Menschen stärken Menschen - Aktionstag 2021

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Der Digitale Aktionstag 2021

#ZusammenhaltaufAbstand

Editorial

Seit 2016 fördern wir mit dem Bundesprogramm „Menschen stärken Menschen“ Pat*innenschaften, in denen persönliche Beziehungen der Schlüssel zu gleichberechtigter Teilhabe sind. Dieser niedrigschwellige gemeinsame Ansatz hat sich als sehr wirkungsvoll erwiesen: Menschen, die struktureller Benachteiligung gegenüberstehen, erhalten wichtige Teilhabemöglichkeiten und Erfahrungszugänge. So hat das Programm in den letzten sechs Jahren Beachtliches geleistet: 25 Organisationen an über 900 Standorten haben mehr als 280 000 Menschen zusammengebracht – eine echte Erfolgsgeschichte.

Die Corona-Pandemie ist für dieses Engagement eine große Herausforderung. Sie zeigt aber auch, welch wertvollen Beitrag zivilgesellschaftliches Engagement in Krisenzeiten leistet. Wie schon am Ausgangspunkt des Bundesprogramms, während des starken Zustroms von Schutzsuchenden 2015, finden Engagierte kreative und flexible Lösungen, die Begegnungen trotz Kontaktbeschränkungen möglich machen.

Am zweiten digitalen Aktionstag unter dem Motto #ZusammenhaltaufAbstand wurde dies erneut sichtbar: der wichtige Beitrag unserer Pat*innenschaften für eine chancengerechtere Zukunft vieler Mitbürger*innen und für einen gesellschaftlichen Zusammenhalt. In Videos, Storytelling und Live-Gesprächen zeigten die Engagierten – ob jung oder alt, mit oder ohne Einwanderungsgeschichte, mit ganz unterschiedlichen Lebensrealitäten – wie sie die Pat*innenschaftsarbeit in der Pandemie erleben und gegen alle Hindernisse meistern. Eine Auswahl dieser Beiträge finden Sie in diesem Magazin.

Wir danken allen Pat*innen und Mentor*innen herzlich für ihren unermüdlichen Einsatz und denjenigen, die dieses Engagement möglich machen: den Kolleg*innen aus den zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für die Förderung! Gemeinsam für Zusammenhalt – wenn nötig, auch auf Abstand.

Die AG Kommunikation im Bundesprogramm „Menschen stärken Menschen“

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Liebe Leserinnen und Leser, liebe Engagierte,

#ZusammenhaltaufAbstand, so lautete das Motto des diesjährigen digitalen Aktionstages im Patenschaftsprogramm „Menschen stärken Menschen“. Dieses Motto gilt aber nicht nur für das Programm, sondern in der CoronaPandemie für unsere Gesellschaft als Ganzes: Jetzt war und ist es wichtig, auf Distanz füreinander da zu sein.

Wenn Sie sich fragen, welchen Beitrag dazu Patenschaften leisten können: Sie halten die Antwort in Ihren Händen. Die Broschüre hat die zahlreichen Veranstaltungen und Aktivitäten des Aktionstages eingefangen und zeigt, wie Patenschaften ganz konkret zu besseren Bildungschancen, mehr gesellschaftlicher Teilhabe und einem guten Miteinander beitragen. Was alle guten Beispiele eint: Ohne die kreativen Ideen der Engagierten würde es sie nicht geben. Deshalb fördert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend seit 2016 diesen wertvollen Einsatz mit dem Programm „Menschen stärken Menschen“. An mehr als 700 Standorten bundesweit konnten bisher über 150.000 Patenschaften vermittelt werden. Die Patenschafts- und Mentoringprojekte richten sich dabei an alle Menschen in besonderen Lebenssituationen, an Jung bis Alt, an Einzelpersonen oder Familien.

Mein Dank und meine Anerkennung gelten den vielen Engagierten und den Programmträgern, die diesen Erfolg möglich gemacht haben. Sie kümmern sich um andere Menschen. Damit stärken Sie unseren Zusammenhalt und tragen entscheidend zu einem demokratischen und friedlichen Miteinander bei.

Ich wünsche Ihnen allen weiterhin viel Erfolg und alles Gute für die Zukunft!

Mit freundlichen Grüßen

Gefördert vom:

Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

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© Thomas Köhler_Photothek

Das Programm

Unzählige Bürgerinnen und Bürger haben zusammen mit zivilgesellschaftlichen Organisationen soziale Verantwortung übernommen. Sie erleichtern Menschen, die nach Deutschland geflüchtet sind, das Ankommen und stärken das gesellschaftliche Miteinander. Menschen stärken Menschen wurde 2016 vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aufgelegt, um dieses große Engagement zu fördern, seit 2018 auch für weitere Personen aus sozial benachteiligten Lebenslagen. Die Pat*innenschaften werden in vielfältigen Projekten und unterschiedlichen Personenkonstellationen umgesetzt: Eine echte Erfolgsgeschichte für die Unterstützung sozialer Teilhabe und ein Zusammenleben in kultureller Vielfalt.

25 Trägerorganisationen mit über 900 Unterstrukturen stifteten bereits mehr als

150.000 Pat*innenschaften

Über

90 % der Freiwilligen empfinden ihre Pat*innenschaften als wichtigen Beitrag zur Integration geflüchteter Menschen.

Rund ein Drittel

der Geflüchteten hat durch die Pat*innenschaft einen Praktikumsplatz oder eine Anstellung gefunden.

Rund

90 %

der Pat*innen und Mentees sind mit der Pat*innenschaft sehr zufrieden oder zufrieden.

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50 % der Freiwilligen stehen mehrmals in der Woche, z. T. täglich in Kontakt mit den Tandempartner*innen.

49 %

der Freiwilligen haben bereits weitere Menschen für freiwilliges Engagement gewonnen.

87 % der Pat*innenschaften haben sich zu einer freundschaftlichen/ familiären Beziehung entwickelt.

Über 70 % der Pat*innen haben das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun.

85 %

der vorher noch nicht Engagierten können sich vorstellen, sich weiterhin regelmäßig zu engagieren.

Jede/r fünfte

Geflüchtete engagiert sich nun selbst freiwillig.

Über 90 % der lokalen Organisationen sehen durch die Pat*innenschaftsprojekte einen Kompetenzzuwachs beim Aufbau von Kooperationen und der Gewinnung neuer Freiwilliger.

Bei 75 % der Organisationen hat die Teilnahme am Pat*innenschaftsprogramm zur interkulturellen Öffnung beigetragen.

Quelle: Wirkungsanalyse im Bundesprogramm „Menschen stärken Menschen“, BMFSFJ/ Institut Prognos, 2017 sowie BMFSFJ/DESI, 2020

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Der Aktionstag

Diese Auswahl vermittelt Eindrücke und Ausblicke auf das vielfältige Engagement in Zeiten des notwendigen Abstandhaltens. Der digitale Aktionstag am 1. Juni 2021 stand deshalb unter dem Motto „#ZusammenhaltaufAbstand“. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie wurde gezeigt, wie die Engagierten und Organisationen einfallsreich und agil trotz der Einschränkungen des gesellschaftlichen Lebens ein Miteinander aufrechterhalten. Die Beteiligten ermöglichten Einblicke in ihre Aktivitäten mit Videos, Live-Talks, Podcasts und anderen Formaten.

Die Vielfalt von Menschen stärken Menschen

Der Kurzfilm verschafft Einblicke in verschiedene Projekten des Bundesprogramms. Der Zusammenschnitt aus den unterschiedlichen Ansätzen bietet ein Panorama der Möglichkeiten, wie Pat*innenschaften und Mentoring von den Beteiligten gelebt werden. Es zeigt sich: Alle können von dem Miteinander profitieren.

Zusammenhalt durch interkulturelle Freundschaften

In einem Video-Interview der Stiftung Bürgermut mit Weihua Wang, Gründerin und Geschäftsführerin des digitalen Begegnungsprojektes myBuddy, wird deutlich, wie solche Online-Formate sich gerade in der Pandemie bewähren. Der sozialunternehmerische Ansatz bringt insbesondere junge netzaffine Menschen „auf Augenhöhe“ zusammen.

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Oder: Die Flucht der Kinder!“

Die Theater-AG des Goethe Gymnasiums Demmin in Mecklenburg-Vorpommern produzierte ihr neuestes Stück wegen der Pandemie als Hörspiel aus WhatsApp-Nachrichten. Unterstützt von der Stiftung Bildung ist eine achtteilige Serie voller Witz und Spannung entstanden, deren Folgen Woche für Woche veröffentlicht wurden. Ein Ergebnis, das sich hören lassen kann.

Die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius hat Mentees, Mentor*innen, Lehrkräfte und Partner*innen aus ihrem Projekt Weichenstellung gefragt: Was bedeutet uns das Engagement in der CoronaPandemie? Herausgekommen ist eine Sammlung von Statements der unterschiedlichen Akteur*innen, die ihre Motivation, ihre Ziele und den Gewinn durch das Engagement deutlich machen.

Storytelling über Patenschaften

Hilfe bei der Suche nach Arbeit, das Kennenlernen kultureller Umgangsformen oder Unterstützung beim Lernen: Im Tandem gelingt, was allein nur schwer möglich ist. Anhand von drei exemplarischen Kurzgeschichten zeigt der Deutsche Caritasverband, wie mit dem Pat*innenschaftsansatz das Ankommen von Geflüchteten erleichtert und sie wirkungsvoll in ihrer zunehmenden Selbständigkeit unterstützt werden können.

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„Bloß weg!
„… Gerade die unterstützen, die es am schwersten haben.“

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen präsentierte 100-Word-Stories als Panorama der vielfältigen Konstellationen in ihrem Projektansatz. Deutlich werden in den 20 Kurzgeschichten die unterschiedlichen Herausforderungen und die Erfolge in den sogenannten Impulspat*innenschaften.

Wie viele Organisationen hat sich auch Start with a friend gefragt, wie sie in der Pandemie weiter ihre Ziele erreichen und mit digitalen Mitteln die Zusammenarbeit erhalten können. Das große Vertrauen in die eigene Community gab gemeinsame Kraft. Ein Video zeigt, wie es trotz des erzwungenen physischen Abstands gelungen ist, den Zusammenhalt zu wahren.

Die filmische Dokumentation der Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros macht Pat*innenschaften zwischen älteren, lebenserfahrenen und jüngeren, geflüchteten Menschen anschaulich. Die 20-minütige Produktion ist unter Corona-Bedingungen entstanden. Sie zeigt neben Eindrücken zum Gedenktag der rassistischen Hanau-Morde die vielfältigen und Mut machenden Erfahrungen in diesem Projekt.

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Von Reißverschlüssen, schweren Prüfungen und alten Damen mit dem Namen einer Schneekönigin
„Wir haben viel geschafft …“
Begegnungen, Zusammenhalt und Freundschaften

Die Wohlfahrtsstelle der Malikitischen Gemeinde Deutschland veröffentlichte zusammen mit einem Bundestagsabgeordneten eine Lesung der Ringparabel aus Lessings „Nathan der Weise“. Die fast 250 Jahre alte Botschaft der Verständigung ist immer noch aktuell.

Miteinander lernen und gemeinsam wachsen

Die Deutsche Jugend in Europa stellt eine kurze Geschichte von zwei jungen Frauen vor, die sich gegenseitig unterstützen und so zu Freundinnen geworden sind. In wenigen Worten wird deutlich, welches Potenzial zur Stärkung des Selbstbewusstseins in den Tandems steckt.

Die Initiative Haltung zeigen will Antworten und Lösungsansätze finden, die die Diversitätskompetenz und diskriminierungssensible Praxis innerhalb von Organisationen stärken. Aus dem Bundesprogramm heraus gegründet, möchte sie mit Workshops, Handreichungen und Praxishilfen die Sensibilisierung in der Pat*innenschaftsarbeit fördern.

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„Denn gründen alle sich nicht auf Geschichte?“
„Wir müssen zusammenrücken. Wir müssen füreinander einstehen.“

Strukturelle Lösungen gegen Rassismus

Autorin Natasha A. Kelly beschrieb in einem Live-Gespräch des Bundesverbands Deutscher Stiftungen, wie sich der Rassismus auch in die deutsche Gesellschaft eingeschrieben hat. In ihrem jüngst erschienenen Buch plädiert sie: „Strukturelle Probleme brauchen strukturelle Lösungen.“

Vom Tandem zum Eritreischen Frauencafé

Das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement hat in einem Podcast Stimmen aus unterschiedlichen Pat*innenschaftsprojekten gesammelt. Die Beteiligten erzählen ihre „Tandemgeschichten“. So wird das vielfältige Engagement hörbar.

Ein Ort der Begegnung

Im Asdiqua-Mentoringprogramm des Polnischen Sozialrats wird zusammen gekocht, Theater gespielt, getanzt … In dem Projekt in Kooperation mit der Türkischen Gemeinde Deutschland kommen viele unterschiedliche junge Menschen zusammen. Ein kurzes Video zeigt das lebendige Miteinander.

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Zusammenhalten –Zusammen gestalten

In einer Live-Gesprächsrunde kamen Engagierte von verschiedenen Organisationen im Bundesprogramm zusammen und sprachen über ihre Erfahrungen in den unterschiedlichen Projekten. Was erleben die Engagierten und Koordinierenden, was motiviert sie, welche Highlights gab es auch in Pandemie-Zeiten und was braucht es noch an Unterstützung?

Was treibt uns an?

Motivation in der Corona-Zeit

In einem Podcast der Stiftung Lernen durch Engagement wird gezeigt, wie es Schüler*innen trotz der Pandemie gelingt, voneinander zu lernen, Perspektiven zu gewinnen, Verantwortung für andere zu übernehmen und sich individuell zu engagieren.

Mosaik der Vielfalt

Der Sozialdienst muslimischer Frauen hat eine Sammlung von Zitaten und Fotos von engagierten Menschen mit Migrationshintergrund zusammenstellt. So entstand ein „Mosaik der Vielfalt“, welches die Organisation bei einem persönlichen Gespräch dem Bundespräsidenten und seiner Frau überreichten.

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10794 % mehr erreichte Personen 889 % mehr Netto-Abonnenten 3177 % mehr Interaktionen 964 Profilaufrufe am 1. Juni 209 Handlungen am 1. Juni 1350 % mehr Tweet-Impressionen 675 % mehr Erwähnungen 159 % mehr Follower
Aktionstags (Prozentzahlen im Vergleich zum Vorjahr) 12
Reichweite des

Der Digitale Aktionstag wurde veranstaltet von:

Gefördert vom:

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HERAUSGEBER:

Stiftung Bildung

Am Festungsgraben 1 • 10117 Berlin www.stiftungbildung.org

LAYOUT: Cornelia Agel, sevenminds.de

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