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Anders bleiben
Wer die Welt verändern will, sollte dabei selbst nicht stehen bleiben. Klingt logisch. Doch die Realität in gemeinnützigen Organisationen und Sozialunternehmen sieht oft anders aus. Wer gesellschaftliche Missstände bekämpft, benachteiligten Menschen hilft, Klima und Umwelt schützt und Kultur ermöglicht, hat wenig Zeit für den eigenen Laden. Ihr kennt das, liebe Leser:innen? Keine Sorge, wir auch.
Dabei müsste es eigentlich umgekehrt sein. Wenn die Beobachtung zutrifft, dass gesellschaftliche Veränderung immer rasanter verläuft, dass das Zusammenleben komplexer wird und Krisen sich überlagern, dann kann unsere Antwort nur größtmögliche Elastizität sein. Und für wen sollte das mehr gelten als für am Gemeinwohl orientierte Akteur:innen?
Immerhin: Die Richtung scheint zu stimmen. Immer mehr Organisationen etablieren agile Prozesse, integrieren neue Arbeitsweisen und Kulturen in ihren Alltag und geben dabei nicht selten Impulse in die For-Profit-Wirtschaft. Genau da müssen wir hin: Die Pionier:innen des Wandels fordern und unterstützen nicht nur ein neues, nachhaltiges Wirtschafts- und Sozialmodell, sie leben auch direkt vor, wie es funktioniert.
Das klingt ziemlich groß, und genau darin liegt häufig ein Problem. Change Management –das klingt nach monatelangen Vorbereitungen, unübersichtlichen Projektplänen, endlosen Sessions mit neunmalklugen Kolleg:innen und teuren Berater:innen. Dass es ganz anders geht, zeigen die Praktiker:innen, mit denen wir für dieses Buch gesprochen haben.
Ruhig auch mal ohne den perfekten Plan starten, sich über zarte Anfänge und kleine Schritte freuen, Veränderung nicht als Selbstzweck betrachten, mit überschaubaren Ressourcen experimentieren, Spaß dabei haben und trotzdem noch die eigentliche Arbeit schaffen. Das klappt nie? Wir wetten dagegen.
Lasst uns bleiben, wie wir sind: immer anders, immer neu.