Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013 Entwicklungen im Bereich der Grundlagen der nuklearen Aufsicht
Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013 Entwicklungen im Bereich der Grundlagen der nuklearen Aufsicht
Rapport sur la Recherche et les Expériences en 2013 Développements dans les bases techniques et légales pour la surveillance nucléaire
Research and Experience Report 2013 Developments in the technical and legal basis of nuclear oversight
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
EInleitung
4
Zusammenfassung
5
Résumé
9
Summary
12
1. 1.1
15 15 15 18 20 22
2
1.2
1.3
1.4
1.5
1.6 1.7
Regulatorische Sicherheitsforschung Brennstoffe und Materialien 1.1.1 OECD Halden Reactor Project – Bereich Brennstoffe und Materialien 1.1.2 OECD SCIP-II – Studsvik Cladding Integrity Project 1.1.3 OECD CABRI Waterloop Project 1.1.4 SAFE – Werkstofftechnische Aspekte für den sicheren Langzeitbetrieb 1.1.5 PARENT – Program to Assess the Reliability of Emerging Nondestructive Techniques 1.1.6 NORA – Noble Metal Deposition Behaviour in Boiling Water Reactors 1.1.7 PISA-II – Pressure Vessel Integrity and Safety Analysis Interne Ereignisse und Schäden 1.2.1 OECD CODAP – Component Operational Experience Degradation and Ageing Programme 1.2.2 OECD CADAK – Cable Ageing Data and Knowledge Project 1.2.3 OECD ICDE – International Common-Cause-Failure Data Exchange 1.2.4 OECD FIRE – Fire Incident Record Exchange Externe Ereignisse 1.3.1 IMPACT III – Flugzeugabsturz auf Stahlbetonstrukturen 1.3.2 Expertengruppe Starkbeben 1.3.3 SMART 2013 – Erdbebenberechnung von Stahlbetonbauwerken von Kernkraftwerken 1.3.4 Plattform Extremereignisse (PLATEX): Studie zur Hochwassergefährdung Menschliche Faktoren 1.4.1 OECD Halden Reactor Project – Bereich Mensch–Technik–Organisation 1.4.2 Human Reliability Analysis Systemverhalten und Störfallabläufe 1.5.1 STARS – Safety Research in Relation to Transient Analysis for the Reactors in Switzerland 1.5.2 PASSPORT – Methodik für die Analyse der Wirksamkeit von Sicherheitssystemen mit gekoppelten System- und Containmentprozessen 1.5.3 LINX – Dynamik dünner Flüssigkeitsfilme in einer Umgebung mit Kondensation und Wiederverdampfung 1.5.4 MELCOR – Methods for Estimation of Leakages and Consequences of Releases 1.5.5 OECD BSAF – Benchmark Study of the Accident at the Fukushima Daiichi Nuclear Power Station 1.5.6 MSWI – Melt-Structure-Water-Interactions during Severe Accidents in LWR Strahlenschutz 1.6.1 Strahlenschutzforschung Stilllegung und Entsorgung 1.7.1 Abfallbewirtschaftung im Vergleich 1.7.2 IAEA-Projekte zur Stilllegung von Kernanlagen 1.7.3 SITEX – Sustainable network of Independent Technical Expertise for radioactive waste disposal 1.7.4 Forschungsprojekt Felslabor Mont Terri 1.7.5 OECD-NEA Clay Club 1.7.6 Forschungsprojekte zu den Themen Monitoring, Pilotlager und Lagerauslegung 1.7.7 FORGE – Fate of Repository Gases 1.7.8 DECOVALEX-2015 Project 1.7.9 Datierung quartärer Sedimente im Alpenvorland
24 25 27 29 30 31 32 33 34 34 37 40 42 43 43 46 47 47 50 51 53 54 55 57 57 59 59 62 63 64 67 68 71 74 77
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
2. 2.1 2.2 2.3 2.4
2.5 3. 3.1
3.2
3.3
3.4
3.5
4.
Lehrreiche Vorkommnisse in ausländischen Anlagen Überschreitung des Jahresdosisgrenzwertes für die Haut beim Kernkraftwerk Blayais-4 in Frankreich Überschreitung des Jahresdosisgrenzwertes für die Haut in der Anlage LAMA (CEA Grenoble) in Frankreich Ungenügende Ergiebigkeit der Brunnenwasserversorgung beim Kernkraftwerk Tihange-2 in Belgien WENRA-Empfehlung zu den Anzeigen von Materialunregelmässigkeiten in den Reaktordruckbehältern der Kernkraftwerke Doel-3 und Tihange-2 bei Ultraschallmessungen Erkenntnisse aus Befunden in mehreren amerikanischen Kernkraftwerken (NRC Information Notice 2013-18)
81
Internationale Zusammenarbeit Internationale Übereinkommen 3.1.1 Übereinkommen über nukleare Sicherheit 3.1.2 Gemeinsames Übereinkommen über die Sicherheit der Behandlung abgebrannter Brennelemente und über die Sicherheit der Behandlung radioaktiver Abfälle 3.1.3 OSPAR-Übereinkommen über den Schutz der Meeresumwelt des Nordost-Atlantiks Internationale Atomenergieagentur IAEA 3.2.1 IAEA Safety Standards 3.2.2 Integrated Regulatory Review Service (IRRS) 3.2.3 IAEA-Datenbanken Kernenergieagentur NEA der OECD 3.3.1 Steering Committee for Nuclear Energy 3.3.2 Committee on Nuclear Regulatory Activities (CNRA) 3.3.3 Committee on the Safety of Nuclear Installations (CSNI) 3.3.4 Committee on Radiation Protection and Public Health (CRPPH) 3.3.5 Radioactive Waste Management Committee (RWMC) Behördenorganisationen 3.4.1 Western European Nuclear Regulators’ Association (WENRA) 3.4.2 European Nuclear Safety Regulators Group (ENSREG) 3.4.3 European Nuclear Security Regulators Association ENSRA 3.4.4 Heads of European Radiological Protection Competent Authorities (HERCA) 3.4.5 EBRD-Fonds für die nukleare Sicherheit in Osteuropa Bilaterale Zusammenarbeit 3.5.1 Kommission Frankreich-Schweiz für die nukleare Sicherheit und den Strahlenschutz (CFS) 3.5.2 Deutsch-Schweizerische Kommission für die Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen (DSK) 3.5.3 Nuklearinformationsabkommen Schweiz-Österreich 3.5.4 Italienisch-schweizerische Kommission für die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der nuklearen Sicherheit (Commissione Italiana-Svizzera CIS) 3.5.5 Weitere bilaterale Zusammenarbeit
87 88 88
4.3
Aktuelle Änderungen und Entwicklungen in den Grundlagen der nuklearen Aufsicht ENSI-G07: Organisation von Kernanlagen ENSI-G11: Sicherheitstechnisch klassierte Behälter und Rohrleitungen: Planung, Herstellung und Montage ENSI-B06: Sicherheitstechnisch klassierte Behälter und Rohrleitungen: Instandhaltung
5.
Strategie und Ausblick
4.1 4.2
82 82 83
85 86
89 89 90 90 91 92 92 93 93 94 95 96 96 96 97 98 99 99 99 99 100 100 100 101 103 103 103 103 105
Anhang A: Jahresberichte der Forschungsprojekte
109
Anhang B: Vertretungen des ENSI in internationalen Gremien
273
Anhang C: Publikationen und Vorträge 2013
277
Anhang D: Richtlinien des ENSI
281
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
3
Einleitung
4
Das im Februar 2005 in Kraft getretene Kern-
logischen Zustand und die Notfallübungen und
energiegesetz (KEG) verlangt, dass die zuständigen
Ausbildungen in den schweizerischen Kernanla-
Behörden die Öffentlichkeit regelmässig über den
gen. Er beinhaltet zudem die Tätigkeiten im
Zustand der Kernanlagen und über Sachverhalte
Transport- und Entsorgungsbereich.
informieren, welche die nuklearen Güter und radioaktiven Abfälle betreffen. Das Eidgenössische
Im Strahlenschutzbericht wird der radiologische
Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) erfüllt diese
Zustand innerhalb und ausserhalb der schweize-
Verpflichtung unter anderem durch die Veröffentli-
rischen Kernanlagen beschrieben.
chung seiner Jahresberichte. Diese Berichte – der Aufsichtsbericht, der Strahlenschutzbericht und
Der vorliegende Erfahrungs- und Forschungsbe-
der Erfahrungs- und Forschungsbericht – sind
richt beschreibt und bewertet die Ergebnisse
in elektronischer Form auf www.ensi.ch unter
der regulatorischen Sicherheitsforschung, aus-
«Dokumente ▶ Jahresberichte» erhältlich.
gewählte Vorkommnisse in ausländischen Kernanlagen, den internationalen Erfahrungsaus-
Der Aufsichtsbericht beschreibt und bewertet
tausch sowie Änderungen im Regelwerk des
die wichtigsten Betriebsereignisse und Vor-
ENSI. Die Kapitel 1 bis 5 richten sich an die inte-
kommnisse, die durchgeführten Nachrüstungen
ressierte Öffentlichkeit, der Anhang A vornehm-
und Instandhaltungsmassnahmen, die Ergeb-
lich an ein Fachpublikum.
nisse der Wiederholungsprüfungen, den radio-
Strahlenschutzbericht 2013
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ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Zusammenfassung Regulatorische Sicherheitsforschung
bericht zur international stark beachteten strömungsinduzierten Korrosion vor. 3. Das ENSI unterstützt im Bereich externe Ereig-
Die Projekte des Forschungsprogramms tragen
nisse internationale Projekte, die unter ande-
zur Klärung offener Fragen bei, sie liefern Grund-
rem aufwändige Experimente und Simulationen
lagen und entwickeln Hilfsmittel weiter, welche
zu Flugzeugabstürzen und Erdbeben durchfüh-
das ENSI zur Erfüllung seiner Aufgaben braucht.
ren. Das Projekt SMART startete im Berichtjahr
Sie fördern die Kompetenzen für die Aufsichts-
eine neue Phase, in der Rütteltisch-Versuche an
tätigkeit und tragen zu einer unabhängigen Ex-
Modellen von Stahlbeton-Bauwerken simuliert
pertise bei. Schliesslich erzielen internationale
werden. Mit verbessertem Versuchsaufbau und
Projekte Ergebnisse, die in der Schweiz alleine
stärkerer Anregung können die Tragreserven
nicht erreicht werden könnten, und fördern
von sicherheitsrelevanten Gebäuden bei Erdbe-
gleichzeitig die länderübergreifende Vernetzung.
ben noch genauer unter die Lupe genommen
Dies sind auch die wichtigsten Ziele der neuen, im
werden. Speziell auf die Schweizer Verhältnisse
Juni 2013 vom ENSI-Rat verabschiedeten For-
zugeschnitten sind die Arbeiten der Experten-
schungsstrategie.
gruppe Starkbeben des Schweizerischen Erdbe-
Das Programm «Regulatorische Sicherheitsfor-
bendienstes SED und der Plattform Extremer-
schung» gliedert sich in sieben Themenbereiche:
eignisse PLATEX, die sich aktuell dem Thema
1. Der Bereich Brennstoffe und Materialien be-
Hochwasser widmet.
schäftigt sich mit dem Reaktorkern und den ge-
4. Der Einfluss von Operateurhandlungen auf
staffelten Barrieren für den Einschluss der radio-
Störfälle in Kernkraftwerken steht bei den
aktiven Stoffe. Bei den Brennstoffen liegt
menschlichen Faktoren im Mittelpunkt. Da-
besonderes Augenmerk auf den erhöhten Ab-
bei geht es insbesondere um die Zuverlässigkeit
bränden und den Sicherheitskriterien für Stör-
des Verhaltens von Bedienpersonal unter ver-
fälle. Bei den Strukturmaterialien stehen Alte-
schiedenen Bedingungen. Das PSI-Projekt Hu-
rungsprozesse im Mittelpunkt. Im Projekt NORA
man Reliability Analysis schloss 2013 eine wei-
des Paul Scherrer Instituts PSI wird die Einspei-
tere Phase ab. Die vom PSI entwickelte Methode
sung von Platin ins Kühlmittel untersucht, wel-
zur Erkennung und Beurteilung von Bedienfeh-
che die Rissbildung im Primärkreislauf verrin-
lern, die den Verlauf eines Störfalls negativ be-
gern soll. Mit den Ergebnissen der im Sommer
einflussen, wurde darin für ein drittes Schweizer
2013 abgeschlossenen ersten Projektphase
Kernkraftwerk angewendet. In Zusammenar-
konnte die Einspeisung in den beiden Schweizer
beit mit dem OECD Halden Reactor Project
Siedewasserreaktoren angepasst werden.
wurde zudem eine Studie dazu vorangetrieben,
2. Die Projekte der OECD zu internen Ereignis-
wie Simulatorversuche optimal konzipiert und
sen und Schäden fördern den internationalen
ausgewertet werden können. Schliesslich wur-
Erfahrungsaustausch über Störfälle sowie Schä-
den die Wirkungen von Erdbeben auf die Zuver-
den an Komponenten, die Störfälle auslösen
lässigkeit der Handlungen von Operateuren mit
oder ungünstig beeinflussen können. Dazu
Hilfe von Befragungen und Betriebserfahrung
werden themenspezifische Datenbanken –
untersucht.
beispielsweise zu Schäden an passiven metal-
5. Systemverhalten und Störfallabläufe in
lischen Komponenten und zu Brandereignissen
Kernkraftwerken werden ausgehend vom Nor-
– aufgebaut, mit denen die Betriebserfah-
malbetrieb bis hin zu Kernschmelz-Unfällen
rungen aus zahlreichen Ländern systematisch
analysiert. Dazu werden Computermodelle er-
ausgewertet werden. Das Projekt CODAP, das
stellt und mit Hilfe von Experimenten validiert.
sich mit Schäden an druckführenden Umschlies-
Sie dienen auch als eine Grundlage für die
sungen befasst, legte 2013 einen Überblicks-
quantitative Ermittlung des Anlagenrisikos in
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
5
6
probabilistischen Sicherheitsanalysen. Das neue
gen zu überprüfen und gegebenenfalls Massnah-
Projekt OECD BSAF beschäftigt sich mit den Un-
men zur Verbesserung der Sicherheit abzuleiten.
fallabläufen beim Kernkraftwerk Fukushima-
Demnach sind die wichtigsten Ergebnisse aus Sicht
Daiichi. Die Endzustände der Reaktoren sollen
des ENSI folgende:
durch Modellierungen berechnet und so der
Nachdem 2012 Materialunregelmässigkeiten in
Rückbau unterstützt werden. Zugleich können
Reaktordruckbehältern (RDB) von belgischen
langfristig Simulationsprogramme verbessert
Kernkraftwerken erkannt worden waren, wurde
werden.
noch im gleichen Jahr der RDB des Kernkraft-
6. Die anwendungsbezogenen Arbeiten im Strah-
werks Mühleberg überprüft, wobei keine Hin-
lenschutz reichen von der Strahlenmesstechnik
weise auf Herstellungsfehler gefunden wurden.
über die Aeroradiometrie bis hin zur Entwick-
Im August 2013 hat die Western European
lung neuer Analysemethoden für Radionuklide.
Nuclear Regulators‘ Association WENRA unter
Zudem trägt die Mitarbeit an internationalen
Mitwirkung des ENSI eine Empfehlung zur
Normen zur länderübergreifenden Harmonisie-
Überprüfung des RDB aller europäischen Kern-
rung von Methoden im Strahlenschutz bei. Ge-
kraftwerke herausgegeben. Bei den Kernkraft-
rade in diesem Bereich ist der Kompetenzerhalt
werken Beznau und Gösgen sind diese Untersu-
ein ganz wichtiger Aspekt.
chungen bis 2015 geplant. Das Kernkraftwerk
7. Der Forschungsbereich Stilllegung und Ent-
Leibstadt ist aufgrund des besonderen RDB-
sorgung ist mittlerweile der grösste, gemessen
Aufbaus vorerst nicht betroffen.
an der Projektzahl. Fragen zur Abfallbehand-
Beim
lung und zum Rückbau von Kernanlagen spie-
wurde eine ungenügende Ergiebigkeit der
len darin ebenso eine Rolle wie die geologische
Brunnenwasserversorgung festgestellt. Das ge-
Tiefenlagerung. Im Hinblick auf diese beschäfti-
förderte Wasser wird zur Versorgung sicher-
gen sich Forschungsprojekte mit Eigenschaften
heitstechnisch wichtiger Systeme verwendet,
der Gesteine und der Auslegung eines Tiefenla-
darunter das Notkühlwassersystem. Die Grund-
gers, aber auch mit Vorgängen, die langfristig in
wasservorräte wurden übermässig betrieblich
einem Tiefenlager ablaufen oder von extern auf
genutzt, dies sowohl vom Kernkraftwerk
dieses einwirken können. Das ENSI hat 2013
Tihange als auch für andere industrielle und ge-
seine Arbeiten zum EU-Projekt FORGE fertigge-
werbliche Zwecke. Anzeichen für ungenügende
stellt; in Zusammenarbeit mit internationalen
Grundwasser-Verfügbarkeit waren seit Jahren
Partnern wurde die Modellierung von Gasen im
vorhanden, blieben jedoch ohne ausreichende
Umfeld eines Tiefenlagers wesentlich vorange-
Konsequenzen. Die belgische Aufsichtsbehörde
bracht. Im Rahmen eines Projekts im Felslabor
FANC stufte das Vorkommnis auf der Stufe 1
Mont Terri wurde 2013 eine Dissertation an der
der internationalen Ereignisskala INES ein. Bei
ETH Zürich abgeschlossen, die das Verständnis
den Schweizer Kernkraftwerken, die Grund-
der felsmechanischen Eigenschaften des Opali-
wasserfassungen zur Versorgung sicherheitsre-
nustons und dessen Verformungen beim Bau
levanter Systeme nutzen, muss die Verfügbar-
von Stollen verbessert hat.
keit in engen zeitlichen Abständen kontrolliert
belgischen
Kernkraftwerk
Tihange-2
werden.
Lehrreiche Vorkommnisse in ausländischen Kernanlagen
In amerikanischen Kernkraftwerken wurden kleinere Lecks an Schweissnähten von Vorratsbehältern aus rostfreiem Stahl festgestellt. Als Ursachen wurde überwiegend Spannungsriss-
Vorkommnisse in Kernanlagen sind ein wichtiger
korrosion in Kombination mit Herstellungsfeh-
Bestandteil der Betriebserfahrung. Sie liefern kon-
lern erkannt. Das Wasser in den Vorratsbehäl-
krete Hinweise auf Schwachstellen und Verbesse-
tern wird während der Revisionsabstellung,
rungsmöglichkeiten in sämtlichen Bereichen der
aber auch bei bestimmten Störfällen benötigt.
Auslegung und des Betriebs. Über die Vorkomm-
Die Thematik ist für die Alterungsüberwachung
nisse in Schweizer Kernanlagen berichtet das ENSI
wichtig und wird daher vom ENSI mit Blick auf
im Aufsichtsbericht. Im vorliegenden Bericht ist
die Schweizer Kernkraftwerke weiter verfolgt.
eine Auswahl besonders lehrreicher ausländischer Ereignisse beschrieben. Sie wurden analysiert mit dem Ziel, ihre Relevanz für die Schweizer Kernanla-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Internationale Zusammenarbeit Das ENSI kooperiert mit internationalen Organisa-
Aktuelle Änderungen und Entwicklungen in den Grundlagen der nuklearen Aufsicht
tionen und ausländischen Aufsichtsbehörden, um den internationalen Standard im Bereich der nukle-
Das bestehende Regelwerk wird den Anforderun-
aren Sicherheit zu erfassen, weiterzuentwickeln
gen der neuen Kernenergiegesetzgebung an-
und für die Schweiz umzusetzen. Das ENSI pflegt
gepasst und gleichzeitig mit den internationalen
die Zusammenarbeit insbesondere mit der inter-
Standards abgestimmt. Diese Arbeiten wurden
nationalen Atomenergiebehörde IAEA, der Kern-
auch im Jahr 2013 weitergeführt. Das ENSI verab-
energieagentur NEA, der Organisation für wirt-
schiedete eine Neuausgabe und zwei revidierte
schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Richtlinien wie folgt:
OECD, der WENRA sowie im Rahmen von bilate-
ENSI-G07 (Neuausgabe): Organisation von Kern-
ralen Abkommen unter anderem mit Frankreich,
anlagen;
Deutschland, Österreich und Italien. Das ENSI
ENSI-G11 (Revision): Sicherheitstechnisch klas-
bringt die in der Schweiz geltenden hohen Anfor-
sierte Behälter und Rohrleitungen: Planung,
derungen an die nukleare Sicherheit aktiv in die in-
Herstellung und Montage;
ternationalen Harmonisierungsbestrebungen ein.
ENSI-B06 (Revision): Sicherheitstechnisch klassierte Behälter und Rohrleitungen: Instandhal-
Die Umsetzung der Lehren aus dem nuklearen Unfall des Kernkraftwerks Fukushima-Daiichi wurde 2013 weiter vorangetrieben. Auf europäischer Ebene wurden die aus dem EU-Stresstest abgeleiteten nationalen Aktionspläne überprüft und diskutiert. Die WENRA hat ihre Safety Reference Levels für bestehende Kernkraftwerke im Lichte der Erkenntnisse aus dem Unfall in Fukushima überarbeitet. Im März/April 2014 findet die sechste reguläre Überprüfungskonferenz zur Convention on Nuclear Safety CNS statt. Im Hinblick darauf hat das ENSI im August 2013 fristgerecht den Schweizer Länderbericht bei der IAEA eingereicht und auf seiner Website veröffentlicht. Zugleich hat die 2012 gegründete Arbeitsgruppe zur Effizienz und Transparenz Vorschläge für die Stärkung des Übereinkommens erarbeitet, woran das ENSI aktiv beteiligt war. Die Vorschläge sollen anlässlich der Überprüfungskonferenz vertieft diskutiert werden. Dabei wird sich das ENSI besonders für verbindliche internationale Vorgaben zur Verhinderung von Unfällen mit langfristigen Kontaminationen der Umgebung einsetzen.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
tung.
7
Résumé Recherche en matière de sécurité nucléaire
tation correspondant de nombreux pays. Le projet CODAP, qui s’occupe des dommages sur les enceintes sous pression, a présenté en 2013
Les projets du programme de recherche contri-
un rapport de synthèse sur la corrosion induite
buent à clarifier les questions en suspens, à fournir
par écoulement, dont on tient fortement
des bases solides et à perfectionner les outils dont
compte au niveau international.
l’IFSN a besoin pour son travail. Ils permettent aussi
3. Dans le domaine des événements externes,
de développer les compétences nécessaires à l’acti-
l’IFSN soutient des projets internationaux qui
vité de surveillance et contribuent à une expertise
poursuivent notamment avec beaucoup d’ef-
indépendante. Enfin, les projets internationaux par-
forts des expériences et simulations de chutes
viennent à des résultats que la Suisse seule ne pour-
d’avion et de tremblements de terre. Au cours
rait pas atteindre et favorisent en même temps la
de l’année écoulée, une nouvelle phase du
création de réseaux internationaux. Tels sont les ob-
projet SMART a commencé avec la simulation
jectifs les plus importants de la nouvelle stratégie de
d’essais de table à secousses sur des modèles
recherche adoptée par le conseil de l’IFSN en juin
d’ouvrages en béton armé. Un montage expéri-
2013.
mental amélioré et une plus forte stimulation
Le programme «Recherche en matière de sécurité
permettent d’analyser encore plus précisément
nucléaire» s’organise autour de sept domaines
les réserves de portance de bâtiments impor-
thématiques:
tants pour la sécurité en cas de séismes. Les tra-
1. Le domaine des combustibles et matériaux
vaux du groupe d’experts «Starkbeben» (Forts
concerne le cœur du réacteur ainsi que les bar-
séismes) du Service Sismologique Suisse SED et
rières de sécurité échelonnées, prévues pour le
la plateforme «Extremereignisse» (événements
confinement des substances radioactives. Con-
extrêmes) PLATEX, qui se consacre actuellement
cernant les combustibles, une attention particu-
au thème des crues, sont spécialement adaptés
lière est portée aux taux de combustion accrus
aux conditions prévalant en Suisse.
et aux critères de sécurité en cas de panne. Les
4. L’influence des actions des opérateurs sur les
processus du vieillissement des matériaux de
pannes dans les centrales nucléaires est au cœur
structure sont déterminants. Le projet NORA de
des facteurs humains. Il est question notam-
l’Institut Paul Scherrer PSI étudie l’injection de
ment de la fiabilité du comportement du per-
platine dans le caloporteur pour réduire la for-
sonnel de service dans différentes situations.
mation de fissures dans le circuit primaire. Les
Une autre phase du projet Human Reliability
résultats de la première phase du projet termi-
Analysis du PSI s’est close en 2013. La méthode
née en été 2013 ont permis d’adapter cette in-
mise au point par le PSI sur l’identification et
jection dans les deux réacteurs à eau bouillante
l’évaluation d’erreurs de commande exerçant
de Suisse.
une influence négative sur le déroulement d’une
2. Les projets de l’OCDE sur les événements in-
panne a été appliquée à une troisième centrale
ternes et les dommages ont pour but de pro-
nucléaire suisse. En collaboration avec le Halden
mouvoir l’échange d’expériences international
Reactor Project de l’OCDE, une étude sur la ma-
en matière d’incidents et de dommages des
nière de concevoir et d’évaluer de manière opti-
composants pouvant entraîner des accidents
male des essais sur simulateur a été poursuivie.
ou exercer une influence défavorable. Pour ce
Enfin, les effets des séismes sur la fiabilité des
faire, des banques de données spécifiques
actions des opérateurs ont été analysés au
comme par exemple sur l’endommagement de
moyen d’enquêtes et de retour d’expérience
composants métalliques passifs ou aux incen-
d’exploitation.
dies ont été créées, ce qui permet d’évaluer sys-
5. Le comportement du système et les méca-
tématiquement le retour d’expérience d’exploi-
nismes de progression des incidents dans
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
9
les centrales nucléaires sont analysés du fonctionnement normal jusqu’en cas d’accident de fusion du cœur. Pour ce faire, des modèles in-
Evénements instructifs survenus dans des installations nucléaires à l’étranger
formatiques sont élaborés puis validés à l’aide
10
d’expériences. Ils servent aussi de base pour
Les événements se produisant dans des instal-
l’évaluation quantitative des risques de l’instal-
lations nucléaires constituent un élément impor-
lation dans des analyses probabilistes de sécu-
tant du retour d’expérience d’exploitation. Ils four-
rité. Le nouveau projet BSAF de l’OCDE s’oc-
nissent des informations concrètes sur les points
cupe des mécanismes de progression des
faibles et les améliorations possibles sur l’ensemble
accidents dans la centrale nucléaire de Fuku-
des domaines du dimensionnement et de l’exploi-
shima-Daiichi. Le projet a pour but de calculer
tation. Les événements survenus dans les instal-
l’état final des réacteurs à l’aide de modélisa-
lations nucléaires suisses sont consignés dans le
tions, permettant ainsi de soutenir le déman-
rapport de surveillance de l’IFSN. Le présent rap-
tèlement. Des programmes de simulation à long
port décrit quelques événements particulièrement
terme peuvent en même temps être améliorés.
instructifs survenus à l’étranger, qui ont été analy-
6. Les travaux de mise en œuvre dans le domaine
sés afin d’en vérifier la pertinence pour les installa-
de la radioprotection vont de la technique
tions nucléaires suisses et, le cas échéant, d’en dé-
de mesure du rayonnement au développement
duire des mesures pour améliorer la sécurité. En
de nouvelles méthodes d’analyse des radio-
conséquence, les résultats les plus importants du
nucléides, en passant par l’aéroradiométrie.
point de vue de l’IFSN sont les suivants:
Par ailleurs, la participation à l’élaboration de
Suite à l’identification en 2012 de défauts de
normes internationales contribue à l’harmoni-
matériau dans les cuves de réacteurs de cen-
sation transnationale des méthodes de radio-
trales nucléaires belges, la cuve du réacteur de
protection. Dans ce domaine précisément, l’ac-
la centrale nucléaire de Mühleberg avait été
quisition de compétences revêt un aspect des
contrôlée la même année. Ce contrôle n’avait
plus importants.
pas révélé de défaut de fabrication. En août
7. Le domaine du désaffectation et de la gestion
2013, l’Association des autorités de surveillance
des déchets nucléaire est le plus important en
d’Europe occidentale WENRA a publié avec le
nombre de projets. Les questions sur le traite-
concours de l’IFSN une recommandation sur le
ment des déchets et le démantèlement des ins-
contrôle des cuves des réacteurs de toutes les
tallations nucléaires y sont aussi importantes
centrales nucléaires européennes. Ces examens
que celles concernant le stockage en couches
sont prévus pour les centrales de Beznau et de
géologiques profondes. Dans cette perspective,
Gösgen jusqu'à 2015. La centrale nucléaire de
des projets de recherche s’occupent des carac-
Leibstadt n’est à ce stade pas concernée en rai-
téristiques des roches et du dimensionnement
son de la structure particulière de la cuve du
d’un dépôt en profondeur, mais aussi de pro-
réacteur.
cessus pouvant avoir lieu à long terme dans un
Un débit insuffisant de l’alimentation en eau de
dépôt en profondeur ou agir sur ce dernier de-
la nappe phréatique a été constaté dans la cen-
puis l’extérieur. En 2013, l’IFSN a achevé ses tra-
trale nucléaire belge de Tihange 2. Cette eau
vaux relatifs au projet FORGE de l’UE; en colla-
sert à l’alimentation de systèmes importants
boration avec des partenaires internationaux, la
pour la sécurité, notamment du système d’eau
modélisation de gaz autour d’un dépôt en pro-
de refroidissement de secours. Les réserves
fondeur a sensiblement avancé. Dans le cadre
d’eau de la nappe phréatique ont été surexploi-
d’un projet réalisé au laboratoire souterrain du
tées, tant par la centrale nucléaire de Tihange
Mont Terri, une thèse de doctorat soutenue à
qu’à d’autres fins industrielles et commerciales.
l’EPFZ a amélioré la compréhension des caracté-
Des signes de disponibilité insuffisante de l’eau
ristiques géomécaniques des argiles à Opalinus
souterraine observés depuis des années étaient
et de leurs déformations lors de la construction
toutefois restés sans conséquences substan-
de galeries.
tielles. L’autorité belge de surveillance FANC a classé l’événement au niveau 1 de l’échelle internationale de gravité des événements nucléaires INES. Concernant les centrales nucléaires suisses qui recourent à des captages
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
d’eau souterraine pour alimenter des systèmes
d’examen. Ce faisant, l’IFSN s’engagera notam-
importants pour la sécurité, le volume dispo-
ment en faveur de directives internationales contrai-
nible doit être contrôlé à intervalles fréquents et
gnantes sur la prévention d’accidents avec conta-
réguliers.
minations à long terme de l’environnement.
Dans les centrales nucléaires américaines, de petites fuites ont été constatées sur les cordons de soudure de réservoirs de stockage en acier inoxydable. La principale cause identifiée concerne les fissures de corrosion sous contrainte
Changements et développement des bases de la surveillance nucléaire 11
combinée à des défauts de fabrication. L’eau des réservoirs de stockage est nécessaire pen-
Le règlement en place est adapté aux exigences
dant l’arrêt pour révision, mais aussi lors de cer-
de la nouvelle législation sur l’énergie nucléaire et
tains incidents. La thématique est importante
harmonisé en même temps aux normes interna-
pour la surveillance du vieillissement et suivie de
tionales. Ces travaux se sont poursuivis aussi tout
ce fait par l’IFSN pour les centrales nucléaires
au long de l’année 2013. L’IFSN a procédé à une
suisses.
nouvelle édition ainsi qu’à la révision de deux directives:
Coopération internationale
ENSI-G07 (nouvelle édition): Organisation des installations nucléaires ENSI-G11 (révision): Récipients et conduites clas-
L’IFSN coopère avec des organisations internatio-
sés pour la sécurité des installations nucléaires:
nales et des autorités de surveillance de l’étranger
planification, fabrication et montage
afin d’acquérir le niveau international requis en
ENSI-B06 (révision): Récipients et conduites clas-
matière de sécurité nucléaire, de le perfectionner
sés pour la sécurité des installations nucléaires:
et de l’appliquer à la Suisse. L’IFSN entretient no-
maintenance
tamment une bonne coopération avec l’Agence internationale de l’énergie atomique, AIEA, l’Agence pour l’Energie Nucléaire de l’Organisation de coopération et de développement économique, AEN de l’OCDE, WENRA, ainsi que dans le cadre d’accords bilatéraux avec entre autres la France, l’Allemagne, l’Autriche et l’Italie. Dans des efforts d’harmonisation au niveau international, l’IFSN fait activement valoir les exigences élevées en matière de sécurité nucléaire posées en Suisse. L’application des enseignements tirés de l’accident nucléaire de Fuklushima-Daiichi s’est poursuivie en 2013. Au niveau européen, les plans d’action nationaux résultant des tests de résistance de l’UE ont été vérifiés et discutés. WENRA a révisé ses standards de sécurité pour les centrales nucléaires existantes à la lumière des enseignements de l’accident de Fukushima. La 6ème réunion d’examen de la Convention sur la sûreté nucléaire CNS a lieu en mars/avril 2014. Dans cette perspective, l’IFSN a remis dans les délais, en août 2013, à l’AIEA le rapport national de la Suisse et l’a publié sur son site internet. Dans le même temps, le groupe de travail sur l’efficacité et la transparence, créé en 2012 et auquel l’IFSN y a participé activement, a élaboré des propositions pour renforcer la convention. Les propositions seront discutées en profondeur lors de la réunion
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Summary Research into regulatory safety
3. ENSI supports international projects reviewing external events, including complex experi-
12
The projects in the ENSI Research Programme serve
ments and simulations of aircraft crashes and
to clarify outstanding issues, establish fundamen-
earthquakes. In 2013, the SMART Project em-
tals and develop the tools that ENSI requires for the
barked on a new phase simulating earthquakes
discharge of its responsibilities. The projects also
using shaking-table tests on models of rein-
foster the skills needed for its regulatory activities
forced concrete structures. With an improved
and help develop its independent expertise. Finally,
test design and stronger excitation, it is now
the international projects deliver results that Swit-
possible to study in even greater depth the
zerland could not achieve on its own and at the
structural load-bearing reserves of safety-criti-
same time encourage international networking.
cal buildings in the event of an earthquake. The
The above are also the main objectives of the new
work of the Strong Earthquakes Group of Ex-
Research Strategy approved by the ENSI Board in
perts from the Swiss Seismological Service SED
June 2013.
is particularly matched to conditions in Switzer-
The «Research into Regulatory Safety» programme
land and PLATEX, the Extreme Events Platform,
is divided into seven areas:
is currently looking at issues related to flood
1. Fuels and materials: this research covers the
risks.
reactor core and the multiple successive barriers
4. The effect of operator behaviour on accidents in
used for the containment of radioactive mate-
nuclear power plants is the central element of
rials. Research into fuels is concentrated on high
ENSI’s research into human factors. In particu-
burn-ups and safety criteria for accidents. Re-
lar, the research is looking at the reliability of
search into structural materials is mainly fo-
operator behaviour under various conditions. A
cused on ageing mechanisms. The NORA Pro-
further phase of the PSI Project Human Reliabil-
ject being conducted by the Paul Scherrer
ity Analysis was completed in 2013. In this re-
Institute (PSI) looked into the addition of plati-
gard, the methodology developed by PSI to
num to the coolant as a way of reducing crack
identify and analyse operator errors with a neg-
formation in primary circuits. Based on the re-
ative impact on the course of an accident was
sults of the first project phase completed in the
applied to a third nuclear plant in Switzerland.
summer of 2013, modifications were made to
In cooperation with the OECD Halden Reactor
add platinum to the feedwater in the two boil-
Project, research continued into the optimum
ing water reactors in Switzerland.
way to design and analyse simulator tests. Fi-
2. The OECD Projects on internal events and
nally, research – using interviews and the analy-
damage encourage international exchange of
sis of operating experience – was conducted
experience on incidents, accidents, and compo-
into the effects of earthquakes on the reliability
nent damage that can trigger accidents or have
of operator behaviour.
a detrimental effect. For this purpose, specific
5. System behaviour and accident sequences
databases are being created, e.g. on damage to
in nuclear power plants are analysed in various
passive metal components and fire occurence.
conditions ranging from normal operations
These databases will facilitate a systematic
through to accidents involving core melt-down.
analysis of relevant operating experience from
Computer models are developed as part of this
numerous countries. In 2013, the CODAP Pro-
research and validated by experiments. The re-
ject, which is investigating damage to pressur-
sults are also used as a basis for the quantitative
ised conduits, submitted an overview report on
identification of the plant risk in probabilistic
flow-accelerated corrosion, an issue attracting
safety analyses. The new OECD BSAF Project
much international attention.
is looking at the sequences of events during the accident at the Fukushima-Daiichi nuclear
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
power plant. Using modelling techniques, the
Following the identification in 2012 of material
research will determine the final state of the re-
defects in the reactor pressure vessels (RPV) of
actors and the results will be used to support the
Belgian nuclear power plants, checks were
decommissioning process. This will also improve
made in 2012 to the RPV in the Mühleberg nu-
simulation programmes in the longer term.
clear power plant. No evidence of manufactur-
6. Applied research in radiological protection
ing errors was found. In August 2013, the
includes the technology used to measure radia-
Western European Nuclear Regulators Associa-
tion as well as aero-radiometry and the devel-
tion WENRA, with the active participation of
opment of new methodologies for radionuclide
ENSI, recommended checks on RPVs in all Euro-
analyses. In addition, involvement in the devel-
pean nuclear power plants. The checks at the
opment of international norms is contributing
Beznau and Gösgen nuclear power plants are
to cross-border harmonisation of radiological
scheduled until 2015. The Leibstadt nuclear
protection methods. It is particularly important
power plant has a special RPV design and is
that expertise is maintained in this field.
hence not affected for the time being.
7. The area of decommissioning and disposal
At the Tihange-2 nuclear power plant in Bel-
now has the highest number of projects. This in-
gium, it was found that the well-water supply
cludes issues related to waste treatment, the
was not delivering sufficient water. Water is
decommissioning of nuclear installations and
used to supply important safety-critical systems,
investigations for a deep geological repository.
including the emergency cooling system.
The projects associated with the deep geologi-
Groundwater supplies had been overused for
cal repository are looking not only at the prop-
operational reasons both by the Tihange nu-
erties of the host rock and the design of the re-
clear power plant and other industrial and com-
pository but also at the processes which may
mercial users. Evidence for this insufficiency
occur in the long term in a geological repository
had existed for years but no significant conse-
or how the repository may be influenced by ex-
quences thereof had been drawn. FANC, the
ternal factors. In 2013, ENSI completed its work
Federal Agency for Nuclear Control in Belgium
on the EU Project FORGE; in cooperation with
rated the incident as «1» on the International
international partners, considerable progress
Event Scale INES. In Switzerland the nuclear
has been made with the modelling of gases in
power plants that use groundwater sources to
connection with a geological repository. In 2013,
supply systems of relevance to safety are re-
a thesis completed at the ETH in Zurich as part
quired to check availability at frequent intervals.
of a project at the Mont Terri Rock Laboratory
Small cracks were found in the welds of stain-
improved the understanding of the geo-me-
less steel storage vessels in US nuclear power
chanical properties of the Opalinus Clay and its
plants. The primary cause was identified as stress
deformation during tunnel construction.
corrosion cracking combined with manufacturing defects. The water stored in these vessels is
Instructive events from nuclear facilities abroad
used during maintenance shutdowns and in the event of certain accidents. The issue is important for the monitoring of ageing management and therefore ENSI will pursue the matter fur-
Incidents in nuclear facilities are an important ele-
ther with regard to the Swiss nuclear power
ment of operating experience. They provide spe-
plants.
cific information on weaknesses and the potential for improvements in all aspects of design and operation. Incidents in Swiss nuclear facilities are de-
International cooperation
scribed in the ENSI Surveillance Report. This report provides information on a selection of particularly
ENSI’s cooperation with international organisa-
instructive events in facilities outside Switzerland.
tions and regulatory bodies helps it remain abreast
They have been analysed in order to determine
of international standards in the field of nuclear
their relevance to Swiss nuclear facilities and if nec-
safety. This allows its further development and im-
essary the findings are used for deriving safety im-
plementation in Switzerland. ENSI maintains par-
provements. From the ENSI standpoint, the follow-
ticularly active links with the International Atomic
ing were the most important:
Energy Authority (IAEA), the Nuclear Energy Asso-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
13
ciation (NEA) of the Organisation for Economic Cooperation and Development (OECD) and the Western European Nuclear Regulators Association (WENRA). It also has a series of bilateral agreements with countries such as France, Germany, Austria and Italy. The ENSI contribution to current increased harmonisation efforts is based on the stringent nuclear safety standards applicable in Switzerland. 14
Steps to implement the lessons from the accident at the Fukushima-Daiichi nuclear plant were continued in 2013. At the European level, the national action plans derived from the EU Stress Test were reviewed and discussed. WENRA has revised its Safety Reference Levels for existing nuclear power plants based on the knowledge gained from the Fukushima accident. The sixth of the regular Review Conferences of the Contracting Parties to the Convention on Nuclear Safety CNS will be held in March/April 2014. In this respect, ENSI submitted on time the Country Report for Switzerland to the IAEA and published it on its website in August 2013. In addition, the Efficiency and Transparency Working Group set up in 2012 has drafted proposals for strengthening the Convention. ENSI was actively involved in the development of these proposals, which will be discussed in detail at the Review Conference. ENSI will be calling in particular for binding international regulations to prevent accidents resulting in longterm contamination of the environment.
Current changes and developments in underlying surveillance principles The existing regulatory framework is being revised to comply with recent nuclear energy legislation and at the same time to harmonise it with international standards. This work was continued in 2013. ENSI approved one new edition and two revised guidelines as follows: ENSI-G07 (new edition): Organisation of nuclear facilities; ENSI-G11 (revision): Vessels and piping classified as important for safety: Engineering, manufacture and installation; ENSI-B06 (revision): Vessels and piping classified as important for safety: Maintenance.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
1. Regulatorische Sicherheitsforschung Für die kompetente Ausübung seiner Aufsichtstä-
ausführlichere Berichte der Forscher in Anhang A
tigkeit muss das ENSI auf dem aktuellen Stand von
vor.
Wissenschaft und Technik sein. Das ENSI kann zu diesem Zweck selbst Forschung betreiben und Projekte der nuklearen Sicherheitsforschung unter-
1.1 Brennstoffe und Materialien
stützen. Es tut dies im Rahmen seines Programms «Regulatorische Sicherheitsforschung».
Dieser Forschungsbereich beschäftigt sich mit dem
Der ENSI-Rat hat im Juni 2013 eine neue For-
Reaktorkern sowie den Strukturmaterialien der
schungsstrategie verabschiedet. Sie ist auf der
wichtigsten gestaffelten Barrieren, welche den
Website des ENSI abrufbar unter www.ensi.ch und
Brennstoff und den Reaktorkern umgeben und die
gibt insbesondere folgende Ziele für die For-
radioaktiven Stoffe einschliessen. Die Brennele-
schungsprojekte des ENSI vor:
mente werden mehrere Jahre im Reaktorkern ein-
1. Indem sie offene Fragen untersuchen, sollen sie
gesetzt, bevor sie abgebrannt sind und ausge-
es ermöglichen, potenzielle Problembereiche zu
tauscht werden; beim Brennstoff und den
erkennen, mögliche Verbesserungen zu erarbei-
Brennstab-Hüllrohren stehen deshalb die Anforde-
ten, Unsicherheiten zu verringern und Verfah-
rungen während dem Normalbetrieb und während
ren zu verbessern. Auf diese Weise sollen sie zur
bestimmten Störfällen im Mittelpunkt. Anders ist
Erhaltung und zum Ausbau der Sicherheit der
dies bei den wenigen nicht austauschbaren Kom-
Schweizer Kernanlagen beitragen.
ponenten des Primärkreislaufs, vor allem dem Re-
2. Sie sollen Grundlagen und Hilfsmittel liefern
aktordruckbehälter, sowie beim Sicherheitsbehäl-
bzw. weiterentwickeln, welche das ENSI zur Er-
ter, dem so genannten Containment; bei diesen
füllung seiner Aufgaben braucht, zum Beispiel
sind vor allem die Prozesse der Materialalterung
für die Erstellung von Richtlinien und für kon-
entscheidend. Im Hinblick auf den Langzeitbetrieb
krete Entscheide des ENSI.
der Kernkraftwerke muss gewährleistet sein, dass
3. Sie sollen den Kompetenzerhalt und die Kompetenzerweiterung beim ENSI fördern, in zwei-
für alle Anforderungen weiterhin ausreichende Sicherheitsmargen vorhanden sind.
ter Linie auch bei den Experten des ENSI. 4. In Fachbereichen, in denen das ENSI externe Gutachter heranzieht, sollen sie zu einer unab-
1.1.1 OECD Halden Reactor Project – Bereich Brennstoffe und Materialien
hängigen Expertise beitragen, welche potenzielle Interessenkonflikte vermeidet. 5. Sie sollen die internationale Vernetzung des ENSI auf der Fachebene fördern. 6. Die Begleitung von Forschungsprojekten als ab-
Auftragnehmer: Halden Reactor Project, Norwegen ENSI-Projektbegleiter: Reiner Mailänder Bericht der Forscher im Anhang A
wechslungsreiche Tätigkeit zur Gewinnung neuer Erkenntnisse soll die Attraktivität des ENSI
Einleitung
für neue, insbesondere für jüngere und hoch
Das OECD Halden Reactor Project (HRP) ist ein seit
qualifizierte Mitarbeitende erhöhen.
1958 laufendes Forschungsprogramm, das von
Mit der Projektbegleitung durch die Experten der
über 130 Organisationen getragen wird. Weil seit
Fachsektionen fliessen die gewonnenen Erfah-
2013 auch die Aufsichtsbehörde der Vereinigten
rungen in die Aufsichtstätigkeit ein und dienen da-
Arabischen Emirate das Projekt unterstützt, sind
mit direkt der nuklearen Sicherheit. Im vorlie-
inzwischen 20 Staaten daran beteiligt. Das HRP
genden Kapitel fassen die ENSI-Projektbegleiter
hat zwei Stossrichtungen: Brennstoff- und Mate-
die Forschungsresultate des Berichtsjahres für die
rialverhalten
interessierte Öffentlichkeit zusammen. Vor allem
tion. Experimentelle Arbeiten werden primär im
bei den umfangreicheren Projekten liegen zudem
norwegischen Halden durchgeführt, wo ein
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
sowie
Mensch–Technik–Organisa-
15
ellen Bedingungen schnell ablaufender Störfälle. Brennstabsegmente werden in instrumentierte Versuchsanordnungen eingesetzt und im HaldenReaktor weiter bestrahlt, wobei die thermohydraulischen Bedingungen von Leichtwasserreaktoren bei Störfällen simuliert werden. Dank ausgeklügelter Instrumentierung können zahlreiche Parameter wie Temperaturverlauf oder Brennstab-Innendruck und Brennstabverformung während des Versuchsablaufs gemessen werden. Andere Daten werden bei Nachbestrahlungs-Untersuchungen im Hotlabor in Kjeller bei Oslo gewonnen. Bei den Strukturmaterialien geht es vor allem um Alterungsphänomene im Hinblick auf den Langzeitbetrieb. Dazu 16
wird insbesondere der Einfluss der Strahlung im Reaktor auf verschiedene Stähle (Spannungsrisskorrosion, Kriechen, Spannungsrelaxation, Versprödung) untersucht. Die Berichterstattung über die Arbeiten im Bereich Mensch-Technik-Organisation findet sich im Kapitel 1.4.1.
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung Der Halden-Reaktor wurde im Jahre 2013 wiederum planmässig gut 190 Tage betrieben, dabei wurden im Rahmen des Projekts zwölf Experimente ausgeführt. Für die Schweiz waren insbesondere folgende Versuche interessant: Abbildung 1: Blick in die Halle des Halden-Reaktors. Der Siedewasserreaktor mit einer maximalen thermischen Leistung von 20 Megawatt befindet sich in einer Felskaverne. Quelle: HRP.
Der langfristig laufende Versuch IFA-716 beschäftigt sich mit der Spaltgas-Freisetzung und der WärVersuchsreaktor (Abbildung 1), eine Werkstatt zur
meleitfähigkeit verschiedener Brennstoff-Typen.
Herstellung instrumentierter Brennstoff-Versuchs-
Die Freisetzung von Spaltgas führt zu einer Er-
anordnungen, ein Labor zur Interaktion von
höhung des Innendrucks im Hüllrohr und darf be-
Mensch und Maschine (Man-Machine Laboratory)
stimmte Grenzwerte nicht überschreiten. Zusätze
sowie zwei Simulationszentren (Virtual Reality
wie Chrom (sogenannte Dotierungen) sollen unter
Centre, FutureLab) zur Verfügung stehen. For-
anderem die Spaltgas-Freisetzung dadurch verrin-
schungseinrichtungen in den Mitgliedsländern
gern, dass das Gas zu einem grösseren Anteil in-
(z.B. Paul Scherrer Institut) und die Nuklearindu-
nerhalb des Brennstoffs zurückgehalten wird; sie
strie (zum Beispiel Kernkraftwerk Leibstadt KKL)
werden auch bei Brennelementen in Schweizer Re-
beteiligen sich ebenfalls an den Experimenten. Die
aktoren eingesetzt. Sechs Brennstab-Proben wer-
Schweizer Beteiligten tauschen sich dazu im Rah-
den untersucht, diese enthalten Standard-Uran-
men eines nationalen Komitees aus. Über ihre Ver-
oxid sowie Chrom- bzw. Berylliumoxid-dotierten
treter in den HRP-Gremien Halden Programme
(BeO) Brennstoff. Im Jahre 2013 wurde die Leis-
Group (verantwortlich für die technisch-wissen-
tung soweit erhöht, dass der Schwellenwert für die
schaftliche Steuerung des Programms) und Halden
Spaltgas-Freisetzung bei den Proben ausser beim
Board of Management (verantwortlich für die Auf-
BeO-dotierten Brennstoff erreicht wurde. Dieser
sicht und Strategie des Gesamtprojekts) speisen sie
Unterschied ist darauf zurückzuführen, dass der
ihre Bedürfnisse ins Projekt ein.
BeO-dotierte Brennstoff tatsächlich, wie erhofft,
Bei den Arbeiten im hier beschriebenen Projektbe-
eine erhöhte Wärmeleitfähigkeit aufweist, was
reich geht es um das Verhalten von Brennstoffen
sich in einer tieferen Brennstofftemperatur äussert.
und Strukturmaterialien sowohl beim langfristigen
Die bisher erreichten Spaltgas-Freisetzungen von
Einsatz im Normalbetrieb als auch unter den spezi-
3–4% sind aber noch zu gering für weitergehende
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Jahr weiter erhöht werden.
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
Im Versuch IFA-701 werden ebenfalls Standard-
Die Charakterisierung von Kernbrennstoffen und
Uranoxid sowie Chrom-dotierte Brennstoffe unter-
Materialien unter Reaktorbedingungen ist eine
sucht. In diesem Fall geht es um das durch Kern-
Kernkompetenz des HRP. Es verfügt über eine welt-
spaltungen ausgelöste Kriechen des Brennstoffs,
weit einzigartige Erfahrung bei der Auslegung und
das heisst um seine plastische Verformung. Eine
Instrumentierung von Experimenten wie auch bei
möglichst geringe Verformung der Brennstoff-
der Interpretation der Messwerte.
tabletten ist wünschenswert, weil dann der Druck
Die Resultate fliessen in Sicherheitsanalysen ein
auf das Hüllrohr und somit die Wahrscheinlichkeit
und dienen zur Validierung der von Brennstoffher-
von Hüllrohrschäden sinken. Der Versuch ist so an-
stellern und Forschungslaboratorien benutzten Re-
gelegt, dass Brennstäbe verschiedener Zusam-
chenmodelle zum thermomechanischen Verhalten
mensetzung unterschiedlichen Temperaturen und
von Brennstoffen mit unterschiedlichen Abbrän-
Druckspannungen ausgesetzt werden, während
den. Sie haben auch hohe Relevanz für die prak-
die Spaltrate konstant gehalten wird. Während
tische Aufsichtstätigkeit des ENSI. Im Bereich
steigende Druckspannung im Bereich zwischen
Brennstoffe und Materialien gilt dies besonders für
30 und 60 MPa wie erwartet das Kriechen linear
die Erkenntnisse zum Verhalten von Brennstoffen
erhöhte, hatte die Temperatur im bisher unter-
und Hüllrohren, welche durch die in den letzten
suchten Bereich von 400–800 °C keinen Einfluss
Jahren gesteigerten Abbrände erhöhten Belas-
auf das Kriechen. Im kommenden Jahr soll der
tungen ausgesetzt sind. Dabei muss sichergestellt
Versuch bei Temperaturen bis 1100 °C fortgesetzt
werden, dass die geltenden Grenzwerte auch un-
werden.
ter den Bedingungen eingehalten werden, wie sie
Besondere Bedeutung für die Schweizer Anlagen
bei Störfällen auftreten können. Der enge Zusam-
haben die Experimente zum Verhalten von hoch
menhang zwischen der Aufsichtstätigkeit des ENSI
abgebrannten Brennstäben unter Bedingungen,
und den Forschungsarbeiten des HRP sowie des
wie sie bei einem Kühlmittelverlust-Störfall auftre-
Studsvik Cladding Integrity Projects SCIP-II (siehe
ten. Bei einem solchen Störfall werden die Brenn-
Kapitel 1.1.2) zeigt sich gerade in der laufenden
stäbe in relativ kurzer Zeit erhöhten Druck- und
Projektphase. Gestützt auf die Experimente zu
Temperaturbedingungen ausgesetzt, es kann ein
Kühlmittelverlust-Störfällen bei beiden Projekten
Aufblähen der Brennstäbe (Ballooning) stattfin-
hat das ENSI 2012 die Betreiber der Schweizer
den. Versuche der Serie IFA-650 in den Vorjahren
Kernkraftwerke aufgefordert, die Übertragbarkeit
hatten gezeigt, dass es zu einer starken Fragmen-
der Versuchsergebnisse auf ihre Anlagen zu über-
tierung, Verlagerung und zum Austritt von Brenn-
prüfen. Die Betreiber konnten inzwischen durch
stoff beim Aufplatzen des Hüllrohrs kommen kann,
weitere Analysen zu Kühlmittelverlust-Störfällen
wenn es sich um hochabgebrannten Brennstoff
zeigen, dass bei der gegenwärtigen Auslegung die
handelt. Unklar blieb jedoch, ob die Fragmentie-
hochabgebrannten Brennelemente keine Tempe-
rung erst durch den Druckabfall beim Hüllrohrver-
raturen erreichen, bei denen ein Aufblähen der
sagen ausgelöst wird oder auch vorher schon auf-
Hüllrohre auftreten kann.
tritt. Um diese Frage zu klären, wurde 2013 der
Das HRP bildet zudem in erheblichem Umfang
Test IFA-650.14 durchgeführt. Dabei wurde ein
junge Forscher aus. Dies gilt sowohl für Doktoran-
Brennstab verwendet, der zuvor im KKL im Einsatz
den als auch für Gastwissenschaftler, sogenannte
war. Das Ziel war, ein Ballooning ohne Aufbrechen
Secondees. So arbeitete im Jahre 2013 auch ein
des Hüllrohrs zu erreichen. Dank sehr genauer Vo-
Doktorand des Paul Scherrer Instituts für drei Mo-
rausrechnungen des Paul Scherrer Instituts konnte
nate in Halden. Schliesslich bietet das HRP jährlich
der Versuch exakt wie geplant durchgeführt wer-
die Halden Summer School als Weiterbildung an,
den. Erste Messungen der Brennstoffverteilung im
wobei abwechselnd Themen zu Brennstoffen und
aufgeblähten Hüllrohr mit Hilfe von Gammastrah-
Materialien sowie menschlichen Faktoren im Mit-
len lassen vermuten, dass es bereits zu Brennstoff-
telpunkt stehen.
Aussagen, die Leistung soll dazu im kommenden
Fragmentierung und Verlagerung gekommen ist. Genauere Aussagen sind aber erst möglich, wenn
Ausblick
die Nachbestrahlungs-Untersuchungen abgeschlos-
Die Arbeiten des Projekts liegen weiterhin grössten-
sen sind. Weitere Versuche in dieser Serie werden
teils im Zeitplan. Das Projektmanagement hat am
derzeit diskutiert.
28. November 2013 die Vorschläge des HRP für die
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
17
Projektphase 2015–2017 in einer Veranstaltung
fasst sich mit Schädigungsmechanismen, die in
beim ENSI vorgestellt. Dabei konnten die Schwei-
den aus Zirkoniumlegierungen bestehenden Hüll-
zer Beteiligten ihre Anliegen für die kommenden
rohren – auch unter Einbeziehung des Pelletein-
Jahre mit der HRP-Projektleitung diskutieren. Die
flusses – ablaufen können. Im SCIP-Projekt werden
Bewertungen und Präferenzen aller Mitgliedslän-
Materialversuche und -modellierungen bei der
der werden in der ersten Jahreshälfte 2014 vom
Firma Studsvik in Schweden (Abbildung 2) und
HRP ausgewertet werden. Voraussichtlich im Juni
Leistungsrampenversuche am OECD-Halden-Re-
2014 wird das Halden Board of Management über
aktor in Norwegen durchgeführt. Studsvik unter-
die Fortsetzung des Projekts und über dessen Pro-
sucht die Proben zudem vor und nach Experi-
gramm entscheiden können.
menten mit modernsten, zum Teil selbst weiter entwickelten Methoden wie Laser-Ablation und
18
1.1.2 OECD SCIP-II – Studsvik Cladding Integrity Project
Elektronenstrahl-Mikroanalyse
Auftragnehmer: Studsvik, Schweden
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
ENSI-Projektbegleiter: Andreas Gorzel,
(Electron
Probe
Micro-Analysis EPMA).
Reiner Mailänder Aufarbeitung von Daten aus früheren
Bericht der Forscher in Anhang A
Rampenversuchen
Einleitung
Studsvik konnte mittlerweile Daten zu mehr als
Das OECD-Forschungsprojekt SCIP – Studsvik
1000 Rampenversuchen sammeln, die seit 1970
Cladding Integrity Project – hat zum Ziel, detail-
am Reaktor Studsvik R2 durchgeführt wurden.
lierte experimentelle Daten zu Schädigungsmecha-
Diese wurden in einer Datenbank zusammenge-
nismen der Brennstoff-Hüllrohre (erste Barriere) zu
führt. Eine solche Zusammenstellung ist sehr wert-
generieren, um das Verständnis der physikalisch-
voll, weil statistische Auswertungen nur mit einer
chemischen Abläufe zu verbessern und die Defekt-
grösseren Datenmenge sinnvoll durchgeführt wer-
häufigkeit weiter zu verringern. Das ENSI unter-
den können und Versuche mit Brennstoff bzw.
stützt
dieses
Hüllrohren oftmals sehr teuer sind. Die Arbeiten zu
Forschungsprogramm, an dem mittlerweile ca. 30
diesem Projektziel wurden mit einem Bericht abge-
Organisationen beteiligt sind.
schlossen.
seit
Mitte
des
Jahres
2009
Der nukleare Brennstoff wird in Form kleiner Zylinder von ca. 8 bis 9 mm Durchmesser (Tabletten,
Mechanische Interaktion zwischen Brennstoff und
englisch Pellets) in Hüllrohre mit etwa 0,6–0,8 mm
Hüllrohr (Pellet Cladding Mechanical Interaction
Wandstärke eingefüllt, die zu Brennelementen zu-
PCMI)
sammengesetzt werden. Damit keine radioaktiven
Diese Interaktion kann zu Schädigungen des Hüll-
Spaltprodukte in den Primärkreislauf freigesetzt
rohrs führen. Sie kommt dadurch zustande, dass
werden, muss die Integrität der Hüllrohre den viel-
sich die Pellets mit steigender Temperatur un-
fältigen Belastungen standhalten. Das Projekt be-
gleichförmig ausdehnen und dadurch lokal unter-
Abbildung 2: Forschungsstandort der Firma Studsvik an der schwedischen Ostküste südlich von Stockholm. Quelle: Studsvik.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Abbildung 3: Dünnschliffe von verschiedenen Brennstofftypen unter dem Polarisationsmikroskop; je nach Einfallwinkel des Lichts erscheinen Kristalle in verschiedenen Farben. Std.: Standard-Uranoxid; Al-Cr: mit Aluminium und Chrom dotierter Brennstoff; Al-Si: mit Aluminium und Silizium dotierter Brennstoff. Die Pfeile zeigen auf rekristallisierte Kornstrukturen. Quelle: Studsvik. 19
schiedlich auf die Innenseite des Hüllrohrs drücken.
Interaktion zwischen Brennstoff und Hüllrohr
Die Experimente zu diesem Projektziel wurden im
durch Spannungsrisskorrosion (Pellet Cladding
Jahr 2013 abgeschlossen und die meisten Berichte
Interaction PCI)
hierzu verfasst. Insgesamt wurden zwölf Rampen-
Zusätzlich zur rein mechanischen Komponente
versuche mit Brennstoffproben unterschiedlicher
wirken auf das Hüllrohr auch Spaltprodukte ein,
Zusammensetzung im Haldenreaktor durchge-
die vom Brennstoff freigesetzt werden. Der dann
führt. Die Brennstoffproben repräsentierten auch
wirkende chemische Prozess, die Spannungsriss-
neueste Entwicklungen, darunter solche mit spezi-
korrosion, ist prinzipiell ähnlich wie bei Struktur-
ellen zusätzlichen Inhaltsstoffen wie Aluminium,
materialien (siehe auch Projekt SAFE, Kapitel
Chrom oder Silizium zur Verbesserung spezifischer
1.1.4). Allerdings ist das Verhalten von Zirkonium
Eigenschaften, Brennstoff mit hoher Dichte oder
mit dem von Stählen nicht vergleichbar, und bei
grösseren Mineralkörnern. Zum Vergleich mit die-
PCI wird allgemein das Element Iod als wichtigstes
sen modernen Brennstoffen wurden konven-
chemisches Agens angenommen.
tionelle Brennstoffmaterialien untersucht und die
Die Experimente zu diesem Projektziel wurden im
Ergebnisse mit denen aus früheren elf Rampen-
Jahr 2013 abgeschlossen und die meisten Berichte
versuchen verglichen. So haben die Versuchs-
hierzu verfasst. Im November 2013 wurde ein
ergebnisse gezeigt, dass zum Beispiel grössere
Workshop durchgeführt, um die Ergebnisse der
Mineralkörner und zusätzliche Inhaltsstoffe an den
Experimente zu analysieren und zu diskutieren.
Kornoberflächen die Diffusion von Spaltgasen ver-
Mit den durchgeführten Experimenten und Ana-
hindern oder verlangsamen. Spaltgase entstehen
lysen konnte das Phänomen PCI besser definiert
bei der Kernspaltung und transportieren Aktivität
und die Ursachen untersucht werden. Für das
aus dem Brennstoff zur Innenseite der Brenn-
Auftreten von PCI-Schäden sind ein anfälliges Ma-
stabhülle. Die mikroskopischen Untersuchungen
terial an der Hüllrohroberfläche, hohe Material-
haben zudem die strukturellen Änderungen im
belastung und ein aggressives chemisches Agens
Brennstoff als Folge der nuklear-chemischen Pro-
zur Störung der Hüllrohroberfläche erforderlich.
zesse verdeutlicht (Abbildung 3).
Die Experimente und Analysen haben gezeigt,
Die experimentellen Daten haben den Einfluss von
dass folgende Materialien weniger anfällig gegen-
Änderungen der Brennstoff-Zusammensetzung auf
über PCI sind:
die sicherheitstechnischen Eigenschaften verdeut-
Legierungen der Hüllrohrmaterialien mit den
licht. Die erhaltenen Daten haben aber auch
Bestandteilen: Al/Si, Al/Cr, Cr, Nb oder Gd
gezeigt, dass die bislang verwendeten Berech-
MOX-Brennelemente
nungswerkzeuge für die Auslegung und Sicher-
Hyperstöchimetrisches Uranoxid
heitsanalysen die untersuchten Phänomene noch
Graphitbeschichtete Brennstoffpellets
nicht ausreichend berücksichtigen. Die Modellierung dieser Phänomene wurde daher als ein neuer
Durch Wasserstoff induziertes Hüllrohrversagen
Hauptbestandteil des weiterführenden Forschungs-
(Hydrogen-induced failures)
programmes aufgenommen. Hierzu wurden im
Im Betrieb wird die Aussenseite der Hüllrohre, die
Jahr 2013 bereits erste Workshops durchgeführt.
mit dem Kühlmittel in Kontakt ist, in einer dünnen
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
oberflächlichen Schicht oxidiert. Bei dieser Reak-
erforderlichen Bedingungen bei der derzeitigen
tion wird Wasserstoff frei, der zum Teil ins Hüllrohr-
Auslegung der Reaktoren nicht erreicht werden
material hinein diffundiert. Dort kann er gelöst im
können und daher keine Massnahmen zur Verbes-
Feststoff vorliegen (solid solution), bei höherer
serung der Sicherheit erforderlich sind.
Konzentration aber auch Hydride bilden. In beiden
20
Fällen wirkt sich der Wasserstoff auf die Rissanfäl-
Ausblick
ligkeit und die mechanischen Eigenschaften des
Das Projekt SCIP verläuft bisher wie geplant. Im
Hüllrohrs aus.
Jahr 2013 wurden die letzten Experimente abge-
Die Versuchsergebnisse haben die Kenntnisse über
schlossen. Bis zum Projektende Mitte 2014 steht
durch Wasserstoff induziertes Hüllrohrversagen
dann die Berichterstattung im Vordergrund.
deutlich verbessert. So wurde der Zusammenhang
Im Jahr 2013 wurde auch mit der konkreten Pla-
zwischen Fliess-/Bruchspannung und Temperatur-/
nung der nächsten Projektphase begonnen. Zur
Abbrandniveau experimentell hergeleitet. Weiter-
Mitte des Jahres wurde durch Studsvik ein umfang-
hin wurden die Auswirkungen von Wasserstoff auf
reicher Programmvorschlag vorgelegt, welcher im
das Kriechen in Hüllrohrmaterialien und die Relaxa-
Laufe des 2. Halbjahres mit den Programmteilneh-
tion untersucht; bei den Versuchen wurden Leis-
mern intensiv diskutiert worden ist. Bis Mitte 2014
tungserhöhungen und PCI-Bedingungen berück-
soll dann ein von allen Teilnehmern akzeptiertes
sichtigt.
Programm vorliegen, sodass die Forschungstätig-
Die Experimente zu diesem Projektziel wurden im
keiten ohne Unterbruch fortgeführt werden kön-
Jahr 2013 abgeschlossen und die meisten Berichte
nen.
hierzu verfasst.
1.1.3 OECD CABRI Waterloop Project Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
Auftragnehmer: OECD-NEA und Institut
Das Hüllrohr bildet die erste Barriere gegen die
de Radioprotection et de Sûreté Nucléaire IRSN
Freisetzung von radioaktiven Spaltprodukten in
ENSI-Projektbegleiter: Andreas Gorzel
Kernkraftwerken. Dementsprechend trägt der Erhalt der Hüllrohr-Integrität zur Gewährleistung des
Einleitung
Schutzziels «Einschluss radioaktiver Stoffe» bei.
Im Rahmen der Auslegung von Kernkraftwerken
Der Projektplan von SCIP-II ist auch vor dem Hinter-
mit Druckwasser- oder Siedewasser-Reaktoren
grund des in den letzten Jahren gesteigerten
(DWR bzw. SWR) werden auch postulierte Störfälle
Brennstoff-Abbrands in den Kernkraftwerken zu
untersucht, bei denen der Reaktor durch schnelle
sehen. Dabei wird stärker angereicherter Brenn-
unkontrollierte Bewegung eines Steuerelements
stoff verwendet und dieser besser ausgenutzt, wo-
bzw. Steuerstabs kurzzeitig überkritisch wird. Aus-
bei die Brennelemente länger im Reaktor verblei-
lösende Ereignisse für solche Reaktivitätsstörfälle
ben. Hierzu wurde die Brennstoffstruktur optimiert,
(Reactivity Initiated Accidents, RIA) sind der postu-
jedoch ebenso die Hüllrohr-Materialien laufend
lierte Bruch des Stutzens eines Steuerelement-
verbessert. Das Projekt SCIP soll dazu beitragen,
antriebs (DWR) bzw. das Entkuppeln eines Steuer-
mit der stärkeren Beanspruchung der Hüllrohre
stabs von seinem Antrieb (SWR). Der damit
und des Brennstoffes zusammenhängende Sicher-
verbundene Auswurf des Steuerelements bzw.
heitsfragen zu klären, dies auch vor dem Hinter-
das Herabfallen des Steuerstabs führt zu einem
grund, dass es auch in schweizerischen Anlagen
Leistungsanstieg in den benachbarten Brenn-
vorübergehend zu Hüllrohrschäden durch PCI ge-
stäben. Durch Einhaltung spezieller Sicherheitskri-
kommen ist.
terien wird das Ausmass möglicher Brennstabschä-
Zusammen mit dem Halden Reactor Project (siehe
den derart begrenzt, dass der Reaktorkern kühlbar
auch Kapitel 1.1.1) hat SCIP-II in der laufenden
bleibt. Weil seit Einführung der aktuellen Sicher-
Projektphase konkrete Beiträge für die Aufsichtstä-
heitskriterien die Brennstoffabbrände gesteigert
tigkeit des ENSI geleistet. Versuchsergebnisse hat-
und die Brennstoff- und Hüllrohrmaterialien weiter-
ten gezeigt, dass bei hoch abgebranntem Brenn-
entwickelt wurden, ist eine Absicherung der
stoff im Fall eines Kühlmittelverlust-Störfalls
Kriterien notwendig.
Bruchstücke des Brennstoffs in den Primärkreis
Das CABRI International Project (CIP) wird von der
austreten können. Die Betreiber der Schweizer
Nuclear Energy Agency (NEA) und dem franzö-
Kernkraftwerke konnten zeigen, dass die dazu
sischen Institut de Radioprotection et de Sûreté
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Abbildung 4:
Nucléaire (IRSN) getragen. In diesem Projekt sollen
Komplett beladener Reaktorkern (Brennelemente mit quadratischem Querschnitt). Die zentrale Testzelle enthält den spezifischen Versuchsaufbau. Quelle: IRSN.
am Forschungsreaktor CABRI in Cadarache, Frankreich, Versuche zum Verhalten von Brennstabsegmenten bei schnellen Reaktivitätsstörfällen in Kernreaktoren durchgeführt werden. Zu diesem Zweck wurde die bisher mit Natrium gekühlte Testschleife des CABRI-Reaktors auf Wasserkühlung umgebaut (CABRI Water Loop, CWL), damit die Versuchsanordnung den in Leichtwasserreaktoren vorhandenen Betriebs- und Störfallbedingungen besser entspricht. Bevor Versuche im Reaktor durchgeführt werden können, sind aber noch Anpassungen und Überprüfungen der Anlage sowie Testvorbereitungen nötig.
Der CABRI-Reaktor wird neben dem Forschungsreaktor NSRR (Nuclear Safety Research Reactor) in
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
Japan weltweit die einzige Anlage sein, an der das
Im Jahre 2013 wurden folgende Fortschritte erzielt:
fällen in Leichtwasserreaktoren integral simuliert
Die Inbetriebnahmetests der Heliumschleife
werden kann. Es besteht eine Kooperation mit
wurden erfolgreich abgeschlossen. Durch die
dem ALPS-Programm (Advanced LWR Fuel Perfor-
Druckentlastung ( He ist ein Neutronenabsor-
mance and Safety Research Program) am NSRR, die
ber) wird dem Reaktor Reaktivität zugeführt
einen Datenaustausch und eine Versuchsabstim-
3
Brennstoffverhalten bei schnellen Reaktivitätsstör-
und so die RIA-Bedingungen simuliert.
mung zwischen beiden Projekten ermöglicht, wo-
Der Reaktorkern wurde vollständig beladen
bei die Versuche am NSRR in stagnierendem Was-
(Abbildung 4).
ser ablaufen. Bisherige Versuche aus beiden
Die ersten vier Brennstabsegmente aus der Ver-
Anlagen wurden für eine Vergleichsrechnung
suchsmatrix – geplant sind zehn Versuche –
(Benchmark) der NEA herangezogen.
wurden erfolgreich präpariert.
Die Versuchsergebnisse des CIP werden es erlau-
Der Einsatz des Handhabungsbehälters im
ben, die Störfallphänomene in den verschiedenen
Reaktorgebäude wurde von der französischen
Berechnungsprogrammen (z. B. FALCON, welches
Behörde ASN freigegeben.
vom PSI verwendet wird, vgl. das Projekt STARS in
Im Jahr 2013 kam es zu weiteren Verzögerungen
Kap. 1.5.1) genauer zu modellieren. Damit können
des Projekts. Dies wird vom Betreiber mit den ge-
die festgelegten Sicherheitskriterien für Reaktivi-
änderten Prioritäten der ASN im Zuge der Fuku-
tätsstörfälle überprüft und nötigenfalls verbessert
shima-Aufarbeitung begründet, die die Bearbei-
werden.
tungszeit für Freigabeanträge deutlich erhöht hat. Eine weitere Verzögerung ergab sich durch festge-
Ausblick
stellte Oxidationsstellen an einigen Brennele-
Der Grossteil der Inbetriebnahmetests ist nun er-
menten. Als Ursache wurden vom Betreiber kleine
folgreich abgeschlossen. Der Hochtemperaturtest
Metallpartikel im ursprünglichen Primärkreis ge-
des Wasserkreislaufs und die Inbetriebnahmetests
nannt. Die sicherheitstechnische Unbedenklichkeit
für einige Messapparaturen stehen noch aus und
muss von der ASN noch bestätigt werden.
sollen 2014 erfolgen. Mit dem neuen Wasserkreislauf wird eine weltweit
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
einmalige Anlage zur realitätsnahen Simulation
Die Sicherheitskriterien für Reaktivitätsstörfälle be-
gerichtet. Der Erfolg wird sich aber frühestens mit
dürfen der weiteren experimentellen Überprüfung.
der Durchführung und Auswertung der ersten RIA-
Die internationale Kooperation ist dabei unerläss-
Versuche (zweite Jahreshälfte 2015) bewerten las-
lich, nicht nur wegen der hohen Kosten von An-
sen.
lage und Versuchen. Auch bei den Simulationen des Brennstabverhaltens ist es vor allem der Austausch zwischen den verschiedenen Fachgruppen weltweit, der Verbesserungen ermöglicht.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
von RIA-Störfällen unter DWR-Bedingungen ein-
21
1.1.4 SAFE – Werkstofftechnische Aspekte für den sicheren Langzeitbetrieb
gegenüber jenem an Luft signifikant ändern kann. Ein möglicher Einfluss der Umgebungsbedingungen auf die Bruchzähigkeit hätte einen erheb-
Auftragnehmer: Paul Scherrer Institut PSI
lichen Einfluss auf die Sicherheitsbewertung und
ENSI-Projektbegleiter: Klaus Germerdonk
wird durch eine fundierte Aufarbeitung des Stan-
Bericht der Forscher in Anhang A
des von Wissenschaft und Technik sowie ausgewählte Experimente abgeklärt.
22
Einleitung
Im Berichtszeitraum wurde dazu eine umfang-
Im Projekt SAFE (Safe long term operation in the
reiche Literaturrecherche abgeschlossen. Die Lite-
context of environmental effects on fracture, fati-
raturstudie hat aufgezeigt, dass insbesondere die
gue and environmental assisted cracking) werden
im Heisswasser gelösten geringen Mengen an
werkstofftechnische Fragestellungen insbesondere
Wasserstoff einen Einfluss auf das Bruchverhalten
zu Risskorrosion und Ermüdung in Strukturwerk-
haben können. Allerdings liegen nur wenige syste-
stoffen von Leichtwasserreaktoren bearbeitet. Sie
matische Untersuchungen zum Wasserstoffein-
sind wichtig für den Langzeitbetrieb der Kernkraft-
fluss bei hohen Temperaturen vor. Hingegen ist der
werke.
Versprödungseffekt durch Wasserstoff bei Raum-
Die Gewährleistung eines sicheren Anlagenbe-
temperatur sehr viel deutlicher ausgeprägt und
triebs setzt eine genaue Kenntnis der Systembe-
durch umfangreiche Versuche bereits gut er-
dingungen voraus, die zur Risskorrosion und Ermü-
forscht.
dung sowie zu einer Zähigkeitsabnahme führen
Dementsprechend wurde ein systematisches Ver-
können. Zuverlässige quantitative Daten zur Initiie-
suchsprogramm gestartet, und es liegen erste Er-
rung und zum Wachstum von derartigen Rissen
gebnisse vor. Dazu wurden vergleichende bruch-
und genaue Kenntnisse über den Alterungszu-
mechanische Versuche an Luft sowie unter Einfluss
stand der einzelnen Komponenten sind für die Be-
von Heisswasser unter gezielter Wasserstoffbe-
wertung der Strukturintegrität von Rohrleitungen
ladung durchgeführt. Der Wasserstoffgehalt im
und Behältern wesentlich.
Heisswasser entsprach dabei den typischen Wasser-
Auch bei der Festlegung und Überprüfung der In-
chemiebedingungen von Druckwasserreaktoren
spektionsintervalle
Wiederholungsprüfpro-
(DWR). Die Ergebnisse weisen auf eine Reduzierung
gramme ist die Anfälligkeit auf Risskorrosion und
der Bruchzähigkeit durch das Heisswasser hin. Mit
Ermüdung zu beachten. Im Rahmen des Projektes
dem weiteren Versuchsprogramm sollen die Ergeb-
sollen auch spezielle Abhilfe- und Instandhaltungs-
nisse überprüft und insbesondere für eine sicher-
massnahmen untersucht werden. Das Forschungs-
heitstechnische Bewertung quantifiziert werden.
der
vorhaben SAFE setzt gezielt bei ausgewählten Fragen zu diesem Themenbereich an.
Teilprojekt II: Umgebungseinfluss
Das Projekt SAFE wurde im Jahr 2012 mit einer
auf Ermüdungsrissbildung
Laufzeit von drei Jahren gestartet, es führt die we-
Das Teilprojekt II befasst sich mit austenitisch rost-
sentlichen Aktivitäten aus dem abgeschlossenen
freien Stählen unter den Bedingungen von Siede-
Projekt KORA weiter. Es ist in vier Teilprojekte
wasserreaktoren (SWR) mit Wasserstoff-Fahrweise
gegliedert, die unterschiedliche Aspekte zum
und Druckwasserreaktoren (DWR). Der Umge-
Werkstoffverhalten unter typischen Umgebungs-
bungseinfluss auf die Ermüdungsrissbildung und
bedingungen insbesondere im Primärkreislauf be-
das Ermüdungskurzriss-Wachstum unter diesen
handeln.
Bedingungen soll genauer experimentell charakterisiert werden. Im Rahmen dieses Teilprojektes
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
werden wichtige Fragestellungen bearbeitet, die bisher nicht ausreichend betrachtet wurden. Dazu zählen z.B. der Einfluss der Mittelspannung (re-
Teilprojekt I: Umgebungseinfluss
sultierend aus dem Betriebsdruck) und dem Ein-
auf Bruchzähigkeit und Risswiderstand
fluss der Lastfolge. Im zweiten Projektjahr konnte
Hintergrund dieses Teilprojektes sind experimen-
durch anspruchsvolle TMF-Versuche (thermo-
telle Befunde aus Untersuchungen zur Spannungs-
mechanische Ermüdung) gezeigt werden, dass die
risskorrosion in renommierten internationalen La-
in der ENSI-Richlinie B01 genannte Berechnungs-
bors. Sie zeigen, dass sich das Bruchverhalten
vorschrift NUREG/CR-6909 auch bei komplexer Be-
verschiedener Strukturwerkstoffe in Heisswasser
anspruchung abdeckend ist. Weiterhin wurden
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
umfangreiche Lastfolgeversuche durchgeführt, da-
den Chlorid- sowie Sulfat-Gehalt zu identifizieren,
bei erfolgen mehrere Beanspruchungsschritte mit
unterhalb derer man ein SpRK-Risswachstum in
jeweils unterschiedlicher Reihenfolge von hoher
den angrenzenden RDB-Stahl ausschliessen kann.
und tiefer Belastung. Die Auswertung erfolgte
Für die Schweiz ist dabei das Materialverhalten un-
nach der etablierten linearen Akkumulierungs-
ter den typischen Bedingungen der Wasserstoff-
hypothese nach Miner (siehe auch weiterführende
Fahrweise für SWR- wie auch unter DWR-Bedin-
Literatur im Forscherbericht zum Projekt SAFE).
gungen von Interesse. Die im zweiten Projektjahr
Es konnte gezeigt werden, dass bei bestimmten
durchgeführten Versuche bekräftigen, dass für
Lastfolgen der Umgebungseinfluss sowohl unter-
diese beiden Fahrweisen eine signifikant höhere
schätzt wie auch überschätzt werden kann. Bei
Toleranz gegenüber einem erhöhten Chloridgehalt
einer ingenieurmässigen Betrachtung mitteln sich
(bis. ca. 100 ppm) vorliegt als unter Normalwasser-
diese Effekte allerdings heraus, sodass für die
chemie-Bedingungen bei SWR (siehe auch Abbil-
meisten Anwendungsgebiete die Akkumulierungs-
dung 5). Allerdings wurde in den abschliessenden
hypothese nach Miner auch unter Berücksichti-
Untersuchungen bestätigt, dass bei hohen Bean-
gung des Umgebungseinflusses anwendbar ist.
spruchungen von über 60 MPa·m1/2 an der Riss-
23
spitze auch unter chloridfreien DWR-Bedingungen Teilprojekt III: SpRK im Übergangsbereich
ein geringes Risswachstum in die Wärmeeinfluss-
Inconel-182-RDB
zone der Schweissnaht möglich ist, die gemes-
Die Untersuchungen zur Spannungsrisskorrosion
senen Risswachstumsraten sind gering. Erst ab
(SpRK) im Grenzbereich zwischen dem Schweiss-
sehr hohen Beanspruchungen von über 80–100
material Inconel-182 (Nickelbasislegierung) und
MPa·m1/2 an der Rissspitze kann ein schnelles Riss-
dem ferritischen Stahl des Reaktordruckbehälters
wachstum nicht ausgeschlossen werden.
(RDB) wurden fortgesetzt. Schwerpunkt der expe-
Die Versuche in diesem Teilprojekt wurden in Zu-
rimentellen Arbeiten ist das SpRK-Risswachstum
sammenarbeit mit einem japanischen Forschungs-
bei hohen Beanspruchungen in diesem komplexen
Programm durchgeführt. Als Folge des Fuku-
Übergangsbereich. Die Versuche werden unter ver-
shima-Unfalls wurden den beteiligten japanischen
schiedenen typischen Wasserchemiebedingungen
Forschungseinrichtungen jedoch dringende andere
durchgeführt. Sie sollen insbesondere mithelfen,
Aufgaben zugeteilt. Es konnten aber noch bis zum
Schwellenwerte für die Beanspruchung an der
Abschluss dieses Teilprojekts wichtige Ergebnisse
Rissspitze (Spannungsintensitätsfaktor K) und für
zum Rissverhalten im Grenzbereich zwischen dem
Abbildung 5: Transkristalline Spannungsrisskorrosion in niedrig legiertem RDB-Stahl. Der Versuch wurde in Heisswasser unter Normalwasserchemie-Bedingungen und bei einer Chloridkonzentration von 3 ppb durchgeführt. Quelle: PSI.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Schweissmaterial Inconel-182 (Nickelbasislegierung)
durchführen kann. Weiterhin wurde die Expertise
und dem ferritischen Stahl des Reaktordruckbehäl-
von PSI-Experten zu ausgewählten Fragestel-
ters (RDB) gewonnen werden.
lungen insbesondere zum Thema Spannungsrisskorrosion an Nickelbasislegierungen für ENSI-Be-
Teilprojekt IV: SpRK-Rissbildung
urteilungen im Rahmen der Aufsichtstätigkeit
in austenitischen und ferritischen Stählen
berücksichtigt.
Bei diesem Teilprojekt handelt es sich um langfris-
24
tig orientierte Untersuchungen zu SpRK-Rissbil-
Ausblick
dung im Rahmen einer Doktorarbeit, die im Laufe
Im dritten Jahr des Projekts SAFE sollen mit den
des Berichtsjahres mit einem gut qualifizierten
jetzt aufgebauten Versuchseinrichtungen die ex-
Kandidaten gestartet werden konnte.
perimentellen Untersuchungen insbesondere zu
Es sollen dabei wichtige Einflussgrössen auf die
den Teilprojekten I und IV weitergeführt werden.
SpRK-Rissbildung in austenitisch rostfreien Stählen
Das ENSI ist besonders an den Ergebnissen zum
systematisch charakterisiert werden. Dazu zählen
Teilprojekt I bezüglich dem Einfluss des Umge-
insbesondere der Oberflächenzustand (Kaltver-
bungsmediums auf die Bruchzähigkeit und den
formung, Rauigkeit, Eigenspannungen) wie auch
Risswiderstand interessiert.
Parameter der Wasserchemie (insbesondere der Gehalt von Wasserstoff und Chlorid). Ziel ist eine Verbesserung der bisher eingesetzten Vorhersagemodelle. Im Berichtsjahr wurden dazu mit einem
1.1.5 PARENT – Program to Assess the Reliability of Emerging Nondestructive Techniques
neu aufgebauten Versuchsstand erste Abnahmetests durchgeführt. Der neue Versuchsstand er-
Auftragnehmer: Internationales Forschungs-
möglicht die gleichzeitige Belastung und Überwa-
projekt unter der Leitung der amerikanischen
chung von bis zu acht Proben.
Aufsichtsbehörde U.S.NRC
Zusammenfassend kann für das Forschungsprojekt
ENSI-Projektbegleiter: Klaus Germerdonk
SAFE festgestellt werden, dass die vereinbarten Ziele für das Jahr 2013 erreicht wurden.
Einleitung Das internationale Projekt PARENT wurde im Jahr
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
2010 gestartet, der Projektabschluss ist für das
Die Kernenergiegesetzgebung der Schweiz sieht
mit den Anforderungen an moderne zerstörungs-
keine generelle Beschränkung der Betriebsdauer
freie Prüfungen (ZfP) zur Erkennung von betriebs-
von Kernanlagen vor. Somit basiert die Entschei-
bedingten Rissen. Insbesondere Spannungs- und
dung für einen sicheren Betrieb der Kernanlagen
Schwingrisskorrosion an Mischnähten aus Nickel-
primär auf technischen Erkenntnissen über den
basislegierungen stellen hohe Anforderungen an
Zustand der Anlagen und deren Komponenten. In
die Prüftechnik. Die Erfahrung zeigt, dass solche
diesem Umfeld ist die Alterungsüberwachung und
Risse zwar gefunden werden können, aber eine
die Zustandsbeurteilung der sicherheitsrelevanten
konservative Bestimmung der maximalen Risstiefe
(und nicht oder schwer austauschbaren) Kompo-
schwierig ist.
nenten sehr wichtig. Durch die gute Vernetzung
Daher beschäftigt sich das Projekt PARENT mit der
des Projektes ist sichergestellt, dass die Ergebnisse
Leistungsfähigkeit der verfügbaren modernen
des SAFE-Projekts bei der Überarbeitung von inter-
Prüftechnik an Mischnähten aus Nickelbasislegie-
nationalen Standards berücksichtigt werden.
rungen. Von besonderem Interesse ist die Metho-
Die im Projekt SAFE definierten Arbeitspakete be-
dik zur Risstiefenbestimmung für geometrisch
treffen wichtige, auch vom amerikanischen Electric
komplexe Prüfsituationen. Dazu sind so genannte
Power Research Institute (EPRI) veröffentlichte
Ringversuche (Round-Robin), also vergleichende
Kenntnislücken zur Materialalterung. Dazu zählt
Versuche mehrerer Labors, gestartet worden. An
insbesondere die im Teilprojekt I behandelte The-
ausgewählten Prüfkörpern werden auch neuartige
matik zum möglichen Umgebungseinfluss auf die
Techniken untersucht. Am Projekt beteiligen sich
Bruchzähigkeit.
Aufsichtsbehörden, Betreiber und Forschungsein-
Die im Rahmen des Projekts SAFE gewonnen Er-
richtungen aus den USA, Korea, Japan, Schweden,
kenntnisse tragen dazu bei, dass das ENSI seine
Finnland und der Schweiz. Die Projektleitung wird
Aufsichtstätigkeit nach aktuellem Kenntnisstand
von der amerikanischen Aufsichtsbehörde NRC
Jahr 2015 vorgesehen. PARENT beschäftigt sich
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
übernommen. Das ENSI hat mit dem Paul Scherrer
nel-182 in ausländischen Kernkraftwerken. Von In-
Institut (PSI), der Firma ALSTOM (Schweiz), dem
teresse für das PARENT-Projekt war insbesondere
Schweizerischen Verein für technische Inspektio-
ein Befund an einer Bodendurchführung eines Re-
nen (SVTI) und der eidgenössischen Materialprüf-
aktordruckbehälters. Beim PARENT-Projekt sind
anstalt (EMPA) eine Schweizer Beteiligung am PA-
auch Testkörper für diese Prüfaufgabe Bestandteil
RENT-Projekt abgestimmt.
der Round-Robin-Versuche. Es besteht weiterhin ein besonderes Interesse an
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
einer robusten Prüftechnik für Nickelbasislegie-
Entsprechend dem Projektplan für PARENT wurden
sich neue Anforderungen an die Leistungsfähigkeit
2013 die Round-Robin-Versuche in Europa, den
der eingesetzten zerstörungsfreien Prüftechnik er-
USA, Korea und Japan fortgesetzt. In der Schweiz
geben. Das Projekt PARENT soll einen Beitrag zu
wurden dazu an ausgewählten Testkörpern mit für
diesen aktuellen Fragenstellungen leisten und zu
die Prüfer unbekannten Fehlergeometrien zerstö-
einer Weiterentwicklung und Optimierung der
rungsfreie Untersuchungen durchgeführt. Ein exter-
Prüftechnik beitragen.
rungen. Auch aus dem Langzeitbetrieb können
ner Fachmann der schwedischen Qualifizierungsstelle stellte sicher, dass die Messungen entsprechend
Ausblick
einer definierten Prüfvorschrift durchgeführt wur-
Die Schwerpunktthemen für das Jahr 2014 sind die
den. Diese aufwändige Qualitätssicherung stellt
weitere Auswertung der Versuchsdaten und eine
eine einheitliche Durchführung und detaillierte Pro-
statistische Aufbereitung der Messergebnisse.
tokollierung der Messergebnisse sicher.
Weiterhin sollen die Arbeiten an einem Dokumen-
Ein wesentlicher Beitrag der Schweizer Beteili-
tationsprogramm für das PARENT-Projekt (Atlas)
gung für das PARENT-Projekt besteht in der Be-
gestartet werden. In Atlas sollen zum Beispiel aus-
reitstellung von neuartigen, am PSI gefertigten
sagekräftige Bildschirmanzeigen aus den Inspek-
Referenzprobekörpern mit realitätsnahen Span-
tionsdaten der Round-Robin-Versuche eingefügt
nungskorrosionsrissen. An diesen Probekörpern
werden. Es ist vorgesehen, zukünftig auch rele-
wurden im Berichtsjahr umfangreiche Round-
vante Inspektionsdaten zu Befunden an Kernkraft-
Robin-Versuche in ZfP-Labors in Korea und Japan
werken in das Dokumentationsprogramm in ver-
durchgeführt.
gleichbarer Form zu integrieren.
Um die laufenden Round-Robin-Versuche zu koordinieren und die Auswertung der Vielzahl an Testergebnissen abzustimmen, wurde eine internatio-
1.1.6 NORA – Noble Metal Deposition Behaviour in Boiling Water Reactors
nale Projektsitzung durchgeführt. Dabei wurde einer Veröffentlichung der Versuchsergebnisse ei-
Auftragnehmer: Paul Scherrer Institut PSI
ner vorgezogenen Messreihe aus dem Jahr 2012
ENSI-Projektbegleiterin: Heike Glasbrenner
zugestimmt. Diese Messungen zeigten eine relativ
Bericht der Forscher in Anhang A
grosse Streuung bezüglich der Genauigkeit der Risstiefenbestimmung an einem neu entwickelten
Einleitung
Testkörper aus Japan. Es zeichnet sich ab, dass die
Die Sicherheit und Lebensdauer von Leichtwasser-
Testteams, die mehrere Ultraschallverfahren kom-
reaktoren werden massgeblich durch die Struktur-
binieren, eine deutlich bessere Genauigkeit bei der
integrität des Reaktordruckbehälters (RDB) und
Risstiefenbestimmung erzielt haben.
der Hauptkühlmittelleitungen bestimmt. Die welt-
Weitere Veröffentlichungen insbesondere zu den
weite Betriebserfahrung von Siedewasserreak-
eingesetzten neuartigen zerstörungsfreien Mess-
toren (SWR) zeigt, dass sich während des Reaktor-
methoden sind in der Vorbereitung. Der Zeitplan
betriebes bei ungünstigen Randbedingungen
für die Durchführung der Round-Robin-Versuche
unter dem Einfluss des Reaktorkühlmittels und
konnte eingehalten werden, die Auswertung der
der thermomechanischen Betriebsbeanspruchungen
Versuchsergebnisse ist etwas verzögert.
sowie von Eigenspannungen Korrosionsrisse in druckführenden Primärkreislauf-Komponenten bil-
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
den und ausbreiten können. Gleichzeitig kann sich
Im Jahre 2013 gab es weitere Rissbefunde an
fluss der Neutronen-Bestrahlung, des Reaktorkühl-
Mischnähten aus der Nickelbasislegierung Inco-
mittels und der langen Betriebsdauer bei erhöhten
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
die Bruchzähigkeit des Materials unter dem Ein-
25
ger N-16-Freisetzung als bei der klassischen HWC-Fahrweise und somit auch zu keinem merklichen Anstieg der Dosisleistung in der Umgebung der Kernanlage. Das Verfahren wurde von General Electric (heute GE-Hitachi) entwickelt. Weltweit wird es gegenwärtig bereits in vielen SWR angewendet, Tendenz weiter steigend.
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung Im Rahmen des NORA-Projekts wurde die Wirkung verschiedener Einflussfaktoren auf die Platinverteilung und das Abscheideverhalten auf den mit Wasser benetzten Stahloberflächen untersucht. Einer26
Abbildung 6: Helle Platinpartikel auf Eisenoxiden. Die Stahlprobe war insgesamt für 440 h im Hochtemperaturkreislauf des PSI ausgelagert. Die Gesamtmenge an Platin, die während dieses Versuchs dem Wasser zugegeben wurde, betrug 702 µg.
seits wurden im KKL Proben im sogenannten MMS (Mitigation Monitoring System) ausgelagert, durch Temperaturen mit zunehmendem Anlagenalter
das ein Teilstrom des Reaktorwassers geleitet wurde.
verringern.
Andererseits wurden zum Beispiel die Einspeiserate,
Ziel ist es, die Anfälligkeit von Reaktorkernein-
die Strömungsgeschwindigkeit des Wassers und die
bauten und Rohrleitungen auf Spannungsrisskor-
Oberflächenbeschaffenheit der Proben bei den Ver-
rosion (SpRK) durch entsprechende Modifikation
suchen in einem Hochtemperaturkreislauf am PSI
der Wasserchemie des Reaktorkühlmittels zu mini-
systematisch variiert. Dieser Versuchsstand wurde
mieren. Mithilfe der klassischen Wasserstoffche-
eigens für das Projekt NORA aufgebaut und anhand
mie-Fahrweise HWC (hydrogen water chemistry)
der gemachten Erfahrungen und notwendigen An-
ist dies möglich. Um das hierfür gefordert niedrige
forderungen ständig weiterentwickelt. Insgesamt
Korrosionspotential an denjenigen Oberflächen zu
wurden in diesem Jahr fünf Versuchsreihen gefah-
erreichen, die mit Reaktorwasser in Kontakt kom-
ren, bei denen die Zugabe des Platins zum Hoch-
men, ist allerdings die Zugabe grosser Mengen
temperaturkreislauf bezüglich Menge und Do-
Wasserstoff erforderlich.
siergeschwindigkeit variiert wurde. Die für diese
Bei der HWC-Fahrweise werden aber auch im Was-
Versuche verwendeten Parameter wurden so ge-
ser gelöste Stickstoffverbindungen, N-16 ist ein
wählt, dass am Ende des Projekts eine systema-
Aktivierungsprodukt des O-16, zu flüchtigen Pro-
tische Versuchsmatrix vorliegt, anhand der die
dukten reduziert, was zu einer erhöhten Freiset-
Effekte der verschiedenen Einflussfaktoren auf das
zung von radioaktivem Stickstoff N-16 führt. Als
Platin-Abscheideverhalten abzulesen sein sollten.
Folge davon wird die Dosisleistung in der Umge-
Aufwendige analytische Nachuntersuchungen der
bung der Kernanlage ansteigen, was allerdings zu
Probenoberflächen aus diesen fünf Versuchen so-
vermeiden ist.
wie aus dem Vorjahr noch ausstehende Analysen
Mit dem sogenannten On-line NobleChemTM (OLNC)
an den KKL- und PSI-Proben wurden durchgeführt.
Verfahren, welches in beiden SWR-Anlagen der
Der Vergleich der Ergebnisse der KKL- und PSI-Pro-
Schweiz (Kernkraftwerk Leibstadt KKL und Kern-
ben zeigt, dass bei der Verwendung vergleichbarer
kraftwerk Mühleberg KKM) gefahren wird, muss
Einspeisebedingungen auch die Platinbelegung auf
zum Erreichen des geforderten niedrigen Korro-
den Probenoberflächen vergleichbar ist. Somit sind
sionspotential deutlich weniger Wasserstoff einge-
die im PSI-Hochtemperaturkreislauf ausgelagerten
speist werden. Dabei wird während des Volllast-
Proben mit im KKL ausgelagerten Proben vergleich-
betriebs dem Speisewasser ein wasserlöslicher
bar. Die Nachuntersuchungen von Proben, welche
Platinkomplex über einem bestimmten Zeitraum
im KKL exponiert worden sind, sind deutlich auf-
zugegeben. Im Idealfall schlägt sich Platin (Pt)
wendiger und müssen zwingend in einem speziell
gleichmässig auf den Oberflächen der Kernein-
dafür geeigneten Labor durchgeführt werden.
bauten und Rohrleitungen nieder. Diese Edelme-
In Abbildung 6 sind Platinpartikel (helle Punkte) auf
tall-Partikel wirken als Katalysator, sodass bereits
der Oxidschicht des Stahls zu erkennen. Die Ver-
geringe Mengen an Wasserstoff für den ausrei-
messung hat ergeben, dass die Platinpartikel im
chenden Schutz sorgen. Unter diesen Randbedin-
Mittel unter diesen Versuchsbedingungen eine
gungen kommt es radiologisch zu deutlich weni-
Grösse von 23,5 ± 5,0 nm aufweisen.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Mit der Entwicklung der zerstörungsfreien Cha-
flächenbedeckung mit extrem fein verteilten
rakterisierung für Pt-Ablagerungen auf Reaktor-
Pt-Partikeln die Anfälligkeit gegenüber Spannungs-
komponenten wurde begonnen. Mit dieser so-
risskorrosion deutlich reduziert werden kann. Je-
genannten Replikatechnik soll Pt von einer
doch war zu Beginn des Projekts sehr wenig über
Probenoberfläche, z. B. von einer radioaktiven Pri-
das Ablagerungs- und Verteilungsverhalten sowie
märkreislauf-Komponente, abgelöst und anschlies-
die Haftfähigkeit dieser Pt-Partikel unter Strö-
send analysiert werden. Die Dosisleistung auf die-
mungsverhältnissen, wie sie in einem Reaktor herr-
ser Probe ist deutlich geringer als die von einem
schen, bekannt.
Stahlteil aus dem Primärkreislauf, was für die Nach-
Diese Arbeiten des PSI sind für die Aufsicht wich-
untersuchung von grossem Vorteil ist. Die prinzi-
tig, da das ENSI dadurch von einem unabhängigen
pielle Machbarkeit dieser Methode konnte gezeigt
Forschungslabor Ergebnisse zu OLNC erhält. Da
werden. Quantifizierbar sind die bisher erzielten
mittlerweile das KKM und das KKL die OLNC-Fahr-
Ergebnisse aber nicht. Um das Verfahren in der Pra-
weise anwenden, ist es umso wichtiger, möglichst
xis verwenden zu können, bedarf es noch weiterer
alle beobachteten Effekte, die bei dieser Fahrweise
Anstrengungen.
bereits aufgetreten sind, zu verstehen. Das Projekt
Die Ergebnisse zeigen, dass vor-oxidierte Proben
NORA lieferte dazu einen massgeblichen Beitrag.
generell eine etwas höhere Platin-Belegung auf-
Aufgrund der im Projekt NORA gewonnenen Er-
weisen als Proben, welche vor dem Einsatz nicht
kenntnisse wurde im KKL das Einspeiseregime für
explizit vorbehandelt wurden. Niedrigere Dosierra-
die Platinlösung in den letzten Zyklen laufend an-
ten von Platin führen im Vergleich zu höheren bei
gepasst. Das KKM hat für die Einspeisekampagne
gleicher Gesamteinspeisemenge zu besseren Er-
in den Jahren 2013/2014 die Einspeisebedin-
gebnissen. Beim Einspeisen der Platin-Lösung in
gungen ebenfalls entsprechend der aus NORA
den Kreislauf ist eine schnelle Strömung des Was-
stammenden Resultate geändert.
sers von Vorteil. Auf Proben, welche nie während einer Platin-Applikation im Kreislauf waren, sind
Ausblick
keine Platin-Partikel nachweisbar. Das bedeutet,
Insgesamt kann festgehalten werden, dass die für
dass nach der Applikation kein im Wasser gelöstes
das NORA-Projekt definierten Projektziele inner-
Platin mehr vorhanden ist und dass im Reaktor-
halb der Projektlaufzeit von 3½ Jahren erreicht
system keine nennenswerte Umverteilung des
wurden. Im Nachfolgeprojekt NORA-II werden un-
schon abgelagerten Platins stattfindet.
ter anderem auch im Jahre 2014 Proben im Hoch-
Die Projektziele, die für die letzten 6 Monate bis
temperaturkreislauf des PSI ausgelagert. Neu wer-
zum Projektende von NORA (30. Juni 2013) ge-
den neben dem im NORA-Projekt untersuchten
plant waren, wurden erfüllt. Dies gilt für beide Teil-
Material, rostfreier Stahl 304L, eine Nickelbasisle-
projekte SP1 «Experimentelle Untersuchungen des
gierung (Inconel 182) und ein niedriglegierter Stahl
Ablagerungsverhaltens von Pt unter simulierten
(RDB-Stahl) auf deren Platinabscheideverhalten ge-
SWR-Bedingungen und in einem SWR» und SP2
testet. Es ist geplant, Versuchsreihen mit den drei
«Entwicklung einer zerstörungsfreien Charakteri-
Werkstoffen zu fahren, bei denen die Zugabe des
sierungsmethode für Pt-Ablagerungen auf Reak-
Platins bzgl. Menge und Dosiergeschwindigkeit
torkomponenten und chemische sowie mikrosko-
zum Hochtemperaturkreislauf variiert werden
pische Analytik».
wird. Die Nachuntersuchungen werden wie ge-
Ein umfangreicher Projekt-Abschlussbericht wurde
habt mittels REM, TEM und LA-ICP-MS durch-
erstellt, in dem sämtliche Versuche, welche in den
geführt werden.
letzten 3½ Jahren für das Projekt NORA durchgeführt wurden, inklusive der Ergebnisse beschrieben sind.
1.1.7 PISA-II – Pressure Vessel Integrity and Safety Analysis
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
Auftragnehmer: Paul Scherrer Institut PSI
Die Wirksamkeit des OLNC-Verfahrens in Kraft-
Bericht der Forscher in Anhang A
ENSI-Projektbegleiter: Klaus Germerdonk
werken ist noch nicht vollumfänglich nachgewiesen und verstanden. Laboruntersuchungen haben
Einleitung
gezeigt, dass bei einem stöchiometrischen Wasser-
Als Voraussetzung für den Langzeitbetrieb der
stoffüberschuss und einer ausreichenden Ober-
Schweizer Kernkraftwerke ist nachzuweisen, dass
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
27
28
für Laufzeiten über 40 Jahre hinaus die Integrität
Ein wichtiger Eingangsparameter für Modellrech-
des Reaktordruckbehälters (RDB) für Normalbe-
nungen ist dabei die Grösse und Verteilung von
trieb, Betriebsstörungen und postulierte Ausle-
Fehlstellen und Rissen sowohl im Grundmaterial
gungsstörfälle gewährleistet bleibt. Das Projekt
sowie der Plattierung des RDB (Cladding), die fiktiv
PISA-II behandelt spezifische Fragestellungen zur
postuliert werden. Dazu wurde eine Studie ausge-
Methodik von Integritätsbewertungen eines RDB.
wertet, in der die tatsächliche Verteilung dieser
Übergeordnetes Ziel des Projekts sind probabilis-
meist sehr kleinen Risse an ausser Betrieb genom-
tische Gesamtintegritäts-Betrachtungen unter Be-
menen RDB bestimmt wurde. Auf Basis dieser Stu-
rücksichtigung aller relevanten Belastungen. Dafür
die wurden unterschiedliche Risskonfigurationen
werden Aspekte sowohl der Bruchmechanik als
in das Referenzszenario übertragen und Modell-
auch der Thermohydraulik behandelt. Für das Pro-
rechnungen zur Ausfallwahrscheinlichkeit durch-
jekt wurde ein geeignetes Referenzszenario aus-
geführt. Die jetzt gewählten Risskonfigurationen
gewählt, um möglichst realitätsnahe Beispielrech-
werden bei der weiteren Gesamtbetrachtung be-
nungen durchführen zu können. In das Projekt sind
rücksichtigt.
PSI-Mitarbeiter aus den Bereichen der nuklearen
Es wurden erste RELAP5-Berechnungen für das ge-
Materialen und der Thermohydraulik eingebunden.
wählte Referenzszenario durchgeführt und damit
Das Projekt PISA-II wurde entsprechend in vier Teil-
Angaben zu Massenströmen sowie Temperatur-
projekte gegliedert:
und Druckverteilungen bestimmt. Unter Einbezug
Teilprojekt I: Verfeinerte probabilistische Ana-
systemtechnischer Erwägungen wurde dabei die
lyse des Thermoschocks (Pressurized Thermal
Plausibilität des Gesamtsystems überprüft. In einer
Shock PTS)
Parameterstudie konnten dann verschiedene Last-
Teilprojekt II: Transienten-Studie mit Hilfe des
transienten durchgerechnet werden. Ziel ist die Be-
Rechenprogramms RELAP und numerischer
stimmung eines bestmöglichen (realistischen) so-
Strömungssimulation (Computational Fluid Dy-
wie eines konservativ abdeckenden (schlimmsten)
namics CFD)
PTS-Szenarios für die jeweiligen Störfallannahmen.
Teilprojekt III: Umfassende 3D-Analysen
In einem weiteren Schritt erfolgten sehr zeitinten-
Teilprojekt IV: Bruchmechanik-Methoden
sive dreidimensionale thermohydraulische CFD-Berechnungen an einem für das Referenzszenario
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
entwickelten RDB-Modell. Die mittels RELAP5 be-
Die Arbeiten an den vier Teilprojekten wurden
Druckverteilungen dienten dabei als Anfangs- und
entsprechend dem Projektplan fortgeführt. Dazu
Randbedingungen für die CFD-Berechnungen. Da-
wurde in enger Rücksprache mit dem ENSI ein geo-
mit kann der dreidimensionale zeitliche Tempera-
metrisches RDB-Modell für ein Referenzszenario
turverlauf am RDB während einer PTS-Transiente
definiert und die bereits vorhandenen Berech-
berechnet werden. Bei einer PTS-Transiente erfolgt
nungsmodule dafür ertüchtigt. Die weiteren Mo-
eine Einspeisung von kaltem Wasser in den heissen
dellrechnungen sollen für dieses Referenzszenario
RDB, welche bei einem Kühlmittelverlust-Störfall
durchgeführt werden.
erforderlich ist. Der RDB wird dabei nicht gleichmäs-
rechneten Massenströme sowie Temperatur- und
Abbildung 7: Numerische Simulation der transienten Strömungsverhältnisse bei Notkühlwassereinspeisung in einen RDB (Pressurized Thermal Shock). Die inhomogene Temperaturverteilung (Farbcode) an der Innenwand des RDBs zeigt ein instabiles dynamisches Verhalten. Die transienten Temperaturfelder werden für die nachfolgende Berechnung der mechanischen Spannungen im RDB benötigt. Quelle: PSI.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Abbildung 8:
sig abgekühlt, sondern es bilden sich ausgehend von
Mittels Finite-Elemente-Methode berechnete Momentaufnahme der durch den Thermoschock erzeugten Spannungsverteilung. Spannungsspitzen sind bei den Einlassstutzen und bei den postulierten Rissen erkennbar. Die berechneten Spannungsintensitäten dienen zur probabilistischen Berechnung der Versagenswahrscheinlichkeit. Quelle: PSI.
den Einspeisestutzen entlang der Innenwand des RDB sogenannte Kühlsträhnen aus (Abbildung 7). Diese Kühlsträhnen ändern während der PTS-Transiente ihre Ausprägung und Position. Die
schnellen
Temperaturänderungen
ziehen
starke mechanische Spannungen nach sich. Um diese Beanspruchungen am RDB berechnen zu können, wurde in einem letzten Schritt ein dreidimensionales Finite-Elemente-Modell weiter verfeinert (Abbildung 8). Darin können nun die zuvor berechneten Temperatur- und Druckverteilungen sowie die postulierten Risskonfigurationen für das gewählte Referenzszenario zusammengeführt
29
werden. Die Beanspruchungen an den postulierten Rissen können damit bruchmechanisch berechnet und für eine probabilistische Betrachtung ausgewertet werden. Im Berichtsjahr wurden damit die wesentlichen Projektziele erreicht. Es gelang die anspruchsvolle Zusammenführung der für eine Gesamtbetrachtung notwendigen Berechnungsmodule. Damit können die durch die Kühlwassersträhnen bei ei-
Berechnungen, die wiederum eine wichtige Ein-
ner Notkühlung verursachten Beanspruchungen
gangsgrösse für die probabilistische Gesamtbe-
am RDB berechnet werden. Dafür waren auch ins-
trachtung ist.
besondere die Schnittstellen zwischen den einzelnen Berechnungsmodulen zu ertüchtigen. Weiterhin
wurden
auch
die
Untersuchungen
zur
1.2 Interne Ereignisse und Schäden
bruchmechanischen Modellierung des Materialverhaltens bei hohen Beanspruchungen, wie sie
Die Projekte in diesem Bereich werden von der
bei Notkühlungen auftreten können, fortgesetzt.
Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) koordiniert. Sie fördern
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
den internationalen Erfahrungsaustausch über
Der RDB stellt eine wichtige Grosskomponente
an Komponenten, die Störfälle auslösen können.
hinsichtlich Sicherheit und Lebensdauer von Leicht-
Dazu werden themenspezifische Datenbanken
wasserreaktoren dar. Insbesondere beim Nachweis
aufgebaut, in die systematisch Schadensfälle und
der Sprödbruchsicherheit des RDB besteht ein
Ereignisse aus den teilnehmenden OECD-Staaten
starkes Interesse des ENSI, die Sicherheitsreserven
eingegeben werden. Die Daten werden anschlies-
der deterministischen Integritätsnachweise durch
send ausgewertet mit dem Ziel, auf der Basis einer
verfeinerte Analysen mit probabilistischen Metho-
grösseren Anzahl von Fällen systematische Hin-
den besser quantifizieren zu können.
weise auf Ursachen und Häufigkeiten von Schäden
Das Projekt PISA-II kann insbesondere für die spezi-
bzw. Störfällen zu erhalten. Ein Zusammenschluss
fischen Randbedingungen des Langzeitbetriebes
auf internationaler Basis ist dazu notwendig, weil
die ermittelten Sicherheitsmargen untersuchen.
die relevanten Ereignisse und Schäden in Kern-
Weiterhin wird mit diesem Projekt auch der Kom-
kraftwerken selten sind.
petenzerhalt zu den Sprödbruch-Sicherheitsnachweisen des RDB in der Schweiz sichergestellt.
Ausblick Im dritten Projektjahr können nun die geplanten Parameterstudien durchgeführt werden. Von Interesse sind die Aussagen zur Fehlertoleranz dieser
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Störfälle in Kernkraftwerken sowie über Schäden
1.2.1 OECD CODAP – Component Operational Experience Degradation and Ageing Programme
Im Rahmen des CODAP-Projekts werden die Datenbank ausgewertet und empfehlenswerte Vorgehensweisen bei der Instandhaltung herausgearbeitet. Das Projekt geht damit über eine reine
Auftragnehmer: OECD-NEA
Datensammlung hinaus und kann so eine gemein-
ENSI-Projektbegleiterin: Susanne F. Schulz
same Basis für das Verständnis von Alterungs- und Schädigungsmechanismen von mechanischen Aus-
Einleitung
rüstungen in Kernkraftwerken schaffen.
Das CODAP-Projekt der OECD-NEA ist ein Datenmechanischen Ausrüstungen von Kernkraftwer-
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
ken. Es besteht aus einer Datensammlung und ei-
Im Jahre 2013 wurde schwerpunktmässig die Aus-
ner zugehörigen Wissensdatenbank, die Auswer-
wertung von Schadensfällen durch Erosionskorro-
tungen der gesammelten Schadenserfahrungen
sion (strömungsinduzierte Korrosion) durchge-
sowie länderspezifische Vorgaben bezüglich me-
führt, die für einige der beteiligten Länder von
chanischer Komponenten enthält. Am Projekt sind
grosser sicherheitstechnischer Bedeutung sind
dreizehn Mitgliedsländer beteiligt: Kanada, Tai-
(Abbildung 9). Zu diesem Thema wurde ein inter-
wan, Tschechien, Finnland, Frankreich, Deutsch-
nationaler Erfahrungsbericht («Topical Report»)
land, Japan, Südkorea, Slowakei, Spanien, Schwe-
fertiggestellt, an dem auch die Schweizer KKW be-
den, Schweiz und USA.
teiligt sind. Dieser «Topical Report on FAC» (Flow
Das Projekt betrachtet die mechanischen Ausrüs-
Accelerated Corrosion) wird von der OECD-NEA
tungen der druckführenden Umschliessung bei
Anfang 2014 herausgegeben.
sicherheitstechnisch klassierten Systemen in Kern-
Der Erfahrungsaustausch an den Projektsitzungen
kraftwerken. Unklassierte Komponenten werden
ergab jeweils aktuelle Informationen zu neu auf-
einbezogen, wenn diese zu Überflutungen oder
getretenen Schadensfällen, wie zum Beispiel Le-
anderen sicherheitstechnisch relevanten Vorkomm-
ckagen an Boden- und Deckeldurchführungen
nissen beigetragen haben. Die Ziele des CODAP-
von Reaktordruckbehältern in amerikanischen
Projektes sind
oder südkoreanischen Anlagen. Die Benutzer-
bankprojekt zu alterungsbedingten Schäden an
30
Informationen zu Schadensfällen an passiven
oberfläche der Datenbank wurde weiter ver-
metallischen Komponenten von Kernkraftwer-
bessert. Die Schweizer Kernkraftwerke wurden
ken in einer Datenbank zu sammeln;
entsprechend gezielt geschult. Relevante Informa-
Die Informationen auszuwerten, um ein besse-
tionen zu Schadensfällen aus der CODAP-Daten-
res Verständnis der Ursachen und Auswirkun-
bank wurden daher vermehrt bei der Überprüfung
gen der Schädigungen sowie der Wirksamkeit
und Anpassung von Steckbriefen zur Alterungs-
vorbeugender Massnahmen zu erreichen;
überwachung von mechanischen Komponenten
Allgemeine Hintergrundinformationen zu Kom-
berücksichtigt.
ponenten und Schädigungsmechanismen zu Zusammenfassende Berichte zu den Schädi-
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
gungsmechanismen zu erstellen.
Die aktuelle Version der CODAP-Datenbank um-
sammeln;
fasst rund 4500 Datensätze von Schäden an mechaAbbildung 9: Bruch der Speisewasserleitung in der japanischen Anlage Mihama-3 im Jahr 2004. Quelle: OECD-NEA «Topical Report on FAC».
nischen Ausrüstungen. Für das ENSI und die Schweizer Kernkraftwerke steht mit der Datensammlung und der Hintergrundinformation eine direkte und aktuelle Quelle der internationalen Erfahrung mit Schadensfällen an klassierten mechanischen Ausrüstungen zur Verfügung. Diese kann unmittelbar angewendet werden zur Beurteilung von Instandhaltungsprogrammen und -massnahmen Wiederholungsprüfprogrammen Alterungsüberwachungsprogrammen Qualifizierungsfehlern für zerstörungsfreie Prüfungen
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Risikoinformierte Anwendungen in der Instand-
gefasst, die nicht nur Angaben zu einzelnen Fällen,
haltung
sondern auch Hintergrundwissen enthält (Data
Bei der Beurteilung von meldepflichtigen Schäden
and Knowledge Base). An dem Projekt nehmen
trägt das Projekt dazu bei, die Ursachenuntersu-
Belgien, Kanada, Frankreich, Japan, die Slowakei,
chungen und die Folgemassnahmen der Betreiber
Spanien, die USA und die Schweiz teil.
zu bewerten. der damit mögliche Wissens- und Erfahrungstrans-
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
fer an die nachfolgende Generation von Nuklear-
Im Jahre 2013 fand eine Sitzung statt, an welcher
ingenieuren, damit das Wissen aus früheren
die Vertreter der einzelnen Länder den momen-
Schadensfällen nicht durch den Personalwechsel
tanen Stand des Alterungsüberwachungspro-
verloren geht.
gramms bzw. Forschungsaktivitäten im Bereich der
Ein wichtiger Nebenaspekt beim Projekt CODAP ist
Kabelalterung darstellten. Es laufen bereits Studien
Ausblick
mit im Einsatz stehenden Kabeltypen, die präzisere
Die Datensammlung zu Schadensfällen wird fort-
Aussagen zur Einsatzdauer der Kabel erarbeiten
geführt. Der Zuwachs an Daten wird durch die
sollen. Dafür werden teilweise Kabelmuster von
Ausserbetriebnahme vieler Anlagen in den Mit-
bestehenden oder stillgelegten Kernkraftwerken
gliedsländern Japan und Deutschland voraussicht-
verwendet, also Material, welches über einen län-
lich geringer ausfallen als in früheren Jahren.
geren Zeitraum Temperatur und Strahlung aus-
Für den nächsten internationalen Erfahrungs-
gesetzt war. Schwierig ist dabei die Ermittlung der
bericht sollen elektrohydraulische und Steuerluft-
Daten betreffend Einsatzzeit inklusive den herr-
Leitungen behandelt werden. Obwohl es sich
schenden Umgebungsbedingungen (Strahlung,
dabei um Kleinleitungen handelt, können Aus-
Temperatur, etc.), mit denen die Voralterung be-
wirkungen von Schädigungen bezüglich der nukle-
stimmt werden kann. Erst auf Basis dieser kann die
aren Sicherheit sehr erheblich sein. In einigen Län-
eigentliche Forschungsarbeit zur maximalen Le-
dern werden auch im Primärbereich Steuersysteme
bensdauer unter bestimmten Randbedingungen
mit brennbaren elektrohydraulischen Flüssigkeiten
beginnen. In einigen Anlagen wurden hierfür be-
eingesetzt. In der Schweiz werden dagegen Steu-
reits zusätzlich Temperatur-, Feuchtigkeits- und
erluftsysteme eingesetzt, welche keine Brandge-
Strahlenmessungen installiert. Dies ermöglicht
fahr darstellen.
eine kontinuierliche Überwachung der Situation und genauere Werte zur Bestimmung des Alte-
1.2.2 OECD CADAK – Cable Ageing Data and Knowledge Project
rungsfortschrittes. Im Rahmen des Projekts wird auch neues Kabelmaterial getestet. Das Material wird mit mecha-
Auftragnehmer: OECD-NEA
nischen und physikalisch-chemischen Verfahren,
ENSI-Projektbegleiter: Franz Altkind
z.B. OIT (Oxidative Induction Time), OITP (Oxidative Induction Temperature) und FTIR (Fourier Trans-
Einleitung
form Infrared Spectroscopy), untersucht.
Das OECD-Projekt CADAK beschäftigt sich mit Al-
Von Seiten der Schweiz wurde beim Jahrestreffen
terungsphänomenen von elektrischen Kabeln. Es
das etablierte Alterungsüberwachungsprogramm
setzt seit Ende 2011 in erweitertem Sinne denjeni-
vorgestellt, welches auch 1E-klassierte Kabel, die
gen Teil des früheren Projekts OECD SCAP (Stress
sicherheitstechnisch wichtige Ausrüstungen ver-
Corrosion Cracking and Cable Ageing Project) fort,
sorgen oder ansteuern, umfasst. Als Beispiel wurde
der sich bereits mit der Degradation von Kabeliso-
die Praxis der Alterungsüberwachung anhand
lationen beschäftigt hatte. CADAK hat sich zum
eines Steckbriefes von 1E-klassierten Kabeln von
Ziel gesetzt, die technische Basis für die Lebens-
einem Werk aufgezeigt.
dauer von klassierten elektrischen Kabeln unter
Die Kabeldatenbank enthält momentan 949 Da-
dem Gesichtspunkt von Unsicherheiten bei den
tensätze. Es sind sowohl Angaben zu Hochspan-
Qualifikationstests, welche vor der Erstinbetrieb-
nungskabeln, Mess- und Steuerkabeln als auch
nahme stattfanden, neu zu beurteilen. Damit sol-
Netzwerkkabeln enthalten. In der Datenbank zum
len einerseits die Korrektheit der Reserven und an-
Hintergrundwissen wurden diverse Berichte ab-
dererseits Unsicherheiten ermittelt werden. Die
gelegt (Studie betreffend Alterungscharakteristik
Ergebnisse werden in einer Datenbank zusammen-
und Diagnostik des Isoliermaterials, Lagerung von
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
31
Referenzkabelstücken, Kabelreparatur, Qualifikationsanforderungen von Kabeln unter erschwerten
1.2.3 OECD ICDE – International CommonCause-Failure Data Exchange
Bedingungen, Zustandsüberwachungsmethoden, etc.).
Auftragnehmer: OECD-NEA
Zudem fand in diesem Jahr ein Symposium zu dem
ENSI-Projektbegleiter: Roland Beutler
Thema «Kabelalterungsprogramme» in Frankreich statt, an dem zwei Vertreter des Projekts CADAK
Einleitung
teilnahmen. Dabei wurden Alterungsmechanis-
Das ICDE-Projekt wird seit 1998 unter der Feder-
men, Messmethoden, Modelle und Akzeptanzkri-
führung der OECD Nuclear Energy Agency NEA be-
terien diskutiert.
trieben. Generelles Ziel dieses Projekts ist die Förderung des internationalen Erfahrungsaustausches
32
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
über so genannte Common-Cause-Failure-(CCF-)
Mit den Ergebnissen sollen exaktere Aussagen zur
tige Fehler an mindestens zwei Komponenten auf
Lebensdauer von eingesetzten Kabeln gewonnen
Grund einer gemeinsamen Ursache auftreten. Im
werden. Damit können bestehende Programme
Projekt werden Daten zu CCF-Ereignissen von ver-
zur Alterungsüberwachung überprüft und opti-
schiedenen Komponententypen gesammelt, aus-
miert werden. Das Projekt hat eine grosse Bedeu-
gewertet und die Erkenntnisse in Projektberichten
tung, da Kabel wichtige Verbindungselemente
veröffentlicht. Mit dem Beitritt von Tschechien An-
sind und bei Ausfall derselben eventuell sicher-
fang 2013 beteiligen sich zurzeit zwölf Länder am
heitsrelevante Komponenten nicht zur Verfügung
ICDE-Projekt, in denen der Grossteil der weltwei-
stehen. Die Datenbank kann, wenn diese eine aus-
ten Kernkraftwerke betrieben wird. Das Projekt
reichende Menge an qualitätsgesicherten Daten
wird durch Beiträge der beteiligten Länder finan-
enthält, einen Beitrag für wichtige Fragen des
ziert.
Ereignisse. Dies sind Ereignisse, bei denen gleichar-
Langzeitbetriebs liefern. gramm für klassierte Kabel der höchsten sicher-
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
heitstechnischen Einstufung (elektrisch 1E-klas-
Im Jahr 2013 konnten insbesondere folgende Ar-
siert) etabliert. Aus dem Projekt erwartet man sich
beiten durchgeführt werden:
In der Schweiz ist ein Alterungsüberwachungspro-
eine Verbesserung des Modells, sodass noch präzi-
Datenerfassung: Im Berichtsjahr wurden wei-
sere Aussagen zur Alterung der Kabel möglich
tere Ereignisse in die ICDE-Datenbank aufge-
werden.
nommen. Die Datenbank enthält (Stand Ende September 2013) 1707 potenzielle oder effek-
Ausblick
tive CCF-Ereignisse für 12 verschiedene Kompo-
Im März 2014 findet das nächste Treffen statt. Ge-
nententypen. Zum ersten Mal wurden im Jahr
nerell sollen der aktuelle Stand der Überwachung,
2013 ICDE-Ereignisse zum Komponententyp
Forschungsergebnisse und Betriebserfahrungen
Frischdampf-Absperrventile in die Datenbank
ausgetauscht werden. Längerfristig könnten aus-
eingetragen.
ser Kabeln eventuell auch andere alterungsrele-
Kodierungsrichtlinien: In den so genannten
vante Komponenten in der Datenbank erfasst wer-
Kodierungsrichtlinien werden die Anforderun-
den wie zum Beispiel Motoren, Durchführungen,
gen an die Datenerfassung von spezifischen
Batterien, Messwertumformer und Thermoele-
Komponententypen festgelegt. Von Zeit zu Zeit
mente.
werden diese Kodierungsrichtlinien überarbeitet. Wie geplant wurde ein Entwurf der Kodierungsrichtlinie für den Komponententyp digitale Leittechnik erstellt. Komponentenberichte: Zu jedem betrachteten Komponententyp wird im Rahmen des ICDE-Projektes ein so genannter Komponentenbericht erstellt. Auf Grund der vom ICDE gesammelten Daten werden darin zum Beispiel die häufigste Art der identifizierten Fehler oder die wesentlichen Fehlermechanismen von CCF
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
dargelegt. Im Berichtsjahr wurden folgende Komponentenberichte bearbeitet:
1.2.4 OECD FIRE – Fire Incident Record Exchange
– Die im Jahr 2012 fertiggestellten Komponentenberichte zu Kreiselpumpen und zu Steuer-
Auftragnehmer: OECD-NEA
stabantrieben wurden im Juni 2013 von der
ENSI-Projektbegleiter: Dominik Hermann
NEA veröffentlicht. – Ein Entwurf des Komponentenberichts zu Wärmetauschern wurde erstellt.
Einleitung Das Ziel des Projektes OECD FIRE ist die Erhebung
ICDE-Datenbank: Für die Sammlung und Ver-
und die Analyse von Daten zu Brandereignissen in
waltung der ICDE-Ereignisse steht eine Daten-
Kernkraftwerken der OECD-Mitgliedsstaaten. Das
bankanwendung zur Verfügung. Die ICDE-Da-
Projekt soll dazu beitragen, die Ursachen, die Aus-
tenbank enthält zwei Arten von Datensätzen,
breitung und die Auswirkungen von Bränden bes-
die miteinander gekoppelt sind: Daten zur Be-
ser zu verstehen. Es ist zudem darauf ausgerichtet,
schreibung der Komponenten, für die CCF-Da-
die Brandverhütung weiter zu optimieren und die
ten gesammelt werden (observed population)
phänomenologische und statistische Basis für pro-
und Daten zu den Ereignissen (ICDE events). Die
babilistische Sicherheitsanalysen (PSA) von Kern-
Datenbank wird regelmässig verbessert, um die
kraftwerken zu verbessern. Die in OECD FIRE ent-
Datenanalyse zu erleichtern.
wickelte Datenbank steht denjenigen Staaten zur
Die im Rahmen des ICDE-Projektes im Jahr 2013
Verfügung, die Daten beisteuern. Derzeit sind dies
gesammelten und ausgewerteten Erfahrungen be-
Deutschland, Finnland, Frankreich, Japan, Kanada,
züglich CCF-Ereignissen lieferten keinen Anlass,
Niederlande, Schweden, Schweiz, Spanien, Südko-
Massnahmen in den schweizerischen Kernkraft-
rea, Tschechien und die USA.
werken zu ergreifen.
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung Es wurden verschiedene Anregungen von Nutzern
CCF-Ereignisse haben ein hohes Schädigungs-
der Datenbank verwirklicht, so ein Signifikanzmass
potenzial, denn sie können die Funktion mehrerer
zur Einstufung der Bedeutung eines Brandereig-
redundanter Stränge eines Sicherheitssystems
nisses für die nukleare Sicherheit und eine mäch-
beeinträchtigen. Im Rahmen des ICDE-Projektes
tige Suchfunktion.
werden CCF-Ereignisse über längere Zeiträume
Ein besonderes Interesse des Projekts ist es, Er-
gesammelt und ausgewertet, um die Ursachen
kenntnisse zu Ereigniskombinationen mit Bränden
besser zu verstehen und um mögliche Massnah-
zu gewinnen, beispielsweise Explosionen mit nach-
men zur Verhinderung oder zur Eingrenzung der
folgendem Brand oder Brände, die einen Dichtig-
Auswirkungen zu ergreifen. Die ausgewerteten
keitsverlust von Rohrleitungen bewirken. Szena-
Ereignisse können zudem für die Quantifizierung
rien solcher Art machen zwar nur einen kleinen Teil
der Wahrscheinlichkeiten von CCF, wie sie für die
der Brandereignisse aus, können aber zu unge-
probabilistischen Sicherheitsanalysen (PSA) be-
wöhnlichen Schadensbildern führen, die in einer
nötigt werden, genutzt werden.
Brand-PSA geeignet berücksichtigt sein sollten. Daher wurde bereits im vorherigen Berichtszeit-
Ausblick
raum beschlossen, eine gesonderte Auswertung
Folgende Ziele sind für das nächste Jahr angesetzt:
der Datenbank hierzu durchzuführen. Die Arbeiten
Der Komponentenbericht zu Wärmetauschern
am daraus resultierenden «Topical Report on Com-
soll von der NEA veröffentlicht werden.
binations of Fires with other Events» schreiten vo-
Erste ICDE-Ereignisse für die Komponente digi-
ran, aber erwartungsgemäss ist der Umfang des
tale Leittechnik sollen in der Datenbank erfasst
Themas gross, weshalb dies als eine längerfristige
werden.
Arbeit angesetzt werden muss. Es konnten etwa 8% der Brandereignisse in der Datenbank mit anderen Ereignissen wie Explosionen oder Überflutungen verbunden werden. Es ist weiterhin angedacht, einen internationalen Austausch zum Stand der Vorschriften für Brandschutz und Brandsicherheitsbewertung zu ermög-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
33
lichen. Hierzu wurde die Arbeit am «Topical Report
kungen von Erdbeben und Flugzeugabstürzen auf
on Fire Protection Regulations» begonnen. Für die-
die Tragwerke von sicherheitsrelevanten Gebäu-
sen wurden die Beiträge der Schweiz und der USA
den. Weil dabei aufwändige Experimente und
als Beispiele verfasst. Der Bericht wird nun mit Bei-
Simulationen durchgeführt werden, ist die länder-
trägen zu den übrigen Ländern vervollständigt.
übergreifende Zusammenarbeit wichtig. Zugleich
Damit wurden die Projektziele für 2013 erreicht.
wird der Erfahrungsaustausch zwischen den
Das Budget wurde eingehalten.
Ländern gefördert. Speziell auf die Schweizer Verhältnisse zugeschnitten sind schliesslich die Stark-
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
bebenforschung des Schweizerischen Erdbeben-
Das Committee on the Safety of Nuclear Installa-
Extremereignisse PLATEX.
dienstes SED und die Arbeiten der Plattform
tions (CSNI) der OECD führte eine Untersuchung zum Reifegrad der probabilistischen Brandanalysen für Kernkraftwerke durch. Basierend auf einer 34
1.3.1 IMPACT III – Flugzeugabsturz auf Stahlbetonstrukturen
Umfrage in den Kernenergie produzierenden OECD-Mitgliedsstaaten wurde das Sammeln zu-
Auftragnehmer: Stangenberg und Partner
verlässiger Brandereignisdaten als einer der wich-
Ingenieur-GmbH, Bochum, Deutschland, Principia
tigsten Punkte zur Weiterentwicklung der Brand-
Ingenieros Consultores, Madrid, Spanien, und
analyse identifiziert. In der Folge beschloss das
Basler & Hofmann AG, Ingenieure, Planer und Be-
CSNI, das Projekt OECD FIRE zu initiieren. Da
rater, Zürich
Brandereignisse in Kernkraftwerken sehr selten
ENSI-Projektbegleiter: Christian Schneeberger
sind, war ein Zusammenschluss auf internationaler
Bericht der Forscher im Anhang A
Basis notwendig. In der Schweiz unterhalten alle vier Kernkraftwerk-Betreiber eine werkspezifische
Einleitung
Brand-PSA. Diese Analysen sind, wie die gesamte
Das Projekt IMPACT III («Impact of an aircraft
PSA, regelmässig zu aktualisieren und dem Stand
against a structure») wird vom «VTT Technical Re-
der Technik anzupassen. Sowohl für diese Weiter-
search Centre» (Finnland) organisiert und hat eine
entwicklung der Brand-PSA als auch für deren
Laufzeit von 2012 bis 2014; es beschäftigt sich mit
Überprüfung durch das ENSI ist eine auf realen
dem Tragwerksverhalten von Stahlbetonstrukturen
Brandereignissen basierende Datenbasis wichtig.
unter stossartigen Einwirkungen, wobei der Schwerpunkt auf der Durchführung von Impact-
Ausblick
Versuchen mit Variation zahlreicher Versuchspara-
Die Daten zu neu auftretenden Brandereignissen
meter liegt. Es werden neben dem Tragverhalten
sollen weiterhin laufend erhoben und die Daten-
der Stahlbetonstrukturen auch die Einflüsse ande-
bank soweit möglich durch weitere Brandereig-
rer Parameter wie im anprallenden Projektil vor-
nisse aus der Vergangenheit ergänzt werden. Fer-
handene Flüssigkeiten, Vorspannung und Liner der
ner sollen jährlich im Rahmen der Projektsitzungen
Versuchsplatte sowie die Weiterleitung von Er-
konkrete Auswertungen der Datenbank festgelegt
schütterungen untersucht.
werden. So sind beispielsweise Untersuchungen
Das Ziel dieses Projektes ist es, experimentelle Da-
zur Häufigkeit von Schäden durch Rauch ange-
ten und Informationen zu physikalischen Phäno-
dacht. Da das Projekt mit Jahreswechsel in eine
menen beim Anprall eines Flugzeuges auf Stahlbe-
neue Phase übergeht, wurden noch keine detail-
tonstrukturen zu erarbeiten. Im Rahmen von
lierten Beschlüsse hierzu gefasst.
IMPACT III wurden 2013 vier Versuche bei VTT in Finnland durchgeführt, und zwar ein Versuch zum
1.3 Externe Ereignisse
Studium des Durchstanzverhaltens in Form von Hartgeschoss-Penetration/Perforation
(Punching
tests, P-Series), zwei Versuche zum Studium des Neben den Schäden, die durch Ereignisse inner-
Biegetragverhaltens infolge Weichgeschoss-An-
halb eines Kernkraftwerks entstehen können, be-
prall (Flexural tests, F-Series) und ein Versuch zum
rücksichtigen die Sicherheitsanalysen für Kern-
Studium des kombinierten Biege-/Durchstanztrag-
kraftwerke auch Ereignisse, die eine Anlage von
verhaltens infolge Weichgeschoss-Anprall (Com-
aussen treffen können. Das ENSI unterstützt in die-
bined bending and punching tests, X-Series). Das
sem Bereich internationale Projekte zu den Auswir-
Jahr 2013 stand ausserdem im Zeichen der Pla-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Abbildung 10: Deformiertes Projektil nach Versuch X3 (links) und aus ABAQUS-Vorberechnung (rechts).
Abbildung 11: Anordnung der Positionen der Verschiebungsmessgeber sowie gemessene und «blind» vorberechnete Verschiebungen des Versuches X3.
tung und Dämpfung (Induced vibration and dam-
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
ping tests, V-Series).
Die Versuche zum Durchstanzverhalten erfolgten
VTT und STUK (Aufsichtsbehörde Finnland) star-
mit harten Anprallkörpern («hard missile impact»),
teten das Projekt IMPACT im Jahr 2003. Im Rah-
welche vor allem das Eindring- und Durchstanz-
men der Folgeprojekte IMPACT I (2006 bis 2008)
verhalten von Triebwerken oder anderer kom-
und IMPACT II (2009 bis 2011) schlossen sich auch
pakter Flugzeugteile (grosse harte Masse, kleine
ausländische Partner an. Das ENSI nimmt seit 2011
Auftrefffläche) repräsentieren, die Versuche zum
aktiv am Projekt IMPACT teil und wird von den
Biegetragverhalten und zum Studium des kombi-
Bauexperten Stangenberg und Partner Ingenieur-
nierten Biege-/Durchstanztragverhaltens erfolgten
GmbH (SPI), Bochum, Deutschland, und Basler &
mit relativ weichen Anprallkörpern («soft missile
Hofmann AG (B&H), Zürich, unterstützt. Das ENSI
impact») und simulieren das Verhalten eines Flug-
nahm im Jahr 2013 auch die Experten Principia, In-
zeugrumpfs oder -flügels. Die Versuchskörper be-
genieros Consultores S.A., Madrid, Spanien, für
standen in allen Fällen aus quadratischen Beton-
Analysen mit der komplexen Software ABAQUS zu
platten mit 2 m Seitenlänge und 0,15 m (F-Series)
Durchstanzversuchen und zur Ermittlung von Last-
bzw. 0,25 m (P-Series, X-Series) Plattendicke. Die
funktionen aus dem Weichkörperanprall ins Team
Anprallkörper hatten Massen von rund 50 kg und
auf. Im IMPACT-Projekt arbeiten 10 Teams aus 7
Anprallgeschwindigkeiten von etwa 110 m/s bis
Ländern (Deutschland, Finnland, Frankreich, Ka-
165 m/s.
nada, UK, USA, Schweiz) mit. Von den Ländern
Im Berichtsjahr nahmen das ENSI und SPI an einem
Finnland, Kanada, UK, USA, Schweiz sind die nu-
Workshop und einem Treffen der so genannten
klearen Aufsichtsbehörden direkt vertreten. Aus
Technical-Advisory-Group (TAG) am 12.–14. Juni in
Deutschland ist die Gesellschaft für Anlagen- und
Finnland teil. Dabei wurden von ENSI und SPI
Reaktorsicherheit (GRS) beteiligt, die die deut-
hauptsächlich «blinde» Vorausrechnungen zum
schen nuklearen Aufsichtsbehörden berät.
geplanten IMPACT-Versuch mit kombiniertem Ver-
nung der Versuche zur Erschütterungsweiterlei-
halten Biegung / Durchstanzen (Versuch X3) sowie Vorstudien und das Design des Versuchskörpers für einen Versuch zur Bestimmung der Erschütte-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
35
Abbildung 12:
rung eines Abhebens abgestützt. Eine Lagerung
Seitenansicht des Testkörpers für V1 (oben) und Berechnungsmodell (unten).
erfolgt auf Elastomerstreifen unter Vorder- und Rückwand. Die Bewehrung des Testkörpers ist so bemessen, dass nichtlineares Werkstoffverhalten auf den unmittelbar dem Anprall ausgesetzten Bereich der Vorderwand beschränkt bleibt und die übrigen Bauteile reversibles Verhalten aufweisen.
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit Mit dem Projekt IMPACT III wird sichergestellt, dass dem ENSI stets der weltweit aktuelle Stand von Wissenschaft und Technik bezüglich Versuchs36
daten und Berechnungsmethoden in Bezug auf die Einwirkung Flugzeugabsturz zur Verfügung steht. Die Validierung der Berechnungsmodelle fördert eine realistischere Abschätzung von Versagensgrenzen und von vorhandenen Tragreserven. Das ENSI festigt durch die Teilnahme an diesem Projekt das Know-how zur Auslegung der Kernanrungsweiterleitung (Versuch V1) durchgeführt und
lagen gegen Flugzeugabsturz. Überdies erfolgt ein
präsentiert. Zur Illustration werden hier folgende
regelmässiger Austausch zu dieser Thematik mit
graphische Darstellungen angeführt:
den Experten und nuklearen Aufsichtsbehörden
Abbildung 10 zeigt das Projektil nach dem Ver-
anderer Länder. Die im Projekt verwendeten Re-
such X3 mit kombiniertem Verhalten Biegung/
chenprogramme werden vom ENSI bzw. seinen Ex-
Durchstanzen sowie das Projektil am Ende einer
perten auch bei den Sicherheitsanalysen für die
FEM (Finite-Elemente-Methode)-Vorberechnung
Schweizer Kernanlagen genutzt. So fliessen die ge-
mit dem Programm ABAQUS. Die sich aus der
wonnenen Erkenntnisse direkt in die Aufsichtstä-
Vorberechnung ergebenden vier Faltungen des
tigkeit ein. Damit wird ein wesentlicher Beitrag zur
Projektils stimmen mit dem später durchge-
Sicherheit der Kernanlagen geleistet.
führten Versuch überein. Ein weiteres Ergebnis der Vorberechnung ist die oszillierende Last-
Ausblick
Zeit-Funktion, die in den Berechnungen als Al-
Der neue Versuchsaufbau in einer grösseren Halle,
ternative zu einer Lastfunktion auf Basis des
der Versuche mit einfachen Strukturen (siehe Test
Riera-Modells verwendet wurde.
V1) oder Betonplatten mit Spannweiten von 3,5 m
Abbildung 11 zeigt gemessene und blind vorbe-
und Projektilen bis 100 kg Masse und bis 200 m/s
rechnete Verschiebungen zum Versuch X3. Die
Geschwindigkeit erlauben wird, konnte nicht wie
blinden Vorberechnungen zu diesem Versuch
ursprünglich geplant im Sommer 2013 realisiert
ergaben eine gute Prognose der Messwerte des
werden. Die Projektdauer von IMPACT III wird sich
im August 2013 durchgeführten Versuchs.
deshalb verlängern und der Abschluss wird aus
In Abbildung 12 ist eine Vorstudie zum Erschüt-
heutiger Sicht nicht vor 2016 sein.
terungs-Weiterleitungs-Test V1 mit dem Prinzip
Das Team ENSI/SPI/B&H/PRINCIPIA wird die Arbei-
der Testanordnung sowie dem FE-Modell darge-
ten zu den Versuchen mit kombiniertem Verhalten
stellt. Die Struktur besteht aus einer Vorder-
Biegung/Durchstanzen sowie den Versuchen zur
wand (Anprallwand), einer verbindenden Bo-
Erschütterungsweiterleitung und Dämpfung wei-
denplatte und einer Rückwand, seitlich sind
terführen. Es wird ihre Bedeutung für die Praxis der
Dreieckswände zur Stabilisierung angeordnet.
Auslegung gegen Flugzeugabsturz auf internatio-
Die interessierenden induzierten Erschütte-
nalen Konferenzen vorstellen. Für die Eurodyn-
rungen werden an der Rückwand ermittelt. Die
Konferenz Anfang Juli 2014 in Porto sind zwei Prä-
Struktur ist horizontal am Ende der Bodenplatte
sentationen geplant.
zur Verhinderung eines Gleitens und vertikal an der Oberseite der Vorderwand zur Verhinde-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
1.3.2 Expertengruppe Starkbeben
3. Historische Seismologie: Beteiligung an der Aufarbeitung des historischen Erdbebenkata-
Auftragnehmer: Schweizerischer Erdbebendienst,
logs, um kontinuierlich die Datengrundlage für
ETH Zürich
die Erdbebengefährdungs-Analyse zu verbes-
ENSI-Projektbegleiter: Thomas van Stiphout Bericht der Forscher in Anhang A
sern; 4. Entwicklung alternativer Ansätze zur Charakterisierung von seismogenen Quellregionen in der
Einleitung
Schweiz;
Der Schweizerische Erdbebendienst (SED) ist die
5. Geologisches Tiefenlager: Synthese von bishe-
Fachstelle des Bundes für Erdbeben und ist für die
rigen Erkenntnissen und deren Umsetzung zur
Erdbebenüberwachung und die Erstellung der seis-
Präzisierung von Anforderungen.
mischen Gefährdungs-Analyse der Schweiz zu-
Die wichtigsten Ergebnisse dazu werden hier erläu-
ständig. Zudem ist der SED aktiv in Forschung und
tert.
Lehre tätig. Die vom ENSI etablierte Experten-
Die Modellierung der Bodenbewegung an einem
gruppe Starkbeben des SED beschäftigt sich mit
Standort aufgrund eines Erdbebens erfolgt in zwei
aufsichtsgerichteten erdbebenspezifischen For-
Schritten. Im ersten Schritt wird die Abminderung
schungsthemen und der dazu gehörenden Daten-
der seismischen Energie mit der Distanz zum Erd-
aufarbeitung. Übergeordnetes Ziel der Forschungs-
bebenherd mittels sogenannter Ground Motion
tätigkeit ist der Erhalt und die Erweiterung von
Prediction Equations (GMPE) beschrieben. Im zwei-
fach- und standortspezifischem Wissen sowie das
ten Schritt wird anhand von empirischen Modellen
Verfolgen neuer Erkenntnisse in der nationalen
die Verstärkung der Bodenbewegungen durch lo-
und internationalen Erdbebenforschung. Die Ex-
kale Standorteigenschaften des Untergrundes be-
pertengruppe steht ausserdem bei der Erarbeitung
stimmt. Beide Elemente sind wichtig für die aktu-
erdbebenrelevanter Teile von ENSI-Richtlinien und
ellen probabilistischen Verfahren zur Abschätzung
Dokumenten internationaler Organisationen (z.B.
der Erdbebengefährdung (Probabilistic Seismic Ha-
IAEA, OECD) zur Verfügung.
zard Assessement – PSHA). Daher verfolgt die Ex-
Seit Juli 2010 sind zwei Vollzeitstellen mit einer
pertengruppe Starkbeben für das ENSI die neues-
Laufzeit von jeweils vier Jahren beim SED durch das
ten Entwicklungen auf diesem Gebiet, wobei
ENSI finanziert. Die Forschungstätigkeit der Exper-
Modelle analysiert, validiert und teilweise weiter-
tengruppe Starkbeben berücksichtigt Fragestel-
entwickelt werden. Die Expertengruppe Starkbe-
lungen rund um die Erdbebengefährdung von
ben unterstützt die Weiterentwicklung des Swiss
bestehenden Kernkraftwerken und im Zusammen-
Stochastic Ground-Motion Prediction Model – dies
hang mit dem Sachplanverfahren und damit der
ist ein Abminderungsmodell, das nur auf dem in
zukünftigen Erstellung von Oberflächen- und
der Schweiz vorhandenen Datensatz basiert und
Untergrundanlagen für geologische Tiefenlager.
damit die hiesigen geologischen Bedingungen und Beobachtungen am besten repräsentiert – und tes-
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
tet es unter anderem an historischen Schweizer
Der Schwerpunkt der Forschung liegt bei der Ver-
sind abhängig von Prozessen am Erdbebenherd,
besserung der regionalen und lokalen Erdbeben-
auf dem Ausbreitungspfad der Erdbebenwellen
gefährdungs-Analyse. Dabei geht es um folgende
und am Standort (Bodeneigenschaften). Die Exper-
Themen:
tengruppe hat im Jahr 2013 unter anderem eine
1. Eine umfassende Beschreibung der Abminde-
Methode entwickelt, die jeweiligen Beiträge zur
rung der seismischen Energie mit zunehmender
Bodenbewegung zu separieren, und ermöglicht
Distanz zum Erdbebenherd und Erdbebenska-
damit ein verbessertes Prozessverständnis. Die Er-
lierung;
gebnisse aus diesem Teilprojekt werden bereits in
Erdbebendaten. Auftretende Bodenbewegungen
2. Das Verständnis der Phänomene der seis-
der Datenverarbeitung des SED bei Auftreten eines
mischen Wellenausbreitung in heterogenen,
Erdbebens in Echtzeit angewendet. Mit der aktiven
nichtlinearen Medien sowohl an der Erdoberflä-
Forschung auf diesem Gebiet trägt die Experten-
che wie auch in Tiefen unter der Erdoberfläche,
gruppe Starkbeben kontinuierlich zum Verständnis
welche für geologische Tiefenlager relevant
bezüglich der Unsicherheiten und der Sensitivi-
sind (300–900 m);
täten der Modelle bei, wobei die Ergebnisse Anwendung in der Praxis finden.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
37
38
Um zukünftige Entwicklungen im Bereich der Erd-
onsbasierten Vorhersagen. Zukünftig ermöglicht
bebengefährdungs-Analyse abzuschätzen, unter-
dieses verbesserte Prozessverständnis auch, die
sucht die Expertengruppe Starkbeben die Voraus-
deterministische Bestimmung von Bodenbewe-
setzung für den Übergang von der probabilistischen
gungen durch bisher in der Schweiz nicht
zur sogenannten Physik-basierten Erdbebenge-
beobachtete starke Erdbeben mit langen Wieder-
fährdungs-Analyse; diese basiert nur auf den geo-
kehrperioden zu verfeinern.
logischen Verhältnissen und physikalischen Prozes-
Unter dem Teilprojekt Geologische Tiefenlager er-
sen. In den aktuellen in der Schweiz angewendeten
arbeitet die Expertengruppe Starkbeben zusam-
Analysen werden die seismischen Quellregionen
men mit dem ENSI die Anforderungen an geolo-
durch diffuse Seismizität repräsentiert, welche fast
gische Tiefenlager bezüglich seismischer Sicherheit.
ausschliesslich auf statistischer Auswertung von
Dazu werden die Gefährdungsbilder für geolo-
instrumentellen und historischen Daten basiert.
gische Tiefenlager auch unter Einbezug der Ergeb-
Die Sensitivität der Erdbebengefährdungs-Analyse
nisse aus den anderen Teilprojekten definiert, um
aufgrund der Verwendung von alternativen und
anschliessend die Anforderungen für die Bestim-
neuen Elementen, z.B. von beobachteter tiefen-
mung der seismischen Gefährdungsgrundlage zu
abhängiger Erdbebengrössenverteilung oder alter-
präzisieren.
nativen
Quellmodellen
(Berücksichtigung
der
Verschiebungsbeträge an Brüchen), wird aktuell
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
evaluiert. Zudem konnten im Jahr 2013 weitere
Die Erfahrungen und Untersuchungen der vergan-
Fortschritte mit der Einbindung von vorliegenden
genen Jahre haben bekräftigt, dass die Erdbeben-
A-priori-Informationen über Brüche und Störungs-
gefährdung im Zusammenhang mit der nuklearen
zonen, z.B. aus 3D-reflexionsseismischen Messun-
Sicherheit ein wichtiges Thema darstellt. Mit den
gen, in die Verfahren zur Abschätzung der Erd-
von der Expertengruppe Starkbeben durchge-
bebengefährdung erzielt werden. Die stetig
führten Arbeiten wird angestrebt, das Fachwissen
verbesserte Beschreibung der geologischen Struk-
aus dem PRP (PEGAGOS Refinement Project;
turen und die Weiterentwicklung von Quell-
Schlussbericht wurde im Dezember 2013 beim
modellen, welche die Zusammenhänge zwischen
ENSI eingereicht) zu erhalten und weiter zu entwi-
Spannung und Verformung in der Erdkruste reali-
ckeln. Ergebnisse aus den Forschungsarbeiten zur
tätsnaher beschreiben, entspricht dem Fokus die-
Abminderung von seismischen Wellen im Unter-
ses Teilprojektes.
grund und zu Standorteinflüssen sind zum Teil be-
Ein weiteres Ziel ist, das Wissen über physikalische
reits im PRP berücksichtigt worden.
Grenzen der Bodenbewegungen von Sedimenten
Die Forschungsbereiche zu alternativen Ansätzen
und Fels zu verbessern und somit langfristig die
in der Erdbebengefährdungs-Berechnung, welche
Unsicherheiten in den Gefährdungs-Analysen bes-
Geologie-basierte und Physik-basierte Simulatio-
ser zu verstehen. Zu diesem Zweck forscht die Ex-
nen erforschen, liefern wichtige Randbedingungen
pertengruppe Starkbeben an der Modellierung
und neue Erkenntnisse für zukünftige Gefähr-
von komplexen und nichtlinearen Wellenausbrei-
dungs-Analysen für Kernkraftwerke und geolo-
tungsphänomenen. Im Jahr 2013 wurden in die-
gische Tiefenlager. Die Zusammenarbeit mit der
sem Teilprojekt Simulationsprogramme weiterent-
Expertengruppe erlaubt dem ENSI, frühzeitig
wickelt und ebenfalls angewendet, z.B. um
Handlungsbedarf im Bereich der Erdbebengefähr-
nicht-lineare Bodeneigenschaften an zwei Schwei-
dung zu erkennen.
lateralen Variation der Erdbebenverteilung und
zer Standorten für Starkbeben-Messgeräte zu charakterisieren. Die Möglichkeiten dieser Simula-
Ausblick
tionsprogramme zeigt das Anwendungsbeispiel
Der Vierjahresvertrag der Expertengruppe Starkbe-
des Erdbebens 1946 bei Sierre, welches die dyna-
ben wird im Sommer 2014 auslaufen. Zurzeit lau-
mische Bruchausbreitung und die Verstärkung der
fen die Gespräche zwischen dem ENSI und dem
Bodenbewegungen in der Region demonstriert
SED zu einer Fortsetzung der aufsichtsgerichteten
(Abbildung 13). Um die entwickelten Simulations-
Erdbebenforschung beim SED. Das ENSI beabsich-
programme zu testen, beteiligte sich der SED im
tigt, die Forschungszusammenarbeit ohne Unter-
Jahr 2013 an einem internationalen Modellie-
bruch weiterzuführen. Die Themenschwerpunkte
rungsexperiment. Die daraus resultierenden Er-
eines weiteren Vertrages mit dem SED werden im
kenntnisse dienen der Verbesserung von simulati-
Laufe des 1. Quartals 2014 gemeinsam festgelegt.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
39
Abbildung 13: Simulation des Bruchvorganges und der Wellenausbreitung des Erdbebens 1946 bei Sierre nach 5.0, 17.6 und 35.2 Sekunden (siehe Zeitangaben am unteren Bildrand), welche deutlich die Verst채rkung der Bodenbewegungen im Lockermaterial des Talbodens aufzeigt. Die Farbskala zeigt die Intensit채t der Bodenbewegungen. Quelle: D. Roten, SED.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
1.3.3 SMART 2013 – Erdbebenberechnung von Stahlbetonbauwerken von Kernkraftwerken
rechnet werden. Dazu gibt es verschiedene Methoden und Rechenprogramme, von kommerzieller Software bis zu Forschungssoftware. Die kommerziellen Programme werden heute in der Praxis bei
Auftragnehmer: Basler & Hofmann AG,
Kernkraftwerken zur Erdbebenbemessung von
Ingenieure, Planer und Berater, Zürich und
Neubauten und zur Überprüfung der Erdbebensi-
Stangenberg und Partner Ingenieur-GmbH,
cherheit von bestehenden Bauten aus Stahlbeton
Bochum, Deutschland
eingesetzt.
ENSI-Projektbegleiter: Tadeusz Szczesiak
Das Commissariat à l'Energie Atomique CEA hat in
Bericht der Forscher in Anhang A
Zusammenarbeit mit der Electricité de France EDF das Forschungsprojekt SMART 2013 als Weiterent-
40
Abbildung 14: Modellgebäude auf dem AZALEE-Rütteltisch. Quelle: SMART 2013, CEA.
Einleitung
wicklung des erfolgreichen Forschungsprojekts
Das Verhalten von Stahlbetonbauwerken unter
SMART 2008 (siehe ENSI-Erfahrungs- und For-
Erdbebeneinwirkungen kann aufgrund der stetig
schungsbericht 2011) lanciert und finanziert. Das
steigenden Computer-Rechenleistung und Fort-
Projekt wird von der International Atomic Energy
schritten bei Rechenprogrammen immer detail-
Agency IAEA unterstützt. SMART steht für «Seis-
lierter simuliert werden. Heute ist es möglich, das
mic design and best-estimate Methods Assess-
stark inhomogene und nichtlineare Materialverhal-
ment for Reinforced concrete buildings subjected
ten von Stahlbeton genauer als früher zu erfassen.
to Torsion and non-linear effects». Es wird in
Es können detaillierte numerische dreidimensio-
diesem Projekt ermittelt, welche der erwähnten
nale Modelle von ganzen Bauwerken erstellt und
Methoden und Rechenprogramme die Wirklich-
deren Verhalten unter Erdbebeneinwirkung be-
keit besser abbilden und wo Verbesserungspotenzial vorhanden ist. Dazu werden die Ergebnisse der Computer-Simulationen mit Resultaten aus Rütteltisch-Versuchen verglichen. Die Rütteltisch-Versuche werden von der CEA in ihrem Forschungszentrum in Saclay bei Paris auf dem AZALEE-Rütteltisch durchgeführt. Mit diesem Rütteltisch können Erdbebenerschütterungen simuliert werden. Als Modellgebäude wird ein 3-stöckiges Stahlbetongebäude mit asymmetrischer Tragstruktur im Modellmassstab 1:4 verwendet (siehe Abbildung 14). Die Tragstruktur ist bewusst asymmetrisch gewählt, um den Einfluss der Verdrehung des Gebäudes (Torsion) bei Erdbebeneinwirkung erfassen zu können. Torsion ist besonders wichtig, da sie zu stärkerer Schädigung führen kann. Das Modellgebäude wird derart gebaut, dass es einem Erdbeben einer gewissen Stärke, dem sog. Auslegungs- oder Bemessungserdbeben, widerstehen kann. Das Verhalten des Modellgebäudes wird auf dem Rütteltisch bei unterschiedlich starken Erdbeben getestet. Die Erdbebenstärke wird so variiert, dass auch das Verhalten des Modellgebäudes über die Auslegung hinaus untersucht werden kann. Während den Versuchen werden die Auswirkungen auf das Modellgebäude wie auftretende Beschleunigungen, Verschiebungen bzw. Verformungen, Risse und Betonabplatzungen an diversen Stellen im Modellgebäude von der CEA gemessen und anschliessend ausgewertet. Parallel zu den Rütteltisch-Versuchen der CEA versuchen 36 Teams von Erdbebeningenieuren aus der
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Abbildung 15:
ganzen Welt, die Resultate der Versuche mit Hilfe
Vergleich des Modellverhaltens von Stahlbeton in der Ebene bei den einzelnen Teams (lokaler Test rc.1, siehe Anhang A). Quelle: SMART 2013, CEA.
der numerischen Computer-Simulationen ohne Kenntnis der Versuchsresultate vorauszusagen (sogenannte blinde Vorausrechnungen). Dazu modellieren sie die gesamte Testanordnung, also den Rütteltisch und das Modellgebäude, mit Hilfe verschiedener Rechenprogramme. Sie berechnen die erwarteten Auswirkungen auf das Modellgebäude, das heisst dessen Verhalten bei Erdbeben. Dabei kommen unterschiedliche Modellierungsarten und Berechnungsmethoden zum Einsatz. Der Vergleich der Ergebnisse der Vorausberechnungen mit dem bei den Rütteltisch-Versuchen gemessenen Verhalten zeigt die Möglichkeiten und das weitere Ver-
41
besserungspotenzial der verwendeten Simulationsmethoden auf (sogenanntes Benchmark-Projekt).
nungsmodelle mit Hilfe von unterschiedlichen
Das ENSI beteiligt sich als eines der Teams an den
kommerziellen Rechenprogrammen entwickelt:
Computer-Simulationen. Das ENSI-Team besteht
ein Modell mit dem Programm SAP2000 durch
aus Erdbebeningenieuren des ENSI und der Prüf-
Basler & Hofmann und das zweite mit dem Pro-
ingenieure Basler & Hofmann aus Zürich (B&H) und
gramm SOFiSTiK durch Stangenberg und Partner.
Stangenberg und Partner aus Bochum, Deutsch-
Weiterhin hat das ENSI-Team die, wie sich zeigte,
land (SPI).
anforderungsreichen lokalen Tests erfolgreich durchgeführt und miteinander verglichen. Die Ver-
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
gleiche der Ergebnisse dieser beiden Modelle in
Die Rütteltisch-Versuche am Gebäudemodell wur-
stimmung ergeben. Die festgestellten Differenzen
den von der CEA bereits in den Jahren 2011 bis
konnten durch unterschiedliche Annahmen und
2013 durchgeführt. Im Jahr 2013 haben die 36
Programmeinstellungen erklärt und nachvollzogen
Teams begonnen, ohne Kenntnis der Versuchser-
werden. Die ersten Auswertungen und Vergleiche
gebnisse («blind») die Computer-Simulationen
der CEA unter den 36 Teams zeigen demgegenü-
durchzuführen. Sie haben im Frühjahr von der CEA
ber teilweise grössere Unterschiede (siehe Abbil-
die Grundlagen (v.a. die Geometrie und Materialei-
dung 15). Dies gilt vor allem im Lastbereich, wo der
genschaften) für den Aufbau der Computer-Simu-
Stahl und der Beton zu versagen beginnen. Diese
lationsmodelle erhalten und konnten die ersten
Unterschiede sind auf die Vielfältigkeit der verwen-
zwei Phasen des Benchmark-Projekts bearbeiten.
deten Modellierungsarten, Berechnungsmethoden
Bis zum Herbst haben die Teams in Phase 1 ihre Re-
und Rechenprogramme zurückzuführen und auf
chenprogramme gewählt, die Berechnungsmo-
Unterschiede bei Fachwissen und Erfahrung der
delle erstellt und die Modellierungsarten und Be-
beteiligten Erdbebeningenieure.
rechnungsmethoden an sogenannten «lokalen»
Zu Beginn der Phase 2, die Ende Januar 2014 abge-
Tests überprüft. Das ENSI-Team hat zwei Berech-
schlossen wird, haben die 36 Teams von der CEA
den lokalen Tests haben eine recht gute Überein-
Abbildung 16: Vergleich der Verschiebungen und Beschleunigungen am Modellgebäude gemessen (CEA) und mit den Computer-Modellen simuliert (SAP2000, SOFiSTiK) für einen Eckpunkt auf der obersten Decke (Run007, Eckpunkt B, siehe Anhang A). Quelle: CEA, B&H, SPI.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
42
die gemessenen Versuchsdaten von zwei Testläu-
anregung mittels ihrer in Phase 1 und 2 entwi-
fen am Modellgebäude auf dem Rütteltisch erhal-
ckelten Computer-Modelle simulieren. Dabei wird
ten: ein Testlauf infolge der natürlichen Bodenun-
sich zeigen, wie gut die einzelnen Computer-Simu-
ruhe (sog. white noise) und ein Testlauf bei sehr
lationen die Modellversuche mit starken simu-
schwacher Erdbebenanregung. Bei diesen beiden
lierten Erdbeben abbilden können. In der Phase 4
Testläufen verhält sich das Modellgebäude voll-
werden durch die 36 Teams Verletzbarkeitskurven
ständig linear und bleibt ungerissen. Die gemes-
(Fragility-Kurven) für das Modellgebäude zu be-
senen Versuchsdaten bei kleiner Erdbebenanre-
rechnen sein. Diese Kurven zeigen die Verletzbar-
gung dienten den 36 Teams zur Kalibrierung ihrer
keit hinsichtlich der Stärke der Erdbebeneinwir-
Computer-Modelle im linearen Bereich. Im Rah-
kung unter Berücksichtigung der Unsicherheiten in
men dieser Kalibrierung hat sich im ENSI-Team ge-
der Anregung und den Modellparametern. Zu ihrer
zeigt, dass der Berechnungszeitschritt beim Zeit-
Berechnung werden verschiedene Methoden ver-
verlaufsverfahren, die Höhe der angesetzten
wendet und miteinander verglichen.
Rayleigh-Dämpfung und die Art der Modellierung
Der Abschluss des Projekts erfolgt mit einem inter-
der Verbindung zwischen Rütteltisch und Modell-
nationalen Workshop im November 2014 in Paris.
gebäude die entscheidenden Parameter für die Er-
Dort werden die Ergebnisse der Versuche der CEA
gebnisse im linearen Bereich sind. Es konnte im
und die Vergleiche mit den Computer-Simulatio-
ENSI-Team für beide Modelle eine gute Überein-
nen der 36 Teams vorgestellt, unter den teilneh-
stimmung der Ergebnisse der Computer-Simula-
menden Erdbebeningenieuren diskutiert und Er-
tionen mit den gemessenen Versuchsresultaten für
kenntnisse daraus abgeleitet.
die Beschleunigungen in Form von Etagenantwortspektren und für die Verformungen erreicht werden (siehe Abbildung 16).
1.3.4 Plattform Extremereignisse (PLATEX): Studie zur Hochwassergefährdung
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
ENSI-Projektbegleiter: Ralph Schulz
Durch die Teilnahme am Projekt SMART 2013
Einleitung
bleibt das ENSI über den Stand von Wissenschaft
Mit dem Ziel, kohärente Grundlagen im Bereich
und Technik für die Erdbebenberechnungen der
der Naturgefahren zur Beurteilung der Risiken für
Kernanlagen informiert, und es beteiligt sich aktiv
Bauten, Anlagen und kritische Infrastrukturen
an dessen Weiterentwicklung. Die aus dem Projekt
bereitzustellen, wurde im Jahr 2012 ein Koordi-
gewonnen Erkenntnisse sind in naher Zukunft für
nationsgremium für Naturgefahren initiiert. Mit-
die Aufsichtstätigkeit des ENSI im Bereich der Erd-
glieder dieser sogenannten «Plattform Extrem-
bebensicherheit der Kernanlagen wesentlich: Das
ereignisse» (PLATEX) sind das Bundesamt für
ENSI überprüft die Ergebnisse der Gefährdungsstu-
Umwelt (BAFU), das Bundesamt für Energie (BFE),
die PEGASOS Refinement Project PRP. Danach wer-
das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS),
den die Betreiber ihre Nachweise zur Erdbebensi-
das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie
cherheit überarbeiten bzw. aktualisieren müssen,
(MeteoSchweiz) sowie das ENSI.
was vielfach unter Verwendung von neusten Me-
Es wurde entschieden, dass sich PLATEX zunächst
thoden zur Erdbebenberechnung erfolgen wird.
mit Fragen der Hochwassergefährdung befassen
Das ENSI erstellt dazu Vorgaben und wird diese
wird. Geplant ist die Durchführung einer umfas-
Nachweise prüfen, letzteres auch unter Durchfüh-
senden Studie zur Bereitstellung gemeinsamer
rung von eigenen unabhängigen Vergleichsrech-
Grundlagen für die Beurteilung der Hochwasser-
nungen. Das Projekt SMART 2013 liefert dazu wei-
gefährdung an Aare und Rhein. Zunächst soll da-
tere Grundlagen, wertvolle Erkenntnisse und
bei die Aare unterhalb des Thunersees bis zur
zusätzliche Erfahrung.
Rheinmündung betrachtet werden. Für das ENSI sind mögliche neue Erkenntnisse im Zusammen-
Ausblick
hang mit der Überflutungsgefährdung an den
Im Jahr 2014 werden die zentralen Phasen 3 und 4
Standorten der Schweizer KKW (drei der vier
des Forschungsprojekts SMART 2013 durchge-
Schweizer Kraftwerksstandorte befinden sich an
führt. In der Phase 3, dem eigentlichen Bench-
der Aare) von besonderem Interesse. Zur Erstellung
mark-Projekt, werden die 36 Teams die fünf
der Studie ist ein breiter Einbezug der Fachwelt
Modellversuche der CEA mit stärkerer Erdbeben-
vorgesehen.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
Analyse der Hochwassergefährdung der schweize-
Im Berichtsjahr übernahm das BAFU die Leitung
dieser Analysen sind möglich, bedingen aber wei-
der Projektarbeiten zur Hochwassergefährdung.
tere Forschungsarbeiten. Ein verbesserter Kennt-
Die Koordination bzw. Organisation und Abstim-
nisstand ermöglicht generell eine genauere Ab-
mung der komplexen Inhalte der geplanten Studie
schätzung der Anlagerisiken durch Überflutung
wurden fortgesetzt. Durchgeführte Arbeiten wa-
und trägt auch zu einer Optimierung gegebenen-
ren insbesondere:
falls erforderlicher Nachrüstmassnahmen bei.
rischen Kernkraftwerke erreicht. Verfeinerungen
Erstellung einer Vorstudie «Analyse der Grundlagen zu extremen Hochwasserabflüssen an
Ausblick
Aare und Rhein». Die Vorstudie reflektiert die
Basierend auf den Ergebnissen der Projektausar-
bisherigen Forschungsarbeiten respektive den
beitung ist für 2014 der Start der konkreten fach-
aktuellen Kenntnisstand zum Thema (Bestands-
lichen Arbeiten in den verschiedenen Teilprojekten
aufnahme).
geplant. Parallel hierzu läuft die Dissertation zu
Förderung einer Doktorarbeit an der Universität
den Extremhochwassern des 14. Jahrhunderts.
Bern. Das Hauptziel dieser Arbeit ist die europaweite Betrachtung der Extremhochwasser des 14. Jahrhunderts.
1.4 Menschliche Faktoren
Erstellung der detaillierten Ausschreibungsunterlagen für die Definition der weiteren Projekt-
Übergeordnetes Ziel in diesem Bereich ist unter an-
arbeiten. Diese Definition umfasst insbesondere
derem die Reduktion der Unsicherheiten bei der
die Festlegung der verschiedenen Teilprojekte
Quantifizierung der Zuverlässigkeit menschlicher
inklusive Pflichtenheften für die konkreten fach-
Handlungen im Rahmen der probabilistischen Si-
lichen Inhalte. In den Teilprojekten werden
cherheitsanalyse (PSA), die das Risiko von Störfäl-
voraussichtlich Hochwasserstatistiken inklusive
len in Kernkraftwerken quantitativ erfasst. Der Be-
historische Hochwasser sowie Fragen der Hy-
reich umfasst vor allem zwei Schwerpunkte.
drologie, der Grossraumhydraulik und des Fest-
Einerseits geht es um den Einfluss menschlicher
stofftransports behandelt. Verklausungen und
Handlungen auf Störfälle und deren Beherrschung.
das Versagen wasserbaulicher Einrichtungen
Dabei wird vor allem die Zuverlässigkeit des Opera-
sollen ebenfalls betrachtet werden. Die Resul-
teurverhaltens unter verschiedenen Bedingungen
tate der verschiedenen Untersuchungen sollen
untersucht. Während die versehentliche Unterlas-
anschliessend zur Ermittlung der Gefährdung
sung erforderlicher Eingriffe relativ gut untersucht
eines Standorts geeignet aggregiert werden.
ist, sind fehlerhafte Handlungen, welche den Ver-
Hierfür wird eine Methodik zu entwickeln sein.
lauf eines Störfalls negativ beeinflussen können,
Neben den fachlichen Themen werden auch die
weniger gut erforscht. Diese so genannten Errors
organisatorischen Randbedingungen (Kosten,
of Commission werden daher systematisch identi-
Termine, beteiligte Experten etc.) festgelegt.
fiziert und quantifiziert. Zweiter Schwerpunkt im
Kommunikation der PLATEX-Arbeiten auf der
Bereich «Menschliche Faktoren» ist der Einfluss der
Webseite des BAFU (siehe auch http://www.
Kontrollraumgestaltung auf die Leistung der Ope-
bafu.admin.ch/naturgefahren).
rateure (Human-System Interface).
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
1.4.1 OECD Halden Reactor Project – Bereich Mensch-Technik-Organisation
Wie aktuelle probabilistische Sicherheitsanalysen (PSA) zeigen, tragen extreme Hochwasser einen
Auftragnehmer: Halden Reactor Project, Norwegen
nicht vernachlässigbaren Anteil zum nuklearen Ri-
ENSI-Projektbegleiter: Reiner Mailänder
siko der schweizerischen KKW bei. Zudem hat die
Bericht der Forscher in Anhang A
Überflutungsthematik nach dem schweren Unfall in Fukushima generell einen höheren Stellenwert
Einleitung
im Kontext mit der Sicherheit von Kernkraftwerken
Das OECD Halden Reactor Project (HRP) verfolgt
erhalten.
die zwei Stossrichtungen Brennstoff- und Material-
Aus Sicht des ENSI wurde im internationalen Ver-
verhalten und Mensch–Technik–Organisation. Ein-
gleich bereits ein hoher Stand der Technik bei der
leitende, allgemeine Bemerkungen zum HRP fin-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
43
44
den sich im Kap. 1.1.1 dieses Berichts, in dem die
möglichst gut beurteilt und breit genutzt werden
Resultate aus dem Bereich Brennstoff- und Mate-
können. Zu diesem Thema wurde im Mai 2013
rialverhalten zusammengefasst sind.
auch ein Workshop in Halden durchgeführt. Die
Die Forschungsarbeiten im Bereich Mensch–
teilnehmenden Experten möchten eine Datenbank
Technik–Organisation (MTO) umfassen hauptsäch-
zu Simulatordaten konzipieren. An diesen Arbeiten
lich Studien zur menschlichen Zuverlässigkeit bzw.
sind auch Forscher des Paul Scherrer Instituts PSI
Leistungsfähigkeit, die Konzeption und Bewertung
massgeblich beteiligt.
von Schnittstellen zwischen Mensch und tech-
Zugleich werden auch weiterhin Experimente mit
nischen Systemen (Human-System Interface HSI),
Operateur-Teams unter simulierten Notfallbedin-
elektronische Visualisierungs-Instrumente sowie
gungen im Halden Man-Machine Laboratory
die Verlässlichkeit von Computer-Software. Diese
(HAMMLAB) durchgeführt. Das wichtigste derzeit
Themen spielen eine wichtige Rolle für den
laufende Experiment ist eine kombinierte Studie
sicheren Betrieb bestehender Kernanlagen, für die
zur menschlichen Leistungsfähigkeit und Zuverläs-
Modernisierung von Kontrollräumen und digitalen
sigkeit, zum Nutzen einzelner Elemente von
Systemen sowie für die Auslegung zukünftiger
Mensch-Maschine-Schnittstellen (Abbildung 17)
Kernkraftwerke.
und deren Ausführung, sowie zu Bewertungsmethoden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
auf dem Informationsaustausch zwischen Kontroll-
Die folgenden Arbeiten des Jahres 2013 waren aus
kraftwerks. Eine schwedische Operateurgruppe
Schweizer Sicht besonders interessant:
wurde im November 2013 getestet, weitere schwe-
Tests von Operateurgruppen in Simulatoren dienen
dische Gruppen sowie US-Gruppen von verschie-
dazu, die Zuverlässigkeit menschlicher Handlun-
denen Anlagen sollen im Jahre 2014 teilnehmen.
gen besonders bei Störfällen zu ermitteln. Die da-
Bei diesen Tests sollen auch die in den letzten Jah-
bei gewonnenen Daten können zur Verbesserung
ren entwickelten portablen Informationssysteme
von probabilistischen Sicherheitsanalysen verwen-
eingesetzt werden. Sie dienen unter anderem
det werden. Je nach gewähltem Störfall-Szenario
dazu, dem Pickett-Ingenieur bereits ausserhalb des
und je nach Auswertungsmethode sind Versuchs-
Kontrollraums Informationen zu vermitteln. Dieser
ergebnisse aber teilweise schwer vergleichbar.
ist im Normalbetrieb nicht ständig im Kontroll-
Bereits 2012 wurde deshalb eine Studie dazu ge-
raum, sondern stösst erst im Bedarfsfall zu den
startet, wie Simulatorstudien konzipiert und aus-
dort arbeitenden Operateuren hinzu. Aber auch im
gewertet werden sollten, damit ihre Ergebnisse
Kontrollraum selbst sollen diese Hilfsmittel das Si-
raum und Personal in anderen Teilen eines Kern-
Abbildung 17: Test von Kontrollraum-Anzeigen im HAMMLAB. Quelle: HRP.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Abbildung 18:
tuationsverständnis verbessern. Bei einer weiteren,
Visualisierung eines Strahlungsfelds auf einem portablen Gerät. Quelle: HRP.
2013 speziell zu diesem Thema durchgeführten, Studie hatten die getesteten Schichtchefs den Eindruck, dass sie die Situation schneller erfassen konnten. Von einem tatsächlichen Einsatz in einem Kernkraftwerk sind diese Systeme allerdings noch weit entfernt. Dazu muss nicht nur der Nutzen für die Operateure, sondern auch alle weiteren Auswirkungen solcher Systeme vorher geklärt werden. Nicht zuletzt stellen sich dann auch Fragen der Zuverlässigkeit und der Sicherung. Ein weiteres interessantes Thema ist die Unterstützung von Revisionsarbeiten durch technische Hilfsmittel. Dazu führte das HRP einen Workshop sowie
45
Vor-Ort-Studien in den USA und in Schweden durch. Diese zeigten, dass ein Bedarf besteht an Hilfsmitteln für die Planung, damit die Arbeiten räumlich und zeitlich genau aufeinander abgestimmt werden können. Dafür könnte interaktive Visualisierungssysteme dienen, in portabler Form auch für die bessere Darstellung von Strahlungsfeldern (Abbildung 18).
virtueller Realität arbeiten, können dazu beitragen, die Strahlenexposition bei Arbeiten im Kernkraft-
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
werk zu reduzieren.
Die Studien zur menschlichen Zuverlässigkeit die-
Ausblick
nen dazu, Analysemethoden für Auslöser und
Die Arbeiten des Projekts liegen auch im Bereich
Wahrscheinlichkeit von menschlichem Versagen
MTO weitgehend im Zeitplan. Wie oben bei der
weiter zu verbessern. Die Daten von Simulatorstu-
Studie zur menschlichen Zuverlässigkeit beschrie-
dien im Rahmen des Halden Reactor Projects wer-
ben, sind viele der Arbeiten längerfristig angelegt
den auch im Projekt Human Reliability Analysis
und werden somit 2014 fortgesetzt. Im Rahmen
HRA genutzt (siehe dazu auch Kap. 1.4.2 und An-
der Planung des HRP für die Projektphase 2015–
hang A). So dienen sie auch der Verbesserung der
2017 (siehe auch Projektbereich Brennstoff und
probabilistischen Sicherheitsanalysen für Schwei-
Materialien, Kap. 1.1.1) wurden auf Empfehlung
zer Kernkraftwerke.
des Halden Board of Management auch Arbeiten
Die immer grösser werdende Abhängigkeit auch
zur Stilllegung vorgeschlagen. Darunter sind Arbei-
der nuklearen Sicherheitstechnik von rechnerba-
ten für organisatorische Hilfsmittel ähnlich denen
sierten Systemen ist ein zentrales Forschungs-
für Revisionen, aber auch Untersuchungen zum
thema im HRP. Die diesbezüglichen Arbeiten die-
Langzeitverhalten von trockengelagerten Brenn-
nen dazu, die Zuverlässigkeit solcher Systeme
elementen. Die Vorschläge wurden von den Exper-
weiter zu verbessern.
ten in den HRP-Mitgliedsländern bis Ende 2013 be-
Ein weiteres Ziel ist es, Stärken und Schwächen der
wertet. Die Auswertung der Ergebnisse in der
Schnittstellen zwischen Mensch und technischen
ersten Jahreshälfte 2014 wird zeigen, in welchem
Systemen zu bestimmen und Lösungen zu deren
Umfang diese Themen während der kommenden
Optimierung zu erarbeiten. Daraus folgen auch in-
Projektphase behandelt werden.
novative Ansätze, wie Kontrollräume am benutzerfreundlichsten zu gestalten sind. Experimente zeigen, inwieweit die Einführung neuer Technologien die Leistungsfähigkeit der Operateure in kritischen Situationen beeinflusst. Die Resultate liefern gleichzeitig erste Antworten auf die Frage, wie die Operateure in Zukunft geschult werden sollen. Elektronische Visualisierungs-Instrumente, die mit
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
1.4.2 Human Reliability Analysis
anleitung und technische Grundlage) des Quantifizierungsmoduls (CESA-Q) dieser Me-
Auftragnehmer: Paul Scherrer Institut PSI
thode. Wie bisher werden vier Typen von
ENSI-Projektbegleiter: Bernhard Reer
Situationen (z. B. irreführende Anzeigen) mit
Bericht der Forscher in Anhang A
plausiblen EOC-Gelegenheiten unterschieden. Aufgrund der Aktualisierung ergibt sich die
46
Einleitung
EOC-Wahrscheinlichkeit direkt aus den Bewer-
Mit der Human Reliability Analysis (HRA) wird der
tungen von Einflussfaktoren (z. B. Schwierigkeit
Einfluss menschlicher Handlungen auf Störfälle in
des Erkennens irreführender Anzeigen), welche
Kernkraftwerken untersucht. Die HRA analysiert
die jeweilige Situation näher charakterisieren.
diese Handlungen und bewertet sie unter Berück-
Bislang waren oftmals Interpolationen, basie-
sichtigung der entsprechenden Randbedingungen
rend auf bekannten EOC-Wahrscheinlichkeiten
wie zum Beispiel das für die Handlung zur Verfü-
für einige Referenzsituationen, erforderlich. Das
gung stehende Zeitintervall, die Komplexität der
aus der Literatur bekannte «Bayesian Belief Net-
Handlung, die Ausbildung der Operateure und de-
work Model» bildete die technische Basis für
ren Hilfsmittel (insbesondere Vorschriften).
die Herleitung des Zusammenhangs zwischen
Die Hauptthemen im Berichtsjahr waren:
Einflussfaktoren und Wahrscheinlichkeiten.
Errors of Commission (EOC): Es ist Stand
Anwendung von Simulatorstudien: Die Daten
der Technik, mit der HRA Fehlerwahrscheinlich-
aus einer US-amerikanischen Simulatorstudie
keiten für Handlungen zu bestimmen, die wäh-
wurden bereits benutzt, um die Vorhersagegüte
rend eines Störfalls gefordert sind, aber nicht
verschiedener HRA-Methoden bezüglich Versa-
(entsprechend der festgelegten Erfolgskriterien)
genswahrscheinlichkeiten, Schwierigkeitsgraden
durchgeführt werden. Hingegen fehlt ein eta-
und Schlüsselelementen des Handlungsablaufs
bliertes Verfahren zur systematischen Identifi-
zu bewerten. Im Berichtsjahr wurden für die
zierung und Quantifizierung von ungeplanten
Operateurhandlungen, die Gegenstand dieser
menschlichen Handlungen, welche den Verlauf
Studie waren, auch Daten zur Variabilität zwi-
eines Störfalls negativ beeinflussen, den soge-
schen den Anwendern gleicher HRA-Methoden
nannten EOC. In diesem Zusammenhang soll
ausgewertet. Für die Versagenswahrscheinlich-
die vom PSI bereits entwickelte Methode ver-
keiten der meisten Handlungen lag diese Varia-
feinert und für Schweizer Kernkraftwerke ange-
bilität innerhalb einer Grössenordnung. Eine
wendet werden.
mögliche Variabilitätsursache lag in dem von den
Anwendung von Simulatorstudien: Es soll un-
Anwendern unterschiedlich gehandhabten Um-
tersucht werden, inwieweit Simulatorstudien
gang mit den Limitierungen einer HRA-Methode
für die Bewertung wie auch für die Verbesse-
(z.B. fehlende Anleitung zur Berücksichtigung
rung von HRA-Methoden verwendet werden
des Einflusses teilweise irreführender Anzeigen).
können.
Wissensbasis bezüglich der Wirkungen von Erd-
Wissensbasis bezüglich der Wirkungen von Erd-
beben auf die menschliche Zuverlässigkeit: Der
beben auf die menschliche Zuverlässigkeit: Die
hierzu im Berichtsjahr entwickelte Fragebogen
diesbezügliche internationale Erfahrung soll er-
umfasst die Wechselwirkung zwischen Schäden
fasst werden.
ohne direkte Sicherheitsrelevanz und dem Reagieren auf Notfälle sowie Schwachstellen in
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
Teilaspekten der Notfallplanung und deren
Die Projektziele und deren Umsetzung für das Jahr
rateure. Zudem wurden einige Erdbebenstör-
2013 lassen sich wie folgt zusammenfassen:
fälle aus der nuklearen Betriebserfahrung aus-
Auswirkung auf die Arbeitsbelastung der Ope-
EOC: Im Rahmen der Vorgängerprojekte wurde
gewertet. Hierzu gehörte auch der Störfall im
die sogenannte «Commission Errors Search and
Kernkraftwerk Hamaoka (Block 5) während des
Assessment» (CESA) Methode entwickelt. Die
Suruga-Bay-Erdbebens von 2009, welches ge-
im Vorjahr, im Rahmen einer Pilotstudie für ein
rade noch im Rahmen der Auslegung lag. Es
drittes Schweizer Kernkraftwerk, abgeschlos-
zeigte sich, dass auch dann eine erhöhte Ar-
sene Anwendung dieser Methode wurde doku-
beitsbelastung zu erwarten ist, wenn die Funk-
mentiert. Ferner erfolgte eine Dokumentation
tion von Sicherheitssystemen noch gegeben
der aktuellen, verbesserten Fassung (Benutzer-
oder nur leicht eingeschränkt ist.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
1. EOC-Pilot-Studie für das vierte Schweizer Kernkraftwerk; EOC-Studie zu internen systemüber-
Ereignisse in Kernanlagen zeigen, dass uner-
greifenden (z. B. Brand) und externen (z. B. Erd-
wünschte Handlungen, die den Störfallablauf ne-
beben) Ereignissen für alle vier Schweizer
gativ beeinflussen, von grosser Bedeutung sein können. EOC sind risikotechnisch bislang schwer
Kernkraftwerke; 2. Pilot-Studie zur Nutzung Schweizer Simulator-
fassbar, da theoretisch sehr viele Möglichkeiten
daten für die HRA in Schweizer Risikoanalysen;
für unerwünschte Handlungen bestehen und die
3. Weiterführung der Arbeiten zur Erstellung einer
etablierten HRA-Methoden für die Bestimmung
Wissensbasis bezüglich der Wirkungen von Erd-
der Versagenswahrscheinlichkeiten von (zur Auf-
beben auf die menschliche Zuverlässigkeit.
rechterhaltung bzw. Wiederherstellung der Si-
Diese Arbeiten dienen einer umfassenden Verbes-
cherheit) angeforderten Handlungen konzipiert
serung der HRA, und die damit einhergehenden
sind. Der Einfluss letztgenannter Handlungen auf
Erkenntnisse tragen zur Erhöhung der Sicherheit
den Ablauf eines Störfalls wird schon heute er-
bei. 47
folgreich in Risikoanalysen modelliert. EOC werden hingegen mangels etablierter Analysemethoden in den Risikomodellen für Kernkraftwerke bislang kaum berücksichtigt. Mit der vom PSI ent-
1.5 Systemverhalten und Störfallabläufe
wickelten CESA-Methode können potenzielle EOC mit relevantem Einfluss auf die Störfallbe-
Dieser Bereich betrifft die in der Reaktoranlage und
herrschung effizient identifiziert und quantifiziert
im Containment ablaufenden Prozesse, ausge-
werden. Das Projekt zielt darauf ab, die Grundla-
hend vom Normalbetrieb über Änderungen des
gen zur EOC-Analyse weiter zu verbessern, so
Reaktorverhaltens, die bei Störfällen in kurzer Zeit
dass eine realistischere Risikoanalyse ermöglicht
ablaufen können, bis hin zu Kernschmelz-Unfällen.
wird.
Für sogenannte deterministische Sicherheitsana-
Neben der langfristig genaueren Bestimmung des
lysen werden Computermodelle der Anlagen und
Anlagerisikos bewirkt dieses Forschungsvorhaben
ihres Verhaltens erstellt und mit Hilfe von Experi-
auch eine Betrachtung der Störfallvorschriften aus
menten validiert. Sie dienen auch als Grundlage für
der Optik der EOC. Für Fallbeispiele werden Stör-
die quantitative Ermittlung des Anlagenrisikos in
fallvorschriften
der
probabilistischen Sicherheitsanalysen. Die Analyse
Schweiz herangezogen und aus dem Blickwinkel
des Unfallablaufs in den Reaktoren von Fuku-
dieser Forschung hinterfragt. Die EOC-Analyse für
shima-Daiichi gehört ebenfalls in diesen For-
ein drittes schweizerisches Kernkraftwerk wird
schungsbereich.
von
Kernkraftwerken
in
deshalb als sehr positiv bewertet. Sie mündete in Vorschlägen zur Verbesserung der Vorschriften. Die Untersuchungen zur Nutzung von Simulatorstudien sowie zur Wirkung von Erdbeben auf die
1.5.1 STARS – Safety Research in Relation to Transient Analysis for the Reactors in Switzerland
menschliche Zuverlässigkeit zielen darauf ab, die Unsicherheit der HRA-Methoden längerfristig zu
Auftragnehmer: Paul Scherrer Institut PSI
reduzieren, was im Sinne einer Verbesserung der
ENSI-Projektbegleiter: Andreas Gorzel,
Risikoanalyse sinnvoll ist.
Thomas Wintterle
Das im HRA-Projekt erarbeitete Wissen steht dem
Bericht der Forscher in Anhang A
ENSI im Rahmen seiner Aufsichtstätigkeit zur Verfügung. Seit 1999 liefern die PSI-Forscher Experti-
Einleitung
sen zur Überprüfung von werkspezifischen HRA-
Mit dem Projekt STARS wird die seit 1988 erfolg-
Studien.
reiche Zusammenarbeit zwischen dem ENSI und dem PSI im Bereich der Sicherheitsanalysen fortge-
Ausblick
setzt. Die Aufgabe des STARS-Projekts ist die Pflege
Das Projekt lief Mitte 2013 aus. Aufgrund der gu-
und Weiterentwicklung von Methoden und Re-
ten Resultate sollten in einem Nachfolgeprojekt
chenprogrammen für die Durchführung von deter-
insbesondere folgende Arbeiten durchgeführt
ministischen Sicherheitsanalysen. Diese schliessen
werden:
das Anlageverhalten vom Normalbetrieb bis zu auslegungsüberschreitenden Störfällen ein.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
48
Abbildung 19: Simulation eines Mischungsexperiments innerhalb des ROCOMReaktordruckbehälters in Dresden-Rossendorf. Die von der STARS-Gruppe durchgeführten Modellierungen zeigen die dabei auftretenden komplizierten Strömungsmuster. Quelle: PSI.
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
Beiträge der verschiedenen Fertigungstoleranzen zur Unsicherheit der Brennstoff-Zentraltemperatur wesentlich davon anhängen, ob der Spaltschluss
Brennstoffverhalten
zwischen Brennstoff und Hüllrohr bereits stattge-
Das Brennstabprogramm FALCON wird für die
funden hat oder nicht.
Auslegung und Auswertung von Versuchen des OECD Halden Reactor Projects (siehe auch Kap.
Reaktorkern
1.1.1) verwendet, die sich mit dem Brennstoffver-
Zwischen den Stäben der Brennelemente befinden
halten bei Kühlmittelverlust-Störfällen befassen.
sich die sogenannten Unterkanäle, durch welche
Fortschritte konnten bei der Berechnung der Spalt-
das Kühlmittel von unten nach oben durch den
gasfreisetzung und dem Verlauf der Hüllrohrtem-
Reaktor strömt. Für die Modellierung des Kühl-
peratur erzielt werden. Ausserdem kann mittler-
mittelverhaltens in diesen Kanälen wurde das
weile – falls es zu einem signifikanten Aufblähen
Analyseprogramms COBRA-TF eingeführt. Die Mo-
und Aufplatzen des Hüllrohrs kommt – der Zeit-
dellierung eines OECD-Benchmarks für die Bestim-
punkt des Aufplatzens genauer bestimmt werden.
mung des radialen Dampfblasengehalts in einem
Ein weiterer Schwerpunkt war die Auswirkung von
Brennelementausschnitt zeigte die gute Eignung
Leistungsrampen auf den Brennstab. Die Analyse
des Programms. Durch die Einführung des Brenn-
mehrerer Versuche aus dem Forschungsprojekt
elementprogramms CASMO-5 konnte der Reakti-
SCIP-II (siehe Kap. 1.1.2) ergab, dass eine stufen-
vitätsverlauf in einem Druckwasserreaktor genauer
weise Erhöhung der Leistung das Hüllrohr weniger
berechnet werden. Dies wurde anhand des Ver-
belastet und die Wahrscheinlichkeit für ein Versa-
laufs der kritischen Borkonzentration im Kernkraft-
gen des Hüllrohrs stärker von der Geschwindigkeit
werk Gösgen über einen Brennstoffzyklus (ca. 11
der Rampe abhängt als vom Brennstababbrand.
Monate) verdeutlicht. Mit der Einführung des
Die Vorhersage der Hüllrohrintegrität mit FALCON
neuen Reaktorkernsimulators SIMULATE-5 wurde
lieferte konsistente Ergebnisse, es müssen aber
ebenfalls begonnen. Die nuklear-thermohydrau-
weitere wichtige Einflüsse, wie die Verweildauer
lische Stabilitätsanalyse von Siedewasserreaktoren
auf hoher Leistung, in das bestehende Schadens-
mit dem Programm SIMULATE-3K wurde weiter
kriterium integriert werden. Im Rahmen eines
verbessert. Ein Stabilitätstest aus dem Brennstoff-
OECD-Vergleichstests (Benchmark) zur Fortpflan-
zyklus 10 des Kernkraftwerks Leibstadt (KKL)
zung von Unsicherheiten wurde die Brennstoff-
konnte deutlich besser simuliert werden, als dies
modellierung fortgesetzt. Es zeigte sich, dass die
bisher möglich war. Der OECD-Stabilitäts-Bench-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
mark zum schwedischen Kernkraftwerk Oskars-
tung, Druckverluste, lokaler Stabbrand) berechnet.
hamn-2 wurde ebenfalls sehr genau abgebildet.
Die Berechnungen bestätigten, dass die sicher-
Die Fortpflanzung von Unsicherheiten in den nu-
heitstechnischen Kriterien durch die neue Reakto-
klearen Daten wurde weiter untersucht. In einer
rauslegung erfüllt sind.
ersten Anwendung wurde der Beitrag verschie-
Mit dem Projekt YUMOD erneuert das KKL die Um-
dener Unsicherheiten zur Gesamtunsicherheit der
wälzschleifen und -pumpen am Reaktor inklusive
abzuführenden Nachzerfallswärme in einem La-
deren Steuerung. Dafür wurden die Umwälzschlei-
gerbecken bestimmt. Dabei zeigte sich, dass die
fen neu modelliert und das Verhalten der Anlage
Unsicherheiten der Spaltausbeute den weitaus
KKL bei postulierten Störfällen wie dem schnellen
grössten Beitrag liefern.
Hochlaufen der Umwälzpumpen berechnet.
Systemverhalten Im Berichtszeitraum wurde die Modellierung der
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
schweizerischen Kernkraftwerke mit dem System-
Das Projekt stellt mit seinen Methoden und seinem
code TRACE fortgesetzt. TRACE ist ein dem Stand
hochqualifizierten Personal ein technisches Zen-
von Wissenschaft und Technik entsprechendes
trum für die Durchführung von Sicherheitsanalysen
Programm für die Simulation des Systemverhaltens
für Leichtwasserreaktoren dar. Es unterstützt das
von Leichtwasserreaktoren. Bei der Modellierung
ENSI bei seinen sicherheitstechnischen Bewer-
wurden die Eingabedaten und die geometrische
tungen, z. B. hinsichtlich Anlageänderungen oder
Abbildung der Anlage (Input-Decks) weiter an die
Vorkommnissen. Die dazu notwendigen Arbeiten
Berechnungsrichtlinien von TRACE angepasst. Für
umfassen Forschungstätigkeiten zur Weiterent-
die Simulation von Dampferzeuger-Heizrohrbrü-
wicklung der eingesetzten Programme. Dazu kom-
chen wurden Validierungsrechnungen der japa-
men unabhängige Sicherheitsanalysen und andere
nischen Grossversuchsanlage JAEA/LSTF im Rah-
Analysen auf Anforderung des ENSI aus seiner
men des OECD/NEA ROSA-2 Projektes mit TRACE
Aufsichtstätigkeit heraus (On-Call). Weiterhin un-
nachgerechnet. Die Validierung von TRACE ist not-
terstützt das Projektteam auf Anfrage – mit Geneh-
wendig für dessen Anwendung bei Störfallanaly-
migung des ENSI – schweizerische Kernkraftwerks-
sen. Dazu dient die Mitarbeit bei internationalen
betreiber mit Studien und Analysen zu Aspekten
Benchmarks zu integralen Experimenten wie bei-
des Kraftwerksbetriebs und der Sicherheit.
spielsweise PKL-2 oder OECD/NEA ROSA-2, um die
Dank der Kapazität der Projektgruppe STARS kön-
gewonnenen Daten nutzen zu können. Im Bereich
nen stationäre und störfallbedingte neutronenphy-
der Siedewasserreaktoren wurde für das KKL ein
sikalische und thermohydraulische Berechnungen
Modell für ein erweitertes Frischdampf-Leitungssys-
für Systeme, Reaktorkerne und andere Konfigura-
tem implementiert.
tionen wie Lager oder Behälter durchgeführt wer-
Um der Entwicklung im Bereich der Multi-Physik-
den. Damit kann das ENSI im Rahmen seiner Auf-
Simulationen Rechnung zu tragen, wurde die Im-
sicht über die schweizerischen Kernkraftwerke
plementierung der numerischen Strömungsme-
sowohl die Einhaltung des gestaffelten Sicherheits-
chanik (Computational Fluid Dynamics CFD)
konzepts als auch die Wirksamkeit (Integrität) der
vorangetrieben. Zur Validierung des CFD-Codes
mehrfachen Barrieren fundiert beurteilen.
STAR-CCM+ wurden die komplexen dreidimensio-
Der Erhalt der Kompetenz im Umgang mit den
nalen Strömungen der Mischungsexperimente aus
TRACE-Anlagemodellen
dem ROCOM-Teststand in Dresden-Rossendorf
Kernkraftwerke und den durchzuführenden Rech-
und des OECD/NEA PKL2-Projektes (Teststand in
nungen im Bereich Anlageverhalten betrifft direkt
Erlangen bei Nürnberg, Abbildung 19) berechnet.
die Aufsichtstätigkeit des ENSI. Die kontinuierliche
der
schweizerischen
Arbeit an den Modellen und die ständige VerbesseSicherheitsanalysen
rung und Validierung der Eingabedaten sieht das
Das Forschungsprojekt legt die Basis für eigene de-
ENSI als dringlich an, um die komplexen Neu-
taillierte und unabhängige Sicherheitsanalysen zu
analysen bei Anlageänderungen im Rahmen der
konkreten Fragestellungen aus der Aufsichtstätig-
Aufsichtstätigkeit des ENSI bewerten zu können.
keit. Im Berichtszeitraum wurden im Rahmen des Freigabeverfahrens zur neuen Beladung des KKL-
Ausblick
Reaktorkerns verschiedene sicherheitstechnische
Es bleibt das Ziel, angemessene und dem Stand
Parameter (Abschaltsicherheit, lineare Stableis-
von Wissenschaft und Technik entsprechende Me-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
49
thoden bereitzustellen, um anspruchsvolle Aufga-
PASSPORT beinhaltet aber weiterhin die Entwick-
ben zum weiteren sicheren Betrieb der Kernkraft-
lung der Methodik einer engen Kopplung der
werke in der Schweiz bearbeiten zu können. Dazu
Thermohydraulik-Codes des Reaktors (TRACE) und
sind weitere Qualifizierungen und Validierungen
des Containments (GOTHIC). Die Kopplung der
der Methoden durch die Teilnahme an internatio-
beiden Rechenprogramme wird benötigt, um
nalen Forschungsprogrammen und die Mitarbeit in
mögliche Störfallszenarien in den heutigen Kern-
internationalen Expertengruppen unerlässlich.
kraftwerken besser analysieren zu können.
Für das Jahr 2014 sollen die Vorausberechnungen schweizerischen Anlagen erweitert werden. Zur
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
Modellierung des Brennstoffverhaltens bei Kühl-
Im Berichtszeitraum wurde die Validierung der
mittelverlust-Störfällen wurde eine Doktorarbeit
bereits entwickelten Kopplung von TRACE und
begonnen.
GOTHIC abgeschlossen. Als Ausgangspunkt für
der
neuen
Reaktorkernauslegungen
für
die
die Entwicklung der Modelle in TRACE und 50
1.5.2 PASSPORT – Methodik für die Analyse der Wirksamkeit von Sicherheitssystemen mit gekoppelten Systemund Containmentprozessen
GOTHIC wurde das am PSI durchgeführte Experiment PANDA ISP-42 ausgewählt. PANDA ist eine Grossversuchsanlage, gebaut und betrieben am PSI, um Containmentvorgänge mit Rückkopplung an den Reaktor-Kühlkreislauf zu untersuchen. Die
Auftragnehmer: Paul Scherrer Institut PSI
Ergebnisse von Vergleichsrechnungen (Bench-
ENSI-Projektbegleiter: Thomas Wintterle
marks) der verschiedenen PANDA-Experimente mit
Bericht der Forscher in Anhang A
GOTHIC und TRACE zeigen die Möglichkeiten und Limitierungen der beiden Rechencodes auf.
Einleitung
Mit der Kopplung der beiden Rechenprogramme
Das ursprüngliche Ziel des Projektes PASSPORT
besteht heute die Möglichkeit, dreidimensionale
war, das Verhalten und die Wirksamkeit von pas-
Strömungsvorgänge im Containment mit dem Re-
siven Sicherheitssystemen neuer Kernkraftwerks-
chenprogramm GOTHIC und eindimensional im
typen (wie z.B. den AP1000) zu untersuchen. Diese
Reaktor-Kühlkreislauf mit dem Systemcode TRACE
passiven Systeme funktionieren allein auf der
zu simulieren. Die Kopplung basiert auf dem Aus-
Grundlage einfacher physikalischer Gesetzmässig-
tausch von Masse- und Energiedaten an der
keiten wie der Schwerkraft. Daher gelten sie als
Schnittstelle der Berechnungsgebiete von TRACE
zuverlässiger im Vergleich zu aktiv betriebenen
und GOTHIC. Die Kopplung erlaubt, dass Zweipha-
Komponenten wie beispielsweise Pumpen. Die
senströmungen (Wasser/Dampf) und nicht-kon-
Besonderheit gegenüber den aktiven Sicherheits-
densierbare Gase von einem Berechnungsgebiet in
systemen zur Beherrschung von Auslegungsstör-
das andere fliessen können. Jeder Rechencode be-
fällen besteht in einer wesentlich stärkeren Kopp-
handelt die Kopplung als variable Randbedingung.
lung der Vorgänge im Reaktor-Kühlkreislauf mit
Über diese erfolgt der kontinuierliche Datenaus-
Prozessen im Sicherheitsbehälter (Containment).
tausch, basierend auf den Rechenergebnissen des
Die thermohydraulischen Abläufe im Reaktor-
jeweiligen Codes.
Kühlkreislauf können gut mit eindimensionalen
Zum Abschluss des Projektes wurde erfolgreich
Rechenprogrammen (sogenannten Systemcodes)
eine gekoppelte Rechnung eines Kühlmittelver-
berechnet werden; hingegen werden die drei-
lust-Störfalls durchgeführt. Für die Berechnung
dimensionalen Vorgänge im Containment mit ein-
wurde ein vereinfachtes Anlagen- und Contain-
dimensionalen Rechenprogrammen nur unzurei-
mentmodell einer schweizerischen Anlage verwen-
chend wiedergegeben. Dafür liefern die dem
det. Das Projekt PASSPORT wurde damit erfolg-
Stand der Technik entsprechenden 3D-Rechen-
reich beendet.
programme gute Ergebnisse, diese sind aber wieVorgänge im Reaktor-Kühlkreislauf.
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
Aufgrund der sistierten Neubauprojekte wurde be-
Das Projekt liefert einen Beitrag zur Bewertung von
schlossen, die Anwendungsbasis so auszurichten,
Vorgängen im Containment, beispielsweise wäh-
dass das Projekt den Fokus auf Containmentvor-
rend eines Störfalls mit Verlust von Kühlmittel. Das
gänge bestehender Reaktoren hat. Das Projekt
ENSI wie auch das PSI konnten durch die Projektar-
derum weniger geeignet für die Berechnung der
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
beiten weitere Kompetenzen aufbauen, um unabhängige sicherheitstechnische Bewertungen von Störfällen für die bestehenden Kernkraftwerke vornehmen zu können.
Ausblick Die entwickelte Kopplung zwischen dem Systemcode TRACE und Containmentcode GOTHIC kann im Rahmen von weiteren Forschungsvorhaben verwendet werden. Das ENSI kann weiterhin im Rahmen des STARS-Projektes auf die Kompetenz und Erfahrung des PSI mit dem Projekt PASSPORT zurückgreifen. 51
1.5.3 LINX – Dynamik dünner Flüssigkeitsfilme in einer Umgebung mit Kondensation und Wiederverdampfung Auftragnehmer: Paul Scherrer Institut PSI ENSI-Projektbegleiter: Werner Barten Bericht der Forscher in Anhang A
Einleitung Am Labor für Thermohydraulik des Paul Scherrer Instituts werden Experimente zur Thermohydraulik des Sicherheitsbehälters (Containment) mit hoher Genauigkeit und Auflösung durchgeführt und mit
Abbildung 20: Platte aus rostfreiem Stahl von etwa 20 cm Durchmesser mit zwei metallverschmolzenen Schaugläsern für die Messung der Flüssigkeitsschichtdicke. Die Platte wird in die Wand des Druckbehälters eingebaut und muss den dortigen Belastungen standhalten. Das Bild zeigt die Innenseite. Die für die NIR-Messung benötigte Beleuchtung mit einer Halogen-Lampe erfolgt durch das Schauglas links und die Beobachtung mit der NIR-Kamera durch das Schauglas rechts. Es ist vorteilhaft, zwei Schaugläser zu verwenden, um Reflektionen des eingestrahlten Halogenlichts zu vermeiden. Für einen guten optischen Zugang im Infrarot-Bereich besteht das Schauglas für die NIR-Kamera aus 3 cm dickem Saphirglas.
Rechenprogrammen simuliert. Im Projekt LINX wird das dynamische Verhalten von dünnen Flüsfläche in einer Wasserdampfatmosphäre unter-
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
sucht. Darüber hinaus werden die Auswirkungen
In diesem Jahr wurde der Druckbehälter LINX ein-
des räumlich und zeitlich veränderlichen Flüssig-
schliesslich der Regel- und Messtechnik für die
keitsfilms auf die Effizienz des Wärmeübergangs
hochpräzisen Messungen von Temperatur, Schicht-
betrachtet. Dazu werden Versuche mit hoher
dicke und Wasserfluss mit hohem Aufwand nach
Messgenauigkeit insbesondere in einem Druckbe-
dem Stand der Technik aufgerüstet. Dies beinhal-
hälter durchgeführt, in dem sich eine temperatur-
tete die Konstruktion von wichtigen Komponen-
kontrollierte vertikale Platte befindet. Aus den ge-
ten. Der Doktorand ist am IRSN in die Verwendung
messenen Daten soll ein verbessertes physikalisches
des Codes ASTEC eingewiesen worden und hat ein
Modell für Simulationsprogramme des Sicherheits-
erstes Modell des Druckbehälters erstellt. Er ist
behälters (Containment-Codes wie ASTEC oder
jetzt vertraut mit den derzeit limitieren ASTEC-Mo-
GOTHIC) entwickelt werden. Neben dem ENSI för-
dellen für Kondensation und Wiederverdampfung.
dert das französische Institut de Radioprotection et
Sowohl für die Messung der Temperatur als auch
de Sûreté Nucléaire (IRSN) diese Arbeiten. Die ETH
der Dicke der Flüssigkeitsschicht auf der vertikalen
Zürich beaufsichtigt das mit dem Projekt LINX zu-
Platte werden innovative optische Methoden im In-
sammenhängende Doktorandenprogramm und
frarotbereich verwendet. Diese Methoden haben
stellt einen Teil der experimentellen Infrastruktur
den grossen Vorteil, dass sie nur unwesentlich in
für spezifische Messungen zur Verfügung. LINX ist
das Experiment eingreifen. Der Doktorand hat in
Teil des Programms «Containment Safety» am PSI.
seiner ersten wissenschaftlichen Veröffentlichung
sigkeitsfilmen auf einer beheizten vertikalen Ober-
die Technik der optischen Messung der Filmdicke im nahen Infrarotbereich in einem Beitrag zum 15. International Topical Meeting on Nuclear Reactor Thermal Hydraulics (NURETH-15) im Mai 2013 in
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Transport der Gase (Luft, Dampf, Wasserstoff) sowie der Radioisotope innerhalb der verschiedenen Abschnitte im Containment. Der Druck, die Temperatur und die Gasverteilung sind entscheidend für die Beurteilung der Integrität des Containments und eine allfällige Freisetzung von radioaktiven Stoffen (Quellterm). Derzeit sind die mit der Wärme- und Massenbilanz zusammenhängenden Prozesse in einem sich bewegenden Flüssigkeitsfilm auf einer Oberfläche in Rechencodes für Leichtwasserreaktoren nur unzureichend abgebildet. Dies betrifft neben den Codes wie ASTEC und GOTHIC, die effektive Parameter und Korrelationen verwenden, auch aktuelle Simu52
lationsprogramme für die numerische Strömungsmechanik (Computational Fluid Dynamics CFD) und deren Behandlung der Filmdynamik. Das Hauptziel dieses Projektes ist ein verbessertes Verständnis der raum-zeitlichen Dynamik eines Flüssigkeitsfilmes. Dies beinhaltet die Kondensation, Bewegung und Wiederverdampfung an vertikalen Oberflächen. Mit den hochpräzisen Experimenten am PSI soll ein physikalisches Modell entwickelt werden, um es in Rechenprogrammen für Sicherheitsanalysen von Leichtwasserreaktoren, zum Beispiel für die Berechnung der Containment-Thermohydraulik, einsetzen zu können. SolAbbildung 21: Brennelementbündel nach einem Lufteinbruch beim OECD SFP-Projekt.
che Programme werden national und international im Rahmen von thermohydraulischen Nachweisen Pisa präsentiert. Die Schichtdickenmessung, die
für Sicherheitsbeurteilungen verwendet.
vornehmlich auf dem Effekt der Absorption im
Der fortgeschrittene ASTEC-Code soll in Zusam-
nahen Infrarotbereich (Near InfraRed NIR; Abbil-
menarbeit mit der französischen IRSN vom Dokto-
dung 20) basiert, wurde kalibriert und validiert.
randen als Referenz-Code zum Testen und Validie-
Dazu wurden die Vergleiche mit Widerstandsmes-
ren der neuen Modelle verwendet werden. Die
sungen aufgeklebter Maschensensoren sowie mit
Projektzusammenarbeit trägt zur internationalen
Messungen der Dicke des Flüssigkeitsfilms mittels
Vernetzung des PSI und des ENSI bei. Ein wesent-
kalter Neutronen an der ICON-Anlage (Imaging
licher Aspekt bei diesem Projekt ist zudem die Aus-
with Cold Neutrons) des PSI erweitert. Mit verfei-
bildungsförderung.
nerten experimentellen Methoden und Datenbearbeitungstechniken hat der Doktorand die Güte der
Ausblick
Messung
der
Die experimentellen Vorbereitungen und Validie-
Schichtdicken auf der vertikalen Platte deutlich
rungen der Apparaturen und Messinstrumente sind
verbessert.
abgeschlossen. Geplant sind längere Messkampa-
des
zweidimensionalen
Profils
gnen mit einem erweiterten Bereich von Anfangs-
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
und Randbedingungen im Druckbehälter. Mit ihnen
Während Störfällen in einem Leichtwasserreaktor
Bedingungen mit Kondensation und Wiederver-
können auf den Oberflächen des Containments
dampfung analysiert werden. Schliesslich sollen die
Wasserfilme kondensieren, sich bewegen und an-
derzeit limitierten ASTEC-Modelle für Kondensation
schliessend wieder verdampfen. Diese physika-
und Wiederverdampfung unter Verwendung der
lischen Phänomene sind relevant für die Sicherheit
gewonnenen Messresultate verbessert werden. Der
der Anlage. Sie beeinflussen unter anderem den
Doktorand wird dazu von den Experten der IRSN bei
Druck und die Temperatur, die Verteilung und den
der Verwendung des Codes ASTEC unterstützt.
sollen der Flüssigkeitsfilm und seine Dynamik bei
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
die Analyse der Messkampagnen sollen dem Dok-
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
toranden die Möglichkeit zu weiteren wissen-
Neuere Experimente für Brennelemente in Lager-
schaftlichen Veröffentlichungen bieten und zu
becken zeigten, dass die Reaktion zwischen Stick-
seiner Ausbildung als Spezialist in Containment-
stoff und Zirkonium zu einer starken Bildung von
Thermohydraulik beitragen.
Zirkoniumnitrid führt. Diese exotherme Reaktion
Das PSI wird die Messergebnisse zusätzlich zu AS-
trägt, neben derjenigen des Zirkoniums mit Sauer-
TEC auch für Anwendungen und Verbesserungen
stoff, sowohl wesentlich zur Temperaturerhöhung
des Codes GOTHIC verwenden.
als auch zur Zerstörung des Hüllrohrmaterials bei.
Die Darstellung der Methodenentwicklung und
Dieses Phänomen soll in der ersten Projektphase
1.5.4 MELCOR – Methods for Estimation of Leakages and Consequences of Releases
erforscht und dann mit dem Oxidationsmodell korrekt abgebildet werden. Die Forschungsarbeiten zu den Stickstoffreaktionen unter Luft oder Dampfatmosphären wurden in
Auftragnehmer: Paul Scherrer Institut PSI
der zweiten Jahreshälfte 2013 im Rahmen eines
ENSI-Projektbegleiter: Peter Zinniker
Doktorats plangemäss aufgenommen. Erste Ergeb-
Bericht der Forscher in Anhang A
nisse in Form einer Zusammenfassung der grundlegenden Phänomene, Kenntnisse und Datenquellen
Einleitung
wurden im November 2013 am 19. internationalen
Das Rechenprogramm MELCOR dient der Simula-
QUENCH-Workshop in Karlsruhe vorgestellt (siehe
tion von schweren Unfällen in Leichtwasserreak-
Bericht der Forscher in Anhang A).
toren. Es bildet Unfallverläufe vom auslösenden Erin die Umgebung ab. Das Programm wurde von
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
den Sandia National Laboratories (SNL) für die
Oxidation von Hüllrohren mit Luftzufuhr kann bei
amerikanische Aufsichtsbehörde U.S.NRC entwi-
Unfällen mit Kernbeschädigung je nach Szenario
ckelt und wird laufend den aktuellen Erkenntnis-
Brennelemente im Reaktordruckbehälter, im Brenn-
sen der Unfallforschung angepasst. In der Schweiz
stofflagerbecken oder im Transportbehälter be-
wird MELCOR vom ENSI, vom PSI und von einigen
treffen. Die Weiterentwicklung des MELCOR-
Betreibern der Schweizer Kernkraftwerke benutzt.
Programms und dessen Anpassung an neue Er-
Ein bedeutendes Phänomen bei schweren Unfällen
kenntnisse aus der Unfallforschung verbessert die
ist die Oxidation der Brennstoff-Hüllrohre bei Luft-
Risikoabschätzung schwerer Unfälle im Rahmen
zufuhr, wenn die Brennstäbe bei ungenügender
von probabilistischen Sicherheitsanalysen (PSA)
Kühlung abgedeckt werden. Lufteinbruch kann
und Accident Management-Massnahmen. Die
die Zerstörung des Kerns beschleunigen und die
Richtlinie ENSI-A05 (PSA: Umfang und Qualität)
Freisetzung von Spaltprodukten erhöhen. Abbil-
nennt MELCOR als einen der Rechencodes, die
dung 21 zeigt aus einem Versuch ein Brennele-
dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Tech-
mentbündel nach Lufteinbruch. Der Aufheiz- und
nik entsprechen. Die Weiterentwicklung des auch
eignis bis zur Freisetzung radioaktiver Substanzen
Oxidationsprozess soll mit MELCOR realistisch
vom ENSI genutzten Rechencodes MELCOR ist da-
berechnet werden können. In den vergangenen
her für die Aufsichtstätigkeit nützlich.
Jahren hat das PSI ein entsprechendes Oxidations-
Das Projekt dient zudem der Erhaltung von Fach-
modell entwickelt, welches in MELCOR imple-
wissen in der Schweiz. Das PSI verfolgt die Ent-
mentiert und anhand verschiedener Experimente
wicklung von MELCOR und von anderen Rechen-
validiert wurde. Mit diesem Projekt werden die
programmen für schwere Unfälle und gibt sein
Reaktionen von Zirkonium-Hüllrohren unter ver-
Wissen den Schweizer Benutzern weiter.
schiedenen Sauerstoff-/Stickstoff-Dampfgemischen erforscht und das Oxidationsmodell weiterentwickelt, um den Nitrierungsprozess besser abzubilden. Das Projekt startete Mitte 2013 und dauert bis Mitte 2017.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
53
Ausblick
zeiten und Einspeiseraten der Feuerwehrpumpen
Mit den nächsten Forschungsarbeiten sollen anhand
und die Zeitangaben der ungefilterten Contain-
von Daten aus neuen Versuchen die wichtigsten
ment-Druckentlastung. Die Druckverläufe werden
noch vorhandenen Wissenslücken zu den Stick-
vom PSI als ziemlich vollständig und zuverlässig an-
stoffreaktionen geschlossen werden. Das auf diesen
gesehen, bei den anderen erwähnten Angaben gibt
Grundlagen neu zu entwickelnde Oxidations-/Nitrie-
es, abgesehen vom Zeitpunkt der Wasserstoffexplo-
rungsmodell dient dann zur Planung weiterer Expe-
sion, teilweise Lücken und Unsicherheiten.
rimente und für Modellverfeinerungen.
Die im Rahmen des Projekts zur Verfügung gestellten Eingabedaten für MELCOR (Input Deck) zum
1.5.5 OECD BSAF – Benchmark Study of the Accident at the Fukushima Daiichi Nuclear Power Station
Block 3 von Fukushima wurden vom PSI an die spezifischen Gegebenheiten angepasst. Die Effekte der Unsicherheiten bei der Löschwasser-Einspeisung und Containment-Druckentlastung wurden
54
Auftragnehmer: Paul Scherrer Institut PSI
im Detail analysiert. Mehr als 50 Simulationen wur-
ENSI-Projektbegleiter: Rainer Hausherr
den durchgeführt, um ein Best-estimate-Szenario
Bericht der Forscher in Anhang A
zu erhalten, also eine Simulation, die die Druckverläufe im Reaktordruckbehälter und im Contain-
Einleitung
ment sowie den Zeitpunkt der Wasserstoffexplo-
Nach den schweren Reaktorunfällen in Fukushima
sion so genau wie möglich reproduzieren kann.
startete die OECD dieses Projekt, bei dem elf
Gemäss dieser Simulation wäre es in Block 3 nicht
Organisationen aus acht Ländern vergleichende
zu einer Kernverlagerung im Reaktordruckbehälter
Simulationen durchführen. Es verfolgt die Ziele,
(RDB) gekommen, und der RDB hätte nicht ver-
die Unfallabläufe in den einzelnen Reaktoren zu
sagt. Damit scheint der Reaktorkern von Block 3
rekonstruieren und die Endzustände der Reaktoren
von Fukushima weniger beschädigt zu sein als ur-
und vor allem der Reaktorkerne zu bestimmen. Da-
sprünglich angenommen. Allerdings basieren diese
durch soll die Planung der weiteren Untersu-
Simulationen auf inzwischen fraglichen Annah-
chungen, der Dekontamination und des Rückbaus
men, weil im Oktober 2013 neue Informationen
unterstützt werden. Ein weiteres Ziel ist die Aus-
zum Betrieb der dampfgetriebenen Einspeise-
weitung der Beurteilungsbasis für Simulations-
systeme geliefert wurden. Die Einflüsse dieser
programme. Da bei Experimenten zur Erforschung
neuen Informationen müssen noch evaluiert und
von schweren Reaktorstörfällen meist nur einzelne
im Modell berücksichtigt werden. Dies kann zu Än-
Phänomene (häufig auch in kleinerem Massstab
derungen bei der Beurteilung führen.
und mit nicht-radioaktivem Material) untersucht werden, sollen die Unfälle von Fukushima ausgewertet werden.
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit Das Projekt ist von sehr grosser internationaler Re-
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
levanz, und es ist für das PSI eine Auszeichnung, als
Das PSI konzentriert sich bei seinen Arbeiten auf
Projekt eingeladen worden zu sein. Im BSAF-Pro-
den Reaktorblock 3 von Fukushima. Es verwendet
jekt werden die Abläufe bei den schweren Reak-
das Simulationsprogramm MELCOR, welches auch
torunfällen von Fukushima mittels verschiedener
vom ENSI bei Sicherheitsanalysen für Schweizer
Simulationsprogramme analysiert. Weil zudem
Kernkraftwerke benutzt wird.
mehrere Beteiligte das Programm MELCOR benut-
Im Gegensatz zu typischen Benchmark-Studien
zen, kann unter Umständen auch der Einfluss der
(Vergleichsrechnungen),
bei
eine von elf Organisationen weltweit zu diesem
detaillierte
Anwender auf das Ergebnis evaluiert werden, bei
Messwerte genau festgelegter Experimente erfasst
denen
komplexen Modellierungen immer ein wichtiger
werden, ist die Datenbasis bei den Unfällen in
Aspekt. Das Projekt dient somit der Verbesserung
Fukushima unvollständig und/oder unsicher, da ver-
des Rechenprogramms MELCOR und dem Kompe-
schiedene Messinstrumente nicht normal funktio-
tenzerhalt in diesem Bereich in der Schweiz. Da-
nierten. Für seine Analyse verwendet das PSI haupt-
rüber hinaus tragen die durch das Projekt ge-
sächlich den Zeitpunkt der Wasserstoffexplosion,
wonnenen Informationen auch zum besseren
die Druckverläufe im oberen und unteren Teil des
Verständnis des Ablaufs schwerer Unfälle und spe-
Containments (Drywell und Wetwell), die Einspeise-
ziell der Versagensgrenzen von Anlagenteilen bei.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Ausblick Bedingt durch die Verzögerungen bei der Bereit-
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
stellung der Daten zu den Anlagen und Unfallbe-
Das übergeordnete Projektziel ist die Entwicklung
dingungen ist das Projekt langsamer vorangekom-
einer Struktur zur risikoorientierten Unfallanalyse,
men als ursprünglich geplant. Das PSI hingegen ist
mit der die bedingten Gefährdungen der Contain-
mit seinen Arbeiten im Plan. Im Oktober 2013 wur-
mentintegrität quantifiziert werden können. Als
den revidierte Randbedingungen betreffend An-
Referenzanlage wird ein prototypischer Siede-
nahmen zu den Unfallabläufen vorgeschlagen, dis-
wasserreaktor («Nordic BWR») definiert. Die wich-
kutiert und in der Zwischenzeit auch vereinbart.
tigsten Arbeiten im Jahre 2013 waren:
Das PSI wird aufgrund der neuen Informationen
RES (Risk Evaluation and Synthesis): Das Hauptziel
die Simulationen überarbeiten und bei der Ent-
der Arbeit ist die Entwicklung eines Hilfsmittels zur
wicklung seines Best-estimate-Szenario berück-
Quantifizierung der bedingten Versagenswahr-
sichtigen. Im Herbst 2014 soll das BSAF-Projekt ab-
scheinlichkeit des Containments durch ein nicht
geschlossen werden.
kühlbares Schüttbett und durch Dampfexplosionen. Die bisher durchgeführten Arbeiten zeigen,
1.5.6 MSWI – Melt-Structure-WaterInteractions during Severe Accidents in LWR
dass die Zeitpunkte, wann ein Unfall ein neues Stadium erreicht (z.B. Zeitpunkt der Kernverlagerung, RDB-Versagen), eine hohe Bedeutung haben. Diese Zeitabhängigkeit ist deshalb explizit in
Auftragnehmer: Königlich-Technische Hochschule
den zu erstellenden Modellen zu berücksichtigen.
(KTH), Stockholm
MEM (Melt Ejection Modes): Das Ziel von MEM ist
ENSI-Projektbegleiter: Rainer Hausherr
die Entwicklung deterministischer Modelle zur
Bericht der Forscher in Anhang A
Analyse der Kernschadenszustände in Verbindung mit den RDB-Versagensarten. Dazu werden die
Einleitung
Zeiten und Versagensarten des RDBs (Versagen
Das Programm MSWI wird von der schwedischen
von Führungsrohren der Steuerstäbe oder der In-
Königlich-Technischen Hochschule (KTH) in Stock-
strumentierung, Versagen von Anschlussstutzen
holm durchgeführt. Neben dem ENSI fördern als
von Pumpen oder Kriechversagen des RDBs) an-
weitere Partner die schwedische Sicherheits-
hand zweier Szenarien untersucht: Ein Szenario
behörde (SSM), schwedische Kernkraftwerks-
mit Kühlung der Schmelze sowohl von unten
betreiber, das Nordic Nuclear Safety Research Pro-
(durch die Steuerstabführungsrohre) wie auch von
gram (NKS) sowie die EU (SARNET-Programm) die
oben (z.B. durch die Noteinspeisung), das andere
Projektarbeiten. Seit dem Beginn seiner Teilnahme
Szenario ohne Kühlung. Ohne Kühlung ist ein frü-
am Programm (1996) kann das ENSI direkt auf alle
hes Versagen der Führungsrohre zu erwarten. Zu
erarbeiteten Resultate zugreifen und hat die Mög-
dieser Zeit liegen die Temperaturen im Hauptteil
lichkeit, die Forschungsziele mitzubestimmen.
der Schmelze noch unterhalb von 2000 °C, die
Seit 2006 liegt der Schwerpunkt der Forschungsar-
Oxide im Kern sind also noch nicht geschmolzen.
beiten bei der Untersuchung von Phänomenen,
Die Kühlung kann zu einem verzögerten Versagen
welche bei einem schweren Unfall in einem Siede-
der Führungsrohre führen, das Kriechversagen des
wasserreaktor (SWR) auftreten können. Bei schwe-
RDBs selber wird davon praktisch nicht beeinflusst.
ren Unfällen kann der Reaktorkern wegen feh-
Da die Stutzen der Führungsrohre deutlich kühler
lender Kühlung schmelzen. Gelingt es im Zuge der
sind als die Temperaturen in der Schmelze, ist ein
Unfallbeherrschung nicht, die Kernschmelze zu
Erstarren der Schmelze in diesem Bereich möglich.
kühlen, kann der umgebende Reaktordruckbehäl-
Dies ermöglicht die Ausbildung eines oxidischen
ter (RDB) versagen und die Kernschmelze austreten.
Schmelzepools im RDB, bevor der RDB durch Krie-
Die MSWI-Projektarbeiten für die Forschungsphase
chen versagt.
(2012–2016) lassen sich in folgende vier Bereiche
DECO (Debris Coolability Map): Die Strategie zur
einteilen:
Milderung von schweren Unfällen besteht bei vie-
Risikoevaluation und Synthese (RES)
len Leichtwasserreaktoren in der Flutung des Con-
Auswurf der Kernschmelze aus dem RDB (MEM)
tainments, um die aus dem RDB austretende Kern-
Kühlbarkeit
schmelze zu fragmentieren und dadurch die
einer
Schmelzpartikelschüttung
(DECO)
Kühlbarkeit zu verbessern. Ob die im so erzeugten
Auswirkungen von Dampfexplosionen (SEIM)
Schüttbett produzierte Nachzerfallswärme abge-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
55
a) Austrocknungsgrad
56
b) Partikeltemperatur
Abbildung 22: Diese zwei Grafiken zeigen die Analyseergebnisse (t = 4000 s) zur Kühlbarkeit eines Schüttbetts mit einem Partikeldurchmesser von 2 mm und einer Nachzerfallsleistung von 200 W/kg. Abbildung a) zeigt, dass es im oberen, roten Teil des Schüttbettes zur Austrocknung kommt, also kein Wasser mehr zur Kühlung verfügbar ist. Durch Dampfkühlung, Wärmeleitung und -strahlung kann allerdings trotzdem noch soviel Wärme abgeführt werden, so dass die Temperatur im oberen Teil des Schüttbetts auf ca. 650 °C begrenzt bleibt (Abbildung b). In diesem Beispiel ist das Schüttbett also kühlbar. Quelle: KTH Stockholm.
dieses Schüttbetts ab. Das Ziel von DECO ist die
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
Entwicklung deterministischer Modelle zum Ver-
Das Projekt MWSI liefert Erkenntnisse zu den kom-
halten des Schüttbetts, um dessen Kühlbarkeit zu
plexen Abläufen bei schweren Reaktorunfällen. Je
beurteilen. Ein wichtiger Aspekt ist deshalb die Ag-
umfassender das Verständnis der Unfallphäno-
glomeration von Fragmenten, da dadurch der
mene ist, desto präziser können diese modelliert
Fliesswiderstand des Wassers durch das Schüttbett
werden. So liefern die Forschungsresultate bei-
stark erhöht werden kann, was die Wärmeabfuhr
spielsweise Erkenntnisse darüber, mit welchen Me-
aus dem Schüttbett verringert. Ferner werden Ex-
thoden und Erfolgsaussichten die Kernschmelze
perimente durchgeführt, um Daten zur Kalibration
vor oder nach einem Versagen des RDB gekühlt
der Simulationsmodelle zu gewinnen. Dabei wur-
werden kann. Dadurch wird eine belastbarere Risi-
den zwei verschiedene Partikeltypen verwendet,
koquantifizierung in der Stufe 2 von probabilis-
welche sich in Form, Grösse und Material unter-
tischen Sicherheitsanalysen ermöglicht. Ferner
scheiden. Für die mit diesen Partikeln erzeugten
können die Unterlagen für die Beherrschung
Schüttbetten wurde bestimmt, wann es zu einer
schwerer Unfallsituationen (Severe Accident Ma-
Austrocknung der Schüttbetten kommt. Diese
nagement Guidance, SAMG) optimiert werden.
Messungen wurden dann mit den Modellprogno-
Insgesamt ermöglicht die Mitwirkung am MSWI-
sen verglichen (Abbildung 22) und zeigten eine
Projekt dem ENSI den direkten Zugang zum ak-
gute Übereinstimmung.
tuellen Stand des Wissens auf dem Gebiet der
SEIM (Steam Explosion Impact Map): Das Hauptziel
Leichtwasserreaktor-Schwerunfallforschung.
führt werden kann, hängt von den Eigenschaften
in diesem Bereich ist die Quantifizierung der durch Dampfexplosionen verursachten Drücke in der Re-
Ausblick
aktorgrube und der Impulse auf die Wände. Zur
Die Arbeiten an der KTH sind bislang insgesamt
Bestimmung der Einflüsse verschiedener Parame-
sehr zufriedenstellend verlaufen und kommen wei-
ter auf die resultierenden Drücke und Impulse wur-
terhin gut voran. Die Arbeiten im nächsten Jahr
den Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Die Unter-
konzentrieren sich auf die Zusammenführung der
suchungen zeigen, dass der Anfangsdruck, die
entwickelten Modelle, um eine erste Analyse des
Wassertemperatur und die Eintrittsgeschwindig-
bedingten Containmentversagens durchzuführen.
keit der Schmelze in die Wasservorlage die wichtigsten physikalischen Parameter sind, während die Dichte und thermische Leitfähigkeit der Schmelze sowie die Anfangsgrösse der Schmelzfragmente den geringsten Einfluss haben.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
1.6 Strahlenschutz
Anforderungen aus der Praxis, denen mit Neuentwicklungen von Messmethoden und mit neuen Lö-
Die Arbeiten im Bereich Strahlenschutz umfassen
sungsansätzen begegnet werden muss. Beispiele
ein breites Spektrum anwendungsbezogener The-
sind Freigabemessungen von Schlämmen sowie
men. Sie reichen von der Überprüfung und Kali-
Messungen von Umweltproben im Rahmen der
brierung von Messsystemen für ionisierende Strah-
Immissionsüberwachung oder von Proben zur
lung und der von Helikoptern aus durchgeführten
Überwachung der Inkorporation.
Messung der Ortsdosisleistung in der Umgebung
Für das ENSI führt diese Sektion Expertisen sowie
von Kernanlagen (Aeroradiometrie) bis hin zur Ent-
Entwicklungs- und Forschungsarbeiten auf dem
wicklung neuer Analysemethoden für Radionu-
Gebiet der Dosimetrie, Strahlenmesstechnik und
klide. Zudem trägt die Mitarbeit an internationalen
der Radioanalytik durch.
Normen zur länderübergreifenden Harmonisiewird der Strahlenschutz in der Schweiz auf dem
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
Stand der Technik gehalten und die Ausbildung
Im Berichtsjahr wurde die Doktorarbeit zur Ent-
von Nachwuchskräften gefördert.
wicklung eines Modells zur atmosphärischen Aus-
rung im Strahlenschutz bei. Mit diesen Aktivitäten
breitung von Radionukliden abgeschlossen. Die
1.6.1 Strahlenschutzforschung
Fachbegleitung dieser Doktorarbeit war Teil der Vereinbarung. Die Beschleunigeranlagen im PSI-
Auftragnehmer: Paul Scherrer Institut PSI
Areal West produzieren Positronenstrahler, die
ENSI-Projektbegleiter: Franz Cartier
kontinuierlich im Rahmen der zulässigen Grenz-
Bericht der Forscher in Anhang A
werte an die Umgebung abgegeben werden. Zur Verifikation des Ausbreitungsmodells wurden an
Einleitung
drei verschiedenen Orten des PSI die abgegebenen
Die Sektion Messwesen der Abteilung für Strahlen-
Positronenstrahler gammaspektrometrisch mit je
schutz und Sicherheit des PSI ist von der Schweize-
einer Messstation bestimmt. Bis zur Fertigstellung
rischen Akkreditierungsstelle SAS als akkreditierte
der Doktorarbeit 2013 konnte die Fragestellung
Stelle zugelassen. Unter anderem gehören zum
zur Modellierung der kleinräumigen Ausbreitung
Aufgabengebiet der Sektion:
jedoch nicht vollumfänglich bearbeitet werden, so
das Betreiben einer anerkannten Dosimetrie-
dass ein Vergleich zwischen Modellrechnung und
und Inkorporationsmessstelle,
Messung bis jetzt nicht möglich war. Der Betrieb
die Kalibrierung und Eichung von Strahlenmess-
der Messstationen wird weiter fortgesetzt, um die
geräten,
Datenbasis für einen späteren Vergleich mit Mo-
das Betreiben eines Radioanalytiklabors.
dellrechnungen zu vergrössern.
Die Personendosimetrie, also die Messung der äus-
Im Gebiet der internationalen Strahlenschutznor-
seren und inneren Strahlenexposition von Men-
mung arbeitet je ein Vertreter des PSI in den Ar-
schen, ist eine wichtige Aufgabe des Strahlen-
beitsgruppen WG14 und WG17 der International
schutzes. Die Dosimetrieverordnung stellt hohe
Organization for Standardization ISO aktiv mit. Die
technische Anforderungen an die Dosimetrie-
WG14 hat im Berichtszeitraum einen ersten Ent-
stellen.
wurf für die ISO 16639 verfasst, in der die Anforde-
Die Kalibrierung und Eichung von Strahlenmessge-
rungen an die Raumluftüberwachung an Arbeits-
räten ist eine wichtige Voraussetzung zum Nach-
plätzen in Kernanlagen festgelegt werden. Die
weis der Einhaltung von gesetzlichen Grenz-
WG 17 arbeitet weiterhin an einer Revision der
werten. Grosse Bedeutung haben auch die
ISO 7503, einer Norm über die Messung und Beur-
Messungen zur Freigabe von Materialien aus kon-
teilung von Oberflächenkontaminationen. Die
trollierten Zonen und zur Überwachung der Abga-
Sektion Messwesen ist in mehreren Arbeitsgrup-
ben radioaktiver Stoffe an die Umgebung.
pen von EURADOS (European Radiation Dosimetry
In der Radioanalytik werden chemische und physi-
Group) vertreten, die die Zusammenarbeit auf dem
kalisch-chemische Untersuchungen in Verbindung
Gebiet der ionisierender Strahlung im europä-
mit Kernstrahlungsmessungen an verschiedensten
ischen Raum fördert.
radionuklidhaltigen Proben durchgeführt. Die Ra-
Während der jährlichen Aeroradiometrieübung
dioanalytik hat im Strahlenschutz einen hohen
wurden auf dem Waffenplatz in Thun Vergleichs-
Stand erreicht. Dennoch ergeben sich immer neue
messungen zwischen Aeroradiometrie und Boden-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
57
58
messungen (Ortsdosisleistung und In-Situ-Gamma-
schung aus Cäsium-137 und Kobalt-60 haltigem
spektrometrie) durchgeführt. Der Vergleich zwischen
Inhalt mit einer Unsicherheit von 10% (Erweite-
Bodenmessungen der Ortsdosisleistung und der
rungsfaktor k=2).
Aeroradiometrie zeigte eine gute Übereinstimmung.
Die Gruppe Radioanalytik hat eine Schnellmethode
Dasselbe gilt für die Mittelwerte der Aktivitätskon-
für die Bestimmung von Uran, Plutonium, Ameri-
zentrationen der Radionuklide Kalium-40 und Tho-
cium und Curium in Lebensmittelproben entwi-
rium-232, die mit In-Situ-Gammaspektrometrie und
ckelt. Diese Methode kann nach einem schweren
Aeroradiometrie bestimmt wurden.
Unfall in einem Kernkraftwerk sehr hilfreich sein.
Die Personen-Neutronendosimeter am PSI basieren
Zusätzlich hat sie die Kalibrierung eines Flüssig-
auf PADC-Detektoren (auch Cr-39 genannt). PADC
Szintillationsspektrometers mit Dreifach/Doppel-
ist ein Polymer. Ein auftreffendes Teilchen ionisie-
Koinzidenz-Messtechnik erfolgreich überprüft.
render Strahlung bildet dabei eine Spur, die später
Im Dezember 2012 wurden in Zusammenarbeit
mikroskopisch ausgewertet wird. Vor der Einfüh-
mit der Eidgenössischen Anstalt für Wasserversor-
rung dieses Dosimeters am PSI vor zehn Jahren
gung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz
wurde seine Energieempfindlichkeit bestimmt. Seit
EAWAG Sedimentkerne im Klingnauer Stausee er-
ungefähr sieben Jahren ist am CERN eine modifi-
hoben und anschliessend im Jahr 2013 gamma-
zierte Version im Einsatz. Dort wird ein Lithiumfluo-
spektrometrisch hinsichtlich der Aktivitätskonzen-
rid-Chip, um auch für thermische Neutronen emp-
trationen von Kalium-40, Cäsium-137, Radium-226
findlich zu sein, als Radiator eingesetzt. Im Jahr
und Blei-210 ausgemessen. Mit verschiedenen
2013 wurde nun die Bestimmung der Empfindlich-
Methoden wurde eine Sedimentationsrate von un-
keit des CERN-Neutronendosimeters erfolgreich
gefähr 1 cm pro Jahr bestimmt. Ereignisse mit
nachgeholt. Es zeigten sich nur kleine Unterschiede
grösseren Aktivitätseinträgen, wie zum Beispiel der
zwischen dem am PSI und dem am CERN eingesetz-
Reaktorunfall von Tschernobyl, sind in den Messer-
ten modifizierten Dosimetern. Die bestehenden Ka-
gebnissen gut sichtbar.
librierverfahren können weiter verwendet werden.
Im Rahmen des Projekts «Anwendung der vali-
Im Berichtsjahr wurde das BeOmax-System für die
dierten ISOCS/LABSOCS-Software für Dichte-,
technische Dosimetrie erfolgreich evaluiert. Das
Summations- und Geometrie-Korrekturen in der
Messsystem basiert auf Berylliumoxid-Festkörpern,
Gamma-Spektrometrie»
die als Strahlungsdetektoren eingesetzt werden.
findlichkeits-Berechnungen für Standardgeome-
Wenn bestrahlte BeOmax-Detektoren mit Licht be-
trien durchgeführt und die Messungen an Kalibrier-
leuchtet werden, dann ist die Intensität ihrer Lumi-
lösungen damit ausgewertet. Dabei zeigten sich je
neszenz ein Mass für die Strahlendosis, die sie er-
nach Nuklid Abweichungen von bis zu 11,2% vom
halten haben.
Referenzwert.
Für die Kalibration bzw. Eichung von Oberflächen-
Im Jahr 2013 nahm die Sektion Messwesen an Ver-
und Personenkontaminations-Monitoren werden
gleichsmessungen im Bereich der Radioanalytik so-
Emissionsraten-zertifizierte Quellen verwendet.
wie Personen- und Umgebungsdosimetrie auf na-
Mit einer speziellen Methode wurden nun die
tionaler und internationaler Ebene teil. Bei allen
Emissionsraten der zertifizierten Flächenquellen
Vergleichsmessungen liess sich eine gute Überein-
der Eichstellen des PSI und des Institut de Radio-
stimmung der PSI-Resultate mit den Referenz-
physique IRA in Lausanne miteinander verglichen.
werten feststellen.
wurden
Energie-Emp-
Dabei zeigten sich bei einigen Quellen signifikante unabhängige Überprüfung der Flächenquellen,
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
z.B. durch die deutsche Physikalisch-Technische
Die Entwicklungs- und Forschungsarbeit auf dem
Bundesanstalt PTB, angestrebt.
Gebiet der Strahlenmesstechnik fördert die nukle-
Die Aktivität in einem gefüllten Endlagerfass wird
are Sicherheit und stärkt die Rechtssicherheit. Dies
im ZWILAG (Zwischenlager Würenlingen AG) mit
gilt insbesondere für die Überprüfung und Kalibrie-
Hilfe einer Fassmessanlage mit fünf Dosisleistungs-
rung von Messsystemen. Auch wird ein erheblicher
Messsonden, die in der Umgebung des Fasses ver-
Beitrag zur Qualitätssicherung der technisch im-
teilt angebracht sind, bestimmt. Dabei wird das
mer komplexer werdenden Messeinrichtungen
Fass um seine Längsachse gedreht. Die Sektion
und Messaufgaben geleistet.
Messwesen kalibrierte im Berichtszeitraum diese
Die vom PSI geleisteten Arbeiten bei der Revision
Fassmessanlage für ein Referenzfass mit einer Mi-
der ISO-Normen tragen zu einer international har-
Unterschiede. Aus diesem Grunde wird nun eine
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
monisierten Erhebung und Beurteilung von Mess-
1.7 Stilllegung und Entsorgung
werten bei. Dank der Zusammenarbeit in der Radioanalytik ist
Die Bewirtschaftung radioaktiver Abfälle mit dem
gewährleistet, dass die Aufsichtsbehörde jederzeit
Ziel der Abfallminimierung spielt bereits beim Be-
Probenanalysen durchführen lassen kann. Ein
trieb der Kernanlagen eine wichtige Rolle. Sie wird
wesentlicher Gewinn ist die Umsetzung des Stands
in diesem Forschungsbereich ebenso betrachtet
der Technik der chemischen Trenn- und Analyse-
wie mögliche Risiken im Zuge der Stilllegung von
verfahren in der Radioanalytik und die nationale
Reaktoren. Die Forschung zur geologischen Tiefen-
Zusammenarbeit in diesem Spezialgebiet.
lagerung dreht sich um die Eigenschaften der da-
Bedeutend ist auch die Ausbildung von Nach-
für relevanten Gesteine, um die Auslegung und
wuchskräften, die vor allem dank der Attraktivität
Überwachung eines Tiefenlagers und um Prozesse,
von Verfahren nach dem neuesten Stand der Tech-
welche die Sicherheit eines geologischen Tiefenla-
nik für dieses Gebiet gewonnen werden können.
gers längerfristig beeinträchtigen können. Mit dem Näherrücken der Stilllegung von Kernkraft-
Ausblick
werken und dem Fortschreiten des Verfahrens zum
Die Zusammenarbeit in der Strahlenschutzfor-
Sachplan geologische Tiefenlager gewinnt dieser
schung wird fortgesetzt. Für das Jahr 2014 sind
Bereich laufend an Bedeutung.
Arbeiten an folgenden Projekten geplant: Fachbegleitung von Studenten (Nachwuchs-
1.7.1 Abfallbewirtschaftung im Vergleich
förderung im Strahlenschutz) Mitarbeit bei der internationalen Normung in
ENSI-Projektbegleiter: Markus Hugi
der Strahlenmesstechnik Weiterentwicklung und Optimierung einge-
Einleitung
führter Messmethoden in KKW
Das Projekt «Abfallbewirtschaftung im Vergleich»
Anwendung
Spektrenauswertesoftware
ist Teil des Forschungsprogramms «Radioaktive
GENIE2000- und ISOCS/LABSOCS- in der
Abfälle» der Arbeitsgruppe des Bundes für die nu-
Gamma-Spektrometrie
kleare Entsorgung (Agneb).
Einführung von neuen Techniken und Metho-
Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat
den in der Dosimetrie
(ENSI) hat das Projekt gemeinsam mit dem Bundes-
Mitarbeit in EURADOS-Programmen mit di-
amt für Umwelt (BAFU) und dem Bundesamt für
rektem Bezug zu aktuellen Fragestellungen in
Gesundheit (BAG) sowie unter Berücksichtigung
der Schweiz
von fachlichen Beiträgen der Kommission für nu-
Begleitung der Aeroradiometrieübungen mit
kleare Sicherheit (KNS) bearbeitet. Bei Bedarf wur-
Berichterstattung
den Vertreter der Nuklearindustrie (Abfallprodu-
Charakterisierung von Strahlenschutzmessmit-
zenten, Nationale Genossenschaft für die Lagerung
teln und Dosimetern
radioaktiver Abfälle – Nagra) als Experten einbezo-
Bestimmung von Aktiniden aus Strahlkompo-
gen.
nenten Target «M»
Das Projekt beinhaltet eine Bestandsaufnahme zur
Teilnahme an nationalen und internationalen
aktuellen Bewirtschaftung der radioaktiven und
Vergleichsmessungen
nicht-radioaktiven Abfälle sowie strategische und
Durchführung der nationalen Vergleichsmes-
technisch-wissenschaftliche Überlegungen zur Be-
sung für externe Personendosimetrie
wirtschaftung der radioaktiven Abfälle, insbeson-
Optimierung der Alpha/Beta-Separation für
dere zur Abfallminimierung, zum Umgang mit
Flüssigszintillationszähler mit Variationen der
organikahaltigen radioaktiven Abfällen und zur
Diskriminator-Settings
Verbringung metallischer Werkstoffe in geolo-
Anwendung
der
einer
sequentiellen
radioche-
gische Tiefenlager.
mischen Trennmethode für die Bestimmung von ricium
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
Klingnau-Projekt: Bestimmung der Sedimentati-
Die Schlussfolgerungen aus den Projektarbeiten
onsrate mit Polonium-210/Blei-210
und die darin enthalten Empfehlungen hinsichtlich
Ad-hoc-Fragestellungen des ENSI
alternativer Behandlungsmethoden wurden im
Strontium, Thorium, Uran, Plutonium und Ame-
Sommer 2012 in einem Berichtsentwurf zusam-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
59
bestehenden Kernkraftwerke in Hinblick auf die zentralen Fragestellungen des Projekts massgebend. Sie tragen nach Aufsättigung des verschlossenen Tiefenlagers durch mikrobiellen Abbau zur Produktion von Gasen bei, erhöhen durch komplexierende Abbauprodukte die Mobilität der Radionuklide und führen unter Umständen zu einer beschleunigten Degradation der Zementbarrieren. Als Massnahme zur Reduktion der IAH-Mengen stehen ein optimaler Reaktorbetrieb (d.h. dichter Brennstoff) und der Einsatz von adäquaten (korrosionsresistenten) Werkstoffen im Vordergrund. Ionenaustauscherharze liessen sich in einem PyrolyAbbildung 23: Volumen der für die geologische Tiefenlagerung erwarteten Abfälle aus 60
Kernkraftwerken unter Berücksichtigung der geltenden (Strahlenschutzverordnung StSV-) bzw. voraussichtlichen (IAEA-) Freimessgrenzen (LE) als Funktion der Abklingzeit nach Entstehung der Abfälle. Die Betriebsabfälle (BA) inklusive Reaktorabfälle (RA) und die Stilllegungsabfälle (SA) sind separat ausgewiesen. Datenquelle: Nagra 2013.
seprozess beispielsweise in einer bestehenden ausländischen Anlage oder einer in der Schweiz zu realisierenden Gemeinschaftsanlage mineralisieren. Metallische Abfälle Bei den metallischen schwach- und mittelaktiven
mengefasst und der Projektgruppe zur Stellung-
Abfällen (SMA) handelt es sich vorwiegend um
nahme unterbreitet. Im Berichtsjahr wurden die
Stilllegungsabfälle aus Eisen oder Stahl aus Kern-
Rückmeldungen ausgewertet und in den Projekt-
kraftwerken und Grossforschungsanlagen (PSI,
bericht integriert. Hinsichtlich der Empfehlungen
CERN). Für die Gasproduktion ist anteilmässig der
nimmt der Projektbericht Bezug auf entsprechende
eigentliche radioaktive Rohabfall massgebend,
Vorhaben im Rahmen des Forschungs-, Entwick-
während die Metallkomponenten der Lagercontai-
lungs- und Demonstrationsplans der Nagra.
ner und Abfallgebinde weniger ins Gewicht fallen.
Ferner wurden ausgewählte Ergebnisse aus dem
Trennen, dekontaminieren, freimessen und wieder
Bericht «Radioactive Waste in Perspective» der
verwenden erweisen sich als erfolgversprechende
Nuclear Energy Agency (NEA), der einen Überblick
und prüfenswerte Massnahmen zur Reduktion der
über den aktuellen Stand der Bewirtschaftung von
Abfallmengen im SMA-Lager.
radioaktiven und chemotoxischen Abfällen vermit-
Bei optimaler Prozessführung resultieren je nach
telt, in den Projektbericht eingearbeitet (NEA
Aktivierungsgrad und Materialzusammensetzung
2010).
durch das Einschmelzen aktivierter Metalle weitge-
Schliesslich wurde der Projektbericht einer exter-
hend inaktive Giesslinge, die gegebenenfalls wie-
nen Überprüfung durch Experten des Instituts für
der verwertet werden können, während die radio-
Entsorgung (INE) am Karlsruher Institut für Techno-
aktive Schlacke der Entsorgung zugeführt wird.
logie (KIT) unterzogen.
Zumindest aber führt das Umschmelzen zu einem günstigen Oberflächen/Volumen-Verhältnis und
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
damit zu einer geringeren Gasproduktionsrate für
Mit dem Projekt wird ein Vergleich der Regelungen
Durch eine Abklinglagerung über die regulatorisch
im Umweltschutzgesetz und in der Gesetzgebung
erlaubte Abklingzeit von 30 Jahren hinaus ist nicht
zur Bewirtschaftung radioaktiver Abfälle ange-
zu erwarten, dass sich die Entsorgungssituation für
strebt. Die Projektergebnisse liefern gemäss aktu-
KKW-Abfälle aus dem Betrieb und der Stilllegung
ellem Stand von Wissenschaft und Technik gezielte
signifikant ändert. In Anbetracht der sich ankündi-
Optimierungsmöglichkeiten für die Behandlung
genden neuen (IAEA-)Freimessgrenzen, die gegen-
spezifischer Abfallströme aus kerntechnischen An-
über den geltenden (StSV-)Freimessgrenzen zu
wendungen. Die wichtigsten Punkte dazu sind:
einer beträchtlichen Zunahme des Abfallvolumens
die metallischen Abfälle.
führen, kann aber eine konsequente 30-jährige Organische Abfälle
Abklinglagerung diese Zunahme des Abfall-
Bezüglich organischer radioaktiver Abfälle sind
volumens in erheblichem Masse kompensieren
konditionierte Ionenaustauscherharze (IAH) und
(Abbildung 23). Für radioaktive Abfälle aus Gross-
konditionierte Konzentrate aus dem Betrieb der
forschungsanlagen (die einen grossen Teil von me-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
tallischen Komponenten beinhalten) würde eine
gischen Tiefenlagers angemessene Optimierungs-
Verlängerung der Abklingzeit zu einer Reduktion
massnahmen nach aktueller Erfahrung und dem
der einzulagernden Abfälle führen.
Stand von Wissenschaft und Technik aufzuzeigen und zu prüfen haben [SBR 2013].
Hochaktive Abfälle Bei den hochaktiven Abfällen (HAA – verbrauchte
Ausblick
Brennelemente und verglaste Spaltproduktlö-
Die fachlichen Arbeiten in Hinblick auf die sicher-
sungen aus der Wiederaufarbeitung) stammt
heitstechnischen Fragestellungen des Projekts sind
98% der produzierten Gesamtgasmenge von den
abgeschlossen und die Ergebnisse der Untersu-
Lagerbehältern aus (Kohlenstoff-)Stahl. Deren
chungen im Projektbericht dokumentiert.
Vorteile liegen in der einfachen Herstellung und
Zur Frage der Anwendbarkeit der Technischen Ver-
dem Verschluss, der mechanischen Stabilität, der
ordnung über Abfälle (TVA) bei der Entsorgung ra-
Handhabung (insbesondere Rückholbarkeit) sowie
dioaktiver Abfälle sind zusätzliche Abklärungen
den verhältnismässig geringen Kosten. Zudem
vorgesehen. Die Veröffentlichung des endgültigen
führt die anaerobe Korrosion der Behälter zu stark
Projektberichts ist in der ersten Jahreshälfte 2014
reduzierenden geochemischen Bedingungen im
in Verbindung mit einem Symposium zum Thema
HAA-Nahfeld. Diese wirken sich günstig auf die
«Abfallbewirtschaftung» vorgesehen.
61
Korrosionsbeständigkeit der Abfallmatrix (Uranoxid bzw. Glas) und die Rückhaltung von Redox-
Literatur
sensitiven Radionukliden im Barrierenmaterial des
NEA (2010), Radioactive Waste in Perspective.
HAA-Nahfeldes aus.
Nuclear Energy Agency, Organisation for Eco-
Als Massnahme zur Reduktion der produzierten
nomic Co-operation and Development, NEA
Gasmenge im HAA-Lager steht die Verwendung
No. 6350, Paris (France).
alternativer Behältermaterialien wie zum Beispiel
SBR (2013), Verfügung zum Entsorgungspro-
eine Kupferummantelung oder keramische Werk-
gramm 2008 der Entsorgungspflichtigen sowie
stoffe im Vordergrund.
zum Bericht zum Umgang mit den Empfeh-
In Übereinstimmung mit den Projektergebnissen
lungen in den Gutachten und Stellungnahmen
hält der Bundesrat in seinen Auflagen für das Ent-
zum Entsorgungsnachweis vom Oktober 2008,
sorgungsprogramm 2016 unter anderem fest, dass
Schweizerischer Bundesrat, Bern, 28. August
die Entsorgungspflichtigen im Hinblick auf einen
2013.
zusätzlichen Gewinn für die Sicherheit des geolo-
Abbildung 24: Rückbau des Forschungsreaktors DIORIT am Paul Scherrer Institut (Stand Mitte 2012). In der Reaktorgrube sind noch der Fundamentring und eine stählerne Lochplatte zu sehen. Diese wurden unterdessen entfernt. Quelle: ENSI.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
1.7.2 IAEA-Projekte zur Stilllegung von Kernanlagen
beantwortet werden mussten. An je einwöchigen Treffen in Wien wurden die Daten zusammengetragen, besprochen und in kleineren Arbeitsgruppen
Auftragnehmer: IAEA
analysiert. Für das Projekt DRiMa resultierte so ein
ENSI-Projektbegleiter: Hannes Hänggi
erster Entwurf des Abschlussberichts (Kap. 1–3 von 8) und für das Projekt DACCORD wurde das Pro-
Einleitung
gramm CERREX aufgrund der ersten Erkenntnisse
Die Stilllegung von Kernanlagen hat in jüngster
angepasst. Beide Projekte liegen also auf Kurs und
Zeit stark an Bedeutung gewonnen. Aufgrund po-
verlaufen wie geplant.
litischer Entwicklungen oder einfach, weil eine Antreiber, Aufsichtsbehörden und internationale
Bedeutung der Projekte, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
Organisationen derzeit verstärkt mit der Stilllegung
Die beiden Forschungsprojekte der IAEA haben für
von Leistungs- und Forschungsreaktoren (Abbil-
das ENSI folgende Vorteile:
lage ihr Lebensende erreicht hat, befassen sich Be-
62
dung 24) – so auch die Internationale Atomener-
Weiteres Know-how zur Beurteilung von
gie-Organisation (IAEA) in Wien.
Kostenstudien und Stilllegungsprojekten
2012 lancierte die IAEA zwei Forschungsprojekte,
Zugang zu Stilllegungsdaten anderer IAEA-
die sich mit der Stilllegung von Kernanlagen befas-
Mitgliedländer
sen: DACCORD (Data Analysis and Collection for
Breites internationales Netzwerk für den Infor-
Costing of Research Reactor Decommissioning)
mations- und Erfahrungsaustausch
und DRiMa (International Project on Decommissio-
Während das Projekt DACCORD wohl bei der
ning Risk Management). Das ENSI verfolgt die bei-
nächsten Überprüfung der Stilllegungskosten und
den Projekte, beteiligt sich aber nicht aktiv an der
beim nächsten Stilllegungsprojekt eines For-
Gremienarbeit, weil ähnliche Projekte bei der Nuk-
schungsreaktors zur Anwendung kommen wird,
learenergieagentur NEA der OECD ebenfalls Res-
betrachtet das Risikomanagement-Projekt DRiMa
sourcen im ENSI beanspruchen und den aktuellen
Stilllegungsprojekte ganzheitlich – entsprechend
Fragestellungen der Aufsichtsbehörde besser ent-
weitreichend ist die Bedeutung von DRiMa auch
sprechen. Stattdessen ist das Paul Scherrer Institut
für das ENSI. So berücksichtigt DRiMa, dass bei
am Projekt DACCORD aktiv vertreten.
Stilllegungsprojekten verschiedene Faktoren zu-
In den Projekten tragen die IAEA-Mitgliedsländer
sammenspielen wie sich ändernde Verhältnisse auf
ihre Erfahrungen zusammen und erarbeiten da-
der Baustelle, radiologischer und konventioneller
raus Berichte mit Empfehlungen, die von der IAEA
Arbeitsschutz, menschliche und organisatorische
publiziert werden. Beim Kostenabschätzungspro-
Faktoren, wirtschaftliche Faktoren, Zusammenspiel
jekt DACCORD wird zusätzlich das Computerpro-
von internem und externem Personal auf einer
gramm CERREX (Cost Estimation for Research Re-
Anlage, öffentliche Interessen usw. Mit DRiMa
actors in Excel) angewendet und aufgrund
möchte das ENSI das Risiko bei Stilllegungs-
konkreter Daten verbessert.
projekten grundsätzlich besser abschätzen und be-
Mit den beiden Projekten strebt die IAEA einen ver-
urteilen können.
stärkten internationalen Wissens- und Erfahrungsaustausch bei Stilllegungsprojekten der Mitglied-
Ausblick
länder untereinander an. Dazu wurde auch eine
Die Arbeiten in den Projekten werden 2014 plan-
Kommunikationsplattform im Internet entwickelt
gemäss weitergeführt. Folgende Aktivitäten sind
und im Berichtsjahr in Betrieb genommen. Das
vorgesehen:
ENSI hat ebenfalls Zugriff auf diese Plattform und kann sich so über der aktuellen Stand der Forschungsprojekte informieren.
DACCORD: Fortsetzung der Datensammlung aus Rückbauprojekten;
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
Fortgesetzte Anpassung des Computerpro-
Nach der Startsitzung für beide Projekte im Dezem-
Daten;
ber 2012 wurden im Berichtsjahr die Daten unter
Entwurf des Abschlussberichts bis Oktober, fi-
den Mitgliedsländern erhoben. Dazu wurden je-
naler Entwurf im Dezember nach dem dritten
weils Fragebogen erstellt, die von den Teilnehmern
Treffen.
gramms CERREX aufgrund der gesammelten
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Der Abschluss des Projekts DACCORD ist für Mai
Das ENSI nimmt am Teilprojekt WP2 teil. Ziel dieses
2015 vorgesehen.
Arbeitspakets ist die Identifikation der Themen bzw. Aspekte, für welche zusätzliche technische
DRiMa:
Richtlinien (WP2.1) und für welche Expertisen oder
Fortsetzung der Erfahrungssammlung unter
technische Unterstützung für die Aufsichtsbehör-
den teilnehmenden Ländern;
den (WP2.2) notwendig sind.
Fortsetzung der Arbeit in Arbeitsgruppen; einem Testfall;
Projektziele des Berichtjahres und deren Umsetzung
Erstellung des finalen Entwurfs des Schluss-
In Arbeitspaket 2 wurde 2013 der Berichtsentwurf
berichts.
über den Vergleich der internationalen Anforde-
Validierung der gewonnenen Erkenntnisse in
Die Publikation des Schlussberichts des Projekts
rungen mit den nationalen Sicherheitsanforderun-
DRiMa ist für 2016 vorgesehen.
gen zu ausgewählten Themen fertiggestellt. Gleichzeitig wurde der Bedarf für technische Richt-
1.7.3 SITEX – Sustainable network of Independent Technical Expertise for radioactive waste disposal
linien, die noch zu entwickeln sind, erhoben. Dieser Bedarf hängt stark davon ab, in welcher Phase der Realisierung eines Tiefenlagers sich das Land befindet. Daher war ein weiteres Ergebnis, dass
Projektpartner: EU
der Austausch zu bestimmten technischen The-
ENSI-Projektbegleiterin: Ann-Kathrin Leuz
men unter den Aufsichtsbehörden und ihren technischen Forschungs- und Beratungsorganisationen
Einleitung
sehr wertvoll sein kann. So könnte zum Beispiel die
Innerhalb des 7. Rahmenprogramms der EU wurde
Diskussion, wie einzelne Aufsichtsbehörden tech-
das Projekt SITEX im Februar 2012 gestartet. Das
nische Aspekte bei der Überprüfung von Gesuchen
Projekt hat das Ziel, eine Plattform für die Aufsichts-
bewerten, bei Bedarf zur gemeinsamen Entwick-
behörden und ihre Experten für geologische Tiefen-
lung technischer Anforderungen führen.
lager aufzubauen. Innerhalb dieser Plattform soll der
Zusätzlich wurde für das Teilprojekt WP2.2 ein Be-
regulatorische Bedarf für jede einzelne Phase der Re-
richt erstellt, der identifiziert, welche technische
alisierung eines geologischen Tiefenlagers diskutiert
Expertise die Aufsichtsbehörde bei den entspre-
und evaluiert werden. Ein weiterer Schwerpunkt des
chenden Realisierungsphasen eines Tiefenlagers
Projekts ist, zu klären, welche Schwerpunkte für die
(Konzeptphase, Standortauswahlverfahren, Bau-
regulatorische Sicherheitsforschung und technische
und Betriebsphase und Nachverschlussphase) be-
Expertise für zukünftige Realisierungsschritte eines
nötigt. Als Basis für diesen Bericht dienten die im
geologischen Tiefenlagers gesetzt werden sollen.
Teilprojekt WP2.1 identifizierten Sicherheitsanfor-
An dem Projekt nehmen neben dem ENSI die belgi-
derungen, die Antworten zu einem Fragebogen
sche, französische, kanadische, niederländische und
und die Diskussionen an den Treffen der Arbeits-
schwedische Aufsichtsbehörde teil. Zusätzlich sind
gruppe.
auch technische Forschungs- und Beratungsorgani-
Ein weiteres Thema im Jahr 2013 war, wie die zu-
sationen (Technical and Scientific Support Organisa-
künftige Plattform aussehen kann. Das ENSI wurde
tions TSO), die die Aufsichtsbehörden unterstützen,
dazu gebeten, einen Vorschlag für den Austausch
aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Litauen, den
zu bestimmten technischen Themen zu machen.
Niederlanden, der Slowakei und aus Tschechien be-
Das ENSI hat eine themenbezogene Sitzung («topi-
teiligt.
cal session») analog zu den Treffen der Integration
Das Projekt ist in folgende Teilprojekte unterteilt:
Group for the Safety Case der OECD-NEA vorge-
WP1: SITEX management
schlagen, da diese sehr informativ sind und effi-
WP2: Regulatory expectations and needs
zient organisiert werden. Diese Idee wurde als ein
WP3: Development of TSO’s scientific skills
Teil der zukünftigen Plattform aufgenommen.
WP4: Technical review method and competence WP5: Conditions for associating stakeholders in
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
the process of expertise
Für das ENSI ist die Mitarbeit in SITEX eine gute
WP6: Conditions for the establishment of a sus-
Gelegenheit, die Verbindungen zu anderen Auf-
tainable expertise network
sichtsbehörden und deren Experten weiter auszu-
building
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
63
bauen und von den Erfahrungen der Länder mit
hörden und ihrer Experten über diese Plattform
fortgeschrittenen Tiefenlagerprogrammen (z.B.
verbessert werden kann.
Schweden, Frankreich) zu profitieren. Die Diskussion über verschiedene Fachthemen, bzw. wie andere Aufsichtsbehörden diese Aspekte beurteilen
1.7.4 Forschungsprojekt Felslabor Mont Terri
und überprüfen, kann für das ENSI bei den Beurteilungen der Arbeiten der Nagra im Sachplanverfah-
Auftragnehmer: Forschungsgruppe Ingenieur-
ren geologische Tiefenlager wertvolle Impulse lie-
geologie der ETH Zürich
fern. Das ENSI gewinnt ausserdem vertiefte
ENSI-Projektbegleiter: Erik Frank
Einblicke darüber, in welchen Ländern welche Ex-
Berichte der Forscher in Anhang A
pertise vorhanden ist: Bei Bedarf können seitens
(RC und HM Experiment)
ENSI internationale Experten im Beurteilungspro-
64
Abbildung 25: Startpunkt des RC-Experimentes in der Galerie-08 beim Laufmeter GM 95.5. Die rote Linie markiert den Umriss für den nächsten Tunnelabschlag (GalerieLaufmeter 95.5 bis 97 m). Der Durchmesser des Tunnels beträgt rund 5 Meter. Quelle: ENSI.
zess des Sachplans beigezogen werden. Zusätzlich
Einleitung
erhält das ENSI Hinweise dazu, ob weitere Rege-
Die Experimente im Felslabor Mont Terri ermögli-
lungen für die geologische Tiefenlagerung in der
chen wichtige Erkenntnisse zur Gesteinsbeschaf-
Schweiz notwendig sind.
fenheit, zur Felsmechanik, zur Hydrogeologie und Geochemie sowie zum Einschlussvermögen des
Ausblick
Opalinustons, also des für geologische Tiefenlager
Das Projekt wurde bis in das 1. Quartal 2014 ver-
in der Schweiz vorgesehenen Wirtgesteins. Am
längert, um alle Arbeitspakete und Berichte zu fi-
Forschungsprojekt beteiligen sich aktuell 15 Orga-
nalisieren. Auf der Basis der Resultate soll ein Vor-
nisationen aus 8 Ländern (Schweiz, Frankreich,
schlag erarbeitet werden, wie in Zukunft die
Deutschland, Spanien, Belgien, Japan, Kanada und
Arbeitsweise und der Austausch der Aufsichtsbe-
USA). Das ENSI nimmt seit 2003 am Mont-TerriProjekt mit eigenen Arbeiten im Rahmen der regulatorischen Forschung teil. Zur Abwicklung der Forschungsarbeiten hat es mit der Ingenieurgeologie der ETH Zürich einen mehrjährigen Forschungsvertrag abgeschlossen. Der gegenwärtige Forschungsschwerpunkt liegt auf der Charakterisierung der felsmechanischen Eigenschaften des Opalinustons und der Untersuchung und Modellierung hydraulisch-mechanisch gekoppelter Prozesse.
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung Im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten stand 2013 die Auswertung, Dokumentation und der Abschluss des RC-Experimentes (Rock Mass Characterisation Experiment), welche im Rahmen einer ETH-Dissertation erfolgten. Zielsetzung dieser vierjährigen Doktorarbeit war einerseits die Untersuchung der geomechanischen Prozesse und des Gebirgsverhaltens des Opalinustons während des Tunnelvortriebes. Der untersuchte 32 Meter lange Tunnelabschnitt der Galerie-08 hat einen hufeisenförmigen Querschnitt mit einem Durchmesser von rund 5 Metern (Abbildung 25). Die durch den Bau des Tunnels ausgelösten Spannungsumlagerungen und damit verbundenen Deformationen führten zu einer Auflockerung des Gebirges in unmittelbarer Umgebung des Tunnels (Excavation Disturbed Zone EDZ). Deren Ausmass wurde mit Hilfe von Deformationsmessgeräten in vorgängig abgeteuf-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Abbildung 26: Konzeptuelles Modell der Auflockerungszone um den untersuchten Tunnelabschnitt des RC-Experiments in der Galerie-08. Im Bereich von Störungen (rosa hinterlegt) reicht die Auflockerungszone weiter ins Gestein hinein als in den übrigen Bereichen. Quelle: R. Thöny 2013.
65
ten Beobachtungsbohrungen mittels geophysika-
werden, dass sowohl Bruchmechanismus und
lischer Bohrlochmessungen sowie mit Hilfe geo-
Bruchorientierung wie auch die Häufigkeit von
dätischer und Laserscanner-Messungen an der
induzierten Brüchen entscheidend von den prä-
Tunneloberfläche erfasst. Andererseits ging es um
existierenden tektonischen Trennflächen und
die Erfassung von langfristigen Verformungen im
Störungszonen abhängen. Mit zunehmender
Gebirge (Konsolidierung, Kriech- und Quellpro-
Trennflächenhäufigkeit ändert sich das Bruch-
zesse), die nach dem Bau des Tunnelabschnittes
verhalten von vorwiegend sprödem Bruchver-
über 3 Jahre hinweg mittels verschiedener Lang-
halten zu hauptsächlichem Scherversagen ent-
zeit-Messverfahren verfolgt wurden. Die Ergeb-
lang von prä-existierenden Trennflächen.
nisse dieser Untersuchungen liegen nun in Form
Die Messresultate zeigen, dass das Gebirgsver-
einer ETH-Dissertationsarbeit dokumentiert vor
halten während und nach dem Ausbruch des
(PhD Thesis von Reto Thöni, ETH-Zürich 2013). Die
Tunnelabschnittes sowohl von individuellen
wichtigsten Schlussfolgerungen können wie folgt
Trennflächen und deren Versagensmechanis-
zusammengefasst werden:
men als auch durch grossskalige Gebirgsfestig-
Aufgrund der ausgeprägten Schichtung und
keits- und Steifigkeitsheterogenitäten bestimmt
der bereits vorhandenen tektonischen Diskonti-
wird. Verschiebungen an individuellen Trennflä-
nuitäten (Trennflächen, Scherzonen, Störun-
chen traten vorwiegend an der Tunnelfirste, der
gen) weist der Opalinuston im Felslabor Mont
Sohle und der Tunnelbrust auf. Das Bruchver-
Terri eine grosse Gesteinsanisotropie bzw. Ge-
halten an den Tunnelwänden wird vor allem von
birgsheterogenität auf, welche massgebend
spröden Bruchprozessen dominiert, welche im
das mechanische Gebirgsverhalten beeinflusst.
Nahbereich von Störungszonen zu stark erhöh-
Diese hat sowohl auf der Bohrloch- wie auf der
ten Verformungen führten.
Tunnelskala einen grossen Einfluss auf die Loka-
Basierend auf den geologischen und geophysi-
lität und die radiale Ausdehnung der beim Aus-
kalischen Messdaten wurde ein konzeptuelles
bruch des Tunnels entstehenden Auflocke-
Modell der Auflockerungszone für den unter-
rungszone um den Hohlraum. Es konnte gezeigt
suchten Tunnelabschnitt erstellt (Abbildung 26).
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
66
Die Auflockerungszone um den untersuchten
durchgeführt wird. Im Mittelpunkt stehen um-
Tunnelabschnitt der Galerie-08 besteht aus
fangreiche felsmechanische Laboruntersuchungen
einer inneren, stark gestörten Zone mit einer
an Opalinuston-Proben, mit welchen das hydrau-
radialen Ausdehnung von 0.5–1.5 Metern und
lisch-mechanische Verhalten und die für die
einer äusseren, weniger stark gestörten Zone
Modellierung
mit einer radialen Ausdehnung von bis zu 4 Me-
Kennwerte ermittelt werden sollen. Ziel ist, ein ver-
tern. Die innere Zone weist eine relativ kons-
bessertes konstitutives Stoffgesetz (Modell zur Be-
tante Ausdehnung über den gesamten Tunnel-
rechnung des mechanischen Verhaltens) für den
abschnitt auf, während die radiale Ausdehnung
Opalinuston zu erarbeiten und für die felsmecha-
der äusseren Zone aufgrund der sich ändernden
nische Modellierung (mit dem Programm FLAC3D)
erforderlichen
felsmechanischen
Trennflächenhäufigkeit stark variiert.
verfügbar zu machen. Die Beziehung zwischen
Mit Hilfe von dreidimensionalen numerischen
Saugspannung und Sättigung repräsentiert den
Modellierungen wurde die zeitliche und räumli-
Wassergehalt in den Poren des Opalinustons, wel-
che Entwicklung der durch den Tunnelvortrieb
cher einen starken Einfluss auf dessen mechani-
induzierten Spannungen um den Hohlraum
sche Eigenschaften hat. In der Berichtsperiode
untersucht. Elastische Modellierungen zeigen,
wurden an verschiedenen Probenserien u.a. die
dass Festigkeits- und Steifigkeitsheterogeni-
charakteristischen Saugspannungskurven für den
täten im Opalinuston zu erheblichen Span-
Opalinuston ermittelt und deren Einfluss auf
nungskonzentrationen im angrenzenden Ge-
die Zug- und Druckfestigkeit untersucht. Je nach
stein
von
Orientierung der Probenkörper (parallel oder senk-
spannungsinduzierten Brüchen zur Folge hat.
recht zur Schichtung) und abhängig vom Wasser-
Mit den numerischen Modellresultaten konnten
gehalt (2–8%) ergeben sich grosse Unterschiede in
die im Feld beobachteten Bruchtiefen und
den Druckfestigkeiten (4–22MPa). Ergänzend
Verschiebungsmagnituden adäquat abgebildet
wurde ein felsmechanisches Laborprogramm mit
werden. Die dafür verwendeten Materialeigen-
zyklischer Belastung/Entlastung der Proben gestar-
schaften wurden an Bohrkernen anhand fels-
tet, mit welchem das visko-elastische Verhalten
mechanischer Tests im Labor ermittelt.
des Opalinustons untersucht wird.
führen,
was
eine
Erhöhung
Neben dem RC-Experiment beteiligt sich das ENSI menarbeit mit dem Felslaborbetreiber swisstopo
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
an drei weiteren Experimenten, die u.a. in Zusamdurchgeführt werden. Das Cyclic Deformation-
Das Mont-Terri-Forschungsprojekt liefert dem ENSI
Experiment (CD) untersucht das zyklische Defor-
Grundlagendaten, die für die Beurteilung der Si-
mationsverhalten der Tunnelwand in Abhängigkeit
cherheit und bautechnischen Machbarkeit eines
des Klimas (Temperatur, Luftfeuchtigkeit). Das Ex-
geologischen Tiefenlagers im Opalinuston von gros-
periment liefert wichtige Informationen zu Prozes-
ser Bedeutung sind. Das RC-Experiment lieferte
sen wie Entsättigung/Aufsättigung, Quellung und
wichtige Ergebnisse, mit welchen das mechanische
Selbstabdichtung des Opalinustons. Mit dem Eva-
Gebirgsverhalten und die Mechanismen der Ver-
poration Logging-Experiment (FM-D) wird eine
formungen während des Tunnelvortriebes aufge-
neue Methode der Durchlässigkeitsbestimmung in
zeigt wurden. Sie fördern das Verständnis über die
Bohrungen entwickelt. In dem mit Luft gefüllten
durch den Tunnelbau induzierten Spannungsumla-
Bohrloch wird dabei die aus der Bohrlochwand
gerungen um den Hohlraum sowie deren Einfluss-
austretende Feuchtigkeit mit hochempfindlichen
faktoren. Mit dem Rechensimulator FLAC3D ver-
Messgeräten erfasst. In der Berichtperiode wurde
fügt das ENSI zusammen mit der Ingenieurgeologie
der Prototyp des Messgerätes weiter entwickelt
ETH Zürich über ein Werkzeug, welches bei der
und getestet. Das Monitoring-Experiment (MO)
Aufsichtstätigkeit eingesetzt werden kann.
schliesslich dient der Vorbereitung und dem Testen
Die Ergebnisse des CD-Experimentes zeigen das
von Monitoring-Techniken; gegenwärtig wird die
zyklische Deformationsverhalten der Stollenwand
Beständigkeit von Glasfaserkabeln und Sensoren
in Abhängigkeit des Stollenklimas und geben
untersucht.
Einblick in die damit verknüpften Prozesse (Auf-
Als Folgeprojekt zum RC-Experiment hat das ENSI
sättigungs- und Entsättigungsvorgänge, Quell-
mit der Ingenieurgeologie der ETH Zürich ein
prozesse). Mit dem FM-D-Experiment werden
neues Experiment gestartet (HM-Experiment), wel-
Grundlagen zur Messung lokaler Gesteinsdurch-
ches im Rahmen der Dissertation von Katrin Wild
lässigkeiten geschaffen, die für die Interpretation
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
hydraulischer Bohrlochmessungen wichtig sind.
schen und natürlichen Barrieren sowie Methoden
Mit dem MO-Experiment evaluiert und testet das
für den Sicherheitsnachweis und verfolgt allge-
ENSI geeignete Monitoring-Techniken, die für die
mein den Stand von Wissenschaft und Technik auf
künftige Überwachung geologischer Tiefenlager
diesem Gebiet. Eine Untergruppe der IGSC ist die
erforderlich sind.
«Working Group on Measurements and Physical
Die Beteiligung am internationalen Mont-Terri-
Understanding of Water Flow through Argillace-
Forschungsprojekt liefert dem ENSI unabhängige
ous Media», kurz «Clay Club» genannt. Das ENSI
Vergleichsdaten, die für Beurteilungen im Rahmen
nimmt an beiden internationalen Arbeitsgruppen
des Sachplans geologische Tiefenlagerung ver-
teil, in denen Aufsichtsbehörden, Endlagerprojek-
wendet werden. Die Forschungsarbeiten stellen
tanten und Forschungsinstitutionen aus 17 (IGSC)
zudem den Erhalt und die Förderung der Fach-
bzw. 9 Ländern (Clay Club) vertreten sind.
kompetenz beim ENSI und bei seinen Experten
Ziel des Clay Clubs ist es, den internationalen Stand
sicher. Dabei profitieren alle Beteiligten vom Aus-
der Tongesteinsforschung zu verfolgen sowie den
tausch unter den Experten aus verschiedenen Län-
Kenntnisstand der sicherheitsrelevanten Prozesse
dern.
und Parameter von Tongesteinen zu erfassen und zu diskutieren. So sollen Lücken erkannt werden,
Ausblick
um sie mit gemeinsamen Projekten (Workshops,
In der Berichtsperiode konnte das RC-Experiment
Expertenberichte, Literaturstudien) zu schliessen.
im Rahmen einer ETH-Dissertationsarbeit erfolg-
Der Clay Club dient ferner als Plattform zur gegen-
reich abgeschlossen werden. Die wichtigsten Er-
seitigen Information über den Stand der Endlager-
gebnisse der Dissertation werden in internatio-
projekte und der Forschungseinrichtungen (u.a.
nalen Fachzeitschriften publiziert werden. Das
Felslabors) in den verschiedenen Ländern.
ENSI hat zusammen mit der Ingenieurgeologie hydraulisch-mechanischen Verhalten des Opali-
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
nustons im Rahmen einer Dissertationsarbeit ge-
Die Arbeiten des Clay Clubs konzentrierten sich im
startet (HM-Experiment).
Berichtsjahr 2013 auf das neu lancierte Projekt mit
ETH Zürich weitere vertiefte Untersuchungen zum
dem Titel «Argillaceous Media Database Com-
Literatur
pilation». Es beschäftigt sich mit den für die Sicher-
R. Thöny (2013): Geomechanical analysis of exca-
heitsbeurteilung von geologischen Tiefenlagern
vation induced rock mass behaviour of faulted
in Tongesteinen massgebenden geologischen,
Opalinus Clay at the Mont Terri Underground Re-
hydrogeologischen, mineralogischen, geophysika-
search Laboratory Switzerland. PhD Thesis, Swiss
lischen, geochemischen und felsmechanischen
Federal Institute of Technology, ETH Zürich Switzer-
Datensätzen. Diese werden in einem Bericht zu-
land.
sammengestellt und auf den neuesten Stand gebracht. Berücksichtigt werden dabei nur diejeni-
1.7.5 OECD-NEA Clay Club
gen
Tongesteinsformationen,
die
heute
als
Wirtgesteine für geologische Tiefenlager vorgeseAuftragnehmer: OECD-NEA
hen sind und mit den aktuellsten Methoden und
ENSI-Projektbegleiter: Erik Frank
Analysetechniken umfassend charakterisiert wurden. Es sind dies der Callovo-Oxfordian-Ton (Frank-
Einleitung
reich), der Boom-Clay und der Ypresian-Clay (Bel-
Auf internationaler Ebene befasst sich die Nuclear
gien), der Queenstone Shale und die Georgian Bay
Energy Agency (NEA) der OECD mit Fragen zur
Formation
Entsorgung radioaktiver Abfälle. Im «Radioactive
(Schweiz). Einbezogen werden auch alle Tonge-
Waste Management Committee» (RWMC), wo
steinsformationen, in denen Felslabors errichtet
unter anderem generelle Strategiefragen zur Ent-
wurden und wo ein umfassendes Datenmaterial
sorgung der radioaktiven Abfälle behandelt wer-
zum Vergleich zur Verfügung steht (Felslaborato-
den, sind über 20 Länder vertreten. Deren techni-
rien HADES in Belgien, Bure und Tournemire in
sche Arbeitsgruppe «Integration Group for the
Frankreich und Mont Terri in der Schweiz). Ein spe-
Safety Case» (IGSC) beschäftigt sich mit sicher-
zielles Kapitel wird den Stellenwert der Geologie
heitstechnischen Aspekten der geologischen Tie-
und der sicherheitsrelevanten Eigenschaften der
fenlagerung, diskutiert Detailfragen zu techni-
Tongesteine für den Langzeiteinschluss und den Si-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
(Kanada)
sowie
der
Opalinuston
67
cherheitsnachweis darlegen. Das Projekt wird von der Nuclear Waste Management Organisation NWMO, Kanada, koordiniert.
1.7.6 Forschungsprojekte zu den Themen Monitoring, Pilotlager und Lagerauslegung
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
ENSI-Projektbegleiter/in: Erik Frank (Monitoring),
Der Clay Club der OECD/NEA ist eine wichtige in-
(Lagerauslegung)
Ann-Kathrin Leuz (Pilotlager), Meinert Rahn
ternationale Plattform für die Tongesteinsfor-
68
schung, in der Vertreter der Aufsichtsbehörden,
Einleitung
der Hochschulen, der Industrie und der Endlager-
In der schweizerischen Kernenergieverordnung
projektanten ihr Wissen einbringen und austau-
sind die Elemente eines geologischen Tiefenlagers
schen. Die Mitwirkung des ENSI im Clay Club lie-
(Abbildung 27) für radioaktive Abfälle festgelegt:
fert wichtige Grundlagen und Quervergleiche für
Das Hauptlager dient der Einlagerung der
die sicherheitstechnische Beurteilung der geologi-
Hauptabfallmenge, das Pilotlager enthält einen
schen Tiefenlagerprojekte in der Schweiz.
kleinen, aber repräsentativen Anteil des Lagerinventars und die Testbereiche bilden das lokale
Ausblick
Felslabor für Experimente zu Betrieb, Verschluss
Neben dem bereits laufenden Projekt «Argillace-
und Langzeitsicherheit. Im Pilotlager wird bis zum
ous Media Database Compilation» wird sich der
Ablauf der gesetzlich geforderten Beobachtungs-
Clay Club im Zeitraum 2014–2016 mit Themen
phase das Verhalten der Abfälle, der Endlagerbe-
zur Porencharakterisierung auf der Mikroebene, zu
hälter, der technischen Barrieren, der Verfüllung
Skalierungsmethoden und zur Diffusion in Ton-
und der Versiegelungsstrecken sowie des Wirtge-
gesteinen befassen. Um die Zusammenarbeit mit
steins überwacht. Die Ergebnisse dieser Überwa-
der Industrie und der Akademie zu fördern und zu
chung müssen auf das Hauptlager übertragbar
verstärken, ist für 2015 geplant, das Treffen der
sein und dienen der Erhärtung des Langzeitsicher-
Steuerungsgruppe des Clay Club zusammen mit
heitsnachweises. Die Ergebnisse aus dem Pilot-
der Jahrestagung der Clay Mineral Society (CMS)
lager bilden somit eine wichtige Grundlage für
durchzuführen. An einem gemeinsamen Work-
den Entscheid zum ordnungsgemässen Verschluss
shop sollen dabei die Erfahrungen der verschiede-
des Lagers.
nen Organisationen auf dem Gebiet der Tonge-
Im Rahmen des schweizerischen Standortauswahl-
steinsforschung ausgetauscht werden.
verfahrens (Sachplan geologische Tiefenlager) werden gegenwärtig sechs geologische Standortgebiete für ein SMA-Lager (schwach und mittel-
Abbildung 27: Ein geologisches Tiefenlager besteht aus einem Hauptlager, einem Pilotlager und einem Felslabor. Ein Tiefenlager für hochaktive Abfälle (wie in der Abbildung schematisch gezeigt) ist 400–900 Meter unter Tage geplant. Schwach- und mittelaktive Abfälle sollen in einer Tiefe von 200–800 Metern eingelagert werden. Quelle: ENSI
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
aktive Abfälle) und drei Standortgebiete für ein
Damals wurde die Aufsicht über die Sondier-
HAA-Lager (hochaktive Abfälle) untersucht. Darin
bohrungen durch verschiedene Behörden auf
werden ausschliesslich tonreiche Wirtgesteine vor-
Gemeinde-, Kantons- und Bundesebene wahrge-
geschlagen; Betrachtungen zur Lagerauslegung
nommen. Ziel der Aufsichtskommission war es, die
und Lagerüberwachung (Monitoring) können sich
Aufsichtsarbeiten zu koordinieren und den gegen-
daher auf Aspekte konzentrieren, die in tonigen
seitigen Informationsfluss sicherzustellen. Die kan-
Gesteinen und den vorgesehenen technischen
tonalen und kommunalen Vertreter wurden oft
Barrieren wichtig sind.
von Experten oder Vertretern der lokalen Opposi-
2010 hat das ENSI drei Forschungsprojekte zur
tion begleitet. Eine wesentliche Erkenntnis aus den
Auslegung eines geologischen Tiefenlagers, zum
damaligen Erfahrungen ist die hohe Bedeutung
darin integrierten Pilotlager und zum Monitoring
der Öffentlichkeitsarbeit für das Gelingen strittiger
gestartet, mit denen abgeklärt wird, ob über die
Projekte. Die Information der Bevölkerung sollte
aktuelle Richtlinie zur geologischen Tiefenlage-
auch seitens Behörde, nicht nur seitens Betreiber
rung (ENSI-G03) hinausgehend zusätzliche regula-
erfolgen.
torische Anforderungen zu stellen sind. Alle drei
Im Berichtsjahr wurde ein Vergleich nationaler und
Projekte sind gleichzeitig Teil des Forschungspro-
internationaler Regelungen für das Monitoring
gramms «Radioaktive Abfälle» der Arbeitsgruppe
durchgeführt, basierend auf den IAEA Safety Stan-
des Bundes für die nukleare Entsorgung (Agneb).
dards No. SSR-5, dem Entwurf der IAEA DS 357
Zu zwei Projekten wurden neben den ENSI-Mitar-
und dem Berichtsentwurf der WENRA mit Titel
beitern im Sinne von Anhörungen externe Exper-
«Radioactive Waste Disposal Facilities Safety Refe-
ten des ENSI, Vertreter der Standortkantone sowie
rence Levels Report (SRL)» sowie den schweizeri-
die Nagra beigezogen.
schen Anforderungen an das Pilotlager, die Testbereiche und das Monitoring. Die IAEA SSR-5
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
definieren die Anforderung, dass ein Monitoring
Im Berichtsjahr wurden für die beiden Projekte
gischen Tiefenlagers durchgeführt werden soll. Das
«Pilotlager» und «Lagerauslegung» eine bzw.
Monitoringprogramm soll so entwickelt werden,
sechs Sitzungen abgehalten. Für das Projekt
dass die notwendigen Informationen für den
«Monitoringkonzepte und -einrichtungen» wur-
Schutz von Mensch und Umwelt erfasst und aktua-
den die Aktivitäten des EU-Forschungsprojekts
lisiert werden. Dies beinhaltet die notwendigen In-
«MoDeRn» eng durch das ENSI verfolgt.
formationen für den Schutz des Betriebspersonals,
Das Projekt «Pilotlager: Auslegung und Inventar»
der Bevölkerung und der Umwelt während des Be-
untersucht die notwendigen Anforderungen an
triebs eines Tiefenlagers. Zudem muss aufgezeigt
das Pilotlager, an dessen Platzierung, Bestückung,
werden, dass die Lagerentwicklung den Erwartun-
die wichtigen zu überwachenden Prozesse und Pa-
gen entspricht und damit die Langzeitsicherheit ei-
rameter sowie Möglichkeiten zur Einbeziehung
nes Tiefenlagers nicht beeinträchtigt ist.
von Interessengruppen.
Gemäss IAEA DS 357 muss das Monitoringpro-
Im Berichtsjahr wurden Erfahrungen aus den Auf-
gramm eines Tiefenlagers auf den Sicherheits-
sichtskommissionen für die Tiefbohrungen in der
nachweis ausgerichtet sein und die Ergebnisse
Schweiz erläutert. Über drei Jahrzehnte hat die
müssen wieder in den Sicherheitsnachweis ein-
HSK (als ENSI-Vorgängerorganisation) als eine
fliessen. Das Monitoringprogramm ist durch den
von mehreren relevanten Behörden die Sondier-
Betreiber zu entwickeln und dient vor und wäh-
bohrungen der Nagra begleitet. Aufgabe der
rend der Bauphase der Charakterisierung des ur-
Aufsichtskommissionen war es, zu prüfen, ob
sprünglichen Zustands sowie während und nach
vor und während Bau und Betrieb eines geolo-
die Sondierarbeiten so durchgeführt werden,
dem Betrieb dem Erkennen eines unerwarteten
dass optimale Grundlagen zur Beurteilung der
Systemverhaltens. Pläne sind zu definieren, wie
Sicherheit von späteren Endlagern geschaffen
mit unerwartetem Systemverhalten umgegangen
werden,
wird. Der Betreiber des Tiefenlagers hat der Auf-
die Auflagen der Bewilligung eingehalten wer-
sichtsbehörde periodisch über die Ergebnisse des
den,
Monitoring des Tiefenlagers und allenfalls auftre-
die Bohr- und Verfüllungsarbeiten das natür-
tende unerwartete Ereignisse zu berichten.
liche Isolationsvermögen der geologischen
Das Monitoringprogramm dient dazu, die Funk-
Schichten nicht beeinträchtigen.
tionsfähigkeit der hintereinander gestaffelten
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
69
70
Barrieren (Mehrfachbarrierensystem) des Tiefenla-
ring-Entwicklungen wie seismische Tomographie
gers während der Bau-, Betriebs- und Verschluss-
und WIFI-Datenübertragungen sowie weiterer
phase hinsichtlich Betriebs- und Langzeitsicherheit
Klärungsbedarf im Rahmen neuer Forschungs-
zu beurteilen. Die Umweltüberwachung ist Teil des
arbeiten (z. B. im Felslabor Mont Terri).
Monitoringprogramms. Die Verantwortung der
Das Projekt «Lagerauslegung» beschäftigt sich
Aufsichtsbehörde liegt in der Definition der Anfor-
mit der Auslegung der verschiedenen Lagerteile
derungen an das Programm, an der Überprüfung
und deren Beziehung zueinander sowie mit der Er-
von dessen Implementierung, der regelmässigen
schliessung und bautechnischen Auslegung der
Kontrolle des Programms und seiner Ergebnisse.
untertägigen Anlagen. Der für die Projektarbeit er-
Gegebenenfalls sind unabhängige Kontrollmes-
stellte umfangreiche Fragebogen zu auslegungsre-
sungen durchzuführen.
levanten Themen bei SMA- und HAA-Lagern
Das Projekt «Auslegung und Inventar des Pilot-
wurde 2013 weiter bearbeitet, der SMA-Fragenteil
lagers» wird voraussichtlich noch bis Ende 2014
wurde abgeschlossen. Die Fragen wurden jeweils
fortgesetzt. Die bisherigen Ergebnisse werden in
seitens der im Projekt beigezogenen Experten zu-
einem Bericht festgehalten.
nächst individuell beantwortet; die Antworten
Das Projekt «Monitoringkonzept und -einrich-
wurden dann anlässlich der Sitzungen fachlich dis-
tungen» fokussiert auf alle Schritte der Über-
kutiert und vom ENSI zusammengefasst.
wachung, angefangen bei einer dem Bau eines
Sicherheitstechnische Aspekte der Zugangsbau-
Felslabors vorangehenden Umweltüberwachung
werke wurden auch 2013 im Rahmen des Projekts
(Erfassung der ungestörten Umweltbedingungen),
diskutiert. Am 12. August 2013 fand ein auf die
der Messung der durch den Bau hervorgerufenen
Teilnehmenden der Regionalkonferenzen ausge-
Veränderungen bis hin zum Messprogramm wäh-
richtetes Forum statt, an dem das Thema der Zu-
rend der Betriebsphase bis zum ordnungsgemäs-
gangsbauwerke präsentiert und Fragen aus den
sen Verschluss des Lagers. Das Projekt soll dem
Regionalkonferenzen beantwortet wurden. Dabei
ENSI einen möglichst breiten und vollständigen
wurde erneut festgehalten, dass sich grundsätzlich
Überblick über mögliche Monitoringkonzepte und
weder für Schächte noch für Rampen generelle si-
-techniken verschaffen. Es soll zudem Entschei-
cherheitstechnische Nachteile ergeben, die die
dungsgrundlagen für die Anforderungen an die
eine oder andere Zugangsvariante massgebend in
Überwachung eines Pilotlagers liefern.
Frage stellen. Im Rahmen der Beantwortung des
Die Aktivitäten des Projekts «Monitoringkonzept
projektinternen Fragebogens wurde beschlossen,
und -einrichtungen» sind eng an die internatio-
zur Vereinfachung der Diskussion eine gemein-
nalen Forschungsaktivitäten und -resultate des
same Terminologie in Form eines Glossars zu erstel-
laufenden EU-Forschungsprogrammes MoDeRn
len. Das Glossar wurde in diversen Sitzungen dis-
(Monitoring Developments for Safe Repository
kutiert und erweitert. Ausserdem wurden Aspekte
Operation and Staged Closure) geknüpft. Der
einer direkten Endlagerung der hochaktiven Ab-
Schwerpunkt der Projektarbeiten des ENSI konzen-
fälle in den Transport- und Lagerbehältern erörtert
trierte sich deshalb wie im Vorjahr auf die Sichtung
und diese Option aufgrund ihrer diversen sicher-
der umfangreichen Ergebnisse aus dem MoDeRn-
heitstechnischen Mängel klar verworfen.
Forschungsprogramm. Im März 2013 fand dazu
Thema projektinterner Diskussionen war auch die
eine internationale Konferenz in Luxembourg
Frage, inwiefern sich verschiedene Lagerteile
statt, an welcher die Schlussresultate des vierjähri-
(HAA- und LMA-Lager, aber auch Lagerteile eines
gen MoDeRn-Projektes präsentiert wurden. Die
Kombilagers) gegenseitig beeinflussen können. Es
Arbeiten des Projektes umfassten 6 Themen-
wurden Aspekte der Gebirgsmechanik, der Tempe-
bereiche zum Monitoring (Strategien bzw. Kon-
ratur, der Hydrogeologie, der Chemie und Gasent-
zepte, Forschung- und Entwicklungsaktivitäten, in-
wicklung betrachtet und festgestellt, dass die
situ Tests und Demonstrationen, Fallbeispiele,
meisten Einflüsse örtlich begrenzt bleiben, folglich
Einbezug der verschiedenen Interessengruppen so-
nur eine beschränkte räumliche Trennung der La-
wie eine Schlussberichterstattung). Eine Vielzahl
gerteile vorgenommen werden muss. Die Frage
der technischen Berichte wurde 2013 fertigge-
der notwendigen Tiefenlage eines Lagers wurde
stellt. Die Veröffentlichung des Schlussberichtes
detailliert betrachtet. Es wurde gefolgert, dass
wird Anfang 2014 erfolgen. Von zentraler Bedeu-
die von der Nagra in Etappe 1 des Sachplans ge-
tung für das ENSI sind die Statusberichte zu den
wählten Tiefenfenster für HAA und SMA sinn-
heute verfügbaren Messtechniken, neue Monito-
voll sind;
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
insbesondere das untere Ende des Fensters von
lungsarbeiten zur Etappe 2 des Sachplans geolo-
den bautechnischen Gegebenheiten abhängt
gische Tiefenlager (d. h. vermutlich 2016) wieder
(dazu wird 2014 ein Fachsymposium veranstal-
aufgenommen. Entsprechende Folgeprojekte sind
tet);
im revidierten Agneb-Forschungsprogramm «Ra-
für das obere Ende des Fensters zusätzlich ver-
dioaktive Abfälle» vorgesehen.
langt werden könnte, dass die Dekompaktionszone erst am Ende des Betrachtungszeitraums
1.7.7 FORGE – Fate of Repository Gases
die Oberkante des einschlusswirksamen Gebirgsbereichs erreicht. Weitere diskutierte Themen umfassten die Aus-
Projektpartner: EU-Forschungsprogramm ENSI-Projektbegleiter: Manuel Lorenzo Sentís
legungsaspekte bezüglich der gesetzlich geforderten «Rückholung ohne grossen Aufwand» sowie
Einleitung
bezüglich langfristiger Unterhaltsarbeiten an den
FORGE ist ein Projekt der EU im Rahmen des 7. Rah-
untertägigen Anlagen.
menprogramms. Es hat zum Ziel, die sicherheitstechnische Bedeutung der durch Gase verursachten
Bedeutung der Projekte, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
Prozesse im Nah- und Fernfeld eines Tiefenlagers
Das schrittweise Vorgehen im Sachplan geologi-
aufbau im Tiefenlager oder den Transport von
sche Tiefenlager und bei der anschliessenden Rea-
Gasen und Radionukliden aus dem Tiefenlager ins
lisierung eines geologischen Tiefenlagers schliesst
Wirtgestein. Zum Druckaufbau trägt das durch ein-
die daran angepasste Weiterentwicklung der zuge-
gelagerte Metalle und organische Stoffe erzeugte
hörigen Anforderungen gemäss Stand von Wis-
Gas in einem Tiefenlager bei. Die Arbeiten sind in
senschaft und Technik ein. Die Sicherheit hat dabei
5 Arbeitspakete (Work packages WP) unterteilt:
vertieft zu untersuchen, beispielsweise den Druck-
oberste Priorität. Gemäss Richtlinie ENSI-G03 ist
WP1: Behandlung von Gas in Sicherheitsana-
bei jedem Schritt der Realisierung eines geologi-
lysen
schen Tiefenlagers der aktuelle Stand von Wissen-
WP2: Gasbildung
schaft und Technik zu berücksichtigen und es müs-
WP3: Technische Barrieren
sen auch Alternativen aufgezeigt werden, um die
WP4: Gestörte Wirtgesteine
Wahl der Auslegung, des Monitoringkonzepts und
WP5: Ungestörte Wirtgesteine
der technischen Umsetzung sicherheitstechnisch
24 Partner nehmen an FORGE teil, darunter sind
zu begründen. Mit den drei Projekten wurde eine
neben dem ENSI weitere Aufsichtsbehörden (aus
transparente Diskussionsplattform geschaffen, auf
Belgien, Tschechien und Frankreich) sowie entsor-
der Projektant, Bewilligungsbehörde und betrof-
gungspflichtige Institutionen vertreten. Das Projekt
fene Kantone zusammen mit Experten relevante
wurde im Februar 2009 gestartet und das Ende
Aspekte und Fragestellungen diskutieren. Die Pro-
war ursprünglich für Februar 2013 geplant, aber es
jekte liefern keine unmittelbar für Etappe 2, aber
wurde aufgrund der noch nicht fertiggestellten Ex-
für die späteren Etappen des Sachplanverfahrens
perimente und Berichte bis September 2013 ver-
wichtige Erkenntnisse.
längert. Im Jahr 2013 lag daher der Fokus auf der Finalisierung der technischen Berichte und Publika-
Ausblick
tionen.
Mit dem Abschluss des internationalen EU-For-
Das ENSI nimmt am Arbeitspaket WP1 («Treatment
schungsprojekts MoDeRn und der Verfügbarkeit
of gas in performance assessments») teil. Die
der Schlussberichte können die Ergebnisse nun in
Arbeiten beinhalten eine Bestandsaufnahme der
die Diskussion zur Überwachung des Pilotlagers
aktuellen Kenntnisse über die Gasbildung und den
einfliessen. Für die beiden Projekte «Pilotlager:
Gastransport in einem geologischen Tiefenlager
Auslegung und Inventar» und «Lagerauslegung»
(WP1.1) sowie die Definition und die Durchfüh-
sind 2014 nur noch wenige Sitzungen vorgesehen,
rung von sicherheitstechnisch relevanten Ver-
die die Themen abschliessen und auf die Diskus-
gleichsberechnungen (Benchmark) zum Gastrans-
sion der Schlussberichte ausgerichtet sind. Die in
port (WP1.2).
2014 geplanten Projektabschlüsse stellen vorläufige Haltepunkte dar. Die Arbeiten zu Fragen der Lagerauslegung, zur Konzipierung des Pilotlagers und zum Monitoring werden nach den Beurtei-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
71
72
Abbildung 28: Beispiel der Grenzfläche (bezeichnet als «Interfaces»)
Abbildung 29: Modell für die zweite Vergleichsberechnung.
zwischen verschiedenen Materialien aus der zweiten Vergleichsrechnung, umgeben von der Auflockerungszone (Excavation Disturbed Zone EDZ). Quelle: FORGE.
Es handelt sich um ein generisches Modell und entspricht deswegen nicht dem Konzept eines bestimmten Landes. Quelle: FORGE.
Abbildung 30: Querschnitt des Gitters für das Programm TOUGH2, generiert vom ENSI für die zweite Vergleichsberechnung. Quelle: ENSI.
Abbildung 31: Längsschnitt des Gitters entlang des Betriebstunnels für das Programm TOUGH2, generiert vom ENSI für die zweite Vergleichsberechnung. Quelle: ENSI.
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
ten mit kleinem Volumen, was die numerische
Die Arbeitsgruppe WP1.1 erstellte einen Bericht
Methoden zum Upscaling (Umrechnung auf einen
über den Stand von Wissenschaft und Technik bei
grösseren Massstab) benutzt, indem die Material-
der Gasbildung und dem Gastransport in einem
eigenschaften der Grenzfläche mittels einer Ge-
Tiefenlager. Die durchgeführten Experimente zeig-
wichtung in den nahstehenden Materialien integ-
ten, dass der dilatanzkontrollierte Transport (De-
riert wurden. In der Abbildung 28 wird ein Beispiel
formationen des Porenraums) neben dem Zwei-
von dieser Grenzfläche anhand des Modells für die
phasenfluss für eine realitätsnahe Simulation des
zweite Vergleichsberechnung dargestellt.
Gastransports in einem tonhaltigen Material zu be-
Das ENSI hat sich 2013 intensiv mit der zweiten
rücksichtigen ist.
Vergleichsberechnung beschäftigt. Ein Längsschnitt
Im Arbeitspaket WP1.2 wurden sukzessive Ver-
des dreidimensionalen Systems wird in Abbildung
gleichsberechnungen durchgeführt, ausgehend von
29 dargestellt.
einem zweidimensionalen System bis hin zu einer
Für die Modellierung wurde die parallelisierte
Modellierung des gesamten Tiefenlagersystems.
Version des Zweiphasenfluss-Rechenprogramms
Insgesamt wurden im Laufe des FORGE-Projekts
TOUGH2 verwendet. Die Erstellung eines Gitters
drei Benchmarks definiert. In diesen wird der Ein-
für dieses Programm ist aufwändig, weil detail-
fluss der Grenzflächen («interface») zwischen der
lierte Angaben zu geometrischen Eigenschaften
Auflockerungszone und dem Tiefenlagerbehälter
zwischen Nachbar-Gitterelementen, wie zum Bei-
betrachtet. Die Grenzflächen haben einen Einfluss
spiel gemeinsame Oberfläche, Distanzen zwi-
auf die Resultate, sind aber wegen ihrer Vielzahl
schen den Zentren der Gitterelemente, etc., an-
numerisch aufwändig zu modellieren. Denn mit
gegeben werden müssen. In Abbildung 30 und
diesen wächst auch die Anzahl von Gitterelemen-
Abbildung 31 werden Abschnitte des für diese
Stabilität beeinträchtigt. Es wurden deswegen
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Abbildung 32:
Vergleichsberechnung verwendeten Gitters ge-
Berechnete Gasdrücke vom ENSI und einem Vergleichsteam in der Mitte des Modells. Quelle: ENSI.
zeigt. Das ENSI hat für diese Simulationen eine neue Methode zur Erstellung des Gitters implementiert. In Abbildung 32 und Abbildung 33 werden die Resultate der Simulation für Gasdruckwerte dargestellt und mit den Resultaten eines Teams verglichen, das auch mit dem Programm TOUGH2 gerechnet hat. In beiden Berechnungen wurde die Grenzfläche nicht explizit berücksichtigt, sondern in die umgebenden Elemente integriert. Die Integration dieser Grenzfläche im Modell wurde vom ENSI und vom Vergleichsteam unterschiedlich gemacht, und das ist einer der Gründe für die kleinen
Abbildung 33: Berechnete Gasdrücke vom ENSI und einem Vergleichsteam am Rand des Modells. Quelle: ENSI.
Unterschiede in den Resultaten. Die Resultate zeigen höhere Gasdrücke in den Berechnungen des ENSI in der Mitte des Modells und tiefere Werte am Rand des Modells. Der Grund dafür ist eine schnellere Verteilung des Gases beim Modell des Vergleichsteams, was wiederum auf die unterschiedliche Implementierung der Grenzfläche zurückzuführen ist. Weitere ENSI-Resultate zum Verlauf der Gasdrücke an verschiedenen Punkten des Lagersystems werden in Abbildung 34 gezeigt. Die Resultate aller Teams werden in einem Schlussbericht des Projekts dokumentiert. Der von den Teams berechnete Gasdruck zeigt Unterschiede,
Abbildung 34:
wenn sie nicht dieselben Rechencodes und vor al-
ENSI-Resultate für die Gasdrücke an verschiedenen Punkten des Modells. Die Lage der Punkte ist im unteren Bild dargestellt. Quelle: ENSI.
lem verschiedene Vereinfachungen verwenden. Im Vergleich zum Gasdruck sind die Unterschiede für den Gasdurchfluss zwischen den Teams deutlich grösser (eine Grössenordnung).
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit Die in einem geologischen Tiefenlager eingelagerten Metalle und organischen Stoffe produzieren durch Korrosionsprozesse oder aufgrund des Stoffwechsels von vorhandenen Mikroorganismen Gase wie Wasserstoff und Methan in den Einlagerungsstollen. In dichten Wirtgesteinen kann dieses Gas nur langsam abgeführt werden, und es kommt zu einem Druckaufbau in den Lagerstollen. Die für die Langzeitsicherheit eines Tiefenlagers wichtige Frage ist, ob durch diesen Druckaufbau die Rückhaltefähigkeit des Wirtgesteins in Folge der Bildung von Rissen gefährdet wird. Das Projekt FORGE bietet dem ENSI Gelegenheit,
kann das ENSI einerseits neue Modelle erstellen, die
sich bezüglich aller relevanten Fragestellungen im
für Berechnungen zum Gastransport in den nächs-
Bereich von Gasbildung und Gastransport in Tie-
ten Etappen des Sachplans eingesetzt werden kön-
fenlagern auf dem neusten Stand von Wissenschaft
nen. Andererseits ermöglicht dieses Projekt, Re-
und Technik zu halten (Arbeitspaket WP1.1). Mit
chenprogramme und Modelle kennenzulernen, die
den Kenntnissen aus dem Arbeitspaket WP1.2
andere Projektteilnehmer benutzen. Die Erkennt-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
73
nisse dieser Arbeiten werden somit in die Überprü-
chemische Prozesse (THMC) in geologischen Syste-
fung der Dokumente der Nagra im Rahmen des
men vertiefen und die Fähigkeit zur numerischen
Sachplans Geologische Tiefenlager einfliessen.
Modellierung dieser Prozesse zu verbessern. DECO-
Weitere Informationen über das EU-Projekt FORGE
VALEX ist ein Akronym für «DEvelopment of COup-
sind im Internet unter www.bgs.ac.uk/forge/
led models and their VALidation against EXperi-
home.html erhältlich.
ments in nuclear waste isolation». Das Projekt begann auf Anregung der schwedischen Aufsichts-
74
Ausblick
behörde 1992 mit der Phase I. Es hat seitdem ent-
Aus Sicht des ENSI ist das Projekt FORGE ein gros-
scheidend dazu beigetragen, Programme zur nu-
ser Fortschritt in der Erforschung der Gasbildung
merischen Modellierung gekoppelter Prozesse zu
und des Gastransports in einem geologischen Tie-
entwickeln und zu verbessern. An dem Projekt sind
fenlager. Die Ergebnisse der Experimente konnten
Entsorgungspflichtige für radioaktive Abfälle und
jedoch nur teilweise mit den Resultaten von Be-
Aufsichtsbehörden aus verschiedenen Ländern Eu-
rechnungen bestätigt werden. Das zeigt, dass
ropas, Asiens und Amerikas beteiligt.
noch weitere Forschungsarbeiten nötig sind, um
Im April 2012 begann die bis 2015 andauernde
den Gastransport besser zu verstehen. Es laufen
Phase VI des DECOVALEX-Projektes. Neben dem
zurzeit andere EU-Projekte wie PEBS (Long-term
ENSI nehmen weitere neun Organisationen, die das
Performance of the Engineered Barrier System)
Projekt finanzieren, teil. Diese sogenannten Fun-
und Experimente wie GAST (Gas Permeable Seal
ding Organisations können wiederum zusätzliche
Test) im Felslabor Grimsel, die sich mit diesen The-
Forschungsteams beauftragen und finanzieren.
men beschäftigen. In europäischen Felslabors, wie
Für DECOVALEX-2015 wurden fünf Aufgaben de-
in der Schweiz (Mont Terri, Grimsel), Frankreich,
finiert:
Schweden, Belgien und Finnland, werden verschie-
Task A: Versiegelungsexperiment in Tournemire
dene Experimente zum Thema Gasbildung und
(SEALEX in-situ Test) vorgeschlagen durch IRSN
Gastransport durchgeführt.
(Frankreich); Task B1: Heizexperiment in Mont Terri (HE-E in-
1.7.8 DECOVALEX-2015 Project
situ heater test) vorgeschlagen durch EU-Projekt PEBS;
Auftragnehmer: Königlich-Technische Hochschule
Task B2: Technische Barrieren-Experiment in Ho-
(KTH), Stockholm
ronobe URL (EBS experiment) vorgeschlagen
ENSI-Projektbegleiter: Bastian Graupner
durch JAEA (Japan); Task C1:THMC-Modellierung von Gesteinsklüf-
Einleitung
ten vorgeschlagen durch das Lawrence Berkeley
Das Projekt DECOVALEX ist eine internationale For-
National Laboratory (USA);
schungskooperation, die von der KTH in Stockholm
Task C2: Standortcharakterisierung (Bedrichov
koordiniert wird. Sie soll das Verständnis für gekop-
Tunnel in-situ experiment) vorgeschlagen durch
pelte thermische, hydraulische, mechanische und
RAWRA (Tschechien).
Abkürzung Organisation
Land
Funktion
BGR & UFZ
Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe zusammen mit dem Helmholtzzentrum für Umweltforschung
Deutschland
Geowissenschaftlicher Dienst
CAS
Chinese Academy of Sciences
China
Forschungseinrichtung
DOE
U.S. Department of Energy & Lawrence Berkeley National Laboratory
USA
Betreiber
ENSI
Eidgenössisches Nuklearsicherheitsinspektorat
Schweiz
Aufsichtsbehörde
IRSN
Institut de Radioprotection et de Sûreté Nucléaire
Frankreich
Forschungseinrichtung der Aufsichtsbehörde
JAEA
Japan Atomic Energy Agency
Japan
Betreiber
KAEA
Korea Atomic Energy Research Institute
Korea
Forschungseinrichtung
NDA
Nuclear Decommissioning Authority
Grossbritannien
Betreiber
U.S.NRC
U.S. Nuclear Regulatory Commission
USA
Aufsichtsbehörde
RAWRA
Radioactive Waste Repository Authority
Tschechien
Betreiber
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Abbildung 35: Räumliche Verteilung der berechneten Temperatur, des Porenwasserdrucks und der Verschiebung in X- und Z-Richtung beim HE-D-Experiment nach einer Heizperiode von 260 Tagen.
75
Abbildung 36: Vergleich der gemessenen (Symbole) und der berechneten (Linien) Temperaturentwicklung der teilnehmenden Teams für die Messpunkte HEDB03 (links, 1.11 m entfernt vom Heizelement) und HEDB14 (rechts, 0.77 m entfernt vom Heizelement).
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
Aufgabe B1 wurden vier Teilaufgaben definiert.
Das ENSI nimmt mit sieben weiteren Organisatio-
die zum Opalinuston basierend auf dem früheren
nen an der Aufgabe B1 teil. Es möchte mit dem
HE-D-Experiment des Projekts Mont Terri. Alle
Projekt die Weiterentwicklung der eigenen Model-
Messungen wurden von der ANDRA durchgeführt
lierfähigkeiten insbesondere für die Langzeitent-
und dem Projekt DECOVALEX-2015 zur Verfügung
wicklung des Nahfelds im Umfeld eines geologi-
gestellt. In Aufgabe 1b wird basierend auf experi-
schen
Tiefenlagers
vorantreiben.
Aufgabe 1a befasst sich mit einer Simulationsstu-
einem
mentellen Daten das THM-Verhalten von Bentonit
Heizexperiment wie B1 führt die zunehmende
Bei
numerisch simuliert. Die Aufgaben 2 und 3 wer-
Temperatur zu einer Ausdehnung des Gesteins so-
den sich dann mit der Simulation des HE-E-Experi-
wie zum Absinken der Dichte und Viskosität von
ments befassen.
Wasser. Beide Folgen beeinflussen sich auch ge-
Das Projektziel des Berichtsjahres war der Ab-
genseitig, so dass eine gekoppelte Berechnung der
schluss der Bearbeitung der Aufgabe B1-1a sowie
thermischen, hydraulischen und mechanischen
der Beginn der Arbeiten zu B1-1b, deren Abschluss
Prozesse (THM) notwendig ist.
bis April 2014 vorgesehen ist. Das dabei betrach-
Ziel der Aufgabe B1 ist es, das gekoppelte THM-
tete HE-D-Experiment ist ebenfalls ein Heizexperi-
Verhalten von Bentonit und Opalinuston des HE-E-
ment, bei dem die Heizelemente direkt im Opali-
Heizexperiments im Felslabor Mont Terri nume-
nuston installiert wurden. Dadurch ist es möglich,
risch zu simulieren und mit Messungen zu
das THM-Verhalten des Opalinustons isoliert zu be-
vergleichen. Für die schrittweise Bearbeitung der
trachten. Bei dem Experiment wurden die Tempe-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
76
Abbildung 37: Deckenschotter-Vorkommen des Stadler Bergs sowie des Irchel im Zürcher Unterland. Die Erosionsreste der Deckenschotter bilden hochgelegene Plateauflächen in der Landschaft, was heute besonders eindrucksvoll am Irchel, nordöstlich von Bülach, zu erkennen ist. Im Gelände zeigen sich die Deckenschotter meist als steile Klippen aus verbackenem, zementiertem Schotter (kleines Bild); grüner Punkt: Säugetierfundstelle Irchel-Hasli. Quellen: Deckenschotter-Vorkommen aus Nagra (2011), Kartendaten und Höhenschummerung Bundesamt für Landestopografie. Reproduziert mit Bewilligung des Bundesamts für Landestopografie swisstopo (Bewilligungsvermerk: © 2014 swisstopo BA140019).
ratur, der Porenwasserdruck und die Spannungs-
nisse des ENSI mit den Messwerten und mit den
änderung an mehreren Stellen in der Umgebung
anderen Teams zeigt eine gute Übereinstimmung.
der Bohrung gemessen (Abbildung 35). Ziel der
Die Ziele der abgeschlossenen Bearbeitungsphase
Aufgabe ist ein verbessertes Verständnis der ablau-
wurden damit erreicht.
fenden gekoppelten THM-Prozesse im Opalinuszelnen Prozesse.
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
In Abbildung 36 ist der Vergleich der gemessenen
Die Teilnahme am Projekt DECOVALEX-2015 hat
Temperatur mit den Berechnungsergebnissen aller
für das ENSI eine hohe Bedeutung. Die Bearbei-
teilnehmenden Teams für zwei Sensoren dargestellt.
tung der Aufgaben im Task B1 vertieft die interne
Dabei werden die anisotropen Eigenschaften des
Fachkompetenz hinsichtlich der für die Langzeit-
Opalinustons deutlich. Die Wärmeleitung parallel
Sicherheitsbetrachtung relevanten Modellierung
(linkes Bild) ist höher als senkrecht zur Schichtung
von THMC-Prozessen im Bentonit und im Opali-
(rechtes Bild). Daher ist die Temperaturentwicklung
nuston. Diese und ähnliche Modelle werden zur si-
über die Zeit trotz der unterschiedlichen Distanz
cherheitstechnischen Beurteilung der geplanten
zum Heizelement ähnlich. Der Vergleich der Ergeb-
Tiefenlagerprojekte eingesetzt. DECOVALEX-2015
nisse zeigt eine gute Übereinstimmung zwischen
stärkt die internationale Vernetzung des ENSI. So
den Teams, wobei die Ergebnisse senkrecht zur
konnten gute Kontakte zum Lawrence Berkeley
Schichtung etwas grössere Abweichungen zwi-
National Laboratory (USA), zur U.S.NRC, zur IRSN
schen den Teams aufweisen.
und zur BGR/UFZ aufgebaut werden.
ton sowie die Parameterbestimmung für die ein-
Die Bearbeitung des Projekts DECOVALEX-2015 ist derzeit plangemäss und der Vergleich der Ergeb-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Ausblick
besonders interessant. Sie wurden zu einer Zeit ab-
Im nächsten Jahr wird die Aufgabe B1-1b (Heizex-
gelagert, als die Landschaftsoberfläche im nördli-
periment mit Bentonit) abgeschlossen und mit der
chen Alpenvorland um mehrere hundert Meter hö-
Aufgabe B1-2 (HE-E Experiment) begonnen. Die Ar-
her lag als heute. Seither wurde die Oberfläche bis
beiten des ENSI werden im Jahr 2014 und 2015
zum heutigen Niveau abgetragen, so dass die De-
durch ein Forschungsteam der Universität Kiel un-
ckenschotter nur mehr als Erosionsreste auf einzel-
terstützt, welches sich insbesondere mit der Sensiti-
nen Bergen erhalten sind, wie zum Beispiel auf
vität der Modellergebnisse bezüglich der Ungewiss-
dem Irchel im Kanton Zürich (Abbildung 37). Von
heiten in den Materialparametern befassen wird.
der Ablagerungszeit der Deckenschotter kann auf die langfristige Abtragung des nördlichen Alpen-
1.7.9 Datierung quartärer Sedimente im Alpenvorland
vorlands geschlossen werden. Aufgrund der Lage der Deckenschotter ist klar, dass sie älter sein müssen als die grosse Masse eiszeitlicher Ablagerun-
Auftragnehmer: Institut für Geologie,
gen, welche die heutigen Flusstäler füllen. Doch
Universität Bern
war eine Datierung aufgrund fehlender Methoden
ENSI-Projektbegleiter: Andreas Dehnert
bisher nicht möglich. Die bislang verfügbaren Da-
Bericht der Forscher in Anhang A
tierungsverfahren funktionieren nur für deutlich
77
jüngere Schichten, deren Alter häufig mit der Ra-
Einleitung
diokohlenstoff-Methode (14C) und der Methode
Die Nordschweiz, in der fünf der sechs Standortge-
der optisch stimulierten Lumineszenz (OSL) be-
biete für geologische Tiefenlager liegen, ist teilweise
stimmt werden können. Diese Methoden eignen
bedeckt mit den Sedimenten der quartären Eiszei-
sich für maximale Alter von circa 50 000 (14C) bzw.
ten. Die klassische Aufteilung der Ablagerungen in
200 000 Jahre (OSL).
vier grosse Eiszeiten ist in den letzten Jahrzehnten
Um die deutlich älteren Deckenschotter zu datie-
durch ein differenzierteres Bild von mehr als einem
ren, wurde seitens ENSI und der Universität Bern
Dutzend Eisvorstössen ersetzt worden (Preusser et
ein Forschungsprojekt zur Datierung mittels der
al. 2011). Während der Vorstösse wurden Täler zum
kosmogenen Beryllium- und Aluminium-Nuklide
Teil mehrfach ausgeräumt und anschliessend wieder
10
gefüllt. Um sowohl die Dynamik der glazialen Ero-
unter idealen Voraussetzungen die Datierung von
sion zu verstehen als auch genauere Erosionsraten
Sedimenten mit einem Alter von bis zu 5 Mio. Jah-
bestimmen zu können, müssen die Alter der einzel-
ren (Dehnert und Schlüchter 2008). Das Projekt
nen quartären Schichten bekannt sein.
wird im Rahmen einer Dissertation am Institut für
Für die Entwicklung der Landschaft im nördlichen
Geologie der Universität Bern bearbeitet und soll
Alpenvorland sind die sogenannten Deckschotter
anhand von mehreren Schlüssellokalitäten die Al-
Be und 26Al gestartet. Diese Methodik ermöglicht
Abbildung 38: Probenahme der Höheren Deckenschotter auf dem Irchel in der ehemaligen Kiesgrube Steig. Die steilstehenden Wände der Grube verlangten nach – für Quartärgeologen – eher ungewöhnlichen Probenahmetechniken. Foto: S. Ivy-Ochs.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
ter der verschiedenen Deckenschottersedimente
probt (vgl. Abbildung 37). Am Stadler Berg wurden
bestimmen. Gleichzeitig soll die Frage beantwortet
in der ehemaligen Kiesgrube Summerhalden 16
werden, ob die vorhandenen Schotter in einer ein-
Proben entnommen, auf dem Irchel 9 Proben im
zigen Phase oder mehreren zeitlich voneinander
Aufschluss Hütz sowie 20 weitere in der aufgelas-
getrennten Phasen abgelagert wurden. Mit Hilfe
senen Kiesgrube Steig (Abbildung 38). Die Vor-
der Resultate sollen anschliessend Erosionsraten
kommen am Irchel sind für das Projekt von zentra-
bestimmt und diese (unter Annahme einer erosi-
ler Bedeutung, da dort 1994 Säugetierreste
ven Kompensation der Hebung) mit den geodä-
gefunden wurden (Fundstelle in Abbildung 37
tisch bestimmten aktuellen Hebungsraten vergli-
grün markiert), mit deren Hilfe das Alter der De-
chen werden.
ckenschotter auf ungefähr 1.8–2.6 Millionen Jahre eingegrenzt werden konnte (Bolliger et al. 1996).
78
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
Diese indirekte Datierung ist bis heute die einzig
Bereits im Herbst 2012 wurden, in Zusammenar-
ter-Vorkommen der Nordschweiz.
beit mit dem Institut für Prähistorische und Natur-
Um Gesteine mittels kosmogener Nuklide datieren
wissenschaftliche Archäologie der Universität Ba-
zu können, müssen sie durch aufwändige physika-
sel, ein Vorkommen der Tieferen Deckenschotter
lische und chemische Verfahren aufbereitet wer-
an der südöstlichen Stadtgrenze von Pratteln bei
den. Die Extraktion der in geringen Spuren im be-
Basel beprobt. Hierzu wurden 8 Sedimentproben
probten Quarz enthaltenen Nuklide
entnommen. An der Lokalität wurde 1974 ein
benötigt im Regelfall zwei bis drei Wochen, wobei
Faustkeil gefunden. Dieser soll nun indirekt durch
immer nur ein Satz aus maximal acht Proben zu-
die Bestimmung des Alters der Fundschicht datiert
gleich bearbeitet werden kann (Abbildung 39). Die
werden. Aus archäologischen Überlegungen her-
geringen Messfehler (s. u.) belegen, dass die Prä-
aus wird bisher ein Alter von 300 000 bis 400 000
parationsarbeiten sehr gewissenhaft ausgeführt
Jahren angenommen. Damit wäre der Faustkeil
wurden.
von Pratteln eines der ältesten erhaltenen Werk-
Bei der Probenaufbereitung wurde das Verfahren
zeuge der Schweiz. Die Deckenschotter-Vorkom-
optimiert: Mittels Massenspektrometer (Abbildung
men bei Pratteln gehören nicht zu den Schlüssello-
40) werden die Verhältnisse von
kalitäten des Forschungsprojekts, bieten jedoch
von Al zu Al gemessen. Je höher diese Verhält-
eine wertvolle Gelegenheit, die Methode der Al-
nisse, d. h. je mehr 10Be bzw. 26Al in der Probe ent-
tersbestimmung mittels kosmogener Nuklide im
halten ist, desto präziser kann die Nuklidkonzen-
Bereich der Archäologie zu testen.
tration und damit das Alter der Gesteine bestimmt
Im Frühjahr 2013 wurden nach intensiver Vorer-
werden. Das nicht-kosmogene 9Be wird erst wäh-
kundung die Vorkommen der Höheren Decken-
rend der Probenaufbereitung hinzugefügt, weil es
schotter am Stadler Berg sowie auf dem Irchel be-
nicht schon in den Proben enthalten ist; dadurch
verfügbare Alterseinstufung für die Deckenschot-
26
10
10
Be und
26
Al
Be zu 9Be bzw.
27
kann ein für die Messung geeignetes 10Be/9Be-VerAbbildung 39: Berylliumoxid-Extrakt aus 100 g hochreinem Quarz bzw. aus ursprünglich 300 bis 400 g unaufbereitetem Probenmaterial. Durchmesser des Glastiegels: 5 mm, Foto: A. Dehnert.
hältnis hergestellt werden. Zur Messung des 26
Al/27Al-Verhältnisses muss hingegen kein Alumi-
nium künstlich der Probe beigefügt werden, da das Mineral Quarz natürlicherweise nicht-kosmogenes 27
Al in grösseren Mengen enthält. Bei der chemi-
schen Aufbereitung der Proben muss vielmehr darauf geachtet werden, den 27Al-Anteil effizient zu reduzieren, was üblicherweise nur schwer zu erreichen ist. In Zusammenarbeit mit der Gruppe für Ionenstrahlphysik der ETH Zürich (LIP) konnte durch gezielte Anpassungen bei der chemischen Behandlung des Probenmaterials dennoch eine substanzielle Abreicherung an
27
Al erreicht werden. Hier-
durch können zukünftig auch Bestimmungen von sehr kleinen
26
Al-Konzentrationen mit der not-
wendigen Genauigkeit erfolgen. Zusätzlich zu den erfolgten Optimierungen bei der Probenauf-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Abbildung 40: Blick in die Messhalle der Gruppe für Ionenstrahlphysik der ETH Zürich (LIP). Zu sehen sind verschiedene Messanordnungen zur Detektion unterschiedlicher Nuklide. Quelle: LIP Homepage, C. Vockenhuber (http:// www.ams.ethz.ch/ instruments/index).
79
bereitung werden durch das LIP gegenwärtig An-
26
passungen am Teilchenbeschleuniger bzw. am
vanz der ersten Ergebnisse in Bezug auf die Frage
Al mit Erfolg angewendet werden kann. Die Rele-
Al-Be-
der langfristigen Erosionsraten im Gebiet der Nord-
stimmung der Lokationen Stadler Berg und Irchel
schweiz kann jedoch erst nach Vorliegen der 26Al-
werden daher ab Frühjahr 2014 erwartet.
Messungen (siehe Ausblick) beurteilt werden.
Messablauf vorgenommen. Resultate der
26
Mit Hilfe eines von Hidy et al. (2010) veröffentlichsuchten Profile Pratteln und Stadler Berg erste
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
Alterseinstufungen anhand der vorliegenden 10Be-
Die geologischen Standortgebiete zur Entsorgung
Messresultate abgeleitet werden. Da zur vollstän-
radioaktiver Abfälle liegen mit einer Ausnahme in
digen Datierung mittels kosmogener Nuklide die
der Nordschweiz. Geodäsie-Messungen weisen
Konzentrationen von mindestens zwei verschiede-
dort auf aktuelle Hebungsraten im Bereich von 0.0
ten Berechnungsverfahrens konnten für die unter-
nen Nukliden, bei dieser Studie Be und Al, be-
bis 0.2 mm pro Jahr hin. Für die Beurteilung der
kannt sein müssen, sind die resultierenden Alter als
Langzeitsicherheit geologischer Tiefenlager müs-
Minimalalter zu verstehen.
sen Prognosen für die zukünftige Hebung (und
Die Tieferen Deckenschotter bei Pratteln weisen
gleichzeitige Erosion) erstellt werden. Diese Pro-
demnach ein Minimalalter zwischen 240 000 und
gnosen orientieren sich an den langfristigen Ero-
300 000 Jahren auf. Dieses Ergebnis ist in Überein-
sions- und Hebungsraten der Vergangenheit. Bei
stimmung mit der archäologischen Einstufung der
einem Lager für schwach- und mittelaktive Abfälle
Fundschicht auf ein Alter von 300 000 bis 400 000
(SMA) sind dabei die letzten 100 000 Jahre, beim
Jahre. Die Ablagerungen der Höheren Decken-
Lager für hochaktive Abfälle (HAA) die letzten
schotter am Stadler Berg konnten mit Hilfe der
1 000 000 Jahre relevant. Für die Bestimmung
10
26
Be-Resultate auf ein Minimalalter von 1.4 ± 0.2
langfristiger Hebungsraten sind die Deckenschot-
Millionen Jahren datiert werden. Auch dieser Wert
ter als älteste und heute am höchsten gelegene
widerspricht nicht dem mittels Fossilien bestimm-
quartäre
ten Altersbereich von 1.8 bis 2.6 Millionen Jahre.
prädestiniert. Sie sollen aufzeigen, ob die heute
Beide noch vorläufigen Alterswerte stellen bedeu-
gemessenen Hebungsraten einer nur kurzfristig
tende Meilensteine für die Schweizer Quartärfor-
gültigen Rate oder einem mit langfristigen Raten
schung dar: Sie sind die ersten direkten Altersbe-
vergleichbaren Wert entsprechen. Die Forschungs-
stimmungen der vermutlich ältesten eiszeitlichen
ergebnisse fliessen in die Bewertung der Standort-
Ablagerungen der Schweiz. In Bezug auf das For-
gebiete ein und dienen damit unmittelbar der Auf-
schungsprojekt zeigen die Resultate, dass die Da-
sichtstätigkeit des ENSI.
10
tierung mittels der kosmogenen Nuklide Be und 10
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Ablagerungen
des
Alpenvorlandes
Ausblick Im Frühjahr 2014 wird mit Ergebnissen zu den ausstehenden
10
Be- (Irchel) und
26
Al-Bestimmungen
(Pratteln, Stadler Berg und Irchel) gerechnet. Sobald diese mit ausreichender Messgenauigkeit vorliegen, können die jetzigen Alterseinstufungen (Pratteln und Stadler Berg) überarbeitet werden. Für den Irchel sind die ersten direkten Altersbestimmungen überhaupt zu erwarten. Auf Basis dieser Erkenntnisse sollen anschliessend weitere Schlüssellokalitäten ausgewählt und beprobt werden. Der Fokus der zweiten Beprobungskampagne wird sich nach derzeitigen Überlegungen auf die Tieferen Deckenschotter konzentrieren. 80
Literatur Bolliger T., Feijar O., Graf H., Kälin D. (1996): Vorläufige Mitteilung über Funde von pliozänen Kleinsäugern aus den höheren Deckenschottern des Irchels (Kt. Zürich). Eclogae Geologicae Helvetiae 89, 1043–1048. Dehnert A., Schlüchter C. (2008): Sediment burial dating using terrestrial cosmogenic nuclides. E&G Quaternary Science Journal 57, 210–225. DOI: 10.3285/eg.57.1–2.8. Hidy A.J., Gosse J.C., Pederson J.L., Mattern J.P., Finkel R.C. (2010): A geological constrained Monte Carlo approach to modelling exposure ages from profiles of cosmogenic nuclides: An example from Lees Ferry, Arizona. Geochemistry, Geophysics, Geosystems 11, Q0AA10. DOI: 10.1029/2010GC003084 Nagra (2011): GIS-Kompilation der Deckenschotter-Vorkommen im nördlichen Alpenvorland, Nagra unpubl. Interner Bericht, Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle, Wettingen. Preusser F., Graf H.R., Keller O., Krayss E., Schlüchter C. (2011): Quaternary glaciation history of northern Switzerland. E&G Quaternary Science Journal 60, 282-305. DOI: 10.3285/eg.60.2–3.06.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
2. Lehrreiche Vorkommnisse in ausländischen Anlagen Abbildung 1: Der Sitz der Kernenergieagentur NEA der OECD in Issyles-Moulineaux bei Paris. Quelle: NEA.
Das ENSI ist in ein internationales Netzwerk zur Er-
Die internationale Ereignisskala INES wurde zur
fassung und Verbreitung von Betriebserfahrung
Einstufung von nuklearen und radiologischen
eingebunden. Über diesen Verbund erhält das ENSI
Ereignissen erstellt und dient als Kommunika-
Information aus Kernanlagen rund um den Globus
tionsmittel gegenüber der Öffentlichkeit. Die
und stellt im Gegenzug Betriebserfahrung aus
Berichte über Vorkommnisse werden in einer
Schweizer Kernanlagen zur Verfügung. Vorkomm-
Datenbank gesammelt, welche den Mitglieds-
nisse sind ein wichtiger Bestandteil dieser Betriebs-
ländern zur Verfügung steht.
erfahrung. Zwei wesentliche Knotenpunkte dieses
Das Netzwerk der nationalen IRS-Koordinatoren
Netzwerks sind Dienste der Internationalen Atom-
und INES-Beauftragten ermöglicht einen raschen
energieorganisation IAEA mit Sitz in Wien in Zu-
Informationsaustausch nach dem Auftreten von
sammenarbeit mit der Nuclear Energy Agency NEA
Ereignissen. Die Mitgliedsländer der IAEA haben
der OECD mit Sitz in Issy-les-Moulineaux bei Paris
sich verpflichtet, Vorkommnisse von globalem In-
(Abbildung 1):
teresse oder ab der INES-Stufe 2 zeitnah an die
Das Incident Reporting System IRS sammelt Be-
IAEA zu melden. Die IAEA ihrerseits verbreitet ak-
richte über Vorkommnisse, bereitet diese auf und
tuelle Meldungen öffentlich über ihre News-Web-
stellt sie in einer Datenbank den Mitgliedslän-
site (http://www-news.iaea.org/).
dern zur Verfügung. Die Vertreter der Mitglieds-
Im Kalenderjahr 2013 wurden der IAEA 24 Vor-
länder (IRS-Koordinatoren) treffen sich periodisch
kommnisse der INES-Stufen 2 oder höher gemel-
zum internationalen Erfahrungsaustausch.
det:
INES-Stufe Bezeichnung
Kurzbeschreibung
2
Zwischenfall
Die meisten Vorkommnisse waren auf Bestrahlung von Personen mit resultierenden Strahlendosen oberhalb der zulässigen nationalen Grenzwerte in Industrie und Medizin zurückzuführen. Zwei Vorkommnisse standen im Zusammenhang mit dem Diebstahl von Strahlenquellen. Bei einem Vorkommnis wurden Schwächen in der Auslegung eines abgestellten Forschungsreaktors in den Niederlanden entdeckt, bei dem Brüche in den Entwässerungsleitungen des Reaktorbehälters nicht analysiert worden waren. Der Forschungsreaktor wurde in der Zwischenzeit nachgerüstet und die Störfallanalysen ergänzt.
3
ernsthafter Zwischenfall
In zwei Fällen kam es in der Industrie zur Bestrahlung von Personal deutlich über die zulässigen Grenzwerte hinaus, was deterministische Strahlenauswirkungen (z.B. Hautrötung, Hautverbrennung oder Übelkeit bzw. Erbrechen) zur Folge hatte. Im dritten Fall handelte sich um die Leckagen von kontaminiertem Wasser, die im Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi 2013 zu verzeichnen waren. Das Ausmass der aufgetretenen Radioaktivität begründet die Klassierung auf Stufe 3 der INES-Skala.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
81
82
Seit dem Jahr 2008 gibt es in Europa einen weite-
eine Hautkontamination festgestellt. Die Person
ren Knotenpunkt im Erfahrungsnetzwerk: das Eu-
hat, als Vorbereitung für zerstörungsfreie Prüfun-
ropean Clearinghouse on Operational Experience
gen, Schleifarbeiten an mehreren Gegenständen
Feedback mit Sitz im niederländischen Petten, bei
durchgeführt.
dem das ENSI seit März 2013 die Funktion des
Die radioaktive Kontamination wurde sofort ent-
Chair of Technical Board and Steering Committee
fernt. Die Hautdosis liegt vermutlich über dem Jah-
übernommen hat. Diese Institution unterstützt ihre
resgrenzwert für die Haut von 500 mSv. Das fran-
Mitglieder bei der Bereitstellung und Umsetzung
zösische Institut de Radioprotection et de Sûreté
von Betriebserfahrung auf nationaler Ebene und
Nucléaire IRSN wird das Vorkommnis näher unter-
führt Analysen zu Schwerpunktthemen durch.
suchen. Die akkumulierte Ganzkörperdosis liegt
Als weitere Informationsquellen dienen perio-
dennoch in jedem Fall unter dem Jahresgrenzwert.
dische Berichte oder Mitteilungsorgane auslän-
Die erhaltene Strahlendosis erfordert nicht zwin-
discher Anlagen und Behörden sowie die Teil-
gend medizinische Massnahmen, die Person soll
nahme an internationalen Arbeitsgruppen, wie
aber trotzdem vorbeugend weiter untersucht wer-
beispielsweise die Working Group on Operational
den.
Experience WGOE der NEA. Auch Pressemeldun-
Die französische Aufsichtsbehörde ASN führte am
gen werden systematisch nach Vorkommnissen
26. April 2013 als Folge des Vorfalles eine Inspek-
durchsucht. Liegen solche vor, wird versucht, über
tion in Blayais durch und kontrollierte dabei, ob der
das fachliche Netzwerk nähere Informationen über
Betreiber Électricité de France EDF und die betrof-
den Vorfall einzuholen.
fene Fremdfirma die erforderlichen Massnahmen
Das ENSI verfolgt kontinuierlich eingehende
für die medizinische Kontrolle getroffen und mög-
Meldungen über Vorkommnisse in ausländischen
liche Ursachen zum Vorkommnis analysiert hatten.
Anlagen und wertet diese durch Fachgruppen und
Das Vorkommnis wurde auf der Stufe 2 der INES-
-spezialisten aus. Es klärt, ob ein Vorkommnis
Skala klassiert.
Auswirkungen auf die Schweiz oder Relevanz für
Das ENSI stellt fest, dass gründliche Kontamina-
Schweizer Anlagen hat, und falls ja, welche Mass-
tionsmessungen an Material, Ausrüstung (vor,
nahmen eingeleitet werden müssen.
während und nach der Arbeit) und Personal unab-
Die Betreiber von Kernanlagen haben sich ihrer-
dingbar sind. Die Präsenz und aktives Interagieren
seits zum Verband der «World Association of Nuc-
des Strahlenschutzpersonals am Arbeitsort, wie es
lear Operators» (WANO) zusammengeschlossen,
in der Schweiz üblich ist, ist eine Voraussetzung,
der über ein eigenes Informationsnetzwerk für
um Vorfälle wie in Blayais zu verhindern oder min-
Vorkommnisse verfügt. Zudem sind die Betreiber
destens zu erschweren.
weiteren Vereinigungen angeschlossen, wie zum Beispiel der Vereinigung der GrosskraftwerksBetreiber VGB in Europa, ebenfalls mit dem Ziel eines breit angelegten Erfahrungsaustausches. Die nachfolgenden Abschnitte beschreiben ausgewählte wichtige Vorkommnisse oder im Zu-
2.2 Überschreitung des Jahresdosisgrenzwertes für die Haut in der Anlage LAMA (CEA Grenoble) in Frankreich
sammenhang mit Betriebserfahrung publizierte Erkenntnisse aus dem Jahr 2013 und wie das ENSI
Bei Stilllegungsarbeiten in der Anlage LAMA
ihre Relevanz für die Schweiz bewertet.
(Laboratoire de l’analyse des materiaux actifs), Grenoble, die vom CEA (Commissariat à l’énergie
2.1 Überschreitung des Jahresdosisgrenzwertes für die Haut beim Kernkraftwerk Blayais-4 in Frankreich
atomique et aux énergies alternatives) betrieben wird, wurde bei einer von drei Personen (Fremdpersonal) eine Überschreitung des Jahresgrenzwerts für die Haut von 500 mSv festgestellt. Ein externer Mitarbeiter sortierte in einem Zelt zusammen mit zwei Kollegen Bauschutt. Erst beim
Beim Verlassen der kontrollierten Zone im Kern-
Ausziehen der Vollschutzausrüstung nahm er das
kraftwerk Blayais-4, einem seit 1983 betriebenen
Alarmsignal seines elektronischen Dosimeters (Do-
französischen Druckwasserreaktor mit einer Leis-
sicard) wahr. Das Dosimeter wurde während der Ar-
tung von 900 MWe, wurde am 24. April 2013 im
beiten unter der Ausrüstung getragen, wobei das
Nackenbereich einer Person des Fremdpersonals
Display nicht einsehbar war. Auf den persönlichen
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Schutzausrüstungen der drei Mitarbeiter konnten keine Kontaminationen festgestellt werden. Als Ursache des Alarms des elektronischen Dosismeters
wurde
im
Anlieferungsbereich
ein
2.3 Ungenügende Ergiebigkeit der Brunnenwasserversorgung beim Kernkraftwerk Tihange-2 in Belgien
Beton-Stück mit einer Dosisleistung von 13 mSv/h (Hauptnuklid Cäsium-137) identifiziert. Die Kon-
Am belgischen Kernkraftwerksstandort Tihange
taminationskontrollen am Arbeitsplatz zeigten für
wird Grundwasser unter anderem zur Versorgung
Beta-Strahler maximal 0,7 Bq/cm2 und für Alpha-
sicherheitstechnisch wichtiger Systeme verwendet.
Strahler 0,1 Bq/cm . Die Untergrundstrahlung am
Das Grundwasservorkommen wurde jedoch auch
Arbeitsplatz betrug etwa 0,003 mSv/h. Die In-
für andere Zwecke, beispielsweise zur Herstellung
korporationskontrolle der betroffenen Person
von entsalztem Wasser, genutzt. Im Jahre 2012
durch den «Service Médical» zeigte, dass keine
wurde festgestellt, dass die Ergiebigkeit der Grund-
Inkorporation vorlag.
wasserbrunnen nicht mehr ausreicht, um die
Das Vorkommnis hat sich am 23. August 2013
spezifizierte Versorgungsautonomie des Notkühl-
ereignet und wurde der französischen Aufsichts-
wassersystems (Emergency Service Water, ESW)
behörde ASN am 3. September 2013 gemeldet.
gemäss der Auslegung über längere Zeit sicher-
Der Bewilligungsinhaber CEA hat menschliche und
zustellen. Die belgische Aufsichtsbehörde hat das
organisatorische Mängel als Grund für das Vor-
Vorkommnis als INES 1 eingestuft.
kommnis angegeben. Die ASN hat als Folge am
Die drei Blöcke der Kernkraftwerksanlage Tihange
6. September 2013 eine reaktive Inspektion durch-
sind am Ufer des Flusses Maas gelegen. Es sind drei
geführt und die Verhältnisse, die zu diesem Vor-
Druckwasseranlagen mit einer elektrischen Leistung
kommnis geführt haben, untersucht sowie den
von je ca. 1000 MW. Die Blöcke wurden in den Jah-
Arbeitsplatz inspiziert. Die vom CEA ergriffenen
ren 1975, 1983 und 1985 in Betrieb genommen.
Sofortmassnahmen wurden ebenfalls überprüft.
Die Notkühlwasserversorgung des Blocks 1 erfolgt
Die Inspektion der ASN ergab, dass eine mangel-
über zwei Brunnen mit je zwei redundanzzu-
hafte Vorbereitung der Sortierarbeiten zu diesem
geordneten Brunnenwasserpumpen. Diese sind un-
Vorkommnis geführt hat. Sie hat auch festgestellt,
terhalb des Grundwasserspiegels als Tauchpumpen
dass die Risikoanalyse in Bezug auf mögliche radio-
angeordnet. Das System wird insbesondere bei
aktive Partikel im Bauschutt nicht ausreichend war.
externen Ereignissen mit Ausfall der Kühlwasser-
Eine entsprechende spezielle Arbeitsvorschrift lag
versorgung durch Flusswasser benötigt und stellt in
nicht vor. Die Koordination zwischen CEA und der
diesen Fällen die ultimative Wärmesenke dar. Aus-
Fremdfirma war unzureichend. Allerdings beurteilt
legungsgemäss muss eine Versorgungsautonomie
die ASN die von der CEA ergriffenen Sofortmass-
von 96 Stunden bei einer Fördermenge von mindes-
nahmen als Folge dieses Vorkommnisses, ins-
tens 115 m3/h eingehalten werden.
besondere betreffend die Ausarbeitung einer
Die ESW-Systeme der Blöcke 2 und 3 stellen eben-
Arbeitsvorschrift vor einer Wiederaufnahme der
falls die ultimative Wärmesenke bei externen Ereig-
Stilllegungsarbeiten, als genügend. Das Vorkomm-
nissen dar. Das Kühlwasser wird pro Block aus drei
nis wurde als INES-2 eingestuft und zeigt, dass eine
Brunnen mit je einer redundanzzugeordneten
radiologische Überwachung auch während der
Brunnenpumpe gefördert. Verwendet werden
Stilllegungsarbeiten unbedingt notwendig ist.
Tauchpumpen (Block 3) sowie über dem Grund-
Analoge Probleme von nicht wahrgenommenen
wasserspiegel angeordnete Pumpen (Block 2). Zu-
Alarmsignalen aus dem getragenen elektronischen
dem besteht die Möglichkeit, ESW-Wasser aus der
Dosimeter traten auch in der Schweiz auf (z.B. im
Maas zu fördern. Auslegungsgemäss müssen die
Kernkraftwerk Leibstadt im Jahr 2010) und wur-
Brunnen in der Lage sein, die Kühlwasserversor-
den durch den gezielten Einsatz von Funkdosime-
gung während 30 Tagen sicherzustellen bei einer
tern gelöst. Dadurch wurde eine konsequente und
minimalen Fördermenge von 150 m3/h (Block 2)
nachvollziehbare Fernüberwachung der akkumu-
bzw. 250 m3/h (Block 3). Diese Anforderung wurde
lierten Strahlendosen und der Dosisleistungen am
aus dem amerikanischen Regelwerk abgeleitet
Arbeitsplatz durch den Strahlenschutz ermöglicht.
(U.S.NRC RG 1.27 «Ultimate Heat Sink for NPPs»).
Der Fall in Grenoble zeigt, dass auch in einem sol-
Für den Block 1, der anfänglich nicht gegen ex-
chen Fall die Benutzung von Funkdosimetern ein
terne Ereignisse ausgelegt worden war, wurden
effizientes Mittel für die Überwachung der radiolo-
geringere Anforderungen aufgrund kompensie-
gischen Situation wäre.
render Massnahmen akzeptiert.
2
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
83
84
Das Grundwasservorkommen am Standort wurde
übermässige betriebliche Nutzung der Grund-
ursprünglich als unbegrenzt vorhandene und sta-
wasservorräte identifiziert. Die Entnahme von
bile Kühlmittel- und Wasserquelle eingeschätzt. Es
Grundwasser betrug vor der Feststellung der un-
wurde entsprechend auch zu anderen Zwecken
zureichenden ESW-Versorgung bis zu einer Million
sowie zur Herstellung grosser Mengen deminerali-
m3 pro Jahr, davon 80% zur Gewinnung von
sierten Wassers (Deionat) genutzt. Erste Anzei-
Deionat, das in vielen Bereichen des Kernkraft-
chen, dass der Grundwasserspiegel tendenziell
werkbetriebs eingesetzt wird, unter anderem auch
absinkt, wurden 1994 festgestellt, vorerst ohne
zur Speisung der Dampferzeuger. Bei dem Vor-
Konsequenzen. Im Jahre 2001, im Rahmen einer
kommnis wurden auch die Bestimmungen der
periodischen Sicherheitsüberprüfung, wurde das
konventionellen Konzession bezüglich der Wasser-
Grundwasservorkommen eingehend untersucht
entnahme für industrielle und gewerbliche Zwecke
und die verfügbaren Kühlwassermengen und
verletzt.
-temperaturen bewertet. Aufgrund geringerer Er-
Grundwasservorkommen werden auch in den
giebigkeit wurde beschlossen, die Kapazität der
schweizerischen Kernkraftwerken zur Kühlwasser-
Grundwasserförderung und damit auch die Zuver-
versorgung genutzt. Vor dem Bau der Anlagen
lässigkeit der ultimativen Wärmesenke zu erhöhen
wurden umfangreiche hydrogeologische Untersu-
mit der Folge, dass in den Jahren 2001 bis 2003
chungen vorgenommen, um eine ausreichende
neue Brunnen für die Blöcke 1 und 3 angelegt wur-
Versorgung von Systemen mit Grundwasser zu ge-
den. Eine Messung der Ergiebigkeit der Brunnen
währleisten. Insbesondere Wärmeabfuhrsysteme,
im Jahre 2004 zeigte, dass die von der Technischen
die eine besonders zuverlässige Kühlmittelversor-
Spezifikation (TS) geforderten Werte nicht einge-
gung erfordern, werden im Anforderungsfall mit
halten wurden; die Versorgung einer Redundanz
Brunnenwasser gespeist. Die KKW Beznau, Gös-
des ESW-Systems mit dem benötigten Durchsatz
gen und Leibstadt weisen entsprechend solche
war nur während sechs Stunden möglich. Auch
Brunnen auf, während die Grundwasserverhält-
diese Feststellung blieb vorerst ohne Konsequen-
nisse am Standort Mühleberg für eine ausreichende
zen. Im November 2011 wurde erneut die Nicht-
Versorgung nicht geeignet sind. Auch die gegen
verfügbarkeit eines ESW-Stranges festgestellt,
Einwirkungen von aussen geschützten Notstand-
diesmal aufgrund ungenügender Förderung durch
systeme, die die Kernkühlung in ausserordent-
Kavitation der Tauchpumpe. Beide Vorkommnisse
lichen Situationen (Erdbeben, Überflutung, Flug-
wurden einem zu tiefen Grundwasserspiegel zuge-
zeugabsturz, Explosion, etc.) sicherstellen sollen,
schrieben. Ab diesem Zeitpunkt wurde der Grund-
fördern Kühlmittel aus den Brunnen zur Notbe-
wasserspiegel des Standorts systematisch über-
speisung von Dampferzeugern und Nachwärme-
wacht, und es wurde ein numerisches Modell zur
kühlern.
Berechnung der Wasserflüsse erstellt, unter ande-
Die Anforderungen an die Funktionsfähigkeit und
rem auf der Basis der bisher durchgeführten Pump-
Einsatzbereitschaft solcher Notstand-Speisesys-
versuche. Die Ergebnisse der Modellrechnungen
teme sind in den Technischen Spezifikationen (TS)
zeigten im September 2012, dass die Kapazität des
der Kernkraftwerke aufgeführt. In den TS, einem
Grundwasservorkommens nicht ausreicht, um das
freigabepflichtigen Dokument, ist festgelegt, wel-
ESW-System des Blocks 2 während der spezifizier-
che sicherheitstechnisch wichtigen Systeme und
ten Zeitdauer zu versorgen. Statt einer Autonomie
Komponenten in welcher Anzahl verfügbar sein
von 30 Tagen wurden Werte von 12 h und 16 h für
müssen. Dabei sind auch die Prüfanforderungen
zwei Stränge des ESW-Systems ermittelt. Die
zum Nachweis der Funktionsfähigkeit festgelegt.
Werte für den Block 1 erfüllten gerade noch die im
Falls die TS-Anforderungen nicht erfüllt werden,
Vergleich zu Block 2 geringeren Anforderungen,
müssen Betriebseinschränkungen bis hin zum Ab-
und Block 3 war aufgrund des höheren Grundwas-
fahren der Anlage eingeleitet werden.
serspiegels nicht betroffen.
Im KKW Beznau beispielsweise muss der Grund-
Die belgische Aufsichtsbehörde FANC stufte das
wasserspiegel gemäss TS mindestens alle 31 Tage
Vorkommnis als INES 1 ein, da mehrere Redun-
gemessen werden, bei auffälligen Veränderungen
danzen eines Sicherheitssystems aufgrund dersel-
alle sieben Tage. Zur Überprüfung der Funktion der
ben Ursache beeinträchtigt waren. Damit lag ein
Notstand-Brunnenwasserpumpen werden alle 31
so genannter «Common Cause Failure» (CCF) vor,
Tage Probeläufe durchgeführt, bei denen eine mi-
der eine höhere Einstufung auf der INES-Skala
nimale Fördermenge erreicht werden muss. Zudem
zur Folge hat. Als Hauptursache wurde die
ist innerhalb von 10 Jahren die Erfüllung der ausle-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Abbildung 2:
gungsgemässen Funktion der Notstandbrunnen
Langzeit-Pumpversuch im KKW Beznau 2013 (Quelle: Axpo).
anhand eines ausgedehnten Pumpversuchs nachzuweisen. Dieser Nachweis wurde im KKW Beznau im Jahre 2013 erbracht. Im Hinblick auf das Nachrüstprojekt AUTANOVE, bei dem unter anderem auch der Notstandbrunnen zur Nachspeisung der Notspeisewassertanks genutzt wird, wurde ein mehrtägiger Pumpversuch durchgeführt. Dabei wurde das Verhalten des Grundwasserspiegels mittels zahlreicher Peilstellen aufgezeichnet und daraus der so genannte Absenktrichter ermittelt.
ungefähr 4 m über der Ansaugöffnung der Pum-
Wenn sich bei stationärer Entnahme ein stabiler
pen. Die Brunnen wurden auch hinsichtlich der
Absenktrichter ausbildet, bedeutet dies, dass
Stabilität bei Erdbeben und bezüglich Verschlam-
Grundwasserentnahme und -zufluss im Gleichge-
mung und Veränderung der Ergiebigkeit unter-
wicht sind. Damit konnte nachgewiesen werden,
sucht. Die Überwachung der Funktionsfähigkeit
dass eine Entnahme von ca. 180 l/s langfristig
der Brunnenwasserversorgung ist ebenfalls in den
möglich ist (siehe Abbildung 2). Bereits nach dem
TS geregelt. Die Füllstände in den Grundwasser-
Bau des Brunnens konnte im Jahr 1988 anhand ei-
brunnen werden monatlich gemessen, und die
nes 11-tägigen Pumpversuchs gezeigt werden,
Funktionsfähigkeit des nuklearen Notkühlwasser-
dass auch eine Entnahme von ca. 240 l/s langfristig
systems wird anhand von System-Funktionstests
möglich ist.
alle zwei Monate nachgewiesen.
Auch die Grundwasserverhältnisse an den Stand-
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass
orten Gösgen und Leibstadt sind sehr gut bekannt.
gegen äussere Einwirkungen geschützte Grund-
Verfügbarkeit und Ergiebigkeit von Grundwasser
wasserbrunnen eine sichere, zu der konventio-
wurden auch im Rahmen des geplanten Neubaus
nellen Kühlwasserversorgung durch Flusswasser
von Kernkraftwerken überprüft. Die Analysen für
diversitäre Kühlmittelquelle darstellen, die insbe-
den Standort Niederamt/Gösgen, die auf der Basis
sondere bei extremen externen Ereignissen die
von numerischen kalibrierten Grundwassermodel-
Kernkühlung gewährleisten. Die im Rahmen der
len erstellt wurden, zeigten, dass eine Grundwas-
EU-Stresstests durchgeführten Sicherheitsanalysen
serentnahme von ca. 300 l/s zu keiner unzulässi-
haben gezeigt, dass Kernkraftwerke, die über sol-
gen Absenkung des Grundwasserspiegels führt
che diversitäre Wärmesenken als Teil eines gebun-
bzw. dass eine derartige Entnahme langfristig
kerten Notstandsystems verfügen, einen sehr ho-
möglich ist. Dies gilt auch für die Notstandbrunnen
hen Schutz gegen Kernbeschädigungen aufweisen.
des KKW Gösgen. Die Verfügbarkeit des Grund-
Dazu muss jedoch die Verfügbarkeit des Kühlmit-
wassers und der zugehörigen Fördersysteme wird
tels dauerhaft sichergestellt werden.
ebenfalls periodisch durch entsprechende Funktionsprüfungen kontrolliert. Die Prüfanforderungen sind in den TS festgelegt wie auch die Massnahmen bei Nichterfüllung der Prüfkriterien. Bei einer Nichtverfügbarkeit beider Stränge des Notstand-Speisewassers muss die Anlage innerhalb von 24 Stunden auf den Zustand «unterkritisch, kalt» abgefahren werden.
2.4 WENRA-Empfehlung zu den Anzeigen von Materialunregelmässigkeiten in den Reaktordruckbehältern der Kernkraftwerke Doel-3 und Tihange-2 bei Ultraschallmessungen
Am Standort Leibstadt werden Grundwasserbrunnen für die Speisung der Notkühlwassersysteme
In den belgischen Kernkraftwerken Doel-3 und Ti-
und zur Bereitstellung von Kühlwasser für das
hange-2 wurden 2012 herstellungsbedingte was-
Notstandsystem SEHR (Special Emergency Heat Re-
serstoffinduzierte Anzeigen im Grundmaterial der
moval) genutzt. Die Ergiebigkeit des Grundwasser-
Reaktordruckbehälter (RDB) festgestellt, wie be-
vorkommens wurde gründlich abgeklärt. Die Er-
reits im Erfahrungs- und Forschungsbericht 2012
gebnisse zeigten, dass bei einer Fördermenge von
beschrieben. Die WENRA hat im August 2013 zu
200 l/s während einer Dauer von 100 Tagen der
dieser Thematik eine Empfehlung zur Überprüfung
Grundwasserspiegel ca. 5 bis 6 m abfällt. Damit
des RDB aller europäischen Kernkraftwerke veröf-
befindet sich der Grundwasserspiegel immer noch
fentlicht. Das ENSI hat zusammen mit anderen
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
85
Aufsichtsbehörden die WENRA aktiv bei der Erarbeitung dieser Empfehlung unterstützt. Dabei hat das ENSI insbesondere die Erfahrungen aus den in der Schweiz schon durchgeführten Abklärungen zu diesem Thema eingebracht. Entsprechend der WENRA-Empfehlung hat das ENSI von der Schweizer Kernkraftwerken Beznau und Gösgen auch eine zerstörungsfreie Prüfung des Grundmaterials der RDB gefordert. Es ist geplant, diese Untersuchungen bis 2015 durchzuführen. Das Kernkraftwerk Mühleberg hat bereits im Jahr 2012 eine Überprüfung des Grundmaterials durchgeführt. Das Kernkraftwerk Leibstadt ist aufgrund des Aufbaus des RDBs aus warmgewalzten Platten vorerst von der WENRA-Empfehlung nicht betroffen.
86
2.5 Erkenntnisse aus Befunden in mehreren amerikanischen Kernkraftwerken (NRC Information Notice 2013-18) In mehreren amerikanischen Kernkraftwerken wurden kleinere Lecks an Schweissnähten von Vorratsbehältern aus rostfreiem Stahl festgestellt. Als Schädigungsmechanismus wurde überwiegend Spannungsrisskorrosion in Wechselwirkung mit Schweissnahtfehlern aus der Herstellung identifiziert. Die Vorratsbehälter werden für die Befüllung der Reaktorgrube während der Revisionsabstellung, aber auch zum Beispiel für das ContainmentSprühsystem im Anforderungsfall benötigt. Die amerikanische Aufsichtsbehörde U.S.NRC hat in Zusammenhang mit diesen Befunden im September 2013 die Information Notice 2013–18 veröffentlicht. Die festgestellten Leckagen haben demnach die strukturelle Integrität der Vorratsbehälter nicht gefährdet, sind aber für die Alterungsüberwachung von Bedeutung. Werkstofftechnisch ist auch für die Schweiz relevant, dass die festgestellte Spannungsrisskorrosion bereits bei Raumtemperatur aufgetreten ist. Das ENSI wird diese Thematik im Rahmen seiner Aufsicht der Alterungsüberwachung in den Schweizer Kernkraftwerken weiter verfolgen.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
3. Internationale Zusammenarbeit Die internationale Zusammenarbeit der nuklearen
(siehe Kapitel 1.1.1). Ein weiteres Beispiel ist eine
Aufsichtsbehörden dient in erster Linie der Weiter-
internationale Vorkommnisdatenbank (Internatio-
entwicklung und Harmonisierung der Sicherheits-
nal Reporting System IRS, siehe Kapitel 2), welche
vorgaben, um den Kernenergiestaaten ein Instru-
von der IAEA und der NEA gemeinsam geführt
mentarium für die Regulierung zur Verfügung zu
wird.
stellen. Das Fundament für diese Sicherheits-
Im Berichtsjahr stand die internationale Zusam-
vorgaben bilden verschiedene internationale Über-
menarbeit im Zeichen des Erfahrungsaustausches
einkommen. Zu diesen gehören:
zur Umsetzung der Lehren aus dem nuklearen Un-
Übereinkommen über nukleare Sicherheit (Con-
fall in den Blöcken 1 bis 4 des Kernkraftwerks Fu-
vention on Nuclear Safety),
kushima Daiichi, der sich infolge des Erdbebens
Übereinkommen über den physischen Schutz
und Tsunamis vom 11. März 2011 in Japan ereig-
von Kernmaterial (Convention on the Physical
nete. In Europa wurden die nationalen Aktions-
Protection of Nuclear Materials),
pläne in Folge der EU-Stresstests fertiggestellt und
Gemeinsames Übereinkommen über die Sicher-
während eines European Nuclear Safety Regulators
heit der Behandlung abgebrannter Brennele-
Group (ENSREG) Workshops im April diskutiert.
mente und über die Sicherheit der Behandlung
Die WENRA hat die Überarbeitung der Safety Refe-
radioaktiver Abfälle (Joint Convention on the
rence Levels im Lichte der Erkenntnisse aus dem
Safety of Spent Fuel Management and on the
Unfall in Fukushima abgeschlossen und die Ent-
Safety of Radioactive Waste Management),
würfe an die beteiligten Akteure zur Vernehmlas-
Übereinkommen über die frühzeitige Benach-
sung versandt. An einer IAEA-Konferenz in Ottawa
richtigung bei nuklearen Unfällen (Convention
wurde über die Entwicklung eines Mechanismus
on Early Notification of a Nuclear Accident) und
zum permanenten Austausch regulatorischer Er-
Übereinkommen über Hilfeleistung bei nuklea-
fahrung gesprochen (Abbildung 1). Mit der Institu-
ren Unfällen oder strahlungsbedingten Not-
tionalisierung des internationalen Erfahrungsaus-
fällen (Convention on Assistance in the Case of
tausches sollen sicherheitstechnische Erkenntnisse
a Nuclear Accident or Radiological Emergency).
international effizienter in die Arbeit der Aufsichts-
Die Grundsätze dieser Übereinkommen werden
behörden einfliessen. Weiter hat innerhalb der
in den sog. Safety Standards der Internationalen
IAEA die Arbeitsgruppe zur Effizienz und Trans-
Atomenergieagentur IAEA weiter ausgeführt, auf
parenz ihre Vorschläge zur Stärkung des Über-
die sich wiederum die Safety Reference Levels der
einkommens über Nukleare Sicherheit (CNS)
Western European Nuclear Regulators‘ Association
eingereicht. Die Verbesserungsvorschläge sollen
WENRA abstützen.
im kommenden Jahr anlässlich der 6. regulären
Die Weiterentwicklung der Sicherheitsvorgaben
Überprüfungskonferenz der CNS vertieft diskutiert
basiert auf zwei weiteren Zielen der internationa-
werden.
len Zusammenarbeit, nämlich dem Austausch der
Die internationale Zusammenarbeit ist ein Stütz-
betrieblichen und regulatorischen Erfahrung sowie
pfeiler der unabhängigen Aufsichtstätigkeit des
der Weiterentwicklung des Standes von Wissen-
ENSI. Entsprechend wendet es für sein interna-
schaft und Technik. Für letzteres bedeutsam sind
tionales Engagement erhebliche Ressourcen auf.
auch die in Kapitel 1 beschriebenen Forschungs-
Bei der IAEA und der NEA wirkt das ENSI in rund
projekte der Kernenergieagentur NEA der Organi-
50 Komitees und Arbeitsgruppen mit. Zählt man
sation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
die internationalen Behördenorganisationen, die
Entwicklung OECD, die durch Fachbeiträge zahlrei-
bilateralen Kommissionen mit den Nachbarlän-
cher Forschungsinstitutionen in den Mitgliedsstaa-
dern, die Mitgliedschaft in internationalen Fach-
ten unterstützt werden. Ein Beispiel hierfür ist das
verbänden und die EU-Institutionen hinzu, in de-
Halden Reactor Project, das von über 130 Institu-
nen das ENSI Beobachterstatus hat, resultieren
tionen in mittlerweile 20 Staaten getragen wird
über 70 Gremien, in denen Mitarbeitende des ENSI
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
87
Abbildung 1:
schen und Umwelt vor schädlichen Auswirkungen
ENSI Direktor Hans Wanner hat als Chair der WENRA an der IAEA-Konferenz in Ottawa über die Arbeit der WENRA referiert. Quelle: CNSC.
der Radioaktivität zu schützen. Die Schweiz hat das Übereinkommen im Oktober 1995 unterzeichnet und im September 1996 ratifiziert. Die Vertragsparteien haben sich verpflichtet, die Grundsätze des Übereinkommens anzuwenden, und erstellen hierzu alle drei Jahre einen Länderbericht. Die Berichte werden im Rahmen einer Konferenz bei der IAEA in Wien überprüft. Seit der Inkraftsetzung der CNS fanden 5 reguläre Überprüfungskonferenzen statt, die letzte vom 4. bis 14. April 2011. Die Schweiz erhielt dabei gute Noten. Unter anderem würdigten die anderen Staaten die im Schweizer Kernenergiegesetz verankerte Nachrüstpflicht der Kernkraftwerke im Sinne der ständigen Verbesserung sowie die Aktualisierung der Erdbebengefährdungsannahmen aufgrund des PEGASOS-Projekts1. An der 5. Überprüfungskonferenz wurde beschlossen, Ende August 2012 eine ausserordentliche Konferenz durchzuführen, die die Lehren aus dem nuklearen Unfall im japanischen Fukushima sowie allfällige Anpassungen der CNS zum Thema haben soll. Das ENSI hat die Schweiz an der Konferenz
88
permanent Einsatz haben (siehe Anhang B). Für
vertreten. An der Konferenz wurden die Aktivitä-
mehrere dieser Gremien organisiert das ENSI perio-
ten der Vertragsstaaten nach dem Fukushima-Un-
disch Veranstaltungen in der Schweiz. Zum inter-
fall und die Lehren daraus in sechs Themensitzun-
nationalen Engagement hinzu kommen die Teil-
gen diskutiert.
nahme von ENSI-Experten an internationalen
Die Schweizer Delegation plädierte zudem für eine
Symposien sowie Besuche ausländischer Delega-
Verbesserung der CNS, indem den Vertragsstaaten
tionen beim ENSI.
mehr verbindliche Verpflichtungen auferlegt wer-
Die Zusammenarbeit mit internationalen Organisa-
den. Diese Verpflichtungen betreffen unter ande-
tionen stützt sich auf Art. 87 und Art. 104 des
rem die Verwendung von neusten, dem Stand von
Kernenergiegesetzes (KEG). Sowohl die bilaterale
Wissenschaft und Technik entsprechenden Gefähr-
als auch die multilaterale Zusammenarbeit sind
dungsannahmen bei der Sicherheitsüberprüfung
durch Staatsverträge (SR 0.732) geregelt.
von Kernkraftwerken. Die Schweiz forderte zu-
Im Folgenden werden die für die Aufsichtstätigkeit
dem, dass die internationalen Überprüfungsmissio-
wichtigsten internationalen Gremien und Aktivitä-
nen verbindlich werden, und trat für mehr Transpa-
ten des ENSI im Berichtsjahr kurz zusammengefasst.
renz auf internationaler Ebene ein. Ein Ergebnis dieses Treffens ist die Einsetzung einer
3.1 Internationale Übereinkommen
Arbeitsgruppe zur Verbesserung von Effizienz und Transparenz (Working Group on Effectiveness and Transparency). Sie sollte Vorschläge erarbeiten, wie
3.1.1 Übereinkommen über nukleare Sicherheit Das internationale Übereinkommen über nukleare Sicherheit (Convention on Nuclear Safety CNS) hat das Ziel, weltweit einen hohen Stand der nuklearen Sicherheit zu erreichen und aufrecht zu erhalten. Es sollen wirksame Abwehrvorkehrungen in Kernkraftwerken gegen mögliche strahlungsbedingte Gefahren geschaffen werden, um Men-
In dem von 2001 bis 2004 laufenden Projekt PEGASOS (Probabilistische Erdbebengefährdungsanalyse für die KKWStandorte in der Schweiz) wird die Erdbebengefährdung unter möglichst umfassender Berücksichtigung des Kenntnisstandes der international massgebenden Fachwelt ermittelt. Mit dem Projekt wurde international ein neuer Standard gesetzt. Eine Herausforderung für die Umsetzung bereitete die grosse Bandbreite der Ergebnisse, die nicht zuletzt darauf zurückzuführen war, dass für starke Erdbeben in unseren Regionen kaum Erfahrungswerte vorliegen. Deshalb wurde 2007 ein Projekt zur Verfeinerung der PEGASOS-Studie, das PEGASOS Refinement Project (PRP), gestartet, das Ende 2013 abgeschlossen wurde.
1
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
die Prinzipien des Übereinkommens gestärkt wer-
nes Tiefenlagers für radioaktive Abfälle. Die Vorge-
den können. Die Gruppe erstellte im Zuge mehre-
hensweise garantiere, dass Sicherheit oberste Prio-
rer Sitzungen während des Jahres 2013 einen aus-
rität bei der Auswahl hat. Ausserdem ermögliche
führlichen Bericht, in dem unter anderem 68
die Prozedur den Einbezug von Betroffenen, Anrai-
Verbesserungen für die CNS und deren Überprü-
nerstaaten und internationalen Experten. Andere
fungsprozess vorgeschlagen werden. Diese sollen
positive Aspekte sahen die internationalen Exper-
anlässlich der regulären Konferenz 2014 vertieft
ten in den Überprüfungen, denen sich das ENSI
diskutiert werden.
laufend unterziehe, sowie in den veröffentlichten
Die Schweiz hat dafür fristgerecht im August 2013
Berichten im Nachgang zum Reaktorunglück von
ihren CNS-Länderbericht eingereicht. Er wurde auf
Fukushima Daiichi. Das Vorliegen eines Entsor-
der Website des ENSI veröffentlicht (www.ensi.ch
gungsprogramms und die periodische Prüfung der
▶ Dokumente ▶ Konventionen). Zusätzlich hat die
Entsorgungskosten, die alle fünf Jahre durchge-
Schweiz einen Vorschlag zur Erweiterung der Kon-
führt wird, erachteten die Experten zudem als eine
vention selbst eingereicht. Artikel 18 soll um fol-
gute Vorgehensweise. Eine Empfehlung war da-
gende Bestimmung ergänzt werden:
gegen die Erstellung einer Richtlinie zum Rückbau
Nuclear power plants shall be designed and con-
von Kernanlagen. Das ENSI plant, diese Richtlinie
structed with the objectives of preventing acci-
(ENSI-G17: Stilllegung von Kernanlagen) im Jahre
dents and, should an accident occur, mitigating its
2014 zu verabschieden. Eine zusätzliche Schluss-
effects and avoiding releases of radionuclides cau-
folgerung der Mitglieder der Joint Convention
sing long-term off-site contamination. In order to
betraf die Umsetzung der Empfehlungen, die aus
identify and implement appropriate safety impro-
der Überprüfungsmission des IRRS (Integrated
vements, these objectives shall also be applied at
Regulatory Review Service) in 2011 hervorgingen.
existing plants.
Das ENSI hatte hierzu einen Massnahmenplan
Damit soll das fundamentale Auslegungsprinzip
definiert und wird die IRRS-Empfehlungen stufen-
der Reaktoren der dritten Generation verbindlich
gerecht umsetzen.
festgelegt und eine Nachrüstpflicht für bestehende
Im Mai 2014 wird eine ausserordentliche Überprü-
Kernkraftwerke gefordert werden.
fungskonferenz stattfinden. Ihr Ziel ist es, die Richtlinien zum Prozess und zur Erstellung der Länder-
3.1.2 Gemeinsames Übereinkommen über die Sicherheit der Behandlung abgebrannter Brennelemente und über die Sicherheit der Behandlung radioaktiver Abfälle Ziel
dieses
internationalen
Übereinkommens
(«Joint Convention») ist es, in den Vertragsstaaten
berichte zu verbessern. Die nächste reguläre Überprüfungskonferenz findet in Mai 2015 statt. Das ENSI wird im Oktober 2014 den Schweizer Länderbericht der IAEA einreichen.
3.1.3 OSPAR-Übereinkommen über den Schutz der Meeresumwelt des Nordost-Atlantiks
ein hohes Mass an nuklearer Sicherheit bei der Behandlung und Lagerung abgebrannter Brennele-
Das nach den beiden Vorläufer-Verträgen – der
mente und radioaktiver Abfälle zu erreichen und
OSLO-Konvention (OSCOM) von 1972 und der
zu erhalten. Die Schweiz hat die Joint Convention
Paris-Konvention (PARCOM) von 1974 – benannte
1997 unterzeichnet und 1999 ratifiziert. Wie bei
OSPAR-Übereinkommen wurde 1992 in Paris ab-
der CNS sind die Vertragsparteien verpflichtet, die
geschlossen und trat am 25. März 1998 nach der
Grundsätze des Übereinkommens anzuwenden,
Ratifikation durch alle Mitgliedsländer in Kraft. Die
und erstellen hierzu alle drei Jahre einen Länderbe-
Vertragsparteien Schweiz, Belgien, Deutschland,
richt. Die 4. Überprüfungskonferenz hat vom 7. bis
Dänemark, Finnland, Frankreich, Grossbritannien,
16. Mai 2012 stattgefunden, an der das ENSI die
Irland, Island, Luxemburg, Norwegen, Nieder-
Schweiz vertreten hat. Gemäss der internationalen
lande, Portugal, Spanien, Schweden sowie die
Beurteilung des im Oktober 2011 eingereichten
Europäische Union verpflichten sich, die Meeres-
Schweizer Länderberichts erfüllt die Schweiz ihre
verschmutzung als Folge menschlicher Aktivitäten
Pflichten zur Entsorgung von radioaktiven Abfäl-
zu bekämpfen. Beispielsweise verbietet das Über-
len. Zudem beurteilten die internationalen Exper-
einkommen die Abfallversenkung sowie die Ver-
ten den Sachplan geologische Tiefenlager als
brennung von Abfällen auf See. Das ENSI vertritt
zweckmässiges Vorgehen für die Standortwahl ei-
die Schweiz im Komitee über radioaktive Substan-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
89
zen RSC der OSPAR, das sich mit der Einleitung von
nukleare Sicherheit als Voraussetzung für das
Radioaktivität in die Nordsee und den Nordost-
übergeordnete Ziel «Schutz von Menschen und
atlantik befasst. Das Ziel der OSPAR im Bereich
Umwelt vor schädlichen Wirkungen ionisieren-
radioaktive Substanzen ist es, die künstlich einge-
der Strahlung» ausgeführt.
tragene Radioaktivität bis zum Jahr 2020 so weit
Die Safety Requirements konkretisieren diese
wie möglich zu reduzieren.
Grundprinzipien und legen themenspezifische
Im Rahmen der jährlichen Berichterstattung hat die
Anforderungen zur Gewährleistung der Sicher-
Schweiz im Jahr 2013 die in Aare und Rhein abge-
heit fest. Diese Anforderungen sind als «Soll-
leiteten radioaktiven Stoffe aus den Kernanlagen,
Bestimmungen» formuliert.
der Industrie und den Spitälern gemeldet. Die
Die Safety Guides führen ihrerseits die Safety
Schweiz hat den Bericht «Sixth Implementation
Requirements weiter aus und schlagen Mass-
Report – issued in accordance with the PARCOM
nahmen und Verfahren zur Einhaltung der Sa-
Recommendation 91/4 on Radioactive Discharges»
fety Requirements vor. Die Empfehlungen in
am 6. Dezember 2013 an das Komitee Radioaktive
den Safety Guides sind als «Sollten-Bestimmun-
Substanzen der OSPAR-Kommission eingereicht.
gen» formuliert und zeigen Wege auf, wie die Umsetzung der Safety Requirements erfolgen
3.2 Internationale Atomenergieagentur IAEA
kann. Sie sind nicht bindend. Eine Nichtanwendung der Massnahmen sollte aber begründet oder es sollte eine gleichwertige andere Massnahme ergriffen werden.
90
Die IAEA mit Hauptsitz in Wien unterstützt die
Die Safety Principles und Requirements werden
sichere und friedliche Nutzung der Kerntechnik.
vom Board of Governors, einem Ausschuss von
Sie wurde 1957 als «Atoms for Peace»-Organisa-
35 Mitgliedsstaaten der IAEA, verabschiedet, die
tion der Vereinten Nationen gegründet und hat
Safety Guides vom Generaldirektor der IAEA. Die
heute 159 Mitgliedsstaaten. Sie richtet ihre Arbeit
Commission on Safety Standards (CSS) leitet die
auf die nukleare Sicherheit sowie die Sicherung
ständige Weiterentwicklung der Safety Standards.
und Überwachung spaltbarer Kernmaterialien aus.
Der CSS sind vier Fachkomitees zugeordnet, beste-
Weiter fördert die IAEA die Forschung und Technik
hend aus Experten der Mitgliedsstaaten, die mit
für die Anwendung ionisierender Strahlung in der
Unterstützung des IAEA-Sekretariats die Safety Re-
Medizin, Nahrungsmittelsicherheit, Landwirtschaft
quirements und Guides erarbeiten: Nuclear Safety
und Umweltüberwachung. Das höchste Gremium
Standards Committee (NUSSC, Reaktorsicherheit),
der IAEA ist die Generalkonferenz der Mitglieds-
Radiation Safety Standards Committee (RASSC,
staaten, die normalerweise einmal jährlich tagt.
Strahlenschutz), Waste Safety Standards Commit-
Das ENSI ist in zahlreichen Kommissionen und Ar-
tee (WASSC, Umgang mit radioaktiven Abfällen)
beitsgruppen der IAEA vertreten (siehe Anhang B).
und
Transport
Safety
Standards
Committee
(TRANSSC, Transporte nuklearer Güter). Die Exper-
3.2.1 IAEA Safety Standards
ten beraten das IAEA-Sekretariat im betreffenden Fachgebiet und sind bei der Entwicklung und Revi-
Das Sicherheitsniveau von Kernanlagen soll welt-
sion der Safety Standards federführend. Das ENSI
weit einen vergleichbar hohen Stand haben. Das
ist in allen vier Fachkomitees vertreten.
international geforderte Niveau wird von der IAEA
Die erarbeiteten Safety Standards werden vor ihrer
erarbeitet und in den Safety Standards definiert
Veröffentlichung einer Vernehmlassung in den
(www-ns.iaea.org/standards). Sie reflektieren den
Mitgliedsländern unterzogen. Hier hat das ENSI
Stand von Wissenschaft und Technik und werden
nochmals die Möglichkeit, Änderungswünsche
aktualisiert, wenn sich neue Erkenntnisse aus
einzubringen. Im Jahr 2013 wurden folgende Sa-
Betriebserfahrung oder Forschung ergeben. Die
fety Standards veröffentlicht:
Safety Standards umfassen alle Themenbereiche
GSG-3: The Safety Case and Safety Assessment
der Reaktorsicherheit, des Strahlenschutzes, des
for the Predisposal Management of Radioactive
Transports nuklearer Güter und der Entsorgung
Waste
radioaktiver Abfälle. Sie gliedern sich in drei hier-
GSG-4: Use of External Experts by the Regula-
archische Stufen:
tory Body
In den 2006 publizierten Fundamental Safety
SSG-225: Periodic Safety Review for Nuclear
Principles werden 10 Grundprinzipien für die
Power Plants
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Im Gefolge des nuklearen Unfalls im japanischen
2011, an der 24 Experten aus 14 Nationen beteiligt
Fukushima einigten sich die Mitgliedsstaaten an
waren. Die IAEA hat den Schlussbericht der Über-
der Generalkonferenz vom September 2011 auf
prüfungsmission des Integrated Regulatory Review
einen IAEA Action Plan on Nuclear Safety. Mit
Service IRRS im Mai 2012 abgeschlossen. Darin
diesem Aktionsplan bekennen sie sich zu – freiwilli-
sind 19 Hervorhebungen von guter Praxis, 12 Emp-
gen – Massnahmen, um die nukleare Sicherheit
fehlungen und 18 Anregungen enthalten (siehe
weltweit zu verbessern. Die Schweiz hat die Ver-
auch www.ensi.ch ▶ Dossiers ▶ IRRS-Mission
abschiedung dieses Aktionsplanes begrüsst und ar-
2011). Das ENSI entwickelte im Jahre 2012 einen
beitet derzeit aktiv an der Umsetzung der einzelnen
Massnahmenplan für die Empfehlungen. Die Um-
Massnahmen. Im 6. Länderbericht der Schweiz zur
setzung der Massnahmen ist auf gutem Weg. Bis
CNS, welcher im August 2013 der IAEA eingereicht
Ende 2013 sind die folgenden Empfehlungen reali-
wurde, hat die Schweiz über den Stand der Umset-
siert worden.
zung der einzelnen Massnahmen berichtet. Stilllegung:
3.2.2 Integrated Regulatory Review Service (IRRS)
Die Empfehlung, dass sich das ENSI im Bereich der Stilllegung international stärker engagieren soll, wurde durch die Beteiligung in der Working Party
Auf Anfrage eines Landes überprüft die IAEA mit
on Dismantling and Decommissioning (WPDD) der
einem internationalen Expertenteam, ob dessen
Nuclear Energy Agency (NEA) der Organisation for
Nuklearaufsicht ihren Vorgaben entspricht. Die
Economic Co-operation and Development (OECD)
Schweiz hat diese internationale Überprüfung in
umgesetzt. Zudem wurde ein Basisinspektionspro-
Art. 2 Abs. 3 der ENSI-Verordnung gesetzlich ver-
gramm für Entsorgungs- und Forschungsanlagen
ankert: «Es [Das ENSI] lässt sich periodisch im Hin-
sowie für die Stilllegung erstellt.
blick auf die Erfüllung der Anforderungen der IAEA durch externe Expertinnen und Experten über-
Regelwerk:
prüfen.» Auch die EU hat in ihrer Mitte 2009 in
Die IRRS hat ausserdem auf die zeitgerechte Ver-
Kraft gesetzten EURATOM-Richtlinie für die Sicher-
vollständigung des Regelwerks hingewiesen. Das
heit kerntechnischer Anlagen eine entsprechende
ENSI wird seine Aktivitäten in diesem Bereich wei-
Verpflichtung eingeführt, dass die Mitgliedsstaa-
terführen (siehe auch Kapitel 4).
ten mindestens alle zehn Jahre eine Überprüfung der nuklearen Gesetzgebung und Aufsicht durch
Personal:
internationale Experten (Peer Review) durchführen
Die Massnahmen für ausreichend qualifiziertes
lassen.
Personal und das Personalentwicklungskonzept
Der IRRS dient der Stärkung der behördlichen Auf-
werden im Rahmen des Projekts Human Capital
sicht und staatlichen Infrastruktur für die nukleare
Management bearbeitet. Das Konzept wurde
Sicherheit. Aufgrund von schriftlichen Unterlagen,
2012 erstellt. Die Umsetzung der ersten Schwer-
Beobachtungen und Gesprächen mit den Behör-
punkte im Bereich Ressourcenplanung und Weiter-
den verfasst das Expertenteam – zumeist hochran-
bildung wurde im Berichtsjahr gestartet.
gige Vertreter der Aufsichtsbehörden von IAEAMitgliedsländern – einen Bericht, in dem es auf
Kernkraftwerke:
Verbesserungsmöglichkeiten sowie auch auf gute
Im Berichtsjahr ist eine Überprüfung der Vollstän-
Praxis hinweist. Zwei bis drei Jahre nach einer IRRS-
digkeit des Inspektionsprogramms, namentlich
Mission wird im Rahmen einer Folgemission über-
bezüglich Röntgenapparaten und radioaktiven
prüft, inwieweit das geprüfte Land die Empfehlun-
Quellen, durchgeführt worden. Weiter wurde eine
gen des Expertenteams umgesetzt hat.
Anpassung des Basisinspektionsprogramms mit
Die Schweiz liess sich als erste westliche Aufsichts-
Spezifikation von Sicherheitsebenen und Schutz-
behörde bereits 1998 überprüfen. Die Empfehlun-
zielen durchgeführt. Die Anpassung wird 2014
gen aus dieser Überprüfung und der Folgemission
eingeführt.
von 2003 trugen massgeblich dazu bei, dass das ENSI eine unabhängige öffentlich-rechtliche An-
Änderungen im Gesetzeswerk:
stalt des Bundes geworden ist und nach einem
Massnahmen, die nicht oder nicht allein in den
integrierten Aufsichtskonzept arbeitet. Erneut er-
Aufgabenbereich des ENSI fallen, wurden im Be-
folgte eine Überprüfung der Schweiz im November
richtsjahr bei den zuständigen Instanzen einge-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
91
92
speist. Insbesondere in den Bereichen Gesetzes-
für Strom- und Wärmeerzeugung, World Nuclear
werk
kann
Association und die World Association of Nuclear
jedoch nicht mit kurzfristigen Änderungen gerech-
Operators. Aus den Datensätzen in PRIS erstellt
net werden. Die Experten der IAEA haben eine
die IAEA jährlich die Publikationen Nuclear Power
Stärkung der Aufsicht empfohlen. Darum wurde
Reactors in the World, Country Nuclear Power
im Berichtsjahr der ENSI-Bericht zur integrierten
Profiles und Operating Experience with Nuclear
Aufsicht publiziert (www.ensi.ch ▶ Dokumente ▶
Power Stations in Member States. Die wichtigsten
Bericht «Integrierte.Aufsicht»). Eine weitere her-
Daten sind im Internet unter www.iaea.org/pris
geleitete Massnahme betrifft die Verankerung im
abrufbar.
Regelwerk einer unabhängigen Überprüfung von
Die Datenbank für Kernenergieliteratur (Internatio-
sicherheitsrelevanten Unterlagen durch den Betrei-
nal Nuclear Information System INIS) wurde 1970
ber. Diesbezüglich enthält die Kernenergieverord-
gestartet, indem bereits existierende Literatur-
nung verschiedene Ansatzpunkte für eine entspre-
sammlungen (Nuclear Science Abstracts) einzelner
chende Pflicht der Betreiber. Die Anforderung wird
Staaten, vor allem der USA, der ehemaligen Sowjet-
im Rahmen der Revision der Richtlinie G07 ge-
union und Grossbritanniens zusammengeführt
nauer spezifiziert Auch diese Massnahme ist 2013
wurden. Seither wurde die Datenbank kontinuier-
umgesetzt worden
lich vergrössert und ihre Funktionen wurden ver-
Der detaillierte Umsetzungsplan der IRRS-Empfeh-
bessert, z.B. durch Schlagwörter, Mikrofilm-Ver-
lungen ist auf der Website des ENSI ersichtlich:
sion, dann elektronische Verfügbarkeit zunächst
(www.ensi.ch ▶ Suchbegriff: IRRS Massnahmen-
über CD-Versand ab 1992, später über Internet.
plan). Die IRRS-Folgemission in der Schweiz wird
Seit April 2009 ist INIS nicht nur für die Mitglieds-
im Frühling 2015 stattfinden.
länder, sondern frei im Internet unter http://www.
Das ENSI beteiligt sich selbst aktiv am IRRS-Pro-
iaea.org/inis/ zugänglich. Derzeit enthält die Da-
gramm der IAEA und stellte bisher Experten für 19
tenbank über 3,5 Mio. Einträge.
und
Strahlenschutzgesetzgebung
Überprüfungsmissionen in andere Staaten zur Verfügung. Zwei dieser Missionen wurden vom ENSI geleitet. Die für 2015 vorgesehene IRRS-Mission in Armenien wird von ENSI-Direktor Hans Wanner ge-
3.3 Kernenergieagentur NEA der OECD
leitet werden. Die Erfahrungen zeigen, dass durch Teilnahme an solchen internationalen Experten-
Die Kernenergieagentur (Nuclear Energy Agency
überprüfungen auch wertvolle Erkenntnisse für die
NEA) der Organisation für wirtschaftliche Zusam-
Aufsicht in der Schweiz gewonnen werden. Den
menarbeit und Entwicklung (OECD) fördert die
Anstoss für die Einführung von Werksinspektoren
sichere und friedliche Nutzung der Kernenergie. Mit
gab beispielsweise die Teilnahme an einer IRRS-
dem Beitritt von Russland Anfang 2013 sind nun 31
Mission nach Grossbritannien.
der 34 OECD-Staaten Mitglied der NEA. Zusammen verfügen sie dann über rund 90% der weltweiten
3.2.3 IAEA-Datenbanken
nuklearen Stromerzeugungskapazität. Die NEA mit Sitz bei Paris unterstützt ihre Mitgliedsländer bei der
Im Bereich Kernenergie betreibt die IAEA über
Weiterentwicklung der technischen, wissenschaft-
20 Datenbanken zu den Themen Kernkraftwerke,
lichen und rechtlichen Grundlagen. Sie fördert
Brennstoffkreislauf, Behandlung von radioaktiven
das gemeinsame Verständnis für Schlüsselfragen
Abfällen etc. Die meisten davon sind öffentlich. An
der nuklearen Sicherheit und erarbeitet Stellung-
zwei für die Schweiz wichtigen Datenbanken
nahmen, die den Mitgliedsstaaten als Entschei-
arbeitet das ENSI mit. Diese sind das Power Reactor
dungsbasis dienen können. Die Kernkompetenzen
Information System (PRIS) und das International
der NEA sind die Reaktorsicherheit, Aufsicht über
Nuclear Information System (INIS).
Kernanlagen, Entsorgung radioaktiver Abfälle,
PRIS gibt es schon seit 40 Jahren und ist als Infor-
Strahlenschutz, wirtschaftliche und technische Ana-
mationsquelle für die Kernkraftwerke einzigartig.
lysen des Brennstoffkreislaufs, Kernenergierecht
Die Grunddaten über die Kernkraftwerke der Welt
und -haftpflicht sowie die Information der Öffent-
werden beispielsweise von folgenden Organisatio-
lichkeit. Die NEA unterstützt eine Vielzahl von For-
nen genutzt: IAEA, OECD, Europäische Kommis-
schungsvorhaben auf diesen Gebieten. Die meisten
sion, World Energy Council, International Centre
der NEA-Berichte sind frei auf dem Internet erhält-
for Theoretical Physics ICTP, Europäischer Verband
lich unter http://www.oecd-nea.org/pub.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Im Bereich der nuklearen Sicherheit arbeiten zwei
Working Group on Operating Experience
Kommissionen. Das Committee on Nuclear Regu-
(WGOE);
latory Activities (CNRA) beschäftigt sich schwer-
Working Group on Inspection Practices (WGIP);
punktmässig mit Fragen der nuklearen Aufsicht,
Working Group on Public Communication of
das Committee on the Safety of Nuclear Installa-
Nuclear Regulatory Organisations (WGPC);
tions (CSNI) mit Forschungsthemen im Bereich der
Working Group on the Regulation of New
Sicherheit von Kernanlagen. Beide Kommissionen
Reactors (WGRNR).
haben eine Reihe von permanenten Arbeitsgrup-
Das ENSI ist in allen Gruppen ausser der WGRNR
pen und speziellen Gruppen, die ad hoc zur Bear-
vertreten. An den CNRA-Tagungen erstatten die
beitung aktueller Themen eingesetzt werden. Im
Arbeitsgruppen jeweils Bericht. Die CNRA koordi-
Bereich Strahlenschutz ist das Committee on
niert – wie die anderen Kommissionen – die Tätig-
Radiation Protection and Public Health (CRPPH)
keiten der Arbeitsgruppen und genehmigt die Pu-
aktiv und im Bereich Entsorgung das Radioactive
blikation von Berichten.
Waste Management Committee (RWMC). Weitere
Im Berichtsjahr wurde eine temporäre Arbeits-
Arbeitsbereiche der NEA sind wissenschaftliche
gruppe gegründet mit der Aufgabe, die Massnah-
Datenbanken, Kernenergierecht, Entwicklung der
men zur gestaffelten Sicherheitsvorsorge umzuset-
Kernenergie, Kernenergie und Nachhaltigkeit so-
zen, die während eines gemeinsamen CNRA/CSNI
wie Kernenergie und Gesellschaft. Geleitet und
Workshops zu diesem Thema im Juni 2013 identi-
überwacht wird die ganze Organisation vom Stee-
fiziert wurden.
ring Committee for Nuclear Energy.
Weiter wurden 2013 drei Fachberichte verabschiedet:
3.3.1 Steering Committee for Nuclear Energy
Inspection of Licensee Emergency Arrangements Fukushima NPP Precursor Events
Das ENSI vertritt die Schweiz zusammen mit dem
Accident Management Insights after the Fuku-
Bundesamt für Energie im Steering Committee. Die-
shima Daiichi Nuclear Power Plant Accident
ses überwacht die Arbeit der Kommissionen, erstellt
Die WGOE hat das Ziel, die nukleare Sicherheit
die Strategie und genehmigt die Zweijahres-Arbeits-
durch den Austausch betrieblicher Erfahrungen
pläne sowie das Budget der NEA. Im Jahre 2013
insbesondere im Zusammenhang mit Vorkomm-
wurde unter anderem wurde über Möglichkeiten
nissen in Kernanlagen zu verbessern. Dazu betreibt
zur engeren Zusammenarbeit mit Nichtmitglieds-
die NEA zusammen mit der IAEA eine Vorkomm-
staaten diskutiert. Insbesondere mit China strebt die
nis-Datenbank, das International Reporting System
NEA eine verstärkte Kooperation an. Neben unten
for Operating Experience (IRS). Für das ENSI ist die
aufgeführten Arbeiten der Kommissionen wurde
WGOE eine wichtige Quelle für Informationen zu
auch die Sicherstellung der weltweiten Versorgung
Vorkommnissen und daraus abgeleiteten Lehren.
der Medizin mit Radioisotopen diskutiert, weil ein
In der Folge von Fukushima wurden die Vor- und
Teil der Reaktoren, in denen insbesondere das Isotop
Nachteile klassischer konservativ ausgelegter Kern-
Molybdän-99 erzeugt wird, in den kommenden
kraftwerke mit überschaubarer Technik gegenüber
Jahren abgeschaltet werden soll. Zudem hat eine
komplexen Kernkraftwerk-Designs erörtert. Zum
Debatte über Stilllegung stattgefunden, ein Thema,
Thema Fukushima haben im Berichtsjahr zudem
dessen Wichtigkeit in den kommenden Jahren vor-
mehrere Staaten über die jeweiligen Verbesse-
aussichtlich stark zunehmen dürfte.
rungsmassnahmen in ihren Anlagen berichtet. Eine temporäre Arbeitsgruppe hat dazu einen Be-
3.3.2 Committee on Nuclear Regulatory Activities (CNRA)
richt zu Vorläuferereignissen von Fukushima (precursor events) publiziert. Im Berichtsjahr hat die temporäre Arbeitsgruppe
Das CNRA ist ein Forum für Vertreter der nuklearen
zum Thema Non-conforming, Counterfeit Fraudu-
Aufsichtsbehörden. Es tagt zweimal pro Jahr und
lent and Suspect Items (TGNCFSI) ihren Bericht ab-
diskutiert Fragen, welche für die Sicherheit von
geschlossen. Sie beschäftigte sich mit Komponen-
Kernanlagen relevant und aktuell sind. Aus dieser
ten, die den Spezifikationen nicht entsprechen,
Arbeit leitet das Komitee Themen ab, die in Ar-
gefälscht sind oder gefälschte Zertifikate aufwei-
beitsgruppen vertiefter untersucht werden. Das
sen. Die Qualität dieser Teile wird teilweise bewusst
CNRA hat vier ständige Arbeitsgruppen:
so niedrig gehalten, dass anfängliche Funktions-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
93
94
tests zwar bestanden werden, dass aber ein länge-
CSNI verfolgt den Stand von Wissenschaft und
rer Einsatz zum Beispiel in klassierten Komponen-
Technik und erstellt darüber Berichte. Es fördert die
ten zum Ausfall der Komponente führen kann. Es
Koordination von Forschungs- und Entwicklungs-
sind weltweit schon zahlreiche diesbezügliche Vor-
projekten in den Mitgliedsstaaten und veranlasst
kommnisse festgestellt worden. Als neue Themen
eigene Programme in Bereichen mit gemeinsamen
wurden Vorkommnisse mit Brennelement-Lager-
Interessen. Das CSNI tagt zweimal jährlich, disku-
becken und Vorkommnisse beim Hochfahren von
tiert dabei aktuelle Themen der nuklearen Sicher-
Reaktoren identifiziert. Ein Workshop zur Effizienz
heit und der Forschung, bespricht laufende und
der Weitergabe von Betriebserfahrung soll im
beschliesst neue Projekte. Das umfangreiche Ar-
Herbst 2014 in Deutschland veranstaltet werden.
beitsprogramm bestreiten folgende permanente
Die WGIP befasst sich mit Inspektionstätigkeiten in
Arbeitsgruppen:
den Mitgliedsstaaten. Sie bewertet die Wirksam-
Working Group on Integrity and Ageing of
keit von Inspektionen und analysiert Inspektions-
Components and Structures (WGIAGE);
methoden und -techniken im Zusammenhang mit
Working Group on Analysis and Management
aktuellen und zukünftigen Herausforderungen bei
of Accidents (WGAMA);
der Aufsicht über die Kernanlagen. Neben den
Working Group on Risk Assessment (WGRISK);
halbjährlichen Treffen führt sie alle zwei Jahre
Working Group on Human and Organisational
einen Workshop zu ausgewählten Themen mit
Factors (WGHOF);
einem erweiterten Teilnehmerkreis durch. Im Jahre
Working Group on Fuel Safety (WGFS);
2013 standen neben der gegenseitigen Bericht-
Working Group on Fuel Cycle Safety (WGFCS).
erstattung über inspektionsrelevante Neuerungen
Das ENSI ist im Komitee selbst und in allen erwähn-
in den Mitgliedsstaaten das Thema Inspektion der
ten Arbeitsgruppen ausser der WGFCS vertreten.
Notfallorganisation im Zentrum der Arbeiten. Dazu
Im Berichtsjahr wurde zusätzlich entschieden, zwei
wurde ein Überblicksbericht erstellt, der sich auf
neue temporäre Arbeitsgruppen zu bilden.
die Antworten von den Mitgliedsländern zum ent-
Die Arbeitsgruppe mit dem Titel Safety Research
sprechenden Fragebogen
stützt. Im Jahr 2013
Opportunities Post-Fukushima wird sich mit si-
wurden zwei sogenannte Pilot Observed Inspec-
cherheitsrelevanter Forschung zum Anlagen-
tions (Inspektionen mit Beteiligung von Inspek-
verhalten während des Unfalls und zu den Still-
toren aus anderen Ländern) in den Vereinigten
legungsaktivitäten in Fukushima beschäftigen.
Staaten und Spanien durchgeführt.
Die Arbeitsgruppe mit dem Titel Natural Exter-
Die Kommunikation mit der Öffentlichkeit ist eine
nal Events (TGNEV) wird sich mit dem Schutz
wichtige Aufgabe der Aufsichtsbehörden. Die
von Kernanlagen gegen externe natürliche Er-
WGPC befasst sich mit den Themen Transparenz
eignisse befassen. Dabei werden voraussichtlich
der Tätigkeit von Aufsichtsbehörden, Information
extreme Witterungsereignisse und deren Fol-
der lokalen Bevölkerung um Kernanlagen, Wahr-
gen wie zum Beispiel Überflutungen vordring-
nehmung der Behörde in der Öffentlichkeit sowie
lich bearbeitet.
Krisenkommunikation. Am Jahrestreffen 2013 der
Daneben gibt es mehrere themenspezifische Grup-
WGPC behandelten die Teilnehmenden schwer-
pen und Forschungsprojekte (Details siehe die In-
punktmässig Themen aus der Anwendung von
ternetseite des CSNI: www.oecd-nea.org/nsd/csni).
Internet und Social Media durch die Behörden so-
Die WGIAGE befasst sich mit der Integrität und Al-
wie die Verwendung von Kommunikationsplänen
terung mechanischer Komponenten und Beton-
respektive Kommunikationskonzepten.
strukturen sowie der Erdbebensicherheit von Kernanlagen und umfasst drei Untergruppen zu diesen
3.3.3 Committee on the Safety of Nuclear Installations (CSNI)
Themen. Im April 2013 fand die Jahressitzung der Hauptgruppe statt. Schwerpunkte waren die spezifischen Anforderungen an den Langzeitbetrieb
Das CSNI beschäftigt sich mit sicherheitstechni-
von Kernanlagen (Long Term Operation LTO) und
schen Aspekten der Auslegung, des Baus, des Be-
die Erdbebengefährdung, vor allem mit Hinblick
triebs und der Stilllegung von Kernanlagen. Ziel ist
auf den EU-Stresstest.
es, die Mitgliedsstaaten darin zu unterstützen, die
Die WGAMA beschäftigt sich mit der Thermohy-
nötigen technischen und wissenschaftlichen Kom-
draulik des Reaktorkühlsystems sowie der Sicher-
petenzen für die Beurteilung der Sicherheit von
heits- und Nebensysteme, dem Verhalten eines
Kernanlagen zu erhalten und auszubauen. Das
beschädigten Reaktorkerns, dem Schutz des
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Sicherheitsbehälters (Containment) und den Vor-
arbeitet. Er enthält Beiträge des ENSI zu den in
gängen, die bei der Freisetzung von Spaltproduk-
der Schweiz verwendeten thermohydraulischen
ten auftreten. Eine wichtige Grundlage für die
Kriterien und zu den Grenzwerten des Brennstoff-
Arbeitsgruppe sind experimentelle Forschungs-
abbrands. Besonderes Augenmerk legt der Bericht
arbeiten, die helfen, die bei Störfallen auftreten-
auf aktuelle offene Fragen im Brennstoffbereich,
den Phänomene zu verstehen und Computerpro-
wie zum Beispiel der Hüllrohrversprödung und
gramme für die Modellierung von Störfallabläufen
der Brennstoff-Fragmentierung. Der WGFS-Bericht
zu entwickeln. Folgende Aktivitäten waren im Be-
«Mechanical testing for RIA applications» wurde
richtsjahr im Gang: Erstens die Erarbeitung eines
im Berichtsjahr vom CSNI verabschiedet. In diesem
Papiers zum technischen Stand der gefilterten
Bericht werden die verschiedenen mechanischen
Containment-Entlastung. Der vorgesehene Über-
Tests zur Simulation der Brennstabbelastungen
blicksbericht soll bis Mitte 2014 fertiggestellt wer-
durch Reaktivitätsstörfälle beschrieben und bewer-
den. Zweitens die Erstellung eines Papiers zu Ent-
tet. Ein Bericht über den Umgang mit defektem
stehung, Transport und Risikomanagement von
Brennstoff bei Reaktorbetrieb, Transport und Lage-
Wasserstoff bei schweren Unfällen.
rung ist für die erste Hälfte von 2014 vorgesehen.
Die WGRISK hat die Aufgabe, die Entwicklung
Der Bericht baut auf einen Fragebogen zum Um-
und Anwendung der Probabilistischen Sicherheits-
gang mit Brennstabschäden unter verschiedenen
analyse (PSA) voranzutreiben. Im Berichtsjahr stand
Aspekten auf
der Informationsaustausch der einzelnen Länder
rung) und wurde von 15 Mitgliedsstaaten beant-
über ihre Tätigkeiten im Bereich PSA und die Durch-
wortet, darunter auch die Schweiz.
(Reaktoreinsatz, Transport, Lage-
führung des Projekts «Probabilistic Safety Assessment Insights Relating to the Loss of Electrical Source» im Vordergrund. Bei diesem Projekt zum
3.3.4 Committee on Radiation Protection and Public Health (CRPPH)
Verlust der Stromversorgung sollen interne und externe auslösende Ereignisse berücksichtigt wer-
Das CRPPH hat den Auftrag, aktuelle Themen und
den. Die WGRISK unterstützte zudem die Working
Problemstellungen im Strahlenschutz zu bearbei-
Group on Operating Experience WGOE beim oben
ten, deren Auswirkungen auf die Sicherheit ab-
erwähnten Bericht zu Vorläufer-Ereignissen des
zuschätzen und allenfalls geeignete Massnahmen
Fukushima-Unfalls.
zu empfehlen. Es fördert die Umsetzung wissen-
Die WGHOF soll das Verständnis über den Einfluss
schaftlicher Erkenntnisse in Vorgaben für den
von Mensch und Organisation auf die nukleare Si-
Strahlenschutz und verfolgt die Ausbildung. Es ist
cherheit weiter verbessern. Zudem fördert die Ar-
auch ein Forum für den Austausch von Information
beitsgruppe die Entwicklung und Anwendung von
und Erfahrungen zwischen den Aufsichtsbehörden
Methoden zur Analyse und Bewertung der sicher-
und international im Strahlenschutz tätigen Gre-
heitsrelevanten Aspekte im Bereich Mensch und
mien wie ICRP (International Commission on Ra-
Organisation. Im Berichtsjahr stellte die WGHOF
diological Protection), IAEA, WHO (World Health
eine Zwischenbilanz der temporären Arbeits-
Organization), ILO (International Labour Organisa-
gruppe zum Thema «Menschliche Leistungsfähig-
tion), UNSCEAR (United Nations Scientific Com-
keit unter extremen Bedingungen» vor. Die Diskus-
mittee on the Effects of Atomic Radiation) und
sion in der Arbeitsgruppe hat schliesslich zum
IRPA (International Radiation Protection Associa-
Entschluss geführt, sich im Projekt nur auf das
tion). Das CRPPH hat mehrere Ad-hoc-Experten-
Thema «Entscheidungsfindung» zu konzentrieren.
und Arbeitsgruppen zu den Themen berufliche
Im Rahmen der Arbeitsgruppe wird im Frühjahr
Strahlenexposition, Umsetzung von Empfehlun-
2014 ein internationaler Workshop stattfinden,
gen der ICRP, Strahlenschutz und öffentliche Ge-
den das ENSI organisieren wird.
sundheit, Einbezug von Betroffenen, neuester
Die WGFS befasst sich mit der Sicherheit von Kern-
Stand der Technik sowie Notfallschutz. Das ENSI ist
brennstoffen. Ein wichtiges Thema sind die Sicher-
im Komitee selbst sowie in dessen Working Party
heitskriterien für das Verhalten von Brennstoffen
on Nuclear Emergency Matters (WPNEM) vertre-
unter Störfallbedingungen. Dazu zählen Kühl-
ten. Zudem stellt das ENSI den schweizerischen
mittelverlust-Störfälle (Loss of Cooling Accidents
Verantwortlichen für das Informationssystem für
LOCA) und Reaktivitätsstörfälle (Reactivity Initiated
berufliche Strahlenexposition (Information System
Accidents RIA). Ein Bericht aus dem Jahre 2012 zu
on Occupational Exposure ISOE), der auch die
den Brennstoff-Sicherheitskriterien wurde über-
schweizerischen Zahlenwerte für die weltweit be-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
95
nutzte ISOE-Datenbank bereitstellt. Der Schwer-
3.4 Behördenorganisationen
punkt der WPNEM-Arbeiten ist die Verbesserung der Notfallschutzplanung und der Notfallorganisation auf internationaler Ebene. Die radiologischen
3.4.1 Western European Nuclear Regulators’ Association (WENRA)
Konsequenzen des Unfalls in Fukushima Daiichi stehen weiterhin im Fokus für das CRPPH. Im Jahre
Die Leiter der nuklearen Aufsichtsbehörden West-
2013 wurde der CSNI-, CNRA- und CRPPH-Bericht
europas schlossen sich 1999 in der Western Euro-
«The Fukushima Daiichi Nuclear Power Plant Acci-
pean Nuclear Regulators’ Association (WENRA)
dent – OECD/NEA Nuclear Safety Response and
zusammen. Sie hatten damals das Ziel, einen ge-
Lessons Learnt» fertiggestellt und publiziert. Auf-
meinsamen Standpunkt zur Sicherheit von Kern-
grund einer Empfehlung des NEA-Steuerungsgre-
anlagen zu erarbeiten und die nukleare Sicherheit
miums hat das CRPPH im Berichtsjahr eine neue
in den Staaten der EU-Beitrittskandidaten aus ihrer
Expertengruppe gebildet mit der Aufgabe, einen
Warte zu beurteilen. Die Studien der WENRA
Bericht zu über den aktuellen Forschungsstand im
flossen in einen Bericht der Europäischen Kommis-
Bereich Strahlenschutz erstellen. Der Bericht folgt
sion und in Empfehlungen für die Beitrittsverhand-
auf zwei frühere NEA-Berichte von 1998 und 2007
lungen ein. Heute zählt die WENRA 17 Mitglieder.
und wird voraussichtlich 2015 publiziert werden.
Die Schweiz ist durch das ENSI vertreten und ge-
Im Jahre 2012 wurde die Auswertung einer Um-
hört zusammen mit Belgien, Deutschland, Finn-
frage zu den durchgeführten internationalen Not-
land, Frankreich, Grossbritannien, Italien, den Nie-
fallübungen INEX-4 (International Nuclear Emer-
derlanden, Spanien und Schweden zu den
gency Exercises) vorgestellt.
Gründerstaaten. Im Jahr 2003 stiessen mit Bulgarien, Litauen, Rumänien, der Slowakei, Slowenien,
3.3.5 Radioactive Waste Management Committee (RWMC) 96
Tschechien und Ungarn die Länder Mittel- und Osteuropas dazu, die selbst über Kernkraftwerke verfügen. Europäische Nicht-Kernenergiestaaten
Das RWMC unterstützt die Mitgliedsstaaten bei Fra-
sowie Russland, Armenien und die Ukraine neh-
gen zur Entsorgung radioaktiver Abfälle. Im Zen-
men als Beobachter bei der WENRA teil.
trum steht dabei die Entwicklung von Strategien für
Im Zentrum der Aufgaben der WENRA stehen
die sichere Entsorgung hochaktiver langlebiger Ab-
heute die Harmonisierung der Sicherheitsanforde-
fälle. Das ENSI hat im Hauptkomitee, in der RWMC-
rungen und die gemeinsame Antwort auf neue
Arbeitsgruppe Integration Group for the Safety
Fragen, die sich zu Sicherheit und Aufsicht bei der
Case of Radioactive Waste Repositories (IGSC) sowie
Kernenergie in Europa stellen. Das Resultat der
im RWMC Regulators’ Forum Einsitz. Im Berichtsjahr
Harmonisierungsbestrebungen
hat das RWMC zusammen mit dem CRPPH und
und organisatorische Vorgaben – sogenannte
dem ICRP Leitlinien veröffentlicht für Strahlenschutz
Safety Reference Levels (SRL) –, die auf jede Kern-
im Bereich geologische Endlagerung.
anlage anwendbar sind und die jedes Land in sein
Die IGSC beschäftigt sich mit dem Sicherheits-
Regelwerk übertragen soll. Die WENRA erarbeitet
nachweis für ein geologisches Tiefenlager. Sie soll
SRL Levels für die Bereiche Reaktorsicherheit, Still-
die Mitgliedsländer darin unterstützen, wirksame
legung von Kernanlagen, Lagerung sowie Entsor-
Sicherheitsnachweise auf solider wissenschaftlich-
gung radioaktiver Abfälle. Sie rief zu diesem Zweck
technischer Grundlage zu entwickeln. Zugleich ist
zwei Arbeitsgruppen ins Leben, die Reactor Har-
die IGSC eine Plattform für den Austausch der in-
monisation Working Group (RHWG) und die Wor-
ternationalen Experten. Das Schwerpunktthema
king Group on Waste and Decommissioning
der IGSC im Berichtsjahr war das Symposium «The
(WGWD). Ihr Auftrag lautet, die unterschiedlichen
Safety Case for Deep Geological Disposal of Radio-
Ansätze für die nukleare Sicherheit zu analysieren,
active Waste 2013: State-of-the-Art». Das ENSI
mit den Sicherheitsstandards der IAEA zu verglei-
war im Programmkomitee vertreten und hat die
chen und Lösungen vorzuschlagen, wie Unter-
Rolle des Sicherheitsnachweises im Standortaus-
schiede bereinigt werden können, ohne die Sicher-
wahlverfahren aus Sicht der Aufsichtsbehörde vor-
heit zu schwächen. Die SRL sollen den besten
gestellt.
Stand der Praxis bezüglich Sicherheit reflektieren.
sind
technische
2010 konstituierte sich zudem eine neue Arbeitsgruppe, die WENRA Inspection Working Group (WIG). Sie setzt sich mit der Inspektionsmethodik
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Abbildung 2: Besuch der WENRA in Tschernobyl anlässlich des WENRA-Herbsttreffens 2013 in Kiew. Quelle: ENSI.
für Komponenten und Strukturen von Kernkraft-
WENRA vertretenen Behördenorganisationen er-
werken in den Mitgliedsstaaten auseinander mit
statten darüber periodisch Bericht, so auch im Jahr
dem Ziel, vorbildhafte Lösungen (Good Practices)
2013. Im Berichtsjahr veröffentlichte die WENRA
für eine Verbesserung und Harmonisierung auf
im Weiteren eine Empfehlung zur Überprüfung der
europäischem Niveau zu identifizieren. Seit Ende
Reaktordruckbehälter im Zusammenhang mit den
2011 ist Hans Wanner, Direktor des ENSI, Vorsit-
festgestellten Befunden von 2012 im RDB-Grund-
zender der WENRA. Das ENSI stellt mit Stefan Theis
material der belgischen Kernkraftwerke Doel-3
zudem den Vorsitzenden der WGWD.
und Tihange-2.
2012 hat die WENRA sechs Gruppen innerhalb der RHWG neu geschaffen. Das Ziel dabei war, dass die WENRA die wichtigsten Erkenntnisse aus dem EU-
3.4.2 European Nuclear Safety Regulators Group (ENSREG)
Stresstest übernimmt und in die SRL einarbeitet. Die Arbeit der fünf technischen Arbeitsgruppen
Die ENSREG wurde 2007 von der EU eingesetzt.
«Mutual Assistance», «Natural Hazards», «Con-
Die Aufgaben umfassen ähnliche Themen wie die-
tainment in Severe Accidents», «Accident Ma-
jenigen der WENRA, nämlich die Harmonisierung
nagement» und «Periodic Safety Review» wird von
der Anforderungen an die nukleare Sicherheit, der
der sechsten, der so genannten Koordinations-
Anforderungen an die Lagerung abgebrannter
gruppe, gesteuert. Die Ergebnisse der Arbeitsgrup-
Brennelemente und an die Entsorgung radioaktiver
pen sind im Laufe des Jahres wie vorgesehen in die
Abfälle sowie der Vorgaben für die Finanzierung
SRL eingebaut worden.
von Stilllegung und Entsorgung. In beiden Gremien
Die WENRA hatte im Anschluss an den Unfall von
nehmen zumeist die gleichen Behördenvertreter
Fukushima Daiichi die RHWG beauftragt, im Hin-
Einsitz. Die Schweiz hat als Nicht-EU-Mitglied in der
blick auf die Lehren aus diesem Unfall die SRL zu
ENSREG im Gegensatz zur WENRA kein Mitspra-
überarbeiten. Bis Dezember 2013 erstellte die
cherecht, sondern lediglich Beobachterstatus.
RHWG die aktualisierten WENRA SRL für beste-
Die Hauptaktivitäten der ENSREG im Berichtsjahr
hende Reaktoren im Entwurf. Diese sollen nun in
bezogen sich auf die Ausarbeitung der revidierten
einer 3-monatigen Konsultationsfrist von sämtli-
europäischen Richtlinie zur nuklearen Sicherheit
chen beteiligten Akteuren abschliessend überprüft
(European Directive on Nuclear Safety) sowie die
werden.
Implementierung der nationalen Aktionspläne, die
Die Umsetzung der SRL im Bereich Reaktorsicher-
von allen im Vorjahr am EU-Stresstest beteiligten
heit ist in den Mitgliedsstaaten sowohl auf Richtli-
Staaten erstellt worden waren. Der im Januar 2013
nienebene wie auch beim Vollzug in den Kern-
an die EU übermittelte Schweizer Aktionsplan ist
kraftwerken bereits weit fortgeschritten. Die in der
im Rahmen einer Überprüfung durch Fachleute
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
97
(Peer Review) im April 2013 positiv beurteilt wor-
Die Mitgliedsländer treffen sich regelmässig min-
den. Das ENSI hat während des Jahres 2013 weiter
destens jährlich unter wechselndem Vorsitz. Die
an den Folgeaktivitäten aus dem EU-Stresstest ge-
wesentlichen Ziele der ENSRA sind:
arbeitet.
der Austausch über regulatorische Sachverhalte der nuklearen Sicherung,
3.4.3 European Nuclear Security Regulators Association ENSRA
der Austausch zu aktuellen Sicherungsproblemen oder Ereignissen, die Entwicklung eines umfassenden Verständ-
98
Die ENSRA ist eine europäische Plattform für den
nisses der fundamentalen Prinzipien des physi-
Informationsaustausch im sensitiven Bereich der
schen Schutzes und
Sicherung kerntechnischer Anlagen und Einrich-
die Förderung einer gemeinsamen Basis der nu-
tungen sowie von Kernbrennstoff-Transporten.
klearen Sicherung innerhalb Europas.
Mitglieder der ENSRA sind Behörden und assozi-
Im Berichtsjahr stand die ENSRA unter Vorsitz von
ierte öffentlich-rechtliche Körperschaften mit Zu-
Spanien. Das Haupttreffen fand am 12.–13. No-
ständigkeiten für Fragen der nuklearen Sicherung
vember 2013 in Spanien statt. Die ENSRA hat
in europäischen Staaten mit zivilen Nuklearpro-
insgesamt 15 Mitglieder: Belgien, Deutschland,
grammen.
Finnland, Frankreich, Grossbritannien, Litauen, Nie-
Der Schutz von Kernanlagen und Kernmaterialien
derlande, Polen, Slowakei, Spanien, die Schweiz,
vor Sabotage, gewaltsamen Einwirkungen oder
Schweden, Slowenien, Tschechien und Ungarn. Die
Diebstählen ist seit langem eine Frage der nationa-
ENSRA hat im Berichtsjahr ihre Richtlinien aktuali-
len und internationalen Gemeinschaft. Seit Mitte
siert, die voraussichtlich im Jahr 2014 in Kraft treten
der 1990er Jahre hat eine informelle Gruppe Euro-
werden. Dabei will man vor allem die Aufnahme
päischer Behörden einen gemeinsamen Informa-
weiterer Mitgliedsländer erleichtern sowie eine
tionsaustausch im Bereich der Sicherung ins Leben
vertiefte Zusammenarbeit und den Austausch von
gerufen. Veranlassung war der Wille, die Ansich-
guter Praxis zwischen den Mitgliedsstaaten ermög-
ten und Erfahrungen einzelner Länder im sensiti-
lichen. Weitere Themenbereiche waren die Zu-
ven Bereich des Sabotageschutzes zu teilen und in
sammenarbeit mit der IAEA für ein europäisches
Bezug auf die eigenen Strukturen zu reflektieren.
Ausbildungszentrums im Bereich der Sicherung, zu-
Nach den Anschlägen in den USA im September
künftige Tätigkeiten von Arbeitsgruppen der ENSRA
2001 hatte die Gruppe beschlossen, sich am
und das weitere Vorgehen betreffend eines Stress-
28. Oktober 2004 zur ENSRA zu vereinigen.
tests zum Thema Sicherung.
Abbildung 3: Hans Mattli, Leiter der Sektion Sicherung des ENSI, hält ein Referat zur Arbeit der ENSRA an einer IAEA Konferenz. Quelle: ENSI.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
3.4.4 Heads of European Radiological Protection Competent Authorities (HERCA)
3.5 Bilaterale Zusammenarbeit Die bilaterale Zusammenarbeit mit den Nachbarstaaten Deutschland, Frankreich und Italien dient
Die HERCA ist eine Vereinigung der für Strahlen-
dem gegenseitigen Informationsaustausch über
schutz verantwortlichen Behörden in Europa. Sie
die Sicherheit von Kernanlagen und über die Auf-
wurde 2007 gegründet, und 49 Behörden aus
sicht. Eine besondere Bedeutung kommt dabei der
31 Ländern sind Mitglied der HERCA. Seit Januar
grenzüberschreitenden Abstimmung zum Schutz
2012 steht die HERCA unter dem Vorsitz von Sigur-
der Bevölkerung bei einem Notfall zu. Dieser Punkt
dur Magnusson, Direktor der isländischen Strah-
ist auch Thema der jährlichen Gespräche mit Öster-
lenschutzbehörde. Sie besteht aus einem Board of
reich.
Head (BoH), das sich jährlich zwei Mal trifft, und den Arbeitsgruppen WG European Radiation Passbook & Outside workers;
3.5.1 Kommission Frankreich-Schweiz für die nukleare Sicherheit und den Strahlenschutz (CFS)
WG Non-medical sources and practices; WG Medical Applications;
Die Commission franco-suisse de sûreté nucléaire
WG Emergencies;
et de radioprotection (CFS) wurde 1989 auf Basis
WG Surveillance of collective doses from medi-
einer Vereinbarung zwischen den Regierungen der
cal exposures.
Schweiz und Frankreichs ins Leben gerufen. Die
Das 12. Jahrestreffen fand am 26.–27. Oktober
Mitglieder der Kommission sind auf französischer
2013 in Berlin statt. Die ständig zunehmenden
Seite Vertreter der Aufsichtsbehörde Autorité de
Strahlendosen bei medizinischen Anwendungen
sûreté nucléaire ASN und auf schweizerischer Seite
sowie die Entwicklung im Bereich der portablen
Vertreter des ENSI, des Bundesamts für Energie
Röntgengeräte waren im Berichtsjahr die Haupt-
BFE, des Bundesamts für Gesundheit BAG, der
themen im Strahlenschutz. Auch die Arbeiten der
Nationalen Alarmzentrale NAZ, des Eidg. Departe-
Working Group Emergency und der gemeinsamen
ments für Auswärtige Angelegenheiten EDA sowie
Arbeitsgruppe HERCA/WENRA standen im Be-
ein Delegierter der Kantone. Für den Notfallschutz
richtsjahr im Vordergrund.
und für den Strahlenschutz im Bereich Medizin, Industrie und Forschung hat die CFS gemeinsame
3.4.5 EBRD-Fonds für die nukleare Sicherheit in Osteuropa
Arbeitsgruppen. Zudem führen französische und schweizerische Fachleute regelmässig gemeinsame Inspektionen («inspections croisées») in Kernanla-
Die Schweiz ist Mitglied der Europäischen Bank für
gen und Strahlenschutzeinrichtungen in beiden
Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) und unter-
Ländern durch und nehmen als Beobachter an
stützt osteuropäische Staaten im Bereich der nukle-
Notfallübungen der anderen Partei teil. Diese bila-
aren Sicherheit. Das Staatssekretariat für Wirt-
terale Zusammenarbeit wird von beiden Staaten
schaft (SECO) vertritt die Schweiz bei den durch die
als wertvoll und lehrreich gewürdigt.
EBRD verwalteten Nuklearfonds zur Behandlung
Im Zentrum der CFS-Hauptversammlung 2013,
radioaktiver Abfälle beim Kernkraftwerk Tscherno-
welche am 5.-6. September 2013 in Basel statt-
byl (Nuclear Safety Account) und zum Bau einer
gefunden hat, stand der Austausch über die Zu-
neuen Schutzhülle um den zerstörten Block 4 von
sammenarbeit im Bereich des physischen Schutzes
Tschernobyl (Chernobyl Shelter Funds). Bei der Fi-
und der Sicherung von Strahlenquellen sowie der
nanzierung von Projekten über die Nuklearfonds
Informationsaustausch im Bereich des konventio-
treten oft komplexe Problemstellungen auf, deren
nellen Arbeitsschutzes. Weitere Schwerpunkte wa-
Lösung kerntechnische Kenntnisse voraussetzt.
ren der Weiterbetrieb des Kernkraftwerks Fessen-
Das ENSI stellt dem SECO seine diesbezügliche
heim, das nur gut 30 Kilometer nördlich von Basel
Fachkompetenz zur Verfügung. Finanziell trägt die
am Rhein steht, sowie die Massnahmen zur Über-
Schweiz nur noch an den Chernobyl Shelter Fund
prüfung der Reaktordruckbehälter in den Schwei-
bei. Im Berichtsjahr konnte sich ein Experte des
zer Kernkraftwerken als Folge der Befunde im
ENSI bei einem Besuch in Tschernobyl ein Bild zum
RDB-Grundmaterial der belgischen Reaktoren
Bau der neuen Schutzhülle um den zerstörten Re-
Doel-3 und Tihange-2.
aktorblock 4 machen.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
99
3.5.2 Deutsch-Schweizerische Kommission für die Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen (DSK)
für die Arbeitsgruppe 2 (Notfallschutz) die «Überprüfung der grenzüberschreitenden Informationsund Alarmierungswege im Rahmen der Gesamtnotfallübung ODYSSEUS», für die Arbeitsgruppe 3
Die DSK wurde 1982 mit einer Vereinbarung zwi-
(Strahlenschutz) die «Weiterentwicklung von Strah-
schen den Regierungen der Schweiz und der Bun-
lenschutzanforderungen» und für die Arbeits-
desrepublik Deutschland geschaffen. Die Kommis-
gruppe 4 (Entsorgung) neu die «Stilllegung von
sion setzt sich aus Vertretern schweizerischer und
Kernkraftwerken». Im Jahre 2013 wurde daher für
deutscher Bundesstellen, der Bundesländer Baden-
die Arbeitsgruppe 4 ein zusätzliches Mandat für
Württemberg und Bayern sowie des Kantons Aar-
das Thema Stilllegung beschlossen.
gau zusammen. In vier Arbeitsgruppen der DSK vertiefen Fachleute die bilaterale Zusammenarbeit, die von beiden Staaten als wichtig und wertvoll be-
3.5.3 Nuklearinformationsabkommen Schweiz-Österreich
urteilt wird. Ende November 2013 führte die DSK
100
in Essen ihr 31. Jahrestreffen durch. Axel Vorwerk
Der Schweizerische Bundesrat und die Regierung
vom deutschen Bundesministerium für Umwelt,
der Republik Österreich schlossen 1999 ein Ab-
Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) und
kommen über den frühzeitigen Austausch von In-
Hans Wanner, Direktor des ENSI, leiteten die Ta-
formation aus dem Bereich der nuklearen Sicher-
gung gemeinsam. Zentrale Themen der Tagung
heit und des Strahlenschutzes. Da Österreich über
waren:
keine Kernkraftwerke verfügt, liegt der Schwer-
die Folgeaktivitäten aus dem EU-Stresstest,
punkt der Information bei den Vorgängen in der
die Erkenntnisse aus dem nuklearen Unfall von
Schweiz. Im Rahmen des 13. bilateralen Nuklear-
Fukushima,
experten-Treffens vom April 2013 orientierten die
der Informationsaustausch über die Sicherheit
Delegierten beider Staaten zu verschiedenen The-
der Kernanlagen und den Strahlenschutz in bei-
men, insbesondere zur Strahlenüberwachung, Not-
den Ländern,
fallschutzplanung und zur Aufsicht über die
die Koordination der Notfallschutz-Massnahmen
Schweizer Kernanlagen.
in der Umgebung der grenznahen Anlagen, die Fortschritte bei der Entsorgung radioaktiver Abfälle, die Erkenntnisse aus der Schweizer Gesamtnotfallübung ODYSSEUS von 2013, in der auch die
3.5.4 Italienisch-schweizerische Kommission für die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der nuklearen Sicherheit (Commissione Italiana-Svizzera CIS)
benachbarten deutschen Bundesländer involviert waren.
Mit Italien schloss die Schweiz 1989 ebenfalls
Die vier DSK-Arbeitsgruppen berichteten über den
einen Staatsvertrag ab, der wie die bilateralen
Stand der Arbeiten. Schwerpunkte der Arbeiten
Staatsverträge mit den anderen Nachbarländern
2013 waren für die Arbeitsgruppe 1 (Anlagen-
primär die gegenseitige Benachrichtigung bei
sicherheit) die «Erkenntnisse aus Fukushima und
nuklearen Ereignissen regelt. In Ergänzung dazu
die Umsetzung der nationalen Aktionspläne»,
wurde im Juni 2011 eine Vereinbarung zwischen dem ENSI und dem Istituto Superiore per la Prote-
Abbildung 4: ISPRA-Direktor Stefano Laporta und ENSI-Direktor Hans Wanner beim CIS-Jahrestreffen 2013 in Zürich. Quelle: ENSI.
zione e la Ricerca Ambientale ISPRA abgeschlossen. Ziel dieser Vereinbarung ist ein jährliches bilaterales Expertentreffen. Das erste Treffen hatte im November 2012 in Rom stattgefunden. Die zweite Sitzung der Kommission fand Ende Mai 2013 in Zürich statt. Dabei wurde eine engere Zusammenarbeit in den Bereichen Rückbau von Kernkraftwerken und Entsorgung von radioaktiven Abfällen beschlossen. Zudem nahm eine Vertreterin des ISPRA als Beobachterin an der Gesamtnotfallübung ODYSSEUS im Herbst in der Schweiz teil. Das nächste Treffen der CIS findet 2014 in Italien statt.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
3.5.5 Weitere bilaterale Zusammenarbeit Zwischen der Schweiz und den USA bestehen bilaterale Verträge für die gegenseitige Unterstützung
Abbildung 5: Die Delegation der United States Nuclear Regulatory Commission U.S.NRC mit Vertretern des KKL und des ENSI. Quelle: KKL.
bei Fragen der Kernenergie-Sicherheit. Es handelt sich um das Rahmenübereinkommen zwischen der amerikanischen Aufsichtsbehörde Nuclear Regulatory Commission (NRC) und dem ENSI für den Austausch von technischer Information und die Zusammenarbeit in Belangen der nuklearen Sicherheit sowie das Umsetzungs-Übereinkommen bezüglich Teilnahme am NRC-Forschungsprogramm im Bereich schwerer Unfälle. 2012 wurde das Rahmenabkommen zwischen der NRC und dem ENSI für weitere fünf Jahre verlängert. Anfang Juni 2013 besuchte eine Delegation unter der Leitung der beiden U.S.NRC Commissioners William D. Magwood und George Apostolakis die Schweiz. Während des Besuches besichtigte die Delegation das Kernkraftwerk Leibstadt (KKL), das Paul Scherrer Institut sowie das Zentrale Zwischenlager ZWILAG. Mit der Geschäftsleitung und den Mitarbeitenden des ENSI diskutierten sie Themen des Risikomanagements und der Entsorgung sowie weitere Aufsichtstätigkeiten. Das ENSI empfängt im Weiteren regelmässig Delegationen aus anderen Staaten, um die bilaterale Diskussion über Nuklearsicherheitsfragen zu pflegen. Im Berichtsjahr besuchten unter anderem eine Delegation der französischen Aufsichtsbehörde ASN, der belgischen Aufsichtsbehörde FANC sowie der Litauischen Aufsichtsbehörde VATESI das ENSI.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
101
4. Aktuelle Änderungen und Entwicklungen in den Grundlagen der nuklearen Aufsicht In seiner Eigenschaft als Aufsichtsbehörde oder ge-
der Nachbetriebsphase. Dabei wurden die organi-
stützt auf einen Auftrag in einer Verordnung er-
sationsbezogenen Anforderungen aus dem IAEA
lässt das ENSI Richtlinien. Richtlinien sind Vollzugs-
Safety Standard GS-R-3 «The Management System
hilfen, die rechtliche Anforderungen konkretisieren
for Facilities and Activities» (2006) sowie aus den
und eine einheitliche Vollzugspraxis erleichtern. Sie
Reference Levels der Western European Nuclear
konkretisieren zudem den aktuellen Stand von
Regulators Association (WENRA) berücksichtigt.
Wissenschaft und Technik. Im Einzelfall kann das ENSI Abweichungen zulassen, wenn die vorgeschlagene Lösung in Bezug auf die Sicherheit und Sicherung mindestens gleichwertig ist. Die bisherigen R-Richtlinien werden laufend durch sogenannte A-, B- und G-Richtlinien ersetzt. A-Richtli-
4.2 ENSI-G11: Sicherheitstechnisch klassierte Behälter und Rohrleitungen: Planung, Herstellung und Montage
nien beziehen sich auf die Anlagenbegutachtung und B-Richtlinien auf die Betriebsüberwachung. G-
Anlässlich der zweiten Revision der Richtlinie ENSI-
Richtlinien widmen sich generellen Themen, die
G11 wurden die bisherigen Erfahrungen bei der
sowohl die Anlagenbegutachtung als auch die Be-
Anwendung der Richtlinie berücksichtigt sowie
triebsüberwachung betreffen.
einzelne Bestimmungen aus entsprechenden Fest-
Auch im Jahr 2013 führte das ENSI die Überarbei-
legungen des Schweizerischen Vereins für tech-
tung des Richtlinienwerks weiter. Der aktuelle Stand
nische Inspektionen (SVTI) übernommen, die weit-
der Richtlinien kann dem Anhang D entnommen
gehend der bisherigen Praxis entsprechen. Der
werden. Sowohl die gültigen Richtlinien als auch die-
Überwachungsbereich für den vom ENSI beauf-
jenigen in Anhörung finden sich auf der Website des
tragten Sachverständigen wurde teilweise neu ge-
ENSI. Im Berichtsjahr wurden zwei Richtlinien revi-
regelt. Grundsätzlich werden sicherheitstechnisch
diert und eine Neuausgabe verabschiedet. Darüber
klassierte Behälter und Rohrleitungen (BRK) sowie
hinaus hat das ENSI Anhörungen zu zwei neuen
Kerneinbauten für die Sicherheitsklassen SK1 bis
Richtlinien durchgeführt. Die Richtlinie HSK-R-39
SK3 der Überwachung durch den Sachverstän-
«Erfassung der Strahlenquellen und Werkstoffprüfer
digen unterstellt. Die BRK der Sicherheitsklasse
im Kernanlagenareal» wurde im Januar 2013 zu-
SK4 unterstehen nicht mehr dem Überwachungs-
rückgezogen, die Richtlinie HSK-R-06 «Sicherheits-
bereich des Sachverständigen. Die Überwachung
technische Klassierung, Klassengrenzen und Bauvor-
erfolgt durch den Bewilligungsinhaber oder durch
schriften für Ausrüstungen in Kernkraftwerken mit
eine von ihm beauftragte Organisation. Die Revi-
Leichtwasserreaktoren» im September 2013.
sion 2 wurde im Juni 2013 verabschiedet.
4.1 ENSI-G07: Organisation von Kernanlagen
4.3 ENSI-B06: Sicherheitstechnisch klassierte Behälter und Rohrleitungen: Instandhaltung
Die Neuausgabe der Richtlinie ENSI-G07 vom Juli 2013 ersetzt die Ausgabe vom April 2008. Die bei-
Im Rahmen der zweiten Revision der Richtlinie
den Hauptunterschiede betreffen den Geltungs-
wurde entsprechend der Richtlinie ENSI-G11 im
bereich der Richtlinie und die Umsetzung inter-
Wesentlichen der Überwachungsbereich für den
national harmonisierter Anforderungen an die
vom ENSI beauftragten Sachverständigen neu ge-
Organisation von Kernanlagen. Die Neuausgabe
regelt. Zudem wurden die Anforderungen des Ka-
gilt für Kernkraftwerke, Forschungs- sowie Entsor-
pitels 8 des IAEA Safety Standards SSR-2/2 (2011)
gungsanlagen und regelt die Anforderungen an
vollständig umgesetzt. Die Revision 2 wurde eben-
die Organisation sowohl in der Betriebs- als auch in
falls im Juni 2013 verabschiedet.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
103
5. Strategie und Ausblick Mit dem ENSI verfügt die Schweiz über eine funk-
Wie aus Probabilistischen Sicherheitsanalysen be-
tionell, institutionell und finanziell unabhängige
kannt ist, tragen Erdbeben wesentlich zum Kern-
Aufsichtsbehörde für den gesamten Kernenergie-
schadensrisiko der Schweizer Kernkraftwerke bei.
bereich, welche die nukleare Sicherheit und die Si-
Obwohl auf diesem Gebiet in der Vergangenheit
cherung abdeckt. Sie setzt damit die Vorgaben des
bereits umfangreiche Forschungen durchgeführt
Kernenergiegesetzes und des internationalen
wurden, bleibt die Erdbebengefährdung für das
Übereinkommens zur nuklearen Sicherheit um.
ENSI weiterhin ein wichtiges Thema. Insbesondere
Im Jahr 2013 hat das ENSI seine Forschungs-
ist geplant, die Erdbebenforschung zu geolo-
strategie aktualisiert und dabei insbesondere die
gischen Tiefenlagern auszuweiten.
übergeordneten Ziele und die thematische Aus-
Ein wichtiges Instrument des ENSI bei der Überprü-
richtung der regulatorischen Sicherheitsforschung
fung von Sicherheitsanalysen der Kernanlagen ist
neu formuliert. In den kommenden Jahren werden
die eigene, unabhängige Modellierung und
demnach
Nachrechnung. Der Umgang mit abgebrannten
Fragen des Langzeitbetriebs der bestehenden
Brennelementen im Transportbereich gewinnt zu-
Kernkraftwerke,
nehmend an Bedeutung. Deshalb unterstützt das
extreme Naturereignisse,
ENSI ab April 2014 ein Forschungsprojekt der Uni-
Stilllegungsthemen inklusive Abfallbehandlung
versität Bayreuth, in dem ein eigenes Berechnungs-
sowie
programm zur thermischen und mechanischen
Entsorgungsfragen im Zusammenhang mit der
Dimensionierung von Transport- und Lager-
Realisierung von geologischen Tiefenlagern
behältern entwickelt werden soll.
im Vordergrund stehen. Bei der Auswahl der For-
Durch die Mitwirkung in internationalen For-
schungsprojekte wird neben den fachlich-qualita-
schungskonsortien und die in Kapitel 3 beschrie-
tiven Aspekten weiterhin vor allem die Anwend-
benen Mitgliedschaften und Abkommen ist die in-
barkeit der Resultate in der regulatorischen
ternationale Vernetzung des ENSI seit Jahren
Praxis für das ENSI eine hohe Priorität haben.
hervorragend. Das ENSI beteiligt sich aktiv an den
Im Kontext der Forschungsarbeiten wird das ENSI
Arbeiten verschiedener Gremien der IAEA und der
die schon vor einigen Jahren begonnene, umfas-
OECD, wie z.B. in der 2013 von der OECD gegrün-
sende Überarbeitung des bestehenden Regelwerks
deten CSNI-Arbeitsgruppe zu extremen Naturer-
fortsetzen, den Erhalt und weiteren Aufbau der
eignissen. Seit Ende 2011 hat der Direktor des ENSI
Fachkompetenz anstreben sowie die sehr gute in-
den Vorsitz in der «Western European Nuclear
ternationale Vernetzung aufrechterhalten.
Regulators‘ Association» (WENRA), welche auch
Im Zusammenhang mit den Untersuchungen des
in den kommenden Jahren eine kontinuierliche
ENSI zu Fukushima hat sich gezeigt, dass eine in-
Verbesserung und Vereinheitlichung der Si-
tensivere Zusammenarbeit auf Bundesebene
cherheitsanforderungen in Europa anstreben
im Bereich der Gefährdungsanalysen für ex-
wird.
treme Naturereignisse sinnvoll ist. Gemeinsam
Der bilaterale Austausch mit den Nachbarländern
mit dem Bundesamt für Umwelt, dem Bundesamt
wird im Rahmen regelmässiger Treffen gepflegt.
für Energie und der MeteoSchweiz wurde daher im
Ferner ist das ENSI in diversen Hochschulgremien,
Jahr 2012 die «Plattform Extremereignisse» PLA-
internationalen Behördenorganisationen, Fachver-
TEX ins Leben gerufen. Seit 2013 ist zudem das
bänden und Normenorganisationen vertreten und
Bundesamt für Bevölkerungsschutz in PLATEX ver-
vertritt die Schweiz bei der Erarbeitung und der
treten. Derzeit befasst sich dieses Gremium mit
Umsetzung internationaler Übereinkommen, wie
Hochwasseranalysen. Ziel ist die Erstellung einer
beispielsweise der Convention on Nuclear Safety
Gefährdungsanalyse für die Flusssysteme Aare und
(CNS). Bei der Überprüfungskonferenz zur CNS
Rhein, welche einen neuen Stand von Wissen-
2014 setzt sich das ENSI insbesondere für verbind-
schaft und Technik definieren wird.
liche internationale Vorgaben zur Verhinde-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
105
rung schwerer Reaktorunfälle, stärkere Transparenz im Bereich der nuklearen Sicherheit und die vermehrte Durchführung internationaler Überprüfungsmissionen ein. Im Jahr 2011 liess sich das ENSI im Rahmen eines «Integrated Regulatory Review Service» (IRRS) von namhaften Experten der IAEA überprüfen. Aus der Überprüfung resultierten neben einigen «Good Practices» auch Empfehlungen («Recommendations»), welche seitdem laufend umgesetzt werden. Diese Umsetzungsarbeiten sind Teil der Vorbereitungen des ENSI für die IRRS-Nachfolgemission im Jahr 2015.
106
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Anhang A: Jahresberichte der Forschungsprojekte Inhaltsverzeichnis Brennstoffe und Materialien OECD Halden Reactor Project SCIP II Program 2009–2014 SAFE NORA PISA-II
111 119 123 133 143
Externe Ereignisse IMPACT III – Flugzeugabsturz auf Stahlbetonstrukturen Expertengruppe Starkbeben Projekt SMART 2013
153 161 171
Menschliche Faktoren Human Reliability Analysis
181
Systemverhalten und Störfallabläufe STARS PASSPORT LINX MELCOR further development in the area of air ingress and the effect of nitriding Analysis of the accident in the Fukushima Daiichi nuclear power station Risk Oriented Approaches and Melt-Structure-Water Interactions Phenomena in LWR Severe Accident
191 203 213 221 225 233
Strahlenschutz Zusammenarbeit in der Strahlenschutzforschung
243
Entsorgung Mont Terri – RC Experiment Rock Mass Characterization Mont Terri – HM Experiment Hydro-Mechanical Coupling Cosmogenic nuclide dating of Swiss Deckenschotter
251 259 267
109
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
OECD Halden Reactor Project
Author und Co-author(s)
W. Wiesenack, Ă˜. Berg
Institution
Institutt for energiteknikk, OECD Halden Reactor Project
Address
P.O.Box 173, NO-1751 Halden, Norway
Telephone, E-mail, Internet address
+47 69 21 22 00, www.ife.no/hrp
Duration of the Project
2012–2014
ABSTRACT
ated BWR fuel rod. In-core materials were
The OECD Halden Reactor Project is an under-
tested to obtain data on stress corrosion crack-
taking of national organisations in twenty
ing and stress relaxation of reactor materials
countries sponsoring a programme that pro-
for plant lifetime assessments.
vides key information for safety assessments
The research in the Man-Technology-Organisa-
and licensing as well as for the reliable opera-
tion area comprises empirical studies of the
tion of nuclear power stations. The programme
interaction between the reactor operators and
is using the Halden reactor, the Kjeller hot labo-
process control systems. It also comprises inno-
ratory, the Halden Man-Machine Laboratory,
vative work on Human System Interface design
the FutureLab and the Halden Virtual Reality
and Control Room design. 3D visualisation
Centre for experimental work.
technologies by means of Virtual and Aug-
The activities in the Fuels & Materials area pro-
mented Reality are being developed. During
vide fundamental knowledge on the properties
2013, the final report was issued of the Inter-
and behaviour of nuclear fuels and materials
national empirical validation of various HRA
under long-term use in reactors as well as dur-
methods. Various future operational concepts
ing transients. In 2013, twelve in-core tests
were prototyped to study highly automated
were executed, most of them in loops simulat-
advanced plants. Improved methods and tech-
ing the thermo-hydraulic conditions of LWRs.
niques for plant state monitoring and plant
In addition, thirteen tests were in preparation
performance optimization were tested. Soft-
or underwent PIE. The tests encompassed vari-
ware systems dependability addressed issues
ous types of fuels and materials with zero to
related to modernisation of digital I&C systems,
high burnup or neutron fluence. The LOCA
requirements engineering, risk assessment,
test series continued with another pre-irradi-
and error propagation. 111
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Project goals
that higher burnup and longer fuel cycles remain a priority for utilities in their efforts to reduce opera-
The Halden Reactor Projects research programme
tional and fuel cycle costs. The programme
is defined as framework for 2012–2014 [1] and in
addresses
the detailed plan for 2013 [2].
Gas release under irradiation – fission gas release
The main goals of the R&D work in the fuels and
behaviour, gas inventory increase, tolerable rod
materials area are to provide data on:
overpressure
fuel properties needed for design and licensing
Fuel thermal and mechanical performance –
of high burnup reactor fuel
conductivity degradation, densification, swell-
fuel response to transients, in particular on phe-
ing, fuel creep, pellet-clad-mechanical interac-
nomena occurring during loss-of-coolant acci-
tion (PCMI)
dents
Fuel behaviour under accident scenarios – loss of
cladding creep, corrosion and hydriding to deter-
coolant accident (LOCA)
mine mechanisms and operational conditions
Demanding operation conditions – power tran-
that affect cladding performance, e.g. water
sients, PCMI, cladding transient creep, cladding
chemistry issues
corrosion and hydriding
stress corrosion cracking of reactor materials at
These subjects are studied in experiments designed
representative stress conditions and water chem-
and instrumented to provide concurrent data on
istry environments for plant lifetime assessments
several phenomena, e.g., fission gas release and
The main goals of the R&D work in the MTO area
thermo-mechanical properties. One of them is
are to:
IFA-716 with the primary objective to study fission
provide knowledge on how and why accidents
gas release (FGR) mechanisms. To this end, the
occur, with the aim to prevent them from hap-
experiment contains fuels with variations in grain
pening
size and doping concentration (0, 1000, 1600 ppm
establish empirical knowledge about human
of CrO2). The instrumentation also allows studying
potentials and limitations as operators in a con-
fuel densification and swelling. One of the six rods
trol room setting based on experiments carried
contains UO2 fuel with BeO, leading to an increased
out in HAMMLAB and the VR Centre
thermal conductivity and 100–150 °C lower tem-
develop advanced information and support sys-
peratures at 25–30 kW/m compared to standard
tems to enhance safety and assist operators in
UO2 fuel. In 2013, a power increase was imple-
plant optimization, operation and maintenance
mented to cross the fission gas release threshold,
develop methods and tools to improve the
and FGR was in fact seen in all the rods except for
dependability of software based systems
the BeO-doped fuel. The level of FGR is still too low (3–4%) to enable an evaluation of the influence of
Work carried out and results obtained
fuel composition, and another power increase will be implemented in 2014. Fission induced creep of UO2 and Cr-doped fuel is studied in IFA-701 as a function of varying fuel
112
The results from the OECD Halden Reactor Project’s
temperature and applied compressive stress at a
research programme are in detail reported to the
fixed fission rate. The assembly contains three test
members in two annual status reports [3, 4].
rods (Cr-doped and UO2 reference fuel) and one
Important activities are summarised below.
dummy rod in a single cluster. A bellows system applies an axial load onto the fuel stack. All the
Fuels & materials research
rods are connected to a gas line in order to change
The Halden Reactor was in planned operation
the He/Ar gas ratio in the fuel rod and in this way
accumulating about 193 full power days in 2013.
to control the fuel temperature independent of
Twelve experiments were irradiated in the HBWR at
power. The temperature independence of creep in
various times as part of the joint research pro-
the studied range of 400–800 °C was confirmed,
gramme of the Halden Reactor Project, while thir-
while a linear dependence on applied stress (30–
teen tests were in preparation or underwent post-
60 MPa) was found. The experiment will continue
irradiation examinations.
at increased temperatures (1100 °C) in 2014.
The activities related to the programme chapter on
The programme on fuel behaviour under accident
Fuel safety and operational margins reflect the fact
scenarios addresses the fact that fuel high burnup
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
The PWR cladding creep test IFA-741 has the objective to study creep behaviour of modern fuel cladding alloys, specifically to assess whether cladding creep is symmetrical under tensile and compressive loading and reversals, and whether mechanistic changes occur due to fast fluence effects on clad microstructure. The rig is operated in PWR conditions with a rod power of 17–20 kW/m. Nucleate boiling conditions produce a mid-wall temperature of 365 °C, only weakly depending upon power. Irradiation started in January 2013 and continues the irradiation of cladding segments previously loaded in the clad creep rig IFA-699. Various levels of compressive and tensile stress are applied, and as in previous tests on the subject, recurring primary creep depending on the stress change and secondary creep depending on the stress level were observed. The deformation tendency of both M-MDA and M5 contained in the test matrix implies that the creep behaviour is affected by the stress history and/or fluence accumulation. The plant ageing and degradation programme is aimed at studying the effects of irradiation on reactor vessel internals as the age of operating nuclear Figure 1: Gamma scan of fuel segment subjected to LOCA with ballooning, but without burst (IFA-650.14). The fuel fragmented and relocated into the additional space created by ballooning.
power plants increases. The studies address Irradiation assisted stress corrosion cracking (IASCC) of core component structural materials Irradiation enhanced creep and stress relaxation Reactor pressure vessel (RPV) embrittlement
capabilities must be demonstrated not only at nor-
The objectives of the BWR crack growth rate (CGR)
mal operating conditions, but also in safety tran-
test IFA-745 are to generate long-term CGR data
sients. A particular objective is to provide experi-
for irradiated Compact Tension (CT) specimens in
mental data on phenomena occurring during a
simulated BWR conditions and to compare the
loss-of-coolant accident (LOCA) with the test series
cracking response as a function of material, dose,
IFA-650. Eleven high burnup fuel rods have been
electrochemical corrosion potential (ECP), temper-
tested so far of which the last three were BWR seg-
ature, stress intensity (K) level and post irradiation
ments from the Swiss Leibstadt NPP. The objective
annealing (PIA) treatment. The CTs were made
of IFA-650.14 executed in October 2013 was to
from irradiated 304 stainless steel (SS), 304 SS heat
achieve cladding ballooning without failure to see
affected zone material, and 304L SS with doses
whether the temperature increase to about 800 °C
ranging from 1 to 7.7 dpa. The test materials were
is sufficient on its own to cause fuel fragmentation
exposed to a water chemistry with 5 ppm O2 or 2
or whether the shock because of the sudden loss of
ppm H2, several times switching between these
pressure at rod burst is required as well. The test
conditions. CGRs were in the range of 10-9–10-5
design and execution conditions were again calcu-
mm/s at K levels of 10–25 MPa√m, and decreased
lated by Grigori Khvostov from PSI. Obeying the
CGRs were measured in the presence of H2. The
recommendations derived from these calculations
CGRs measured for 7.7-dpa 304L SS CTs with PIA
resulted in a successful test in that ballooning with-
treatments appeared to be slightly lower than
out failure was achieved. The gamma scan carried
those without PIA treatment.
out right after the test (fig. 1) indicated sufficient
Crack initiation (or integrated time to failure) is
ballooning and that the fuel had fragmented similar
studied in IFA-733 with the objective to evaluate
to the fragmentation pattern observed in the pre-
the benefits of hydrogen water chemistry in miti-
ceding test with intentional rod burst.
gating the initiation of cracks in irradiated (13 dpa)
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
113
Figure 2: Creep behaviour of different types of 316 stainless steel
304L SS tensile test specimens. Load is applied by
plemented by the Virtual Reality Laboratory, a facility
means of the system pressure acting on the outside
for rapid, interactive, high quality design of control
of bellows that are attached to the specimens. The
rooms. Tools to assist in verification and validation of
samples are instrumented with LVDTs to monitor
such designs as well as tools for maintenance train-
specimen failures on-line. The test has currently
ing have been developed. A new FutureLab has
been run for 12,500 full power hours (FPH). Loads
been established for early prototyping of opera-
of 80 and 100% of the 718 MPa Yield Strength
tional concepts in highly automated plants.
(YS) were applied to the specimens. Three of the
Highlights of the work in the MTO area performed
100% YS specimens failed shortly after reaching
in 2013 are given below.
the target load. Based on recommendations from
114
the 2012 IASCC review meeting, the future strat-
Human Performance
egy is to stepwise increase applied loads by approxi-
Past accidents and incidents have underscored the
mately 5% YS every 2000 FPH to promote IASCC-
influence of human performance on the safety of
initiation, mainly in low-load specimens.
nuclear power plants. In upgrades of existing
Irradiation enhanced creep and stress relaxation is
plants or in advanced reactors, the quality and reli-
a degradation mechanism that influences the ser-
ability of human performance in operation is
vice life of components which require that a load
expected to remain significant for the safe opera-
be maintained throughout service. This phenome-
tion of NPPs. Licensing of new designs will require
non is measured in common reactor structural
improved efforts in analysing the new work envi-
materials such as 316 SS, 304 SS and Alloy 718.
ronments and work organisation and their influ-
Twelve instrumented and eighteen non-instru-
ence on safety. Human performance is therefore a
mented tensile specimens are included in the test
key area of research. The programme emphasises
matrix. They are either kept at constant stress or
empirical research, with special focus on experi-
constant strain. For the CW 316 SS specimens, irra-
ments in HAMMLAB. There is a strong focus on
diation creep and stress relaxation data are related
direct co-operation with active groups in the mem-
and consistent. The steady state creep rates for the
ber organisations within this field of research.
CW 316 creep samples (fig. 2) was found to be
Main results:
much higher than for the SS 304LN (low carbon,
Human Reliability Analysis is one of the focus
high nitrogen).
areas. A workshop was held in Halden in May 2013 to discuss the possibility of an international
Man-Technology-Organisation (MTO) research
study on the use of simulator data to support
The MTO research carried out at the Halden Project
simulator data is important to support HRA. A
is based on the Halden Man-Machine Laboratory
project plan for an international study on HRA
(HAMMLAB), a world-wide reference facility for
data use was outlined. The scenario analysis
human factor studies and advice on control room
study can be viewed as the first phase of the
engineering. It provides the basis for studies on the
international study as it will provide valuable
performance of control room operators in complex
insights regarding what kind of HRA data practi-
and automated environments. HAMMLAB is com-
tioners would like to access.
HRA. The workshop participants agreed that
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
The Guidance-Expertise Model (GEM) of crew
participating crews and investigate information
behaviour in emergency classified features of the
exchange between the field operator and the
emergency procedures and aspects of crew
main control room by using a handheld device
teamwork as determinants of crew behaviour.
(fig. 3). The field operator will perform tasks in a
Analyses of the 2011 experiment indicate that
newly developed virtual representation of the
additional elements of the social-organisational
plant, presented on a large screen in the VR-
context, like the plants’ operation philosophies
centre.
and the team organisation, strongly affect the
A State-based alarm system developed for the
crew effectiveness in managing the emergen-
HAMBO simulator was tested and the overall
cies. Detailed experiment preparations have
findings from the study showed that secondary
been conducted in the resilient procedure use
disturbances were detected faster and more
project, including a new large screen display for
often with access to the state-based alarm sys-
the PWR simulator as well as a computer-based
tem than with only the ordinary alarm system.
procedure support tool.
The usability ratings of the state-based alarm sys-
An extensive field study has been initiated to
tem were high, and operators believed that such
explore similarities and differences in teamwork-
an alarm system could be of great help as an
competence requirements and challenges to
add-on alarm system in a nuclear power plant.
teamwork across three operational states: nor-
A 3rd generation large screen display, based on
mal operation, outage, and emergency opera-
the Information Rich Display concept, was installed
tion. Preliminary analysis of the data obtained in
in the Halden Reactor control room. Usability data
the field study until now points to several major
from this new Halden Reactor Display was com-
and minor differences in teamwork-require-
pared with the old panels. The usability results
ments across two or three of the operational
suggest that the concept is suitable for use in real-
states addressed. The differences include, e.g.,
life processes from a user experience point of
communication style, how situation understand-
view, and that recent design modifications have
ing is established, expectations to colleagues,
had a positive effect on usability.
leadership and task delegation, and workload
A prototype tool for reviewing HSIs against
management requirements.
NUREG-0700 guidelines was demonstrated at the EHPG and is being prepared for a study in
Human System Interface work
early 2014. A key feature of our technique for
The Project member organisations are very inter-
HSI review is that it aims to detect which HSI
ested in research related to Human System Inter-
displays need to be re-evaluated when changes
faces (HSIs) and in particular the innovative aspects
are made, thus optimising the review process.
going beyond traditional P&ID-based presentation.
Findings from the study of using a hand-held
Modernisation of nuclear power plant control
device (iPad) for control room crew showed that
rooms is taking place in many countries, moving
the usability ratings of the iPad were very high.
from panel-based control rooms into hybrid solu-
In situations where the iPad was used, significant
tions. Utilising the full capabilities of computerised
positive features were found: faster situation
solutions and at the same time maintaining the human factors aspects are prioritised. Improved information presentation will contribute to safer and more efficient operation by supporting operators in process understanding and creating enhanced situation awareness. The main objective is to develop, test and evaluate an HSI concept addressing the near-term needs of the industry to support on-going and planned control room modernisation projects, and the main results achieved are: Extensive preparations have been performed for the HAMMLAB 2013 experiment which started in November 2013 and will continue into 2014. The experiment will include field operators in the
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Figure 3: Integrated computerized procedure involving both local and centralized steps. Both parts of the system are updated in real-time to reflect current work status.
115
understanding of the shift supervisor after he entered the control room, better (self-rated) perceived shared understanding for the shift supervisor, and less (self-rated) mental demand for the shift supervisor.
Control Centre Design and Evaluation The semi-automated technique for reviewing control room layouts against NUREG-0700 guidelines has been evaluated in a study with human factors specialists from Norway and Germany as participants and has been demonstrated to increase the speed with which some complex reviewing activities can be done. A review of the literature published on Integrated System Validation (ISV) projects in the
Figure 4: Work Plan and 2D Dose Map from the Halden Planner shown on a robust Handheld Device.
nuclear domain has been performed. One finding was that all ISV projects referred to the Human Factors Engineering model of the
Future Operational Concepts
NUREG-0711. The first experiment for the devel-
The nuclear industry seems to move towards
opment of a criterion referenced approach to ISV
higher levels of automation in future plants. This
concluded that the preliminary ideas for «accept-
trend is encouraged by new plant designs and the
ability evaluation» were supported. Operators’
development of advanced control systems. As a
rating of acceptable performance support was
consequence, we may expect that the role of the
more sensitive than operators’ rating of mere
human operator, including the operators’ interac-
acceptable performance.
tion with automation, will change significantly in the future. To anticipate this change, we will pio-
Outage and Field Work
116
neer, prototype and assess new operational con-
Field studies and a workshop has been con-
cepts for human-automation interaction in future
ducted in the U.S. and in Sweden, and the work
plants.
so far indicates that there is a need for interac-
The FutureLab has been established as a central
tive planning and scheduling tools for use by
development laboratory for prototyping new
distributed teams in outages (e.g. for distributed
ideas for future operational concepts. Two new
teamwork between the outage centre and the
prototypes for highly automated plants as well
emerging issue response team). An important
as a new prototype in which the entire interface
requirement for such a system will be to visual-
is realised on a single, «ultra-large» screen (fig.
ise work constraints, to help in quickly building
5) for process monitoring and control, are devel-
a plan, and to support assembling a team with
oped. Numerous demonstrations have provided
the right competence to work on an emerging
feedback to the work.
issue. The «Visualisation Applications to Support
Condition Monitoring and Maintenance Support
Decommissioning» project has produced two
A number of computerised system and applica-
journal articles, one describing the radiological
tions have been developed through the years at
methods of the current version of the Halden
the Project to benefit safety and economy in oper-
Planner (an ALARA tool, fig. 4). The other article
ations and maintenance (O&M). Their potential
describes how our radiological data system test-
and advantages have, however, not yet been fully
bed will be utilised to improve regulatory super-
realized in the nuclear field as they have in other
vision of the dismantling activities in North-West
domains. The need to reduce O&M costs and
Russia. In the «Ubiquitous Computing» project
increase productivity, while maintaining adequate
work has continued on demonstrating a mobile
safety, is one of the main drivers behind most cur-
computing system that is compliant with regula-
rent and future plant modernisation projects.
tory requirements for use in an NPP for work
A technique was developed for utilising data
requiring a radiological work permit.
from previous component lifetimes in identifying
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Figure 5: «Plant Panel» mock-up
the shape of the degradation trend. This
digital instrumentation and control (I&C) systems
improves both the accuracy and the reliability of
into nuclear power plants. Focus is on 4 topics
computed remaining useful life (RUL) estimates,
important both to design and production of digital
specifically at long prediction horizons when reli-
I&C as well as safety assurance and licensing issues.
able enough a priori information of the degrada-
These topics are: modernisation of digital I&C,
tion phenomena is not available.
integrating requirements engineering and risk assessment, assessment of error propagation and
Operational Support A user interface and interaction solution require-
common cause factors, and assessment of advanced control systems. Summary of activities:
ments have been developed to address potential
Research was carried out on a number of impor-
human factors challenges related to just-in-time
tant aspects related to the development of
assessment of procedures when operators use
safety-critical software, ranging from require-
the developed prototype.
ments elicitation to final safety approval. This
The complexity of process automation and auto-
included topics like requirements engineering,
mation support systems calls for more systematic
elicitation of safety and security requirements,
and efficient solutions for design, assessment
software design, formal methods, failure analy-
and integration of new technologies for
sis, and safety demonstration. The governing
enhanced supervisory and fault-tolerant control.
idea behind the different activities has been the
One part of this project has included investiga-
need for effective processes providing the nec-
tion of possible use of goal- and function-ori-
essary documented evidence that the software
ented modelling and qualitative reasoning meth-
is safe to put into use, and how this should be
ods for advanced control and automation sup-
reflected in the processes employed for the
port. One of the applied methods has been the
development and approval of the software.
Multilevel Flow Modelling (MFM). The graphical MFM Editor has been subject to numerous additions and enhancements. The editor now has
National Cooperation
access to both cause (diagnosis) and consequence (prognosis) functionality, and visualises
The Fuels & Materials programme is supported by
the results of both analysis types directly in the
LOCA calculations performed at PSI; in particular
MFM model.
regarding the specification of the conditions of the LOCA tests using segments from the Leibstadt NPP.
Software System Dependability
PSI is supporting a PhD thesis on «Modelling of
The research programme on software systems
fuel fragmentation, relocation and dispersal during
dependability contributes to the introduction of
Loss-of-Coolant Accident in Light Water Reactor»,
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
117
and the PhD student Vladimir Brankov spent three
2013 with several participants from Switzerland.
months in Halden to work on the subject. The
The next EHPG meeting will take place at Røros,
LOCA test executed in 2013 made again use of
Norway, 7th–12th September 2014. This is a good
Leibstadt fuel (70 MWd/kgU). PSI is also actively
opportunity for exchanging information with the
using other Halden reactor experiments, e.g., the
international community on key research topics
rod overpressure/clad lift-off test.
within the Fuel & Materials and the MTO.
In order to make the results from the experiments in HAMMLAB more useful for HRA practitioners, the Halden Project has established close contact with HRA specialists in the member organisations
Assessment 2013 and Perspectives for 2014
in the planning of activities in HAMMLAB. In Switzerland close contact is established with PSI and
The activities in 2013 of the Halden Project pro-
ENSI in these matters. Dr. Vinh Dang, PSI, is also
gressed mostly according to schedules. Several
taking part in the NEA work group, WGRISK, on
workshops and seminars were arranged to guide
HRA information exchange where also the Halden
the current program and to help shaping future
Project is participating, and this further enhances
activities.
the cooperation with PSI in this area.
The experiments in the Halden reactor have pro-
Dr. Dang chaired the workshop meeting on «Using
vided valuable data on the behaviour of reactor
Simulator Data to Improve Human Reliability Analy-
fuel and materials during both normal operating
sis» held in Halden on the 14th–15th of May, 2013.
conditions and transients which are used to
The purpose was to discuss and plan a study on how
improve and validate safety analysis codes. The
to in a best possible way utilise simulator data, e.g.,
experiments in HAMMLAB have provided useful
from HAMMLAB, to improve HRA. The workshop
data for HRA modelling and to technical bases for
was attended by 14 participants from seven mem-
human factors guidelines for design and evalua-
ber countries, all of whom share an interest in devel-
tion of control room solutions and human-system
oping an international database for HRA.
interfaces. Methods and systems developed for plant surveillance and optimisation have been
International Cooperation
taken into use in NPPs in member countries. The joint programme of the OECD Halden Reactor Project is agreed upon for three years. 2013 is the
118
The OECD Halden Reactor Project is a joint under-
second year of the current 3-year period 2012–
taking of national organisations in 20 countries
2014 in accordance with the 2012–2014 frame-
sponsoring a jointly financed research programme
work programme [1] and the annual programme
under the auspices of the OECD Nuclear Energy
for 2013 as approved by the Halden Programme
Agency. The international members of the Halden
Group [2]. The programme for 2014 has been
Project participate actively in formulating, prioritis-
defined [5]. There are currently 20 member coun-
ing and following up the research programmes.
tries after the new member FANR - Federal Author-
This ensures that the work is focused on tasks with
ity for Nuclear Regulation of United Arab Emirates
direct safety relevance. In the execution of the pro-
joined, August 1st 2013. The Project continues to
gramme, the Halden Project maintains close con-
look for new members to join.
tacts with its member organisations in these countries and with NEA and its relevant working groups. The technical steering is exerted by the Halden
References
Programme Group with members from the participating organisations. The Group approves the annual research programme and oversees the progress of the work. An OECD HRP/NEA Fuels & Materials Summer
[1] Halden Reactor Project Programme Proposal 2012–2014, HP-1303 [2] Halden Reactor Project Programme Proposal 2013, HP-1370
School on «Principle of Fuel Behaviour Modelling
[3] Status Report January–June 2013, HP-1397
and Practical Applications» was arranged in Hal-
[4] Status Report July–December 2013, HP-1409
den 26–29 August, 2013. The last Enlarged Halden Programme Group Meeting (EHPG) was held at Storefjell 10th–15th March
(to be issued in 2014) [5] Halden Reactor Project Programme Proposal 2014, HP-1398
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
SCIP II Program 2009–2014 (Progress report year four)
Author und Co-author(s)
Francesco Corleoni
Institution
SCIP II Project Manager, Studsvik
Address
SE-611 82 NykĂśping, SWEDEN
Phone:
+46760021106
Duration of project
5 years
ABSTRACT
The project is organized into 4 tasks which deal
SCIP II is a 5 years NEA/OECD Joint Project run
with a review of old ramp results, pellet-clad-
by Studsvik in which about 30 organizations
ding interaction and mechanical interaction,
are participating.
and hydrogen induced failures. In the frame of
The program aim is to generate high quality
the different tasks several light optical and
experimental data to improve the understand-
scanning electron microscopies have been per-
ing of the dominant failure mechanism for
formed, as well as mechanical tests as harden-
water reactor fuels and to devise means for
ing relaxation and mandrel tests.
reducing fuel failure.
119
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Project Goals
Objective
The main areas of SCIP II are treated in four tasks.
The overriding objective of the continuation of the
In Task 0, existing ramp data is reviewed and evalu-
SCIP programme (SCIP II) is to contribute to more
ated. In Task 1, the PCMI behaviour and pellet
reliable fuel, by further deepening the understand-
properties are studied. The remaining two tasks
ing of mechanisms leading to fuel failures driven
treat the cladding failure mechanisms and critical
by pellet-cladding mechanical interaction (PCMI)
parameters with respect to material properties and
and pellet-cladding interaction (PCI).
operational parameters. There are progress reports
SCIP II has a broader scope compared to SCIP,
issued for all four tasks once a year.
including advanced modern cladding and pellet materials.
Task 0: Review of existing Studsvik ramp data Correlations of data from historic ramps performed at Studsvik under various programs are
Task 0: Review of Existing Studsvik Ramp Data
made available. The main objective of this task is to compile, evaluTask 1: Pellet-cladding mechanical
ate and investigate possible trends and correlations
interaction (PCMI)
in anonymous ramp test data from a large number
PCMI is the mechanical driving force for the
of ramp tests performed at the Studsvik R2 reactor
three fuel failure mechanisms Delayed Hydrogen
since 1970.
Cracking, PCI, and Hydrogen Embrittlement. The
This task started after the SCIP II meeting in
cladding strain is primarily controlled by the pel-
November 2009. Since then ramp test data for
let behaviour, in combination with the initial fuel
more than a 1000 ramp tests have been compiled.
rod thermo-mechanical conditions. For a given
The bulk of the data has been analysed by making
power increase, the cladding strain is deter-
database statistics, plots of different parameter
mined by the initial pellet and cladding condi-
combinations and searches for trends and correla-
tions as well as the pellet expansion. The clad-
tions in the data. The results of this analysis have
ding stress is in turn mainly determined by strain
been presented at all the PRG meetings and a
and stress relaxation behaviour.
generic ramp database has been distributed. The task is concluded.
Task 2: Pellet-cladding interaction (PCI) PCI failures are caused by stress corrosion cracking, where the stress corrosion agents are fission products, notably iodine. The cracks are initiated
Task 1: Pellet Cladding Mechanical Interaction (PCMI)
at the inner surface of the cladding and may propagate outwards through the cladding
In SCIP II Task 1, 12 ramp tests in total are to be
wall.
performed in Halden. Fuel rods with additives from several suppliers are available for the ramp tests, as
120
Task 3: Hydrogen induced failures
well as fuel rods with gadolinia pellets and with high
Hydrides will form in claddings that contain
density pellets. Rods with standard pellets are also
hydrogen levels that exceed the solubility limit.
tested as references. The ramp tests and subsequent
Two types of hydride induced failure mecha-
PIE are performed within Subtask 1:2, 1:3 and 1:4.
nisms were studied within SCIP; Hydrogen
The rods are also examined within Task 2 and 3.
embrittlement (HE) and Delayed Hydride Crack-
In addition to the 12 ramp tests and examinations,
ing (DHC). In SCIPII a study is included on meas-
11 old ramp tested rods are examined within Task
uring local mechanical properties of hydrides
1 (Subtask 1:1). Among the rodlets there are pel-
and the matrix in the vicinity of hydrides. The
lets with Gd, Cr-Si, Cr-Si-Al and MOX.
Task also includes a study of the effect of hydrides
Old and new results from ramps and PIE of three
and H in solid solution on creep/relaxation
rodlets with large grain size have been presented
behavior. This issue is related to PCMI in tran-
in all the PRG meetings.
sients, where fuel cladding relaxation may be
5% Gd rodlet, ramped with 12 h hold time, has
affected by cladding H content.
been examined in LOM and the results have been
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
compared with results from the father rod and to
A workshop with all the participants has been per-
the results from a rodlet, which was ramped with-
formed in November 2013 in order to share and
out hold time.
analyse together all the results achieved in the SCIP
Two additive rods, ramped and examined in 2003,
II program.
two MOX rods and old results from three so called Bump tests from the 80’s and 90’s have been subjected to additional analysis.
Task 3: Hydrogen Induced Failures
The task is completed and majority of the reports have been released.
The SCIP I program was largely focused on hydro-
Also workshops on fuel modelling have been per-
gen induced failure mechanisms, such as HE and
formed based on the voluntary contributions of all
DHC. The performed program has improved the
the participants.
understanding of hydrogen induced cladding failures but some issues still remain and some new
Task 2: Pellet Cladding Interaction (PCI)
questions have arised during the program. Task 3 in SCIP II is devoted to a continued investigation of the effects of hydrogen in cladding on cracking behaviour.
In PCI fuel rod failures the cladding fails by stress
Within this task the matrix yield stress and fracture
corrosion cracking. Stress is caused by fuel pellet
stress of hydrides as a function of temperature and
expansion and cracking. The corroding agent is
burnup level has been evaluated using the nano-
supposed to be an aggressive fission product
indentation technique.
released from the fuel pellet. PCI failure occur-
The effect of H in solid solution and as hydrides, on
rences depend on operational parameters such as
creep/relaxation behavior has been investigated
the rate of control rod withdrawal, pellet perfor-
too, also simulating conditions of power increase
mance (expansion, cracking and bonding), manu-
under PCI criteria.
facturing (missing pellet surface) and on cladding
The task is completed and majority of the reports
properties (texture, hardness, liner composition
have been released.
etc.). The sensitivity to PCI failure is also influenced by the burnup. The sensitivity to PCI can be tested by means of
International Cooperation
in-pile ramp testing as well as out-of-pile mechanical testing. Both methods are used within the SCIP
The SCIP II program is a 5 years NEA/OECD Joint
I/SCIP II programs. Although it is easier and more
Project run by Studsvik in which about 30 interna-
economical to perform parametric studies out-of-
tional organizations are participating. The interna-
pile, in-pile testing is often preferred due to the
tional members, mainly representing industry,
lack of out-of-pile PCI testing techniques for irradi-
authorities and research centers, are actively par-
ated cladding. PCI behaviour should preferably be
ticipating to the program with in-kind contribu-
tested on irradiated cladding due to the difference
tions and with the participation to the SCIP II meet-
in PCI behaviour compared to unirradiated mate-
ings twice a year. 121
rial. Within SCIP I, an out-of-pile test method, based on the so called mandrel technique, was developed in
Publications
order to study the sensitivity of irradiated cladding to iodine induced SCC by means of mechanical
With the results achieved in the program the fol-
testing. This technique is used as a valuable tool in
lowing two publications have been prepared dur-
combination with the in-pile tests within SCIP II.
ing 2013 and presented at the LWR Fuel Perfor-
In the task different investigation techniques have
mance Meeting TopFuel 2013:
been used as TEM (Transition Electron Microscope), SEM-EPMA-EBSD (Scanning Electron MicroscopeElectro Probe Micro Analyzer-Electron Back-Scat-
Microstructural and Chemical Characterization of Ramp Tested Additive Fuel
tered Diffraction).
Daniel Jädernäs, Francesco Corleoni, Anders
The task is completed and majority of the reports
Puranen, Michael Granfors, Gunnar Lysell, Pia
have been released.
Tejland (Studsvik Nuclear AB)
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Dan Lutz (Global Nuclear Fuel) Lars Hallstadius (Westinghouse Electric Sweden AB)
Fuel Rod Performance and Failure Prediction During Power Ramp N. Doncel, C. Mu単oz-Reja (ENUSA) R. Dunavant, M. Jahingir (Global Nuclear Fuel)
122
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
SAFE Safe Long-Term Operation in the Context of Environmental Effects on Fracture, Fatigue and EAC
Authors and Co-author(s)
H.P. Seifert, S. Ritter, S. Roychowdhury, P. Spätig
Institution
Paul Scherrer Institut
Address
Paul Scherrer Institut, 5232 Villigen PSI, Switzerland
Telephone, E-mail, Internet address
+41 (0)56 310 44 02, hans-peter.seifert@psi.ch www.psi.ch und http://lnm.web.psi.ch/
Duration of project (from–till)
January 1, 2012 to December 31, 2014
ABSTRACT
fatigue (LCF) tests at minimum and maximum
Within the SAFE project environmental effects
temperature. Reasonable engineering TMF life
on rapid fracture, fatigue initiation and short-
predictions by the environmental factor
crack growth in low-alloy (LAS) and austenitic
approach of NUREG/CR-6909 and adequate
stainless steels (SS) as well as the stress corro-
mean temperatures seem to be possible.
sion cracking (SCC) behaviour of dissimilar
2. Load history: Depending on the load history,
metal welds (DMW) under boiling (BWR) and
the physical fatigue initiation life of SS in BWR/
pressurised water reactor (PWR) conditions are
HWC environment under block sequence and
evaluated. These practical investigations are
single over- & underloading conditions was sig-
complemented by a more fundamental study
nificantly shorter or longer than predicted by a
on SCC initiation in Ni-base alloys and LAS. In
simple linear damage accumulation rule (Miner
the second project year, the following interim
rule) and corresponding constant load ampli-
results were gained:
tude fatigue life curves. 3. Mean stress: Stress-
Sub-Project I – Environmental effects on
controlled fatigue tests with austenitic SS (with
rapid fracture: The hydrogen pickup by the
significant plasticity below the 0.2% yield
low alloy RPV steel resulted in embrittlement
stress) in combination with pressurised tubular
both at room temperature and at 288 °C in
specimens turned out to be much more chal-
tensile tests in air, whereas the embrittling
lenging than anticipated. Depending on the
effects were more pronounced at room tem-
details of the (initial) test procedure significant
perature. In the elastic-plastic fracture mechan-
ratcheting may occur that can affect the
ics (EPFM) tests with hydrogen pre-charged
fatigue life. Base-line tests for the fatigue curve
specimens in air and as-received and hydrogen
at zero mean stress in BWR/HWC environment
in-situ charged specimens in hydrogenated
were performed involving a long-term test of
high-temperature water a significant reduction
several months.
in initiation toughness (and tearing resistance)
Sub-Project III – SCC in DMW: Fast SCC in
was observed as compared to room tempera-
the cm/a-range into the low-alloy RPV steel
ture fracture toughness tests without hydro-
cannot be excluded in high-purity BWR/NWC
gen.
water above 60 to 70 MPa·m1/2. For 3, 5 &
Sub-Project II – Corrosion fatigue in aus- 10 ppb of chloride, fast SCC into the RPV tenitic SS: 1. Thermo-mechanical fatigue
steel is possible down to at least 50, 30 and
(TMF): The TMF tests showed the expected
20 MPa·m1/2, respectively. In BWR/HWC envi-
behaviour based on the known dependencies
ronment, on the other hand, 100 ppb Cl- were
from isothermal LCF experiments and no
not sufficient to induce fast SCC in LAS below
anomalies were revealed. The TMF life is
60 MPa·m1/2. Under primary PWR conditions,
between that of the isothermal low-cycle
limited SCC into the RPV weld heat-affected
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
123
zone is possible above 60 MPa·m1/2 with subse-
strain-induced corrosion racking (SICC) initia-
quent very slow growth rates < 300 μm/a. Fast
tion occurred in LAS briefly after the onset of
SCC might eventually be possible above 80 to
plastic yielding and at much smaller strains
100 MPa·m .
than in high-purity water in slow strain rate
Sub-Project IV – SCC Initiation in Ni-base
tests. In HWC environment with 210 ppb chlo-
1/2
alloys and LAS: 1. SCC initiation in Ni-alloys:
ride, on the other hand, no SICC was detected
The PhD thesis on the effect of hydrogen on
up to very high strains close to the elongation
SCC initiation and subsequent short crack
at fracture. In case of smooth surfaces, LAS
growth in Ni-alloy weldments in BWR environ-
fully recover from moderate short-term chlo-
ment was started in 9/2013. The multiple
ride transients within less than 24 h after
specimen SCC initiation facility system should
returning to high-purity water. Furthermore,
being fully operational at the beginning of
mechanical transients with significant plastic
2014. 2. SCC initiation in LAS: In chloride con-
surface straining are necessary to initiate SCC
taining BWR/NWC environment (≥ 2 ppb),
from smooth surfaces.
1. Introduction
to detect defects before they reach a critical size necessary for rapid fracture. [2–4]
With regard to the new nuclear legislation and the
An accurate knowledge on the degradation of the
increased age of the Swiss nuclear power plant
toughness and fracture properties of these materi-
fleet (29 to 44 years), the current focus of material-
als during service and of the system conditions
related regulatory safety research funded by the
which may lead to EAC initiation and growth is
Swiss Federal Nuclear Safety Inspectorate (ENSI) is
thus evidently indispensable to ensure the safe and
placed to the assessment and assurance of the
economic long-term operation in this context. Reli-
integrity of the primary coolant circuit and contain-
able quantitative experimental data on these phe-
ment in the context of material ageing [1].
nomena and a basic knowledge on the underlying
Pressure boundary components in the primary
mechanisms are essential to evaluate their possible
coolant circuit (PPBC) of light water reactors (LWR)
effects on structural integrity/safety and lifetime of
are made of low-alloy (LAS) and stainless steels (SS)
components, to identify critical component loca-
and are very critical components with regard to
tions/operating conditions and to define and qual-
safety and lifetime (with the reactor pressure vessel
ify possible mitigation, repair and maintenance
[RPV] being the most critical one). Assurance of
actions.
structural integrity of these components in the context of material ageing is thus a key task in any ageing and lifetime management program. During service, toughness and ductility of these materials
2. Structure and Goals of the SAFE Project
can decrease with time, due to irradiation induced 124
embrittlement (RPV and reactor internals only),
The SAFE project (2012–2014) aims to fill selected
thermal ageing or potential environmental (hydro-
important knowledge gaps in the field of EAC and
gen) effects. Under simultaneous effect of the
environmental effects on fatigue and rapid fracture
reactor coolant, thermo-mechanical operational
in safety-relevant PPBC [3]. It consists of four sub-
loads and irradiation, cracks can initiate and grow
projects (Table 1) and deals with environmental
by environmentally-assisted cracking (EAC) and
effects on fracture and fatigue, stress corrosion
thermo-mechanical fatigue (TMF), which finally
cracking (SCC) in dissimilar metal welds (DMW)
could lead to a large leak or component failure. A
and basic studies on SCC initiation in LWR environ-
plenty of EAC cracking incidents occurred in both
ments [3]. The technical background and the
boiling water (BWR) and pressurised water reactors
objectives of the individual sub-projects were dis-
(PWR) in a wide range of stainless steel, nickel-base
cussed in detail in the SAFE project proposal [3].
alloy, carbon and low-alloy steel PPBC in the last
SAFE also contributes to the maintenance of an
three decades. Critical components are thus peri-
independent expertise and to the education of
odically inspected by non-destructive examination
young specialists in this safety-critical field. Fur-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Sub-project Topic
Share
SP-I
Environmental effects on rapid fracture and tearing resistance
25%
SP-II
Environmental effects on fatigue initiation & short crack growth in stainless steels & Ni-alloys under PWR & BWR/HWC conditions
30%
SP-III
SCC in dissimilar metal welds and Alloy 182-RPV interface region
20%
SP-III
SCC initiation in austenitic Ni-base alloys & low-alloy steels
25%
thermore, the generated know-how is made avail-
Roychowdhury from BARC (India), who started to
able to ENSI for expertise work and on-call proj-
work in our group in February 2013.
ects.
A literature survey on hydrogen and environmental
Table 1: Topics of sub-projects of the SAFE research program.
effects on mechanical and fracture properties in
3. Performed Work and Results 3.1. SUB-Project I – Environmental Effects on Rapid Fracture
LAS was performed and summarised in a comprehensive report [8] in 2013. The limited data in the LWR temperature regime confirmed potential hydrogen and environmental effects and the need for further more systematic studies. In a first step, the procedures for ex- and in-situ hydrogen charg-
Fracture toughness and tearing resistance are
ing were optimised and standardised and hydro-
material properties, which not only depend on
gen contents and release rates characterised as
microstructure or loading conditions (e.g. strain
well. The mechanical behaviour of a RPV base
rate or constraints) but are also strongly influenced
metal from a real PWR (Biblis C) was characterised
by the environment in which the cracking occurs.
by mechanical tensile tests at different strain rates
Except for temperature and irradiation, the effect
in air at room temperature and 288 °C in the as-
of environment on fracture behaviour of PPBC has
received and hydrogen-charged conditions. Elastic-
not been taken into account in the nuclear power
plastic fracture mechanics (EPFM) tests with as-
industry. There is now growing experimental evi-
received and hydrogen charged specimens were
dence that the fracture resistance of most struc-
performed in air and in hydrogenated high-tem-
tural materials might be degraded by reactor cool-
perature water (Figure 1).
ant (hydrogen) effects in the LWR operating regime
The hydrogen pickup by the low alloy RPV steel in
[3–7]. Hydrogen pickup in structural materials in
the range of 1.6 to 5 ppm (which is representative
LWR occurs due to contact with hydrogen contain-
for field ocmponents) resulted in embrittlement of
ing reactor coolant (hydrogen from radiolysis and
the material both at room temperature and at
intentional additions) and corrosion reactions. The
288 °C in tensile tests in air, whereas the embrit-
hydrogen level reaches equilibrium bulk concentra-
tling effects were more pronounced at room tem-
tions of several ppm within a few weeks or months
perature. The fracture surface was predominantly
at 300 °C, which is high enough to affect their
ductile at 288 °C and both ductile and brittle frac-
mechanical properties [3–7]. Although the hydro-
ture regions were visible at room temperature. 125
gen content in primary PWR water is significantly higher than in BWR coolants, similar or even higher concentrations of absorbed hydrogen occur in BWR components, especially in crevices/cracks with aggressive occluded crevice chemistry. This sub-project aims to establish the role of the environment and hydrogen on the fracture and mechanical behaviour of LAS and SS in the LWR temperature regime and identify critical combinations of metallurgical, environmental and loading conditions, which may result in significant environmental and hydrogen effects. This work is supported by the PSI Fellow Program (EU-Cofund) [4] and mainly covered by our new Post-Doc Dr. S.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Figure 1: Comparison of J-R curves of a RPV steel at 150 °C in air without hydrogen and PWR water with in-situ hydrogen charging. A significant reduction in initiation toughness Ji and tearing resistance J = f(∆a) by the hydrogen and PWR environment is observed.
The presence of (oxide) inclusions had a signifi-
load sequence/history on fatigue initiation life in
cant effect on the embrittling tendency and
high-temperature water by first screening tests
resulted in large specimen to specimen scatter.
with tubular and fracture mechanics specimens,
In the first EPFM screening tests with hydrogen
respectively. The magnitude of these effects in
pre-charged specimens in air and in-situ hydrogen
air and high-temperature water and the ade-
charged specimens in hydrogenated high-tem-
quacy of typical mean stress correction (e.g.,
perature water (PWR environment) a significant
SWT, â&#x20AC;Ś) and damage accumulation methods
reduction in initiation toughness (and tearing resis-
(e.g., Miner, â&#x20AC;Ś) for corrosion fatigue in high-tem-
tance) was observed as compared to fracture
perature water shall be compared and evaluated.
toughness tests in air without hydrogen. Severe
Furthermore, the experimental study on the in-
hydrogen charging resulted in an almost immedi-
phase (IP) and out-of-phase (OP) TMF behaviour
ate and complete brittle failure at room tempera-
with tubular specimens was completed and ter-
ture in air. A reduction in initiation toughness was
minated by long-term tests at small strain ampli-
even observed in PWR environment in as-received
tudes and the results were summarised in a jour-
specimens without additional hydrogen charging
nal paper [10].
just by the absorption of hydrogen from the envi-
The TMF tests showed the expected behaviour
ronment and corrosion processes.
based on the known dependencies from isother-
These important preliminary test results have to be
mal LCF experiments and no anomalies were
confirmed by more systematic studies that will also
revealed. The TMF life is between that of the iso-
involve simulated coarse grain peak hardness
thermal low-cycle fatigue (LCF) tests at minimum
regions in weld heat-affected zones (HAZ).
and maximum temperature. Reasonable engineering TMF life predictions by the environmental fac-
3.2. Sub-Project II â&#x20AC;&#x201C; Environmental Effects on Fatigue
tor approach of NUREG/CR-6909 and adequate mean temperatures seem to be possible in hightemperature water. The stress-controlled fatigue tests on mean stress
The possibility of reactor coolant effects on fatigue
effects in high-temperature water were delayed
of LWR structural materials is undisputed, but their
due to the failure of several driving components of
adequate implementation in fatigue design and
the LCF machines and the need for optimisation of
evaluation procedures is still not satisfactorily
control parameters to eliminate unexpected insta-
solved. This sub-project aims to contribute to the
bilities/disturbances in this type of experiments.
experimental basis for such Code modifications
Stress-controlled fatigue tests with austenitic SS
and is a logical continuation of the work in
(with significant plasticity below the 0.2% yield
KORA-II [9]. The special emphasis in SAFE is placed
stress) in combination with pressurised tubular
to unexplored plant-relevant aspects, which may
specimens turned out to be much more challeng-
result in non-conservatism.
ing than anticipated based on the strain-controlled
During the report period, the focus was placed to
experiments. Depending on the details of the (ini-
the evaluation of the effect of mean stress and
tial) test procedure significant ratcheting may
126
Figure 2: Example of increase in corrosion fatigue life by a high A low load amplitude sequence in a test with sharply notched fracture mechanics specimens in BWR/HWC environment (A). The life is a factor of 5.5 higher than predicted by a linear damage accumulation model and this is mainly related to the slightly compressive mean-stress that is induced at the notch ground by the previous high load amplitude sequence (B).
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
occur that can affect the fatigue life. Base-line tests
the Tohoku University and Japanese Nuclear Energy
for the fatigue curve at zero mean stress in high-
Safety Organization (JNES).
temperature water were performed involving a
This program was terminated this year by tests in
long-term test of several months.
the high KI-range with large DMW specimens in in
Twelve load-controlled tests with sharply notched
BWR/NWC and primary PWR environment and in
fracture mechanics specimens with different
the low KI-range with homogeneous LAS speci-
high A low, low A high load amplitude block
mens under BWR/NWC conditions with chloride
sequences as well as with single over- or
additions. The results are summarised in a confer-
underloads were performed in BWR/HWC environ-
ence paper [11].
ment.
Fast SCC in the cm/a-range into the LAS cannot be
Depending on the load history, the physical fatigue
excluded in high-purity BWR/NWC water above
initiation life of SS under these loading conditions
60 to 70 MPa·m1/2. For 3, 5 & 10 ppb of Cl-, fast
in high-temperature water was significantly shorter
SCC into LAS is possible down to at least 50, 30
(up to a factor of ~2) or longer (up to a factor of
and 20 MPa·m1/2, respectively. In BWR/HWC envi-
~6) than predicted by a simple linear damage accu-
ronment, on the other hand, 100 ppb chloride
mulation rule (Miner rule) and corresponding con-
were not sufficient to induce fast SCC in LAS below
stant load amplitude fatigue life curves (Figure 2a
60 MPa·m1/2. Under PWR conditions, limited
& b). Slight changes in load history can result in a
SCC into the RPV weld HAZ is possible above
substantially different behaviour. As a conse-
60 MPa·m1/2 with subsequent very slow growth
quence, corrosion fatigue might occur below the
rates < 300 μm/a. Fast SCC might eventually be
εa threshold/endurance limit of constant load
possible above 80 to 100 MPa·m1/2.
amplitude tests under adequate loading conditions
An accurate prediction of the residual stress profile
and histories. Furthermore, the way of transient
in DMW and the resulting KI at fusion boundary is
grouping and cycle counting in corrosion fatigue
crucial in this context. Modelling and measure-
evaluations can have a strong impact on their mar-
ments of the residual stress profile in different real-
gins. Nevertheless, the Miner rule is probably doing
istic mock-up DMW were foreseen in the JNES
a reasonable job in many situations, since the
program. This key program and investigations
aggravating and mitigating factors usually com-
were definitely stopped this year due to other
pensate each other in variable amplitude loading
urgent priorities after the Fukushima accident in
situations in the field.
Japan. At PSI, the focus on R&D in this field will be shifted towards SCC initiation studies in Alloy 182 in the frame of the new PhD thesis project.
3.3. Sub-Project III – SCC in Dissimilar Metal Welds The recent SCC incidents in control rod drive mech-
3.4. Sub-Project IV – Basic Studies on SCC Initiation
anisms and core shroud support welds in Japanese BWRs represent a serious safety concern. In these
Within this sub-project, the effects of chloride on
highly constrained welds with very high residual
SCC initiation of LAS [12] and of the hydrogen
stresses, the stress intensity factors of SCC cracks
level on the SCC initiation and subsequent short-
with crack-tips in the interface region between the
crack growth in Alloy 182 weldments under BWR
weld metal and adjacent low-alloy RPV steel can
conditions are investigated [3, 13]. The later will be
reach high values of up to 50 to 90 MPa·m . Under
performed as a PhD thesis. Juxing Bai from China,
these conditions, the possibility of fast SCC into the
who has studied material science at the University
RPV in BWR/NWC environment cannot be excluded,
and Max Planck Institute of Stuttgart, started his
in particular in high-sulphur RPV steels. The goal of
PhD thesis in September 2013.
this sub-project is thus to characterise the SCC
Within the report period, the special emphasis and
crack growth perpendicular to the interface region
a huge effort was placed to the construction of a
between the Alloy 182 weld metal and adjacent
multiple specimen SCC initiation set-up with on-
RPV steel in BWR environment in the high KI region
line crack initiation monitoring. Up to eight speci-
1/2
and to quantify the thresholds for KI and chloride
mens can be simultaneously tested with a servo-
content for fast SCC crack growth into the RPV
pneumatic bellows loading system. A first proto-
steel. This project is performed in collaboration with
type loading unit was tested in 2013 (Figure 4).
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
127
Figure 3: Servo-pneumatic bellows-loading system and autoclave for SCC initiation tests.
Four units with an optimised design are currently
In constant load tests in chloride containing BWR/
fabricated. The whole system should being fully
NWC environment, initiation always occurred dur-
operational at the beginning of 2014.
ing the initial loading by SICC. If the initial loading
Additionally, the effect of chloride transients on SCC
was done before the chloride was added to the
initiation was further evaluated. In chloride contain-
environment, no SCC was observed. This was even
ing BWR/NWC environment (2 to 110 ppb), strain-
true, when the chloride was added immediately
induced corrosion cracking (SICC) initiation occurred
after initial loading, where significant low-tempera-
briefly after the onset of plastic yielding and at much
ture creep and thus moderate straining of the sur-
smaller strains than in high-purity water in slow
face still was present. This thus shows that in case
strain rate tests (SSRT). The initiation strains were
of moderate chloride transients, mechanical tran-
similar for 2 to 10 ppb of chloride and only slightly
sients with significant plastic deformation are nec-
higher than for 110 ppb chloride. In HWC environ-
essary to initiate EAC from smooth surfaces.
ment with 210 ppb chloride, on the other hand, no SICC was detected by electrochemical noise (EN) up to very high strains close to the elongation at frac-
4. National Collaborations
ture. These preliminary results clearly show the tre-
128
mendous effect of very small amounts of chloride on
The collaboration and technology transfer on the
the SICC initiation process in LAS in highly oxidising
national level directly takes place in the Swiss
BWR/NWC environment and the much higher chlo-
nuclear community and in the ETH domain. A
ride tolerance in HWC environment at low ECPs. On
Swiss consortium involving ENSI, PSI, ALSTOM,
the other hand, the chloride had very little effect on
EMPA and SVTI is member of the international
the subsequent SICC crack growth rates.
PARENT program, which is dealing with the assess-
SSRT experiments with moderate temporary short-
ment and quantification of established and new
term chloride transients (20 ppb for 96 h) before
emerging NDE techniques to detect and assess
and during the mechanical SSRT loading showed
flaws in DMW. Close thematic links exist to
that even serious mechanical loading transients one
the ENSI project NORA (SCC mitigation by
day after returning to high-purity water did not
NobleChemTM) and to the swissnuclear projects
result in early SICC initiation in case of smooth sur-
PLiM (thermal fatigue in air) and IASCC (He effects
faces. The situation might be different in case of
on IASCC). ENSI and the Swiss utilities are periodi-
severe long-term transients or in case of existing
cally informed on the actual project status during
cracks/crevices. In the latter case, long-term effects
the annual project status and semi-annual project
on SCC crack growth were observed after severe
meetings. The state-of-the-art in science & tech-
transients [9].
nology and service experience in the field of SCC
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
of stainless steels in LWRs was summarised in a
In the field of SCC of DMWs and chloride effects
small expertise work for ENSI [14]. The EPFL Doc-
on SCC in LAS, there is a collaboration between PSI
toral School Course «Effects of Radiation on Mate-
and the renowned Fracture and Reliability Research
rials (MSE-600)» was successfully organised by the
Institute of the Tohoku University in Sendai/Japan,
authors in 2013, which also contributes to the
which was extended in 2010 by the participation
education of young specialists in Switzerland in
of PSI in a large Japanese research program on that
this field.
topic under the auspice of the Japan Nuclear Energy Safety Organization (JNES). Because of new
5. International Collaborations
and urgent priorities after the Fukushima accident, this JNES program was significantly delayed and then definitively stopped this year.
As active members of the International Co-opera-
Within a small collaboration with the Electric
tive Group on Environmentally-Assisted Cracking
Power Research Institute (EPRI) in the USA, we are
of Water Reactor Structural Materials (ICG-EAC,
supporting as reviewers and consultants the revi-
http://www.icg-eac.info/) and of the European Co-
sion of the BWRVIP-60 SCC disposition lines and
operative Group on Corrosion Monitoring of
the development of a BWR Codes Case for LAS,
Nuclear Materials (ECG-COMON, http://www.ecg-
which is related to Section XI of the ASME BPV
comon.org/) as well as of the Working Party 4
Code. The underlying basic document for revision
(Nuclear Corrosion) of the European Federation of
of BWRVIP-60 was prepared with substantial sup-
Corrosion (EFC, http://www.efcweb.org/) we are
port from PSI and is largely based on PSI’s work in
staying in very close contact with the international
this field. The revised draft report is currently still
scientific and industrial community in this field.
under the final review process. PSI is also following
Our own research activities are discussed and co-
and contributing to the new Environmental
ordinated within these groups. In 2012 & 2013
Assisted Fatigue Expert Panel of EPRI [15, 16].
S. Ritter was elected and appointed as Scientific Secretary of the ICG-EAC group and appointed as Chairman of the ECG-COMON. Within the ECGCOMON and EFC-WP4, we actively participated in a Round Robin program on impedance spectroscopy in 2013 and are involved in the organisation
6. Assessment of 2013 and Perspectives for 2014 6.1. Assessment of 2013
of a Summer School on Nuclear Corrosion in Slovenia in 2015, respectively.
The overwhelming part of the project goals and
The authors are also member of various technical
milestones for the second project year [3] has been
areas and working groups in the newly formed
achieved and the project is on track. Nine project-
NUGENIA association (http://www.nugenia.org/)
related publications were generated in 2013 and a
and ETSON network (http://www.eurosafe-forum.
new PhD thesis and Post-Doc project were started.
org/formation-european-tso-network), where the
The project generates results, which are of direct
safe long-term operation in the context of material
and practical use for the regulatory work and its
ageing will be an important topic. NUGENIA is the
integration in several international programs fur-
European association dedicated to R & D of nuclear
ther amplifies the benefit for ENSI.
fission technologies with a focus on Generation II & III nuclear plants. Within NUGENIA, we are involved in the MICRIN (SCC initiation) and INCEFA (environ-
6.2. Perspectives for 2014
mental effects on fatigue) projects. The latter one is planned to be submitted as an EU HORIZON project
Major milestones for the next year are systematic
proposal with support of NUGENIA. ETSON is the
tests on the effect of dissolved hydrogen on SCC
network of European technical safety organisations
initiation and short crack growth in Alloy 182 weld
(TSO). Here we are involved in the development of
metal under BWR/HWC conditions at 274 °C in the
an ETSON guidance for ageing management. Fur-
frame of the new PhD thesis project and the evalu-
thermore, our activities shall also be implemented
ation of environmental & hydrogen effects on frac-
as in-kind contributions to the new International
ture toughness by EPFM tests in air and high-tem-
Forum on Reactor Ageing Management (IFRAM,
perature water with RPV steels and simulated heat-
http://ifram.pnnl.gov/default.asp).
affected zone within the Post-Doc project. Studies
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
129
of mean stress effects in stress-controlled isother-
Alloy Reactor Pressure Vessel Steel Dissimilar
mal LCF tests with tubular specimens are the major
Metal Weld Joints in Light Water Reactor Envi-
focus in the field of corrosion fatigue. The results
ronments», in: Annual Meeting of the Int. Coop-
on chloride effects on EAC in RPV steels, SCC crack
erative Group on Environmentally Assisted
growth in DMWs and on environmental effects on
Cracking of Water Reactor Materials, Paper No.
fracture toughness shall be published in four jour-
W08 (CD-ROM), Karuizawa, Japan, May 19–24,
nal papers in 2014. The project can be terminated
2013.
as planned by the end of 2014 with the final report
S. Ritter and H.P. Seifert, «Current Measure-
by the end of February 2015. The definition and
ments During Scratching of Low-Alloy Steel in
approval of a new follow-up project in the field of
Simulated BWR Environment», in: Annual Meet-
environmental effects is an important goal for
ing of the European Cooperative Group on Cor-
2014. Potential topics were already discussed and
rosion Monitoring of Nuclear Materials, WG1-3
identified with ENSI in 2013.
(CD-ROM), Paris, France, June 10–11, 2013.
7. Publications
Reports S. Roychowdhury, «Literature Survey on Environmental Effect on Fracture Toughness – Role of
Publications in Scientific Journals and Books
Hydrogen», PSI-TM-46-13-05, 24.7.2013.
S. Ritter and H.P. Seifert, «Influence of Reference
H.P. Seifert, S. Ritter, H. J. Leber & P. Spätig, «Envi-
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ronmentally-Assisted Fatigue in Austenitic Stain-
the Electrochemical Potential Noise During SCC
less Steels under Light Water Reactor Conditions
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– Overview on the Experimental Investigations at
sion Engineering Science and Technology, 2013,
PSI -», PSI-INCEFA Report, October 2013.
48(3), pp. 199–206. S. Ritter and H.P. Seifert, «Detection of SCC Initiation in Austenitic Stainless Steel by Electro-
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H.P. Seifert, S. Ritter, H.J. Leber, and S. Roychow-
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dhury, «SCC Behavior in the Transition Region of Alloy 182/Low-Alloy Reactor Pressure Vessel 130
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[9]
H.P. Seifert, S. Ritter, H.J. Leber, «Environmentally-Assisted Cracking in Austenitic Light Water Reactor Structural Materials – Final Report of the KORA-II Project», PSI Report No. 12-02, Paul Scherrer Institute, Villigen, Switzerland, June 2012.
[10] H.J. Leber, S. Ritter, and H.P. Seifert, «ThermoMechanical and Isothermal Low-Cycle Fatigue Behavior of 316L Stainless Steel in High-Temperature Water and Air», Corrosion, 2013, 69 (10), pp. 1012–1023. [11] H.P. Seifert, S. Ritter, H.J. Leber, and S. Roychowdhury, «SCC Behavior in the Transition Region of Alloy 182/Low-Alloy Reactor Pressure Vessel Steel Dissimilar Metal Weld Joints in Light Water Reactor Environments», in: 16th International Conference on Environmental Degradation of Materials in Nuclear Systems – Water Reactors, NACE/TMS/ANS, Paper No. ED2013-3155, Asheville, NC, USA, August 11–15, 2013. [12] S. Ritter, H.P. Seifert, «EnvironmentallyAssisted Crack Initiation Behaviour of LowAlloy Steel in Simulated BWR Environment – Effect of Chloride», 18th International Corrosion Congress 2011 Paper 429, Perth, Australia, November 20–24, 2011. [13] S. Ritter, H.P. Seifert, «The Effect of Hydrogen on the SCC Crack Initiation and Short Crack Growth Behaviour of Alloy 182 Weld Metal under BWR/HWC Conditions», PhD thesis project proposal and request for research support to PSI Research Committee (PSI FoKo), April 2013. [14] H.P. Seifert, «SCC of Austenitic Stainless Steels in PWRs», Handout, Fachgespräch ENSI-AüP/SGKL, ENSI, Brugg, December 5, 2013. [15] Environmentally Assisted Fatigue Gap Analysis and Roadmap for Future Research: Gap Analysis Report. EPRI, Palo Alto, CA, USA: December 2011, 1023012. [16] Environmentally Assisted Fatigue Screening: Process and Technical Basis for Identifying EAF Limiting Locations, EPRI, Palo Alto, CA, USA: August 2012, 1024995.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
131
NORA Noble Metal Deposition Behaviour in Boiling Water Reactors
Author und Co-author(s)
S. Ritter, P.V. Grundler, L. Veleva, A. Ramar, I. Günther-Leopold, N. Kivel, S. Abolhassani-Dadras
Institution
Paul Scherrer Institut
Address
Paul Scherrer Institut, 5232 Villigen PSI, Switzerland
Telephone, E-mail, Internet address
+41 (0)56 310 2983, stefan.ritter@psi.ch www.psi.ch and http://lnm.web.psi.ch/
Duration of the Project
January 1, 2010 to June 30, 2013
ABSTRACT
PSI as a joint programme together with the
Noble metal chemical addition (NMCA) is a
Swiss Federal Nuclear Safety Inspectorate
technology developed by General Electric to
(ENSI) and the Swiss nuclear power plants Leib-
reduce stress corrosion cracking (SCC) in reac-
stadt (KKL) and Mühleberg (KKM). This report
tor internals and recirculation pipes of boiling
presents the major results and achievements of
water reactors (BWRs), while preventing the
the current project.
negative side effects of classical hydrogen
Lab investigation revealed that the flow condi-
water chemistry. Platinum, acting as electro-
tions and water chemistry of the high-temper-
catalyst for the recombination of O2 and H2O2
ature water, the Pt injection rate and the pre-
with H2 to H2O and thus reducing the electro-
conditioning of the steel surfaces have an
chemical corrosion potential more efficiently, is
impact on the Pt deposition behaviour. Further-
injected into the feed water during power
more, the pre- and post-OLNC exposure times
operation (online NMCA, OLNC). The Pt is
play an important role for the Pt deposition on
claimed to deposit as very fine metallic parti-
specimens exposed at KKL. Redistribution of Pt
cles on all water-wetted surfaces including the
in the plant takes place, but most of the Pt
most critical regions inside existing cracks and
does not redeposit on the steel surfaces in the
to stay electrocatalytic over long periods of
reactor system. It could also be shown that
time.
plant OLNC applications can be simulated rea-
Prior to the start of the project, very little was
sonably well on the lab scale. Finally a replica
known about the Pt deposition behaviour in
technique was developed to assess the Pt par-
BWRs, therefore the research project NORA
ticle distribution on radioactive specimens
(«Noble metal deposition behaviour in BWRs»)
from nuclear power plants.
has been conducted from 2010 until 2013 at
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
133
1. Introduction
of the project are described in more detail in the NORA project proposal [2].
Noble metal chemical addition (NMCA, also
The project was performed as a joint programme
known as NobleChemTM) is a technology devel-
of ENSI, PSI and the Swiss utilities KKL and KKM.
oped by General Electric (GE, nowadays GE-Hita-
The project consisted of two sub-projects (Table 1):
chi) to mitigate stress corrosion cracking (SCC) in
experimental (sub-project 1) and analytical work
reactor internals and recirculation pipes of boiling
(sub-project 2), which were covered by two very
water reactors (BWRs). It has the advantage of
closely interacting Post-Docs. The Post-Docs were
avoiding the negative side effects of classical
supported by scientific specialists and technical
hydrogen water chemistry (HWC). Although this
staff from the Laboratory for Nuclear Materials
technology is already used in a number of BWR
(LNM) and Hot Laboratory Division (AHL) at PSI
plants (including the two Swiss BWR plants Müh-
(Component Safety [BTS], Isotope and Elemental
leberg, KKM and Leibstadt, KKL), the effective-
Analysis [IEA] and Nuclear Fuels [NF] groups).
ness of this technology in plants remains still to
NORA was planned as a 3.5 years project. KKL and
be demonstrated. However, based on highly
KKM provided relevant in-kind contributions.
credible laboratory experiments, SCC mitigation
The focus of the final project year was to complete
may be expected down to the sub-ppb platinum
the systematic test programme investigating the
(Pt) concentration range, provided that a stoi-
effect of several parameters on the Pt deposition
chiometric excess of H2 and a sufficient surface
behaviour (e.g., Pt injection rate, flow conditions,
coverage with very fine Pt particles exist simulta-
environment or pre-oxidation state), the assess-
neously at the critical locations [1]. So far very
ment of the non-destructive technique and analy-
little information was available about the deposi-
sis of the Pt particle size distribution on specimens
tion and (re-)distribution behaviour of the Pt in
exposed at KKL.
the reactor. For the validation of this technique the research project NORA («Noble metal deposition behaviour in BWRs») has been conducted at PSI between
3. Major achievements of the project
January 2010 and June 2013. The current report presents the most important results gathered in
There are several aspects which may influence the
the framework of the project.
Pt distribution and deposition behaviour on the water-wetted steel surfaces in a BWR. In the fol-
2. Structure and goals of the NORA project
lowing sections the most important results and achievements of the NORA project are presented. Results from the exposure of specimens at KKL are also briefly summarised.
The two main objectives of the project were: (i) to gain phenomenological insights and a better basic understanding of the Pt distribution and deposition behaviour in BWRs; (ii) to develop and qualify 134
3.1. Material and experimental procedures
a non-destructive technique (NDT) to characterise
Table 1: Subjects and share of the two sub-projects of NORA.
the size and distribution of the Pt particles and
3.1.1. Material and specimens
their local concentration on reactor components.
For the investigations a type 304L stainless steel
Furthermore, available plant data from OLNC
(UNS S30403) from a pipe from a nuclear power
applications in KKM and KKL were collected, eval-
plant was chosen. Coupons (13 x 10 x 4 mm) with
uated and used as input to the current research
a defined surface roughness (Ra ≈ 0.4 μm) were
work. The technical background and the objectives
used for the experiments at PSI or exposed at KKL.
Sub-project Subject
Share
SP 1
Experimental evaluation of the Pt deposition behaviour under simulated BWR conditions and in a BWR
Approx. 50%
SP 2
Development of a non-destructive characterisation method for Pt deposits on reactor components and chemical/microscopic analytics
Approx. 50%
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Figure 1: Schematic of the hightemperature water loop facility.
The specimens were either pre-oxidised (PO) for
through ion-chromatography tubing into the inlet
about 310 h in HWC environment or used in the
water stream by a high-pressure dosing pump after
«as received» (AR) state (see [3] for more details).
one week of pre-oxidation. Three days after the Pt injection ended, the experiments were shut-down.
3.1.2. Experimental procedure of the loop tests For the investigation of the Pt deposition behaviour
3.1.3. Experimental procedure of the KKL tests
in the lab, coupon specimens were exposed to
To study the Pt deposition behaviour and to assess
simulated BWR water in a sophisticated high-tem-
the effectiveness of the OLNC technology under
perature water loop with autoclave. In Figure 1 a
real plant conditions, specimens were also exposed
schematic of the loop system can be seen. During
at two locations in KKL during two plant cycles
the experiments all environmental parameters at
(Figure 2): i) Mitigation Monitoring System (MMS,
inlet and outlet (dissolved oxygen [DO], dissolved
T ≈ 275 °C, flow velocity ≈ 0.5 m/s), ii) Backup
hydrogen [DH],
K,
T, p, flow rate, etc.) were
recorded continuously. Coupon specimens (PO and
Deposition Monitoring System (BDMS, T ≈ 277 °C, flow velocity: PH1 ≈ 0.6 m/s, PH2 ≈ 1.1 m/s).
AR ones) were exposed to the high-temperature water in the autoclave, and in specimen holders
3.1.4. Analytical techniques
(SHs) with controlled flow conditions (SH1: flow
After exposure in the loop or at KKL the coupon
velocity ≈ 0.1 m/s, SH2: flow velocity ≈ 0.5 m/s),
specimens, respectively replicas taken from the
placed in series after the autoclave. The electro-
specimens, were examined by scanning electron
chemical corrosion potential (ECP) of one auto-
(SEM) and/or transmission electron microscopy
clave specimen, the redox potential (Pt sheet) and
(TEM) to determine the surface coverage by Pt par-
the autoclave potential were measured vs. a Cu/
ticles, the size of individual Pt particles and their
Cu2O ZrO2-membrane reference electrode. BWR
size distribution. X-ray energy dispersive spectrom-
conditions were simulated with high-purity water
eters (EDX) were used for chemical analyses.
at a temperature of 280 °C (271 °C in the speci-
The Pt concentration on the surface of all speci-
men holders) and a pressure of 90 bar. For HWC
mens was measured by Laser Ablation-Inductively
conditions, a mixture of H2 and O2 was adjusted. In
Coupled Plasma-Mass Spectrometry (LA-ICP-MS).
two cases excess H2 or excess O2 has been applied.
Front and back side of the specimens were ablated
The Pt compound (Na2Pt(OH)6) was injected
using a UV laser ablation system, coupled to a sec-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
135
Figure 2: Schematic of the KKL plant installation.
torfield ICP-MS instrument. Pt standards used for
3.2. Results
the calculation of the Pt concentration on the surof Pt with a layer thickness of 0.014 to 14 nm on
3.2.1. Effect of flow on the Pt deposition behaviour
stainless steel substrate. The layer thickness corre-
The flow conditions of the Pt containing high-
face of the specimens were homogenous thin films
sponds to 0.03 to 30 µg/cm . The detection limit
temperature water across the specimen surface
depended on the background noise level and
have a rather strong influence on the amount of
slightly varied from measurement to measurement.
Pt deposited. The highest Pt surface loadings were
But usually quite low Pt surface loading values
observed under quasi-stagnant conditions (in the
could still be detected reliably (down to 1 ng/cm
autoclave) and at high flow velocities (SH2),
in most cases).
whereas in SH1 (low flow velocities) by far the
2
2
lowest Pt concentrations were measured. Fluid
136
3.1.5. Development of the NDT
dynamics calculations revealed that a turbulent
Specimens that have been exposed in the plant to
flow regime can be assumed for SH2 and a transi-
reactor water are too radioactive for electron
tional flow behaviour from laminar to turbulent
microscopy investigations. However the need to
for SH1. Further computations show that turbu-
characterise the form of Pt on the surface of the
lent flow provides the best conditions for deposi-
specimen, its spatial distribution and to determine
tion of Pt nanoparticles, like the ones produced by
the size distribution is still present. To address this
OLNC. In this context it is important to note that
issue a so called NDT has been developed. It relies
smaller particles diffuse faster than larger ones
on the idea of using an adhesive film which is
under the same conditions. Because stress corro-
applied on the surface of the specimen. When the
sion cracks are too narrow for turbulences to
film is peeled off, oxide particles and Pt nanopar-
enter them, it is important to produce by OLNC
ticles that are sticking to the film are removed at
the smallest possible particles, not because the
the same time. The amount removed by this
larger ones would be too big to fit into the cracks
method is not affecting the integrity of the speci-
but because of their slow diffusion into a crack.
men; therefore it is also suitable for surfaces of
Under quasi-stagnant conditions the Pt particles
plant components that may be put back into ser-
have more time to diffuse through the stagnant
vice. Furthermore, the activity of the small amount
layer, which explains the high deposition rates
of material sticking to the adhesive film is low
there. Still more investigations on the effect of
enough to allow further electron microscopy inves-
flow are needed for a clearer picture.
tigations.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
3.2.2. Effect of Pt injection rate on the Pt deposition behaviour
Figure 3: Average Pt particle sizes from tests with different Pt injection rates.
To study the effect of Pt injection rate several tests with different Pt injection rates but otherwise comparable parameters have been performed. Those tests revealed that lower rates result in deposition of smaller Pt particles on the specimens (Figure 3), which generally would mean a better, respectively, more effective protection against SCC. On the other hand longer injection times are needed to achieve a sufficient coverage of Pt particles and reduction of the ECP.
3.2.3. Effect of water chemistry on the Pt deposition behaviour
water chemistry «history». Nevertheless, in terms
Two tests have been performed with dissolved gas
of pre-oxidation of the steel surfaces, the environ-
levels markedly different from the standard condi-
ment before Pt injection still plays a role on the
tions. These tests showed that the Pt deposition
amount of Pt deposited (see Section 3.2.5).
behaviour in terms of size and homogeneity in disexperiment with strong excess H2 concentration in
3.2.4. Effect of temperature on the Pt deposition behaviour
the high-temperature water yielded fine sized Pt
Most tests were performed at 280 °C (270 °C in
particles with well-defined shapes and homoge-
SHs 1 and 2), which is close to the average tem-
neous distribution (Figure 3 and Figure 4a), which
perature of the water inside the reactor and recir-
is believed to be advantageous for the catalytic
culation loops. However, in NPPs the Pt injection is
effectiveness. On the other hand, excess O2 in the
made into the feed water line at a lower tempera-
high-temperature water lead to larger Pt particles
ture; approx. 220 °C in KKL and 195 °C in KKM.
with inhomogeneous distribution (Figure 3 and
Therefore three tests were performed at the lower
Figure 4b). Regarding the Pt surface loading of the
temperature of 220 °C, to see how it may influ-
specimens from both tests, no relevant difference
ence the formation and deposition of Pt particles.
could be measured.
The average Pt particle size of two tests at 220 °C
In two further tests, which started in reducing,
is compared to particle sizes of standard tests in
respectively oxidising environment, but then
Figure 3. A reduction in temperature of the high-
switched to «standard» environment just before Pt
temperature water to 220 °C showed no major
injection started, the Pt particle size distribution
differences in the Pt deposition behaviour, com-
and average particle size was comparable and sim-
pared to tests at 280 °C, but otherwise identical
ilar to standard tests. From this observation it is
conditions.
tribution also depends on the water chemistry. An
concluded that the water chemistry conditions during Pt injection are of utmost importance for an 137
effective OLNC application, in contrast to the
a)
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
b)
Figure 4: Back scattered electron images of PO specimens with Pt deposited under reducing (a) and oxidising conditions (b). The white objects are Pt particles resting on the oxide film.
Figure 5: Back scattered electron images from AR (a) and PO (b) specimens from the same test. The white dots are Pt particles resting on the oxide film.
a)
b)
3.2.5. Effect of specimen pre-treatment on the Pt deposition behaviour
known and if detailed Pt loading data is available,
In all experiments AR and PO specimens were
Some specimens were removed before or inserted
exposed to the high-temperature water. Higher Pt
after plant OLNC applications. Those specimens
surface loadings were observed on specimens
showed only very small amounts of Pt on their sur-
which were PO for two extra weeks under BWR/
face. Together with the observed Pt loss rate, these
HWC conditions. A better developed oxide layer
are strong indications that a redistribution of Pt
with large oxide crystals seems to accumulate
takes place, but that most of the released Pt does
more Pt nanoparticles due to its larger specific sur-
not redeposit on steel surfaces but possibly
face. Figure 5 shows an example of an AR and PO
becomes trapped on CRUD, fuel or in the water
specimen from the same test revealing a higher
clean-up system, which means this Pt is lost for
density of Pt particles on the large oxide crystals of
protection.
the PO specimen.
In Figure 6 the effect of flow velocity of the Pt
a post-application Pt erosion rate can be estimated.
containing reactor water across the specimens
138
3.2.6. Results of the specimens exposed at KKL
from the BDMS is presented. Lower Pt concentra-
The quantitative determination of the Pt surface
holder PH1 (low flow) compared to PH2 (high
loading of the specimens exposed in the MMS at
flow). Therefore, the same effect of the flow veloc-
KKL (specimen holders have been inserted and
ity on the plant specimens as on the loop speci-
removed from the MMS at different times during
mens can be observed (see Section 3.2.1).
two plant cycles), revealed that the pre- and post-
On the specimens exposed during plant cycle 27,
OLNC exposure times are important influencing
higher Pt loadings have been observed on speci-
factors for the Pt surface loading. Specimens
mens PO before exposure to the reactor water (Fig-
exposed for only very short period before OLNC
ure 6). During plant cycle 28 only AR specimens
application started or specimens exposed for long
were exposed in the BDMS.
periods after Pt injection ended, showed low Pt
Figure 7 shows two examples of TEM images from
surface concentrations. If the flow conditions are
specimens of holders PH1-1 and PH2-1, which
tions are observed on specimens from specimen
were exposed in the BDMS during KKL plant cycle Figure 6: Pt surface loadings of all BDMS specimens as function of specimen pre-treatment (AR vs. PO) and flow velocity of the high-temperature water (error bars = 95% confidence interval).
27. Most of the round, dark grey objects in the TEM images are Pt particles. The analysis of the Pt particle size distribution revealed that the average Pt particle size on specimens from the plant seems to fit well to the size observed on specimens from loop tests performed under comparable conditions. But due to the limited number of particles that could be analysed, further investigations are necessary to confirm this.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Figure 7:
a)
TEM bright field images of replicas taken from specimens of the BDMS (a: PH1-1, b: PH2-1). Arrows indicate Pt particles (confirmed by EDX).
b)
139
3.2.7. Comparison of lab vs. plant data
been observed on the lab and KKL specimens. Also
Due to the greater flexibility in experiment design,
the particle size distribution on plant specimens
OLNC investigations on the lab scale are essential
corresponded rather well to the particle size on
to gain new insights into the Pt deposition behav-
specimens from the loop if the Pt injection rate was
iour and to be able to improve the efficiency of this
similar.
SCC mitigation technology. To verify if such lab
At PSI some tests were performed which simulated
data can be transferred to the plant scale, results
an actual OLNC application at KKL during plant
from the exposure of specimens at KKL are com-
cycle 28. The total amount of Pt injected and the
pared to the lab results.
injection rate were equivalent, but the pre- and
In terms of PO vs. AR specimens and effect of the
post-OLNC exposure periods were about ten times
flow velocity of the high-temperature water on the
longer at KKL. Nevertheless, rather comparable Pt
Pt surface loading, exactly the same trends have
surface loadings on plant and lab coupons have
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Figure 8:
tion. The replica technique has been applied fre-
Pt surface loadings of specimens from the MMS exposed to the reactor water during an OLNC application and from a loop test simulating that same OLNC application.
quently during the course of the project and has been established as a valuable tool for the characterisation of the Pt deposition behaviour. Unfortunately the spread in amounts of Pt sampled is too large to use the current type of replica for determining quantitatively the amount of Pt deposited on an oxidised steel surface. This NDT would have to be developed further for this purpose.
3.3. Plant recommendations From a scientific point of view and based on the been measured (Figure 8). The higher Pt concen-
results stated above, some recommendations for
trations on the lab specimens can be explained by
plant OLNC applications can be derived: The Pt
the much shorter post-OLNC exposure period in
solution should be injected at low rates over
the lab test (a relevant part of the Pt gets «eroded»
extended periods of time and under reducing
from the steel surface if the specimens are exposed
water chemistry conditions. Repeated or even con-
to the reactor water for longer periods without
tinuous OLNC applications could compensate for
repeated OLNC re-applications) and by the differ-
the erosion of Pt from the surfaces. Especially if
ence in flow conditions (in specimen holder SH2
plant components are decontaminated or new
turbulent flow is established, whereas the MMS
components are installed some pre-oxidation peri-
specimen holders are still in a transitional flow
ods increase the efficiency of Pt deposition on
regime where lower Pt deposition values are
these fresh surfaces.
expected). Another reason for the lower Pt concentration on the surfaces of reactor components could be, that in a nuclear power plant quite some
4. National collaborations
Pt deposits at the injection point (in the feed water
140
piping), on CRUD particles and on the fuel clad-
The collaboration and technology transfer on the
ding surface. The amount of Pt getting lost in that
national level takes place within the Swiss nuclear
way cannot be quantified, but it seems evident
community. The NORA project consists of a consor-
that it is a higher proportion than in a high-temper-
tium formed by the Swiss Federal Nuclear Safety
ature water loop system with much smaller surface
Inspectorate ENSI, the nuclear power plants KKM
area and without such «Pt traps».
and KKL and two laboratories (Lab for Nuclear
Considering the facts described above, it can be
Materials and Hot Lab Division) at PSI. The ENSI and
emphasised that despite the huge difference in
all Swiss utilities are periodically informed on the
scale, results from the high-temperature water
actual project status during the annual ENSI-PSI proj-
loop tests at PSI seem to match rather well to
ect presentations. Additionally, semi-annual project
OLNC plant data. Therefore it is concluded that
steering committee meetings were/are held where
results gained from very carefully conducted lab
ENSI, KKM, KKL and PSI are represented. Close col-
tests may be regarded as relevant to understand
laboration exists also with the SAFE project.
and possibly predict the plant OLNC behaviour.
3.2.8. Development of the NDT
5. International collaborations
A replica technique was developed to characterise the Pt deposition behaviour on specimens and
The involved groups and scientists at PSI are very
components from the high-temperature water
well integrated in international research projects,
loop and plant by TEM. Detailed investigations
networks and communities [e.g., International Co-
revealed that the replicas remove a relevant
operative Group on Environmentally-Assisted
amount of the Pt present on the surface of the
Cracking of Water Reactor Structural Materials
specimen, which is sufficient to obtain a represen-
(ICG-EAC, http://www.icg-eac.info/, S. Ritter is act-
tative picture of the Pt particle size and distribu-
ing as Scientific Secretary here), European Co-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
operative Group on Corrosion Monitoring of
6.2. Perspectives for 2014
Nuclear Materials (ECG-COMON, http://www.ecgcomon.org/, S. Ritter is acting as Chairman here),
In the framework of NORA-II a new systematic test
Working Party 4 (Nuclear Corrosion) of the Euro-
programme in the high-temperature water loop
pean Federation of Corrosion (EFC, http://www.
(with detailed analysis of the specimens) will be
efcweb.org/), etc.]. Our research activities are pre-
started. The focus in 2014 will be placed on the
sented and/or discussed within these groups. PSI
effect of material, surface roughness and Pt erosion.
also participates as a member in the NUGENIA
New experimental set-ups to study the effect of flow
association (http://www.nugenia.org/) and the
and a new MMS at KKL should be implemented.
Component Safety Group is in close contact with
Results from NORA will be published in several jour-
GE Global Research Centre concerning the research
nal and conference papers. Due to technical prob-
on NobleChemTM. Additionally, cooperation with
lems with the existing MMS at KKL the exposure of
the BWR Vessel and Internals Project of the Electric
new specimens at KKL will be delayed by (at least)
Power Research Institute (EPRI, USA) is ongoing.
one year. Beside this delay, it is currently believed that
PSI is providing KKL OLNC plant data for EPRI,
the NORA-II project can proceed as planned and
which they will use for the modelling of noble
described in the NORA-II project proposal [5].
metal deposition in BWRs.
7. Publications (in 2013)
6. Assessment of 2013 and perspectives for 2014
S. Ritter, P.V. Grundler, A. Ramar, L. Veleva, I. Günther-Leopold, and H.P. Seifert, «Pt Deposi-
6.1. Assessment of 2013
tion Behaviour on Stainless Steel under BWR Conditions – Part I: Lab Results & Part II: Results
The major part of the project goals and milestones
from Specimens Exposed in KKL», in: Annual
for the final phase of the project have been
Meeting of the Int. Cooperative Group on Envi-
achieved. The systematic series of Pt deposition
ronmentally Assisted Cracking of Water Reactor
experiments in the high-temperature water loop
Materials, Paper No. GP2 (CD-ROM), Karuizawa,
(five tests) and analysis of specimens from the PSI
Japan, May 19–24, 2013.
tests and from KKL (by SEM, TEM and LA-ICP-MS)
P.V. Grundler, A. Ramar, L. Veleva, I. Günther-
have been completed. The final report of the proj-
Leopold, and S. Ritter, «Effect of Flow and Sur-
ect has been finalised [4]. A project meeting was
face Structure on the Pt Deposition on Stainless
held at KKM, four conferences (Annual Meeting of
Steel During Simulated Noble Metal Applica-
the Int. Cooperative Group on Environmentally
tions», in: 16th Int. Conference on Environmental
Assisted Cracking of Water Reactor Materials, 16
th
Degradation of Materials in Nuclear Systems –
Int. Conference on Environmental Degradation of
Water Reactors, NACE/TMS/ANS, Paper No.
Materials in Nuclear Systems – Water Reactors,
ED2013-3116, Asheville, NC, USA, August
EUROCORR 2013, and Int. Multidisciplinary
11–15, 2013.
Microscopy Congress) have been attended and the
S. Ritter, P.V. Grundler, L. Veleva, H.P. Seifert,
final results of the NORA project have been pre-
I. Günther-Leopold, and S. Abolhassani-Dadras,
sented in the framework of a half day seminar at
«Project Proposal: NORA-II (Noble Metal Deposi-
KKL. Work for the follow-up project NORA-II has
tion in Boiling Water Reactors)», Report No.
been started (revision of the high-temperature
AN-46-13-06, Paul Scherrer Institut, Villigen,
water loop, preparation and transport of speci-
Switzerland, August 2013.
mens for exposure at KKL and a first lab experi-
S. Ritter, P.V. Grundler, A. Ramar, G. Ledergerber,
ment).
and W. Kaufmann, «Platinum Deposition on
The results of the NORA project are of direct use
Boiling Water Reactor Components: Qualifica-
for the regulatory work of ENSI, and KKL as well as
tion of Lab-Scale Tests with Plant Data», in:
KKM modified their OLNC Pt injection procedures
EUROCORR 2013, EFC, Paper No. 1339 (CD-
following some recommendations from the NORA
ROM), Estoril, Portugal, September 1–5, 2013.
project (see Section 3.3).
L. Veleva, P.V. Grundler, S. Abolhassani-Dadras, and S. Ritter, «Characterisation of Pt Nanoparticles on Oxide Substrate by Replica Technique in
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
141
TEM», in: Int. Multidisciplinary Microscopy Congress (InterM 2013), Poster No. P124, Antalya, Turkey, October 10–13, 2013. P.V. Grundler and S. Ritter, «Noble Metal Chemical Addition to BWRs for Stress Corrosion Cracking Mitigation: Theoretical Insights and Applications», Report No. TM-46-13-07, Paul Scherrer Institut, Villigen, Switzerland, December 2013. S. Ritter, P.V. Grundler, L. Veleva, and A. Ramar, «Noble Metal Deposition Behaviour in Boiling Water Reactors – Final Report of the NORA Project», Report No. TM-46-13-08, Paul Scherrer Institut, Villigen, Switzerland, December 2013. J. Faucon, «Effect of Surface Roughness on Platinum Particle Size Distribution and Density on Stainless Steel Surfaces Exposed to Simulated BWR Conditions», Semester Project Report, Science in Nuclear Engineering Master Course, ETH Zürich, December 2013.
8. References [1] P.L. Andresen, Y.-J. Kim, T.P. Diaz, and S. Hettiarachchi, «Online NobleChem Mitigation of SCC», in: 12th Int. Conference on Environmental Degradation of Materials in Nuclear Power Systems – Water Reactors, NACE/TMS/ANS, Snowbird, UT, USA, August 14–18, 2005. [2] S. Ritter, H.P. Seifert, I. Günther-Leopold, N. Kivel, S. Abolhassani-Dadras, and J. Bertsch, «Project Proposal: NORA (Noble Metal Deposition Behaviour in Boiling Water Reactors)», PSI Aktennotiz, AN-46-09-12, Paul Scherrer Institute, Villigen PSI, December 2009. [3] S. Ritter, V. Karastoyanov, S. AbolhassaniDadras, I. Guenther-Leopold, and N. Kivel, «Investigation of Noble Metal Deposition Behaviour in Boiling Water Reactors – the 142
NORA Project», PowerPlant Chemistry, 2010, 12(11), pp. 628-635. [4] S. Ritter, P.V. Grundler, L. Veleva, and A. Ramar, «Noble Metal Deposition Behaviour in Boiling Water Reactors – Final Report of the NORA Project», Report No. TM-46-13-08, Paul Scherrer Institut, Villigen, Switzerland, December 2013. [5] S. Ritter, P.V. Grundler, L. Veleva, H.P. Seifert, I. Günther-Leopold, and S. Abolhassani-Dadras, «Project Proposal: NORA-II (Noble Metal Deposition in Boiling Water Reactors)», Report No. AN-46-13-06, Paul Scherrer Institut, Villigen, Switzerland, August 2013.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
PISA-II Pressure Vessel Integrity and Safety Analysis
Author und Co-author(s)
M. Niffenegger, G. Qian, V. Gonzalez, B. Niceno, M. Sharabi, N. Lafferty, M. Andreani
Institution
Paul Scherrer Institut, Laboratory for Nuclear Materials
Address
5232 Villigen
Telephone, E-mail, Internet address
+41 56 310 26 86 Markus.Niffenegger@psi.ch, www.psi.ch and http://lnm.web.psi.ch/ssi/lnm_projects_cs.html
Duration of the Project
July 2012 to July 2015
ABSTRACT
A three dimensional model of a reference
The PSI-ENSI research project PISA-II is dedi-
RPV was created that allows to evaluate
cated to the development and application of
stress intensities for different scenarios (crack
deterministic and probabilistic methods for the
configurations, transients, material proper-
integrity assessment of reactor pressure vessels
ties etc.).
(RPVs) subjected to a pressurized thermal shock
The 3D model was tested for various postu-
(PTS) [1]. In this interdisciplinary project a refer-
lated single cracks as well as for multiple
ence RPV is studied by loading with transients
laminar cracks as observed in two Belgian
based on certain scenarios with the system
RPVs by means of the extended finite ele-
code RELAP5, followed by computational fluid
ment method (XFEM).
dynamic (CFD) simulations. The results from
The PFM code FAVOR was successfully
the latter are then used for the exact evalua-
applied to study the conditional probabilities
tion of time and location dependent stresses by
of crack initiation and failure of a reference
three dimensional finite element calculations.
RPV with postulated cracks, subjected to PTS
Cracks are assumed at the critical locations and
loads.
probabilistic fracture mechanics (PFM) calcula-
Quantitative analyses of the warm prestress-
tions are performed in order to evaluate prob-
ing effect (WPS) by using the Chell and Wal-
abilities for crack initiation and failure of the
lin models were performed.
RPV.
A local approach (Ď&#x192;*- A*) was employed for
The main results achieved within the report
advanced fracture mechanics calculations in
period 2013 are:
the ductile-to-brittle transition (DBT) zone.
The transient mass flow and pressure drop in
Constraint effects at the crack front were
case of a small loss-of-coolant accident
considered by T- and Q-stress calculations.
(SLOCA) and a medium loss-of-coolant acci-
The chain of simulations (RELAP5-CFD-FEM-
dent (MLOCA) was analysed by means of the
FAVOR) for the assessment of RPVs subjected
system code RELAP5.
to PTS load was tested.
The transient three dimensional temperature
Valuable knowledge and expertise in the
field in the RPV during 100 seconds of a
involved disciplines were acquired within the
MLOCA was analysed by means of unsteady
project.
RANS (URANS) simulations. The behaviour of the cold plumes at the inner wall of the RPV was evaluated.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
143
1. Introduction
2. Project goals for 2013
The RPV, as one of the most important safety bar-
The project consists of four Sub-Projects (SP) hav-
riers of light water reactors, is exposed to neutron
ing specific goals.
irradiation at elevated temperatures, which results in material dependent embrittlement of the RPV steel. The resulting decrease of the fracture toughness raises the probability of brittle failure in case of e.g. a PTS. Sufficient margins against brittle fail-
2.1. SP 1: Refined probabilistic PTS-analysis for a reference RPV (30%)
ure have thus to be assured during the whole anticipated lifetime of a RPV by applying state-of-
Further development and application of the
the-art procedures. While in the U.S. probabilistic
methodology for probabilistic assessment of
safety assessments are state of the art, in Europe
RPVs and application to a reference case RPV
such assessments are still predominantly based on
under PTS load.
deterministic methods.
Assessment based on realistic crack distributions
Within the research project PISA-II we explore the
from nondestructive testing (NDT) databases.
application of probabilistic methods for the integ-
Quantitative evaluation of WPS effects by using
rity assessment of RPVs subjected to a PTS [1â&#x20AC;&#x201C;4]
the Chell and Wallin models.
and compare them with deterministic ones. In this interdisciplinary project load transients based on certain scenarios are studied with the system code RELAP5, followed by CFD simulations. The results
2.2. SP 2: Study of transients with RELAP5 and FLUENT (20%)
from the latter are then used for the exact evaluation of time and location dependent stresses by
Preparation and application of models for the
three dimensional finite element calculations.
evaluation of critical PTS-transients.
Cracks of different sizes, shapes and orientations
CFD calculation of the transient temperature
are postulated at the most critical locations of the
field in the RPV subjected to PTS loads.
reference RPV and PFM calculations are performed in order to evaluate probabilities for crack initiation and failure of the RPV. For the evaluation of failure probabilities using the Monte Carlo (MC) method
2.3. SP 3: 3D deterministic fracture mechanics calculations (30%)
implemented in the FAVOR code, the governing parameters (e.g. crack geometry, material proper-
Three dimensional modeling of a reference RPV
ties, transients etc.) are considered as random vari-
and evaluation of stress intensities by extended
ables. Finally, the course of the calculated stress
finite element method (XFEM) with ABAQUS.
intensity is compared with the temperature
Transient 3D calculations based on temperature
dependent fracture toughness of the partially
distributions calculated by CFD codes.
embrittled RPV during critical transients. Since the result of such a procedure depends on the assumed 144
parameters, probabilistic analyses, in which the uncertainties of the governing parameters are considered, provide useful information about the
2.4. SP 4: Investigation of modern fracture mechanics methods (20%)
safety of a component. Analysis of constraints at the crack tip by calculating the T- and Q-stress. Application of local approaches to fracture (LAF) in the DBT region.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
3. Work carried out and results obtained 3.1. SP 1: Refined probabilistic RPV-PTS-analysis based on realistic crack distributions
3.1.1. Input data for the probabilistic analysis Only the beltline region of the vessel, shown in Fig. 1, which is composed of two rings and a welding region is considered in this analysis. The base material of the reference RPV is similar to steel A533B. The yield stress and tensile strength of the base
The crack databases from the decommissioned
material at room temperature are 449 MPa and
plants PVRUF and Shoreham in the U.S. [5] are
587 MPa, respectively. Submerged arc welding
used to generate crack properties distribution
(SAW) is applied for the manufacturing of the ana-
functions for the probabilistic integrity analysis of
lyzed RPV. For the crack simulations a weld bead
the reference RPV subjected to two PTS transients
depth of 5 mm for the Shoreham vessel and 6.5
with the FAVOR code [6]. These databases were
mm for the PVRUF vessel is assumed [5]. The sur-
created from NDT during manufacturing, pre-
face and embedded cracks assumed in the base
operational or in-service inspections and from
material of the RPV are based on the crack distribu-
destructive investigations after decommissioning.
tion of the PVRUF vessel, whereas the embedded
The main random variables used in our calculations
cracks assumed in the welding region are based on
are the number, depths and lengths of cracks. The
those observed in the Shoreham vessel in order to
relevant parameters of Poisson or exponential dis-
be conservative.
tribution are also assumed as random variables fol-
The Vflaw code is used to generate a crack distri-
lowing Gamma distribution by a Bayesian method.
bution file according to the procedure described
For embedded cracks the position of cracks in the
above. The truncation of crack depth is 25 mm for
RPV is uniformly distributed along the RPV wall
SAW, which means that beyond 25 mm the crack
thickness. Specifically, surface cracks are posi-
probability are set to zero. RTNDT is used for the
tioned in the cladding and are assumed to be only
analysis and ΔRTNDT (ΔT41) is calculated as the shift
circumferential, i.e. oriented in the welding direc-
temperature of RTNDT. In the probabilistic analysis,
tion of the cladding. The surface cracks are semi-
the aforementioned crack distributions are
elliptical and embedded cracks are assumed to
assumed in this RPV and the other random vari-
have an elliptical shape. Embedded cracks in the
ables are ΔRTNDT, KIC and KIa. Note that an RTNDT0 of
welding are assumed only to be circumferential,
–1 °C is used, which is a conservative assumption.
due to the welding technology. 50% of embedded cumferential and the other 50% are assumed to be
3.1.2. Crack initiation and failure probabilities
axial. The two transients SLOCA (corresponding to
The conditional crack initiation and failure prob-
a hot leg break with areas of 3 cm ) and MLOCA
abilities for the MLOCA and SLOCA calculated are
(corresponding to a hot leg break with area of
shown in Fig. 2. Crack initiation and failure prob-
70 cm ) as well as the RPV considered in this paper
abilities generally increase with the neutron flu-
are the same as those in [2–4].
ence. Fig. 2 (a) and Fig. 2 (b) show that the failure
cracks in the ring material are assumed to be cir-
2
2
Figure 1: Beltline region of the studied RPV.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
145
Figure 2a (left): Conditional crack initiation and failure probability by considering the WPS effect subjected to the MLOCA.
Figure 2b (right): Conditional crack initiation and failure probability by considering the WPS effect subjected to the SLOCA.
Figure 3 (left): Effect of critical flow model (HF; RT) on fluid temperature for the MLOCA.
Figure 4 (right): Effect of critical flow model (HF; RT) on fluid temperature for the SLOCA
146
probability of the RPV subjected to the SLOCA is
thus has a negligible impact on the total failure
higher than that subjected to the MLOCA. This is
frequency of the RPV. If the total failure frequency
due to the fact that the failure probability is a func-
is less than 1×10-6/year, it fulfills the new accep-
tion of KI, KIc and KIa. Once a crack initiates, it may
tance criterion (less than 1×10-6/year) for RPVs,
propagate or be arrested at a certain location.
according to RG 1.154 [7] and therefore the refer-
From Fig. 2 (b), it is seen that the probability for
ence RPV is regarded as safe concerning the
crack initiation is almost the same as the failure
MLOCA and SLOCA transients.
probability (for the same crack) during the SLOCA
In [4], a probabilistic analysis of the same reference
transient. It means that in this case, once crack
RPV was performed by considering an axial crack
initiation occurs, it will lead to final failure rather
with the depth of 17 mm and the aspect ratio
than being arrested.
(crack length/crack depth) of 6. The conditional
The total cumulative failure frequency considering
failure probability of the RPV for a neutron fluence
several transients is determined from the summa-
of 6×1019 n/cm2 subjected to the MLOCA and
tion of the products of the individual transient
SLOCA transients are 2.63×10-5 and 0 (<10-13),
occurrence frequency and the corresponding con-
respectively. Our new results based on the NDT
ditional vessel failure probability is
data are 4.79×10-10 and 2.38×10-5 respectively. This could result (depending on the specific occur-
,
(1)
rence frequencies) in a total failure frequency which may be higher than that calculated by con-
where
is the plant specific occurrence fre-
sidering the above mentioned crack size [4]. This
quency of the i (i=1, 2 in this study) transient,
would mean that using the NDT database is a more
is the conditional failure probability of ves-
conservative approach. Note that the WPS effect
th
sel due to the i transient. th
was taken into account.
Realistic occurrence frequencies for the MLOCA and SLOCA have to be evaluated e.g. by RELAP calculations. Note that the large loss-of-coolant accident (LLOCA) is neglected in this study due to the fact that its occurrence frequency is very low compared with those of the other transients and
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
3.2. SP 2: Study of transients with RELAP5 and FLUENT
The calculations are performed using the SST-kω turbulent model in Ansys FLUENT 14.5 solver. A snapshot of the streamlines in Fig. 5 shows highly
3.2.1. Transient study with RELAP5
three-dimensional flow pattern in the downcomer
The pressure and thermal load transients critical to
with large scale mixing on the circumferential areas
PTS were studied with the system code RELAP5.
and formation of temperature interfaces at the noz-
Modifications were made to the RELAP5 input deck
zles. Large temperature differences are predicted at
(originally used for LOCA analysis) to simulate the
the connection rings with larger values in loop B of
transients resulting in large stresses in the RPV inlet
about 200 °C as shown in Fig. 6. The results show
nozzle and the RPV at the height of the core.
also oscillating behavior of the temperature inter-
According to previous investigations these transients
face and the cold plume in the downcomer. Simula-
are hot leg breaks with areas of 3 cm2 (SLOCA) and
tion results are interpolated to the fracture mechan-
70 cm (MLOCA), respectively. Uncertainties related
ics mesh with a time pace of 0.25 s.
2
to input parameters and modelling approaches have been identified and the effect of the uncertainties on PTS will be captured by parametric studies. A preliminary parametric analysis shows the effect of varying the critical flow model at the break on the
3.3. SP 3: Three dimensional deterministic fracture mechanics calculations
RELAP5 output parameters pertinent to PTS. The RELAP5 output parameters that provide the impor-
3.3.1. Finite element modeling
tant boundary conditions for the CFD calculation are
Modeling a cracked reference RPV with 3D finite
void distributions and pressure in the reactor coolant
elements (FEs) is a difficult and time consuming task.
system (RCS), temperatures in the cold legs and downcomer, safety injection mass flow rates and temperatures, and RCS mass flow rates. The initial parametric results in Fig. 3 show that the effect of the critical flow model on the fluid temperatures in the RPV inlet nozzle and downcomer for the MLOCA is insignificant. However, as seen in Fig. 4, the HenryFauske critical flow model results in lower temperatures for the SLOCA. This information is used to determine a conservative worst case scenario for the SLOCA (with the Henry-Fauske [HF] critical flow model) and an optimistic best case scenario (with
Loop A Accumulator, m· [kg/s]
Loop B
0
200
80
80
Accumulator, T [K]
283
283
SIP, T [K]
303
303
0
0
SIP, m· [kg/s]
Cold leg, m· [kg/s] Initial pressure [bar] Initial temperature [K] Void fraction [-]
Table 1: Initial and boundary conditions.
69 558 0
the Ransom-Trapp [RT] critical flow model). Further sensitivity studies of other RELAP5 model uncertainties and assumptions will define the final conservative and optimistic transient scenarios. 147
3.2.2. CFD Analysis of a MLOCA for a reference RPV CFD analysis is performed for a reference RPV configuration taken from a two-loop pressurized water reactor design. A MLOCA is assumed and the initial and boundary conditions for CFD calculations are extracted from RELAP5 analysis and are summarized in Table 1. The most severe conditions for PTS take place when the cold emergency cooling circuit (ECC) water is injected in the cold legs. The simulations are performed for 100 s after the ECC water injection using a numerical grid of 5 M points for the fluid and solid walls with higher grid refinement in the cold legs and in the downcomer.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Figure 5: Streamlines at time t = 14 s.
Figure 6: Temperature evolution at selected locations.
Figure 7 (left): The four defect location and orientation used for testing the method.
Figure 8 (right): Calculated SIFs for four different cracks.
Figure 9: Von Mises stresses in a 2D FE model of a CT specimen and the detail of crack tip.
148
To simplify the modeling we choose the XFEM which
MLOCA transient, we use a simple FE model with
was recently implemented in the commercial FE
elements just fine enough for a correct description
code ABAQUS. The XFEM relies on enhancing the
of the RPV geometry. A simple model that allows
finite element approximation space with enrichment
testing which crack location and configuration
functions that are able to reproduce the behavior of
implies the highest risk for crack initiation. Four
the near crack displacement fields almost indepen-
cases have been tested, a penny shape like circum-
dently of the mesh topology, which allows the effec-
ferential and an axial crack with radius of 37.5 mm
tive assessment of complicated cracks and geome-
postulated in the plume affected area and in the
tries. However, as it still relies on a FE mesh discreti-
inlet as shown in Fig 7. The stress intensity factor
zation, its accuracy and performance is affected by
(SIF) for the deepest point of each crack versus
the element size and mesh quality, hence for a cor-
transient time is shown in Fig. 8. The maximum SIF
rect analysis still some effort has to be applied in the
is reached for crack 1. This first step will be fol-
refinement and mesh topology.
lowed with a more detailed analysis of the critical
In our application of the XFEM to the fracture
crack locations by applying the well-known sub-
mechanics analysis of a cracked RPV subjected to a
modeling technique.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
3.4. SP 4: Investigation of modern fracture mechanics methods
that in order to model the lower bound of the KJc-T curve, the critical stress is constant for each pair, and equal to 1700 MPa while the critical area A* is
3.4.1. Modeling of K-T curve with the σ*-A* model
dicts the very weak temperature dependence on
In this part, a local approach to fracture, i.e. the
the lower shelf of fracture toughness which is con-
σ*-A* model, is used to model the micro mechani-
sistent with the results in [8, 9].
1250 ± 250 µm2. It is shown that the model pre-
cal behavior of cleavage fracture for the RPV material. In particular the effects of σ* and A* on the shape of the toughness-temperature curve is simu-
4. National Cooperation
lated by means of a 2D compact tension (CT) specimen. The σ*-A* model is based on the following
On the national level the cooperation and technol-
two hypotheses: (1) brittle fracture is triggered
ogy transfer takes place in the field of nuclear com-
when a critical area A* of material encompasses a
munity. The regulatory authority ENSI and the
critical stress σ*, and (2) the critical values σ* and
Swiss utilities are regularly informed about the
A* are temperature independent material proper-
results of the project. Exchange of information
ties. The critical stress σ* is defined as the ultimate maximum principal stress σ1 [8, 9]. The stressed area A* is defined as the area of material where the maximum principal stress, σ1, is higher than σ* (σ1 > σ*). The subsized (0.18T) CT specimens hav-
Figure 10: A* vs. KJ for different principal stresses σ* at T=–40 °C.
ing a width W of 9 mm and the crack depth a to specimen width W ratio (a/W) of 0.5 are modeled, as shown in Fig. 9. The temperature-independent elastic modulus and Poisson’s ratio are assumed to be 206 GPa and 0.3, respectively. The plastic behavior of the material at different temperatures is correspondent to that in [3]. Figure 10 presents the A*- KJ relation as a function of σ* at T= –40 °C. Note that –40 °C lies in the DBT region. It is seen that for the same critical stress σ*, the stressed area A* increases with KJ.
Figure 11: KJ vs. T for different σ* and A*.
This is because the higher applied SIF leads to a larger stressed area A*. For a certain KJ, A* decreases with σ*, which is an effect of the increased material strenght, less stressed area A* is needed to fracture it. The effect of σ* and A* on the shape of the KJ-T curves are shown in Fig. 11. Four KJ-T curves are
149
plotted by selecting σ*= 1800/1900 MPa and A* = 300/3000 µm2. By comparing the same color curves it is seen that for a given A*, the increase of σ* makes the curve rise faster with the temperature. An increase of A* yields a more significant increase of fracture toughness than that of σ* while the shape of the KJ-T curve is only slightly affected. This implies that material toughness could be significantly increased due to the less stressed areas A*, i.e. loss of constraint. Note that several sets of (σ*-A*) values can be used to model the experimental KJc-T curve [8, 9]. The experimental KJc-T curve is calibrated by 4 different pairs of (σ*-A*) shown in Fig. 12. It is found
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Figure 12: Reconstruction of the lower bound of KJc vs. T with different σ* and A*.
with the power utility representatives also takes
Considering the WPS effect reduces the failure
place within the annual meetings of the steering
probability and increases the safety margin of the
committee «Begleitgruppe Material» of the swiss-
RPV.
nuclear Plant Life Management (PLiM) project.
5. International Cooperation
6.2. Perspectives for 2014 In 2014 further transients will be calculated with
In the frame of the PISA project we are represented
RELAP5, followed by CFD simulations. This allows
in the International Group of Radiation Damage
the evaluation of critical locations for cracks by
Mechanisms in Pressure Vessel Steels (IGRDM), the
means of the XFEM. More precise FE-calculations
European Network of Excellence NUGENIA
of stress intensity factors will be performed by con-
(NUclear GENeration II & III Association) and in the
sidering 3D effects and the non-uniform tempera-
European Technical Safety Organisations Network
ture profile which is generated by cold water
(ETSON).
plumes. The uncertainties of the calculations will be evaluated and used in the probabilistic study.
6. Assessment of 2013 and Perspectives for 2014
150
Local approaches to fracture will be applied for calculating fracture toughness and crack initiation.
6.1. Assessment of 2013
7. Publications
The project goals for the project year 2013 are fully
G. Qian, M. Niffenegger, Procedures, methods and
achieved. RELAP5 calculations for the SLOCA and
computer codes for the probabilistic assessment of
MLOCA yield the mass flow needed in the CFD
reactor pressure vessels subjected to pressurized
calculation. Extensive URANS calculations for a
thermal shocks, Nuclear Engineering and Design,
MLOCA result in the transient temperature distri-
Vol. 258 (2013) 35–50.
bution inside the walls of the RPV for 100 second
G. Qian, M. Niffenegger, W. Zhou, S. Li, Effect of
real time. These temperatures were transferred
correlated input parameters on the failure prob-
into the 3D FEM model for the calculation of time
ability of pipelines with corrosion defects by using
and location dependent stresses in the RPV. A test
FITNET FFS procedure, International Journal of
run for one second real time was successful.
Pressure Vessels and Piping, Vol. 105–106 (2013)
A 3D FEM model of the reference RPV was created
19–27.
and methods for the efficient modeling of different
G. Qian, M. Niffenegger, D. Karanki, S. Li. Probabi-
cracks at arbitrarily locations were evaluated.
listic leak-before-break analysis with correlated
The probabilistic integrity analysis of an reference
input parameters, Nuclear Engineering and Design,
RPV subjected to two PTS transients based on the
Vol. 254 (2013) 266–71.
crack database of the US RPVs Shoreham and
G. Qian, M. Niffenegger, Integrity analysis of a
PVRUF result in more realistic probabilities for crack
reactor pressure vessel subjected to pressurized
initiation and RPV failure than in analyses in which
thermal shocks by considering constraint effect,
fixed crack size of twice the NDT detection limit are
Engineering Fracture Mechanics, Vol. 112–113
assumed. The calculated total failure frequency
(2013) 14–25.
based on the NDT data may be (dependent on the
G. Qian, M. Niffenegger, Investigation on con-
specific occurence frequency) higher than that
straint effect of a reactor pressure vessel subjected
based on crack assumption.
to pressurized thermal shocks. Proceedings of
Quantifying the constraint effect with the T- and
ASME PVP (2013), 2013-98161.
Q-stress increases the safety margin of the RPV, while the corresponding conservatism of the result is decreased.
8. Conferences and Seminars
The fracture toughness as function of temperature in the DBT regime was calculated by applying a
ASME 2013 Pressure Vessels & Piping Conference
local approach to fracture (σ*-A*). Also the WPS
– PVP2013.14–18 July, Paris, France, Investigation
effect could be considered with this approach.
on constraint effect of a reactor pressure vessel
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
subjected to pressurized thermal shocks, G. Qian and M. Niffenegger. PERFORM60 Project, 2nd Training Session, 15–19 April, EDF R&D-MAI, Les Renardières, in Moret-surLoing-Ecuelles, France. NUGENIA network meeting, March 18–20, 2013, Budapest, Hungary. M. NIFFENEGGER, «Improved thermoelectric diagnostics of material embrittlement», IGRDM-17 Specialist’s meeting, 19–24 May, 2013, Les Embiez, France. V. F. GONZÁLEZ ALBUIXECH, G. QIAN. M. NIFFENEGGER, «XFEM applications for integrity analysis of Reactor Pressure Vessels cracked walls», 2nd International Workshop on Physics-Based Modeling of Material Properties and Experimental Observations with special focus on Fracture and Damage Mechanics, 15–17 May, 2013, Antalya, Turkey.
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ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
151
IMPACT III – Flugzeugabsturz auf Stahlbetonstrukturen Autor und Koautoren
M. Borgerhoff, J. Marti, F. Martinez, F. Riesner, J. Rodriguez, C. Schneeberger, M. Stadler, F. Stangenberg, R. Zinn
Beauftragte Institution
Stangenberg und Partner Ingenieur-GmbH in Zusammenarbeit mit Basler & Hofmann und Principia Ingenieros Consultores
Adresse
Viktoriastr. 47, 44787 Bochum
Tel., E-Mail, Internetadresse
+49-234-961300, spi@stangenberg.de, www.stangenberg.de
Dauer des Projekts
Januar 2012 bis Dezember 2014
ZUSAMMENFASSUNG
und zwar ein Versuch zum Studium des Durch-
Das Projekt IMPACT III («Impact of an aircraft
stanzverhaltens in Form von Hartgeschoss-
against a structure«) wird vom «VTT Technical
Penetration/Perforation (Punching tests, P-Se-
Research Centre» (Finnland) organisiert und
ries),
zwei
Versuche
zum
Studium
des
hat eine Laufzeit von 2012 bis 2014; es be-
Biegetragverhaltens infolge Weichgeschoss-
schäftigt sich mit dem Tragwerksverhalten
Anprall (Flexural tests, F-Series) und ein Ver-
von Stahlbetonstrukturen unter stossartigen
such zum Studium des kombinierten Biege-/
Einwirkungen, wobei der Schwerpunkt auf
Durchstanztragverhaltens
der Durchführung von Impact-Versuchen mit
schoss-Anprall (combined bending and pun-
Variation zahlreicher Versuchsparameter liegt.
ching tests, X-Series). Das Jahr 2013 stand aus-
infolge
Weichge-
Das Projekt wurde im Erfahrungs- und For-
serdem im Zeichen der Planung der Versuche
schungsbericht des Vorjahres bereits vorge-
zur Erschütterungsweiterleitung und Dämp-
stellt, daher konzentriert sich der vorliegende
fung (Induced vibration and damping tests, V-
Bericht auf ausgewählte Arbeiten des Jahres
Series).
2013. Das ENSI beteiligt sich zusammen mit
Im vorliegenden Bericht werden der 2013
den Bauexperten von Basler & Hofmann (B&H),
durchgeführte kombinierte Biege-/Durchstanz-
Principia und Stangenberg und Partner (SPI) an
versuch X3 und der geplante Versuch V1 zur
diesem Projekt.
Erschütterungsweiterleitung von nichtlinear
Im Rahmen von IMPACT III wurden 2013 vier
beanspruchten Stahlbetonstrukturen vorge-
Versuche bei VTT in Finnland durchgeführt,
stellt.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
153
Projektziele Das Ziel dieses Projektes ist es, experimentelle Daten und Informationen zu physikalischen Phänomenen beim Anprall eines Flugzeuges auf Stahlbetonstrukturen zu erarbeiten. Mit dem Projekt IMPACT wird sichergestellt, dass dem ENSI stets der weltweit aktuelle Stand von Wissenschaft und Technik bezüglich Versuchsdaten und Berechnungsmethoden in Bezug auf die Einwirkung Flugzeugabsturz zur Verfügung steht. Die Validierung
Abbildung 1: Versuchsaufbau für Test X3.
der Berechnungsmodelle fördert eine realistischere Abschätzung von Versagensgrenzen und von vorhandenen Tragreserven. Das ENSI festigt durch die Teilnahme an diesem Projekt das Know-how zur Auslegung der Kernanlagen gegen Flugzeugabsturz. Überdies erfolgt ein regelmässiger Austausch zu dieser Thematik mit den Experten und nuklearen Aufsichtsbehörden anderer Länder. Damit wird ein wesentlicher Bei-
Abbildung 2: Projektil für Test X3.
trag zur Sicherheit der Kernanlagen geleistet.
Durchgeführte Arbeiten und erreichte Ergebnisse Versuchseinrichtung und Versuchsparameter Test X3 Die Versuche werden im «VTT Technical Research Centre» in Espoo (Finnland) durchgeführt. Abbildung 1 zeigt den Versuchsaufbau für den kombinierten Biege-/Durchstanztest X3 mit der in einem Stahlrahmen gelagerten Stahlbetonplatte und den im Hintergrund erkennbaren «Backpipes», die die horizontale Abstützung bilden. Abbildung 2 zeigt das in diesem Test verwendete Profil, das mit einer
Abbildung 3: Lastfunktionen-Test X3.
Wandstärke von 6,35 mm noch als «Weichgeschoss» (Projektil stark deformierbar im Vergleich zur getroffenen Wand) angesehen werden kann; 154
die Projektilmasse betrug 50 kg, die Aufprallgeschwindigkeit 140 m/s.
Simulation des Tests X3 mit ABAQUS Die Simulation des Tests X3 mit dem Programm ABAQUS [1] erfolgte durch Principia. Der Beton wurde hierbei auf Volumenelemente mit der Möglichkeit von Erosion von Elementen, der Bewehrungsstahl auf Stabelemente abgebildet, vgl. [2]. Das Projektil wurde auf Schalenelemente abgebildet und mit dem Plattenmodell gekoppelt; das Kontaktproblem wurde auf Basis der Anfangsgeschwindigkeit des Projektils gelöst. Aus Symmetriegründen konnte sich die Abbildung auf ¼ der
Abbildung 4: Deformiertes Projektil nach Versuch X3 (oben) und aus ABAQUS-Vorberechnung (unten).
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Abbildung 7: Äquivalente Dehnungen in Bewehrungsstäben.
Abbildung 5: Bruchdehnungen (-).
Abbildung 8: Verschiebungsmessgeber.
Abbildung 6: Äquivalente Zugdehnungen und Vergleich mit gerissenen Zonen auf Plattenrückseite.
Struktur beschränken; die Gesamtzahl der Elemente beträgt etwa 150.000. In einer Vorberechnung wurde die zu erwartende Lastzeit-Funktion aus dem Projektilanprall auf eine starre Wand ermittelt; Abbildung 3 zeigt die sich ergebende Last im Vergleich zu einer aus dem
Abbildung 9: Berechnete und gemessene Verschiebungen.
Riera-Modell [3] abgeleiteten Lastfunktion. Aus der FEM (Finite-Elemente-Methode)-Vorberechnung ergaben sich vier Faltungen des Projektils, die sich mit dem später durchgeführten Versuch in Übereinstimmung befinden, vgl. Abbildung 4. Von den Ergebnissen der ABAQUS-Simulation werden in Abbildung 5 Bruchdehnungen zum Zeitpunkt 20 ms gezeigt; zum gleichen Zeitpunkt ergaben sich die in Abbildung 6 dargestellten äquivalenten Zugdehnungen, wobei die braun dargestellten Bereiche Werte über 0,001 bezeichnen. Es ist daraus erkennbar, dass ein Zustand nahe unterhalb einer Perforation der Platte erreicht wurde. In Abbildung 7 sind äquivalente plastische Dehnungen in Bewehrungsstäben dargestellt. Schliess-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
155
Tabelle 1 IMPACT III, Daten des Versuches X3.
Blinde Vorberechnung
Test X3
Druckfestigkeit fc [MPa]
44.1
46.6
Zugfestigkeit fct [MPa]
2.98
3.09
26,341
27,989
Streckgrenze ReH [MPa]
536.7
559/629
Zugfestigkeit Rm [MPa]
629
644.3/702
Gleichmassdehnung Agt [%]
11.2
11.2/5.83
Biegebewehrung (Ø 10, s = 90 mm e.w.e.f.), [cm²/m]
8.73
8.73
Schubbewehrung (geschlossene Bügel Ø 6 mm)
17.45
17.45
Beton
E-Modul Ec [MPa] Bewehrungsstahl (Biegebewehrung/Bügel)
[cm²/m²] Abbildung 10 (links): Verschiebungen in Plattenmitte.
Abbildung 11 (rechts): Vergleich der Antwortspektren D = 5% der Lastfunktionen.
Abbildung 12 (links): Einfluss des Stanzwinkels auf die Verschiebungen, Schnitt über Platte zum Zeitpunkt der maximalen Verschiebung.
θ = 32° (gegen Horizontale)
Abbildung 13 (rechts): Gemessene und berechnete Auflagerkräfte. θ = 45° (gegen Horizontale)
156
lich werden Verschiebungen an der Rückseite der
und Forschungsbericht 2012 vorgestellt, sodass
getroffenen Platte angegeben, siehe Lage der
sich die folgenden Darstellungen auf die in Tabelle
Messgeber in Abbildung 8 und Zeitverläufe ge-
1 zusammengestellten Versuchsparameter und auf
messener und berechneter Verschiebungen in Ab-
ausgewählte Vergleiche der blinden Vorberech-
bildung 9 (der Messgeber P1 ist im Versuch ausge-
nungen mit den Versuchsergebnissen konzentrie-
fallen). Die höhere Dämpfung der berechneten
ren können.
Verschiebungen im Ausschwingbereich führt Prin-
Abbildung 10 zeigt einen Vergleich der Verschie-
cipia darauf zurück, dass das Berechnungsmodell
bungen in Plattenmitte für die beiden in Abbildung
nicht die Stahlrahmen und die Backpipes umfasst.
3 dargestellten Lastzeitfunktionen. Trotz der starken Oszillationen der (wirklichkeitsnahen)
Simulation des Tests X3 mit SOFiSTiK
FEM-Lastfunktion im Vergleich zur einfachen Last-
Die Simulation des Tests X3 mit dem Programm
funktion aus dem Riera-Modell ergeben sich für
SOFiSTiK [4] erfolgte durch SPI. Das Finite-Ele-
beide Lastfunktionen fast die gleichen Ergebnisse;
mente-Modell ist im Grundsatz das gleiche wie das
das liegt daran, dass sich die starken Oszillationen
Modell der Tests X1 und X2 und wurde wie auch
der Lastfunktion erst im höheren Frequenzbereich
das Berechnungsverfahren bereits im Erfahrungs-
ab etwa 300 Hz auswirken, vgl. Abbildung 11, die
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
massgebende Plattenfrequenz jedoch bei 50 Hz liegt. Ein weiterer Parameter der Berechnung ist der
Abbildung 14: Vertikalschnitt der zersägten Platte.
Stanzwinkel, der aufgrund der näherungsweisen Erfassung des nichtlinearen Querkraftverhaltens in SOFiSTiK vorabgeschätzt werden muss. Der Einfluss unserer Vorabschätzungen des Stanzwinkels 32° und 45° wird an den Beispielen der Verschiebungen über die Platte zum Zeitpunkt der maximalen Verschiebungen in Abbildung 12 und der Auflagerkräfte in Abbildung 13 demonstriert. Das Rissbild der nach dem Versuch zersägten Platte (Abbildung 14) bestätigt die Annahme des Stanzwinkels im o. g. Bereich. Die nachfolgend dokumentierten Ergebnisse beziehen sich auf die Lastfunktion Riera und den Stanzwinkel 45°. Abbildung 15 zeigt gemessene und berechnete Verschiebungen, Abbildung 17
Abbildung 15: Gemessene und berechnete Verschiebungen.
zeigt gemessene und berechnete Dehnungen des Bewehrungsstahls an den in Abbildung 16 gezeigten Orten. Es zeigt sich zwischen den Ergebnissen der blinden Vorausberechnungen und der Versuche insgesamt eine zufriedenstellende Übereinstimmung. Interessant ist, dass die gemessenen Stahldehnungen am Ort B4 deutlich grösser als die berechneten sind, während Mess- und Rechenwerte an den Orten B3 und B5 in der Grössenordnung übereinstimmen. Wie man aus Abbildung 14 ableiten kann, liegt der Ort B4 offenbar genau
Abbildung 16: Messgeber für Stahldehnungen.
in einem Riss, was wahrscheinlich die Erklärung für den vorstehenden Effekt ist.
Versuchsplanung des Tests V1 Ziel der Testreihe V ist es, die Weiterleitung von Erschütterungen und die dabei auftretende Dämpfung von Stahlbetonstrukturen, die durch extreme Stossbelastungen im Anprallbereich nichtlinear beansprucht werden, zu ermitteln. Das Design des Testkörpers sowie Vorberechnungen zum ersten 157
derartigen Test V1 wurden seitens ENSI im Berichtszeitraum durchgeführt. Die Struktur besteht aus einer Vorderwand (Anprallwand), einer verbindenden Bodenplatte und einer Rückwand, seitlich sind Dreieckswände zur Stabilisierung von Vorderwand und Bodenplatte angeordnet, vgl. schematische Darstellungen in den Abbildungen 18 und 19. Die interessierenden induzierten Erschütterungen werden an der Rückwand ermittelt. Die Struktur ist horizontal am Ende der Bodenplatte zur Verhinderung eines Gleitens und vertikal an der Oberseite der Vorderwand zur Verhinderung eines Abhebens abgestützt. Eine Lagerung erfolgt auf Elastomerstreifen unter Vorder- und Rückwand
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Abbildung 17: Gemessene und berechnete Stahldehnungen.
Abbildung 18 (links): Seitenansicht des Testkörpers für V1.
Abbildung 19 (rechts): Ansicht von oben des Testkörpers V1.
Abbildung 20 (links): FE Modell für Test V1.
Abbildung 21 (rechts): Lastfunktionen–Test V1.
von 0,15 m und 0,25 m Breite entsprechend der
Dehnungen einstellen. In den weiteren Bereichen
Wandstärken dieser beiden Wände.
der Struktur ergeben sich nur geringfügige und
Es sind eine Betongüte C40/50 und ein Beweh-
örtlich begrenzte plastische Dehnungen.
rungsstahl S500 vorgesehen; die Grundbeweh-
Als weitere Berechnungsergebnisse werden hori-
rung beträgt Ø 6 mm c/c 50 mm mit Zulagen in
zontale und vertikale Verschiebungen an Vorder-
den Eckbereichen, Bügel sind lediglich im Bereich
und Rückwand (Abbildungen 26 und 27) sowie Be-
der Lasteinleitung erforderlich. Die dynamischen
schleunigungs-Antwortspektren
Analysen erfolgen mit dem Programm SOFiSTiK,
und Unterkante der Rückwand (Abbildungen 28
wobei die Betonstruktur auf Schalenelemente und
und 29) angegeben. Bei den Antwortspektren er-
die Lagerungen auf Federelemente abgebildet
geben sich für die FEM-Lastfunktion und die nach
sind, vgl. Abbildung 20.
Riera ermittelte Lastfunktion wie beim Test X3 erst
Um die Unsicherheiten auf der Lastseite gering zu
oberhalb etwa 300 Hz unterschiedliche Ergeb-
halten, wird vorgeschlagen, für V1 das bereits
nisse. Bei den horizontalen Antwortspektren ist ein
beim Biegeversuch B1 eingesetzte Projektil mit der
Abfall der zur ersten Biegeschwingung der Vorder-
dortigen Anprallgeschwindigkeit 110 m/s zu ver-
platte gehörenden linear-elastischen Eigenfre-
wenden. Aus den Analysen zum Test B1, der auch
quenz 74,7 Hz in Abhängigkeit der Anprallge-
beim Projekt IRIS als Referenzfall diente, ist be-
schwindigkeit zu erkennen.
an
Oberkante
kannt, dass die in Abbildung 21 dargestellten 158
blauen Lastfunktionen zu sehr guten Übereinstimmungen Messung/Rechnung führten. Diese bei-
Nationale Zusammenarbeit
den Lastfunktionen sowie eine zur Absicherung
Aus der Schweiz ist die Firma Basler & Hofmann
nach oben vorgenommene Grenzbetrachtung mit
AG (Zürich) im Team ENSI beteiligt.
Anprallgeschwindigkeit 160 m/s (vgl. rote Kurve in Abbildung 21) wurden daher im Rahmen der Auslegung des Tests V1 verwendet.
Internationale Zusammenarbeit
Die Abbildungen 22 bis 25 zeigen ausgewählte Stahldehnungen und Betonstauchungen mit ihren
Im IMPACT-Projekt arbeiten 10 Teams aus 7 Län-
über den Zeitbereich aufgetretenen Maximal-
dern (Deutschland, Finnland, Frankreich, Kanada,
werten. Für die Anprallgeschwindigkeit 110 m/s
UK, USA, Schweiz) mit. Von den Ländern Finnland,
bleiben die nichtlinearen Dehnungen auf den An-
Kanada, UK, USA, Schweiz sind die nuklearen Auf-
prallbereich begrenzt, während sich bei 160 m/s
sichtsbehörden direkt vertreten. Aus Deutschland
auch im oberen Bereich der Vorderwand plastische
ist die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsi-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Abbildung 22 (links): Maximale Stahldehnungen der Vorderwand in ‰ für v = 110 m/s.
Abbildung 23 (rechts): Minimale Betondehnungen der Vorderwand in ‰ für v = 110 m/s.
Abbildung 24 (links): Maximale Stahldehnungen der Vorderwand in ‰ für v = 160 m/s.
Abbildung 25 (rechts): Minimale Betondehnungen der Vorderwand in ‰ für v = 160 m/s.
Abbildung 26 (links): Horizontale Verschiebungen für v = 110 m/s.
Abbildung 27 (rechts): Vertikale Verschiebungen für v = 110 m/s.
159
Abbildung 28 (links): Antwortspektren D = 5% an Oberkante der Rückwand.
Abbildung 29 (rechts): Antwortspektren D = 5% an Unterkante der Rückwand.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
cherheit (GRS) beteiligt, die die deutschen nuklearen Aufsichtsbehörden berät. Im Team ENSI sind Stangenberg und Partner (Bochum) und Principia (Madrid) beteiligt.
Bewertung 2013 und Ausblick 2014 Die vom Team ENSI 2013 geleisteten Arbeiten führten zu sehr zufriedenstellenden Resultaten. Der ursprünglich für den Sommer 2013 geplante neue Versuchsaufbau in einer neuen Halle, der Versuche mit Betonplatten 3,5 x 3,5 m und Projektilen bis 100 kg Masse und bis 200 m/s Geschwindigkeit erlauben wird sowie der für Ende 2013 geplante erste «Induced vibration test» V1 wurden noch nicht realisiert, sodass schon jetzt klar ist, dass VTT das Projekt IMPACT III nicht wie geplant bis Ende 2014 abschliessen kann.
Publikationen M. Borgerhoff, C. Schneeberger, F. Stangenberg, and R. Zinn (2013): Conclusions from Combined Bending and Punching Tests for Aircraft Impact Design, Transactions, SMiRT-22, San Francisco, USA
Referenzen [1]
SIMULIA (2013) «Abaqus Analysis User’s Manual», Version 6.13, Rhode Island
[2]
J. Rodríguez, J. Martí, F. Martínez, C. Schneeberger, and R. Zinn (2013): Analysis of Punching of a Reinforced Concrete Slab within IRIS_2012, Transactions, SMiRT-22, San Fran-
160
cisco, USA [3]
J. D. Riera (1968): On the Stress Analysis of Structures Subjected to Aircraft Impact Forces, Engineering and Design, Vol. 8, No. 4, pp. 415-426
[4]
SOFiSTiK AG (2010): SOFiSTiK, Analysis Programs, Version 25.0, Oberschleissheim
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Expertengruppe Starkbeben
Author and Co-author(s)
D. F채h, S. Wiemer, B. Edwards, V. Poggi, D. Roten, R. Grolimund, M. Spada, B. Schechinger, J. Woessner
Institution
Swiss Seismological Service
Address
Sonneggstrasse 5, CH-8092 Z체rich
Telephone, E-mail, Internet
+41-44-633 3857, d.faeh@sed.ethz.ch, www.seismo.ethz.ch
Duration of the Project
July 2010 to June 2014
ABSTRACT
medium demonstrate the feasibility of the
The project for the time period 2012/2013 is
method to explore physical limits to ground
split into 5 subtasks with the goal to improve
motions during large events. Within subproject
regional and local seismic hazard assessment in
3 the earthquake catalogue for the period
Switzerland. Subproject 1 was focused on the
between 1878 and 1900 was progressively
investigation and improvement of ground-
analysed and the macroseismic information
motion attenuation models and earthquake
contained in the Annual Reports of the SED
source scaling for Switzerland. A variety of
systematically integrated into the database for
novel solutions have been developed and pub-
events with an assumed intensity of V and
lished, including: methods for automatic site
stronger. A common database for the compila-
amplification determination; Swiss specific
tion of palaeoseismological findings from vari-
ground-motion prediction models; the investi-
ous research fields was established and is cur-
gation of earthquake sources and their 3D
rently being filled with data. In subproject 4,
crustal distribution; and development of refer-
we present new methodologies to characterize
ence velocity, amplification and attenuation
seismogenic source zones in Switzerland,
profiles for arbitrary sites, including those at
advancing towards more realistic and physi-
depth. Within subproject 2 we finalized our
cally constrained models. Finally subproject 5 is
routine for retrieval of dilatancy parameters
related to geological disposal repositories with
from strong motion recordings acquired on
a focus on the possible impacts of strong earth-
vertical arrays, and development continued
quakes on the repository itself and the infra-
on the implementation and verification of
structure during the operating phase. We
Drucker-Prager plasticity in a 3D finite differ-
developed an initial conceptual framework to
ence code. Simulations of wave propagation
assess the hazard posed by induced earth-
from an M 7.8 earthquake in a nonlinear
quakes.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
161
Project goals
systematic investigation, the assessment of event parameters such as magnitude and location and
The project for the time period 2012/2013 is split
the investigation of the historical context of his-
into 5 subtasks with the main goal to improve
torical earthquake records to ensure their correct
regional and local seismic hazard assessment in
interpretation. New findings relating to large
Switzerland. The sub-projects described in this
earthquakes in other periods, including yet
report are:
unknown archival sources, archeological and pal-
1. Ground-motion attenuation models and earth-
aeo-seismological findings are followed closely.
quake scaling for Switzerland; 2. Modelling of wave propagation in complex, non-linear media; 3. Revision of the Swiss earthquake catalogue 1878–1960; 4. Improved seismotectonic zonation for Switzerland;
Subproject 4 strives to add physical constraints to the generation of improved seismotectonic models for Switzerland and subproject 5 is related to the definition of possible earthquake impacts on deep geological disposals, the analysis of observations in underground structures, and the issue of induced seismicity.
5. Earthquake scenarios for deep geological disposal. Subproject 1 has focused on the development and improvement of earthquake ground-motion attenuation and source-scaling models for Switzerland, with focus on predictions valid for the subsurface. The complete understanding in terms of physical parameterization of such models is crucial in order
Work carried out and results obtained 1. Ground-motion attenuation models and earthquake scaling for Switzerland
to decouple different effects: for instance to
162
remove the influence of the near-surface geology
In the previous reporting period, we developed
from recorded ground-motions. In order to do this
and published a ground-motion prediction model
we have investigated new parameterizations of
for Switzerland [Edwards and Fäh, 2013a]. This
stochastic-based simulation models, improved
simulation model has now been parameterized for
understanding of global ground motion prediction
engineering applications using a function depen-
equations (GMPEs) and investigated new methods
dent on magnitude and distance. We have tested
of magnitude-scaling.
this model against macroseismic intensities of
The scope of subproject 2 is to improve determin-
larger historical Swiss earthquakes, determining
istic predictions of ground motion, especially with
the best stress-drop to use for the national seismic
respect to nonlinear behaviour in sedimentary
hazard maps and the ShakeMap system.
rocks and soft soils. Records of strong ground
The investigation of seismic sources in Switzerland
motion that are clearly characterised by nonlinear
is important to understand how to simulate larger
soil behaviour will be studied and reproduced
events. As well as investigating wider-European
using advanced constitutive soil models. Because
large magnitude earthquakes [Edwards and Fäh,
such models require many parameters, which are
2013b] we have published the results of our inves-
difficult to define, an important aspect of this sub-
tigation into the 3D spatial distribution of the
project is the calibration of dynamic soil properties
stress-drop of earthquakes in Switzerland [Goertz-
from standard geotechnical tests. A further aim is
Allmann and Edwards, 2013] (Figure 1). Strong
to study the propagation of body and surface
regional variation was found to be related to the
waves in nonlinear materials by performing numer-
Alpine front and areas of uplift.
ical simulations in two- and three-dimensions.
As well as further developing Swiss-specific mod-
As instrumental measurements only provide reli-
els, we have developed implementations of host to
able data from seismic activity in Switzerland since
target adjustments used for correcting global or
1975, the assessment of seismic hazard chiefly
regional GMPEs to a Swiss specific, or site-specific
relies on historical records of earthquakes. The
target. These Vs-Kappa corrections take into
main focus of subproject 3 is on the historical-crit-
account differences in the local velocity and atten-
ical revision of the Swiss earthquake catalogue for
uation between the host (GMPE) and target. Two
the period 1878–1960. This includes the extension
approaches have been implemented: (1) an
of the completeness of the event list based on a
approach based on random-vibration theory (RVT),
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
in which both host and target are parameterized in
we have developed a simplified method [Edwards
terms of a stochastic model; and (2) a newly devel-
et al., 2013] which is based on the use of the quar-
oped method [1] based on inverse RVT, allowing
ter-wavelength approximation [2]. The attenuation
the direct estimation of response spectrum com-
relevant for an arbitrary velocity profile is also
patible Fourier spectra.
essential to correctly model and interpret amplifi-
The separation of the effects of source, path and
cation, particularly at high frequencies. We
site on observed ground-motion is important so
extended the approach originally proposed by [2]
that we can develop simulation models. We have
to simultaneously model both the reference shear-
therefore improved an application for the decou-
wave velocity profile and the corresponding atten-
pling of source path and site effects based on a
uation ([3]; Poggi et al., 2013). The method has
Bayesian approach. The method has been applied
been extensively tested on the Japanese KiK-Net
to the Japanese KiK-Net database, and the result-
Network by comparing site-specific attenuation
ing decoupled amplification has been compared
measurements with quarter-wavelength average
with surface-to-borehole ratios. We have pub-
velocities at 36 soil and rock sites. Finally, a para-
lished a method employed within the real-time
metric model developed with this approach gives
seismic observation network for the determination
us the possibility to estimate anelastic attenuation
of site amplification [Edwards et al., 2013]. The
of a rock site with an arbitrary velocity profile or
implementation continuously analyses recorded
even Vs30 and provides the base for host-to-target
earthquakes and updates a database of amplifica-
adjustments of real or modelled ground-motion.
tion (elastic and anelastic) for all of the stations connected to the network. The resulting amplifications are displayed on an SED-internal website for easy access.
2. Modelling of wave propagation in complex, non-linear media
The definition of a common soil or rock reference is a key issue when predicted or observed ground
Research in subproject 2 focuses on both nonlinear
motion is compared for sites of different character-
behaviour of soft soils near the surface and nonlin-
istics. In order to correct modelled or empirical
earity in the fault zone at depth. A procedure has
amplification functions to a common reference,
been developed to retrieve the dilatancy para-
Figure 1: Lateral variations of stress drop for using a depth-dependent Q model. The main Alpine fronts are shown by the bold-dashed lines (J.F., Jura Front; H.F., Helvetic Front; P.F., Penninic Front).
163
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Figure 2: Permanent plastic strain in the southern San Andreas fault zone following the M 7.8 ShakeOut scenario earthquake.
meters of the Iai [4] cyclic mobility model directly
earthquake on the southern San Andreas fault) for
from strong ground motion recorded on vertical
a medium governed by Drucker-Prager plasticity.
arrays. During 2012/2013 this method was further
We showed that plasticity in the fault zone, and, to
improved. A new misfit definition based on the
a lesser extent, nonlinear behaviour in shallow
Stockwell transform was introduced, which guides
sediments, could reduce the earlier predictions of
the inversion routine to models that accurately
large long-period ground motions in the Los Ange-
reproduce the frequency-time evolution of the
les basin by 30–70% [Roten et al., 2013b, 2013e].
observed signals. We quantified the dilatancy
These results suggest that the role of plasticity in
parameters at the Wildlife liquefaction array (WLA),
the saturation of ground motions is not limited to
at Kushiro port (KP) and the KiK-Net site FKSH14.
extreme events, such as the maximum physically
Liquefaction resistances derived from strong
possible earthquake assumed for Yucca mountain
motions tend to be higher than predictions from
[7], but remains significant for earthquake sce-
field and laboratory tests, and indicate that cyclic
narios that are considered very plausible.
mobility effects may occur on soils with a high liquefaction resistance during strong and prolonged shaking [Roten et al., 2013a, 2013c]. Development continued on a tool that defines
3. Revision of the Swiss earthquake catalogue 1878–1960
dilatancy parameters from cone penetration tests, 164
which was simplified for easier use by non-special-
In the assessment of earthquakes with a maxi-
ists. The tool was applied for characterization of
mum intensity of less than VI (EMS) for the period
nonlinear soil properties at two Swiss strong
1878–1900 we have realized that the large but
motion instrument sites.
heterogeneous data pool available in the annual
Continuing efforts have been made in collabora-
reports of the Swiss Earthquake Commission is
tion with the SCEC/USGS dynamic rupture code
only incompletely integrated in the current Earth-
verification project [5] to verify our implementation
quake Catalogue of Switzerland (ECOS-09). Most
of plasticity in the AWP-ODC finite difference code.
of the information regarding events inherited
We have implemented viscoelastic relaxation [6]
from the catalogue version MECOS-99 is ques-
and shown that it is a condition for convergence of
tionable, as the process of their determination is
the numerical solution, which has led to the devel-
neither documented nor reproducible and proved
opment of a new verification benchmark sched-
to be inconsistent with the critical examination of
uled for early 2014.
the information documented in the annual
We also simulated the ShakeOut earthquake sce-
reports. The comparison of each event with its
nario (widely used for drills, assuming an M 7.8
counterpart in the annual reports resulted in the
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
correction of a large number of entries and to the
evant for the period of ca. 1878–1955 was dis-
integration of a considerable number of new
posed of in the late 1950s. A further notable result
events, especially in the case of earthquake
of our research in the SED’s archives is the discov-
sequences. We started the reinterpretation of the
ery of unknown historical dia-positives, showing
events based on the reconstruction of their mac-
building damage and environmental effects of the
roseismic field. Currently we have integrated the
1946 earthquake in Sierre.
macroseismic information contained in the annual
For some areas, the recurrence intervals of strong
reports for all events with an assumed intensity of
earthquakes largely exceed the time span of his-
V and V–VI. Moreover, a significant number of yet
torical documentation. For this reason we designed
unconsidered reports were added to previously
a database to compile palaeoseismological evi-
reassessed larger events.
dence of large prehistorical earthquakes in Swit-
A study on the so called «dark ages» of documen-
zerland documented in studies from various disci-
tation at the SED in the period 1964–1971 in rela-
plines. Data is currently progressively integrated in
tion to the administrative, cultural and technologi-
collaboration with the sediment dynamics group of
cal changes is currently under review. [Grolimund
the Institute of Geology at ETH. This integration
et al., 2013]. This study not only provided insights
needs to be completed with archaeological and
into the reliability of data produced in this period
speleological datasets in the future. In a short note
and on the history of the SED and its technological
in preparation [Grolimund and Fäh, 2013b], we
development but also into the source material situ-
compare the tentative conclusions on possible pal-
ation in the SED’s archives and the transmission of
aeo-events in Switzerland with the very few avail-
earthquake data. We could provide compelling evi-
able relevant written sources on seismic events in
dence that an important collection of primary
the Early Middle Ages and the Late Iron Age. The
sources (questionnaires, letters etc.) of the former
analysis indicates that the location of a very strong
archives of the Swiss Earthquake Commission rel-
217 BC event indicated in the Catalogue of Strong
Figure 3: Events of the period 1879–1900 prioritized with respect to the maximum reported epicentral intensity, the wealth of available macroseismic information and discrepancies between the catalogues.
165
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Figure 4: Map of Switzerland, colour code is the forecasted annual rate of earthquakes with magnitudes greater or equal to 4.5 in each grid cell using the newly constructed smooth seismicity model.
(13017 0.05˚x0.05˚ cells)
CH13 Area Smoothed 51˚
51˚ _ m4.5 rate of 0.55 events) log 10 (> −2.8 −3.0 −3.2 −3.4 −3.6 −3.8 −4.0 −4.2 −4.4 −4.6 −4.8
50.5˚ 50˚ 49.5˚ 49˚ 48.5˚ 48˚ 47.5˚
50.5˚ 50˚ 49.5˚ 49˚ 48.5˚ 48˚ 47.5˚
47˚
47˚
46.5˚
46.5˚
46˚
46˚
45.5˚
45.5˚
45˚
45˚
44.5˚
44.5˚
44˚
44˚
43.5˚
43.5˚
100 km
43˚
43˚ 3˚
4˚
5˚
6˚
7˚
8˚
9˚
10˚
11˚
12˚
13˚
Italian Earthquakes [8] and the interpretation of
(rheology and faults), forming the basis of numeri-
the 563 AD Tauredunum-event at lake Geneva as
cal model building.
a rock fall in the Earthquake Catalogue of Switzer-
The finding that the relative earthquake size distri-
land [9] might have to be reassessed.
bution of earthquakes varies systematically with depth, as predicted by laboratory measurements
4. Improved seismotectonic zonation for Switzerland
and by the strength profile of the crust, has been finalised and published [Spada et al., 2013b]. Results for Switzerland are currently being implemented in OpenQuake in order to evaluate the
166
Seismogenic source models are the starting point
hazard sensitivity; it will likely be a part of the
of the assessment of seismic hazard. The objective
upcoming release of the new national seismic haz-
of our research is to move beyond the state of the
ard model. Efforts to quantify the resolution ability
art defined in the PEGASOS and PRP «source»
of 3D seismic surveys in order to integrate this
groups by adding physical-rheological constraints
information in a quantitative sense into probabilis-
to existing statistical and subjective zonation
tic hazard studies are progressing. This new tech-
approaches. The analysis of the crustal structure
nique, which we call Probabilistic Seismic Fault
using combined controlled-source seismology and
Imaging has been further refined by adding filters
receiver function information to derive 3D Moho
that account for faulting styles, depth, dependent
topography beneath the alpine region has been
imaging resolution etc., a publication on the topic
completed and published [Spada et al., 2013a].
is currently in preparation [Schechinger et. al.,
Together with related efforts to determine crustal
2013]. Work related to time-dependent models
structures and high-resolution earthquake loca-
for Switzerland has been completed; the model is
tion, these findings will allow for a much more
available on the SED Intranet, updated regularly
accurate correlation of seismicity and structure
after significant earthquakes.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
We have developed a smooth stochastic earth-
induced near deep geological repositories. Because
quake rate model for Switzerland as an alternative
a fully coupled thermo-, hydro-, and geomechani-
to the existing areal source models. The model
cal computational framework to assess induced
applies techniques developed by Hiemer et al. [10,
earthquakes in a probabilistic sense is currently
11] for California and Europe to Switzerland
both unconstrained and computationally expen-
[Woessner et al., 2013]. The model applies tech-
sive, we have developed and partially calibrated a
niques for California [10] and Europe [11] to Swit-
so called «hybrid» approach. In this approach, first
zerland. The spatial component of the model is
order physical constraints such as pore pressure
based on the kernel density estimation technique,
variation and strain are modelled explicitly, while
which we applied to both, past earthquake loca-
geomechanical coupling is achieved through a
tions and slip rates on mapped crustal faults.
calibrated model of stochastic seed faults. Their
Accordingly, our forecasts rely on the assumption
size-distribution and failure is distributed assum-
that the occurrence of past seismicity is a good
ing an inverse relationship between applied shear
proxy to forecast occurrence of future seismicity,
stresses and size-distribution (an extension of
and that future large-magnitude events are more
Mohr-Coulomb Failure theory). This allows first
likely to occur in the vicinity of known faults. We
order predictions on the likelihood of felt earth-
computed earthquake rates by estimating the a-
quakes as a function of depth, faulting regime
and b-value of a truncated Gutenberg-Richter
cohesion or coefficient of friction to be made. It
magnitude distribution for the entire study area
also represents a conceptual framework in which
based on a maximum likelihood approach that
to build improved seismogenic source models
considers the spatial and temporal completeness
(subproject 4). For example, this model qualita-
history of the seismic catalogue. Thus the final
tively predicts the depth-dependence of the rela-
annual rate of our forecast is purely driven by cata-
tive earthquake size distribution (b-value) observed
logue data, whereas its spatial component incor-
in Switzerland [Spada et al., 2013a]. Using the
porates contributions from both earthquake and
work by Mignan et al. [2013], and the GMPE
fault moment-rate densities. Retrospective and
related efforts discussed in subproject 1, we are
pseudo-prospective testing shows that the new
also able to convert forecasted, time dependent
model performs significantly better than the tradi-
earthquake rates into hazard, specifically cali-
tional areal source model for Europe. The model
brated for induced and very shallow events.
applied to Switzerland is shown in Figure 4. The work will be completed with a publication and will form a part of the new Swiss national seismic haz-
National Cooperation
ard model to be released in 2014. Collaboration is continuing with the Institute of
5. Earthquake scenarios for deep geological disposal
Geotechnical Engineering at ETHZ for calibration of nonlinear material properties. A working group for palaeoseismology with members of the Sediment Dynamics Group of the Geological Institute
This task is related to the definition of possible
at ETH was established. Finally, the SED started a
earthquake impacts on deep geological disposal,
cooperation with Engineering Geology (Florian
the analysis of observations in underground struc-
Amann) with a common workshop on October 7,
tures, and the problem of induced seismicity. In
2013.
this context the SED participated in the technical meeting on «Earthquake impact on fracturing and groundwater flows – Considerations for the long-
International Cooperation
term safety of geological disposals» organized by IRSN in Paris on November 22–23rd 2012, and
We hosted Sanjay Bora, a PhD student from Uni-
supported ENSI to prepare a summary of possible
versität Potsdam, who was working on new gen-
earthquake impacts on deep geological disposals.
eration GMPE development, supervised by Profes-
Using synergies with ongoing and independently
sor Frank Scherbaum. Sanjay presented the results
funded research related to deep geothermal
of his PhD studies, which focused on how to pre-
energy we have made substantial progress on set-
dict ground-motion using models of earthquake
ting up a framework to model earthquakes
Fourier spectra and duration using RVT. We estab-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
167
lished a cooperation and began working together
ing 2014 we will participate in the SCEC/USGS
on the RESORCE Database (Reference Database for
code verification benchmark to verify the imple-
seismic ground motion in Europe).
mentation of Drucker-Prager plasticity in AWP-
We are working with Fabian Bonilla from IFSTAR
ODC against a number of finite element codes.
on the calibration of nonlinear soil properties from
New developments will include a GPU-version of
strong motion records. The implementation of
the finite difference code with plasticity that will
Drucker-Prager plasticity in AWP-ODC was done in
take advantage of the next generation of super-
collaboration with San Diego State University and
computers. Nonlinear response of soft soils will be
the San Diego Supercomputing Center. For the
studied by using the 2D version of the fully nonlin-
verification of the method against other codes we
ear code NOAH.
collaborate with the United States Geological Sur-
Due to the unexpectedly incomplete integration of
vey (USGS) and the Southern California Earth-
the data contained in the Annual Reports of the
quake Center (SCEC).
Swiss Earthquake Commission and the relatively
We cooperated with European groups working on
large amount of heterogeneous data available
historical earthquakes and contributed to the
describing weaker earthquakes our progress was
workshop «Macroseismicity: Sharing and use of
slower than initially planned in subproject 3. We
historical data», April 3rd 2013 in Paris. A working
expect to be able to process all intensity greater
meeting with the newly established historical seis-
than or equal to V events until 1912 by the end of
mology group at the Landeserdbebendienst
the project, which corresponds the year of the dis-
Baden-Württemberg took place on October 29,
solution of the Swiss Earthquake Commission.
2013.
The efforts related to improving seismogenic
Work on induced seismicity and probabilistic fault
source models (subtask 4) are immediately useful
imaging was embedded in the framework of the
as they can be implemented in the next generation
EU Projects GEISER and IMAGE, results were shown
Swiss national hazard model. They will also be
at the European Geothermal Congress in Pisa, June
used for the baseline for the next generation of
6, 2013. Work on short term forecasting was con-
modelling tools and ultimately for the upcoming
ducted in collaboration with the EU project REAKT,
PSHA of deep underground repositories. Work
where time-dependent forecast models are being
related to probabilistic fault imaging will be com-
evaluated independently. Results were presented
pleted by June 2014 with a publication submitted
at the 2nd annual REAKT meeting in Zurich, Octo-
by then.
ber 23, 2013.
With respect to subtask 5, induced seismicity, we plan by June 2014 to have implemented a first
Assessment 2013 and Perspectives for 2014
application of these new tools explicitly targeted at deep geological repositories. Using the strain footprint of the repository as an input, we will compute probabilistic scenarios and perform first order sen-
The reporting period 2013 has been very success-
sitivity analyses that can help guide the decisions
ful, with several publications related to subproject
on future research needs in this domain.
1. We have made significant progress in the ability 168
to determine Swiss or site-specific ground-motion in terms of horizontal and vertical components, including sites at depth, and improved our under-
Publications in the reporting period
standing of how to decouple the earthquake source, path and site effects. For 2014 we plan to
Edwards, B. and D. Fäh (2013a). A Stochastic
further refine the implementations determined so
Ground-Motion Model for Switzerland, Bulletin
far, and specifically focus on the impact of buried
of the Seismological Society of America 103,
locations on the seismic wave-field.
78–98, doi: 10.1785/0120110331.
In subproject 2, the inversion of vertical array
Edwards, B. and D. Fäh (2013b). Measurements
records for dilatancy parameters has been con-
of stress parameter and site attenuation from
cluded successfully for three sites. Development on
recordings of moderate to large earthquakes in
the plasticity implementation in the 3D finite dif-
Europe and the Middle East, Geophysical Journal
ference code AWP-ODC has continued and a num-
International 194, 1190–1202, doi: 10.1093/gji/
ber of production runs have been completed. Dur-
ggt158.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Edwards, B., Michel, C., Poggi V. and Fäh, D.,
Spada, M., T. Tormann, S. Wiemer, and B. Enescu
(2013). Determination of Site Amplification from
(2013b). Generic dependence of the frequency-
Regional Seismicity: Application to the Swiss
size distribution of earthquakes on depth and its
National Seismic Networks. Seism. Res. Lett.,
relation to the strength profile of the crust, Geo-
Volume 84, Issue 4, 611–621.
phys Res Lett. DOI: 10.1029/2012GL054198.
Goertz-Allmann, B.P. and B. Edwards (2013).
Woessner, J., S. Hiemer, S. Wiemer and E. Kissling
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dimensional spatial distribution of stress drop in
Switzerland, Swiss Journal of Geoscience, in
Switzerland, Geophysical Journal International,
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doi: 10.1093/gji/ggt384. Grolimund, R. and D. Fäh (2013a). History matters: bref aperçu de la sismologie historique en
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Edwards, B., V. Poggi, D. Fäh. Improving Refer-
Grolimund, R. and D. Fäh (2013b). Evidences for
enced Ground-Motion Prediction through Physi-
very Large (Pre)historic Alpine Earthquakes in
cally-Based Site-Specific Adjustments. Seismo-
both Natural and Historical Archives – a Work-
logical Society of America Annual Meeting,
shop Report. In preparation.
17–19 April 2013, Salt Lake City, Utah.
Grolimund, R., Sellami, S., Fäh, D. and N. Deich-
Edwards, B., V. Poggi, and D. Fäh. A Kappa.
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Model to Predict the Attenuation Characteristics
Surroundings 1964–1974. Submitted to Swiss
of Gradient-Like Velocity Profiles. Seismological
Journal of Geosciences.
Society of America Annual Meeting, 17–19 April
Mignan, A., D. Landwing, B. Mena and S. Wiemer
2013, Salt Lake City, Utah.
(2013). Induced seismicity risk assessment for the
Poggi, V., B. Edwards and D. Fäh. Combined esti-
2006 Basel, Switzerland, Enhanced Geothermal
mation of kappa and shear-wave velocity profile
System project: Role of parameter uncertainty on
of the Japanese rock reference. European Geo-
risk mitigation, Geothermics, under revision.
sciences Union General Assembly, Vienna, Aus-
Poggi, V., Edwards, B. and Fäh, D., (2013). Refer-
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Roten, D., Olsen, K.B., Day, S.M., Dalguer, L.A.
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and Fäh, D. (2013d). Large-scale 3D simulations
application to Japan, Bull. Seim. Soc. Am., Vol-
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Roten, D., D. Fäh and F. Bonilla (2013a). High-
Seismological Society of America, April 17–19,
frequency ground motion amplification during
Salt Lake City, Utah.
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170
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Projekt SMART 2013 Erdbebenberechnung von Stahlbetonbauwerken
Autor und Koautoren
Y. Mondet1), I. Sevdali1), M. Billmaier1), R. Zinn2), C. van Exel2), M. Borgerhoff2), T. Szczesiak (ENSI)
Beauftragte Institution
1) Basler & Hofmann AG, Ingenieure, Planer und Berater, Zürich 2) Stangenberg und Partner Ingenieur-GmbH, Bochum, Deutschland
Adresse
1) Forchstrasse 395, Postfach, CH-8032 Zürich 2) Viktoriastrasse 47, D-44787 Bochum
Telefon, E-mail, Internetadresse
1) +41 (0)44 387 13 63, yves.mondet@baslerhofmann.ch 2) +49 (0)234 96 13 00, zinn@stangenberg.de
Dauer des Projekts
März 2013 bis November 2014
ZUSAMMENFASSUNG
ler & Hofmann (B&H) und Stangenberg und
Das Commissariat à l'Energie Atomique CEA
Partner (SPI), im Jahr 2013 durchgeführt.
führt zusammen mit der Electricité de France
Das ENSI Team entwickelte zwei unterschied-
EDF das internationale Forschungsprojekt
liche nichtlineare numerische Modelle mit den
SMART 2013 durch. Es ist ein Folgeprojekt von
kommerziellen Programmen SAP2000 und SO-
SMART 2008 (siehe ENSI Forschungs- und Er-
FiSTiK. Die ersten Tests zeigten die Unter-
fahrungsbericht 2011) mit verbessertem Ver-
schiede im Material- und Elementverhalten der
suchsaufbau und stärkerer Erdbebenanregung.
beiden Modelle. Diese Unterschiede resultie-
Im Mittelpunkt des Programms stehen Rüttel-
ren aus den verschiedenen Eigenschaften und
tischversuche der CEA. Ein typisches 3-stö-
Fähigkeiten der verwendeten Programme so-
ckiges Stahlbetongebäude wird im Modell-
wie aus den von den Prüfingenieuren unter-
massstab 1:4 auf dem Rütteltisch unter starken
schiedlich interpretierten Vorgaben, insbeson-
Erdbebenanregungen untersucht. Von beson-
dere den Materialeigenschaften und daraus
derem Interesse sind dabei das räumliche Trag-
getroffenen Annahmen. Die Kalibrierung der
werksverhalten mit Torsion und das nichtline-
Modelle bei schwacher Anregung zeigte, dass
are Materialverhalten.
die Dämpfung ein Haupteinflussfaktor darstellt
Die Versuche liefern die Vergleichsdaten für die
neben der Steifigkeit der Modellkopplung von
vorausgehenden numerischen Berechnungen
Specimen und Rütteltisch und den nume-
mit nichtlinearen Modellen, die von 36 interna-
rischen Einstellungen der Zeitverlaufsberech-
tionalen Teams durchgeführt werden. In der
nung. Die Resultate der kalibrierten Modelle
ersten Phase des Projekts werden die nume-
stimmen gut mit den Resultaten aus dem Test
rischen Modelle entwickelt und es wird ihr
mit schwacher seismischer Anregung überein.
Element- und Materialverhalten auf Element-
Basierend auf dieser guten Ausgangslage, wer-
ebene mit lokalen Tests geprüft. Die zweite
den im Jahr 2014 in der dritten Phase des Pro-
Phase dient dazu, die numerischen Modelle
jekts die Vorausrechnungen der hohen seis-
mittels Resultaten aus den Tests mit schwacher
mischen Anregung als Benchmark zu erbringen
Anregung zu kalibrieren. Diese beiden Phasen
sein. Weiterhin sollen in der vierten Phase ge-
des Projekts wurden vom ENSI Team, beste-
zielt die Einflüsse der Unsicherheiten in der An-
hend aus Erdbebenspezialisten des ENSI, Sek-
regung und in den Modellparametern unter-
tion BATE, sowie den Prüfingenieuren von Bas-
sucht werden. Damit werden Erkenntnisse für
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
171
die Berechnung von Verletzbarkeitskurven
Rahmen eines internationalen Workshops in
(Fragility-Kurven) gewonnen.
Paris im November 2014 präsentiert und disku-
Die Vergleiche der Berechnungen und Resul-
tiert.
tate der 36 teilnehmenden Teams werden im
Projektziele
getestet, siehe Abb. 1. Im Vergleich zu SMART 2008 [3] und [4] bietet das an der Fundation und in
Das Ziel des internationalen Forschungsprojekts
der Verbindung Fundation und Rütteltisch verbes-
SMART 2013 (Seismic design and best-estimate
serte Specimen und die stärkere Einwirkung im Test
Methods Assessment for Reinforced concrete buil-
die Chance, das nichtlineare Erdbebenverhalten
dings subjected to Torsion and non-linear effects,
der aussteifenden Stahlbetonwände und dessen
[1] und [2]) ist das Verhalten eines Kernkraftwerk-
Auswirkung auf die Etagenantwortspektren zu stu-
typischen Stahlbetongebäudes unter hoher Erdbe-
dieren. Das Projekt SMART 2013 wird von der CEA
beneinwirkung im nichtlinearen Bereich zu verste-
in Zusammenarbeit mit der Electricité de France
hen und Methoden zu testen, mit denen dieses
EDF finanziert und durchgeführt und von der Inter-
Verhalten berechnet bzw. simuliert werden kann.
national Atomic Energy Agency IAEA unterstützt.
Dazu wird ein im Vergleich zum Forschungsprojekt
Das ENSI beteiligt sich mit einem kompetenten
SMART 2008 verbessertes typisches Stahlbeton-
Team von Erdbebenspezialisten am Projekt SMART
gebäude im Massstab 1:4 (sogenanntes Specimen)
2013. Es besteht aus Erdbebenspezialisten des
auf dem AZALEE-Rütteltisch des Commissariat à
ENSI, Sektion BATE, sowie den Prüfingenieuren
l'Energie Atomique CEA in Saclay bei Paris unter
von Basler & Hofmann (B&H) und Stangenberg
steigender Erdbebeneinwirkung bis zu rund 1.7 g
und Partner (SPI). Um den Nutzen hinsichtlich Wis-
Abb. 1: Specimen auf dem AZALEE-Rütteltisch (SMART 2013, CEA)
172
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
SAP2000-Modell (Phase 2)
SOFiSTiK-Modell (Phase 2)
Decken
Horizontale lineare Schalenelemente, Beton
Lineare Schalenelemente, Beton
Stütze und Unterzug
Lineare Balkenelemente, Beton
Lineare Schalenelemente, Beton
Wände
Lineare Schalenelemente, Beton Vertikale nichtlineare «layered» Schalenelemente, Beton nichtlinear S11, S22, S12, Betonstahl nichtlinear S11, S12 (S22 inaktiv)
Fundation
Vertikale lineare Schalenelemente, Beton
Lineare Volumenelemente, Beton
Verbindung Specimen und Rütteltisch
Starre Verbindung der Knoten von Fundation und Rütteltisch auf Höhe OK Tisch in der Wandachse
Starre Verbindungen an den Verankerungspunkten zwischen Rütteltisch und Versuchsaufbau
Rütteltisch
Lineare Schalenelemente, Aluminium
Lineare Schalenelemente, Aluminium
Lagerung des Rütteltischs an den Orten der Hydraulikzylinder
Je 6 in Richtung der hydraulischen Zylinder fixierte Knoten bei den vier horizontalen Hydraulikzylindern Je 16 in die Richtung der hydraulischen Zylinder fixierte Knoten bei den vier vertikalen Hydraulikzylindern (UK Rütteltisch)
Je 6 in Richtung der hydraulischen Zylinder fixierte Knoten bei den vier horizontalen Hydraulikzylindern Je 16 in die Richtung der hydraulischen Zylinder fixierte Knoten bei den vier vertikalen Hydraulikzylindern (UK Rütteltisch)
Beton
Standard-Betongesetz von SAP2000: E-Modul zwischen 24.4 GPa und 29.5 «C35/45, Eurocode», angepasst wie GPa nach Tabelle 2 aus [2] folgt: E = 28 GPa, v = 0.19, fc' = 38 MPa und fct' = 3.8 MPa, Hysteresetyp «Takeda», Materialgesetz siehe Abb. 3
Betonstahl
Standard Betonstahlgesetz von SAP2000: «Rebar, Europe», angepasst wie folgt: 2 Gruppen gemäss Durchmesser der Bewehrung, für Ø3/Ø4: fy = 650 MPa, fu = 690 MPa, E = 323 GPa, für Ø6/Ø8/Ø10: fy = 510 MPa, fu = 570 MPa, E = 257 GPa, Hysteresetyp «Kinematic«, Materialgesetze siehe Abb. 3
–
Dämpfung
Rayleigh-Dämpfung cM = 2.899927 und cK = 0.000612, resultierende Dämpfungswerte siehe Tab. 2
Rayleigh-Dämpfung α = 1.093101 und β = 0.000959, resultierende Dämpfungswerte siehe Tab. 2
Masse
Siehe Tab. 2
Siehe Tab. 2
Einwirkung der Erdbeschleunigung
Eigengewicht als Primärlastfall Vorgängiges linear gesteigertes Aufbringen der Lasten innerhalb von 1 s (Berechnungszeitschritt 0.05 s)
Erdbebeneinwirkung
Erdbebeneinwirkung in der Form von 4 horizontalen und 4 vertikalen Verschiebungszeitverläufen an allen entsprechenden Lagerungspunkten
Erdbebeneinwirkung in der Form von 4 horizontalen und 4 vertikalen Verschiebungszeitverläufen an allen entsprechenden Lagerungspunkten
Berechnungsverfahren
Nichtlineare Zeitverlaufsanalyse nach der «Hilber-Hughes-Taylor» Methode mit alpha=0
Zeitschrittmethode mit direkter Integration nach Newmark-Wilson
Zeitschritt der Berechnung
Run006 mit Länge 53 s: input 0.004885 s, output 0.00977 s Run007 mit Länge 7 s: input- und output 0.004885 s
Run006 mit Länge 53 s: input 0.005862 s, output 0.005862s Run007 mit Länge 7 s: input- und output 0.000977 s
Tab. 1: Numerische Modelle und deren Eigenschaften (Phase 2).
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
173
Abb. 2: Numerische Modelle inkl. Rütteltisch (links SAP2000-Modell, rechts SOFiSTiK-Modell)
Abb. 3: Materialgesetze Zug und Druck für Beton (links) und Betonstahl (rechts).
Tab. 2: Masse, Eigenfrequenzen und zugehörige Dämpfungsmasse, EG: Eigengewicht Specimen, AL: Auflast Specimen, RT: Rütteltisch.
CEA gemessen (Run006) [5]
SAP2000-Modell
SOFiSTiK-Modell
70.8
70.3
70.6
Masse EG / AL / RT [t]
11.9 / 33.9 / 25.0
12.7 / 33.9 / 23.6
12.6/34.4/23.6
Eigenfrequenzen [Hz] (x-Rtg. / y-Rtg. / Torsion)
6.28 / 7.86 / 16.50
6.04 / 9.00 / 20.13
5.84 / 9.09 / 19.50
2.6 / 4.2 / 5.5
5.0 / 4.3 / 5.0
3.3 / 3.7 / 6.3
Totale Masse [t]
Dämpfungen [%]
174
sensaustausch und vertiefter Wissensbildung zu
züglich auslegungsüberschreitender Naturereig-
maximieren, erfolgt eine enge Zusammenarbeit
nisse ebenfalls gestiegen sind, werden in Zukunft
mit intensivem technischem Austausch im Team.
bei den bestehenden Schweizer Kernkraftwerken
Mit der Teilnahme am Projekt SMART 2013 bleibt
voraussichtlich vermehrt nichtlineare dynamische
das ENSI über den Stand von Wissenschaft und
Berechnungen zur Nachweisführung eingesetzt.
Technik für die Erdbebenberechnungen der Kern-
Damit kann das Tragverhalten der Bauwerke
anlagen informiert und erhält vollen Zugang zu
detaillierter und bis zum Erreichen der Versagens-
den Daten, Resultaten, Dokumentationen und
grenzen untersucht werden, sodass Tragreserven
Workshops.
erkannt und ausgewiesen werden können. Eine
Die Anfang 2014 abgeschlossene Gefährdungs-
grosse Bedeutung hat auch eine zuverlässige
studie (PEGASOS Refinement Projekt PRP) führt
Bestimmung der allfälligen Schäden und Ver-
bei den bestehenden Schweizer Kernkraftwerken
sagensmechanismen. Es werden deshalb im Pro-
zu einer höheren Erdbebeneinwirkung als bisher.
jekt SMART 2013 vom ENSI-Team Berechnungs-
Da die Anforderungen an die Sicherheit (Stress-
methoden,
tests nach Fukushima) insbesondere auch be-
verwendet, die für die zukünftige Praxis der
Modelle
und
Rechenprogramme
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Abb. 4: Massgebende horizontale Eigenformen in x-Rtg., y-Rtg. und Torsion, links SAP2000, rechts SOFiSTiK.
175
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Abb. 5:
Die Projektziele des Jahres 2013 sind das Durch-
Test c.3: Beton unter einachsigem Zug und Druck.
führen der ersten zwei Phasen des Projekts und die Abgabe der entsprechenden Resultate an die CEA. Es handelt sich dabei in der Phase 1 um den Aufbau der numerischen Modelle in den ComputerProgrammen und um die Durchführung der sogenannten lokalen Tests zur Dokumentation des nichtlinearen Element- und Materialverhaltens. In der Phase 2 werden die numerischen Modelle an den zur Verfügung gestellten Testresultaten mit einer geringen seismischen Anregung im elastischen, (quasi) linearen Bereich kalibriert.
Abb. 6: Test c.4 und c.5: Elastische Oberfläche und Bruchoberfläche des Betons bei zweiachsiger Scheibenbeanspruchung.
Durchgeführte Arbeiten und erreichte Ergebnisse Es wird im Folgenden nur auf die im Jahr 2013 durchgeführten Arbeiten und Ergebnisse des ENSITeams eingegangen. Der Vergleich mit den rund 30 anderen Teams ist noch nicht ausgewertet und wird deshalb erst in einem Jahr präsentiert.
Phase 1: Entwicklung der numerischen Modelle und deren lokale Tests In der Phase 1 wurden vom ENSI-Team zwei nume-
Abb. 7:
rische Modelle des Specimen inkl. dem Rütteltisch
Test rc.1: Resultierendes SpannungsDehnungs-Diagramm vom bewehrten Beton unter einachsigem Zug und Druck.
entwickelt: einerseits ein nichtlineares SAP2000Modell durch die Prüfingenieure von Basler & Hofmann und andererseits ein nichtlineares SOFiSTiKModell durch die Prüfingenieure von Stangenberg und Partner. Die beiden Modelle verfügen über die in der Tab. 1 zusammengestellten Eigenschaften und sind in Abb. 2 dargestellt. Die in den Modellen verwendeten Materialgesetze für den Beton und den Betonstahl sind in Abb. 3 zu sehen. Sie wurden von den Prüfingenieuren auf Basis der von CEA gemessenen und in den Projektspezifikationen [2] zur Verfügung gestellten Materialeigenschaften fest-
176
Erdbebenberechnungen von Kernanlagen reprä-
gelegt.
sentativ sein werden. Im Vordergrund stehen
Die Tab. 2 zeigt die drei massgebenden Eigenfre-
nichtlineare
mit
quenzen und die zugehörigen Dämpfungsmasse
der Finite-Element- oder Fiber-Element-Methode
gemäss den verwendeten Rayleigh-Dämpfungen.
und den kommerziellen Computer-Programmen
In der Abb. 4 sind die entsprechenden Eigen-
SAP2000 und SOFiSTiK. Die Erfahrungen und
formen dargestellt. Der Vergleich mit den im Test
Erkenntnisse daraus werden im Hinblick auf
bei white noise Einwirkung (Run006) gemessenen
die Aufsichtstätigkeit für die Schweizer Kern-
und auch in Tab. 2 angegebenen Werten der CEA
kraftwerke ausgewertet und genutzt, insbeson-
aus [5] zeigt, dass die beiden numerischen Modelle
dere als Grundlage für allgemeine Festlegungen
die Wirklichkeit hinsichtlich der dynamischen Ei-
zur Verwendung von nichtlinearen Berechnungs-
genschaften relativ gut abbilden können. Dennoch
methoden (Anwendungsbereiche, Modellierung,
ist zu erkennen, dass die erste Eigenfrequenz in
Materialgesetze) in deterministischen und proba-
den numerischen Modellen leicht zu tief ist und die
bilistischen Sicherheitsanalysen.
zweite und insbesondere die dritte Eigenform zu
dynamische
Berechnungen
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
hoch sind. Mehrere Gründe können dafür verant-
die aufgrund des gewählten hysterischen Verhal-
wortlich sein: zu steife Modellierung der Verbin-
tens (nach Takeda) des Betons entstehen. Da das
dung zwischen der Fundation des Specimen und
im numerischen Modell SOFiSTiK verwendete Ma-
dem Rütteltisch, siehe dazu Phase 2, leicht unter-
terialgesetz schneller die Bruchdehnung erreicht,
schiedlichen Masseverteilung, siehe Tab. 2, und
sind bei den SPI-Kurven keine «hysteretic loops»
leichte Nachgiebigkeit der hydraulischen Zylinder,
sichtbar. Da die aufgebrachte Dehnung im nume-
die in den nummerischen Modellen nicht abgebil-
rischen Modell SAP2000 die Bruchdehnung erst
det sind (fixe Auflager).
ganz am Ende des Zeitverlaufs erreicht, weist die-
Während der ersten Phase des Projekts SMART
ses Modell nach der Druckseite wieder eine anstei-
2013 mussten verschiedene lokale Tests der nume-
gende Zugfestigkeit auf.
rischen Modelle ausgeführt werden, um deren Ver-
Abb. 6 zeigt für die beiden numerischen Modelle
halten und Effizienz zu prüfen und um herauszu-
die elastische Oberfläche und Bruchoberfläche des
finden, welche Hauptphänomene die numerischen
Betons bei zweiachsiger Scheibenbeanspruchung.
Modelle inkl. Materialgesetze berücksichtigen. In
Die äusseren Grenzen des elastischen Bereichs
den Abbildungen 5 bis 8 werden die Resultate aus-
hängen vom Materialgesetz und der Definition der
gewählter lokaler Tests (c.3, c.4, c.5 und rc.1) der
Elastizitätsgrenzen in den numerischen Modellen
beiden numerischen Modelle SAP2000 und SOFi-
ab. Im numerischen Modell SAP2000 ist die Elasti-
STiK dargestellt und verglichen. Wo nicht anders
zitätsgrenze bei derjenigen Dehnung gewählt, bei
angegeben, wurden dabei die Modelleinstellungen
der die Steifigkeit im Materialgesetz nicht mehr
der Wände gem. Tab. 1 verwendet.
konstant ist, während im numerischen Modell SO-
Abb. 5 zeigt das Resultat für den Test c.3 Betonver-
FiSTik Werte aus dem Eurocode 8 (Druckseite, εel
halten unter einachsigem Zug und Druck. Die
bei 0,4 fck) und der Literatur (Zugseite, εel bei 0,9 fct)
Kurve des numerischen Modells SAP2000 weist
verwendet wurden. Hinsichtlich der Bruchoberflä-
auf der Zugseite deutliche «hysteretic loops» auf,
che des Betons wurden bei beiden numerischen
Abb. 8: Run006 Verschiebungen in x- und y-Richtung, Vergleich Testdaten mit Modellergebnissen, schwarz: Testdaten CEA, rot: SAP2000 (B&H), blau: SOFiSTiK (SPI).
Abb. 9: Run006 Etagenantwortspektren für x- und y-Richtung, Vergleich Testdaten mit Modellergebnissen, schwarz: Testdaten CEA, rot: SAP2000 (B&H), blau: SOFiSTiK (SPI).
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
177
Abb. 10:
rische SAP2000-Modell, berücksichtigt jedoch
Run007 Verschiebungen in x- und y-Richtung, Vergleich Testdaten mit Modellergebnissen, schwarz: Testdaten CEA, rot: SAP2000 (B&H), blau: SOFiSTiK (SPI).
nicht die Spannungsreduktion auf der Gegenseite infolge der Verfestigung. Des Weiteren ist der horizontale Endbereich im Verhalten des nummerischen SOFiSTiK-Modells nicht erklärbar.
Phase 2: Elastische Kalibrierung der nummerischen Modelle In der Phase 2 wurden die Modelle mittels Resultaten aus den nummerischen Tests mit schwacher Anregung kalibriert. Es wurden dazu die absoluten Verschiebungs- und Beschleunigungsresultate von zwei Testläufen (sogenannten Runs) verwendet: Run006 synthetische white noise Anregung mit
Abb. 11:
peak ground acceleration (pga) von 0.1 g und Zeit-
Run007 Etagenantwortspektren für x-, y- und z-Richtung, Vergleich Testdaten mit Modellergebnissen, schwarz: Testdaten CEA, rot: SAP2000 (B&H), blau: SOFiSTiK (SPI).
dauer von 53 s und Run007 schwache Erdbebenanregung mit pga von 0.1 g. Bei diesen beiden Einwirkungen bleibt das Specimen quasi elastisch. In den Abb. 8 bis 11 ist ein Vergleich der gemessenen Testdaten (CEA, [5]) mit den nummerisch berechneten Modellergebnissen für den Eckpunkt D auf der obersten Decke dargestellt. Es zeigt sich, dass mit den entwickelten nummerischen Modellen eine relativ gute Übereinstimmung mit den Testdaten erreicht werden kann. Dies gilt insbesondere für die schwache seismische Anregung von Run007. Bei der synthetischen white noise Anregung ergibt sich in den nummerischen Modellen eine Art Resonanzschwingung in x-Richtung, deren Grund noch unklar ist, die jedoch im Zusammenhang mit dem Aufbringen der Anregung in Form von Verschiebungszeitverläufen sein kann, was aus verschiedenen Gründen nummerisch nicht unproblematisch ist. Die Kalibrierung erfolgte einerseits darin, wie in den nummerischen Modellen die Fundation und deren Verbindung mit dem Rütteltisch modelliert wurde und andererseits in der Wahl der Dämpfung, die ein Haupteinflussparameter für die Resultate darstellt.
178
Die Fundation und deren Verbindung mit dem Rütteltisch wurden im nummerischen SAP2000Modellen die standardmässig eingestellten Werte
Modell möglichst einfach modelliert, siehe Tab. 1.
der Dehnung bei Höchstlast benutzt. Es ist zu se-
Die im SOFiSTik-Modell verwendete Modellierung
hen, dass das «nonlinear layered shell element»
mit Volumenelementen ist leicht aufwendiger,
von SAP2000 eine konservative quadratische
aber immer noch linear. Bei beiden Modellen
Fliessbedingung verwendet, während SOFiSTiK
wurde damit die Flexibilität der Verbindung von
eine realistischere Fliessbedingung ansetzt.
Specimen und Rütteltisch bei Zugbeanspruchung,
In Abb. 7 ist das aus dem Test rc.1 resultierende
die sich aus den im Test verwendeten nicht vorge-
Spannungs-Dehnungs-Diagramm vom bewehrten
spannten Ankern ergibt, vernachlässigt. Numme-
Beton unter einachsigem Zug und Druck darge-
rische Versuche mit Gap- und Hookelementen
stellt (mittlerer resultierender stress Fx/A). Das
bzw. nichtlinearen Verbindungselementen (unter-
nummerische SOFiSTiK-Modell zeigt eine stärkere
schiedliche Zug- und Druckeigenschaften) in
Verfestigung («strain hardening») als das numme-
SAP2000 zeigten eine massive Erhöhung der Re-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
chenzeit und konnten deshalb bisher nicht gerech-
rechnungen hinausreicht. Im Team ENSI ist die
net und ausgewertet werden.
Firma Stangenberg und Partner Ingenieur-GmbH
Die gewählten Rayleigh-Dämpfungen für die Runs
(Bochum, Deutschland) beteiligt.
006 und 007 sind in Tab. 1 aufgeführt: im SAP2000Modell von B&H zu rund 5% «konstanter» RayleighDämpfung und im SOFiSTiK-Modell von SPI mit möglichst gut an die gemessenen Frequenzen der
Bewertung 2013 und Ausblick 2014
CEA angepasst Rayleigh-Dämpfung, siehe Tab. 2. Es ist zu sehen, dass die von der CEA gemessenen
Wie anhand der dargestellten Resultate ersichtlich
Dämpfungsmasse im nummerischen SOFiSTiK-
ist, konnten die Projektziele des Jahres 2013 voll-
Modell zu zu kleiner Dämpfung der ersten beiden
ständig erfüllt werden. Die nummerischen Modelle
Eigenfrequenzen führen. Das gleiche Phänomen
wurden aufgebaut und konnten sowohl in den
zeigte sich auch beim nummerischen SAP2000-
lokalen Tests als auch in der Kalibrierung mit den
Modell, weshalb von B&H höhere Dämpfungs-
Testresultaten der schwachen seismischen Anre-
masse für die ersten beiden Eigenfrequenzen ge-
gung erfolgreich geprüft werden.
wählt wurden, siehe Tab. 2. Grundsätzlich stellt sich
Die gute Übereinstimmung bei schwacher seis-
die Frage, von wo diese für eine quasi elastische Be-
mischer Anregung stellt eine gute Ausgangslage
anspruchung eines Stahlbetongebäudes relativ ho-
dar, um die Vorausrechnungen der starken Erdbe-
hen Dämpfungsmasse kommen. Eine mögliche
beneinwirkung in der nächsten Phase 3 im Früh-
Quelle könnten die hydraulischen Zylinder sein, die
jahr 2014 in Angriff zu nehmen. Dabei wird sich
zur Anregung des Rütteltisches verwendet werden.
zeigen, wie gut die nummerischen Modelle im
Weiterhin zeigte die Kalibrierung, dass für die
Stande sind, das nichtlineare Material- und Bauteil-
nichtlineare Berechnung im Zeitschrittverfahren
verhalten bei starker Erdbebeneinwirkung abbil-
mit Verschiebungszeitverläufen als Anregung in
den zu können. Weiter wird sich zeigen, ob die fixe
SAP2000 mit einem Berechnungszeitschritt von
Modellierung zwischen Fundation des Specimen
≤ 0.004885 s gerechnet werden muss, um ver-
und dem Rütteltisch im Vergleich zur Wirklichkeit
nünftige Resultate zu erhalten. Grössere Berech-
nicht zu steif ist.
nungszeitschritte (z.B. 0.00977 s) führen dazu,
Es werden dazu in Phase 3 mindestens 4 Runs mit
dass die höheren Eigenformen durch die Verschie-
steigender Erdbebeneinwirkung bis zum «Haupt-
bungseinwirkung nicht korrekt angeregt werden,
beben» und 1 Run als schwächeres «Nachbeben»
was sich in unrealistischen Ergebnissen in den Eta-
vorauszuberechnen sein. Die gemessenen Test-
genantwortspektren im höherfrequenten Bereich
daten werden von der CEA mit den Ergebnissen
(> 16 Hz) zeigt.
der nummerischen Berechnungen der 36 internationalen Teams verglichen, woraus Schlüsse über
Nationale Zusammenarbeit
die Fähigkeiten der nummerischen Modelle und Berechnungsmethoden gezogen werden können. In der letzten Phase 4 des Projekts wird eine Ver-
Aus der Schweiz ist die Firma Basler & Hofmann
letzbarkeitsanalyse durchgeführt mit dem Ziel, Fra-
AG (Zürich) im Team ENSI beteiligt.
gility-Kurven zu entwickeln, unter den Teams zu vergleichen und zu diskutieren. Als Schadenskrite-
Internationale Zusammenarbeit
rien sollen dabei die Stockwerkschiefstellungen und der Eigenfrequenzabfall dienen. Die Unsicherheiten sind über die Betonzugfestigkeit, Funda-
Rund 30 Teams weltweit aus diversen Organisati-
tionssteifigkeit, Fundationsdämpfung und Speci-
onen der führenden Nationen der Kerntechnik und
mendämpfung einzuführen.
des Erdbebeningenieurwesens nehmen am Projekt
Die CEA und EDF organisieren im November 2014
SMART 2013 teil. Sie simulieren das Erdbebenver-
in Paris einen Schlussworkshop, wo die Ergebnisse
halten mit verschiedensten Methoden im Voraus,
der verschiedenen internationalen Teams präsen-
bringen ihre Erfahrungen ein und entwickeln diese
tiert, verglichen und diskutiert werden. Das ENSI
weiter. Damit bildet SMART 2013 wie bereits
und die Prüfingenieure von Basler & Hofmann und
SMART 2008 eine gewichtige internationale Platt-
Stangenberg und Partner werden daran teilneh-
form für einen Erfahrungsaustausch, welcher weit
men, ihre Ergebnisse präsentieren und sich in den
über die engere Zielsetzung der Versuche und Be-
Diskussionen einbringen.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
179
Referenzen [1]
Internetseite des internationalen Forschungsprojekts SMART 2013, www.smart2013.eu
[2]
B. Richard, T. Chaudat: Presentation of the SMART 2013 International Benchmark, CEA Specification Technique DEN/DANS/DM2S/ SEMT/EMSI/ST/12-017/E, 09.09.2013
[3]
Basler & Hofmann: SMART 2008, Final Report Phase 1, Bericht Nr. B 3210.401-01, 30.09.2009
[4]
Basler & Hofmann: SMART 2008, Final Report Phase 2: Parametric & Vulnerability Study, Bericht Nr. B 3210.401-02, 08.12.2010
[5]
B. Richard, P. E. Charbonnel: SMART 2013 International Benchmark, Experimental data for stage #2, CEA Note Technique DEN/ DANS/DM2S/SEMT/EMSI/NT/13-035/A, 31.07.2013
[6]
B. Richard, T. Chaudat: SMART 2013 Data Acquisition Project, CEA Note Technique DEN/DANS/DM2S/SEMT/EMSI/NT/13-003/B, 17.07.2013
180
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Human Reliability Analysis
Author und Co-author(s)
V.N. Dang, L. Podofillini
Institution
Paul Scherrer Institut
Address
OHSA/D16, 5232 Villigen PSI
Telephone, E-mail, Internet address
056 310 2967, vinh.dang@psi.ch, safe.web.psi.ch
Duration of the Project
2010â&#x20AC;&#x201C;2013
ABSTRACT
evaluations of the situational factors by the
In the Human Reliability Analysis (HRA-IV) Proj-
analyst. The guidance for the evaluation of
ect, models and methods for analyzing human
the situational factors was also revised.
factors in the Probabilistic Safety Assessments
the documentation of an initial version of
(PSAs) of nuclear power plants (NPPs) are
guidelines for the collection of HRA data in
developed, applied, and evaluated. The project
simulators. These guidelines include a com-
aims are to a) develop a method to address
pilation of existing context and performance
errors of commission (EOCs) and use it to
outcome measures used in human factors
assess plant-specific EOC risk, b) reduce the
engineering and related disciplines. These
variability and uncertainty in the results of
will be used in the future as a basis for defin-
HRAs, and c) develop HRA methods for PSAs
ing measures appropriate for the collection
for external event initiators. In 2013, the topics
of HRA data.
addressed and results achieved include:
lessons learned on the consistency of HRA
the development of new user guidance for
analyses derived from the U.S. HRA Empirical
the CESA-q method for the quantification of
Study. This study extends the earlier work in
EOCs. CESA-Q was revised to address trace-
this area to address differences in analyses
ability issues, as recommended in the HRA
performed by multiple analysis teams apply-
Empirical Study assessment of the method.
ing the same method.
This revision entailed adopting a model- The overall outcomes of the project are sumbased approach for quantification, in which
marized in this report.
the error probability directly follows from the
181
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Project goals
review of the technical correctness and realism of the EOC scenarios by the plant’s experts is per-
Human performance is central to the safe and reli-
formed as part of the process of finalizing the
able operation of nuclear power plants and other
study report.
complex systems. In the Probabilistic Safety Assessment (PSA) of human-technical installations,
Quantification of EOCs
Human Reliability Analysis (HRA) is the part that
2. Documentation of revised CESA-q quantifica-
addresses the human element. In the HRA, the
tion method.
essential personnel actions contributing to and
CESA-q is PSI’s method for the quantification of
required in potential accident scenarios are identi-
errors of commission ([1]; Podofillini, Dang, 2013a).
fied, qualitatively analyzed, and their probabilities
The aims of the revision of PSI’s CESA-q method for
of failures are estimated. A realistic evaluation of
the quantification of EOCs are to improve the
the human contribution is key to a sound evalua-
traceability of the method and analyses performed
tion of safety and of the potential weaknesses of a
with the method and to extend its scope. A new
facility. This soundness is important to licensee and
concept for EOC quantification in CESA-Q (intro-
regulatory decisions that support and enhance
duced in 2012) is based on an explicit model: the
safety in all areas, e.g., plant design, operation,
error probabilities are produced by the model in
maintenance, and accident prevention and mitiga-
correspondence of analyst assessments of the
tion. The project Human Reliability Analysis (HRA-
input factors (each factor addressing specific task
IV) addresses the following issues:
features influencing the error probability). The
The analysis of Errors of Commission and, more
2013 goals in this area included the preparation of
broadly, decision-related failures, the issue of
new user guidance for the quantification aspects
HRA dependence that is closely related to these,
of the method. As additional support for the guid-
and the recovery of decision failures.
ance document, comprehensive examples of the
Variability in the results of HRAs.
application of the CESA-Q method, based on the
The extension of HRA applications to scopes
EOC-III study as well as previous EOC studies, are
other than internal initiating events in Full Power
provided.
and Low Power and Shutdown (LPSD) operating It includes four subprojects: 1) EOC plant-specific
Simulator Data for HRA and Method Assessment
pilot study III, 2) Quantification of EOCs,
3. Evaluation of HRA predictions and method
3) Simulator data for HRA and HRA method
assessment in the U.S. HRA Empirical Study.
assessment, 4) Technical basis for seismic HRA.
The goal was to develop and document the overall
modes, for instance external events.
1
findings from the International HRA Empirical The main goals for 2013 were:
Study (Forester et al, 2013) and its follow-up study, the U.S. HRA Empirical Study [2] [3].
182
EOC plant-specific pilot study III
In the HRA Empirical Studies, multiple crews in
1. Finalization and publication of the EOC-III study
simulated emergency scenarios were observed in
report.
the simulator. A compilation of some of the key
The technical work to identify EOCs and quantify
observations and insights from the simulator stud-
the failure scenarios was performed in 2012. A
ies of crew performance in these specific emergency scenarios was a second goal. 4. Development of guidelines for data collection in
1
In parallel to this research project, PSI/NES supports
simulators.
ENSI through on-call tasks. The tasks related to HRA
Simulator studies designed to collect data for HRA
are mainly oriented towards reviews of the HRAs sub-
are one of the primary means to obtain qualitative
mitted to ENSI by the Swiss utilities as a part of their
and quantitative data on the crew response to the
Probabilistic Safety Assessments (PSAs). The work
abnormal and emergency scenarios modeled in
carried out within on-calls provides impulses for the
PSAs. The main 2013 objective was the publication
research and motivates the development efforts to
of a first version of the guidelines for HRA data
enhance current methods. As the on-call tasks are
collection in nuclear power plant training simula-
funded separately, their specific content and results
tors.
are not addressed in the present report.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Technical basis for seismic HRA
parameters of a Bayesian Belief Network model are
5. Finalization of the reports
used to derive the remaining parameters. For the
The publication of a report on earthquake experi-
development of the CESA-Q model, the known
ences at nuclear power plants and the documenta-
parameters were based on the CESA-Q database (a
tion of a questionnaire to be used in interviewing
set of 26 operational events including EOCs ana-
subject matter experts on the factors influencing
lyzed and quantified in [5]). This database is not
human performance in scenarios initiated by earth-
sufficient to derive all of the model parameters;
quakes were the goals in this area.
consequently, the ranked-nodes method is used to obtain the missing model parameters. The responses of two sub-models were tested on the
Work carried out and results obtained
operational events; one sub-model is used to represent EOC situations of types «Misleading Indications», «Adverse Exception», «Adverse Distrac-
EOC plant-specific pilot study III
tions» while the second sub-model covers EOC
The overall study results and the corresponding
situations of type «Risky Incentive». Fig. 1 shows
report were reviewed by plant experts (two PSA
the predictions of the first sub-model on selected
specialists, one operator trainer). The study report
operational events of the types covered by this
was issued (Podofillini, Dang, 2013b).
model. The results for both sub-models show that the BBNs are able to represent and distinguish the
Quantification of EOCs
increasing impact of the error-forcing conditions
The definitions of the CESA-Q factors (the «adjust-
across the events, ranging within different levels,
ment factors», in the method’s terminology, used
from low to high impacts (the operational events in
to characterize the strength of the conditions influ-
Fig. 1 are ordered by increasing EOC probability,
encing the EOC probability) were revised, generally
from left to right). For the extreme levels «very
to simplify the rating scale and to extend the evalu-
low» and «extremely high», overestimation and
ation guidance – this work has been reported in
underestimation of the error forcing impact are
(Podofillini, Dang, 2013a).
observed, respectively. While the underestimation
The CESA-Q quantification model (i.e. the mathe-
of extremely high error forcing impact is certainly
matical engine that produces the EOC probabilities
an issue for the use of the model in practical PSA
given the evaluations of the input factors) was
applications, the relationships that correspond to
completed. The model parameters representing
these (and similar) combinations of input factors
the relationships were determined using the
can be easily modified (manually) to represent the
ranked-nodes method [4], in which some known
higher impact. The updated guidance for applica-
Figure 1:
1.E+00
EOC probability
1.E-01 [LEA 09-302] 5%, BBN 95%, BBN
1.E-02
Mode (HEP), BBN
EOC cases
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
AE.8
All_neg
AE.7
MI.2
AE.5
MI.4
MI.1
AD.5
AD.3
AD.2
AD.4
MI.3
AD.1
AE.9
AE.4
AE.2
AE.3
AE.6
AE.1
All_pos
1.E-03
Model (BBN) predictions, EOC probability with confidence bounds, on the operational events informing the relationship subset («Misleading Indications»: MI, «Adverse Exception»: AE, «Adverse Distractions»: AD). Mode(HEP): most probable HEP value. «All_pos» and «All_neg» represent the cases where all input factors are positively and negatively rated, respectively; these correspond to the lowest and highest HEPs that can be obtained with the BBN.
183
tion of the CESA-q, reflecting the BBN model-
cern for PSA applications; and the high-level char-
based quantification approach, and its technical
acteristics of EOCs that warrant a given type of
basis are documented in (Podofillini, Dang, 2013a).
quantification method.
As an additional input to improve the method’s HRA methods, developed relatively recently, ATHE-
Simulator Data for HRA and Method Assessment
ANA [6] and MERMOS [7], which, as CESA-Q are
The overall findings from the International HRA
suitable for the analysis and quantification of
Empirical Study were published as a Halden Project
EOCs. The main aim of the assessment has been to
Report (Forester et al, 2013). Work to prepare the
understand if/how any features of these methods
findings from the U.S. HRA Empirical Study for
can suggest improvements to CESA-Q. The assess-
publication as a NUREG report, presented in pre-
ment was based on the applications of the three
liminary form in [2] [3], is nearly complete. The
methods in the context of the International HRA
report will appear in 2014.
Empirical Study (Forester et al, 2013). Key results of
An initial version of the guidelines for the collec-
the assessment are as follows. Common strengths
tion of HRA data in simulators was prepared (Park,
of the three methods relate to the rich qualitative
Dang, 2013). Our cooperation partner, KAERI, initi-
analyses underlying all of them. In addition, all
ated an external peer review. One of the key
three methods develop multiple contexts for a
achievements of the guideline is the identification
given HFE, in which different failure modes and
of various observation measures and scales that
mechanisms may apply. The assessment identified
have been reported in the literature for the perfor-
some features of the two methods that could be
mance factors and outcomes. The identified mea-
relevant for CESA-Q. The assessment underscored
sures, primarily associated with human factors and
the fact that CESA-Q is based on a structured fac-
human interface verification and validation, will
tor analysis in support of the qualitative analysis as
form a basis for defining measures specific for HRA
well as of the quantification. This feature is unique
data. The guidelines will be revised to account for
to CESA-Q when compared to ATHEANA and
the peer review comments in 2014. The work on
MERMOS: it allows systematic factor consideration
the definition of HRA-appropriate measures
as well as analysis traceability that cannot be found
includes (Podofillini et al, 2013) and (Park, Dang,
in the two other methods. This is a very important
2013).
guidance, CESA-Q was assessed against two other
feature that is expected to foster practical applications of CESA-Q. Indeed, the PSI’s method has
Technical basis for seismic HRA
been developed from its early beginnings with the
The final report on the survey of earthquake expe-
goal of combining depth in the qualitative analyses
riences at nuclear power plants was published
of performance contexts (typical of second genera-
(Dang, Podofillini, 2013a). A survey or interview
tion HRA methods) with the aspects of the more
questionnaire for the elicitation of information rel-
classical HRA methods that made them successful
evant to the technical basis for seismic HRA was
among practitioners (their being PSF-based). The
published (Dang, Podofillini, 2013b).
comparison of CESA-Q with these two methods Dang, 2013e).
Outcome of the project – EOC plant-specific pilot study III
As a further element of the EOC quantification
The inclusion of Errors of Commission (EOCs)
guidance, the EOC analyses performed in the con-
extends the scope of state-of-the-art PSA. EOCs
text of PSI’s EOC plant-specific studies were col-
refer to PSA Human Failure Events (HFEs) modeling
lected in a report (Podofillini, Dang, 2013f). These
the performance of actions that aggravates an
analyses include applications of CESA-Q as well as
accident scenario. They can be contrasted to HFEs
of other methods and make up a set of reference
where a required action is not performed, and on
analyses in support of future EOC analyses. More-
which state-of-the-art PSA typically focuses. Pilot
over, conclusions on the types and role of EOCs in
study III (Podofillini, Dang, 2013b) is the third
the PSA framework were derived. These include
plant-specific, industrial-scale application of the
the general assessment of the risk importance of
Commission Errors Search and Assessment (CESA)
EOCs in an industrial PSA; the understanding of
method. The study follows two earlier EOC studies
the functional failures (and failure modes) induced
with CESA for Swiss plants [8], [9]. The pilot char-
by EOCs on those safety-relevant systems of con-
acterization of these studies relates to the need for
and the assessment is reported in (Podofillini, 184
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
further development in the method for the estima-
as a Bayesian Belief Net (BBN), which is a mathe-
tion of EOC probabilities. The results of pilot study
matical framework to model complex probabilistic
III suggest that the most important EOC (con-
causal relationships [11]. The model-based
nected with a misalignment of the cooling water
approach reduces the subjectivity in the quantifica-
system during scenarios initiated by the failure of
tion, because the applicable error probability
the auxiliary cooling water system) would contrib-
directly follows from the situational factor evalua-
ute to an increase in the core damage frequency of
tions, without the need for additional judgments
about 5% (for internal initiating events at full
by the analyst.
power). This contribution is comparable to that of
The technical core of the revised method has been
the most important errors of omission typically
published in an international journal (Podofillini,
considered in the PSA. The contribution of the
Dang, 2013c). The guidance for CESA-q, which
other EOCs to the risk profile was found to be lim-
addresses the evaluation of the CESA-Q factors as
ited, thus highlighting the defense against EOCs
well as the model-based quantification is pre-
provided by the plant technical and administrative
sented in (Podofillini, Dang, 2013a). CESA-Q was
protections. The third pilot study has further con-
applied to quantify the EOCs in the scenarios iden-
firmed the importance of including EOC contribu-
tified in Pilot Study III. A compilation of example
tions in the plant risk characterization. The three
applications of CESA-q (Podofillini, Dang, 2013f) is
plant-specific studies also underscore the feasibility
provided as a companion volume to the guidance
of a systematic treatment of EOC: the studies iden-
report.
tified a limited number of EOC situations (about cance comparable to that of the most important
Outcome of the project – U.S. HRA Empirical Study
errors of omission [10]. The identified EOC situa-
The HRA Empirical Studies are assessments of HRA
tions possibly suggest safety-enhancing improve-
methods based on a benchmark of method predic-
ments (generally related to procedural guidance)
tions against crew performance data obtained in
aimed at decreasing the opportunities for commit-
simulated nuclear power plant emergency scenar-
ting these errors. The search process, based on the
ios. The U.S. Study [2] [3] is a follow-on effort to
systematic screening of potential errors character-
the International HRA Empirical Study. In addition
ized by low risk-importance and plausibility pro-
to assessing the methods based on comparing
vides further confirmation of the plant technical
HRA predictions against data, its main aims are to:
and administrative protections.
1) evaluate the variability in the HRA results
5–10 scenario-specific EOCs), with a risk signifi-
obtained by different analysts using the same
Outcome of the project – Quantification of EOCs (Enhancements of the CESA-Q method)
method, which was not possible in the design of
Based on the findings on CESA in the frame of the
additional cases and the use of a full-scope training
International HRA Empirical Study (Forester et al,
simulator at a U.S. nuclear power plant.
2013), the CESA-q method for quantifying EOCs
To allow comparisons to be made among analysts
was revised to increase traceability. A major change
applying the same HRA method, two to three anal-
in the method is the evolution of the quantification
ysis teams each applied one of the four methods
approach from a match-and-adjust approach in
treated in the study. In 2012, the evaluations and
the original approach [1] to a model-based
assessments of the analyses continued and were
approach. Formerly, after the situational factors for
reviewed within the assessment team. Overall
the EOC to be quantified were characterized,
results were reported in preliminary form in [2]
quantification consisted of a) identifying closely
while the results related to comparing the results
related EOCs from a set of 26 EOCs that were pre-
of the different HRA analysis teams that used the
viously analyzed qualitatively and quantitatively,
same method were reported in [3]. Quantitatively,
and b) adjusting starting from their HEPs used as
the ranking of the HFEs were generally consistent
reference values. Given the limited number of
with the reference data derived from the simulator
entries in the database, the identification of a very
observations. For most HFEs, the probabilities esti-
close match is rare and guidelines for adjusting the
mated by the different teams using the same
reference are limited. In the CESA-q update, quan-
method were within one order of magnitude. A
tification now uses an explicit model implemented
detailed comparison of the HRA analyses suggests
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
the earlier «international» study, and 2) extend the conclusions from the method assessments through
185
pensated for method limitations underlie the dif-
Outcome of the project – Technical basis for seismic HRA
ferences in the estimated probabilities. The detailed
A survey focused on the human performance
study results identify these limitations, suggest
aspects of earthquake responses at NPPs was per-
ways to improve individual methods, and identify
formed. The survey identified 5 major earthquakes
general areas in HRA that would benefit from addi-
worldwide, impacting seven nuclear power plant
tional guidance. For instance, one means to reduce
sites, that led to ground motions or accelerations
variability would be to extend the scopes and rat-
exceeding the safe shutdown earthquake (SSE)
ing scales for performance shaping factors to bet-
level. Four of these earthquakes occurred in Japan.
ter address various issues that tend to arise in the
One is the 2011 Tohoku earthquake (and associ-
more challenging scenarios. In addition, guidance
ated tsunamis) that led to the accidents at the
and example analyses are needed to ensure that
Fukushima Daiichi NPP; the fifth affected the US
analysts model HFEs more consistently. The final-
North Anna NPP in 2011. In some events, the SSE
ization of this report is nearly complete, with pub-
was exceeded in some units while other units on
lication expected in 2014.
the same site were subject to lesser accelerations,
that differences in how the analysts teams com-
due to differences within the site. This set of events
186
Outcome of the project – Guideline for HRA Data Collection in Simulators
represents the automatic shutdown of 22 units. In
In 2009, the Working Groups on Risk Assessment
a Loss of Offsite Power condition, with AC power
and on Human and Organizational Factors of the
provided by emergency diesel generators. An
CSNI organized a workshop on «Simulator Studies
examination of this earthquake experience shows
for HRA Purposes» [12]. One of the conclusions of
no or very limited damage to structures, systems,
the workshop was the need for guidelines for HRA
and components (SSCs) important to safety or
data collection in simulators, which would ensure
needed for shutdown, even in the units where the
the quality and usability of the collected data by
SSE was exceeded. However, for Fukushima Dai-
recommending acceptable practices for such data
ichi, earthquake damage to SSCs is not thought to
collection, support consistency of the data among
have been a significant factor in the severity of the
different organizations, and reduce the resources
accident although future inspections are needed to
required to initiate such programs.
make a definitive determination. The main techni-
Within the discipline, many types of data and infor-
cal contributor to the severity is the tsunami that
mation are referred to as «HRA data». This diver-
led to a loss of AC and DC power (with conse-
sity poses challenges for the discussion of specific
quences not only on safety functions but also on
data needs because of the differences in the
instrumentation, control, and on-site communica-
understanding of the terminology and scope of the
tions) and loss of ultimate heat sink.
data types. A review of the literature on data col-
The overall experience highlights several issues rel-
lection efforts and HRA-related databases of infor-
evant for seismic HRA. Damage to non-safety
mation has been performed to identify and sort
related equipment was common and represented
out some of these differences. (Prvakova, Dang,
an additional workload for plant personnel, e.g. in
2013).
fire-fighting and assessing equipment status. Sec-
In the work to develop the guidelines for simulator
ond, earthquake aftershocks may require re-
data collection, international and national require-
assessment of equipment status or interrupt per-
ments, standards, and good practice documents
sonnel actions within the plant. For the Japanese
related to PSA and HRA were reviewed to define
plants, tsunami warnings also led to interruptions.
the types of information and data needed by HRA
In general, increased workload was found at levels
practitioners. In a second step, these were related
well below the SSE design basis. Finally, access to
to different phases or types of training simulator
the site or within the site for personnel and logisti-
data collection sessions. An initial version of the
cal support could be impeded, even if safety-
guideline for HRA data collection in simulators rep-
related SSCs were not directly impacted.
resents the final deliverable of the 2010–2013
The preparation of a questionnaire for the elicita-
project in this area.
tion of information relevant to the technical basis
many cases, these plant shutdowns occurred under
for seismic HRA concludes the work in this area within the 2010–2013 project. It is intended to be used in structured interviews of a diversity of
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
experts (human factors, psychology, nuclear opera-
outcomes. These measures and scales will then be
tions, emergency preparedness).
tested in simulator studies.
National Cooperation
Assessment 2013 and Perspectives for 2014
A Swiss nuclear power plant supported the EOC the PSA, plant procedures, and access to plant
Errors of Commission/ EOC plant-specific pilot study III
operators and trainers. Observations of crew per-
The publication of the final report for pilot study III
formance in the plant’s full-scope training simula-
completes the overall project goal in this area. The
tor were performed to provide information about
proposed follow-on work is a pilot study for the
crew practices in accident scenarios, the applica-
fourth of the four Swiss NPP sites. In addition,
tion of procedures, and operator actions in abnor-
EOCs in the context of external (area) events, e.g.
mal scenarios. The plant’s experts also reviewed
scenarios initiated by fires or earthquakes, will be
the EOC study report prior to its publication.
addressed for all four sites. In contrast to the serial
pilot study carried out for this project by providing
pilot studies, the goal is to perform these studies in
International Cooperation
parallel.
PSI contributes to the study design and assess-
HRA data/Simulator data for HRA and method assessment
ments of the HRA methods in the U.S. HRA Empir-
The completion of the U.S. HRA Empirical Study
ical Study, coordinated by the U.S. Nuclear Regula-
has provided new insights concerning the consis-
tory Commission (USNRC) and the OECD Halden
tency of HRA results by different analysis teams
Project under its Joint Programme, in which Swit-
using a given HRA method. Such results could not
zerland (ENSI) is also a member. A diverse set of
be obtained in the International HRA Empirical
further partners on the assessment group and HRA
Study, due to that study’s design. These new
analysis teams include industry, regulators, and
insights confirmed some generic weaknesses in
research institutes: EPRI, Sandia National Laborato-
HRA methodology, in particular in the qualitative
ries, Idaho National Laboratory, SAIC, all US; NRI,
analysis phase, as well as identifying areas of
Czech Rep.
potential improvements for the four examined
PSI is participating in a task of the OECD NEA/
methods: THERP/ASEP, the EPRI HRA Calculator,
Committee for the Safety of Nuclear Installations
ATHEANA and SPAR-H.
(CSNI), «Establishing Desirable Attributes of Cur-
The usefulness of HRA data collection in simulators
rent Human Reliability Assessment Techniques In
was confirmed by this work, although its orienta-
Nuclear Risk Assessment». This joint task of the
tion to HRA method assessment should be noted.
Working Group on Human and Organizational
A first step focusing on HRA data collection, in
Factors and the Working Group on Risk Assess-
particular to support HRA analyses, was achieved
ment is led by the U.K. Nuclear Installations Inspec-
with the data collection guideline developed with
torate. Its aim is an international technical evalua-
KAERI. The goal of defining a set of HRA-appropri-
tion of HRA methods, considering criteria shared
ate context and performance measures that would
by the member countries and other common crite-
be needed in a comprehensive data collection
ria. A draft final report of the task was distributed
guideline was not reached. On the other hand, the
to the task group members for comment in
existing measures used in human factors engineer-
November 2013, with publication of the finalized
ing and experimental psychology, closely related
report planned for 2014.
disciplines in which the use of plant simulators is
In the area of HRA data, PSI is establishing a coop-
established (much more so than in HRA) have been
eration with the Korean Atomic Energy Research
identified.
Institute (KAERI) to develop simulator data collec-
The literature review of HRA data collection efforts
tion guidelines. The focus of the next stage is on
(including but not limited to simulator data) sug-
the selection of HRA-appropriate measures and
gests that methods for using the data are essential
scales for the performance context, e.g. perfor-
to the collection efforts. Consequently, the devel-
mance shaping factors, as well as the performance
opment of a method to use the data collected in
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
187
simulator studies for HRA will be central in this
ANA and MERMOS, LEA-13-304, Paul Scherrer
work and defined as an initial milestone. The
Institute, Villigen PSI, Switzerland, 2013e
development and testing of the measures to be
L. Podofillini, J. Park, V.N. Dang: Measuring the
used in the collection of simulator data for HRA
influence of task complexity on human error
purposes, the collection of HRA data in a Swiss
probability: an empirical evaluation, Nuclear
nuclear power plant simulator, and its application
Engineering and Technology, Volume 45, n.2,
are proposed for future work in this area.
April 2013, p. 151–164. L. Podofillini, V.N. Dang: A collection of refer-
Technical basis for seismic HRA
ence Error of Commission Analyses, LEA-13-
The report on the earthquake experiences at
305, Paul Scherrer Institute, Villigen PSI, Switzer-
nuclear power plants, focused on the human per-
land, 2013f
formance element, and the documentation of a
J. Park, V.N. Dang: Performance factors for the
multidisciplinary survey questionnaire on human
analysis of crew responses to nuclear power
reliability in emergency scenarios initiated by earth-
plant simulated emergencies. Proc. European
quakes were the goals for 2013 in this area. These
Safety and Reliability 2013 (ESREL2013), Amster-
fall short of the original project goals, which
dam, The Netherlands, 29 September–2 October
included the expert elicitation/interviews of subject
2013.
matter experts in each of the diverse areas. This
J. Park, V.N. Dang: A guideline to collect HRA
task is proposed for the follow-on work.
data in the simulator of nuclear power plants, report, Korea Atomic Energy Research Institute,
Publications
November 2013. V.N. Dang, L. Podofillini: A review of earthquake experience in nuclear power plants, LEA 13-306,
188
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International HRA Empirical Study – Final Report
conditions and issues in post-earthquake nuclear
– Lessons Learned from Comparing HRA Meth-
power plant operations – questionnaire and
ods Predictions to HAMMLAB Simulator Data,
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Villigen PSI, Switzerland, 2013b.
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L. Podofillini, V.N. Dang: CESA-Q: a method for
tation of Parameter Uncertainty in Bayesian
quantifying Errors of Commission Enhanced
Belief Networks for Human Reliability Analysis.
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Proc. European Safety and Reliability 2013
13-302, Paul Scherrer Institute, Villigen PSI, Swit-
(ESREL2013), Amsterdam, The Netherlands,
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S. Prvakova, V.N. Dang: A review of the current
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Reactor, LEA-13-303 Laboratory for Energy Sys-
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ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
189
STARS Safety Research in relation to Transient Analysis of the Reactors in Switzerland
Author and Co-author(s)
Hakim Ferroukhi, O. Zerkak, A. Vasiliev, G. Khvostov and Project Team
Institution
Paul Scherrer Institut
Address
CH-5232 Villigen PSI
Telephone, E-mail, Internet address
056 310 4062, Hakim.Ferroukhi@psi.ch http://stars.web.psi.ch
Duration of the Project
1.1.2010 â&#x20AC;&#x201C; 31.12.2012
ABSTRACT
reactor dynamics, the BWR stability methodol-
During 2013, STARS renewed its collaboration
ogy was further developed, both on the basis
agreements with ENSI on scientific support and
of an on-going international benchmark as
research related to multi-physics multi-scale
well as for the analysis and interpretation of
modelling of Light-Water-Reactors (LWR) and
complex stability tests carried out at the KKL
with emphasis on safety analyses of the Swiss
plant. Also, the development of a new spatial
reactors. On this basis, one scientific support
coupling scheme for TRACE/S3K plant system/
activity was to undertake steps towards provid-
core simulations was initiated and first studies
ing verifications of new core designs and in
towards a more reliable modelling of reactivity
that framework, the latest KKL core loading
feedback effects in case of strongly heteroge-
submitted for licensing was evaluated with the
neous coolant conditions were conducted. The
STARS independent modelling and analysis
complementary TRACE/PARCS code system
capabilities. In the area of thermal-hydraulics,
was also evaluated, revealing several limita-
research was oriented towards a consolidated
tions in many parts and steps of the computa-
approach for the validation of TRACE models
tional flow. Finally, the methodology for nuclear
of the Swiss reactors. Also, a transition from
data uncertainty quantification was strength-
FLICA to COBRA-TF for more versatile sub-
ened by establishing methods to propagate
channel capabilities was launched. For the
depletion as well as decay related uncertainties
usage of CFD methods in multi-physics simula-
and a first assessment was carried out to esti-
tions, the validation of STAR-CCM+ for coolant
mate decay heat uncertainties in the context of
mixing phenomena was strengthened and
spent fuel pool safety analyses. Concerning
OpenFOAM was in this context also introduced
fuel modelling, the analyses with FALCON of
as complementary solver. And in the perspec-
LOCA experiments at the Halden reactor and
tive of a CFD multi-scale approach to enhance
involving high burnup fuel samples from the
heat transfer models of thermal-hydraulic
Swiss BWRs, was continued. This included a
codes, a first assessment of the STAR-CCM+
validation against a recent test with cladding
capabilities for boiling phenomena was carried
burst and the design of a new test aimed at
out. Finally, a PhD thesis was launched to
significant ballooning but with no cladding
address uncertainties in physical models of
rupture. And in relation to this, a PhD thesis
thermal-hydraulic codes. Regarding neutronics
was also launched to develop enhanced mod-
and core analysis, the transition to CASMO-5
els for fuel fragmentation, relocation and dis-
for the Swiss core models was continued and a
persal during LOCAs. For PCI/PCMI related fuel
first assessment of the new SIMULATE-5
failures, selected BWR and PWR power ramp
advanced core simulator was conducted in the
experiments from the SCIP-II program were
framework of a newly launched PhD thesis. For
studied with FALCON in order to understand
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
191
the effects from fuel and ramp characteristics.
stage, emphasis was given to estimate the
The performance of the FALCON criteria for
effects from modelling uncertainties on the
PCI failures was in this context also evaluated.
predicted fuel temperature during base irradia-
Finally, an important step was to start the
tion and to establish global sensitivity analysis
development of uncertainty quantification
methods to determine the main contributors
methodology for FALCON analyses. At this
to the uncertainty.
Project goals
2013â&#x20AC;&#x201C;2015 with continued emphasis on: development and validation of reference plant system/
STARS aims at research related to multi-physics
core/fuel models for the Swiss reactors, higher-
multi-scale modelling and simulations of Light-
order methods, coupled multi-physics methodolo-
Water-Reactors (LWR) with emphasis on applica-
gies and best-estimate safety analysis with uncer-
tions to safety analyses of the Swiss reactors. The
tainty quantifications. Within this framework, the
main components of STARS are the two coopera-
objectives for 2013 were as shown in Table 1.
tion agreements with ENSI on scientific support
This report provides an overview of the status and
and research respectively. During 2013, these
progress achieved for selected activities conducted
two agreements were renewed for the period
in relation to these objectives.
Table 1: Objectives 2013
Plant System and ThermalHydraulics
Modelling with TRACE of KKL Fast Run-Up of new Recirculation Pumps Updates of KKG TRACE Model for SGTR Accident Analyses Analysis of OECD/NEA PREMIUM Phase-3 with TRACE plus CIRCE UQ Methodology Validation of STAR-CCM+ for PKL-2/PKL-3 Rocom Tests Development and Testing of STAR-CCM+ CFD Mesh for KKG Vessel
Core Behaviour and Reactor Physics
Support to Licensing of new KKL Core Loading Development and Testing of CMSYS/FLICA Methodology for PWR DNBR Calculations Assessment of Hybrid Monte-Carlo/Deterministic Scheme for Enhanced LWR Reflector Modelling Validation of S3K for OECD/NEA Oskarshamn Stability Benchmark Development of Methodology for Nuclear Data Uncertainty Propagation in CASMO-5M Depletion Calculation
Fuel Modelling and ThermoMechanics
Validation of FALCON for Halden LOCA Test 2 and Design of Test 3 Completion of FALCON Assessment for Modelling of Cladding Lift-Off at High Burnup Development and Validation of Reference Methodology for Base Irradiation of Swiss Fuel Rod Designs Continued Validation of FALCON for PCI/PCMI Fuel Rod Failures
Multi-Physics
Consolidated Verification of COBALT Methodology for TRACE/S3K Analyses Enhancements of TRACE/S3K Coupling Scheme for Heterogeneous Feedback Distributions Participation to OECD/NEA UAM Phase 2 for Fuel performance, Assembly Depletion and Bundle Thermal-Hydraulics
192
Scientific support
such as to accommodate for the modelling and
During 2013, a main scientific support activity was
analysis (M&A) flow shown in Fig. 1. Although this
to conduct a pilot study aimed at independent
update has so far only been made for KKL, it
verification analyses of the new KKL core design.
allowed to carry out the RLA calculations for the
For this, the CMSYS platform had first to be
new KKL Cycle 30 core design. A quantitative eval-
updated. So far, this platform was mainly used as
uation of some main operation and safety relevant
framework to conduct for each of the Swiss reac-
parameters was performed including core reactiv-
tors, periodic model updates (PMU) consisting in
ity, three-dimensional (3-D) power/burnup distri-
the development and validation of reference core
butions, core pressure drop, thermal limits, shut-
models up to the latest completed cycle. To inte-
down margins, reactivity coefficients, kinetic
grate the new types of calculations required for
parameters, control rod worth for rod drop acci-
core licensing and referred to as reload licensing
dents as well as core characteristics for stability
analyses (RLA), the platform was updated both in
analyses. To qualitatively assess the performance of
terms of architecture and computational modules
the new core design, all the parameters were com-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Figure 1 (left): 1.55 Cycle X
Cycle X+1
Valida on M&A
BOC Model
Reference RLA
PMU [X+1]
New CMSYS Modeling and Analysis Flow.
1.5 1.45
RLA [X+2] Cycle X+1
Cycle X+2
Predic ve M&A
Design M&A
Preliminary RLA
Design RLA
Cycle X+1
Cycle X+2
Valida on M&A
BOC Model
Reference RLA
RLA [X+3] Cycle X+2
Cycle X+3
Predic ve M&A
Design M&A
Preliminary RLA
Design RLA
Minimum SDM (%)
PMU [X]
1.4 1.35 1.3 1.25 1.2 1.15
C25 C26 C27 C28 C29 C30
1.1
Figure 2 (right): Comparison of Minimum SDM between Cycle 30 and Previous Cycles.
1.05 1
Figure 3: Left - Revised KKL Feedwater model. Right - Solid Model of the KKG Reactor used to Derive Updated TRACE Component Models.
pared to those obtained for the five preceding
update of the KKG TRACE model was launched.
operated cycles. This indicated that the Cycle 30
The new model will use a three-dimensional VES-
core design would be well in line with recently
SEL component for the reactor pressure vessel. To
operated cycles ([2], [3]) and no particular devia-
do so, a detailed three-dimensional solid model of
tion could be identified. This is illustrated in Fig. 2
the KKG reactor core as well as other regions of the
where a comparison of the cycle minimum cold
primary system has been developed (see Fig. 3).
shutdown margin, reflecting the margin to cold
This solid model was already useful for two aspects
criticality when the highest worth control rod
of the revision work; the exact flow paths of leak-
remains fully withdrawn, is presented.
age and bypass flows in the reactor core were not well understood and the model helped to clarify a
Developement of TRACE plant system models for the Swiss reactors
number of issues. The solid model also provides an
During 2013, a thorough review towards updates
from which updated TRACE models of the various
of the TRACE models for the Swiss nuclear power
components can be derived. Some effort has
plants (NPPs) was initiated for the KKG, KKL and
already been made in this direction and preliminary
KKM plants and following the latest TRACE best
automated approaches for obtaining VESSEL and
practice guidelines. On the BWR side, the update
PIPE components directly from solid model geom-
of the TRACE KKL model was started with focus on
etry have been tested.
exact geometric representation of the KKG reactor
reviewing the steam line and associated control reason for a rather poor performance of the TRACE
Assessment of TRACE code using ITF and STF experiments
plant system response when analysing a turbine
Parallel to the updates of the KKG TRACE model,
trip test conducted at the plant and representing a
work towards an On-Call on Steam-Generator-
typical type of transient included in reload licensing
Tube-Rupture (SGTR) accidents was launched. To
submittals. Progress was however limited due to
that aim, an SGTR experiment referred to as Test-4
lack of sufficient information and discussions were
of the OECD/NEA ROSA-2 project and carried out
therefore undertaken with the plant to address this
at the JAEA/LSTF Integral-Test-Facility (ITF) was
issue. Also, an in-depth review of the feedwater
modeled and analyzed with TRACE. As can be seen
system was carried out, resulting in the updated
in Fig. 4, the results obtained so far show that the
model illustrated in Fig. 3. As for the TRACE KKM
primary and secondary pressure of both loops is
model, a revision of the model for steam line break
captured adequately, providing confidence in the
analysis was completed, ensuring thereby capabili-
TRACE capabilities to simulate such scenarios for
ties to analyze such transients. For PWRs, an
the Swiss plants. Sensitivity analyses are now being
system models. These were identified as the main
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
193
Figure 4: Left- TRACE Analysis of ROSA SGTR Right - Validation of TRACE against Becker Single Rod CHF Test .
Tests 270, 271 & 272: P = 70 bars, G = 1000 kg/m2.s EXPERIMENT TRACE Low Heat Flow flux TRACE Med. Heat Flow flux TRACE High Heat Flow flux
Becker et al., 70 Bars
conducted to determine the optimal nodalization
sidered as necessary. In particular, this code should
to be employed for the KKG simulations. Regard-
allow for BWR applications since it models the
ing experiments aimed at separate-effects, main
liquid water as two separate fields (a liquid film
focus in 2013 was on validating the critical-heat-
attached to the wall and an entrained droplet
flux (CHF) and post-CHF models of TRACE. A series
field), something that could theoretically allow for
of CHF tests selected such as to confine the phe-
BWR dryout predictions based on mechanistic
nomenon to the simplest possible conditions, were
principles. Therefore, during 2013, a first evalua-
analyzed with focus on two aspects: the capability
tion of COBRA-TF for BWR simulations was con-
to predict the correct CHF location and the capabil-
ducted by modelling and analysing the OECD/NEA
ity to predict the right post-CHF wall axial tem-
BWR Full-size Fine-mesh Bundle Test (BFBT) bench-
perature distribution. The results for one of the
mark. For illustration purpose, the results obtained
Becker test are presented in Fig 4. Although not
for case 4101-40 of assembly Type 4 (pressure =
shown there, for most flow conditions, a CHF mul-
7.144 MPa, flow rate = 20.03 t/h, inlet sub-cool-
tiplier had to be applied in order to capture the
ing = 52 kJ/kg and exit quality = 0.70) is presented
correct CHF location. The next difficulty was that
in Fig. 5. There, experimental versus predicted
despite a correct CHF location, TRACE would tend
void distributions are shown as a function of the
to underpredict the wall temperature, sometimes
sub-channel number. When considering the sub-
by up to a few hundred Kelvin. This gives thus a
channels starting from the corners linked diago-
first quantitative indication of the uncertainty level
nally together, it can be observed that the pre-
in TRACE post-CHF predictions.
dicted sub-channel void agrees well with the measurements even in the presence of strong diver-
194
Sub-channel modelling
sion and turbulent mixing. Complementary sensi-
After earlier efforts towards using the PWR FLICA4
tivity analyses confirmed that COBRA-TF would
code for subchannel CHF calculations coupled to
provide satisfactory local void predictions except
3-D core simulations, a migration to the more ver-
for corner and inner subchannels. And a tendency
satile code COBRA-TF was for several reasons con-
for increased spread between measured and calculations was observed at low flow conditions,
Figure 5: Modelling and Assessment of COBRA-TF for BFBT Bundle Experiments.
pointing to the need for further assessment focused on the code models for turbulent mixing as well as void drift coefficients.
CFD methods for safety applications and multi-scale modelling To gradually implement CFD models to estimate complex three-dimensional flow structures required in multi-physics simulations, a validation of the STAR-CCM+ code was performed on the basis of mixing experiments from the ROCOM facility and included as part of the OECD/NEA PKL-2 project. Particular focus was given to two
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Figure 6:
modelling approaches for the turbulent heat flux.
Top – STAR-CCM+ Assessment against PKL2 ROCOM Test – Bottom – STAR-CCM+ Modelling of Pool Boiling for Simplified Heating Device Experiment.
In the first approach, a standard constant value for the turbulent Prandtl number (CTP) was employed while in the second approach, a variable turbulent Prandtl number (VTP) accounting for turbulent local flow conditions was implemented. The results (see Fig. 6) showed that both models would be capable to describe the time-evolution of the temperature field at the core inlet but the VTP approach would be clearly superior in terms of capturing the separation line between two temperature zones that build up in the downcomer due to thermal stratification and mixing. Regarding usage of CFD for multi-scale modelling, an assessment of STARCCM+ for pool boiling was carried out in the perspective of enhancing the TRACE heat transfer models for simulations at very low pressure stagnant flow conditions. This research was conducted with support from a guest scientist invited to the project through an IAEA fellowship program. The study consisted in assessing the latest STAR-CCM+ boiling models for a) full scale representations of passive-containment-cooling-system (PCCS) exper-
Figure 7:
small scale experiments from a simplified heating
1200.0
up device. For the former, no conclusive results could be obtained due to several convergence issues and to the complexity of the PCCS modelling requirements. On the other hand, for the simpler experiment, the obtained results showed a satisfactory performance when comparing against measured temperatures (exp) and previous CFX
30.0
RMS Error [C-E] - PLANT = 14 ppm - CMSYS [ C4 ] = 13 ppm - CMSYS [ C5 ] = 9 ppm
20.0
1000.0
10.0
800.0
0.0
600.0
-10.0
400.0
-20.0
200.0
-30.0
0.0
Differences [C - E] (ppm)
1400.0
Boron Concentra on (ppm)
iments carried out at the PSI PANDA facility and b)
Assessment of CASMO-5 for CMSYS Predictions of Critical Boron concentration of KKG Cycle 30.
-40.0 0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
Cycle Burnup (GWD/MT) Measured [E] [C-E]=0
Plant [C] Plant [ C - E ]
CMSYS C4 [C] CMSYS C4 [ C - E ]
CMSYS C5 [C] CMSYS C5 [ C - E ]
solutions. As well, qualitatively correct velocity distributions and void fractions, including void fraction rising trends and void appearance time, were obtained.
considered as remarquable. Also on the PWR side, an assessment of the advanced SIMULATE-5 core
Reactor physics and core analysis methods
simulator was started with focus on evaluating the
During 2013, the transition from the 2-D lattice
effects of the new radial sub-meshing method on
code CASMO-4 (C4) to its successor CASMO-5
pin power calculations. This showed among other
(C5) for the Swiss core models was continued. As
things, a non-negligible impact especially for fresh
part of this, specific emphasis was given to develop
Gd rods as well as MOX assemblies. For BWRs,
a new burnup condensation scheme for the KKG
significant validation activities were carried out to
reactor and to refine the modelling of the aeroball
improve the KKL models and the KKM models
detector system. To illustrate the results, the calcu-
were also brought in-line with the latest operated
lated boron concentration for the latest KKG cycle
cycle. In addition, a study of the void reactivity
modelled in CMSYS is shown in Fig. 7. Compared
coefficient (VRC) was carried out for an ATRIUM
to both C4 as well as to the plant reference calcula-
assembly model. Special emphasis was given to the
tions, the C5 based results provide two significant
evolution of an unphysical behaviour seen in the
enhancements. First, the within cycle variation of
C4 VRC around 70-90% void when using the
the reactivity bias does not show as distinct bur-
ENDF/B-IV based L-Library. When quantifying the
nup-dependant trends. Secondly, the cycle average
VRC evolution as function of gradual changes in
bias (RMS) is now below 10 ppm which can be
CASMO code and associated neutron data librar-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
195
ies, it was confirmed that only the older L-library
captured by the PSI validation so far and available
presents this unphysical behaviour but mainly at
solutions from other organisations have indicated
beginning-of-life (BOL). Reactivity decompositions
the same systematic underprediction of the decay
U
ratio (DR). Several hypotheses have been investi-
capture and point to library adjustments made for
gated but none could lead to conclusive state-
this reaction in order to render the VRC less nega-
ments regarding this behaviour. Therefore, atten-
tive, something that could have been aimed at e.g.
tion was given to one aspect not investigated in
improving the cycle length predictions in relation
details before, namely the reactivity feedback
to the BWR stretch-out spectral shift operation
under conditions characterized by heterogeneous
phase.
active versus bypass flow conditions. To that aim,
confirmed that this behaviour is guided by
238
the test was re-analysed by applying the standard
Reactor dynamics and stability
code feedback model for such conditions. While
During 2013, the development of the SIMULATE-
this allowed to better capture the resonance fre-
3K (S3K) methodology for BWR stability analysis
quency, it severely aggravated the DR underpredic-
was continued in several areas. First, significant
tion (see Fig. 8). Therefore, a new approach was
progress was achieved for the OECD/NEA bench-
instead developed and tested based on the con-
mark on the Oskarshamn 2 instability event with a
cept to ensure at the initial steady-state conditions,
very close agreement against plant data of the pre-
the same reactivity feedback as the static core
liminary S3K solution. Regarding the Swiss BWRs,
simulator SIMULATE-3. Without any intervention
investigations were continued on the out-of-phase
on any other models or assumptions, this new
regional instability mode that occurred during the
approach, referred to the static heterogeneous
KKL Cycle 7 test. An in-depth analysis of the pre-
feedback reactivity model (SHFRM), allowed to
dicted LPRM responses was performed and allowed
capture the core dynamics with remarquable preci-
to better relate the oscillating versus rotational
sion. Although this approach needs further
behaviour of the core symmetry line to the excita-
research, it is believed to have revealed one even-
tion modes of the neutron fluxes. Bifurcation stud-
tual reason for the long-standing unresolved issue
ies were also carried out, indicating that the
of poor code performance for this specific test.
observed Cycle 7 regional mode corresponds to a been undertaken to couple S3K with modal analy-
Modelling and analysis of fuel rod behaviour during LOCA
sis methods in order to understand more precisely
A post-test analysis of the Halden LOCA Test IFA-
the excitations of the various neutronic modes and
650.13 using a High-Burnup (HBU) fuel sample
the conditions under which these are triggered.
from the KKL plant was carried out as a part of the
Concerning the global stability mode, in-depth
projectâ&#x20AC;&#x2122;s continuous modeling support to the OECD
sensitivity analyses were conducted in relation to
Halden Reactor Project (HRP). These new experi-
the S3K validation for KKL Cycle 10 and special
ments were adopted in order to study new phe-
focus was given to Record 10 during which the
nomena taking place at high burn-up, particularly
core was practically unstable. This has not been
Fission Gas Release (FGR). Similarly as before, the
super-critical Hopf bifurcation. Steps have now
Figure 8: Modelling and Analysis with S3K Analysis of KKL Cycle 10 Record 10 Test.
Predicted Power Response - S3K Analysis 44.5
1.1
Valida on Standard Feedback Model NEW SHRFM Approach
44.0
Calculated vs Measured Stability Characteris cs
1 0.9
43.5
0.8 C/E (-)
Thermal Power (% Rated)
196
43.0 42.5
0.7 0.6 0.5 0.4
42.0
0.3 0.2
41.5 0.0
2.0
4.0
6.0
8.0 Time (s)
10.0
12.0
14.0
16.0
Decay Ra o (-)
Resonance Frequency (Hz)
Valida on - Standard Feedback Model - NEW SHFRM Approach
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Figure 9:
above mentioned test IFA-650.13 was designed by
FALCON/GRSW-A Analysis of HALDEN LOCA IFA-650.13 Burst Test.
PSI using the FALCON code coupled with the GRSW-A model and with the objective to produce a significant ballooning as well as a burst of the cladding. This was effectively achieved when the test was conducted towards end of 2012. Experimental data obtained after the test were used during 2013 for a post-analysis aimed at general code validation but also aimed at verifying findings obtained from the preceding test (IFA-650.12). This shed light on: (1) Axial distribution of LHGR in the fuel rod, in consideration of its reduced length; (2) the fuel-sample specific cladding surface emissivity to precisely calculate the cladding temperature during the experiment; (3) the narrowed down range of calculated damage index for predicting cladding failure during the LOCA; (4) the method for estiby the HBU fuel during the early phase of the LOCA
Assessment of fuel performance codes for PCI/PCMI failures
transient. Regarding Point 3, the mutual evolution
During 2013, STARS continued its participation to
of the calculated Cumulative-Damage-Index (CDI)
the OECD/NEA SCIP-II program to assess the mod-
of the cladding and the rod pressure during the
eling capabilities of FALCON coupled to GRSW-A
pressure reduction phase caused by the ballooning,
for predictions of PCI/PCMI fuel failures. In this
is shown in Fig. 9. It can be seen that the measured
context, analyses of selected ramp tests involving
pressure reduction falls precisely in the range cor-
both PWR and BWR samples were carried out. One
responding to CDI values between 0.5 and 0.7. This
objective was to investigate and discriminate
is well in line with the PSI design recommendations.
effects from ramp and fuel characteristics on
Moreover, a comparison of the measured and cal-
occurrence of fuel failure. The main results are
culated pressure reduction confirms that the clad-
summarized on the left hand side of Fig. 10. First,
ding failure took place rather at a lower limit of
it is observed that a stepwise power ramp mode
critical CDI range, ca. of 0.5. This is also consistent
appears to be more crucial in terms of avoiding fuel
with a value of 0.56 estimated as the CDI at burst
failure than a large peak LHGR because such ramp
for IFA-650.12. An important outcome of the above
mode allows for significant stress and strain relax-
post-test validation of FALCON/GRSW-A is that it
ations during each ramp hold time. Secondly, it
has underlined the key role of an adequate predic-
appears that the ramp rate has a stronger role on
tion of the rod pressure reduction â&#x20AC;&#x201C; relating to the
fuel failure compared to burnup. Third, the ramp
reached maximum â&#x20AC;&#x201C; due to the ballooning until
mode and rate affect the strain rate which is found
cladding burst.
to be determinant regarding the time to failure: a
mating the quantity of fission gases to be released
high strain rate leads to short time to failure and 197
vice-versa. A second objective was to evaluate the performance of the two fuel failure criteria used by
Figure 10: Segments PR-2 Failure
PR-3 NO Failure
BR Failure
High Single Step High Low High Short Short
Low Single Step High Low High Short Short
Low Stepwise Low High Low Very Short
High Stepwise High Low Low Long Very Long
1.49 535.5
1.02 522.7
--506.9
--629.7
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
1.2 1
Ra o (-)
Test Outcome Characteris cs Burnup Ramp Mode Ramp Rate Peak LHGR Strain Rate Time-to-Failure Lasted me with high Stress Failure Criteria Cumula ve Damage Index (-) Peak Hoop Stress (Mpa)
1.4
PR-1 Failure
0.8
Ra o [Calculated / Threshold for 50% Failure Probability] PR-1 PR-2 PR-3 BR
0.6 0.4 0.2 0 Cumula ve Damage Index (-)
Peak Hoop Stress (Mpa)
FALCON/GRSW-A Modelling and Analysis of SCIP-II PWR (PR) and BWR (BR) Ramp Tests.
Figure 11: REFERENCE HETEROGENEOUS MODEL
70
Boron Reac vity Coefficient Differences Homogeneous Models against Reference Heterogeneous Model HVOI40 / 25 GWD/MT / 200-400 ppm Void= 0% / X=VW Void= 0% / X=VDW Void=25% / X=VW Void=25% / X=VDW Void=50% / X=VW Void=50% / X=VDW Void=75% / X=VW Void=75% / X=VDW
60 Absolute Differences (%)
CASMO Studies of Heterogeneous Boron Distributions across Active and Bypass Zone of BWR Assemblies.
Moderator
Moderator
Inter-Assembly
Intra-Assembly
BYPASS BYPASS Boron Concentra on
Coolant Ac ve
50 40 30 20 10 0 -10 -20 -30 0.25
0.75 1.25 Bypass/Ac ve Boron Ra o (-)
1.75
ACTIVE Boron Concentra on
FALCON in relation to PCI failures: the Cumulative
a certain threshold will increase the probability for
Damage Index (CDI) method and the Peak Hoop
failure. As the time duration is not accounted for
Stress (PHS) approach.
in the PHS approach, this could partially explain
Although the CDI was found to predict a non-
that more convincing failure probabilities were
negligible failure probability, it remained signifi-
not obtained also with this approach.
cantly lower than the currently applied threshold for 50% probability failure (see Fig. 10, right).
Multi-physics and coupling methodologies
One reason might be that it does not account for
During 2013, an activity was launched to enhance
the strain level and relies only on hoop stresses. A
coupled neutronic/thermal-hydraulic code systems
second difficulty is that it could not be applied to
for situations where the thermal-hydraulic (T-H)
step-wise ramping modes. The PHS approach was
feedback is characterised by very heterogeneous
on the other hand found to predict more consis-
distributions between the active and bypass zones
tent trends with experimental results: lowest fail-
of fuel assemblies. For BWRs, studies with the
ure probability for the rodlet that did effectively
CASMO lattice transport solver were first initiated
not fail (PR-3) and around or above 50% proba-
to evaluate the feedback effects from heteroge-
bility for the ones that failed. However, the stud-
neous 10B concentrations. Several methods to cap-
ies have indicated that not only a low peak hoop
ture this feedback in downstream coupled codes
stress but also a short time duration over a certain
confirmed that a volumetric-density weighting
threshold is critical for survival. Conversely, a high
(VDW) rather than only volume weighting (VW)
peak stress combined with a long duration above
would be adequate to reduce the over or under prediction of the (negative) boron reactivity coef-
198 Figure 12: Comparison of 2-D assembly Average Coolant Density Distributions between TRACE/PARCS and SIMULATE-3.
ficient (BCOEFF). However, for transient time periods during which more boron would accumulate in the active zone, the BCOEFF magnitude will be overpredicted specially for highly voided core regions. On the contrary, if the boron is transported to the bypass before entering the active fuel, the BCOEFF will tend to be less negative. Another main activity was to launch the development of an external coupling scheme for the TRACE/S3K code system. Compared to the existing internal coupling mode, the external mode intends to use S3K for all core physics, i.e. both neutronics and T-H, while TRACE will now handle the T-H only for the system and out-of-core com-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
ponents. Preliminary testing of this new coupling
tivity analysis (S/A) were strengthened and spread
mode has been launched for open public OECD/
across all three main technical areas of the project.
NEA benchmarks and the work remains under
For thermal-hydraulics, a PhD thesis was started
progress. Concerning TRACE/PARCS, a master
with the aim to derive uncertainties in physical
thesis (MSc) project followed by a 3 month intern-
models (e.g. correlations, empirical models)
ship was conducted. During the MSc project,
employed by thermal-hydraulic codes. On the neu-
focus was given to establish and verify on the
tronics side, the development of methods to prop-
basis of the KKL plant, methodologies for 1)
agate half-lives (HL), energy-per-decay (EPD), and
PARCS core model initialization; 2) TRACE stand-
fission yield (FY) uncertainties through the
alone plant system model initialisation; 3) coupled
CASMO-5 code was launched. Although several
TRACE/PARCS model initialization. The follow-up
simplifications and assumptions remain and will
practicum had as objective to resolve or mitigate
need to be gradually tackled, a first application
many of the TRACE/PARCS limitations encoun-
was to evaluate decay heat uncertainties due to
tered during the MSc project. First, a simplification
nuclear data in the context of spent fuel pool
of the CASMO cross-section structure was found
safety analyses. The relative contributions from the
necessary for usage by the PARCS XS model. Sec-
various classes of nuclear data to the decay heat
ondly, a plenum-to-plenum 648 full core TRACE
uncertainty were in this context also estimated
model was developed in order to reduce the large
indicating, as shown in Fig. 13, that the largest
errors in core void fractions caused by lumped
uncertainty contributions come from FYs, indepen-
channel models. This allowed to enhance the
dently of burnup or cooling time. Decay data (HLs,
steady-state TRACE/PARCS solution when com-
EPDs) uncertainties play a non-negligible role dur-
pared to SIMULATE-3 and TIP measurements.
ing the cooling phase but their contributions
However, the unclear treatment by PARCS of
decrease as function of cooling time. And cross-
reflector T/H variables and the limitations in han-
section (XS) uncertainties start to play a role only
dling coupled reactivity effects, did not allow to
for high assembly discharge burnups.
fully resolve the k-eff discrepancies and the power
Another important milestone is that UQ methodol-
distribution errors at the core radial/axial peripher-
ogy development for fuel analyses with FALCON
ies. On the TRACE side, the lack of water rod
was started through participation to the OECD
models in the current KKL model was found to
LWR UAM Phase-2 benchmark (UAM-II). At this
produce a too low bypass flow fraction, produc-
stage, focus has been given to the steady-state
ing thereby a major part of the coolant density
benchmark cases aimed at assessing the impact
differences against SIMULATE-3 (see Fig. 12) and
from model uncertainties (e.g. design, geometry,
leading through this to relatively large power dis-
materials) on fuel temperature predictions. To that
tribution differences.
aim, an interface was developed between FALCON and the URANIE platform selected and installed in
Uncertainly analysis
STARS during the year to serve as general UQ and
During 2013, the STARS activities on methodolo-
S/A platform. On that basis, sampling of uncertain
gies for uncertainty quantification (UQ) and sensi-
model parameters was performed using a Latin
Rela ve Contribu on (%)
Figure 13:
100 90 80 70 60
4 DAYS Step 1 - HL + EPD (Decay Only) Step 1 - HL + EPD (Decay Only) - 128 DAYS Step 1 - HL + EPD (Decay Only) - 365 DAYS Step 2 - HL + EPD (Deple on) - 4 DAYS Step 2 - HL + EPD (Deple on) - 128 DAYS Step 2 - HL + EPD (Deple on) - 365 DAYS Step 3 - XS - 4 DAYS Step 3 - XS - 128 DAYS Step 3 - XS - 365 DAYS Step 4 - FY - 4 DAYS Step 4 - FY - 128 DAYS Step 4 - FY - 365 DAYS
50 40 30 20 10 0 10
20
30
40
Assembly Burnup (GWD/MT)
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
50
Nuclear Data Uncertainty Contributions to CASMO-5 Decay Heat Uncertainty.
199
International Cooperation
Figure 14: Pellet OD Clad ID Pellet surface roughness Clad surface roughness Rod fill pressure
1.0 0.8
Fuel density Clad thickness
1.2E-4
1.0E-4
8.0E-5
0.6
6.0E-5
Pellet-clad gap
0.4
4.0E-5
0.2
Pellet-clad gap thickness (µm)
1.2
Sensitivity indecies (filled: first, empty: total)
FALCON/URANIE Estimations of First and Total Sensitivity Indices of Fuel Temperature upon Modelling Uncertainties.
2.0E-5
0.0 0
5
10
15
Burnup (MWd/kgU)
20
25
0.0 30
At the international level, the project collaborates with international organisations (OECD/NEA, IAEA) principally as part of working/expert groups as well as through international research programs. Also, the project collaborates with the IAEA for the training of scientists from emerging nuclear countries in the area of LWR safety analyses. The project also collaborates with other research organisations, on the one hand through e.g. EU 7th FP NURESAFE
Hypercube Sampling (LHS) method and the uncer-
project and on the other hand, through bilateral
tainty in predicted parameters was quantified,
cooperation e.g. GRS, CEA, IRSN, Urbana-Cham-
showing for instance, an increased fuel tempera-
paign, Chalmers university. An active cooperation
ture uncertainty as function of burnup. To assess
with the Finnish regulatory body STUK for safety
the contributors to the output uncertainties, a
evaluations related to the GIII/GIII+ EPR is also
global sensitivity analysis approach based on the
being continued and with AREVA, discussions
Sobol method was also tested. Preliminary results,
towards research cooperation on advanced core
illustrated in Fig. 14, indicate that at low burnups,
simulation methods has been started. Finally, close
the gap thickness plays a key role on the fuel tem-
cooperation with code developers and/or providers
perature uncertainty while after gap closure, inter-
is necessary and conducted principally with US
actions between parameters start to jointly con-
NRC (TRACE), Studsvik Scandpower (CASMO/SIM-
tribute to the uncertainty, noting that rod fill pres-
ULATE-3/SIMULATE-3K) and EPRI/ANATECH (FAL-
sure and fuel density are indicated as being mostly
CON).
involved in the interactions. Further research is now on-going to verify these results, in particular regarding differences between first order and total sensitivity indices as some of the differences seen
Assessment 2013 and Perspectives for 2014
in Fig. 13 at e.g. low burnup could be due to numerics and/or indicate the need for a larger
During 2013, progress was achieved with regards
number of samples.
to most of the goals. In particular, a pilot study on core licensing was completed in order to provide
National Cooperation
independant verifications of the new KKL core loading. Concerning research, a significant milestone was reached by enlarging the development
200
To carry out its research and scientific support
of uncertainty analysis methodologies to all techni-
activities, the STARS project collaborates with ENSI
cal areas of the project, including fuel modelling.
as well as with swissnuclear and NAGRA for opera-
On the education side, three new PhD projects
tional and waste management issues. The project
were launched including uncertainty analysis
also collaborates with other laboratories at PSI,
related to physical models of thermal-hydraulic
among which the Laboratory for Thermal-Hydrau-
codes, development and assessment of advanced
lics (LTH), the Laboratory for Energy Systems Analy-
methodologies for full core 3-D pin-by-pin trans-
sis (LEA) and the Laboratory for Nuclear Materials
port methods and modelling of fuel fragmenta-
(LNM) can be mentioned. Finally, the project is also
tion, relocation and dispersal during LOCA. On the
collaborating with the Swiss federal polytechnic
other hand, some few but important goals could
institutes ETHZ/EPFL for the elaboration and super-
not be achieved. Due to the departure of the
vision of relevant MSc and/or PhD theses as well as
responsible scientists for KKL plant system analysis
for the realisation of courses for the Nuclear Engi-
and sub-channel modelling, the YUMOD On-call
neering Master Program including mainly, «Special
could not be completed as desired and the estab-
Topics in Reactor Physics» and the «Nuclear Com-
lishment of a capability for DNB predictions in core
putation Laboratory» course on reactor simula-
simulations was not launched. On the fuel model-
tions.
ling side, the high priority given to LOCA fuel safety work as well as PCI/PCMI and uncertainty
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
analysis, did not allow to complete the studies on clad-lift-off. Also, the development of a fuel management system (FMSYS) for reference models of Swiss fuel rod designs was not started. For 2014, the main objectives are as follows.
Plant System and ThermalHydraulics
Completion of On-Calls on KKL Fast Pump Run-up Transients and KKG SGTR Transient Consolidate Validation of System Code Thermal Hydraulic Models for CHF Predictions Assessment of Sub-Channel Models for Single and Multi-Assembly Analyses Development of CFD Vessel Model with Coupling Approach to TRACE for a Swiss PWR Validation and Application of CFD Code for Boron Dilution and Coolant Mixing Transients
Core Behaviour and Reactor Physics
Core Analyses for Support to Reload Licensing of the Swiss Reactors Start Transition to SIMULATE-5 for a Swiss Reactor Establishment of nTRACER for Full Core Transport Analyses Modelling and Assessment of 3-D Kinetics Solver for RIA Experiments Development of Methodology for Nuclear Data Uncertainty Propagation to Few-Group Cross-Sections
Fuel Modelling and ThermoMechanics
Review and Verification of KKM Fuel Performance Code Modelling Support to Fuel Safety Experimental programs and Assessment of DIFFOX for Clad Oxygen Diffusion Establishment and Assessment of Falcon V1 Reference Steady-State Methodology for Swiss Fuel Rod Designs Participation to RIA Code Benchmark with Uncertainty Analysis
Multi-Physics Development of COBALT-X towards PWR Full Core LOCA Analyses Development and Assessment of External Coupling Scheme for TRACE/S3K Analyses Continue and Enlarge Participation to OECD/NEA UAM Phase 2 for Bundle Thermal-Hydraulics
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ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
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ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
PASSPORT Methodology for the analysis of safety system performance in relation to coupled plant system and containment processes
Author and Co-author(s)
D. Papini, C. Adamsson, O. Zerkak, B. Niceno, H. Ferroukhi, H.- M. Prasser
Institution
Paul Scherrer Institut
Address
CH-5232 Villigen PSI
Telephone, E-mail, Internet address
+41 (0)56 310 4062, Hakim.Ferroukhi@psi.ch http://stars.web.psi.ch
Duration of the Project
January 1, 2010 to December 31, 2013
ABSTRACT
experimental data better than either of the
The PASSPORT project aims at the develop-
two individual codes in the early stage of the
ment and validation of a novel computational
transient. And an additional advantage is that
methodology for the performance assessment
the coupled code system makes available in a
of LWR safety systems during design-basis acci-
single evaluation model the three-dimensional
dents and beyond-design-basis accidents. The
capabilities of GOTHIC for prediction of gas
primary objective is to provide an integrated
distribution in a multi-compartment geometry.
analysis tool for the treatment of interactions
As a last step, the coupled code was applied to
between the primary circuit and the contain-
simulate a postulated Loss-Of-Coolant-Acci-
ment, by developing a numerical coupling
dent (LOCA) using a simplified plant/contain-
scheme between the TRACE (primary system)
ment model representative of Swiss operating
and GOTHIC (containment) codes.
nuclear power plants. This case study involved
During 2013, the validation activities for the
comparing TRACE stand-alone, TRACE with
in-house coupled TRACE-GOTHIC code were
one iteration prescribing the back-pressure
completed. The ISP-42 integral test experiment,
transient from GOTHIC stand-alone, and
Phase B, in the large-scale PANDA facility was
TRACE-GOTHIC coupled instance. With refer-
selected as validation case. Interactions
ence to the selected accident, the differences
between the primary reactor system and con-
were deemed between minimal and negligible.
tainment were identified in the activation of
However, these results were obtained based on
the passive emergency cooling system and rel-
simplified representations of the various com-
ative feedbacks on the gas distribution in the
ponents and systems. Therefore, a confirma-
drywell compartment. For an objective evalua-
tion of these findings would truly require pro-
tion of the added-value of the coupling, the
ceeding with a more detailed coupled model.
same experiment was simulated using stand-
Furthermore, it is considered likely that further
alone versions of the two codes and models,
improvements of the coupled simulation could
and compared with the coupled code solution.
be achieved after implementation, with the
Despite the large uncertainty associated with
coupled model now available, of the recircula-
the initial conditions of this particular experi-
tion cooling mode between containment sump
ment, the TRACE-GOTHIC coupled code was
and the safety injection system of the primary
proven to reproduce the pressure transient
circuit. As the project is now being completed,
with an accuracy that matches the results
these studies are not planned to be conducted
obtained with the TRACE and GOTHIC codes
but could be part of further research related to
used separately. As a matter of fact, the cou-
advanced coupled plant/containment method-
pled code was found to be able to simulate the
ologies and analyses.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
203
Project goals
where interactions between primary coolant/containment systems are mainly driven by physical
The PASSPORT project was launched as a joint
phenomena. As a last step, the applicability of the
research activity between ENSI and the Paul Scher-
coupled methodology for safety analyses of the
rer Institut (PSI) and involves a technical collabora-
nuclear power plants operating in Switzerland
tion between the STARS project at the Laboratory
(Gen-II) was investigated.
for Reactor Physics and Systems Behaviour (LRS)
For 2013, the specific objectives of the project
and the Laboratory for Thermal-Hydraulics (LTH).
were as follows.
The PASSPORT activities aimed at the development
Conclusion and scientific publication of the vali-
and validation of a novel computational methodol-
dation activities for the coupled system/contain-
ogy for the performance assessment of LWR safety
ment code by using data from the PANDA ISP-42
systems during design-basis-accidents and beyond-
integral test experiment.
design-basis accidents. One foreseen advantage of
Exploration of additional experimental tests and
this methodology is to allow for a more advanced
analyses to enlarge the validation basis as well as
modelling and thereby more accurate simulations
of supplementary capabilities for the coupling.
of accidents involving weak to strong interactions
Simulation of a postulated accident in a Swiss-
between the primary coolant circuit and the con-
like nuclear power plant using the coupled code
tainment. As this might be relevant not only for
and an ad-hoc demonstrative GOTHIC model of
safety analyses of current operating Gen-II reactor
the containment.
types but also in order to bring forward the state-
This report presents the status and progress
of-the-art in this area for the analysis of Gen-III/III+
achieved during 2013 in relation to the above
concepts, especially those relying on passive sys-
objectives and depicts the outcome and achieve-
tems, the underlying principle is to achieve a com-
ments of the whole project.
prehensive and generic methodology for a wide range of applications. Thus, the primary objective is to develop a numerical coupling scheme between the best-estimate state-of-the-art codes TRACE for
Work carried out and results obtained
1-D system analysis and GOTHIC for 3-D contain-
Figure 1: PANDA facility: vessel layout (a) and configuration for Phase B of ISP-42 (b).
ment behaviour. The second and complementary
Definition of the target scenario
objective is to validate this methodology on the
Advanced Light Water Reactors (ALWRs) with pas-
basis of available integral and/or separate effect
sive safety systems, which rely on relatively weak
test experiments, with special emphasis on tests
gravity and buoyancy forces, exhibit a higher
a)
b)
204
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Gas Temperature
Lower drum
Pipe group 4
Pipe group 3
Pipe group 2
100 C
Vent line
Upper drum
140 C
Lower drum
Example from the TRACE model of the simulated flow and temperature distribution pattern in the PCC for normal operating mode (a) and for recirculatory flow (b).
Pipe group 4
Upper drum
140 C
Pipe group 1
100 C
Feed line
499.4s
Pipe group 1
Gas Temperature
Figure 2:
b)
Pipe group 3
Feed line
483.1s
Pipe group 2
a)
Vent line
Drain line
Drain line
degree of interaction between the primary system
with the objective of comparing the capabilities of
and the containment compared to reactors with
the two codes in simulating one typical cooling
traditional active safety systems. In order to accu-
system. The Passive Containment Cooling System
rately simulate the effects of the containment pres-
(PCCS), which in the ESBWR design consists of pas-
sure on the primary system behaviour it becomes
sive condensers submerged in a boiling pool on
necessary to couple the system and containment
top of the containment, was studied. TRACE and
codes and execute them as a single model. Then,
GOTHIC have been independently assessed on a
the availability of an appropriate integral test is a
variety of phenomena characterizing the primary
necessary step to perform the code assessment.
side of the condenser (condensation of steam in
The PANDA facility at PSI [1] has been identified as
vertical tubes, with and without non-condensable
the premiere source of assessment. In particular,
gas) and the secondary side (subcooled pool boil-
the ISP-42 integral test series â&#x20AC;&#x201C; investigating the
ing). The code assessment made use of separate
overall performance of the ESBWR passive concept
effect test data, available from the series of the
â&#x20AC;&#x201C; was considered as a suitable validation option.
B-tests [2].
Interactions between primary reactor system and
The PCC systems are designed to remove the decay
containment have been identified in the ISP-42
heat from the containment, following an accident
Phase B, including the activation of the passive
where the RPV is depressurized. They rely on the
emergency core cooling system GDCS (Gravity
condensation of steam in the steam-air (or steam205
Driven Cooling System) and the effects of the discharge of subcooled water into the RPV (Reactor Pressure Vessel). The GDCS injection, passively triggered when the hydrostatic head wins the pressure difference between RPV and containment, is the most typical example of such coupled phenomenology. Figure 1 shows a 3-D sketch of the PANDA facility and the configuration used for Phase B of ISP-42.
Pre-studies on the PANDA facility As previously reported, pre-studies on the PANDA facility were carried out with stand-alone calculational models developed with TRACE and GOTHIC
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Figure 3: Comparison of the experimental wall temperatures in case of pure steam and heavy (air) and light (helium) non-condensable gas.
nitrogen) mixture, which transfers the residual heat
upper part of the PCC pipes and induce a circula-
to the water of the external pool and, from there,
tory flow pattern (Figure 2). This different mode of
to the environment. Performance of the PCCS in
operation of the PCC is likely to be less efficient
presence of light gas (hydrogen, simulated by
than the normal operation mode. The degradation
helium) must be considered to account for postu-
of the heat transfer due to accumulation of non-
lated accidents with core heat-up.
condensable gas is made evident by the outer wall
The studies showed that both codes were able to
temperatures (Figure 3). It is shown that in case of
achieve fair agreement with experiments. The
helium the degradation is more localized and
GOTHIC containment code could be applied to
occurring in the centre and at the top (heat trans-
simulate passive safety systems with pipe geometry
fer deterioration from simulations occurs instead
and related phenomena, such as natural circula-
primarily in the lower part of the tubes). This can
tion in a two-phase loop. As concerns the perfor-
be seen as an indication that the flow pattern
mance of the PCC (namely, heat transfer degrada-
might have reversed in the experiments in a way
tion due to non-condensable gas), the GOTHIC
that was not captured by the models.
model generally predicted the overall performance general trends were well predicted by both codes.
Development of a numerical coupling between TRACE and GOTHIC
The pool boiling model of TRACE (Gorenflo corre-
The coupled code has been based on TRACE ver-
lation [3]) was proven to perform better than the
sion 5.0, patch 2 [5] and GOTHIC version 7.2b [6].
model of GOTHIC (Chen correlation [4]).
The coupling allows the two-phase mixture as well
More insight – considered for publication – has
as non-condensable gases to flow from the domain
uncovered another issue that helps to explain
of one code into the domain of the other at an
some discrepancies between models and experi-
arbitrary number of coupling points. Each code
ments. Whereas the experiments showed that the
treats the coupling points essentially as boundary
«light» gas helium has a larger impact on the PCC
conditions that are continuously updated based on
performance, both GOTHIC and TRACE models
data provided by the other code. This principle
have predicted an opposite behaviour (i.e., less
minimizes the ingress that has to be made into the
degradation of the heat transfer with same molar
codes as the implementation is restricted to the
fraction of helium compared to «heavy» gas air).
boundary conditions without modifying the actual
These results have been interpreted in view of the
equation solvers of the codes.
pre-study indicating that the light gas (helium),
During 2013, the coupling scheme and its imple-
due to buoyancy force, may accumulate in the
mentation were verified in several steps, starting
better than the TRACE model even though the
Figure 4: TRACE-GOTHIC model of the PANDA facility and coupling points.
206
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
a)
b)
c)
d)
from small GOTHIC models involving various
The stand-alone analyses on the Phase B of the
lumped and subdivided volumes and connected by
ISP-42 have shown that this particular experiment
one or more junctions. Liquid, vapour and non-
is highly sensitive to the initial concentration of air
condensable gases were made to pass through
in the DW (DryWell), which was, unfortunately, not
these junctions by means of gravity, initial pressure
measured with sufficient accuracy in the experi-
differences or forced by connecting a flow bound-
ment. The validation was hence conducted by
ary condition to one or more of the volumes. The
varying this parameter within a reasonable range
results were satisfactory, as also by partially repeat-
(from 1 kPa to 10 kPa air partial pressure), in order
ing the study published previously. The validation
to assess the sensitivity.
results were finally based on the simulation of the
The time evolution of the DW and wetwell pres-
ISP-42, Phase B, integral test as described next.
sure is the most significant parameter for safety
Figure 5: ISP-42 Phase B DW pressure transient simulated with TRACEGOTHIC code compared with TRACE 5.0 patch 1 (a), TRACE 5.0 patch 2 (b) and GOTHIC ver.7.2b (c). Plot (d) shows the early phase, just after GDCS injection.
considerations. The simulated and experimental
Validation results for the TRACE-GOTHIC coupled code
DW pressures are shown in Figure 5. As a refer-
The validation case has been simulated first with
versions of TRACE and GOTHIC are shown with
TRACE and GOTHIC used separately and then in a
1 kPa and 10 kPa of initial air pressure. The band
coupled mode. When using the coupled TRACE-
formed by the two simulations with different air
GOTHIC code, the model of PANDA was parti-
pressure may be regarded as an uncertainty related
tioned so that each code was used where its mod-
to the incomplete knowledge of the initial air pres-
els were deemed most appropriate, as depicted in
sure. The stand-alone analyses, as well as the cou-
Figure 4. The PCCS was modelled in GOTHIC
pled calculation, have been used to corroborate a
according to the outcome of the aforementioned
physical interpretation of the highlighted sensitiv-
studies. In total seven coupling points between the
ity. The amount of the pressure reduction in the
TRACE and GOTHIC models were introduced,
DW is related to the time the PCCS stays active
namely in the three PCCS drain lines, the two main
after the steam source has vanished and this time
steam lines and the GDCS pressure equalization
is determined by the rate of accumulation of air in
lines.
the PCCS. With a small concentration of air in the
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
ence, the results of simulations using stand-alone
207
DW the PCCS takes longer time to shut down and
of boiling (via the saturation temperature). All in
hence the pressure reduction is larger. The pressure
all, the pressure is thus a fundamental parameter
transient in the system is also influenced by the
of this system as it is coupled to many different
initial fast loss of pressure induced by the prompt
aspects of the transient but can, unfortunately, not
condensation when the cold water from the GDCS
be predicted with any great accuracy.
enters the RPV and quenches the boiling. This
The main motivation to simulate the containment
effect was, specifically, better predicted using
with GOTHIC rather than a simpler lumped param-
TRACE 5.0 patch 2 compared to earlier version
eter model is to better capture the distribution of
patch 1 (compare Figure 5-(b) with Figure 5-(a)),
various gases in the containment vessel. The pres-
thanks probably to some change in the heat trans-
ent experiment is known to be very sensitive to the
fer models. Therefore, the coupled code (using
presence of air in the DW and, during this tran-
TRACE 5.0 patch 2 for the RPV) predicts the early
sient, air is released back in the DW following any
phase of the transient better than the stand-alone
VB (Vacuum Breaker) opening (when DW pressure
GOTHIC code (Figure 5-(d)). The pressure behav-
decreases below wetwell pressure). An example of
iour affects also the predicted time of resumption
the 3D distribution of air as calculated by GOTHIC
Figure 6: Distribution of air (molar fraction) in the two drywells resulting from the opening of VB, as predicted by GOTHIC 3D model.
Figure 7: 208
Axial air profile in DW1 from TRACE and coupled code calculations compared with measurements.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Figure 8: GOTHIC demonstrative model for a large dry PWR containment.
a)
b)
profiles in DW1, as calculated with TRACE and the
Application of the coupled code to LOCA simulation in a nuclear power plant
coupled code, are compared with the experimental
The TRACE-GOTHIC coupled code was finally used
profile in Figure 7. It must be noted, however, that
to simulate a Loss Of Coolant Accident (LOCA) for
the predicted amount of air in the DW depends on
an operating Gen-II reactor [7]. A PWR system was
the time the vacuum breaker stays open (strongly
selected and to that aim, a demonstrative contain-
dependent on initial air concentration); hence, just
ment model was developed to represent the essen-
qualitative observations could be made. After the
tials of a large dry PWR containment (Figure 8). The
VB opening the experiments indicate that most of
containment model was adapted to match with
the air entering from the wetwell (WW) stays close
the TRACE model of a reference PWR plant [8] (it
to the bottom of the DW. The coupled code (using
turned out to be crucial to add a Refueling Water
GOTHIC for the DW), on the other hand, predicts a
Storage Tank (RWST) as water source for the spray
more uniform distribution, whereas the profile pre-
injection during the early blowdown phase).
dicted by TRACE (1 kPa initial air pressure) shows
The investigated sequence is a Medium Break
some stratification. In the late stage, however, all
LOCA (MBLOCA) with failure of the recirculation
air is expelled from the DW when the boiling in the
cooling. It is assumed that the operator fails to
RPV resumes. This is well predicted by GOTHIC
align the Safety Injection System (SIS) from the
while TRACE predicts that some air remains at the
RWST to the containment sump (the same should
bottom in contradiction with experimental data.
apply for the spray system). Therefore, when the
The whole validation results are planned for jour-
RWST is empty, the SIS stops, cooling of the core is
nal publication in 2014.
not possible anymore and core damage takes place
is shown in Figure 6. The axial air concentration
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Figure 9: Primary system response from TRACE stand-alone, two-step and coupled code calculations: level in RPV (a) and primary pressure (b).
209
Figure 10: Final assessment of coupled code calculations for a G-II system: primary system (a) and containment (b) response.
a)
the transient as a result of a conservatively high back-pressure calculated with GOTHIC by disabling the active safety in the containment (sprayers and fan cooler). On the whole, the coupled code proved to be sufficiently robust to simulate an entire LOCA in a Gen-II system (most challenging phase is the blowdown, due to high pressure difference among the two sides of the break). Nonetheless, some problems related to the coupled code were identified. The choked flow model in TRACE was often a disturbing issue in the simulations (independently of
b)
the coupling) – by unrealistically enlarging the loss of coolant (Figure 10-(a)) – as well as numerical disturbances were affecting the prediction of the blowdown peak occurrence (Figure 10-(b)). The effectiveness of the coupled code should be tested on a longer-term scale, where the situation here depicted might change (it is needed a lower pressure on the primary side to make effective the influence of the containment pressure). One foreseen continuation of the work could be the implementation of the sump recirculation mode with the coupled code, to assess the influence of thermal stratification in the sump on the ECCS perfor-
Figure 11:
mance (Figure 11).
Illustrative behaviour of temperature in containment sump.
National Cooperation The project has been carried out in a close collaboration between the Laboratory of Reactor Physics and Systems Behaviour (LRS), the Laboratory for Thermal-Hydraulics (LTH) and ENSI. The lessons learned from the project are expected to promote synergies with the Swiss federal polytechnic institutes ETHZ/EPFL, through the preparation and super-vision of MSc and PhD theses. 210
(the accident turns into a severe accident with fuel cladding temperature rising) [8].
International Cooperation
The same case was repeated with TRACE standalone (constant atmospheric pressure as boundary
The application of TRACE-GOTHIC to a Gen-II sys-
condition), TRACE two-step analysis (containment
tem has been performed by organizing the MSc
pressure transient calculated with the GOTHIC
thesis work (4 month internship) for a student
model as boundary condition) and a TRACE-
coming from École Centrale Paris and enrolled in
GOTHIC coupled instance. Coupled phenomena
the European Master in Innovation in Nuclear
were investigated on the response of the primary
Energy (EMINE) program.
system by comparing the coolant level in the core and the primary pressure transient (Figure 9). The difference between the several approaches was minimal and deemed negligible. The two-step case predicts a slightly higher level in RPV at the end of
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Assessment 2013 and Perspectives for 2014
Publications D. Papini, C. Adamsson, M. Andreani, and H.-M.
The main goals for 2013 and for the whole project
Prasser. Assessment of GOTHIC and TRACE codes
were achieved as follows. First, the benchmark of
against selected PANDA experiments on a passive
GOTHIC and TRACE on the simulation of different
containment condenser, Submitted to Nuclear
PANDA experiments has led to a good understand-
Engineering and Design.
ing of the capabilities and limitations of the two
C. Adamsson, D. Papini, O. Zerkak, and H-M.
codes and thus hinted at the potential comple-
Prasser. Simulation of International Standard Prob-
mentarities in a coupled configuration. Then,
lem ISP-42 Phase B using In-House Coupled Code
TRACE and GOTHIC have been successfully cou-
GOTHIC-TRACE, in Proceedings of the 15th Inter-
pled (fully explicit coupling scheme with synchro-
national Topical Meeting on Nuclear Reactor Ther-
nized adaptive time steps) and the coupled code
mal-Hydraulics (NURETH-15), Pisa, Italy, May
has been validated against the ISP-42, Phase B
12–17, 2013.
experiment. The simulation with coupled TRACE-
D. Papini, C. Adamsson, M. Andreani, and H-M.
GOTHIC permitted to corroborate a physical inter-
Prasser. Simulation of International Standard Prob-
pretation drawn on the high sensitivity of the
lem ISP-42 Phase B using the Containment Code
selected transient to initial conditions, as well as it
GOTHIC, in: Proceedings of the 15th International
was useful to better simulate the early stage. The
Topical Meeting on Nuclear Reactor Thermal-Hydrau-
3-D capabilities of GOTHIC can be exploited to bet-
lics (NURETH-15), Pisa, Italy, May 12–17, 2013.
ter capture the distribution of various gases in the
C. Adamsson, D. Papini, O. Zerkak, and H.-M.
containment. The coupled code facilitates an inte-
Prasser. Simulation of ISP-42 experiment with
grated analysis of the primary reactor system and
TRACE-GOTHIC coupled code, To be submitted to
the containment and, finally, was exploited to
Nuclear Engineering and Design.
build a single evaluation model for LOCA simula-
A. Gairola. Application of coupled GOTHIC-TRACE
tion in a Gen-II nuclear power plant. With refer-
codes for the simulation of a postulated LOCA in a
ence to the selected accident, the coupled code
nuclear power plant, M.Sc. Thesis, EMINE – Euro-
has performed as the system and containment
pean Master in Innovation in Nuclear Energy, Sep-
codes applied separately and sequentially (one
tember 2013.
iteration). Recommendations for future work are as follows. Extension of the capabilities of the coupling, by
References
implementing a thermal coupling (via heat structures) and a better treatment of the droplet field
[1] D. Paladino and J. Dreier, PANDA: A Multipur-
in the GOTHIC coupled instance.
pose Integral Test Facility for LWR Safety Inves-
Extension of the LOCA simulation to a longer
tigations, Science and Technology of Nuclear
term, by implementing a recirculation line
Installations, vol. 2012, no. ID 239319, 9 pp.,
between containment sump and the ECCS and
2012.
simulation of respective coupled phenomena.
[2] J. Dreier, N. Aksan, C. Aubert, O. Fischer,
As the project is now being completed, the above
S. Lomperski, M. Huggenberger, H.J. Strass-
studies are not planned to be conducted but could
berger, V. Faluomi, and G. Yadigaroglu, PANDA
be part of further research related to advanced
test results and code assessment for investiga-
coupled plant/containment methodologies and
tions of passive decay heat removal from the
analyses. Therefore, the main objectives for 2014
core of a BWR, in Proceedings of the 6th Inter-
are to complete the remaining scientific publica-
national Conference on Nuclear Engineering
tions and the project report.
(ICONE-6), San Diego, CA, USA, May 10–14, 1998. [3] D. Gorenflo, Pool Boiling in VDI-Heat Atlas, VDI-Verlag, Dusseldorf, Germany, 1993. [4] J.C. Chen, Correlation for Boiling Heat Transfer to Saturated Fluids in Convective Flow, I&EC Process Design and Development, vol. 5, no. 3, pp. 322–329, 1966.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
211
[5] US NRC, TRACE V5.0 Theory Manual: Field Equations, Solution Methods, and Physical Models, Version 5.0, 2009. [6] T. George, S. Claybrook, L. Wiles, and C. Wheeler, GOTHIC Containment Analysis Package, Technical Manual, Version 7.2b, NAI 8907-06 Rev 17, Electric Power Research Institute (EPRI), Numerical Applications, Inc. (NAI), March 2009. [7] M. Hoffmann, U. Schittek, U. Gall, and M.K. Koch, Simulation of LOCA within a German BWR Containment with the Coupled Version of ATHLET-COCOSYS, in Proceedings of the 14th International Topical Meeting on Nuclear Reactor Thermalhydraulics (NURETH-14), Toronto, Canada, September 25–30, 2011. [8] T.W. Kim, V.N. Dang, M.A. Zimmermann, and A. Manera, Quantitative Analysis of Effect of Power Uprate on Core Damage Frequency of MBLOCA, in Proceedings of the 8th International Topical Meeting on Nuclear ThermalHydraulics, Operation and Safety (NUTHOS-8), Shangai, China, October 10–14. 2010.
212
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
LINX Thin liquid film dynamics in a condensing and re-evaporating environment
Author und Co-author(s)
D. Paladino, J. Dupont, W. Bissels, G. Mignot, H.-M. Prasser
Institution
Paul Scherrer Institut (PSI)
Address
CH-5232 Villigen PSI
Telephone, E-mail, Internet address
+41 56 310 43 73, domenico.paladino@psi.ch
Duration of the Project
2010â&#x20AC;&#x201C;2014
ABSTRACT
buffer tank, etc. to operate the temperature
Within the LINX project, liquid film dynamics
controlled plates for liquid film characteriza-
under the effects of condensation and
tion, iii) training of PhD candidate at IRSN
re-evaporation phenomena is investigated
(France) to learn the use of the ASTEC code; iv)
experimentally and analytically. The main activ-
test campaign for the calibration and valida-
ities performed in 2013 include: i) completing
tion of infrared techniques against wall mesh
the upgrading of LINX facility (e.g. new control
sensor (ETHZ) and cold neutron measurement
systems, optical access for flow visualization,
(ICON); v) the PhD candidate (Julien Dupont)
certification, etc.; ii) construction of the remain-
has written a publication (NURETH-15) based
ing components e.g. auxiliary systems, coolant
on the activities iv).
213
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Project goals
the original LINX control system was removed and a new PLC system was implemented. The new
Steam condensation, thin liquid film formation,
SIMATIC system allows for the control of both the
and re-evaporation are phenomena which take
original LINX modules and the new implemented
place during the evolution of postulated accidents
ones for the temperature controlled plates. This
in LWR containment. The research activities carried
work was completed in 2013. In addition, the con-
out in various projects devoted to the safety of
trol system was improved to meet the current
nuclear power plants, e.g. OECD/NEA SETH, OECD/
safety standard for pressurized facility with hard-
NEA SETH-2, EURATOM-ROSATOM ERCOSAM-
ware and software interlocking devices. The cur-
SAMARA projects, etc. have shown that a correct
rent status is the testing/verification of the indi-
prediction of these phenomena is of paramount
vidual function/modules of the new control sys-
importance for the prediction of temperature in
tem.
the various regions of the containment during a
Also the optical accesses needed for the use of IR/
LOCA scenario and gas mixture composition
NIR cameras and the related light sources were
(hydrogen, air, steam) predictions and containment
installed.
pressure evaluations during a severe accident sce-
Finally, the safety assessment of LINX facility was
nario.
conducted and new certification is ongoing.
Toward the end of 2010, PSI, IRSN and ENSI have retical and experimental investigations, with the
Construction of components for the LINX facility
main goal to advance the knowledge on liquid film
The use of LINX facility for the present project
dynamics in a condensing and re-evaporating envi-
required the design, construction and implementa-
ronment [1].
tion of additional components, namely e.g. the
launched the LINX project, which combines theo-
temperature controlled plates (i.e. surface for the
Work carried out and results obtained
liquid film characterization), related auxiliary systems and instrumentation. In 2013, the design and construction of these components was completed. The current status is the assembling of these com-
LINX facility upgrading and safety certification
ponents in LINX, which is foreseen to be completed
The LINX facility was upgraded with the substitu-
of the new auxiliary loop used for the temperature
tion of some existing components. For instance,
controlled plate is planned for January 2014.
by the end of 2013 (Figure 1). The commissioning
Figure 1:
214
3-D Rendering of the newly implemented components in LINX: the cooling loop system outside the vessel and the cooling plates set up inside the vessel.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Figure 2: ASTEC application to LINX and targeted models to be evaluated.
Training in Fontenay aux Rose and familiarization with the ASTEC code ASTEC is one of the major advanced computa-
Experimental test campaign for calibration and validation of the Near Infrared (NIR) technique
tional tools used for the analysis of postulated
The Near InfraRed FILm thickness MAPping tech-
severe accidents. Activities on the assessment and
nique (NIR-FILMAP) is being developed and will be
development of ASTEC are integrated in the LINX
used for the first time (up to the author’s knowl-
project, in particular for the treatment of liquid film
edge) to investigate liquid film behavior. The tech-
dynamics associated with condensation and re-
nique allows for 2D thickness mapping of films
evaporation phenomena. As a first step, the PhD
developing on a temperature controlled wall in a
candidate spent in 2013 a period at IRSN (France),
non-intrusive way. The measurement can be per-
where, with the support of IRSN’s experts, he has
formed in a pressurized steam rich environment
gained familiarity in the use of the ASTEC code and
with the presence of heat and mass transfer
its physical models (e.g. condensation, re-evapora-
between the film and its surrounding. At a dis-
tion, etc.) of interest for the LINX project. After
tance of approximately 1 m from the wall surface,
completion of the near infrared measurement
a 20 cm x 16 cm field of view is covered by the
technique validation campaign, ASTEC can be
optical set-up. The sub-millimetric (0.6 mm) spatial
used to support the refinement of the test matrix
resolution provides valuable data to study multi-
for the experimental campaign in LINX. The PhD
scale flow structures and partitioning between wet
candidate will continue the modeling activity by
and dry surfaces. A frame rate of at least 100 fps
implementing new parts of ASTEC-CPA at the view
can be achieved. This allows for a temporal analysis
of the experimental results.
of the 2D flow pattern evolution. In order to vali-
Figure 2 shows an example of zones discretization
date the measurement technique and to assess the
for the LINX facility. In particular the «Drain wall
accuracy of the method, the PhD candidate has
model» and the symmetry of the Stephan law for
developed a calibration procedure for the NIR tech-
condensation and evaporation have to be tested.
nique and conducted two experimental test cam-
The model to be developed will focus on those two
paigns. Part of the results was already presented at
particular points of the ASTEC code. Depending on
the international NURETH15 conference [2].
the results from the experimental campaign in LINX
The first test campaign (ETHZ) focused on time
these models will have to be adapted, corrected or
resolved measurements with a comparison
modified. Also, it should be pointed out, that
between the NIR measurements and the one
model improvements based on LINX results could
obtained with a conductance-based multi elec-
be made also in other computational tools e.g.
trode liquid film sensor (LFS). The measurements
GOTHIC (which is used at PSI for containment
were performed outside of the LINX facility and
safety analysis) and CFD codes.
under adiabatic conditions. Data were recorded
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
215
Figure 3:
Reflected light intensities were measured for differ-
Experimental set-up.
ent thicknesses ranging from 100 µm to 2100 µm with an increment of 100 µm. The average intensities taken over the area covered by the electrodes of the LFS were fitted according to the Beer-Lambert law and the calibration parameters extracted as shown on Figure 5. A reference target with constant reflection coefficient was placed on the side in the field of view in order to correct for potential time variations of the light source strength. As a result the fluctuations of the light source are cancelled out when the intensity measurements are taken relatively to the reference target. During the
Figure 4:
calibration procedure a dry plate measurement
Calibration device.
Idry,cal was performed and corrected taking into account the influence of the window. Finally the calibration points were normed to the corrected dry plate intensity Idry,cal,corr which was set to 1. The dry plate correction factor Kdry is one of the parameters resulting from the calibration. It represents the offset observed between dry and wet surfaces. µ is the absorption coefficient of the water according to the selected wavelength (1632 nm). A constant was added in the fitting equation which accounts for the remaining parasitical light.
Figure 5:
For the comparison test, a wavy film flow was cre-
Calibration result obtained for the LFS’s surface.
ated on the LFS’s wall by spreading water at the top of the surface, above the measuring zone. As a first step towards the determination of the film thickness, the transmittance image Γ is obtained by dividing the current flow measurement intensity I by the dry surface measurement intensity, Idry. The parameters from the calibration are then used to compute the thickness mapping. An algorithm was developed to remove a significant part of the noise coming from the poor homogeneity of the surface reflectance. The different processing steps are pictured on Figure 6. The dashed red square corre-
216
with both methods simultaneously such that time
sponds to the area covered by the electrodes. The
frames from both sides correspond.
pattern formed by the electrode is visible on a) and
Figure 3 shows the experimental set-up as mounted
b) and is cancelled out through the division when
for the experimental campaign at ETHZ. The opti-
the transmittance is computed (shown in c). The
cal assembly is facing and is oriented normally to
fitted calibration parameters obtained previously
the LFS surface. The light source has been shielded
were used to infer the film thickness mapping from
to avoid parasite light coming from the multi-
the transmittance image shown in d).
reflections occurring on the lenses and holders.
While the NIR-FILMAP technique maps the film
The dedicated calibration device (Figure 4) using a
thickness on the entire field of view, the LFS mea-
window driven by micrometer screws was used
surement is restricted to the zone where electrodes
successfully. The gap between the window and
are present. For qualitative comparison between
sensor surface could be controlled with accuracy.
the two measurement methods only the common
Special sealing mounted around the window could
measuring zone is considered. The liquid film thick-
confine the flowing water such that the gap was
ness mapping obtained with the FILMAP technique
continuously and entirely filled with water.
and the LFS are depicted on Figure 7 a) and b),
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
respectively, where the correspondence can be
time profiles c) and d) each corresponding to one
qualitatively evaluated. Major flow structures such
pixel are plotted for the locations marked by a
as primary waves are recognisable on both pic-
green ellipse. Very good agreement is observed in
tures. Thanks to the higher spatial resolution the
the bottom region of the field of view where larger
FILMAP technique perceives secondary waves with
wave have developed. In the centre of the field of
finer structures occurring between the primary
view, complex structures with higher spatial fre-
waves. Those fine structures are not captured with
quencies were observed which leads to a higher
the LFS. For quantitative comparison the spatial
deviation c). On one hand, it is assumed that the
resolution of the FILMAP technique was lowered in
LFS reaches some limitation related to the small
order to match the LFS resolution, Figure 7 c).
scale structure. On the other hand, increasing sur-
Equivalent spatial and time resolutions allow for
face angles lower the transmittance value, which
spatial and time profile comparisons as shown on
leads to an overestimation of the film thickness
Figure 8.
measured with the NIR-FILMAP.
The two spatial profiles a) and b) taken vertically
Based on those first encouraging results the valida-
along a row of pixels from the top to the bottom
tion of the measurement technique will be com-
side of the field of view correspond to the two red
pleted with the results obtained during the second
dashed line drawn on Figure 7 c). Similarly, two
test campaign. In the second phase, a comparison
Figure 6 (left): Processing steps towards the thickness mapping.
Figure 7 (right): NIR-FILMAP and LFS qualitative comparison and spatial resolution matching.
Figure 8: Spatial and time profiles: quantitative comparison for selected vertical lines and points.
217
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Figure 9: TC array heat flux sensor and connection diagram.
with cold neutron imaging was performed on a
National Cooperation
sandblasted aluminium surface. All results obtained so far in adiabatic conditions allow a more com-
The LINX project is carried out with the national
plete validation and also the assessment of the
participation of ENSI. The ETHZ is the hosting insti-
measurement accuracy.
tution for the PhD program and provides the supervision (Prof. Horst-Michael Prasser). In 2013
Instrumentation
the PhD student has used the ETHZ experimental infrastructures for the specific task to assess/calibrate the NIR technique, (which is the key-instru-
Three heat flux sensors (Figure 9) with final design
mentation technique within the LINX project to
have been manufactured and tested and are now
assess the thickness of the liquid film) using as ref-
ready to be inserted in the temperature control
erence ETHZ-developed 2-D liquid film sensors [3]).
plate. The challenge of inserting three thermocouples in 0.8 mm capillary to measure both the temperature gradient below the plate surface and the
International Cooperation
absolute temperature was accomplished. With a 218
dedicated calibration, the heat flux can be mea-
The LINX project benefits also from the participa-
sured and the plate surface temperature extrapo-
tion of IRSN (France), which provides support/
lated.
review to the overall project and in particular for the part related to the development of a module of
Publications
the numerical ASTEC code for the modeling of condensation and re-evaporation in the containment. In 2013 the PhD student has spent a period
The PhD student has written a publication
at IRSN for training and gaining familiarity in the
(NURETH-15) based on the above activities [2].
use of ASTEC. Finally, the LINX project research
The writing of an additional publication in a peer
topic has synergies with the ongoing EURATOM-
reviewed journal is ongoing with submission
ROSATOM ERCOSAM-SAMARA projects (2010â&#x20AC;&#x201C;
planned at the beginning of 2014.
2014), which see the participation of several European, Russian, Canadian and American Organizations and for which PSI is the Project Coordinator, and with the OECD/NEA HYMERES project (2013â&#x20AC;&#x201C;
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
2016), in which PSI and CEA are the two Operating
References
Agents with experiments respectively in PANDA and MISTRA facilities.
[1] D. Paladino, J. Dupont, G. Mignot, M. Andreani, «LINX Thin liquid film dynamics in a con-
Assessment 2013 and Perspectives for 2014
densing and re-evaporating environment», ENSI Research report 2011, ENSI-AN-7871, ISSN 1664-3151, pages 219-228; ENSI Research Report 2012, ENSI-AN-8301, ISSN
The PhD student has written his first scientific pub-
1664-3178, pages 215-224.
lication [3], which he presented at the NURETH-15
[2] J. Dupont, G. Mignot and H.-M. Prasser, «Near
(2013). A full description of the NIR measurement
infrared liquid water film thickness measure-
technique, its calibration procedure and a quanti-
ment technique and 2-D mapping», proceed-
tative evaluation of its performance was presented
ings of the NURETH-15 conference, Pisa, Italy,
in this publication. Moreover he evaluated the
May 12th–16th, 2013.
degree of intrusiveness for this technique and
[3] M. Damson and H.-M. Prasser, «High-speed
reported a first series of measurements for adia-
liquid film sensor for two-phase flow with
batic conditions with a direct comparison with the
high spatial resolution based on electrical con-
conductance based wall mesh sensor technique.
ductance», Flow measurement and instru-
These activities represent a major scientific achieve-
mentation, Vol. 20 (2009), 1–14.
ment and a milestone of the PhD program. As planned, the PhD student has trained at IRSN in the use of the ASTEC code and in particular has gained familiarity on the part related to the treatment of condensation and re-evaporation phenomena. Other research activities aiming at the calibration of NIR techniques are based on comparing them with the measurements obtained at the PSI ICON facility and those at ETHZ. The tests at PSI ICON were completed in 2012 and the counterpart tests using NIR techniques were completed in 2013. The related data processing and analysis is on-going and is foreseen to lead to a scientific article which in perspective will be submitted to a Journal in 2014. Also, in perspective for 2014, an extended experimental campaign will be performed in the LINX facility for the liquid film characterization under the effect of condensation and re-evaporation phenomena and applying a broad range of initial and boundary conditions.
Acknowledgments The authors gratefully acknowledge Dr. Ahmed Bentaib from IRSN and Dr. Werner Barten from ENSI for reviewing the research work reported in the present progress report.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
219
MELCOR further development in the area of air ingress and the effect of nitriding Author und Co-author(s)
Bernd Jäckel, Jonathan Birchley, Letitia Fernandez-Moguel
Institution
Paul Scherrer Institute
Address
5232 Villigen, Switzerland
Telephone, E-mail, Internet address
+41 56 310 2658, Bernd.Jaeckel@psi.ch, http://www.psi.ch
Duration of the Project
2009–2013
ABSTRACT
oxidation in steam, especially if high rated fuel
The MELCOR code developed at Sandia
assemblies are grouped together (hot neigh-
National Laboratories (SNL) for the USNRC is
bour arrangement). Even if ignition does not
used in Switzerland for analysis of severe acci-
occur, as may be the case with a cold neigh-
dents in light water reactors. In order to address
bour arrangement, complete oxidation of the
air ingress during reactor and spent fuel sce-
cladding in a steam-nitrogen environment
narios, a new oxidation model was developed
would be expected after about a week follow-
at PSI to capture the accelerated (breakaway)
ing transition to breakaway oxidation, com-
oxidation in air. In this model the nitrogen is
pared with several weeks without breakaway.
not treated as an active species but as a cata- The present project addresses a model limitalyst. Implementation into MELCOR and assess-
tion in that nitrogen is not treated as a chemi-
ment of the model was the subject of previous
cally active species. An outcome of SFP and a
ENSI-supported work at PSI. The work at PSI
recent QUENCH experiment is that during air
included participation in the OECD Sandia Fuel
ingress the cladding readily reacts with nitro-
Project (SFP), in which two experiments were
gen to from zirconium nitride at locations
performed to simulate full-scale fuel assembly
where the oxygen has been fully consumed. To
heat up and ignition in a dried-out storage
address this behaviour a PhD project has
pond, under «hot neighbour» and «cold
recently been launched. Two major sources of
neighbour» distribution of assemblies. Bench-
difficulty make this task challenging, notably
mark studies by the project participants were
the complex chemical interactions when nitro-
carried out for each experiment to assess the
gen and oxidation are reacting together with
different models for air oxidation.
the partially oxidised cladding, and the sensitiv-
Application of the model to spent fuel uncov-
ity of the nitride formation to the existing stoi-
ery sequences based on Fukushima Daiichi
chiometry of the Zr(N,O). The study has begun
Unit-4 showed that ignition may occur due to
with a review of current knowledge of the phe-
the strong effect of nitrogen in promoting the
nomenology.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
221
Project goals
the benchmark with simulation using MELCOR in which the PSI oxidation model was implemented.
222
Following a national research programme investi-
Phase 2 provided an opportunity to study the cold
gating the behaviour of BWR spent fuel under total
neighbour fuel assembly arrangement in (compari-
loss of coolant conditions [1] the US NRC together
son with Phase 1 hot neighbour) and to address
with the NEA-OECD conducted an international
the lateral spreading of the zirconium fire from
programme to investigate the behaviour of proto-
high temperature to lower temperature areas, thus
typical PWR spent fuel under similar conditions.
extending the assessment base for the severe acci-
The spent fuel experiments also revealed strong
dent codes – ASTEC, ATHLET-CD, MELCOR were
nitriding behaviour under oxygen starvation, fol-
used in the study [2], [3].
lowed by re-oxidation of the nitride when oxygen
The outcome of the benchmark was that all the
is again present later. These phenomena motivate
codes described the experiments well until ignition
the development of model for the reactions involv-
of the zirconium fire, after which the results
ing nitrogen and nitride. Investigation of nitride
diverged both code-code and user-user. The SFP
formation has recently begun, with the objective
configuration and transient conditions lie outside
of developing a model for nitride formation.
those for which the codes were originally designed,
In addition, the events at the Fukushima Daiichi
requiring very particular guidelines to represent the
station, especially the accident of unit-4, under-
processes adequately within the scope of the code
lined the need for further investigation of spent
models. Examples are the lateral radiation between
fuel behaviour under long term loss of cooling and
fuel assemblies of very different power ratings that
also a continued improvement in our understand-
led to the large temperature gradients observed in
ing of severe accident behaviour and of the model-
phase 2, and the racks separating the assemblies
ling tools used for accident analysis.
which are specific to SFP and not part of any reac-
In parallel, PSI developed a new oxidation model to
tor configuration The MELCOR simulations were
capture the accelerated oxidation that is observed
representative of other codes; the PSI analyses
to occur in air, and also in steam at low to moder-
were previously described. Also – except ATHLET-
ate superheating characteristic of spent fuel uncov-
CD – there is no model of nitriding. Separate effect
ery conditions. At present the model does not rep-
tests are needed to provide an adequate data base
resent the role of nitrogen except as a catalyst for
for the development of such a model.
oxidation by oxygen or steam, and hence does not
The experimental results were used to assess the
capture the observed nitride formation. The exist-
PSI air oxidation and breakaway model developed
ing PSI model provides a launchpad for develop-
for the implementation in SCDAPSim and MELCOR
ment of a model for zirconium nitride formation.
and compare its results with the Sandia model for
The goals of the present project are:
breakaway in an air environment. As well as imple-
To acquire knowledge of the reactions of zir-
mentation in a local version of MELCOR 1.8.6 YV
conium-based cladding in mixtures of steam
3084, a special version of MELCOR 2.1 (5101) also
and/or oxygen with nitrogen for a wide
includes the PSI model [4]. Additional sensitivity
range of conditions and initial oxidation
options for breakaway in the PSI oxidation model
state.
have been also implemented to address remaining
To extend the existing air oxidation model to
uncertainties [5]. Assessment studies using the
include reactions with nitrogen in a suffi-
data of the SFP project, QUENCH and PARAMETER
ciently general way to cover all likely tran-
data are ongoing.
sient conditions.
Using the thermal hydraulic boundary data received from the SFP project several calculations were exe-
Work carried out and results obtained
cuted to investigate the behaviour of spent fuel stored in different ways like hot neighbour and cold neighbour storage (Fig. 1). In Fig. 2 the time of ignition is shown for this two
OECD SFP Project
storage types and it can be seen, that the heat sink
The OECD SFP project continued until February
in the cold neighbour storage drastically reduces
2013 with the successful completion of the bench-
the danger of ignition of the cladding of the spent
mark study on Phase 2 and the final seminar on
fuel. However, the oxidation continues below igni-
22 and 23 of October 2013. PSI participated in
tion temperature with kinetics following a linear
nd
rd
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Fig. 1: Hot neighbour and cold neighbour spent fuel storage according SFP experiments in phase I and phase II.
Fig. 2: Calculated time to ignition for different heat loads of spent fuel assemblies in air for hot and cold neighbour configuration.
Fig. 3: Oxide layer growth and peak cladding temperature with 8 kW heat load spent fuel bundle in cold neighbour configuration using PSI and Sandia breakaway model, not reaching ignition temperature.
variation with time, such that integrity of the clad-
and ZrO2. Through the pores by the ZrN inclusions
ding will be lost due to complete oxidation within
in the oxide scale the oxygen could easily access
about one week (Fig. 3). This is in contrast to the
and oxidizes the ZrN. During ZrN reoxidation ZrN is
parabolic kinetics adopted in the Sandia correla-
converted to ZrO2 and hence oxide scale experi-
tion which would not lead to complete oxidation
ences the stresses due to the volume expansion
even after several weeks [6].
and it leads to macro cracked oxide. The second role of nitrogen is the exothermic heat
Zirconium nitride modelling
release from the ZrN formation and reoxidation.
Very recently, a PhD project has been launched at
The heat released from ZrN formation and reoxida-
PSI, to develop a model for nitrogen reactions in an
tion is same as the heat from oxidation by oxygen.
air or steam-nitrogen environment. The work has
Furthermore, a self-sustaining nitrogen-assisted
begun with a summary review of the basic princi-
degradation, ZrNAZrO2AZrNA…AZrO2 would be
ples, knowledge and sources of data [7].
likely to occur, following oxygen starvation condi-
Previously, many separate effect tests have been
tions and subsequent reflood, which may have a
performed mainly at KIT and IRSN. Also, the inte-
large impact in the amount of hydrogen produced
gral tests were conducted in the frame of
during reflood.
QUENCH-10 and -16. Through these air oxidation
Currently some reactor system codes represent the
tests the nitride formation was observed under
nitrogen-driven cladding degradation as a catalyst
oxygen starvation and two major roles of nitrogen
effect by modelling the enhanced diffusion of oxi-
were identified.
dant and hence accelerated kinetics. However
The first role of nitrogen is the cladding degrada-
most reactor system codes do not implement ZrN
tion by forming a micro porous oxide scale due to
formation heat release and none of them repre-
the differences between the molar volumes of ZrN
sents the ZrN reoxidation heat release.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
223
The PhD is intended to address the most important
References
knowledge gaps by means of a coupled experimental and analytical investigation. A first series of
[1]
E.R. Lindgreen, S.G. Durbin: Characterization
experiments will be performed in the beginning of
of Thermal-Hydraulic and Ignition Phenom-
2014 under a range of thermal and oxidation
ena in Prototypic, Full-Length Boiling Water
states and prior histories. Analyses of the data will
Reactor Spent Fuel Pool Assemblies After a
identify the dominant phenomena and hence pro-
Postulated Complete Loss-of-Coolant Acci-
vide the basis for a new oxidation/nitriding model.
dent, NUREG/CR-7143, March 2013.
The model will be assessed using the data obtained,
[2]
B. Jäckel, Post test calculation for SFP Phase I Cell 2 Experiment, TM-42-11-21, 28.10.2011,
and the results will be used to specify conditions
PSI.
for further experiments and model refinement. [3]
B. Jäckel, Analysis of SFP Phase II Experiment using MELCOR, TM-42-12-12, 21.09.2012,
National Cooperation
PSI. [4]
J. Birchley, L. Fernandez-Moguel, B. Jäckel,
The PhD project includes collaboration with ETH
PSI oxidation model for Zircaloy-4: back-
Zurich.
ground, description, input specification and assessment summary, PSI internal report
International Cooperation
TM-42-13-11. June 2013. [5]
J. Birchley, L. Fernandez-Moguel, Status of PSI Air Oxidation Modelling, Presented at the
The SFP project was organized by OECD-NEA with
19th International QUENCH Workshop, Karls-
US NRC as operating agent.
ruhe, 19–21 November 2013 (ISSN reference
The recently launched PhD project includes collab-
to be supplied).
oration with Karlsruhe Institute of Technology.
[6]
B. Jäckel, J. Birchley, L. Fernandez-Moguel, Spent fuel under severe accident conditions in wet and dry storage, ICONE22-30729. To
Assessment 2013 and Perspectives for 2014 The SFP project provided a strong and extensive
be presented at ICONE Conference, 7.7.2014, Prague. [7]
S. Park, The role of nitrogen during air oxida-
data base for code assessment in the area of spent
tion, Presented at the 19th International
fuel accidents. Important outcomes of the experi-
QUENCH Workshop, Karlsruhe, 19–21
ments were the importance of nitrogen as a chem-
November 2013 (ISSN reference to be sup-
ical active species during air oxidation and a driver
plied).
for the loss of structural integrity of the oxidised cladding. Simulation of SFP sequences indicate major concerns if fuel assemblies are exposed to steam-air or steam-nitrogen mixtures for more than a few days. 224
There is currently no model in MELCOR for the nitrogen chemistry. A PhD project has been launched at PSI to develop such a model to be implemented in the severe accident codes later.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Analysis of the accident in the Fukushima Daiichi nuclear power station Author und Co-author(s)
Leticia Fernandez Moguel, Jonathan Birchley
Institution
Paul Scherrer Institute
Address
5232 Villigen, Switzerland
Telephone, E-mail, Internet address
+41 56 310 2634, Leticia.Fernandez-Moguel@psi.ch, http://www.psi.ch
Duration of the Project
2013â&#x20AC;&#x201C;2014
ABSTRACT
from eight countries are participating. PSI is
In March 2011 a major accident occurred at
performing simulation of Unit 3, using the
the Fukushima Daiichi nuclear power station,
MELCOR code developed in the USA for simu-
triggered by an extremely strong earthquake
lation of whole plant accidents and made avail-
and the subsequent tsunami on the eastern
able to PSI via cooperative exchange agree-
coast of Japan. During the next days, devasta-
ment with the US Nuclear Regulatory Commis-
tion of the local area due to the flooding meant
sion. The simulation task is a challenging one
that vital power supplies were unavailable and
because only limited measurement data exist
other services were disrupted. The loss of
about the conditions inside the reactors
power meant that vital safety equipment did
One of the important expected outcomes is an
not function as designed and recovery opera-
evaluation of the likely end-state of the reactor
tions were severely hindered. During the acci-
core which will help the owner of the damaged
dent, three units of the nuclear power plants
plant, the Tokyo Electric Power Company
suffered extensive damage to the reactors and
(TEPCO) to plan the removal of components
buildings. It is widely believed that all three
from the reactor containment and the final
reactor cores experienced some melting,
decontamination. The exercise will advance
although the extent is as yet unknown. The
the understanding of severe accident phenom-
consequent release of radioactive material
ena and contribute to further refinement of
meant that a large area surrounding the acci-
the computer models used to perform the
dent site had to be evacuated.
simulations. The exercise will continue until
Paul Scherrer Institute (PSI) is taking part in an
September 2014. Toward the end the results
Organisation for Economic Cooperation and
by each of the participants will be discussed at
Development (OECD) project, Benchmark
a joint meeting, with a view to formulating a
Study of the Accident at the Fukushima (BSAF)
collective view of the accident sequences and
to reconstruct the events that occurred at the
reactor end-states.
power station in March 2011. Eleven institutes
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
225
Project goals
a trail of footprints that point to what was happening.
The events at the Fukushima Daiichi station under-
The times and rates of fresh or sea water injec-
lined the need for maintaining vigilance in nuclear
tion (by means of fire engine pumps) into the
power operation but also a continued improve-
reactor system, though unfortunately the rate of
ment in our understanding of severe accident
delivery to the reactor itself is uncertain.
behaviour and of the modelling tools used for acci-
The time when the operators vented the con-
dent analysis. BSAF thus provides an opportunity
tainment to control the pressure and hence
to exercise our modelling tools and expertise in
avoid catastrophic containment failure, though
use. BSAF also focusses attention on issues con-
unfortunately it is uncertain if all the venting
cerned with reactors with design features in com-
operations were successful and the percentage
mon with the Fukushima Daiichi units.
of the valve opening is unknown.
The generic goals of BSAF are:
The reactor vessel water level measurement is
To extend the assessment base for code applicabil-
available but it is subject to gaps and uncertain-
ity to full scale commercial reactor plants and
ties.
hence identify areas for further improvement
In order to start the analysis, a MELCOR 2.1 generic
To address severe accident and accident manage-
input model for a Mark 1 BWR similar to Unit 3 was
ment issues that were identified directly following
obtained and adjusted to the specifics of Fuku-
Fukushima Daiichi.
shima. The input was imported into the visualisa-
The specific goals of BSAF are:
tion tool SNAP in order to facilitate overview and
To simulate the accident evolution for the
manage analysis tasks.
period of six days after the initiating event,
A preliminary calculation has been performed
and hence reconstruct as well as possible the event
based on nominal accident assumptions (NC) and it
sequence.
has been used as the initial reference case for the
To estimate the likely end-state of the reactor
study. PSI has steadily worked towards a credible
units, in particular the cores, in order to help plan
sequence. The effect of the uncertainty in the water
the future investigation, decontamination and
injection rates and times; venting times, fraction of
decommissioning operations.
opening on the venting valve and venting paths has
PSI participation is defined by the specific goals
been studied in detail. More than 50 simulations
of BSAF, concentrating on Fukushima Daiichi
have been performed in order to obtain a best esti-
unit 3.
mate (BE), namely a sequence that can reproduce the pressure measurements in the RPV and in the
Work carried out and results obtained
WW/SC and the time of the hydrogen explosion. For this report, the study has been divided in two sections: The first section comprises the actions taken prior to reactor depressurisation, where the
226
The first step to perform the analysis was to make
Reactor Core Isolation Cooling system (RCIC),
an extensive review of the available technical data,
High-Pressure Coolant Injection system (HPCI) and
namely plant design, boundary conditions, acci-
the sprays were operating; this section includes as
dent data and uncertainties. The simulation task is
well the depressurization of the RPV. The second
difficult for all participants because so many of the
section comprises all the actions taken by the oper-
components including measurement devices were
ators after depressurisation; this includes the fresh
not functioning normally, so that much of the plant
and sea water injection and venting actions.
data are incomplete or uncertain. Nevertheless, the most reliable or/and complete data for Unit 3 were
Accident progression until depressurisation
identified. The main data that have been used for
The RCIC operates by extracting steam from a
the present analysis are:
main steam line to drive a turbine mechanically
The times at which the hydrogen explosions
linked to the injection pump. The exhaust steam
took place in each unit.
from the turbine is transferred to the suppression
The pressure history in the reactor (RPV) and in
chamber (S/C) pool. Pump suction is initially aligned
the containment (Drywell/Wetwell, DW/WW)
to the Condensate Storage Tank CST and may be
have been identified as fairly complete and reli-
redirected to the suppression pool when the CST is
able data, which is fortunate because this serves
depleted. For the present analysis an RCIC pump
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Figure 1 (left): Pressure in the RPV during RCIC and HPCI operation.
Figure 2 (right): Water Level in the downcomer during RCIC and HPCI operation.
Figure 3 (left): Water injection during the period before the H2 explosion.
Figure 4 (right): Venting valve area fraction during the period before the H2 explosion.
injection controller was imposed to reproduce the
The RPV pressure and the downcomer level during
available reactor water level data. This allows the
RCIC and HPCI operation are shown in figure 1 and
reactor water inventory to be relatively correct
2, respectively. The pressure and water level are
prior to subsequent events occurring.
well reproduced during RCIC operation, whereas
The HPCI is a high-pressure steam-driven pump
during HPCI operation they differ. Depressurization
system. In normal operation, the HPCI turbine con-
was assumed manual and the predicted pressure in
tinually draws steam from the steam lines and dis-
the vessel is in fair agreement with the measured
charges it to the S/C pool. The mass flow rate of
data.
the steam through the turbine depends on the
Additional information on the operation of the
pressure in the RPV, the density of steam in the
RCIC and HPCI has been provided during the first
steam lines, and the pressure difference between
review meeting of the OECD BSAF project in Octo-
the RPV and wetwell. The turbine operates con-
ber 2013. The RCIC was working at a reduced
tinuously in this manner throughout the HPCI oper-
injection, whereas the HPCI was operated manu-
ation. The HPCI injection maintains the downcomer
ally and at a reduced rate to avoid the automatic
water level within an upper and lower range rela-
but power expensive switching on and off that
tive water level. Once the downcomer water level
would occur during normal operation. This infor-
falls below the low level, the HPCI injects water at
mation has not yet been implemented in the pres-
full capacity from the CST into the feedwater lines.
ent study and it is currently being evaluated and
If the CST depletes, the HPCI uses the wetwell pool
upgraded into our model.
to inject water into the feedwater lines. At full capacity the HPCI injection rapidly fills the down-
Accident progression after depressurisation
comer water level to the upper bound cut-off for
The study performed at PSI has been focused in the
HPCI injection, where the full HPCI flow is then
events that happened after RPV depressurization.
diverted to the wetwell via a minimum bypass flow
During this time the operators have performed sev-
line in the model used for this analysis. In this way,
eral actions in attempt to stabilize the reactor and
the HPCI can simultaneously maintain RPV water
to keep the integrity of the containment. The main
level and lower containment pressure (if CST is
actions were injection of water using the fire-fight-
available).
ing pumps, and venting of the containment.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
227
Figures 3 and 4 show the boundary conditions
ture, blue = liquid water, green = particulate debris
assumed for the time before the H2 explosion. The
and red = molten pool). The reduction in the sea
fresh water injection is similar for the nominal case
water injection resulted in faster heat up of the
(NC) and the best estimate (BE) whereas the first
core in the BE case, as expected, as well as slightly
sea water injection was reduced to the same
more core degradation.
amount reported of fresh water (~4.4 kg/s for the
Figures 7 and 8 show the pressure in the drywell/
BE). The fraction of valve opening during the vent-
wetwell (DW/WW) and the global hydrogen pro-
ing was assumed to be larger for the BE (57.3%)
duction, respectively. The pressure calculated by
than for the NC (36.4%) and the second venting in
both cases are very similar, whereas the BE pro-
the BE took place 30 minutes later than in the NC.
duced ~100 kg more of hydrogen, as expected,
Figures 5 and 6 represent the state of the core at
due to the higher temperatures reached during the
168500s for the NC and the BE respectively. This
core uncovery. Furthermore 10 kg/s of water injec-
time correspond to time before the 1 sea water
tion (NC) seem to have been enough to stop the
injection. The tables from the left to right represent
accident progression. The H2 production stops
st
the cladding and debris temperatures in the differ-
after ~180000s whereas in the BE the H2 produc-
ent axial and radial locations. The diagram on the
tion continues, this indicates that the reactor is still
right represents the state of the core. The compo-
hot and cladding oxidation is still taking place.
nents of the core are represented by different col-
Figures 9 and 10 show the boundary conditions
ors (i. e. pink= Intact fuel, yellow =support struc-
assumed for the time period when the H2 explo-
Figure 5 (left): NC state of the core at 168500s.
Figure 6 (right): BE state of the core at 168500s.
Figure 7 (left): Pressure in the DW/WW during the period before the H2 explosion.
Figure 8 (right): Global H2 production during the period before the H2 explosion.
228
Figure 9 (left): Water injection during the period when the H2 explosion was observed.
Figure 10 (right): Venting valve area fraction during the period when the H2 explosion was observed.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Figure 11 (left): NC state of the core at 225000s.
Figure 12 (right): BE state of the core at 225000s.
Figure 13 (left): Pressure in the DW/ WW during the period when the H2 explosion was observed.
Figure 14 (right): Global H2 production during the period when the H2 explosion was observed.
Figure 15 (left): H2 concentration in the reactor building for the NC at 245 640s.
Figure 16 (right): H2 concentration in the reactor building for the BE at 245 640s.
sion took place in unit 3. The second sea water
sion, the core is cooled down and only few debris
injection initiation for the BE was delayed 105 min
were produced. For the BE, the reduction of the 1st
and the injection maintained at a reduced rate of
and 2nd sea water injection flow rate to ~4.4 kg/s
~4.4 kg/s. The injection was then continued until
and the delay of 105 min in the 2nd sea water injec-
the beginning of the 3rd sea water injection in the
tion was critical; the core heated-up and uncovered
BE. At this time the injection rate was increased to
and there was a significantly greater amount of
near nominal values. For the venting it was
cladding degradation and debris formation.
assumed for the BE that 4th venting did not take
Figures 13 and 14 show the pressure in the dry-
place until 200s before the H2 explosion. It was
well/wetwell (DW/WW) and the global hydrogen
also assumed that after the H2 explosion the valve
production, respectively. The BE has reproduced
(or the pipe) may have suffered some damage and
very closely the pressure in the DW/WW. As a con-
the valve opened area was reduced at ~17%. (i.e.
sequence of the core uncovery, very large amounts
the valve may have been damaged and this may
of steam were being generated, while the tem-
have made a blockage for the flow, in the model
peratures increased to levels where the cladding
it is represented as a reduction in the flow area of
reacted with the steam and large amounts of
the valve).
hydrogen were produced. The generation of large
Figures 11 and 12 represent the state of the core at
amounts of steam and hydrogen caused the pres-
225000s (near the observed H2 explosion) for the
sure in the DW/WW to increase.
NC and the BE respectively. For the NC 10 kg/s
The opening of the valve shortly before the hydro-
(nominal) was enough to stop the accident progres-
gen explosion (venting #4) caused the pressure to
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
229
drop quickly as it was observed during the acci-
implies that a large mass of hydrogen accumu-
dent. Furthermore, the continuation of the 2nd sea
lated there to produce an explosive concentration.
water injection, the reduction of the valve area
It is possible that the pipe used for the venting
after the time of the explosion and the increase of
may have been damaged either by an overpressure
the 3 sea water injection rate allowed to repro-
or the earthquake itself, or that the loss of power
duce the subsequent pressure in the DW/WW. The
prevented normal opening of the vent valves. In
increase of the rate of water injection seems to
any case there would have been a path for gas
have been enough to stop the further progression
to leak into the reactor building if impairment of
of the accident.
the venting system caused overpressure in the
Figures 15 and 16 represent the H2 concentration
vent line. For the BE the hydrogen accumulation is
in the reactor building for the NC and BE respec-
reproduced by connecting the venting line
tively.
with the volume at the top of the reactor building,
rd
It appears that the venting to the environment
in this way H2 explosion conditions were calcu-
was not effective. Instead gas was bypassed into
lated at the exact time of the explosion (245 640s)
the reactor building. Had venting operation been
as it can be seen in figure 16, whereas for the
successful, all the hydrogen released from the
NC the H2 concentration was nowhere near H2
wetwell would have been discharged harmlessly
explosion conditions (figure 15) due to the fact
into the environment. However, a large explosion
that no hydrogen is being produced during this
was observed in unit 3 reactor building, which
time.
Figure 17 (left): Water injection during the period after the H2 explosion.
Figure 18 (right): Venting valve area fraction during the period after the H2 explosion.
Figure 19 (left): Pressure in the DW/WW during the period after the H2 explosion.
Figure 20 (right): 230
Global H2 production during the period after the H2 explosion.
Figure 21 (left): NC state of the core at 518000s.
Figure 22 (right): BE state of the core at 518000s.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Figures 17 and 18 show the boundary conditions
International Cooperation
assumed for the time after the H2 explosion. The water injection mass flows are very similar, for the
The project is coordinated by the OECD Nuclear
BE they are assumed near nominal. On the other
Energy Agency (NEA). The Operating Agent (OA) is
hand, the valve is considered to be malfunctioning
Japan Atomic Energy Agency (JAEA) who is techni-
after the H2 explosion, in the nominal case the
cally supported by the Japan Institute of Applied
venting 6 is constant and the valve does not close
Energy (IAE). The eleven participants (from Japan,
again. For the BE a series of openings and closing
France, Germany. Korea, Russia, Spain, USA, and
of the valve were assumed.
Switzerland (PSI)), each cooperate formally with
Figures 19 and 20 show the pressure in the DW/
NEA and OA. There is informal cooperation
WW and the global H2 production. The assumption
between the participants.
in the behaviour of the valve allowed to reproduce the pressure in the DW/WW very closely for the BE, whereas in the NC the valve remains open all the time and makes the pressure drop and stay con-
Assessment 2013 and Perspectives for 2014
stant after ~400000s. In both cases there is almost no hydrogen production during this period indicat-
For the OECD BSAF project, the progress during
ing that after the H2 explosion the operators man-
2013 has been slower than originally planned due
aged to stabilize the core.
to delays in providing data on the plants and acci-
Figures 21 and 22 represent a preliminary state-
dent conditions. The timeframe of the project was
ment of the state of the core after 6 days of tran-
extended until the end of September, 2014.
sient for the NC and the BE respectively. For the NC
Despite the delay in the OECD BSAF project, PSI
the core was completely cooled down and there
work has progressed according to the plan.
was very little degradation. For the BE there was
Preliminary analyses performed in the first half of
more degradation but neither relocation nor vessel
2013 were based on nominal accident assump-
failure. The intact components in the reactor were
tions. In addition to the nominal case, several simu-
cooled down but the debris was still hot at this
lations were carried out at PSI to find the best esti-
time.
mate case reproducing the main events of the
The NC does not reproduce the most reliable sig-
accident. Revised boundary conditions were pro-
natures (DW-P, H2 explosion t). In contrast, the BE
posed at a technical review meeting of the OECD
reproduces very well the pressure signature and
BSAF project in October but they are subject to
the high hydrogen concentration in the reactor
ongoing discussion between the participants and
building corresponds to the time of explosion.
the OA and are still not finalised. It is expected that
According to the presented results (BE) the FU3
an agreed set of accident assumptions for the
core seems to have been less damaged as it was
baseline case will be provided toward the end of
believed in a first place. However this is based on
2013. Progress at PSI has continued toward adapt-
the assumptions made for the analysis which are
ing the input model to accommodate the likely
called into doubt by the new information provided
conditions.
during the meeting in October 2013 regarding the
A definitive baseline calculation, plus best estimate
RCIC and HPCI operation. The impact of the new
and appropriate sensitivity calculations will be per-
information has yet to be evaluated and incorpo-
formed in the first months of 2014. Submittal of
rated in our model; thus they could change the
the baseline simulation is due by end of April 2014,
preliminary assessment.
from which the OA will compile a draft report by end of June, for review and finalising by end of
National Cooperation
September. This will be followed by a wind-up meeting in October or November. The project is redesignated as BSAF Phase 1, in anticipation of a
None.
follow-on Phase 2 to address issues not resolved in Phase 1.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
231
Publications The terms of the agreements with the project impose restrictions on the dissemination to third parties of plant data and the results of the benchmark study. Publication of results and findings will be possible only some time after the end of the project.
References [1]
http://www.oecd-nea.org/jointproj/bsaf.html
232
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Risk Oriented Approaches and Melt-Structure-Water Interactions Phenomena in LWR Severe Accident Author und Co-author(s):
P. Kudinov, W.M. Ma, W. Villanueva, A. Goronovski, C. Torregrosa, C.T. Thanh, M. Davydov, S. Yakush, N. Lubchenko, A. Konovalenko, S. Basso, S. Thakre, D. Grishchenko, L. Manickam, A. Karbojian, S. Bechta
Institution
Royal Institute of Technology (KTH)
Address
Roslagstullsbacken 21, 10691 Stockholm, Sweden
Tel, E-mail, Internet address
46-8-5537 8821, ma@safety.sci.kth.se, www.safety.sci.kth.se
Duration of the Project
January 1, 2013 ~ December 31, 2013
ABSTRACT
The report discusses substantial advances and
The central aim of the MSWI (Melt-Structure-
insights which were achieved during 2013 for
Water Interaction) project at Royal Institute of
(i) vessel failure modes and timing and respec-
Technology (KTH) is to develop risk oriented
tive corium debris state which determine melt
accident analysis frameworks for quantifying
ejection mode; (ii) modeling of debris agglom-
conditional threats to containment integrity for
eration; (iii) particulate debris spreading; (iv)
a Nordic type BWR reference plant design. The
analysis of uncertainty and risk in debris bed
research activities are divided into four sub-
coolability; (v) experiment on thermal-hydrau-
tasks, tightly interconnected with each other:
lics of various particulate beds; and (vi) analysis
(1) risk evaluation and synthesis (RES); (2) melt
of steam explosion impact on containment
ejection mode (MEM); (3) debris coolability
structures and its sensitivity to melt release
map (DECO); and (4) steam explosion impact
conditions.
map (SEIM). Guidelines for experimental and analytical activities in the MEM, DECO and SEIM sub-tasks as well as integration of developed methods and produced data in ROAAM frameworks provided by RES.
233
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Project goals
possible failure modes and the effect of nonhomogeneous debris composition. The approach is
The issues of ex-vessel coolability and steam explo-
similar to previous studies, where a PECM model
sion in Nordic BWRs are intractable for only proba-
for melt pool heat transfer is one-way coupled to
bilistic or only deterministic analysis approach.
an ANSYS thermo-structural mechanics, while
There are complex interactions and feedbacks
additionally MELCOR results were applied to obtain
between scenarios of accident progression, and
input parameters for modelling of debris bed spa-
deterministic phenomenological processes. There-
tial properties.
fore, Risk Oriented Accident Analysis Methodology
A sensitivity analysis of debris thermo-mechanical
(ROAAM) that marries probabilistic and determin-
properties on mode and timing of vessel failure
istic approaches is considered as an adequate tool
was carried out assuming two scenarios, (i) with
for addressing these issues.
and (ii) without CRGT and top cooling conditions.
The central aim of the MSWI (Melt-Structure-Water
In case of no cooling, early IGT and CRGT failures
Interaction) project at Royal Institute of Technology
were expected. At those times the maximum tem-
(KTH) is to develop risk oriented accident analysis
peratures in the bulk debris bed do not exceed
frameworks for quantifying conditional threats to
2200 K, meaning all oxidic materials are still in solid
containment integrity for a Nordic type BWR refer-
form. The vessel wall failure by creep happened
ence plant design.
between 2.12–4.22 h depending on the solid
The research activities are divided into four sub-
debris thermal conductivity (see Fig. 1) and no sig-
tasks, tightly interconnected with each other: (1)
nificant effect from cooling was observed. How-
risk evaluation and synthesis (RES); (2) melt ejec-
ever, volumetric debris cooling through CRGTs can
tion mode (MEM); (3) debris coolability map
considerably delay IGT failure. For low debris bed
(DECO); and (4) steam explosion impact map
ksolid (0.5–2 W∙m-1∙K-1) there was almost no differ-
(SEIM). Guidelines for experimental and analytical
ence between cooling and non-cooling cases,
activities in the MEM, DECO and SEIM sub-tasks as
while the increase of debris thermal conductivity
well as integration of developed methods and pro-
lead to growth of the boundary temperature layer
duced data in ROAAM frameworks will be pro-
near the vessel wall and thus provided lower tem-
vided in RES (risk evaluation and synthesis).
peratures in the vicinity of the IGT nozzle welding
Substantial progress has been achieved in each
compared to the debris bulk. For debris thermal
topic during 2013. Due to space constraint, the
conductivities greater than 6 W∙m-1∙K-1 and cooling
present report just summarized some selected
conditions applied, the vessel failure by localized
activities and the corresponding results. More
creep happened before IGT failure became possi-
detailed description of project achievements can
ble.
be found in the relevant publications [1–26] sup-
IGT nozzle temperatures were found to be up to
ported by the MSWI project.
500 K lower than the bulk temperature of debris bed at the moment of possible tube failure. This
234
Work carried out and results obtained 1. Progress in MEM Activity
means that remelted material might refreeze within the IGT nozzle penetration and thus block the flow channel. Consequently, a formation of a large oxidic melt pool before vessel failure by localized creep becomes possible. The resulting melt mass and superheat at the time of vessel failure are
The goal of MEM (Melt Ejection Modes) is to
presented in Fig. 2. It is clear that remelting of sig-
develop deterministic models and probabilistic
nificant debris fraction provides risks for having an
frameworks to connect PDFs of the plant damage
energetic steam explosion within containment.
states with PDFs of the melt ejection modes. Spe-
Next, a MELCOR data on core degradation and
cifically, the timing and modes of vessel failure
melt relocation that covers a large set of scenarios
(CRGT, IGT, pump nozzle, vessel wall creep) are
was used as an input for PECM calculations. Spe-
studied as these will determine the melt ejection
cifically, debris composition and material proper-
traits such as characteristic timing and location of
ties (i.e. thermal conductivity and decay heat distri-
vessel failure, mass and superheat of ejected melt
bution) were expressed as a function of debris
([1], [2], [3], [4], [6], [5], [7], [8]). Latest research
height. A formation of highly conductive metallic
addressed influence of CRGT and top cooling on
layer near the vessel wall bottom was observed
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Fig. 1: Solid lines: With CRGT and Top Cooling
Failure timing of vessel wall and IGTs.
Dashed Lines: No Cooling
Fig. 2: Range of possible melt mass and superheat at the time of vessel failure by localized wall creep, assuming no early melt relocation.
while most UO2 (which is proportional to decay
between the 3D-Slice and 3D-Quadrant geome-
heat) was concentrated above 0.4Â m. This resulted
tries.
in a significant change in the debris bed heat profile, providing pronounced temperature peak
2. Progress in DECO Activity
between 0.4â&#x20AC;&#x201C;0.8Â m. Yet, further development of methodology to connect MELCOR and PECM
Melt fragmentation, quenching and long term
model is needed.
coolability of porous debris bed in a deep pool of
Lastly, it should be mentioned that an Effective
water under reactor vessel is employed as a severe
PECM model was developed. Previously, differ-
accident (SA) mitigation strategy in several designs
ences between 3D-Quadrant and 3D-Slice models
of light water reactors (LWR). Properties of the
have been reported taking into account uneven
debris bed define if the decay heat can be removed
CRGT distribution in the quadrant geometry. Dif-
from the debris bed by natural circulation. DECO
ferences were found in terms of predicted failure
goal is to develop deterministic (data and mecha-
timing, released melt mass and superheat due to
nistic models) and probabilistic frameworks for
higher heated volume to cooled surface ratios and
assessment of the risk associated with formation of
lower vessel surface per debris bed volume. The
non-coolable debris bed.
approach was to improve the significantly efficient source term for debris bed and modifying external
2.1. Progress in Debris Agglomeration Modeling
vessel wall heat flux to obtain more accurate solu-
Hydraulic resistance to the coolant flow through
tion as in the 3D-Quadrant model. Hence, agree-
porous debris bed is a limiting factor which deter-
ment on the melt formation behavior (onset of
mines maximum decay heat removable from the
remelting, melt mass and superheat) and thermal
bed. If decay heat cannot be removed, it will lead
load on the vessel wall have been achieved
to dryout, reheating and remelting of the debris
3D-Slide model by applying correction internal
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
235
Fig. 3: Surrogate model: a) splitting of physical processes for development of SM; b) comparison of predictions of mass fraction of agglomerated debris with full model and SM. Solid symbols – FM, half-filled symbols – SM.
a)
b)
Fig. 4: Schematic illustration of the scaling approach for closures using: a) dimensional variables; b) scaling approach.
followed by melt attack on the containment base-
sufficiently accurate, with respect to the predic-
mat. Formation of agglomerated debris can sig-
tions of the original full model, which has been
nificantly increase hydraulic resistance and reduce
validated [11], [12]. In Fig. 3b it is shown that the
maximum decay heat which can be removed with-
difference between SM and FM in predicted jet
out reaching dryout of the debris bed. Thus
diameters corresponding to agglomeration frac-
agglomeration is important factor which can
tions 10%, which can negatively affect coolability,
inhibit effectiveness of ex-vessel debris coolability.
does not exceed 10%, even for 12 m deep pool,
Experimental data obtained in DEFOR-A tests [9],
where the difference is the largest. The SM is about
[10] was used for development and validation of
thousand times more computationally efficient
modeling approaches for prediction of agglomer-
than the full model and allow for extensive sensi-
ated debris in various scenarios of melt ejection
tivity-uncertainty analysis.
[11], [12]. The model is implemented in VAPEX-P 236
code which simulates Fuel-Coolant-Interaction
2.2. Progress in PDS Activity
(FCI) phenomena including melt jet breakup, for-
Boiling and two-phase flow inside the bed serves
mation of liquid droplets, heat transfer between
as a source of mechanical energy which can reduce
melt and coolant, sedimentation and solidification
the height of the debris bed by so called «self-lev-
of the particles. Computational costs of running a
eling» phenomenon. However, to be effective in
multidimensional FCI code (such as VAPEX-P) are
providing a coolable geometrical configuration,
quite large, especially when parametric sensitivity
self-leveling time scale has to be smaller than the
uncertainty analysis should be applied. Therefore a
time scale for drying out and onset of re-melting of
simplified, physics based, surrogate model (SM) for
the bed. The goal of this work is to develop models
prediction of mass fraction of agglomerated debris
for assessment of the characteristic time scale of
was proposed and validated in [13]. Approach to
particulate debris spreading in SA conditions. The
development of the SM is based on problem
PDS activity covers experimental and analytical
decomposition into a set of loosely coupled prob-
studies concerning the self-leveling phenomenon.
lems (Fig. 3a) which allow for computationally effi-
The experimental studies provides valuable data in
cient and numerically stable solutions. The SM is
terms of empirical closure dependence (closures)
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
of the particle flux Qp on the local debris bed slope
parameters is crucial in defining the reference
angle φ, gas flow rate Qg and other characteristic
cases of severe accident scenarios necessary for
properties of the particulate bed. These experi-
further theoretical studies where model will be
mentally obtained closures are used for validation
applied for prototypic severe accident conditions.
of the universal scaling law representing the ration
This work is ongoing and preliminary results [28]
between main forces acting on a single particle,
suggest that, fortunately, despite significant uncer-
namely: buoyancy force, aerodynamic drag, gravity
tainties in the modeling inputs (i.e. many possible
and particle-particle interaction. Our scaling
initial states of the system), the mechanism of the
approach is schematically illustrated in Fig. 4.
self-leveling process is such that final output uncer-
The analytical derivation of such scaling relation-
tainties are quite acceptable (i.e. system evolves
ship has been performed and its validation is ongo-
towards fewer final states).
ing. For a proper validation many experiments with
with different particles made of stainless steel and
2.3. Progress in DECOSIM Code Development and Risk Assessment of Debris Coolability
zirconia-silicate the closure scaling law has been
Focus of the work in this task was on development
successfully validated against about 60 tests with
of approaches to assessment of uncertainties and
stainless spheres and cylinders. Despite different
risks related to debris bed coolability [18], [19],
particle size and morphology (3 x 3 mm cylinders
[20], [21], [22]. Coolability of heat-releasing debris
vs. 6 mm spheres) the scaling law shows almost
bed is an important issue in the severe accident
identical non-dimensional particle flux on normal-
analysis and management. Quantification of
ized slope angle dependence as seen in Fig. 5b.
uncertainties for one-dimensional coolability prob-
The details on development of the scaling approach
lem was considered in [18], with the aim of analyz-
are presented in [27]. The closure-based approach
ing the influence of aleatory uncertainties in input
of the modeling of the particulate debris spreading
physical parameters and modeling (epistemic)
has been successfully validated and reported previ-
uncertainties on the prediction of DHF. Experience
ously. The model has been further extended and
of model calibration [18] also suggested that (i)
developed for the application to the planar and
optimization of model parameters with respect to
axisymmetric debris bed spreading geometries as
available experimental data on DHF is an ill-posed
well as either implicit or explicit solvers are avail-
problem, and (ii) model calibration with respect to
able. The sensitivity studies have been carried out
one-dimensional pressure drop experiments does
for particulate debris spreading model. It is shown
not automatically improve the prediction of DHF
that in the short term spreading (up to 10 minutes)
and in some cases can even worsen it. Further ana-
the order of the most influencing input parameters
lytical and experimental efforts are necessary to
is following: debris bed mass, initial debris bed
establish a better consistency between model form
slope angle and closure uncertainty. For the long
and experimental data on pressure drop and DHF.
term spreading (up to 4 hours) the debris mass and
A surrogate model for prediction of coolability of a
bed porosity are most influencing factors. The
conical and cone-on-cylindrical-base shapes has
knowledge of the identified most influential
been developed in [21]. The model is based on
different types of particle have to be performed and analyzed. Out of about 200 performed tests
237 a)
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
b)
Fig. 5: Experimental points from 60 tests (a) and non-dimensional universal closure (b) obtained from tests with 6 mm spherical particles and 3x3 mm cylinders made of stainless steel.
non-dimensional form of the filtration equations,
tions with DECOSIM code indicate that small par-
asymptotic approximations of the solutions for 1D
ticles are prone to spreading over the pool basemat
problem and closures produced for the axisymmet-
by different physical mechanisms, including inter-
ric shapes based on the 2D analysis with the DECO-
action with the large-scale circulation flows in the
SIM code [21]. The surrogate model is used for
pool, and self-leveling of debris bed due to boiling
quantification of the uncertainty in prediction of
and vapor release in the bulk of porous layer. This
the debris bed coolability for a conical shape debris
means that the probability of having a small parti-
bed in plant accident conditions [22] employing
cle diameter and a steep slope angle simultane-
«load versus capacity» concept. Results of the
ously would be less than that of having a tall bed
analysis provide a comprehensive quantitative view
with large particles, or a flat bed with small parti-
on the importance of different sources of uncer-
cles, limiting thus the probability of dryout occur-
tainty in assessment of risk of formation of a non-
rence.
coolable debris bed. In particular, not only the
Table 1 Details of the beds.
238
Fig. 6: Particles used in experiments; a) used in Bed-1, b) used in Bed-2.
uncertainties due to variability of physical param-
2.4. Progress in POMECO Experiment
eters have to be studied, but also the uncertainties
The objective of the POMECO experiments is to
of the ranges and distribution functions have to be
provide data for validation of the codes which can
recognized and quantified. For the problem of ex-
assess the coolability of a debris bed formed during
vessel debris bed coolability, the uncertainties in
fuel coolant interactions (FCI) in a postulated
the ranges for (i) effective particle size and (ii) the
severe accident of LWRs. Most of the available
slope angle of the debris bed are deemed to be the
experimental data is related to the beds packed
most important contributors to the uncertainty of
with single size (mostly spherical) particles, and less
the risk. Therefore, research on the clarification of
data is available for multi-size/irregular-shape par-
possible ranges of the slope angle and particle
ticles.
sizes would be the most effective, leading to more
In the present work, two different types of parti-
credible evaluation of severe accident risks.
cles, as shown in Fig. 6, were used to investigate
Another effective way to reduce the uncertainty in
coolability of particulate beds. The first type is
risk assessment might be to consider the correla-
irregular-shape Aluminum Oxide gravel particles
tions existing between individual parameters. For
(0.25 mm to 10 mm), which were employed in the
example, the combination of small particle diame-
STYX experiment programme (2001–2008) at VTT,
ters and high slope angles results in an unaccept-
Finland. The second type is spherical beads of Zir-
able 27% probability of dryout. However, recent
conium silicate (0.8 mm to 1 mm), which were
PDS experiments and previous numerical simula-
used in the COOLOCE tests at VTT to study the
Bed
a)
Particle type
Density (kg/m3)
Bed porosity
1
Alumina gravels
3900
0.408
Particle diameter (mm) 0.25–10
2
Zirconium silicate spheres
4230
0.399
0.8–1
b)
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
effect of multi-dimensional flooding on coolability.
using multiphase FCI codes MC3Dand TEXAS-V
The two types of particles are used in the POMECO-
(1D code). The main goal of the study is to calcu-
FL and POMECO-HT test facility to obtain their
late the pressure in the cavity and the impulses on
effective particle diameters and dryout heat flux of
the side wall. The MC3D provides useful for cross-
the beds (see Table 1), respectively. The main idea
code comparison data about spatial characteristics
is to get the effective particle diameters as well as
of the premixing, while fast-running TEXAS-V is
check how the heatersâ&#x20AC;&#x2122; orientations (vertical in
the main tool for extensive sensitivity and uncer-
COOLOCE vs. horizontal in POMECO-HT) and
tainty analyses. The ranges of conditions for the
heatersâ&#x20AC;&#x2122; diameters (6 mm in COOLOCE vs. 3 mm in
calculations are selected taking into account data
POMECO-HT) affect the coolability (dryout heat
used from the SERENA-II BWR case exercise; see
flux) of the test beds.
more details in [23]. The other objective is to carry
Using POMECO-FL facility, the effective particle
out the sensitivity analysis in order to identify most
diameter of the particles is calculated using fric-
influential parameters.
tional pressure gradients obtained from experi-
The TEXAS code was successfully coupled with
ment and the Ergun equation, which are 0.65 mm
DAKOTA code, developed by Sandia National Lab-
and 0.8 for Bed-1 and Bed-2, respectively. The
oratory, to carry out Morris sensitivity analysis using
porosity of the Bed-1 and Bed-2 are measured as
16 input parameters including melt release condi-
0.408 and 0.399, respectively.
tions and modeling parameters grouped into 3 sets
POMECO-HT facility is used to determine the dry-
according to the initial melt jet diameter. The code
out heat fluxes in Bed-1 and Bed-2, under top-
epistemic uncertainty is presented in the form of
flooding and downcomer conditions. The dryout
probability distribution diagrams of the explosion
heat flux for the Bed-1 with aluminum oxide grav-
impulse and maximal pressure for each group of
els is found as 89.9 kW/m under top flooding con-
scenarios. Most and least influential parameters
dition, which is close to the prediction of the Lipin-
are identified according to Morris method. Specifi-
ski model. Using a 12mm downcomer shows the
cally we found that, initial pressure, water tem-
51% increment in the dryout heat flux as com-
perature, fuel injection velocity, and 1D cell cross-
pared to top-flooding condition. The dryout heat
section area are among the most influential param-
flux in Bed-2 with zirconium particles is found as
eters, while fuel density, fuel thermal conductivity
161.8 kW/m under top flooding condition, which
and initial size of fragmented particles are among
lies between the values predicted by the Reed
the least influential ones. Integration of TEXAS
model and Lipinski model. Use of 12 mm down-
with DAKOTA and preliminary sensitivity analysis
comer shows the 16% increase in the dryout heat
results pave the way towards the next step, i.e.
flux as compared to top-flooding conditions.
uncertainty analysis with focus on quantification of
2
2
epistemic and aleatory uncertainties in prediction
3. Progress in SEIM Activity
of steam explosion loads. The obtained MC3D calculation results show that the amount of liquid melt droplets in the water
The goal of SEIM activity is to develop deterministic
(the region of void<0.6) is maximum prior to
models and probabilistic frameworks for assess-
reaching the jet at the bottom, especially when
ment of steam explosion risk. The tasks include i)
the jet is in the upper half of the pool. Similar to
development of deterministic tools to bound steam
earlier case, in the explosion phase, maximum
explosion loads and to quantify fragilities of con-
pressure is attained at the bottom and the maxi-
tainment structures and ii) development of proba-
mum impulse is at the bottom of the side wall.
bilistic framework for quantification of scenario
However the magnitude of impulse is significantly
dependent aleatory uncertainties in loads and fra-
lower (lower than half) as compared to the SER-
gilities for the ex-vessel steam explosion.
ENA-II reactor case calculations. In the sensitivity
As a part of developing the steam explosion impact
analysis the considered parameters are: jet diam-
map, numerical analysis is carried out for the
eter, droplet diameter, jet velocity, water subcool-
assessment of loads on containment walls. The
ing, system pressure, water pool depth, triggering
present study deals with the premixing and explo-
zone and triggering time. The effect of the jet
sion phase calculations of a reference Nordic BWR
diameter is also investigated by considering CRGT
for different melt release scenarios. The fuel cool-
and IGT failure cases, in addition to the large
ant interaction (FCI) calculations are performed
breakup case. As expected, higher impulses are
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
239
found for bigger jet diameters, and in all the cases
tion of the developed models within the frame-
it is higher at the bottom of the wall. Higher
work of risk oriented accident analysis for Nordic
impulses are found in case of bigger melt droplets,
type BWRs.
higher subcooling, higher system pressure and higher pool depths. Three different zones are selected to initiate the triggering in order to check
Publications
the effect of triggering zone: upper region, middle region and lower region of the pool. The impulses
[1]
Villanueva W., Tran C.-T., Kudinov P., «Cou-
are higher when the triggering is initiated in upper
pled thermo-mechanical creep analysis for
region of the pool. In case of triggering time study,
boiling water reactor pressure vessel lower
five different time instances are selected for trig-
head,» Nuclear Engineering and Design, 249,
gering the explosion phase calculations. The
2012, 146–153.
impulses are found higher at one triggering time,
[2]
Villanueva W., Tran C.-T., and Kudinov P.,
when the melt droplet mass in contact with water
«Analysis of Instrumentation Guide Tube Fail-
are higher.
ure in a BWR Lower Head,» Proceedings of The 9th International Topical Meeting on Nuclear Thermal-Hydraulics, Operation and
International Cooperation
Safety (NUTHOS-9), Kaohsiung, Taiwan, September 9–13, , N9P0268, 2012.
The activities in the MSWI Project at Royal Institute
[3]
Tran C.-T., Villanueva W., and Kudinov P.,
of Technology (KTH) are jointly supported by APRI
«A Study on the Integral Effect of Corium
(consortium of the Swedish Nuclear Authority SSM
Material Properties on Melt Pool Heat Trans-
and Swedish nuclear power companies), ENSI,
fer in a Boiling Water Reactor,» Proceedings
European Union (SARNET2 Project) and NKS (Nor-
of The 9th International Topical Meeting on
dic Nuclear Safety Research).
Nuclear Thermal-Hydraulics, Operation and Safety (NUTHOS-9), Kaohsiung, Taiwan, Sep-
Assessment 2013 and Perspectives for 2014
tember 9–13, , N9P0289, 2012. [4]
Villanueva W., Tran C.-T., and Kudinov P., «Effect of CRGT Cooling on Modes of Global Vessel Failure of a BWR Lower Head,» Pro-
In summary, substantial progress has been
ceedings of the 20th International Confer-
achieved in the project to quantify severe accident
ence on Nuclear Engineering (ICONE-20),
risks in light water reactors (LWRs). The MEM
Anaheim, CA, USA, July 30–August 3, Paper
study is essential for advanced understanding of
54955, 2012.
the influence and assessment of importance of
240
[5]
Palagin A., Miassoedov A., Gaus-Liu X.,
different factors, such as 3D geometry of the ves-
Muscher H., Buck M., Tran C.T., Kudinov P.,
sel with penetrations, internal vessel pressure and
Carenini L., Koellein C., Luther W., Chudanov
melt properties, on modes and timing of failure of
V., «Analysis and interpretation of the LIVE-
a BWR lower head to quantify the melt release
L6 experiment,» 5th European Review Meet-
scenario and characteristics (jet size, melt mass,
ing on Severe Accident Research (ERM-
compositions and superheat). The DECO study is
SAR-2012), Cologne (Germany), March
focused on (i) development and validation of
21–23, 2012.
models for prediction of the debris bed properties,
[6]
Tran C.-T. and Kudinov P., «The Effective Con-
(ii) development and validation of the DECOSIM
vectivity Model for Simulation of Molten
code for investigation of feedbacks and self-orga-
Metal Layer Heat Transfer in a Boiling Water
nization processes in the debris bed formation
Reactor Lower Head,» Science and Technol-
and coolability, and (iii) uncertainty and risk assess-
ogy of Nuclear Installations, vol. 2013, Article
ment in coolability of the debris bed in prototypic
ID 231501, 14 pages, 2013.
accident conditions. The SEIM study is assessing
[7]
Torregrosa, C., Villanueva, W., Tran, C.-T.,
the impact of steam explosion on containment
and Kudinov, P., «Coupled 3D Thermo-
structures and provides sensitivity analysis of the
Mechanical Analysis of a Nordic BWR Vessel
impact to the conditions of melt release. In 2014
Failure and Timing,» 15th International Topi-
research efforts will be concentrated on integra-
cal Meeting on Nuclear Reactor Thermal
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Hydraulics, NURETH 15, May 12 to 17, 2013, [8]
S., «On the Influence of Water Subcooling
Goronovski, A., Villanueva, W., Tran, C.-T.,
and Melt Jet Parameters on Debris Forma-
and Kudinov, P., «The Effect of Internal Pres-
tion,» 15th International Topical Meeting on
sure and Debris Bed Thermal Properties on
Nuclear Reactor Thermal Hydraulics (NURETH
BWR Vessel Lower Head Failure and Timing,»
15), Pisa, Italy, May 12–17, 2013.
15 International Topical Meeting on Nuclear
[17] Konovalenko A., Basso S., Karbojian A., and
Reactor Thermal Hydraulics, NURETH 15,
Kudinov P., «Experimental and Analytical
May 12 to 17, 2013, Pisa, Italy, Paper
Study of the Particulate Debris Bed Self-level-
500.
ing,» Proceedings of The 9th International
Kudinov P., Karbojian A., Tran C.-T., Vill-
Topical Meeting on Nuclear Thermal-Hydrau-
anueva W., «The DEFOR-A Experiment on
lics, Operation and Safety (NUTHOS-9),
Fraction of Agglomerated Debris as a Func-
Kaohsiung, Taiwan, September 9–13,
tion of Water Pool Depth,» The 8th Interna-
N9P0305, 2012.
th
[9]
[16] Manickam L., Hansson R., Kudinov P, Bechta
Pisa, Italy, Paper 495.
tional Topical Meeting on Nuclear Thermal-
[18] Yakush S., Kudinov P., and Lubchenko N.,
Hydraulics, Operation and Safety (NUT-
«Coolability of heat-releasing debris bed.
HOS-8), Shanghai, China, October 10–14,
Part 1: Sensitivity analysis and model calibra-
N8P0296, 2010.
tion,» Annals of Nuclear Energy, Vol. 52,
[10] Kudinov, P., Karbojian, A., Tran, C.-T., Villan-
pp. 59–71, February 2013.
ueva, W., «Experimental Data on Fraction of
[19] Yakush S., Kudinov P., and Lubchenko N.,
Agglomerated Debris Obtained in the DEFOR-
«Coolability of heat-releasing debris bed.
A Melt-Coolant Interaction Tests with High
Part 2: Uncertainty of dryout heat flux,»
Melting Temperature Simulant Materials,»
Annals of Nuclear Energy, Vol. 52, pp. 72–79,
Nuclear Engineering and Design, 263, Octo-
2012, February 2013. [20] Yakush S., Lubchenko N., and Kudinov P.,
ber 2013, Pages 284–295. [11] Kudinov P., Davydov M.V., «Development
«Risk-Informed Approach to Debris Bed
and validation of conservative-mechanistic
Coolability Issue,» Proceedings of the 20th
and best estimate approaches to quantifying
International Conference on Nuclear Engi-
mass fractions of agglomerated debris,»
neering (ICONE-20), Anaheim, CA, USA,
Nuclear Engineering and Design, 262, Sep-
July 30–August 3, Paper 55186, 2012. [21] Yakush S. E., Lubchenko, N.T., and Kudinov
tember 2013, pp. 452–461. [12] Kudinov P., Davydov M., Pohlner G., Bürger
P., «Surrogate Models for Debris Bed Dry-
M., Buck M., Meignen R., «Validation of the
out,» 15th International Topical Meeting on
FCI codes against DEFOR-A data on the mass
Nuclear Reactor Thermal Hydraulics, NURETH
fraction of agglomerated debris,» 5 Euro-
15, May 12 to 17, 2013, Pisa, Italy, Paper
pean Review Meeting on Severe Accident
278.
th
Research (ERMSAR-2012) Cologne (Germany), March 21–23, 2012.
[22] Yakush, S. E., Lubchenko, N. T., and Kudinov, P., «Risk and Uncertainty Quantification in
[13] Kudinov P., Davydov M., «Development of
Debris Bed Coolability,» 15th International
Surrogate Model for Prediction of Corium
Topical Meeting on Nuclear Reactor Thermal
Debris Agglomeration,» In Proceedings of
Hydraulics, NURETH 15, May 12 to 17, 2013,
ICAPP-2014, Charlotte, USA, April 6–9,
Pisa, Italy, Paper 283. [23] Sachin Thakre, Weimin Ma, «Numerical
Paper 14366, 2014. [14] Kudinov P., Karbojian A., Ma W., and Dinh
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T.-N. «The DEFOR-S Experimental Study of
interactions phenomena using MC3D code,»
Debris Formation with Corium Simulant
15th International Topical Meeting on Nuclear
Materials,» Nuclear Technology, 170(1), April
Reactor Thermal Hydraulics (NURETH 15),
2010, pp. 219–230.
Pisa, Italy, May 12–17, 2013.
[15] Kudinov P., Kudinova V., and Dinh T.-N.,
[24] Sachin Thakre, Weimin Ma and Liangxing Li,
«Molten Oxidic Particle Fracture during
«A numerical analysis on hydrodynamic
Quenching in Water,» 7 International Con-
deformation of molten droplets in a water
ference on Multiphase Flow ICMF 2010,
pool,» Annals of Nuclear Energy, Vol. 53,
Tampa, FL USA, May 30–June 4, 2010.
pp. 228–237, 2013.
th
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
241
[25] Basso S., Konovalenko A. and Kudinov P., «Development of scalable empirical closures for self-leveling of particulate debris bed», In Proceedings of ICAPP-2014, Charlotte NC, USA, April 6–9, Paper 14330, 2014. [26] Basso S., Konovalenko A. and Kudinov P., «Sensitivity and Uncertainty Analysis for Predication of Particulate Debris Bed SelfLeveling in Prototypic SA conditions», In Proceedings of ICAPP-2014, Charlotte NC, USA, April 6–9, paper 14329, 2014.
242
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Zusammenarbeit in der Strahlenschutzforschung Autor und Koautoren
S. Mayer, F. Assenmacher, M. Boschung, G. Butterweck, J. Eikenberg, I. Heese, H. Hödlmoser, E. Hohmann, M. Jäggi, Ch. Schuler
Beauftragte Institution
Paul Scherrer Institut, Abteilung Strahlenschutz und Sicherheit, Sektion Messwesen
Adresse Telefon, E-Mail, Internetadresse
CH-5232 Villigen PSI +41 56 310 2338, Sabine.Mayer@psi.ch, www.psi.ch
Dauer des Projekts
1. Januar 2013 bis 31. Dezember 2015
ZuSAMMEnFASSunG
Das PSI hat mit der IC2012n erstmals eine
Im Berichtsjahr gab es im Rahmen des Projekts
internationale Vergleichsmessung für passive
«Zusammenarbeit in der Strahlenschutzfor-
neutronendosimeter organisiert und durchge-
schung» verschiedene Teilprojekte zu bearbei-
führt. Die Ergebnisse wurden im Rahmen einer
ten, die Weiterentwicklungen auf den Gebie-
Konferenz präsentiert und eine Publikation
ten der Dosimetrie, Strahlenmesstechnik und
angefertigt.
Radioanalytik darstellen.
Experten der Sektion Messwesen wirkten aktiv
Auf dem Gebiet der radioaktiven Ausbreitung
in verschiedenen internationalen Arbeitsgrup-
wurde eine Doktorarbeit fertiggestellt und an
pen der Technischen Kommission 85 der Inter-
der ETH Zürich erfolgreich verteidigt. Am ZWI-
nationalen Standardorganisation ISO und
LAG konnte die Kalibrierung einer Messanlage
EuRADOS («European Radiation Dosimetry
für Endlagerfässer abgeschlossen werden. Es
Group») mit. Die Mitarbeit erstreckte sich
wurden zwei unterschiedliche Dosimetriesys-
dabei auf wesentliche Revisionen der normen-
teme für neutronen und Photonen vertieft auf
werke als auch auf die Erstellung von internati-
deren Eigenschaften untersucht. Für die
onalen Berichten.
Bestimmung von u, Pu, Am und Cm in Milch-
Das PSI hat insgesamt an sechs Vergleichsmes-
pulver wurde eine Schnellmethode etabliert
sungen im Bereich der Radioanalytik und Dosi-
und im Routinebetrieb aufgenommen. Weiter-
metrie teilgenommen. Die Ergebnisse sind bis
hin wurde ein Sedimentkern aus dem Kling-
auf eine Ausnahme zufriedenstellend.
nauer Stausee radiologisch untersucht und
Weiterhin wurden Praktika für vier Studenten
anhand des Radionuklideintrags die Sedimen-
durchgeführt.
tationsrate bestimmt.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
243
Projektziele
(13/15) Teilnahme der Radioanalytik an internationalen Vergleichsmessungen
Gemäss den Vereinbarungen zur Zusammenarbeit
(Gamma- und Alpha-Spektrometrie, Tritium,
in der Strahlenschutzforschung wurden für 2013
Strontium, usw.)
folgende Projektziele mit dem EnSI vereinbart: (13/16) Teilnahme an internationalen (13/1) Durchführung einer Doktorarbeit auf
Vergleichsmessungen für Personen- und
dem Gebiet der radioaktiven Ausbreitung
Umgebungsdosimetrie
(13/2) Fachbegleitung der Doktorarbeit
(13/17) ad hoc Probleme des ENSI nach Absprache mit dem Projektleiter
(13/3) Fachbegleitung von Studenten (Studenten an Fachhochschulen, technischen Hochschulen und Universitäten sowie IAESTEStudenten werden fachbegleitete Praktika an
Durchgeführte Arbeiten und erreichte Ergebnisse
der Sektion Messwesen angeboten) (13/4) Mitarbeit bei der internationalen
(13/1) Durchführung einer Doktorarbeit auf dem Gebiet der radioaktiven Ausbreitung
Normung in Strahlenmesstechnik
Die Doktorarbeit wurde erstellt und an der ETH-Zürich erfolgreich verteidigt. Eine gedruckte Version
(13/5) Weiterentwicklung und Optimierung
ist Mitte 2014 zu erwarten.
eingeführter Messmethoden in KKW
(13/2) Fachbegleitung der Doktorarbeit (13/6) Anwendung der GENIE2000- und
Eines der Ziele der Fachbegleitung war die Bereit-
ISOCS/LABSOCS-Software in der Gamma-
stellung von Messdaten zur Verifikation der Mo-
spektrometrie
dellrechnungen. Hierzu wurden die kontrollierten und bilanzierten Abgaben von gasförmigen Posi-
(13/7) Einführung einer Schnellmethode
tronenstrahlern der zentralen Fortluft PSI-West als
für die Bestimmung von U, Pu, Am und Cm in
Tracer eingesetzt. Die abgegebenen Positronen-
Lebensmittelproben (Milchpulver)
strahler
15
O (67%),
11
C (16%),
13
n (16%) und
18
F
(1%) lassen sich über die mit der Annihilationsre(13/8) Einführung von neuen Techniken und
aktion verbundene Aussendung zweier Photonen
Methoden in der Dosimetrie
mit einer Energie von 511 keV gammaspektrometrisch messen. Drei Aluminiumkisten mit einem 3 x
(13/9) Mitarbeit in EURADOS-Programmen
3 Zoll naI(Tl)-Detektor, Gammaspektrometer und
mit direktem Bezug zu aktuellen Fragestel-
einem Industrie-PC zur Datenerfassung und -über-
lungen in der Schweiz (Mitarbeit im Organi-
mittlung wurden konstruiert und an den geplanten
sationskomitee von IC2012n)
Standorten in Betrieb genommen. Zur unterscheidung der Annihilationsstrahlung von schwanken-
244
(13/10) Begleitung der Aeroradiometrie-
dem untergrund aufgrund der natürlich vorkom-
übungen mit Berichterstattung
menden
Radon-Zerfallsprodukte
wurde
als
Kenngrösse in Anlehnung an das in der Aeroradio(13/11) Charakterisierung von Strahlen-
metrie
schutzmessmitteln
(MMGC)-Verhältnis das Verhältnis der Zählraten in
verwendete
Man-Made-Gross-Counts
den Energiefenstern unter- und oberhalb von 550 (13/12) Kalibrierungen der LS-Spektrometer
keV verwendet.
für reine β-Strahler
Die Häufigkeitsverteilungen des an den drei gammaspektrometrischen Messstationen bestimmten
(13/13) Bestimmung von Aktiniden in Sedi-
modifizierten MMGC-Verhältnisses für alle Mess-
mentproben «EAWAG-Klingnau-Projekt»
werte aus 2012 (Abbildung 1) zeigt einen steilen Peak bei niedrigen MMGC-Verhältnissen. Dieser
(13/14) Bestimmung von Aktiniden aus
Peak entspricht der Grundlinie ohne ein zusätz-
Strahlkomponenten Target «M»
liches Signal durch die emittierten Positronenstrah-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Abbildung 1 (links): Häufigkeitsverteilung der einzelnen Messwerte des modifizierten MMGC-Verhältnisses für alle Messwerte aus 2012.
Abbildung 2 (rechts):
ler. Die unterschiedliche Lage dieses Maximums bei
Die Sektion hat im Berichtszeitraum die folgenden
den drei identisch aufgebauten Messstationen
Arbeiten fachlich begleitet:
K-
Praktikum für einen Studenten des Masterstu-
Messsignals zurückgeführt werden, welches das
diengangs nuclear Saftety Engineering an der
MMGC-Verhältnis direkt beeinflusst. Werte unter-
RWTH Aachen, 3 Monate
halb des Maximums werden durch Ereignisse er-
Internationales Austauschpraktikum für einen
zeugt, bei denen Radonzerfallsprodukte aus der
IAESTE-Studenten von der universität utrecht,
Atmosphäre ausgewaschen und auf dem Boden
4 Monate
deponiert werden. Werden nun alle Messpunkte
Praktikum für eine diplomierte Chemikerin der
des MMGC-Verhältnisses aus der Häufigkeitsver-
universität Wien, 6 Monate
teilung eliminiert, bei denen die Abgabe unterhalb
Internship eines Studenten des Masterstudien-
von 4 GBq in 10 Minuten liegt, bleibt die Form der
gangs nuclear Engineering der ETH Zürich, 3
Verteilung für die Messstationen OASE und WGHA
Monate
kann auf den unterschiedlichen Einfluss des
40
Häufigkeitsverteilung der einzelnen Messwerte des modifizierten MMGC-Verhältnisses für Abgaben grösser als 4 GBq in 10 Minuten und ausgesuchten Windrichtungen.
unverändert. Dagegen verschwindet der Grundliwas den Einfluss des im Messbereich der Sonde lie-
(13/4) Mitarbeit bei der internationalen Normung in Strahlenmesstechnik
genden Fortluftkamins sichtbar macht.
Die zur ersten Länderabstimmung in der Version
Werden die Daten nun zusätzlich auf ein Windrich-
eines committee drafts (CD) eingereichte norm
tungsintervall von ±30° um die Richtung von der
ISO/CD 7503 Measurement of radioactivity –
jeweiligen Messstation zum Fortluftkamin be-
Measurement and evaluation of surface contami-
schränkt, verschwindet der Grundlinienpeak für
nation mit den Teilen Part 1: General principles,
alle Messstationen (Abbildung 2), was klar de-
Part 2: Test method using wipe-test samples, und
monstriert, dass hohe MMGC-Verhältnisse gemes-
Part 3: Apparatus calibration (Titelwahl ISO) wurde
sen werden, wenn die Fortluftfahne den Detek-
als CD anerkannt. Wie bei einer ersten Abstim-
tionsbereich der Messstation erreicht.
mung üblich, war die Zustimmung von einer Viel-
Bis zur Fertigstellung der Doktorarbeit 2013 konnte
zahl von Kommentaren und Verbesserungsvor-
die Fragestellung zur Modellierung der kleinräu-
schlägen begleitet.
migen Ausbreitung erwartungsgemäss nicht voll-
Diese Vorschläge wurden, soweit akzeptierbar,
umfänglich bearbeitet werden. Dies hat zur Folge,
vom Projektleiter für den Teil 1, T. Richards, BSI, uK,
dass die Ausbreitung in der komplexen Topografie
und vom Projektleiter für die Teile 2 und 3 in die
des PSI unter Einbezug aller relevanten physika-
CD-Versionen der drei Teile eingefügt und die so
lischen Parameter noch nicht modelliert werden
verbesserten Versionen an der Sitzung der Arbeits-
kann. Der Betrieb der Messstationen wird weiter
gruppe 17 (WG17) des ISO TC85/SC2 in Wien (2.4.
fortgesetzt, um die Datenbasis für einen späteren
– 4.4.13) vorgestellt. Aufgrund der lebhaften Dis-
Vergleich mit Modellrechnungen zu vergrössern.
kussion innerhalb der WG17 und weiterer, zu be-
nienpeak für die Messstation WnLA vollständig,
rücksichtigender Kommentare der WG17 zeich-
(13/3) Fachbegleitung von Studenten (Studenten an Fachhochschulen, technischen Hochschulen und Universitäten sowie IAESTEStudenten werden fachbegleitende Praktika an der Sektion Messwesen angeboten)
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
nete sich bald ab, dass eine Einreichung der norm bei der ISO als draft international standard (DIS) unmittelbar nach der Sitzung noch nicht möglich war. Zum Zweck der Harmonisierung der Einleitung und des Geltungsbereichs (scope) sowie der Grössen
245
(quantities) der drei Teile der ISO 7503 wurde im
Eichstelle die DL an verschiedenen repräsentativen
Mai des Berichtsjahres noch eine Sitzung «uK-CH»
Messpositionen in der umgebung eines Endlager-
am BSI in London notwendig, an der die beiden
fasses mithilfe einer Ionisationskammer (IK) ge-
Projektleiter sowie zwei weitere Experten teilnah-
messen, deren Messwerte rückverfolgbar auf Pri-
men.
märnormale sind.
Die Einreichung der norm ISO 7503 als DIS-Version
In der in Abbildung 3 gezeigten Fassmessanlage
wurde an der WG17-Sitzung vom 25./26.11.13 in
wird ein Endlagerfass automatisch in eine Messpo-
Paris für Anfang 2014 beschlossen.
sition gebracht, in der 4 Berthold DL-Sonden im
Der in Arbeitsgruppe WG14 von ISO TC85/SC2 er-
Mindestabstand von 10 cm von der Fassoberfläche
arbeitete comittee draft (CD) mit dem Titel «Sur-
gleichmässig verteilt angebracht sind. Während ei-
veillance of the activity concentrations of airborne
ner Messung wird das Fass innerhalb etwa einer
radioactive substances in the workplace of nuclear
Minute um die Längsachse gedreht und die Mess-
facilities» wurde mit Endtermin 04.10.2013 zur
werte werden im selben Zeitraum integriert, um
Abstimmung gestellt. Über SnV wurde dieser CD
Einflüsse durch inhomogene Aktivitätsverteilungen
mit einem Kommentar befürwortet. Die im CD ge-
im Fass zu minimieren. Zusätzlich wird gleichzeitig
forderte wöchentliche Prüfung der Monitore zur
durch eine fünfte DL-Sonde die DL in 1 m Abstand
Raumluftüberwachung hätte einen erheblichen
von der Fassoberfläche gemessen. Als Muster für
Arbeitsaufwand zur Folge, welcher bei modernen
die
Messgeräten sachlich nicht zu rechtfertigen ist.
Abfallfässer,wurde von der ZWILAG das 200-Liter-
Diese Prüfungen werden in der Schweiz daher
Fass M-K-11865 (Masse 362 kg) verwendet, das
halbjährlich durchgeführt. Es wurde der Arbeits-
ein in einer Harzmatrix gebundenes, annähernd
gruppe vorgeschlagen, diese Forderungen in den
homogen verteiltes und von den nukliden
Abschnitt für Prüfungen mit mindestens jährlicher
und Co dominiertes nuklidinventar enthält.
Frequenz zu verschieben. Das Abstimmungsresul-
Messmittel: Als Referenzmessgerät wurde eine in
tat über den CD ist positiv ausgefallen, daher kann
den Primärfeldern der PTB in Braunschweig für ver-
im nächsten Schritt bis zum 30.5.2014 ein draft in-
schiedene ISO Referenzstrahlenqualitäten kali-
ternational standard (DIS) erstellt werden
brierte IK verwendet. Die Energieabhängigkeit der
in
der
Anlage
zu
vermessenden
137
Cs
60
Kammer wird durch einen für das jeweilige Refe-
(13/5) Weiterentwicklung und Optimierung eingeführter Messmethoden in KKW
renzfeld gültigen Korrekturfaktor kQ berücksich-
In der ZWILAG (Plasma-Anlage, Raum V116) wird
Überlagerung von
in einer Fassmessanlage mithilfe von fünf Berthold
niederenergetischen Compton-Anteilen ist, wurde
LB 6360-H10 Dosisleistungssonden die Ortsdosis-
zusätzlich das Gammaspektrum mithilfe eines
leistung (DL) in der umgebung von Fässern mit ra-
Canberra Inspektor 1000 Handmessgeräts mit
dioaktiven Abfällen gemessen. Zur Festlegung von
LaBr3:Ce Detektor bestimmt, um einen über das
Kalibrierfaktoren für die DL-Sonden wurde von der
Spektrum gemittelten Wert von ‹kQ› = 0.99 zu er-
tigt. Da das Photonenfeld des Musterfasses eine 137
Cs und
60
Co-Photonen mit
Abbildung 3. 246
Endlagerfass in Messposition (Platz 109) mit 4 DL-Sonden in 10 cm Abstand. Hinter dem Gitter in 1 m Abstand ist die IK in der Messposition 5 zu sehen.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Isotop 57
Co
60
Co
85
Ref.-Aktivität [Bq] ber. Aktivität [Bq] ber. Aktivität [Bq] Aktivitätsdatei aus Aktivitätsdatei via LABSOCS 146 ± 5 147 ± 7 155 ± 7
Abweichung [%] LABS. Ref.Akt. 5.4
290 ± 9
290 ± 12
267 ± 12
Sr
461 ± 15
465 ± 20
494 ± 20
6.2
Y
622 ± 20
623 ± 25
582 ± 25
–6.6
88
–7.9
Cd
6440 ± 190
6370 ± 250
6680 ± 250
3.7
113
Sn
375 ± 11
372 ± 15
406 ± 15
8.2
137
109
Cs
183 ± 6
185 ± 10
189 ± 10
3.3
Ce
218 ± 7
217 ± 10
234 ± 10
6.4
Hg
470 ± 15
474 ± 20
526 ± 20
11.2
Am
465 ± 15
467 ± 20
523 ± 20
11.2
139 203 241
mitteln. Die von der IK gemessene Luftkerma
Eine bestehende Methode für die Bestimmung von
wurde mithilfe eines ebenfalls über das Spektrum
90
gemittelten Konversionsfaktors von ‹h*k(10)›=1.22
multane Bestimmung von Pu-Isotopen (239+240Pu,
in H*(10) umgerechnet.
238
Zusammenfassung: Zusammengefasst konnte
ben (u.a. Kartoffelpulver, Käse, Marmelade, Fleisch
die Fassmessanlage für ein Referenzfass mit einer
etc.) erweitert. nach der Trockenveraschung der
Cs- und
Pu) und
241
Am in allgemeinen Lebensmittelpro-
Co-haltigem Inhalt
Proben wird die Asche zunächst in definierter Probengeometrie auf einem Planar- oder Bohrlochde-
das Spektrum kalibriert werden. Die Messunsicher-
tektor auf
heit beträgt in etwa 10% (k=2).
keV). Danach wird die Asche über zwei nassver-
Mischung aus
60
Vergleich der Referenzwerte von zertifizierten Multigamma-Kalibrierlösungen mit «klassisch» berechneten Aktivitäten über Aktivitätsdateien und via LABSOCS-Berechnung.
Sr in Milchpulver wurde auf die zusätzliche, si-
durch Mittelung der umrechnungsfaktoren über
137
Tabelle 1.
241
Am untersucht (Gamma-Linie bei 59
aschungs-Schritte aufgeschlossen, mit 242Pu-Tracer
(13/6) Anwendung der GENIE2000- und ISOCS/ LABSOCS-Software in der γ-Spektrometrie
versetzt (chemische Ausbeute-Bestimmung) und
nach der Installation der Genie-2000-Spektrome-
überführt. Das Pu wird nahezu quantitativ an
trie, der Installation der Detektorcharakterisierung
einem Bio-Rad Anionentauscher adsorbiert. Die
und der ISOCS/LABSOCS-Software wurden mit
Elution von Pu erfolgt im HI/HCl-Medium, d.h. Re-
dem LABSOCS-Programm Efficiency-Berechnun-
duktion von Pu4+ zu Pu3+ und somit sofortige Bil-
gen für Standardgeometrien (1 Liter, 50 ml-Kautex-
dung von neutralen PuCl3, welches keinen Ober-
Weithalsflasche und 5 cm Flächenquellen) durch-
flächenkomplex mit dem Extraktionsharz mehr
geführt.
Efficiency-
bildet und einfach eluiert werden kann. Die Elu-
Kurven wurden dann die Aktivitäten der zuvor ge-
tionslösung wird dann im naHSO4-Medium direkt
messenen Kalibrierquellen dieser Geometrien be-
elektrolysiert, wobei die Pu-Fraktion auf ein Metall-
rechnet und die Resultate mit den Aktivitäten aus
plättchen (Kathode) abgeschieden wird. Die an-
«klassisch» über Aktivitätsdateien erstellten Effi-
schliessende Messung erfolgt im Alpha-Spektro-
ciency-Kurven verglichen. In Tabelle 1 sind diese
meter. Für die Auswertung der komplexen Spektren
Vergleiche für die 50 ml Standardgeometrie mit
stehen Excel-Dateien zur Verfügung, die in der
Messung direkt am Detektor aufgelistet. Gegen-
QM-Arbeitsvorschrift (AARA44) detailliert be-
über den Resultaten aus klassischer Kalibrierung
schrieben sind.
Mit
den
berechneten
schlussendlich in ein 7 Mol/Liter HnO3-Medium
weichen die LABSOCS-Berechnungen etwas stärker bemerken, dass auch für die über Aktivitätsdateien
(13/8) Einführung von neuen Techniken und Methoden in der Dosimetrie
erzeugte Efficiency-Kurven systematische Abwei-
Im Berichtszeitraum wurden zwei unterschied-
chungen von bis zur Höhe der erweiterten Mess-
lichen Dosimetertypen untersucht.
von den zertifizierten Sollwerten ab, jedoch ist zu
unsicherheiten auf dem Kalibrierzertifikat (ca. 3% pro nuklid) nicht ausgeschlossen werden können.
Bestimmung der Energieempfindlichkeit von PADC
(13/7) Einführung einer Schnellmethode für die Bestimmung von U, Pu, Am und Cm in Lebensmittelproben (Milchpulver)
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Bei der Einführung des Personen-neutronendosimeters am PSI basierend auf PADC-Detektoren wurde vor ca. 10 Jahren die Energieempfindlich-
247
keit bestimmt. Für das modifizierte, seit ca.
PSI hat mit 2 neutronendosimetriesystemen teilge-
7 Jahren am CERn eingesetzte Gehäuse, wurde
nommen. Die Ergebnisse der IC2012n wurden
nun die Bestimmung der Energieempfindlichkeit
vom Organisationskomitee bei der nEuDOS12-
nachgeholt. um auch für thermische neutronen
Konferenz in Aix-en-Provence innerhalb eines
empfindlich zu sein, wird im modifizierten CERn-
«participants meeting» präsentiert. Die Vorträge
Gehäuse ein LiF-Chip als Radiator eingesetzt.
dieser Veranstaltung sind unter http://www.eura-
PADC-Detektoren im PSI-Standardgehäuse und
dos.org/en/Events/presentations/IC2012n zugäng-
im modifizierten CERn-Gehäuse wurden bei
lich. Im Weiteren wurde eine Publikation über die
mehreren mono-energetischen Energien an der
Vergleichsmessung «EuRADOS IC2012n: EuRA-
PTB bestrahlt. Die Messreihe konnte mit Bestrah-
DOS 2012 InTERCOMPARISOn FOR WHOLE BODY
lungen in quasi monoenergetischen Feldern an
nEuTROn DOSIMETRY» fertiggestellt.
der iThemba-LABS-Anlage in Südafrika ergänzt systematisch aufbereitet und die Ansprechvermö-
(13/10) Begleitung der Aeroradiometrieübungen mit Berichterstattung
gen in Funktion der neutronenenergie berechnet.
Während der diesjährigen Aeroradiometrieübung
Die ermittelten Werte für das CERn- und das
wurden auf dem Waffenplatz Thun in Zusammen-
Standard-Gehäuse stimmen gut mit den vorhan-
arbeit mit den Kollegen vom Komp Zen ABC-Ka-
denen Daten überein. Es gibt jedoch kleinere
mir, Labor Spiez und EnSI Vergleichsmessungen
unterschiede, insbesondere im Bereich zwischen
zwischen Aeroradiometrie, fahrzeuggestützten
0.144 und 1.2 MeV. Es kann jedoch davon aus-
Messungen und Bodenmessungen (ODL, In-Situ-
gegangen werden, dass für den Einsatz in
Gammaspektrometrie) durchgeführt. Der Ver-
realistischen neutronenfeldern mit einer breiten
gleich zwischen Bodenmessungen der Ortsdosis-
Energieverteilung die bestehenden Kalibrierver-
leistung und der Aeroradiometrie zeigt eine gute
fahren weiter verwendet werden können. Die
Übereinstimmung. Auch die Ergebnisse für die
Ergebnisse wurden an der nEuDOS12-Konferenz
Mittelwerte der Aktivitätskonzentration der Radio-
im Juni 2013 vorgestellt und als Publikation ver-
nuklide
öffentlicht. Im Weiteren wurde eine Publikation
Situ-Gammaspektrometrie und Aeroradiometrie
zu untersuchungen an verschiedenen PADC
überein. Für das Radionuklid 137Cs konnte lediglich
Materialien für die neutronendosimetrie veröf-
die In-Situ-Gammaspektrometrie einen Messwert
fentlicht.
angeben, da die auf dem Waffenplatz Thun ange-
werden. In der Berichtsperiode wurden alle Daten
40
K und
232
Th stimmen gut zwischen In-
troffene Aktivitätskonzentration von 7 Bq/kg deutEvaluation des BeOmax-Systems für die tech-
lich unter der nachweisgrenze der Aeroradiome-
nische Dosimetrie
trie liegt.
Das BeOmax-System, das auf Berylliumoxid-Festnach dem OSL-Prinzip (Optisch Stimulierte Lumi-
(13/11) Charakterisierung von Strahlenschutzmessmitteln
neszenz) von bestrahlten Detektoren eine Dosis
Zur Eichung von Oberflächenkontaminationsmoni-
bestimmt, ist evaluiert und charakterisiert worden.
toren (OKM) und Hand-Fuss-Kleider-Monitoren
Das untersuchte BeOmax-System ist für die experi-
(HFK) werden emissionsraten-zertifizierte Flächen-
mentelle und technische Dosimetrie geeignet und
quellen verschiedener Radionuklide verwendet.
in der physikalischen Strahlungsgrösse Luftkerma
Zur periodischen Überprüfung dieser Quellen
kalibriert.
wurde eine Methode entwickelt, welche die von
körpern als Strahlungsdetektoren basiert, und das
248
den beiden Eichstellen PSI und IRA eingesetzten
(13/9) Mitarbeit in EURADOS-Programmen mit direktem Bezug zu aktuellen Fragestellungen in der Schweiz (Mitarbeit im Organisationskomitee von IC2012n)
Quellen direkt mit Hilfe eines Instrument-Transfer-
Die EuRADOS-Arbeitsgruppe WG2 («Harmonisa-
ment-Transfernormals jeweils bezogen auf die PSI-
tion of individual monitoring»), in der das PSI im
und IRA-Quellen aufgetragen. Die Abweichung
Organisationskomitee vertreten ist, hat in 2012
der beiden
zum ersten Mal eine internationale Vergleichsmes-
ausserhalb des dargestellten Bereichs. Die rot ein-
sung für passive neutronen-Personendosimeter
gezeichneten Fehlerbalken repräsentieren die um
«IC2012n» organisiert. Die Dosimetriestelle des
einen Faktor k=2 erweiterte unsicherheit, in wel-
normals vergleicht. Abbildung 4 zeigt das Resultat dieser Messungen. Hier ist die relative Abweichung des Emissionsratenansprechvermögens des Instru-
60
Co (gamma) Quellen liegt mit -47%
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Abbildung 4:
che sowohl die zertifizierte unsicherheit beider Flä-
Ergebnis des Vergleichs zwischen den Flächenquellen PSI und IRA.
chenquellen als auch die Reproduzierbarkeit der gemessenen Zählraten einfliesst. Schneiden diese Fehlerbalken die 0%-Horizontale nicht, so ist die Wahrscheinlichkeit einer zufälligen Abweichung aufgrund der einfliessenden unsicherheiten kleiner als fünf Prozent. Für die meisten Quellen stimmt das mit der PSIund IRA-Quelle ermittelte Emissionsraten-Ansprechvermögen im Rahmen der unsicherheiten überein. Einige der PSI-Quellen (14C,
36
Cl,
60
Co
Abbildung 5:
(gamma), 99Tc (S) und 99Tc (S neu)) weichen jedoch
Beziehung zwischen dem gemessenen TDCR-Wert und der berechneten Zähleffizienz aus der Zählrate und der eingesetzten Traceraktivität für die ungequenchten Proben.
signifikant von den entsprechenden Quellen des IRA ab. Im Falle der abgeschirmten
60
Co-Quellen
konnte der unterschied inzwischen durch eine gammaspektroskopische Messung der Aktivität der Quellen auf eine Inkonsistenz in der zertifizierten Emissionsrate der IRA Quelle im Vergleich zur Aktivität zurückgeführt werden. Die Angaben auf den Zertifikaten der Kalibrierlabors sind essentielle Grössen in den Eichprozeduren der beiden Eichstellen. um die durch die präsentierten Messergebnisse aufgeworfenen Zweifel
der TDCR-Wert gegen 1 (also 100% Zählausbeute)
an den zertifizierten Daten auszuräumen, wird in
strebt.
Zusammenarbeit von IRA, PSI und METAS eine unabhängige Überprüfung der Emissionsraten, z.B. durch die PTB, angestrebt.
(13/13) Bestimmung von Aktiniden in Sedimentproben «EAWAG-Klingnau-Projekt» Durch die Initiative des EnSI und in Zusammenar-
(13/12) Kalibrierungen der LS-Spektrometer für reine β-Strahler
beit mit der EAWAG war es möglich, am
Es wurden verschiedene zertifizierte Radionuklid-
see zu erheben. Ein Sedimentkern mit einer Länge
Kalibrierlösungen (jeweils 2 ml) mit 18 ml Szintilla-
von 62 cm wurde in 1 cm dicke Teile geschnitten,
tionsflüssigkeit (Firma Perkin Elmer, Produkt ultima
gefriergetrocknet und danach mittels hochauflö-
Gold LLT) zu einem konstanten Verhältnis ver-
sender γ-Spektrometrie die Aktivitätskonzentrati-
mischt. Die verwendeten Kalibrierlösungen enthiel-
onen von 40K, 137Cs, 226Ra und 210Pb gemessen.
ten reine β-Strahler verschiedener Emissionsener-
Anhand der 137Cs-Aktivität kann durch Zuordnung
gien, wobei folgende Radionuklide verwendet
von Ereignissen mit hohem Eintrag wie zum Bei-
wurden: 3H (Emax 18.6 keV), 63ni (Emax 66 keV), 14C
spiel dem Reaktorunfall von Tschernobyl und den
(Emax 156 keV),
Cl (Emax 709
Kernwaffentests vor ca. 50 Jahren eine Sedimenta-
keV). neben den ungequenchten Cocktail-Lö-
tionsrate bestimmt werden. Diese beträgt 1 cm pro
sungen dieser Radionuklide, wurden zusätzliche
Jahr. Durch eine andere Methode, der 210Pb Alters-
Quenchsets für jedes Radionuklid hergestellt. Die
bestimmung, ergibt sich eine vergleichbare Sedi-
anschliessenden LSC-Messungen mit dem HIDEX
mentationsrate von 1.15 cm pro Jahr.
Spektrometer SL 300 wurden mit der TDCR-Option
Die Trennung der Aktiniden wurde am PSI durch-
(Triple to Double Coincidence Ratio) durchgeführt.
geführt. Die Auswertung der Daten ist jedoch noch
Abbildung 5 zeigt den Zusammenhang zwischen
nicht abgeschlossen.
90
Sr (Emax.546 keV),
22.12.2012 Sedimentkerne am Klingnauer Stau-
36
dem TDCR-Wert und der berechneten Zähleffizisetzten Traceraktivitäten aller ungequenchten LS-
(13/14) Bestimmung von Aktiniden aus Strahlkomponenten Target «M»
Cocktails. Ein nahezu linearer Zusammenhang mit
Die Strahlproben aus dem Mesonen-Target (Target
der Steigung TDCR/Efficiency = 1 ist angezeigt.
M) wurden im vierten Quartal 2013 erhoben und
Dieser Befund entspricht der TDCR-Theorie, dass
werden erst im ersten Quartal 2014 für Messungen
für hohe Lichtausbeuten (also für hohe β-Energien)
der Radioanalytik zur Verfügung stehen.
enz aus der gemessenen Zählrate und den einge-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
249
(13/15) Teilnahme der Radioanalytik an internationalen Vergleichsmessungen (γ- und α-Spektrometrie, Tritium, Strontium usw.)
Nationale Zusammenarbeit
Im Laufe des Jahres nahm die Radioanalytik an 6
tionen in mehreren Teilprojekten mit dem Institut
verschiedenen Vergleichsmessungen teil, davon
de Radiophysique (IRA) und fachliche Beratungen
wurden 4 seitens des Veranstalters im Berichtsjahr
für das METAS statt.
Auf nationaler Ebene fanden intensive Kollabora-
ausgewertet und publiziert. Die Ergebnisse der Radioanalytik von allen Proben und allen Radionukliden war durchweg innerhalb aller Akzeptanzkriterien.
Bewertung 2013 und Ausblick 2014
(13/16) Teilnahme an internationalen Vergleichsmessungen für Personen- und Umgebungsdosimetrie
Die Projektziele 2013 wurden gemäss den Verein-
Das PSI hat mit zwei Systemen basierend auf Al2O3-
Rahmen der EnSI-PSI-Vereinbarungen sind die
TLD und EDIS-1-Dosimetern am PTB-Messvergleich
Weiterführung von bestehenden Projekten und
für passive H*(10)-Dosimeter teilgenommen. Die
der Beginn neuer, mit dem EnSI bereits definierter
Ergebnisse für das TLD-Dosimeter sind zufrieden-
Projekte vorgesehen.
barungen zur Zusammenarbeit in der Strahlenschutzforschung aus der Sicht des PSI erreicht. Im
stellend. Mit den EDIS-1-Dosimetern wurde für zwei
Bestrahlungssituationen
(nur
kosmische
Komponente und Freifeld) eine Überschätzung
Publikationen
festgestellt. Abklärungen über die möglichen ursachen sind eingeleitet worden.
S. Mayer, F. Assenmacher, M. Boschung: Deter-
Im Weiteren beteiligte sich das PSI mit zwei Syste-
mination of the response function for two perso-
men basierend auf TLD- und DIS-1-Dosimetern am
nal neutron dosimeter designs based on PADC,
EuRADOS-Vergleich mit Ganzkörperdosimetern
Radiat. Prot. Dosim. Doi:10.1093/rpd/nct256 ,
für Photonenstrahlung. Die Ergebnisse liegen alle
2013.
innerhalb der Akzeptanzkriterien.
S. Mayer, M. Boschung: Comparison of different
Zusätzlich nahm das PSI mit dem auf PADC-Detek-
PADC materials for neutron dosimetry, Radiat.
toren basierenden Dosimeter mit zwei unterschied-
Prot. Dosim. Doi:10.1093/rpd/nct241, 2013.
lichen Gehäusen (PSI- und CERn-Gehäuse) am Eu-
Fantuzzi, E., Chevallier, M.-A., Cruz-Suarez, R.,
RADOS-Vergleich mit Ganzkörperdosimetern für
Luszik-Bhadra, M., Mayer, S., Thomas, D., Tan-
neutronenstrahlung teil. Die Ergebnisse bestätigen
ner, R., Vanhavere, F. EuRADOS IC2012n: EuRA-
die bekannten Eigenschaften der verwendeten Do-
DOS 2012 InTERCOMPARISOn FOR WHOLE
simeter. Für die Feldqualität «250 keV bei 0°»
BODY nEuTROn DOSIMETRY. Radiat. Prot. Do-
konnte mit dem PSI-Gehäuse (CR39STH) keine Do-
sim. In press
sis ermittelt werden. Die Empfindlichkeit des Dosimeters fällt bei dieser Energie stark und die applizierte Referenzdosis war zu klein, um noch ein 250
signifikant von null verschiedenes Signal messen zu können. Beim modifizierten CERn-Gehäuse (CR39S-Li) wird ein zusätzlicher Radiator für die thermischen neutronen eingesetzt (LiF-Chip). Mit diesem Dosimeter konnte auch für die Feldqualität «250 keV bei 0°» ein Dosiswert ermittelt werden.
(13/17) ad hoc Probleme des ENSI nach Absprache mit dem Projektleiter Im vierten Quartal 2013 analysierte die Gruppe Radioanalytik für das EnSI wässrige Proben aus schweizer Kernkraftwerken auf ihren Tritiumgehalt.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Mont Terri – RC Experiment Rock Mass Characterization Author und Co-author(s)
R. Thoeny, F. Amann
Institution
ETH Zürich
Address
Sonneggstrasse 5, 8092 Zürich
Telephone, E-mail, Internet address
+41 (0)44 632 23 12, reto.thoeny@erdw.ethz.ch
Duration of the Project
4 years
ABSTRACT
faulted (0–1 fault/m2) tunnel sections, while a
The RC experiment was successfully finalized in
combination of shearing along fault planes
2013 and revealed some major scientific results.
associated with extensile failure dominated in
These results are relevant for the assessment of
tunnel sections that are intersected by 1–3
potential nuclear waste repositories in faulted
faults/m2. With increasing fault density (> 4
Opalinus Clay where faults on multiple scales
faults/m2), reactivation of fault planes became
are to be anticipated. This report summarizes
more evident indicating a transition from
key findings associated with rock mass charac-
extensional macroscopic failure to shearing.
terization, excavation-induced fracturing in
Based on geological and geophysical data a
faulted Opalinus Clay, deformation characteris-
conceptual EDZ model was established. Dis-
tics, and numerical analyses of processes
placement monitoring data revealed that the
underpinning these failure and deformation
rock mass response of faulted Opalinus Clay is
characteristics.
substantially governed by both, the rock
The RC project was able to demonstrate that
anisotropy and the failure behavior of individ-
spatial variations in fault frequency alter the
ual fault planes and their kinematics. The over-
homogeneity of the rock mass deformability
all rock mass behavior correlates more with
and strength, which has a substantial effect on
variations in larger-scale deformability and
the location and the radial extent of induced
strength heterogeneities. Numerical analyses
damage. It was demonstrated that failure
demonstrate that deformability and strength
mechanisms, orientations and frequencies of
heterogeneities, primary caused by fault zones,
excavation-induced fractures are significantly
resulted in substantial stress concentrations in
influenced by tectonic faults. At the sidewalls,
the adjacent rock mass leading to an enhanced
where fault plane reactivation or bedding shear
potential for induced fracturing. The analyses
was kinematically constrained, extensional
also showed that the observed spatial varia-
fracturing tangential to the tunnel circumfer-
tions in failure depth and displacement pattern
ence was the dominating failure mode. At the
are reasonably reproduced with the utilized
tunnel face and the tunnel invert, where fault
linear elasto-plastic model by using constitu-
and bedding planes were kinematically free,
tive material properties derived from conven-
extensional brittle failure and shearing along
tional laboratory testing.
bedding planes was dominant in sparsely
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
251
Project goals
detailed description of methods, raw data and further data interpretation it is referred to Thoeny
The primary objective of the RC experiment was to
(2013).
characterize the mechanical rock mass properties of drift for high level waste. Of particular interest were
Brief description of the mine-by experiment
the mechanical characteristics of pre-existing faults
In 2008, the Mont Terri Underground Research
or fault zones and their influence on the stress
Laboratory (URL) was expanded through the con-
redistribution in the near-field of the excavation. In
struction of Gallery 08 southwest of the existing
2008, a 5 m high horseshoe-shaped tunnel section
underground laboratory (Figure 1). The new gallery
located between GM 94.5 and GM 127 of Gallery
has a total length of 167 m and links the existing
08 was used to characterize the rock mass behavior
Galleries 98 and 04. Based on the geological con-
of Opalinus Clay during and after tunnel construc-
text and the location of the proposed side niches,
tion (Thoeny et al. 2010). Complementing the in-
the mine-by experiment was proposed in a well-
situ experiment, a laboratory investigation program
defined straight tunnel section between GM 94.5
was conducted to improve our understanding of
â&#x20AC;&#x201C;127 where the Gallery 08 is intersected by a major
the failure process of intact Opalinus Clay under
fault zone (Figure 1).
different loading conditions. The synthesis of geo-
The experiment was carried out concurrently with
logical, laboratory and monitoring data contributes
the construction of the Gallery 08, and lasted from
to a better understanding of the long- and short-
March 27th to July 17th 2008. The mine-by section
term excavation-induced rock mechanical processes
has a 5 m high horseshoe-shaped profile with a
in the near-field of an excavation in a transversal
length of 32.5 m. The advance design consisted of
isotropic and heterogeneous clay shale, thus
1.5 m excavation steps per day carried out in a
improving our ability to properly characterize this
repetitive spatial and temporal sequence. The tun-
material for future project requirements.
nel advanced towards azimuth 152° at a down
Opalinus Clay relevant for the scale of a repository
grade of approximately 2.14%, which is approxi-
Work carried out and results obtained
mately perpendicular to the bedding strike and in the direction of bedding dip. Only minor rock mass support (i.e. rock bolts and wire mesh) was used to allow initial observations and monitoring of the
The RC experiment could be successfully finalized
rock mass response to the excavation. Surface
in 2013. The key findings of this project are
measurements include geodetic and laser scanning
summarized in the following chapters. For a
surveying, seismic refraction tomography as well as
Figure 1: Location of the mine-by experiment within the Mont Terri URL.
252
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Figure 2: Boreholes used for deformation monitoring and geological characterization in the RC experiment.
geological mapping of excavation surfaces.
which influence both, the characteristics and depth
Borehole based measurements consisted of optical
of excavation-induced damage. It was demon-
televiewer (OPTV; all boreholes in Figure 2) imag-
strated that the spatial variations in fault frequency
ing, single-hole ultrasonic interval velocity mea-
along the tunnel axis alter the homogeneity of the
surements (BRC-2; Figure 2), continuous deflec-
rock mass in strength and deformability which has
tometer and extensometer measurements (BRC-2;
a substantial effect on the location and the radial
Figure 2), periodic TRIVEC measurements (BRC-1;
extent of induced damage on both, the borehole
Figure 2) and rock temperature monitoring (BRC-2;
and the tunnel-scale. Based on geological and geo-
Figure 2). After excavation, additional data was
physical data a new conceptual model of the EDZ
gathered from boreholes BRC-3 and BRC-4 (Figure
geometry around the mine-by section was estab-
2) drilled from the completed gallery and from pre-
lished (Figure 3). The model suggests a strongly
installed instruments located in boreholes along
damaged inner zone with a consistent radial
the gallery boundaries.
extent of 0.5â&#x20AC;&#x201C;1.5 m, and less damaged outer zones with a radial extent of 4 m within fault zones
Key findings obtained from rock mass characterization
and 2â&#x20AC;&#x201C;3 m in between the fault zones.
Geological and geophysical characterization tech-
tions in fault plane density, while the radial extend
niques on the tunnel and borehole-scale were used
of the outer zone is substantially influenced. Inte-
for a qualitative and quantitative analysis of the
gration of geological mapping and borehole log-
structural and kinematic relationship between nat-
ging data revealed that the excavation-induced
ural and excavation-induced fractures in faulted
damage zone around the mine-by experiment is
Opalinus Clay. Integrating the results from seismic
composed of reactivated fault planes (RF) and
refraction tomography, borehole logging, and tun-
seven different types of induced fractures (IF, Fig-
nel surface mapping allowed the evaluation of spa-
ure 4):
The depth of the inner zone is unaffected by varia-
tial variations in induced fracturing along the tun-
(IF1) extensional fractures parallel to the side-
nel axis, and to identify key rock mass properties
walls,
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
253
Figure 3: Conceptual EDZ model based on borehole deformation, seismic refraction tomography, geological mapping of niches, and borehole and drillcore logging.
Figure 4: EDZ fracture types observed within the mine-by section; RF: reactivated fault plane.
254
(IF2) extensional fractures oblique to the tunnel
(IF6) shear fractures along bedding planes at the
axis at the sidewalls,
tunnel face,
(IF3) sub-horizontal extensional fractures parallel
(IF7) extensional fractures sub-perpendicular to
to the tunnel invert,
sheared bedding planes or reactivated tectonic
(IF4) extensional and/or shear fractures along
faults at the tunnel face.
bedding planes at the tunnel invert,
It could be demonstrated that failure mechanisms,
(IF5) extensional fractures perpendicular to
orientations and frequencies of excavation-induced
sheared bedding or reactivated fault planes at
fractures are significantly influenced by the occur-
the tunnel invert,
rence and characteristics of tectonic faults. At the
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
shear was kinematically constrained, extensional
Key findings obtained from deformation monitoring
fracturing tangential to the tunnel circumference
Excavation-induced displacements and deforma-
was the dominating failure mode. At the tunnel
tions around a tunnel in faulted Opalinus Clay
face and the tunnel invert, where fault and bedding
were analyzed on the fracture and the tunnel scale
planes were kinematically free, extensional brittle
to assess the influence of pre-existing faults and
failure and shearing along bedding planes was
fault zones on the short- and long-term rock mass
sidewalls, where fault plane reactivation or bedding
dominant in sparsely faulted (0â&#x20AC;&#x201C;1 fault/m ) tunnel
response. Displacements and deformations were
sections, while a combination of shearing along
continuously monitored throughout the excava-
fault planes associated with extensile failure pre-
tion of the mine-by experiment and after its con-
vailed in tunnel sections that are intersected by 1â&#x20AC;&#x201C;3
struction using borehole inclinometer, extensome-
2
faults/m .With increasing fault density (> 4 faults/
ters and deflectometer as well as high resolution
m2), reactivation of densely spaced fault planes
geodetic and laser scanning measurements. Dis-
became more evident indicating a transition from
placement monitoring data revealed that the over-
extensional macroscopic failure to shearing. Fur-
all rock mass response of faulted Opalinus Clay is
thermore it was observed that bedding shear and
mainly controlled by the intact rock anisotropy due
reactivation of tectonic fault planes occurred in nor-
to the pronounced bedding. Displacement vectors
mal faulting mode at the tunnel face, and in thrust
consistently showed a preferred orientation sub-
faulting mode at the tunnel invert.
perpendicular to bedding planes thereby indicating
2
Figure 5: Displacement vector plots derived from the geodetic measurements showing the short-term displacement pattern throughout the excavation of the mine-by section. Longitudinal displacements along (a) the NE sidewall and (b) the SW sidewall showing the general displacement pattern altered by the occurrence of minor and major fault zones along the mine-by section. Radial displacements representative for (c) the general displacement pattern, (d) the displacement pattern in the vicinity of a major fault zone, and (e) the influence of sub-horizontal faults. Displacement magnitudes for all plots are scaled 1:10.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
255
heaving at the lower sidewalls and below the tun-
occurred after the excavation of the mine-by
nel invert and settlements at the crown and the
experiment. Depending on the borehole location
upper sidewalls (Figure 5).
around the tunnel circumference and depending
Pre-existing tectonic faults and their spatial varia-
on the borehole direction in respect to the orienta-
tions along the tunnel axis significantly modify the
tion of the rock mass anisotropy, borehole instru-
general surface displacement field in magnitude
mentations showed a substantially different defor-
(Figure 5), but also in direction depending on their
mation behavior during the excavation compared
orientation relative to the tunnel direction. The
to the open drift phase. Deflectometer and exten-
spatial and temporal evolution of the displacement
someter measurements (BRC-2) at the sidewall
pattern around the mine-by section is substantially
revealed that the long-term rock mass deforma-
governed by both, the kinematic behavior of single
tions were very small compared to the deforma-
fault planes, and the overall rock mass behavior as
tions during the excavation advance. The monitor-
a consequence of large-scale deformability and
ing data further showed that the short-term rock
strength heterogeneities along the tunnel axis.
mass response parallel to the rock mass anisotropy
Along the experimental section these heterogene-
is significantly governed by differential deforma-
ities were primary caused by minor and major bed-
tions along minor and major fault zones, while for
ding-parallel fault zones. Integration of the defor-
the long-term response these large-scale heteroge-
mation measurements considering both the frac-
neities are only of minor importance. TRIVEC mea-
ture and the tunnel-scale revealed that individual
surements (BRC-1), however, revealed that long-
fault planes were most influential on the rock mass
term deformations below the tunnel exceeded the
response at the tunnel face, crown and the invert,
deformations that were measured during the exca-
but were less influential in the sidewalls and at
vation phase by far, in particular in the vertical
larger depths in the rock mass. At the sidewalls,
direction oblique to the rock mass anisotropy. Fur-
where fault plane reactivation was of minor rele-
thermore, the long-term response of the tunnel
vance due to their unfavorable orientation (i.e. in
invert appears to be strongly affected by the extent
terms of shear failure), the rock mass response in
of the initial EDZ that formed during the excava-
the tunnel near-field was dominated by exten-
tion phase and thus by the orientation of the pri-
sional fracturing through the intact rock matrix
mary structures relative to the tunnel excavation.
resulting in large displacements adjacent to largeThis failure behavior was associated with the for-
Key findings obtained from numerical modelling
mation of slab-like structures approximately half a
Numerical analyses performed in this study
tunnel diameter behind the advancing tunnel face
revealed new and important insights into the influ-
which locally affected the tunnel stability.
ence of rock mass heterogeneities such as faults
Continuous borehole monitoring provided a
and fault zones on excavation induced fracturing
unique opportunity to analyze the deformation
around an advancing tunnel in faulted Opalinus
behavior associated with the excavation advance
Clay. Previous investigations were limited to
and the time-dependent deformations that
induced failure processes around individual tunnel
scale rock mass heterogeneities (Figure 6).
256
Figure 6: Geodetic displacement map showing the cumulative vertical displacement magnitudes along the mine-by section when the tunnel face was located at GM 124. Overlaid geological structures were derived from geological sidewall mapping throughout the excavation and consists of pre-existing faults and fault zones (shown in black) and EDZ fractures (shown in grey).
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
cross sections and detailed information about spa-
average Young’s modulus (i.e. average between
tial variations in induced fracturing in terms of fail-
P- and S-specimens).
ure mechanisms and associated kinematic behav-
Elastic analysis further revealed that total and
ior of bedding and fault planes along the tunnel
measurable elastic displacements are similar in
axis were not systematically investigated. Through
terms of displacement magnitudes and thus not
combined analysis of site-specific, three-dimen-
substantially affected by the constitutive elastic
sional numerical models and deformation monitor-
model. However, elastic displacement vector ori-
ing data from the mine-by experiment, it could be
entations are significantly affected by the orien-
demonstrated that deformability and strength het-
tation of the plane of isotropy.
erogeneities in Opalinus Clay have a significant
Elastic stress path analyses obtained from linear-
influence on the redistributed stresses, and hence
elastic isotropic and linear-elastic transversal iso-
on induced fracturing and associated deforma-
tropic models are qualitatively and quantitatively
tions in the tunnel near-field. Thus, numerical
similar for homogeneous and heterogeneous
modeling requires considerations of both the rock
models. Thus, the assumption of the constitutive
anisotropy due to the bedding as well as the rock
elastic behavior is not relevant regarding the
mass heterogeneity and anisotropy due to faults
stress magnitudes when using an average
and fault zones to adequately reproduce the
Young’s modulus for the isotropic model.
observed failure mechanisms and the associated
Elastic stress path analyses were able to ade-
displacement field. Numerical model results
quately identify the kinematic failure modes of
showed that the observed spatial variations in fail-
discrete fault and bedding planes as observed in
ure depth and in the displacement pattern are rea-
the field. Elastic modeling suggests that at the
sonably reproduced with the utilized linear elasto-
tunnel face shearing along fault and bedding
plastic model by using constitutive material proper-
planes is the most likely failure mechanism and
ties derived from conventional laboratory testing.
primarily associated with normal faulting.
Although not explicitly implemented in the model,
Stress path analysis also indicate that reactiva-
information regarding the kinematic failure modes
tion of fault planes is initiated 2–3 m ahead of
of bedding and fault planes was gained from elas-
the face with shearing along bedding plane ini-
tic stress path analysis. The conclusions from both,
tiating only 0.5–1 m ahead of the face. At the
the elastic and elasto-plastic modeling are primarily
tunnel invert and the crown, shearing along
valid for the given orientation of the in-situ stress
fault and bedding planes is also the most likely
state in respect to the orientation of the tunnel and
failure mechanism, however, shearing is consis-
the plane of transversal isotropy as encountered in
tently initiated behind the tunnel face and pri-
this study. However, the results may also help to
marily associated with reverse faulting. These
understand the role of anisotropy and heterogene-
findings are consistent with field observations.
ity on local failure mechanisms associated with
Elastic stress path analysis further suggests that
excavations in weak anisotropic rocks. The key out-
extensional fracturing is the primary failure
comes of the elastic analyses are:
mechanism at the sidewalls. In the vicinity of
Large-scale heterogeneities in deformability, pri-
fault zones substantially enhanced stresses
mary caused by spatial variations in fault plane
ahead of the tunnel face may lead to the forma-
density, lead to substantial stress concentrations
tion of extensional fractures sub-parallel to the
in the rock mass adjacent to more compliant
tunnel face. At larger distance from the tunnel
zones. Stress magnitudes and the affected
face (i.e. 0.5–1 tunnel diameter) extensional
extent in the adjacent rock mass are strongly
fractures may form on both sidewalls tangential
dependent on the stiffness contrast between the
to the tunnel circumference. Field observations
fault zone and the rock matrix, whereby a high
showed that these extensional fractures had the
stiffness contrast results in the highest stress
potential to evolve into major sidewall spalls, in
magnitudes and the largest extent along the
particular adjacent to major fault zones.
tunnel axis.
The key outcomes of the elasto-plastic analysis are
Longitudinal stress profiles from heterogeneous
summarized as follows:
models revealed that variations in stress magni-
Elasto-plastic analyses showed that depth and
tudes in a transversal isotropic material, such as
depth variations of the excavation damage zone
the Opalinus Clay, can be adequately repre-
are substantially affected by strength and
sented with an isotropic model assuming an
deformability heterogeneities along the tunnel.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
257
Figure 7: Distribution of accumulated plastic shear strain magnitudes of the rock matrix and the fault zones along a) the NE sidewall and b) the SW sidewall of the mine-by section. Plastic shear strain magnitudes are highest (red to yellow) within the fault zones and substantially enhanced (green) in the rock matrix in between the fault zones.
Model results suggest an EDZ depth of 4 to 5 m
International Cooperation
within fault zones, a depth of 2 to 3 m adjacent to fault zones and a depth of 0.5 to 1 m outside
The institutions cooperating with the Chair of
the range of influence of fault zones. The mod-
Engineering Geology at ETH and ENSI are the fol-
eled EDZ depth and EDZ depth variations are in
lowing: 1) Bundesanstalt f端r Geowissenschaften
agreement with geophysical field investigations
und Rohstoffe (BGR), Germany; 2) Chevron ETC,
along both sidewalls of the mine-by experiment.
USA.
The elasto-plastic model also revealed displacement magnitudes similar to the measured magnitudes. The agreement with field measurements is, however, altered in zones were struc-
Assessment 2013 and Perspectives for 2014
tural controlled instabilities or major faults and associated dilatant behavior (i.e. formation of
The project was successfully finalized in 2013 with
spalls) was observed. Even though the displace-
some major scientific results. The results are highly
ment magnitudes in these zones are not well
relevant for the assessment of potential nuclear
captured by the numerical model, these zones
waste repositories in tectonized Opalinus Clay
coincide in extent and location with the extent
where faults on multiple scales are to be antici-
and location of the maximum modeled plastic
pated. Major results will be published in 2014 in
shear strain (Figure 7).
International Journals.
The analyses is based on newly established constitutive properties based on laboratory test
258
results. Since both, the EDZ depth and displace-
Publications
ments are reasonably well captured in the
Publication in International Journals are planned
numerical model, it is concluded here that these
for 2014.
properties are representative for the short-term undrained response of Opalinus Clay (shaley facies) at the Mont Terri URL.
National Cooperation
References [1]
R. Thoeny (2013): Geomechanical analysis of excavation induced rock mass behaviour of faulted Opalinus Clay at the Mont Terri
ENSI provides major funding of the RC experiment
Underground Research Laboratory Switzer-
and cooperates with ETH in the coordination of
land, PHD Thesis, Swiss Federal Institute of
this research activity. Swisstopo is the second cost-
Technology, Z端rich, Switzerland.
sharing partner.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Mont Terri – HM Experiment Hydro-Mechanical Coupling Author und Co-author(s)
K.M. Wild, F. Amann
Institution
ETH Zürich
Address
Sonneggstrasse 5, 8092 Zürich
Telephone, E-mail, Internet address
+41 (0)44 633 40 41, katrin.wild@erdw.ethz.ch
Duration of the Project
4 years
ABSTRACT
strength/stiffness, which decreases non-lin-
In 2013, the results from the laboratory test
early with decreasing volumetric water content.
series conducted in 2012/2013 to establish the
A comparison between strength values (Brazil-
water retention characteristics and relationship
ian tensile and uniaxial compressive strength)
between suction and mechanical properties of
obtained from specimens loaded parallel and
the clayey facies of Opalinus Clay were inte-
perpendicular to bedding suggests a state
grated and re-evaluated. Water retention char-
dependent strength anisotropy.
acteristics for wetting and drying conditions
Additionally, two different laboratory test series
were established. Results of p-wave velocity
were initiated in 2013. A first series of 20 con-
measurements showed that the p-wave veloc-
fined compressive strength tests on fully satu-
ity normal to bedding (vp,n) dropped sharply
rated P- and S-specimens aims to derive
upon desaturation until suction approached
drained and undrained poroelastic and
the air-entry value. The sharp decrease was
mechanical properties. A second experimental
associated with desiccation cracks solely ori-
program deals with the investigation of visco-
ented parallel to bedding. For suction in excess
elastic effects and local pore pressure evolution.
of the air-entry value, vp,n was constant, indi-
Conceptual HM-coupled three-dimensional
cating no further desiccation damage. The suc-
models revealed that pore pressure evolution
tion at the shrinkage limit and at the air-entry
around an excavation in a transversal isotropic
point are similar in magnitude. The p-wave
media is strongly dependent on the sensor
velocity parallel to bedding (vp,p) remained con-
location with respect to bedding. Elastic volu-
stant in the entire range of suction investigated.
metric strain may cause a significant drop in
An almost linear increase in stress at the onset
pore pressure when the tunnel face passes.
of dilation, Young’s modulus, unconfined com- This drop is similar to the pore pressure drop pressive strength, and Brazilian tensile strength
associated with dilatancy accompanying fail-
with increasing suction was observed up to a
ure. To investigate the combined effect of dilat-
suction of 56.6 MPa. For suction larger than
ancy and stress-path dependent elastic volu-
56.6 MPa, relatively constant strength and
metric straining, improvements of commer-
stiffness was observed. The increase is associ-
cially available constitutive laws will be neces-
ated with the net contribution of suction to
sary.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
259
Project goals
air enters theoretically the larger pores of the specimen). The air-entry value was determined by
The primary objectives of the HM experiment are
extending the tangent of the central part of the
to quantify rock mechanical properties and the
Van Genuchten fit to its intersection with the satu-
hydro-mechanically- (HM-) coupled behavior of
ration axis (i.e. where saturation equals 1.0). A
Opalinus Clay on the laboratory and excavation
value of 22 MPa was found.
scale. Of particular interest is the systematic experimental analysis of poroelastic properties such as
Variations in ultrasonic P-wave velocity
the Biot coefficient, the Skemptonâ&#x20AC;&#x2122;s coefficient,
The p-wave velocities measured parallel to bedding
drained and undrained elastic properties, visco-
(vp,p) were nearly constant at a value of 3000 m/s
elastic effects, the stress-strain behavior under
for the entire range of suction tested, and remained
drained and undrained compressive loading condi-
constant for the drying and wetting path (Figure
tions, the bulk and local pore pressure evolution
2). This is in contrast to the p-wave velocity normal
during compressive loading, and the effective
to bedding (vp,n). A slight increase in suction from
strength properties. Based on a series of compre-
its initial stage (i.e. after core dismantling) was
hensive laboratory tests, existing constitutive mod-
associated with a substantial drop in vp,n from
els will be improved and implemented into a
2250 m/s at 12 MPa suction to 1000 m/s at 22 MPa
numerical code. The project aims are associated
suction. This sharp drop in vp,n was also observed
with HM-coupled phenomena relevant for the
within 0â&#x20AC;&#x201C;3 hours of drying under ambient condi-
excavation phase (hours-days) and open drift
tions, and remained constant at 1000 m/s for an
phase (1â&#x20AC;&#x201C;2 years) of a future nuclear waste repository drift for high-level waste.
Work carried out and results obtained Water retention characteristics and capillary phenomen Laboratory tests on water retention characteristics and mechanical properties in relation to total suction reported in Zimmer (2012) and Wymann (2013) were integrated and re-evaluated (Wild et al. 2013). The re-evaluation and scientific interpre-
Figure 1: Water retention characteristics for Opalinus Clay.
tation provided important insight into the HMcoupled phenomena of partially saturated Opalinus Clay relevant for the interpretation of existing laboratory test results, and variations in stiffness, strength and matrix permeability in the near-field 260
of excavations due to transient desaturation processes during the open drift phase.
Water retention characteristics The experimental data on water retention characteristics for both, the wetting and drying path are shown in Figure 1 and were fitted to the Van Genuchten equation (Van Genuchten 1980). The corresponding fitting parameters are also indicated in Figure 1. The scatter in the degree of saturation for the same applied suction is most probably associated with the natural variability in pore size distribution. The drying path was used to derive an esti-
Figure 2: Relationship between p-wave velocity normal and
mate of the air-entry suction (i.e. the suction where
parallel to bedding and suction.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
elapsed time of > 26 hours. For suction > 22 MPa,
Figure 3:
vp,n was nearly constant at 1000 m/s, for both,
Relationship between the Brazilian tensile strength (normal and parallel to bedding (i.e. σt,n and σt,p) and suction. Mean value and data range for each applied suction are given.
wetting and drying path. For the wetting path, vp,n remained at around 1000 m/s, even for applied suctions < 22 MPa. This indicates that the major drop in vp,n is irreversible. Peron et al. (2009) showed experimentally that the shrinkage limit and air-entry value are similar in magnitudes, suggesting that the majority of desiccation damage is associated with the early stage of desaturation where the suction increases from 0 to approximately the air-entry value. The findings of
Figure 4:
Peron et al. (2009) are consistent with the findings
Changes in onset of dilation (CI) and UCS with increasing total suction. Mean value and data ranges for each applied suction are given.
for vp,n in this study, which decreased sharply between 0–22 MPa. In this stage of desaturation, formation of desiccation macro-cracks was observed for all test specimens. For suction > 22 MPa, vp,n was almost constant at 1000 m/s indicating no further increase in desiccation damage. The transition between the sharp decrease in vp,n and an almost constant vp,n is consistent with the airentry suction which was found to be 22 MPa. The dissimilar behavior of vp in the two testing direction may be associated with anisotropy in tensile
Figure 5:
strength, with a tensile strength parallel to bed-
Changes in Young´s modulus and Poisson´s ratio with increasing total suction. Mean values and data ranges are shown.
ding (σt,p) approximately twice the tensile strength normal to bedding (σt,n). During drying it was consistently observed that desiccation macro-crack solely formed parallel to bedding, suggesting that tensile stresses in excess of σt,n were generated while σt,p was not exceeded.
Net-contribution of total suction to strength and stiffness Variations in mechanical properties due to changing suction are shown in Figure 3 for tensile strength, Figure 4 for the unconfined compressive strength (UCS) and onset of dilation (CI) and Figure 5 for the Young’s modulus (E) and Poisson’s ratio (ν). For all of these properties, major changes
at residual water content, the strength may remain
occurred between 0 and 56.7 MPa total suction. In
constant or decrease. Based on their experimental
this range of total suction the increase (or decrease
findings and considerations on the effective stress
for the Poisson’s ratio) is almost linear. Beyond this
law for shear failure in unsaturated porous media,
suction no further significant changes could be
they demonstrated that variations in shear strength
identified.
are determined by net contributions of the effec-
Fredlund et al. (1995) found that the increase in
tive normal stress and suction. The relation
shear strength with increasing suction is linear up
between soil shear strength and soil water reten-
to a suction equal to the air-entry value. For suction
tion characteristics is primarily based on the follow-
beyond the air-entry value, the shear strength
ing equation where changes in total stress and
increase often becomes non-linear, depending on
pore water pressure are handled independently by
the soil type. For highly plastic clays, the increase in
two stress state variables:
shear strength can be linear for a wide range of suction. When the suction approaches the suction
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
(1)
261
than σt,n (Figure 3). Similar tendencies can be found
Figure 6: Relationships between water content and UCS for specimens loaded parallel to bedding (black), and normal to bedding (grey).
for the unconfined compressive strength on specimens loaded parallel and perpendicular to the bedding orientation. Amann et al. (2010) used own and published data to establish a relationship between water content and UCS of OPA specimens loaded perpendicular to bedding (Figure 6). They found that in a range of water content between 8% and 5% the UCS increases with decreasing water content by a ratio of 1:5. Figure 6 also shows UCS data obtained in this study from specimens loaded parallel to bedding. The UCS increases with decreasing water content at a ratio of 1:1 in a range of water content between 7% Where c’ is the effective cohesion, ua is the pore-air
and 1%. These finding suggest a state dependent
pressure, ϕ’ is the effective friction angle, uw is the
strength anisotropy.
pore-water pressure, and β represents the decrease
Due to the bedded fabric of OPA it is likely that the
in effective stress resistance as suction increases.
mean applied suction is not uniformly distributed
The factor β equals 1 for saturated conditions and
in the specimens (Figure 7a). According to the
decreases with decreasing volumetric water con-
results obtained in this study, these variations may
tent (Fredlund et al. 1995). Thus, the net contribu-
cause stiffness and strength contrasts between
tion of capillary suction to shear strength decreases
zones of different pore size distribution, and may
with decreasing volumetric water content. At
influence the effect of suction on strength and
residual water content this may cause a drop in
strength increase. Cracks in brittle rock types such
shear strength. Above findings are consistent with
as OPA tend to grow predominately sub-parallel to
observations in the present study: The tensile
the maximum applied load (Amann et al. 2011,
strength, the onset of dilatancy, the unconfined
2012). For an applied load parallel to bedding,
compressive strength, and the stiffness increased
cracks may grow along bedding layers with com-
almost linearly up to a suction of 56.6 MPa. For
parably low suction. If the load is applied normal to
suction > 56.6 MPa the scatter in the data points
bedding growing fractures sub-parallel to the
suggest only little variations in CI, E, UCS, and σt,n,
applied load direction may arrest at layers with
whereas σt,p dropped significantly. Due to the scat-
higher suction and thus strength and stiffness
ter in the data, however, the onset of a non-linear
(Amann et al. 2011, 2013a, b). The differences in
strength increase for suction beyond the air-entry
crack propagation are illustrated in Figure 7a) and
value as suggested by Fredlund et al. (1995) could
b) for typical Brazilian tensile strength specimens
not be identified.
loaded parallel and perpendicular to bedding. For the latter the tensile fracture show a stepped trace
262
State-dependent anisotropy
indicating that fracturing is affected by heteroge-
The comparison between the increase in σt,p and
neities in strength or stiffness between different
σt,n with an increase in suction suggest that σt,p is
regions. This is in contrast to fractures which form
considerably more affected by changes in suction
for tests with the load applied parallel to bedding,
Figure 7: Concept of local suction variation: a) conceptual model, b) Brazilian tensile strength specimen loaded normal to bedding with a stepped fracture, c) specimen loaded parallel to bedding with a straight fracture.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Figure 8:
where typically a single fracture parallel to bedding
Dependency of the pore pressure evolution during an tunnel excavation on the monitoring location with respect to the bedding planes (black: isotropic model, no bedding planes; red and blue: transversely isotropic model with horizontal bedding, monitoring points at roof (red) and wall (blue)). Initially an isotropic stress state was assumed.
formed.
HM-coupled laboratory tests on saturated specimens A series of 20 confined compressive strength tests on fully saturated P- and S-specimens was initiated in summer 2013 in collaboration with the Politecnico di Torino. The aim is to estimate the drained and undrained poroelastic and mechanical properties of the Opalinus Clay in the stress range relevant for the Mont Terri Underground Research Laboratory (URL). Particular interest lies in the dilatant behavior and its influence on pore pressure evolution during undrained tests, and in the drained strength properties. Specimen preparation exposure time of the specimens, and to guarantee
Numerical modelling of borehole EDZ evolution
parallel specimen faces. A custom-built saw has
Conceptual HM-coupled three-dimensional mod-
been developed for this purpose. In a second step,
els using FLAC3D (Itasca 2009) were carried out to
first tests are currently carried out using a triaxial
improve our understanding on the influence of
apparatus to validate, refine and improve the test-
stress redistribution on pore pressure response.
ing procedure as outlined in Wild and Amann
This systematic analysis is ongoing but some key
(2012). These tests are primarily concerned with
processes are addressed in the following. The cur-
the anisotropic swelling behavior of the specimens
rent analyses suggest that the constitutive model
during the flushing phase, the feasibility of the
in the elastic field are of major relevance for the
back-pressure stage for dissolving gas entrapments
short-term, undrained pore pressure response, e.g.
in the pore water, and possible gas formation dur-
isotropic versus transversal isotropic poroelastic
ing specimen consolidation. The experiences made
behavior. Figure 8 illustrates the pore pressure
during the first tests will be used as basis for the
response for a hydrostatic in-situ state of stress,
remaining ones. The series of compressive tests will
assuming an isotropic elastic and a transversal iso-
be finalized till end of 2015.
tropic elastic model. For the assumption of a
A second experimental program was initiated in
hydrostatic in-situ state of stress, the pore pressure
fall 2013 in cooperation with the Rock Deforma-
change in an transversal isotropic media changes
tion Group at ETH Zürich. This study aims to inves-
for different sensor locations, whereas it remains
tigate visco-elastic effects (i.e. attenuation charac-
the same for an isotropic elastic model. This differ-
teristics) in Opalinus Clay during undrained com-
ence is associated with anisotropic deformations
pressive loading-reloading cycles using the «Broad
(i.e. elastic volumetric strain) which cause an
Band Attenuation Vessel» developed by N. Tisato
unequal pore pressure change at different loca-
(Tisato 2013). Using the same machine, local pore
tions with respect to the bedding planes. The situ-
evolution inside the rock specimen can be moni-
ation is even more complex when an initial aniso-
tored during testing, using pore-pressure sensors
tropic stress state is assumed. This fundamental
installed in micro-boreholes. After saturating and
finding has a substantial consequence for back-
consolidating the specimens, a series of test for
calculations and requires new constitutive relations
determining the Skempton’s coefficient, the pore
for more advanced numerical models which addi-
pressure response associated with sinusoidal com-
tionally consider transversal isotropic shear
pressive load cycles, and the creep behavior will be
strength. It was also found, that the major drop in
carried out. Final test result are expected in sum-
pore pressure when the tunnel passes the sensor
mer 2014.
location, which is typically considered to be associ-
procedures were tested and improved to minimize
ated with dilatancy accompanying failure, is likely related to the elastic volumetric strain (blue line in Figure 8). Further analyses are on the way to investigate the combined effect of dilatancy and stress-
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
263
path dependent elastic volumetric straining. This
failure characteristics of clay shales. Fall Meeting of
requires substantial improvements of commercially
the American Geophysical Union, San Francisco,
available constitutive laws in FLAC3D.
USA.
National Cooperation
References
ENSI provides major funding of the HM experiment
F. Amann, E.A. Button, M. Blümel, R. Thoeny
and cooperates with ETH in the coordination of
(2010): Insight into the mechanical behavior of
this research activity. Furthermore, there is a coop-
Opalinus Clay. In: J. Zhao, V. Labiouse, J.-P. Dudt,
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J.-F. Mathier (eds): Rock mechanics and environ-
Zürich.
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International Cooperation
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264
Some key tasks of the HM project could be suc-
tiation and crack propagation in heterogeneous
cessfully addressed in 2013. Major scientific out-
sulfate-rich clay rocks. Rock Mechanics and Rock
comes are associated with new findings and an
Engineering. doi: 10.1007/s00603-013-0495-3.
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associated with the pore pressure response around
strength contrasts between vein and matrix. Paper
underground excavations relevant for the excava-
presented at the 47th US Rock Mechanics / Geo-
tion and open drift phase of a future repository
mechanics Symposium, San Francisco, CA, USA.
tunnel. In addition, a comprehensive series of labo-
D.G. Fredlund, A. Xing, M.D. Fredlund, S.L. Bar-
ratory tests was successfully initiated at highly spe-
bour (1995): The relationship of the unsaturated
cialized laboratories, and improvements in speci-
soil shear strength function to soil-water character-
men preparation and testing procedure were suc-
istic curve. Canadian Geotechnical Journal, 32,
cessfully established. In 2014 these tests will be
440–448.
continued. Additionally in 2014, existing constitu-
H. Peron, T. Hueckel, L. Laloui, L.B. Hu (2009): Fun-
tive laws will be further evaluated and already
damentals of desiccation cracking of fine-grained
identified physical processes will be implemented
soils: experimental characterization and mecha-
in 2014 (and 2015).
nisms identification. Canadian Geotechnical Journal, 46, 1177–1201.
Publications
F. Rummel, U. Weber (2004): RA experiment: Rock mechanical testing and characterization on drillcores of boreholes BRA-1 and BRA-2. Unpublished
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Strength tests on cylindrical specimens, documen-
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F. Amann, K.M. Wild, L.P. Wymann, S. Zimmer
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ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
N. Tisato (2013): Experimental characterization of reservoir rocks and geotechnical material: low frequency attenuation, ultrasonic velocities and local pore pressure effects. Ph.D. Thesis, Department of Earth Sciences, ETH Zürich. M.T. Van Genuchten (1980): A closed-form equation for predicting the hydraulic conductivity of unsaturated soils. Soil Science Society of America Journal, 44, 892–898. K.M. Wild, F. Amann (2012): Testing procedure for HM-coupled testing on Opalinus Clay. Internal document, ETH Zürich. K.M. Wild, L.P. Wymann, S. Zimmer, R. Thoeny, F. Amann (2013): Water retention characteristics and state-dependent mechanical and petro-physical properties of a clay shale. Submitted to RMRE, under review. L.P. Wymann (2013): The Influence of Saturation on the Uniaxial Compressive Strength of Opalinus Clay. Unpublished Master Thesis, ETH Zürich. S. Zimmer (2012): Untersuchungen zur einaxialen Zugfestigkeit von Opalinuston in Abhängigkeit der Saugspannung. Unpublished Bachelor Thesis, ETH Zürich.
265
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Cosmogenic nuclide dating of Swiss Deckenschotter Author und Co-author(s)
Anne Claude1, Naki Akçar1, Susan Ivy-Ochs2, Marcus Christl2, Christof Vockenhuber2, Christian Schlüchter1
Institution
1
Institute of Geological Sciences, Bern University
2
Laboratory of Ion Beam Physics (LIP), ETH Zürich
Address
Baltzerstrasse 1–3, 3012 Bern, Switzerland
Telephone, E-mail, Internet address
+41 31 631 8761, anne.claude@geo.unibe.ch, www.geo.unibe.ch
Duration of the Project
3 years
ABSTRACT
sites for depth-profile and isochron-burial dat-
The goal of our project is to date selected sites
ing. First results from the depth-profile for the
of the Swiss Deckenschotter using depth-pro-
Lower Deckenschotter at Pratteln yields a
file and isochron-burial dating with the cosmo-
model age of around 270 ka. Similarly, the
genic nuclides
10
Be,
26
Al and
36
Cl in order to
Higher Deckenschotter at Stadlerberg indi-
reconstruct the timing of Early and Middle
cates a depth-profile age of around 1.7 Ma.
Pleistocene glaciations in the Alps. Obtaining
Samples from the Higher Deckenschotter at
ages for these glaciofluvial units will provide
Irchel are still in progress. Meanwhile, we are
fundamental information about the onset of
currently working on several fronts to improve
glaciation in the Alps and the northern Hemi-
and optimize the isochron-burial dating meth-
sphere as a whole. Furthermore it will become
odology, especially in measuring very low cos-
possible to quantify the magnitude of incision
mogenic nuclide concentrations with low
in the foreland. In the first year of the project,
uncertainties.
54 samples were collected from three different
267
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Project goals
Alpine foreland and are, therefore, complex lithostratigraphic sequences. The age of the Swiss
For a long time, the glaciation history of Switzer-
Deckenschotter complexes is poorly constrained.
land was correlated to that of southern Germany
In the Higher Deckenschotter at the Irchel site,
where Penck and Brückner [1] differentiated four
mammalian faunal assemblages (MN17) were
Quaternary stratigraphic units based on their dis-
found which place the Deckenschotter between
tinct topographical position. According to this,
2.5 and 1.8 Ma [4]. This is the only available quan-
Lower Terrace deposits (NT) were attributed with
titative age until this study and they are therefore
the Würm glaciation, Higher Terrace (HT) with the
the oldest Quaternary units in the northern Swiss
Riss glaciation, Lower Deckenschotter (TDS) with
Alpine Foreland known so far. The reconstruction
the Mindel glaciation and Higher Deckenschotter
of the chronology of these glaciofluvial units will
(HDS) with the Günz glaciation. In 1986 however,
therefore provide fundamental information about
Schlüchter [2] provided an alternative stratigraphy
the onset of Quaternary glaciation in the northern
for the northern Swiss Alpine Foreland showing
hemisphere, especially in the Alps. Moreover the
that glaciers advanced at least 15 times into the
age determination will then make it possible to
foreland during the Quaternary. These are the 4 to
quantify the timing and magnitude of incision in
8 Deckenschotter glaciations in the Early Pleisto-
the foreland.
cene and the Möhlin-, Habsburg-, Hagenholz-,
In our project we select key sites for Swiss Decken-
Beringen- and Birrfeld glaciations in the Middle-
schotter outcrops and apply depth-profile dating
Late Pleistocence [3]. Our study focusses on the
and isochron-burial dating with cosmogenic
Swiss Deckenschotter, which are proximal glacio-
26
fluvial gravels showing locally an interbedding of
tion. Application of
till and overbank deposits. These Quaternary sedi-
whereas any rock type can be used for 36Cl applica-
ments cover Tertiary Molasse or Mesozoic bedrock
tions. The method of depth-profile dating is based
and are located beyond the limit of the Last Glacial
on the build-up of nuclides und uses the fact that
Maximum. These deposits, which can be differenti-
the production of cosmogenic nuclides decreased
ated by their distinct topographical position, are
exponentially with depth [6]. At least four samples
divided into two main geomorphic units: Higher
(sediment or amalgamated clasts) are taken every
and Lower Deckenschotter. Even though the
10–20 centimetres in a vertical profile. For 10Be and
Higher Deckenschotter occupies a topographically
26
higher position, they are older than the Lower
Matlab using a code by Hidy et al. [7], based on
Al and
36
10
Be,
Cl to reconstruct the timing of deposi10
Be and
26
Al requires quartz,
Al, a depth-profile age can then be modelled in
Deckenschotter as the two are separated from
exposure age, erosion rate and inheritance. For
each other by a phase of incision (Figure 1). Both
36
Higher and Lower Deckenschotter bear evidence
developed by our group [8]. The method of iso-
of at least four glacial advances that reached the
chron-burial dating however is based on the decay
Cl, the age is modelled with MathCad codes
of the cosmogenic nuclides and uses the difference Figure 1:
268
Schematic stratigraphy of the Quaternary deposits of the northern Swiss Alpine foreland [after 5].
in half-lives of 10Be and 26Al. In this method, samples are taken from the same timeline and therefore have the same post-burial histories but different pre-burial histories [9, 10]. The surface production ratio of measured
26
26
Al/10Be is 6.75. When plotting the
Al concentrations vs.
10
Be concentra-
tions, they should theoretically plot on a line. Thus a line can be plotted through the data points and the slope of the regression line indicates the measured ratio. With this ratio, an initial age estimate can be calculated, which in turn can be used to model the post-burial component. Once the postburial component is known, the
26
Al/10Be ratio at
the time of burial (initial ratio) can be calculated and the burial age determined. This method requires sampling at least three fist-sized quartz pebbles along a chronostratigraphic horizon.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Work carried out and results obtained
Figure 2: Sampling a 1.30 m long depth-profile at Pratteln.
The Deckenschotter project started with a pilot study at the sites in Mandach and Irchel (gravel pit Steig). After that, before October 2012, a further testing site at Pratteln was chosen in collaboration with IPNA (Institut f체r Pr채historische und Naturwissenschaftliche Arch채ologie). This Lower Deckenschotter site was sampled for depth-profile dating with cosmogenic 10Be and 36Cl (Figure 2). This site is important for the early Human history in the Alpine Foreland, since a hand axe was found associated with this Deckenschotter deposit at this location. A new 1.3 m long outcrop was opened by the archaeologists. At this location, the Lower Deckenschotter overlies limestone bedrock. From this profile, we collected 8 sediment samples and one from the bedrock. Samples were then processed in the Surface Exposure Dating Laboratory at the Institute of Geological Sciences in Bern and measured at the AMS facility (LIP group) in Zurich.
Be concentra-
10
tions from this profile show a decrease with depth and hence we modelled an age of around 270 ka
then we organized 3 reconnaissance fieldwork
using the Matlab code by Hidy et al. [6]. We con-
campaigns to these sites. Among them, we sam-
sider this a preliminary age we are waiting for the
pled the Summerhalden gravel pit (abandoned) at
Cl analysis, which can then also be used to model
Stadlerberg, the contact of the Deckenschotter to
an age using the MathCad codes [8]. After model-
the Molasse (H체tz) and the Steig gravel pit (aban-
36
ling the Cl age, we will finalize the chronology of
doned) both at Irchel. At Stadlerberg there was
the Lower Deckenschotter site at Pratteln.
recent collapse of part of the outcrop, which gave
In 2013, we focused on the Higher Deckenschot-
us access to fresh material. Seven sediment sam-
ter. Therefore, we first selected candidate sites and
ples for depth-profile dating and 9 quartz clasts for
36
Figure 3: Sampling a 5 m long depth-profile at Stadlerberg. The red square shows the location of the samples (STDL-1 to STDL-9) for isochron dating.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
269
Figure 4: Isochron sampling locations at the contact to the bedrock.
isochron-burial dating were sampled (Figure 3). At
2013 are the first quantitative dataset, which is
Hütz at Irchel, we sampled 9 quartz clasts at the
extremely encouraging for 2014.
contact between the Molasse and the overlying Deckenschotter for isochron-burial dating (Figure 4). The Steig gravel pit was sampled for both
National Cooperation
depth-profile dating (7 samples) and isochron dating (13 samples). From this sampling campaign, we
The scientific collaboration on cosmogenic nuclide
have the first results for the depth-profile at
methodology and applications between the Insti-
Stadlerberg. These indicate an exponential
tute of Geological Sciences at the University of
Be concentrations with depth,
Bern and the Laboratory of Ion Beam Physics (LIP)
which yields a model age of deposition of around
at ETH Zürich, established in the early 90’s, yielded
1.7 Ma.
several research projects, international publica-
Deckenschotter are topographically distinct and
tions, PhD and MSc. theses. This consortium has a
discontinuous terrestrial archives. They have a
long tradition and a wealth of experience in apply-
reverse stratigraphic relationship, i.e. older depos-
ing cosmogenic nuclides (10Be,
its are located at higher altitudes and vice versa. In
determining the timing of events and rates of land-
addition, they are remnants of an old landscape,
scape change in four different settings: Quaternary
which was certainly not flat. Therefore we don’t
glaciations, local and large-scale surface erosion,
expect the same age for each site. While recon-
landslides, and neotectonics. In addition, the spec-
structing the chronology at our sites, we will reveal
ificity of the LIP group is its 30 years of innovations
the evolution of landscape change during the
and experience in AMS, while being the largest
Deckenschotter glaciations. Our highest sampling
European tandem accelerator facility with a broad
site is Irchel (ca. 700 m) and should thus be the
AMS program in the European scientific landscape.
decrease of the
270
10
26
Al and
36
Cl) to
oldest. The outcrop at Stadlerberg is located at an elevation of approximately 600 m and the minimum age of 1.7 Ma fits to the geological context.
International Cooperation
The study site at Pratteln lies at an elevation of only 330 m that is why we should expect here a much
Our group has several projects in collaboration
younger age. The results yielded a minimum age of
with international institutions. We are collaborat-
approximately 300 ka. In brief, our results from
ing with the Norwegian Geological Survey (NGU),
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Norway, and the Istanbul Technical, the Tunceli, the
the LIP, tests are being performed on the 6MV Tan-
Ankara and the Hacettepe Universities in Turkey.
dem accelerator in order to obtain higher currents
These projects focus on the dating of several Qua-
and to improve detection; and moreover to
ternary deposits in different geological settings
improve and optimize the
(e.g. alluvial fans) with different approaches of cos-
the smaller 0.6MV Tandy accelerator.
mogenic nuclide dating (burial, isochron-burial,
As soon as we have first results from isochron-
depth-profile dating). Here we underline our proj-
burial dating, an evaluation on the next sampling
ect with the Ankara and the Hacettepe Universi-
sites will be made. A second field campaign will
ties. Within this collaboration, we recently dated
focus on the Lower Deckenschotter and likely take
three fluvial terraces in Central Turkey with iso-
place in spring 2014. In the second half of 2014,
chron-burial dating to ca. 160 ka, ca. 1 Ma and ca.
we will prepare the first manuscripts of Pratteln
1.7 Ma. Using this chronology, we calculated a
and Stadlerberg.
26
Al measurements on
long-term incision rate of around 50 m/Ma for Central Anatolia [11].
Publications
Assessment 2013 and Perspectives for 2014
Akçar N., Ivy-Ochs S., Alfimov V., Graf H.R., Kubik P.W., Rahn M., Kuhlemann J., Schlüchter C. in preparation. The End of Deckenschotter Glacia-
The first results from Stadlerberg showed that the
tions in the Swiss Alps.
depth-profile dating method is appropriate when
Claude A., Akçar N., Ivy-Ochs S., Graf H.R., Kubik
geological setting and methodological require-
P.W., Vockenhuber C., Dehnert A., Rahn M.,
ments match. This method requires sampling of
Schlüchter C. Cosmogenic nuclide dating of Swiss
geological layers in artificial outcrops, preferably
Deckenschotter. The 8th International Conference
with a flat topped landform in order to guarantee
on Geomorphology of the International Associa-
that the uppermost surface of the deposit remains
tion of Geomorphologists, abstract for poster pre-
as unmodified as possible.
sentation.
As a result of repeated glaciations in mountains
Claude A., Akçar N., Ivy-Ochs S., Graf H.R., Kubik
like the Alps [12] derived sediment, thus the
P.W., Vockenhuber C., Dehnert A., Rahn M.,
Deckenschotter have rather low cosmogenic
Schlüchter C., Rentzel P., Pümpin C. The challenge
nuclide concentrations. Furthermore the nuclide
of dating Swiss Deckenschotter with cosmogenic
concentrations in sediments in glaciated areas are
nuclides. 11th Swiss Geoscience Meeting, abstract
considerably low compared to non-glaciated ter-
for talk.
rains [12]. In such a setting, the total amount of
Claude A., Akçar N., Ivy-Ochs S., Graf H.R., Kubik
aluminium, i.e. the amount of cosmogenic Al and
P.W., Vockenhuber C., Dehnert A., Rahn M.,
Al, in the sample is of utmost
Schlüchter C., Rentzel P., Pümpin C. Dating Swiss
importance for successful isochron-burial dating.
Deckenschotter using cosmogenic nuclides. INTI-
Our objective is to have samples with an amount of
MATE Workshop Into and out of the LGM in the
26
non-cosmogenic
27
27
Al of approximately 20 ppm in order to be able to
Alps, poster presentation. 271
obtain higher 26Al/27Al ratios with low uncertainties (<10%). During summer 2013, we refined the leaching process of the samples by adding a treat-
References
ment with phosphoric acid after the third HF step. This yielded very successful results. We were able
[1]
alter, Chr. Herm. Tauchnitz, Leipzig, 1909.
to reduce the amount of total aluminium to the desired concentrations. The next step is to opti-
A. Penck, E. Brückner: Die Alpen im Eiszeit-
[2]
C. Schlüchter: The Quaternary Glaciations of
mize the Al measurements. Together with the LIP
Switzerland, with special reference to the
group in Zurich we are working on several fronts.
northern alpine foreland. – Final Report of
First, the purity of the quartz needs to be checked
the IGCP-project 24 «Quaternary Glaciations
and the cation columns, which separate Al from
in the Northern Hemisphere», Quaternary
26
Be, need to be optimized. Second, the purity of the final sample precipitate that is delivered to the AMS facility has to be tested by ICP-MS. Third, at
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Science Reviews, 5, 413–419, 1986. [3]
F. Preusser, H.R. Graf, O. Keller, E. Krayss, C. Schlüchter. Quaternary glaciation history of
northern Switzerland. Quaternary Science Journal, 60, 282–305, 2011. [4]
T. Bolliger, O. Fejfar, H.R. Graf, D. Kälin: Vorläufige Mitteilung über Funde von pliozänen Kleinsäugern aus den höheren Deckenschottern, Eclogae Geologicae Helvetiae, 89, 1043–1048, 1996.
[5]
H.R. Graf, B. Müller: Das Quartär: Die Epoche der Eiszeiten, in: T. Bolliger (ed.), Geologie des Kantons Zürich, Ott Verlag, Thun, 71–95, 1999.
[6]
J.C. Gosse, F.M. Phillips: Terrestrial in situ cosmogenic nuclides: theory and application, Quaternary Science Reviews, 20, 1475–1560, 2001.
[7]
A.J. Hidy, J.C. Gosse, J.L. Pederson, J.P. Mattern, R.C. Finkel: A geologically constrained Monte Carlo approach to modeling exposure ages from profiles of cosmogenic nuclides: An example from Lees Ferry, Arizona, Geochemistry Geophysics Geosystems, 11, 2010.
[8]
D. Tihkomirov, N. Akçar, S. Ivy-Ochs, C. Schlüchter: An improved model for 36Cl dating of fault scarps and paleoearthquake reconstruction, in preparation.
[9]
G. Balco, C.W. Rovey: An isochron method for cosmogenic-nuclide dating of buried soils and sediements, American Journal of Science, 308, 1083–1114, 2008.
[10] E.D. Erlanger, D.E. Granger, R.J. Gibbon: Rock uplift rates in South Africa from isochron burial dating of fluvial and marine terraces, Geology, 40, 1019–1022, 2012. [11] A. Çiner, U. Doğan, C. Yıldırım, N. Akçar, S. Ivy-Ochs, V. Alfimov, P.W. Kubik, C. Schlüchter: Late Quaternary incision rates of Kızılırmak River in Cappadocia, Turkey: Insights from cosmogenic nuclide dating, Tectonophysics, submitted. 272
[12] N. Akçar, S. Ivy-Ochs, P.W. Kubik, C. Schlüchter: Post-depositional impacts on «Findlinge» (erratic boulders) and their implications for surface-exposure dating, Swiss Journal of Geosciences, 104, 445–453, 2011.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Anhang B: Vertretungen des ENSI in internationalen Gremien Organisation/Gremium
Untergruppe
Fachgebiet
IAEA Radiation Safety Standards Committee (RASSC)
Strahlenschutz
Transport Safety Standards Committee (TRANSSC)
Transport und Entsorgung
Waste Safety Standards Committee (WASSC)
Transport und Entsorgung
Nuclear Safety Standards Committee (NUSSC)
Reaktorsicherheit
Nuclear Power and Engineering Section (NPES)
Technical Working Group of Life Management (TWG LM NPP)
Reaktorsicherheit
Technical Working Group on Nuclear Power Plant Control and Instrumentation (TWG NPPCI)
Reaktorsicherheit
Technical Working Group on Managing Human Resources (TWG MHR)
Mensch-OrganisationSicherheitskultur
Incident Reporting System (IRS)
Allgemein
International Nuclear Event Scale (INES)
Allgemein
Power Reactor Information System (PRIS)
Allgemein
International Nuclear Information System (INIS)
Allgemein
Spent Fuel Performance Assessment and Research
Entsorgung
International Generic Ageing Lessons Learned (IGALL)
Reaktorsicherheit
Project DriMa (International Project on Decommissioning Risk Management)
Stilllegung
Project DACCORD (Data Analysis and Collection for Costing of Research Reactor Decommissioning)
Stilllegung
International Radioactive Waste Technical Committee WATEC
Abf채lle
UNO Working Party 15
Transport
International Decommissioning Network IDN
Stilllegung
OECD NEA NEA Steering Committee for Nuclear Energy
Allgemein
NEA Regulator Forum Committee on Nuclear Regulatory Activities (CNRA)
Committee on Radiation Protection and Public Health (CRPPH)
NEA Working Party on Dismantling and Decommissioning WPDD
Allgemein Hauptkomitee
Allgemein
Working Group on Inspection Practices (WGIP)
Reaktorsicherheit
Working Group on Public Communication of Nuclear Regulatory Organisations (WGPC)
Allgemein
Working Group on Operating Experience (WGOE)
Reaktorsicherheit
Hauptkomitee
Strahlenschutz
Information System on Occupational Exposure (ISOE)
Strahlenschutz
Working Party on Nuclear Emergency Matters (WPNEM)
Strahlenschutz
Hauptkomitee
Stilllegung
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
273
Organisation/Gremium
Radioactive Waste Management Committee (RWMC)
Committee on the Safety of Nuclear Installations (CSNI)
Untergruppe
Fachgebiet
NEA Decommissioning Cost Estimation Group DCEG
Stilllegung
Hauptkomitee
Transport und Entsorgung
Forum on Stakeholder Confidence (FSC) (Outsourcing ans BFE)
Transport und Entsorgung
Integration Group for the Safety Case of Radioactive Waste Repositories (IGSC) Approaches and Methods for Integrating Geologic Information in the Safety Case (IGSC/AMIGO) Working Group on Measurement and Physical Understanding of Groundwater Flow through Argillaceous Media (CLAY CLUB)
Transport und Entsorgung
Hauptkomitee
Reaktorsicherheit
Working Group on Fuel Safety (WGFS)
Reaktorsicherheit
Working Group on Analysis and Management of Accidents (WGAMA)
Reaktorsicherheit
Reaktorsicherheit Working Group on Integrity of Components and Structures (WGIAGE) IAGE Subgroup Integrity of Metal Components and Structures IAGE Subgroup Seismic Behaviour IAGE Subgroup Concrete Structure Ageing Working Group on Risk Assessment (WGRISK)
Reaktorsicherheit
Working Group on Human and Organisational Factors (WGHOF)
Mensch-OrganisationSicherheitskultur
Task Group on Robustness of Electrical Systems of NPPs in the Light of the Fukushima Dai-ichi Accident
Reaktorsicherheit
Task Group on Natural External Events
Reaktorsicherheit
International Common-Cause Data Exchange Project (ICDE)
Reaktorsicherheit
Component Degradation an Ageing Programme (CODAP)
Reaktorsicherheit
Exchange of Operating Experience Concerning Computer-based Systems Important to Safety (COMPSIS)
Reaktorsicherheit
Fire Incident Record Exchange (FIRE) Cabri Water Loop Project
274
Reaktorsicherheit Steering Committee
Reaktorsicherheit
Technical Advisory Group
Reaktorsicherheit
OECD Halden Reactor Project
Halden Board of Management (HBM)
Allgemein
OECD Studsvik Cladding Integrity Project (SCIP)
Management Board
Reaktorsicherheit
Project Review Group
Reaktorsicherheit
OECD Hydrogen Mitigation Experiments for Reactor Safety (HYMERES); PSI/IRSN-Projekt
Programme Review Group PRG
Reaktorsicherheit
OECD – NEA Data Bank
(Liaison Officer)
Allgemein
OECD – NEA Working Party on Nuclear Criticality Safety (WPNCS) Generation IV International Forum
Reaktorsicherheit Risk and Safety Working Group
Allgemein
Convention on Nuclear Safety (CNS)
Ständige Kontaktgruppe (National Contact Point)
Allgemein
Convention on Nuclear Safety (CNS)
Working Group on Effectiveness and Transparency Allgemein
Joint Convention on the Safety of Spent Fuel Management and on the Safety of Radioactive Waste Management
Ständige Kontaktgruppe (National Contact Point)
Internationale Übereinkommen
Transport und Entsorgung
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Organisation/Gremium
Untergruppe
Fachgebiet
Convention on Nuclear Safety and Joint Convention
Working Group Practices in the Management of the Review Process under CNS and JC
Allgemein
Oslo-Paris Commission for the Protection of the Marine Environment of the North-East Atlantic (OSPAR)
Radioactive Substances Committee
Strahlenschutz
Deutsch-Schweizerische Kommission für die Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen (DSK)
Hauptsitzung
Allgemein
AG1: Anlagensicherheit
Reaktorsicherheit
AG 2: Notfallschutz
Notfallschutz
AG 3: Strahlenschutz
Strahlenschutz
AG 4: Entsorgung
Transport und Entsorgung
Commission franco-suisse de sûreté nucléaire et de radioprotection (CFS)
Allgemein CFS groupe d’experts «Crise nucléaire»
Strahlenschutz
CFS groupe d’experts «transports»
Transport
Nuklearinformationsabkommen Schweiz-Österreich
Allgemein
Commissione Italo-Svizzera per la cooperazione in materia di sicurezza nucleare (CIS)
Allgemein
Internationale Behördenorganisationen Western European Nuclear Regulators Association (WENRA)
European Nuclear Safety Regulators Group (ENSREG)
Main WENRA Committee
Allgemein
Working Group on Waste and Decommissioning (WGWD)
Transport und Entsorgung
Reactor Harmonization Working Group (RHWG)
Reaktorsicherheit
Hauptkomitee
Allgemein
European Nuclear Security Regulators Association (ENSRA)
Sicherung
Heads of European Radiological Protection Competent Authorities (HERCA)
Hauptkomitee
Strahlenschutz
Association of European Competent Authorities
European Association of Regulators for the Transport of Radioactive Material.
Transport und Entsorgung
Network of Regulators of Countries with Small Nuclear Programs (NERS)
Allgemein
European Network on Operational Experience Feedback (EU Clearinghouse)
Reaktorsicherheit
European Nuclear Energy Forum (ENEF)
Allgemein
Arbeitsgruppen in ausländischen Behörden Autorité de sûreté nucléaire (ASN)
Groupe permanent d’experts pour les transports
Transport und Entsorgung
Autorité de sûreté nucléaire (ASN)
Groupe permanent d’experts pour les réacteurs
Reaktorsicherheit
STUK Reactor Safety Commission
Reaktorsicherheit
Entsorgungskommission (ESK, Deutschland)
Entsorgung Entsorgungskommission (ESK-EL): Endlagerung radioaktive Abfälle
Endlagerung
Entsorgungskommission (ESK-AZ): Abfallbehandlung/Zwischenlagerung
Abfallbehandlung, Zwischenlagerung
Entsorgungskommission (ESK-ST): Stilllegung
Stilllegung
Melt Structure Water Interaction
Reaktorsicherheit
Hochschulgremien KTH Stockholm
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
275
Organisation/Gremium
Untergruppe
Fachgebiet
Fachverbände Deutsch-Schweizerischer Fachverband für Strahlenschutz e.V.
Umweltüberwachung (AKU)
Strahlenschutz
Ausbildung (AKA)
Strahlenschutz
Praktischer Strahlenschutz (AKP)
Strahlenschutz
Notfallschutz (AKN)
Strahlenschutz
Entsorgung (AKE)
Transport und Entsorgung
Beförderung (AKB)
Transport und Entsorgung
Rechtsfragen (AKR)
Strahlenschutz Strahlenschutz
European Platform on Training and Education in Radiation Protection (EUTERP)
Normenorganisationen International Electrotechnical Commission (IEC)
Nuclear Instrumentation
Reaktorsicherheit
276
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Anhang C: Publikationen und Vorträge 2013 Publikationen Autoren ENSI
Publikation
R. Ahlfänger, J. Hammer R. Ahlfänger, J. Hammer: Zweibarrieren-Konzept an Kontrollbereichsgrenzen von Kernanlagen. Europäischer Strahlenschutz im Essener Praxistest. Essen, 24.–26.09.2013, ISSN 1013-4506, S. 88–92. B. Bucher, G. Schwarz
G. Butterweck, B. Bucher, L. Rybach, G. Schwarz, H. Hödlmoser, S. Mayer, C. Danzi, G. Scharding: Aeroradiometric Measurements in the Framework of the Swiss Exercise ARM12. PSI Bericht Nr. 13–01, ISSN 1019-0643, Paul Scherrer Institut, Villigen, Schweiz (2013).
B. Bucher, G. Schwarz
B. Bucher, G. Butterweck, L. Rybach, G. Schwarz: Aeroradiometrische Messungen, in: Umweltradioaktivität und Strahlendosen in der Schweiz 2012. Bundesamt für Gesundheit, Abteilung Strahlenschutz (2013), S. 49–53.
A. Gorzel
A. Arffman, M. Cherubini, M. Dostal, K. Geelhood, V. Georgenthum, A. Gorzel, L. Holt, L. Jernquist, G. Khvostov, L. Klouzal, O. Marchand, D. Märtens, F. Nagase, T. Nakajima, O. Nechaeva, I. Panka, M. Petit, J. M. Rey-Gayo, I. Sagrado Garcia, A. Shin, H.-G. Sonnenburg, G. Spykman, T. Sugiyama: RIA Fuel Codes Benchmark, Volume 1, NEA/CSNI/R(2013)7.
B. Graupner
B.J. Graupner, C. Lee, K. Maekawa, C. Manepally, P. Pan, J. Rutqvist, W. Wang and B. Garitte: The Mont Terri HE-D Experiment as a Benchmark for the Simulation of Coupled THM Processes, International Workshop on Geomechanics and Energy, Lausanne 26.–28.11.2013, 1–5. http://www.eage.org/events/index.php?evp=12412&ActiveMenu=12&Opendivs=s3,s12 &act=det&prev=&ses=2346
H. Hänggi
H. Hänggi: Stilllegung aus Sicht der Schweizer Aufsichtsbehörde. Vertiefungskurs: Herausforderungen beim Betriebsende von Kernkraftwerken, Nuklearforum Schweiz, Hotel Aare, Olten, 02.–03.12.2013. Der Kursband wird verfügbar gemacht unter: http://www.nuklearforum.ch/de/shop/kursbaende.
M. Herfort
L. Wymann, D. Jaeggi, E. Meier, M. Herfort, P. Bossart (2013): FM-D (Evaporation logging) Experiment – Laboratory Tests and Software Instruction Manual, Technical Note 2013–109, Mont Terri Project, St-Ursanne, 84 Seiten.
T. Krietsch
T. Krietsch: Der Weg zur Stilllegungsverfügung und die Richtlinie ENSI-G17. Vertiefungskurs: Herausforderungen beim Betriebsende von Kernkraftwerken, Nuklearforum Schweiz, Hotel Aare, Olten, 02.–03.12.2013. Der Kursband wird verfügbar gemacht unter: http://www.nuklearforum.ch/de/shop/kursbaende .
J. Kuhlemann, M. Rahn
J. Kuhlemann, M. Rahn (2013): Plio-Pleistocene landscape evolution in Northern Switzerland, Swiss Journal of Geosciences 106, 451–467.
J. Kuhlemann, M. Rahn
J. Kuhlemann, F. Dobre, P. Urdea, I. Krumrei, E. Gachev, P. Kubik, M. Rahn (2013): Last Glacial Maximum Glaciation of the central South Carpathian range (Romania). Austrian Journal of Earth Sciences 106, 83–95.
A.-K. Leuz, B. Graupner, A.-K. Leuz, B. Graupner, E. Frank, M. Hugi, M. Rahn (2013): Monitoring requirements in the E. Frank, M. Hugi, Swiss regulatory framework. Proceedings of an International Conference and Workshop, M. Rahn Luxembourg 19–21 March 2013, pp 236–240. http://www.modern fp7.eu/fileadmin/ modern/docs/Deliverables/MoDeRn_D5.4.1_Proceedings_for_international_conference_on_ repository_monitoring.pdf A.-K. Leuz, H. Wanner
K. J. Powell, P. L. Brown, R. H. Byrne, T. Gajda, G. Hefter, A.-K. Leuz, S. Sjöberg, and H. Wanner (2013): Chemical speciation of environmentally significant metals with inorganic ligands. Part 5: The Zn2+ + OH–, Cl–, CO32–, SO42–, and PO43– systems (IUPAC Technical Report), Pure Appl. Chem. Vol. 85, No. 12, pp. 2249–2311.
R. Mailänder
R. Mailänder: Forschungsprogramm Regulatorische Sicherheitsforschung. In: Bundesamt für Energie (2013): Energieforschung 2012, Überblicksberichte, S. 215–223; http://www.bfe.admin.ch/themen/00519/00524/index.html?lang=de&dossier_id=01155
M. Rahn
H. Wang, M. Rahn, J. Zhou, X. Tao, X. (2013): Tectonothermal evolution of the Triassic flysch in the Songpan–Garzê orogen, eastern Tibetan plateau. Tectonophysics 608, 505–516.
K. Samec
K. Samec: Chapter 11.6: Accelerators in Energy Research, in: Accelerators and Colliders, Volume 21 «Elementary Particles» of Landolt-Börnstein – Group I «Elementary Particles, Nuclei and Atoms». Springer-Verlag Berlin 2013. DOI: 10.1007/978-3-642-23053-0, ISBN: 978-3642-23052-3, http://www.springermaterials.com/docs/info/978-3-642-23053-0_46.html#
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
277
Autoren ENSI
Publikation
K. Samec
K. Samec: Preliminary design report for a high-power Material Irradiation Facility. Bericht zum FP7 Tiara project - EU deliverable MS34, März 2013; http://www.eu-tiara.eu/database/index.php?wp=Wp9
C. Schneeberger
J. Rodríguez, J. Martí, F. Martínez, C. Schneeberger, R. Zinn: Analysis of Punching of a Reinforced Concrete Slab within IRIS_2012. Division V «Modeling, Testing and Response Analysis of Structures, Systems and Components», Paper Id 279, 22nd International Conference on Structural Mechanics in Reactor Technology (SMiRT22), San Francisco, USA, 18.–23.08.2013.
C. Schneeberger
M. Borgerhoff, C. Schneeberger, F. Stangenberg, R. Zinn: Conclusions from Combined Bending and Punching Tests for Aircraft Impact Design. Division V «Modeling, Testing and Response Analysis of Structures, Systems and Components», Paper Id 167, 22nd International Conference on Structural Mechanics in Reactor Technology (SMiRT22), San Francisco, USA, 18.–23.08.2013.
C. Schneeberger
J. Moore, C. Schneeberger, R. Zinn, P. Zwicky: Earthquake Response Analysis in the Context of the KARISMA Benchmark Project. Division V «Modeling, Testing and Response Analysis of Structures, Systems and Components», Paper Id 163, 22nd International Conference on Structural Mechanics in Reactor Technology (SMiRT22), San Francisco, USA, 18.–23.08.2013.
M. Sentís
S. Norris, F. Lemy, C.-A. del Honeux, G. Volckaert, E. Weetjens, K. Wouters, J. Wendling, M. Dymitrowski, D. Pellegrini, P. Sellin, L. Johnson, M. Sentís, J. Harrington: Synthesis Report: Updated Treatment of Gas Generation and Migration in the Safety Case, EC FORGE Project Milestone M68, 2013, 116 Seiten. http://www.bgs.ac.uk/forge/docs/reports/D1.5-R.pdf
Vorträge
278
Autoren ENSI
Vortrag
B. Bucher
B. Bucher: Composite Mapping Experiences in Airborne Gamma Spectrometry. Joint International Workshop on Off-site Gamma Dose Rate and Ground Contamination Measurements, Freiburg im Breisgau, 13.–15.05.2013.
A. Dehnert
A. Dehnert, S. Lowick, H.R. Graf, F. Preusser: Entwicklungsgeschichte des glazial übertiefen Wehntal, abgeleitet von der Bohrung NW09 in Niederweningen. Exkursion zur 25. AGAQ-Tagung, Sursee/Hochdorf, 27.04.2013.
A. Dehnert
A. Dehnert: Die Rolle des ENSI im Sachplan geologische Tiefenlagerung. NagraInformationsreise zu Anlagen der nuklearen Entsorgung in Schweden und Deutschland, Äspö/Oskarshamn/Salzgitter, 23.05.2013.
A. Dehnert
A. Dehnert: Regulatory aspects of DRG construction and operation in Switzerland – mining regulations. Kick-off meeting OECD/NEA/IGSC Expert Group on Operational Safety (EGOS), Issy-les-Moulineaux, 24.06.2013.
A. Dehnert
A. Dehnert: Radiation Dose and Radiation Protection – ENSI’s Experience. Kick-off meeting OECD/NEA/IGSC Expert Group on Operational Safety (EGOS), Issy-les-Moulineaux, 24.06.2013.
A. Dehnert, M. Rahn
A. Claude, N. Akçar, S. Ivy-Ochs, H.R. Graf, P.W. Kubik, C. Vockenhuber, A. Dehnert, M. Rahn, C. Schlüchter, P. Rentzel, C. Pümpin: The challenge of dating Swiss Deckenschotter with cosmogenic nuclides. 11th Swiss Geoscience Meeting SGM, Lausanne, 16.11.2013, Abstract volume, session 20, 8–9. http://www.geoscience-meeting.scnatweb.ch/sgm2013/
E. Frank
A. Gautschi, E. Frank: Country Report 2013 of Switzerland. 23th OECD/NEA Clay Club Meeting, Honorobe, Japan, 24.–26.09.2013.
E. Frank
D. Jaeggi, Ph. Tabani, E. Frank (2013): Testing fibre optic systems for long-term monitoring applications under in-situ conditions in the Opalinus Clay of the Mont Terri rock laboratory, Switzerland. Proceedings of an International Conference and Workshop, Luxembourg 19.–21.03.2013, pp 155–156. http://www.modern fp7.eu/fileadmin/modern/docs/Deliverables/ MoDeRn_D5.4.1_Proceedings_for_international_conference_on_repository_monitoring.pdf
A. Gorzel
A. Gorzel: Aktuelle Reaktor- und Brennstoffthemen, 24. Treffen der Expertengruppe «Sicherheitsaspekte beim Brennstoff», ENSI, 16.05.2013.
A. Gorzel
A. Gorzel: Aktuelle ENSI-Brennstoffprojekte, 25. Treffen der Expertengruppe «Sicherheitsaspekte beim Brennstoff», Axpo, Baden, 16.11.2013.
H. Hänggi
H. Hänggi: Decommissioning in Switzerland – Legal Framework. Ad hoc Expert Group on Decommissioning Cost Estimation, OECD/NEA, Paris, 29.–30.04.2013.
H. Hänggi, J. Minges
H. Hänggi, J. Minges: Stilllegung in der Schweiz. Erfahrungsaustausch Niedersachsen–Schweiz, TÜV NORD Hamburg, 15.–17.04.2013.
H. Hänggi
H. Hänggi: Radioaktive Abfälle in der Schweiz – Grundlagen und Entsorgungskonzept. Veranstaltung mit dem Dep. Physik der ETH Zürich. Felslabor Mont Terri, 20.05.2013.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Autoren ENSI
Vortrag
H. Hänggi
H. Hänggi: Radioaktive Abfälle in der Schweiz – Grundlagen und Forschung im Felslabor Mont Terri. Erfahrungsaustausch Baden-Württemberg-Schweiz, UM Stuttgart, 20.–22.08.2013
J. Hansmann, M. Rahn
J. Hansmann, M. Rahn: Sicherheitstechnische Aspekte bei Oberflächenanlagen. Treffpunkt Tiefenlager, Villigen, 19.10.2013.
M. Herfort
M. Herfort: Sicherheitstechnisches Vorgehen für die Auswahl von Standortgebieten in Etappe 2. Fachgruppe Sicherheit Jura Ost, Brugg, 28.02.2013.
M. Herfort
M. Herfort, P. Jost: Die Erschliessung eines Tiefenlagers mittels Schacht und/oder Rampe. Regionalkonferenz Jura Ost, Brugg, 07.03.2013.
M. Herfort
M. Herfort: Sicherheitstechnische Aspekte bei der Suche nach Standortarealen für Oberflächenanlagen. Informationsveranstaltungen in den Regionen Südranden (Beringen, 06.05.2013) und Nördlich Lägern (Schneisingen, 03.06.2013).
M. Herfort
M. Herfort: Grundwasser und der Zugang zum Tiefenlager. Fachgruppe Sicherheit Südranden, Schaffhausen, 15.05.2013.
M. Herfort
M. Herfort: Thesenkontroverse um die Tiefenlagerung radioaktiver Abfälle. Region Nördlich Lägern, Bülach, 26.11.2013.
S. Hueber
S. Hueber: Kunst-Werk Kommunikation «Brisant». Öffentliche Ringvorlesungen FHNW, Olten, 17.04.2013.
S. Hueber
S. Hueber: Direktkommunikation. Info-Club UVEK, Bern, 27.06.2013.
S. Hueber
S. Hueber: Kommunikation im Dienst der Handlungsfähigkeit. Vorlesungsreihe Umwelt- und Wissenschaftskommunikation IPMZ/ETHZ, Zürich, 01.11.2013.
M. Hugi
M. Hugi: Risiko-, Simple and Worst Case- Szenarien in der Sicherheitsanalyse für geologische Tiefenlager, Sitzung der Fachgruppe Sicherheit Zürich Nordost, 26.03.2013.
T. Krietsch, J. Minges, H. Hänggi
T. Krietsch, J. Minges, H. Hänggi: Stilllegung in der Schweiz. Erfahrungsaustausch BadenWürttemberg-Schweiz, UM Stuttgart, 20.–22.08.2013.
A.-K. Leuz
A.-K. Leuz: Sicherheitstechnische Anforderungen für die Auswahl von Standortgebieten in Etappe 2, Sitzung der Fachgruppe Sicherheit Südranden, 11.04.2013.
A.-K. Leuz
A.-K. Leuz: Technisches Forum Sicherheit – Einbindung der Regionalkonferenzen. Sitzung der Fachgruppe Sicherheit Südranden, 11.04.2013.
A.-K. Leuz
A.-K. Leuz: Zweck und Grundsätze der prov. Sicherheitsanalysen und des sicherheitstechnischen Vergleichs in Etappe 2. Sitzung der Regionalkonferenz Südranden, 17.04.2013.
A.-K. Leuz
A.-K. Leuz: Sicherheitstechnische Aspekte bei der Suche nach Standortarealen für Oberflächenanlagen. Informationsveranstaltung Region Zürich Nordost, Marthalen, 25.04.2013.
A.-K. Leuz
A.-K. Leuz: ENSI’s research on waste disposal and its role in safety assessment, 4th workshop DECOVALEX 2015, Mont Terri, 11.11.2013.
A.-K. Leuz
A.-K. Leuz: Anforderungen an die provisorischen Sicherheitsanalysen und den sicherheitstechnischen Vergleich. Sitzung der Fachgruppe Sicherheit Nördlich Lägern, 05.12.2013.
A.-K. Leuz, M. Rahn
A.-K. Leuz, M. Rahn: The Regulatory Perspective: Role of Regulatory Review of the Safety Case for Preparing and Performing the Swiss Site Selection Process, International Symposium on «The Safety Case for Deep Geological Disposal of Radioactive Waste: 2013 State-of-theArt», OECD-NEA, Paris 07–09.10.2013.
R. Mailänder
R. Mailänder: ENSI´s research strategy. DECOVALEX 4th Workshop & Steering Committee Meeting. Mont Terri/St. Ursanne, 11.11.2013
M. Rahn
M. Rahn: Gedanken zu den Argumenten aus dem Vortrag von Prof. Kromp, Sitzung der Fachgruppe Sicherheit Zürich Nordost, 09.01.2013.
M. Rahn
M. Rahn: Die sicherheitstechnischen Kriterien des Sachplanverfahrens, Sitzungen der Fachgruppen Sicherheit Wellenberg, 21.05.2013, und Jura Ost, 29.10.2013.
M. Rahn
M. Rahn: Standortsuche in der Schweiz: Aktueller Stand zum Sachplan geologische Tiefenlager, TÜV Süd: Neue Entwicklungen im Strahlenschutz und ihre Anwendung in der Praxis, München, 12.06.2013.
M. Rahn
M. Rahn, H. Wang (2013): Low-temperature metamorphic and geochronology data of the Songpan-Garzê flysch in the NE Tibetan Plateau. 28th Himalayan Karakorum Tibet Workshop and 6th International Symposium on Tibetan Plateau Joint Conference, 22–24 August, Tübingen. http://www.tip.uni-tuebingen.de/images/stories/HKT-ISTP-2013/HKT-ISTP% 20program_12-8-2013.pdf
M. Rahn
M. Rahn, A. von der Handt (2013): Tracing the time-resolved magmatic evolution of the Hegau volcanic field (Southern Germany) through apatites. Goldschmidt2013 Conference Abstracts, 2020. http://goldschmidtabstracts.info/2013/2020.pdf
M. Rahn
M. Rahn: Anforderungen des ENSI zu bautechnischen Risikoanalysen, Sitzung der Fachgruppe Sicherheit Südranden, 04.09.2013.
M. Rahn
M. Rahn: Endlagerung und die Rolle der Geologie: Fakten zum Untergrund und zu langen Zeiträumen, Volkshochschule Basel, 13.11.2013.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
279
280
Autoren ENSI
Vortrag
M. Rahn
P.G. Valla, M. Rahn, D.L. Shuster, P.A. van der Beek, D. Shuster (2013): Exhumation history, topographic relief evolution and geothermal activity in the Swiss Central Alps (Rhône valley): insights from low-temperature thermochronology. Swiss Geoscience Meeting, November 16, Lausanne, Abstract volume, session 1, 22. http://www.geoscience-meeting.scnatweb.ch/ sgm2013/
K. Samec
K. Samec: Developments within TIARA-WP9-THIPAC. 2nd EURISOL-NET (ENSAR/NA03) Working Group, Universität Jyväskylä, Finnland, 28.-29.05.2013; http://indico.cern.ch/ contributionDisplay.py?contribId=17&sessionId=4&confId=240666
K. Samec
K. Samec: A Multi-Megawatt compact neutron source for ADS. OECD Nuclear Energy Agency International Workshop on Technology and Components of Accelerator Driven Systems (TCADS-2), Ecole des Mines, Nantes, Frankreich, 21.–23.05.2013; https://www.oecd-nea.org/science/wpfc/tcads/2nd/documents/tcads2-programme.pdf
K. Samec
K. Samec: ADS Targets. Thorium energy conference 2013, CERN, Genf, 21.–31.10.2013; http://indico.cern.ch/contributionDisplay.py?contribId=66&sessionId=13&confId=222140
K. Samec
A. Pautz, K. Samec : Accelerator-Driven Systems: National Projects. Thorium energy conference 2013, CERN, Genf, 21.–31.10.2013; http://indico.cern.ch/contributionDisplay.py?contribId=63&sessionId=13&confId=222140
R. Scheidegger
R. Scheidegger: Strahlenbiologie. Kurs 420 der PSI-Strahlenschutzschule, 11.04. und 11.10.2013
R. Scheidegger
R. Scheidegger: Strahlenkrankheiten. Kaderkurs Medizin der Schweizer Armee, Place d’armes, Moudon, 13.09.2013
R. Scheidegger
R. Scheidegger: Strahlenbiologie. Weiterbildung für Strahlenschutzsachverständige, PSI-Strahlenschutzschule, 16.09.2013
R. Scheidegger
R. Scheidegger: Radiation Biology and Radiation Protection. ETH masters course Nuclear Engineering, 28.10.–7.11.2013
R. Scheidegger
R. Scheidegger: Biological Dosimetry. Association romande de radioprotection ARRAD, Lausanne, 8.11.2013
C. Schneeberger
C. Schneeberger: Current Topics of Interest concerning Swiss Nuclear Power Plants. OECD/NEA/18th Meeting of the WGIAGE Concrete Sub-Group, Paris, 08.–09.04.2013.
C. Schneeberger
M. Borgerhoff, C. Schneeberger, F. Stangenberg, R. Zinn: Benchmark Studies on Tests F2A & F2B. IMPACT III, 11th Workshop on Numerical Studies and Computational Methods, Espoo, Finnland, 12.06.2013.
C. Schneeberger
M. Borgerhoff, C. Schneeberger, F. Stangenberg, R. Zinn: Benchmark Studies on Test X3. IMPACT III, 11th Workshop on Numerical Studies and Computational Methods, Espoo, Finnland, 12.06.2013.
C. Schneeberger
M. Borgerhoff, C. Schneeberger, F. Stangenberg, R. Zinn: Design for the Vibration Propagation and Damping Test V1. IMPACT III, 3rd Technical Advisory Group Meeting, Espoo, Finnland, 13.–14.06.2013.
C. Schneeberger
M. Borgerhoff, C. Schneeberger, F. Stangenberg, R. Zinn: X-Series Combined Bending and Punching Tests. IMPACT III, 3rd Technical Advisory Group Meeting, Espoo, Finnland, 13.–14.06.2013.
C. Schneeberger
C. Schneeberger: Conclusions from Combined Bending and Punching Tests for Aircraft Impact Design. 22nd International Conference on Structural Mechanics in Reactor Technology (SMiRT22), San Francisco, USA, 18.–23.08.2013.
T. v. Stiphout
T. v. Stiphout: Technisches Forum Sicherheit – Einbindung der Regionalkonferenzen, Sitzungen der Fachgruppen Sicherheit Jura Ost (28.02.2013), Nördlich Lägern (04.04.2013), Wellenberg (22.04.2013), Zürich Nordost (23.04.2013) und Jura-Südfuss (13.06.2013).
T. v. Stiphout
T. v. Stiphout: Sicherheitstechnische Aspekte bei Oberflächenanlagen, Treffpunkt Tiefenlager, Däniken, 7.11.2013.
T. v. Stiphout
T. v. Stiphout: Sicherheitstechnisches Vorgehen für die Auswahl von Standortgebieten in Etappe 2, Sitzungen der Fachgruppen Sicherheit Nördlich Lägern (04.04.2013), Wellenberg (22.04.2013), Zürich Nordost (23.04.2013) und Jura-Südfuss (13.06.2013).
M. Wieser
M. Wieser: Sicherheitstechnische Aspekte bei der Suche nach Standortarealen für Oberflächenanlagen, Informationsveranstaltungen in den Regionen Südranden (Neuhausen, 14.05.2013) bzw. Nördlich Lägern (Stadel, 12.06.2013).
M. Wieser
M. Wieser: Plausibilitätsprüfung der Angaben der Nagra in NTB 13-01 durch das ENSI, Informationsveranstaltungen in Aarau (18.09.2013) und Zürich (24.09.2013).
M. Wieser
M. Wieser: Radioactive waste disposal in Switzerland, 4th workshop DECOVALEX 2015, Mont Terri, 11.11.2013.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Anhang D: Richtlinien des ENSI Fett gedruckte Titel beziehen sich auf Richtlinien, die in Kraft sind. Gemäss der Verordnung vom 4. Juli 2007 über den Schutz von Informationen des Bundes (Informationsschutzverordnung, ISchV; SR 510.411); klassifizierte Richtlinien sind nicht aufgeführt. Aktuelle Liste per Dezember 2013.
G-Richtlinien (Generelle Richtlinien) Ref.
Titel
Stand
G01
Sicherheitstechnische Klassierung für bestehende Kernkraftwerke
Januar 2011
G02
Auslegungsgrundsätze für Kernkraftwerke im Betrieb
G03
Spezifische Auslegungsgrundsätze für geologische Tiefenlager und Anforderungen an den Sicherheitsnachweis
April 2009
G04
Auslegung und Betrieb von Lagern für radioaktive Abfälle und abgebrannte Brennelemente
März 2012 (Revision 1)
G05
Transport- und Lagerbehälter für die Zwischenlagerung
April 2008
G06
Baudokumentation
sistiert
G07
Organisation von Kernanlagen
Juli 2013
G08
Systematische Sicherheitsbewertungen des Betriebs von Kernanlagen
G09
Betriebsdokumentation
G11
Sicherheitstechnisch klassierte Behälter und Rohrleitungen: Planung, Herstellung und Montage
G12
Festlegungen von baulichen und organisatorischen Strahlenschutz-Massnahmen für den überwachten Bereich von Kernanlagen
Juni 2013 (Revision 2)
G13
Strahlenschutzmessmittel in Kernanlagen: Konzepte, Anforderungen und Prüfungen
Februar 2008
G14
Berechnung der Strahlenexposition in der Umgebung aufgrund von Emissionen radioaktiver Stoffe aus Kernanlagen
Dezember 2009 (Revision 1)
G15
Strahlenschutzziele für Kernanlagen
November 2010
G16
Sicherheitstechnisch klassierte Leittechnik: Auslegung und Anwendung
G17
Stilllegung von Kernanlagen
G18
Brand- und Blitzschutz für Kernanlagen
G20
Reaktorkern, Brennelemente und Steuerelemente: Auslegung und Betrieb
G21
Qualitätssicherung bei der Projektierung und Bauausführung von Bauwerken in Kernanlagen
281
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
A-Richtlinien (Richtlinien für Anlagebegutachtung) Ref.
Titel
Stand
A01
Anforderungen an die deterministische Störfallanalyse für Kernanlagen: Umfang, Methodik und Randbedingungen der technischen Störfallanalyse
Juli 2009
A02
Gesuchsunterlagen für den Bau von Kernkraftwerken
sistiert
A03
Periodische Sicherheitsüberprüfung von Kernkraftwerken
A04
Gesuchsunterlagen für freigabepflichtige Änderungen an Kernanlagen
September 2009 (Revision 1)
A05
Probabilistische Sicherheitsanalyse (PSA): Umfang und Qualität
Januar 2009
A06
Probabilistische Sicherheitsanalyse (PSA): Anwendungen
Mai 2008
A07
Methodik und Randbedingungen für die Störfallanalyse von Kernanlagen mit geringem Gefährdungspotenzial
A08
Quelltermanalyse: Umfang, Methodik und Randbedingungen
Februar 2010
A15
Gesuchsunterlagen für Betriebsbewilligungen
sistiert
B-Richtlinien (Richtlinien für Betriebsüberwachung) Ref.
Titel
Stand
B01
Alterungsüberwachung
Juli 2011
B02
Periodische Berichterstattung der Kernanlagen
März 2012 (Revision 3)
B03
Meldungen der Kernanlagen
März 2012 (Revision 3)
B04
Freimessung von Materialien und Bereichen aus kontrollierten Zonen
August 2009
B05
Anforderungen an die Konditionierung radioaktiver Abfälle
Februar 2007
B06
Sicherheitstechnisch klassierte Behälter und Rohrleitungen: Instandhaltung
Juni 2013 (Revision 2)
B07
Sicherheitstechnisch klassierte Behälter und Rohrleitungen: Qualifizierung der zerstörungsfreien Prüfungen
September 2008
B08
Sicherheitstechnisch klassierte Behälter und Rohrleitungen: Zerstörungsfreie Wiederholungsprüfungen
B09
Ermittlung und Aufzeichnung der Dosis strahlenexponierter Personen
Juli 2011
B10
Ausbildung, Wiederholungsschulung und Weiterbildung von Personal
Oktober 2010
B11
Notfallübungen
Dezember 2012 (Revision 1)
B12
Notfallschutz in Kernanlagen
April 2009
B13
Ausbildung und Fortbildung des Strahlenschutzpersonals
November 2010
B14
Instandhaltung sicherheitstechnisch klassierter elektrischer und leittechnischer Ausrüstungen
Dezember 2010
282
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
R-Richtlinien (von der früheren Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen HSK verabschiedet) Ref.
Titel
Stand
R-4
Aufsichtsverfahren beim Bau von Kernkraftwerken, Projektierung von Bauwerken
Dezember 1990
R-7
Richtlinien für den überwachten Bereich der Kernanlagen und des Paul Scherrer Institutes
Juni 1995
R-8
Sicherheit der Bauwerke für Kernanlagen, Prüfverfahren des Bundes für die Bauausführung
Mai 1976
R-16
Seismische Anlageninstrumentierung
Februar 1980
R-30
Aufsichtsverfahren beim Bau und Betrieb von Kernanlagen
Juli 1992
R-31
Aufsichtsverfahren beim Bau und dem Nachrüsten von Kernkraftwerken, 1E klassierte elektrische Ausrüstungen
Oktober 2003
R-35
Aufsichtsverfahren bei Bau und Änderungen von Kernkraftwerken, Systemtechnik
Mai 1996
R-40
Gefilterte Druckentlastung für den Sicherheitsbehälter von Leichtwasserreaktoren, Anforderungen für die Auslegung
März 1993
R-46
Anforderungen für die Anwendung von sicherheitsrelevanter rechnerbasierter Leittechnik in Kernkraftwerken
April 2005
R-48
Periodische Sicherheitsüberprüfung von Kernkraftwerken
November 2001
R-49
Sicherheitstechnische Anforderungen an die Sicherung von Kernanlagen
Dezember 2003
R-50
Sicherheitstechnische Anforderungen an den Brandschutz in Kernanlagen
März 2003
R-60
Überprüfung der Brennelementherstellung
März 2003
R-61
Aufsicht beim Einsatz von Brennelementen und Steuerstäben in Leichtwasserreaktoren
Juni 2004
R-101
Auslegungskriterien für Sicherheitssysteme von Kernkraftwerken mit Leichtwasser-Reaktoren
Mai 1987
R-102
Auslegungskritierien für den Schutz von sicherheitsrelevanten Ausrüstungen in Kernkraftwerken gegen die Folgen von Flugzeugabsturz
Dezember 1986
R-103
Anlageninterne Massnahmen gegen die Folgen schwerer Unfälle
November 1989
283
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
Herausgeber Eidgenösisches Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI CH-5200 Brugg Telefon
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Zusätzlich zu diesem Erfahrungs- und Forschungsbericht… …informiert das ENSI in weiteren jährlichen Berichten (Aufsichtsbericht, Strahlenschutzbericht) aus seinem Arbeits- und Aufsichtsgebiet. ENSI-AN-8779 ISSN 1664-3178 © ENSI, April 2014
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2013
ENSI-AN-8779 ISSN 1664-3178
ENSI, CH-5200 Brugg, Industriestrasse 19, Telefon +41 (0)56 460 84 00, Fax +41 (0)56 460 84 99, www.ensi.ch