Gemeindebrief in Norwegen Dezember 2022 – Februar 2023

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Nr. 1 Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen Dezember 2022 – Februar 2023

So hat Jesus auch mal angefangen: Zwischen Ochsen und Engeln, mit einem staunenden Blick — so wie die Kinder auf dem Titelbild dieser Gemeindebrief–Ausgabe. Die Aller kleinsten treffen sich jetzt also auch wieder im Haus unserer Gemeinde. Es hat mir Spaß gemacht, sie zu besuchen, das Krabbeln und Brabbeln zu erleben, in die großen Augen zu blicken, mit denen sie die Welt entdecken, ein Lächeln geschenkt zu bekommen.

Mitten in den Vorbereitungen für den Christkindlesmarkt und die bevorstehende Advents– und Weihnachtszeit haben mich die Kleinen, die dem Ochsen auf den Rücken patschen und dem Engel an der Trompete knabbern, eben auch auf diesen Gedanken gebracht: So hat Jesus auch mal angefangen. Der Heiland der Welt — als brabbelndes Baby, über den Boden robbend, ohne Respekt aber voller Neugier auf die Ochsen, Engel und all die Anderen, die die Weih nachtsgeschichte bevölkern. Und auch für die, die in unseren Weihnachtsgeschichten gar nicht vorkommen. Der Heiland der Welt und Gott in ihm — so alltäglich, so nah, wohltuend und provozierend zugleich. Gott ist ein Anfänger. Ins Anfangen verliebt. Wie ein Baby am Anfang seines Lebens steht, so fängt Gott an mit mir und dir, mit dieser Welt.

Alle Jahre wieder feiern wir diesen Anfang. Wie passend, dass wir in diesem Gemein debrief von vielen Anfängen erzählen. Von der Krabbelgruppe, die angefangen hat, von Anfang einer neuen Vortragsreihe („Erzähl doch mal…“), von einer Gesprächsrunde rund um die Bibel, von Konzerten und Kooperationen, vom Neustart der Kinderkirche. Außerdem umfängt dieser Gemeindebrief nicht nur das Fest vom Anfänger–Gott im Kind in der Krippe, sondern auch vom Anfang eines neuen Jahres. 365 Tage, mit denen wir etwas anfangen wollen und Gott mit uns etwas anfängt, Tag für Tag, Augenblick für Augenblick.

So viel also, was es in der Gemeinde und in diesem Gemeindebrief zu entdecken gibt.

Ich hoffe, dass auch Sie etwas damit an fangen können, sich einladen lassen, Ideen beisteuern, und wir uns bei dem ein oder anderen Anfang sehen, auf jeden Fall aber in Kontakt bleiben.

Geglückte Neuanfänge 4

Familiengottesdienst mit Chor am 3. Advent 7 Adventskonzert ‚Spiritual Standards‘ am 14.12. 7 Offenes Adventssingen am 15.12. 8 Weitere Treffpunkte in Norwegen 10 Veranstaltungen im Haus der Gemeinde in Oslo 13 Jugend musiziert 2023: Gastfamilien gesucht 16 Fortsetzung 2023: ‚Entdeckertour durch die Bibel‘ 17 ‚Pension Erholung — Urlaub ist nichts für Feiglinge‘ 18 Ideen gefragt für ein nachhaltiges Gemeindeleben 19 Rückblick Konzert mit Hydrokoret & Dominique 19 Neue Vortragsreihe 2023 ‚Erzähl doch mal…‘ 20 Liedblatt zu ‚Von guten Mächten‘ 23 Rückblick Volkstrauertag 13. November 25 Deutscher Evangelischer Kirchentag 2023 26 Möchten sie Gemeindemitglied werden? 27

2 Gemeindebrief Nr. 1 / 2022–2023
AUF EIN WORT ZU BEGINN…

Schokoladenminuten

Mir wird schwindelig. Wenn ich der rasenden Zeit zuschaue, komme ich nicht hinterher mit dem Zählen von Stunden, Tagen, Mona ten. Das Jahr geht zuende. Ein Jahr, das ich komplett in Norwegen zugebracht habe. War es nicht erst gestern, dass ich das erste Mal ei nen Fuß über die Schwelle der Wohnungstür in der Eilert Sundts gate gesetzt habe?

Nun die Adventszeit. Mit Heiligabend an einem Sonnabend ist die Adventszeit in diesem Jahr die längstmögliche. Fast fünf Wochen. Ich überlege, was in diese fünf Wo chen alles hinein passen könnte. „Nimm dir nicht zu viel vor! Die Zeit vergeht schneller als du denkst“, flüstert eine Stimme in mir, die vorgibt, aus Erfahrung zu sprechen. Wieder wird mir ein bisschen schwindelig, beim Nachdenken über die Zeit.

„Ruhig bleiben“, sagt Gott. „Mach es wie ich: Tag für Tag, Moment für Moment, so hab ich auch angefangen, und so hab ich’s seitdem immer gehalten.“ Da hat er Recht. Selbst er hat die Welt nicht an einem Tag erschaffen. Also Tag für Tag. Schließlich gibt es nur zwei Tage in meinem Leben, an denen ich nichts ändern kann: Der eine ist gestern und der andere ist morgen.

Also, ein Tag hat 24 Stunden. Das macht 1440 Minuten. 1440 eigenwillige Minuten. Sie führen ihr eigenes Leben. Sie lassen sich nicht fassen. Andauernd frage ich mich: Wo sind sie nun schon wieder hin? Der Müllbeutel reißt, als ich ihn gerade nach draußen trage. Mein Bügeleisen hat Gefallen daran, komische Flecken auf mein weißes Hemd zu machen. Eine Datei verschwindet kurz vor dem Speichern. Mein Fahrrad findet, es ist Zeit für einen Werkstattbesuch.

Ein solcher Tag verursacht bei mir Zweifel am Sinn des Großen und Ganzen. Kann Gott es gewollt haben, dass ich meine Lebenszeit damit verbringe, Müll vom Wohn-

zimmerboden aufzuwischen? War er es, der das kalkhaltige Wasser erschuf, das mein Bügeleisen verstopft? Hat er nicht daran gedacht, dass mit der Erfindung des Computers auch die Stundenzahl eines Tages erhöht werden muss, weil so viel Zeit dabei drauf geht, diese Kiste zu zähmen?

„Vergiss es“, sagt Gott. „Ich schenke dir 24 Stunden. 1440 Minuten pro Tag sind mehr als genug. Ich habe dich aus der Sklaverei befreit. Das gilt auch noch heute. Du kannst frei wäh len, was du mit den 1440 Minuten anfängst.“

Also gehe ich die 1440 Minuten noch ein mal durch. Heute Nachmittag habe ich ein Doppelstück Schokolade gegessen. Und weil ich es nicht gekaut, sondern gelutscht habe, waren das schon mal zwei Schokoladenminu ten. Die waren definitiv gut. Vielleicht sollte man die Qualität eines Tages einfach nach

Schokoladenminuten bemessen. Oder nach Warmwasserduschminuten, Tagtraumminu ten, Kreativitätsminuten, Kerzenscheinminuten oder Insgesprächversunkenseinminuten. Denn Schokoladenminuten schlagen Bügel minuten. Ganz klar.

Herzlichst Ihr,

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Geglückte Neuanfänge

Ein Rückblick auf bewegendes Jahr seit dem 15. Dezember 2021

Intensive Tage, schlaflose Nächte und eine Gemeinde am Scheideweg. So habe ich die Tage und Wochen genau vor einem Jahr hier in Oslo erlebt. Es ist nun ziemlich genau ein Jahr her, dass eine außerordentliche Ge meindeversammlung am 15.12.2021 einen Wendepunkt markiert hat. Oberkirchenrat Frank–Dieter Fischbach von der Evangelischen Kirche in Deutschland war trotz aller pandemiebedingten Einschränkungen nach Oslo gereist zu dieser Versammlung, die komplett digital stattfinden musste. Viele von Ihnen und Euch aus der Gemeinde haben dazu geholfen, dass die Gemeinde nicht zahlungsunfähig wurde, dass mit einem neuen Jahr auch viele neue Anfänge gemacht werden konnten, und die Gemeinde heute so lebendig dasteht. Dafür sage ich Ihnen und Euch von ganzem Herzen Danke!

In der Gemeindeversammlung damals ging es vor allem darum, überhaupt erst einmal transparent zu machen, wie es um die Gemeinde und ihre Finanzen steht. Es stand zu befürchten, dass die Gemeinde zum Jahresende 2021 Rechnungen und Gehälter nicht mehr würde bezahlen können. In der Gemeindeversammlung gab es eine offene, konstruktive Diskussion und auch viel Bereitschaft, konkret zu helfen.

Diese gemeinsame Anstrengung hat die Gemeinde gerettet!

21 Gemeindemitglieder haben der Ge meinde mit einem Schuldscheindarlehen geholfen. Innerhalb von wenigen Wochen hatten wir auf diese Weise 270.000 Kronen zur Verfügung, um den Liquiditäts–Engpass zu überbrücken. Hinzu kamen die Spenderinnen und Spender, die zusätzlich geholfen haben mit rund 104.000 Kronen aus Mit gliedsbeiträgen und Spenden. „Ihr Beitrag ist für die Gemeinde überlebenswichtig!“, pflege ich seitdem zu sagen. Das war vor einem Jahr in wortwörtlichem Sinne so, und das ist es bis heute. Hinter diesen Zahlen verbergen sich über 60 Namen von Mitgliedern und Freunden unserer Gemeinde.

Ihnen danke ich jetzt zum Jahrestag dieser bewegten Zeiten noch einmal ausdrücklich und von Herzen.

Ein Dank gilt auch all denen, die sich mit Herz und Hand seitdem für die Gemeinde eingesetzt, Berichte geschrieben, Zahlen berechnet, Ideen beigesteuert, Zeit investiert und sich ganz praktisch ehrenamtlich engagiert haben. Ein neuer Gemeindekirchenrat ist seit April im Amt. Ich erlebe jetzt, wie durch den Einsatz vieler eine ganze Reihe von Neuanfängen glückt, und die Gemeinde reich macht. Dieser Gemeindebrief ist voll davon. All die Veranstaltungen, über die wir uns jetzt so freuen, sind ja auch erst durch die finanzielle Unterstützung möglich geworden. So soll es weitergehen auch im neuen Jahr.

Finanziell steht die Gemeinde jetzt stabil da. Es war das vorrangige Ziel für das Jahr 2022, nicht wieder in einen solchen Engpass zu kommen wie vor einem Jahr.

4 Gemeindebrief Nr. 1 / 2022–2023 DANK

Mit Akribie und Vorsicht hat der neue Gemeindekirchenrat die Einnahmen und Ausgaben im laufenden Haushalt überwacht. So kann ich heute sagen: Wir habe die Kontrolle über die Zahlen und den Durchblick zurück. Der Blick auf die Finanzen war das ganze Jahr über ange spannt. Die Rücklagen der Gemeinde, die komplett aufgebraucht waren, sind nicht über Nacht wieder da. Aber wir haben die Zuversicht, dass es ab dem kommenden Jahr wieder möglich sein wird, Krone für Krone ein Polster für große Ausgaben und Unvorhergesehenes neu anzusparen.

AUS DER GEMEINDEARBEIT Krabbeln, brabbeln, Fingerspiele… / Die Allerkleinsten treffen sich in der Gemeinde

Der Gemeindesaal wird ein Treffpunkt auch für die Allerkleinsten: Eine Krabbelgruppe trifft sich jetzt regelmäßig jeden Donnerstag im Saal. Die beiden Mütter Katja und Sarah laden herzlich dazu ein: Kinderlieder, Finger spiele oder einfach nur einen Kaffee trinken mit anderen Eltern? Eltern mit Babys, die Lust auf eine deutschsprachige Barsel–Grup pe haben, sind herzlich eingeladen.

Deshalb verbinde ich den Rückblick und den konkreten Dank an die, die so großzügig und herzensgut geholfen haben, zugleich mit dem zuversichtlichen Aus blick und einer Bitte von Herzen:

Bleiben Sie uns gewogen und verbunden!

Machen Sie unser Miteinander in der Gemeinde lebendig mit Ihrem Einsatz und Ihren Ideen. Gerade das macht unsere Gemeinde anziehend und attraktiv für viele. Und helfen Sie uns mit Ihrer Spende und Ihrem Mitgliedsbeitrag noch in diesem Jahr. Das ist und bleibt überlebenswichtig für unsere Gemeinde.

 Das Gemeindeleben brummt wieder. Die erlebte Gemeinschaft auf dem Christkindlesmarkt 2022 im Haus der Gemeinde ist einer der geglückten Neuanfänge.

Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen

Die Gruppe trifft sich jeden Donnerstag von 10.30 bis 12 Uhr im Haus der Gemeinde in Oslo. Im Mittelpunkt stehen der gemein same Austausch und das gemeinsame Spielen. Die Gruppe organisiert sich selbst je nach Lust, Laune und Bedarf, die Gestaltung liegt ganz bei den TeilnehmerInnen. „Bringt gerne Krabbeldecken und Getränke mit“, sagt Katja, die gern Ansprechpartnerin ist für weitere Infos und Fragen, E–Mail katja.kerschke@ gmail.com

Die Kinderkirche startet wieder!

Im neuen Jahr wird nach einer langen, pandemiebedingten Pause die Kinderkirche wieder starten! Ab Januar feiern die Kinder ihren Gottesdienst parallel zum Gottesdienst der Erwachsenen. Groß und Klein beginnen um 11 Uhr den Gottesdienst gemeinsam im Saal. Nach den ersten Liedern und der ersten Lesung aus der Bibel gehen die Kinder in 

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Begleitung einer Ehrenamtlichen aus dem Kinderkirchenteam in das gelbe Zimmer und setzen dort ihren Gottesdienst mit Geschich ten, Bastelangeboten und Liedern fort. Zum Schluss des Gottesdienstes kehren die Kinder wieder in den Saal zurück, so dass Groß und Klein gemeinsam unter Gottes Segen den Gottesdienst beschließen.

Das Team der Kinderkirche freut sich noch über Verstärkung!

Wer Lust hat, die Kinder an dem ein oder anderen Sonntag im Jahresverlauf zu begleiten und die Kinderkirche zu gestalten, ist herzlich willkommen! Bitte melde Dich bei lutz.tietje@deutschegemeinde.no oder kinderkirche@deutschegemeinde.no — oder sprich einfach das Team an einem Sonntag direkt vor oder nach dem Gottesdienst an.

Singst Du gerne?

Singen und fröhliches Miteinander prägen jede der Chorproben, zu welchen sich der Ge meindechor DeKO jeden Donnerstagabend im Gemeindesaal probt. Wilkommen ist dabei jeder: egal ob mit oder ohne Singerfah rung, ob nur kurze Zeit in Oslo, jung oder alt. Derzeit singen knapp 20 singbegeisterte Menschen zwischen 12 und 75 Jahren im Chor, und mit Freude beobachten wir, dass jede Woche weitere neue Sänger zu uns sto ßen. Komme auch DU gerne zu uns! :)

Das Repertoire ist bunt gemischt und hat das Ziel, besonders viele anzusprechen und ist vom Schwierigkeitsgrad so aufgebaut, dass sich Neue jederzeit problemlos einfügen können. Die Geselligkeit tut das Übrige, dass sich neue Sängerinnen und Sänger schnell als Teil der Gemeinschaft fühlen. An jedem mo natsletzten Donnerstag gibt es die sogenannte „Kurzprobe“: wir proben eine Stunde und setzen uns anschließend bei mitgebrachten Knabbereien, Tee und Kerzenschein zum „Schnattern“ zusammen.

Am 3. Adventssonntag wird der Chor den Gottesdienst musikalisch mitgestalten. Das offene Adventssingen am 15. Dezember wird vom Chor organisiert. Für 2023 laufen derzeit erste Gespräche für mögliche Beteiligun gen und Auftritte. Näheres dazu werden wir bald berichten.

Carina Lasch Lind, E–Mail kantorin@deutschegemeinde.no

Unser Gemeindehaus ist auch Treffpunkt für gemeinde–externe Gruppen…

Nachdem es in den letzten zwei Jahren coronabedingt sehr ruhig war, freuen wir uns umso mehr nun wieder zwei Mal im Monat die Oslo Storby Menighet bei uns mit Pfarrerin Ann Mari Schiager Topland begrüßen zu dürfen. Des Weiteren freuen wir uns, dass sowohl der ungarische Verein MBK Ungarsk venneforening i Norge als auch der italienische Verein Comites di Oslo unseren Saal regelmäßig für Ihre Treffen und Zusammenkünfte nutzen.

DENOSO zu Gast

Jeden Dienstagnachmittag haben wir die 11. Klasse der Deutsch–Norwegischen Schule Oslo mit ihrem Lehrer Herrn Klett zu Gast. Seit 2022 ist Darstellendes Spiel ein neues Angebot in der Oberstufe der DENOSO, und wir freuen uns, dass unser Saal den „Nach barn“ aus der Sporveisgata unterstützt, dieses Angebot durchzuführen.

6 Gemeindebrief Nr. 1 / 2022–2023

Advent

Licht und Glanz wird an diesem 3. Advent den Saal im Haus der Gemeinde erfüllen. Kerzenschein und leuchtende Kinderaugen, glitzernde Geschenke und strahlende Musik — darum dreht sich der Familiengottesdienst am 11. Dezember um 11 Uhr. Unter dem Titel „Leuchte, mein Licht, leuchte weit“ können Kinder und Eltern die Adventsstimmung erleben und die Weihnachtsbotschaft hören, die nicht nur die Häuser und Stuben, sondern auch die Herzen hell macht. Auch musikalisch wird dieser Gottesdienst glänzen: unser Gemeindechor DeKO wird singen, nicht nur solo sondern vor allem gemeinsam mit Groß und Klein. Mit Aktion und Gesang werden alle diesen Gottesdienst mitgestalten… und hinterher gibt es ein gemütliches Beisammen sein bei Kaffee, Saft und Lichterglanz.

Zimmer frei?

In Zusammenarbeit mit dem Berufskolleg Kreis Höxter vermieten wir eines unserer Zimmer, das für dieses jetzt schon seit über drei Jahren laufende Projekt fest reserviert ist. Das Berufskolleg bietet seinen Studentinnen und Studenten im Rahmen der Ausbildung zur Erzieherin bzw. zum Erzieher an, einen Teil ihres Anerkennungsjahres (in der Regel etwa sechs Monate) im Deutsch–Norwegi schen Kindergarten in Oslo zu verbringen. Wir vermieten den Student*innen eines unse rer Zimmer und haben mit dem Berufskolleg diese Unterkunftsmöglichkeit fest vereinbart.

Wir sind sehr froh über diese Zusammenar beit, weil die Absprache uns Sicherheit gibt, dass ein Zimmer verlässlich belegt ist und zum anderen die jungen Leute, die hierher kom men, hoch motiviert sind und unsere Haus gemeinschaft bereichern. Für das Jahr 2023 sind schon jetzt alle drei Zimmer in unserem Haus fest vermietet. Das „gelbe Zimmer“, das während der Pandemie auch vermietet war, steht ab Januar wieder der Kinderkirche und anderen Gruppen zur Verfügung.

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Adventskonzert mit Klavier und Saxophon am 14. Dezember, 19 Uhr / Spiritual Standards mit Markus Burger und Jan von Klewitz

Ein außergewöhnliches Konzert erwartet uns in der Adventszeit im Gemeindesaal in Oslo: zwei international bekannte Jazz–Musiker sind unsere Gäste, und bescheren uns mit Advents– und Weihnachtsmusik der besonderen Art. Weihnachtliche Publikums lieblinge werden in einer gekonnten Symbiose aus Tradition und zeitgenössischer Jazzimprovisation zu hören sein, aber auch einige neue Titel ihrer im Frühjahr erschienenen CD The Vienna Sessions.

Markus Burger (Klavier) und Jan von Klewitz (Saxophon) sind vor 25 Jahren angetre ten, eine Verbindung aus Chormusik und eu ropäischer Jazztradition zu erschaffen. Nach mittlerweile 5 CDs und mehr als 400 Konzerten weltweit kann man den Schluss zie hen, dass ihnen dieses künstlerische Anliegen gelungen ist. Nach Konzerten in Kopenha gen, Stockholm und Tallinn freuen wir uns nun auf die beiden Musiker im Dezember in Oslo im Haus der Gemeinde.

Das Konzert wird in Zusammenarbeit mit der Botschaft der Bundesrepublik Deutsch land in Oslo organisiert.

Der Eintritt ist frei.

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„Leuchte, mein Licht, leuchte weit“ / Familiengottesdienst mit Chor am 3.

Offenes Adventssingen!

Unser Gemeindechor DeKO lädt herzlich ein zum offenen Advents– und Weihnachtslie dersingen im Gemeindesaal!

Hand aufs Herz: sobald eine bekannte Advents– oder Weihnachtsmelodie irgendwo erklingt, singen Sie insgeheim mit. Auch wenn es vielleicht nur in Gedanken ge schieht. Und diese Momente machen etwas mit Ihnen. Gerne wollen wir dies in diesem Jahr gemeinsam tun!

Am Donnerstag, den 15. Dezember 2022 wollen wir uns im Gemeindesaal treffen und zusammen singen: Bekanntes, Traditionelles, aber auch Neues und Fröhliches.

Wir singen gemeinsam am 15. Dezember 19–21 Uhr im Gemeindesaal… bitte anmelden!

Damit wir die Verpflegung und die Kopien der Noten entsprechend planen können, bitten wir um eine formlose Anmeldung bis zum 12.12.2022. Dankeschön!

Carina Lasch Lind, E–Mail kantorin@deutschegemeinde.no

Eine Hommage auf eine einzigartige Weihnachtsfrau…

Dabei werden wir zum größten Teil aus dem deutschsprachigen Repertoire schöpfen. Einen Teil der Lieder stelle ich als Vorschläge für den Abend zusammen. Darunter sind Stücke mit einfacher Mehrstimmigkeit, die auch Ungeübte schnell erlernen können.

Den anderen Teil der Lieder dürfen sich die Anwesenden dann spontan aus einem Liederbuch auswählen — frei nach Bedürfnis und Laune. Weihnachtsgebäck, Knabbereien und Getränke werden bereitstehen, und dem Gesang kulinarisches Fundament geben.

Und natürlich wird es zwischen den Liedern immer wieder Gelegenheit zum Gespräch geben: denn vielleicht löst das eine oder andere Lied eine spannende Erinnerung aus, die dann auch geteilt werden darf (aber nicht muss — dabei sein darf jede und jeder, die und der sich nach adventlicher Gemütlichkeit sehnt. Und wer befürchtet, nicht singen zu können, dem sei gesagt: keine Sorge! Einfach kommen, notfalls „nur“ zuhören und die Geselligkeit genießen.

Ich nenne sie liebevoll „unsere Weihnachts mutter“. Sie ist Mutter für viele, auch für Menschen, die nicht zu unserer Familie gehören. Als Weihnachtsmutter ist sie zuallererst Logistik–Chefin. Sie allein hat die Übersicht über alle 10 Kisten und Kästen, in denen Jahr für Jahr unsere Weihnachtsschätze verstaut sind: Engelfiguren ohne Zahl, „Nisser“ (skandinavische Weihnachtsmänner, die unseren Wichteln oder Zwergen ähnlich sehen), die Weihnachtspyramide aus dem Erzgebirge, die Weihnachtskrippe von Großvater mit selbstgebastelten Krippenfiguren, Sterne in allen Formen, Farben und Größen, Großmutters Weihnachtstischläufer und Deckchen mit aufgestickten Sternen, und nicht zuletzt der Christbaumschmuck, ererbt oder irgendwann selbst angefertigt, jedes Stück mit seiner eigenen Geschichte…

Wie in allen Jahren ist der 1. Advent die einleitende Stufe zu ihren Weihnachtsvor bereitungen. Rechtzeitig zu diesem Sonntag kommandiert sie ihren Mann auf die Stehleiter hoch zum Lager, in dem alle diese Schätze das Jahr über versteckt und verstaut sind. Schon beim Auspacken breitet sich eine besondere Stimmung aus, die an Feierlichkeit erinnert. Es ist, als zelebrierte sie eine eigene Liturgie, bedächtig und fast genießerisch. Jeden Engel, jeden Stern betrachtet sie mit liebevollem Blick — ihrem Weihnachtsblick.

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Nun findet der aufgeputzte Advents kranz seinen angestammten Platz. Die ersten Engel nehmen ihre Positionen ein. Ab Mitte Dezember wimmelt es nur so von diesen himmlischen Boten in allen Ecken und Enden. Die Anzahl der Kerzen nimmt jeden Tag zu. Die Stube wird zum Kerzenmeer.

Der „Titel“ Logistik–Chefin trifft jedoch nur einen kleinen Ausschnitt meiner Beschreibung der Weihnachtsmutter. Das Wichtigste fehlt. Ich glaube, sie verwandelt sich in diesen Wo chen vor Weihnachten selbst zu einem Engel. Einen Weihnachtsengel.

Ein Engel, der wahrnimmt und sieht, was manche andere nicht sehen. Einsame Herzen. Menschen, die im letzten Jahr einen gelieb ten Lebensgefährten verloren haben. Die Witwe aus Murmansk, die vor einem Jahr in unser Land ziehen durfte und nun ohne Sprachkenntnisse in einem Altersheim ihre Tage fristet. Die syrische Familie in der Nachbarschaft. Die Postbotin. Der Bettler aus Rumänien, der Sonntag für Sonntag auf unserer Kirchtreppe sitzt.

Wenn es nach ihr ginge, dürfte niemand leer ausgehen. Jeder verdient wenigstens eine kleine Aufmerksamkeit, eine hübsche Weihnachtskarte, ein Tütchen mit hausgeba ckenem Weihnachtsgebäck oder eine kleine Kerze auf einem Tannenzweig.

„Ich denke an dich, gerade jetzt!“

Keiner ihrer Weihnachtsgrüße ist wie der andere. Allen gemeinsam aber ist die Wärme, die aus ihnen strahlt, Herzenswärme aus einem großen und mitfühlenden Herzen. Auch das Paar handgestrickter Wollsocken für den Mann auf der Kirchtreppe wärmt. Wortwörtlich.

Das Schönste an ihr ist ihre Friedensliebe. Gerade an Weihnachten. Da erleben wir sie wie einen Friedensengel. Frieden ist bei ihr nicht nur ein Wort oder gar bloß ein frommer Wunsch. Sie schafft Frieden — im heimischen Miteinander. Spannungen und Stress lösen sich auf in ihrer Nähe. Immer findet sie Worte, die verbinden. Und manch mal geht es auch ohne Worte.

Ein Letztes. Für sie ganz Typisches: Nach dem Fest bügelt sie Geschenkpapier und Schleifen — für die nächste Bescherung — natürlich nur die aller schönsten und ge schmackvollsten. „So was Schönes kann man doch nicht einfach in den Müll werfen!“, meint unsere umweltbewusste Weihnachts mutter. Am Ende ist sie auch dieses Jahr mit ihrem Einsatz zufrieden. Und das ist der Rest der Familie auch.

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Schönes Schauen… Gedichte und Bilder

Unser langjähriges Gemeindeglied und ehemaliger Pfarrer, Gerhard Heilmann, hat einen neuen Gedichtband veröffent licht: „Schönes Schauen“ — der Titel des Büchleins ist inspiriert von der Dichterin Bente Bratlund, die gesagt hat: „In einer Welt, in der so viel Schmerzen und Furcht herrschen, brauchen wir das Schöne.“

Ganz in diesem Sinne hat Gerhard Heilmann in seinem Buch Bilder und Texte zusammengestellt, die Licht– und Hoffnungsblicke schenken in dunklen Zeiten und sagt dazu: „Wir brauchen das Schöne, den Blick auf das Helle. Auf eine Art Gegenwelt zu all dem Hässlichen und Bösen, das Mensch und Natur bedroht und uns Angst macht.“

Fasziniert vom Zauber der Natur laden Texte und Bilder ein zu einer poeti schen Wanderung durch das Jahr. Zum Betrachten und Beschauen. Zum schönen Schauen, oder dem Schauen des Schönen.

Der gerade erschienene Gedichtband ‚Schönes Schauen‘ kostet 200 kr und ist erhältlich direkt bei Gerhard Heilmann, E–Mail g.heilmann@live.no, und auch im Kontor der Gemeinde.

UNSERE TREFFPUNKTE IN

Erhebende Gefühle und gute Gemeinschaft / Treffpunkte der Gemeinde außerhalb von Oslo

Es war ein völlig verregnetes Wochenende bei meinem zweiten Besuch in Trondheim am 9. Oktober 2022. Aber natürlich haben wir Gottesdienst gefeiert. Den herzlichen Begegnungen vor, während und nach dem Gottesdienst tat das schlechte Wetter keinen Abbruch. Die grandiose Kulisse des Nida rosdomes, das erhebende Gefühl hier zu beten und zu singen, den Klängen der Orgel, bespielt von Øyvind Kåre Pettersen, zu lauschen und vor allem die vielen Begegnungen — das macht den Besuch in Trondheim für mich besonders.

In der Adventszeit freue ich mich auf weitere Besuche in den Treffpunkten außerhalb von Oslo:

Am ersten Advent, dem 27.11.2022 laden wir um 17 Uhr zu einem Familiengottesdienst in Fredrikstad in der Gamle Glemmen kirke, Gamle Kirkevei 103C ein. An den Gottesdienst schließt sich eine Adventsfeier für Groß und Klein im benachbarten Gemeindesaal an.

Eine Woche später, am 3.12.2022 reise ich nach Stavanger für einen Familiengottesdienst um 15 Uhr mit anschließender Nikolausfeier in der Stokka kirke.

Beide Gottesdienste in Stavanger und Fred rikstad haben eine lange Tradition — und ich freue mich, dass sie auch den zwei Jahren Pandemie getrotzt haben und in diesem Jahr hoffentlich wieder gut besucht sein werden.

In Kristiansand und Bergen sind noch weitere Besuche und Planungen notwendig, um neue Angebote auf die Beine zu stellen. Ich hoffe sehr, dass wir im kommenden Jahr 2023 in beiden Orten deutschsprachige Gottesdienste feiern oder andere Angebote

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NORWEGEN

machen können. Dankbar bin ich für alle, die dabei mitmachen und mitdenken und vor allem auch ihre Kontakte in beiden Orten spielen lassen können, um Menschen (neu) einzuladen und auf unsere Gemeinde auf merksam zu machen. Melden Sie sich gerne bei mir und rufen mich direkt an. Aber auch, wenn Sie an ganz anderen Orten in Norwegen wohnen und die Verbindung zu unserer Gemeinde wertschätzen, freue ich mich über ihre Kontaktaufnahme. Gerne nehme ich die Verbindung auf und überlege, wie ein Kontakt oder auch Besuch selbst im hohen Norden möglich werden kann.

Lutz Tietje, Telefon +47 973 28 343, E–Mail lutz.tietje@deutschegemeinde.no

Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen

• Treffpunkt Kristiansand: Walther Herrles, Telefon +47 9415 5571, kristiansand@deutschegemeinde.no

• Treffpunkt Stavanger: Jutta Lechterbeck, Telefon +47 4863 9485, stavanger@deutschegemeinde.no

• Treffpunkt Bergen: Gudrun Cassel Noven, Telefon +47 9280 1290, bergen@deutschegemeinde.no

• Treffpunkt Trondheim: Christian und Gudrun Rülcker, Telefon +47 7397 9770, trondheim@deutschegemeinde.no

• Treffpunkt Fredrikstad: Matthias Becker, Telefon und Fax +47 6931 5417, fredrikstadt@deutschegemeinde.no

 Unsere Treffpunkte in Norwegen: Die Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen ist nicht nur auf Oslo und Umgebung beschränkt, sondern umfasst das gesamte Königreich Norwegen. Wir haben Mitglieder im gesamten Land — zwischen unseren nördlichsten und südlichsten Mitgliedern liegen rund 2300 Kilometer.

  Bild aus dem Nidarosdom in Trondheim.

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In der Weihnachtsbäckerei

Liebe Kinder! Was ist für euch beim Backen das Schönste? Den Teig kneten und dabei die Finger und Hände tief hineintauchen? Oder doch lieber die Teigreste von den Fingern und aus der Schüssel schlecken? Oder von den fertigen Plätzchen naschen? Oder alles auf einmal?

In dem bekannten Lied von Rolf Zuckowski geht es genau darum: um den Spaß beim Backen und den ganzen Dingen, die einem dabei passieren können.

Wusstet ihr, wie lange es dieses Lied schon gibt und wie es entstanden ist? Rolf Zuckow ski hat mal in einem Interview erzählt, dass er nach einem Konzert mit seiner Familie telefoniert hatte. Das war im Dezember 1986. Seine Frau und Kinder waren gerade dabei, Plätzchen zu backen und er dachte während der Heimfahrt an sie und stellte sich vor, wie es daheim in der Küche zuging. Auf diese Weise dichtete und erfand er das Lied auf der Heimfahrt. Als sein dreijähriger Sohn es nachsang, veränderte er es ein klein wenig — und stellt euch vor: so ist es zu dem Lied geworden, das wir kennen.

Nun aber auf zum Backen! Nebenan haben wir zwei Rezepte als Anregung. Und singen könnt ihr dabei natürlich …

In der Weihnachtsbäckerei gibt es manche Leckerei. Zwischen Mehl und Milch macht so mancher Knilch eine riesengroße Kleckerei.

In der Weihnachtsbäckerei, in der Weihnachtsbäckerei.

Wo ist das Rezept geblieben von den Plätzchen, die wir lieben? Wer hat das Rezept verschleppt?

Na, dann müssen wir es packen, einfach frei nach Schnauze backen. Schmeiß den Ofen an — und ran!

In der Weihnachtsbäckerei… Brauchen wir nicht Schokolade, Honig, Nüsse und Sukkade und ein bisschen Zimt? Das stimmt.

Butter, Mehl und Milch verrühren, zwischendurch einmal probieren, und dann kommt das Ei — vorbei!

In der Weihnachtsbäckerei… Bitte mal zur Seite treten, denn wir brauchen Platz zum Kneten. Sind die Finger rein? Du Schwein!

Sind die Plätzchen, die wir stechen, erst mal auf den Ofenblechen, warten wir gespannt — verbrannt.

In der Weihnachtsbäckerei…

© Musik und Text: MUSIK FÜR DICH Rolf Zuckowski OHG, Hamburg

Gemeindebrief Nr. 1 / 2022–2023 12 KINDERSEITE

Lasst uns froh und munter sein!

Hafermakronen und Lübecker Lebkuchen: die beiden Rezepte sind etwas Besonderes: denn sie stehen in einem alten Rezeptbuch der Gemeinde! Vor vierzig Jahren schrieben Gemeindemitglieder Rezepte auf — handschriftlich und mit Schreibmaschine. Die Seiten wurden kopiert, liebevoll zusammen gestellt und gemeindeintern verkauft. Der Gemeindebrief Nr. 5 von 1983 erzählt etwas mehr davon:

„Weil der Erfolg mit dem Gemeinde–Kochbuch (Selbstverlag) im letzten Jahr so sehr ermunterte, erscheint in diesem Jahr ein Gemeinde–Backbuch mit lauter handgeschrie benen Hausrezepten. Selbstverlag — dahinter verbirgt sich dies: Bei Gemeindemitgliedern Rezepte gesammelt hat Frau Gisin, die Arbeit mit dem Druck übernahm Gisela Winterhal der, der Nähkreis hat geheftet, die Reklame macht der Gemeindebrief, der Vertrieb obliegt dem Gemeindebüro, Gewinne gehen in die Nähkreis–Kasse, die immer wieder praktische Dinge für den Gemeindealltag spendet. Gegen Voreinsendung von NOK 15 (Briefmarken) schicken wir Ihnen ein geheftetes Backbuch zu.“

Nürnberger Lebkuchen

5 ganze Eier, 500g Zucker, Schale 1 Zitrone, schaumig rühren, 500g abgezogene geriebene Mandeln, 85g Orangeat in kleinen Würfeln, ½ geriebene Muskatnuß, ½ Teelöf fel Zim, ½ Teelöffel Nelken

Alles zusammen rühren, auf runde Ob late (oder Pergamentpapier) aufstreichen, strohhalmbreiten Rand stehen lassen. Bei mäßiger Hitze backen. (NB: Sehr gut, da gar kein Mehl daran ist) Evtl.: mit Zuckerguß (mit „Mäusedreck“ = Buntzucker) oder mit Schokoladeguß überziehen, nach Abkühlung.

Haverflokkenmakronen!

4 tassen Haverflokken, 2 ½ tassen mehl, 2 tassen Zucker, 2 tassen geschmolzene Butter, 8 Essl. Sahne, 2 Teel. Kanel, 2 Messerspitzen Nelken, 4 gestr. Teel. Backpulver. (Backen in Mittelwärme). Alles mischen und mit Teel. auf die Platte setzen.

Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen

Veranstaltungen im

Haus der Gemeinde:

DEZEMBER 2022

Do 24.11. 19 Uhr Chorprobe DeKO So 27.11. 11 Uhr Gottesdienst am 1. Advent Mo 28.11. 18 Uhr Theatergruppe Do 1.12. 10.30 Uhr Krabbelgruppe im Saal; 12 Uhr Vormittagstreff; 19 Uhr Chorprobe DeKO So 4.12. 11 Uhr Nikolausfeier Mo 5.12. 18 Uhr Theatergruppe Do 8.12. 10.30 Uhr Krabbelgruppe im Saal; 19 Uhr Chorprobe DeKO So. 11.12. 11 Uhr Familiengottesdienst mit Chor DeKO Mo 12.10. 18 Uhr Theatergruppe Mi 14.10. 19 Uhr Adventskonzert mit Klavier und Saxophon, ‚Spiritual Standards‘, siehe Seite 7 Do 15.12. 10.30 Uhr Krabbelgruppe im Saal; 19 Uhr Offenes Adventssingen mit dem Gemeindechor DeKO Fr 16.12. 19.30 Uhr Teestube So 18.9. 11 Uhr, Gottesdienst mit Adventsmusik Mo 19.12. 18 Uhr Theatergruppe Sa 24.9. 16 Uhr Festliche Christvesper Mo 26.12. 11 Uhr Festgottesdienst am 2. Weihnachtstag Sa 31.12. 17 Uhr Gottesdienst zum Jahresabschluss

Auf der ersten Seite des Backbuchs befin det sich das Lied „Lasst uns froh und munter sein“ — allerdings mit umgedichteten Text: Lasst uns froh und munter sein Und uns am deutschen Backen freu‘n, Ob Weihnacht, Ostern oder Muttertag, Ob‘s regnet, ob die Sonne scheinen mag! Großmama, die war ein guter Koch: Ich erinnere genau mich noch!

Alles, was sie buk das ganze Jahr, Machen wir in diesem Heftchen klar.

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Sonntag, der 8. Januar 2023 11 Uhr Gottesdienst

Sonntag, der 22. Januar 11 Uhr: Gottesdienst Sonntag, der 5. Februar 11 Uhr: Gottesdienst Sonntag, der 19. Februar 11Uhr: Gottesdienst Bitte schauen sie für aktuelle Hinweise auf unsere Internetseite. Dort finden sie auch die Zugangsdaten für die digitale Teilnahme.  deutschegemeinde.no/veranstaltungen

Sonntag, der 11. Dezember 2022 11 Uhr: Familiengottesdienst mit dem Chor DeKO Sonntag, der 18. Dezember 11 Uhr: Gottesdienst mit Adventsmusik (Piano, Bratsche, Orgel) Samstag, der 24. Dezember 16 Uhr: Festliche Christvesper am Heiligabend Montag, der 16. Oktober 11 Uhr: Festgottesdienst am 2. Weihnachtstag Samstag, der 31. Dezember 17 Uhr: Gottesdienst zum Jahresabschluss

Kontakt: Pastor Matthias Alpermann, Telefon: +47 9869 1890, Pfarrer Lutz Tietje, lutz.tietje@deutschegemeinde.no

Oslo

Sonntag, 4. Dezember 16 Uhr: Gottesdienst mit Jörg Kunzendorf

Trondheim

Kontakt: Matthias Becker, Telefon und Fax +47 6931 5417, E–Mail fredrikstad@deutschegemeinde.no Stavanger

Kontakt: Jutta Lechterbeck, +47 4863 9485, stavanger@deutschegemeinde.no

im Gelben Zimmer fort und kehren zum Segen in den Gemeindesaal zurück. Kontakt: kinderkirche@deutschegemeinde.no

Sonntag, 27. November 17 Uhr: Adventsgottesdienst in der Gamle Glemmen kirke mit Pfarrer Lutz Tietje

Samstag, 3. Dezember 15–18 Uhr: Familiengottesdienst und anschließende Nikolausfeier in der Stokka Kirke Stavanger mit Pfarrer Lutz Tietje

Ab Januar 2023 startet die Kinderkirche — immer parallel zum Gottesdienst der Erwachsenen. Groß und Klein beginnen gemeinsam im Saal. Nach der ersten Lesung, setzen die Kinder die Kinderkirche

Fredrikstad

Kinderkirche

14 Gemeindebrief Nr. 1 / 2022–2023
Gottesdienste
der Gemeinde in Norwegen, Telefon+47 2244 1643, kontor@deutschegemeinde.no , www.deutschegemeinde.no /veranstaltungen

Buntes Gemeindeleben im Haus der Gemeinde

Nächste Termine: 1.12, 8.12, 15.12. mit ‚ offenem Adventssingen‘, 5.1., 12.1., 19.1., 26.1., 2.2., 9.2., 16.2. und 23.2.2023. Kontakt: Carina Lasch Lind, E–Mail kantorin@deutschegemeinde.no

Singen unter professioneller Anleitung & Geselligkeit. Donnerstags von 19–21 Uhr. Einstieg jederzeit und ohne Vorkenntnisse möglich.

Nächste Termine: 16.12.2022, 20.1.2023, 17.2. Kontakt: Katharina Maertins, E–Mail teestube@deutschegemeinde.no

Nächste Termine: 1.12.2022, 2.2.2023 im Gemeindesaal in Oslo. Kontakt: Pfarrer Tietje, E–Mail lutz.tietje@deutschegemeinde.no

Treffpunkt für Au–Pairs und junge Leute ab 18 Jahren. In der Regel jeden 3. Freitag im Monat von 19.30–21 Uhr.

Für das mittlere Alter und Senioren: Austausch über ein Thema bei gemeinsamem Lunch. Am ersten Donnerstag im Monat von 12–14.30 Uhr.

Yoga pausiert in den nächsten Monaten.

Neuzugänge bitte Kontakt mit Claudia aufnehmen. Kontakt: Claudia Lingscheid, Telefon +47 4628 6172, E–Mail theater@deutschegemeinde.no. Ihr erreicht uns auch auf Facebook.

Ansprechpartner: Katja Kerschke, Telefon +47 4583 0 151, E–Mail katja.kerschke@gmail.com

Die ‚Kleine Deutsche Szene Oslo‘ trifft sich jeden Montag von 18–20 Uhr im Hause der Gemeinde. Für alle die Lust haben am Theaterspielen.

Die Krabbelgruppe trifft sich jeden Donnerstag von 10.30–12.30 Uhr. Weihnachtspause ist zwischen dem 22.12. bis einschließlich 5.1.2023.

Wer dazustoßen möchte, ist herzlich willkommen. Mehr Infos, auch zu neuen Terminen 2023, bei Pfarrer Lutz Tietje, E–Mail lutz.tietje@deutschegemeinde.no

Die Jugendlichen, die 2022 und 2021 konfirmiert worden sind, treffen sich weiterhin in der Gemeinde — zum gemeinsamen Grillen, zum Filmabend, oder was die Ideen so hergeben.

Chor

Teestube

Vormittagstreff

Yoga

Theatergruppe

Krabbelgruppe

Jugendtreff

Für weitere Termine und Angebote oder auch aktuelle Änderungen schaut bitte auf die Internetseite der Gemeinde www.deutschegemeinde.no. Kontaktieren Sie uns per E–Mail — oder Telefon!

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Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen

Veranstaltungen im Haus der

Gemeinde:

JANUAR 2023

Mo 3.1. 18 Uhr Theatergruppe

Do 5.1. 19 Uhr Chorprobe DeKO

So 8.1. 11 Uhr Gottesdienst

Mo 9.1. 18 Uhr Theatergruppe

Do 12.1. 10.30 Uhr Krabbelgruppe im Saal; 19 Uhr Chorprobe DeKO

So 16.1. 11 Uhr Gottesdienst

Mo 16.1. 18 Uhr Theatergruppe

Do 19.1. 10.30 Uhr Krabbelgruppe im Saal; 19 Uhr Chorprobe DeKO

Fr 20.1. 19.30 Uhr Teestube

So 22.1 11 Uhr Gottesdienst

Mo 23.1 18 Uhr Theatergruppe

Do 26.1. 10.30 Uhr Krabbelgruppe im Saal; 19 Uhr Chorprobe DeKO

Mo 30.1. 18 Uhr Theatergruppe

FEBRUAR 2022

Do 2.2. 10.30 Uhr Krabbelgruppe im Saal; 12 Uhr Vormittagstreff; 19 Uhr Chorprobe DeKO

So 5.2. 11 Uhr Gottesdienst

Mo 6.2 18 Uhr Theatergruppe

Do 9.2. 10.30 Uhr Krabbelgruppe im Saal; 19 Uhr Chorprobe DeKO

Sa 11.2. 18 Uhr Aufführung der Theatergruppe

So 12.2. 18 Uhr Aufführung der Theatergruppe, siehe Seite 18

Mo 13.2. 18 Uhr Theatergruppe

Do 16.2. 10.30 Uhr Krabbelgruppe im Saal; 19 Uhr Chorprobe DeKO

Fr 17.2. 19.30 Uhr Teestube

So 19.2. 11 Uhr Gottesdienst

Mo 20.2. 18 Uhr Theatergruppe

Do 23.2. 10.30 Uhr Krabbelgruppe im Saal; 19 Uhr Chorprobe DeKO

Mo 27.2. 18 Uhr Theatergruppe

MÄRZ 2022

Do 2.3. 10.30 Uhr Krabbelgruppe im Saal

Do 2.3. 12 Uhr Vormittagstreff

Do 2.3. 19 Uhr Chorprobe DeKO

So 5.3. 11 Uhr Familiengottesdienst zum Weltgebetstag

musiziert in seinem 60. Jubiläumsjahr in Oslo / Gastfamilien gesucht!

Viele kennen ihn oder haben sogar selbst in Kinder– und Jugendtagen daran teilgenommen: den wohl sicher renommiertesten Wettbewerb in Deutschland zur Förderung musikalischer Begabungen Jugend musiziert.

Als deutsche Auslandsschule kann die Deutsch–Norwegische Schule als Ausrichterin des Wettbewerbes Jugend musiziert fungieren. Der sogenannte Regionalwett bewerb, die erste Phase des Wettbewerbes, findet in Deutschland in der Regel innerhalb der Landkreise statt. Im Ausland sind es die deutschen Auslandsschulen, die diese Funk tion übernehmen können und damit zur Plattform junger engagierter Musikerinnen und Musiker werden.

So richtet die Deutsch–Norwegische Schule in Oslo unter der Federführung von Katja Maiwald seit vielen Jahren den Regionalwett bewerb aus. Ende Januar 2023 wird sich wie der eine Vielzahl Schülerinnen und Schüler aufgeregt der kritischen Jury stellen.

Dafür laufen schon jetzt die Vorbereitungen auf Hochtouren: die Kinder und Jugendlichen sind schon längst angemeldet und üben fleißig ihr Programm.

2023 ist insofern ein besonderes Jahr für den Wettbewerb, weil zugleich sein 60jähriges Bestehen gefeiert wird. Und in diesem Jubeljahr wird die Deutsch–Norwegische Schule auch Ausrichterin des Landeswettbe werbes sein. Dazu werden junge Musikerinnen und Musiker aus 16 Ländern erwartet; das entspricht den deutschen Auslandsschu len u. a. in Kopenhagen und Helsinki, aber auch London, Warschau und Paris — um nur einige wenige zu nennen.

Die gesamte logistische Organisation im Hintergrund wirft seine Schatten voraus, und umfasst nicht nur die Anmietung geeigneter Standorte für die Wertungsspiele und das große Preisträgerkonzert und vieles mehr, son

16 Gemeindebrief Nr. 1 / 2022–2023
Jugend

dern auch die Unterbringung von weit mehr als hundert Menschen. Wenn Sie gerne als Gastfamilie ein/e der jungen MusikerInnen bei sich aufnehmen möchten, können Sie sich gerne schon jetzt bei Katja Maiwald melden.

Die Wertungsspiele sind öffentlich und dür fen gerne besucht werden! Die entsprechenden Standorte sind noch nicht bekannt, doch wir werden Sie in unserem Internetfenster und Gemeind[e–]brief darüber informieren.

Anlässlich des Landeswettbewerbes wird es zum Preisträgerkonzert einen Projektchor aus Schülern, Eltern, Freunden und Wettbewerbsteilnehmern geben. Nähere Informati onen folgen noch. Der Regionalwettbewerb findet am 28. Januar 2023 statt — Anmelde schluss ist der 30.11.2022. Und der Landeswettbewerb vom 17.–22. März 2023.

Informationen für interessierte Teilnehmer, Zuhörer und Gastfamilien gibt gerne Katja Maiwald, E–Mail katja.maiwald@deutschnorwegische-schule.no.

Die Entdeckertour durch die Bibel geht weiter…

Die Bibel bleibt Gesprächsstoff in der Gemeinde. Drei Abende rund um das Buch der Bücher haben im September und Oktober den Anfang gemacht, zwischen zehn und fünfzehn Teilnehmern waren jeweils an den einzelnen Abenden dabei. Die Resonanz am Ende war eindeutig: Diese Abende brauchen eine Fortsetzung. Noch so viel gibt es an und in den alten biblischen Texten zu entdecken, zu fragen, zu diskutieren.

Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen

Der Termin für die Fortsetzung steht schon fest: Am Dienstag, 17. Januar 2023, um 19 Uhr geht es weiter für alle Entdecker, Neugierigen und Zweifler, die über die Bibel im Gespräch sein wollen.

Natürlich sind am 17. Januar nicht nur die bisherigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer willkommen, sondern auch alle, die neu dazu kommen möchten!

Es macht gar nichts, wenn man die ersten drei Abende verpasst hat. In Zukunft soll dann monatlich ein solcher Abend zur Bibel stattfinden. Im Mittelpunkt eines jeden Abends wird ein Bibeltext stehen, den sich jemand aus der Runde der Teilnehmenden wünscht — weil es ein Lieblingstext ist, oder er im Gegenteil lauter Fragezeichen provoziert. Oder weil jemand zu bestimmten Bibelwor ten einfach die Gedanken der anderen hören möchte. Denn das Gespräch, der Austausch, die Fragen und Antwortversuche, das Erzäh len von Erlebnissen und der Mut, Persönliches zu teilen, hat schon die ersten drei Abende erst so richtig interessant gemacht.

Dabei ging es durchaus auch um ganz handfeste Informationen zur Bibel. Zum Beispiel, dass sie über einen langen Zeitraum von mehreren hundert Jahren aus mündlicher und schriftlicher Überlieferung entstanden ist. Dass das eine Buch eigentlich eine ganze Bibliothek ist. Dass es viele unterschied liche Übersetzungen allein ins Deutsche gibt, von der traditionsreichen, klassischen Luther–Übersetzung bis hin zur ganz neuen, modernen ‚Basis–Bibel‘. Immer ging es beim gemeinsamen Gespräch auch darum, wie man die alten Texte heutzutage lesen und verstehen kann. Die Diskussionen kreisten um historische Zusammenhänge genauso wie um per sönliche Erlebnisse, die man in den biblischen Texten wiederentdeckt. und die sie aktuell und lebensnah werden lassen. Dass man die Bibel nicht wörtlich nehmen muss, und sie trotzdem ernst nehmen kann, hat die Neugier auf eine Fortsetzung der Gespräche noch gesteigert. 

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Einige der Teilnehmer hatten bei den Abenden ihre eigene Bibel dabei, die schon fast ein Leben lang im heimischen Bücherregal steht — andere haben sich spontan eine aus der Gemeinde ausgeliehen, und wieder andere haben ganz einfach ihr Smartphone gezückt.

Denn heutzutage muss man die Bibel nicht mehr unbedingt durchblättern, sondern man kann sich auch ‚durchwischen‘ — mit einer entsprechenden App auf dem eigenen Smartphone. In jedem App–Store findet man zum Beispiel unter ‚die-bibel.de‘ die App der Deutschen Bibelgesellschaft, in der man dann sogar mehrere Bibelübersetzungen auf einmal in der Hosentasche dabei haben kann.

Viel Stoff und interessante Aha–Erlebnisse erwarten also alle Bibel–Entdecker bei den kommenden Abenden. Am 17. Januar 2023 geht es weiter, der nächste Abend ist dann am 22. Februar, jeweils um 19 Uhr im Haus der Gemeinde in Oslo. Wer dabei sein möchte, kann sich kurz bei Pfarrer Lutz Tietje anmelden, E–Mail lutz.tietje@deutschegemeinde. no. Das erleichtert die Planung. Spontan vorbeikommen geht natürlich auch.

Herzlich willkommen auf der Entdeckertour!

Theater: ‚Pension Erholung — Urlaub ist nichts für Feiglinge‘

Hoch oben in den Bergen nimmt das Drama seinen Lauf: unbezahlte Rechnungen, krimi nelle Anglergäste, eine esoterisch–verklärte Mitarbeiterin, und dann auch noch der Besuch der Gewerbeaufsicht machen Besitzerin Erdmut Walter das Leben schwer. Wird sie es schaffen, ihre Pension vor dem Konkurs zu retten? Wie kann ein Hamburger Yogi helfen? Wird die Oma Spanien am Ende finden? Und was ist die Antwort auf alles?

Allen diesen Fragen geht die Kleine Deutsche Szene Oslo mit ihrem neuesten Stück ‚Pension Erholung — Urlaub ist nichts für Feiglinge‘ auf den Grund. Mit der berühmt–berüchtigten Mischung aus witzigen Texten, enthusias tischen Darstellern und jeder Menge Komik erwartet die Zuschauer ein bunter Abend, der garantiert Lust auf den nächsten Urlaub macht!

Vorstellungen am Samstag, 11.2. und Sonntag, 12.2.2023 jeweils um 18 Uhr im Gemeindesaal in Oslo.

Es spielen: Astrid Siegmund–Breivik, Christian Erhard, Christine Höffgen, Claudia Lingscheid–Andersen, Gesa Vibeke Niemann, Magnus Lingscheid–Andersen, Susanne Förster, Thomas Fischer–Vieler, Ulrike Niemann

Dauer: ca. 90 Minuten

Eintritt: 150 / 75 Kronen

Reservierungen bitte bei Ulrike Niemann, E–Mail theater@deutschegemeinde.no.

Gemeindebrief Nr. 1 / 2022–2023 18
 die-bibel.de

Klimawandel und eine unsichere Energie versorgung, hohe Kosten und die damit verbundenen Sorge beschäftigen viele von uns in dieser Zeit. In der Politik werden Lösungen gesucht und hoffentlich auch bald gefunden und implementiert. Alternative Energiequellen treten vermehrt hervor, und die Forschung versucht sie so zu verbessern, dass sie bald die zentrale Rolle übernehmen werden, wenn es um die Gewinnung von Energie geht. Nicht nur für unsere Mobilität, sondern für alle Aspekte des Lebens, für die wir nun einmal Energie benötigen.

Doch nicht nur Lösungen im großen Maß stab können einen Effekt erzielen. Auch die kleinen Dinge, also die, die wir persönlich angehen, können helfen. Das Einsparen von Energie und die Verschwendung von Ressourcen stehen immer noch nicht stark genug im Zentrum der Diskussion. Doch es ändert sich was. Da kann jeder von uns mitmachen: Kurze Strecken gehen, anstatt mit dem Auto zu fahren, Licht ausmachen, wenn man das Zimmer verlässt, eventuell die Wohnung auf ein paar Grad weniger heizen, nachhaltige Produkte kaufen, etwas reparieren, anstatt gleich neu zu kaufen. Es gibt vieles, was getan werden kann und auch getan werden sollte.

Auch wir als Gemeinde können unseren Beitrag leisten. Und wir wollen!

Projekte gibt es viele, von der Vermeidung von Wegwerfgeschirr beim Christkindles markt und unseren Kirchkaffees, über eine Erneuerung der Fenster im Gemeindesaal, um eine bessere Isolierung zu erzielen, bis hin zur Erneuerung der Heizanlage zu einem kostengünstigeren und grüneren Konzept. Einiges wurde bereits umgesetzt, und einiges bedarf noch weiterer Planung. Doch da gibt es sicherlich noch mehr, was wir als Gemein de tun können. Im Gemeindekirchenrat suchen wir nach weiteren Möglichkeiten,

Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen

etwas für die Umwelt zu tun, egal, ob es sich um Kleinigkeiten oder größere Projekte handelt. Und natürlich haben wir ein offenes Ohr für Ideen.

Was macht ihr zu Hause, was habt ihr in eurem Leben geändert, um Energie zu sparen, Verschwendung zu stoppen und etwas für die Umwelt zu tun? Wo seht ihr Hand lungs- und Verbesserungsbedarf in Bezug auf unsere Gemeinde und unser Gemeindehaus? Berichtet uns davon! Manchmal ist es eine kleine, aber gute Idee, die einen gravierenden Einfluss haben kann. Schreibt uns, oder sprecht uns direkt an. Wir werden eure Ideen und Vorschläge diskutieren und schauen, wie wir sie umsetzen können.

Wir freuen uns auf eure Ideen und Vorschlage und hoffen, das wir sie in unser neues Nachhaltigkeitskonzept einbauen können. Denn am Ende des Tages ist es nie verkehrt etwas für die Umwelt zu tun.

Bewegend und begeisternd! Chorkonzert mit Hydrokoret und Domenique Otis Ehling im Gemeindesaal

Eins vorweg: wer an jenem Abend Ende Oktober nicht da war, der hat was verpasst. Nämlich magische Momente, Berührendes, Beeindruckendes und Herzliches. Jeder, der den Chor hat singen und den jungen Dome nique am Klavier hat spielen hören, wurde davon ergriffen.

Der Hydrokoret, der unternehmeseigene Chor von Norsk Hydro, unter der Leitung von Trond Dahlen hatte sich vor einigen Wochen an uns gewandt mit dem Vorschlag, ein Konzert bei uns zu geben. Das Programm stand noch ganz unter den Nachwirkungen einer Konzertreise des Chores im Mai diesen Jahres, die sie u. a. nach Wittenberg geführt hatte. Mit großem Feingefühl hatte Chor leiter Trond das Programm zusammenge stellt, das in die vier Themenbereiche Natur / Freundschaft / Lob / Frieden unterteilt war. Dahinter verbargen sich Volkslieder sowie 

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„Wir wollen unseren Beitrag leisten!“/ Ideen gefragt für ein nachhaltiges Leben in der Gemeinde

Kirchenmusik mit Melodien und Texten, die nicht nur einen Bezug zu Deutschland und Norwegen, sondern auch aus aktuellem An lass zur Ukraine herstellten. Hierein schmieg ten sich die vom 13-jährigen Domenique mit großer Intensität und gefühlvoll gespielten Klavierstücke wie dafür gegossen ein, und bauten so die musikalischen Brücken zwi schen den einzelnen Themenblöcken.

Loki Schmidt hat in ihrem wunderbaren Buch mit Reinhold Beckmann „von früher“, von ihrem Leben erzählt. Als Lehrerin in den Nachkriegsjahren und dem folgenden Wirtschaftswunder hatte sie viele Geschich ten zu erzählen. Ihre Jahre als Deutschlands „First Lady“ haben dann noch viele weitere hinzugefügt. Doch nicht nur Loki Schmidt hat Geschichten zu erzählen. Jeder Mensch hat seine eigenen Erfahrungen, Geschichten, Her zensthemen. Und wir würden sie gerne hören!

Tatsächlich war die Idee, Klaviermusik ins Programm einzubinden erst später entstan den — aus Tronds Vorschlag, Musiker aus unserer Gemeinde in die Konzertgestaltung zu integrieren. Aufgrund der Kurzfristigkeit konnte unser Chor DeKO diese Einladung nicht wahrnehmen. Doch Dank der guten Zusammenarbeit mit der Deutsch–Nor wegischen Schule konnten wir die Unterstützung der Musik– und Klavierlehrerin Katja Maiwald gewinnen, die ihren Schüler Domenique für das Programm vorschlug und ihn auf das Konzert vorbereitete — was für ihn zugleich eine Übung für seine Teilnahme am Wettbewerb Jugend musiziert darstellte — mehr dazu auf Seite 16.

Brücken wurden nicht nur musikalisch geschlagen, denn das anwesende Publikum spürte die Verbindung, die zu ihm aufgebaut wurde: die etwa 30 Sängerinnen und Sänger überzeugten durch ausdrucksstarken und engagierten Gesang, der die Zuhörer fesselte.

Trond führte sein Publikum unterhaltsam mit einer Portion Charme und Witz durch das Programm, und trug somit sehr zu einer angenehmen, familiären Atmosphäre bei.

Für diesen wundervollen Abend gilt unser Dank dem Hydrokoret und seinem Leiter Trond Dahlen… und Domenique und seiner Lehrerin Katja Maiwald!

Aus diesem Grunde rufen wir die Vortragsreihe „Erzähl doch mal…“ ins Leben. Eine Plattform für Geschichtenerzähler von innerhalb und außerhalb unserer Gemein de — ohne thematische Grenzen. Von der eigenen Arbeit bis hin zur Beschäftigung mit zoologischen Extravaganzen ist alles erlaubt.

Wenn ich mich in unserer Gemeinde umsehe, dann sehe ich viele spannende und interessante Geschichten, die nur darauf warten erzählt zu werden. Wir öffnen unsere Türen nun genau dafür und laden Euch ein, uns Vorschläge für eure Geschichten einzureichen. Was wir brauchen, ist einfach: ein Titel, einen roten Faden durch eure Ge schichte und natürlich den Willen uns allen in Vortrag davon zu erzählen.

Die Vortragsreihe wird monatlich stattfin den, Dienstag oder Mittwoch von 19 Uhr bis 21 Uhr. Im Anschluss an den Vortrag steht ge nügend Zeit für Fragen und Diskussionen und dem Beisammensein in einer freundlichen Atmosphäre unter Freunden zur Verfügung.

Der Auftakt unserer „Erzähl doch mal…“–Reihe ist am 14.2.2023 um 19 Uhr im Gemeindesaal in Oslo!

Hier werden wir die große Freude haben, unsere langjährigen Gemeindemitglieder Liv und Gerhard Heilmann zu präsentieren. Die Beiden kennen unsere Gemeinde aus erster Hand während ihrer Zeit als Pfarrerehepaar

20 Gemeindebrief Nr. 1 / 2022–2023
„Erzähl doch mal…“ / Eine neue, spannende Vortragsreihe startet. Willst Du dabei sein?

in der Eilert Sundts gate. Und diese Zeit wird auch der Kern ihres Vortrages sein: „Sie machen das schon, Herr Pfarrer — Ehepaar Liv und Gerhard Heilmann erzählen von ihren 15 Jahren in unserer Gemeinde“ lautet der Titel des Abends.

Der zweite Vortrag in der Reihe wird dann im März 2023 stattfinden — eine genaue Ankündigung kommt im nächsten Gemeindebrief. Dann haben wir die große Freude, Fregattenkapitän Markus Christian Nolte zu begrüßen. Er ist der Militärattaché Deutschlands für Norwegen und Island und hat Spannendes zu erzählen von seiner Rolle und seinem Aufgabenfeld hier in Norwegen, und von seiner Sicht auf Krieg und Frieden in diesen unruhigen Zeiten.

Wir Ihr seht, der Anfang steht mit interes santen Rednern und Einblicken in das Leben und die Erfahrungen unserer Mitmenschen. Wie es dann weitergeht, liegt auch an Euch.

Wenn Ihr Interesse daran habt auf unserer Bühne zu stehen, dann meldet euch bitte bei uns, sprecht Claudia Lingscheid–Andersen, Pfarrer Lutz Tietje oder mich einfach direkt an. Selbstverständlich stehen wir euch natür lich auch bei Fragen jederzeit zur Verfügung.

Ich freue mich auf unsere nächste Begegnung in der Gemeinde und natürlich auf die Ideen für eure Vorträge!

Drei Dinge, die du für die Gemeinde tun kannst:

 Laub und Gartenabfälle abtransportieren

Schön sind die Bäume rund um das Haus der Gemeinde. Im Herbst leuchtet das Laub gelb die Straße entlang, bevor es dann in einer dicken Schicht den Rasen und die Einfahrt bedeckt. Jetzt ist das Laub zusammengefegt und in elf durchsichtige Säcke verpackt. So darf es auf der Deponie eingeliefert werden. Wir freuen uns über jemanden, der diesen Transport übernehmen kann. Ansprechpart ner ist Pfarrer Lutz Tietje.

Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen

 Mit deinem Mitgliedsbeitrag die Gemeinde unterstützen Danke, dass du ein Mitglied unserer Ge meinde bist! Das bereichert unsere Gemeinschaft. Das macht unsere Gemeinde stark. So können wir ausstrahlen und einladend werden für viele, die sich kurz oder länger hier in Norwegen aufhalten. Auch dein Mit gliedsbeitrag ist für unsere Gemeinde überlebenswichtig. Die vielen Veranstaltungen, das bunte Gemeindeleben, eine einladende Gemeinde wäre ohne diesen finanziellen Bei trag nicht möglich. Deshalb die Bitte: Wenn du in diesem Jahr deinen Mitgliedsbeitrag noch nicht überwiesen hast, dann ist jetzt noch Gelegenheit dazu. Der Beitrag oder jede Spende kann entweder auf unser Bankkonto 9235 13 83609 überwiesen oder gevippst werden: Vipps 134955.

 Dein Thema für einen Gemeindeabend

Die neue Reihe von Gemeindeabenden unter dem Motto „Erzähl doch mal…“ startet am 14. Februar (mehr dazu hier auf der linken Seite). Die Abende werden gerade da durch interessant und unverwechselbar, dass Gemeindemitglieder oder Freunde der Gemeinde oder Besucher oder aus alten Zeiten Verbundene an einem Abend über ein Thema sprechen, das ihnen am Herzen liegt oder wo sie sich gut auskennen. Eine große Bandbreite ist möglich und erwünscht. Die reicht von Berichten aus dem eigenen Beruf über Reiseberichte, Erzählungen aus alten Tagen (der Gemeinde) bis hin zu allen möglichen Herzensthemen. Wir freuen uns auf Deine Idee und Deinen Beitrag. Zögere nicht, dich auch mit einer noch nicht ausgegorenen Idee zu melden. Wir machen etwas daraus!

Ansprechpartner sind Martin Niemann, Claudia Lingscheid–Andersen und Pfarrer Lutz Tietje, Telefon +47 9732 8343, E–Mail lutz.tietje@deutschegemeinde.no.

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VOR 100 JAHREN

Bloß keine Zeit verlieren!

Sieben Handbewegungen für einen einzigen Buchstaben. Sieben! Was für eine Verschwendung! Wenn wir den Gemeindebrief noch per Hand schreiben müssten — eine DIN–A5–Seite enthält etwa 2.500 Zeichen — gar nicht auszurechnen, wie viel Kraft und Zeit das kosten würde.

Die Effektivität beim Schreiben mit Hilfe einer Schreibmaschine um das Siebenfache zu steigern, war schon vor 100 Jahren ein Heilsversprechen. Heute sind wir das „Höher, schneller, weiter…“ längst gewohnt. Die Produktivität zu steigern und die Zeit zu managen, davon leben heutzutage Berater, Coaches, ganze Firmen, weil niemand gerne Zeit verlieren möchte. Zugleich stöhnen wir unter all dem, was noch in die ach so knappe Zeit gepresst werden muss. Einen ‚Burnout‘ zu erleiden ist heute eine größere Gefahr, als Zeit zu verlieren.

Vor ein paar Tagen erst habe ich einen Brief bekommen. Handgeschrieben! Drei Seiten lang! „Bist du wahnsinnig?“, hätte der eifrige AEG–Vertreter dem Briefschreiber zugeru fen. Aber als ich den Brief geöffnet habe, da dachte ich nur: „Wow! Welch ein Geschenk!“. Da hat sich ein guter Freund die Zeit genom men. In seiner unverwechselbaren Hand schrift sehe, höre, erinnere ich auf intensivere Weise einen unverwechselbaren Menschen. Ich schreibe auch immer noch gern mit der Hand, nicht nur Briefe. Meistens denke ich nicht darüber nach, dass das Zeitverschwen dung ist. Ich habe auch noch nie gemessen, wie viele Buchstaben pro Minute ich mit der Hand schreiben kann. Es gibt Augenblicke im Leben, da spielt die Zeit keine Rolle, da vergesse ich sie völlig. Diese Augenblicke sind meine schönsten.

Gemeindebrief Nr. 1 / 2022–2023 22

„Von guten Mächten“ / Ein Lied zwischen Widerstand und Hoffnung

„Von guten Mächten treu und still umgeben, behütet und getröstet wunderbar, so will ich diese Tage mit euch leben und mit euch gehen in ein neues Jahr.“

Meist singen wir diese Zeilen zum Jahres wechsel. Und ich bin mir sicher: Sie kennen den Text und er hat auch auf Sie eine besondere Wirkung. Doch… kennen Sie seine Geschichte? Und seine Melodie? Nach welcher Melodie würden Sie es singen?

Tatsächlich begegnet uns dieses Lied in sehr vielen unterschiedlichen Vertonungen. Die populärste Fassung (und ich wette, die hatten Sie gerade im Kopf, jene im leicht bewegten 6/8–Takt) ist nämlich nicht die, die in unse rem Gesangbuch steht. Und im katholischen Gotteslob findet sich noch eine weitere. Und überhaupt: laut GEMA gibt es mehr als 70 registrierte Vertonungen über diesen Text!

Es steht ganz außer Zweifel: wenn viele Komponisten einen Text vertonen, so hat dieser auf viele Menschen eine starke Wirkung. Doch was hat es damit auf sich?

„Noch will das alte unsre Herzen quälen, noch drückt uns böser Tage schwere Last. Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen das Heil, für das du uns geschaffen hast.“

Qualen und böse Tage hatte Dietrich Bon hoeffer durchaus erlebt, als er diesen Text im Dezember 1944 aus dem Gestapo–Gefängnis schrieb. Es sollte sein letzter theologischer Text sein. Denn die SS machte ihm einen Scheinprozess, ohne Prozessakten, ohne Zeugen, ohne Verteidiger und erhängte ihn im April 1945 — nach zwei Jahren Haft in verschiedenen Gefängnissen.

Bonhoeffer gehört jener Gruppe an, die Attentate auf Hitler planten — und scheiterten. Das brachte ihn 1943 ins Gefängnis.

Seit Hitlers Machtergreifung war Bon hoeffer als Pfarrer in Berlin engagiert in der Bekennenden Kirche. Später arbeitete er mit

Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen

den Alliierten zusammen, wobei er unter an derem geheime Dokumente weiterleitete. Er war zu der Überzeugung gelangt, dass Hitler ein „Wahnsinniger“ sei, „der mit dem Auto durch die Straßen“ rase und man ihn deshalb unschädlich machen müsse. Damit leitete Bonhoeffer einen Paradigmenwechsel ein und vermittelte den Gläubigen, dass Ablehnung alleine nicht genüge, sondern man sich aktiv Hitler widersetzen müsse.

„Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand, so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern aus deiner guten und geliebten Hand.“

Wie bleischwer diese Worte klingen, ver deutlicht man sich, unter welchen Umständen Bonhoeffer sie schrieb. Wie schmerzvoll und doch mutig. Sie knüpfen zugleich an die Passi onsgeschichte an und erinnern an Jesu Worte.

Ursprünglich schrieb Bonhoeffer das Gedicht eingebettet in einen Brief mit einem „Weihnachtsgruß“ für seine Verlobte Maria von Wedemeyer „und die Eltern und Ge schwister“. Er kommentiert sein Gedicht als „ein paar Verse, die mir in den letzten Abenden einfielen“. Das Gedicht schrieb er in Gedanken an die Familie, an Menschen, die ihm nahestanden — an ein breites Lesepublikum hatte er dabei womöglich eher nicht gedacht.

„Doch willst du uns noch einmal Freude schenken an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz, dann wolln wir des Vergangenen gedenken, und dann gehört dir unser Leben ganz.“

Dankbarkeit für das Schöne, Erinnerung an das Gute. Wie schnell geraten gerade Gutes und Dankbarkeit aus dem Blickfeld, wenn Verzweiflung und Angst vorherrschen. Bonhoeffer jedoch hält beides hoch. 

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LIEDBLATT

Für die Veröffentlichung war sein Gedicht eigentlich nicht bestimmt, doch Maria von Wedemeyer hatte noch vor Weihnachten 1944 Abschriften an die Eltern und den weiteren Familienkreis angefertigt und verschickt. Bereits 1945 erschien eine der Abschriften in einer Gedenkschrift in Genf: Dietrich Bonhoeffer: Das Zeugnis eines Boten.

Gloria in excelsis Deo! Unweigerlich erinnert dieser Vers an Weihnachten: „voller Klang“, „hoher Lobgesang“. Hier gipfelt das Gedicht in einem strahlenden Optimismus. Es macht Mut, es gibt Kraft und lenkt den Blick weg von der Ausweglosigkeit. Bonhoeffers poetischer und theologischer Schlüssel liegt offenbar genau in diesem Optimismus, der ansteckend auf seine Leser wirkt. Die Be liebtheit des Textes verbirgt sich nicht nur in den Umständen seiner Entstehung, sondern auch an seiner Kraftentfaltung.

„Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiß an jedem neuen Tag.“

„Laß warm und hell die Kerzen heute flammen, die du in unsre Dunkelheit gebracht, führ, wenn es sein kann, wieder uns zusam men. Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.“

Erwarten! Hoffnung! Fast adventlich stimmt diese Strophe mit dem aufflammen den Kerzenschein mitten in der Dunkelheit — und das trotz oder gerade mit dem Blick auf die aussichtslos scheinende Verzweiflung in Nazi–Deutschland und dem Schmerz und der Angst aller Inhaftieren, in Gefängnissen wie Konzentrationslagern.

Die Hoffnung, die in Bonhoeffers Text zum Ausdruck kommt, lässt sich auch problemlos auf andere Lebenssituationen übertragen. Auf andere Zeiten. Dass der Text jedoch nicht als Universallehre für jedmögliche Position miss verstanden werden sollte, zeigen die Demonstrationen in Deutschland vor beinahe einem Jahr, als Corona–Gegner in Anspielung auf Bonhoeffers Widerstand ausgerechnet seinen Text sangen.

„Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet, so laß uns hören jenen vollen Klang der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet, all deiner Kinder hohen Lobgesang.“

Mit dieser letzten Strophe kommen wir wie der zu unserer Ausgangsfrage: der Melodie. Diese letzte Strophe wird in der populären, stark am Sacro–Pop angelehnten Melodiefassung von Siegfried Fietz (*1946), die er 1970 schrieb, als Refrain gesungen. Das heißt, nach der ersten Strophe folgt als Refrain die siebte, dann kommt die zweite Strophe und dann als Refrain wieder die siebte usw. Dadurch wird die theologisch–poetische Dynamik gestört, was vermutlich der Grund dafür ist, dass es ausgerechnet die populärste Melodievariante in keinen Stammteil der Kirchengesangbücher ‚geschafft‘ hat.

Stattdessen finden wir im Evangelischen Gesangbuch die Vertonung von Otto Abel (1905–1977), die zugleich auch die erste ist. Bemerkenswert ist hier, dass Abel, Landesmusikdirektor für Berlin–Brandenburg, den Text 1959 in Ost–Berlin und zwar im Zusammenhang mit der vom DDR–Regime argwöhnisch beobachteten Aktivität der Evangelischen Jugend schrieb.

Schlagen Sie das Norske Salmebok (2013) unter der Nummer 837 auf, werden Sie dort Bonhoeffers Text überetzt mit „Av gode makter verna“ finden, der hier auf eine seit 1904 be stehende Melodie vom britischen Komponis ten Hubert Parry (1848–1918) gesetzt wurde. Auch unsere schwedischen Nachbarn kennen „Av goda makter underbart bevarad“, singen es jedoch auf eine noch andere Melodie, nämlich eine von Anders Kronlund (1983).

24 Gemeindebrief Nr. 1 / 2022–2023

Zu welcher Melodie wir an diesem bevorstehenden Jahreswechsel „Von guten Mächten“ singen werden, ist noch nicht be schlossen. Sicher ist jedoch, dass Sie mit dem Wissen um seine Entstehung und Rezeption ihm diesmal neu begegnen werden.

Hatte Bonhoeffer beim Verfassen des Ge dichtes wohl kaum das Ziel, einen zeitlosen Text zu schaffen, so hat er dies dennoch vollbracht: die Worte passten 1944 genauso wie 1959, wie auch heute 2022/2023 — und werden uns auch weiter Mut geben.

Ein anderes Weihnachtskonzert

Es geschah kurz vor Weihnachten in einer kleinen Gemeinde in Norwegen. Das diesjährige Vorweihnachtskonzert des kleinen Damenchores in der lokalen Kirche war anders als die Jahre zuvor. Die Dirigentin, die den Chor 40 Jahre lang betreut hatte, hatte alljährlich neben den wohlbekannten ‚Klassikern‘ ein paar neue Stücke auf dem Programm. Dieses Jahr wurde es anders. Es gab keine neuen Stücke. Der Chor sang einzig und allein die alten und wohlbekannten Lieder. Was war geschehen, was war der Grund?

Ein Mitglied des Chores war an Alzhei mer erkrankt. Nur 51 Jahre alt. Ihre reine Sopranstimme und ihr Gedächtnis für die alten Lieder war ihr erhalten geblieben, aber nicht die Fähigkeit, neue Lieder zu erlernen. So kam es, dass das Konzert dieses Jahr das alte und wohlbekannte war. „… Und so soll es bleiben, solange ihre Stimme trägt“, stand nachher in der Ortszeitung, erläutert in einem Leitartikel zu Heiligabend: „Deshalb sollen wir uns freuen über das stimmungsvolle Vorweihnachtskonzert — als Anerkennung des Besten in uns Menschen und unserer Fähigkeit, diejenigen in unsere Gemeinschaft zu integrieren, die diesen Platz brauchen“.

NOVEMBER 2022

Würdiges Gedenken am Volkstrauertag

Graue Nebelwolken waberten rund um die Hügel der Gedenkstätte in Grini, auf dem Soldatenfriedhof Alfaset kam dann auch noch Nieselregen hinzu. Das war die Wetterkulisse des diesjährigen Volkstrauertages (13.11.2022), Sie tat allerdings dem würdigen Gedenken und auch den an diesem Tag so wichtigen Zeichen der Versöhnung und Verständigung zwischen den Völkern keinen Abbruch.

Der Tag begann mit einem ökumenischen Gottesdienst im Haus der Gemeinde, der von Pfarrer Torbjørn Olsen von der norwegischen katholischen Kirche mitgestaltet wurde. Er war auch bei den sich anschließenden Gedenkveranstaltungen in Grini und auf dem Soldatenfriedhof Alfaset dabei. Begleitet von der norwegischen Veteranenkompanie und den Trompetern der königlichen Garde gestalteten der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Detlef Wächter, und der Militärattaché Fregattenkapitän Markus Nolte die feierlichen Kranzniederlegungen, die jeweils mit Worten und Gebeten der bei den Pfarrer Torbjørn Olsen und Lutz Tietje abgeschlossen wurden. 

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Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen
13.

 Gedenken in Grini mit dem Militärattaché Markus Nolte, Botschafter Dr. Detlef Wächter und den Pfarrern Lutz Tietje und Torbjørn Olsen (von rechts nach links).  Gedenken auf dem Soldatenfriedhof Alfaset mit dem Militärattaché Markus Nolte, Botschafter Dr. Detlef Wächter und den Pfarrern Lutz Tietje und Torbjørn Olsen (von links nach rechts).   Blick über den Soldatenfriedhof Alfaset.

In diesem Jahr waren auch die Militärat tachées aus Polen und Frankreich dabei, und erlebten zusammen mit den etwa 50 Teilneh mern ein würdiges Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Die damit verbundene Mahnung zum Frieden war besonders in diesem Jahr durch den so nahen Krieg in der Ukraine besonders aktuell und eindrücklich. Beim abschließenden Empfang in der Residenz des deutschen Botschafters standen alle Teilnehmer noch lange ins Ge spräch vertieft zusammen.

So lautet das Motto des 38. Deutschen Evangelischen Kirchentages. Er findet im nächsten Jahr vom 7. – 11. Juni 2023 in Nürnberg statt.

• Kirchentag ist Thinktank für Ideen — und alle sind eingeladen, etwas beizutragen.

• Kirchentag lebt vom Austausch und Diskurs, vom Streit und der Versöhnung.

• Kirchentag vereint Menschen, die sich gesellschaftlich engagieren wollen.

• Kirchentag wird bewegt von Menschen, die ihn mittragen.

• Kirchentag will etwas bewegen, politisch, gesellschaftlich und religiös.

• Kirchentag hat eine klare Haltung und bezieht Stellung — zum Beispiel gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus.

• Kirchentag will orientieren, gibt keine einfachen Lösungen vor, sondern ermutigt und lädt ein, gemeinsam nach neuen Wegen zu suchen.

Der Deutsche Evangelische Kirchentag ist eine Bewegung. Mit seinen Themen und Diskussi onen wirkt der Kirchentag weit über die Ver anstaltungstage hinaus. Wie ein Experimen tierlabor zeigt der Kirchentag, was möglich ist und gibt Raum für neue Entwicklungen.

Seit vielen Jahren steht dieses Treffen evangelischer Christinnen und Christen als größtes evangelisches Laienevent weltweit für gemeinsam gelebten Glauben, für Austausch und Diskussionen, für fröhliches Singen und feiern oder stille Gebete. Der Kirchen tag steht für Jugend — über die Hälfte der TeilnehmerInnen sind unter 30 —, Toleranz und Kontakt mit anderen Kulturen und ein friedliches Miteinander der Religionen.

Nürnberg liegt im wunderschönen Franken. Mit den Nachbarstädten Erlangen, Fürth und Schwabach kommt die Region auf rund 800.000 Menschen und gehört zu den Groß städten in Deutschland mit einer ausgesprochen multikulturellen Gesellschaft.

Die Stadt hat den Kirchentag zum zweiten Mal zu Gast: nach 1979 und dem damaligen Motto ‚Zur Hoffnung berufen‘.

26 Gemeindebrief Nr. 1 / 2022–2023
„Jetzt ist die Zeit“ — Markus 1, 15

Ich kann aus eigener Erfahrung berichten, dass Kirchentage ein besonderes Erleb nis sind. Seit München 1993 war ich fast immer dabei, die ersten Male als Teilneh mer, später habe ich auch einzelne Veran staltungen von der Evangelischen Jugend in Bayern und Deutschland mit vorbereitet und durchgeführt, und dabei viel Erfahrungen gesammelt und Freunde kennengelernt. Das Begeisternde an den Kirchentagen ist, dass jeder etwas für seinen Geschmack findet: Konzerte und Musik, zum Zuhören, Mitmachen und Mitsingen… Klassik, Cho ralmusik, moderne christliche und weltliche Popmusik, Gospel, A–capella oder mit Band. Theater, Kleinkunstveranstaltungen. Gottesdienste in bekanntem Gewand oder auf eine neue, unbekannte Art und Weise. Bibellesungen. Diskussionen zu religiösen, politischen und aktuellen Themen zum zuhören und mitreden. Begegnungen mit Menschen aus vielen Ländern der Erde — ich war selbst schon bei sehr interessanten Vorträgen u. a. vom Dalai Lama, Kofi An nan und Barack Obama. Messen, der Markt der Möglichkeiten mit Informationen aus und über viele Lebensbereiche. Großveran staltungen mit vielen Menschen, oder stilles Innehalten — im reichhaltigen Programm ist für jeden etwas dabei.

Anmelden und Tickets kaufen kann man dieses Jahr schon jetzt! Die 5–Tage–Dauer karte kostet im Frühbucherpreis 109 Euro (ab April 119 Euro), ‚Ermäßigte‘ deutlich günstiger. Hotelunterkünfte und Flug müssten selber gebucht werden —man kann unter ‚Unterkunft‘ auf der Webseite des Kirchentags nach einem Quartier su chen: Zelt– und Stellplätze, Gemeinschafts unterkünfte können bei der Ticketbuchung dazu gebucht werden. Wer zum Kirchentag reisen möchte kann sich gerne nochmal für Informationen bei mir melden.

 kirchentag.de

Christian Erhard, Telefon +47 9412 8488, christianerhard@me.com

Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen

Möchten Sie Gemeindemitglied werden?

Wussten sie es schon? Sie können gerne Mitglied unserer Gemeinde werden unabhängig davon, ob Deutsch Ihre Muttersprache ist, sie aus einem deutschsprachigen Land, aus Norwegen oder einem anderen Teil der Erde hierher gekommen sind. Vielleicht haben sie einfach Interesse an der deutschen Sprache, kultureller Vielfalt, an unseren Veranstaltungen und Gottesdiensten und an dem großen Netzwerk über Grenzen, auch kirchliche Grenzen, hinweg. Dann freuen wir uns, wenn sie Mitglied werden. Herzlich willkommen!

So helfen sie uns, alle die im Blick zu behalten, die sich uns verbunden und zugehörig fühlen. Außerdem ermöglicht uns Ihre Mitgliedschaft einen Zuschuss des norwegischen Staates, sofern sie nicht zeitgleich Mitglied in der Norwegischen oder einer anderen Kirche sind.

Um Gemeindemitglied zu werden, füllen sie ganz einfach das Formular zur Beitrittserklärung aus und senden sie es uns per Post oder eingescannt per E–Mail zu. Das Formular finden sie auf unserer Inter netseite („Mitglied werden“) !

Er du klar over at du kan bli medlem av vår menighet, selv om tysk ikke er morsmålet ditt? Det er også uavhengig av om du er kommet hit fra et tyskspråklig land, er fra Norge eller kommer fra en annen del av verden. Kanskje du bare er interessert i tysk språk, kulturelt mangfold, våre arrangementer og gudstjenester eller det store grenseoverskridende nettverket, også religiøse grenser? Da vil vi ønske deg hjertelig velkommen som medlem!

Da hjelper du oss å huske på alle som føler til hørighet til oss. Ditt medlemskap vil dessuten gi oss et tilskudd fra den norske stat, såsant du ikke i tillegg er medlem av Statskirken eller en annen menighet. For å bli medlem i menigheten, kan du fylle ut innmeldingsskjemaet og sende det til oss pr. post eller scanne og sende det pr. e–post. Skjemaet finner du på nettsiden vår «Mitglied werden» eller over QR–koden vår.

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Returadresse: Evangelische Gemeinde deutscher Sprache

Eilert Sundts gate 37 0259 Oslo

Evangelische

Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen

Eilert Sundts gate 37, 0259 Oslo

Gemeindebüro

Immer dienstags, donnerstags, und freitags von 9–12 Uhr.

Claudia Herrmann Telefon +47 2244 1643 kontor@deutschegemeinde.no www.deutschegemeinde.no

Kontaktadressen

Pfarrer Lutz Tietje Telefon +47 9732 8343 lutz.tietje@deutschegemeinde.no

Gemeindekirchenrat gkr@deutschegemeinde.no

Kirchenmusik: Carina Lasch Lind kantorin@deutschegemeinde.no

Bankverbindung: in Norwegen: BNbank ASA nr. 9235 13 83609 in Deutschland: Commerzbank Göttingen, IBAN: DE74 2604 0030 0640 7076 00 BIC: COBADEFFXXX Vipps: 134955 Organisasjonsnummer: 841 166 272

Kristiansand: Walther Herrles Telefon +47 9415 5571 kristiansand@deutschegemeinde.no Stavanger: Jutta Lechterbeck, Telefon +47 4863 9485 stavanger@deutschegemeinde.no Bergen: Gudrun Cassel Noven Telefon +47 9280 1290 bergen@deutschegemeinde.no Trondheim: Christian und Gudrun Rülcker Telefon +47 7397 9770 trondheim@deutschegemeinde.no Fredrikstad: Matthias Becker Telefon und Fax +47 6931 5417 fredrikstad@deutschegemeinde.no

Herausgeber: Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen Redaktion & Gestaltung: Lutz Tietje, Claudia Herrmann, Carina Lasch Lind und Michael Diedrichs Druckerei: TS Trykk, Oslo Auflage: 500 Exemplare

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