Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen
März – Mai 2023
Nr. 2
„Was seht Ihr denn da?“ So möchte man die Sechs aus der Theatergruppe unserer Gemeinde fragen, die da auf dem Titelbild in den Himmel gucken. Einfach nur das Blau und ein paar Wolken? Ein seltener Vogel vielleicht? Ein Loch im Dach, oder einen Hubschrauber, der über ihnen kreist? Wenn man die Sechs so betrachtet, dann zieht es den eigenen Blick unweigerlich nach oben. Ich will auch sehen, was es da zu sehen gibt.
Vielleicht sehen sie auch mehr als das, was vor Augen ist. Den Frühling mit der wärmenden Sonne, die besseren Zeiten, den Frieden am Horizont? Die Ahnung, dass diese Welt eine hoffnungsvolle sein könnte? Der Blick in den Himmel hat immer auch etwas Sehnsuchtsvolles. Ich sehe eine Weite voller Möglichkeiten.
Der Himmel in all seinen unterschiedlichen Facetten und Bedeutungen zieht sich wie ein roter Faden durch diese Ausgabe des Gemeindebriefes. Denn die Kirchenjahreszeit bietet die ganze Bandbreite zwischen Himmel und Hölle: In der bevorstehenden Passionszeit, in der wir die Erfahrung teilen, dass das Leben manchmal auch höllisch schwer sein kann, und sehnsuchtsvoll fragen, wie wir dann Kraft schöpfen?
Wenn wir Ostern feiern, also das Leben, das nicht nur nach dem Tod, sondern schon vorher himmlisch sein kann. Ganz handfest am Himmelfahrtstag, wenn wir bei einem ‚Gottesdienst unterwegs‘
fragen: Weißt du, wo der Himmel ist?
Nicht zuletzt zu Pfingsten Ende Mai, wenn wir zum Kind, das uns ein Lächeln auf das Gesicht zaubert, zum Menschen, der uns gut tut, und zu Gottes belebendem Geist sagen: Dich schickt der Himmel!
Mag der Himmel sich auch manchmal zuziehen oder verfinstern, er ist immer da. Auch im Alltagseinerlei, auch im Leben unserer Gemeinde. Lasst ihn uns gemeinsam entdecken in den kommenden Wochen und Monaten. Wenn du die ersten Krokusse vor dem Haus der Gemeinde siehst, wenn es dir beim Mitmachbrunch nach dem Ostergottesdienst schmeckt, wenn du begeistert nach einer Veranstaltung nach Hause gehst, wenn dich ein guter Gedanke oder eine wohltuende Begegnung begleitet — wann auch immer du sagst oder denkst:
Einfach himmlisch!
Einladung zur Gemeindeversammlung 4
Gottesdienst und Kinderkirche zum Weltgebetstag 5
Vortragsreihe ‚Erzähl doch mal…‘ 7
‚Jugend musiziert‘ in Oslo und im Gemeindesaal 8
Die ‚Bibel im Gespräch‘ –Abende im Frühling 10
Flohmarkt im Haus der Gemeinde am 25.3.2023 11
Gemeindewanderung am Himmelfahrtstag 12
Gruppen und Kreise der Gemeinde 12
Passionszeit: Besondere Wochen vor Ostern 16
Liedblatt zur Liebe, Leid und Leidenschaft 18
Osterfreude… ach du dickes Ei! 20
Vor 100 Jahren: Blick auf das Radio 22
Rückblick auf die Theateraufführungen im Februar 24
Drei Dinge, die du für die Gemeinde tun kannst 26
Möchten sie Gemeindemitglied werden? 27
2 Gemeindebrief Nr. 2 / 2023
AUF EIN WORT ZU BEGINN…
Halber Himmel
Schon seit langem frage ich mich, wie man in den Himmel kommt. Durch eine Drehtür? In einem Turbo–Fahrstuhl? An Gottes Hand? Erst wenn man stirbt? Oder einfach durch ein kleines Dachfenster? Irgendwann habe ich jemanden (war es womöglich Gott?) sagen gehört: Du grübelst zu viel. Das ist doch gar nicht kompliziert. Denk an Maria und an Jesus. Oder an Elia.
Ich habe dann eine Weile an die drei gedacht. Und verstanden, dass sie zwar ganz offiziell im Himmel sind, aber in Wirklichkeit nicht wirklich. Sie sind jedenfalls nicht wirklich von der Erde weggekommen. Haben sich zwar nicht so sehr an den Boden der Tatsachen geheftet, aber doch an den Boden des Menschseins. An Menschen wie dich und mich. Haben sich verhakt hier unten in unzählige Gedanken und in noch mehr Herzen. Je länger desto mehr haben sie sich breit gemacht in unserer Gegend, die wir Realität nennen. Und was ich Gegenwart nenne, das nennen sie seit jeher Himmel.
Klar, ich weiß, es gibt Leute, die meinen, das mit Jesus und dem Himmel und so sei nur ein Trick gewesen, gar nicht echt. Dabei habe ich schon als Drittklässler verstanden, dass der Himmel — genau genommen — schon einen Millimeter über der Erdoberfläche beginnt. So ein Satz wie „aufgefahren in den Himmel“ kriegt dann einen ganz anderen Klang.
Ich meine den Himmel, der etwas ganz anderes ist, als ein Wolkenkuckucksheim. Den Himmel, der nicht der perfekte, größte, schönste, überirdische Ort ist. Mögen die Leute sagen, das sei ja nur ein halber Himmel — wenn überhaupt. Ich habe mich jetzt entschieden: So lange ich nicht wirklich weiß, wie man in den Himmel kommt, lebe ich für‘s Erste einfach. Das ist schon schwer genug, finde ich. Aber ich versuch’s halt. Ich halte mein Gesicht in die Sonne, esse Kanelboller, begeistere mich über die ersten Krokusse, werfe für den Hund einen Stock.
Muss alles immer himmlisch sein? Ist es sowieso nicht. Jedenfalls nicht in meinem Leben. Mir reicht ein halber Apfelkuchen, ich brauche keinen ganzen. Wer immer auf die Erfüllung wartet, auf den perfekten Moment, auf das Paradies auf Erden, der könnte am Ende mit leeren Händen dastehen.
Ich möchte mich erinnern an ein paar spontane Ausflüge, an unverhofft glucksende Bäche, an das laute Lachen in der anstrengenden Sitzung, an Komm–einfach–vorbeiAbende, an einen Kuss im Regen, an den Geruch des Wir–kochen–mit–dem–was–wir–haben–Gerichtes, an das Buch, bei dem ich gelacht und geweint habe. Ich möchte mich daran erinnern, dass ich schon jetzt mehr Erinnerungen habe, als ich mir habe träumen lassen.
Gott möge mich retten vor der Erwartung, dass immer noch was Größeres kommen muss. Vor der Angst, dass das Halbe nicht genug ist. Auch der halbe Himmel beginnt hier, einen Millimeter über der Erde, auf der ich stehe. Mit einem halben Fuß stehe ich schon drin.
Herzlichst
Ihr,
3 Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen
„
Berichte mit Transparenz und in aller Offenheit: wir versammeln uns am 23. April
Großer Einsatz, helfende Hände, Krise, Neuwahl, Neustart? Es ist gar nicht so leicht, die Schlagworte zu finden, die das Jahr 2022 in unserer Gemeinde am besten beschreiben. Das Ende von Einschränkungen durch die Pandemie, neue Gesichter oder die Rückkehr des Geliebten und Bewährten wie zum Beispiel des Christkindlesmarkt. Auch das gehört zum vergangenen Jahr. All das wird mehr oder weniger ausführlich Thema sein auf der Gemeindeversammlung, die am 23. April 2023 nach dem Gottesdienst um 12.15 Uhr stattfindet (siehe nebenstehende offizielle Einladung).
Der im April 2022 komplett neu gewählte Gemeindekirchenrat (GKR) wird zum ersten Mal vor die Gemeinde treten, Bericht erstatten und einen Ausblick auf das kommende Jahr geben.
„Jahresbericht 2022“ mag aufs erste Hören langweilig klingen. Bei einem Tagesordnungspunkt
‚Vorstellung des Jahresabschlusses und Haushaltsplanes‘ erwartet niemand eine spannende Erzählung, der man gebannt zuhört. Dabei haben es diese Punkte durchaus in sich. Das Jahr 2022 war
eben in vielerlei Hinsicht kein normales Jahr in der Gemeinde.
Das zurückliegende Jahr startete noch im Krisenmodus. Zunächst der alte GKR und dann die ab April komplett neu gewählten Mitglieder des GKR mussten dafür sorgen, dass die Gemeinde mit den zur Verfügung stehenden Einnahmen sorgfältig umgeht und nicht ein weiteres Mal am Rande der Zahlungsunfähigkeit steht wie Ende 2021. Keine leichte Aufgabe, weil ja zum einen die Gemeindearbeit nach dem Ende der Pandemie wieder durchstarten sollte, und zum anderen auch das über 100 Jahre alte Haus der Gemeinde immer für kostspielige Überraschungen gut ist.
Der Rückblick auf den Abschluss des Haushaltsjahres 2022 ist also nicht nur der Blick auf lange Zahlenkolonnen, sondern zugleich die Erzählung davon, wie es gelungen ist, Einnahmen und Ausgaben so im Blick zu halten, dass die Gemeinde nun in stabilerem Zustand ist, als noch vor einem Jahr. Eines ist dabei für den Gemeindekirchenrat im Blick auf die Zahlen selbstverständlich: Der Haushalt soll für alle Gemeindeglieder transparent sein. Geheime Zahlen gibt es nicht, genausowenig wie versteckte Konten oder Fragen, die nicht beantwortet werden.
Wichtiger noch als Haushaltszahlen oder Bauangelegenheiten ist aber das eigentliche Gemeindeleben. Also die Gelegenheiten, bei denen Menschen sich begegnen, Gemeinschaft und Unterstützung erfahren, etwas zusammen schaffen, miteinander lachen oder Sorgen teilen, Gott feiern und Glauben leben. Also die Erlebnisse, nach denen man beschwingt, ermutigt, getröstet oder angeregt das Haus der Gemeinde verlässt und sich sagt:
„Wie schön, dass ich das heute erleben durfte.“
Deshalb ist die Gemeindeversammlung auch der Ort, an dem man auf diese Erlebnisse im vergangenen Jahr zurückblickt. Wahrnehmungen und Lob können genauso geteilt werden wie neue Ideen, die darauf warten, in die Tat umgesetzt zu werden, oder
4 Gemeindebrief Nr. 2 / 2023 EINLADUNG
auch Anregungen, was noch anders oder besser werden könnte.
Deshalb freut sich der Gemeindekirchenrat auf viele Teilnehmer, auf Nachfragen und Anregungen, eben auf ein lebendiges Miteinander am Vormittag des 23. Aprils. Denn eines war auch schon vor dem Jahr 2022 nicht anders: Je mehr Hände gereicht werden und sich zusammentun, und je mehr Köpfe zusammengesteckt werden, desto einladender und attraktiver wird die Gemeinde für alle, die schon lange dabei sind und die, die neu hinzu kommen und neugierig werden.
Einladung zur
Gemeindeversammlung:
Herzliche Einladung an alle Gemeindeglieder zur Gemeindeversammlung am 23. April 2023 um 12.15 Uhr, direkt nach dem Gottesdienst. Um beschlussfähig zu sein, müssen laut Gemeindeordnung mindestens 25 stimmberechtigte Mitglieder anwesend sein. Sollte diese Zahl nicht erreicht werden, kann zu einer weiteren Gemeindeversammlung eingeladen werden, die dann unabhängig von der Zahl der Erschienenen beschlussfähig ist. Deshalb laden wir hier vorsorglich für diesen Fall zu einer neuen Gemeindeversammlung am 23. April 2023 um 12.25 Uhr ein. Die Tagesordnung ist wie folgt vorgesehen:
1. Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit
2. Tätigkeits– und Rechenschaftsbericht des Gemeindekirchenrates (Gemeindeleben, Personal, Bau–Angelegenheiten)
3. Abschluss des Rechnungsjahres 2022, Rechnungsprüfungsbericht, Entlastung des Gemeindekirchenrates, Haushaltsplan 2023
4. Verschiedenes
Martin Niemann, Vorsitzender Gemeindekirchenrat, E–Mail gkr@deutschegemeinde.no
AKTUELLES
Unser Gottesdienst zum Weltgebetstag 2023 am 5. März
Deine Stimme zählt. Dein Einsatz gibt der Welt, in der du lebst, ein anderes Gesicht. Du machst einen Unterschied, Du kannst etwas bewegen. In dieser Überzeugung haben Christinnen den diesjährigen Weltgebetstag gestaltet. Wir feiern ihn am Sonntag, 5. März 2023, um 11 Uhr im Haus der Gemeinde und teilen die Texte, Bilder und Lieder, die Frauen aus Taiwan in diesem Jahr zusammengestellt haben. Parallel feiern die Kinder in der Kinderkirche nach dem gemeinsamen
Beginn ihren eigenen Gottesdienst und entdecken die Hoffnung, die Schönheit und das Gottvertrauen, das Christinnen und Christen rund um den Globus verbindet.
Hoffnung und Vertrauen sind für so ein kleines Land wie Taiwan in Zeiten wie diesen besonders wichtig. Rund 180 Kilometer trennen Taiwan vom chinesischen Festland. Doch es liegen Welten zwischen dem demokratischen Inselstaat und dem kommunistischen Regime in China. Die Führung in Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und will es „zurückholen“ — notfalls mit militärischer Gewalt. Das international isolierte Taiwan hingegen pocht auf seine Eigenständigkeit. Als Spitzenreiter in der Chip–Produktion ist das Hightech–Land für Europa und die USA wie die gesamte Weltwirtschaft bedeutsam. Seit Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine kocht auch der Konflikt um Taiwan wieder auf.
In diesen unsicheren Zeiten haben taiwanische Christinnen Gebete, Lieder und Texte für den Weltgebetstag 2023 verfasst, der in über 150 Ländern der Erde gefeiert wird. Frauen aus dem kleinen Land Taiwan laden dazu ein, daran zu glauben, dass wir diese Welt zum Positiven verändern können — egal wie unbedeutend wir erscheinen mögen.
Denn:
5 Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen
„Glaube bewegt!“
„Ich habe von eurem Glauben gehört“, heißt es dazu im Bibeltext zu Epheser 1,15‒19. Die Teilnehmenden werden hören, wie die Taiwanerinnen von ihrem Glauben erzählen und mit ihnen für das einstehen, was allen gemeinsam wertvoll ist: Demokratie, Frieden und Menschenrechte.
Die Hauptinsel des 23 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner zählenden Pazifikstaats ist ungefähr so groß wie Baden–Württemberg. Auf kleiner Fläche wechseln sich schroffe Gebirgszüge, sanfte Ebenen und Sandstrände ab. Über 100 kleine Korallen– und Vulkaninseln bieten einer reichen Flora und Fauna Lebensraum. Bis ins 16. Jahrhundert war Taiwan ausschließlich von indigenen Völkern bewohnt. Dann ging die Insel durch die Hände westlicher Staaten sowie Chinas und Japans. Heute beherbergt Taiwan eine vielfältige kulturelle und sprachliche Mischung. Nur etwa zwei Prozent der Bevölkerung gelten als Indigene.
Heute ist Taiwan ein fortschrittliches Land mit lebhafter Demokratie. Gerade die junge Generation ist stolz auf Errungenschaften wie digitale Teilhabe, Meinungsfreiheit und Menschenrechte. Der hektische Alltag in den Hightech–Metropolen wie der Hauptstadt Taipeh ist geprägt von Leistungsdruck, langen Arbeitstagen und steigenden Lebenshaltungskosten. Und doch spielen Spiritualität und Traditionen eine wichtige Rolle.
Die meisten Taiwanerinnen und Taiwaner praktizieren einen Volksglauben, der daoistische und buddhistische Einflüsse vereint. Zentrum des religiösen Lebens sind die zahlreichen bunten Tempel. Christen machen nur vier bis fünf Prozent der Bevölkerung aus. Über Länder– und Konfessionsgrenzen hinweg engagieren sich Frauen seit über 100 Jahren für den Weltgebetstag.
Das Titelbild zum Weltgebetstag hat die Künstlerin Hui–Wen Hsiao gestaltet. Sie wurde 1993 in Taiwan geboren. Die Frauen auf dem Gemälde sitzen an einem Bach, beten still und blicken in die Dunkelheit. Trotz der Ungewissheit des Weges, der vor ihnen liegt, wissen sie, dass die Rettung durch Christus gekommen ist.
Die Vögel — Mikadofasan und Schwarzgesichtlöffler — sind endemische Tierarten, vom Aussterben bedroht. Die Schmetterlingsorchideen sind der Stolz Taiwans, das weltweit als das „Königreich der Orchideen“ bekannt ist.
Foto: World Day of Prayer International Committee, Inc.
6 Gemeindebrief Nr. 2 / 2023
Vom
Frieden, vergessenen
Gärten und der Kraft des Erinnerns — Vortragsreihe ‚Erzähl doch mal…‘
Im Februar startete die neue Vortragsreihe ‚Erzähl doch mal…‘. Sie bietet einmal im Monat eine Plattform für Geschichtenerzähler innerhalb und außerhalb unserer Gemeinde. Spannende Berichte, Vorträge über Herzensangelegenheiten, persönliche Einblicke in Arbeitsbereiche oder besondere Erfahrungen von Menschen wie Du und ich — von all dem kann man bei den Vorträgen etwas hören und erleben.
Die Vorträge finden monatlich entweder an einem Dienstag oder Mittwoch statt, von 19 bis 21 Uhr im Haus der Gemeinde. Im Anschluss an jeden Vortrag gibt es ausführlich Gelegenheit für Fragen, Diskussionen und den Austausch mit interessanten Menschen bei Snacks und Getränken.
Wer Interesse hat, selbst an einem Abend von einer Herzensangelegenheit zu erzählen oder einen Bericht zu geben, ist herzlich willkommen! Bitte sprich Claudia Lingscheid–Andersen, Martin Niemann oder Pfarrer Lutz Tietje an. Die drei bilden das Team, das diese Gemeindeabende organisiert.
Herzliche Einladung zu den nächsten Abenden, jeweils 19–21 Uhr, im Haus der Gemeinde in Oslo:
Mittwoch, 15.3.2023:
Militärattaché Markus Nolte
„Erzähl doch mal… vom Frieden in einer unsicheren Welt“
Deutschlands Militärattaché in Norwegen, Fregattenkapitän Markus Nolte, erzählt davon, welche Aufgaben er hat und welche davon er am spannendsten findet. Er berichtet von Herausforderungen angesichts des Krieges in der Ukraine — von Allianzen zwischen Deutschland, Norwegen und der NATO, von den Sorgen und Hoffnungen der
deutschen Offiziere und Soldaten, um die er sich hier in Norwegen kümmern muss. Und er erzählt auch von seinem ganz persönlichen Blick auf Krieg und Frieden in einer unsicheren Welt.
Mittwoch, 12.4.2023: Annegreth Dietze–Schirdewahn
„Erzähl doch mal… von vergessenen Gärten in Norwegen“
Ein Abend über Gartenkunst und Landschaftsarchitektur in Norwegen. Annegreth Dietze-Schirdewahn erzählt von ihren Begegnungen mit der Königin, über die Gartenkunst am Königlichen Hof und die international beachtete Restaurierung eines der Lieblingsorte der Königin, der Baronie Rosendal. All das bettet sie ein in einen Streifzug durch die Geschichte der Landschaftsarchitektur in Norwegen. Und sie erzählt natürlich auch, für welche Gärten und Landschaften ihr eigenes Herz schlägt.
Dienstag, 9.5.2023: Veline Backofen
„Erzähl doch mal… von Geschichte in Geschichten, vom Erinnern und Vergessen“
Wann immer das Gespräch auf die Geschichte des Nationalsozialismus kommt, ist zu hören, irgendwann müsse doch mal Schluss sein mit dem Erinnern, man solle die Vergangenheit ruhen lassen. Veline Backofen hat solche Sätze häufig gehört und ist der Überzeugung, dass das Erinnern wichtig ist. Viele Jahre war sie Landesbeauftragte von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste in Norwegen. Sie erzählt von jungen Leuten, die sich Generationen später mit dieser Vergangenheit auseinandersetzen. Sie erzählt von ihrem eigenen Lernprozess als Landesbeauftragte und teilt ihre Überlegungen dazu, wie man heute noch von einem „Sühnezeichen“ so reden kann, dass Geschichten und Geschichte in aktives Handeln in der Gegenwart münden.
Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen 7 GEMEINSAM ERLEBEN
Landeswettbewerb Jugend musiziert 2023 in Oslo und in unserem Gemeindesaal!
Zum 60jährigen Jubiläum von ‚Jugend musiziert‘ wird Oslo vom 17. bis 21. März 2023 Austragungsort des Landeswettbewerbes sein. Dazu werden Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 20 Jahren aus Oslo und mehreren europäischen Ländern wie Polen, Tschechien, Finnland, Schweden, Dänemark erwartet, die sich im Januar in der ersten Wettbewerbsphase, dem Regionalwettbewerb, aufgrund ihrer hervorragenden Darbietungen für den Landeswettbewerb qualifiziert haben.
Die Deutsch–Norwegische Schule ist Ausrichterin des Landeswettbewerbes unter der Gesamtorganisation von Katja Maiwald.
Ist das vordergründige Ziel das Wertungsspiel, erwartet die jungen Teilnehmer auch andere Höhepunkte. So lädt Bürgermeisterin Marianne Borgen alle Beteiligten im Namen der Stadt Oslo zu einem Empfang in das Rathaus ein. Und während an der Karl Johans gate prominent vor der Universitäts–Aula die Jugend musiziert –Flaggen wehen, wird drinnen das Preisträger–Konzert stattfinden.
Unsere Gemeinde ist an der Durchführung des Wettbewerbes beteiligt und freut sich, einer der verschiedenen Standorte der Wertungsspiele zu sein. Bei uns im Gemeindesaal können wir die Streicher–, Bläser–, und Gesangswertungen miterleben.
Gemeindebrief Nr. 2 / 2023 8
An drei Tagen klingt und singt es im Gemeindesaal, während die Streicher, Bläser und Sänger vor die Jury treten.
Die Wertungsspiele wie die Preisträgerkonzerte sind öffentlich und dürfen gerne besucht werden! Es ist nicht nur spannend, sondern vorallem ein Genuss, die Kinder und Jugendlichen musizierend zu erleben.
Über die Internetadresse der Schule ist eine eigene Webseite ‚Jugend musiziert‘ mit allen Daten, Orten und aktualisierten Informationen zu finden, wo man sich auf einen Blick eine Übersicht verschaffen kann.
Das Preisträger–Konzert in der Universitäts–Aula am 21. März wird umrahmt von Beiträgen des Jubiläumsorchesters, des Kammerochesters der Deutsch–Norwegischen Schule, dem Grundschulchor und dem Projektchor für „Ode an die Musik“. Hieran dürfen Sie sich gerne beteiligen!
Der Probenaufwand ist übersichtlich, setzt jedoch Verlässlichkeit voraus.
Alle Interessierten, Instrumentalisten wie Sänger, melden sich bitte bei Katja Maiwald. Die genauen Probentermine werden auf der Webseite ersichtlich sein.
Alle interessierten Sänger kommen zu den Proben des Gemeindechores DeKO, der an folgenden Terminen das Programm des Projektchores intensiv üben wird: 9. März und 14. März, jeweils 19 bis 20.30 Uhr bei uns im Gemeindesaal in der Eilert Sundt gate.
Bei Fragen zu den Chorproben bitte direkt Kantorin Carina Lasch Lind kontaktieren.
deutscheschule.no
Katja Maiwald, katja.maiwald@deutsch-norwegische-schule.no
9 Evangelische Gemeinde
in
deutscher Sprache
Norwegen
Carina Lasch Lind, kantorin@deutschegemeinde.no
Blick in die Aula der Universität Oslo von Terje Heiestad/UiO.
Die Bibel im Gespräch…
Die drei Abende im Herbst 2022 mit Basis–Informationen rund um das Buch der Bücher waren nur der Anfang. Seitdem ist die Bibel in unserer Gemeinde im Gespräch. Einmal im Monat gibt es einen Gesprächsabend, bei dem ein biblischer Text im Mittelpunkt steht. Pfarrer Lutz Tietje lädt zu diesen Treffen ein, klar ist aber, dass es kein Vortragsabend wird, sondern ein wirklicher Austausch unter allen Teilnehmenden. Denn alle, die bisher dabei waren, haben gemerkt: Es gibt so unglaublich viel an und in den alten biblischen Texten zu entdecken und zu diskutieren.
Etwa 10 bis 15 Teilnehmer waren bisher dabei — herzlich willkommen sind jederzeit auch alle, die neu dazu kommen möchten. Es macht gar nichts, wenn man die ersten Abende verpasst hat. Im Mittelpunkt eines jeden Abends steht ein Bibeltext, den sich jemand aus der Runde der Teilnehmenden wünscht — weil es ein Lieblingstext ist, oder er im Gegenteil lauter Fragezeichen provoziert. Oder weil jemand zu bestimmten Bibelworten einfach die Gedanken der anderen hören möchte. Denn das Gespräch, der Austausch, die Fragen und Antwortversuche, das Erzählen von Erlebnissen und der Mut, Persönliches zu teilen, hat schon die bisherigen Treffen so richtig interessant gemacht.
Immer geht es beim gemeinsamen Gespräch auch darum, wie man die alten Texte heutzutage lesen und verstehen kann. Die Diskussionen kreisen um historische Zusammenhänge genauso wie um persönliche Erlebnisse, die man in den biblischen Texten wiederentdeckt und die sie aktuell und lebensnah werden lassen.
Dass man die Bibel nicht wörtlich nehmen muss, und sie trotzdem ernst nehmen kann, macht neugierig auf‘s nächste Mal.
Viel Stoff und interessante Aha–Erlebnisse erwarten also die Teilnehmer bei den kommenden Abenden. Alle Entdecker, Neugierigen und Zweifler, die über die Bibel im Gespräch sein wollen, sind willkommen.
Die Termine im Haus der Gemeinde, jeweils um 19 Uhr:
• Dienstag, 21. März 2023
• Mittwoch, 19. April 2023
• Dienstag, 23. Mai 2023
Wer dabei sein möchte, kann sich bitte kurz bei Pfarrer Lutz Tietje anmelden. Das erleichtert die Planung. Spontan vorbeikommen geht natürlich auch… herzlich willkommen auf der Entdeckertour!
Pfarrer Lutz Tietje, E–Mail lutz.tietje@deutschegemeinde.no, Telefon +47 9732 8343
Gemeindebrief Nr. 2 / 2023 10
Es gibt so unglaublich viel zu entdecken:
Flohmarkt für Kindersachen im Haus der Gemeinde am 25. März von 11–14 Uhr
Für alle, die gerne auf Flohmärkten stöbern und alle, die Freude am Verkauf von nicht mehr benötigten Kindersachen haben.
Neben dem Verkauf von Kindersachen kann man bei Kaffee und Kuchen mit anderen ins Gespräch kommen. Für die Kinder bietet unser Kinderkirchen–Team ein kleines Aktivitätsprogramm an.
Wann und wo?
Samstag, 25. März, 11 bis 14 Uhr, Haus der Gemeinde in der Eilert Sundts gate 37, Oslo.
Für Verkäufer gilt:
• Nur Kindersachen (Kleidung, Bücher, Spiele, etc.);
• Ein Stand umfasst einen Tisch;
• Standgebühr: 200 kr & 1 Kuchen für die Cafeteria;
• Aufbau ab 10 Uhr;
• Nicht verkaufte Gegenstände werden wieder mitgenommen;
• Anmeldung bis 20.3. im Gemeindebüro, E–Mail kontor@ deutschegemeinde.no.
Wir freuen uns auf Besucher und Verkäufer und auf einen bunten, fröhlichen Flohmarkt!
Claudia Herrmann, Telefon +47 2244 1643, E–Mail kontor@deutschegemeinde.no
Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen 11 EINLADUNG
— ‚Gottesdienst unterwegs‘ am Himmelfahrtstag
Wenn wir Christi Himmelfahrt feiern, zieht es uns hinaus. Unter freiem Himmel sind wir Träumer, Entdecker, Gottsucher. Komm mit zu den Orten, wo der Himmel die Erde berührt! Wir feiern am Himmelfahrtstag einen ‚Gottesdienst unterwegs‘.
Es wird ein Festtag im Grünen, mit „Kind, Hund und Kegel“!
Wir treffen uns um 11 Uhr unter freiem Himmel an einem Ort, der mit T–bane oder Bus gut zu erreichen ist. Dann machen wir uns auf einen Weg, den auch Kinderwagen oder ungeübte Wanderer bewältigen können. Jede und jeder hat sein Essen und Trinken dabei. Wir halten unterwegs inne, reden und lachen, summen eine freche Melodie, suchen Spuren, entdecken Himmlisches und machen uns den Himmel, wie er uns gefällt. Nachdem wir ihn gefunden und alles geteilt haben, was wir dabei hatten, also etwa zwei, drei Stunden später, kehren wir beschwingt zurück und haben noch ganz viel Himmelfahrt vor uns.
Wann? Donnerstag, 18. Mai 2023, 11 Uhr.
Wer? Groß und Klein, die an diesem Feiertag nach dem Feiertag Lust haben auf einen Gottesdienst unterwegs unter einem offenen Himmel.
Wie? Vom Treffpunkt aus mit Proviant im Rucksack auf einfachen Wegen
Wo? Der Treffpunkt ist noch ganz geheim… bitte achtet auf die Ankündigungen oder meldet euch an, dann geben wir euch Bescheid. Wenn’s regnet und stürmt, weichen wir ins Haus der Gemeinde aus.
Melde dich an, wenn du dabei bist! Eine kurze E–Mail genügt: lutz.tietje@deutschegemeinde.no
GRUPPEN UND KREISE
Chor DeKO
Singen im Gemeindechor DeKO (Deutscher Kirchenchor Oslo), das heißt singen unter professioneller Anleitung und mit viel Spaß und Geselligkeit.
Der Chor gestaltet Gottesdienste und unterschiedliche Veranstaltungen in der Gemeinde mit. Ein Einstieg ist jederzeit möglich. Die einzige Voraussetzung ist: Freude am Singen und fröhlichem Miteinander.
Termin: donnerstags, 19–21 Uhr
Kontakt: Carina Lasch Lind, E–Mail kantorin@deutschegemeinde.no
Teestube
Treffpunkt für deutschsprachige junge Leute in Oslo. Alle sind willkommen von Au–pair über Praktikant bis Austauschstudent, für alle, die nur kurze Zeit in Norwegen sind, und sich Kontakt zu anderen wünschen. Ein paar Monate im Ausland können wahnsinnig spannend sein, aber manchmal auch einsam.
Damit niemandem der Spaß verloren geht laden wir ein zu Tee, Keksen, Lichterketten Spielen und Sich–Vernetzen.
Termin in der Regel jeden 3. Freitag im Monat, 19.30–21 Uhr.
Kontakt: Katharina Maertins, E–Mail teestube@deutschegemeinde.no
Gemeindebrief Nr. 2 / 2023 12
Weißt du, wo der Himmel ist?
Theatergruppe
‚Kleine Deutsche Szene Oslo‘
Wenn Du Lust hast auf Theater, verrückte Schauspielerkollegen und nicht zuletzt jede Menge Spaß auf dem Weg zur Premiere, bist Du in unserer Truppe herzlich willkommen — selbst wenn es nur für eine Saison sein sollte. Wir sind ein bunter Haufen jeden Alters und freuen uns immer über neue Gesichter!
Termin: montags, 14–täglich, 18 Uhr
Kontakt: Claudia Lingscheid–Andersen, Telefon 4628 6172, E–Mail theater@deutschegemeinde.no
Krabbelgruppe
Die Allerkleinsten treffen sich weiter jeden Donnerstag im Saal. Die beiden Mütter Katja und Sarah laden herzlich dazu ein. Eltern mit Babys, die Lust auf eine deutschsprachige Barsel–Gruppe haben, sind herzlich willkommen.
Termin: Jeden Donnerstag im Monat, jeweils von 10.30–12.30 Uhr.
Kontakt: Katja Kersche, E-Mail katja.kerschke@gmail.com, Telefon 4583 0151.
Unsere weiteren Treffpunkte in Norwegen…
Die Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen ist nicht nur auf Oslo und Umgebung beschränkt, sondern umfasst das gesamte Königreich Norwegen. Wir haben Mitglieder im gesamten Land — zwischen unseren nördlichsten und südlichsten Mitgliedern liegen rund 2300 Kilometer.
Melde dich einfach, wenn du mit uns in Verbindung sein möchtest! Eine E–Mail, eine kurze Textnachricht, ein Anruf im Kontor bei Claudia oder direkt bei Pfarrer Lutz Tietje freut uns: Telefon +47 9732 8343, E–Mail lutz.tietje@deutschegemeinde.no.
Veranstaltungen im Haus der Gemeinde:
MÄRZ
Do 2.3. 10.30 Uhr Krabbelgruppe im Saal; 12 Uhr Vormittagstreff
So 5.3. 11 Uhr Familiengottesdienst zum Weltgebetstag
Mo 6.3. 18 Uhr Theatergruppe
Do 9.3. 10.30 Uhr Krabbelgruppe im Saal; 19 Uhr Chorprobe DeKO
Di 14.3. 19 Uhr Chorprobe DeKO
Mi 15.3. 19 Uhr Vortrag ‚Erzähl doch mal‘
Do 16.3. 10.30 Uhr Krabbelgruppe im Saal
Fr 17.3. 19.30 Uhr Teestube
Sa 18.3. ‚Jugend musiziert‘, siehe Seite 8
So 19.3. 11 Uhr Gottesdienst; ‚Jugend musiziert‘ im Gemeindesaal
Mo 20.3. ‚Jugend musiziert‘ im Gemeindesaal; 18 Uhr Theatergruppe
Di 21.3. 19 Uhr Bibel–Gesprächsrunde
Do 23.3. 10.30 Uhr Krabbelgruppe im Saal; 19 Uhr Chorprobe DeKO
Sa 25.3. 11 Uhr Flohmarkt
Do 30.3. 10.30 Uhr Krabbelgruppe im Saal; 19 Uhr Chorprobe DeKO
APRIL
So 2.4. 11 Uhr Gottesdienst
Mo 3.4. 18 Uhr Theatergruppe
Do 6.4. 10.30 Uhr, Krabbelgruppe im Saal
Fr 7.4. 11 Uhr Gottesdienst am Karfreitag
So 9.4. 11 Uhr Gottesdienst am Ostersonntag
Mi 12.4. 19 Uhr Vortrag ‚Erzähl doch mal…‘
Do 13.4. 10.30 Uhr Krabbelgruppe im Saal
Mo 17.4. 18 Uhr Theatergruppe
Mi 19.4. 19 Uhr ‚Bibel im Gespräch‘, Seite 10
Do 20.4. 10.30 Uhr Krabbelgruppe im Saal; 19 Uhr Chorprobe DeKO
So 23.4. 11 Uhr Gottesdienst; anschließend Gemeindeversammlung
Do 27.4. 10.30 Uhr Krabbelgruppe im Saal; 19 Uhr Chorprobe DeKO
Fr 28.4. 19.30 Uhr Teestube
13 Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen
der Gemeinde in Norwegen, Telefon+47 2244 1643, kontor@deutschegemeinde.no , www.deutschegemeinde.no /veranstaltungen
Sonntag, der 23. April, 11 Uhr: Gottesdienst mit Einführung der neuen Prädikanten; anschließend Gemeindeversammlung
Sonntag, der 7. Mai, 11 Uhr: Gottesdienst mit Adelheid Hasenknopf
Donnerstag, der 18. Mai, 11 Uhr: Gottesdienst unterwegs am Himmelfahrtstag
Sonntag, der 28. Mai, 11 Uhr: Pfingst–Gottesdienst
deutschegemeinde.no/veranstaltungen
und kehren zum Segen in den Gemeindesaal zurück. Weitere Information bei Ulrike Niemann, E–Mail kinderkirche@deutschegemeinde.no.
Pastor Matthias Alpermann, Telefon: +47 9869 1890, Pfarrer Lutz Tietje, lutz.tietje@deutschegemeinde.no
Kontakt: Matthias Becker, Telefon und Fax +47 6931 5417, E–Mail fredrikstad@deutschegemeinde.no
Kontakt: Jutta Lechterbeck, +47 4863 9485, stavanger@deutschegemeinde.no
Gottesdienste
Sonntag, der 5. März, 11 Uhr: Gottesdienst zum Weltgebetstag
Sonntag, der 19. März, 11Uhr: Gottesdienst
Sonntag, der 2. April, 11 Uhr: Gottesdienst am Palmsonntag
Karfreitag, der 7. April, 11Uhr: Gottesdienst mit Abendmahl
Ostersonntag, der 9. April, 11 Uhr: Familiengottesdienst mit anschließendem
Oslo
Mitmach–Brunch und Kinderaktionen
Die Kinderkirche findet wieder parallel zum Gottesdienst in Oslo statt. Groß und Klein beginnen gemeinsam im Saal… nach der ersten Lesung, setzen die Kinder die Kinderkirche im Gelben Zimmer fort
Kinderkirche
Gottesdienst am Sonntag, 12. März um 16 Uhr mit Pfarrer Lutz Tietje im Nidarosdom
Trondheim
Fredrikstad
Stavanger
14 Gemeindebrief Nr. 2 / 2023
Buntes Gemeindeleben im Haus der Gemeinde
Sing mit Carina Lasch Lind, E–Mail kantorin@deutschegemeinde.no.
Singen unter professioneller Anleitung & Geselligkeit. Donnerstags von 19–21 Uhr. Einstieg jederzeit und ohne Vorkenntnisse möglich.
Die nächsten Termine sind 17.3., 28.4. und 12.5.. Weitere Information bei Katharina Maertins, E–Mail teestube@deutschegemeinde.no.
Treffpunkt für Au–Pairs und junge Leute ab 18 Jahren. In der Regel jeden 3. Freitag im Monat von 19.30–21 Uhr.
Termine nach Absprache. Weitere Information bei Pfarrer Tietje, E–Mail lutz.tietje@deutschegemeinde.no.
Für das mittlere Alter und Senioren: gemütlicher
Die Termine: Dienstag, 21.3., Mittwoch, 19.4., Dienstag, 23.5. — Kontakt: Pfarrer Lutz Tietje, E–Mail lutz.tietje@deutschegemeinde.no.
Kontakt: Claudia Lingscheid–Andersen, Telefon +47 4628 6172, theater@deutschegemeinde.no. Ihr erreicht uns auch auf Facebook als ‚Kleine Deutsche Szene Oslo‘.
Ansprechpartner: Katja Kerschke, Telefon +47 4583 0151, E–Mail katja.kerschke@gmail.com.
Austausch über ein Thema bei gemeinsamem Lunch im Gemeindesaal in Oslo.
Wer dazustoßen möchte, ist herzlich willkommen. Mehr Infos bei Pfarrer Lutz Tietje, E–Mail lutz.tietje@deutschegemeinde.no.
Chor
Teestube
Vormittagstreff
Bibel im Gespräch Eine Gesprächsrunde über biblische Texte, Entdeckungen zum Glauben und Leben. Einmal im Monat, jeweils 19–20.30 Uhr.
Die ‚Kleine Deutsche Szene Oslo‘ trifft sich jeden
Theatergruppe
2. Montag von 18–20 Uhr im Hause der Gemeinde. Für alle die Lust haben am Theaterspielen. Neuzugänge bitte Kontakt mit Claudia aufnehmen.
Die Krabbelgruppe trifft sich jeden Donnerstag von 10.30–12.30 Uhr. Die Krabbelgruppe freut sich immer auf neue Eltern!
Krabbelgruppe
Die Jugendlichen, die 2022 und 2021 konfirmiert worden sind, treffen sich weiterhin in der Gemeinde — zum gemeinsamen Grillen, zum Filmabend, oder was die Ideen so hergeben.
Jugendtreff
Für weitere Termine und Angebote oder auch aktuelle Änderungen schaut bitte auf die Internetseite der Gemeinde www.deutschegemeinde.no. Kontaktieren Sie uns per E–Mail — oder Telefon!
15 Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen
MAI
Mo 1.5. 18 Uhr Theatergruppe
Do 4.5. 10.30 Uhr Krabbelgruppe im Saal; 19 Uhr Chorprobe DeKO
So 7.5. 11 Uhr Gottesdienst
Di 9.5. 19 Uhr Vortrag ‚Erzähl doch mal‘
Do 11.5. 10.30 Uhr Krabbelgruppe im Saal; 19 Uhr Chorprobe DeKO
Fr 12.5. 19.30 Uhr Teestube
Mo 15.5. 18 Uhr Theatergruppe
Do 18.5. 11 Uhr Gottesdienst unterwegs am Himmelfahrtstag, siehe Seite 12
Di 23.5. 19 Uhr ‚Bibel im Gespräch‘
Do 25.5. 10.30 Uhr Krabbelgruppe im Saal; 19 Uhr Chorprobe DeKO
So 28.5. 11Uhr Gottesdienst
JUNI 2023
Do 1.6. 10.30 Uhr Krabbelgruppe im Saal; 19 Uhr Chorprobe DeKO
Do 8.6. 19 Uhr Chorprobe DeKO
So 11.6. 11 Uhr Gottesdienst
PASSIONSZEIT
Leben zwischen Himmel und Hölle — Was die Wochen vor Ostern besonders macht
Himmel und Hölle habe ich schon als Kind kennengelernt. Geradezu spielerisch habe ich mich zwischen beiden hin und her bewegt. Es in den Himmel zu schaffen, war schön, aber die Hölle war auch nicht so schlimm. Ich habe es überlebt. ‚Himmel und Hölle“ ist ein Hüpfspiel, bei dem man über aufgemalte Kreidefelder auf der Straße in einem bestimmten Muster hüpfen — und dabei das Feld ‚Hölle‘ natürlich möglichst überspringen muss. Wer es schafft ohne überzutreten oder aus dem Gleichgewicht zu kommen, erreicht den Himmel.
• Treffpunkt Kristiansand:
Walther Herrles, Telefon +47 9415 5571, kristiansand@deutschegemeinde.no
• Treffpunkt Stavanger:
Jutta Lechterbeck, Telefon +47 4863 9485, stavanger@deutschegemeinde.no
• Treffpunkt Bergen:
Gudrun Cassel Noven, Telefon +47 9280 1290, bergen@deutschegemeinde.no
• Treffpunkt Trondheim: Christian und Gudrun Rülcker, Telefon +47 7397 9770, trondheim@deutschegemeinde.no
• Treffpunkt Fredrikstad:
Matthias Becker, Telefon und Fax +47 6931 5417, fredrikstadt@deutschegemeinde.no
Ob das Spiel ein Gleichnis für das Leben ist oder sogar eine „kosmologische Bedeutung“ hat, wie manche Völkerkundler annehmen, war mir als Kind egal. Heute weiß ich aus eigener Erfahrung, dass „himmlische“ und „höllische“ Erlebnisse ins Leben gehören. So lebensnah sind Himmel und Hölle auch die Themen, die im Kirchenjahr ab dem Aschermittwoch die Wochen im Zugehen auf das Osterfest prägen. Passionszeit (lateinisch passio = Leiden) heißt dieser Zeitraum im Kirchenjahr, weil an das Leiden Jesu Christi erinnert wird, in dem sich das Leiden widerspiegelt, das Menschen erdulden, ertragen und nicht zuletzt auch selbst verursachen.
Wie einer sich selbst der Nächste ist, seine eigene Haut rettet auf dem Rücken anderer, dass man selbst von einem guten Freund bitter enttäuscht werden kann, dass es manchmal teuflisch schwer ist, den Nächsten zu lieben wie sich selbst oder dass Menschen trotz gutem Willen und bester Absicht schuldig werden — all das erzählen die biblischen Geschichten, die an den Sonntagen der Passionszeit den Ton angeben. Mehr als um den moralischen Zeigefinger geht es dabei allerdings auch um die Frage, wie wir Hoffnung schöpfen, Kraft sammeln und Vertrauen wagen können, wenn wir uns doch Zeit unseres Menschenlebens immer zwischen Himmel und Hölle hin und her bewegen.
16 Gemeindebrief Nr. 2 / 2023
Im Kirchenjahr sind die Wochen vor Ostern deshalb schon etwa seit dem 4. Jahrhundert als Fastenzeit begangen worden, eine Zeit der Besinnung und Einkehr.
Sie beginnt am Aschermittwoch und endet am Sonnabend vor Ostern. Der Zeitraum von 40 Fastentagen vor dem Osterfest wurde gewählt, weil 40 eine symbolisch Zahl ist, die in vielen biblischen Erzählungen vorkommt — als Zeitraum der Besinnung, der Vorbereitung auf die Begegnung mit Gott oder als Symbol für das volle Maß.
Wer allerdings genau nachzählt, wird feststellen, dass es von Aschermittwoch bis zum Karsamstag 46 Tage sind oder sechseinhalb Wochen. Dass trotzdem von 40 Tagen Fastenzeit die Rede ist, liegt daran, dass die Kirchenoberen schon seit der Alten Kirche dem Kirchenvolk an den sechs Sonntagen der Passionszeit das Fasten erlassen hatten, diese also nicht mitgezählt werden.
In dieser Passionszeit besonders herausgehoben ist die Woche vor Ostern, die vom Karfreitag abgeleitet auch als Karwoche bezeichnet wird. Das althochdeutsche ‚kara‘ bedeutet so viel wie „Klage“, „Kummer“, „Trauer“. Die wichtigen kirchlichen Feiertage in dieser Woche beginnen mit dem Gründonnerstag, an dem daran erinnert wird, wie Jesus mit seinen Freunden zum letzten Mal (und auch zum letzten Mahl) zusammensitzt. Es ist zugleich der Ursprung des Abendmahls und die Nacht des Verrates. Ob das Grün im Namen dieses Donnerstages wirklich seinen Ursprung im althochdeutschen „greinen“ (wehklagen, weinen) hat, ist nicht sicher. Es existieren verschiedene Theorien zum Ursprung des Namens ‚Gründonnerstag‘.
Der Karfreitag, der Tag der Kreuzigung, ist der wirklich stille Tag in dieser Karwoche, die auch insgesamt als „Stille Woche“ oder (in der katholischen Kirche) als „Heilige Woche“ bezeichnet wird. Das leise Weinen der Frauen unter dem Kreuz, das Stöhnen der Gefolterten, die Stille über den Gräbern, das prägt diese Tage. Bis heute genießt der Karfreitag in Deutschland einen besonderen gesetzlichen Schutz, weil an ihm öffentliche
Festlichkeiten verboten sind (das sogenannte „Tanzverbot“), und in keiner Kirche eine Hochzeit gefeiert wird, auch wenn sich das lange Wochenende dafür anbieten würde.
Die „Stille Woche“ endet mit dem ersten Licht des Ostermorgens, wenn eine andere Botschaft sich Bahn bricht, die dann wieder allen Grund zum Feiern, für lautes Lachen und fröhliche Lieder bietet: Siehe, er lebt! Nicht Leid und Tod, sondern das Leben hat bei Gott das letzte Wort.
17 Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen
Lutz Tietje
— Hallelujah!
Seit Aschermittwoch umgibt sie uns wieder: die Passionzeit. Wieder einmal. Jahr für Jahr reden wir von der „Passion“ und meinen damit die Fastenzeit. Aber was heißt eigentlich Passion?
Der Blick ins Gesangbuch gibt hier immerhin eine Ahnung davon. Unter dem Themenkreis ‚Passion‘ sammeln sich die Lieder EG 75 bis EG 98 und haben Titel wie „O Haupt voll Blut und Wunden“, „Du großer Schmerzensmann“, „Jesu Kreuz, Leiden und Pein“. Es hat also etwas mit dem Leiden Jesu und seiner Kreuzigung zu tun.
Soweit, so richtig. Doch es geht noch etwas genauer… der Duden umschreibt ‚Passion‘ als „starke, leidenschaftliche Neigung zu etwas; Vorliebe, Liebhaberei“. Aber auch „erdulden, erleiden“. Tatsächlich trifft das Wort „Leidenschaft“ den Begriff Passion am passendsten. Das klingt zunächst wiedersprüchlich, ist es aber nicht. In meiner Heimat Portugal nutzen wir das Wort „paixão“ sowohl für den Leidensweg Jesu also auch für eine Liebe. Immerhin durchlebt jemand, der „apaixonado“, also verliebt ist, auch eine Art Leid. Damit wird die „leidenschaftliche Neigung“ etwas deutlicher:
… das Leid durch die Leidenschaft. Aus Liebe zu Jesus leiden wir mit ihm.
Daran gedenken wir Jahr um Jahr. Und ich habe immer eine persönliche Passion damit, mich durch die vielfältige und großartige Passionsmusik zu hören bzw. zu spielen. Von tiefer herzzerreißender Getragenheit bis hin zu dramatischen Ausbrüchen ist hier wirklich alles „Leidenschaftliche“ vertreten.
Mein Favorit ist noch immer Bachs Johannespassion — wobei der verdeutschte Titel
H – C – A – B Gemeindebrief Nr. 2 / 2023 18 LIEDBLATT
„Es ist vollbracht“, denn „ich will dich preisen ewiglich“
irreführend ist und nicht die Passion von Johannes meint, sondern im Original „Passio secundum Johannem“, also „Passion nach Johannes“ heißt.
Schon die ersten Takte mit den sich ständig in Dissonanzen reibenden Oboen und Flöten lassen den Schmerz spüren. Die Choreinwürfe während der Verurteilung Jesu sind dramatisch und unheilvoll („Kreuzige ihn!“, „Nicht diesen, sondern Barrabam“). Das Altsolo in Symbiose mit der Gambe im Moment von Jesu Tod („Es ist vollbracht“) birgt Trauer, Trost aber auch Hoffnung – einer der schönsten Momente der Bachschen Johannespassion. Doch Bach hat auch zahlreiche Choräle in das Werk integriert. Choräle, die wir auch in unserem Gesangbuch finden und jedes Jahr in der Passionszeit singen. Das betrifft beispielsweise EG 77 „Christus, der uns selig macht“ und EG 81 „Herzliebster Jesu“, die an vier Stellen mit jeweils unterschiedlichen Versen in der Johannespassion vorkommen. Doch auch der Schlusschoral des Werkes, „O Herr, lass dein lieb Engelein“ steht in unserem Gesangbuch, allerdings im Themenkreis Glaube-Liebe-Hoffnung unter EG 397 „Herzlich lieb hab ich dich, o Herr“. Bach verwendet die dritte Strophe und setzt eine hohe Tonlage an – in keinem andereren Choral in der Johannespassion erklingt die Melodie derart hoch. Damit werden besonders die Abschnitte „in aller Freud“ und „Herr Jesu Christ, erhöre mich“ eindrücklich hervorgehoben und unterstreichen die ewige Freude. Insgesamt endet die Johannespassion nicht in einer Niedergeschlagenheit, sondern der exakten Umkehrung. Eine Umkehrung, die der Mensch durch die Passion Christi erfahren soll und die Bach auch musikalisch in den letzten Takten verschlüsselt hat. Im Bass lauten in Takt 24 und 25 die Töne H–C–A–B auf die Worte „erhöre mich“. Dies entspricht der Umkehrung der bekannten Tonfolge B–A–C–H.
Ob die Anwesenden jener eindrucksvollen Darbietung der Johannespassion, die ich vor Jahren selbst mitsingen durfte, eine Umkehrung erfahren hatten, kann ich nicht sagen. Dennoch war etwas mit ihnen geschehen, denn die letzten Worte und Klänge des Chorals „… ich will dich preisen ewiglich“ schwebten noch durch den hohen Kirchraum und im vollbesetzten Kirchenschiff war es lange, sehr lange Zeit ergreifend still. So ergreifend, dass man sich kaum traute zu atmen.
Der Kontrast, der dann am Ostersonntag — nicht nur musikalisch — erlebt werden darf, könnte nicht größer sein!
Das erste, das mir da im Kopf herumklingt, ist nicht etwa das altbekannte „Christ ist erstanden“, sondern das nicht unwesentlich neuere EG 100 „Wir wollen alle fröhlich sein“ — beide Lieder nahmen ihre Form im 16. Jahrhundert an. Das hat nicht nur musikalische Gründe, sondern ganz persönliche. Das Lied ist im beschwingten 6/8–Takt und in einer Melodie, die vor Freude nur so strotzt, unterstrichen von den ständig wiederholten ‚Hallelujah–Rufen‘.
Lange hatte ich dieses schöne Lied nicht sonderlich beachtet… bis zu jenen Tagen, als der damals fünfjährige Pfarrerssohn mich regelmäßig an der Orgel besuchte und neugierig neben mir auf der Orgelbank saß. Abschließend bat er mich immer wieder, die Nummer 100 zu spielen und mit ihm zu singen. Natürlich erinnere ich mich immer wieder schmunzelnd daran, wenn dieses Lied in einem Gottesdienst gesungen wird — und daran, wieviel österliche Freude doch in diesen kleinen Kinderaugen lag!
So lasst uns alle fröhlich sein — Hallelujah!
Kantorin Carina Lasch Lind
Schlusschoral Johannespassion „Ach Herr, lass dein lieb Engelein“, Ausschnitt mit der Umkehrung H–C–A–B.
EG 100: „Wir wollen alle fröhlich sein“.
19 Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen
Osterfreude, Familiengottesdienst und Mitmachbrunch: Der
Welch ein Schreck, und welch eine Freude! Maria kam zusammen mit ihrer Freundin zum Grab, am dritten Tag nachdem Jesus gestorben war. Aber das Grab war offen. Der riesige Stein, der es verschlossen hatte, war weggewälzt. Vorsichtig schauten sie hinein. Jesu Leichnam war nicht da. Aber da saß ein leuchtender Engel, der sagte: „Habt keine Angst! Ich weiß, Ihr sucht Jesus. Aber er ist nicht hier. Gott hat ihn ins Leben zurückgerufen. Er lebt! Lauft schnell und erzählt es seinen Freunden!“ Das musste der Engel ihnen nicht zweimal sagen. Die beiden Frauen rannten, wie noch nie in ihrem Leben. Es war der glücklichste Tag von allen.
Der erste Ostertag.
20 Gemeindebrief Nr. 2 / 2023
OSTERN
„Ach du dickes Ei!“
glücklichste Tag von allen…
Das Leben und das Ei
„Ach du dickes Ei!“ — haben die Frauen Grab wohl nicht gerufen. Aber dennoch gehört das Ei schon seit langem zum Osterfest dazu. Denn das Ei ist von alters her ein Sinnbild von Leben und Auferstehung.
Bereits im alten Ägypten war das Ei ein Symbol für Fruchtbarkeit und neues Leben. Aus einem scheinbar leblosen Ei schlüpft nach kurzer Zeit wieder neues Leben. Das ist wie ein kleines Wunder. Deshalb ist das Ei unter den Christen zu einem Zeichen der Auferstehung geworden. Schon die frühen Christen gaben ihren Toten ein Ei mit ins Grab. Farbige Eier sind erstmals im alten Ägypten bezeugt. Die Christen in Europa übernahmen den Brauch später und bemalten die Eier erstmals im 13. Jahrhundert.
… Eier gesucht (:
In dieser Ausgabe des Gemeindebriefes wartet eine besondere Aufgabe für Euch:
Wir haben sieben Eier versteckt!
Könnt Ihr sie alle finden?
Bestimmt findet Ihr Kinder sie schneller als Mama oder Papa, Oma oder Opa. Oder?
Schreibt die sieben
Seitenzahlen, auf denen Ihr die kleinen Eier findet, auf einen Zettel und bringt ihn zum Ostergottesdienst am
9. April mit… es wartet eine Überraschung auf Euch!
Wir feiern am Ostersonntagmorgen zusammen!
Das Fest, dass Jesus lebt, feiern wir bis heute — auch hier in Oslo! In diesem Jahr ist der 9. April 2023 der erste Ostertag. Dann bist Du mit Deiner ganzen Familie zu diesem Festtag in das Haus der Gemeinde eingeladen. Wir feiern um 11 Uhr einen Gottesdienst mit Groß und Klein, mit Eiern, Aktion und Gesang im Gottesdienst — und hinterher auch! Denn nach dem Gottesdienst gibt es Spiel– und Bastelangebote für die Kinder und ein Mitmach–Brunch.
Bitte bringt alle etwas zu essen für dieses Brunch mit!
Und sagt gerne bei Claudia Bescheid, wenn Ihr kommt, damit wir wissen, wie viele Plätze an der Festtafel wir vorbereiten dürfen: Telefon +47 2244 1643 oder schickt eine E–Mail an kontor@deutschegemeinde.no.
21 Evangelische Gemeinde deutscher
in Norwegen
Sprache
VOR 100 JAHREN
Die große Sensation vor hundert Jahren: das Radio!
Auch an unserem Gemeindebrief von 1923 gingen die technischen Neuerungen nicht vorüber. Daher werfen wir heute einen genaueren Blick auf die Karikatur über das Radio im Gemeindebrief vor 100 Jahren:
Sicher haben Sie in den vergangenen Wochen davon gelesen oder es gar selbst ausprobiert: chatCPT, jene AI–Software, die nicht nur Schülern mehr Freizeit zu bescheren scheint.
A.I. (Artificial Intelligence), oder zu Deutsch KI (Künstliche Intelligenz), umgibt uns in unserem Alltag schon längst, begleitet und bestimmt ihn. Die Wirkungen werden in Karikaturen bildhaft und scherzhaft dargestellt, wie etwa in in dieser Karikatur mit dem alten Mann, der seine KI–Siri in seinem Telefon nach dem Wetter befragt, anstatt einfach aus dem Fenster zu schauen.
Karikaturen und damit Kritik egal welcher Art sind keine Erscheinung des 21. Jahrhunderts, sondern finden sich bereits in Drucken von vor über 500 Jahren, als sie mit der Erfindung des Buchdruckes massenwirksam wurden. In unserem Gemeindebrief vor 100 Jahren stieß ich auf eine Karikatur, die mich sofort fesselte: sie nimmt das gerade erst neu aufgekommene Radio zum Thema. Vielleicht mag die zeitliche Distanz und damit auch die Distanz zur damaligen Lebensrealität ausschlaggebend dafür sein, doch mein erster Gedanke war „niedlich, putzig“ und nicht „autsch“ oder „ohje, stimmt ja“ wie es mir oft mit den zeitgenössischen Karikaturen geht.
Warum ist das so? Ich wage einen genaueren Blick: Der Cartoon zeigt Radiohörer.
Gemeindebrief Nr. 2 / 2023 22
Also sollte man zunächst verstehen, dass genau vor 100 Jahren in Deutschland das erste Radioprogramm auf Sendung ging. In Norwegen geschah dies zwei Jahre später — dennoch erscheint die Radio–Karikatur in unserem Gemeindebrief noch vor der ersten norwegischen Radiosendung durch Kringkastingsselskapet. Und das etwa nicht im kritischen Zusammenhang, sondern als Teil der Werbeanzeigen: ein deutscher Unternehmer in Oslo wirbt für die Radiogeräte, die er vertreibt. Damit gesellt er sich zu einer Reihe von Werbeanzeigen, die sich auf einmal in unserem Gemeindebrief mehren: elektrische Geräte wie Bügeleisen, Kochplatten, Brennscheerenwärmer, Brotröster, Öfen und Lampen nehmen Einzug in die Haushalte. Darunter auch das Radiogerät.
Und damit zurück zur Karikatur: Die Bediensteten eines offenbar wohlhabenden Haushaltes sitzen am Küchentisch, jeder hat einen Kopfhörer auf, blicken aneinander vorbei und sind von dem, was sie da hören, so sehr in den Bann gezogen, dass sie ihre Aufgaben um sich herum vergessen haben. Das Essen in den Töpfen kocht über und die Dame des Hauses blickt entsetzt durch den Türspalt.
Auf den ersten Blick lässt sich da viel Kritisches herauslesen. Das Personal ist abgelenkt und kommt seinen Pflichten nicht mehr nach, so sehr, dass die Hausherrin selbst sich auf die Suche in die Küche begeben muss — in höheren Gesellschaftskreisen dieser Zeit eine durchaus unwürdige Angelegenheit. Das Essen brennt an oder kocht über, wird damit vermutlich ungenießbar — gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise und unendlichen Teuerungen eine unvorstellbare Verschwendung. Das alles ist nur geschuldet der Faszination, die die Neuerung Radio auf die fünf Personen am Küchentisch ausübt. Aus der Sicht der Zeitgenossen möglicherweise so zu deuten: sie vergessen sich und reden nicht einmal mehr miteinander. Was stellt dieses Radio nur mit uns an?
100 Jahre später kann ich dieser Karikatur aber einige positive Aspekte abgewinnen:
… die fünf Personen sind altersmäßig auf alle Generationen verteilt und sitzen sich zugewandt um einen Tisch herum. Dabei hören alle gemeinsam die gleiche Radiosendung und teilen damit dasselbe Erlebnis. Ihr Gesichtausdruck ist von verträumt, erstaunt bis fasziniert und zufrieden. Die Hausherrin wird genau in dem Moment abgebildet, als sie ihr Personal beim Radiohören „erwischt“, doch was daraufhin geschieht, bleibt im Bereich der Spekulation. Ist sie wütend oder setzt sie sich gar dazu? Ist sie und ihre soziale Klasse gegenüber der Bedeutung des Radios etwa unbedeutend und wird hier nicht nur bildhaft an den Rand gedrängt?
Schaue ich nun nochmals vergleichend auf den Mann mit seiner Wetter–App, weiß ich auf einmal, warum die Radio–Karikatur niedlich ist. Der Man sitzt einsam in seinem Sessel, teilt mit niemandem außer seiner KI–Siri die Frage nach dem Wetter und hat offenbar vergessen, welch‘ buntes Leben ihn draußen erwarten könnte — auch wenn es nur ein Blick aus dem Fenster ist.
Die fünf Bediensteten mögen vielleicht ihre Aufgaben um sich herum vergessen haben, doch sie haben sich und anderen nach der Radiosendung sehr viel zu erzählen über das gerade Erlebte.
Carina Lasch Lind
Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen
24 Gemeindebrief Nr. 2 / 2023
Verrückte Gäste, Urlaubsflirts und ganz viel Sehnsucht: Gefeierte Aufführungen der Theatergruppe im Februar
Schrullige Typen, wie man sie nur im Urlaub trifft, die pure Spiel–Freude der Schauspieler, wieder und wieder Szenenapplaus – all das gehörte zu den Aufführungen der Theatergruppe „Kleine Deutsche Szene Oslo“ am 11. und 12. Februar im Haus der Gemeinde.
Der Saal hatte sich in die „Pension Erholung“ verwandelt, titelgebend für das Stück, das die kleinen Verrücktheiten und den großen Wahnsinn des Urlaubs aufs Korn nahm: Den Kampf ums Überleben einer kleinen Pension in den Bergen zwischen der Regelungswut der Behörden, Sonderwünschen schrulliger Gäste, Urlaubsflirts und der Sehnsucht nach Abenteuer und Romantik.
Es war das siebte Theaterstück, das die ‚Kleine Deutsche Szene Oslo‘ auf die Bühne gebracht hat. Nach der langen, pandemiebedingten Unterbrechung war die Spiel–Freude besonders groß, ebenso wie das Glück des Publikums, aufs Beste und originell unterhalten zu werden. Die neun Schauspielerinnen und Schauspieler brachten „echte Typen“ auf die Bühne, verschiedenste Dialekte und große Gefühle von Tränen der Verzweiflung über giftigen Streit bis zu Begeisterung über den Kastagnetten–Tänzer. Der Funke sprang über auf den voll besetzten Saal, in dem alle Besucher beim Fliegenfischen–Yoga mitmachten, den persönlichen Ur–Blupp fanden und das Schlusslied „Lachs ist Lachs“ mitgrölten. Wer nicht dabei war, hat wirklich etwas verpasst und kann sich nur auf die Aufführung des nächsten Stückes 2024 freuen.
Ein ganz großes Kompliment an das Ensemble: Astrid Siegmund–Breivik, Christian Erhard, Christine Höffgen, Claudia Lingscheid–Andersen, Gesa Vibeke Niemann, Magnus Lingscheid–Andersen, Susanne Förster, Thomas Fischer–Vieler und Ulrike Niemann. Und an Carina Lasch Lind, die am Klavier und mit dem DeKO-Chor für den „Soundtrack“ des Stückes sorgte!
25 Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen RÜCKBLICK
Drei Dinge, die du für die Gemeinde tun kannst
Eine Gemeinde wird lebendig und einladend durch die Gemeinschaft, in die viele sich einbringen. Jeder und jede hat etwas beizutragen — durch eine helfende Hand, ein Gebet, eine Spende oder eine gute Idee. In dieser Rubrik geht es ganz konkret um das, was du für die Gemeinde tun kannst. Lass dich einladen und auch zu eigenen Ideen inspirieren. Denn dieser Gemeinde würde etwas Wesentliches fehlen ohne dich!
Beim Flohmarkt mithelfen
Am 25. März wird endlich wieder ein Flohmarkt (für Kindersachen) in unserer Gemeinde stattfinden. Wir hoffen auf viele Verkäufer und viele Besucher. Damit alle sich an dem Tag bei uns wohlfühlen, wollen wir parallel eine Cafeteria anbieten, so dass der Besuch im Haus der Gemeinde auch für die Begegnung bei Kaffee und Kuchen genutzt werden kann. Dazu benötigen wir Hilfe: Kannst Du einen Kuchen backen und uns zur Verfügung stellen? Oder schenkst Du uns eine Stunde deiner Zeit und hilfst hinter der Kuchentheke oder in der Küche, die Cafeteria am Laufen zu halten? Das wäre super! Dann melde dich bitte bei Claudia im Kontor, E–Mail kontor@deutschegemeinde.no
26 Gemeindebrief Nr. 2 / 2023
Handarbeiten für den guten Zweck
Der Christkindlesmarkt Ende November war ein großer Erfolg. Auch am Gemeindestand, wo Selbstgebasteltes verkauft wurde, war die Nachfrage riesig. Das Team ist sich sicher: Beim nächsten Mal könnten wir noch viel mehr für den guten Zweck der Unterstützung unserer Gemeinde verkaufen. Deshalb: Wenn du gerne handarbeitest, nähst, strickst, bastelst, dann freuen wir uns, wenn du damit unseren Gemeindestand beim nächsten Christkindlesmarkt bereicherst. Jetzt ist die Zeit anzufangen. Melde dich gern, berichte von Deinen Ideen und schreibe dazu an Maren, E–Mail maren.tietje@deutschegemeinde.no.
Angebote für Kinder gestalten
Die regelmäßige Kinderkirche parallel zum Gottesdienst in Oslo, Familiengottesdienste, Feste, Aktionstage für Kinder — all das gibt es in unserer Gemeinde und wir wollen es noch ausbauen. Wir freuen uns deshalb, wenn Du unser Team verstärkst, weil du Lust hast, Schönes mit Kindern zu erleben, sie zu begleiten und für auch für die Jüngsten unsere Gemeinde zu einem Ort zu machen, an dem sie gerne sind und etwas von Gott und guter Gemeinschaft erleben. Je mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wir sind, desto mehr Ideen kommen zusammen und desto entlastender wird es, wenn viele Hände helfen. Wenn du Lust hast, dabei zu sein oder noch Fragen hast, melde dich bei Pfarrer Lutz Tietje, E–Mail lutz.tietje@deutschegemeinde.no.
Möchten Sie Gemeindemitglied werden?
Wussten sie es schon? Sie können gerne Mitglied unserer Gemeinde werden unabhängig davon, ob Deutsch Ihre Muttersprache ist, sie aus einem deutschsprachigen Land, aus Norwegen oder einem anderen Teil der Erde hierher gekommen sind. Vielleicht haben sie einfach Interesse an der deutschen Sprache, kultureller Vielfalt, an unseren Veranstaltungen und Gottesdiensten und an dem großen Netzwerk über Grenzen, auch kirchliche Grenzen, hinweg. Dann freuen wir uns, wenn sie Mitglied werden. Herzlich willkommen!
So helfen sie uns, alle die im Blick zu behalten, die sich uns verbunden und zugehörig fühlen. Außerdem ermöglicht uns Ihre Mitgliedschaft einen Zuschuss des norwegischen Staates, sofern sie nicht zeitgleich Mitglied in der Norwegischen oder einer anderen Kirche sind.
Um Gemeindemitglied zu werden, füllen sie ganz einfach das Formular zur Beitrittserklärung aus und senden sie es uns per Post oder eingescannt per E–Mail zu. Das Formular finden sie auf unserer Internetseite („Mitglied werden“) !
Er du klar over at du kan bli medlem av vår menighet, selv om tysk ikke er morsmålet ditt? Det er også uavhengig av om du er kommet hit fra et tyskspråklig land, er fra Norge eller kommer fra en annen del av verden. Kanskje du bare er interessert i tysk språk, kulturelt mangfold, våre arrangementer og gudstjenester eller det store grenseoverskridende nettverket, også religiøse grenser? Da vil vi ønske deg hjertelig velkommen som medlem!
Da hjelper du oss å huske på alle som føler tilhørighet til oss. Ditt medlemskap vil dessuten gi oss et tilskudd fra den norske stat, såsant du ikke i tillegg er medlem av Statskirken eller en annen menighet. For å bli medlem i menigheten, kan du fylle ut innmeldingsskjemaet og sende det til oss pr. post eller scanne og sende det pr. e–post.
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Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen 27
Returadresse:
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Evangelische Gemeinde deutscher Sprache
in Norwegen
Eilert Sundts gate 37, 0259 Oslo
Gemeindebüro Immer dienstags, donnerstags, und freitags von 9–12 Uhr.
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Kontaktadressen
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lutz.tietje@deutschegemeinde.no
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Auflage: 500 Exemplare