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MINUTEN, REGIE: NICK ROSEN & PETER MORTIMER

entkommen. Er hat eine direkte Auswirkung auf uns

Skifahrer. So traurig es ist: Wir wissen, dass der Temperaturanstieg menschengemacht ist. Vor allem das Thema Reisen ist ein wichtiger Faktor. Hast du deine Gewohnheiten in dieser Hinsicht geändert?

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Ich fahre fast schon mein ganzes Leben lang Ski. Und als Freeskier bin ich viel um die Welt gereist. Ich war in

Patagonien, Grönland, Alaska und so weiter. Aber seit 2018 arbeite ich mehr mit Freunden hier in Norwegen zusammen und versuche nicht mehr so viel zu fliegen wie früher. Ich mache mehr Abenteuertrips in Europa und erkunde Orte, welche nicht ganz so weit weg sind von zuhause. Das muss nicht heißen, dass die Abenteuer weniger spannend wären. Verglichen mit Alaska ist Spitzbergen fast um die Ecke. Trotzdem ist die Insel ca. 900 Kilometer von deiner Heimatstadt Tromsø entfernt und eine kleine Welt für sich. Wie hast du diese Welt erlebt?

Es ist eine sehr unwirtliche Umgebung. Man hat keine

Verbindung zur Zivilisation, wenn man dort unterwegs ist. Es kann viel schief gehen, sowohl auf dem Boot als

NIKOLAI SCHIRMER

Der Norweger ist Filmemacher, Freeskier und Surfer - und er hat sogar einen Abschluss in Jura. Früher bereiste Nikolai als FreeskiProfi die Welt, bis er merkte, dass er sich hinter der Kamera eigentlich auch sehr wohl fühlt. Heute kombiniert er seine beiden Leidenschaften und achtet außerdem darauf, seinen CO2-Fußabdruck bei sämtlichen Aktivitäten so gering wie möglich zu halten.

auch in den Bergen. Und dann muss man noch mit dem ganzen Eis klarkommen – und den Eisbären! Habt ihr denn brenzlige Situationen mit Eisbären erlebt?

Wir konnten immer genug Abstand halten. Mussten auch keinen Warnschuss abgeben oder so was in der

Art. Es gibt auf Spitzbergen nur ungefähr 3.500 Eisbären. Das sind nicht wirklich viele. Man möchte keinen aus Notwehr erschießen. Absolut. Wir müssen so wilde Orte wie Spitzbergen und natürlich auch seine Bewohner mit Respekt behandeln. Wie denkst du darüber?

Ich glaube, viele Leute haben gar nicht auf dem

Schirm, wie umfassend wir die Erde zivilisiert haben.

Wir denken, dass es noch sehr viel Wildnis gibt, dabei haben wir kaum noch Orte, wo Menschen nicht schon irgendwann einmal Spuren hinterlassen haben. Es fühlt sich auch ein bisschen schlecht an, dort gewesen zu sein. Denn eigentlich sollte man diese Umgebung gar nicht stören. Trotzdem tun wir es. Und wir sitzen am längeren Hebel. Wenn wir einem Bären begegnen, werden wir die Situation vermutlich überleben. Er nicht. Das passiert immer wieder. Unser Boot war ja nicht das Einzige, das dort unterwegs war. Da kommen viele Touristen. Wenn man sich diese Umweltproblematik anschaut, ist es fast schon ein Wunder, dass dein Film so leichtfüßig daherkommt. War dir das wichtig?

Wir alle stecken mittendrin in diesem Klimawandel.

Wir müssen unbedingt aktiv werden, unsere Emissionen verringen und die richtigen politischen Entscheidungen treffen. Aber selbst in der schlimmsten Situation ist es ja nur menschlich, dass man eine gute Zeit haben will und versucht, das Beste daraus zu machen.

Und das wollte ich auch für diesen Film. Es ist nicht einfach, dabei den richtigen Ton zu treffen. Ist dir denn wichtig, den Leuten etwas mitzugeben?

Noch während ich mitten im Abenteuer drinstecke, denke ich schon darüber nach, wie ich es meinem Publikum am besten nahebringe. Im Outdoorsport gibt es aber auch Leute, die sagen, dass sie alles nur für sich selbst machen und dass es ihnen egal sei, was die anderen denken. Da würde ich widersprechen. Warum?

Für mich wird die Erfahrung, die ich gemacht habe, größer, wenn ich sie mit Menschen teile. Dann ist das nicht mehr nur mein Abenteuer. Es gehört dann allen.

Ist es nicht besser, wenn 1000 Leute eine gute Zeit haben, anstatt nur ich allein? Besser könnte man es nicht sagen. Genau deswegen machen wir die European Outdoor Film Tour. Vielen Dank für das Gespräch!

DIE KUNST

„Seit dem Century Crack haben wir nach der nächsten großen Risskletterei gesucht. Wir dachten, wir würden sie im Yosemite oder in der Wüste finden. Aber nicht in Großbritannien unter einer Autobahnbrücke!” Tom Randall & Pete Whittaker

Das Exminster Viaduct ist mit 763 Metern fast genauso lang wie El Cap im Yosemite National Park, nur ist die Kletterherausforderung hier horizontal statt vertikal.

DER FUGE

Tom Randall und Pete Whittaker haben eine besondere Vorliebe für harte Rissklettereien. Unter einer Autobahnbrücke in Südengland fanden sie ihre bislang größte Herausforderung. Wir haben mit ihnen über ihr absurdes Kletterprojekt gesprochen.

WIDE/BRIDGE BOYS

Vor etwa zehn Jahren habt ihr im Film „Wide Boyz“ (EOFT 12/13) den Century Crack, den schwierigsten Off-Width-Crack der Welt, in Utah geklettert, jetzt eine 763 Meter lange Dehnungsfuge unter einer Autobahnbrücke in Südengland. Was war schwieriger?

Tom: Die Brücke war sehr viel schwieriger als der

Century Crack. Wir haben ordentlich gelitten. Es war eine der härtesten Routen, die Pete und ich jemals gemacht haben. Vor zehn Jahren hätten wir diese

Route nicht klettern können! Aber seitdem haben wir eine Menge trainiert und Erfahrungen gesammelt und uns als Kletterer auch ein klein bisschen verbessert. Und das hat dieses Projekt überhaupt erst möglich gemacht. Wärt ihr denn vor zehn Jahre überhaupt an einer solchen Route interessiert gewesen?

Tom: Nein! Aber ich bin immer offen für Neues. Ich glaube schon, dass die Pandemie gewisse Auswirkungen hatte. Aber ich bereue das auch gar nicht. Es ist halt einfach passiert.

Als „Wide Boyz“ (EOFT 12/13) stellten Tom Randall und Pete Whittaker ihr Talent fürs Rissklettern zum ersten Mal unter Beweis. In den USA wiederholten die Briten eine Reihe berühmt-berüchtigter Off-Width-Routen und konnten sogar die Erstbegehung des legendären Century Crack für sich verbuchen - ein Triumph, den sie ihren ungewöhnlichen Trainingsmethoden an einem künstlichen OffWidth-Crack in Toms Keller zu verdanken hatten. Was hat euch bei diesem Pro- „Vor zehn Jahren jekt am meisten irritiert? hätten wir diese

Pete: Die Brücke hat sich bewegt! Wenn schwere Laster Route nicht kamen, wurde der Riss erst klettern können.“ enger und dann wieder brei- Tom Randall ter. Das war wirklich superseltsam. Man klemmt seine

Hand rein, der Riss zieht sich zusammen und das fühlt sich erstmal gut an. Aber wenn der Riss dann wieder weiter wird - Das ist dann gar nicht mehr gut! Sowas habe ich noch nie erlebt. Aber unsere Sicherungen haben trotzdem die ganze Zeit gehalten.

Tom: Im Film wird diese Sache gar nicht so richtig erklärt. Aber wir mussten da sehr vorsichtig sein. Die meisten Kletterer haben dieses Phänomen sicherlich noch nie erlebt, deswegen können sie sich nicht vorstellen, wie groß das Problem tatsächlich ist. Als wir am Ende der Brücke endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatten, hat sich gefühlt alles bewegt - als ob man seekrank wäre. Wie war es, bei einem Kletterprojekt mit der Polizei konfrontiert zu werden? Das ist euch vorher doch noch nie passiert...

Tom: Bei unserem ersten Versuch hat jemand die Polizei gerufen und wir mussten uns abseilen. In diesem

Moment habe ich gedacht, dass wir jetzt richtig Stress bekommen, eine Strafe zahlen müssen oder dass sogar ein Eintrag im Strafregister fällig ist.

Pete: Aber letztendlich konnten wir ganz offen mit der Polizei reden. Als sie verstanden hatten, was wir vorhaben und wir ihnen versichert haben, dass wir auf keinen Fall auf die Straße klettern würden, waren sie zufrieden. Habt ihr denn versucht, eine offizielle Genehmigung zu bekommen?

Tom: Ich glaube, wir haben eine ganze Reihe von Behörden so gründlich verwirrt, dass alle irgendwann den Überblick darüber verloren haben, wer was genau erlaubt hatte. Es war ein sehr schwieriger Kompromiss. Aber wenn man zu viele Fragen stellt, dann lautet die Antwort auf jeden Fall Nein. Würdet ihr sagen, dass ihr es bei diesem Projekt auf die Spitze getrieben habt?

Tom: Das ganze Projekt war von Anfang an sehr seltsam. Aber während dieser Pandemie sind eine ganze

Menge schräger Dinge passiert. Warum sollten wir da normal an die Sache rangehen wollen? Wir wollten doch in erster Linie Spaß haben. Es war einfach witzig unter einer Brücke zu hängen und Pizza zu bestellen.

Klar, wir hätten auch einfach Sandwiches mitnehmen können, aber so war es lustiger. Und wir wollten uns ganz bewusst nicht zwischendurch abseilen. Es sollte sich anfühlen wie eine richtige Expedition. Aber nicht nur ihr, auch euer Supportteam hatte zum Teil einen harten Job…

Pete: Ja. Am dritten und vierten Tag war es ziemlich schwierig für sie, uns unser Equipment und die Verpflegung zu bringen. Der EXMINSTER

Fluss unterhalb der Brücke VIADUCT mündet kurz darauf ins DEVON

Meer, deshalb hängt sein Pegelstand von den Gezeiten ab. Man konnte uns 763 nur zu bestimmten Zeiten METER überhaupt erreichen. In der dritten Nacht war es ziemlich knapp, aber sie haben es geschafft. Mit eurem Film beweist ihr, 80 dass sich das Abenteuer SEILLÄNGEN überall finden lässt. Es ist manchmal gar nicht nötig, allzu weit zu reisen. Was habt ihr sonst noch bei diesem Projekt gelernt?

Tom: Die Herausforderung ist immer in deinem Kopf.

Es kommt nur auf dein eigenes Kreativitätslevel an.

Sei kreativ und mach das Beste aus dem, was du hast.

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WER SOLL ABENTEURER:IN DES 21. JAHRHUNDERTS WERDEN?

DIE NOMINIERTEN

LOR SABOURIN

KLETTER:IN & COACH

Schon mit 12 Jahren zog es Lor in die Kletterhalle in Detroit, Michigan –doch erst beim Felsklettern fand Lor die wahre Leidenschaft. Als erst:e nicht-binär:e Kletter:in gelang Lor der Durchstieg einer Trad-Kletterroute im Schwierigkeitsgrad 10+. Als Klettercoach unterstützt Lor andere beim Überwinden neuer sportlicher und mentaler Herausforderungen.

JADE HAMEISTER

POLARABENTEURERIN

Die Australierin Jade hat bereits in jungen Jahren einige Weltrekorde aufgestellt: mit 16 Jahren gelang ihr als jüngste Person der „Polar-Hattrick“, sie durchquerte Grönland und erreichte sowohl den Nordpol als auch den Südpol auf Skiern. Neben ihrem Studium motiviert sie als Speakerin insbesondere junge Frauen, ihre Komfortzone zu verlassen.

JONAS DEICHMANN

ABENTEURER UND EXTREMSPORTLER

Vom Manager zum Abenteurer: Vor einigen Jahren tauschte Jonas den Bürostuhl mit dem Fahrradsattel und durchquerte mit seinem Rad unter anderem Europa und Südamerika. Zuletzt stellte er einen neuen Weltrekord in den Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen auf. Bei seinem Triathlon um die Welt legte er die Distanz von 120 Ironmans zurück.

Mit diesem Award feiern wir die inspirierendsten Abenteuerer:innen unserer Zeit. Und ihr entscheidet mit, welche:r der Nominierten gewinnt!

Mit dem Rad, auf den Skiern oder hoch hinaus auf die Berggipfel – die Nominierten des diesjährigen Awards finden ihren ganz eigenen Weg ins Abenteuer. Sie stellen sich neuen körperlichen und mentalen Herausforderungen und erleben dabei unvergessliche Momente. Ganz gleich, ob sie auf Skiern zum Nord- oder Südpol aufbrechen, neue Rekorde auf dem Rad, zu Fuß und im Wasser aufstellen – die Abenteurer:innen des 21. Jahrhunderts zeichnen sich durch ihre Neugierde, ihren Mut und ihre Gabe aus, uns an ihren einzigartigen Erlebnissen teilhaben zu lassen. Es sind Geschichten, die uns berühren und uns inspirieren, unser eigenes Abenteuer zu suchen und zu finden!

Der 21st Century Adventurer Award ist mit einem Preisgeld von 10.000 Euro dotiert, das von Land Rover zur Verfügung gestellt wird und als Budget für die nächste Expedition verwendet werden kann.

PASANG LHAMU SHERPA AKITA

ALPINISTIN UND BERGFÜHRERIN

Als erste weibliche Bergführerin hat Pasang in Nepal neue Standards gesetzt. Nach Expeditionen zu verschiedenen 8000ern dieser Welt, unter anderem auf den K2 im ersten Frauenteam, geht sie ihrer Leidenschaft als Alpinistin auch als junge Mutter erfolgreich nach und inspiriert auf diese Weise andere junge Frauen in ihrem Heimatland und darüber hinaus.

DANNY MACASKILL

STREET TRIALS & MOUNTAINBIKEPROFI

Der Schotte hat ein außergewöhnliches Gespür für Räder aller Art: auf dem Mountain- oder Trialbike stellte Danny sein herausragendes Können in millionenfach geklickten Filmen und Videos unter Beweis. Immer wieder überrascht er mit neuen Bike-Tricks auf spektakulärem Terrain, kein Hausdach oder Geröllfeld ist vor ihm sicher.

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SHIFTING

GEARS

Erst in den letzten zehn Jahren hat sich Mountainbiking in Sambia zu einer bekannten Sportart entwickelt. Die Szene ist noch klein, aber fein.

Manchmal kann ein einziger Gegenstand ein ganzes Leben verändern. Für Gift Puteho war es ein Fahrrad. Doch als er seine ersten wackligen Runden drehte, hätte er sich nicht träumen lassen, wohin es ihn einmal bringen würde.

GIFT PUTEHO

Gift Puteho kommt aus Livingstone in Sambia. Das Radfahren brachte er sich selbst bei – auf dem viel zu großen Fahrrad seines Vaters. Mittlerweile fährt er auf einem richtigen Mountainbike für das Zambian National Team und träumt von seinem eigenen Fahrradladen.

Preisfrage: Du hast die Möglichkeit, an einem Mountainbike-Rennen teilzunehmen. Aber dein Fahrrad ist kaputt, es hat keine Bremsen. Würdest du trotzdem mitfahren? Die meisten von uns würden vermutlich dankend ablehnen. Doch Gift Puteho musste nicht lange nachdenken. Er stieg aufs Rad, fuhr das Rennen und kam als Erster ins Ziel. Mit zehn Minuten Vorsprung! Wozu kaputte Bremsen alles gut sein können…

Was bei diesem Rennen alles hätte passieren können, daran hat Gift keinen Gedanken verschwendet: „Ich war einfach überzeugt davon, dass ich es schaffen könnte. Wenn es bergab ging, habe ich nicht ans Bremsen gedacht. Ich wollte nur das Rennen machen und schauen, was passiert.“ Und mal ganz ehrlich: Was bleibt einem auch anderes übrig als an sich selbst zu glauben, wenn man dem Material schon nicht vertrauen kann? Mit dieser Einstellung kann man es im Leben weit bringen.

Bis ins Zambian National Team hat es Gift mit seinem Mountainbike-Talent schon einmal geschafft. Seit eineinhalb Jahren lebt er in Solwezi, über 1000 Kilometer von seiner Heimatstadt Livingstone entfernt. Hier kann er jeden Tag trainieren, aber auch die Schule besuchen. Zumindest noch für zwei weitere Jahre, dann wird der Sechzehnjährige seinen Abschluss machen. Und dann? Mal sehen, im Moment geht’s in erster Linie um den Sport.

Das Zambian National Team ist das einzige Team in ganz Sambia, das seine Fahrer:innen auch finanziell unterstützt. Für Gift Puteho ist das eine Riesenchance - und eine berufliche Perspektive. Denn dass man als Mountainbiker Geld verdienen kann, ist in Sambia noch nicht angekommen. Der Sport ist hier größtenteils noch unbekannt. „Viele Leute glauben nicht, dass man es mit Mountainbiken im Leben zu etwas bringen kann“, sagt Gift. „Sie nutzen Räder einfach nur als Transportmittel. Wenn der Sport etwas bekannter wäre, würden sie vielleicht eher sagen: Damit kannst du es schaffen.“

Erfolg, Beruf, Karriere: An all das hat Gift nicht gedacht, als er zum ersten Mal auf ein Fahrrad kletterte. Es war das Rad seines Vaters und es war ihm viel zu groß. Er konnte nur im Stehen fahren und kippte ständig um. Aber er war der Einzige weit und breit, der sich für das Rad interessierte. Das bedeutete: mehr Zeit zum Üben. Was die anderen über seine wackligen Übungsrunden dachten, war ihm egal.

Irgendwann hatte er den Dreh raus und machte die Trails rund um seine Heimatstadt unsicher. Große Berge gibt es hier nicht, aber ein paar Hügel. Die reichten aus, um zu einer Erkenntnis zu gelangen, die Mountainbiker auf der ganzen Welt vereint: Es gibt nichts Besseres als auf einem Mountainbike bergab zu fahren. Und zwar schnell!

Auf die nächsten Rennen ist Gift gut vorbereitet – alles andere lässt er auf sich zukommen. Den Umzug nach Solwezi hat er jedenfalls noch nicht bereut: „Ich musste einfach herkommen. Hier habe ich viel mehr Möglichkeiten als zu Hause.“ Die ersten Schritte sind auf jeden Fall schon einmal gemacht. Im Moment träumt Gift davon, eines Tages seinen eigenen Mountainbike-Laden zu eröffnen. Wir drücken die Daumen, dass es klappt.

WENN IHR MEHR ÜBER GIFT PUTEHO UND SEINE GESCHICHTE ERFAHREN WOLLT, SCHAUT AUF UNSERER WEBSITE VORBEI.

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Chamonix ist in der Freeride-Szene alles andere als ein Geheimspot. Alljährlich tummeln sich hier unzählige Wintersportler auf und neben den Pisten. Nicht so in der Saison 20/21. Schon den ganzen Winter über sind die Skigebiete geschlossen und locken jetzt mit reihenweise unverspurten Hängen. Freerider Sam Favret aus Chamonix beginnt zu träumen – von Abfahrten, die normalerweise gar nicht möglich sind, weil einfach zu viele Menschen in den Bergen unterwegs sind.

Fünf bis sieben Stunden Gehzeit für zwei, maximal drei Aufnahmen muss die Filmcrew bei diesem Projekt einkalkulieren. Doch das ist nichts, was hier jemanden abschrecken könnte. Außerdem kann Sam seinen Freunden während des Aufstiegs in aller Ausführlichkeit erklären, welche Line er fahren möchte. Denn in seinem Kopf sieht er sie bereits vor sich. Die Frage ist nur, wie man sie am besten in den Kasten bekommt.

ZEITREISE

„Wir waren ganz allein in dieser Welt. Es war seltsam, aber wunderschön.“ Maxime Moulin

Freerider Sam Favret, Filmemacher Maxime Moulin und Drohnenpilot Hensli Sage beschließen im Dezember 2020, die Gunst der Stunde zu nutzen und ein paar außergewöhnliche Abfahrten zu drehen. Gemeinsam mit Fotograf Fabian Bodet machen sie sich auf den Weg in die Berge.

„So haben wir Chamonix noch nie erlebt.“ Maxime Moulin

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Drohnenpilot Hensli Sage hatte von allen Beteiligten wohl den anstrengendsten Job. Er durfte die Drohne auf keinen Fall abstürzen lassen, da man sie aufgrund der Lawinenlage wohl nie mehr hätte bergen können. Außerdem sollten die Aufnahmen möglichst ruhig sein und zu viele schnelle Richtungswechsel vermieden werden. Das alles erforderte eine genaue Planung.

Es ist der Traum eines jeden Freeriders einmal ein Skigebiet ganz für sich allein zu haben. Sam Favret hat diese einmalige Chance bekommen, noch dazu in seiner Heimat Chamonix, und konnte endlich die Abfahrten verwirklichen, von denen er so lange geträumt hat.

Schon am ersten Drehtag wird klar, dass die Lawinengefahr in dieser Saison extrem hoch ist. Es hat eben nicht nur Vorteile, wenn die Skigebiete geschlossen sind und gewisse Sicherungsarbeiten nicht erledigt werden! Für Maxime bedeutet das: Er hat keine Möglichkeit, für sich und die Kamera eine sichere Position zu finden. Bleibt nur noch Henslis Drohne...

Die European Outdoor Conservation Association (EOCA) ist eine Stiftung, die eine Reihe von Umweltschutzprojekten auf der ganzen Welt finanziert und unterstützt und dabei mit Marken und Unternehmen aus der Outdoorbranche kooperiert.

DIE EOCA UNTERSTÜTZT…

die Einrichtung von Wander- und Fahrradrouten, um fragile Lebensräume zu schützen.

das Entfernen von Plastikmüll an Stränden sowie in Kanälen und Flüssen.

EUROPEAN OUTDOOR CONSERVATION ASSOCIATION

den Schutz von Wäldern, Mooren, Wiesen, Mangrovenwäldern und Feuchtgebieten sowie die Erhaltung der Lebensräume vieler wilder Arten auf der ganzen Welt.

Die EOCA wird durch Mitgliedschaften und andere Fundraising-Aktivitäten finanziert. 100 % der Mitgliedsbeiträge werden direkt zur Unterstützung von Naturschutzprojekten verwendet, die dem Klimawandel und dem Verlust der Biodiversität entgegenwirken. Dabei haben die Projekte stets einen Bezug zum Outdoorsport und kommen auch den lokalen Communitys zugute. Eines der zuletzt finanzierten Projekte der EOCA ist eine Partnerschaft mit „Rewilding Apennines“ und dem Projekt „Improving the Circle of Life in the Central Apennines“. Neben anderen wichtigen Vogelarten beheimaten die hochalpinen Berge, Wiesen und Täler des SEIT 2006: Regionalparks Sirente Velino hat die EOCA fast 5 Millionen eine der größten GänsegeiEuro gesammelt und in erpopulationen Italiens. Die 167 Projekte in 65 Ländern Gänsegeier spielen eine entinvestiert. Im letzten Jahr hatten diese Projekte einen direkten scheidende Rolle im ÖkosysEinfluss auf 470.000 Hektar. tem des Parks, werden jedoch durch Skilifte, Stromleitungen, Windturbinen und auch durch Kletterer beim Nisten gestört und ebenfalls durch Vergiftungen bedroht. Das Team von „Rewilding Apennines“ will untersuchen, wodurch die Art hauptsächlich bedroht wird und so die Gänsegeier-Population auf 70 Brutpaare erhöhen. Die Forschung konzentriert sich dabei auf mögliche Vergiftungen. Es geht aber auch darum, die Populationen anderer Vögel wiederherzustellen. Mit verschiedenen Touren bietet die EOCA interessierten Menschen die Möglichkeit, die Gegend, sowie ihre Vögel und Wildtiere sicher zu besuchen und etwas über sie zu lernen.

Mit öffentlichen Abstimmungen im Frühjahr und Herbst gibt die EOCA den Menschen die Möglichkeit, sich für den Naturschutz zu engagieren und bei der Auswahl der nächsten Projekte und deren Finanzierung zu helfen. Wenn ihr Interesse habt, die Arbeit der EOCA zu unterstützen, schaut vorbei unter eocaconservation.org

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WING

Carl Weiseth und Ian Rinefort: Ein Speedflyer und ein Drohnenpilot sorgen mit minimalem Aufwand für maximales Adrenalin auf der großen Leinwand. Wir werfen mit Drohnenpilot Ian Rinefort einen kleinen Blick hinter die Kulissen.

Wie habt ihr euch kennengelernt und beschlossen zusammenzuarbeiten?

Alles hat damit angefangen, dass sich zwei Leute mit ganz bestimmten Fähigkeiten getroffen haben. Ich hatte die Drohne und Carl konnte fliegen. Er wollte gerade eine Flugschule eröffnen, hatte aber nichts, um den Leuten zu zeigen, worum es beim Speedflying eigentlich geht. Selbst ich hatte von diesem seltsamen

Sport vorher noch nie gehört. Also sind wir los und haben gemeinsam Videos produziert. Am Anfang war es mühsam. Da habe ich einige Drohnen gecrasht.

Aber seit zwei Jahren haben wir den Dreh raus.

Für Speedglider Carl Weiseth gibt es nicht Besseres als die Gesetze der Schwerkraft scheinbar aus den Angeln zu heben. Oben und unten sind dann eher relative Begriffe.

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Wie funktioniert ihr als Team - nach zwei Jahren Training?

Ich bin mittlerweile schon so oft mit der Drohne hinter Carl hergeflogen, dass ich genau weiß, was er gerade denkt. Ich weiß, welche Bewegung er gleich machen wird, wenn der

Kopf auf eine bestimmte

Art und Weise dreht. Bei anderen Speedflyern kann ich das nicht sagen. Wo stehst du eigentlich, wenn du deine Drohne steuerst?

Das herauszufinden war für uns die größte Herausforderung.

Das hat uns ein Jahr gekostet. Das Problem sind die Distanzen.

Mit einer FPV-Drohne (FPV = „first person view“, dt: „Sicht aus der Ich-Perspektive“) sehe ich ja das, was die Drohne sieht, im

Display meiner VR-Brille. Aber damit das funktioniert, brauchen

Brille und Drohne eine konstante Sichtverbindung. Wenn ich den

Sichtkontakt verliere, dann kommen in meiner VR-Brille keine

Bilder mehr an und ich verliere auch die Drohne. Es hängt also sehr vom Gelände ab. Am bequemsten und sichersten ist es für mich, wenn ich die Drohne vom Tal aus steuere. Aber bei manchen Flügen funktioniert das nicht. Und dann stehe ich halt mit meiner VR-Brille an einer Felskante und vor mir tut sich ein 600

Meter tiefer Abgrund auf.

Was fasziniert dich am Drohnenfliegen?

Es macht einfach Spaß, mit einer Drohne zu fliegen.

Ich spiele mittlerweile keine Videospiele mehr, mal abgesehen vom Drohnensimulator. Mit der Drohne kann man sich an jeden beliebigen Ort begeben und trotzdem die absolute Kontrolle haben. Man kann mit der Landschaft spielen – und zwar auf eine

Art und Weise, wie man es mit seinem Körper gar nicht machen könnte. Ich habe schon verschiedene

Extremsportarten ausprobiert, unter anderem Klippenspringen, und da war die Unfallgefahr natürlich sehr hoch. Als Drohnenpilot kann ich die Welt auf weitaus sicherere und noch viel aufregendere Art und

Weise erleben.

MEN

GEGEN DEN STROM?

Nouria Newmn liebt es, mit ihrem Kajak einen Fluss zu erkunden, auf dem sie noch nie gepaddelt ist. Einen Fluss, der sie fordert, aber nicht überfordert. Ein Abenteuer, das für sie neben der sportlichen Herausforderung auch noch eine neue kulturelle Erfahrung bereithält. Wegen dieser Momente hat sie ihre Kanuslalom-Karriere aufgegeben und es bis heute nicht bereut. Man kann sich auch als Kajakerin nicht immer nur vom Strom mitreißen lassen. Es gibt Momente, wo es besser ist, genau das Gegenteil zu tun, sich über die Erwartungen der anderen Leute hinwegzusetzen und den eigenen Wünschen und Träumen zu folgen. Das ist nicht immer der sicherste Weg, aber der interessantere.

Kajaker:innen verbringen viel Zeit damit, den Fluss, den sie paddeln wollen, genau zu studieren, so auch Nouria Newman hier am Rio Baker in Chile

WENN DIE NATUR SPRECHEN KÖNNTE, WÜRDE SIE UNS ALLEN SAGEN, DASS WIR MEHR ZEIT IM FREIEN VERBRINGEN SOLLEN.

Sie würde sagen, dass wir nach Draußen gehören, unabhängig davon, wer wir sind oder wo wir herkommen. Sie würde uns alle willkommen heißen. Also komm in die Natur, um Abenteuer zu erleben, dich zu erholen und besser zu fühlen. Sie würde uns bitten, freundlicher zu sein. Sie würde wollen, dass sie sich auf uns verlassen kann, wie wir uns auf sie verlassen können. Sie würde uns auffordern, sie zu beschützen und bewusst mit ihr umzugehen. Denn wir verdanken ihr alles. Sie würde unsere Freunde, Community und Familie einladen. Lasst uns zusammenkommen und der Welt mitteilen, was die Natur ihr sagen möchte.

Lasst uns alle dazu inspirieren, die persönlichen Gipfelmomente zu entdecken. Lasst es uns allen Menschen ermöglichen, ein naturverbundeneres und bewussteres Leben voller Abenteuer zu führen.

WIR SIND ADIDAS TERREX WIR SIND #UNITEDBYSUMMITS

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