere Kantorin Riitta Laine koordinieren und organisieren? Bestimmt nicht! Die Arbeit des Musikausschusses betrifft die Musik in der Gemeinde im weitesten Sinne. Sie besteht daraus, an der Planung der musikalischen Aktivitäten im Laufe des Kirchenjahres wie der Musik in Gottesdiensten und Konzerten in der Deutschen Kirche mitzuarbeiten. Auch die Entwicklung von neuen Konzepten ist nicht ausgeschlossen, und noch weniger das aktive Mitmusizieren! In allen diesen und einigen weiteren Aufgaben soll der Musikausschuss nicht nur unserer Kantorin beiseite stehen, sondern tatsächlich auch tatkräftig mitmachen. Bei der Zusammensetzung des Gremiums war unseren Kirchenbevollmächtigten (KBV) eins wesentlich: es sollen möglichst alle wichtigen Akteure der Musik unserer Gemeinde vertreten sein — denn ohne eine effiziente Kommunikation und Koordination ist ein derart breites Aufgabenfeld nicht zu bewältigen. So sind aktuell sowohl der Deutsch–Finnische Chor als auch der Posaunenchor im Gremium vertreten. Hinzu kommt, dass der Kirchenrat und die Kirchenbevollmächtigten im Gremium vertreten sind, um auch wirklich in alle Richtungen direkte Kommunikationswege zu garantieren. Letztendlich verantwortet dieser Ausschuss, wie alle anderen auch, seine Arbeit der Kirchenbevollmächtigtenversammlung gegenüber. Unter dem Motto ‚Soli Deo Gloria‘ freuen wir uns über die Arbeit im kirchenmusikalischen Ausschuss!
Der Gebetsleuchter in der Kirche In der letzten Ausgabe von Deutsch– Evangelisch in Finnland vor der Sommerpause haben wir gefragt, ob Ihr uns Anregungen und Bilder zu einem Kerzenleuchter schickt, wie ein solcher Ort in unserer Kirche gestaltet werden könnte… es sind Bilder gekommen! Wir würden uns sehr freuen, wenn Ihr Eure Kommentare und Meinungen zu diesen Varianten mit uns teilt und, solltet Ihr noch weitere Gebetsleuchter fotografiert haben, bitten wir die Bilder an redaktion@deutschegemeinde.fi zu schicken. Sodaß unsere Sammlung mit Ideen vielfältiger werden kann. Herzlichen Dank! Euer Redaktionsteam.
Deutsch–Evangelisch zur Sommerfrische 2017
WEITERE TREFFPUNKTE
Familienfreizeit mit Sommergottesdienst und Sommerfest — „Mensch, im Ernst! Wo bleibt da der Spaß?“ Warum Gott uns gern lachen sieht…
Vorschule und Kindergarten pflanzen an Sowohl im Hof der Gemeinde als auch auf der Terrasse der Vorschule grünt und blüht es. Im Frühjahr haben die Kinder der Vorschule und des Kindergartens zusammen mit ihrer Erzieherin Katharina Pahl und der Vorschullehrerin Lioba Fischer in zahlreichen Töpfen und Pflanzkästen — und sogar in ausgedienten Gummistiefeln — Gemüse und Blumen gesät.
Nun ist vieles gut angewachsen und kann geerntet werden: Kohlrabi und Salat, Radieschen und Möhren sind gut aufgegangen. Und wenn es gut läuft, wird auch der Kürbis im Hof der Gemeinde rechtzeitig vor dem ersten Frost noch reif.
Durch das Pflanzprojekt ist auch die direkte Zusammenarbeit zwischen dem Kindergarten der Gemeinde und der Vorschule, die von der Deutschen Schule Helsinki (DSH) betrieben wird, weiter ausgebaut worden.
Dieses Jahr findet wieder eine Turkuer Gemeindefreizeit der Kapellengemeinde in Turku (Åbo) statt — und zwar vom 25.–27. August 2017 in Saaronniemi auf Ruissalo. Thematisch geht es im Reformationsjahr natürlich um Martin Luther und seine Wirkung heute. Gemeinsam lachen und sprechen, gemeinsam spielen, essen und einander verstehen. Dazu lädt Pastor Hans–Christian Beutel unsere Kapellengemeinde und ihre Freunde ein. Wir haben zwei Sommerhäuser für unsere Familien– und Gemeindefreizeit gemietet. Das bunte Programm wird sowohl kind– als auch erwachsenengerecht gestaltet. Einen kleinen Unterschied gibt’s aber zu den vergangenen Freizeiten: Diesmal ist Selbstversorgung angesagt, also nicht nur das Essen, sondern auch seine Vorbereitung ist eine gemeinschaftliche Aktion. Wie immer unverändert fordert unsere Unterbringung am Rande der wunderschönen Turkuer Schären das Mitbringen von Badesachen. Die Familienfreizeit geht über in unser großes Sommerfest. Das beginnt mit einem Sommergottesdienst am Sonntag, dem 27. August um 14.30 Uhr auf Ruissalo. Für den Grill und die Getränke sorgt das Gemeindesäckel, aber natürlich lebt das Sommerfest wieder von euren feinen Kuchen– und Salatspenden! Weitere Informationen und Anmeldungen direkt im Turkuer Gemeindebüro, Telefon +358 50–4076 512, E–Mail dg.turku@evl.fi. Bernd Oldendorff
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Kalender der Veranstaltungen bis zum Erntedankfest: HELSINKI
So 13.8. 11 Uhr Gottesdienst mit Abend mahl zum Neunten Sonntag nach Trinitatis (Hans–Christian Daniel) Mo 14.8. 10 Uhr Krabbelgruppe; 18 Uhr Spielgruppe Di 15.8. 11 Uhr Bastelkreis; 18 Uhr Posaunenchor Mi 16.8. 16 Uhr Yoga im Gemeindesaal; 18.30 Uhr Deutsch–Finnischer Chor So 20.8. 12 Uhr Gottesdienst im Garten des Seniorenwohnheims in Munkkiniemi (Matti Fischer und Hans–Christian Beutel), Seite 4 Mo 21.8. 10 Uhr Krabbelgruppe; 18 Uhr Spielgruppe Di 22.8. 11 Uhr Bastelkreis; 17 Uhr Treffen aller Kustoden im Kaminzimmer der Gemeinde; 18 Uhr Posaunenchor Mi 23.8. 16 Uhr Yoga im Gemeindesaal; 18.30 Uhr Deutsch–Finnischer Chor Do 24.8. 17.30 Uhr Netzwerkkunde Sa 26.8. Helsinki City Triathlon (HCT), siehe Seite 4 So 27.8. 11 Uhr Gottesdienst zum 11. Sonntag nach Trinitatis (Matti Fischer); 18 Uhr Konzert: ‚Misa di Tango’, siehe Seite 16 Mo 28.8. 10 Uhr Krabbelgruppe; 18 Uhr Spielgruppe Di 29.8. 11 Uhr Bastelkreis; 18 Uhr Posaunenchor Mi 30.8. 16 Uhr Yoga im Gemeindesaal; 18.30 Uhr Deutsch–Finnischer Chor
KINDERKIRCHE
Kindergottesdienst in Helsinki am Sonntag, dem 17. September, und Familiengottesdienst zum Erntedanksonntag am 1. Oktober 2017 gemeinsam mit dem Kindergarten — jeweils um 11 Uhr. Herzlich willkommen!
Sa 2.9.
10–15 Uhr Konfirmandentag, siehe Seite 3
So 3.9. Mo 4.9. Di 5.9. Mi 6.9. Do 7.9.
11 Uhr Abendmahlsgottesdienst zum 12. Sonntag nach Trinitatis (Matti Fischer) 10 Uhr Krabbelgruppe; 18 Uhr Spielgruppe; 18 Uhr Frauentreff 11 Uhr Bastelkreis; 18 Uhr Posaunenchor 14 Uhr Seniorentreff im Seniorenwohnheim in Munkkiniemi: Thema ‚Albert Schweitzer und die Ehrfurcht vor dem Leben‘; 16 Uhr Yoga im Gemeindesaal; 18.30 Uhr Deutsch–Finnischer Chor; 19 Uhr Praktikantentreff in der Krypta 16 Uhr Kinderchor
So 10.9. 11 Uhr Gottesdienst zum 13. Sonntag nach Trinitatis (Hans–Christian Beutel) Mo 11.9. 10 Uhr Krabbelgruppe; 18 Uhr Spielgruppe Di 12.9. 11 Uhr Bastelkreis; 18 Uhr Posaunenchor Mi 13.9. 18.30 Uhr Deutsch–Finnischer Chor Do 14.9. 16 Uhr Kinderchor So 17.9. 11 Uhr Gottesdienst zum 14. Sonntag nach Trinitatis (Matti Fischer) mit dem Deutsch– Finnischen Chor und Kindergottes dienst; anschließend Kirchkaffee Mo 18.9. 10 Uhr Krabbelgruppe; 17 Uhr Bibelkreis im Senioren wohnheim in Munkkiniemi; 18 Uhr Spielgruppe Di 19.9. 11 Uhr Bastelkreis; 17.30 Uhr Öffentliche Sitzung der Kirchenbevollmächtigten (KBV) im Gemeindesaal; 18 Uhr Posaunenchor Mi 20.9. 18.30 Uhr Deutsch–Finnischer Chor Do 21.9. 16 Uhr Kinderchor; 17.30 Uhr Netzwerkkunde 18 Uhr Taizé–Andacht; 19 Uhr Filmabend, siehe Seite 5 So 24.9. 11 Uhr Gottesdienst zum 15. Sonntag nach Trinitatis (Matti Fischer) Mo 25.9. 10 Uhr Krabbelgruppe; 18 Uhr Spielgruppe Di 26.9. 11 Uhr Bastelkreis; 17 Uhr Ökumenekreis im Seniorenwohnheim in Munkkiniemi: „Das Wort auf der Goldwaage“ — Martin Luther und die deutsche Sprache; 18 Uhr ‚Namibia–Abend‘ des Deutsch–Finnischen Vereins im Gemeindesaal, siehe Seite 5 Mi 27.9. 18.30 Uhr Deutsch–Finnischer Chor Do 28.9. 16 Uhr Kinderchor; 17.15 Uhr Kraut–Hobeln im Gemeindesaal, siehe Seite 6 19 Uhr Männerkreis Sa 30.9. Konfirmandentag, siehe Seite 3
So 1.10. 11 Uhr Familiengottesdienst zum Erntedank (Matti Fischer) mit dem Kindergarten; anschließend großes Gemeindefest im und um das Gemeindehaus, siehe Seite 3 Mo 2.10. 10 Uhr Krabbelgruppe; 18 Uhr Spielgruppe; 18 Uhr Frauentreff Di 3.10. 11 Uhr Bastelkreis; 18 Uhr Posaunenchor; 19 Uhr Konzert Musik aus Versailles mit Markku Luolajan-Mikkola und Ilpo Laspas, siehe Seite 16 Mi 4.10. 14.30 Uhr Feier für die Geburtstags jubilare unserer Gemeinde: Beginn in der Kirche mit einem Orgelkon zert mit Riitta Laine; anschließend Feier im Gemeindesaal und im Kaminzimmer; 16 Uhr Yoga im Gemeindesaal; 18.30 Uhr Deutsch–Finnischer Chor; 19 Uhr Praktikantentreff in der Krypta Do 5.10. 16 Uhr Kinderchor So 8.10. 11 Uhr Abendmahlsgottesdienst zum 17. Sonntag nach Trinitatis (Hans–Christian Beutel); anschließend Kirchkaffee Mo 9.10. 10 Uhr Krabbelgruppe; 18 Uhr Spielgruppe Di 10.10. 11 Uhr Bastelkreis; 18 Uhr Posaunenchor Mi 11.10. 14 Uhr Seniorentreff im Senioren wohnheim in Munkkiniemi: Thema Gudrun Sentzke berichtet über ihre Reise nach Israel; 16 Uhr Yoga im Gemeindesaal; 18.30 Uhr Deutsch–Finnischer Chor Do 12.10. 16 Uhr Kinderchor Fr 13.10. 19 Uhr Konzert mit dem Chor Copenhagen Young Voices / Det Unge VokalEnsemble (DUVE), Seite 16 So 15.10. 11 Uhr Gottesdienst zum 18. Sonntag nach Trinitatis (Matti Fischer); Mo 16.10. 10 Uhr Krabbelgruppe; 17 Uhr Bibelkreis im Senioren wohnheim in Munkkiniemi; 18 Uhr Spielgruppe; Di 17.10. 11 Uhr Bastelkreis; 18 Uhr Posaunenchor Mi 18.10. 16 Uhr Yoga im Gemeindesaal; 18.30 Uhr Deutsch–Finnischer Chor Do 19.10. 18 Uhr Taizé–Andacht; 19 Uhr Filmabend So 22.10. 11 Uhr Gottesdienst zum 19. Sonntag nach Trinitatis und Kindergottesdienst (Matti Fischer) Mo 23.10. 10 Uhr Krabbelkreis; 18 Uhr Spielgruppe Di 24.10. 11 Uhr Bastelkreis; 18 Uhr Posaunenchor; 18 Uhr Ökumenekreis im Senioren wohnheim in Munkkiniemi Mi 25.10. 16 Uhr Yoga im Gemeindesaal; 18.30 Uhr Deutsch–Finnischer Chor; 19 Uhr Männerkreis Do 26.10. 16 Uhr Kinderchor
12 Deutsch–Evangelisch zur Sommerfrische 2017
AN WEITEREN TREFFPUNKTEN KOKKOLA • KARLEBY
Di 19.9. 18 Uhr Gottesdienst zum Erntedankfest; anschließend Kirchenkaffee im Michaelsaal, Läntinen Kirkkokatu 17, 67100 Kokkola LAPPEENRANTA • VILLMANSTRAND
Sa 30.9. 18 Uhr Gottesdienst zum Erntedankfest; anschließend Kirchkaffee, Sammonlahden kirkko, Hietakallionkatu 7, Lappeenranta MIKKELI • SANKT MICHEL
Fr 29.9.
18 Uhr Gottesdienst zum Michaelistag; anschließend Kirchkaffee in der Domkrypta, Otto Mannisenkatu 1, Mikkeli
OULU • ULEÅBORG
Mo 18.9. 18 Uhr Gottesdienst; anschließend Kirchenkaffee PORI • BJÖRNEBORG
So 24.9. 18 Uhr Gottesdienst zum Erntedankfest; anschließend Kirchenkaffee in der Seemannsmission Mäntyluoto, Uniluodonkatu 23, Mäntyluoto PORVO • BORGÅ
Mi 13.9. 18.30 Uhr Luthervortrag: ‚Das Wort auf der Goldwaage‘ im Gemeindesaal, Lundinkatu 5, 06100 Porvoo
TURKU • ÅBO
25.–27.8. Gemeindefreizeit in Saaronniemi auf Ruissalo, weitere Information und Anmeldungen bitte direkt im Turkuer Gemeindebüro, Telefon +358 50–4076 512, Seite 11; So 27.8. 14.30 Uhr Gottesdienst in Ruissalo; anschließend Sommerfest Di 5.9. 16.30 Uhr Spielgruppe; 19 Uhr Gemeindeabend in der Kaskenkatu 1 Di 12.9. 16.30 Uhr Spielgruppe Di 19.9. 16.30 Uhr Spielgruppe So 24.9. 14.30 Uhr Gottesdienst in der Scharfschützenkapelle des Domes; anschließend Kirchkaffee in der Kaskenkatu 1 Di 26.9. 16.30 Uhr Spielgruppe Di 3.10. 16.30 Uhr Spielgruppe Di 10.10. 16.30 Uhr Spielgruppe; 19 Uhr Gemeindeabend in der Kaskenkatu 1 Di 17.10. 16.30 Uhr Spielgruppe Di 24.10. 16.30 Uhr Spielgruppe Do 26.10. 18.30 Uhr Filmabend in der Kaskenkatu 1: ‚Katharina Luther‘ So 29.10. 14 Uhr Gottesdienst in der Maarian Kirche (Matti Fischer); anschließend Gemeindefest im Gemeindehaus der Kirche VAASA • VASA
Mi. 20.9. 19 Uhr Gottesdienst zum Erntedankfest mit anschließendem Kirchenkaffee, Palosaaren kirkko, Kapteeninkatu 14–16, Vaasa
ROVANIEMI
Sa 16.9. So 17.9.
18 Uhr Luthervortrag: ‚Das Wort auf der Goldwaage‘ im Tiroli–sali, Rovakatu 2 17 Uhr Gottesdienst zum Erntedankfest in der Kapelle Ounasrinne, Saarvantie 3, 96400 Rovaniemi
SALO
So 24.9. 11 Uhr Abendmahlsgottesdienst; anschließend Kirchenkaffee im Salon seurakuntatalo, Kappeli Torikatu 6, 25470 Salo SAVONLINNA • NYSLOTT
Do 28.9. 18 Uhr Gottesdienst zum Michaelistag; anschließend Kirchenkaffee im Kappellikahvio, Seurakuntatalo, Väinönkatu 2–3, 57100 Savonlinna SEINÄJOKI
Mi 20.9. 15.30 Uhr Gottesdienst zum Erntedankfest; anschließend Kirchenkaffee in der Kapelle von Lakeuden Risti, Koulukatu 24, 60100 Seinäjoki TAMPERE • TAMMERFORS
So 10.9. 15 Uhr Gottesdienst in der Domkrypta; anschl. Kirchkaffee
Deutsch–Evangelisch in Finnland — das nächste Gemeindeblatt zum Erntedank Der nächste Gemeindebrief erscheint pünktlich zum Erntedanksonntag am 1. Oktober 2017 — Redaktionsschluß für die nächste Ausgabe ist der 13. September 2017. Eure Artikel, Bilder, Leserbriefe und Rückfragen bitte direkt an die E–Mail–Adresse redaktion@ deutschegemeinde.fi schicken. Die Redaktion wünscht allen einen sommerfrischen und sonnigen Spätsommer!
Viele Fenster der Gemeinde im Internet… Unter der Internetadresse www.deutschegemeinde.fi findet man nicht nur aktuelle Informationen… auch Predigten, Bilder und Filme lassen sich dort entdecken — den YouTube–Kanal mit ausgewählten Filmlisten gibt es auch, und im Facebook und bei Twitter ist die Gemeinde von Zeit zu Zeit aktiv. Schaut doch wieder mal rein!
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KINDERSEITE
Gottesdienste für Kinder und Familien… Am Sonntag, dem 17. September um 11 Uhr feiern wir wieder einmal Kinderkirche! Und dann feiern wir am Sonntag, dem 1. Oktober gemeinsam das Erntedankfest — einen Familiengottesdienst zusammen mit dem Kindergarten — und im Anschluß ein großes Fest in und um das Gemeindehaus.
Dank und alle unsere besten Wünsche für Johanna und Catrin! Im Sommer sind zwei Mitarbeiterinnen des Kindergottesdienstteams zurück nach Deutschland gegangen. Johanna Utschick und Catrin Buchfink haben ein Jahr intensivst und mit vielen Ideen für unsere Gemeinde gearbeitet. Vielen Dank Euch beiden! Nun brauchen wir dringend neue Unterstützung: Wer hat Lust und Zeit, im Kindergottesdienstteam mitzuarbeiten? Wir feiern einmal im Monat Kindergottesdienst und bereiten diese Gottesdienste im Team vor… meldet Euch im Sekretariat bei Anne Breiling.
Das Martin– Luther–Spiel In diesem Jahr feiern evangelische Christen auf der ganzen Welt ‚500 Jahre Reformation‘. Der wichtigste Mann, an den wir dabei denken, ist Martin Luther… im nächsten Gemeindebrief wirst du noch mehr darüber erfahren, was es mit Martin und dieser Reformation auf sich hat. Aber dieses Spiel verrät dir auch schon einiges. Such dir ein paar Mitspieler, Würfel und für jeden eine Spielfigur. Dann kann es losgehen. Wenn ihr nicht gleich beim ersten Spielen jede Frage auf den Aktionsfeldern beantworten könnt, macht euch nichts draus. Ihr könnt ja gemeinsam versuchen, die Antwort herauszufinden — auf jeden Fall ist es gut, wenn du den Spielplan kopierst und vergrößern kannst. Frag doch mal deine Eltern, ob das geht. Wenn du den großen Spielplan dann bunt anmalst und auf eine Pappe klebst, macht das Spiel gleich noch mehr Spaß! Eins noch vorneweg: die sogenannte ‚Lutherrose‘ im Ziel ist das Siegel, das Martin Luther ab dem Jahre 1530 auf alle seine persönlichen Briefe setzte. 14 Wer fängt an zu würfeln?
B Es ist der 10. November im Jahre 1483. Martin Luther wird geboren. Wie alt wäre Luther in diesem Jahr geworden? — Aus Freude darüber darfst du vier Felder vorrücken. C Am 11. November 1483, am ‚Martinstag‘ wird Martin Luther getauft. Hast Du schon einmal die Taufe miterlebt? Ja? — Fünf Felder vorrücken. D Martin Luther geht auf die Lateinschule. Wenn du ein lateinisches Wort weißt, darfst du noch einmal würfeln. E Wie du lernt auch Martin Luther in der Schule Lesen, Schreiben und Rechnen. Im Unterricht dürfen aber alle nur lateinisch reden. Wer deutsch spricht, muss eine Tiermaske aufsetzen, bis er einen anderen erwischt, der ein deutsches Wort benutzt. Siehst du die Maske? — Du hast Glück gehabt. Zwei Felder vorrücken. F Eine vornehme Familie lädt den Schüler Martin in ihr Haus ein. Da darf er wohnen und essen. Er freut sich. — Und du darfst noch einmal würfeln. G Martin Luther hat vier Jahre gelernt und besteht die große Abschlussprüfung. Alle feiern mit einem Fackelzug. Er darf einen braunen Magis terhut tragen. Darauf ist er sehr stolz. — Rücke drei Felder vor. H Martin Luther will ein Mönch werden. Sein Vater denkt: Alles, was Martin gelernt hat, ist jetzt umsonst. Er will von Martin nichts mehr wissen. — Gehe acht Felder zurück. I Bevor Martin Luther als Mönch aufgenommen wird, muss er ein Jahr zur Probe im Kloster leben. — Eine Runde mit Würfeln aussetzen. J Martin muss alle Arbeit machen, die ihm befohlen wird: Saubermachen, in der Küche helfen, in der Stadt betteln. Das ist oft unangenehm. — Wenn du das nächste Mal würfelst, zählt nur die halbe Augenzahl. K Martin Luther ist im Kloster in Erfurt. Er ist oft traurig und hat große Angst. Martin denkt, dass er Gott nichts recht macht. Er strengt sich an und quält sich sehr. — Wenn du das nächste Mal würfelst, zählt nur die halbe Augenzahl. L Martin Luther hat oft Angst vor Gott. Er strengt sich sehr an, findet keinen Frieden. Alle Anstrengung, durch Gebet und Fasten ein frommes Leben zu führen, hilft ihm nicht. — Gehe drei Felder zurück. M Martin Luther wird Professor an der neuen Universität in Wittenberg. Er freut sich. — Rücke drei Felder vor. N Martin Luther entdeckt in der Bibel, dass er Gott nichts recht machen muss. Gott erwartet keine Leistungen von uns Menschen. Gott liebt uns und wir dürfen ihn lieben. Das ist eine große Freude! — Der nächste Wurf von dir und deinen Mitspielern zählt für jeden doppelt. O Ein junger Professor in Wittenberg wird Luthers Freund. Es ist Philipp Melanchton. — Du und der Spieler, der dir am nächsten steht, rücken drei Felder vor. P Am 31. Oktober 1517 schreibt Martin Luther die berühmten 95 Thesen. Sie werden gedruckt und verbreiten sich in Windeseile in ganz Deutschland.
Alle wollen sie lesen. — Rücke fünf Felder vor. Q Luther wird zum Kaiser nach Worms gerufen. Der zeigt ihm die Bücher, die Martin Luther geschrieben hat. „Was du geschrieben hast, das ist nicht wahr!”, sagt der Kaiser. „Gib es zu!” Aber Luther antwortet: „Ihr müsst mir aus der Bibel beweisen, dass ich mich irre.” Viele freuen sich, dass Martin Luther standhaft bleibt. — Du darfst drei Felder vorrücken. R Der Kaiser ist wütend, und befiehlt: „Niemand darf Martin Luther zu essen oder zu trinken geben. Niemand darf ihn in sein Haus aufnehmen oder ihm ein Bett für die Nacht geben. Niemand darf ihm helfen. Fangt ihn, bringt ihn mir tot oder lebendig.” Alle haben Angst um Luther. Keiner weiß, was geschehen wird. — Eine Runde aussetzen. S Luther ist auf dem Heimweg von Worms. Unterwegs wird er von Soldaten überfallen und weggeschleppt. Keiner weiß, wer dahintersteckt und wohin man ihn gebracht hat. Viele fürchten, Luther sei tot. — Du und dein Nachbar in der Spielrunde, ihr müsst einmal aussetzen. T Die Soldaten, die Martin Luther überfallen haben, waren Freunde. Sie verstecken Luther auf der Wartburg. Dort lebt er in Sicherheit, verkleidet als Ritter und unter falschen Namen. — Du darfst drei Felder vor. U Auf der Wartburg übersetzt Martin Luther das Neue Testament ins Deutsche. In welcher Sprache wurde es zuerst geschrieben? Auf Griechisch. — Du darfst auf jeden Fall fünf Felder vorrücken. V Martin Luther feiert Hochzeit mit Katharina von Bora. Dazu lädt er alle seine Freunde ein. Du darfst einen beliebigen Spieler, der hinter dir ist, auf Dein Feld vorholen. W Der Kurfürst von Sachsen schenkt Martin Luther ein Haus in Wittenberg. Es wird das ‚Schwarze Kloster‘ genannt. Martin und Katharina sind mit dem Einrichten des Hauses beschäftigt. — Du darfst bis zum Feld mit dem Haus vorücken. X 1530. Inzwischen bekennen sich einige Reichsfürsten und verschiedene Reichsstädte zum evangelischen Glauben. Beim Reichstag in Augsburg wollen sie ihren Glauben vom Kaiser anerkennen lassen. Melanchton verfasst dazu das protestantische Glaubensbekenntnis, die ‚Confessio Augustana‘. Sie wird dem Kaiser überreicht und von ihm geduldet. — Du darfst drei Felder vorrücken. Y Martin Luther hat ein berühmtes Weihnachtslied gedichtet. Es findet sich im Evangelischen Gesangbuch als Nr. 24. — Wenn du den Namen des Liedes weißt, darfst du zwei Felder vorrücken. Wenn du einfach die erste Strophe singst, darfst du sieben Felder vorrücken. Z Martin Luther stirbt am 18. Februar 1546 in Eisleben. Alle Freunde trauern um ihn. Du und ein Spieler, den du aussuchen darfst, ihr trauert mit und setzt eine Runde aus. Deutsch–Evangelisch zur Sommerfrische 2017
MUSIK
DFC aus der Sommerpause Der Deutsch–Finnische Chor startet wieder nach der Sommerpause am Mittwoch, 16. August um 18.30 Uhr. Der DFC–Chor hat sich wieder ein grosses Projekt vorgenommen — es ist das Festjahr der Reformation, und daher hat der Chor vor, zwei Reformationskantaten von J. S. Bach einzustudieren und am 31. Oktober in der Deutschen Kirche aufzuführen.
Feierliches Konzert zum Reformationsjubiläum — zwei Kantaten an einem Abend… Am 31. Oktober 2017 feiern die Protestanten weltweit das 500. Jubiläum des Thesenanschlags Martin Luthers in Wittenberg, der als Anfang der Reformation gilt. Zu diesem Anlass werden in der Deutschen Kirche, Unioninkatu 1 in Helsinki zwei Kantaten Johann Sebastian Bachs vom Deutsch–Finnischen Chor und dem Barockorchester Storia aufgeführt — zusammen erleben wir unseren Chor, Streicher, Oboen, Gesangssolisten und Orgelklänge an diesem feierlichen Tag. Unter der Leitung von Riitta Laine erklingen die Werke „Gott der Herr ist Sonn und Schild“ (BWV 79) und „Eine feste Burg“ (BWV 80)… die Solisten werden sein Hedvig Paulig (Sopran), Laura Mäkitalo (Alt), Niall Chorell (Tenor) und Jussi Lehtipuu (Bass). Beide Kantaten sind Reformationskantaten des Leipziger Meisters. Während die erste auf Texten aus Psalm 84,11 und Liedern von Martin Rinckart und Ludwig Helmbold basiert, entstand die zweite hauptsächlich auf der Grundlage des gleichnamigen Chorals Martin Luthers. Die Pracht und Feierlichkeit beider Werke sind gerade für dieses große Jubiläum besonders angebracht. Man bedenke den Einsatz von zwei Hörnern, Pauken, zwei Querflöten, zwei Oboen, zwei Violinen, einer Viola, einem Cello und Basso continuo für „Gott der Herr ist Sonn und Schild“. Der berühmte Dirigent John Eliot Gardiner vergleicht die Paukenschlä16 ge im ersten Satz mit denen Luthers,
als er seine Thesen an die Tür der Schlosskirche Wittenberg hämmerte. Und wer erinnert sich nicht an die beeindruckend starke Schilderung des „alt‘ bösen Feinds“ oder gar der „Welt voll Teufel“, gegen die uns „Eine feste Burg“ mit solch unerschütterlichem Vertrauen schützt? Die kräftigen Worte Luthers vereinen sich in einem Höhepunkt der Choralkunst Johann Sebastian Bachs zu einem grandiosen Werk, das sowohl Publikum als auch Musiker und Sänger seit 300 Jahren unvergesslich prägt. Dieses Konzert bildet einen würdigen weiteren Höhepunkt der Luther–Dekade, des Jubiläumsjahrs und des Reformationsfests 2017. Herzlich willkommen am Reformationstag, Dienstag, dem 31. Oktober 2017 um 19.30 Uhr in der Deutschen Kirche, Unioninkatu 1 in Helsinki. Die Eintrittskarten zum Preis von 12 / 8 Euro können ab sofort im Gemeindesekretariat bei Anne Breiling, Telefon +358 9 6869 8513, E–Mail sekretariat@deutschegemeinde.fi reserviert und abgeholt werden.
Chorkonzert ‚Misa di Tango‘ am 27. August in der Kirche Der Buxtehude–Chor — der ursprünglich 1919 gegründete ‚Peter–Paul– Chor‘ — wird mit 53 Chorsängerinnen und Chorsängern, dirigiert von Henning Münther, im August aus Bad Oldesloe nach Helsinki kommen. In den über 50 Jahren seines Bestehens hat sich der Chor ganz der Aufführung anspruchsvoller Kirchenmusik angenommen, insbesondere der Oratorien und Messen unter Mitwirkung von Solisten und Orchestern. Außerdem versteht sich der Buxtehude–Chor als Chor für die musikalische Gestaltung der Festgottesdienste in der Peter–Paul– Kirche in Bad Oldesloe. Sein Ziel ist es, die vielfältigen Meisterwerke der Kirchenmusik den Hörern zu vermitteln. In dem Konzert am 27. August um 18 Uhr wird der Chor ‚Misa di Tango‘ von Martín Palmeri aufführen.
Fünfter und letzter Teil der Serie ‚Musik aus Versailles‘ Herzlich willkommen zu einem Konzertabend mit Musik vom Hof aus Versailles. Am Dienstag, dem 3. Oktober um 19 Uhr spielen Markku LuolajanMikkola und Ilpo Laspas Werke von Marin Marais und Antoine Forquera für uns in der Deutschen Kirche in Helsinki — ihr Abschluß einer Serie von Konzertabenden zum Thema. Marin Marais und Antoine Forqueray waren Zeitgenossen am Hof von Versailles im 17. Jahrhundert — beide dabei, einen eigenen und neuen Stil zu entwickeln. Marais — so wird berichtet — ‚spielte wie ein Engel‘, während man Forqueray für seine ‚Innovation, Vorstellung, und Extreme‘ liebte. Wir dürfen an diesem Abend wieder Markku Luolajan-Mikkola an der Violine, und Ilpo Laspas am Cembalo genießen. Eintritt 6–17,50 Euro — Tickets gibt es im Vorverkauf bei ticketmaster.fi im Internet oder an der Abendkasse.
Junge Stimmen kommen aus Kopenhagen zu uns Der dänische Chor Copenhagen Young Voices / Det Unge VokalEnsemble präsentiert Dänemark im Finale des EBU Let the Peoples Sing Gesangswettbewerb am 14./15. Oktober im Musiikitalo in Helsinki. Wir haben das Vergnügen, diesen großartigen Chor am Freitag, dem 13. Oktober um 19 Uhr in ihrem Konzert in der Deutschen Kirche zu erleben.
Der Chor besteht aus 24 Sängerinnen und Sängern im Alter von 17 bis 30 Jahren, und wird von Poul Emborg dirigiert. Ihr Programm für den Abend setzt sich aus der Vokalpolyphonie des Barock über die deutsche romantische Musik, bis hin zu zeitgenössischer, moderner Chormusik zusammen. Es werden Werke von Morten Poulsen (1973– ), Gösta Nyström (1890– 1966), Eric Whitacre (1970–), Knud Jeppesen (1892–1974), C. Debussy (1862–1918), J. Brahms (1833–1897), B. Britten (1913–1976), Edward Elgar (1857–1934) und Svend S. Schultz (1913–1998) gesungen. Der Eintritt ist frei; Programm 8 Euro. Deutsch–Evangelisch zur Sommerfrische 2017
EMO Kammerchor in der Deutschen Kirche in Helsinki Der Kammerchor EMO Ensemble / kamarikuoro beehrt uns mit einem Konzert am Freitag, dem 27. Oktober um 19 Uhr in der Deutschen Kirche… mehr zu ihrem Programm im nächsten Gemeindebrief.
Das Lied zur Sommerfrische: „Du meine Seele, singe“— EG 302 Du meine Seele, singe — zu diesem Loblied, aus dem großes Vertrauen und sichere Geborgenheit in der Fürsorge Gottes spricht, schrieb Johann Georg Ebeling die Melodie. Ebeling war Theologe und Musiker und trat 1662 als Kantor an St. Nicolai in Berlin die Nachfolge von Johann Crüger an. 1666/67 gab er 120 Lieder von Paul Gerhardt in neuen Vertonungen heraus, darunter „Du meine Seele, singe“. Paul Gerhardts Worte der übersprudelnden Freude wie auch seines klaren Gottesvertrauens verstärkt Johann Ebeling in seiner Gestaltung des Melodieverlaufs und Rhythmus‘: Jubelnd schwingt sich die erste Textzeile hoch hinaus, fast tanzend im Dreiertakt — Du meine Seele singe — um dann bekräftigend im Bogen abwärts jede zweite Silbe der folgenden Worte zu betonen — wohl auf und singe schön. Das passt textlich bei der Wiederholung, das passt in jeder Strophe. Dieser Melodiebeginn macht alleine schon gute Laune, und dazu ist er wirklich Ausdruck der Worte… er schwingt mit dem Text. Der zweite Teil des Liedes bleibt im bekräftigenden Zweiertakt — ich will den Herren loben… — und mit manchen punktierten Rhythmen stubst Johann Ebeling den Sänger weiter zu Fröhlichkeit an, führt seine Melodie in der vorletzten Zeile nochmal auf einen neuen Höhepunkt, bevor er dann den Bogen schließt. Für mich ist dieses Lied in mehrerer Hinsicht ein Liebling. Die Melodie bringt das Herz zum Hüpfen, und der so ungemein tröstliche Text von Paul Gerhardt spricht selber in der Melodie, die Worte hervorhebt, die ich sonst überlesen würde. — Paul und Johann, danke euch! Agnes Goerke
1. Du meine Seele, singe, wohlauf und singe schön dem, welchem alle Dinge zu Dienst und Willen stehn. Ich will den Herren droben hier preisen auf der Erd; ich will Ihn herzlich loben, solang ich leben werd. 2. Wohl dem, der einzig schauet nach Jakobs Gott und Heil! Wer dem sich anvertrauet, der hat das beste Teil, das höchste Gut erlesen, den schönsten Schatz geliebt; sein Herz und ganzes Wesen bleibt ewig unbetrübt. 3. Hier sind die starken Kräfte, die unerschöpfte Macht; das weisen die Geschäfte, die Seine Hand gemacht: der Himmel und die Erde mit ihrem ganzen Heer, der Fisch unzähl‘ge Herde im großen wilden Meer. 4. Hier sind die treuen Sinnen, die niemand Unrecht tun, all denen Gutes gönnen, die in der Treu beruhn. Gott hält sein Wort mit Freuden, und was Er spricht, geschicht, und wer Gewalt muß leiden, den schützt Er im Gericht.
5. Er weiß viel tausend Weisen, zu retten aus dem Tod, ernährt und gibet Speisen zur Zeit der Hungersnot, macht schöne rote Wangen oft bei geringem Mahl; und die da sind gefangen, die reißt Er aus der Qual. 6. Er ist das Licht der Blinden, erleuchtet ihr Gesicht; und die sich schwach befinden, die stellt Er aufgericht‘. Er liebet alle Frommen, und die Ihm günstig sind, die finden, wenn sie kommen, an Ihm den besten Freund. 7. Er ist der Fremden Hütte, die Waisen nimmt Er an, erfüllt der Witwen Bitte, wird selbst ihr Trost und Mann. Die aber, die Ihn hassen, bezahlet Er mit Grimm, ihr Haus und wo sie saßen, das wirft Er um und um. 8. Ach ich bin viel zu wenig, zu rühmen Seinen Ruhm; der Herr allein ist König, ich eine welke Blum. Jedoch weil ich gehöre gen Zion in Sein Zelt, ist‘s billig, daß ich mehre Sein Lob vor aller Welt.
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LITURGIE
Das A–Z der Liturgie: V wie Vaterunser Ein Gottesdienst im Urlaub: Ich verstehe die Landessprache nicht, aber den Gottesdienst kann ich gut verfolgen. Das Vaterunser wird gebetet und ich bete es in meiner Sprache mit. Dass ich gleichzeitig mit den Einheimischen zum Amen komme, freut mich — wir haben trotz verschiedener Sprachen gemeinsam gebetet. Ein Gottesdienst in einer kleinen Dorfkirche: Beim Vaterunser fällt mir die Stimme des älteren Mannes eine Reihe hinter mir auf. Ich hatte ihn bisher nicht wahrgenommen. Er spricht etwas schleppend, langsamer als die übrige Gemeinde. Ich passe mich seinem Sprechtempo an, er soll nicht allein sein damit, dass er das Tempo nicht mithalten kann. Ein Gottesdienst in einer großen, gotischen Stadtkirche. Zum Abendmahl steht die ganze Gemeinde im weiten, hohen Chorraum. Wir fassen uns bei den Händen und beten: Vater unser. Meine Hände, die ich sonst beim Beten falte oder zusammenlege, verbinden mich mit den beiden Menschen links und rechts von mir. Und durch sie mit all den anderen in diesem großen Kreis. Das Vaterunser ist ein Gebet, das verbindet. Das von vorherein dazu bestimmt ist, gemeinsam gebetet zu werden. „So sollt ihr beten“ sagt Jesus in der Bergpredigt und gibt seinen Zuhörern, seinen Zuhörerinnen dieses Gebet mit:
Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Seinen Platz im Gottesdienstablauf hat das Vaterunser vom Abendmahl her empfangen. Gemeinsam vor Gott stehen und um das für den morgigen Tag nötige Brot bitten, Schuld eingestehen und um Vergebung zu bitten, selber zu vergeben, was wir anderen nachtragen könnten, um Bewahrung und um Erlösung zu bitten und dann Brot und Wein als starke Zeichen der Zuwendung Gottes empfangen: dieser Moment verändert, wenn er mit wachem Sinn erlebt wird. Natürlich — nichts spricht dagegen, dieses Gebet auch alleine zu beten, zu Hause, unterwegs in einer Kirche, verbunden mit Luthers Morgen– oder Abendsegen am Beginn und Ende des Tages. Aber auch hier ist bisher gottlob niemandem eingefallen, eine Fassung in der „Ich–Form“ herzustellen. Es wäre eine Karikatur: „Mein tägliches Brot gib mir…“ Auch wenn wir dieses Gebet einsam und allein beten, verbindet es uns –– mit den Menschen, die auch gerade jetzt aufstehen oder zu Bett gehen und dieses Gebet sprechen; –– mit den Menschen, mit denen wir es sonst im Gottesdienst gemeinsam beten; –– mit den Menschen, mit denen wir in einem gemeinsamen Glauben verbunden sind; –– mit den Menschen, die vor uns so gebetet haben und entlastet worden sind von Brotangst, Schuldgefühl und Angst vor bösartiger Macht.
Und dieses Gebet verbindet uns mit Menschen jüdischen Glaubens — es ist ein Gebet, das aus deren Glauben heraus gesprochen ist und uns an die Herkunft unseres Glaubens erinnert. Einmal habe ich gehört, wie eine Frau aus Israel erzählt hat, was sie empfindet bei den Worten:
„Unser Vater in den Himmeln, heilig gehalten werde Dein Name.“ Das ist mir über lange Zeit wichtig geblieben. Wie auch das, was Matthias Claudius vor bald 250 Jahren an seinen Freund Andres geschrieben hat: „Das Vaterunser ist ein für allemal das beste Gebet, denn Du weißt, wer‘s gemacht hat. Aber kein Mensch auf Gottes Erdboden kann‘s so nachbeten, wie der‘s gemeint hat. Wir krüppeln es nur von ferne, einer noch immer armseliger als der andere. Das schadet aber nicht, Andres, wenn wir‘s nur gut meinen. Der liebe Gott muss so immer das Beste tun, und er weiß, wie‘s sein soll. (…) Sieh, wenn ich‘s beten will, so denk ich erst an meinen seligen Vater, wie der so gut war und mir so gerne geben mochte. Und dann stell ich mir die ganze Welt als meines Vaters Haus vor; und alle Menschen in Europa, Asia, Afrika und Amerika sind dann in Gedanken meine Brüder und Schwestern. Und Gott sitzt im Himmel auf einem goldenen Stuhl und hat seine rechte Hand übers Meer und bis ans Ende der Welt ausgestreckt, und seine Linke voll Heil und Gutes und die Bergspitzen umher rauchen, — und dann fang ich an: Unser Vater, der du bist im Himmel. Geheiligt werde Dein Name.“ Hans–Christian Beutel
18 Deutsch–Evangelisch zur Sommerfrische 2017
Kollektenzwecke bis zum Erntedanksonntag 13. August 2017 9. Sonntag nach Trinitatis: Kollekte für die Arbeit des Seniorenwohnheims (DSWH). 20. August 10. Sonntag nach Trinitatis: Kollekte für die Ausbildung von ehrenamtlichen Mitarbeitern der Gemeinden. 27. August 11. Sonntag nach Trinitatis: Kollekte für die Kirchenmusik unserer Gemeinde. 3. September 12. Sonntag nach Trinitatis: Für den Kirchbau in Fatick, Senegal (Afrika). 10. September 13. Sonntag nach Trinitatis: Für die schwedischsprachigen Studentengemeinden in Helsingfors, Jakobstad, Vasa und Åbo. 17. September 14. Sonntag nach Trinitatis: Für die kirchliche Arbeit der finnischen Seemannsmission mit Finnen im Ausland, und für die internationale Diakonie in finnischen Häfen. 24. September 15. Sonntag nach Trinitatis: Für die Arbeit der finnischen Missionsgesellschaft gegen den Menschenhandel.
Die volle Wucht der Reformation: Drei Nationale Sonderausstellungen in Berlin, Eisenach und Lutherstadt Wittenberg Einmalig von April bis November 2017… zu den absoluten Höhepunkten im Rahmen der Feierlichkeiten zum Reformationsjubiläum 2017 zählen die drei Nationalen Sonderausstellungen. Drei große renommierte deutsche Museen: Das Deutsche Historische Museum, die Wartburg– Stiftung und die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen–Anhalt bereiten das Thema ‚Reformation‘ in all seinen Facetten und Ausprägungen mit jeweils eigener inhaltlicher und methodischer Schwerpunktsetzung auf. Die Ausstellungen ergänzen sich, bauen aufeinander auf und bieten einen umfassenden Überblick über entscheidende Aspekte der Reformation. Mit Wittenberg und der Wartburg finden zwei der Ausstellungen an authentischen Luther–Orten statt, die zu entdecken für sich schon einen Besuch wert sind. Dritter Ausstellungsort ist Berlin mit ihrer religiösen und kulturellen Vielfalt steht die Bundeshauptstadt für die nationale und internationale Bedeutung der Reformation. Diese besondere und einmalige Konstellation unterstreicht nicht nur den Anspruch der staatlichen Träger, mit diesen Sonderausstellungen die Reformation und ihre Wirkung für unser heutiges Selbstverständnis, unsere Gesellschaft und ihre geistig–kulturelle, soziale und politische Tragweite in Deutschland sichtbar zu machen, sondern auch ihre Strahlkraft, die sie auf der ganzen Welt entfaltete und die unvermindert anhält. Detaillierte Informationen zu den drei Ausstellungen finden sich im Internet auf den eigens zum Reformationsjubiläum geschaffenen Übersichten unter der Adresse www.luther2017.org und auf unserer Themenseite ‚Reformation‘ im Fenster der Gemeinde im Internet.
1. Oktober 2017 Erntedankfest: Für die kirchliche Arbeit mit Kindern in den Gemeinden des Stifts Borgå.
Mikael–Agrikola–Kreuz für Juha Ilmari Leiviskä Erzbischof Kari Mäkinen verlieh am 18. April 2017 das Mikael–Agrikola–Kreuz an den finnischen Architekt und Mitglied der Akademie, Juha Ilmari Leiviskä. Das Mikael–Agrikola–Kreuz ist die höchste Auszeichnung der Finnischen Evangelisch–Lutherischen Kirche und wird für ausgezeichnete Arbeiten für die finnische Kultur und Kirche erteilt.
Architekt Juha Leiviskä, geboren am 17. März 1936 in Helsinki, hat eine bedeutende Karriere sowohl in Finnland als auch im Ausland erbracht. Er hat sein Architekturstudium an der Technischen Hochschule in Helsinki im Jahr 1963 beendet, und seitdem viele Kirchen entworfen, u. a. die Kirche in Myyrmäki (Vantaa) und die in Männistö Nähe Oulu. Er hat ebenso viele bedeutende Kirchenrestaurationen durchgeführt — wie zum Beispiel die der Deutschen Kirche mit Umbau, Erweiterung und Verbindung des Gemeindehauses mit Hilfe des Kaminzimmers, Brautzimmers und dem direkten Durchbruch zur Krypta in den Jahren 1997–2001. Weitere wichtige Arbeiten sind die St. Thomas–Kirche in Oulu, und das Gebäude der Deutschen Botschaft in Helsinki auf der Insel Kuusisaari. Juha Leiviskä versteht in den Sakralgebäuden die Tiefe und Vielseitigkeit der Botschaft Jesus ‚Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht haben.‘ (Joh. 8:12) Das Licht des Lebens erscheint in seinen vielen Facetten in den Arbeiten von Juha Leiviskä — das Licht wirkt nie hart und bedrückend, sondern eher behutsam und tröstend.
„Ich habe mich durch seine eigenen Worte angesprochen gefühlt: ‚Architektur ist heilig, wenn sie Trost spendet‘.“ Wittenberg ist von Finnland aus gut mit dem Flugzeug bis Berlin, und von dort mit dem Schnellzug zu erreichen.
Dies sagte Erzbischof Kari Mäkinen bereits, als er im Jahr 2010 den Kulturpreis der Finnischen Kirche an Juha Leiviskä überreichte.
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GESICHTER DER REFORMATION
Heinrich Bedford–Strohm (geb. 1960 in Memmingen) Es gehört schon etwas dazu, Angela Merkel links liegen zu lassen — und dafür auch noch ein Lächeln von ihr zu kassieren. So geschehen beim Gespräch von Barack Obama, Angela Merkel, der Kirchentagspräsidentin Christina Aus der Au und Heinrich Bedford–Strohm, dem Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, am 25. Mai 2017 in Berlin. 70.000 Zuschauer waren zu Beginn des Kirchentages an das Brandenburger Tor gekommen, hauptsächlich, um Barack Obama zu erleben. Heinrich Bedford–Strohm war es dann, der Angela Merkel als Moderator überging: „Wenn jetzt schon mal der lange Zeit mächtigste Mann der Welt neben mir sitzt…“, sagte er als Einleitung zu einer seiner Fragen und bemerkte den leicht säuerlichen Blick der direkt neben ihr sitzenden Merkel nicht. Aber durch eine charmante Formulierung konnte er den Moment auflösen. Heinrich Bedford–Strohm ist seit November 2014 der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche. Ein Ehrenamt, das er neben seiner Arbeit als Bischof der Evangelischen Kirche von Bayern, immerhin der nach den Mitgliederzahlen drittgrößten Landeskirche in Deutschland, ausübt. Für mich ist er nach Wolfgang Huber, Margot Käßmann und Nikolaus Schneider der vierte Ratsvorsitzende, dessen Arbeit ich ganz bewusst verfolge. In meinen Augen ist Heinrich Bedford–Strohm ein Glücksfall für die evangelische Kirche. In diesem Jahr 2017, in dem wir das 500jährige Reformationsjubiläum feiern, hat die EKD einen Vorsitzenden, der auf bemerkenswerte
Weise klare, verständliche Theologie mit menschlicher Ausstrahlung und medialer Präsenz verbindet. Bedford–Strohm schafft es, in prä20 gnanter Weise zu wichtigen Gegen-
wartsfragen theologisch Stellung zu beziehen, ohne dabei naiv zu erscheinen. Etwas, was für uns Christen ja nicht immer ganz leicht ist. Ein Beispiel: In der Flüchtlingsfrage hat er sich schon früh, auch vor seiner Zeit als Bischof und Ratsvorsitzender, engagiert. Er setzt sich für den Erhalt des Kirchenasyls in Deutschland ein. Aber er sieht auch die Notwendigkeit von Abschiebungen in bestimmten Fällen. Und er besucht Asylsuchende. Aber nicht alleine des medialen Effektes willen. Er hat sich schon immer, auch in seiner Zeit als Pfarrer in Coburg zu den Menschen am Rande bewegt. Strohm differenziert in komplexen Fragen auf eine Weise, die man auch in unserer schnelllebigen, von Massenmedien geprägten Zeit gut verstehen kann. Heinrich Bedford–Strohm wird am 30. März 1960 in Memmingen als Sohn eines Pfarrers geboren. Er wächst unter anderem in Coburg auf, wo er später selber als Pfarrer arbeiten wird. Er studiert Theologie in Erlangen, Heidelberg und Berkeley. 1992 wird er bei Wolfgang Huber in Heidelberg promoviert. Fünf Jahre arbeitet er als Pfarrer, bevor er eine Professur für Systematische Theologie in Bamberg annimmt. 2011 wird er schließlich Bischof der Evangelischen Kirche von Bayern, bevor er dann drei Jahre später das Amt als Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland antritt. Zu den Schwerpunkten seiner Arbeit in der Wissenschaft und Kirche gehören neben den sozialethischen Grundsatzfragen oder Fragen der Friedenspolitik vor allem die Ökumene. Diese Aufgabe ist als Pfarrer und Bischof Bayern von großer Bedeutung. Bedford–Strohm gelingt es auch im ökumenischen Dialog eine klare evangelische Position mit einer großen Offenheit für die Andersartigkeit anderer Konfessionen zu verbinden. Freundschaftlich verbunden ist er mit dem Bischof der Katholischen Kirche, Reinhard Marx, mit dem er immer wieder auch gemeinsam auftritt. Bei all den verschiedenen Herausforderungen, die ein Ratsvorsitzender und Bischof heute anzugehen hat, steht für Bedford–Strohm immer die Bedeutung der Öffentlichkeit von Kirche im Mittelpunkt. Nicht zufällig war er für die Einrichtung einer Professur für Öffentliche Theologie an der Universität Bamberg verantwortlich. Eine Kirche, die sich auf Jesus Christus beruft, muss in der Öffentlichkeit sichtbar bleiben. Das ist für Bedford–Strohm nicht in
erster Linie eine Frage der Mitgliederzahlen. Auf beeindruckende Wiese gelingt es ihm, der Evangelischen Kirche, der Kirche der Reformation, in diesen Tagen ein öffentliches Gesicht zu geben. Offen, einladend, reflektiert kritisch. So zeigte er sich schließlich auch bei seiner bisher größten öffentlichen Veranstaltung, dem Gespräch mit Merkel und Obama am Brandenburger Tor in Berlin. Für mich gehört Heinrich Bedford– Strohm zu einem der beeindruckensten Gesichter der Reformation in der Gegenwart. Und gerne lese ich immer wieder, was er zu den Fragen der Welt zu sagen hat. Unter anderem auf Facebook, wo er mit eigenen Beiträgen aktiv ist. Matti Fischer
■ Unsere Serie die ‚Gesichter der Reformation‘ sollen Ihnen und Euch Menschen nahebringen, die sich für das Anliegen der Reformation der Kirche eingesetzt haben. Dabei werden sowohl Zeitgenossen Martin Luthers als auch Menschen unserer Zeit portraitiert. Was ist diesen Menschen wichtig gewesen, was hat ihr Bild von Kirche geprägt und woher haben sie die Kraft für ihr reformatorisches Wirken bezogen?
Deutsch–Evangelisch zur Sommerfrische 2017
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Yoga auf Deutsch
Voller Energie in den Herbst starten! Wir praktizieren Vinyasa Power Yoga, einen dynamischen Yoga–Stil, der auf Ashtanga Yoga basiert und sehr individuell an verschiedene Niveaus angepasst werden kann. Willkommen im gemütlichen Yoga–Studio Ockra — Morgenyoga auf Deutsch! Wo: Jääkärinkatu 8, 00150 Helsinki Wann: Donnerstags, 10 bis 11.30 Uhr, Wer: Gaby Gahnström, gaby.gahnstrom@gmail.com, Telefon 040–1964 410
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Liebe Spielefreunde! Auch nach der Sommerpause geht es mit dem Spieleabend für Erwachsene weiter… wir starten schon am Donnerstag, 10. August in den Spieleherbst — und im September treffen wir uns dann am Donnerstag, dem 7.9. um Gesellschaftsspiele zu spielen. Wir spielen im Restaurant Zinnkeller, Meritullinkatu 25 in Helsinki, jeweils um 18.30 Uhr. Neue Spiele und Mitspieler sind wie immer willkommen. Weitere Informationen direkt bei Steffi, Telefon 044–0822 174.
Hübsche Gemeindewohnung zu vermieten
In der Fredrikinkatu 58 B 24 in Helsinki ist ab sofort eine liebevoll renovierte, zentral gelegene und trotzdem ruhige Zweizimmer– Wohnung frei — auf der Fläche 52 qm, im 2. Stockwerk mit dem Aufzug, und Richtung Innenhof. Nähere Informationen bei Küster Tobias Petruzelka, E–Mail dg.hausmeister@evl.fi.
Deutsche Evangelisch–Lutherische Gemeinde in Finnland / DELGiF www.deutschegemeinde.fi facebook.com/deutschegemeindeinfinnland
Hauptpastor Matti Fischer, täglich außer freitags, Telefon: +358 9 6869 8511 und +358 50 5942 485, E–Mail: dg.hauptpastor@evl.fi Kanzlei und Gemeindesekretariat: Merja Viiri und Anne Breiling, montags bis freitags 10–13 Uhr, Telefon: +358 9 6869 8510 und +358 9 6869 8513, Fax: +358 9 6869 8555, E–Mail: dg.kanzlei@evl.fi und dg.sekretariat@evl.fi Reisepastor Hans–Christian Beutel, täglich außer montags, Telefon: +358 40 540 8504, E–Mail: dg.reisepastor@evl.fi Küster Tobias Petruzelka, dienstags bis freitags 11–13 Uhr, Telefon: +358 50 3239 598, E–Mail: dg.hausmeister@evl.fi Diakon Timo Sentzke, Telefon: +358 50 5942 498, E–Mail: dg.diakonie@evl.fi Kindergarten und Vorschule: Stefanie Voß, montags bis freitags 8–8.30 Uhr, Telefon: +358 9 6869 8517, E–Mail: info@deutscherkindergarten.fi Seniorenwohnheim: Gulmira Akbulatova–Loijas, Telefon: +358 9 481 124 und +358 44 2199 586, Nuottapolku (Notstigen) 2, 00330 Helsinki (Helsingfors), E–Mail: dswh@deutschegemeinde.fi Kantorin Riitta Laine, täglich außer montags und dienstags, Telefon: +358 50 3306 495, E–Mail: dg.kantor@evl.fi Kapellengemeinde Turku (Åbo), Telefon: +358 50 4076 512, Kaskenkatu (Kaskisgatan) 1, 20700 Turku (Åbo), E–Mail: dg.turku@evl.fi Deutsch–Evangelisch in Finnland (DEiF), E–Mail: gemeindebrief@deutschegemeinde.fi IMPRESSUM DEUTSCH–EVANGELISCH in Finnland Gemeindebrief der Deutschen Gemeinde in Finnland Verantwortlich: Matti Fischer Gestaltung: Michael Diedrichs Der Jahrgang kostet 24 Euro. Gemeindekonten Nordea BIC/SWIFT NDEAFIHH: Amtsscheine: IBAN FI55 1572 3000 3220 16 Deutsch–Evangelisch: IBAN FI33 1572 3000 3220 24 Kindergarten: IBAN FI11 1572 3000 3220 32 Anderes: IBAN FI91 2001 3800 5588 83
Alle Veranstaltungstermine finden sich übersichtlich auf den Seiten 12–13 dieser Ausgabe des Gemeindebriefs — immer aktualisiert im Schaukasten neben dem Kirchenportal, und im Internetfenster der Gemeinde unter der Adresse www.deutschegemeinde.fi.
Druckerei: Bulbus Oy, Helsinki Deutsche Evangelisch–Lutherische Gemeinde, Bernhardinkatu (Bernhardsgatan) 4, PL 153 PB, 00131 Helsinki (Helsingfors)
BH2 1
ISSN 1456–1042