Fotocult 2014

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AUSBILDUNG FOTOGRAFIE in Wien und Linz


www.studium-fotografie.at Lehrgand Digitale Fotografie Lehrgang Digitales Fotodesign LIK Meister Klasse

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two faces. lik galerie für fotografie. selfshoots der absolventen der meisterklassse

2 FACES

TWO FACES - Selfshoots der Absolventen der Meisterklassse der LIK Akademie für Foto und Design

Wer ist der, mein Gegenüber? Kann ich ihm trauen? Soll ich ihm trauen? Warum darf ich ihm trauen? Was ist Toleranz? Wann beginnt sie und wo sind ihre Grenzen? Warum erinnern wir uns an Gesichter, die sich flüchtig an uns in der U-Bahn vorbei bewegt haben, und die, die so oft in unserer Nähe waren, haben wir gar nicht mal bemerkt? Woran liegt es? Prägnanz? Penetranz? Liegt es daran, dass die, die sich an uns vorbei bewegen, in den Parallelwelten existieren? Oder liegt es an uns selbst, an unseren Sehnsüchten, geheimen Wünschen, an unserer Eitelkeit? Stimmt es, das die meisten von uns zwei Gesichter haben, oder ist es nur ein mitleiderweckender Versuch, sein eigenes Ego freizusprechen? Die LIK Meisterklasse Digitale Fotografie präsentiert in dieser Ausstellung eine Gesichter-Studie, in dem geschlossenen Kreis der Gruppe der Fotografinnen ein Selbstversuch mit öffentlicher Teilnahmemöglichkeit von Fremden im Ausstellungsraum der Galerie LIK und in Rahmen der Photo & Adventure in Linz.

LIK Akademie Ausstelung S. 4-9: Bilder © Meisterklasse 2014 LIK Akademie für Foto und Design 5

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TWO FACES. LIK Akademie Ausstelung


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inhalt / impressum

Inhalt LIK Galerie für Fotografie. 2 Faces. Selfshoots der Absolventen der LIK Meisterklassse 4 Castlequin. Irland. Bilder Nadja Gusenbauer 18 martin (tine) steinthaler. Tine’s World. Backstage Informationen beim Fotoshooting für den „Cirque Fantastique“ im Casino Velden am Wörthersee. Cirque Fantastique 28 „Möge die Macht mit dir sein“. One Week in Valentia Island… Nikon D4s Praxistest. Eric Berger, Max Lottmann 36 Leica M Praxistest. Eric Berger 42 Früher oder später. Roland Froschauer 52 Lifestyle Car Photography mit Maximilian Lottmann 60 Desert Rose. Text und Bilder: Wolfhard Fromwald 72 Maquez Candy Roll introducing new forms of wearable hairstyle 82 Guillermo de Angelis. Absence and photography 86 mary | tine. Tanz & Raum. Stein(thaler) trifft Tanz | Arch Meets Dance 94

Impressum Herausgeber LIK Akademie für Foto und Design GmbH Spittelberggasse 9, 1070 Wien E-Mail atelier@n-photography.at Tel. +43 664 422 91 21, +43 676 911 28 24 http://www.fotocultmagazin.com Auflage 2000 Stück Erscheinungsweise 2 x jährlich Chefredaktion Nadja Gusenbauer Redaktion Eric Berger, Martin Steinthaler, Roland Froschauer Lektorat Natalia Danler-Bachynska Titelfoto Nadja Gusenbauer Druckrei Prospektus Kft. H-8200 Veszprém, Tartu utca 6. Für unverlangt zugesandte Beiträge oder Fotos können wir keine Haftung übernehmen. Wir übernehmen auch keine Haftung für Inhalte oder Fotos von zur Verfügung gestellten Beiträgen


editorial

Da wir ein Magazin sind, welches sich mit cultiger Fotografie und cultigem Lifestyle beschäftigt, gehen natürlich Trends und Strömungen in der aktuellen Fotografie auch nicht an uns vorbei. Selfies sind so präsent, dass sie im Social Media bereits wieder allzu banal wirken. Denken wir nur an die Urlaubsgrüße gut gelaunter Mitmenschen, welche den Daheimgebliebenen zeigen sollen, welchen Vorteil doch Freizeit in schöner Umgebung gegenüber tristem Alltag in der Arbeitswelt hat.

Der Smartphone-SelfieCult Eine Angewohnheit welche nicht erst eine Erfindung der digitalen Vernetzung der Neuzeit darstellt. Erinnern wir uns doch an die berühmten österreichischen Satire Zwiegespräche zwischen der Figur des typischen Wiener Granuläres, Herrn Travnitschek und seinem Freund (Helmut Qualliger und Gerhard Bonner), wenn es darum ging, die Reiseerlebnisse des Herrn Travnitschek aufzuarbeiten. Zitat beim Betrachten der Fotos: „Ich und die Pyramiden…Schöne Pyramiden…“ Also einerseits ist das Selfie eine Art Alibi und Beweis, wo man nicht gewesen sei, andererseits oft auch ein gewisses Stück Narzissmus beim liebevollen Abbilden seines eigenen Antlitzes. Fakt ist aber auf jeden Fall das Selfie ist allgegenwärtig, vom SM (Social Media) bis zur Fotokunstausstellung. Da Selfies meist mit Smartphones aufgenommen werden, ist hier der zweite große Trend der Fotografie mit abgedeckt. Die „Verlifestylung“ der Fotografie durch die permanent vorhandene Möglichkeit Erinnerungen auf digitalem Sensor visuell aufzuzeichnen. Ich oute mich an dieser Stelle als uneingeschränkter Junkie dieses Mediums. Das ist auch mit ein Grund, warum ich selbst ab 24.11.2014 in der Galerie LIK in Wien eine Fotoausstellung inszeniere, zum Thema „The Peeling Phone“ Das FOTOCULT Magazin hat also diesen Handy-Selfie-Kult zum Cult gemacht und bringt als Medium, welches sich mit technisch hochwertigster Fotografie und exklusiven Lifestyle-Produkten beschäftigt, ein Smartphone-Selfie-Cover von unserer Art Direktorin Nadja Gusenbauer. Cult as Cult can. Eric Berger

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lik akademie f端r foto und design lehrgang digitale fotografie

LIK LEHRGANG DIGITALE FOTOGRAFIE www.studium-fotografie.at


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lik akademie für foto und design

LIK MEISTERKLASSE FOTOGRAFIE LIK MEISTERKLASSE FOTOGRAFIE / Diplom – Semester zum ZERTIFIKAT Die LIK Meisterklasse ist die Ausbildungsspitze der Lehrgänge der LIK Akademie für Fotografie und Design. Hier werden die kreativen Fähigkeiten der Fotografinnen gebündelt und zu kommerziell konzeptioneller Arbeit hingeführt.

VERANSTALTUNGSORTE Akademie für Foto und Design Wien, Seidengasse 17, 1070 Wien Akademie für Foto und Design Linz, Abensbergstrasse 4, 4061 Pasching


lik akademie f端r foto und design

LIK SOMMERAKADEMIE 2015 LEHRGANG DIGITALE FOTOGRAFIE INTENSIVE Mo 13. Juli 2014 bis Sa 18. Juli 2014. LEHRGANG DIGITALES FOTODESIGN INTENSIVE Mo 6. Juli 2014 bis Sa 11. Juli 2014.

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Castlequin. LIK Akademie f端r Foto und Design. Fotoreise


castlequin. lik akademie für foto und design. fotoreise

Castlequin. The representatives of Kean Mahony were occupying Castlequin at the time of Griffith‘s Valuation, when it was valued at £28 15s. In 1837 Lewis notes it as the seat of Kean Mahony. The Ordnance Survey Name Books, of 1840, mention that it had begun in September 1839 and was still being built. It is likely that this was a renovation of an earlier house. In 1894 it was the residence of Mrs.Mahony. In 1943 the Irish Tourist Association Survey mentions it having a chapel and library, „once the home of the McDonagh Mahonys, now in a derelict state and said to be distinguished by a ghost“. Bary states that the house had probably been built in the late eighteenth century and continued to be occupied by the Mahony family until the early twentieth century when it was sold. It eventually fell into ruin in the 1940s. http://landedestates.nuigalway.ie

S. 16-25: Bilder © Nadja Gusenbauer

LIK FOTOREISE: Info: www.studium-fotografie.at

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tine’s world . cirque fantastique

martin (tine) steinthaler

Cirque Fantastique Tine’s World. Backstage Informationen beim Fotoshooting für den „Cirque Fantastique“ im Casino Velden am Wörthersee. 05.10.2014 Nachdem sich Kärnten in den letzten Jahren nicht gerade als Spezialist in Sachen Bankgeschäfte etabliert hat, sollten wir uns endlich besinnen und mehr Augenmerk auf die starken Seiten im Süden legen. Richtig! Ich spreche vom „FEIERN“. Und dazu wurde heuer zum ersten Mal ein „Bal du Cirque Fantastique“ abgehalten. Am 3. Mai 2014. Dem Monat der Hochzeiten und der Liebe. Yeah…. Verkleiden, Maske, sexy Girls und tollkühne Akrobaten, Drinks mit Feuer und geheimnisvolle Artisten, die uns verzaubern und in ein Land führen, in dem es keine Haftungen mehr gibt. Und da komme ich ins Spiel. Ich durfte die Werbesujets für diesen Event fotografieren und das war echt eine total spannende und fordernde Arbeit. Für alle, die mal wissen wollen, was eigentlich dazu alles so benötigt wird. Am Anfang gab es nur ein grünes Blatt Papier. Am Ende hatten wir (tinefoto) eine Kampagne auf Plakaten, Citylights, Foldern, Broschüren, Flyern, Eintrittskarten, Anzeigen, Webpages, Programmheften und diversen Medieneinschaltungen in Print sowie online erschaffen. Die große Herausforderung auf meiner Seite war sicher das Erschaffen einer neuen Welt, in der sich der Ball abspielen wird. Sie soll neugierig machen, nicht zu abstrakt wirken, anspornen sich in eine andere Rolle zu versetzten und schnell zu verstehen sein. Gemeinsam mit der Agentur „Bigband“ wurden die ersten Skizzen gezeichnet und die einzelnen Protagonisten entworfen. Langsam entstand die Umgebung, in der sich am 3. Mai dann alles abspielen wird. Es ist mit Abstand die schönste Arbeit, die sich ein Fotograf wünschen kann. Eine Kampagne von Anfang an mit zu entwickeln. Alle Details selbst festlegen zu können und mit einem Team zu arbeiten, das genau so ein Freak ist wie man selbst! Als ganz groß hat sich Michael Kuglitsch erwiesen. Er hat die Art Direktion und den unglaublich fiesen Clown zum Besten gegeben. Weitere Figuren der Cirque Familie wie à! die Ice lady, the old Director, der goldene Armor, sexy Clown girl, the Cirque Mops wuchsen mir richtig ans Herz.

S. 26-33: Bilder © martin (tine) steinthaler 27

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tine’s world . cirque fantastique

Mary (meine Assistentin) konnte sich im Projekt ebenfalls richtig ausleben und machte dem sexy Clown girl richtig lange Beine. Was man nicht alles für Klamotten im Netzt findet?! Ein großes Dankeschön hier an dieser Stelle an mein gesamtes Team! Aber wie läuft eigentlich so eine Shootingserie ab? Chronologie einer Kampagne aus der Sicht des Fotografen: 03. Feb. 2014: Die Agentur Bigbang und mein Team am grünen Tisch. Erste Kreativsitzung. 03.-05. Feb 2014: Umfeldrecherche… wie macht das der Cirque du Soleil oder ähnliche Events. 05. Feb 2014: Erster Besuch im Fundus des Klagenfurter Stadttheaters. Mal so schauen, was es gibt. 12. Feb. 2014: Zweites Meeting im Studio. Erste Sujetvorschläge werden besprochen. 13. Feb. 2014: Bestellung der Accessoires im Internet. 17.-19. Feb. 2014: Abstimmungen mit Agentur – Art Direktor – Ausstattung und Organisation der Modelle. Stephanie, Christin, Werner, Michi und die Möpse. Zwei Mal Fundus und Organisation des Rosenkleides von Gudrun Gatterer. Das Kleid wurde in einer Holzkiste von ca. 1m x 1,5 m x 2 m geliefert. 20. Feb. 2014: Erster Shootingtag. Werner der Old Direktor, Stephanie im Rosenkleid und zu guter Letzt waren auch die zwei Möpse im Bild. 21. Feb. 2014: Zweiter Shootingtag. Christin (das Hauptsujet) Gert als Armor, Michi der Bad Direktor. 25. Feb. 2014: Auswahl und Postproduction der zwei Shootingtage. Erste Bilder gehen an die Agentur. 26. Feb. 2014: Besprechung mit Bigbang zur weiteren Bearbeitung und Auswahl des Hauptsujets. Postproduction des Hauptsujets. Abgabe des Hauptsujets und Bearbeitung der weiteren Sujets. 03.-05. März 2014: Weiterbearbeitung der einzelnen Fotos und Zusammenstellung der Poster – Collage. Abgabe aller Daten und Rechnungslegung. 05. März 2014: Erstes Posting zum „Bal du Cirque Fantastique“ in Facebook und Anlauf der Kampagne in allen Medien…… 03. Mai 2014: Fotobegleitung des Events und Vorbereitung auf 2015. Die am Event erstellten Fotos sind Grundlage für die Werbung 2015

Location: TINEFOTO – Studio_S Auftraggeber: bigbang Smerietschnig KG, Casinos Austria Models: Stephanie Davis, Christin Kastrun, Werner Pleschberger, Michael Kuglitsch, Gert Jaritz, Anna Nussbaumer, Valentina Schlager Make-Up: Nadja Tschinder und Tanja Steinthaler Assistenz: Tanja Steinthaler, Maria Dolores Wawrzyniak Ausstattung durch Fundus Klagenfurter Stadttheater und diverse Einkäufe in Eigenregie Website: http://www.cirque-fantastique.at Ausgezeichnet mit dem goldenen CREOS http://2014.creos.at/details/bal-du-cirque-fantastique.html


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Einführung! Das Datenblatt verspricht ja einiges und die Haptik des Nikon Flaggschiffs mit 1100g Leergewicht ist auch mehr als professionell. Die Sicherheitsleute am Wiener Flughafen waren sich zumindest einig, mit so einer Kamera im Handgepäck muss ich wohl Profi sein. Aber dies war meine geringste Sorge, nachdem ich nach einer stundenlangen Diskussion am Check-in-Schalter, das Fotomodell zurücklassen musste, in Ermangelung eines Visums. Wieder war es etwas, was in der Rubrik Lehrgeld und Erfahrungen für mich abzulegen galt. Irland ist zwar EU aber als Non-Schengen Land, eine europäische Aussengrenze. Also ginge vorab mal ohne Model zum Modeshooting nach Dublin!

„MÖGE DIE MACHT MIT DIR SEIN“ One Week on Valentia Island… NIKON D4s Praxistest. Eric Berger, Max Lottmann Die Nikon D4s im Ausseneinsatz! Als die Visagistin aus München zu unserem Fototeam am Flughafen Dublin kam, staunte zuerst nicht schlecht, als sie erfuhr, dass unser Model in Wien am Abflug gehindert wurde. Weil der Verdacht bestand, dass „der irische Immigration Officer die Einreise nicht erlauben würde“. Nachdem sie aber nicht unverrichteter Dinge den Rückflug antreten durfte, wurde sie selbst kurzerhand zum Fotomodel berufen, aber das ist eine andere Geschichte. Hier geht es um eine andere Protagonistin, die Nikon D4s! Die sechsstündige Autofahrt führte uns an den südwestlichsten Zipfel Irlands, nach Kerry. Genau genommen nach Valentia Island, eine Halbinsel, die ich in unzähligen Irlandaufenthalten lieb gewonnen habe. Auf dem Programm standen ein Shooting eines japanischen SUVs, ein Modeshooting und vier weitere Tage für konzeptionelle Arbeiten im Intensivkurs der LIK Akademie für Foto und Design. Die wilde Landschaft der abwechslungsreichen Atlantikküste dieses Teils von Irland sollte Kulisse sein für all unsere fotografischen Vorhaben. Da ich selbst bereits mehr als zwanzig Mal in diesem Landstrich weilte, waren natürlich einige Gustostückerl abseits ausgetretener Touristenpfade dabei. Von Anfang an war aber klar, dass hier Mensch und Material den Elementen trotzen mussten. Regengüsse waren an der Tagesordnung und die Gischt des Atlantiks wechselte sich ab mit dem durch böigen Wind aufgewirbelten feinen Sand der endlosen Dünen von Rossbeight Beach. Eine fotografische Spielwiese, wie gemacht für einen ersten Praxistest des Flaggschiffs von Nikon, der D4s. Nach der Indoor Pressevorstellung in Wien nun eine wunderbare Gelegenheit, bei der die Kamera on Location beweisen konnte, was sie drauf hat. Von aussen ein echtes Profigerät mit inneren High End Verbesserungen.


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Das macht sie schon beim Auspacken klar, wenn man das Vollmetalgehäuse mit rund 1100 Gramm Leergewicht aus dem Karton befreit. Kommen dann noch der gigantische Akku EN-EL18a (CIPA-Reichweite: über 3.000 Aufnahmen), eine Speicherkarte sowie das Objektiv AF-S Nikkor 24–70 mm 1:2,8G ED hinzu, drückt die betriebsbereite D4S über 2,2 Kilogramm auf die Waage. Doch trotz dieser gehörigen Masse nimmt man die D4S überaus gerne in die Hand. Das Gehäuse aus einer Magnesium-Aluminium-Legierung wirkt derart robust und solide, als ob man damit notfalls auch einen Nagel in die Wand hämmern könnte. Selbstredend, dass bei dieser Kamera für den harten Außeneinsatz alle Klappen, Schalter

und Knöpfe sorgfältig gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet sind. Eine Abdichtung, über die wir in dieser Woche mehr als froh waren. Der irische Sprühregen drang in jede Ritze unserer Kleidung, aber die Kamera funktionierte immer problemlos. Die Nikon D4S braucht gerade mal eine Zehntelsekunde zum Einschalten. Genauso lange dauert es bis die Kamera scharf gestellt und ausgelöst hat. Selbst bei schlechtem Licht ist die Aufnahme nach zwölf Hundertstelsekunden im Kasten. Dieses enorme Tempo hält die Kamera auch bei langen Serien durch, je nach verwendeter Speicherkarte und gewählten Speicherformat sind bis zu 200 Bilder am Stück drin. Dazu braucht es allerdings teure XQD-Speicherkarten. Mit einer CF-Speicherkarte schießen Sie rund 90 Bilder im JPEG-Format oder knapp 40 RAW-Fotos in einer Serie. Das klappt sogar mit ganz normalen Speicherkarten, der Zwischenspeicher der D4S ist recht groß.

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Extrem schnelle und damit teure Speicherkarten, braucht die D4S nur dann, wenn man mehrere lange Serien in sehr kurzem Abstand aufnimmt. Der Akku der D4S ist ebenfalls gigantisch: im Test war erst am Ende des zweiten Shootingtags ein Nachladen notwendig. Der neue Nikon-Bildprozessor Expeed 4 mit weiter optimierter Rauschunterdrückung und großem Dynamikumfang beschert der Nikon D4s jetzt einen ISO-Auto-Bereich von ISO 100 bis zum neuen Rekordwert von ISO 409.600, wobei die Obergrenze vorwählbar ist. Wie weit dies Sinn macht, mögen jene beurteilen die solche Einstellungen tatsächlich benötigen. Wir sind mit 12 000 ISO ausgekommen und das nur in einem verlassenen Tunnel der gesperrten Kerry Railroad, den wir abenteuerlich erklommen haben. Ebenso abenteuerlich war unsere Überfahrt zu den vorgelagerten Skellig Islands in einem kleinen Fischerboot für 10 Mann. Als Spielball der Wellen des Atlantiks mit


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seitlichen Gischtgüssen aus Salzwasser und Regenschauern von oben noch schnell zwischen tief fliegenden Basstölpeln und springenden Delphinen Motiventscheidungen zu treffen, nicht über Bord zu gehen oder sich der Seekrankheit hinzugeben, war mehr Herausforderung an den Fotografen als an die Kamera, welche stetig ihren Dienst tat. Die Nikon D4S ist eine echte Profikamera: superschnell und mit Super-Bildqualität. Der Bildsensor ist höchst lichtempfindlich – ideal für Action-Aufnahmen bei schlechtem Licht. Ebenfalls top: Nikons Topmodell steckt einen Regenschauer klanglos weg, der Akku hält fast schon ewig. Damit holt sich die D4S einen Platz ganz oben in der Bestenliste der Kleinbildkameras. Schade nur, dass sie ziemlich teuer ist, aber gute Qualität hat nun mal ihren Preis. Gerade jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, ist ein Filmteam unterwegs auf Skellig Michael, um dort Teile des neuen Star Wars Film zu drehen. „Möge die Macht mit Ihnen sein!“

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NIKON D4s Praxistest. Eric Berger, Max Lottmann


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S. 35,39: Bilder Š Eric Berger S. 36-38: Bilder Š Maximilian Lottman 39

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leica m praxistest

Ein leichtes Schmunzeln treibt es mir ins Gesicht wenn ich an meinen Leica Erstkontakt denke. Anno Domini 1982 in der Bildstelle der Heeresfotografen des Militärkommandos NÖ in St. Pölten, wurde mir redlichen Grundwehrdiener eine komplette analoge Leica Messsucher Ausrüstung mit einer denkbar großen Palette an Objektiven ausgehändigt. Wie war ich eigentlich als Oberösterreicher in die Niederösterreichische Landeshauptstadt gekommen? Der Grund hieß damals „geburtenstarke Jahrgänge“. In der Kaserne 2km von zu Hause war schlicht weg kein Platz. Wie war ich damals kurz nach der Matura ohne Ausbildung zu den Fotografen gekommen? Der Grund hieß „Sehschwäche“! Wenn Sie sich gerade wundern, hier kurz die Erklärung. Wer es nicht mehr erwarten kann und Zeit sparen möchte, hier den Abschlusssatz des Leica Praxistests vorgezogen. Die Leica M ist mit Abstand die sensationellste Kamera mit der ich in den letzten 30 Jahren fotografiert habe.

One Month with LEICA M

LEICA M Praxistest

Eine extreme Schärfe, die Hand in Hand geht mit einer wunderbaren Bokeh Anmutung der optisch unscharfen Bereiche (Tiefenunschärfe). Ich wollte nicht Fotograf sondern Pilot werden, was aber von einem inkompetenten Unteroffizier, der die Postenvergabe der Grundwehrdiener vornahm mit den Worten, „der hat eine Brille“ abgeschmettert wurde. Schnell schraubte ich meine Erwartungen runter und meldete mich zu den Kraftfahrern. „Der ist Blind, hat eine Brille“ ließ auch diesen jungendlichen Traum platzen. Nicht anders erging es mir als die Schreib- und Büroposten vergeben wurden. Bei den Pionierzügen, muss ich gestehen, habe ich wohl nicht aufgezeigt, oder wurde ab meiner Größe einfach übersehen. Es waren also nahezu alle Posten vergeben als es galt zwei Fotografen zu finden. Da ich bereits eine eigene Dunkelkammer besaß und hobbymäßig knipste, meldete ich mich tapfer und erwartete das kurzsichtig-geht-nicht-Argument. Allen schlechten Gefühlen zum Trotz wurde ich sofort aufgenommen. Dieser Umstand versetzte mich in Staunen und wirkt sich auch heute noch in Vollmondnächten aus, indem ich darüber nachgrüble ob offensichtlich eine gewisse Fehlsichtigkeit dem Fotografieren nicht abträglich ist… Aber zurück zur Leica Analogausrüstung des Jahres 1982.

S. 63-79 Bilder Eric Berger mit Leica M


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leica m praxistest

Völlig frustriert über dieses „extrem veraltete Equipment“ protestierte ich in militärischem Ungehorsam meinem direkten Vorgesetzten gegenüber und konnte durchsetzten dass ich meine private Minolta XD 1 mit Superzoom verwenden durfte. Wenn ich heute an die Schätze die da unbeachtet im Spind lagen denke treibt es mir die Tränen in die Augen. Aber offensichtlich ist durchaus ein gewisser menschlicher Reifungsprozess nötig um die guten Dinge zu entdecken. Mein Einstieg in die digitale Welt der Leica Kameras war auch irgendwie holprig. Meine Partnerin besitzt seit einigen Jahren eine digitale Leica Monochrom, deren Tonwerte mich als Black&White-Fetischisten, auch ohne Postproduction schlichtweg flashen. Ich konnte mich aber nie wirklich mit dieser Kamera anfreunden. Kein Autofocus, beim 35 mm Weitwinkel hast du den Großteil des Bildes mit Objektiv verdeckt (vom 18mm ganz zu schweigen) und ich muss gestehen, mit dem Schnittbildentfernungsmesser habe ich nicht wirklich geschaff t, scharfe Bilder offenblendig zu schießen. Wohlweislich gilt dies für mich und nicht für die Herrin dieser Kamera. Offensichtlich habe ich doch Wurtsfinger oder es fehlt mir die Exaktheit oder liegt es möglicherweise an meinem Sehfehler (eine späte Erkenntnis). Also Resümee, Messuch Leica und ich waren keine wirklichen Freunde, es war mehr eine stille Verehrung der unglaublichen Schwarzweiß Fotos aus dieser Monochrom. Mit der Anschaff ung eines 50 mm Noctilux (1:0,95) für diese Kamera keimte plötzlich der Gedanke in mir, ob ich nicht doch gern auch mal eine digitale Leica M (aber für Farbfotos) haben möchte. Irgendwie schnappte ich im Juni dieses Jahres dann auch noch auf dass Leica eine 100 Jahre Sonderedition rausbringt, die streng limitiert ist und nahezu nicht erhältlich ist. Dies weckte in mir den Jagdtrieb und die ohnedies bei mir spärlich vorhandene Vernunft wurde auch ausser Gefecht gesetzt. Ich musste eine Leica M (Edition 100) haben. Der Händler meines Vertrauens organisierte dies natürlich durch entsprechenden Geldeinsatz. Ich redete mir ein, dass andere Leute halt teure Autos fahren oder kostspielige Hobbys wie Golfen haben und ich ja immerhin Fotograf bin und gerade an Streetfotografie große Freude habe. Also kurzum, abseits jeder Vernunft, das Ding wurde angeschaff t. Ich glaube mein Händler hatte an der „besonderen Seriennummer“ mehr Freude als ich. Mein Vorteil, da ich keine Objektive besitze und ja nun das Noctilux das erklärte Lieblingsobjektiv meiner Partnerin (stellen Sie sich das Scharfstellen bei Blende 0,95 vor…) ist, darf ich das lichtstarke 35mm Summilux 1:1,4 Objektiv leihweise verwenden. Ich dürfte auch mal die anderen Objektive nutzen, aber in den letzten 6 Wochen kam ich durchaus mit einem Objektiv aus. Ganz im Gegenteil, es ist faszinierend, welche Zugänge zur Fotografie sich damit auftun. Technischer Einsatz der Kamera: Der Schnittbildentfernungsmesser und ich sind noch immer keine Freunde, also wurde am ersten Einsatztag kurzerhand mit hyperfocaler Distanz bei Blende 8 fotografiert. Hier entstand der Schnappschuss mit der Regenpfütze in Bologna. Ich glaube es war meine 5 Auslösung mit dieser Kamera. Kurzum eine tiefe Freundschaft zwischen mir und dieser Anfangs gewöhnungsbedürftigen Kamera war im aufblühen. Langsam probierte ich mich in die Funktionen der Technik hinein. Ja, ich schreibe Kameratests und lese nicht mal die Gebrauchsanweisung! Aber meine Tests sind rein subjektiv vom Praktiker ohne jedweden technischen Zugang über Datenblätter etc. zu sehen. Kurzum ich habe meine Art der Fotografie mit dieser Kamera im Reportageeinsatz gefunden. Ich nutze schon mal den automatischen Focuszoom mit Kantenbetonung im Life View Modus oder ebenso faszinierend finde ich die Möglichkeit bei Zeitautomatik und halb gedrücktem Auslöser durch einfaches Drehen des Blendenrings eine Belichtungskorrektur bei voller optischer Kontrolle am Bildschirm durchzuführen. Leise, scharf, perfekt aber ungewöhnlich, so würde ich diese Kamera bezeichnen. Die Raw Files können in der obersten Mittelformat Klasse besten, sowohl was Tonwerte als auch was Schärfe anbelangt. Ein idealer Reisebegleiter und eine wunderbare Reportagekamera. Diejenigen die sich wundern, da Kameras für mich immer nur Mittel zum Zweck waren, haben recht, vielleicht trete ich jetzt ins schrullige Alter ein, aber die Faszination Leica hat mich gepackt. Was mich an der Sache amüsiert, wildfremde Menschen die eine Leica M umgehängt haben grüßen sich auf der Strasse.

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LEICA M Praxistest


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früher oder später. roland froschauer

Als Kind habe ich meine Eltern bei vielen Fotoreisen begleitet, ohne Kamera. Bis zu meinem ersten bewussten Bildgestalten mit einem Fotoapparat sollten noch viele Jahre vergehen. Erst als die Kamera eines Freundes aus Gewichtsgründen auf meinen Schultern hängte, begann ich während einer Reise meine Erlebnisse in Fotos zu dokumentieren. Zehn Tage und 2000 Bilder später bombardierte ich meinen Vater tagelang mit den Fragen, die mich unter den Fingern brannten. Fokus, Brennweite, Blende, Zeit, Empfindlichkeit - in dieser Reihenfolge und retour - immer wieder. Eines Montags stellte mein Vater seine Hasselblad auf den Schreibtisch und sagte: „Wenn du damit ein Foto machen kannst, hast du begriffen, wie es funktioniert. Lass uns zurück zur Arbeit gehen.“

Früher oder später. Roland Froschauer

Zehn Jahre später hat die Fotografie einen festen Stellenwert in meinem Arbeitsalltag neben Grafik-Design und Druck. Ist es im People-Bereich eine klar erkennbare Bildsprache, sichern die Businesskunden einen hohen Wiedererkennungswert. Die Kunden aus dem Produkt und Still-Life Bereich hingegen schätzen die klaren, edlen Umsetzungen auch bei einfachen und vollkommen funktionalen Dingen. Der Bereich der Fotografie klassischer Automobile eröffnete sich durch eine Fotostrecke für einen Wiener Verlag, dessen Premium-Magazin mehrfach mit Bildstrecken österreichischer Prominenter und deren Oldtimern erschien. Die letzten Jahren waren auch von vielen Reisen für Industriekunden geprägt. Indien, China, Russland, Vereinigte Staaten, Brasilien, Saudi Arabien, Korea - um nur einige zu nennen - keine ruhigen Urlaubsreisen, sondern minutiös geplante Tage, bei denen Effektivität und Improvisationstalent zählen. Temperaturen von 40 Grad und mehr, Zeitverschiebung und kritische Lichtsituationen - all das sollte man den klingenden Namen ferner Destinationen gegenüber stellen und vor allem eine Lösung parat haben. Denn zweite Chancen gibt es hier keine. Zur Person: Roland Froschauer Jahrgang 1973 verheiratet Vater einer Tochter lebt in Leonding arbeitet mit schwedischen Kameras, läuft gerne und mag italienische Fahrräder


fr체her oder sp채ter. roland froschauer

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Fr체her Oder Sp채Ter. rOLAnd FrOSChAuer


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S. 50-57: Bilder © Roland Froschauer 57

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lifestyle car photography mit maximilian lottman

Aston Martin Vanquish, Jaguar F-Type, Porsche 911 GT3, Taipan Factory Five, Tesla Roadster,bNissan GTR, Lamborghini Aventador. Bei diesen Namen klingelt es jedem Autoliebhaber in den Ohren, der Gasfuß beginnt zu zuckenund die Hände werden schweißnass.

Lifestyle Car Photography mit Maximilian Lottmann

Das Privileg, solche exotischen Boliden fahren und in Szene setzen zu dürfen, verlangt in ersterLinie nach einer guten Planung und Vorbereitung. Bei der Arbeit für Automagazine und Hersteller gilt es vor allem zu verstehen, worum es dem Designteam beim Entwurf des Wagens ging. Diesen Gedanken im Bild fortzuspinnen ist eine Herausforderung der Automobilfotografie. Aston Martin Design Studiodirektor Wayne Burgess ist der Ansicht, man könnte die Gestaltung eines Autos erst verstehen, nachdem man es gewaschen hat. Vor jedem Fotoshooting muss der Wagen erst mal auf Hochglanz gebracht werden. Wer dabei im Sinne von Wayne Burgess seine Hand über die Kurven gleiten lässt und die Oberfläche und Details aus nächster Nähe begutachtet, beginnt zu verstehen, wie dieses Auto präsentiert werden soll. Maximilian Lottmann stellt sich mit Leidenschaft der Herausforderung, den Bogen zwischen Lifestyle und Produktfotografie zu spannen.

S. 58-71: Bilder © Maximilian Lottmann 59

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desert rose. text und bilder: wolfhard fromwald

Karge Landschaft versus bunte Perlen und Körpermalerei, Armut vs. Reichtum an Traditionen und Bräuchen - Südäthiopien, eine Reise der Kontraste.

DESERT ROSE Text und Bilder: Wolfhard Fromwald

Staub, sehr viel Staub lag in der Luft auf dem langen Weg von Addis Abeba in das Tal des Omo-Flusses, nahe der Grenze zu Kenia. Das Hochland liegt hinter uns, abgelöst durch eine überwiegend flache Savannenlandschaft. Buschwerk, hohe Grasbüschel, vereinzelte Bäume, unzählige meterhohe Termitenhügel und vor allem staubtrockener sandiger Boden. Dazwischen Ziegen- und Rinderherden, Hirten ausgestattet mit Holzhocker, Machete oder Sturmgewehr, Frauen mit schweren Lasten am Weg zum Markt und kleine Kinder, die sich rührend um ihre noch kleineren Geschwister kümmern. Besondere Farbtupfer am Wegesrand sind Bäume mit silbrig glänzendem Stamm und zarten roten Blüten - Desert Rose nennt sie unser lokaler Führer. Sicher keine wissenschaftliche Bezeichnung, aber passend zu den Menschen im Omo Delta, die wir besuchen wollten. Rund 45 Ethnien unterschiedlicher Sprachen und Kulturen leben in dieser Region. Zu den auffälligsten zählen dabei die Mursi und Surma mit ihren riesigen Tellerlippen und ausgedehnten Ohrläppchen. So mancher Stamm pflegt nach wie vor archaisch anmutende Aufnahmerituale des Erwachsenwerdens– für die jungen Frauen und Männer wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Exotische Frisuren, Körperbemalungen, grausam wirkende Narbenverzierungen sind Kennzeichen ihrer Stammeszugehörigkeit – ob Hamar, Benna, Dessenach, Nyangatom, Karo, Konso und, und, und... Viele haben wir in ihren Dörfern besucht, waren bei Tanzfesten oder saßen in ihren Hütten. Aber so einfach die Menschen im Omo Tal heute noch leben, der Wandel der Lebensform ist greifbar. Die Dörfer sind lebende Museen, die Menschen verkaufen sich und ihr bescheidenes zu Hause an Touristen. Kein Foto ohne Bezahlung – „Foto, Foto Foto, ... Birr, Birr, Birr” (Äthiopische Währung) lautet ihr Lockruf. Hat man sich daran gewöhnt und das Motiv seine steife Haltung abgelegt, wird Fotografieren zum malerischen Vergnügen. Talent zum Modell haben die meisten. Aber es ist Eile geboten für diese Art von Geschäft. Denn, ist der von chinesischen Firmen forcierte Ausbau der Straßen in den Süden erst abgeschlossen, werden Fotos mit diesen Menschen wohl nur mehr bei touristisch organisierten Folkloreabenden entstehen.

S. 58-71: Bilder © Wolfhard Fromwald


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maquez studios vienna i maquez candy roll

Maquez Studios Vienna MAQUEZ CANDY ROLL introducing new forms of wearable hairstyle: Die MAQUEZ Crew ist bekannt und gefürchtet für Photoshootings in den Randzonen der Normalität und des guten Geschmacks. Wer ihre dunklen Hallen

MAQUEZ CANDY ROLL am Rande des Industriegebiets betritt und bei einer Produktion dabei ist, merkt schnell, dass er es hier mit einer Reihe ziemlich querer Köpfe zu tun hat. Portrait mit buntem Strohhalmregen? Klar doch. Frisur als Tee-Ersatz beim Abschlag? Kein Problem. Modestrecke mit Kettensägen als Accessoires? Was soll da schon schiefgehen?! Egal ob Produkt, Mensch oder alles dazwischen, hier wird jedes Konzept erst mal kräftig durchgeschüttelt und dann mit Getöse in Angriff genommen. Beim handwerklichen Teil wird’s dafür ruhiger, auf die Qualität der technischen Umsetzung wird höchster Wert gelegt. Wenn schließlich Licht, Look und Setdesign stimmen und alle im Team zufrieden grinsen, darf endlich wieder quer gedacht werden. Auf diesen Seiten seht ihr als erste die aktuelle Gratwanderung der MAQUEZ Crew zwischen Fashion, Beauty und Trash. Enjoy! photography|Maximilian Lottmann fashion editor|Veronika Kerbl assistant|Mira Reisinger make-up|Yasmin Sulzberger styling|Mario Grabfrau retouching|Paul Meyer set design|Lukas Popp models|Maria Grabherr Tobias Kölbl Stephan Kuss shot at Maquez Studios Vienna on Hasselblad H5D-40

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guillermo de angelis. absence and photography

GUILLERMO DE ANGELIS Absence and photography From Latin absentia, Absens participle derived from the verb abesse. A compound of esse (be) with the prefix ab (remoteness). The word “essence” has shares the same root. Absence - essence. The music of absence despite being. The soul of the things. Silence. It is a pretense. It represents an incomplete “reality” which gives a site to the spectator, including him. Seeking the identification by means of nostalgia or eagerness, as Hersson Piratoba said, “generating memories even without having experienced them.”

S. 87-93: Bilder © GUILLERMO DE ANGELIS


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mary | tine. tanz & raum. stein(thaler) trifft tanz | arch meets dance

Ein Shooting in einem Architekturdenkmal zu machen ist immer ein Genuss! Besonders dann, wenn es sich um das Steinhaus in Steindorf am Ossiacher See handelt. Das Lebenswerk meines damaligen Architekturprofessors Günther Domenig, bei dem ich selbst gearbeitet und gelernt habe, den ich kannte und schätzte. Gute Gelegenheit mal dem Meister hinter die Fassade zu schauen! Es wird doch nicht perfekt sein oder?! Gemeinsam mit Katharina Mackh haben wir genau diese Location für das Shooting gewählt, um ihre neuen Tänzer/innen in Szene zu setzen. Ganz nach

TANZ & RAUM TANZSHOOTING IN GÜNTHER DOMENIGS STEINHAUS

STEIN(THALER) TRIFFT TANZ | ARCH MEETS DANCE dem Motto Statik trifft Dynamik schien das Steinhaus perfekt dafür geeignet. Eine Architekturikone, die langjähriger STEIN des Anstoßes am Ossiacher See war, und junge Tänzerinnen..... Orthogonales trifft Organisches! Begeisterung und Vorfreude machten sich breit... und noch mehr Freude, als ich hörte, dass Christopher Koller (professioneller Stylist und Visagist in Wien, aber gebürtiger Südländer!) das Make-up machen würde. Alles aus Kärntner Hand – IM SÜDEN eben! Christopher verwandelte die Mädchen in strahlenden Tänzerinnen. Wie üblich im sitzen und mit ein paar Liter Kaffee. Er hat schon die südliche Gelassenheit und kann mit jungen Gören gut umgehen. Die Kombination von Raum und Tanz zu suchen und zu finden macht die Faszination eines Shootings im Steinhaus aus. Hinter jeder schrägen Fläche oder Linie kann man spannende Kompositionen finden. Der Raum an sich ist schon Kunst und sollte von jedem Südländer mindestens einmal im Jahr besucht werden. Und wenn dann auch noch gepost wird, taucht man schon mal in eine andere Welt ab. Könnte dies die Zukunft sein? Ist es aber nicht! Es ist die Gegenwart und ich sollte eigentlich arbeiten und nicht fachsimpeln. Je dynamischer die Posen der Mädchen mit der Architektur verschmolzen, desto spannender wurde das Motiv. Die Schrägen, Diagonalen und verwinkelten Ecken bewiesen sich als gelungener Kontrast zu den zarten weichen organischen Formen der TänzerInnen. Zusätzlich konnte ich mit Licht die Räume noch dramatischer formen und die Szene gestalten. Ein herrlicher Spielplatz direkt am See! Die Herausforderung meiner Assistenten (Mary und Lisa) war, mir die Blitzköpfe schnellstmöglich in den entlegensten Ecken zu positionieren. Möglichst unauffällig. Aber hurtig. Hat wirklich viele Stufen das Steinhaus! Fragt die zwei Girls mal.

S. 95-97: Bilder © martin (tine) steinthaler


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lik akademie f端r foto und design

LIK AKADE AUSBILDUNG FOTOGRAFIE www.studium-fotografie.at


lik akademie f端r foto und design lehrgangsleiter eric berger

EMIE Ausbildungsdauer 2 Jahre / 4 Semester Lehrgand Digitale Fotografie - 2 Semester Lehrgang Digitales Fotodesign - 2 Semester LIK Meister Klasse - 2 Semester Anfragen / Anmeldung: academy@n-photography.at

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Außergewöhnliche Tricks und Blitz-Effekte 254 Seiten, in Farbe, 41,10 € [A] ISBN 978-3-8362-2626-4

Techniken für kreative Blitzfotos Pure Praxis: In seinem zweiten Buch zum entfesselten Blitzen zeigt Tilo Gockel ein wahres Feuerwerk an Blitztechniken. Von flexiblen Lichtsetups für die Hochzeits- und Eventfotografie über Farb- und Musterprojektionen bis hin zu aufwendigen Shootings mit Highspeed- und Stroboskopeffekten – hier lernen Sie die Techniken kennen, mit denen Sie alle begeistern werden!

Unser gesamtes Programm:

» www.galileo-press.de

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