Gemeindebrief Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen Dezember 2020 – Februar 2021
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lesmarkt (S
Christkind
in Oslo Thomaner 2) (S. 3
eutsche 40 Jahre D lo (S. 15) Schule Os
Zeitreise
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Inhalt
Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen
Gemeindebrief 4 – 20
Seite 3: Wie soll ich Dich empfangen?
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Zurückgeblickt:
Konfirmation am 18. Oktober
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30 Jahre Wiedervereinigung Deutschlands
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Festgottesdienst im Nidarosdom 7 Glauben glauben I. 9 Aus der Gemeindearbeit:
Protokoll der Gemeindeversammlung
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Pfarrerwechsel 2021 13 Aufruf: Platz frei an Weihnachten? 14 Gemeindegeschichte
40 Jahre Deutsche Schule Oslo
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Treffpunkte – Innenteil mit Überblick 18-19 Termine – chronologisch 20 Nächste besondere Veranstaltungen 21 Kinderkirche 23 Glaube glauben II. In Szene gesetzt:
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Christkindlesmarkt 25
Adventsgruß von Mitgliedern des Gemeindekirchenrates
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Glauben glauben III. 31 Vor 100 Jahren im Gemeindebrief: Thomaner-Chor 32 Weihnachtsbescherung 34 Gedicht: Stelle eine Kerze an dein Fenster
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Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe des Gemeindebriefes ist der 1. Februar 2021. Wir freuen uns über alle Beiträge, Fotos und Ideen und über Mitarbeiter für den Gemeindebrief.
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Wie soll ich Dich empfangen (EG11)?
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iebe Gemeinde, ist das denn wirklich noch eine Frage? Wie kommen wir auf Empfang? Eigentlich sind wir heute ständig auf Empfang. Unsere Radios und Fernsehgeräte, unsere Handys und Navis und PCs sorgen schon dafür. Wunder der Technik, ein Knopfdruck, einen Schalter umlegen, ein Mausklick und schon liefern sie alle Informationen und Nachrichten, die wir wollen und brauchen. Und viele, die wir nicht wollen und eigentlich nicht brauchen. Sie bringen uns mit der ganzen Welt in Verbindung. Und viel schöner und wichtiger - sie helfen uns, miteinander in Kontakt zu bleiben. Wenn es sein muss, rund um die Uhr und an jedem Ort der Welt ... Bisher schien es so, als ob in unseren Kirchengemeinden, was diese „Empfangsarten“ betrifft, eher eine gewisse „Empfängnisverhütung“ gepflegt wurde. Doch in den letzten Monaten hat sich das Bild deutlich und überraschend geändert. Kirche und Gemeinden boten eine Vielzahl neuer Formate an und unsere Mitglieder und sogar viele Nichtmitglieder sind sehr engagiert „auf Empfang gegangen“: Videoandachten, Internetgottesdienste, Youtube-Gemeindeangebote, Video-Chorproben und digitale Gesprächsrunden. Sogar unser gedruckter Gemeindebrief verfügt über sogenannte QR-Codes über zusätzliches Filmund Audiomaterial (das sollten Sie dringend ausprobieren – auch Ihre Kinder werden Spaß daran haben). Also nichts leichter, als auf Empfang zu sein. Oder - ist es doch nicht nur eine Frage der Technik? Vielleicht reicht es aber nicht immer, dass etwas nur an unser Auge oder unser Ohr dringt. Was uns wirklich erreichen soll, muss ja noch tiefer dringen. Was wirklich bei uns ankommen soll, muss doch noch anders wahrgenommen werden. Was uns wirklich erfüllen kann, was helfen, trösten, verwandeln, von Herzen froh machen kann, das braucht noch ein paar andere Empfangsteile, innere Antennen sozusagen. Das gilt schon für das, was andere Menschen
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uns Entscheidendes sagen und schenken wollen. Wir verstehen es nur, wenn wir auch innerlich auf Empfang geschaltet haben. Und das gilt erst recht für das, was Gott uns sagen und schenken will. Die gute Nachricht ist: Wir haben sie alle! Die inneren Antennen, Sensoren, Empfangsteile! Aber haben wir sie auch aktiviert? Oder sind sie meistens Stand-by? Aber wie können wir unseren inneren Empfang aktivieren? Da gibt es eine Technik, die sich schon etwas länger bewährt hat, als unsere jüngst erst erfundenen Internetaktivitäten. Sie ist wartungsfrei, geradezu energiegewinnend und zutiefst umweltfreundlich und überall einsetzbar: Das Gebet. Dabei gibt es verschiedene Techniken: Es gibt die stillen Formen des Gebets - im Schweigen, im meditativen Betrachten und Bedenken eines Wortes, eines Bildes, eines Symbols. Es gibt auch Techniken des Gebets mit dem Körper, mit Gesten und Gebärden oder beim Pilgern - beten mit den Füßen. Wer so betet, rechnet damit, ja, erwartet vielleicht sogar, dass etwas auftaucht oder uns entgegenkommt. Dass uns etwas geschenkt wird. Ein Gedanke, ein Wort, eine Gewissheit ... eine Botschaft von Gott. Für die wir als Betende empfangsbereit sind. Beten heißt also: Etwas erwarten. Aber was wir erwarten, vielleicht ersehnen, geschieht ja nicht automatisch. Dann ist ein Gebet manchmal auch die ausdrückliche Bitte darum, dass das geschehen möge. So wie in dem Lied von Thomas Müntzer, das er in Anlehnung an den lateinischen Hymnus „Conditor alme siderum“ textete und in unserem Gesangbuch zu finden ist (EG3):
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Gott, heilger Schöpfer aller Stern, erleucht uns, die wir sind so fern, dass wir erkennen Jesus Christ, der für uns Mensch geworden ist. Wir bitten dich, o heilger Christ, der du zukünftig Richter bist, lehr uns zuvor dein‘ Willen tun und an dem Glauben nehmen zu. Lob, Preis sei, Vater, deiner Kraft und deinem Sohn, der all Ding schafft, dem heilgen Tröster auch zugleich, so hier wie dort im Himmelreich. Amen. Beten heißt: Etwas erwarten - und etwas bekommen. Nicht immer das, was wir uns vorgestellt haben. Sondern das, was Gott uns schenken will. Und schenken wird - vermutlich oft auch ohne unser Gebet. Wahrscheinlich ist es sogar ein Segen, dass Gott nicht automatisch all unsere Bitten so erfüllt, wie wir sie meinen - wir wären in unserer oft so kurzen Sicht, bei all unseren Irrtümern, sonst selbst verantwortlich für die Folgen! Deshalb beten wir - in der Hoffnung, dass Gott das Beste aus unseren Bitten macht: Dein Wille geschehe. So, wie damals, als Jesus auf die Erde kam - und sich als ein ganz anderer König erwies, als viele sich vorgestellt hatten. Der König der Ehren und keine Spur von Glanz und Gloria. Der Herr Zebaoth - Herr der Heerscharen - aber kein Kriegsherr, sondern der Friedefürst, der barfuß läuft und bestenfalls auf einer Eselin reitet. Stark und mächtig im Streit - aber ohne Heer und Waffen. Einer, der mit Klarheit und Liebe die Mächte der Finsternis besiegt. Dass er kommen möge auch zu uns - in unsere Stadt, in unsere Gemeinde, in dieses Haus und alle unsere Häuser und vor allem in das Haus unseres Herzens, darum wollen wir bitten: Gott hilf uns, uns für ihn - für dich zu öffnen. Amen. Unsere Internet- und Videoandachten werden wir natürlich auch im neuen Jahr weiterentwickeln und Ihnen immer wieder gern zusenden bzw. zur Verfügung stellen. Ganz herzlichen
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Dank für all Ihre lieben und ermutigenden Worte und Zuschriften, die Sie uns als Reaktion auf unsere digitalen Formate zugesandt haben. Und es ist schön zu hören oder zu lesen, wie viele Menschen unsere digitalen Gemeindeangebote wahrnehmen und empfangen. Was wir digital nicht machen können und was deshalb auch in all unseren verschiedenen digitalen Formaten nicht zu sehen ist, sind Gebete, Liturgie und Segensworte (was ja auch besondere Arten des Gebetes sind). Da zeigt sich ganz deutlich, dass alle digitale Kunst und alles technische Engagement doch nur ein Ersatz sind, eine Notlösung für die Zeit, die unter besonderen Bedingungen steht. Empfangen können wir Gott und Gottes Segen aber ganz unabhängig von den äußeren Bedingungen und Beschränkungen: Im Herzen, in unserer Seele, in uns selbst. Dazu braucht es weder Digitales noch Technisches. Dazu reicht unser, seit Jahrhunderten/Jahrtausenden bewährtes und geübtes Gebet. Ich wünsche Ihnen, dass sich diese Bedingungen im neuen Jahr wieder ändern, hin zu mehr Begegnung, Bewegung und Gemeinschaft. Auf dass wir wieder mehr zusammen Gottesdienst, das Leben und unsere Freude feiern können. Aber ich wünsche Ihnen auch, egal wie sich die Dinge entwickeln, dass Ihnen die Kraft des Gebets erhalten bleibt als ein Wissen und Bewusstsein, dass uns keine äußeren Umstände von Gott trennen können. Zu Weihnachten feiern wir, dass Gott zu uns kommt, bei uns ist und immer wieder den Weg zu uns und bei uns sucht. Empfangen wir ihn! Es grüßt Sie herzlich Ihr Pfarrer Sebastian Wilhelm ... und lädt Sie ein, diesen QR-Code einzuscannen und dann einfach zuzuhören ;)
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Konfirmation am 18. Oktober 2020 Was hat Konfi-Zeit mit Suppe zu tun?
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eim ersten Konfitreff im August 2019, zusammen mit der neuen Konfigruppe und deren Eltern hieß es: „Die Konfirmation ist so etwas wie eure Antwort auf Gottes JA zu Euch. Es ist euer JA zu ihm.“ Das will aber gut überlegt sein. Sich so viel Zeit für eine Entscheidung zu nehmen, insbesondere für eine dieser Art, ist heute ebensowenig selbstverständlich wie ein klares Bekenntnis. Und das Bekenntnis zu Gott?
Jemand sagte mal: „So eine Konfi-Zeit, das sei wie Suppe kochen mit recht ungewöhnlichen Zutaten.“ Mag komisch klingen, aber so ganz falsch ist dieser Vergleich nicht. Denn jede Konfi-Gruppe ist eigen, anders, unvergleichlich – was ihre Zutaten betrifft. Und zu dieser Konfi-Gruppe passt der Vergleich besonders gut. Keine Konfigruppe wurde so gut bekocht und versorgt, wie diese – und hat so tüchtig reingehauen.
Nach 14 Monaten Konfirmandenzeit, nach genau 34 Konfi-Donnerstag-Treffen mit jeder Menge Fragen und Gesprächen, selbst gestalteten Andachten, Glaubensfragen und eigenen -Geschichten und jeder Menge Suppe (oder Nudeln oder Pizza), wurde es höchste Zeit, Hannah Ellinghaus, Nina Dören, Louise Kroepelien und Benno Tzschoppe zu fragen, ob ihr den bisherigen Weg als Christen, den Eltern und Paten bei ihrer Taufe mit ihnen begonnen haben, nun selbständig weitergehen wollen. Und das, obwohl wir sehr deutlich feststellen mussten, dass wir in der Konfizeit nicht einmal ansatzweise alle auch nur halbwegs relevanten Fragen zum Christsein besprechen, geschweige denn, beantworten konnten. Wie soll das nun weitergehen? Ein Glück, dass wir eine Gemeinde haben. Und die ist hier in Oslo oder anderswo. Und außerdem wird fortan gelten, immer da, wo Louise, Benno, Nina und Hannah sein werden, wird Gemeinde Gottes sein. Die werden sie gestalten und sie wird die neuen Gemeindeglieder in ihr gestalten!
Um im Bild zu bleiben: Versuchen Sie mal ein Rezept zu finden, wie man aus Fenchel, Radieschen und Gurke eine gescheite Suppe hinbekommt. Das wird auf alle Fälle ein ganz besonderes Süppchen. Aber irgendwie, so mein Eindruck, hat es am Ende dann doch geklappt.
Die 14 Monate Konfi-Zeit haben darauf vorbereitet.
Und nun mag man ja trefflich darüber streiten, wie man so eine Suppe gut hinbekommt. So mancher schwört auf Schnellkochtöpfe – einfach alles rein, Deckel fest zu und gut weich kochen. Uns lag das mit dem Druck nicht so richtig. Allzu schnell ist dann mal so ein zarter Brokkoli zerkocht, ehe man sich versieht. Und das ist doch schade drum, weil doch das Gemüse immer noch seinen Biss behalten sollte. Gerade das Jüngere. Ganz davon abgesehen, dass einem Schnellkochtöpfe, wenn man Pech hat, auch mal um die Ohren fliegen können. Manch anderer winkt ab: Ach, am besten einfach schmoren lassen. Zugedeckt unter gleichbleibender Hitze und gar nicht viel dran machen. Dann wird das schon von allein. Aber kann auch ziemlich langweilig
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werden. Nicht nur für das Gemüse. Und würde man aus so einem Pamps dann noch die jeweiligen Eigenheiten der verschiedenen Gemüsesorten rausschmecken können? Wieder andere meinen vielleicht, man müsse der ganzen Suppe einfach ordentlich Feuer unterm … [Boden] machen, dann wird selbst die härteste Kartoffel gar. Aber davon abgesehen, dass das zumeist eine ziemlich schweißtreibende Angelegenheit ist – oft verbrennt bei solchen Aktionen immer die Hälfte und das Ergebnis ist zumeist ungenießbar.
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Nein, da geht es wohl besser mit geduldigem, hoffnungsvollem Rühren, zuschauen, wie es köchelt, je nachdem die Flamme mal etwas höher oder auch wieder runterdrehen, vielleicht bei dem ein oder anderen Gemüse auch mal kurz aufkochen und immer mal wieder abschmecken. Apropos abschmecken – was natürlich in keiner Suppe fehlen darf, ist das Salz. Nun, alle Konfirmierten, wann und wo auch immer: Ihr seid das Salz der Erde! Kennen Ihr das Gebet im Gesangbuch unter der Nummer 909? (sw)
30 Jahre Wiedervereinigung Deutschlands Die diesjährigen Feierlichkeiten fanden ausschließlich digital statt, zu welchen die Deutsche Botschaft Oslo u.a. unseren Gemeindechor DeKO eingeladen hatte.
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er 3. Oktober 2020 war ein besonder Tag der Deutschen Einheit. Da eine Feier in gewohnter Form mit vielen Menschen in diesem Jahr leider nicht möglich war, hat die Deutsche Botschaft Oslo zu einem digitalen Format gegriffen und auch unsere Gemeinde eingeladen, sich daran zu beteiligen. Botschafter Alfred Granas spricht Grußworte sowie Staatsministerin Erna Solberg. Eingerahmt wird dies von der norwegischen Nationalhymne (gesungen von Schülern der Deutschen Schule Oslo), der deutschen Nationalhymne (gesungen von Kindern und Jugendlichen aus ganz Norwegen) und der Europahymne/ Ode an die Freude. Die Europahymne hat unser Gemeindechor DeKO in der letzten Septemberhälfte aufgezeichnet. Es war eine besondere Herausforderung, einen Chor aufzunehmen, der aufgrund der Infektionsschutzbestim-
mungen auf Abstand singen soll. Die Technik macht es allerdings möglich, dass die Sänger einzeln bzw. in Zweiergruppen aufgenommen und später zusammengeschnitten wurden. Durch dieses Verfahren konnten die SängerInnen zudem ihre Stimmen verdoppeln und verdreifachen, denn jeder sang nicht nur seine eigene Stimmlage, sondern auch die der anderen. Auf diese Weise entstand ein großer mehrstimmiger Chor. Es war dem Chor eine große Ehre, an diesem Videoprojekt der Botschaft mitarbeiten zu dürfen und auf diese Weise den 30 Jahren der Wiedervereinigung von Deutschland zu gedenken. (cll) Den Link zum vollständigen Video können Sie über den QR-link finden oder über qrco.de/Botschaft
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Festgottesdienst 11. Oktober 2020 im Nidarosdom Trondheim
Von Marit Böttcher
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achdem wir coronabedingt längere Zeit keinen deutschen Gottesdienst in Trondheim mit Pfr. Wilhelm aus Oslo gehabt hatten, war es am 11. Oktober dann wieder soweit. Für die deutsche Gemeinde ergab sich ein inhaltsreicher und schöner Gottesdienst. In seiner Predigt hat Pfr. Wilhelm
Sonnen Licht und Pracht“ als festliches Präludium von Maximilian Kreuz und das Hornsolostück „In Gedanken“ von Gisbert Näther nach der Predigt beigetragen. Es musizierten Organist Øyvind Kåre Pettersen und Marit Böttcher, Horn. Außerdem ein Jubiläum, was die Gemeinde mit dem Singen von „Viel Glück und viel Segen“ gerne gefeiert hat: Für
Pfarrer Sebastian Wilhe lm hält einen Gottesdi enst im Nidarosdom. sen für 40 Jahre treuen Dabei wird Organist Øy Dienst geehrt. Musikalis vind Kåre Petterch umrahmt wurde der Gottesdienst von Øyvin und der Hornistin Ma d an der Orgel rit Böttcher.
wichtige Themen angesprochen. Er nahm u.a. Bezug auf den Glauben in schwierigen Zeiten und der Hoffnung, aktuelle Probleme wie Klimaschutz und Umwelt in Zusammenarbeit zu bewältigen. Mehrere festliche Ereignisse wurden genannt, u.a. „Tag der deutschen Einheit“ am 3. Oktober und die Reformation. Die prachtvollen Blumendekorationen in herbstlichen Farben am Hochaltar anlässlich der Feierlichkeiten in der norwegischen Kirche zum Amtsantritt von Präses Olav Fykse Tveit haben wir auch noch bewundern können. Zur musikalischen Gestaltung haben auch die zeitgenössischen Werke „Der lieben
seinen treuen über 40 jährigen Einsatz für die deutsche Gemeinde ist Organist Øyvind Kåre Pettersen geehrt worden mit Dankesworten und kleinen Gaben Als Postludium hat uns Øyvind Kåre Pettersen mit einer heiteren Arie von J. S. Bach auf der Orgel erfreut. Diesmal hatten wir zwei fachkundige Gäste von der deutschen Gemeinde in Fredrikstad mit dabei, Orgelbaumeister Matthias Becker mit Frau.
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Bäumlein, Bäumlein, du bist so licht
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icht einmal von strömendem Regen und strammen Wind ließen sie sich abhalten. Sie kletterten trotzdem behende unsere Bäume hinauf, hangelten und schwangen sich an Seilen hin und her und bearbeiteten die Äste mit ihren Hand- und Motorsägen. Wir hatten Mitte Oktober eine Firma mit der Baumbeschneidung beauftragt, da die Äste wieder einmal
viel gewachsen sind und sie gar Hauswand und Dach unserer Nachbarn erreicht hatten. Auch um der Sicherheit Willen an der Straße war es notwendig geworden, die Bäume zurückzuschneiden. Das Ergebnis: es schaut wieder “aufgeräumt” und ordentlich aus und ein kleiner, aber schöner Nebeneffekt: ist ist heller geworden im Gemeindehaus. (cll)
Fehlerteufel beim QR-Code der letzten Ausgabe?! Wenn Sie bei der letzten Ausgabe gleich eifrig die QR-Codes ausprobiert haben, gehörten Sie vielleicht zu jenen, bei denen gar nichts funktionierte. Das tut uns aufrichtig leid! Wir hatten ein paar kleine Startschwierigkeiten, der Fehler ist aber zwischenzeitlich behoben! Sie können nun also getrost alle QR-Codes dieser Ausgabe (und auch der alten) ausprobieren und auf Entdeckungsreise gehen! (cll)
Fleißige Tombola-Packer
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ie waren sehr fleißig an jenem Abend Ende Oktober: die eifrigen TombolaPackerInnen! Stand (und steht) zu diesem Zeitpunkt noch vieles unter dem Vorzeichen “unsicher”, so war (und ist) sicher: die Tombola wird es geben! Und so machten sich die fleißigen PackerInnen daran, alle Sachspenden zu sichten, ordnen, sie liebevoll in Kartons zu packen und in hübsches Geschenkpapier einzuschlagen. Insgesamt gut 65 Überraschungs-Kisten liegen nun bereit - teils mit wirklich sehr schönen und qualitativ hochwertigen Inhalten. (cll)
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Glauben glauben
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I.
„Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ Mk 9,24 Das ist bzw. war die Jahreslosung 2020. Ein ganzes Jahr hat sie uns begleitet – und daran erinnert, wie dicht Glaube und Unglauben manchmal liegen, wie gut es ist, auch im Glauben Hilfe zu geben oder zu bekommen und dass der Glaube selbst eine Hilfe ist. 2020 endet. Nicht aber unsere Erfahrungen, Fragen, Hoffnungen und Suchen im und mit dem Glauben. Daher sollen uns am Übergang in das neue Jahr drei kleine – im Gemeindebrief verteilte – „Glaubensartikel“ begleiten.
Glauben ist das halbe Leben
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a, ich glaube, dass das so ungefähr hinkommt. Glauben ist das halbe Leben – mindestens das halbe Leben: vermutlich sogar noch mehr, weniger jedenfalls auf keinen Fall. Manche behaupten ja, Ordnung sei das halbe Leben. Kann ja auch sein – aber höchstens die Hälfte des Lebens ist ordentlich planbar und messbar und beweisbar. Mindestens die ganze andere Hälfte des Lebens ist aber Glauben – und das ist die interessantere Lebenshälfte. Denn in diese Glaubenshälfte des Lebens gehören auch alle anderen Dinge hinein, die schön sind und Freude machen, sich aber an keine Ordnung halten: Liebe zum Beispiel und Hoffnung. Eltern erleben das bei ihren Kindern manchmal: Wenn sie morgens schon den Schulranzen auf dem Rücken haben, „Tschüss“ gesagt haben, aber kurz vor der Haustür plötzlich noch einmal umkehren und die Eltern unbedingt noch einmal ganz fest in die Arme nehmen. Wenn wir als Erwachsene und Eltern so oder ähnlich ab und zu die Erfahrung machen können, wie kolossal wichtig es ist, dass manchmal die Kleinen die Großen fest in die Arme nehmen und die Kinder die Eltern fest drücken, dann
verändert es ganze Ordnungen. Zugegeben: Manchmal ist davon auch gar nichts zu spüren. Dann scheint das Leben nur noch aus der anderen Hälfte zu bestehen: aus Ordnung und Objektivität und aus Sachlichkeit und Sachzwängen und Pünktlichkeit. Dann muss alles nachgemessen werden und überprüft sein und seinen zugewiesenen Platz in der Hierarchie des Alltags einnehmen. Was aber bei den wirklich wichtigen und schönen Dingen im Leben nun mal nicht geht: Bei der Liebe zum Beispiel kann man nichts messen, ohne sich lächerlich zu machen – und beim Hass auch nicht. Hoffnung ist auch nicht überprüfbar – und Angst erst recht nicht. Ordnung mag ja immer wieder gut und richtig sein, ist aber eben nur die halbe Wahrheit (oder ein wenig weniger) und das halbe Leben, ist sozusagen „Leben-light“ – eben Leben, in dem einfach die Hälfte fehlt von dem, was in ein richtiges Leben eigentlich reingehört. Unsere Kinder scheinen das zu wissen – und wahrscheinlich rufe auch ich gleich noch jemanden an, der überhaupt nicht mit einem telefonischen GutenMorgen-Gruß rechnet. (sw)
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Gemeindearbeit
aus der
Protokoll der Gemeindeversammlung vom 4. Oktober 2020
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ach zwei Terminverschiebungen und unter ganz besonderen Bedingungen fand am 4. Oktober unsere Gemeindeversammlung statt: zum ersten Mal in der 111-jährigen Geschichte hatten wir neben den Teilnehmern im Saal auch welche über Videokonferenz zugeschaltet. Nachfolgend drucken wir das Protokoll dieser Versammlung ab und bitten um fristgemäße und schriftliche Rückmeldung bei der Vorsitzenden, Franziska Meisel (gkr@deutschegemeinde. no), sollten Sie mit irgendwelchen Inhalten nicht einverstanden sein (siehe Gemeindeordnung 4.2.11.1.) Teilnehmer: Im Saal (22, ab TOP2 23), Online (12) TOP1: Begrüßung Franziska Meisel begrüßt die Anwesenden und bedankt sich bei Carina Lasch Lind für ihre Unterstützung bei den digitalen Aktivitäten der Gemeinde in den letzten Monaten. Franziska Meisel stellt die Beschlussfähigkeit fest: 22 Anwesende im Saal (23 ab TOP2) und 12 online. TOP2: Kurze Andacht Pfarrer Sebastian Wilhelm hält eine kurze Andacht. TOP3: Finanzbericht
Schatzmeister Olav Hermansen stellt den Finanzbericht 2019 vor (siehe QR-link oder qrco.de/Finanzbericht). 2019 wurde finanziell ein gutes Ergebnis erzielt. Größte Einnahmen sind Miete, Zuschüsse von norwegischem Staat, Kommunen und EKD. Die Beiträge der Gemeinde sind gestiegen. Die Personalausgaben sind der größte Posten und sind auch etwas gestiegen. Da die Ausgaben für die Instandhaltung des Gebäudes über die Jahre sehr schwanken, ist es wichtig, einen finanziellen Puffer für unvorhergesehene Ausgaben zu haben. 2020 war zwar finanziell etwas schlechter als 2019, aber die Entwicklung ist bisher besser als im HHP vorgesehen. Grund sind außerplanmäßige Zuschüsse (z.B. durch die deutsche Botschaft für audiovisuelle Geräte und Ausrüstung zur Präsenz der Gemeinde im Internet, die in Zusammenhang mit der diesjährigen Coronaviruspandemie sehr
hilfreich waren). Die Mieteinnahmen für den Saal sind durch die Coronaviruspandemie etwas geringer ausgefallen als geplant. Die Personalausgaben sind 2020 etwas höher als geplant. Die Ausgaben für elektrische Energie sind um mehr als 50% gesunken. Prognosen für die weitere Entwicklung sind schwierig (z.B. wird Christkindlsmarkt 2020 nicht so stattinden können wie gewohnt), aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt erscheint die Finanzlage der Gemeinde sehr solide. Auf Nachfragen aus der Gemeinde: Bausanierungsschulden sind weitgehend getilgt, lediglich Schulden bei der Evangelischen Kirche in Deutschland sind noch offen (z. Zt. 160.000 NOK,, die 2021 bezahlt werden sollen). Ansonsten hat die Gemeinde keine Schulden. Vermutlich müssen ab nächstem Jahr, bzw. wenn unsere Schulden abgezahlt sind, Steuern auf Mieteinnahmen gezahlt werden, da die Bausanierung abgeschlossen ist und keine Ausgaben für Baumaßnahmen kurzfristig mehr anstehen. Der Schatzmeister gibt die Auskunft, dass dieses Thema in enger Absprache mit ÖkoRom behandelt wird und, wenn zahlenmäßig absehbar, im nächsten HHP berücksichtigt wird. Die Frage, ob das im Budget eingeplant ist, bleibt offen. Kurz- bis mittelfristig wird die Zuwendung der evangelischen Kirche Deutschlands ähnlich wie jetzt bleiben, langfristig gibt es aber große Unsicherheit. Franziska Meisel stellt Antrag auf Entlastung des Gemeindekirchenrats. Stimmen dafür: 20 im Saal und 9 online Dagegen: 0; Enthaltungen: 3 im Saal und 2 online
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TOP4: Aktuelle Situation 1. Gottesdienstplanung und -gestaltung (Sebastian Wilhelm) Durch die Coronapandemie wurde seit Mitte März sehr vieles stark verändert. Sebastian Wilhelm, Carina Lasch Lind, Michael Diedrichs (aus Helsinki) und verschiedene Mitarbeiter der Kinderkirchengruppe haben sich sehr an der Entwicklung neuer, digitaler Formate beteiligt. Es gab einige lange digitale Gottesdienste und viele kürzere digitale Andachten, Spezifisches für Kinder und regelmäßig den „Gemeinde-E-Brief“. Die digitalen Angebote sind als eigenes Element gedacht und nicht als „Ersatz“ für Gottesdienste. Durch die digitalen Angebote erreicht die Gemeinde Personen im ganzen Land und auch außerhalb Norwegens, und dadurch gibt es mehr Kontakt mit Gemeindegliedern aus anderen Landesteilen als zuvor, z.B. durch E-Mails, Briefe und Telefonate. Es wurde während der Coronapandemie noch kein Abendmahl gefeiert, und es muß theologisch noch geklärt werden, in welcher Weise ein Abendmahl, eventuell auch ohne die Austeilung von Brot und Wein, gefeiert werden könnte. 2.Christkindlsmarkt (Bea Allzeit) Der Christkindlsmarkt wird wegen der anhaltenden Coronaviruspandemie dieses Jahr nicht so stattfinden können, wie er für gewöhnlich durchgeführt wird. Wir wollen aber trotzdem „Ersatz im Rahmen des Möglichen“ schaffen. Deswegen wird es am ersten Adventswochenende nach dem Gottesdienst einen Adventsmarkt geben (mit Essen, Trinken und ein paar Ausstellern). An den drei Donnerstagen in der Adventszeit sind Adventsabende geplant (mit Konfirmanden, Chor, GKR als Verantwortlichen), eventuell auch mit einigen Ausstellern. Tombolapreise werden in Schuhkartone verpackt und jedes Los gewinnt. Die ganze Planung hängt aber noch von möglichen neuen Verordnungen von Stadt und Regierung ab, da die Gesundheitssituation im November und Dezember (Corona) momentan noch nicht absehbar ist. 3. Kinderkirche (Gunhild Hesla-Halvorsen) Es gibt auch zu diesen „Coronazeiten“ ein Jahresprogramm, und das Ziel ist es, einmal pro Monat etwas speziell für Kinder anzubieten, z.B. Kinderbibeltag, Halloween/Reformationstag, St. Martin Laternenumzug, St. Nikolaus-Fest, Faschingssamstag Karneval, Ostereiersuche, Frühling-
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swanderung, Sommerfest und Schulabschluss. Gunhild Hesla-Halvorsen lädt alle ein, mitzuhelfen und / oder Ideen einzubringen. TOP5: Pfarrerwechsel 2021 (Franziska Meisel) Pfarrer Sebastian Wilhelm wird die Gemeinde Ende Juli 2021 verlassen. Seit August ist deshalb die Pfarrstelle durch die EKD ausgeschrieben, die auch unter den Bewerber(inne)n 3 Kandidaten auswählen wird (in Zusammenarbeit mit der Gemeinde in Oslo). Die Kandidaten werden sich dann in Oslo vorstellen (Gespräche mit Gemeinde und GKR, Gottesdienste). Bewerbungsschluss ist 15. Oktober. Vorstellungswochenenden werden am 9.+10. Januar, 23.+24. Januar und 6.+7. Februar sein. Am 21. März 2021 wird die Gemeindeversammlung 2021 mit Pfarrwahl durchgeführt. Alle Termine sind unter Vorbehalt durch potenzielle Einschränkungen durch die Coronaviruspandemie. Im Zweifelsfall könnten Vorstellung und Gottesdienst mit den Kandidat(inn)en auch digital erfolgen. Auf Nachfragen aus der Gemeinde: Der Pfarrer wird durch die Gemeinde in Oslo finanziert (Die EKD errechnet das Gehalt in EUR und die Gemeinde in Oslo zahlt es an die Pfarrperson in NOK aus). Die EKD steht allerdings für die Kosten der Krankenversicherung der Pfarrperson und ihrer resp. seiner Familie. 4 Interessenten für die Pfarrstelle haben sich schon direkt bei der Gemeinde gemeldet. Die Veranstaltungen an den Vorstellungswochenenden werden auch digital übertragen werden. Wichtiger Hinweis aus dem Saal: Eine Briefwahl für alle Gemeindemitglieder muß rechtzeitig vorbereitet werden, da die Abstimmung geheim ist. TOP6: Wahlen zum GKR (Franziska Meisel) 2019 sind vier Mitglieder des GKR ausgeschieden, sodass noch 6 Mitglieder übrig waren. Martina Steglich wurde deshalb vom GKR hinzugewählt (GO 4.4.3.1), ist aber nach ein paar Monaten aus persönlichen Gründen wieder ausgeschieden. Bea Allzeit stellt sich neu zur Wahl und stellt sich kurz vor. Gunhild Hesla-Halvorsen und Johannes Helm stellen sich zur Wiederwahl und ebenfalls kurz vor. Es entwickelt sich eine Diskussion über eine Rechtslage bezüglich der Rolle des GKR: Die Rechtslage des GKR ist etwas kompliziert da einerseits die Gemeindeordnung am in Deutschland üblichen Gemeinderecht orientiert
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ist, nach dem der gesamte GKR geschäftsführend tätig ist und andererseits das norwegische Vereinsrecht, nach dem unsere Gemeinde registriert ist, den «Daglig Leder», der in Personalunion der Pastor resp. die Pastorin der Gemeinde ist, als Geschäftsführer(in) vorsieht. Momentan arbeitet der GKR sehr gut zusammen. Johannes Helm sagt, daß es wohl eine Überarbeitung der Gemeindeordnung braucht (inkl. Zuziehung von EKD und Juristen), um die Zuständigkeiten besser zu klären. Der Plan ist, mit dem neuen Pastor eine Überarbeitung der Gemeindeordnung auszuarbeiten und bis dahin pragmatisch den status quo ante bellum beizubehalten. Franziska Meisel bestätigt, dass diese Unstimmigkeiten bereinigt werden sollen. Es gibt den Wunsch, einen etwaigen Rechtsbericht allen Gemeindemitgliedern zukommen zu lassen. Ebenfalls wird darauf hingewiesen, dass die Umstände unbedingt zu klären seien, denn die Zusammenarbeit kann nur dann gut gehen, wenn alle miteinander sich einigen können. Bei anhaltenden Unstimmigkeiten könnte es große Probleme geben. Es wird angemerkt, dass der potenziell hinzuzuziehende Jurist unabhängig sein (d.h. von außerhalb der Gemeinde kommen) sollte, um Neutralität zu gewährleisten. Johannes Helm widerspricht dem mit dem Hinweis, daß das Regelwerk der Bibel über dem des Staates stehen solle und es deswegen das Wichtigste sei, daß der Jurist Christ sei.
vom GKR berufen (und später von der GV im Amt bestätigt). Inzwischen sind sie aber vom GKR regulär nach GO 4.4.3.1 so nachgewählt, dass sie als «Gewählte» gelten. Dem hat die GV noch nicht zustimmen können. Es wird festgestellt, dass die so nachgewählten Mitglieder von der Gemeindeversammlung bestätigt werden müssen. Bernd Lohse stellt den Antrag, dass Olav Hermansen und Hilke Tzschoppe nun von der Gemeindeversammlung als «Gewählte» bestätigt werden, was durch einfache Mehrheit angenommen wird.
Auf Nachfrage aus der Gemeinde bezüglich der Berufung und Wahl von GKR-Mitgliedern: Der GKR kann berufene Mitglieder wählen (Punkt 4.4.3.1). Die GKR-Mitglieder Olav Hermansen und Hilke Tzschoppe wurden erst
TOP7: Verschiedenes Franziska Meisel bedankt sich und fordert alle auf, sich an die Gemeinde zu wenden, falls sie Ideen, Wünschen oder Beschwerden haben.
Wahlen zum GKR: Franziska Meisel stellt den Antrag auf offene Wahl, da durch die «Corona-Situation» und die Onlineteilnahme eine geheime Wahl sehr schwierig ist. Allerdings wird über Kandidaten einzeln abgestimmt. Die Mehrheit nimmt den Antrag an. Wahlergebnisse: Johannes Helm Dafür: 32; Enthaltung: 2; Dagegen: 0 Gunhild Hesla-Halvorsen Dafür: 29; Enthaltung: 4; Dagegen: 1 Bea Allzeit Dafür: 33; Enthaltung: 1; Dagegen: 0 Olav Hermansen Dafür: 33; Enthaltung: 1; Dagegen: 0 Hilke Tzschoppe Dafür: 24; Enthaltung: 6; Dagegen: 4 Alle Kandidaten wurden somit gewählt.
Wo bleibt er denn nur, der Gemeindebrief?
D
as mussten Sie sich bedauerlicherweise bei unserer letzten Ausgabe fragen. Und wir möchten uns an dieser Stelle ausdrücklich und aufrichtig für die etwa zweiwöchige Verzögerung entschuldigen! Hintergrund waren die Zustellungsschwierigkeiten von Postnord. Zwei Pakete hätten wir von der Druckerei erhalten sollen. Nach über einer Woche Reklamationen erhielten wir die erste Kiste. Nach einer weiteren Woche täglicher Beschwerden schließlich die zweite
Kiste. Auch wenn wir uns sofort um die umgehende Versendung zu Ihnen gekümmert haben, ist der Gemeindebrief trotzdem erst in der zweiten Oktoberwoche bei Ihnen angekommen. Wir hoffen, Sie verzeihen uns diese Verspätung! (cll)
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Pfarrerwechsel 2021
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o langsam bereiten wir uns im GKR, im Gemeindebüro, in den Gemeindekreisen und in Absprache mit der EKD den Pfarrerwechsel vor. Der Vertrag von Pfarrer Wilhelm endet nach 6 Jahren zum 31. Juli 2021. Die Pfarrstelle Oslo ist Ende August 2020 durch die EKD und in allen deutschen Landeskirchen ausgeschrieben gewesen. Bis zur Bewerbungsfrist am 15. Oktober sind bei der EKD in Hannover zahlreiche Bewerbungen eingegangen. Bis Mitte Januar wird die EKD aus den eingegangenen Bewerbungen einige Kandidatinnen und Kandidaten auswählen, die zu einem Bewerbungsgespräch nach Hannover eingeladen werden. Wiederum daraus wählt die EKD einige wenige Personen aus, deren Bewerbungen sie Mitte Januar an uns weiterleitet. Bei uns werden sich dann die vermutlich 2 – 3 Bewerber an jeweils einem Wochenende vorstellen. Ob das real oder digital erfolgen wird, müssen wir vorerst abwarten. Auch bei den bisher angekündigten Vorstellungswochenenden hat es eine kleine Änderung gegeben. Die Vorstellungswochenenden werden sein: 1. Vorstellungswochenende 23./24. Januar 2. Vorstellungswochenenden 6./7. Februar
3. Vorstellungswochenende 20./21. Februar Die Gemeindeversammlung mit Pfarrerwahl wird am 21. März erfolgen. Alle Gemeindemitglieder werden die Möglichkeit erhalten, an der Wahl ausschließlich durch Briefwahl teilzunehmen. Wir werden in zeitlich angemessenen Abstand an Sie Briefwahlunterlagen versenden. Darin werden auch noch einmal schriftliche Informationen und kleine eigene Vorstellungen der Bewerber enthalten sein. Über die genaue Gestalt der Vorstellungswochenenden, mögliche Terminveränderungen, das durch die momentanen Bedingungen noch nicht ganz genau planbare Verfahren der Wahl und alle anderen wichtigen Informationen werden Sie auf unserern Internetseite finden (www. deutschegemeinde.no) Bitte schauen Sie auch regelmäßig auf die Internetseite, da sich auch kurzfristige Änderungen ergeben können! Die neu gewählte Pfarrperson wird ihren Dienst zum 1. September 2021 antreten. Pfarrer Wilhelm wird sich im Gottesdienst am 13. Juni 2021 von der Gemeinde verabschieden. (sw)
Lachen erfreut die Seele, macht Mut und stärkt! Probieren Sie mal diesen QR-Code aus und lassen sich überraschen ;)
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Aufruf: Allein zu Weihnachten oder freie Plätze am Tisch zu den Feiertagen? Viele von uns werden zu Weihnachten nicht, wie gewohnt, verreisen oder „nach Hause“ fahren können. Andere werden den „traditionellen“ Besuch und Gäste nicht Weihnachten einladen können. Doch niemand soll allein feiern müssen. Wir können zwar in der Gemeinde auch keine „Weihnachtsfeier für Zuhausgebliebene“ anbieten mit Essen und Beisammensein im Saal. Aber wir möchten diejenigen ganz herzlich bitten, die an Heilig Abend oder an einem der Feiertage einen Freien Platz am Tisch haben und gerne einen Gast zum Essen einladen möchten, uns Bescheid zu geben. Ebenso möchten wir diejenigen
Bitte melden Sie sich: Ich/Wir haben einen Platz am Tisch frei und freuen uns auf einen Gast an den Feiertagen!
bitten, die zu Weihnachten allein sein werden und die Heilig Abend oder an einem der Feiertage gerne irgendwo zum Essen gehen möchten, sich auch bei uns zu melden. Wir bringen Sie zusammen. (sw)
Ich bin Weihnachten allein und würde mich freuen, wenn ich irgendwo zum Essen zu Gast sein könnte.
Kontaktieren Sie das Gemeindebüro: kontor@deutschegemeinde.no, Tel. 2244 1643
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ein? Dann einfach eine kurze E-mail an uns schreiben mit der Bitte um Aufnahme in den Verteiler (kontor@deutschegemeinde.no). Oder scannen Sie den QR-Code, dann können Sie sich sofort selbst eintragen. (cll)
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Gemeindegeschichte
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40 Jahre DSO
ie DSO - Deutsche Schule Oslo - ist in diesem Jahr 40 Jahre alt geworden. Sie ist gewissermaßen ein Kellerkind: Sie ist hier in den Niederungen unseres Gemeindehauses „geboren“ worden und hat sich seitdem ganz schön „hochgearbeitet“ und ausgedehnt. Wo früher noch die ganze Schule hineingepasst hat, passt heute nur noch eine Praktikantin/ein Praktikant hinein. Noch heute ist der erste (und einzige) Klassenraum (was damals auch Büro, Aula, Lehrerzimmer und Sekretariat in einem war) ein Zimmer, das wir ausschließlich an junge Menschen vermieten, die in der heutigen DSO ein Praktikum machen. (sw)
Über die Schulgründung
Von Gerhard Bauer, Vorsitzender Schulverein 1980 & Lektor (aus seinen „Erinnerungen an die Deutsche Gemeinde“)
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ein eigener Arbeitsvertrag lief zunächst über drei Jahre. Ich hatte ihn um zwei weitere verlängern lassen. Da gab mir die Botschaft zu erkennen, dass die Zeit inzwischen reif sei, an die Gründung einer deutschen Schule zu denken, ob ich die Sache nicht in die Hand nehmen wolle. Meine Kontakte zu den norwegischen und deutschen Schulbehörden könnten dabei nur von Vorteil sein. Die deutsche Gemeinde bot sich als Ort für erste Sondierungsgespräche an. Die Meinungen gingen auseinander. Vertreter von Industrie und Militär tendierten zu einer kleinen deutschen Privatschule, wie sie etwa auch als französische oder britische bereits bestanden. Doch das kam für mich nicht in Frage, schon mit Hinblick auf die Vergangenheit. Unsere Schule sollte eine Schule der Begegnung werden, und davon konnte ich auch die Mehrheit der Beteiligten überzeugen. [...]. In der deutschen Gemeinde standen uns für den Beginn einer Unterrichtstätigkeit Räume zur Verfügung. Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen in Köln überprüfte die Voraussetzungen und entsandte als ersten Schulleiter Herrn Reif.
Ortskräfte waren rasch gefunden. Schwieriger jedoch war die Suche nach Schülerinnen und Schülern. Die Bedarfsanalysen waren positiv verlaufen, die Anmeldungen jedoch unbefriedigend: Mindestens zehn sollten es für einen Anfang sein. Man darf es heute ruhig aussprechen, dass wir zunächst mit zwei „Strohmännern“ (oder -frauen) arbeiteten, deren Bezahlung auf die kleine Gruppe umgelegt wurde, und die Botschaft sah dem stillschweigend zu. Denn wer würde sein Kind schon für eine Schule anmelden, die im nächsten Jahr möglicherweise nicht mehr bestehen könnte? Aber wir blickten optimistisch in die Zukunft. [...] Am ersten Schultag standen wohl Bänke und Tische bereit. In meinem Werkraum befindet sich heute noch eine Dose mit
Der ehemalige erste Schulraum heute: ein Zimmer für Praktikanten.
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eingetrockneter Farbe zur Anfertigung der ersten Wandtafel,und wir waren froh, dass Herr Reif wenigstens daran gedacht hatte, aus seiner bayrischen Heimat einige Kreidestücke mitzubringen. Die hatten wir nämlich in der Aufregung vergessen. Auch ein altes Kopiergerät konnte er zum Inventar beizusteuern. Bei meiner endgültigen Rückkehr nach Deutschland 1981 durfte ich es noch
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erleben, dass die deutsche Schule aus dem Keller der Gemeinde auszog und Unterkunft in einer norwegischen Schule fand und dass ein deutscher Kindergarten ins Leben gerufen wurde. Es ist mir später gelungen, regelmäßige Austausche mit zwei Osloer Gymnasien durchzuführen und die Grundlagen für Freundschaften zwischen norwegischen und deutschen Schülerinnen und Schülern zu schaffen.
v.l.n.r.: Der erste Schulleiter R. Reif; Die SchülerInnen feiern Karneval 1981; Im Sommer 1981 malen die SchülerInnen den “Einzug in die Arche” an den Gartenzaun hinter dem Gemeindehaus - das Gemälde ist noch heute (etwas verwittert) zu sehen!
Die ersten Monate der Schule: im Gemeindehaus
Bericht aus unserem Gemeindebrief Nr. 2 von 1981 Schon einmal wurde unter der Überschrift „Schulanfang“ im Gemeindebrief 4 über die Deutsche Schule berichtet. Dieser denkwürdige Tag in der deutschen Auslandsschulgeschichte war der 1. Sept. 1980. Nach vielen Mühen, Sitzungen und Arbeitseinsätzen von Seiten des Schulvereinsvorstandes war dieses langgehegte Ziel endlich Wirklichkeit geworden. Mittlerweile ist die Schule nicht nur zahlenmäßig gewachsen, auch der Schulraum, sprich „weiße Raum“ zeugt von Arbeit in den vergangenen Monaten. Es ist nicht nur die Buchstabentafel, die Auskunft über die gelernten Schriftzeichen gibt. Da baumeln gebastelte Figuren und Flugzeuge von der Decke, hängen viele Bilder an den Wänden und auch die aus Deutschland erhaltenen (aus Platzmangel) in einigen Ecken herum-
stehenden Musikinstrumente zeugen von der unterrichtlichen Intention, den pädagogischen Schwerpunkten der neugeschaffenen Bildungseinrichtung. Im Besucher kommt das Gefühl auf, dass sich Lehrer (der Schulleiter G. Reif, die Norwegisch-Lehrerin T. Löfwander und natürlich auch der Hausherr, Pastor G. Heilmann als Religionslehrer) wie Schüler hier wohlfühlen. Es ist wirklich so. Unter der Gastfreundschaft der Dt. Gemeinde, der verständnisvollen und unterstützenden Haltung, gedeiht ein reges Schulleben, häufig eine richtige Symbiose. Schade, werden auch die Schüler sagen, wenn sie demnächst ausziehen müssen, müssen deswegen, weil der Raum zu klein geworden ist und alles aus den Nähten platzt.
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DSO 40 Jahre später
Von Oliver Schäfer - Leiter der DSO seit 2019
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us dem ersten Jahrbuch vom Dezember 1981 - vom Vorstand des Schulvereins herausgegeben - kann man zur Geschichte der damaligen ‘Deutschen Schule Oslo’ folgendes erfahren: Gründungsjahr: 1980 Anschrift: Eugenies gate 10, c/o Bolteløkka skole, Oslo 1 Träger der Schule: Deutscher Schulverein in Norwegen Schulleiter: Georg Reif Vorstandsvorsitzende des Deutschen Schulvereins: Godrun Gaarder und Per G. Bjørnstad Vorgeschichte zur Gründung der DEUTSCHEN SCHULE OSLO Im Januar 1980 ergreift der Botschafter der BRD, Dr. Edgar von Schmidt-Pauli, durch einen Rundbrief die Initiative zur Klärung des Interesses an einer Deutschen Schule im Raum Oslo. Am 22.4.1980 finden sich 36 Interessenten in den Räumen der Deutschen Ev. Gemeinde in Oslo zusammen und beschließen die Gründung eines Deutschen Schulvereins. Am 28.5.1980 findet die Elternversammlung statt, bei der der Deutsche Schulverein rechtwirksam gegründet wird. Die Eltern wählen einen aus acht Mitgliedern bestehenden Vorstand. Anfang August 1980 sagt das Auswärtige Amt in Bonn der Deutschen Schule Oslo die kostenlose Entsendung eines Lehrers sowie Lehr- und Lernmittelspenden zu. Der Vorstand wählt unter den Bewerbern für die Lehrstelle Georg Reif aus. Das Bundesverwaltungsamt in Köln – Zentralstelle für das Auslandschulwesen – vermittelt und entsendet Herrn Reif als Schulleiter. Er trifft am 17.8.1980 mit seiner Familie in Oslo ein.
Der Vorstand bereitet zusammen mit dem Schulleiter die Eröffnung der Deutschen Schule vor. Dieses geschieht fristgerecht am 1.9.1980. Die sieben Schüler der damaligen drei Jahrgangsstufen sind mittlerweile auf 330 Schüler, verteilt auf 19 Klassen in den Stufen 1-12, gewachsen. Zudem begrüßen wir täglich 88 Kinder – verteilt auf fünf Gruppen im Kindergarten. Bolteløkka skole wurde von Majorstua skole abgelöst, und seit 1999 sind wir in der alten Hegdehaugen skole in Sporveisgata 20 zu finden. Das Wachstum hat seinen Preis. Die vertrauten Lokalitäten, zentral in Oslo, sind uns mittlerweile auch zu klein geworden. Obwohl wir in der Pilestredet sechs Klassenzimmer für unsere ältesten Schüler anmieten, waren wir seit Jahren auf der Suche nach einem neuen gemeinsamen Zuhause für uns alle. Das Warten hat sich gelohnt. In diesem bewährten Jubiläumsjahr – 1 Tag nach dem 40. Jahrestag der DSO – hat der Vorstand den Vertrag mit Myren Eiendom über ein Projekt namens Myrens Verksted unterschrieben. Ein Fabrikgebäude mit 7.500 m2 in einem Park bei Sagene gelegen, direkt neben der Akerselva, soll für den Kindergarten, die AKS und die Schule ausgebaut und angepasst werden. Umgezogen wird in zwei Etappen – in 2021 und 2023. Unsere 85 Angestellten, die Schüler und die Eltern freuen sich auf dieses nächste Kapitel in der Geschichte der – mittlerweile – Deutsch-Norwegischen Schule Oslo. Dann wird es auch endlich Zeit, das Jubiläum feierlich nachzuholen. Aus wohl bekannten Gründen sind jegliche Feierlichkeiten in 2020 leider abgesagt und vertagt. Einladung folgt!
Krabbelgruppe: singen, spielen, klatschen und sich austauschen. Derzeit gibt es keine festen Termine.
Nikolaus am 6. Dezember, 16 Uhr (S. 23) Karneval am 13. Februar, 16 Uhr (S. 23)
Kinderkirche zeitgleich mit dem Erwachsenengottesdienst, nicht in den Schulferien (siehe Gottesdienstübersicht oben)
Gebetskreis für die Gemeinde Interesse an einem Hauskreis? Bitte melden.
weitere Online-Andachten sind geplant, aber ohne festen Termin.
jeweils abrufbar ab Freitag, 25. Dezember, 11 Uhr, Krippenspiel-Video
Sonntag, 13. Dezember 11 Uhr, Gottesdienst 3. Advent Sonntag, 24. Dezember, 16 Uhr, Gottesdienst I Heiligabend 17.30 Uhr, Gottesdienst II Heiligabend Sonntag, 26. Dezember, 11 Uhr, Gottesdienst 2. Weihnachtsfeiertag Sonntag, 31. Dezember, 17 Uhr, Gottesdienst Altjahresabend Sonntag, 10. Januar, 11 Uhr, Gottesdienst Sonntag, 24. Januar, 11 Uhr, Vorstellungs-Gottesdienst I (S. 13) Sonntag, 7. Februar, 11 Uhr, Vorstellungs-Gottesdienst II (S. 13) Sonntag, 21. Februar, 11 Uhr Vorstellungs-Gottesdienst III (S. 13)
Link zu unserem Kalender
Kontakt/Information Gemeindebüro, Tel. 22441643 / kontor@deutschegemeinde.no
Über weitere Mitarbeiter freuen wir uns! Kontakt: Pfr. Sebastian Wilhelm
Link zu unserem YouTube-Kanal Kontakt/ Information Pfarrer Sebastian Wilhelm, Tel. 22441643 / pfarrerwilhelm@deutschegemeinde.no
Den Link zu den Video-Andachten finden Sie auf unserer Internetseite www.deutschegemeinde.no und auf unserem YouTube-Kanal.
Die Präsenz-Gottesdienste unterliegen den Auflagen zur Infektionsprävention
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Kinder
Gemeindeabende
OnlineAndachten
in Oslo
PräsenzGottesdienste
weitere Information: www.deutschegemeinde.no
Gemeindehaus in der Eilert Sundts gate 37, 0259 Oslo
mail: kontor@deutschegemeinde.no
Termine in Oslo
Tel. 22441643
Treffpunkte in der Evangelischen Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen
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Chor
Einstieg jederzeit möglich. Unkostenbeitrag je Einheit kr .100 I.d.R. jeden Montag von 17-18.30 Uhr Termine: 7., 14. Dezember, 4., 11., 18., 25. Januar, 1., 8., 15., 22. Februar
Sonntag, 6. Dezember, 16 Uhr, Gottesdienst im Nidarosdom, mit Harriets Chor Sonntag, 10. Januar, 16 Uhr, Gottesdienst im Nidarosdom
Gottesdienste, Kinderkirche und Hauskreis. Kontaktperson: Pastor Matthias Alpermann, Tel. 98691890
Herzlich willkommen – auch zum Kirchkaffee im Waisenhaus nach jedem Gottesdienst!
Kontakt: Katarzyna Paul (91388727) Bitte vorher anmelden!
Kontakt: https://www.facebook.com/groups/150100195030429/ Susanne Liese (susanne.liese@gmx.de) Pfr. Wilhelm (pfarrerwilhelm@deutschegemeinde.no)
Aus aktuellem Anlass gelten sämtliche Termine unter Vorbehalt und können sich kurzfristig ändern! Bitte schauen Sie daher auf unsere Internetseite www.deutschegemeinde.no für aktuelle Termine bzw. Terminänderungen oder kontaktieren Sie uns gerne per Telefon oder E-Mail.
Trondheim
Termine Außengemeinden
Yoga
Teestube
Treffpunkt für Aupairs und junge Leute ab 18 Jahren, I.d.R. am 3. Freitag im Monat von 19-21 Uhr. Termine: 18. Dezember, Termine für Januar & Februar werden noch bekannt gegeben
Gemeinsam singen und mehrstimmige Literatur aller Epochen und Stile erarbeiten. Stimmbildung. Regelmäßige Auftritte und Geselligkeit - auch online! I.d.R. jeden Donnerstag von 19-21 Uhr. Termine: 7., 14., 21., 28. Januar, 4., 11., 18., 25. Februar
Einstieg jederzeit und ohne Vorkenntnisse möglich Kontakt: Carina Lasch Lind (carina@mauser.pt)
Tel. 22441643 / pfarrerwilhelm@deutschegemeinde.no
Konfi-Treff, jeden Donnerstag 14.45 Uhr Termine: 7., 14., 21., 28. Januar, 4., 11., 18. Februar Anmeldung und weitere Informationen bei Pfarrer S. Wilhelm,
Konfirmandenkurs
Vormittagstreff
Kontakt: Pfarrer S. Wilhelm, Tel. 22441643 pfarrerwilhelm@deutschegemeinde.no
Für das mittlere Alter und Senioren: gemütlicher Austausch über ein Thema. An einem Donnerstag im Monat, von 12–14.30 Uhr im Gemeindesaal. Termine: 3. Dezember, 7. Januar, 2. Februar
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Termine inchronologisch Oslo Donnerstag, 3.12. 12-14.30 Uhr, Vormittagstreff 18 Uhr, Adventsabend I Sonntag, 6.12., 16 Uhr, Nikolaus Montag, 7.12., 17 Uhr, Yoga Donnerstag, 10.12. 18 Uhr, Adventsabend II Sonntag, 13.12. 11 Uhr, Präsenz-Gottesdienst 3. Advent Montag, 14.12., 17 Uhr, Yoga Donnerstag, 17.12. 18 Uhr, Adventsabend III Donnerstag, 24.12., 16 Uhr, I. Präsenz-Gottesdienst Heiligabend 17.30 Uhr, II. Präsenz-Gottesdienst Heiligabend Samstag, 26.12., 11 Uhr, Präsenz-Gottesdienst 2. Weihnachtsfeiertag Donnerstag, 31.12. 17 Uhr, Präsenz-Gottesdienst Altjahresabend
Januar Montag, 4.1., 17 Uhr, Yoga Donnerstag, 7.1. 12-14.30 Uhr, Vormittagstreff 14.45 Uhr, Konfitreff 19 Uhr, Chorprobe DeKO Sonntag, 10.1. 11 Uhr, Präsenz-Gottesdienst Montag, 11.1., 17 Uhr, Yoga Donnerstag, 14.1. 14.45 Uhr, Konfitreff 19 Uhr, Chorprobe DeKO l n können sich ma Termine und Zeite auf ch au te bit alb sh Sie de ändern. Schauen . .no de emein www.deutscheg
Montag, 18.1., 17 Uhr, Yoga Donnerstag, 21.1. 14.45 Uhr, Konfitreff 19 Uhr, Chorprobe DeKO Samstag & Sonntag, 23.&24.1. Vorstellungs-Wochenende I (s. S.13) Sonntag, 24.1. 11 Uhr, Präsenz-Gottesdienst Montag, 25.1., 17 Uhr, Yoga Donnerstag, 28.1. 14.45 Uhr, Konfitreff 19 Uhr, Chorprobe DeKO
Februar
Montag, 1.2., 17 Uhr, Yoga Donnerstag, 4.2. 12-14.30 Uhr, Vormittagstreff 14.45 Uhr, Konfitreff 19 Uhr, Chorprobe DeKO Samstag & Sonntag, 6.&7.2. Vorstellungs-Wochenende II (s. S.13) Sonntag, 7.2. 11 Uhr, Präsenz-Gottesdienst Montag, 8.2., 17 Uhr, Yoga Donnerstag, 11.2. 14.45 Uhr, Konfitreff 19 Uhr, Chorprobe DeKO Samstag, 13.2., 16 Uhr, Karneval Montag, 15.2., 17 Uhr, Yoga Donnerstag, 18.2. 14.45 Uhr, Konfitreff 19 Uhr, Chorprobe DeKO Samstag & Sonntag, 20.&21.2. Vorstellungs-Wochenende II (s. S.13) Sonntag, 21.2. 11 Uhr, Präsenz-Gottesdienst Montag, 22.2., 17 Uhr, Yoga Donnerstag, 25.2. 19 Uhr, Chorprobe DeKO Hier geht es direkt zum aktuellen Kalender
Dezember
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Nächste Veranstaltungen
Bitte un ter www.de nach ak utschegemein de.no tuellen Achtung: besonderer Hinweis! Infor zu den Verans ta mationen lt um Zeitpunkt des Redaktionsschlusses erreichten schauen ungen !
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uns die neuen Infektionsschutz-Regelungen für Oslo: wir mussten sämtliche Veranstaltungen, Gottesdienste inklusive, für den Monat November absagen. Wir wissen, dass sich die Regelungen jederzeit ändern können und auch die Angebote für Dezember und darüber hinaus Gefahr laufen, kurzfristig abgesagt oder in einer anderen Form angeboten werden zu müssen. In jedem Fall werden wir sämtliche Regelungen genau beachten und sorgfältig umsetzen. Dennoch laden wir im Gemeindebrief und auf der Internetseite zu Veranstaltungen ab Dezember ein. Ist das unvorsichtig oder gar rücksichtslos? Missachten wir Schutz und Sicherheit? Das wollen wir natürlich auf keinen Fall. Wir möchten Sie alle bitten, vorsichtig zu sein, Risiken zu meiden und andere zu schützen, wo und wie immer es möglich ist. Aber wir wollen trotzdem auch oder gerade für die Menschen, die durch die neuen Maßnahmen allein sind oder sich allein fühlen Angebote beibehalten, wo sie menschliche Nähe und in dieser Zeit adventliche Hoffnung erfahren können. Wenn Sie Menschen kennen, die allein sind oder sich trotz Adventslicht einsam fühlen, nehmen sie mit ihnen und uns Kontakt auf. Keiner soll im Advent einsam sein!
Weihnachten: zwei (!) Gottesdienste an Heiligabend, 16.00 & 17.30 Uhr
W
ir werden bei der Planung, Vorbereitung und Gestaltung der Gottesdienste abwarten und umsetzen müssen, was bis dahin an Veranstaltungsgröße und Platzangebot gilt. Durch Verteilung auf zwei Gottesdienstzeiten hoffen wir, allen, die Heiligabend in den Gottesdienst kommen möchten, einen Platz anbieten zu können. Für weitere Informationen schauen Sie zur Sicherheit immer mal wieder auf unsere Internetseite www.deutschegemeinde.no. Um sicher zu gehen, dass wir ihnen einen der abgezählten und festen Sitzplätze
!
reservieren (wer weiß, wieviele Sitzplätze wir anbieten dürfen), melden Sie sich gern zuvor an. ! lden anme erungen e t t i d B n ige Ä h! f ris t ic Kurz mög l
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Adventsabende: 3., 10. und 17. Dezember, jeweils 18.00 Uhr
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ir laden ein zu einem kleinen, feinen und gemütlichen Adventsstündchen. Für die beiden ersten Adventsabende (3. & 10. Dezember) ist eine Zeitreise geplant (siehe unten!), für den den dritten Adventsabend geht es thematisch um das Christbaumschmücken. Auch bei der Vorbereitung und Planung müssen wir die jeweils geltenden Bedingungen und Regelungen abwarten und wir werden sie sicher auch entsprechend umsetzen. Aus jet-
ziger Sicht lässt sich daraus aber noch eine ganze Menge mit viel gemütlicher Adventsatmosphäre machen. Schauen Sie zur Sicherheit immer mal wieder auf unsere Internetseite www.deutschegemeinde.no. Um sicher zu gehen, dass wir ihnen einen der abgezählten und festen Sitzplätze reservieren (wer weiß, wieviele Sitzplätze wir anbieten dürfen), melden Sie sich gern zuvor an.
Zweimal ZEITREISE: Zur Adventsfeier unser Gemeinde vor 100 Jahren (mit Kostüm)
an den Adventsabenden 3. & 10. Dezember
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Bi Kurz tte anme f ris t ige Ä lden! n mög l derunge n ich!
Bi Kurz tte anme f ris t ige Ä lden! n mög l derunge n ich!
00 Jahre zurückreisen. Geht das? Nein zum Durchbruch. Auf Wunsch und Ja. Nein, weil wir vor 100 Jahren ja wurden einige Advents- und Weihnachtsnoch kein eigenes Gemeindehaus hatten, lieder gemeinsam gesungen. Dann las Fräulein oder? Und Ja, weil die Gemeinde damals aber Kranz ein selbstverfasstes, reizendes Gedicht vor: trotzdem schon Adventsfeiern hatte. Von einer Eine Fahrt mit dem Weihnachtsmann in dessen solchen Adventsfeier berichtet Pfarrer Herunterirdische Werkstätten bei den Zwergen. mann Günther selbst im Gemeindebrief vom Den Beschluss bildete ein entzückender Dezember 1920. Den Text Günthers können Weihnachtsfilm: „Die Spitzenchristel“ der uns Sie hier lesen: wieder freundlicherweise von „Unser letzter Deutscher FamilieFrau Skotvedt zur Verfügung nabend (Niclasabend) war ganz gestellt war. Alle Teilnehmer besonders gelungen und von waren hochbefriedigt von dem einer einheitlichen Stimmung stimmungsvollen Abend, über getragen. […] Die weihnachtdem ein froher und edler Ton von liche Stimmung, die schon traulicher Gemütlichkeit lag, just durch Erwähnung des Knecht so, wie es in einer großen Familie Gruppenfoto der Gemeinde bei einem vor Weihnachten sein soll.“ Rupprecht angekündigt war, Ausflug 1910 wurde nun sogleich festgehalten Und ganz genau so wollen durch einige Weihnachtslieder, wir die Advents-Donnerstagdie ein zweistimmiger Chor junger Mädchen Abende am 3. und 10. Dezember gestalten: unter Leitung von Frau Günther vortrug. Kurze Andacht, Adventsgeschichte (kein Dann hielt Frau Günther den Vortrag des Abends Vortrag), Teepause mit Basar oder Tombola, über den heiligen Nicolaus. […] Lieblingsadventslieder singen, ein kurzer Während der Teepause wurde dann der Verkauf und fröhlicher Film. kleiner Weihnachtsgeschenke, insbesondere Und nun zum Zeitreisen: Am besten wird es Spielsachen, Weihnachts- und Neujahrskarten, klappen, wenn Sie sich kleiden, wie vor 100 Landschaftsbilder u.a. fortgesetzt. Der Ertrag Jahren. Ein alter Hut, eine alte Brille, ein alter dieses Verkaufs wurde für die Waisenkinder der Schirm - auch einfache Ausführungen werden vertriebenen Auslandsdeutschen bestimmt, eben- akzeptiert beim Zeitreisepersonal. Der Fantasie so der Inhalt der Sammelbüchse. […] sind keine Grenzen gesetzt! Im zweiten Teil des Abends kam die weihnachtliche oder besser Adventsstimmung immer stärker
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Julebord nach Weihnachten - noch kein Termin festgesetzt
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it Sicherheit müssen wir auf gemeinsames Kochen und Essen, Büfett und enges Beieinander dieses Mal verzichten. Vielleicht können wir uns aber dennoch fröhlich treffen, uns bei allen Aktiven und Helfenden ganz besonders im Letzten Jahr bedanken und gemeinsam das neue Jahr begrüßen? Vielleicht an der Feuerschale vor dem Gemeindehaus oder bei einer kleinen Winterwanderung? Wir können es jetzt noch gar nicht planen, so unsicher sind die aktuellen Bedingungen. Aber vielleicht gibt
Nikolaus am 6. Dezember 16.00 Uhr
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usammen mit der ÖsterreichischNorwegischen Gesellschaft laden wir alle kleinen und großen Nikoläuschen ein, zu einem kleinen Nikolausnachmittag mit Bastelangebot und vielleicht einer kleinen Vorstellung. Wir werden bei der Planung, Vorbereitung und Gestaltung abwarten und umsetzen müssen, was bis dahin gilt. Für weitere Informationen schauen Sie zur Sicherheit immer mal wieder auf unsere Internetseite
es noch verschiedene Einfälle? Was sonst Anlass unseres Julebords ist, ist der Dank und die Wertschätzung aller Hilfe, Unterstützung, Kraft und Engagement, Einmischung und Einbringung in unsere Gemeinde. Das hat uns gerade im zurückliegenden Jahr geholfen, manche Herausforderung ganz gut zu bestehen, manches Tränchen zu verdrücken und durch Ihre Hilfe gestärkt nach vorn und auf die nächsten Schritte zu blicken. DANKE!!!
den! nmel rungen a e t t Bi Ände s tige ich! i r f z Kur mög l
www.deutschegemeinde.no. Um sicher zu gehen, dass wir ihnen einen der abgezählten und festen Sitzplätze reservieren (wer weiß, wieviele Sitzplätze wir anbieten dürfen), melden Sie sich gern zuvor an.
Karneval am 13. Februar 16.00 Uhr Was lässt sich aus heutiger Sicht so lange im Voraus planen? Erst einmal Termin und Zeit. Leider auch, dass es wohl weder ein so buntes und lebhaftes Durcheinander wie in den letzten Jahren, mit Wettspielen, Tanz und Wirbel, Büfett und Kostümmodenschau geben kann. Wohl eher werden feste Sitzplätze eine große Rolle spielen und die Küche „kalt“ bleiben. Doch auf der Bühne „ist noch Platz“ für Dinge, die wir zu Gehör oder zu Gesicht bringen können. Wir werden bei
der Planung, Vorbereitung und Gestaltung abwarten und umsetzen müssen, was bis dahin gilt. Für weitere Informationen schauen Sie zur Sicherheit immer mal wieder auf unsere Internetseite www.deutschegemeinde.no. ! lden anme erungen e t t i B nd ige Ä h! f ris t ic l g Kurz ö m
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Glauben glauben
II.
Glauben ist wie Atmen
J
a, ich glaube, dieser Vergleich passt: Glauben ist wie Atmen.
Das können Sie auch sofort und selber merken – oder eben auch nicht. Denn meistens merkt man von beidem nichts. Beides geschieht unbewusst, obwohl es eigentlich lebenswichtig ist: Aber wenn Sie jetzt genau darauf achten, merken Sie vielleicht doch was! Denn das ist mit dem Atmen ja genauso wie mit dem Glauben: Natürlich glauben Sie, auch wenn Sie es nicht immer ganz bewusst tun. Wie Sie ja auch immer weiter atmen, ohne darüber nachzudenken. Wobei Ausnahmen auch diese Regel bestätigen. Denn es gibt ein paar Momente, wo man beides dann doch sehr genau spürt: den Atem genauso wie den Glauben. Das fängt schon ganz früh an: schon beim allerersten Atemzug. Als ich die Geburt meiner Kinder miterlebte und deren erste Atemzüge, da habe ich auch etwas von Gott gespürt: Ich war froh und dankbar über dieses Wunder, Leben geschenkt zu bekommen. Beim letzten Atemzug ist es genauso: Wer jemals dabei war, wie ein Mensch stirbt und seinen Atem aushaucht, hat auch dabei etwas von Gott gespürt. Übrigens werden wir diesen letzten Atemzug alle auch einmal selber tun. Und ich bin ganz sicher, Gott wird auch da sein. Aber davor wird es wohl
noch ein paar andere Situationen geben, in denen wir erstaunt die Luft anhalten – voller Angst oder voller Freude. Und in denen wir laut aufstöhnen unter der Last des Lebens oder voller Lust. Situationen, in denen wir nach Luft schnappen, weil wir kaum glauben können, was wir da erleben müssen oder erleben dürfen. Wer in solchen Situationen nicht nur auf die Sauerstoffzufuhr achtet, kann sich vom Atem zeigen lassen, was im Leben wirklich wichtig ist. Denn nichts im Leben ist so ehrlich und so intim wie der Atem: Das gilt für den eigenen Atem wie für den eines anderen Menschen. Kaum etwas ist so unkontrollierbar wie das Ein- und Ausatmen. In der Bibel ist der Atem sogar ein Zeichen für den Geist Gottes. Übrigens hat man herausgefunden, dass häufiges und kräftiges Lachen für Herz, Kreislauf, Durchblutung und sogar den Stoffwechsel sehr gesund ist. Weil wir dabei so tief und kräftig ein- und ausatmen. Wenn das so ist und Sie sich vielleicht den Glauben wie Atem vorstellen können, dann können sie sich ja auch einmal vorstellen, wie der Glaube tief und herzlich in uns (hinein-)lacht (bis uns die Freudentränen in den Augen kitzeln). Glauben ist wie Atmen – also holen Sie einmal tief Luft in diesen Tagen! (sw)
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In Szene gesetzt: D
ass der Christkindlesmarkt in diesem Jahr nicht so stattfinden kann, wie wir ihn kennen (und lieben), war spätestens seit letztem Frühjahr und den ersten Veranstaltungsbeschränkungen zu vermuten. Schon vor der Sommerpause entschieden wir uns, mehrere Möglichkeiten zu verfolgen, wie wir wenigstens kleine Teile des CKM umsetzen können. Es kamen tolle Ideen und viel Engagement zusammen. Wohlwissend, dass alle Veranstaltungen, und erst recht die, wo es voll wird und wo gegessen und getrunken wird, besonders unsicher sind, versuchten wir auch weiter im Herbst alles zu bedenken und zu tun, um zu verhindern, dass der CKM ganz ausfallen muss. Mini-CKM, „Entzerrung“ und Verteilung auf mehrere Advents-Donnerstage und Open Air-CKM hießen einige der Ideen. Vielleicht wird auch gar nichts möglich sein. Aber schon die gemeinsame Planung und die vielen Ideen (die wir vielleicht später weiterverfolgen können) sind ein großer Schatz und haben viel Freude gemacht. Für den Fall, dass wir nur eine ganz kleine CKM-Variante umsetzen dürfen – oder nicht einmal diese, möchten wir doch den CKM wenigstens etwas im Rückblick im Gemeindebrief „in Szene“ setzen, ein paar Erinnerungen wecken oder wachhalten und die Vorfreude auf den nächsten CKM 2021 besonders wecken. Zu diesem Zweck habe ich ein kleines Interview beim Vormittagstreff geführt mit einer Runde geradezu aus Expertinnen, besonders Engagierten und Kennerinnen des CKM über viele Jahre. Das Interview können Sie hier lesen oder über untenstehendem QR-Code gerne auch hören. (sw)
P
farrer Wilhelm spricht mit Heiderose Laurenzen, Gisela Winterhalder und Wera Fjellheim. Wilhelm: Sie vertreten viele Aktive, Engagierte und Expertinnen und Experten zu unserem Christkindlesmarkt. Wann war denn ihr erster Christkindlesmarkt bei uns? Laurenzen: Mein erster Christkindlesmarkt war 1986. Wilhelm: Und bei ihnen? Winterhalder: Bei mir waren es einige Jahre später, glaube ich. Fjellheim: Bei mir war es 1998. Das war auch mein erstes Treffen in der Gemeinde. Wilhelm: Super. O.k. Als Christkindlesmarkt sicherlich auch ein erster schöner Empfang. Was waren damals allgemein so die großen Verkaufsschlager? Wie haben sie das erlebt bei ihren ersten Malen beim Christkindlesmarkt?
Laurenzen: Es waren Handarbeiten und Schmuck. Winterhalder: Bei mir war es Isolde Garn, die wunderschöne Nisse gemacht hat in allen Größen, alles aus Naturmaterialien. Das ist mein erster Eindruck. Fjellheim: Und der deutsche Käsekuchen. Wilhelm: Ganz wichtiges Detail. Auf jeden Fall. Sicher. Was war das Schönste, woran sie sich erinnern? Winterhalder: Die schöne Atmosphäre, mit dem Schmuck nicht überladen aber so eine Wärme, die einem entgegenschlug. Laurenzen: Das Haus war immer sehr weihnachtlich geschmückt. Fjellheim: Ja, das war die schöne Atmosphäre und bei mir war es damals der Pfarrer
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Mausehund, der hat mich sehr nett empfangen. Wilhelm: Das freut mich zu hören. Das löst hier bei uns in der Runde auch gleich viel Lachen und Freude aus. Ich hoffe, dass es auch in den vielen Jahren davor oder danach so gewesen ist, dass der Christkindlesmarkt eigentlich immer fröhlich begrüßt hat. Wie viele Male war das eigentlich bei ihnen? Wie viele Jahre waren sie beim Christkindlesmarkt etwa so? Laurenzen: 34 Jahre.
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Wilhelm: Eine ganze Menge! Winterhalder: Ich war schon öfters beim Christkindlesmarkt. Aber aktiv im Komitee habe ich 24 Jahre mitgemacht. Wilhelm: Also quasi die Organisation und Vorbereitung. Aber dann auch bis hin zum Aufbau. Winterhalder: Alles, von Klopapierrollen bis zum Überlegen, wie schön man es machen kann. Wilhelm: Da ist noch einmal eine ganz andere Facette des Christkindlesmarkt erwähnt
Die Damen aus dem Vormittagstreff erzählen vom Christkindlesmarkt (v.l.n.r.): Ingeborg Moser, Pf. Sebastian Wilhelm, Heiderose Laurenzen, Gisela Winterhalder, Wera Fjellheim Anfang November 2020.
worden. Ja, auch das musste stimmen. Denn wir hatten ja an manchen Tagen hier mehrere hundert Leute zu Gast. Manchmal sogar zur gleichen Zeit. Da versteht es sich von selbst, dass auch so prophane Dinge geklärt werden mussten. Und du warst aber auch schon viele Jahre dabei?
Heiderose Laurenzen an ihrem Stand mit Liv Heilmann.
Fjellheim: Ja. Mindestens 10 Mal war ich dabei. Ich bin zwischendurch immer im November verreist. Aber 10 Mal war ich mindestens dabei. Wilhelm: Also ganz schön viel und ganz schön oft und eine ganz schön lange Zeit. Da bleibt am Ende nur noch die Frage: Was hat den Christkindlesmarkt, so wie sie den erlebt haben, hier bei uns zu etwas ganz Besonderem gemacht? Fjellheim: Ja, die vielen netten Menschen zum Beispiel. Winterhalder: Die Möglichkeit, etwas zu kaufen, sich erfreuen zu lassen aber auch die Möglichkeiten, sich zu treffen. Wir haben uns oft gewünscht, eine viel größere Fläche für die Kaffee-Besucher zu haben, damit Gespräche in Gang kommen. Laurenzen: Viele sind hierhergekommen einmal wegen der reichen Auswahl an deutschen Kuchenspezialitäten aber auch um
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mal wirklich reines Deutsch zu sprechen und die deutsche Sprache zu pflegen. Wilhelm: Wer weiß, wie es mit dem Christkindlesmarkt weitergeht? Dieses Jahr werden wir uns an viele schöne Christkindlesmärkte, Eindrücke, an vieles, was wir an Erlebnissen mit dem Christkindlesmarkt haben, erinnern. Wir werden Bilder vielleicht noch im Kopf haben oder im Gemeindebrief oder in unseren Alben sehen. Wir werden uns an vieles erinnern. Und doch hoffentlich im nächsten Jahr und den nächsten Jahren,
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die folgen werden, viele bunte, traditionelle oder vielleicht auch ganz neu entstandene Christkindelsmärkt miteinander feiern können – als Begrüßung oder Begleitung, über wieviele Jahre auch immer. Vielen Dank.
Christkindlesmarkt - Nostalgie
Von Gerhard Heilmann, Pfarrer der Gemeinde 1978-1993
Im Herbst des Jahres 1984 – dem Jubiläumsjahr des 75. Bestehens unserer Gemeinde – wurde eine Idee geboren. Der Christkindlesmarkt der deutschen Gemeinde. Schon der typisch (süd-) deutsche Name sollte ein ganz eigenes und originales Profil signalisieren. Kein traditioneller Weihnachtsbasar (wie es den in den Anfangsjahren der Gemeinde gegeben hatte). Keine norwegische „Julemesse“, wie sie allerorts in Gemeinden stattfanden. Eher so etwas wie ein deutscher „Weihnachtsmarkt unter Dach“ – mit
Glühweinduft (allerdings alkoholfrei!), Honigkuchen, Weihnachtsschmuck aus dem Erzgebirge und viel, viel deutschen Kuchen- und Lebkuchenspezialitäten. Es fehlten nur Bratwurst und Sauerkraut. Monika Becher und die Frau des Pfarrers, Liv Heilmann, suchten in jenem Jahr nach potentiellen Ausstellern, professionellen Künstlern und Hobbykünstlern und luden diese zur Teilnahme an einem deutschen Christkindelsmarkt ein. Und siehe, sie kamen! Mehr als erwartet. Viele bekannte und weniger bekannte Kunsthandwerker, Hobbykünstler, Silberschmiede, Schmuckdesigner, Näherinnen, Strickerinnen, Kuchenbäckerinnen und Konfitürenköchinnen und etliche mehr. Auch Firmen wie das Kinderbekleidungs-
CKMfang an im onika ht vo m An M ic it n m ar w en „Ich zusam m ben Heilmann KM ins Le Team. Liv ben den C ro ha Bü ) en im rb h o ic st dazu als Becher (ver n auch kam erst an h d Ic e . hr en Ja geruf ersten h eiaber d ie fühle mic arbeitete, Team. Ich über ar im d t t, n ek te ir nicht d cht ko mpe re o der so ll o ht rv ic o rios, hum gentlich n el Arbeit, weder ku , vi n hr be se ei hr er zu sc b im m , sonnd. Es ga getan habe überrasche vielen Büroarbeit s er al d z ht ot ic d ie ich n amtlich. Tr n enn re w eh d n s u ht, sten dern mei ass gemac Gemeines viel Sp ie t d r ha t fü ei e Arb End ze n dann am an im mer d ie gan d ie Zahle Gisela Winterhalder und Christel Rasmussen bei der tte m ha , n te m essen.“ de stim Abrechnung Arbeit verg ussen asm C hris tel R
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geschäft „Lille Lam“, die Silberschmiede von Regine Juhls in Kautokeino und der Erzgebirgsfiguren-Import „Cypress“ von Helga Auli zeigten ihr Interesse und nahmen zeitweise teil. Der Zuspruch der Aussteller war so überwältigend, dass bald Platznot entstand. In den ersten Jahren gab es kaum Platz für alle Verkaufsstände und dazu noch für zwei reichlich beladene Tische mit für die Tombola gespendeten Gewinnen. Irgendwann kamen dann noch zwei Büchertische dazu. Kein Christkindelsmarkt ohne ein tüchtiges KüchenAlles in allem: Originelles und weniger team: Gudrun Lassen (l), Kari Bjørnstad (Mitte) und Originelles in bunter Mischung. Die Vielfalt Per Bjørnstad (rechts) war überwältigend. Auch größtenteils die Verkaufserlöses an mög lichurde die Gemeinde und s auch er Qualität der w a , d n , le m ah m gra ller auszuz alliert. Die Rechenpro d ie Auss te inst spendete außerdem Das erste tagabend n eben und n ri So ch nend und es am sehr span ca. 1992 g einen Gegenstand te, bereits er en m it g m ff im h Hö ar ic tine ch, dass ro ze dur w von C hris hr g lück li Team aus dem Sortiment szahlungsp se s u A n ve e ti in g k ch fe Be li sonntäg ar ich zu ssen ein ef für die Tombola. Deshalb w tel Rasmu hektisch. und C hris n . so te n m n Si ca. 2015 Und was nicht zu o k n s bi vo en a ld em n o bi st m Sy Si it w urch d ieses Buche schlägt: eführt. Dam gen hat si ränderun ettel eing Ve iZ r en ie ig . n hw Sc ch li n g Mit ei ti ö Die Gemeinde ist rs m Ke ps nd Vip Dann hat zahlung u gehalten. h über die Kerngeac sb de Karten er m Peter Hem meinde hinaus bekannt ausgestellten Sachen. Unübertroffen die Auswahl der Kuchen. Der Zustrom der Besucher gab dem Konzept recht. Es kamen viel mehr als erwartet. Nicht zuletzt zum Café mit den feinen deutschen Kuchen, oft Spezialitäten nach Hausrezepten gebacken. Auch am Kuchen- und Konfitürenstand von Heiderose Laurenzen wurde Jahr für Jahr die Schlange der Stammkunden länger. Advent und Weihnachten gehen offenbar immer noch durch den Magen. Dass die Gemeinde nicht nur viel, viel Arbeit mit dem Organisieren hatte, ist nur zu gut zu verstehen. Sie hat doch auch jedes Jahr einen ordentlichen Gewinn gemacht. Jeder Aussteller zahlte 20 % des
Liv Heilmann an einem der bunten Verkaufsstände.
geworden. Und vielleicht hat der eine oder andere Besucher auch sonst einmal den Weg zur Gemeinde gefunden.
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Adventsgruß von Mitgliedern des Gemeindekirchenrates Von Franziska Meisel, Vorsitzende des GKR Liebe Gemeinde, ie Covid 19 Pandemie stellt uns vor große, in dieser Form noch nie da gewesene Herausforderungen. Unser Leben ist wie umgekrempelt, ganz neu müssen wir uns immer wieder auf einen Alltag voll Ungewissheit, Krankheit oder Einsamkeit einstellen. Wir sehnen uns danach, zusammenzukommen, miteinander zu reden und zu beten, zu trösten oder zu lachen. Dieses Jahr wird es wohl eine etwas stillere Weihnacht. Vielleicht wird uns wieder bewusst, dass die Weihnachzeit auch ein Moment der Besinnung ist, eine Zeit zum Einhalten. Eigentlich freue ich mich darauf immer am meisten: die stillen Stunden, wenn der Schnee sich auf die Stadt gelegt hat, die Stadt Ruhe atmet. Die Geschenke
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sind dann alle ausgepackt und es gibt eigentlich nichts mehr zu tun. Die Zeit läuft dann ein bisschen langsamer, wir halten ein und können vielleicht auch über die kleinen, einfachen Dinge zufrieden sein. Es ist genau dieses kleine, einfache Glück, was ich in der Tageslosung vom 23. Dezember lese: Ich liege und schlafe und erwache; denn der HERR hält mich. Psalm 3,6 Ich wünsche Euch und Ihnen eine frohe, besinnliche Weihnacht.
Von Bea Allzeit
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annst du dich noch an ein Geschenk erinnern, das du als Kind bekommen hast? Diese Frage stellte ich mir als ich gebeten wurde etwas über „mein“ Weihnachten zu schreiben. Ich kann mich tatsächlich nur an ein Geschenk erinnern. Wahrscheinlich würde ich noch mehrere finden, wenn ich tiefer in meinem Gedächtnis kramen würde. Das was mir allerdings in Erinnerung ist, ist das gemütliche Zusammensitzen vor dem Fernseher um sich ein Märchen anzuschauen, während Mama eine Apfelsine für Papa und mich schält. Oder die Fahrt in die Waldschonung kurz vor Heiligabend in der wir feierlich einen Baum schlagen (gerne mit einem Tanz
um den Baum und Glühwein in der Tasse). Ich denke auch gerne an das gemeinsame Vorbereiten des Entenbratens am Heiligabend - einer schält die Äpfel, die anderen füllen. Auch das Schmücken des Weihnachtsbaums am Heiligabendmorgen ist eine jährliche Diskussion geworden: „Meinst du nicht das sind zu viele Kugeln?“. Dieses Jahr blicke ich besorgt auf das Weihnachtsfest, denn Corona macht uns das Leben schwer. Ob ich nach Hause reisen kann ist noch sehr unsicher und mir wird mehr und mehr bewusst das es letztendlich nicht darauf ankommt was unter dem Tannenbaum liegt, sondern mit wem man das Fest verbringen darf. In diesem Sinne wünsche ich allen in der Deutschen Gemeinde ein besinnliches Weihnachtsfest!
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Von Gunhild Hesla-Halvorsen, stellvertretende Vorsitzende
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ach einem sehr speziellen Jahr freue ich mich heuer besonders auf das bevorstehende Weihnachtszeit. In einer Zeit des Umbruchs und der Unsicherheit sind Religion und damit verbundene Traditionen
wichtige Ankerpunkte im Leben. Sie zeigen uns, dass sich nicht alles ändert und dass es Dinge gibt, die wir beeinflussen können und auf die Verlass ist. Ich hoffe, dass ihr alle Ruhe, Frieden und Freude aus der vor uns liegenden Zeit schöpfen könnt. Ich wünsche euch in diesem Sinne ein wunderbare Adventzeit und ein gesegnetes Weihnachtsfest.
Von Johannes Helm
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ür alles ist eine Zeit, eine Frist für alles Anliegen unter dem Himmel: eine Frist fürs Geborenwerden und eine Frist fürs Sterben, eine Frist fürs Pflanzen und eine Frist fürs Entwurzeln des Gepflanzten, eine Frist fürs Erschlagen und eine Frist fürs Heilen, eine Frist fürs Niederbrechen und eine Frist fürs Erbauen, eine Frist fürs Weinen und eine Frist fürs Lachen, eine Frist fürs Klagen und eine Frist fürs Tanzen, eine Frist fürs Steinewerfen und eine Frist fürs Steinestapeln, eine Frist fürs Umschlingen und eine Frist, von Umschlingung sich fernzuhalten, eine Frist fürs Suchen und eine Frist fürs Verlorengeben, eine Frist fürs Bewahren und eine Frist fürs Verschleudern, eine Frist fürs Aufreißen und eine Frist fürs Vernähen, eine Frist fürs Schweigen und eine Frist fürs Reden, eine Frist fürs Lieben und eine Frist fürs Hassen, eine Frist des Kriegs und eine Frist des Friedens. (Versammler / Prediger Salomo / Qohelet 3, 1-8, Buber-Rosenzweig Verdeutschung)
„Was für eine schreckliche Schau!“, so geht es mir immer durch den Kopf und das Herz, wenn ich diese Verse lese oder lesen muß. Bedeutet es nicht auch: Das Chaos hat seine Zeit, das Corona-Virus hat seine Zeit, die Unruhe hat ihre Zeit, der Krieg im Jemen, der Krieg in Syrien, die Ausbeutung von Kindern in Afrika zur Gewinnung von Schokolade? Usw. usw. usw. usw. … Hat denn, wenn Corona seine Zeit hat, Weihnachten gleichzeitig seine Zeit, kann das wirklich so sein, darf das wirklich so sein? Weihnachten „so wie früher, schön, gemütlich, heimelig“? Wir sollten uns davor hüten, etwas erzwingen zu wollen. Weihnachten anders als sonst: „Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiß an jedem neuen Tag!“ (Dietrich Bonhoeffer)
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Glauben glauben
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III.
Glauben ist wie Laufen
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a, ich glaube, so kann man das ruhig mal sagen: Glauben ist wie Laufen. Das fängt schon ganz früh an. Beides lernt man als Kind – wobei nicht ganz klar ist, wie man es eigentlich lernt: ein bisschen wohl durch Abgucken und mithilfe von Erwachsenen, aber noch mehr im Spiel und am meisten durch eigenes Ausprobieren. Und dennoch ist es jedes Mal ein kleines Wunder, wenn dann ein kleiner Mensch anfängt, auf den eigenen Beinen zu stehen und zu gehen. Übrigens hat, was das Laufenlernen betrifft, die Wissenschaft bis heute keine auch nur ansatzweise Erklärung dafür, was genau das Laufenlernen auslöst und letztlich gelingen lässt. Wie beim Glauben. Das Lerntempo ist unterschiedlich: Bei manchen geht es schnell und einfach, bei anderen nur mühsam Schritt für Schritt und mit vielen Stürzen. Aber irgendwann geht es eben, und dann folgt Schritt auf Schritt. Und was man als Kind gelernt hat, bleibt ein Leben lang. Auch wenn man später nicht mehr dran denkt und es eigentlich egal findet und vielleicht auch nicht mehr wichtig oder sogar lästig und unbequem. Das kann sogar phasenweise oder situationsbedingt wechseln. Obwohl manche sich ja ein Hobby daraus machen – wenn man das denn Hobby nennen kann. Laufen. Wenn man so will, ist Norwegen da ein ganz besonders „frommes“ Land. Jedenfalls sind sie an fast allen Wochenenden damit zugange und manche zusätzlich auch noch jeden Morgen oder Abend. Sozusagen heilige Trainingszeit ist meistens der Sonntagvormittag. Da treffen sich Gleichgesinnte mit oder auch ohne Trainer und Turnschuh und
versuchen, immer weiter zu kommen. Natürlich gibt es dabei immer wieder Zuschauer, die danebenstehen und über so viel Eifer nur mitleidig den Kopf schütteln. Wer eben den Kick nicht kennt, kann den Spaß kaum verstehen. Obwohl jeder und jede es irgendwann selbst noch mal probiert: einige allerdings erst dann, wenn es kaum noch geht oder nur noch schwer: weil Krankheit oder Unfall dazwischenkamen oder einfach das Alter. Dann muss man oft noch einmal mühsam lernen – wie damals als Kind: laufen lernen und glauben lernen. Aber möglichst lässt man es gar nicht erst so weit kommen, sondern übt es regelmäßig: das Laufen und den Glauben. Denn Training hilft beim Laufen fast genauso wie im Glauben. Denken Sie beim nächsten Jogging mal darüber nach! Neulich sagte mir ein Freund: „Ich habe beim Laufen oft die besten Ideen.“ Ich sagte: „Das glaube ich.“ „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ Mk 9,24 – drei Mal Glauben glauben Wenn wir in das neue Kirchenjahr gehen, wird uns auch unser Glaube tragen - und wir ihn. Unser Glaube ist getragen von einem Gott, den wir als liebenden, vergebenden, tröstenden und uns zugewandten Gott erfahren können. Daran erinnert die Jahreslosung für das neue Jahr 2021: „Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“ Lk 6,36 (sw)
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Vor 100 Jahren im Gemeindebrief I. Thomaner-Chor
“ . Im Herbste wird der berühmte Chor des ThomasGymnasiums in Leipzig zur Veranstaltung von Konzerten unter Leitung von Prof. Straubes nach Norwegen kommen. […] Alles in allem steht uns also ein Kunstgenuss bevor, wie wir ihn Norwegen noch nicht gehabt haben.“ (Gemeindebrief, Juni 1920)
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or 100 Jahren rief der damalige Pfarrer Hermann Günther die Gemeindeglieder dazu auf, die Sänger des Thomanerchores Leipzig für einige Tage bei sich aufzunehmen. Der weltbekannte Pfarrer Günther in jungen Jahren Thomanerchor in Norwegen? Richtig, und unsere Gemeinde sowie Pfarrer Günther hatten daran einen Anteil geleistet. In der Tat handelte es sich um die erste Auslandsreise der Thomaner, die den Chor im Herbst 1920 nach Norwegen und Dänemark führte und somit den Grundstein zu seiner internationalen Bekanntheit legte. Die Thomaner hielten sich zwei Wochen in Norwegen auf und gaben mehrere Konzerte in Oslo und in Trondheim. In beiden Städten waren es nicht nur norwegische Familien, sondern auch Mitglieder der deutschen Gemeinde, die die Kinder und Jugendlichen als Gastfamilien aufgenommen hatten. Koordiniert hatte das Frau Günther. Die Begeisterung beiderseits muss enorm gewesen sein. Die Berichterstattung im
Gemeindebrief erstreckt sich über fünf Ausgaben (damals erschien der „Gemeindebote aus Kristiania“ im monatlichen Rhythmus) und in den norwegischen Tageszeitungen finden sich mehrere Berichte über den großen Erfolg, den die Thomaner mit ihren Konzerten feierten. Die Thomaner selbst waren so dankbar über die von Pfarrer Günther initiierte organisatorische Hilfe, dass die Thomasschule der Gemeinde eine Spende von kr 250 zukommen ließ. Zum Vergleich: eine Tageszeitung kostete zu dieser Zeit 20 øre (würde man dieses Verhältnis beibehalten, so entspräche die Spende der Thomaner heute rund kr 50.000!) Diese Spende verwendete die Gemeinde für die Finanzierung ihrer ersten Orgel – denn noch hatte die Gemeinde, die ihre Gottesdienste in der Missionskirche in der Akersgata feierte, kein Instrument. Eine eigene spannende Geschichte – bei der übrigens der Thomaskantor Karl Straube höchstpersönlich beteiligt war. 1931 wiederholten die Thomaner ihren Norwegen-Besuch. Wieder rief Pfarrer Günther die Gemeindeglieder dazu auf, als Gastfamilien auszuhelfen. Und diesmal kam der Gemeinde gar eine besondere Ehre zuteil: die Thomaner sangen in unserem Gottesdienst am 4. Oktober 1931! (cll)
„Der gewaltige Andrang zu den Konzerten der Thomaner hier in der Stadt lässt erkennen, wie beliebt sie sich unter dem norwegischen Publikum gemacht haben. […] Es war für viele trotz stundenlangen „Kø“-Stehens eine Unmöglichkeit, Eintrittskarten zu erlangen.“ (Leserbrief Januar 1921)
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Zeitungsausschnitt aus dem DAGBLADET vom 4.10.1920
Aus dem Gemeindebrief, Ausgabe November 1920: „Von dem beispiellosen Erfolg, den der Thomaner-Chor aus Leipzig unter der Leitung Professor Straubes mit seinen Konzerten hier gehabt hat, brauchen wir in diesen Spalten nicht zu reden. Die Tageszeitungen waren voll davon. […] Diese Fotografie lie Nach dem letzten Konzert am 14. Oktober veranstaltete der gt in unserem Archiv : Thomaskantor Karl Thomanerchor für die Pflegeltern und ihre Angehörigen im Straube hatte es 19 31 de m Ehepaar Günther mi Rokoko-Saale des Grand Hotel einen geselligen Abend. Dabei t einer persönlichen Widm hielt zunächst der Rektor des Gymnasiung überreicht: ums, Oberstudienrat Professor Dr. Titel eine warmherzige Ansprache des Dankes an die Pflegeeltern der Thomaner. […] Nach dem Essen wurden die Gäste noch durch einige Gesänge erfreut, auch ein schwungvolles Gedicht auf die gastfreundlichen Norweger und Landsleute wurde von einem Schüler vorgetragen. In bester Stimmung gingen Gäste und Gastgeber auseinander.“
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Vor 100 Jahren im Gemeindebrief II. Weihnachtsbescherung 1920 Vor 100 Jahren feierte unsere Gemeinde Anfang Dezember das “Niclasfest”. Wie das gefeiert wurde, konnten Sie bereits auf Seite 22 lesen. Es gab aber auch eine andere Tradition: die der “Weihnachtsbescherung” des deutschen Frauenvereins. Dieser Frauenverein wurde 1910 gegründet und hatte zum Zweck die Fürsorge für arme und alleinstehen Deutsche. Mitglieder des Frauenvereins waren zum größten Teil die Ehefrauen der Vorsitzenden der deutschen Institutionen vor Ort. Dazu zählten neben der Deutschen Gemeinde etwa die “Deutsche Gesellschaft”, der “Verein Germania”, der “Gesangsverein Loreley”, der “Deutscher Hilfsverein”. Nachfolgend der Bericht der Weihnachtsbescherung von 1920, erschienen in unserem Gemeindebrief (“Gemeindebote aus Kristiania” im Januar 1921. (cll) Die Weihnachtsbescherung des deutschen Frauenvereins fand am 21. Dezember 5 Uhr im Missionshaus statt. Herr Pfarrer Günther leitete die Feier durch Verlesung des Weihnachtsevangeliums ein und schloss daran eine kurze Ansprache über das rechte Geben. Dann wurden unsere Gäste (11 Erwachsene und 20 Kinder) mit Chokolade und Kuchen bewirtet. In langer Kette zogen alle Kinder und jungen Mädchen um den hellen Lichterbaum, die lieben alten Weihnachtslieder singend, bis der Weihnachtsmann mit seinem vollbepackten Esel kam und helle Jubelfreude der Kinder auslöste. Zuerst gab es für jedes Kind ein großes Kuchenherz, von einer Dame unseres Vereins gestiftet. Dann gab es ein Geschenk und eine große Tüte mit Näschereien. Eintrag zur Weihnachtsbescherung im ProtokollRecht groß wurde die Freude erst, als die Familien buch des Deutschen Frauenvereins. an den großen Gabentisch geführt wurden. Besonders reich wurden die Kinder beschenkt, mit Wäsche, Kleidern und soliden Stiefeln. Für die Erwachsenen gab es gute nützliche Sachen und ein Paket mit Fleisch. Um 7 Uhr war das schöne Fest zu Ende, nachdem erst noch der ganze Kuchenrest verteilt worden war.
Das Protokollbuch umfasst das erste Jahrzehnt, von 1910 bis 1921.
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Gedicht Stelle eine Kerze an dein Fenster Von Gerhard Heilmann
Stelle eine Kerze an dein Fenster und heiße willkommen den Engel der Einkehr den stillen Boten aus der Welt des Lichts Stelle eine Kerze an dein Fenster und heiße willkommen den Engel der Geduld den Boten des Warten Könnens Stelle eine Kerze an dein Fenster und heiße willkommen
den Engel des Lebensmutes den Boten der guten Hoffnung Stelle eine Kerze an dein Fenster und heiße willkommen den Engel des Verzeihens den Boten des Friedens Stelle eine Kerze an dein Fenster und heiße willkommen den Engel der Freude den Boten von den Feldern Bethlehems
Möchten Sie Gemeindemitglied werden?
W
ussten Sie es schon? Durch einen Wegzug und Abmeldung aus Deutschland ruht automatisch Ihre Mitgliedschaft in einer Kirche in Deutschland und Sie sind damit kein Kirchenmitglied mehr. Sie werden dann bei uns nicht automatisch neues Mitglied, sondern müssen selbst aktiv werden, um wieder Kirchenmitglied zu werden. Mit Ihrer Mitgliedschaft helfen Sie uns einen Überblick darüber zu behalten, wer alles sich uns verbunden und zugehörig fühlt. Außerdem ermöglicht uns Ihre Mitgliedschaft einen Zuschuss des norwegischen Staates, sofern Sie nicht zeitgleich Mitglied in der Nor-
wegischen oder einer anderen Kirche sind. Wenn Sie noch kein Gemeindemitglied sind, können Sie das ganz einfach werden. Füllen Sie dazu das Formular zur Beitrittserklärung aus und senden Sie es uns per Post oder eingescannt per Email zu. Das Formular finden Sie auf unserer Internetseite („Mitglied werden“) oder per QR-scan:
Returadresse: Evangelische Gemeinde deutscher Sprache Eilert Sundts gate 37 0259 Oslo
Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen Eilert Sundts gate 37, 0259 Oslo Öffnungszeiten Gemeindebüro Gemeindebüro:: Dienstag und Donnerstag 8-14 Uhr. Andere Zeiten gerne nach Absprache. Gemeindebüro Carina Lasch Lind Telefon: +47 - 22441643 E-mail: kontor@deutschegemeinde.no Internet: www.deutschegemeinde.no
Bankverbindung: in Norwegen: BNbank ASA nr. 9235 13 83609 in Deutschland: Commerzbank Göttingen, IBAN: DE74 2604 0030 0640 7076 00 BIC: COBADEFFXXX Vipps: 134955 Organisasjonsnummer: 841 166 272
Kontaktadressen Pfarrer Sebastian Wilhelm, Tel. 22441643 pfarrerwilhelm@deutschegemeinde.no Vorsitzende des Gemeindekirchenrates Franziska Meisel, gkr@deutschegemeinde.no Stellvertretender Vorsitz Gunhild Hesla Halvorsen Finanzverwaltung/ Schatzmeister Olav Hermansen Weitere GKR-Mitglieder Bea Allzeit Johannes Helm Hilke Tschoeppe Kirchenmusiker Carina Lasch Lind Hausverwaltung hausverwaltung@deutschegemeinde.no Herausgeber: Redaktion: Gestaltung: Druckerei: Auflage:
Kristiansand Stavanger Monika Koppe, Tel. 40493541 Bergen Gudrun Cassel Noven, Tel. 55288335 Tromsfylke Trondheim Christian und Gudrun Rülcker, Tel. 73979770 Fredrikstad Matthias Becker, Tel./Fax 69315417 Drammen Hans Hermann Hagemann, Tel. 33775538 Ev. Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen Sebastian Wilhelm (sw), Carina Lasch Lind (cll) Carina Lasch Lind GP-Trykk, Oslo 600 Exemplare