SUSA XXV in Rönnäs
10.–16. Juni 2016
Back to the roots — das Tagebuch der gemeinsamen Woche mit…
Gebunden im März 2017.
SUSA XXV in Rönnäs 10.–16. Juni 2016
Armin, Ellen, Hille, Dieter, Gudrun, Marianne, Manfred, Fritz–Gert, Freya, Hedi, Willi, und Sieglinde.
Back to the roots… Das war Euer Wunsch und der wird in Erfüllung gehen! Wir schlafen in verschiedenen mökkis… nein, nicht jede Nacht in einer anderen, sondern stets in der gleichen. Wir schlafen auf Pritschen in Schlafsäcken… nein, wir ruhen in ordentlichen Betten mit Kopfkissen und Decken in Bezügen.
Im "Schwan" sind 7 Zweibettzimmer, in der "Seeschwalbe" 2 Zweitbettzimmer und ein Vierbettzimmer. Dank der gut ausgerüsteten Küchen in beiden Häusern werden wir selber kochen, braten, backen, grillen.
Wir waschen uns an Bächen… nein, wir sind Warmduscher in den Hütten, ausgestattet mit Hand– und Badetuch.
Die mit Kaminen und Sauna ausgestatteten Stockhauser sind für uns reserviert vom Freitag, 10.6. – Donnerstag 16.6.2015 für den Preis von 46 Euro pro Person und Tag/Nacht.
Wir sind auf Plumpsklos angewiesen… nein, es gibt WCs in den Hütten.
Jetzt warte ich auf Eure umgehende Zustimmung und Anmeldung.
Wir bilden Kochgruppen… ja, wir werden uns selbst verköstigen!
Seid herzlich gegrüsst aus dem immer noch farbenprächtigen sonnigen Helsinki,
Neugierig geworden? Dann schaut mal nach unter www.ronnas.fi und klickt die Hütten Joutsen und Tiira an. Die werden knapp eine Fahrstunde von Helsinki entfernt im Südosten nahe Pernaja unser Quartier sein.
Gudrun E–Mail 20.10.2015.
Anmeldung Liebe Susen! Nach Erhalt Eurer Anmeldungen habe ich uns zwei Hütten in Rönnäs ab Freitag, 10.6. – Donnerstag 16.6.2016 gemietet. Ingrid, Dorli und Eike, Wolfgang und Georg haben leider abgesagt. Damit wir Einzelreisende jeder über ein eigenes Zimmer verfügen können, habe ich mich neben dem Schwan (Joutsen) für die Hütte Wacholder (Kataja) entschieden. Diese Hütte ist für 8 Personen mit 2 Doppelzimmern und einer 4 Bettgalerie, die wir nicht brauchen, ausgestattet und vor 2 Jahren völlig neu eingerichtet worden. Auch der Preis hat sich geändert, da wir nun ja nur noch 13 Susen sein werden. Wir zahlen 57 Euro pro Person und Tag/Nacht. lch
habe 880,80 Euro sofort anzahlen müssen, die restliche Summe wird Anfang Mai fällig. lch bitte euch auf mein Konto Fl 44 2124 2100 008872, BIC NDEAFIHH 69 Euro bez. bei Ehepaaren 138 Euro zu überweisen. Erfreulich ist, dass Ihr weder Bettwäsche noch Handtücher mitbringen müsst, und da es sowohl eine Waschmaschie wie auch einen Trockenschrank gibt, mit wenig Gepäck anreisen könnt. Da passt sicher so manche Flasche Wein in den Koffer! Wie Ihr wisst, ist hier alles teuer und ein guter Tropfen insbesondere! Für früher Anreisende und später Abreisende werden "Auffanglager" eingerichtet, wobei das bei Sentzkes schon belegt ist. Also meldet Euch bei Schulzes!
Liebe Susen! noch 5 Wochen und wir treffen uns in Rönnäs! lch freue mich auf Euch und habe ausreichend Wanderziele gefunden:
Hallo, liebe Susen, da habt Ihr etwas falsch verstanden: "umgehend” bedeutet nicht, dass Ihr die Anwort umgehen sollt, ihr sollt vielmehr umgehend, SOFORT antworten, da das Angebot nicht ewig besteht! Ich grüsse Euch herzlich und warte und warte und warte… Gudrun E–Mail 28.10.2015.
VERWEIS (LINK):
www.ronnas.fi
–– Kulkujärvi, 10 Kilometer östlich von uns gelegen, mit Museum und Kunsthandwerk im Eisenhüttenwerk Strömfors/ Ruotsinpyhtää; –– Kalles rundan, 10 Kilometer nördlich von uns gelegen; –– Hiidenkirnut/ Hastholmen, ca. 6 Kilometer mit Besuch bei Marianne und Eero in Marila; –– Kulturtag in Kotka mit Langinkoski, der Fischerhütte des Zaren; –– Bootsfahrt nach Kaunissaari mit lnselrundwanderung ca. 6 km. Durch Traudel Absage sind wir 12 Personen in 2 Hütten — nahezu Luxus. Der kostet uns neben der schon geleisteten Anzahlung von 69 Euro pro Person 293,60 Euro, Ehepaare also 597,20 Euro. Bitte überweist das Geld bis spätestens 15.5.2016 auf das Konto Rönnäsin mökit ja kokoustilat Fl 9355611820031340 BIC OKOYFIHH laskun numero 4130. Soweit ich weiss, kommt Ihr alle per Flug nach Finnland. Sprecht Eure Flugdaten untereinander ab, sodass Ihr gemeinsam im Kleinbus zu den Hütten fahren könnt (Fahrbeschreibung für die 77 km lange Strecke unter map.de Routenplaner von Flughafen Helsinki–Vantaa nach Meritie 120, 07750 lsnas Loviisa). Sollte es Schwierigkeiten geben, meldet Euch. Es gibt Busse nach Loviisa, von wo wir Euch abholen konnen. Na dann tervetuloa! Herzlich grüsst Euch Gudrun. E–Mail 4.5.2016.
Hallo Ihr Lieben, die Bezahlung ist umständlich aber erfolgreich abgeschlossen — und schon kommt die nächste Aufgabe!
Vor Ort sind nur 2 PKWs vorhanden. Gut wäre, wenn Ihr Eure Flugdaten untereinander absprechen würdet und gleich am Flughafen einen Kleinbus für 8 Personen mieten würdet. So könntet Ihr bequem vorgefahren kommen und wir hätten für die 7 Tage ein zusätzliches Auto. Jetzt werde ich nach schönen Wanderungen suchen. lch könnte gleich losmarschieren, es ist noch immer sonnig und warm und keine Spur von tristem Novemberwetter. Seid alle herzlich gegrüsst. Eine gute Zeit wünscht Euch, Gudrun E–Mail 6.11.2015.
Da wird uns ja selber verpflegen werden, bilden wir Kochgruppen. 12 Personen für 6x Essen, das ergibt je zwei in der Küche. Und da wir alle erfahrene Ehepaare und sicher auch in der Zusammenarbeit am Herd sind, schlage ich vor, dass wir uns "Ehepaareweis" verpflegen, wobei Freya mit Manfred, und Hille mit mir je ein Paar bilden. Überlegt Euch bitte ein Rezept für die Hauptmahlzeit und sollte es sehr exotisch sein, bringt Euch betreffende Zutaten mit — wir sind immerhin auf dem Lande!! Ihr wisst ja, grillen, räuchern, kochen, braten, backen… alles ist möglich. Zumindest von Manfred weiss ich, das er aus Helsinki nach Rönnäs kommen wird. Hier ein Link für einen Bus www.matkahuolto.fi und dann gebt Ihr Abfahrt Helsinki bus station Kamppi (linjaautoasema Kamppi) und Ziel Vanhakyla liittyma 64 Loviisa ein. Die Haltestelle liegt an einer ABC–Tankstelle. Von dort holen wir Euch ab. Liebe Grüsse bis zum Wiedersehen! Gudrun E–Mail 15.5.2016.
Eine Wegbeschreibung von Helsinki — ajo-ohje Rönnäsiin Helsingistä Vanhankylän kautta 85 km: Lähde ajamaan itään suuntana Porvoo / Kotka / Kouvola Lahdenväylää E75 / 4; pysy tien oikealla puolella, jatka Porvoonväylälle E18 / 7; ohita Porvoo jatkaen E18 / 7 itään suuntana Loviisa / Kotka / Kouvola; poistu E18 moottoritieltä liittymässä 64 / Vanhakylä ABC –aseman ja myymälän kohdalla; lähde oikealle Isnäs / 1580 / Vanhankyläntie, aja noin 14 km, tien nimi vaihtuu Isnäsissä Frimansintieksi; Isnäsin kylässä on kahvila / baari, aja kylän ohi noin 500m; Isnäsin kylän jälkeen käänny vasemmalle viitoitus Rönnäs / Kabböle, tie 1580, Kabbölentie; jatka 2.3 km ja käänny vasemmalle Meritielle kylteistä Rönnäsin Merihuvilat, Kausikämpät ja Mariebergin loma; aja soratietä 1,5 km ja käänny postilaatikko risteyksessä oikealle. Meritie jatkuu oikealle; pian tulee vasemmalla katoksellinen puinen kyltti, jossa Rönnäsin Merihuvilat 120, opasteviitat Joutsen / Tiira / Lokki, käänny tästä alas vasemmalle. Joutsen on tien päässä oikealla; mökin osoite: Rönnäsin Merihuvilat, Meritie 120, 07750 Isnäs (Loviisa). Parkkipaikka on heti tulotien päässä oikealla. Viereisen mökin kahden huoneiston asiakkaille tulee jättää parkkitilaa pihan vasemmalle puolelle. Autamme tarvittaessa perille puhelinnumerossa 0400-714 673. Tervetuloa Rönnäsiin!
Rönnäsin mökit ja kokoustilat à la carte — dieses Angebot verschmähen wir und essen köstlich!
Die allmähliche Veränderung der SUSA von einer Wandertruppe in eine Gourmet–Vereinigung — als Vorlage für die VOX TV Sendereihe 'Das perfekte Dinner' Ein Lübecker Romancier hat das in seinem Roman Susenbrooks so festgehalten: „… nun also war man angekommen und wollte zur Begrüßung schreiten. Wie aber war da dem Fremdling zumute, als er nicht — wie eigentlich erwartet — durch schrille Verzückungsschreie und heiße Umarmungen, sondern durch sinnbetörende Bratendüfte und zischende Saucenaufgüsse empfangen ward. Die Köchinnen in ihren linnenen Schürzen, zierlich anzusehen, wirbelten durcheinander und verwandelten das ihnen anvertraute Terrain in eine brodelnde Hexenküche. Past– und Profess–oren eilten als gewiefte Kellner hin und wieder, um die Tafeln mit wertvollem Geschirr zu schmücken. Die Tische waren gedeckt — und es wurde aufgetragen. Was für eine Pracht entfaltete sich da: Rentiere mussten ihre Keulenstücke lassen, um in herrliche Köstlichkeiten gewandelt zu werden. Glühende Grillplatten wurden zur Heimstätte der überzahlreichen Lachsfilets. Von Lorraine ließ eine Quiche grüßen. Schweinevieh und Borstenspeck wurden von Szeged herbefohlen, um ihr feinbemessenes Fleisch in mehrmals gesottenem Kraut zu bergen. Edelfische schwammen in einer wunderbaren Bouillabaisse, um schließlich von bissfesten, in Teig gehüllten Filets abgelöst zu werden. Des Schwelgens war kein Ende — und so nahm es nicht Wunder, dass auch die erlesensten Tropfen von Sommelier– erprobter Hand gereicht wurden. Dergestalt also brachte man die Abende hin und gedachte des anderen Tags, wie man das Genossene noch steigern, ja gar überbieten könne… Der Wanderungen ward im Übrigen auch noch gedacht.“
Freitag, 10. Juni Ankunft nach ergiebiger Rundfahrt durch Südfinnland; anschließend Weggeleit zum Quartier durch die Chefin; Abendappell: Antreten der Größe nach, daraufhin Bekanntgabe des Speiseplans samt Einteilung der Kochmannschaften; Zutaten: Das Treibmittel Hefe… verkleidet als Gudrun; Würze durch Aceto Balsamico di Arezzo… alias Siegi(li); Bonner Allerlei… in Form von Hille; Olivenöl aus der Provence… erste Pressung als Freya; süße Sauerkirsche… im Gewand von Marianne; Peperoncino (leichte Schärfe)… abgestimmt in Ellen; roter ungarischer Paprika (süß–scharf)… genannt Hedi; Wachholder (Beeren nicht auftreibbar, Schnaps zu teuer)… Dieter; Württemberger Sylvaner (auch als Messwein möglich)… Fritz–Gert; T– Rüffel von La Vialla… Armin; Riesling Kabinett trocken… ausgeschenkt von Manfred; Riesling Kabinett nass… gesoffen von Willi. Essensplan und Ergebnisse
Hier eingeschobenes Speisenabfolgeprotokoll der gemeinsamen Tage (siehe auch Zitat aus Susenbrooks): 10.6. Rentiergoulasch (Freya, Siegi(li), Armin); 21 gespendete Weißweine bringen die Gastgeber in Bedrängnis. 11.6. Grillfest mit ca. einem Zentner Lachs — geprüft durch die Fri–GeMa; dabei leicht sakrale Nervosität des Tagesverantwortlichen beim Erwarten der Gäste; 12.6. Vegetarische Fischtorte (Verarbeitung der Reste des Vorabends) à la Eldiro auf Dänischhagener Art; dazwischen Freudenschreie aus der Ecke der katholisch–protestantischen Union wg. „Ball gg. d. Ukraine“ (2 : 0); 13.6. Szegediner Gulasch, dargeboten und umrahmt von Star–Sommelier Wellscheid; 14.6. Torten– und Schokoladen–Berge mit Kaffee im Grünen in Verbindung mit Freudentränen im Hotel Marila; Abend: Fischsuppe in Risotto, garniert mit Meringen à la Arminius Superbus; 15.6. Resteverwertung durch die Entsorgungstruppe der Fa. „ReuWel“ 16.6. Früher Morgen: Ende des Speisemarathons mit Käsesemmeln… Frage: „Was gibt es sonst noch, Frau Sentzke?“ Antwort: „Na, hör mal!!!“ Reaktion: „Ach ja!! - die Wanderungen.“ Erneuter Beginn des datumsmäßigen Festhaltens der Abläufe — Betonung auf dem Wortbestandteil „läufe“…
Samstag, 11. Juni Unsere erste Tour und Runde um den Kukuljärvi (9 fin–km; 12 norm–km): in Ruotsinpyhtää spielt die Heavy Metal Band „Suomojokkirantääläinen“ dezent irische Rhythmen und untermalt damit die gemütliche Kaffeepause. Spruch des Tages (bei Autoabfahrt vom Ruotsinpyhtää–Parkplatz — Armins Start mit offener Heckklappe — nach Hinweis anderer besorgter Verkehrsteilnehmer): „Ich hab das auf dem Display gesehen, hab es aber nicht geglaubt.“ Diese erste Wanderung fordert uns. Es gilt Hindernisse zu überwinden. Umgefallene Bäume zwingen zu sportlichen Leistungen, die jeder auf seine Weise löst. Hille taucht ab — und wieder auf! Am idyllischen Kymijoki–Ufer dann ein Wettlauf mit den Mücken, die wir dank des Höhenweges hinter uns lassen. Die Felsen sind zum Teil so steil, dass wir uns am Seil nach oben ziehen… und glücklicherweise passen alle durch die Pforte. Nach Vespern und Baden zwischen Seerosen, kommen wir zum Eisenhüttenwerk Strömfors (Ruotsinpyhtää) mit viel Lärm trotz längst verstummten Hämmerschlägen aus den Werkstätten. Das Altarbild „Ylösnousemus“ (Auferstehung) von Helene Schjerfbäck in der zur Fabrik gehörenden Gemeindekirche in Strömförs bleibt ungesehen — die Kirche ist verschlossen.
Sonntag, 12. Juni Die Sonntagsrunde Kalles rundan (8,7 fin–km; 11,4 norm–km) mit dem Ereignis des Tages: Während Dieter aus Dänischenhagen im Regen steht, sucht Gudrun eine geöffnete Kirche (leider zu!) und landet daraufhin — aus Versehen — in einem Irrenhaus… macht nix! Hauptsache: Deutschland gewinnt!!! Die Wanderung durch den Sumpf zwingt zwar manche Suse zu Verschleierungen, könnte aber über gepflegte Bretterstege mit Abstecher zu Mesimarja und Lakka eine Vitaminkur sein — wären wir im Spätsommer unterwegs! In erneute "Feuchtgebiete" zweigen nur Hartgesottene ab. Endlich ein Baumzuruf von der anderen Strassenseite: "Kommt hier lang, das grosse Mückenfeld liegt hinter euch!” Ehe wir zur Picknickhütte kommen, denkt so mancher: typisch finnisch, du glaubst, du bist gleich da und läufst und läufst und läufst… (vgl. 8,7 fin–km; 11,4 norm–km). Abkühlung im See suchen wenige, die meisten ziehen dem kalten Wasser eine Siesta auf den warmen Felsen vor. Trotz Voranmeldung und eifrigem Telefonieren vor Ort bleibt die Kirche in Liljendal geschlossen. Dadurch kommen wir pünktlich zur Fussballübertragung. Ein Fernseher im Sommerhaus unnötiger Luxus?? Nein, total wichtig!!!
SUSA XXV in Südfinnland Freude heißt die starke Feder Gestattet hohe Festgemeinde,
in der ewigen Natur —
dass ich für die SUSA–Freunde
SUSA kommt nicht unter Räder,
wieder mal das Wort ergreife
stellt sich forsch der Weltenuhr.
und historisch Themen streife, die im Verlauf von vielen Jahren
Gerät das Reimen mir zur Qual,
uns immer hoch und heilig waren:
kommt mir zupass das Madrigal — Italien einst, dann nutzt es Goethe…
Eero, Armin, unsre Granden,
verflogen sind des Dichters Nöte —
haben immer es verstanden —
ihm hernach vor gar nichts graust,
waren Brüder, waren Retter —
weil er klaut bei Goethes Faust,
haben uns bei jedem Wetter
lässt erklingen dessen Flöte —
rausgerissen auf die Pisten,
vivat! Gottlob gibt es Goethe —
auf dass niemals wir vermissten
so wie wir über Wege stolpern,
das Hochamt, das in jedem Jahr,
lässt er im Madrigal es holpern:
am Ende Vollversammlung war. Doch vorher ging es auf die Strecke mit Wandersfrau und Wanderrecke. Freude schöner Götterfunke, SUSA im Delirium, denn wir feiern freudetrunken unser SUSA–Heiligtum — wir betreiben vor Vergammlung heute unsre Vollversammlung; unsre Zauber binden wieder unsre müden Wanderglieder: Seid umschlungen Millionen Kilometer unsrer Welt, keine Mühen wollen schonen SUSEN unterm Himmelszelt.
Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten; habt treu und stramm versucht, die Spur zu halten: (2016) Zwanzig — sechzehn ist fürwahr ein SUSA–Silber–Jubeljahr. Silber schmückt am Haupt die Mähne, im Gründungsjahr noch blond die Strähne oder wallend schwarz und braun, war gar lieblich anzuschaun bei manchem unsrer Schätzchen — heut‘ hier und da ein Glätzchen! Ich sollte vielleicht noch erwähnen wie lieblich uns Silber schmückt, wir haben das Gold in den Zähnen, und Silber die Schläfen beglückt!
Einst konnte man noch Kilos schleppen, ohne Atemnot auf Treppen, mit Vollgas über Berges Pisten, ohne dass wir Kraft vermissten konnten Kilometer laufen,
Der Fuß
damals schon wie heute… saufen. Jetzt gut gestärkt, nach tollem Essen Soll man die Highlights nicht vergessen: Fragt man mich nach all den Jahren, welches wohl die schönsten waren, ist es wie die Zahl der Kinder — keins von allen liebt man minder; tief im Herzen eingebrannt jede Tour, die man gerannt, man freut sich über alle Runzeln, sie verbirgt der Kerze Funzeln, man versteckt bei trübem Lichte manches vor der Weltgeschichte. Viel hat die Sonne uns geschenkt, auch dann, wenn mal der Fuß verrenkt; dann, wenn Umsicht man vergaß beim flotten Sprung in tiefes Gras; man fiel in irisch‘ Bächlein rein, hat sich geschunden Schienenbein, auf glattem Steine ausgerutscht war der Wanderrest verpfuscht. Profil am Schuh, das hatt‘ gefehlt — Profil des Mannes ward‘ gestählt. Hier bietet sich ein Loblied auf den Fuß an:
— Seine ihn umgebende Schutzfülle wurde bereits früher gewürdigt — Hallo dort unten, Gott zum Gruß — Wie läuft sich’s so geliebter Fuß? Bist du entspannt in frischer Socke, mach‘s wie das Herz, einfach frohlocke! Du bist bei der Gebrechen Fülle zum Erdreich unsre Außenhülle, du allein bei Schritt und Tritt nimmst uns brav zum Ziele mit — solang, gottlob, wir nicht probieren die Wanderung auf allen Vieren. Du trägst und erträgst des Menschen Last, wo du Besseres zu erleben hast, in Hollywoods Schaukel abgehoben entspannt im Sonnenstrahl von oben. Beim Laufen bist du armes Schwein, dafür auch niemals ganz allein, in bewährter Symmetrie gibt’s dich unterhalb der Knie… genau wie diese stellt sich dar der Fuß als ein geglücktes Paar.
Montag, 13. Juni
Schwerpunkt des Tages: Der Dom von Porvoo und die Orgel mit J. S. Bach (Gänsehaut!); Höhepunkt des Tages: Der Ober M. W.; Übrigens, man war in Virviki. Und, Ellen überrascht uns in Mückenabschrecktarnung. Die immer wiederkehrende Frage: wo geht's lang? Gar nicht so einfach in diesem Skilanglaufgebiet, das im Sommer wegen Landwirtschaft und Eigentümerrechten als Wanderweg stark eingeschränkt ist…
Nach dem Bummeln durch Porvoos Altstadt mit Markt und Dom, treffen wir uns bei Runeberg.
Zum Abschluss rudern einige Susen unter Willis Aufsicht bei fantastischem Sonnenuntergang‌
Dienstag, 14. Juni An den Küsten des Lichts rund um Hästholmen (Hiidenkirnut): verständliche Weigerung des Geistlichen in Zusammenarbeit mit zwei Kirchendienerinnen, die Horizontale durch die Vertikale zu ersetzen. Höhepunkt des Tages: Umarmungen mit Marianne und Eero; Neben den Predigten des Mikka Agricola in Pernaja (hoher Dom) epischer Höhepunkt des Tages: Der grippekranke Enkel eines Mitglieds (6) erträgt nur schwer die Daseinsberechtigung seines kleinen Bruders (2)! Mehrmalige Raufe– und Schlägereien etc. pp. — Doch plötzlich: Wilde Umarmung mit Küssen! — Nanu? Auf die Frage des Großvaters, woher diese plötzliche Zuneigung komme, die Antwort: „Den steck' ich gerade an!“ Heute erweisen wir Mikael Agricola die Ehre, ehe sich uns die Kirchentore zu einer Führung öffnen. Dank göttlichem Geleit kraxeln wir anschliessend unversehrt über wahre Wackersteine, springen über Felsspalten und zwängen uns durch Kieferngeäst und Schilf am Ufer entlang. In Marila erwarten uns Marianne und Eero. Es herrscht eitel Freude bei Sekt und Kaffee und Kuchen.
Mittwoch, 15. Juni Der Kulturtag in Kotka und dem russischen Landgut Langinkoski: Bei den Klängen der Zarenhymne Strammstehen und Andacht unter den gestrengen Augen von Zar Alexander III; große Bewunderung dieser Autorität, aber auch der traumhaften Kulisse aus Fluss und Ufer; Kotka als Stadt zum Spazieren und Schlendern: höchst empfehlenswert! Am Vormittag wird uns kurzer Empfang beim Zaren gewährt. Wir feiern Wiedersehen mit dem am Samstag so friedlich dahinfliessenden Kymijoki, der sich jetzt in schäumende Stromschnellen verwandelt hat.
Kotka ist weit weniger sprudelnd und nicht gerade eine heitere oder gar aufregende Stadt. Die Guidin Riitta führte uns durch die Strassen mit Osuuspankki, Nordeapankki, Danske Banken, Aktia Banken, zeigte uns das Konzerthaus mit gegenüberliegender eigener Wohnung, die Bibliothek von innen und aussen und Parkanlagen. Siegili brachte es auf den Punkt: „Die Stadtführung war ebenso langweilig wie die Stadt selber!”
Rückblick auf die Jahre 2008 bis 2015 — als Ergänzung auf die 'Vertonung' der Jahre 1987 bis 2007 anlässlich der SUSA 20–Jahr–Feier an der Müritz
Das Wege–Finden — eine Last, wenn du aus Blech die Else hast… später dann als Trost zur Jause Wurst auf Toast, dafür musst‘ man früh schon laufen, sie Dorfbewohnern wegzukaufen!
2008 (Rheinsteig) Ein Jahr Pause, ganz gediegen, dann sind wir kräftig eingestiegen in den Steig entlang des Rheines, Missgeschicke gab es keines. Nach der Touren Hochgenuss ins Hotel per Bahn und Bus, auch per Taxi oder Schiff — unsrer Faulheit Inbegriff.
2011 (Lappland) Wieder Finnland, ins Land der Lappen in toto ging‘s auf Schusters Rappen zum sechsten Mal ins Land der Finnen — auch heute wieder mittendrinnen — im Süden vor Jahren des Schweißes Spuren, nachts brüllend im Stillen die Temperaturen, da regte sich keiner, man blieb still,
Loreley, da gab es keine,
verharrte auf des Stadels Grill!
die lebte nur für Heinrich Heine!
Nur einer, der blieb unterkühlt, hat sich in zehn Betten allein gefühlt.
2009 (Chiemgau) Was erzählt man Kind und Frau,
2012 (Harz)
wenn gewesen im Chiem–gáu!
Es trugen uns die Beine
Berge steigen, Fische essen,
auf Pfaden, die schon Heine
Ludwigs Schlösser nicht vergessen!
an wunderschönen Stellen,
Vom Berg als Echo ist erklungen,
an Wiesen und an Quellen
wenn Drops und Schuhwerk ward besungen —
dem Auge zugewandt —
die Satire hat‘s gerichtet
dort, wo auch wir gerannt.
als Dank für den, der es gedichtet!
Voller Farben war der Harz, nur am Ende sah man schwarz —
2010 (Thüringen/Rennsteig)
wollte doch der Wirt, das Schwein,
In Thüringen vor allen Dingen
unsre Truppe hundsgemein
schwebten wir auf Adlers Schwingen
über ihre Ohren hauen —
durch vieler Bäume Krone…
doch SUSEN, diese Schlauen —,
auch unten war‘s nicht ohne.
war‘n bestens präpariert, das hat er dann kapiert. Fort wie auf Hexenbesen, schön war’s im Harz gewesen.
2013 (Mark Brandenburg) Kennst du die Seen um Berlin,
Im Freien frei und kein Gedränge,
auch dahin lasst uns wieder ziehn,
danach im Engen Saunagänge,
wenn aus der Rausch, wir ohne Fahne,
worauf Adonis, Playboy–Maid
in Theos Land, ich mein Fontane!
sich immer wieder sehr gefreut,
So Schönes sah man nie
in Dunst und Wolken nach dem Rennen
wie im Schloss von Sanssouci.
sich immer wieder neu erkennen.
2014 (Ostsee) Einmal Berge nicht erklimmen, lieber in der Ostsee schwimmen, Kanäle gehen, Schiffe gucken, kräftig gegen Winde spucken.
Das Wichtigste ist uns geblieben, immer wieder angetrieben durch die Freude, durch die Lust, die brennend in der SUSE Brust, uns all die Jahre hat gestählt, tief im Inneren beseelt
Die SUSA–Männer mit den Möhnen
diesen Club der Urgestalten
Fische essen, herrlich klönen
liebevoll zusammenhalten!
über dies und über datt, zauberhaft im Ostseewatt.
Herr, es ist Zeit 2015 (Odenwald) und 2016 (Südfinnland) SUSA–1 war bitterkalt, anders unser Odenwald: Natur, Kultur in Amorbach, niemals war die SUSE schwachließ alle Neune purzeln… heut‘ sind wir bei den Wurzeln — und wieder blüht die SUSA auf, wie stets zuvor im Zeitverlauf. Eine ruhige Kugel schieben wir nie; in uns die Allmacht der Poesie, so schweben wir im Höhenflug, kriegen niemals nie genug, bleiben was wir waren wie vor fast dreißig Jahren!
Herr, es ist Zeit, die SUSA war sehr groß, und ohne Schatten auf den Sonnenuhren, am See, im Mökki war die Hölle los: Wir wollen glückvoll stets die Welt erwandern und ab und an in Wald und Flur umher mäandern. Befiel uns tollen Früchtchen voll zu sein, und gib uns Kraft für finnische Gelage, schaff uns Vollendung her und jage die letzte SUSE hin zum schweren Wein. Wer jetzt nicht SUSE, der wird keine mehr, wer SUSE ist, der wird es ewig bleiben, wird wandern, Parodien schreiben, wird auf geliebten Pfaden hin und her in Frohsinn sich mit euch die Zeit vertreiben. (Herbsttag, Rilke)
Donnerstag, 16. Juni Lob und Anerkennung gab's für die Koordinatorin Gudrun, die SUSA–Eltern Siegili und Armin — und zu guter Letzt: Armins Krönung mit dem '25 SUSA' –Orden! Koordination und Redaktion dieses Bilderbuchs von Gudrun mit Willis Unterstützung. Die Bilder sind von Ellen, Freya, Gudrun, Hille, und Marianne. Gedichtet hat Manfred.
Koordination, Redaktion, Fotos: