Fotocult Magazin 8 2017

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STORE WIEN

LEICA. DAS WESENTLICHE.

Walfischgasse 1, 1010 Wien

AUGEN BLICK

LEICA SL Licht. Bewegung. Moment. Mit der Leica SL gelingen besondere Aufnahmen. Sie arbeitet mit einer der schnellsten Autofokustechnologien und verleiht Ihnen mit dem revolutionären EyeRes®-Sucher die volle Kontrolle über das Bild. Zu jeder Zeit. Der 24-MP-CMOS-Vollformatsensor garantiert dabei eine herausragende Bildqualität über die gesamte ISO-Bandbreite von 50 bis 50000. Erleben Sie die Macht des Augenblicks auf leicasl.com LEICA SL. Schnell. Direkt. Spiegellos.

Erleben Sie die Leica SL im LEICA STORE WIEN • Walfischgasse 1, 1010 Wien • www.leicastore-wien.at und im ausgewählten Leica Fachhandel.

Foto aus der Serie „Parkour Motion“, © Ben Franke


LIK Akademie. Ausbildung Fotografie

NEU BERUFSAUSBILDUNG Fotografie & Mediendesign

VOLLZEIT www.likakademie.info

Berufsbild: Fotograf/in, Fotodesigner/in, Fotoredakteur/in, Kameramann/-frau, Desktop Publisher, Bildbearbeiter/in, Werbeassistent/ in, Visuelle Mediengestalter/in. Ausbildungsform: Vollzeit, 32 UE / Woche. Lehrgangsinhalt 1.000 UE

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Inhalt | Impressum

Inhalt Inhalt | Impressum Editorial | Eric Berger

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LIK Akademie Test | Leica SL

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Pauline Thurn und Taxis | #sea serie

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Geinberg private Spa Villas | Allein zu zweit oder wenn Dekadenz einfach schön ist 5

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„Schönster Mann der Welt“. Werner Schreyer | fotografiert von Maximilian Maquez Lottmann Eric Berger | Olympus. M.Zuiko Digital 1:1.2 PRO Serie | Objektivtest Andreas H. Bitesnich | Deeper Shades #05 BERLIN

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Sergey Melnitchenko | Instant prints „Polaroids from China”

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Handsichtssache | Ein Projekt der LIK Meisterklasse Digitale Fotografie, Jahrgang 11 Eric Berger | Praxistest | Der Smartphone Vergleichstest im Reisefotoeinsatz

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Marlon Roudette fotografiert von Paul Meyer | Universal statt Guggenheim

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Sound Affairs | Ein Projekt der LIK Meisterklasse Digitale Fotografie, Jahrgang 12 Sperrzone Tschernobyl | Extremtourismus in die eigene Vergangenheit

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Impressum Herausgeber LIK Akademie für Foto und Design GmbH Spittelberggasse 9, 1070 Wien E-Mail info@likakademie.at Tel. +43 664 422 91 21, +43 676 911 28 24 www.fotocultmagazin.com Auflage 4.000 Stück Erscheinungsweise 2x jährlich Chef­re­dak­ti­on Nadja Gusenbauer Redaktion Eric Berger, Lektorat Natalia Danler-Bachynska, Claudia Spieß Titelfoto © Eric Berger, Modell Anna Maria Schreyer Druckerei Prospektus Kft. H-8200 Veszprém, Tartu utca 6 S. 2, 3, 73, 110-111, 113, 115 Bilder © LIK Akademie für Foto und Design GmbH S. 112 Bild © Mag. Art. Ludwig Drahosch, Für unverlangt zugesandte Beiträge oder Fotos können wir keine Haftung übernehmen. Wir übernehmen auch keine Haftung für Inhalte oder Fotos von zur Verfügung gestellten Beiträgen.


Editorial

Wenn zwei Personen ein österreichisches Magazin für Fotografie und Lifestyle machen… Aus einer Vision wurde ein inzwischen mehr als hundertseitiges Magazin, das seit dem Jahr 2011 regelmäßig erscheint. Nadja Gusenbauer ist für die Gestaltung und das Layout zuständig, während ich den FOTOCULT Magazin Online Blog betreue.

Ohne unsere Freunde, LIK Fotostudenten, freie Mitarbeiter und auch die Partner in der Industrie wäre dies aber nur schwer möglich. An dieser Stelle ein offizielles Danke für die kostenfrei zur Verfügung gestellten Fotos und Berichte. Wir arbeiten ohne großes Budget mit persönlichem Einsatz an jedem Eintrag und jeder Ausgabe. Dies ist nur möglich, weil unser Herzblut für die Fotografie fließt! Umso mehr freut es uns, dass wir als kleiner österreichischer Independent Verlag mit der letzten Ausgabe den Best

Editorial Print Award in der Sparte Design verliehen bekamen. In diesem Sinne gibt es unserer Arbeit Sinn und Kraft und erfüllt uns mit Freude, wenn wir auch diesmal eine Ausgabe zu ihrem Wohlgefallen herausgeben konnten. Schauen Sie auch regelmäßig auf unserer Onlineausgabe unter www.fotocultmagazin.com vorbei. Nadja Gusenbauer und Eric Berger

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LIK Akademie Test | Leica SL

„Man sieht durch etwas Besonderes das Besondere in dieser Welt, das macht Leica einzigartig.“ Drahosch Ludwig

S. 6-8, 10–15: Bilder © Drahosch Ludwig


LIK Akademie Test | Leica SL

Wenn man mit Leica in Berührung kommt ändert sich etwas im Zugang zur Fotografie, was das genau ist, das zu entschlüsseln versuch ich hier in ein paar wenigen Sätzen zu erklären.

LIK Akademie Test. Leica SL Der erste Schlüsselsatz wäre: „Es steckt viel Weisheit in der Fähigkeit Schönes an dieser Welt zu erkennen.“ Vorgemacht haben das Maler wie Wilhelm Leibl, der die Menschen seiner Umgebung so, wie sie sind, mit soviel Aufmerksamkeit für jedes Detail festzuhalten verstand, dass seine Aufmerksamkeit zu unserer Schönheit wurde. Aber auch sehr stark zu spüren im Expressionismus, wenn z.B. Max Lieberman die Herbstgärten in Berlin malte, keine Inszenierungen, so wie es war, nur sein Blick tauchte die Wirklichkeit in Schönheit. Und daraus ergibt sich der zweite Schlüsselsatz zu Leica: „Keine Inszenierungen notwendig, nur ein bisschen Weisheit.“ Dazu verführt Leica zum Suchen in der Wirklichkeit, und das Besondere an ihr ist, dass sobald man sie in der Hand hält, der Suchmodus aktiviert wird, was zum dritten Satz führt, dem conclusio : „Man sieht durch etwas Besonderes das Besondere in dieser Welt, das macht Leica einzigartig.“

Drahosch Ludwig. Der Philosoph.

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LIK Akademie Test | Leica SL

Bild © Maximilian Maquez Lottmann


LIK Akademie Test | Leica SL

Während meiner Dozententätigkeit in der LIK Akademie für Foto und Design hatte ich die Gelegenheit, an dieser Testaktion der Leica SL teilzunehmen.

LIK Akademie Test. Leica SL Da mein Terminkalender voll mit Aufträgen ist, habe ich den Test einfach mit einem Fotojob verbunden. Für mich als Profi ist die Zuverlässigkeit der Leica SL am Set ein wesentlicher Teil des gesamten Settings! Die unübertroffene Leica Schärfe beeindruckt mich und meine Auftraggeber.

Maximilian Maquez Lottmann. Der Profi. Land Rover Defender HUE166 vor der Bergstation der Innsbrucker Hungerburgbahn (Architektin Zaha Hadid), fotografiert mit Profoto Blitzen B1 und B3, ISO100, f13, 1/200sec, 31mm. Der österreichische Schauspieler, Musiker, Kabarettist und Autor Gerald Votava, fotografiert auf der Wiener Mariahilfer Straße, natürliches Licht, ISO64, f4, 1/80sec, 88mm

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S. 18, 19: Bilder © Maximilian Maquez Lottmann

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LIK Akademie Test | Leica SL

S. 20-21: Bilder © Isabella Fritsche


LIK Akademie Test | Leica SL

Kurzer Erfahrungsbericht zur Leica SL 601 … Es hat mich sehr gefreut, im heutigen Unterricht „Produktfotografie“ die Möglichkeit zu nutzen und erstmalig mit einer Vollformat Kamera der *Leica SL601* Erfahrungen zu machen … Bei diesem Modell handelt es sich um ein „GEWICHT.iges“ Teil, welches zwar sehr gut in

LIK Akademie Test. Leica SL der Hand liegt, ich sie aber trotzdem zur Absicherung mittels Kameragurt sofort an mich gebunden habe ;-) Nach der ersten Kennenlernphase, die doch etwas Zeit in Anspruch nahm aufgrund der nicht beschrifteten Tasten, gab es danach keine Fragen mehr und los ging´s! Sehr genial fand ich den elektronischen Sucher, welcher sehr groß und super scharf wegen seiner hohen Auflösung ist. Die Aufnahmen mit Leica SL sind knackig scharf geworden und auch die natürliche Farbwiedergabe hat mich überzeugt ! Es war mir eine Freude mit dir, liebe Leica. Vielleicht klicken wir uns wieder ;-)

Isabella Fritsche Die LIK-Studentin

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LIK Akademie Test | Leica SL


LIK Akademie Test | Leica SL

Ich habe Leica im Allgemeinen schätzen und lieben gelernt durch meine Leica M. Für mich sind ihre Festbrennweiten so einzigartig und unbeschreiblich an Schärfe und Genauigkeit bis ins Detail, dass ich anfangs befürchtete, dass ein 24-90 Zoom Objektiv mich enttäuschen würde. Ganz im Gegenteil. Höchst überrascht bin ich von der Qualität und Einsatzmöglichkeiten dieses Objektives.

LIK Akademie Test. Leica SL Zur Leica SL: Das Menü ist in meinen Augen typisch leicalogisch und intuitiv zu verstehen. Die Kamera selbst schien mir zu Beginn schwer und ein wenig unhandlich, sie hat sich aber recht rasch mit meinen Händen angefreundet. Ich hab sie nach wenigen Stunden sogar einhändig getestet und vom fahrenden Motorrad aus (als Beisitzer wohlgemerkt) Bilder geschossen - siehe Foto von Sezession. Dass eine Kamera outdoor bei Sonnenlicht leicht einmal dynamisch scharfe Bilder hervorbringt ist kein großes Kunstwerk, also habe ich die Leica SL unter schwierigeren Umständen ausprobiert: in dunklen Situationen. Siehe Porträt von Bruce in einem dunklen Durchgang. Das Highlight für mich war der Versuch Bühnenfotos zu machen, wobei die Schauspielerin auf einem Bild von ein ganz klein wenig Tageslicht beleuchtet wurde, auf dem anderen Foto mit dem wenigen Tageslicht gemischt mit etwas rötlichem LED. Bei diesem Mischlicht gaben bisher die meisten Kameras w.o., die Leica SL hat trotzdem zufriedenstellende Ergebnisse geliefert. Hätte ich das nötige Kleingeld, würde ich die Kombination Leica SL mit 24-90 schon gerne mein eigen nennen...

Michaela Krauss-Boneau. Die Schauspielschuldirektorin.

Seite links: Bilder © Michaela Krauss-Boneau

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LIK Akademie Test | Leica SL

Bild © Michaela Krauss-Boneau


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Bild © Michaela Krauss-Boneau

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LIK Akademie Test | Leica SL

Das Design besticht durch seine unverschnörkelte, geradlinige und auf das Wesentliche reduzierte äußere Erscheinung. So sind z.B. die Bedienelemente und Knöpfe nicht beschriftet, was zu Beginn einer gewissen Gewöhnung bedarf, jedoch nach kurzer Zeit und dem Studium der Bedienungsanleitung keine Rolle mehr spielt.

LIK Akademie Test. Leica SL Meist stehen „usability“ und Design diametral gegenüber, nicht aber hier - trotz der kantigen Form und der gut ergonomisch positionierten Bedienelemente liegt die Kamera ausgezeichnet in der Hand. Das ist auch erforderlich, gehört sie sicherlich nicht zu den Leichtgewichten unter den spiegellosen Systemkameras. Die Kombination aus Gehäuse und Objektiv ist hier in der Gewichtsklasse der großen DSLR’s der Konkurrenz. Wie das Gehäuse, sind auch die Optiken (24-90, 90-280) auf höchstem Niveau der Verarbeitung. Lediglich die abfallende Lichtstärke im Zoombereich verwundert mich etwas. Die Bildqualität ist ausgezeichnet und kann mit den zurzeit höher auflösenden DSLR’s mithalten. Der Autofukus ist nicht ganz so schnell bzw. hat bei dunklen Lichtsituation Entscheidungsschwächen. Zudem beginnt das Bild im elektronischen Sucher während der Fokusierung zu wackeln, was bei einer Kamera dieser Preisklasse nicht passieren sollte. Der elektronische Sucher, WLAN Unterstützung und nicht zuletzt GPS benötigen Strom, was die Anzahl der möglichen Auslösungen nicht gerade fördert – ein Zweitakku ist empfehlenswert. Zusammenfassend hatte ich viel Spaß mit der SL - eine Spitzenkamera, jedoch verspielt sie durch das hohe Gewicht den Vorteil der Leichtigkeit einer spiegellosen Systemkamera. Alfred Hofmann – Testzeitraum 23. bis 26. Sept. 2017

Alfred Hofmann. Der Techniker. S. 26, 28-31: Bilder © Alfred Hofmann

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pauline thurn und taxis | #sea serie

#sea serie loneliness adds beauty to life we live in a world submerged by images of all kinds, very often i feel a huge pressure under the mass of pictures overwhelming my eyes. i try to counter this stream and do only a few, quiet, intimate pictures.

pauline thurn und taxis everything must go faster and faster, and i long to a more handmade, authentic world. my ideal vision is to capture the instant between the moment and me, hopefully giving emotion to the onlooker.

#sea serie. loneliness adds beauty to life it is also a reflection about myself, there is a bit of melancholy. like diane arbus said, „a photograph is a secret about a secret“. my images should talk for themselves.

S. 33-41: Bilder Š pauline thurn und taxis


pauline thurn und taxis | #sea serie

Galerie LIK präsentiert Arbeiten von pauline thurn und taxis ab 19. April 2017. Vernissage ist am 19. April 2017, 19 Uhr. Um eine Anmeldung für Verkaufsgesräche, Galeriebesuch oder Vernissage wird gebeten: galerie@likakademie.at

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pauline thurn und taxis | #sea serie


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Eric Berger | Geinberg5 private spa villas | allein zu zweit

Geinberg 5 Private Spa Suiten & Villa: Wellness Luxus auf höchstem Niveau ohne aufdringlich zu sein! Ein Wellnessaufenthalt, der seinesgleichen sucht in der Landschaft der österreichischen Wellnestempel. Mit den 5 Stern Villen ist der Vamed Gruppe im Wellnessresort Geinberg ein wahrlich großer Wurf gelungen. Die Privatsphäre ist einzigartig und auch der Butlerservice ist unaufdringlich nett und keine Spur von unangenehm. Umgeben von den sanften Hügeln des Innviertels bieten Ihnen die Geinberg5 Private Spa Villas luxuriöse Spa-Suiten mit einem privaten Zugang zum Badesee sowie einem eigenen Wellnessbereich. Sie wohnen nur 350 m vom Hauptgebäude des Komplexes Vitalhotel Therme Geinberg entfernt. Die Villen genießen eine ruhige und sonnige Lage auf einem Hügel und begeistern mit einem her-

Geinberg

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private spa villas

rlichen Blick auf die Umgebung. Jede Suite verfügt über einen 25 m² großen Wellnessbereich, der eine freistehende Badewanne, einen offenen Kamin, eine finnische Sauna und ein Dampfbad umfasst. Sie können ebenfalls im eigenen Whirlpool auf der Terrasse entspannen.

allein zu zweit oder wenn Dekadenz einfach schön ist! Massagen und Schönheitsanwendungen werden in der Privatsphäre Ihrer Suite angeboten und Sie können den Concierge-Service in Anspruch nehmen. Eine große Auswahl an Erfrischungs- und Heißgetränken serviert die hoteleigene Bar und im Restaurant Aquarium genießen Sie preisgekrönte internationale Küche. Bei schönem Wetter lädt hier auch eine Terrasse zum Verweilen ein. Zu den weiteren Vorzügen der Geinberg5 Private Spa Villas zählen ein gemeinschaftlich genutzter Wellnessbereich mit Ruheraum, einem Türkischen Bad und verschiedenen Pools. Entspannen Sie zudem in der abwechslungsreichen Spa-Landschaft des Vitalhotels Therme Geinberg mit 3.000 m² Wasserfläche, 5 Pools, 3 Wasserwelten (Thermal-, Süß- und Salzwasser) und 11 Saunen. Die berühmte Barockstadt Schärding ist 35 km entfernt. Zahlreiche Rad- und Wanderwege laden in der Umgebung zum Erkunden der Natur ein, und im Umkreis von 45 km finden Sie 11 Golfplätze. Die privaten Villen bieten einfach alles, was das Wellnesherz begehrt. Ist am regnerischen Herbstwochende erst mal der Kamin angeheizt und die Sauna im großzügigen Badezimmer temperiert, will man das private Refugium gar nicht mehr verlassen. Das ist auch nicht nötig, da sowohl Frühstück als auch Haubenküche auf Wunsch geliefert werden. Raus muss man nur, wenn man Lust auf das eigene Jacuzzi auf der privaten Terrasse will. Wenn Dekadenz so aussieht… wir können es nur empfehlen!

S. 42, 44, 45: Bilder © Geinberg5 private spa villas

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Bild Š Geinberg5 private spa villas


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„schönster Mann der Welt“. Werner Schreyer | fotografiert von Maximilian Maquez Lottmann

Am Stadtrand Wiens aufgewachsen, rückte Model Werner Schreyer innerhalb kurzer Zeit ins Zentrum der internationalen Modeszene. Doch auch wenn alles scheinbar wie am Schnürchen lief, so musste auch Werner Schreyer erst einige

Werner Schreyer Laufstege passieren, bis er sich den Titel „schönster Mann der Welt“ auf die Fahnen heften durfte. Als Model für namhafte Labels wie Versace, Armani, Calvin Klein, Dolce und Gabbana und Prada machte er sich international relativ rasch einen Namen, so dass er im Jahr 2003 als erstes männliches Model für das Cover der französischen Vogue vor der Kamera stand.Spätestens als Mario Testino, Bruce Weber und Richard Avedon Schreyer vor ihre Linse baten, wurde klar, dass der Simmeringer als international gefragtes Gesicht bereits Geschichte geschrieben hat. Viele Aspekte dieser Geschichte werden im Portrait Schreyers ablesbar, das erst durch Durchbrechen des sonst bei Modeshoots üblichen Respektabstandes möglich wurde und uns das erfolgreiche Model ein großes Stück näher brachte. Sohn Marlon führt die Erfolgsgeschichte der Schreyers fort und tritt, als Nachwuchs-Model, in die Fußstapfen des Vaters, ohne dabei haargenau denselben Weg einschlagen zu wollen.

fotografiert von Maximilian Maquez Lottmann. Credits: Produktion: Sandra Keplinger Fotos: Maximilian Maquez Lottmann Models: Werner & Marlon Schreyer @ Body and Soul ViennaStyling: Suiqi Luk Grooming: Alma Milcic Grooming Assistenz: Sophie Prusa

S. 46, 48-53: Bilder © Maximilian Maquez Lottmann

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Eric Berger | Olympus. M.Zuiko Digital 1:1.2 PRO Serie | Objektivtest

Hätte ich einen Wunschzettel ans Christkind geschrieben, wären diese beiden Objektive mit Sicherheit drauf gestanden. Die OLYMPUS Ingenieure haben damit ganz tief in mein Fotografen Herz geblickt! Mit dem M.Zuiko Digital ED 17 mm 1:1.2 PRO und dem M.Zuiko Digital ED 45 mm 1:1.2 PRO erweitert Olympus die M.Zuiko PRO Serie um zwei weitere lichtstarke Modelle. Die Olympus PRO Serie umfasst damit neun Objektive, darunter drei bemerkenswert kompakte 1:1.2

Olympus. M.Zuiko Digital 1:1.2 PRO Festbrennweiten. Die beiden Neuzugänge folgen der Designphilosophie des M.Zuiko Digital ED 25 mm 1:1.2 PRO. Sie bieten eine hervorragende Abbildungsleistung, ein harmonisches Bokeh, eine exzellente Auflösung und einen schnellen, hochpräzisen AF in einem kompakten und leichten Gehäuse, das zudem staub-, spitzwassergeschützt und frostsicher (-10 °C) ist.

M.Zuiko Digital ED 17 mm 1:1.2 PRO Das M.Zuiko Digital ED 17 mm 1:1.2 PRO eignet sich dank der kompakten, leichten Bauweise und des robusten Gehäuses perfekt für Landschafts- und Dokumentaraufnahmen, auch unter rauen Bedingungen. Ausgestattet ist es mit asphärischen Linsenelementen und einer neu entwickelten ED-DSA (Extra-low Dispersion Dual Super Aspherical) Linse. Olympus ist der erste Hersteller, der diese Linsenelemente erfolgreich in Serie produziert. Vorteil der ED-DSA-Elemente: Es werden insgesamt weniger Linsen benötigt, was im Ergebnis zu einem leichteren und kompakteren Objektiv führt. Diese Konstruktion kompensiert zudem verschiedene Arten von Aberrationen, die häufig bei Weitwinkelobjektiven auftreten, wie beispielsweise chromatische Aberrationen, Verzerrungen und Farbsäume am Bildrand.

M.Zuiko Digital ED 45 mm 1:1.2 PRO Die perfekte Wahl für Porträtaufnahmen. Präzise und detailgetreu mit harmonischem Bokeh bei einer maximalen Blende von 1:1.2. Das M.Zuiko Digital ED 45 mm 1:1.2 PRO ist ein mittleres Teleobjektiv. Die Vorteile der spiegellosen Kamerasysteme (kleinere und leichtere Bauweise) und das hier zum Einsatz kommende Sammellinsensystem ermöglichten es, die Anzahl der benötigten Linsenelemente zu reduzieren. Das Ergebnis ist ein leichteres und kompakteres Objektiv – ähnlich wie bei dem Einsatz eines ED-DSA Elements. Die Linsenelemente sind ebenfalls so angeordnet, dass Aberrationen wie Farbsäume außerhalb des Fokus – ein häufig auftretendes Problem bei Objektiven mit großer Blendenöffnung – sowie Farbsäume am Bildrand effektiv kompensiert werden. Und dank der Z-Nano-Beschichtung, die auch schon beim M.Zuiko Digital ED 25 mm 1:1.2 PRO zum Einsatz kam, werden Geisterbilder und Gegenlichtreflexe signifikant reduziert. S. 54, 56-59: Bilder © Eric Berger

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Eric Berger | Olympus. M.Zuiko Digital 1:1.2 PRO Serie | Objektivtest

Erstaunliche Performance Die M.Zuiko 1:1.2 PRO Festbrennweiten stehen für ein wunderschönes, harmonisches Bokeh und für eine hervorragende Auflösung dank eines optischen Designs, das eine deutliche Lichtreduzierung verhindert. Der Bokeh-Stil zieht sich soft vom fokussierten Objekt bis zum Bildrand und verleiht dem Motiv insgesamt mehr Tiefe, ohne Einbußen bei der Auflösung. Schneller und präziser AF Der schnelle und präzise Olympus Autofokus macht die M.Zuiko 1:1.2 PRO Festbrennweiten zu den führenden ihrer Klasse. Sie liefern eine High-Speed-Performance, die es nahezu unmöglich macht, wichtige Momente zu verpassen. In Kombination mit der OM-D E-M1 Mark II steht professionellen Fotografen eine rasante, hochpräzise Ausrüstung für jede Aufnahmesituation zur Verfügung. Aufgrund der Vorteile spiegelloser Kameras, wenn es um den Autofokus bei Verwendung von Objektiven mit großer Blende geht, liefert die E-M1 Mark II mit 121 On-chip- Phasenerkennungs-Fokuspunkten vom Typ Kreuzsensor atemberaubende, bis an den Bildrand scharfe Aufnahmen bei einer Blende von 1:1.2. Auch bei großer Blendenöffnung erlaubt eine leichte Fokuseinheit dem MSC (Movie and Still Compatible) Mechanismus schnelles, präzises Fokussieren bei Fotoaufnahmen und leises, sanftes Fokussieren bei Videoaufnahmen, ganz gleich, welches der M.Zuiko 1:1.2 PRO Objektive verwendet wird. Close-ups Das M.Zuiko Digital ED 17 mm 1:1.2 PRO ermöglicht eine minimale Aufnahmeentfernung von 20 cm und eine maximal 0,15-fache Bildvergrößerung (entsprechend 35-mm-Kamera: 0,3fach). Beim M.Zuiko Digital ED 45 mm 1:1.2 PRO sind es 50 cm. Die maximale Bildvergrößerung beträgt 0,1fach (entsprechend 35-mm-Kamera: 0,2fach).


Eric Berger | Olympus. M.Zuiko Digital 1:1.2 PRO Serie | Objektivtest

Die 1:1.2 PRO Festbrennweiten überzeugen mit einem hochwertigen Design und der gewohnt hohen Funktionalität der M.Zuiko PRO Serie. Das gemeinsame Design der Steuerungseinheit erleichtert die Arbeit der Fotografen. Für den schnellen Zugriff auf eine bevorzugte Einstellung befindet sich die L-Fn Taste auf einer leicht geschwungenen Fläche. Der Fokussierring an der Vorderseite des Objektivs vereinfacht bei Bedarf das manuelle Scharfstellen: Dank des MF-Kupplungsmechanismus ist das sofortige Umschalten zwischen automatischem und manuellem Fokus ganz schnell durch ein Zurückziehen des Fokussierrings möglich. Durch die nahezu identische Gesamtlänge und Durchmesser der 1:1.2 PRO Festbrennweiten hat Olympus eine leichte und kompakte Objektivserie geschaffen, die perfekt zu den OM-D Modellen passt. Verfügbares Zubehör (separat erhältlich): Der Zuiko PRF-ZD62 PRO Schutzfilter lässt sich dank des einheitlichen Linsendurchmessers an allen drei 1:1.2 PRO Festbrennweiten verwenden. Mit schwarz umrandetem Glas und satiniertem, schwarzem Aluminiumrahmen ausgestattet, verfügt er über eine spezielle Beschichtung, die Reflexionen, im Vergleich zu konventionellen Mehrfachbeschichtungen, um etwa die Hälfte reduziert. Für das M.Zuiko Digital ED 17 mm 1:1.2 PRO und das M.Zuiko Digital ED 45 mm 1:1.2 PRO gibt es, wie für alle Olympus Kameras und Objektive, eine kostenlose sechsmonatige Gewährleistungsverlängerung, wenn sie auf My.OLYMPUS.eu registriert werden. Resümee: Beide PRO Objektive halten, was sie versprechen! Auch die leicht ver- und entriegelbare Streulichtblende ist gelungen und unterstützt die optische Spitzenleistung. Wie bei den bisherigen PRO Objektiven von Olympus, ist doch das Zurückziehen des Focusrings in Sekundenschnelle ein Umstellen auf manuellen Focus möglich. Ein MUST Have für jede Olympus Kameratasche! 61

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Andreas H. Bitesnich | Deeper Shades #05 BERLIN

Der Österreicher ist einer der weltweit renommiertesten Akt-Fotografen und hat auch über dieses Genre hinaus in seiner Karriere ein eindrucksvolles Werk geschaffen: Über 40 Ausstellungen und mehr als 26 Bücher umfasst die Arbeit des Autodidakten und Ausnahmekünstlers. Thematisch bewegt sich Bitesnich zwischen Akt, Porträt, Landschaft und Reise und schafft Bilder von einer Ästhetik und Eleganz, deren Stilsicherheit und Komposition seine Handschrift bilden.

Andreas H. Bitesnich „Deeper Shades“-Serie Deeper Shades #05 BERLIN ist der 5. Band der „Deeper Shades“-Serie von Andreas H. Bitesnich. Der in Wien geborene Fotograf findet in den tiefen Schatten Berlins die Essenz des urbanen Lebens. Von Subkultur über Architektur und Porträts bis hin zu Straßen-Szenen zerlegt er die Großstadt kaleidoskopartig in ihre kleinsten Einheiten und setzt daraus wie in einem Puzzle ein neues, komprimiertes Bild zusammen. Dies zeigt die Essenz der Stadt und enthüllt zudem die gemeinsame DNA aller Metropolen. Deeper Shades #05 BERLIN ist bei Room5Books erschienen.

Deeper Shades #05 BERLIN Für Bitesnich hat die Beschäftigung mit Berlin ihren Ursprung tief in seiner Biographie: „Meine Mutter wurde im April 1943 am Michaelkirchplatz in Berlin-Mitte geboren. Der Krieg zwang meine Familie kurz danach, nach Wien zu ziehen. Ihr Elternhaus steht wie so vieles nicht mehr, aber die Erinnerungen bleiben lebendig. Als ich 1979 begann, Gitarre in einer Punkband zu spielen, faszinierten mich Städte wie London und Berlin mit ihrer ganz besonderen Kulturszene. Mein Bild von Berlin war jedoch lange abstrakt, bis ich in den späten 1990er Jahren für erste Aufträge in die neue Hauptstadt kam. Berlin ist sanft und rau, klein und groß. Pulsierende Metropole und kleines Dorf. Eigentlich eine Ansammlung verschiedener Orte, verbunden durch Bahnschienen, die wie metallene Adern alles zusammenhalten. Auch eine Konzentration von kreativen Köpfen, die den einzigartigen Willen und die Wiedergeburt dieser Stadt vorantreiben.“ Neben Deeper Shades #05 BERLIN sind in dieser Serie Bildbände zu New York, Tokyo, Paris und Wien erschienen. Am 24.Januar 2018 ist Andreas H. Bitesnich zu Gast an der LIK Akademie für Foto und Design in Wien und berichtet in seinem motivierenden Vortrag über sein Leben und Schaffen als Fotograf. Anmeldung über eventbrite.de.

S. 61: Bilder © Till Brönner S. 62-67: Bilder © Andreas H. Bitesnich









Sergey Melnitchenko | instant prints „POLAROIDS from China”

Sergey Melnitchenko. Geboren 1991 in Mykolajiw, Ukraine. Mitglied der Ukrainian Photographic Alternative, ein Kollektiv, das zeitgenössische Fotografie aus der Ukraine fördert. Seine Arbeiten wurden in diversen internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt.

Sergey Melnitchenko Auf der Verleihung des Oskar Barnack Award Newcomer Awards wirkte Sergey zurückhaltend und selbstbewust. Hier präsentieren wir seine Serie der Instant Prints, die er selbst “POLAROIDS FROM CHINA” nennt. FOTOCULT Magasin stellt Sergey einige einfache Fragen, um ihn als Person besser kennenzulernen. Sergey, wie startest du in den Tag? So wie viele anderen. Obwohl ich langsam aufwache, bleibe ich liegen und lese mir Facebook-Nachrichten durch. Ich schaue mir Instagram-Bilder auch am Telefon an. Danach gibt es Frühstück und Kaffee. Im Hintergrund läuft eine Serie. Dann geht es weiter! Was wolltest du als Kind werden? Als Kind träumte ich nie davon, was ich werden könnte. Ich wollte buchstäblich “wie mein Onkel” werden. Wie war denn dein Onkel? Mein Onkel war immer ein vorbildlicher

Oskar Barnack Award Newcomer 2017. Der Gewinner Familienvater, arbeitete an einigen interessanten Orten und somit war er ein Vorbild für mich in meiner Kindheit und bleibt als Vorbild für immer. Und was bist du geworden? Ich glaube ich bin ein guter Mensch und auch ein guter Fotograf geworden, ha-ha. Alles Weitere steht mir noch bevor. Bevorzugst du eine Gesellschaft oder bist du gerne alleine? Ich liebe Gesellschaft und Partys. Wir sind eine nette Truppe, darum gibt es immer jemanden, mit dem

S. 68-75: Bilder © Sergey Melnitchenko


Sergey Melnitchenko | instant prints „POLAROIDS from China”

What I see. What I like. What is around. China/Hong Kong

man einen netten Abend verbringen kann. Manchmal bin ich so müde, dass das einzig Richtige für mich mein Computer oder ein Kinoabend ist. Wohin gehst du, wenn du alleine bleiben möchtest? Ich gehe nirgendwohin. Ich bleibe zu Hause. Was ist deine größte Errungenschaft? Ich glaube, das ist der Gewinn des Leica Oskar Barnack Newcomer Awards 2017. Was ist deine größte Niederlage bzw. dein schlimmster Fehler? Ich möchte dies nicht kundgeben. Meine Freunde und Verwandten wissen über alles Bescheid.

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Sergey Melnitchenko | instant prints „POLAROIDS from China”

Was ist deine Stärke? Mein Selbstvertrauen. Was ist deine Schwäche? Ich bin etwas naiv und zutraulich. Was berührt dich und macht dich nicht gleichgültig? Meine Gesundheit und Wohlergehen meiner Nächsten. Wer ist dein größtes Vorbild im Beruf? Ich habe viele und jeder ist cool auf eigene Art und Weise. Hörst du auf fremde Ratschläge? Ja und immer sehr aufmerksam. Aber ich sortiere sie für mich im Kopf. Die wichtigsten kommen dann im richtigen Moment zum Vorschein. Unwichtige siebe ich durch. Meistens weiß ich, wie und was ich zu tun habe und gute Ratschläge helfen mir dabei.


Sergey Melnitchenko | instant prints „POLAROIDS from China”

Gab es nützliche Ratschläge? Ja natürlich. Was bedeutet das künstlerische Schaffen für dich? Eine Möglichkeit, das zu tun, was ich will, mit Hilfe eigener Mittel. Bist du künstlerisch begabt? Ich weiß nicht Bescheid. Ich habe Fotografie, Gestaltung, Farbkunde nie studiert. Ich halte mich für einen produktiven Menschen. Wie lässt sich in verschiedenen Kulturen und Ländern arbeiten? Jedes Land und jede Kultur haben eine eigene Umgebung und eine besondere Aura. Ehrlich bis dato, neben der Ukraine, habe ich etwas anderes nur in China geschafft. Dort habe ich alles bekommen, was ich gebraucht hatte. Danke, China.

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Sergey Melnitchenko | instant prints „POLAROIDS from China”


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Sergey Melnitchenko | instant prints „POLAROIDS from China”


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HANDSICHTSSACHE | Ein Projekt der LIK Meisterklasse, Jahrgang 11

Hände sind ein wunderbares Geschenk und ein besonderes Werkzeug. Viel zu selten werden sie bewusst wahrgenommen. Aus dieser Überlegung heraus entschlossen sich die FotografInnen Markus Berger, Tamara Berger-Feichter, Nadja Büchler, Anna Herzig, Melanie Melchior, Alexander Paul, Manfred Schmid, Doris Schiffer und Claudia Spieß im Zuge ihrer Ausbildung zum Berufsfotografen, Hände in den Mittelpunkt ihrer fotografischen Arbeit zu stellen.

HANDSICHTSSACHE Hände als Spiegel der Seele Gezeigt wird in fotografischer Form, was alles mit Händen vollbracht werden kann, wie sie genutzt werden, welche Besonderheiten und Unterschiede es gibt und wie Hände als Kommunikationsmittel zum Einsatz kommen. Die Farb- und Schwarz-Weiß-Fotografien lenken den Blick des Betrachters auf die Hände der Protagonisten und sollen zum Nachdenken anregen: Welche Rolle spielen diese besonderen „Werkzeuge“ im Leben der Menschen? Portraits und kurze Texte vervollständigen das Gesamtbild.

LIK Meisterklasse Jahrgang 11

Die Bilder wurden in der Galerie LIK, Spittelberggasse 9, 7. Wien vom 07. bis 25. Juni 2017 gezeigt und sind am 11. und 12. November 2017 auf der Messe Photo&Adventure in Wien zu sehen.

Seite links. Wolfgang: „Meine Hände lieben das Grobe, ich will kein Gärtner sein, der mit kleinen Töpfchen hantiert, ich will Bäume pflanzen. Meine Hände können einiges leisten, aber sie müssen auch Gefühl beweisen, vor allem dann, wenn hunderte Apfel- und Birnen Sorten veredelt werden müssen. Die Narben an meinen Händen sind wie die Jahresringe an Bäumen. Sie erzählen von Verletzungen mit Sensen und Motorsägen, von kleinen und großen Blessuren. In den letzten Jahren werden die Geschichten weniger, die Arbeitsweisen anders, aber ich schöpfe nach wie vor Kraft und Ruhe aus meinem Tun“.

S. 76: Bild © Doris Schiffer

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Ludwig. Maler, Fotograf, Regisseur: „Ich begann mit 6 Jahren zu zeichnen, erkannte früh, dass ich mehr konnte als andere.... Durch mein Studium der Philosophie fühle ich mich vollkommener, doch wann ist man Künstler? Kann man Kunst besitzen? Ich würde nicht darauf bestehen, Künstler genannt zu werden. Ich bezeichne mich nicht, ich will mich nicht in eine Schublade stecken, das machen andere sowieso für mich Bild © Doris Schiffer


Daniela S. Danielas Hände spüren täglich das weiche Satinband ihrer Spitzenschuhe. Mit fünf Jahren suchte ihre Mutter ein Hobby für die kleine Daniela. Eigentlich wollte sie, dass Daniela Tennisstunden nimmt. Entschied sich dann aber doch für Ballett. Was Daniela so viel Spaß machte, dass sie schon in ihrer Volksschulzeit an der Wiener Staatsopernschule Ballettunterricht bekam.“

Bild © Melanie Melchior

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HANDSICHTSSACHE | Ein Projekt der LIK Meisterklasse, Jahrgang 11

Gerhard . Der Pferdeflüsterer : „Selbst Pferdebesitzer, hat ihm der schulmäßige Umgang mit Pferden in Europa nicht zugesagt. Daher fuhr Gerhard 1999 in die USA und hat dort eine Ausbildung in „Natural Horsemanship“ absolviert. Die Philosophie dahinter: es geht um das Verstehen und das Erlernen der Kommunikation mit dem Pferd. Ziel ist es, ein harmonisches, zufriedenes und vor allem gewaltfreies Miteinander zu schaffen. Sein Wissen und seine Erfahrungen hat er in so vielen Seminaren gemeinsam mit seinen Pferden an Führungskräfte weitergegeben. Hauptberuflich war Gerhard als sebständiger Unternehmer in der Textilbranche tätig“. Bild © Nadja Büchler


HANDSICHTSSACHE | Ein Projekt der LIK Meisterklasse, Jahrgang 11

Daniela. Danielas einzige Hand zeigt ihren Kampfgeist. Unendlich viel Glück und etliche Schutzengel hatte die inzwischen 34jährige Daniela, als sie mit 17 einen schweren Autounfall hatte. Ihr damaliger Freund holte sie ab, um mit ihr in eine nahegelegene Diskothek zu fahren. Sie wusste nicht, dass er bereits mit Freunden getrunken hatte. Schon 500 m von ihrem Zuhause entfernt, verlor der Freund die Kontrolle über den Wagen, fuhr die Böschung hinunter und krachte gegen einen Baum. An diesem Tag verlor Daniela ihren rechten Arm.

Bild © Melanie Melchior

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Made (Denpansar). Silberschmied: „Mit 13 Jahren trafen meine Eltern eine schwere Entscheidung für mich. Sie schickten mich mit einem Oneway-Bahnticket nach Denpansar (Bali), um einen Job zu finden. Verängstigt und alleine strich ich durch die Stadt mit dem Wissen, dass es kein Zurück und keinen Ausweg gab. Ich fühlte mich verlassen und verloren, mein einziger Wunsch war es, in die Schule zu gehen, und genau das blieb mir verwehrt“.

Bild © Doris Schiffer


Doris. Doris Geschichte. Doris alias DoriSingha wurde 1962 geboren und entwickelte schon zu Schulzeiten ein Interesse an Knoten und Seilen. In den 80ern begann sie Comics zum Thema Bondage zu sammeln, was damals nicht einfach war, da die meisten Werke auf dem Index standen. Sie hat ein Vordiplom in Mathematik und ein Diplom in Informatik und nutzt beruflich die Hände überwiegend auf Computer-Tastaturen. Doris ist Bondage-Model und Presenter und seit vielen Jahren in der Berliner BDSM-Szene aktiv. Bild © Markus Berger

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Eric Berger | Praxistest | Der Smartphone Vergleichstest im Reisefotoeinsatz

Paris. HUAWEI P10


Eric Berger | Praxistest | Der Smartphone Vergleichstest im Reisefotoeinsatz

Fotografen verreisen in der Regel mit mächtigen Ausrüstungen, sie wollen ja gerade auf Reisen perfekte Ergebnisse mit nach Hause bringen. Die FOTOCULT Redaktion trat den ultimativen Reisefoto Test an und bereiste zwei europäische Großstädte ohne Backupkamera, sondern nur mit zwei aktuellen Smartphones.

Paris - Rom. Der Smartphone Vergleichstest im Reisefotoeinsatz In Paris war das HUAWEI P 10 plus dabei und in Rom das ASUS Zenfone 4. Beide Smartphones sind aktuell das Neueste, das die beiden Hersteller auf dem Markt haben. Hier geht es nicht um Features, wie das Telefonieren, Gamen oder sonstige SmartPhone Features, sondern ausschließlich um die Kamera, und deswegen ist unser Augenmerk auch auf die Bilder gerichtet, die hier entstanden. Beide Reisetests wurden von FOTOCULT Redakteur Eric Berger fotografiert und verfasst. Den Anfang machte das HUAWEI P10 plus in Paris. Hand aufs Herz, Reisefotos sind doch immer wieder unwiederbringliche Erinnerungen. Gerade in Zeiten von Instagram, Facebook und Co. möchte niemand auf seine digitalen Erinnerungen verzichten. Sehenswürdigkeiten, Urlaubsstimmungen, Portraits on Location, all das gehört dazu. Reisen ohne Kamera fällt nicht leicht. So war es auch für mich als Profifotografen eine neue Erfahrung, einmal völlig auf ein Backup einer Digitalkamera zu verzichten und für diesen Test nur mit dem neuen HUAWEI P10 Plus zu verreisen. Galt es doch neben den Reiseimpressionen auch druckfähige Fotos für diverse Hotel- und Location Testberichte mit nach Hause zu bringen.

HUAWEI P10 plus vs. ASUS Zenfone 4 Als begeisterter „Freizeit Handyfotograf “ weiß ich natürlich über die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten der Smart Phone Fotografie. Das Huawei P10 Plus ist ja, was die Leica Dual Camera anbelangt, CO-ENGINEERED WITH LEICA und mit 2 klitzekleinen Leica Linsen ausgestattet.

S. 84, 86-93 : Bilder © Eric Berger

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Eric Berger | Praxistest | Der Smartphone Vergleichstest im Reisefotoeinsatz


Eric Berger | Praxistest | Der Smartphone Vergleichstest im Reisefotoeinsatz

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Eric Berger | Praxistest | Der Smartphone Vergleichstest im Reisefotoeinsatz

Technische Rahmenbedingungen: Display 5,5 Zoll 2.560 x 1.440 (2 K) 16 M Farben, 540 ppi Hauptkamera: 20 MP Monochrome + 12 MP RGB Leica Dual Camera, F1.8, OIS (Optische Bildstabilisierung), 2-farbiger-Blitz, Hybrid Autofokus (Phasendetektion-, Kontrast-, Laser- und Tiefen-Autofokus), 2x Hybridzoom, 4K Videoaufnahme Frontkamera: 8 MP AF, F1.9 Gerade bei wenig Licht spielt das HUAWEI P10 Plus all seine Fähigkeiten aus! Auch im Schwarz Weiß Modus gelingen hier stimmungsvolle Aufnahmen. Ebenso verfügt das Smart Phone über einen speziellen Portrait Modus, der quasi offenblendiges Fotografieren mit geringster Tiefenschärfe simuliert und ein schönes Bokeh erzeugt. Dies wird wie bereits beim Vorgängermodell P9 zum Teil per automatischer Maskierung und Weichzeichnungsfilter per Software erreicht. In den meisten Fällen funktioniert dies auch einwandfrei. (Einzig bei komplexen Motiven mit einem fein strukturierten Schärfeverlauf, Maschendraht im Vordergrund etc., kann es hier zu Fehlern kommen.) Selbstverständlich brilliert die Leica Optik mit extremer Lichtstärke, aber bei der geringen Sensorgröße ist hier ein Software gesteuertes Nachhelfen durch den Bildprozessor erforderlich. Natürlich lässt sich dieser Tiefenunschärfe Effekt auch abseits von Portraits gestalterisch wunderbar einsetzten. Im Monochrom Modus liefert das Smartphone beachtliche 20 MP. Die Tonwerte der Black & White Aufnahmen sind ausgewogen, verfügen aber durchaus über einen wunderbaren Kontrast. Die Schärfeleistung des Mobiltelefons muss nicht hinter größeren Digitalkameras zurückstehen. Das Huawei P10 Plus verfügt selbstverständlich auch über die Möglichkeit RAW Dateien aufzunehmen.


Eric Berger | Praxistest | Der Smartphone Vergleichstest im Reisefotoeinsatz

Alle von mir im Rahmen dieses Testbericht gemachten Aufnahmen wurden aber als jpg Dateien aufgenommen. Öffnet man eine der Dateien mit Adobe Photoshop lässt sich im Bildgrösse Dialog eine beachtliche Größe von etwa 30 cm mal 40 cm bei einer Druckauflösung von 300 ppi feststellen. Die Zeiten des Ärgers über den Umstand, mal wieder keine „gescheite Kamera“ (urösterreichischer Ausdruck) dabei zu haben, gehören mit der neuen Generation von Smart Phones, wie dem ausgezeichneten HUAWEI P10 Plus der Vergangenheit an. Vor allem bei wenig Licht, eine der Problembereiche von Handy Sensoren, brilliert das HUAWEI mit eindrucksvollen stimmungsvollen Aufnahmen. Zu sehen bei meinen Aufnahmen, der blauen Stunde am Eiffelturm oder in der dunklen Pariser Oper. Bei kontrastreichem grellem Sonnenlicht muss auf ausgerissene Lichter geachtet werden, die aber per Minus Korrektur im eingebauten Profimodus ausgeglichen werden können. Fazit, das HUAWEI P10 Plus ist ein verlässlicher fotografischer Reisebegleiter.

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Eric Berger | Praxistest | Der Smartphone Vergleichstest im Reisefotoeinsatz

ROM. ASUS Zenfone 4


Eric Berger | Praxistest | Der Smartphone Vergleichstest im Reisefotoeinsatz

Das Zenfone 4 ist mit einer Dual-Kamera ausgerüstet, die eine lichtempfindliche 12 MP Kamera mit Sony IMX362 Sensor und eine zweite 8 MP Kamera mit 120° Weitwinkelobjektiv kombiniert. Die 12 MP Hauptkamera verfügt dazu über eine ƒ/1.8-Blende, eine 6-Elemente-Linse und den Sony IMX362 Sensor mit 1,4µm großen Pixeln. Der optische Bildstabilisator (OIS) verhindert unscharfe Aufnahmen, die durch Verwackelung entstehen und ermöglicht Fotos mit langer Belichtungszeit. Der Bildschirm setzt auf die besonders farb- und kontraststarke AMOLED- Technologie bei der typischen Full-HD-Auflösung (1920x1080 Pixel). Mit einer Bildpunktdichte von 401 Pixel pro Zoll (ppi) ist das Zenfone 4 damit äußerst scharf und liefert druckfähige Fotos.

Paris - Rom. Der Smartphone Vergleichstest im Reisefotoeinsatz Das Zenfone 4 hat auch eine Dual-Kamera — 5x Lichtempfindlichkeit & 120° Weitwinkel. Die ASUS PixelMaster Technologie und die Dual Pixel Kamerasensorik ermöglichen mit 24 Millionen Fokus-Erkennungspunkten - zwei für jeden Pixel – einen blitzschnell reagierenden Phasenerkennungs- und Objektverfolgungs-Autofokus. Im Zusammenspiel mit der optischen und elektronischen Bildstabilisierung werden unscharfe oder verwackelte Foto- und 4K-Videoaufnahme zuverlässig verhindert. Der integrierte Farbkorrektursensor stellt sicher, dass Farben realistisch und natürlich aufgenommen werden. Das Zenfone 4 hilft Ihnen mit zahlreichen automatischen Funktionen und kreativen Aufnahmemodi dabei, erstklassige Fotos aufzunehmen und diese sogar im RAW-Format zu speichern. Und selbstverständlich können Sie mit dem Pro Mode von der Verschlusszeit bis zum ISO-Wert auch alles manuell regeln, ganz so wie bei einer professionelle DSLR-Kamera. Wir besuchten das Vatikanische Museum bei Nacht. Hier im Museum des Vatikan, sollte das Smartphone zeigen, was es unter schlechten Lichtverhältnissen schafft. Der 3300-mAh-Akku des Zenfone 4 hält lange durch und ist bei Bedarf mit der ASUS BoostMaster Technologie und den im Lieferumfang enthaltenen 15W-Ladeadapter mit Überladungsschutz schnell wieder aufgeladen. Um 2 Stunden zu telefonieren, reichen 5 Minuten Ladezeit. Das ZenFone 4 ist leicht, dünn und dabei unglaublich stabil. Das Gehäuse wurde mittels Nano Molding Technology (NMT) aus einem Stück Aluminium gefertigt - die Vorder- und die Rückseite besteht aus kratzfestem 2.5D Gorillaglas. Fein geschliffene Metallkanten, nahtlose Übergänge und der schlanke Formfaktor sorgen dafür, dass das ZenFone immer angenehm in Ihrer Hand liegt. Besonders schmale Bildschirmränder stellen sicher, dass Sie nahezu uneingeschränkt freie Sicht auf das 5,5“ große Display genießen. Nach so viel Geschichte und Kultur wurde zum Abschluss noch die Shopping Meile Roms strapaziert. Das stylishe Zenfone 4 machte auch hier eine gute Figur. Das Zenfone 4 verbindet aufregendes Zen-Glasdesign, eine hocheffiziente Performance, ein beeindruckendes 5,5“ Full HD Display und modernste Kameratechnologien auf atemberaubende Weise. Eric Berger

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Marlon Roudette fotografiert von Paul Meyer | Universal statt Guggenheim

Während manch ein Fotograf seit seiner Kindheit von seiner Ausstellung im Guggenheim in Bilbao träumt, war mein Plan immer: Meine, aufgrund von mangelnder musikalischer Begabung, früh gescheiterte Rockstar-Karriere zu kompensieren.

Paul Meyer Dienstag Abend, 23:00 Uhr, noch schnell bei der Gute-Nacht-Zigarette die Mails checken und na hawidere. Sam von Universal Media lässt mir großzügigerweise die Reiseroute inklusive gebuchter Flüge für das folgende Wochenende zukommen, natürlich ohne Vorwarnung jeglicher Art. Auftrag: Portraits und Reportage des Londoner Popsterns Marlon Roudette für sein Albumartwork und Social Media. Freitag: Leipzig, Samstag: Berlin, Sonntag: Magdeburg. Be there or be square. New Age, lautet der Name einer von Marlon’s größten Hits, New Age auch für uns Fotografen. Flexibilität und Einsatzbereitschaft rund um die Uhr sind nur noch Selbstverständlichkeit, kein Servicemerkmal, deshalb rein in den Flieger und BusinessClass nach Berlin, mein Fahrer erwartet mich schon und bringt mich zur ersten Konzerthalle. Vorbei an hunderten Fans, die schon in einer Schlange warten und mich in meinem schwarzen Mercedes mit getönten Scheiben anscheinend mit jemandem verwechseln, der eindeutig besser aussieht und besser singt als ich. Mir soll´s recht sein, ich tu einfach so, als hätt´ ich mir die Schreierei durch meine Arbeit verdient und lass sie in dem Glauben, immerhin steht mir ein hartes Wochenende bevor.

Universal statt Guggenheim. Be there or be square Soundcheck dokumentieren, danach Portraitsessions in der Umgebung, kurz Zeit um Bilder auszuwählen und auf seinem Social Media Kanälen veröffentlichen. Dann, When The Beat Drops Out. Der Vorhang fällt und 30.000 Leute flippen aus. Eine Stunde schwitzend durch die Gegend laufen für den Versuch, die Energie, die durch die gewaltigen Lautsprecher frei wird und mir schon damals, mit 6 beim Donauinselfest die Ganserlhaut aufgestellt hat, auf meinem Sensor zu konservieren.

S. 95-103: Bilder © Paul Meyer


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Marlon Roudette fotografiert von Paul Meyer | Universal statt Guggenheim

Um meinen Nacken hängt nicht nur meine Kamera, sondern offenbar so etwas wie Petrus’ Himmelschlüssel, der magischerweise alle Türen öffnet, denn da steht nicht Presse, sondern Artist. Und das bedeutet: Nichts ist unmöglich. Endlich bin ich Rockstar und stehe auf der Bühne. Mein innerer Pessimist würde mir in dem Moment erklären, dass die Brünette mit Brille in der ersten Reihe nicht mir zujubelt, aber Gott Sei Dank hör ich ihn nicht, denn neben mir prügelt jemand, wie King Kong mit aller Gewalt, auf sein Schlagzeug ein.


Marlon Roudette fotografiert von Paul Meyer | Universal statt Guggenheim

Nach vierzehn Litern Schweißausdunstung, dem teilweisen Verlust meines Hörvermögens und dem erneuten Erfüllen meines Kindheitstraumes mixt mir der Bossman selbst meinen wohlverdienten Courvoisier mit Kokoswasser und erklärt mir, dass es Zeit wird, die Kamera aus der Hand zu legen. Die darauffolgenden Szenen bleiben stark fehlbelichtet, unscharf und verrauscht in meinem geistigen Erlebniskatalog, Filmriss. Party like a fucking Popstar. Das härteste am Job? Andauernd mein Grinsen versteckt zu halten, so zu tun als wäre eh alles normal.

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Sound Affairs | Ein Projekt der LIK Meisterklasse Jahrgang 12

Michaela Krauss-Boneau, Miriam Mehlman, Eva Aksan, Manfred Sodia, Annika Posautz, Bernd Bathiany, Berndt Kolbinger, Thomas Hofer, Christian Kasza, Sabine Wegleitner und Miró von Laugaricio beschlossen im ersten Semester der LIK Meisterklasse für angewandte digitale Fotografie professionelle Musiker mit ihren Instrumenten zu fotografieren. Die Umgebung wurde bewusst auf den Bildern ausgeblendet, um den Fokus des Betrachters auf den Musiker im Umgang mit seinem Instrument zu lenken. Musiker benötigen ihr Instrument, um ihr

Sound Affairs

Musiker und Instrumente. Intensive Beziehung Können und ihre Kreativität in Töne und Melodien umwandeln zu können, wie FotografInnen ihre Kamera benötigen, um Lichtbildwerke zu erschaffen. Die LIK Meisterklasse schaffte es durch knappe Ausschnitte und reduzierte Schwarz Weiß Töne, die nicht zu visualisierende Musik in ein fotografisch dargestelltes Zwiegespräch zwischen Künstler und Instrument zu verpacken.

Galerie LIK zeigt die Ausstellung in der Spittelberggasse 9, 7. Wien vom 23. Januar bis 18. Februar 2018. Vernissage am 23.1.2018 um 18 Uhr

LIK Meisterklasse Jahrgang 12

Michaela Krauss-Boneau, Leitung Ausstellungsprojekt: Als Projektleiterin für unsere Gemeinschaftsausstellung hatte ich die Aufgabe das Fotografen-Team zu führen, wie ein Dirigent seine Musiker und als Fotografin meine Kamera zu führen, wie ein Musiker sein Instrument. Eine Gemeinschaftsausstellung bedeutet eine sehr große Herausforderung für FotografInnen, die ihren eigenen, persönlichen Stil gefunden haben und professionell damit arbeiten. Nun heißt es nämlich, sich

S. 104: Bild © Miriam Mehlman

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Sound Affairs | Ein Projekt der LIK Meisterklasse Jahrgang 12

zusammenzutun, um das Ziel zu verfolgen nicht die eigene Handschrift in den Vordergrund zu stellen, sondern etwas Gemeinsames zu kreieren, so dass der Betrachter ein einheitliches Produkt wahrnehmen kann. Wir, die FotografInnen haben, entweder jede/r für sich oder auch in Kleinteams, ProfiMusiker ins Studio geholt oder auf diversen Locations getroffen, um ihre intensive Beziehung mit ihren Instrumenten einzufangen, die Intimität der Beiden fotografisch festzuhalten und die musikalischen Emotionen über Bilder auszudrücken. Natürlich gab es gewisse Vorgaben für den Bildstil wie die Verwendung bzw Eingrenzung bestimmter Brennweiten, einen neutralen Hintergrund zu verwenden und schwarz-weiß Ergebnisse zu liefern. Fotografisch habe ich von mir verlangt, eine strenge Linie zu halten und nicht zu experimentieren. Das verlangte einerseits die Vorgabe der Gemeinschaftsausstellung, aber vor allem stand für mich persönlich einzig das Motiv im Vordergrund, anstatt mich fotografisch, künstlerisch ausleben zu können. Um diese intensive Beziehung zwischen dem/der Musiker/in und seinem/ihrem Instrument einzufangen, war es mir sehr wichtig jeglichen Umgebungslärm auszuschalten, so habe ich meine Musiker/innen alle ins Fotostudio geholt, ihr Instrument durchgehend spielen lassen und kam auch so zum Genuss tief in die Emotionen ihres musikalischen Verhältnisses einzutauchen.

Roland Wiesinger. Kontrabass,

fotografiert von Michaela Krauss-Boneau „Ich sehe mich selbst als Musiker, Papa, Langstreckenläufer, Handwerker - in wechselnder Gewichtung, aber mit einem deutlichen Schwerpunkt auf der Musik. Der Kontrabass auf dem Bild ist einer von vieren und mein Lieblingsinstrument. Er wurde erst 2013 von einem guten Freund speziell für mich gebaut und seither schwingen wir uns aufeinander ein. Ein neues Instrument ist noch voller Spannung, muss eingespielt, „durchgeknetet“ werden. Seine Spielbarkeit und sein Klang entwickeln sich erst; je besser man sich auf die (wechselhaften) Eigenheiten des Basses einstellt, desto mehr kommt zurück. In unregelmäßigen Abständen gibt es Entwicklungssprünge. Wenn der Klang von einem Tag auf den anderen plötzlich viel näher an meine Vorstellung herankommt, bereitet mir das eine riesige Freude. Das Foto erinnert durch die ungewöhnliche Perspektive an einen Gitarristen - und tatsächlich kam ich über Gitarre und Bassgitarre zum Kontrabass. So sind in einem einzigen Bild auf wunderschöne Weise 25 Jahre musikalischer Werdegang zusammengefasst“.


Sound Affairs | Ein Projekt der LIK Meisterklasse Jahrgang 12

Bild © Michaela Krauss-Boneau

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Sound Affairs | Ein Projekt der LIK Meisterklasse Jahrgang 12

Bild © Manfred Sodia Manfred Sodia: „Mit beiden Augen blinzeln, um genau den Moment einzufangen, das hab ich schon als kleiner Junge gemacht. Mit diesen Bildern im Kopf ist die Leidenschaft zur Fotografie gewachsen, um die Momente für die Ewigkeit festzuhalten. Mit Vorliebe fotografiere ich Menschen aber genauso gern auch Architektur und Interieur. Jeder Mensch ist einzigartig, und um die individuelle Persönlichkeit festhalten zu können, benötigt es viel Einfühlungsvermögen. In der Architektur überwiegt jedoch die Geradlinigkeit, geometrische Figuren und Flächen. Mein Kontrast zum Ausgleich“.


Sound Affairs | Ein Projekt der LIK Meisterklasse Jahrgang 12

Bild © Eva Aksan Eva Aksan : „Als ich vor dem Musiker stand und er die Augen schloss und anfing zu spielen, sah ich, wie er sich still und leise in seiner eigenen Welt zurückzog und alles vergaß. Erinnerungen und harmonische Rhythmen füllten den Raum. Ich versuchte mich leise in seiner Welt zu begeben und diese emotionale Stimmung einzufangen“

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Sound Affairs | Ein Projekt der LIK Meisterklasse Jahrgang 12

Anna Starzinger. Musik, Schauspiel, Komposition,

fotografiert von Michaela Krauss-Boneau

zu der Geschichte meines Cellos Mein Cello stammt aus Mittenwald, und wurde mir von meinem Urgroßcousin aus Oberöstereich geschenkt: Der Cousin (Leo Filsecker aus Wels) meines Großvaters (Rudolf Starzinger) und Sohn meines Cello spielenden Vorfahren, sah in der Wohnung meiner Großeltern in Wien ein Bild von mir, auf dem ich als junges Mädchen Cello spiele - daraufhin, nachdem er sich nach mir und meiner Leidenschaft für das Cellospielen erkundigt hatte, fasste er den Entschluss, mir dieses Cello zu schenken. Mittlerweile habe ich dieses Cello seit über 12 Jahren. Ich habe mit meinem Cello alle denkbaren Höhen und Tiefen erlebt, und viele für meinen Lebensweg wichtige Situationen erlebt - auf internationalen Bühnen ... und im Wohnzimmer... das verbindet!

S. 111 : Bild © Michaela Krauss-Boneau


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Sound Affairs | Ein Projekt der LIK Meisterklasse Jahrgang 12

Peter Gillmayr Bild Š Michaela Krauss-Boneau


Sound Affairs | Ein Projekt der LIK Meisterklasse Jahrgang 12

Bild © Michaela Krauss-Boneau

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Sound Affairs | Ein Projekt der LIK Meisterklasse Jahrgang 12

Bild Š Miro von Laugaricio


Sound Affairs | Ein Projekt der LIK Meisterklasse Jahrgang 12

Bild © Thomas J. Hofer

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LIK Akademie für Foto und Design LEHRGANG DIGITALE FOTOGRAFIE

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Voraussetzungen zur Aufnahme in die LIK Meisterklasse Digitale Fotografie ist ein positiver Abschluss der LIK Lehrgänge digitale Fotografie und digitale Bildbearbeitung oder eine bestandene Aufnahmeprüfung in Theorie und Praxis. Hier sollen die kreativen Fähigkeiten der FotografInnen gebündelt und zu kommerziell konzeptioneller Arbeit hingeführt werden. Abschluss: Diplomarbeit und Gruppenausstellung.


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www.sommer-fotoakademie.info Die LIK SOMMERAKADEMIE FOTOGRAFIE bietet ein kompaktes Programm an bewährten Lehrgängen, Workshops und Fotoevents. Die Basis für die Intensivlehrgänge sind die zweisemestrigen Ausbildungsmodule der LIK Akademie für Foto und Design GmbH. Die Intensivlehrgänge finden geblockt statt und beinhalten den Lehrplan von zwei Semestern. Das jeweils erste Semester findet im Sommer statt, und die Aufgabenmappen sind bis zum Ende des Jahres abzugeben. Das zweite Blocksemester findet an zwei Wochenenden im Februar/März im darauffolgenden Jahr statt.


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Lehrgang KÜNSTLERISCHE FOTOGRAFIE www.lik-masterclass.com

Der Unterricht des LIK Lehrgangs für digitale Fotografie findet Freitags am Abend und an Wochenenden statt. In zwei Semestern absolvieren Sie aus Vorlesungen, Übungen und selbst zu lösenden Aufgaben. ZIEL des Lehrgangs ist das Entwickeln der Fähigkeit, konzeptionell zu arbeiten. Nach Aneignung der technisch analogen und digitalen Fähigkeiten und den Kenntnissen der historischen Fotografie und ihrer Einflüsse, entwickeln Sie die Fähigkeit, einen eigenen künstlerischen fotografischen Stil zu finden und diesen bis zur eigenen PERSONALAUSSTELLUNG aufzubauen.

Bild © Ludwig Drahosch Bild rechte Seite © Nadja Gusenbauer


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Lehrgang PORTRAIT FOTOGRAFIE

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Sperrzone Tschernobyl | Extremtourismus in die eigene Vergangenheit

Die beiden Geschäftsführer der LIK Akademie für Foto und Design waren junge Menschen, als sich die Katastrophe von Tschernobyl ereignete. Nadja Gusenbauer lebte damals in Kiev, Eric Berger in Pasching. Trotz der Entfernung waren beide Orte stark vom radioaktiven Fallout betroffen. Jetzt, 31 Jahre nach dem verheerenden Unglück waren sie vor Ort. Unglaubliche Eindrücke und Erfahrungen konnten Sie gewinnen. Einiges davon ist in dieser Fotoausstellung zu sehen. Termine Photo & Adventure Wien, 11.- 12. November 2017, weitere Termine: www.galerie-lik.com

Nadja Gusenbauer, Eric Berger

Fotoausstellung


Sperrzone Tschernobyl | Extremtourismus in die eigene Vergangenheit

SPERRZONE

Extremtourismus in die eigene Vergangenheit

S. 122-127: Bilder Š Nadja Gusenbauer

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Prypjat, Bild © Nadja Gusenbauer


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Prypjat, Bild © Nadja Gusenbauer


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