Eric Berger I rein subjektiver Praxistest. Hasselblad X1D
DER SPIRIT von Victor Hasselblad ist zu spüren, als im Juni in Göteborg das neueste Kind des Hasselblad Konzerns aus der Taufe gehoben wurde: Die weltweit ersten spiegellose Mittelformatkamera. Als einer der wenigen europäischen Journalisten hatte ich die Gelegenheit, dabei zu sein. Die Vision von Victor Hasselblad soll weiter getragen werden mit der weltweit ersten spiegellosen Mittelformatkamera der Welt.
Hasselblad X1D Victor Hasselblad war Landschafts Fotograf, bevor er die berühmte Kamera konstruierte. Seit jetzt mehr als einem halben Jahrhundert hat sich Hasselblad einer im Grunde sehr einfachen Aufgabe verschrieben: die beste Kameraausrüstung herzustellen, die die Menschheit kennt. Seine Intention von einer leichten aber perfekten Kamera
rein subjektiver Praxistest soll nun mit der neuen Hasselblad X1D weitergetragen werden. Eine Kamera, die verzichtet auf Spiegel und optischen Sucher und zeitgemäßer kaum sein kann. Perry Oosting CEO von Hasselblad ist die Freude anzumerken, wenn er das neue Kind von Hasselblad in Händen hält. Mit leuchtenden Augen erzählt er wie Designer und Techniker dieses neue Model gemeinsam geplant, probiert, verändert und letztlich in die endgültige Ausführung gebracht haben. Eine Kamera, die perfekt in der Hand liegt, eine Kamera die benutzt werden will und die nicht nur am Gurt des Umhängeriemens baumeln soll. Hasselblad geht den neuen Weg einer spiegellosen Mittelformatkamera, die ungewöhnlich leicht und kompakt ist. Eine Kamera die in der Live, Street, Fashion und Landschaftsfotografie im Einsatz vor Ort ihren Schwerpunkt finden wird. Mittelformat entfesselt vom Einsatz im Studio. Der 43,8 × 32,9 mm große CMOS Sensor mit 50 Megapixeln wird eine ungeahnte Qualität auch in Bereichen der Fotografie ermöglichen, die bisher dem Kleinbild Segment vorbehalten war. Mit weniger als dem halben Gewicht einer konventionellen digitalen Mittelformatkamera setzt die spiegellose X1D neue Akzente in der Welt der Fotografie. In Schweden von Hand gefertigt, punktet die X1D mit skandinavischer Zurückhaltung und attraktiver Leistung. Klein genug, um überall mitgenommen zu werden – und leistungsstark bei allen Aufnahmen. Das hochauflösende rückseitige LCD der X1D bietet eine Touch-Bedienung für alle Kamerafunktionen. Die elegante symbolbasierte Benutzeroberfläche vereinfacht die individuellen Einstellungen und bietet zudem intuitive Wiedergabe-Funktionen wie Wischen und Zweifinger-Zoom.
S. 50, 52-53, 55–63: Bilder © Maximilian Maquez Lottmann
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Die X1D erstellt Aufnahmen mit bis zu 14 Blendenstufen Dynamikumfang und ermöglicht so eine beispiellose Detailgenauigkeit – in hellsten wie dunkelsten Bereichen. ISO 100, 200, 400, 800, 1600, 3200, 6400, 12800 und 25600 dürften bei dieser Sensorgröße auch ohne Rauschen über die Bühne gehen.
Eric Berger I rein subjektiver Praxistest. Hasselblad X1D
Aktuell sind 2 Objektive für diese Kamera lieferbar sein, aber mit einem einfachen Adapter stehen alle Objektive des H Systems zur Verfügung. Sensortyp: CMOS, 50 Megapixel (8272 × 6200 Bildpunkte; 5,3 × 5,3 μm) Sensorgröße 43,8 × 32,9 mm Bildgröße: Standbilder: RAW 3FR-Aufnahme durchschnittlich 65 MB. TIFF 8 Bit: 154 MB; Video: HD (1920 x 1080p)
Hasselblad X1D Dateiformat Standbilder: Hasselblad 3 RAW, verlustfrei komprimiert und JPEG Video: H.264 Compressed (25 fps) Aufnahmemodus: Einzelbilder, Video Farbdefinition: 16 Bit; Dynamikumfang ca. 14 Blendenstufen ISO-Bereich: ISO 100, 200, 400, 800, 1600, 3200, 6400, 12800 und 25600 Speicheroptionen: Zwei SD-Kartensteckplätze Farbmanagement: Hasselblad Natural Colour Solution Speicherkapazität: Eine 16-GB-Karte speichert durchschnittlich 240 Bilder. Aufnahmegeschwindigkeit: 1,7-2,3 Bilder pro Sekunde Display 3,0-Zoll-TFT, 24 Bit Farbtiefe, 920000 Bildpunkte; Touch-Bedienung: Ja, volle Unterstützung; Live-View: An Kamera, Host und iOS-Gerät mit hoher Bildwiederholfrequenz (30 fps) Histogrammanzeige: Ja (auf rückseitigem Display) IR-Filter: Vor dem Sensor montiert Akustisches Feedback: Ja Software:mPhocus für Mac und Windows. Kompatibel mit Adobe Photoshop Lightroom® und Adobe Camera Raw®: Unterstützte Betriebssysteme Mac: OSX-Version 10.10; PC: Windows 7/8/10 (nur 64 Bit) Hostanschlusstyp: USB 3.0-Anschluss Typ C (5 Gbit/s) Zusätzliche Anschlüsse: Mini HDMI, Audio-Eingang/Ausgang Betriebstemperatur: -10 bis +45°C WLAN und GPS: 802.11a, b, g, n, ac (je nach Region) Abmessungen: Nur Kameragehäuse: 150 x 98 x 71 mm Gewicht: 725 g (Kameragehäuse und Li-Ion-Akku) Kameratyp: Spiegellose Kamera mit großem Mittelformatsensor Objektive: Hasselblad XCD-Objektive mit integriertem Zentralverschluss Verschlusszeiten: 60 min bis 1/2000 s mit XCD-Objektiven Blitzsynchronisationszeit: Blitzgeräte können bei allen Verschlusszeiten eingesetzt werden. Sucher: Elektronischer Sucher mit 2,36 MP (XGA)
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Fokussierung: Autofokus-Belichtungsmessung per Kontrasterkennung; Autofokus jederzeit manuell veränderbar Blitzsteuerung: Automatisches mittenbetontes TTL-System. Nikon™ kompatibler Blitzschuh Einstellbar von -3,0 bis +3,0 EV Belichtungsmessung: Spot-, Selektiv- und Integralmessung. Stromversorgung: Li-Ion-Akku (7,2 VGS/3200 mAh) Es ist Oktober als ich für einige Tage das erste Serienmodell zum ausführlichen Test in Händen halte. Sofort bin ich wieder begeistert von der Kompaktheit der Kamera, dem intuitiven Handling
Hasselblad X1D und vor allem dem unkomplizierten arbeiten mit der X1D. Beinahe vergisst man beim fotografieren darauf eine Mittelformat Kamera in Händen zu halten. Was sich bei den Teleaufnahmen sofort in unrettbarer Verwacklungsunschärfe niederschlägt. Vor allem aber auch die Datenmenge die im Handumdrehen produziert wird (eine Datei schlägt sich mit 100 MB zu Buche). Outdoor wie auch im Studio, die Kamera arbeitet zuverlässig und gut. Einzig den von der H5 gewöhnten True Focus Knopf vermisse ich an der X1D. Einzig, das wahrlich blecherne Auslösegeräusch stört den Gesamteindruck. Selbst Passanten und Models fragten ob denn das Geräusch so in Ordnung sei. Aber ich hoffe in diesem Punkt auf das nächste Firmware Update Eric Berger
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