Gemeindebrief Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen Juli – September 2019
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Inhalt
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3-4 Rückblick: Sommerfest 5 Rückblick: Orchesterkonzert, Neue Fahne 6-7 Rückblick: >druck. 8 Rückblick: Dugnad 9 Rückblick: Vormittagstreff 10 Rückblick: Karneval 11 Neues vom Gemeindekirchenrat 12-15 Treffpunkte – Innenteil mit Überblick 16-17 Termine – chronologisch 18 Buntes Gemeindeleben 19 Gruppenleitertreffen, Mitfahrgelegenheit 20 Willkommens-Sonntag, Flohmarkt 21 ASF-Jubiläum 22-23 Gottesdienst-Wanderung 23 Neue Konfirmandengruppe 24 Kinderseite 25 Leserbriefe, Sommergedicht 26-28 Außengemeinden 29-30 Beitrittserklärung 31 Kontakt 32 Angedacht: „Rechnen mit Herrn Goethe...“
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe des Gemeindebriefes ist der 2. September 2019. Wir freuen uns über alle Beiträge, Fotos und Ideen und über Mitarbeiter für den Gemeindebrief.
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frommen Seelen nicht genug, ich sollte auch glauben, dass Drei Eins sei und Eins Drei; das aber widerstrebte dem Wahrheitsgefühl meiner Seele; auch sah ich nicht ein, dass mir damit auch nur im mindesten wäre geholfen gewesen.“ (J.W.v. Goethe, Gespräch mit J.P. Eckermann, 4.1.1824)
Rechnen mit Herrn Goethe: 1x1x1 = TRINITATIS Weihnachten und Ostern, mit ganz, ganz viel Glück vielleicht hier und da noch Pfingsten! Die Antworten auf die Frage, welche Feste das christliche Kirchenjahr prägen, sind relativ überschaubar.
Der gute Goethe!! Ich glaube ja, dass er jetzt im Himmel ist, und da wird er es nun verstanden haben. Aber in der Tat, hier auf Erden ist es sehr schwer, einen Gott zu denken - und einen dreifaltigen, einen, der dreifach wirkt (Goethe würde eher sagen: west), natürlich allemal.
Dass das Trinitatisfest mitgenannt wird, kann nahezu selbst bei eingefleischten Gemeindetreuen ausgeschlossen werden. Schade! Wie ist es bei Ihnen? Würde Ihnen da die Erklärung helfen: Trinitatis, das ist das Fest der Dreieinigkeit?
Aber wie schon gesagt, dieses Dreifache an Gott, das schwingt irgendwie immer mit. Und irgendwann hat man es deshalb ausgesprochen und versucht, es in Worte zu gießen. Das ist schon eine Weile her, da hat man noch anders (aus heutiger Sicht in Fremdworten) gesprochen: Trinität.
Den Begriff „Trinitatis“ könnten manche Gottesdienstbesucherinnen und -Besucher allerdings gelegentlich gehört haben, wird doch in der Zeit zwischen Pfingsten und Advent immer wieder einmal erwähnt, an welchem Sonntag nach Trinitatis man sich gerade befindet. Ob da am 16. Juni, und das war Trinitatis, jetzt nun etwas von Festlichkeit in den Kirchen zu spüren war, mögen diejenigen beurteilen, die da waren (z.B. beim Sommerfest-Gottesdienst in Malvik bei Trondheim).
Mal angenommen, es stimmt, dass da an Weihnachten ein Kind zur Welt kommt. Ein Kind, von dem die Leute später sagen und schreiben: „In diesem Menschen haben wir Gott erkannt.“ Und „Das, was wir uns von Gott erhofften, das wird in Jesus greifbar.“ Und „In diesem Menschen hat Gott einen Teil von sich offenbart. In diesem Menschen wird erkennbar, wer und wie dieser Gott im Himmel ist.“ Wenn das so ist, dann ist das Ganze schon mal, sagen wir doch, zweiteilig.
Das Fest und der Begriff der Trinität, die schwingen allerdings irgendwie immer mit. Aber wehe, wenn man das in eigene Worte packen muss! Frage Sie mal auf der Straße, was Trinität ist! Oder im Freundeskreis! Seien Sie beruhigt, schon der alte Goethe soll sich da mit folgenden Worten recht kritisch geäußert haben: „Ich glaubte an Gott und die Natur und an den Sieg des Edlen über das Schlechte; aber das war den
Gott, der Schöpfer, nennen wir ihn von mir aus „Vater im Himmel“, der gibt an Weihnachten einen Teil von sich auf der Erde preis. Das ist Jesus von Nazareth, der Christus. Nennen wir ihn von mir aus auch „den Sohn“. Vater und Sohn, die zwei gehören zusammen, so als wären sie eins. Das gibt es ja manchmal. Und wenn es dann noch so ist, dass ich glaube, dass Gott noch jetzt weiter wirkt in dieser Welt, unsichtbar auf geheimnisvolle,
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lebenserhaltende Weise, wenn es stimmt, dass Glaube geweckt wird, dass Menschen „Gotteserfahrungen“ machen, dass Menschen sich zu Gott zugehörig fühlen – das passende Fest ist Pfingsten -, wenn das so ist, dann wirkt Gott auch auf diese Weise. Mit unsichtbarer Kraft. Wir nennen es manchmal „Heiliger Geist“ oder, Herr Goethe, „Geistkraft“. So kommt das zustande. Nicht drei Götter, sondern drei Seins- oder Wirkweisen Gottes. Vater, Sohn und Heiliger Geist. Das Konzil von Konstantinopel im Jahre 381 hat dementsprechend formuliert: Für Gott gilt: Ein Wesen, dreieigene Seins- oder Wirkweisen. Und dem alten Goethe möchte ich zurufen: „1+1+1 ist natürlich nicht eins, sondern drei. Aber wenn du das Plus durch ein Mal ersetzt, dann bleibt es bei 1.“ Klingt trotzdem kom-
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pliziert? Ja sicher, aber was ist in dieser Welt schon einfach?! In diesem Sinne: Ein Hoch auf die Dreifaltigkeit, ein Hoch auf Trinitatis. Ein Hoch auf das, in dem uns Gott begegnet und wirkt – auf gar ganz verschiedene Weise. „Ich habe die feste Überzeugung, daß unser Geist ein Wesen ist, ganz unzerstörbarer Natur. Es ist ein fortwirkendes von Ewigkeit zu Ewigkeit. Es ist der Sonne ähnlich, die bloß unsern irdischen Augen unterzugehen scheint, die aber eigentlich nie untergeht, sondern unaufhörlich fortleuchtet.“ (J.W.v. Goethe, Gespräch mit J.P. Eckermann, 2. 5. 1824) Ihr Pfarrer Sebastian Wilhelm
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Sommerfest Abgesehen davon, dass wir den Sommer eher herbeifeiern und dabei acht geben mussten, dass wir uns dabei nicht erkälten hatten wir das Glück, dass die meisten nur auf einem der Wege, hin oder zurück, vom strömenden Regen erwischt wurden. Also: das Wetter konnten wir nicht so richtig planen. Dafür aber alles andere. Obwohl Pfingsten, und dazu bei diesem Wetter, Reisezeit ist, war der Gottesdienst recht gut besucht. Gleich im Anschluss eröffnete das Büfett, zu dem viele etwas mitgebracht hatten. Als Besonderheit gab es frisch gebackene, dampfende Sveler von Frau Laurenzen. Da es draußen nicht ganz trocken war, verlegten wir die Basteltische und Spiele in den Saal. Damit wurde es zwar etwas eng. Auf der anderen Seite war es schön, dass
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so die Großen und Kleinen, die Bastler und Sommerlied-Sänger, Erzähler und Spieler alle gemeinsam feierten. Am Basteltisch entstand unter anderem eine große Collage für unsere große Pinnwand im Gemeindehaus. Auf der Collage verzeichneten alle Familien, wohin sie im Sommer reisen werden. Die Collage ist bereits aufgehängt und wartet auf Postkarten und Grüße aus den Ferien, die wir dann dazu heften können. Am anderen Basteltisch gab es ein Upcycling-Projekt: Im Keller haben wir von den Umbauarbeiten der letzten Jahre viele Kacheln gelagert. Zum Wegwerfen zu schade. So haben wir mit den Kindern kleine Filze untergeklebt und die Fliesen mit Keramikstiften angemalt. So wurden farbenfrohe und bunte Untersetzer daraus – und richtig kleine Kunstobjekte. Währenddessen sang der Saal Sommerlieder, ging auf Grottenolmjagd (eine Erinnerung an den Weltgebetstag aus Slowenien) und unterhielt sich gut. Am Ende trafen wir uns alle für den Reisesegen im Altarraum: Möge die Straße uns zusammenführen … und wir auf all unseren Wegen im Sommer behütet sein.
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Das Eis zum Schmelzen gebracht – Orchesterkonzert „Tanz in den Sommer“ Kennen Sie eigentlich den Norwegischen Tanz Nr. 2 von Edward Grieg? Sicher? Nicht, dass ihn die Spatzen von den Dächern pfeifen! Aber das Eisauto einer stadtbekannten Frost-Firma kündigt so wöchentlich sein Kommen an. So auch am Freitag, dem 31. Mai. Nichts Ungewöhnliches. So heiß war das Wetter auch nicht, dass man unbedingt und unwillkürlich an Eis gedacht hat. Ab frühem Nachmittag füllte sich der Gemeindesaal mit jungen Musikerinnen und Musikern, Instrumenten und Klängen. Am Abend sollte das große Abschlusskonzert stattfinden nach einer Woche Austauschund Gemeinschaftsprogramm der Schulorchester des Gymnasiums Emschenhagen in Kiel und der Deutschen Schule Oslo. Zuvor haben beide Orchester wochenlang bei sich zu Hause separat und zuletzt eine Woche gemeinsam unter der musikalischen Leitung von Patricia Nehring (Kiel) und Katja Maiwald (Oslo) in Oslo geprobt und gearbeitet. Und ein buntes Konzertprogramm zusammengestellt: „Tanz in den Sommer“. Und nun raten Sie, welcher Tanz neben Walzern von Bach und Purcell und Jazz von Schostakowitsch und Zimmer dabei war! Richtig, auch der Norwegische Tanz Nr.2 von Edward Grieg. Bei einem deutsch-norwegi-
schen musikalischen Gemeinschaftsprojekt ist diese Auswahl wohl auch nicht so überraschend. Auch dass Musik uns über Grenzen, Sprachen und Meere verbindet, junge Menschen zusammenführt und sie uns mit ihrer Musik bereichern und faszinieren ist bewundernswert, wichtig und schön. Aber nicht überraschend. Auch was Schülerinnen und Schüler freitags statt oder in der Schulzeit gemeinsam auf die Beine stellen, um unsere Welt etwas schöner zu machen, ist bewundernswert und ermutigend – aber nicht überraschend. Was wirklich überraschte war, dass gerade dieses Eisauto in der Probenpause direkt am Gemeindehaus in der Eilert Sundts gate 37 vorbeifuhr und ausgerechnet den Norwegischen Tanz Nr.2 von Edward Grieg zum Besten trällerte. Schnell sprangen die jungen Musikerinnen und Musiker an die Straße mit Flöte, Geige und Oboe und gaben das Echo: den Norwegischen Tanz Nr.2 von Edward Grieg. Für Passanten bot sich ein verwirrendes Bild und eine überraschende Klangkulisse. Der Eismann sprang aus dem Auto, schaute auf den Lautsprecher – und dann erst die Straße hinunter bis auch er begriff: „Das werde ich mein Lebtag nicht wieder erleben!“ Musik verbindet und überrascht.
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Das sehr gut besuchte Konzert am Abend bot weitere „Erfrischungen“ und Tänze. Das Abschlusskonzert in Oslo war der erste große Höhepunkt und wurde mit viel Applaus – und leckerem Eis - belohnt. Die Deutsche Botschaft in Oslo übernahm die Schirmherrschaft und Bewirtung an diesem Abend. Bei der Bewirtung sollte unseren Kieler Gästen als Dankeschön etwas typisch Norwegisches geboten werden. Neben dem Norwegischen Tanz Nr.2 von Edward Grieg gab es dampfend frische echte Sveler. Und diese erhielten den Applaus der Musikerinnen und Musiker. Nach der Woche und dem Konzert in Oslo folgten gemeinsame musikalische Tage und Konzerte in Kiel. Untergebracht werden die jungen Musikerinnen und Musiker bei den Familien der jeweiligen Gastgeber-Orchester. Auch das Rahmenprogramm, Ausflüge, Ver-
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sorgung und Freizeitaktivitäten organisieren die jeweiligen Gastgeber, so dass es ein intensiver, ereignisreicher und sehr lebhafter Austausch ist – mit reichlich Tanz und Eis.
Neue Fahne vor dem Gemeindehaus Bei der Gemeindeversammlung am 5. Mai hingen im Altarraum des Gemeindesaals gleich zwei Kirchenfahnen. Eine alte und eine neue. Zum Abschluss der Versammlung wurde die neue Fahne draußen vor dem Gemeindehaus gehisst. Unser Gemeindehaus hat keinen Kirchturm und mancher übersieht Schaukasten und farbig leuchtendes Glasfenster. Deshalb ist es gut, dass seit vielen Jahren die Fahne vor dem Haus anzeigt, dass hier „Kirche“ drin ist. Die Fahne erinnert uns aber auch an ein besonderes Stück Gemeindegeschichte. In der Zeit des Nationalsozialismus erhielten viele deutsche Auslandsgemeinden den Befehl, die Hakenkreuzfahne zu hissen. Pfarrer Helmut Schieck (Pfarrer 1939-1946) beschrieb später, wie erschrocken er war, als bei seiner Probepredigt zwei solcher Fahnen neben dem Altar standen. In seiner Amtszeit entfernt er die Fahnen und ersetzt sie durch die Kirchenfahne mit dem violetten Kreuz. Die Fahne heute vor unserem Gemeindehaus erinnert an den Mut des Pfarrers und
der Gemeinde damals und auch an unsere heutige Verantwortung im Sinne der Jahreslosung: Suche Frieden und jage ihm nach (Ps 34,15).
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Großer Applaus für >druck. Am 29. April gastierte das Tourneetheater Sonni Maier bei uns mit dem Stück „Druck“, einem Science-Fiction-Thriller über Smartphonesucht, BigData und Selbstoptimierung. Das Stück ist eine spannende, äußerst schlau recherchierte und mitreißend inszenierte Eigenproduktion. Das hohe Niveau der Künstler zeigte sich darin, dass man zwischenzeitlich ganz vergaß, in einem Theater zu sitzen, sondern das Gefühl hatte, mittendrin im Konflikt zu stehen zwischen „Können“ und „Dürfen“. Im wahrsten Sinne konnte man den „Druck“ dieser Spannung deutlich spüren. Die Inszenierung versuchte u.a. Sehgewohnheiten, wie Überblendungen, Mehrbildmodus, Schnittsequenzen und Kameraschwenks, die wir aus Internet und Fernsehen kennen, auf die Bühne zu bringen. Inhaltlich tauchten Fragen auf, ob das Unterlassen von etwas ebenso eine Tat ist, wie das Tun von etwas anderem oder ob diejenigen, die einen Trend nicht mitmachen, Täter sein können? Immer wieder stellten manch überraschende Perspektivwechsel Fragen an die Zuschauer. Nach 75 Minuten ertönte langer Applaus im Saal. Nach einer kurzen Pause luden die Künstler zu einem Nachgespräch ein. Auch das war schlau, präzise und mit hoher Sorgfalt vorbereitet. Die Künstler stellten sofort
eine ganz vertrauliche, nahbare Verbindung zu den Anwesenden her. So eröffnete sich nicht nur ein wirkliches Gespräch, sondern auch angenehmes „wieder Ankommen“ in unserer Realität, in der es gut ist, manche Dinge zu hinterfragen. Sehr beeindruckend war, wir sanft und zugleich zielstrebig gekonnt die Künstler im Nachgespräch immer wieder die eigenen, persönlichen Möglichkeiten, die jede und jeder Einzelne von uns im Umgang mit der digitalen Welt hat, sichtbar und stark machten. So blieben am Ende des Abends sowohl intensives Nachdenken aber auch das Gefühl, selbst handeln und Einfluss nehmen zu können darauf, wie wir die digitale Welt gestalten. Der Abend hat Mut gemacht, sich Neuem zu stellen: Neuem in der digitalen Welt und Neuem an analogen Fragen zu ihr. Das Tourneetheater war für drei Tage bei verschiedenen Gemeindemitgliedern in Oslo untergebracht. Es war eine sehr interessante Begegnung. Vielen Dank den Gastgeberinnen und Gastgebern, vielen Dank dem Publikum und besonders vielen Dank den Künstlerinnen und Künstlern!
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Dankeschön für Dugnad Am 24. Mai regnete es in Strömen. Bereits um 9.00 Uhr traf ich mich mit dem Hausmeister, um in Werkstatt, Keller und rund ums Haus Sperrmüll, Gerümpel und Abfälle, die wir zuvor sortiert hatten, an die Straße zum Abtransport zu stellen. Aus der Auflösung der WG, der Neueinrichtung des Archivs im Keller und dem Ausbau der Kellerküche im letzten Herbst und der Umgestaltung des Gelben Zimmers waren wieder einige Dinge angefallen. Hier und da mussten wir in der letzten Zeit Geräte, Kleinmöbel oder Heizkörper wechseln – Dinge, die nicht einfach in die Mülltonne gehören. Hinzu kamen reichlich Laubsäcke und auch manch überraschende “Hinterlassenschaften”, die wohl jemand aus Versehen vergessen haben muss. Zum Sortieren war genug Zeit auch schon in den Wochen zuvor. So ging alles gut von der Hand. Aber bis Mittag war reichlich zu tun. In der Mittagspause Umbau im gelben Zimmer, mit dem Ziel, aus dem derzeitigen Möbelsammelsurium und aus den in der WG übrig gebliebenen Möbeln eine etwas ansprechendere Einrichtung zu gestalten. Ab 16 Uhr kamen viele Helferinnen und Helfer dazu, die sich sofort daran machten, die großen, vielen Fenster zu putzen, Schränke in Keller, Küche und Saal zu sortieren und zu putzen, Glasvordach und Zufahrt zu reinigen u.s.w. Wir waren wieder 20 Personen - da geht alles schnell. Toll war, dass wieder viele ihre „Lieblingsputzutensilien“ mitgebracht haben. Damit ging es besonders gut. Und ehe wir es uns versahen, hatte Frau Laurenzen für den Abschluss einen großen Topf Suppe gekocht. An weißer Tafel und mit großem Appetit “halfen” wir auch dabei. Vielen Dank allen, die geholfen haben! Einige Gemeindemitglieder waren terminlich verhindert – schrieben uns aber, dass sie sich aber dennoch am Dugnad beteiligen wollten. Manche boten an, an einem anderen Tag zu kommen. Auch dafür vielen Dank!
Ja, es ist noch etwas liegen geblieben bzw. Dugnadbedarf auch zwischendurch. Bitte sagt Bescheid, wenn Ihr eine der folgenden Aufgaben gern übernehmen möchtet: • Putzen des Mosaikglasfensters im Gemeindesaal • Herd und Heizkörper in der Gemeindeküche gründlich putzen, dazu die Flächen rundherum (Wände, Schrankseiten ...) • Malerarbeiten im Kellergang (die Kellerdecke, Wände) • Einfahrt und Bürgersteig kehren (wer im Sommer einfach mal sich den Besen schnappt und Einfahrt und Gehweg fegt, könnten damit auch richtig hilfreich sein) • Gartenhecke schneiden Pf. Sebastian Wilhelm
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„Unter dem Schatten deiner Flügel“ – Vormittagstreff über Jochen Klepper Am 6. Juni konnten wir im Vormittagstreff Ute Polacek aus Göttingen begrüßen. Immer wieder besuchte sie Gemeinde und Vormittagstreff in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten. Dieses Mal brachte sie einen Vortrag und Gesprächsanregungen zu bzw. über Jochen Klepper mit. Jochen Klepper (1903 – 1942) gehört ohne Zweifel zu den wichtigsten Namen und Dichtern unseres Gesangbuches. Er war Theologe und Autor in der Zeit des beginnenden und des finsteren Nationalsozialismus. Sehr eindrücklich, warnend und bewegend sind seine Tagebuchaufzeichnungen „Unter dem Schatten deiner Flügel. Aus den Tagebüchern der Jahre 1932–1942.“ Klepper gehörte zu denen, die sehr zeitig erkannten und benannten, dass die Verrohung im gesellschaftlichen und politischen Ton, Populismus und Nationalismus in der Öffentlichkeit und die gezielt aggressive Propaganda zu Krieg und Vernichtung führen werden. Während andere versuchten zu beschwichtigten oder in dem aggressiven Auftraten der Nationalsozialisten nur eine ungebändigte Kraft sahen, die zu zähmen ist und wieder andere den Nationalsozialismus und seine Propaganda offen begrüßten als neue Kraft, die die eigene Nation wieder groß macht, schrieb Klepper bereits 1933 in sein Tagebuch: „Es ist so furchtbar, wie Technik, Chemie und Propaganda sich nur auf dieses eine Objekt zu stürzen scheinen: den vollkommenen Krieg! Alles ist für ihn bereit.“ Klepper und seine Familie entkamen der Vernichtung dieses Krieges gegen die Welt und die Menschheit nicht. Auch das sah er sehr zeitig auf sich zukommen. Dennoch sind seine Texte, Dichtungen und Lieder nie ohne Hoffnung, gar Lob für das Leben. Neben dem, was er um und vor sich sah, sah er
auch die Hand Gottes, die ihn wie ein Flügel beschützt und wärmt und niemals verloren gehen lässt. Es ist erstaunlich, woran Kleppers Worte heute erinnern. Zu Populismus in der Politik gibt es ebenso Parallelen, wie in mancher Veränderung des öffentlichen Tonfalls. Erstaunlich und dazu ermutigend sind aber immer wieder Kleppers Hoffnungs- und Glaubensworte. In der damaligen Zeit ebenso wie heute rufen sie auf, miteinander im Gespräch zu bleiben, Menschen zuzuhören, Macht, Gewalt und Ausgrenzung wahrzunehmen, Intoleranz und Polemik gegen andere zu wiedersprechen und Parolen, schnellen Antworten und Ideologien gegenüber skeptisch zu sein. „Was möchte ich schreiben?“ fragt er am 17. März 1933, „Jenes Trotzdem der Aussöhnung, des Dankes, der Aufgeschlossenheit – nicht des Willens und der Tatkraft und Zähigkeit.“ Aussöhnung, Dank und Aufgeschlossenheit – wenn man heute einmal politische oder öffentliche Reden auf diese Begriffe befragt und sucht, ob sie wenigstens dem Sinn her enthalten sind, mag es helfen, zu verstehen, wovor Klepper warnen wollte.
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An Karnevalsmuffel und Ignoranten, die den Weg zum Karneval bei uns nicht fanden: Wir wissen, dass es Länder gibt, wo man den Fasching nicht so liebt. Doch trotzdem war es wirklich schade, dass Ihr nicht da wart, gerade. Wir hab‘n ein tolles Fest gehabt und hätten Euch ganz gern gesagt, beim nächsten Mal traut Euch doch bitte, wir nehmen gern Euch in die Mitte, denn Feiern sind besonders toll, ist auch mit Euch der Festsaal voll. Doch voll war es auch jetzt schon sehr, die Hütte platzte fast schon quer. Es machten Große und auch Kleine, sich allesamt auf ihre Beine und brachten reichlich Stimmung mit, so ging die Zeit im Sauseschritt. Von vier Uhr bis um sieben, konnten wir das Tanzbein schieben, oder plündern den Büfetttisch und spielten ganz phrenetisch. Es gab Sveler, Pølse, Kuchen, auch Krapfen konnte man versuchen. Es gabt Saft und Colala, auch Kaffee war für manche da. Es gabt andres, was wir speisten, von Gästen, die zu uns her reisten, auch viele andre Speisen, Daneben boten wir auch an, ein kindgerechtes Spielprogramm. Und wer um sieben noch zugegen, der half uns noch beim Saal ausfegen und beim Aufräumen unsrer Hütte, bevor wir nah‘m nach Haus die Schritte. Doch bei so vielen Festgedanken will ich zum Ende herzlich danken, dem Team was schon seit vielen Wochen, die Vorbereitung hat besprochen: Ihr seid ein supertolles Team, drum dankeschön!
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GKRGemeindekirchenrat
Liebe Gemeinde,
Viele von Ihnen waren Anfang Mai auf unserer jährlichen Gemeindeversammlung. Es war eine lebhafte und interessante Veranstaltung. Einige von Ihnen haben mich dadurch auch schon einmal „live“ als neue Vorsitzende des Gemeindekirchenrates erlebt. Für alle, die nicht dabei sein konnten, möchte ich einige wichtige Diskussionen und Anregungen schildern. Auf der letzten Gemeindeversammlung haben wir Christian Erhard, Annette Neuhauser, Astrid Siegmund-Breivik und Adelheid Hasenknopf aus dem GKR verabschiedet. Sie alle haben sich lange auf verschiedenste Weise mit ihrer Arbeit in der Gemeinde und im GKR verdient gemacht und ich möchte hier noch einmal meinen Dank zum Ausdruck bringen. Sie werden weiterhin unserer Gemeinde verbunden sein werden. Der Rücktritt von Christian, Annette, Astrid und Adelheid wurde erst in der letzten Sitzung des GKR vor der Versammlung bekannt und war für die verbliebenen Räte in dieser Form unerwartet. Bedauerlicherweise konnten wir Sie deshalb nicht mehr vor der Versammlung informieren, so dass es für die Versammlung doch recht überraschend war. Ich will nicht verheimlichen, dass es im GKR im letzten Jahr so manches Mal erhitzte und intensive Diskussionen gab. Wir konnten dadurch nicht immer fruchtbar arbeiten oder unser Gemeindeleben gezielt weiterentwickeln. So bedauerlich ein Ausscheiden von gleich 4 Mitgliedern zur selben Zeit ist, so bin ich doch der Meinung, dass wir mit unserem heutigen GKR viel erreichen können. Mit Olav Hermansen, Gunhild Hesla Halvorsen und Johannes Helm haben wir weiterhin
3 Gemeindekirchenräte, die langjährige Erfahrung im GKR unserer Gemeinde haben. Hilke Tzschoppe und ich sind noch eher die „Neuen“, nun aber auch schon seit über einem Jahr dabei und mit vielen Aufgaben vertraut. Gerne möchten wir unser Team weiter verstärken. Wer sich eine Mitarbeit im GKR vorstellen kann ist herzlich eingeladen, sich bei mir bis Ende August zu melden. Jeder Abschied führt uns neuen Aufgaben entgegen, jedes Ende kann auch als Anfang gesehen werden. Ich musste dabei and den vertrauten Kanon denken : „Ausgang und Eingang, Anfang und Ende liegen bei Dir, Herr, füll‘ Du uns die Hände.“ Ich vertraue darauf, dass wir zusammen als Gemeinde unser Gemeindeleben gestalten werden. Ich bin mir sicher, dass es nicht nur das Engagement einzelner Personen ist das zählt, sondern dass wir alle - als Gemeinde aufgerufen sind, unser Haus mit Leben und Leidenschaft zu füllen. Unsere Gemeinde ist vielfältig und lebt von dem, was wir alle einbringen. Die letzte Versammlung hat uns im GKR verdeutlicht wie wichtig es ist, miteinander im Gespräch zu bleiben und wie wesentlich es ist, Sie gut zu informieren. Wir nehmen dieses Thema im GKR sehr erst und haben uns in der letzten GKR-Sitzung vor dem Sommer intensiv damit auseinandergesetzt. Nicht nur sollen wichtige Dokumente, wie etwa Finanz- und Jahresbericht der Gemeinde bereits vor der Versammlung zugänglich gemacht werden. Auch die auf der Versammlung angefangen Diskussionen und Unterhaltungen wollen wir im Herbst
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vertiefen. Dazu wollen wir Gespräche nach dem Gottesdienst im September und Oktober anbieten. Hier soll es Raum für Fragen, Wünsche und Anregungen geben. Vielleicht können wir dann auch die Tischgespräche, die leider viel zu kurz kamen, weiterführen. Auf der Klausurtagung des GKR im Februar wurden 4 Themen (Bibelarbeit, Öffentlichkeitsarbeit, grüne und soziale Gemeinde, Gemeindefeste) erarbeitet, die wir gerne weiter mit Ihnen vertiefen möchten. Auch gibt es schon Ideen in der Gemeinde für ein gemeinsames Gemeindewochenende in Liagården oder eine gemeinsame Wanderung in die Nordmarka. Mehr dazu, wenn wir genaueres geplant haben.
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Natürlich bieten auch immer das Kirchkaffee nach allen Gottesdiensten, sowie die verschiedenen Veranstaltungen und Feste eine gute Gelegenheit für Gespräche. Sie können mich auch persönlich unter gkr@deutschegemeinde.no erreichen. Ihre Anregungen, Ideen, Fragen, aber auch Kritik ist uns im GKR willkommen. Ich freue mich darauf! Mit den besten Wünschen für einen schönen Sommer, Ihre Franziska Meisel
Protokoll der Gemeindeversammlung vom 5. Mai 2019 1. Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit Gunhild Hesla Halvorsen eröffnete die Gemeindeversammlung (GV) zu der im Gemeindebrief März-Juni 2019 unter Angabe der wesentlichen Tagesordnungspunkte eingeladen worden war. In eine Liste hatten sich 34 Gemeindemitglieder eingetragen und die GV war somit beschlussfähig. 2. Bestimmung des Protokollführers und weiterer Protokollunterzeichnender sowie Tagesordnung Georg Becher wurde auf Vorschlag des GKR zum Protokollführer gewählt und Katarina Maertins und Veline Backofen erklärten sich zur Mitunterzeichnung bereit. Die Tagesordnung (TO) wurde nochmals als Lichtbild gezeigt und es gab keine Einwände zu den TO-punkten. Jedoch wurde gewünscht, dass die TO auf Papier der GV vorgelegt wird. Vorschläge von Gemeindemitgliedern zur Tagesordnung lagen nicht vor. 3. Verleihung der Gemeindepreise 2019 Pfarrer Wilhelm nahm die Verleihung der diesjährigen Gemeindepreise für besondere Verdienste in der Gemeinde vor. Heiderose Laurenzen erhielt einen Preis für ihren langjähri-
gen Beitrag zum Christkindlesmarkt und eifriges Backen für verschiedenste Gemeindeveranstaltungen und ihr Engagement für die Erhaltung von Haus und Garten. Der zweite Preis ging an Bernd Lohse für die musikalische Begleitung im Gottesdienst und großzügige Bereitstellung von Suppen bei Gemeindeveranstaltungen. 4. Berichte 4.1 Vorstellen des Jahresberichtes 2018 (Pfarrer Sebastian Wilhelm) Pfarrer Wilhelm begann seinen Bericht mit einem Dank an alle Gemeindemitglieder, die aktiv zum Gemeindeleben beigetragen habe. Insbesondere dankte er dem GKR, der sich nun wie folgt zusammensetzt: Vorsitzende Franziska Meisel, Stellvertretende Vorsitzende Gunhild Hesla Halvorsen, Schatzmeister Olav Hermansen, Paul Johannes Helm, Hilke Tzschoppe und Pfarrer Wilhelm. Christian Erhard, Astrid SiegmundBreivik und Adelheid Hasenknopf erklärten auf der GKR-Sitzung am 02.04.2019 ihren Rücktritt aus dem GKR und Annette Neuhauser scheidet mit der heutigen GV aus. Einzelheiten sind dem ausführlichen Jahresbericht zu entnehmen, der auf der Internetseite der Gemeinde zugänglich gemacht wird.
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Neuentwicklungen gab es in verschiedenen Bereichen des Gemeindelebens: Auf dem Gebiet der Ökumene (Veranstaltungen mit Norges Kristne Råd, Volkstrauertag), im IT- Bereich (neu Internetseite, Digitalisierung von Dokumenten und Archiv, neues Design von Veröffentlichungen, neue Internetadresse (www.deutschegemeinde.no). Da aus rechtlichen Gründen eine Erwähnung von Jubilanten im Gemeindebrief nicht mehr möglich ist, erhalten diese handschriftliche Glückwünsche. Es gab ein Treffen von Gruppenleitern und eine Lektorenfortbildung. Vorbereitungen für den Deutschen Evangelischen Kirchentag sind seit geraumer Zeit in Gang. Der früher traditionelle Flohmarkt wurde im September wieder reaktiviert mit einem neuen Konzept. Der Chor trifft sich zu wöchentlichen Proben unter der Leitung von Inga Diestel. Um Kosten zu sparen, werden 11 der insgesamt 37 Gottesdienste ohne bezahlten Kirchenmusiker durchgeführt und von ehrenamtlichen Musikern mitgestaltet. Die Vermietung von Saal und Wohnräumen wird nach einem neuen Konzept durchgeführt. Es gibt nur noch Dauermieter für den Saal und diese sind auch verantwortlich für Ordnung und Sauberkeit. Die WG ist aufgelöst und durch nur einen Mieter des gesamten Wohnbereiches ersetzt. Die Küche im Keller für die Bewohner der drei Zimmer ist seit November in Betrieb. Die Wochenarbeitszeit von Hausmeister Andreas Wagner ist erhöht worden. Er wird unterstützt durch Reinigungsassistenten Gyanendra Kunwar und Frau Anju. 4.2 Bericht des Schatzmeisters (Olav Hermansen) Olav Hermansen erläuterte die wichtigsten Posten der Gewinn- und Verlustrechnung für 2018. Von Gemeindemitgliedern wurde der Wunsch geäußert, dass ein ausführlicher schriftlicher Finanzbericht der GV vorgelegt wird. Wichtigste Einnahmen (NOK) Mieteinnahmen Zuschüsse Staat u. Kommunen Beiträge Gemeindemitgliedern Zuschuss von der EKD Insgesamt
990 729 563 012 227 264 135 967 2 324 514
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Wichtigste Ausgaben (NOK) Lohn- und Nebenkosten Renovierung Gemeindehaus Rechnungsführung / Revision Kirchenarbeit / Gottesdienste Insgesamt
925 284 470 367 170 734 119 546 2 179 603
Die Bilanz per 31.12.2018, die dem Protokollanten nach der GV vorlag, zeigt langfristige Verbindlichkeiten in Höhe von 792 793 NOK einschließlich Rückstellungen in Höhe von 90 000 NOK. Dies ist ein Rückgang von ca. 250 000 NOK gegenüber dem Vorjahr. Die Liquidität ist besonders in den Sommermonaten schwach, und die Gemeindemitglieder werden aufgefordert, ihren Gemeindebeitrag in der ersten Jahreshälfte zu zahlen. Das norwegische Kulturministerium arbeidet an einem neuen Gesetzvorschlag zur Unterstützung von Glaubensgemeinschaften. Hier ist vorläufig vorgesehen, dass nur Gemeinschaften Unterstützung bekommen können, die mehr als 500 Mitglieder über 15 Jahren haben. Unsere Gemeinde erreicht diese Zahl nicht, und wir würden daher keine staatlichen und kommunalen Zahlungen mehr bekommen. Um dies zu verhindern ist in der Anhörungsrunde ein entsprechender Kommentar eingeschickt worden. Olav bestätigt, dass der Bericht des Revisors vorliegt und dieser keine Beanstandungen bezüglich der Rechnungsführung enthält. Eine Kopie dieses Berichtes wurde nicht verteilt. Die Gemeindeversammlung nahm den Finanzbericht des Schatzmeisters zur Kenntnis. Abschließend erteilt die Gemeindeversammlung per Akklamation dem Gemeinde-kirchenrat Entlastung für das Jahr 2018. 5. Änderungen im GKR Christian Erhard war bis Januar 2019 Vorsitzender. Christian Erhard, Adelheid Hasenknopf und Astrid Siegmund-Breivik erklärten ihren unmittelbaren Austritt aus dem Gemeindekirchenrat auf der GKR-Sitzung am 2. April und Annette Neuhauser scheidet mit der heutigen GV aus dem GKR aus.
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Einige Gemeindemitglieder wünschten daraufhin nähere Erläuterungen für die Gründe, die zu diesem massiven Rücktritt von GKR-Mitgliedern geführt hatten. Es kam für die meisten ganz unerwartet, obwohl Gerüchte über große Differenzen zwischen einigen GKR-Mitgliedern und dem Pfarrer aufgetaucht waren. Dies wurde von den ausscheidenden GKR-Mitgliedern bestätigt. Veline Backofen stellte einen Antrag zur Geschäftsordnung, die GV sollte darüber abstimmen, dass die Entwicklung im GKR unmittelbar näher erläutert werden sollte. Dieser Antrag wurde von der Versammlungsleitung nicht weiter verfolgt. Die ausscheidenden GKR-Mitglieder erklärten daraufhin, dass es ein schwerer Entschluss gewesen sei, die Arbeit im GKR nicht fortzusetzen. Er wurde aber nach gründlichen Überlegungen von allen eigenständig getroffen. Im Hinblick hierauf forderten einige Gemeindemitglieder eine bessere Kommunikation zwischen GKR und den Gemeindemitgliedern, da der GKR das wichtigste Organ der Gemeinde ist (§ 4.4.4.5 der Gemeindeordnung) und allen Gemeindemitgliedern verpflichtet ist. Es heißt auch weiter in § 4.4.4.2 über die öffentlichen
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GKR-Sitzungen: Ort, Zeit und wesentliche Punkte der Tagesordnung sollen in angemessener Weise der Gemeinde bekannt gegeben werden. Ausschließlich das Datum der GKR-Sitzungen wird bei Abkündigungen bekanntgegeben. Es wurde vorgeschlagen, geeignetere Wege zur Information der Gemeindemitglieder über die GKR-arbeit zu finden. Die vier ausscheidenden GKR-Mitglieder wurden danach gebührlich verabschiedet mit herzlichstem Dank für die von ihnen geleistete Arbeit im GKR. Die Vorsitzende Franziska Meisel ermunterte zum Abschluss die anwesenden Gemeindemitglieder sich im Anschluss an den vier vorbereiteten Tischen, an Diskussionen zu beteiligen über vier Themenbereiche, die bei einer GKR-Klausurtagung im Februar ausgearbeitet wurden: Kirche und Bibel, Öffentlichkeitsarbeit, Grüne und soziale Gemeinde, Sonderveranstaltungen und Feste. Die GV wurde um 13:45 Uhr beendet.
Wir begrüßen und gratulieren
Liebe Geburtstagskinder, bisher haben wir in unserem Gemeindebrief an dieser Stelle unseren Gemeindemitgliedern, die ein besonderes Jubiläum feiern, zum Geburtstag gratuliert. Das können wir leider nicht mehr. Letztes Jahr sind auch in Norwegen die neuen europäischen Regeln zum Personenschutz (GDPR) in Kraft getreten. Unter anderem bestimmen diese, dass personenbezogene Daten, wie Name, Geburtsdatum oder Alter, nicht mehr ohne ausdrückliche Zustimmung veröffentlicht werden dürfen. Im Prinzip müssten wir nun alle Geburtstags-
kinder zuvor anfragen und um eine schriftliche Genehmigung bitten, Namen und Geburtsdatum veröffentlichen zu können, um ihnen weiterhin im Gemeindebrief zum Geburtstag zu gratulieren. Das können wir leider nicht leisten. Was wir aber weiterhin ausgesprochen gerne tun ist, an Sie alle, die Sie Geburtstag feiern, mit herzlichen Segenswünschen zu denken. Unser Gemeindebrief mit Andacht, Bildern und Texten zum Gemeindeleben soll Sie natürlich weiterhin grüssen und gewiss machen, dass wir gernan Sie denken – besonders an unsere Geburtstagskinder.
Jeweils montags ab 19.15 Uhr im Gemeindehaus.
Kontakt: Christian Erhard, christian.erhard@deutschegemeinde.no
Ansprechpartner für die Krabbelgruppe sind: Isabelle Horn, isabelle.horn244@gmail.com
Über weitere Mitarbeiter freuen wir uns! Kontakt: Pfr. Sebastian Wilhelm
Kinderkirche zeitgleich mit dem Erwachsenengottesdienst, nicht in den Schulferien (siehe Gottesdienstübersicht oben) Kindertag am 21. September, 11-14 (15) Uhr zum Erntedanksfest. Bitte meldet euch vorher an!
Donnerstags 11-13 Uhr, Krabbelgruppe: singen, spielen, klatschen und sich austauschen. Erster Termin nach den Sommerferien: 22. August Außerdem einmal im Monat gemeinsamer Lunch mit dem Vormittagstreff. Termine: 5. September
Kontakt/ Information Pfarrer Sebastian Wilhelm, Tel. 22441643 / pfarrerwilhelm@deutschegemeinde.no
Gebetskreis für die Gemeinde Interesse an einem Hauskreis? Bitte melden.
Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen
Theatergruppe
Kinder
Gemeindeabende
Sonntag, 6. Oktober, 11 Uhr, Gottesdienst-Wanderung (s. S. 23)
Mittwoch, 21. August, 9 Uhr, Gottesdienst zur Einschulung (s. S 19)
in Oslo
Anschließend herzliche Einladung zum Kirchkaffee
Sonntag, 22. September, 11 Uhr, Erntedank-Gottesdienst mit Kinderkirche (s. S. 19)
Gottesdienste
Sonntag, 25. August, 11 Uhr, Willkommens-Gottesdienst mit Abendmahl
Sonntag, 8. September, 11 Uhr, Gottesdienst mit Kinderkirche
weitere Information: www.deutschegemeinde.no
Sonntag, 11. August, 11 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl (ohne Kinderkirche)
E-Mail: kontor@deutschegemeinde.no
Sonntag, 14. Juli, 11 Uhr, Gottesdienst (ohne Kinderkirche)
Tel. 22441643
in der Evangelischen Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen Eilert Sundts gate 37, 0259 Oslo
Treffpunkte
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Kontakt: https://www.facebook.com/groups/150100195030429/ Katharina Maertins (katharina.maertins@gmail.com) Pfr. Wilhelm (pfarrerwilhelm@deutschegemeinde.no)
Treffpunkt für Aupairs und junge Leute ab 18 Jahren, i.d.R. am 3. Freitag im Monat von 19-21 Uhr. Termine: 23. August, 28. September
Freitagstreff
Buntes Gemeindeleben
Außengemeinden
Mittwoch, 14. August, 17 Uhr, GKR-Sitzung (s. S. 19) Sonntag, 25. August, 11 Uhr, Willkommens-Sonntag (s. S. 21) Mittwoch, 4. September, 17 Uhr, GKR-Sitzung Samstag, 7. September, 11-14 Uhr, Flohmarkt im Gemeindesaal (s. S. 21) Donnerstag, 12. September, 18 Uhr, Treffen der Gemeindegruppenleiter (s. S. 20) Sonntag, 6. Oktober, 11 Uhr, Gottesdienst-Wanderung (s. S. 23)
Sonntag, 1. September, 16 Uhr, Wander-Gottesdienst im Nidarosdom, mit Pf. Jörg Kunzendorf
Filmhauskreis: meistens zweiter Dienstag im Monat reihum bei den Teilnehmern. Kontakt: Lars Baumbusch (lars.o.baumbusch@ rr-research.no) oder Reiner Schaufler (reiner.schaufler@gmail.com)
Fotoclub: immer vierter Dienstag im Monat. Termine: 27. August, 24. September, 19 Uhr. Kontakt: Martin Niemann (martin. niemann@yahoo.co.uk) und Sebastian Henze (henzesebastian@ hotmail.com)
Yogagruppe: meist montags 17-18 Uhr, bitte zuvor Termin unbedingt erfragen bei Andrea Zoller (padma56_de@yahoo.de)
Chor: immer mittwochs um 19 Uhr (außer in den Ferien) (s. S. 19)
Außerdem:
Kontaktpersonen außerhalb von Oslo siehe Seite 29 und 32
Kontakt: Katharina Maertins (katharina.maertins@gmail.com) Pfr. Wilhelm (pfarrerwilhelm@deutschegemeinde.no)
Freitagstreff mit Open Stage: gemeinsam essen, spielen, singen, unterhalten, Kleinkunst aufführen... Ein offener Treffpunkt zum Kennenlernen, Ankommen, Austauschen und gemeinsam Zeit gestalten. I.d.R. am 1. Freitag im Monat von 18-20 Uhr. Termine: 6. September
Konfirmandenkurs
Trondheim:
Anmeldung und weitere Informationen bei Pfarrer S. Wilhelm, Tel. 22441643 / pfarrerwilhelm@deutschegemeinde.no
Der neue Konfirmandenkurs beginnt am 22. August, 17.30 Uhr Bitte rechtzeitig anmelden! (s. S. 24)
Vormittagstreff
Teestube
Kontakt: Pfarrer S. Wilhelm, Tel. 22441643 pfarrerwilhelm@deutschegemeinde.no
Für das mittlere Alter und Senioren: gemütlicher Austausch über ein Thema bei gemeinsamem Lunch. An einem Donnerstag im Monat, von 12–14.30 Uhr im Gemeindesaal. Termine: 5. September
Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen Gemeindebrief 2 – 19
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Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen
Termine chronologisch Juli Sonntag, 14.7., 11 Uhr, Gottesdienst (ohne Kinderkirche)
August Sonntag, 11.8., 11 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl (ohne Kinderkirche) Mittwoch, 14.8., 17 Uhr, Sitzung des Gemeindekirchenrates Mittwoch, 21.8., 9 Uhr, Gottesdienst zur Einschulung Mittwoch, 21.8., 19 Uhr, Chorprobe Donnerstag, 22.8., 17.30 Uhr, Erstes Konfirmanden-Treffen, zusammen mit den KonfirmandenEltern (und/oder Paten) Freitag, 23.8., 19-21 Uhr, Teestube: der Treffpunkt für Praktikantinnen und Praktikanten, Au-pairs, Studierende und Interessierte Sonntag, 25.8., 11 Uhr, WillkommensGottesdienst, mit Abendmahl Dienstag, 27.8., 19 Uhr, Fotoclub Mittwoch, 28.8., 19 Uhr, Chorprobe Donnerstag, 29.8., 17.30 Uhr, Konfirmanden-Treff
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Termin e un Schaue d Zeiten könn deutsc n Sie deshalb en sich mal än he bit dern. aktuelle gemeinde.no te auch auf w ww. . Zudem Hinweis g e auf un serer fa ibt es immer cebook -Seite!
September Mittwoch, 4.9., 17 Uhr, Sitzung des Gemeindekirchenrates Mittwoch, 4.9., 19 Uhr, Chorprobe Donnerstag, 5.9., 12-14.30 Uhr, Vormittagstreff zusammen mit der „Krabbelgruppe“: gemeinsamer Lunch mit mehreren Generationen Donnerstag, 5.9., 17.30 Uhr, Konfirmanden-Treff Freitag, 6.9., 18-20 Uhr, Freitagstreff mit OpenStage: gemeinsam essen, spielen, singen, unterhalten, ... Samstag, 7.9., 11-14 Uhr, Flohmarkt im Gemeindesaal Sonntag, 8.9.,11 Uhr, Gottesdienst mit Kinderkirche Mittwoch, 11.9., 19 Uhr, Chorprobe Donnerstag, 12.9., 17.30 Uhr, Konfi-Treff mit Gemeindegruppenleitern Donnerstag, 12.9., 18 Uhr, Treffen der Gemeindegruppenleiter Mittwoch, 18.9., 19 Uhr, Chorprobe Donnerstag, 19.9., 17.30 Uhr, Konfirmanden-Treff Freitag, 20.9., 19-21 Uhr, Teestube: der Treffpunkt für Praktikantinnen und Praktikanten, Au-pairs, Studierende und Interessierte Samstag, 21.9., 11-14 (15) Uhr, Kindertag zum Erntedankfest. Bitte meldet Euch unbedingt vorher an. Sonntag, 22.9., 11 Uhr, Erntedank-Gottesdienst mit Kinderkirche Dienstag, 24.9., 19 Uhr, Fotoclub Mittwoch, 25.9., 19 Uhr, Chorprobe Donnerstag, 26.9., 17.30 Uhr, Konfirmanden-Treff
Das Gemeindebüro ist vom 1. bis 31.Juli nur unregelmässig geöffnet. Wir hören aber regelmässig den Anrufbeantworter ab. Bitte hinterlassen Sie eine Nachricht und wir rufen Sie zurück. In dringenden seelsorgerischen Fällen wenden Sie sich bitte an Pfr. Bjørn Sandvik, Tel.: 22607309.
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Buntes
Erntedankgaben für gate-team Am 22. September um 11 Uhr wollen wir Erntedank feiern. Am Tag zuvor werden die Kinder den Saal und Altar schmücken. In diesem Jahr möchten wir gern Erntedankgaben sammeln für eine ganz kleine aber sehr engagierte Initiative: das gate-team. Das kleine team geht tatsächlich auf die Straße, zu obdachlosen Menschen, verteilt Essen, Lebensmittel oder kleine AlltagsDinge, organisiert Frisörgelegenheiten und spricht mit den Menschen. Das team arbeitet ausschließlich ehrenamtlich.
GKR-Sitzungen Der Gemeindekirchenrat tritt nach Möglichkeit einmal im Monat zu einer Sitzung zusammen, an der auch alle anderen Gemeindemitglieder als Zuhörerinnen und Zuhörer teilnehmen können. Der GKR berät Fragen und Ereignisse zur Entwicklung, Gestaltung und Arbeit der Gemeinde. Sollten Sie den Wunsch haben, dass der GKR ein Thema bespricht oder bearbeitet, das Ihnen wichtig ist, oder wenn Sie an der Sitzung als Zuhörerin/Zuhörer teilnehmen möchten, geben Sie bitte bis spätestens 1 Woche zuvor Bescheid.
Chor unter neuer Leitung Nach der Sommerpause startet auch der Chor. Und nun mit neuer, richtiger Leitung. Endlich! Carina Lasch Lind zieht aus der deutschsprachigen Gemeinde in Lissabon zu uns. Sie ist Kirchenmusikerin und Chorleiterin. Schon jetzt hat sie viele Ideen und Pläne mit dem Chor. Eine Probe hat sie bereits vor dem Sommer besuchen können. Wer von ihnen hat Freude, mitzusingen und dabei zu sein? Vorerst werden die Proben ab 21. August mittwochs um 19 Uhr sein.
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Gemeindeleben Als nach einer großen Gemeindeveranstaltung im Mai/Juni 15 Liter Suppe übrig waren, waren das gate-team und deren Gäste glückliche Empfänger. Zu Erntedank möchten wir sie bitten, Alltagsdinge, wie Mützen, Schals, Handschuhe, Socken, kleine Süßigkeiten, Kekse oder Hygieneartikel zu spenden. Bringen sie sie einfach zum Gottesdienst mit. Während des Gottesdienstes werden sie den Altarraum schmücken, bald aber in den richtigen Händen sein. Wenn sie gern bei der Übergabe an das gate-team dabei sein möchten – gerne. Bitte geben Sie Bescheid.
Einschulungsgottesdienst, 21. August, 9.00 Uhr Für die Schülerinnen und Schüler, die neu in die Schule kommen, beginnt ein neuer Lebensabschnitt, den wir gemeinsam feiern und für den wir mit Familien, Lehrerinnen und Lehrern, Gästen und Gemeindemitgliedern um Gottes Segen bitten. Im Anschluss an den Gottesdienst folgt die Einschulungsfeier der Deutschen Schule Oslo mit Programm der Schülerinnen und Schüler, Lehrern und Schulleitung. Herzlich willkommen!
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Treffen der Gruppenleiter am 12. September, 18 Uhr Am 12. September sind alle Leiterinnen und Leiter und Vertreterinnen und Vertreter all unserer Gemeindegruppen (Krabbelgruppe, Kinderkirche, Rasselbande, Konfirmanden, Theatergruppe, Fotoclub, Chor, Teestube, open stage, Yoga, Vormittagstreff ) herzlich eingeladen zu einem Treffen. Was braucht Ihr von der Gemeinde oder für Eure Arbeit, Euer Thema, Eure Treffen? Was wünscht Ihr Euch? Worüber würde sich Eure Gruppe richtig freuen? Was würde Eure Gruppe wachsen lassen und stärken? Und was könnt Ihr in die Arbeit und das Leben der Gemeinde einbringen? Wie kann durch Eure Gemeindegruppe die Gemeinde wachsen? Womit stärken wir Menschen, ob gemeindezugehörig oder nicht? Wo sind vielleicht auch Dinge, die bisher nicht gut gelaufen sind und dringend Hilfe brauchen? Das Treffen findet innerhalb der Konfirmanden-Treff-Zeit statt. Für die Konfirmandinnen und Konfirmanden ist das eine gute Gelegenheit, kennen zu lernen, wie vielfältig unsere Gemeinde ist und wie Gemeindeleben gelingt oder geplant wird.
Beim Treffen werden wir über Planung, Aktivitäten und das Gemeindeleben des zweiten Halbjahres (Christkindlesmarkt, Volkstrauertag, Advent, Jahresbeginn ...) und des neuen Jahres sprechen und sind gespannt auf viele Ideen, Angebote, Aktivitäten. Liebe Gemeindegruppen, bitte besprecht untereinander, wer von Euch gerne kommen möchte. Es wäre schön, wenn es gelänge, dass alle Gruppen vertreten sind. Wer weiß, ob sich alle Gruppen untereinander kennen oder nicht einmal ein Projekt gemeinsam ausprobieren möchten?
Mitfahrgelegenheit zum Gottesdienst – Aufruf! Manche unserer Gottesdienstbesucherinnen und -Besucher kommen sonntags mit dem Auto. Einige haben uns darauf aufmerksam gemacht, dass es bei ihnen dann aber immer wieder freie Plätze im Auto gibt, auf denen sie jemanden mitnehmen könnten, der oder die auch gern zum Gottesdienst kommen möchte. Fahrgemeinschaften sind ohnehin nicht nur umweltverträglicher, sondern auch kommunikativer. Und sie helfen denen, die gerade sonntags mit dem öffentlichen Nahverkehr ihre Mühen haben. Wir möchten Sie aufrufen, sich in beiden Fällen bei uns zu melden: wenn sie Platz im Auto haben und wenn sie gern mitgenommen werden möchten. Wenn wir wissen, dass aus einer bestimmten Gegend immer mal wieder jemand mit dem Auto kommt und in der Nähe jemand ist, der oder dem es eine Hilfe wäre, ab und zu mitgenommen zu werden, dann werden wir Sie einander bekannt machen, dass Sie sich hin und wieder zu einer Gottesdienst-Fahrgemeinschaft verabreden können.
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Willkommens-Sonntag am 25. August, 11 Uhr Herzlich willkommen in Oslo – neu zugezogen oder wieder zurück! Der 25. August ist der erste Sonntag mit dem ersten Gottesdienst nach den Ferien, nach manchen Reisen, nach Urlaub und hoffentlich noch im Sommer. Allzu schnell sind Erholung und Entspannung neuen Aufgaben und Anspannungen, Planungen und „Betriebsalltag“ gewichen. Doch es gibt ein paar Tricks, Erholung, Entspannung, Ferien und Urlaub in das neue Halbjahr mitzunehmen und immer mal wieder „auszupacken“: Wenn es anstrengend, regnerisch oder hektisch wird, holen sie doch einfach mal ein paar Urlaubserinnerungen oder -Bilder hervor, erzählen sie jemandem einfach ein schönes Urlaubserlebnis. Ihr Gegegnüber wird sie entweder verständnislos anschauen oder ebenfalls von einer schöne Urlaubsbegebenheit berichten. Das ist Urlaub im Alltag.
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Am 25. August haben wir ja noch gar nicht so viel Alltag im neuen Halbjahr erfahren. Aber üben, Urlaub im Alltag zu machen, können wir schon mal. Und vom Reisen, Erlebnissen oder Eindrücken berichten. Haben Sie vielleicht Lust, ein oder zwei Bilder mitzubringen? Beim Kirchkaffee ist Zeit, vom Urlaub zu sprechen, sich wieder zu treffen, zu verabreden und Urlaub im Alltag zu machen. Ihre Bilder können wir gern an die Wand beamen. Vielleicht können wir auch auf die Postkarten schauen, die sie und ihre Kinder uns aus den Ferien geschrieben haben?
Flohmarkt am 7. September Am 7. September veranstalten wir von 11-14 Uhr einen Flohmarkt im Gemeindesaal. Hauptsächlich sollen Sachen und Dinge für Kinder angeboten werden. Für ein kleines Geld können Sie bei uns einen Stand/Tisch bestellen und Ihre mitgebrachten Dinge verkaufen. Am Ende nehmen Sie Ihren Verdienst und alles nicht Verkaufte wieder mit. Währenddessen bieten wir Kaffee und Kuchen an (sollen wir den Grill anwerfen?). Bitte melden Sie sich an, wenn Sie einen „Stand betreiben“ möchten. Standgebühr: großer/ganzer Tisch 200,- kr, halber Tisch 100,- kr. Gerne können Sie auch Ihren Verdienst der Gemeinde spenden.
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Erinnern – Begegnen – Handeln Seit 1959 kommen deutsche Freiwillige nach Norwegen um ein Zeichen gegen Rassismus, Antisemitismus und Ausgrenzung von Minderheiten zu setzen. Gegründet von Vertreter*innen der bekennenden Kirche, setzt Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V. sich in Ländern, betroffen vom Zweiten Weltkrieg, für Verständigung, Solidarität und Demokratie ein. Im Gründungsaufruf heißt es: „Wer von uns Deutschen das [den Zweiten Weltkrieg] nicht gewollt hat, der hat nicht genug getan es zu verhindern“. Seitdem verbindet ASF Gerechtigkeit und Versöhnung in internationalen Freiwilligendiensten. Am Anfang waren es Bauprojekte in Nordnorwegen, die im Vordergrund der Freiwilligenarbeit standen, doch sie entwickelte sich schnell zu einem sozialen Dienst im ganzen Land. Jährlich kommen rund 13 junge Erwachsene aus Deutschland nach Norwegen, um mit Gehörlosen, psychisch und physisch beeinträchtigten Menschen, älteren Menschen oder in einer Gedenk-
Bau der Kirche in Kokelv, 1960
stätte einen Friedensdienst zu leiten. Durch den Friedensdienst werden Brücken gebaut zwischen Menschen, die sich sonst selten begegnen und nur übereinander, anstatt miteinander reden. Auch Personen wohnhaft in Norwegen haben die Möglichkeit an dem ASF-Programm in Deutschland teilzunehmen. Wir erinnern der Vergangenheit um die Gegenwart und Zukunft zu verändern und durch unser tägliches Handeln ein Zeichen für Verständigung zu setzen.
Einladung Jubiläumsveranstaltung Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V. in Norwegen Aktion Sühnezeichen Friedensdienste in Norwegen wird 60! Das wollen wir mit Ihnen feiern. Dazu laden wir Sie herzlich zum Jubiläum am 29. August 2019 in das norwegische Zentrum für Holocaust- und Minderheitenforschung (HL-senteret) in Oslo ein. Die Jubiläumsfeierlichkeiten wollen wir dazu nutzen sowohl auf die Geschichte von ASF in Norwegen zurückzublicken als auch uns dem Thema Antiziganismus in Norwegen anzunähern. Es wird Raum geben für Begegnungen und Gespräche. Wir freuen uns auf Sie. Mit herzlichen Grüßen, Ågot Sundelin Johansen (Vorsitzende des Freundeskreises)
Christina Koch (Länderbeauftrage von ASF in Norwegen)
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Programm am 29. August 13.45 Einlass 14.00 Begrüßung 14.30 Podiumsgespräch „Antisiganisme i Norge. Fortid og nåtid“ (in Zusammenarbeit mit Antirasistisk Senter, HL-senteret, Romano Kher) 16.30 60 Jahre ASF in Norwegen – Einblicke in Geschichte und Perspektiven der ASF Arbeit 17.30 Musikalischer Beitrag und Danksagung Weitere Infos zum Programm finden sich auch auf unserer Facebookseite: @asfvenner oder auf unserer Webseite www.asf-ev.de/nor
Gottesdienst-Wanderung 6. Oktober 11.00 Uhr, Treffpunkt Gemeindesaal Um 11.00 Uhr beginnen wir im Gemeindesaal mit einem Wanderer-Frühstück (oder -Brunch). Bitte bringt Brot, Eier, Wurst und andere typische Wanderfrühstücks-Dinge mit, mit denen wir uns stärken. Kaffee und Tee sind bereits da, heiß und duftend. Bei schlechtem Wetter bleiben wir im Saal und feiern Gottesdienst – vielleicht mit Picknick-Decke oder Wanderstab. Bei gutem Wetter gehen wir dann los zur T-bane und fahren dann gemeinsam zum Wandergebiet. Bei mittelmäßigem Wetter stimmen wir mehrheitlich beim Frühstück ab. Klingt doch spannend, oder!?
In jedem Fall bringt bitte Wanderlieder, Gitarre, Fotoapparat (nicht nur der Fotoclub) und Wanderzeug mit. Als Strecke suchen wir bis dahin eine gut passierbare, auch mit Kinderwagen befahrbare und familienfreundliche Strecke aus. Während der Wanderung können wir an verschiedenen Punkten anhalten, ein Lied singen (Chor), ein Andachtsimpuls hören (Lektoren), ein Gebet sprechen aber auch picknicken, plaudern und toben (wer will). Vielleicht auch eine Yoga-Übung auf der Lichtung (Yogagruppe)? Wer ist besonders naturkundig und möchte uns unterwegs auf Besonderheiten der Flora und Fauna aufmerksam machen?
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Anmeldung für die neue Konfirmandengruppe Konfirmieren heißt bestätigen. Konfirmanden bestätigen in der Konfirmation, dass sie Christ sein und als solche leben möchten. Aber wie? Das ist oft eine gute Frage. Zum Glück gibt es ja Gemeinden. Diese sind der Ort oder bieten Zeiten, in denen wir uns als junge und etwas ältere Christen treffen, uns miteinander über den Glauben austauschen können, wo von Gott hören und über und sogar mit ihm sprechen oder wo wir einfach praktisch leben und handeln, wie wir es für richtig halten. So sind Gemeinden schon vor 2000 Jahren entstanden. Zum Glück haben sie sich auch immer wieder verändert und weiterentwickelt – Gemeinden sind ja keine Museumsclubs. Aber was macht eine Gemeinde heute aus, wie sollte sie heute (für uns) sein, was können wir da finden und gestalten und worin unterscheiden sie sich wirklich von Clubs? Um über diese Fragen nicht nur zu sprechen, sondern vieles auszuprobieren, quasi Gemeinde und ihr
Personal (und ihre Küche auch) auf Herz und Nieren zu testen und um eigene Antworten zu finden, dazu ist die Konfirmandenzeit da. Eigentlich ist sie ja viel zu kurz. Aber die Gemeinde bleibt ja weiterhin auch über die Konfirmandenzeit hinaus als Ort des Fragens, Ausprobierens und Gestaltens. Jugendliche, die am 21. Mai 2020, zu Pfingsten, um 11.00 Uhr konfirmiert werden wollen, sollten sich bitte ganz rasch zur Konfirmandenzeit anmelden. Persönlich, per Mail oder Telefon oder nach dem Gottesdienst. Zum Konfi-Treffen Nr. 1 am 22. August um 17.30 Uhr sind auch Paten und Eltern herzlich eingeladen. Wir war Konfirmandenzeit und Konfirmation früher? Was haben wir heute vor? Was erwartet uns alle gemeinsam: Jugendliche, Eltern, Paten, Gemeinde? Viel!!
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21. Se pte Ernte mber da Kinde nkrtag
Postkarten aus dem Urlaub Liebe Kinder und liebe Eltern unserer Krabbelkinder, Rasselbandenkinder und Kinderkirchenkinder, Ihr freut Euch sicher schon genauso lange auf die Sommerferien wie ich auch. Werdet Ihr verreisen? Oder genießt Ihr den Sommer zu Hause? Worauf freut Ihr Euch am meisten? Was wird Euer schönstes Sommererlebnis sein? So vieles würde mich interessieren. Habt Ihr Lust, uns in der Gemeinde aus Euren Sommerferien eine Postkarte zu schreiben? Vielleicht sucht Ihr ein besonders schönes Bild aus? Und dann könnt Ihr schreiben, was Eure Ferien toll und besonders macht. Ich werde Eure Postkarten auf unsere große Pinnwand im Gemeindehaus heften. Da könnt Ihr Eure eigene und hoffentlich viele andere bunte Karten dann bestaunen. Ich wünsche Euch zu allen Reisen, Plänen und Wegen eine gute Begleitung: Gottes reichen Segen! Und ich freue mich auf Eure Urlaubspost.
Rätsel
Die Redensarten sind ein wenig durcheinander geraten. Weißt du, welches Bild zu welchem Ausdruck gehört?
Was dem t sitz auf nkt? d wi Baum un hu Der HU Text/Illustrationen: Marga Lenz
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Leserbriefe „Im schönsten Wiesengrunde ist meiner Heimat Haus“ Wie oft habe ich bereits in meiner Kindheit dieses Lied gesungen. „Meiner Heimat Haus“ stand zwar nicht im Schwarzwald, aber das Tal im Pfälzer Wald war auch recht idyllisch. Es wäre dort noch viel schöner gewesen, wenn nicht der Krieg sich über die ganze Welt ausgebreitet hätte. Am Dorf vorbei führte die neue Autobahn und die diente englischen und amerikanischen Bombern als Orientierungshilfe, wenn sie spät abends einflogen, um erneut ihre tödliche Last über den Industriezentren am Rhein und Main abzuladen. Nur einmal machte ein heimkehrender Bomber Zielübungen. Aber er traf nicht unser Haus, sondern die benachbarte Wiese, zerstörte aber einen Großteil unsrer Fenster und einen Teil des Daches. Auch ein anderes Erlebnis ist mir in schlimmster Erinnerung: Vor meinen Augen wurde mein gleichaltriger Spielgefährte von Tieffliegern erschossen. Ich kam mit dem Schrecken davon. Unser Garten aber sorgte, dass wir in dieser schlimmen Zeit etwas zum Essen hatten, dass wir Gemüse und Kartoffeln anbauen sowie Hasen und Hühner halten konnten. Im nahen Wald wusste ich nicht nur wo die schönsten Heidel-, sondern auch die seltenen Preiselbeeren wuchsen und wo ich Butterpilze und Pfifferlinge finden konnte, über die sich meine Mutter besonders freute. Wie traurig war ich, als ich das stille Tal verlassen musste. Als Spätheimkehrer aus russischer Kriegsgefangenschaft bemühte sich mein Vater um einen weniger anstrengenden Dienst. Ich fand dafür aber in der neuen Heimat einen netten Kreis Gleichaltriger, mit denen ich viel Schönes erlebte. Mein ältester Freund war Flüchtling aus dem ehemaligen Ostpreußen und hauste mit den beiden Brüdern und seiner Mutter in zwei winzigen Mansarden. Was mir diesen Ort trotz seiner Enge besonders wertvoll machte, war ein kleines Radio. Denn ich durfte dort am Sonntagmittag Hörspiele anhören,
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die mir zu Hause verboten waren. So lernte ich schon früh Autoren wie Heinrich Böll oder Ingeborg Bachmann kennen, die ich lieb gewann und die meine Berufswahl beeinflussten. Die drei Brüder aber fanden nach ihrem Schulabschluss rasch eine Arbeit, konnten sogar studieren und eine große Karriere starten. Meine Studienzeit führte mich auch nach Paris. Durch Vermittlung eines Militärpfarrers, dem ich als Dolmetscher in der Pfalz geholfen hatte, fand ich als Nichttheologe Aufnahme im Heim der theologischen Fakultät. Hier wohnten zahlreiche Afrikaner, besonders aus den ehemaligen deutschen Kolonien Kamerun und Togo. Emanuel wurde mein Freund. Er war älter als ich und bereits Vater mehrerer Kinder. Daher litt er ständig unter Heimweh. Wie wohl fühlte er sich dann in meinem Zimmer. Denn an die früheren Kolonialherren hatte man nun, inzwischen unter französischer Herrschaft, nur noch die besten Erinnerungen, und so wurde mein Zimmer ein bisschen sein Zuhause. Nach seinem Stipendium kehrte er in die Heimat zurück und wurde dort, wie einer seiner Söhne mir später erzählte, „big boss“ der evangelischen Kirche. Nach der Unabhängigkeit des Landes erwarb er sich auch große Verdienste bei der Neugestaltung des Schulwesens nach den Bedürfnissen des nun freien und selbständigen Landes. Auch Schweden hätte mir zur Heimat werden können. Ich liebte die Wanderungen durch die bunten herbstlichen Wälder und die ersten Gehversuche auf Skiern. Aber zu Weihnachten packte uns drei eine Sehnsucht nach Hause: meine französische Kollegin, meinen Kollegen aus England und mich: nicht nur nach gutem französischem Kaffee und englischem „plumpudding“. Das Wiedersehen mit meiner heutigen Frau bestimmte meine weitere Zukunft. Wie schön war die Zeit, als ich, in die Heimat zurückgekehrt, eine Familie gegründet hatte und unsre Kinder heranwuchsen. Doch nochmals ergriff mich das Fernweh und wir gingen für mehr als sechs Jahre nach Norwegen. In der norwegischen Kirche fanden wir willkommene Aufnahme: beim Gesang von Bachs „Weihnachtsoratorium“ etwa im Dom von Oslo oder von norwegischen Volksweisen in der Kantorei unsres Stadtteils. Die
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evangelische Gemeinde deutscher Sprache jedoch wurde unsre neue Heimat. Was dies bedeutete erfuhren wir recht bald. Einige Gemeindeglieder waren bereits nach 1933 aus Deutschland geflohen, andere später einem norwegischen Ehepartner in dessen Heimat gefolgt oder wie wir nur Gäste auf eine bestimmte Zeit im fremden Land. Der Pfarrer aber scheiterte bald mit seiner Arbeit: Er wollte nur Neues schaffen. Das missfiel vielen und sie blieben weg. Er meldete aus seiner Sicht, die Gemeinde sei tot, es bedürfe keines Nachfolgers. Doch dem war nicht so. Es gab viel mehr Leben als er wahrgenommen hatte. Jeder von uns brachte ein Jahr lang seine Fähigkeiten ein: in Gottesdiensten und Gemeindeabenden, in Kleinkreisen und Jugendarbeit. Wie wohltuend waren die Aufführung eines traditionellen Krippenspiels aus dem Erzgebirge oder der deutsche Weihnachtsbaum, um den man nicht nach Landesbrauch tanzte, sondern deutsche Lieder anstimmte. Nach einer Vakanz wurden zwei Bewerber um die Pfarrstelle vorgeschlagen und der Bessere gewählt. Heute gibt es eine blühende Gemeinde, in der viele wie wir damals ihre Heimat finden können.
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In all den Ländern, in denen ich wohnte, habe ich mich wohl gefühlt. Nur wenige Jahre nach Kriegsende wurde ich wie ein Mitglied in die Familie meines französischen Briefpartners aufgenommen und es entstand 1953 bereits eine Freundschaft, die über 60 Jahre bis zum Tod meines Freundes dauerte. Meine Eltern konnten mein Studiengeld fürs Ausland bezahlen. Ich beherrschte oder lernte die fremden Sprachen und verdiente rasch mein eigenes Brot. Ich fand überall gute Freunde. Wie arm sind aber all die Hunderte in Waldsee, die Tausende in Deutschland, die unsre Sprache nicht verstehen oder noch nicht einmal unser Alphabet beherrschen, deren Religion sie von unsrer abgrenzt, die nicht wissen, wie es mit ihnen weitergehen soll. Sie können nicht einmal singen: „Sterb` ich in Tales Grunde, will ich (dort) begraben sein...“ Denn eine Rückkehr ist für die meisten von ihnen nicht möglich. Gerhard Bauer
Rheinland-Pfalz ehrt den pensionierten Oberstudienrat Gerhard Bauer Am 9. Mai 2019 bekam Oberstudienrat Herr Gerhard Bauer in einem feierlichen Akt im Regierungsgebäude in Neustadt an der Weinstraße die Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz. Der Präsident der Strukturund Genehmigungsdirektion Süd, Prof. Dr. Hannes Kopf, leitete die Zeremonie im Auftrage der Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Frau Malo Dreyer. In seiner Laudatio hat er den Einsatz von Herrn Bauer in seinem jetzigen Umfeld um die pfälzische Kleinstadt Waldsee gerühmt. Sein Engagement sowohl im kirchlichen, musischen und kulturellen als auch im Sozialen Bereich wurde ausführlich erörtert. Die Laudatio zeigte aber sehr deutlich, dass die Entscheidung, Herrn Bauer diese Medaille zu erteilen, ihren Anfang in seiner Tätigkeit während seines 6 Jahre langen Norwegenaufenthaltes hatte.
Zwei Säulen bildeten das Fundament für die Ehrung. In chronologischer Reihenfolge: Seine mit Erfolg gekrönten Bemühungen die Deutsche Gemeinde während der damaligen zweijährigen Pfarrvakanz am Leben zu erhalten. Hier hat er als approbierter Lektor Gottesdienste abgehalten, Orgel gespielt, Gemeindeabende arrangiert und schließlich
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das kirchliche Außenamt der EKD davon überzeugt, dass die Gemeinde noch lebte und für das Fortbestehen einen neuen Pfarrer brauchte. Die zweite Säule stellte die Gründung des Deutschen Schulvereins, mit dem Ziel, eine deutsche Schule zu gründen. Gerhard Bauer wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt. Nach nur vier Monaten, davon zwei norwegischen Sommermonaten, öffnete die Deutsche Schule Oslo ihre Türen, genauer gesagt, ihre Tür, denn es waren gerade acht Schüler. Bei dieser „Geburt“ spielte Herr Bauer die Hauptrolle. Ohne ihn wäre die Schule in dem Jahr längst nicht startbereit gewesen. Hinzu kam, dass die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen schon nach einem Jahr die Schule wieder schließen
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wollte. Ein Weiterbestehen ließ sich aufgrund der geringen Schülerzahl in deren Augen nicht rechtfertigen. Dies wurde zum Glück mit Herrn Bauers Einsatz verhindert. Heute blühen Gemeinde und Schule. Beide wären wohl ohne den damaligen unermüdlichen Einsatz von Herrn Bauer nicht im jetzigen Stand, vielleicht nicht mal existent. Die Ehrung seines Einsatzes ist wohl verdient. Bei der feierlichen Zeremonie wurden durch Dr. Per G. Björnstad Gratulationen von der Gemeinde und der Schule überbracht. Per G. Björnstad
GLÜCKSBRINGER WAHRNEHMEN! Das Glück ist ohne Namen. Du selber sollst ihm Namen geben: Morgenröte Rosenblätter Kinderlachen Herzensmelodie Umarmung Nachhause kommen Dämmerstunden Liebhaben Das Glück ist ohne Zeit. Du selber bestimmst die Zeit: HIER UND JETZT! Das Glück ist unberechenbar lässt sich nicht planen, kalkulieren, vorausberechnen. NUR EMPFANGEN – mit dankbarem Herzen! Die kleinen, unscheinbaren Glücksaugenblicke des Alltags will ich wieder wahrnehmen, aufmerksam mit allen meinen Sinnen und voller Dankbarkeit! Manchmal muss ich einfach JA sagen zum Glück JA aus ganzem Herzen und dabei das LEBEN spüren. Das freundliche Leben! Gerhard Heilmann
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Außengemeinden
Bibelstunde, Gottesdienst und Sommerfest in Trondheim „Viel Glück und viel Segen auf all deinen Wegen!“, so könnte die Überschrift für dieses Wochenende vor den Sommerferien gewesen sein. Das Losungswort aus Gen 24,21 lautete dazu: „Abrahams Knecht schwieg still, bis er erkannt hatte, ob der HERR zu seiner Reise Gnade gegeben hatte oder nicht.“ Es lag nahe, an diesem Wochenende über Wegerfahrungen und den Segen Gottes auf und über unseren (Lebens-)Wegen ins Gespräch zu kommen. Am Freitag lud Familie Böttcher zu einem Gesprächs- und Bibelabend ein. Als Bibeltexte hatte ich Mt 16,21-28, die erste Leidensankündigung Jesu auf dem Weg nach Jerusalem, Apg 17,16-34, die Rede des Paulus auf dem Areopag und Gen 12,1-2, die Aufforderung zu Abrahams Aufbruch, ausgewählt. Über unsere eigenen Wegerinnerungen, Wegerfahrungen, unsere Lebenswege und -Wünsche kamen wir in ein sehr intensives, tiefgehendes Gespräch. U.a. sehr erstaunlich: beim Rückblick auf all unserer Reisen konnte niemand in der Runde eine einzige Reise als die Schönste Reise herausstellen. Wir haben keine Lieblingsreise, so wie vielleicht einen Lieblingspullover. Wichtige Erfahrungen haben wir auf allen Reisen gemacht. Ebenfalls erstaunlich: auf eine einsame Insel würden wir vielleicht unsere Partnerinnen und Partner mitnehmen.
Die Kirche zu Malvik, selbst ein Schmuckstück, liegt auf einem Hügel nahe am Fjord und ist damit mit einer unvergleichlich schönen Aussicht gesegnet. Im Sommergottesdienst ging es dann auch um den uns begleitenden Segen – eine Lebensaussicht. Können Sie sich vorstellen pro Tag 100 Dinge zu segnen? Da muss man bestimmt früh beginnen – und wird ebenso zeitig feststellen, dass der Segen um uns schon längst da ist. Im Anschluss an den Gottesdienst lud Familie Rülcker zum Sommerfest ein – prächtigem Sommerwetter in einem prächtigen Garten. Viele haben etwas zum Büfett mitgebracht und das Zusammensein, bei Sommerliedern, gutem Gespräch und vorzüglicher Gastfreundschaft sehr genossen. Herzlichen Dank an alle Trondheimer Organisatorinnen und Gastgeber. Ihnen und Euch allen einen gesegneten Sommer! Pf. Sebastian Wilhelm
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Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen
Gemeindebrief 2 – 19
Außengemeinden Termine Trondheim
Sonntag, 1. September, 16 Uhr, WanderGottesdienst im Nidarosdom, mit Pf. Jörg Kunzendorf
Gottesdienste, Kinderkirche und Hauskreis. Kontaktperson: Pastor Matthias Alpermann, Tel. 98691890
Herzlich willkommen – auch zum Kirchkaffee im Waisenhaus nach jedem Gottesdienst!
Klimabrølet am 30. August!! Klimabrølet - das Schreien für den Klimaschutz: In Oslo und in sechs anderen norwegischen Städten, u.a. in Bergen, Trondheim und Stavanger, findet am 30. August von 15.00 bis 16.30 Uhr eine Demonstration statt. Der parteipolitisch unabhängige Verein klimabrølet kämpft mit lauter Stimme für eine Begrenzung des Temperaturanstiegs auf maximal 1,5 Grad. Hierfür sollen sich in Oslo 100.000 Menschen und an den anderen Standorten 50.000 Menschen versammeln. Auch Glaubensgemeinschaften sind aufgerufen, sich zu beteiligen.
In Oslo beginnt der Event um 15.00 Uhr mit einem Zug durch die Innenstadt. Zum Abschluss gegen 16.15 Uhr soll ein gemeinsames Gebrüll die Politiker aufwecken, umgehend Maßnahmen zu ergreifen, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Mehr Infos unter www.klimabrolet.no
Empfehlung über die Höhe der jährlichen Mitgliedsbeiträge:
Haushaltsbruttoeinkommen
Einzelmitglieder
Familien
ab 200.000 NOK/Jahr
1500 NOK/Jahr
–––
ab 300.000 NOK/Jahr
2000 NOK/Jahr
1500 NOK/Jahr
ab 400.000 NOK/Jahr
2500 NOK/Jahr
2000 NOK/Jahr
ab 500.000 NOK/Jahr
3000 NOK/Jahr
2500 NOK/Jahr
ab 600.000 NOK/Jahr
3500 NOK/Jahr
3000 NOK/Jahr
ab 700.000 NOK/Jahr
4000 NOK/Jahr
3500 NOK/Jahr
Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen
Gemeindebrief 2 – 19
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Beitrittserklärung Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zur Evangelischen Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen
Vorname: _____________________________ Email: ______________________________ Nachname: ____________________________ Fødselsnr.: __________________________ Strasse: _______________________________ Taufe: ______________________________ Ort: __________________________________ Konfession: __________________________ Tel.: __________________________________ Beruf: _______________________________ Ich bin gleichzeitig Mitglied einer anderen Kirche in Norwegen: r Ja r Nein weitere Angaben nur, wenn Mitgliedschaft beantragt wird
(Ehe-) Partner/in
Vorname: _____________________________ Email: ______________________________ Nachname: ____________________________ Fødselsnr.: __________________________ Strasse: _______________________________ Taufe: ______________________________ Ort: __________________________________ Konfession: __________________________ Tel.: __________________________________ Beruf: _______________________________ Ich bin gleichzeitig Mitglied einer anderen Kirche in Norwegen: r Ja r Nein Kinder: Name/n
Fødselsnr.
Taufdatum
Konfession
Die Ev. Gemeinde deutscher Sprache ist eine selbstständige Gemeinde in enger Verbindung mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Für die Finanzierung vieler Aufgaben sorgen wir selber und sind auf finanzielle Unterstützung durch unsere Mitglieder angewiesen. Der Gemeindekirchenrat empfiehlt sich beim Mitgliedsbeitrag am Einkommen zu orientieren. Gerne können Sie hierzu die nebenstehende Tabelle nutzen. Bitte vermerken Sie, durch welchen Mitgliedsbeitrag Sie die Gemeindearbeit unterstützen wollen. Der Mitgliedsbeitrag sowie alle Spenden sind steuerlich absetzbar (ab 500 NOK pro Jahr) und werden automatisch an das Finanzamt weitergeleitet, wenn wir Ihre Fødselsnummer haben!
NOK: _________________ ______________________ _______________________ Ort, Datum Unterschrift
______________________ Unterschrift (Ehe-) Partner/in
Returadresse: Evangelische Gemeinde deutscher Sprache Eilert Sundts gate 37 0259 Oslo
Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen Eilert Sundts gate 37, 0259 Oslo Öffnungszeiten Gemeindebüro Gemeindebüro:: Dienstag und Donnerstag 9-14 Uhr
Organisasjonsnummer: 841 166 272
Gemeindesekretärin Kerstin Schier Telefon: 0047 - 22441643 E-Mail: kontor@deutschegemeinde.no Internet: www.deutschegemeinde.no
Bankverbindung: in Norwegen: BNbank ASA nr. 9235 13 83609 in Deutschland: Commerzbank Göttingen, IBAN: DE74 2604 0030 0640 7076 00 BIC: COBADEFFXXX
Kontaktadressen Pfarrer Sebastian Wilhelm, Tel. 22441643 pfarrerwilhelm@deutschegemeinde.no Vorsitzender des Gemeindekirchenrates Franziska Meisel Stellvertretender Vorsitz Gunhild Hesla Halvorsen
Kristiansand Stavanger Monika Koppe, Tel. 40493541 Bergen Gudrun Cassel Noven, Tel. 55288335 Tromsfylke
Finanzverwaltung/ Schatzmeister Olav Hermansen
Trondheim Christian und Gudrun Rülcker, Tel. 73979770
Pianist/ Organist Erlend Øvsttum Amsen, Carina Lasch Lind
Fredrikstad Matthias Becker, Tel./Fax 69315417
Hausverwaltung hausverwaltung@deutschegemeinde.no
Drammen Hans Hermann Hagemann, Tel. 33775538
Herausgeber: Redaktionsteam: Auflage:
Ev. Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen S. Wilhelm, K. Schier 600 Exemplare