EvB Jahresbericht 2012

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EvB_Jahresbericht 2012, Sonderausgabe der Erkl채rung

#02/Februar_2013

Awareness for Fairness Tour Jahresbericht

2012


// Inhalt

Editorial

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Steuern und Finanzen AFDB 5 Konsum CCC

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Konsum Gesundheit und geistiges Eigentum

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Landwirtschaft

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Handel Unternehmensregulierung

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Rohstoff

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EvB-Rechnungslegung 2012 nach Swiss Gaap FER 21

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EvB-Jahresrechnung mit Bilanz, Erfolgsrechnung, Mittelfussrechnung, Kapitalveränderung und Revisionsbericht

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Freiwilliges Engagement

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Führungsstruktur und -gremium der EvB

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Zweck und Geschichte der EvB

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Jahresrückblick in Bildern

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Fotokonzept Für diesen Jahresbericht ist das EvB-Team unter die MusikerInnen gegangen. Wie die Mitglieder einer Band müssen auch wir eng und genau zusammenspielen, damit unsere Botschaft gehört und verstanden wird. Zusammen arbeiten wir darauf hin, für jede Zielgruppe und jedes Thema den richtigen Ton zu treffen. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Entdecken der verschiedenen Stilrichtungen. Herzlichen Dank für das tolle Zusammenspiel beim Fotoshooting an Marion Nitsch für die schönen Fotos, Marlyse Amstutz von Meine Garderobe in Zürich und Greta Roderer für die Kostümsuche, das Team vom Dachstock der Reitschule Bern und die Genossenschaft Kreuz in Solothurn für die Zurverfügungstellung ihrer Räumlichkeiten.

EvB-Jahresbericht 2012 Februar 2013, Auflage: 27 000 Herausgeberin: Erklärung von Bern (EvB), Postfach, 8026 Zürich, Te­le­fon 044 277 70 00, Fax 044 277 70 01, info@evb.ch, www.evb.ch, Postkonto 80-8885-4 Redaktion: Susanne Rudolf, Anna Haselbach Team- und Szenenfotos: Marion Nitsch Layout und Illustrationen: www.clerici-partner.ch Druck: ­ROPRESS Genossen­schaft, Zürich. Gedruckt mit Bio-Farben auf Cyclus-Print, 100 % Altpapier, klimaneutraler Druck

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// Editorial

Die EvB auf der Bühne

Während die Deutschschweizer EvB-Mitglieder die etwas ironische und humorvolle Art, mit der sich das Sekretariatsteam im Jahresbericht jeweils vorstellt, schon kennen, dürfen die Westschweizer Leserinnen und Leser den originellen Stil, mit dem die bedeutende Arbeit des vergangenen Jahres unterstrichen wird, erstmals entdecken. Damit ihre Botschaft verstanden wird, muss die EvB verschiedene Register bedienen können, sich einem genauso vielseitigen wie fordernden Publikum anpassen und für jedes ihrer Themen den passenden Stil finden. Ähnlich wie die Virtuosinnen und Virtuosen auf der elektrischen Gitarre, der Handorgel oder der Geige, nehmen die Mitarbeitenden der EvB stunden- und wochenlanges Üben vor dem Auftritt in Kauf. Und auch die EvB ist auf ihr treues Publikum angewiesen: Ohne die Unter­ stützung unserer Mitglieder und SpenderInnen könnten wir nicht auftreten und aktiv werden. Wir freuen uns daher, Sie zu unserem Jahresrückblick ein­­­­zuladen. Im Programm der «Awareness for Fairness Tour 2012» der verschiedenen EvB-Bands standen unter anderem: die Einhaltung der Menschenrechte bei bilateralen Freihandelsabkommen, der Einsatz für eine umfassende Unternehmensverantwortung, die Zahlung von existenzsichernden Löhnen für ArbeiterInnen in der Bekleidungsindustrie, Steuergerechtigkeit für Entwicklungsländer oder die Forderung nach mehr Transparenz in der Rohstoffbranche. Damit sich die EvB optimal den stets zunehmenden Anforderungen anpassen kann, hat sie sich 2012 für einen Dirigenten entschieden. Die Aufgabe des neuen Geschäftsführers, Alfred Fritschi, wird es sein, in Absprache mit dem Gesamtschweizer Vorstand die vielseitigen Talente der MitarbeiterInnen noch wirkungsvoller in den Dienst unserer Sache zu stellen. Ihnen allen ein herzliches Dankeschön für Ihr Zuhören, Ihre Unterstützung und Treue! Dank Ihrem Engagement wird unsere Stimme auch 2013 weitherum erklingen können! // Pierrette Rohrbach, Präsidentin

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L’ORCHESTRE DE CHAMBRE DU COMMERCE ÉQUITABLE Sascha Bindler Praktikantin Konsum Andrea Hüsser Konsum Ursula Haller Administration, Mitglieder Martin Bloch Koordination Schulbesuche Georg Christen Finanzen , EDV Olivier Longchamp Steuern und Finanzen Oliver Classen Medien

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Aufführung der Menschenrechtssinfonie in D-moll


// Steuern und Finanzen

Weissgeld? Wer weiss… Auch 2012 setzten die Schweizer Behörden ihr Rückzugsgefecht in Sachen Steuerflucht fort. Ihr Ziel ist, den automatischen Informationsaustausch um jeden Preis zu verhindern. Die EvB fordert diese Massnahme für Transparenz zwischen Steuerbehörden schon lange und ist mittlerweile nicht mehr allein mit dieser Forderung.

// Bereits zu Beginn des vergangenen Jahres war

Andreas Missbach als Experte in eine «Arena»Sendung zum Steuerstreit eingeladen. In derselben Sendung sprach sich zum ersten Mal ein Bankmanager, Raiffeisen-Chef Pierin Vinzenz, für den automatischen Informationsaustausch aus. Die offizielle Schweiz versuchte derweil weiterhin mit «Abgeltungssteuerabkommen» die Anonymität von Steuerflüchtigen mit Schweizer Bankkonto zu bewahren. Es war der deutsche Bundesrat (die Länderkammer), der die Strategie des Schweizer Bundesrates im November 2012 gegen die Wand fahren liess. Danach sprach sogar die BDP, die Partei der Finanzministerin WidmerSchlumpf, vom automatischen Informationsaustausch. Aus entwicklungspolitischer Sicht besonders stossend an der bisherigen Strategie des Bundesrates ist, dass Entwicklungsländer implizit ausgeschlossen sind. Denn die Zahl der Abgeltungssteuerabkommen, welche die Schweizer Banken umsetzen können, ist begrenzt. Dass Entwick-

Ausblick: 2013 wird der Bundesrat die gesetzliche Umsetzung der Weissgeldstrategie vor­ stellen. Die EvB wird ein wachsames Auge darauf haben, dass die Anliegen der Entwicklungs­länder nicht untergehen. Auch bei den Potentatengeldern stehen wichtige Entscheide an.

lungsländer ohne grosses Droh- und Druckpotenzial leer ausgehen, versteht sich von selbst. Dieses Manko und die Bedeutung der Steuerthematik für Entwicklungsländer analysierte die EvB in einem Positionspapier, das an alle ParlamentarierInnen verschickt und von einem weiterführenden Online-Dossier begleitet wurde. Die aggressive Steuervermeidung von Konzernen gewann durch die europäische Staatsfinanzkrise an Bedeutung. Mit (Schein-)Geschäften innerhalb des unübersichtlichen Geflechts von Tochtergesellschaften transferieren Konzerne ihre Gewinne in Niedrigsteuergebiete. Mit den kantonalen Sonderregeln für Domizil- und gemischte Gesellschaften und Steuerprivilegien für Holdings zog die Schweiz in den letzten Jahren unzählige Firmen an, die so ihre Steuerzahlungen minimierten. Zu den Profiteuren gehören auch viele Konzerne, die im Rohstoffhandel aktiv sind. Auch wenn der Druck aus der EU aufgebaut wird, sind es die Entwicklungsländer, denen durch aggressive Steuervermeidung von Rohstoff- und anderen Konzernen dringend benötigte Einnahmen entgehen. Schliesslich war 2012 von den finanziellen Spätfolgen des Arabischen Frühlings geprägt. Erneut erwies sich die Schweiz als Hort von Potentatengeldern. Wir kritisierten das Versagen des Abwehrdispositivs in den Medien, beteiligten uns an politischen Vorstössen und diskutierten mit der Bundesverwaltung über nötige Verbesserungen sowie laufende Gesetzesprojekte. // am // ol

// AFDB

Die Afrikanische Entwicklungsbank unter der Lupe // Seit dreissig Jahren wird die Afrikanische Ent-

wicklungsbank (AfDB) von der Schweiz finanziell unterstützt. Bis vor einigen Jahren machte sie vor allem durch Misswirtschaft von sich reden. Doch in den letzten zehn Jahren reformierte sie ihre Strukturen und wurde zum wichtigsten Akteur für Entwicklungsfinanzierungen in Afrika. Die EvB trat der Koalition von rund dreissig Organisationen bei, die zur AfDB arbeiten. Dabei kommentierte sie die zur Revision anstehenden Richtlinien und Strategien der AfDB und setzte sich

dafür ein, dass die Forderungen der Zivilgesellschaft in die neuen Dokumente einfliessen. Im Fokus standen die Richtlinien zur Veröffentlichung und der Zugang zu Informationen, Massnahmen zum Schutz von Umwelt und Menschen sowie die Energiepolitik. Zwar wurden viele Punkte der Nichtregierungsorganisationen übernommen, die Energiepolitik wird jedoch weiterhin für Diskussionsstoff sorgen. Die AfDB will sich nämlich an grossen Staudammprojekten zur Energie- und Wassergewinnung beteiligen. // ce

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// Konsum CCC

Der Blick hinter die Kleideretikette 2012 war ein ereignisreiches Jahr für die Clean Clothes Campaign (CCC) in der Schweiz. Zu den Höhepunkten zählten die Aktivitäten zur Berufsbekleidung und öffentlicher Beschaffung sowie die Publikation der Outdoor-Firmenbewertung.

Berufsbekleidungsfirmen den Marsch geblasen // Nach über einem Jahr intensiver Vorbereitung startete die Kampagne zu fairer Berufsbekleidung Mitte Juni erfolgreich. Die Befragung von ins­ gesamt siebzig Firmen und Beschaffungsstellen sowie die Recherchearbeiten zur Berufsbekleidungsproduktion in Mazedonien und Indien bildeten das Fundament der Kampagne. Das Echo aus Medien, Mitglieder-, Beschaffungs- und Firmenkreisen war erfreulich und ermutigend. Der Beitritt der Schweizer Post und der Firma Albiro zur Multi-Stakeholder-Initiative Fair Wear Foundation und damit das glaubwürdige Bekenntnis der beiden Unternehmen, sich ernsthaft für bessere Arbeitsbedingungen in Textilfabriken einzu­setzen, sind auch als Erfolg zu verbuchen. Das politische Lobbying zur gesetzlichen Verankerung von Sozial- und Nachhaltigkeitskriterien im öffentlichen Beschaffungsgesetz wird gemeinsam mit anderen Schweizer Organisationen fortgesetzt.

Laute Stimmen für gerecht hergestellte Outdoor-Bekleidung Im November veröffentlichte die EvB die Resultate einer Firmenbefragung bei 25 Outdoor-Unternehmen, darunter auch die beiden Schweizer Vorreiter Mammut und Odlo. Insgesamt entwickelt sich die Branche positiv, viele Firmen haben das Thema soziale Verantwortung in der eigenen Lieferkette aufgenommen. Eine grosse Herausforderung für alle bleibt jedoch die Bezahlung eines existenzsichernden Lohnes an die ArbeiterInnen in der Produktion.

Wunschkonzert für einen Existenzlohn An der europaweit lancierten Existenzlohnkampagne beteiligte sich auch die EvB – mit einer Online-Petition und Strassenaktionen. Im Fokus der Aktivitäten stand Kambodscha, wo die Markenunternehmen GAP, Levis, Zara und H&M Hauptkäufer sind. In der Adventszeit sammelten diverse EvB-Regionalgruppen die Wünsche und Forderungen von PassantInnen – die Zahlung eines Existenzlohns von H&M und Zara. Die Wünsche wurden per Video und Foto dokumentiert und dann an die Firmen weitergeleitet.

Solidaritätsaktionen Gerecht hergestellte Unterwäsche muss nicht teuer sein. Das bewies die EvB-Soli-Pants-Aktion, die thailändischen Näherinnen sogar einen existenzsichernden Lohn einbrachte. Vor drei Jahren haben mutige Frauen – nachdem sie von einem Triumph-Zulieferer entlassen worden waren – in Bangkok die Kooperative Try Arm gegründet. Die EvB unterstützte die Kooperative 2012 zum zweiten Mal. Die Nachfrage nach der gerechten Unterwäsche war auch dieses Mal so gross, dass die EvB innert kürzester Zeit eine zusätzliche Bestellung aufgab. Traurige Ereignisse prägten den Schluss des Jahres. Bei Fabrikfeuern in Pakistan und Bangladesch starben rund 400 Menschen. Die EvB setzt sich dafür ein, dass die prominente Berichterstattung und die Empörung der Öffentlichkeit über die prekären Arbeitsbedingungen den Druck auf Unternehmen und Regierungen erhöht und sie dazu bringt, für mehr Sicherheit und höhere Löhne in Fabriken zu sorgen, damit sich solche Tragödien nicht wiederholen. // js

Ausblick Aktivitäten rund um das Thema Existenzlohn prägen auch das Jahr 2013. Zudem wird die Bildungsarbeit mit der Entwicklung neuer Unterrichtsmodule und Weiterbildungen ausgebaut.

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Der Outdoor-Firmencheck kann auf der EvB-Website oder mit bei­ liegendem Talon bestellt werden.


// Konsum

Tiefsteinkommen im Visier // Einkommen, die weit unter der Armutsgrenze

liegen, zu wenig Schulen, Krankenstationen und Strassen sowie schlecht organisierte Bauern; davon könnten viele Kakaobauernfamilien ein Lied singen. Die Arbeiterinnen in der Spielzeugbranche kennen dafür den Katzenjammer von tiefen Löhnen, illegalen Überzeiten und Zwangs­ arbeit zur Genüge. Spielverderber Anfang 2012 arbeitete die EvB für die KonsumentInnen ein Merkblatt zu Spielzeugen aus, das auf die Missstände in diesem Industriezweig aufmerksam machte. Auch wenn sich die Firmensitze und Designabteilungen der Spielzeughersteller mehrheitlich in Europa und den USA befinden, wird bis zu 80 Prozent in China produziert. Bis zu

Ausblick Vor Ostern lanciert die EvB ihre neue «Schoggi»-Kampagne. Das Resultat der dritten Firmenbefragung wird in Form eines Schokolade-Einkaufsführers präsentiert, der anzeigt, welche Firmen sich um gerechte Produktions­ bedingungen bemühen.

100 Stunden pro Woche müssen Wanderarbeiter­ Innen in China arbeiten. Das Merkblatt gibt einen Überblick zur Situation in den Produktionswerkstätten und praktische Konsumtipps. «Kakao»-Sektor sitzt in der Tinte Bekommt die Schokoladenbranche die vielschichtigen Probleme auf den Kakaoplantagen nicht in den Griff, droht ein gewaltiger Versorgungsengpass. Denn viele junge Bauernfamilien sind nicht mehr bereit, in dieser Armut zu leben und geben die Produktion auf. Im März hat die EvB, zusammen mit Voice, dem europäischen Kakao-Netzwerk, die Verabschiedung der Resolution gegen Kinderarbeit im EU-Parlament mitverfolgt und dort eine Veranstaltung mitorganisiert. Für die Weltkakaokonferenz in der Elfenbeinküste war die EvB im November 2012 vor Ort; sie hat sich für das Mitspracherecht von Bauernor­ ganisationen eingesetzt und essenzielle Themen wie existenzsichernde Einkommen für Kakaobauernfamilien in die Debatte eingebracht. Der Cocoa-Barometer 2012, die Analyse zu Nachhaltigkeitsbemühungen im westafrikanischen Kakaosektor, kam Ende 2012 heraus. // ah // sb

// Gesundheit und geistiges Eigentum

Ambivalente Politik // Die EvB hat die neue schweizerische Gesundheitsaussenpolitik 2012 kritisiert. So behauptet die Schweiz, die Menschenrechte wahren zu wollen, stellt sich aber nie gegen die Interessen der Schweizer Akteure – der Pharmaindustrie. Diese verhindert mit ihrer Patent- und Preispolitik den Zugang zu lebenswichtigen und bezahlbaren Medikamenten in den Entwicklungsländern. Diese ambivalente Position zeigte sich 2012 im Rahmen von Bemühungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die pharmazeutische Forschung (R&D) anzukurbeln, insbesondere für Krankheiten, die in Entwicklungsländern grassieren. Obwohl reiche wie arme Länder das gegenwärtige Forschungssystem in Frage stellen, hat die Schweiz dazu einen konservativen Standpunkt eingenommen und spielte auf Zeit.

Ausblick Die EvB wird ihre Lobbyarbeit noch verstärken und gezielt die unethischen Medikamentenversuche in den Entwicklungsländern angehen.

Der Glivec-Novartis-Fall Die EvB verfolgt das Gerichtsverfahren rund um die Patentierung des Krebsmittels Glivec in Indien aufmerksam. Es gefährdet den Status Indiens als «Apotheke der Armen» und damit den Zugang zu bezahlbaren Medikamenten für Millionen von Menschen in Entwicklungsländern. An der Novartis-Generalversammlung hat sich die EvB deshalb zu Wort gemeldet, worauf Novartis einen Dialog einleitete. Dabei wurde klar, dass die Positionen zu unterschiedlich sind. Auch das ACTA-Abkommen (Anti-Counterfeiting Trade Agreement) schränkt das Recht auf Gesundheit ein. Nach der massiven Ablehnung von ACTA durch das EU-Parlament hat die EvB die Schweizer Behörden aufgefordert, diese umstrittene Vereinbarung ihrerseits aufzugeben. Darüber hinaus hat sich die EvB näher mit Medikamentenversuchen in Entwicklungsländern beschäftigt. Die zunehmende Auslagerung von Medikamentenversuchen führt zu ethisch fragwür­ digen Testbedingungen, unter denen vor allem die ärmsten Bevölkerungsschichten leiden. Auch Schweizer Firmen und Medikamente, die in der Schweiz zu kaufen sind, gehören dazu. // pad

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// Landwirtschaft

Saatgut: Vielfalt und Zugang müssen erhalten bleiben Das Saatgut – die Grundlage der Welternährung – wird immer mehr mit geistigen Eigentumsrechten versehen, welche den freien Zugang für Züchterinnen und Bauern einschränken. Dies resultiert in einer enormen Konzentration der Pflanzenzüchtung. Mit Lobbying, Recherchen und Öffentlichkeitsarbeit ist die EvB dagegen angegangen.

// Gemeinsam mit anderen Organisationen publi-

zierte die EvB im Juni 2012 eine Studie zur Konzentration des Saatgutmarktes am Beispiel ausgewählter Gemüsesorten. Es wurde klar, dass bei Tomaten, Peperoni und Blumenkohl Monsanto und Syngenta weit über die Hälfte des Marktes beherrschen. Ein Grund für die zunehmende Marktmacht sind die geistigen Eigentumsrechte wie Patente und Sortenschutz. Im Rahmen der Koalition No-Patents-on-Seeds konnten wir – auch dank der Unterstützung von EvB-Mitgliedern – 70 000 Unterschriften an die EU übergeben

« Wenn Bauern das Recht genommen wird, Saatgut aus der eigenen Ernte frei wieder zu verwenden und auszutauschen, kann auch der Sortenschutz negative Auswirkungen auf die Agrobiodiversität und die Ernährungssicherheit haben.» und unserer Forderung nach einem Verzicht auf Patente auf Saatgut und Tieren Ausdruck ver­ leihen. Die Einschränkung dieser Patente wird mittlerweile auch vom Europäischen Parlament ver­langt, und das Europäische Patentamt prüft in einem Rechtsfall zu Tomaten eine weitgehende Einschränkung der Patentierbarkeit konventionell gezüchteter Pflanzen. Dazu haben die EvB und No-Patents-on-Seeds ein Gutachten eingereicht.

Ausblick Das Nagoya-Protokoll gegen Bio­piraterie kommt ins Parlament, die Delegierten der Rotterdam-Konvention verhandeln über die Aufnahme von Paraquat und das Lenkungsorgan des Saatgutvertrages der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) versucht den Zugang zur Nutzpflanzenvielfalt zu erhalten: Die EvB wird all diese Ereignisse mitverfolgen und ver­suchen, die Entscheidungen zu beeinflussen.

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Die negativen Auswirkungen des Sortenschutzes Auch der weniger weitgehende Sortenschutz kann negative Auswirkungen auf die Agrobio­ diversität und die Ernährungssicherheit haben. Dies zum Beispiel dann, wenn Bäuerinnen und Bauern das Recht genommen wird, Saatgut aus der eigenen Ernte frei wieder zu verwenden und auszutauschen. Um abzuschätzen, wie gross die Auswirkungen auf das Recht auf Nahrung in Ländern des Südens sind, hat die EvB mit diversen Partnerorganisationen eine grosse internationale Recherche lanciert. Koordiniert wird das Projekt von Julia Spetzler (EvB); mit dabei ist auch der EvB-Handelsexperte Thomas Braunschweig, da die Schweiz in bilateralen Freihandelsverträgen mit Entwicklungsländern immer wieder einen strengen Sortenschutz einfordert. Die Publikation der Analyse ist für 2013 vorgesehen. Damit die internationale Gesetzgebung in diesem Bereich vermehrt auch übergeordnete Interessen wie die Ernährungssicherheit berücksichtigt, hat die EvB eine internationale Organisation gegründet, welche beim zuständigen Gremium (UPOV) Beobachterstatus besitzt und sich dort auch 2012 für mehr Trans­ parenz und eine bessere Vertretung der Bäuerinnen und Bauern eingesetzt hat. Syngenta Die Zahl jener, die sich kritisch zu Paraquat, dem Problempestizid von Syngenta, äussern, hat 2012 nochmals zugenommen. Dazu gehören auch Syngenta-Investoren, die sich im Vorfeld der Syngenta-GV äusserst kritisch zu Wort gemeldet haben. Kurz danach hat auch China grosse Res­triktionen für den Paraquat-Verkauf bekanntgegeben. Dass Syngenta noch andere Leichen im Keller hat, zeigte der von der EvB mitpublizierte Bericht zu Gentech-Insekten. Biopiraterie Die Schweiz hat 2012 einen Gesetzesentwurf in die Vernehmlassung geschickt, um das NagoyaProtokoll gegen Biopiraterie in der Schweiz umzusetzen. Die EvB als eine der führenden Expertinnen zu diesem Thema in der Schweiz hat ausführlich Stellung genommen und hofft, dass der Entwurf noch verbessert wird. // fm


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// Handel

Handel im Wandel // Der Trend zu bilateralen Handelsabkommen

hat sich 2012 fortgesetzt. Dies konnte jedoch dem Verkaufserfolg des von der EvB und Partnernorganisationen entwickelten Spiels zum Welthandel und der WTO nichts anhaben. Die erste Auflage des attraktiven Brettspiels ist fast ausverkauft. Auch in der Schweiz ist ein Wandel in der Handelspolitik zu beobachten. Noch im Jahr 2009 wollte unsere Regierung nichts von Menschenrechten in Freihandelsabkommen wissen. Als wir zusammen mit Partnerorganisationen für ein menschenrechtskonformes Freihandelsabkommen mit Kolumbien lobbyierten, verteidigte die damalige Wirtschaftsministerin Doris Leuthard noch vehement die strikte Trennung zwischen Handels- und Menschenrechtspolitik – gerade auch im Hinblick auf ein Abkommen mit China. Heute ist Frau Leuthard nicht mehr Wirtschaftsministerin – und ihr Nachfolger, Johann Schneider-Ammann, versicherte der besorgten Öffentlichkeit anlässlich seines Chinabesuches, dass er bei seinen Treffen mit chinesischen Ministern auch die Menschenrechte angesprochen habe. An diesem

bundesrätlichen Lernprozess hat die EvB tatkräftig mitgearbeitet. So bezog sich der Bundesrat auf die «Aufforderung von Entwicklungsorganisationen» und meinte damit den Offenen Brief, den wir ihm mittels eines ganzseitigen Inserates mit auf die Chinareise gegeben hatten. Auch der einwöchige Besuch des ehemaligen Zwangsarbeiters und chinesischen Menschenrechtlers Harry Wu hinterliess Spuren: sowohl beim zahlreich erschienenen Publikum der Veranstaltungen als auch bei den Parlamentariern und Behördenvertreterinnen, die an den Treffen mit Wu teilnahmen. Kaum war er abgereist, lancierten wir eine Petition an den Bundesrat, ins Abkommen mit China verbindliche Menschenrechtsklauseln einzubauen. // tb

Ausblick Das Freihandelsabkommen mit China bleibt im Fokus der Arbeit: Mit Recherchen zu chinesischen Produkten aus Zwangsarbeit wollen wir griffige Bestimmungen im Handelsvertrag mit China implementieren lassen, damit solche Güter nicht vom Freihandelsabkommen profitieren.

// Unternehmensregulierung

Konzerne an die Leine! // Die Erklärung von Bern engagierte sich 2012 als

eine treibende Kraft in der Koalition «Recht ohne Grenzen». Das breite Bündnis von über fünfzig Entwicklungs- und Menschenrechtsorganisationen, Umwelt- und Frauenverbänden, Gewerkschaften und kritischen Aktionärsvereinigungen übergab im Juni die von sage und schreibe 135 285 Menschen unterzeichnete Petition dem Parlament. Sie verlangt verbindliche Bestimmungen, damit international tätige Unternehmen mit Sitz in der Schweiz weltweit die Menschenrechte und Umweltvorschriften respektieren müssen, und dass Betroffene hier Wiedergutmachung einfordern können. Wegen der hohen Unterschriftenzahl wurde die Petition bereits prioritär in den aussenpolitischen Kommissionen des National- und des Ständerates diskutiert. Die kleine Kammer will sich dafür noch mehr Zeit nehmen und hat ein Hearing angesetzt. Die Kommission des Nationalrates verabschiedete ein Kommissionspostulat. Dieses verlangt vom Bundesrat einen Bericht darüber, wie in anderen Ländern die menschenrechtliche und ökologische Sorgfaltspflicht von Verwaltungsräten geregelt ist.

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Mit den Public Eye Awards 2012 zogen die EvB und Greenpeace zwei Konzerne ins Licht der Öffentlichkeit, die exemplarisch für jene WEFMitglieder und Unternehmen stehen, die Umwelt und Menschenrechte missachten. Die Fachjury gab ihren Award der Grossbank Barclays. Die rasant wachsende Nahrungsmittelspekulantin treibt die Nahrungsmittelpreise auf Kosten der Ärmsten in die Höhe. In der bis zuletzt umkämpften Online-Abstimmung vergaben Menschen aus aller Welt den Publikumspreis an den brasilianischen Bergbaukonzern Vale für seine Beteiligung am zerstörerischen Grossstaudamm Belo Monte in Amazonien. Noch nie haben sich so viele Menschen an der Vergabe des Public Eye People s Award beteiligt, insgesamt wurden 88 766 Stimmen abgegeben. In Davos selbst hielt Starökonom und Nobelpreisträger Professor Joseph E. Stiglitz ein flammendes Plädoyer für mehr Verantwortung gegenüber den Menschen und der Umwelt. // am Ausblick «Recht ohne Grenzen» bleibt mit kontinuierlicher Aufklärungs- und Lobbyarbeit aktiv, damit die Anliegen der Petition nicht in den Mühlen des Parlamentsbetriebs verschwinden.


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// Rohstoff

Über die Transparenz im Rohstoffhandel «Wenn internationale Rohstoff-Firmen, die von hier aus in fernen Ländern operieren, dort nicht nachhaltig wirtschaften und soziale Standards verletzen, birgt das ein Reputationsrisiko für die Schweiz. Ich will Ordnung im Stall.» Diese starken Worte kommen nicht von irgendjemandem, gesprochen wurden sie von Bundesrat Johann Schneider-Ammann im Oktober 2012. Ein Jahr nach der Veröffentli­chung des EvB-Buches «Rohstoff – Das gefährlichste Geschäft der Schweiz» beginnen die Behörden, die Realität des Problems zu erkennen.

// Nach zahlreichen parlamentarischen Initiati-

ven und aufgrund des öffentlichen Drucks hat der Bundesrat sich letzten Mai entschieden, eine interdepartementale Rohstoffplattform zu beauftragen «ihr eigenes Rohstoffbuch» zu verfassen. Der Bericht soll in Kürze finalisiert werden. Er wird sich daran messen müssen, dass er auch die Auswirkungen der hiesigen Geschäfte auf die Bevölkerungen in den betroffenen Entwicklungsländern erfasst. Die Plünderung von Ressourcen durch Rohstoffunternehmen muss, wenn sie nicht beseitigt werden kann, so doch zumindest abgemildert werden. Obwohl die Unternehmen, angetrieben durch verlockende Gewinne und ihren Hunger nach Firmenübernahmen, immer grösser werden, reagieren sie trotzdem nervös auf die neue Aufmerksamkeit der Bundesbehörden. Sie sind da­ bei, ihr Lobbying auf nationaler Ebene zu professionalisieren und laden die ParlamentarierInnen zu vornehmen Apéros in der Bundeshauptstadt ein.

Ausblick 2013 wird die Thematik der Zahlungstransparenz weiterhin ein wichtiger Fokus unserer Arbeit sein. Auch die Schweiz braucht ein Transparenzgesetz. Zudem wollen wir weitere Korruptionsfälle aufdecken und den Ölhandel genauer unter die Lupe nehmen.

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Umso wichtiger also, dass auch die Erklärung von Bern ihr Netzwerk weiter ausbaut, im Parlament, in der Verwaltung wie auch in den Medien. Zu diesem Zweck haben wir an Dutzenden von Konferenzen – organisiert von verschiedensten Organisationen, Regierungen, Verbänden und Universitäten – teilgenommen. In diesen Foren trugen wir unsere kritische Sicht auf die Schweizer Rohstoffbranche vor, insbesondere was die fehlende Regulierung im «Stall» betrifft. Die Anliegen der EvB erhalten jetzt durch die Geschehnisse auf internationaler Ebene Rückenwind: 2012 hat die Transparenz bei Zahlungen von Rohstoffunternehmen an Regierungen grosse Fortschritte gemacht. Im August haben die USA Regeln erlassen, welche US-amerikanische Rohstoffkonzerne zur Offenlegung solcher Zahlungen verpflichtet. Die EU plant, nachzuziehen. Über ein entsprechendes Gesetz wird im Europäischen Parlament im Frühling 2013 entschieden. Diese Gesetze sind für die Bekämpfung von Veruntreuung und Korruption sehr wichtig; denn mit diesen Informationen können Menschen in Ent­ wicklungsländern von ihren Regierungen Rechenschaft verlangen, und so erfahren, wie die Ressourcen im Land verwaltet werden. Am Ende des Jahres hat der Bundesrat einen ähnlichen parlamentarischen Vorstoss leider abgelehnt, dessen Ziel aber trotzdem begrüsst und daran erinnert, dass die interdepartementale Plattform sich mit dem Thema befasst. // mgt // ur


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// EvB-Rechnungslegung 2012 nach Swiss Gaap FER 21

Kommentar zur Jahresrechnung 2012 // Dank dem grossen Engagement unserer Mitglie-

der und SpenderInnen sind die Einnahmen der EvB 2012 substanziell gewachsen. Dies erlaubte uns im vergangenen Jahr, neue Fachstellen zu schaffen. Mit dem soliden Organisationskapital verfügen wir zudem über eine gute Ausgangslage, um unsere gesamtschweizerischen Strukturen weiterzuentwickeln und unsere Aktivitäten zu verstärken. In der vorliegenden Jahresrechnung 2012 werden die Zahlen der Geschäftsstellen Lausanne und Zürich erstmals in einer Gesamtrechnung publiziert. Insgesamt blickt die EvB auf ein erfolg­ reiches finanzielles Geschäftsjahr zurück. Der gesamtschweizerische Ertrag umfasst 2012 gut 4,75 Millionen Franken. Erfreulich ist dabei das Wachstum der Spenden um 9 Prozent auf mehr als 2 Millionen und die kontinuierliche Zunahme der Mitgliederbasis um 5 Prozent. Zudem erhöhte sich der Projektertrag ausserordentlich stark auf rund 1,1 Millionen Franken, die grösstenteils von Stiftungen, Kirchgemeinden und Partnerorganisationen stammen. Die Zunahme ist auf grosse Projekte zurückzuführen, die wir mit Partnern ausrichten oder die bereits vorfinanziert wurden.

Intensivierung der Projektarbeit Dank dieser guten finanziellen Basis konnten wir 2012 zwei zusätzliche Personen für die Projekt­ arbeit einstellen. Dies schlägt sich in einem entsprechend höheren Personalaufwand nieder. Neu umfassen damit alle Personalaufwendungen rund 46 Prozent des Gesamtaufwandes. Der adminis­ trative Aufwand von 25 Prozent und 7 Prozent für Mitgliederwerbung und -betreuung bewegte sich im langjährigen Mittel, wobei 2012 zusätzliche Ausgaben für Organisationsentwicklung und In­ frastruktur anfielen. Erfreulicherweise konnten mehrere grössere jahresübergreifende Projekte bereits finanziert werden, was zu einem Anstieg der zweckgebundenen Fonds von 97  653 auf 436 513 Franken führte. Solide Grundlage für weiteres Wachstum Der Grossteil des Betriebsgewinns wurde für die Äufnung des Personalfonds verwendet, der nun eine rund viermonatige Absicherung der Löhne aller Mitarbeitenden umfasst. Das sehr gute operative Ergebnis und das solide Organisationskapital von rund 2,8 Millionen Franken bilden damit eine tragfähige Basis, um unsere Aktivitäten in der neuen, gesamtschweizerischen Struktur zu verstärken. Gleichzeitig sind wir auch für allfäl­­l­ige zukünftige Einnahmenschwankungen gut gerüstet. // mg

// Danksagung

Herzlichen Dank für die grosszügige Unterstützung! // Unsere Mitglieder, Spenderinnen und Spender

garantieren die Unabhängigkeit der EvB, da sie mit ihren Mitgliederbeiträgen und Spenden den grössten Teil zu den Einnahmen beitragen. 2012 erhielten wir zudem wertvolle Zuwendungen von Stiftungen, Kirchgemeinden und weiteren Institutionen, unter anderem von der Stiftung GlobalLokal, der Fédération genevoise de coopération (FGC), der Fédération vaudoise de coopération (Fedevaco), der Katholischen Kirche Luzern sowie der OeME-Kommission der evangelischreformierten Gesamtkirchgemeinde Bern. Staatliche Mittel tragen weniger als 5 Prozent zum Gesamtertrag bei und werden nur projektspezifisch

eingesetzt. Die EvB wurde ausserdem von zahlreichen Personen unterstützt, die unentgeltlich gearbeitet haben (Freiwillige, Schulbesuchende, Vorstandsmitglieder und Mitarbeitende, siehe Seite 21). Für die grosse Unterstützung und alle Zuwendungen – auch von denjenigen Institutionen, die nicht namentlich genannt werden möchten – bedanken wir uns herzlich! Dieser Rückhalt ermöglicht uns ein noch intensiveres Engagement für eine gerechte Welt.

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Bilanz EVB Bemerkungen Aktiven Umlaufvermögen Flüssige Mittel 1 Forderungen aus Lieferung + Leistung 2 Übrige Forderungen Vorräte Rechnungsabgrenzungen 3 Total Umlaufvermögen Anlagevermögen Finanzanlagen Sachanlagen Total Anlagevermögen

4 5

Total Aktiven

31.12.2012

31.12.2011

CHF

CHF

Veränderung

3 289 766 26 926 44 459 18 927 49 160 3 429 238

95 % 1 % 1 % 1 % 1 % 99 %

2 625 981 22 217 40 997 26 193 95 381 2 810 769

90 % 1 % 1 % 1 % 3 % 96 %

25 % 21 % 8 % – 28 % – 48 % 22 %

22 771 25 955 48 726

1 % 1 % 1 %

22 655 84 462 107 117

1 % 3 % 4 %

1 % – 69 % – 55 %

3 477 964

100 %

2 917 886

100 %

19 %

0 % 8 % 8 %

28 738 208 331 237 069

1 % 7 % 8 %

– 64 % 28 % 17 %

Passiven Fremdkapital Verbindlichkeiten aus Lieferung + Leistung Transitorische Passiven Total Fremdkapital

6

10 254 267 647 277 901

Total zweckgebundene Fonds

7

436 513

13 %

97 653

3 %

347 %

8

872 819 760 000 1 084 864 45 867 2 763 550

25 % 22 % 0 % 31 % 1 % 79 %

842 035 620 000 20 000 1 070 345 30 784 2 583 164

29 % 21 % 1 % 37 % 1 % 89 %

4 % 23 % – 100 % 1 % 49 % 7 %

3 477 964

100 %

2 917 886

100 %

19 %

Organisationskapital Erarbeitetes freies Kapital Personalfonds Rückstellungen Informatik Projektfonds frei verfügbar Jahresergebnis Total Organisationskapital Total Passiven

9 10

Bemerkungen 1 Aufgrund der hohen Spendenerträge nehmen unsere flüssigen Mittel kontinuierlich zu. Zudem haben wir dieses Jahr diverse Vorfinanzierungen für jahresübergreifende Projekte erhalten. Die flüssigen Mittel werden zu Nominalwerten bilanziert, diese entsprechen den Marktwerten. 2 Forderungen sind am 31.12. offene Rechnungen für Materialien, die bei uns bestellt wurden. Die Bewertung dieser Position erfolgt zum realisierbaren Nominalwert nach Abzug notwendiger Einzelwertberichtigungen für zweifelhafte Forderungen. 3 Es handelt sich einerseits um Überträge von bereits bezahlten Aufwendungen, die das Jahr 2013 betreffen, zum Beispiel Rechnungen für die Veranstaltung Public Eye on Davos, die im Januar 2013 stattfindet. Andererseits sind hier Erträge verbucht, die das Jahr 2012 be­ treffen, aber noch nicht eingetroffen sind. Solche Rechnungsabgrenzungen können von Jahr zu Jahr stark schwanken. 4 In den Finanzanlagen sind am 31.12.2012 folgende Aktien enthalten: UBS (10), Crédit Suisse (1), ABB (38), Novartis (6), Syngenta (6), Roche (3), Zürich Versicherungen (1), Nestlé (1), Swiss Re (1) und Alternative Bank Schweiz (50). Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten unter Abzug allfälliger Wertbeeinträchtigungen bewertet. Der Marktwert beträgt CHF 23 898. 5 Der Rückgang bei den Sachanlagen ist auf die vollständige Amortisation unserer Umbauinvestitionen in Zü-

16

EvB//Jahresbericht 2012

rich aus dem Jahr 2007 zurückzuführen. Demgegenüber haben wir auch 2012 in die Erneuerung unserer In­fra­ struktur in Lausanne und in Zürich investiert. 6 Verbindlichkeiten (= Kreditoren) und transitorische Passiven zusammen sind etwas höher als vor Jahresfrist. Darin sind einerseits noch nicht eingetroffene Rechnungen für abgeschlossene Projekte und andererseits im Voraus erhaltene Beiträge für kommende Projekte im Jahr 2013 enthalten. 7 Die zweckgebundenen Fonds haben aufgrund vier grös­ serer Projekte, welche jahresübergreifend laufen, stark zugenommen. Diese Position umfasst die am Bilanzstichtag bereits zugesprochenen, aber noch nicht ausbezahlten bzw. noch nicht verwendeten Beiträge im Rahmen laufender Projekte. Die Bewertung erfolgt zum Nominalwert. 8 Der Personalfonds wird gem. Personalreglement geäufnet. Die Zunahme ist auf die gesamtschweizerische Struktur und die Stellenaufstockung zurückzuführen. 9 Das gute Geschäftsergebnis erlaubte die Finanzierung unserer Facharbeit ohne Rückgriff auf unseren Projektfonds. 10 Der ausgewiesene Gewinn erlaubt uns einen ruhigen Start in die neue Betriebsstruktur mit den erhöhten Personalkosten. 11 Die Spendeneinnahmen haben auch in diesem Jahr stark zugenommen, sowohl in der deutschen als auch in der französischen Schweiz.


Betriebsrechnung EVB Bemerkungen

2012

2011

CHF

CHF

Veränderung

Ertrag Spenden Legate Mitgliederbeiträge Projektertrag Übriger Ertrag Total Ertrag

11 12 13 14 15

2 036 122 22 568 1 355 658 1 156 374 196 565 4 767 287

43 % 1 % 28 % 24 % 4 % 100 %

1 869 304 130 600 1 285 616 809 116 179 411 4 274 047

44 % 3 % 30 % 19 % 4 % 100 %

9 % –  83 % 5 % 43 % 10 % 12 %

Aufwand Projektaufwand Personalaufwand Projektaufwand Total Projektaufwand

16

– 1 619 436 – 1 269 147 – 2 888 583

34 % 27 % 61 %

– 1 379 159 – 1 225 095 – 2 604 254

32 % 29 % 61 %

17 % 4 % 11 %

–  581 384 –  192 427 –  58 269 –  35 105 –  216 629 –  195 819 –  78 516 –  1 358 149

12 % 4 % 1 % 1 % 5 % 4 % 2 % 28 %

–  516 062 –  168 361 –  74 509 –  34 613 –  220 975 –  92 750 –  42 745 –  1 150 015

12 % 4 % 2 % 1 % 5 % 2 % 1 % 27 %

13 % 14 % –  22 % 1 % –  2 % 111 % 84 % 18 %

Ergebnis aus Betriebstätigkeit

520 555

11 %

519 778

12 %

0 %

Finanzaufwand Finanzertrag Finanzerfolg

–  23 453 9 927 –  13 526

1 % 0 % 1 %

–  8 056 18 683 10 627

0 % 0 % 0 %

191 % –  47 % –  227 %

12 710 – 493

0 % 0 %

103 091 – 126 180

2 % –

– 88 % – 100 %

519 246

11 %

507 316

12 %

2 %

7 8

338 860 – 120 000 0 – 14 519

7 % – 3 % 0 % 0 %

51 532 –  125 000 –  47 000 – 253 000

1 % –  3 % –  1 % –  6 %

558 % – 4 % – 100 % – 94 %

10

45 867

1 %

30 784

1 %

49 %

Zentrale Dienstleistungen/Marketing Personalaufwand 17 Mitgliederbetreuung Mitgliederwerbung Mittelbeschaffung Betriebsaufwand Übriger Aufwand 18 Abschreibungen 5 Total Zentrale Dienstleistungen/Marketing 19

20

Ausserordentlicher Ertrag Ausserordentlicher Aufwand Ergebnis aus Organisationstätigkeit Veränderung zweckgebundene Fonds Zuweisung Personalfonds / Rückstellung Zuweisung Legate in Projektfonds Zuweisung / Entnahmen Projektfonds Jahresergebnis 1 Zuweisung an erarbeitetes freies Kapital

–  45 867

–  30 784

0

0

Jahresergebnis 2

12 Legate unterliegen immer grossen Schwankungen. 13 Auch bei den Mitgliederzahlen konnten wir kräftig zulegen. In der ganzen Schweiz zählen wir 5% Mitgliederwachstum. 14 Der Projektertrag beinhaltet neben Beiträgen von Stiftungen und Institutionen auch Beiträge von Partner­ organisationen für grössere Projekte, Vorfinanzierungen von Projekten 2013 sowie Beiträge der Fédération genevoise de coopération et des collectivités publiques genevoises (FGC) und der Fédération vaudoise de coopération (Fedevaco). 15 Noch einmal stark zugenommen haben die Verkaufszahlen. Ebenfalls unter den übrigen Erträgen finden sich die Honorare, die wir für Vorträge und Artikel erhalten. 16 Wir haben in die inhaltliche Weiterentwicklung investiert und im Herbst 2011 in Zürich eine neue Fachbereichsstelle geschaffen sowie im Verlauf des Jahres 2012 in Lausanne eine Fachbereichsstelle und eine Juniorstelle.

17 Das Ausgabenwachstum bei den Personalkosten im administrativen Bereich ist zurückzuführen auf eine temporäre Stelle in Lausanne für Arbeiten in Zusammenhang mit dem bevorstehenden Relaunch unserer Web­ site und mit erhöhten Rekrutierungskosten für die neue Organisationsstruktur. 18 Zum einen haben wir unsere Präsenz in der Öffentlichkeit verstärkt und zum andern haben die höheren Verkaufszahlen auch zur Folge, dass wir mehr Materialien einkaufen müssen. 19 Trotz der vielen ausserordentlichen Ausgaben bleibt der Anteil des Verwaltungsaufwandes insgesamt bei 28 % der Einnahmen. 20 Im Berichtsjahr wurde ein Verlust aus Fremdwährung verbucht (Gewinn im Vorjahr).

EvB//Jahresbericht 2012

17


Mittelflussrechnung Mittelfluss aus Betriebstätigkeit

2012

2011

CHF

CHF

Jahresergebnis Abschreibungen Zunahme(-)/Abnahme Forderungen Zunahme(-)/Abnahme Vorräte Zunahme(-)/Abnahme aktive Rechnungsabgrenzung Abnahme(-)/Zunahme Verbindlichkeiten Abnahme(-)/Zunahme passive Rechnungsabgrenzung Abnahme(-)/Zunahme Rückstellungen Mittelfluss aus Betriebstätigkeit

519 246 78 516 – 8 171 7 265 46 221 – 18 484 59 316 0 683 909

507 316 42 745 – 52 943 – 17 554 – 23 484 – 5 751 – 13 993 – 50 000 386 336

Mittelfluss aus Investitionstätigkeit Investitionen Sachanlagen Investition Finanzanlagen Mittelfluss aus Investitionstätigkeit

– 20 008 – 116 – 20 124

– 19 213 – 6 015 – 25 228

Mittelfluss Gesamtorganisation

663 785

361 108

2 625 981 3 289 766 663 785

2 264 873 2 625 981 361 108

Zunahme an Zahlungsmitteln Anfangsbestand an flüssigen Mitteln Endbestand an flüssigen Mitteln Veränderung an Zahlungsmitteln

Aufteilung Ertrag 2012

Mitgliederbeiträge 28 % Projektertrag 24 % Übriger Ertrag 4 % Spenden + Legate 44 %

Die EvB finanziert sich im Jahr 2012 zu 72 % von Zuwendungen von Einzelpersonen. Die direkten Projektfinanzierungen, die 24 % der Gesamteinnahmen ausmachen, stammen meist von Stiftungen und zu einem kleinen Teil von Kirchgemeinden und öffentlichen Institutionen. Der grosse Anteil Projektertrag ist auf grosse Projekte zurückzuführen, die wir mit Partnern durchführen oder die bereits vorfinanziert wurden. Der übrige Ertrag umfasst die Erlöse aus den Warenverkäufen und Honoraren.

Aufteilung Aufwand 2012

Administrationsaufwand 25 % Mitgliederbetreuung und -werbung 7 % Projektaufwand 68 %

18

EvB//Jahresbericht 2012

Die Ausgaben für Projekte machen über zwei Drittel des Gesamtaufwandes aus. Der Anteil des Administrationsaufwandes ist bei 25 %. 7 % macht die Mitgliederbetreuung aus, die die Versände an unsere Mitglieder, den Jahresbericht, Marketing- und Mitgliedergewinnungsmassnahmen usw. beinhaltet.


Rechnung über die Veränderung des Kapitals Organisationskapital

Anfangs­bestand 1.1.2012

Zuweisung

Verwendung

End­bestand 31.12.2012

CHF

CHF

CHF

CHF

872 819 1 070 345 620 000 20 000 – 2 583 164

45 867 23 519 140 000 –  45 867 255 253

– 9000 –  20 000 45 867 74 867

918 686 1 084 864 760 000 0 0 2 763 550

Erarbeitetes freies Kapital Projektfonds frei verfügbar Personalfonds Rückstellungen Informatik Jahresergebnis Organisationskapital

Fondskapital

Anfangs­bestand 1.1.2012

FGC

Fedevaco

Andere

Total

Verwendung

End­bestand 31.12.2012

CHF

CHF

CHF

CHF

CHF

CHF

CHF

Fonds Rohstoffe Fonds CCC Fonds Finanzplatz CH Fonds Steuern + EntwicklungBroschüre Fonds Recherche klinische Versuche

24 573 12 000 –

–  –  –

–  –  –

–  –  95 020

24 573 12 000 95 020

24 573 12 000 –

0 0 95 020

3 000

2 200

5 200

5 200

0

76 125

8 000

20 672

104 797

36 182

68 615

Fonds Schoggikampagne Fonds Handelspolitik Fonds Romandie Fonds Ernährung APBREBES Fonds HRIA/UPOV Fonds Schulmaterial Total zweckgebundene Fonds

26 250 26 080 –  35 000 –  –  –  –  –  –  –  97 653 105 375

8 000 –  –  –  –  –  16 000

95 000 –  –  51 820 126 199 20 900 411 811

129 250 26 080 35 000 51 820 126 199 20 900 630 839

10 483 26 080 17 490 42 881 19 437

118 767 0 17 510 8 939 106 762 20 900 436 513

194 326

Projektaufwand 2012 Der Projektaufwand von 2,8 Mio. be­ inhaltet auch den Personalaufwand der FachbereichsmitarbeiterInnen. Die Höhe der Projektkaufwendungen hängt von den jeweils gewählten Kampagnenmitteln ab und bedeutet nicht eine interne inhaltliche Gewichtung. Unter den fachbereichsübergreifenden Ausgaben ist ein Teil unserer Informationsarbeit subsummiert.

Gesundheit 4 % Handel 4 % Rohstoffe 3 % Internationale Finanzbeziehungen 4 % Unternehmensregulierung 7 % Landwirtschaft 9 % Konsum 6 % Konsum: CCC 9 % Finanzen und Steuern 7 % Programmübergreifende Projektarbeit 47 %

Spenden und Mitgliederbeiträge 2012 4 000 000

Die Erklärung von Bern kann auf ein konstantes Wachstum zurückblicken.

3 500 000 3 000 000 2 500 000 2 000 000 1 500 000

Mitgliederbeiträge

1 000 000

Legate Spenden

500 000

2008

2009

2010

2011

2012

Franken

EvB//Jahresbericht 2012

19


Anhang zur Jahresrechnung 2012 Die Rechnungslegung der Erklärung von Bern erfolgt in Übereinstimmung mit den Fachempfehlungen zur Rechnungslegung, Swiss GAAP FER (Kern-FER; FER 21) und vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage (true and fair view) und entspricht dem Reglement der ZEWO. Die Bewertung basiert grundsätzlich auf historischen Werten (Anschaffungs- und Herstellwerte) und richtet sich nach dem Grundsatz der Einzelbewertung von Aktiven und Passiven. Die wichtigsten Bewertungsgrundsätze und Abweichungen der erwähnten Bewertungsgrundlage sind bei den entsprechenden Bilanzpositionen erläutert. Die Buchhaltung wird in Schweizer Franken geführt. Aktiv- und Passivbestände in fremder Währung werden zu Devisenschlusskursen am Bilanzstichtag, Geschäftsvorgänge in Fremdwährung zum jeweiligen Tageskurs umgerechnet. Entschädigung an das leitende Organ Die Arbeit im Vorstand erfolgt ehrenamtlich. Lohnpolitik Die EvB bietet grundsätzlich 80-%-Anstellungen. Die Mitarbeitenden engagieren sich jedoch oft unentgeltlich über dieses Pensum hinaus. Der Lohnunterschied zwischen dem höchsten und tiefsten Lohn beträgt bei vergleichbarem Dienstalter nicht mehr als 37 %.

Personal Personalaufwand Stellenplan EvB* Anzahl Angestellte Höchster Bruttolohn

2012 2 200 820 1830 % 26 94 225

2011 1 895 221 1670 % 22 94 045

Anlagepolitik und Bewertung von Aktien Die EvB hält Aktien als Instrument zur Einflussnahme an Generalversammlungen der von uns kritisierten Firmen (z.B. Syngenta, UBS, CS, Novartis usw.) oder als Unterstützung von uns mitbegründeter Firmen (Alternative Bank Schweiz, claro Fairtrade AG). Wir bewerten Aktien gemäss SWISS GAP FER 2: «Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten unter Abzug allfälliger Wertbeeinträchtigungen bewertet.» Abschreibungen Alle Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich der notwendigen Abschreibungen bewertet. Der Brandversicherungswert der Sachanlagen ist 440 000 Franken. Risikobeurteilung Die Geschäftsleitung der EvB hat eine Risikobeurteilung vorgenommen. Der Vorstand hat in seiner Sitzung vom 24.1.2013 davon Kenntnis genommen. Ereignis nach dem Bilanzstichtag Es sind keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag bekannt, welche die Jahresrechnung 2012 beeinflussen könnten. Die Jahresrechnung 2012 wurde am 28. Januar 2013 von der Treuhandfirma ReviTrust Treuhand AG, Zürich, geprüft. Der Bericht kann auf unserem Sekretariat bestellt werden. *Die 40-%-Stelle Schulbesuchsprojekt wird unentgeltlich geleistet. Insgesamt haben für die EvB 73 Personen an die 5500 Stunden unentgeltlich gearbeitet (freiwillige Mitarbeitende, Schulbesuchende, Vorstand).

Revisionsbericht

Die Jahresrechnung 2012 wurde am 28. Januar 2013 von der Treuhand­ firma ReviTrust Treuhand AG geprüft. Sie entspricht Gesetz und Statuten. Der Bericht kann auf unserem Sekretariat bestellt werden.

Leistungsbericht 2012

Die Berichte aus den einzelnen Bereichen der EvB sind Bestandteil dieser Jahresrechnung. Sehen Sie dazu Seiten 5 bis 12.

20

EvB//Jahresbericht 2012


Freiwilliges Engagement // Dichiarazione di Berna

// Schulbesuche

Kampagne «Recht ohne Grenzen» und Steuerpolitik

Unsere Motivation

// 2012 war die italienischsprachige EvB-Sektion

//  «Es war sehr spannend» (Dietlikon), «sehr

erfreulicherweise einige Male am Radio zu hören: So nahmen wir an einer Debatte zur RohstoffMegafusion zwischen Glencore und Xstrata teil. Im November konnten wir zu den Fabrikbränden in Bangladesch Stellung nehmen. Dabei vertraten wir die EvB und forderten verbesserte Sicherheitsvorkehrungen in der Textilproduktion. In der April-Ausgabe unseres Informationsblattes «Sviluppo Solidale» setzten wir den Schwerpunkt auf die Kampagne «Recht ohne Grenzen», welche klare Regeln für Schweizer Konzerne fordert. Die Novemberausgabe informierte über die neu erschienene Broschüre «Steuern und Entwicklung». Das Jahr 2012 stand aber auch im Tessin ganz im Zeichen des EvB-Annäherungsprozesses. Seit der Generalversammlung hat die EvB einen gesamtschweizerischen Vorstand, in dem die Sprachregionen ausgewogen vertreten sind. Vertreter der italienischen Schweiz ist Fabrizio Cioldi. // fc

cool…weiter so» (Chur), «wir hätten gerne noch mehr über die EvB gehört» (Uster), «die Klasse hat sich zu wenig engagiert» (Brienz), «vielen Dank für die Info, Sie haben es gut gemacht» (Wil), «super, dass Sie sich so einsetzen, Sie können wieder kommen» (Burgdorf). Diese Aussagen sind nur ein kleiner Ausschnitt aus den Rückmeldungen der Jugendlichen, die wir bei über vierzig Schulbesuchen 2012 erhalten haben. Die grosse Betroffenheit der Jugendlichen, die vor allem im Aktionsteil zum Ausdruck kommt, spornt an. Dabei leisten sie zu den Themen Kleider, Schoggi, Ernährung, Handy und fairer Handel eigene Beiträge, etwa in Form von selbstgestalteten Plakaten, Videospots, Umfragen oder Briefen an Firmen. Gerne nimmt unser Team der 34 Schulbesuchenden die Aufmunterung aus Burgdorf an, im nächsten Jahr wiederzukommen. // rb

Wer ist die erklärunG von bern?

detalon schulbesuch

ma   Handy/Computer/Elektronik

Fleisch/Ernährung/Hunger

Fairer Handel

Anderes Thema

Die Erklärung von Bern (EvB) setzt sich in der Schweiz für gerechtere Beziehungen zwischen den Industriestaaten und Entwicklungsländern ein. Zu unseren wichtigsten Anliegen gehören die weltweite Wahrung der Menschenrechte, sozial und ökologisch verantwortungsvolles Handeln von Unternehmen sowie die Förderung fairer Wirtschaftsbeziehungen.

suches/Unkostenbeitrag

50.–   Ganzer Tag / Fr. 250.–

Anderes

oder Kalenderwoche

Fotos: oben EvB, unten Chris Bayer

S üBEr Ihr InTErESSE! Angaben zu Ihrer Schule/Institution Institution/Schule Strasse PLZ, Ort Telefon E-Mail

Klassenbezeichnung/Stufe Anzahl Jugendliche Alter

Freiwillige

Die EvB ist eine unabhängige Nichtregierungsorganisation mit knapp 23 000 Mitgliedern. Sie finanziert sich hauptsächlich aus Mitglieder- und Spendenbeiträgen. MISchEn SIE SIch EIn!

Erklärung von Bern Dienerstrasse 12 Postfach 8026 Zürich T 044 277 77 00 www.evb.ch

Für GerechtiGkeit im klassenzimmer Melden Sie Ihre Klasse für einen Schulbesuch der EvB an.

1-3

08.05.12 12:42

Ohne das grosszügige Engagement von freiwilligen Helfern und Helferinnen würde der Output der EvB längst nicht so viel zustandebringen wie heute. Freiwillige helfen im Büro beim Ver­ packen oder übernehmen einzelne Recherchen, vermit­teln in Schulbesuchen die EvB-Inhalte an Jugendliche oder engagieren sich in den Regionalgruppen. Auch die Arbeit des Vorstandes (S. 25) erfolgt ehrenamtlich.

Anzahl Personen

Die Regionalgruppen leisten Überzeugungsarbeit: Unterschriftensammlung für faire Berufskleidung. // Foto: Regionalgruppe Zürich

Anzahl Stunden

Freiwillige Mitarbeitende in Büros

18

430

Schulbesuchende (inkl. Koordination Schulbesuche)

30

2870

Vorstand (inkl. zurück­ getretene Vorstands­ mitglieder nach der GV)

25

2200

EvB//Jahresbericht 2012

21


Regionalgruppe Basel // Das Jahr 2012 war für die Regru Basel geprägt von drei zentralen Themen. Für die Petition «Recht ohne Grenzen» organisierten wir eine themenbezogene Fachtagung und eine Vielzahl erfolgreicher Unterschriften-Aktionen. Im Rahmen der CCC führten wir mehrere Kleidertauschbörsen sowie eine Weihnachts-Strassenaktion durch. Das Thema Rohstoff schliesslich wurde in einer Vorführung des Films zur Kupferförderung in Sambia aufgenommen. Zudem beteiligten wir uns an Aktionen anderer Organisationen. So haben wir unter anderem mit Occupy Basel gegen die BKB-Übernahme von UBS-Kunden protestiert, uns am 11. März dem «Menschenstrom gegen Atom» angeschlossen und StopArmut 2015 bei der WeihnachtskartenAktion an ParlamentarierInnen unterstützt. Der Geselligkeit widmeten wir einen Spieleabend und das Regru-Fest. // Maja Ruef Regionalgruppe Bern // Erster Höhepunkt des Jahres war die Organisa-

tion eines Filmabends über den Rohstoffabbau im Kongo Ende März. Der Film «Katanga Business» erzählt vom Überlebenskampf der mittellosen Bergarbeiter. Im April folgte mit der Kleidertauschbörse «Walk-in Closet» ein weiterer gut besuchter Event. Während der Sonntagsverkäufe im Dezember sammelte die Regionalgruppe Bern, als Sami­

chlaus und Schmutzli verkleidet, die Weih­ n­achtswünsche von PassantInnen an die grossen Kleiderfirmen. Daneben haben wir an mehreren Stand- und Strassenaktionen über die Anliegen der EvB informiert, Neumitglieder geworben und Unterschriften für die Kampagne «Recht ohne Grenzen» gesammelt. Mit einem Grillfest an der Aare und einem Vorweihnachtsapéro kam auch der gesellige Teil nicht zu kurz. // Thomas Rudolf Regionalgruppe Zentralschweiz // In unserer Regru waren dieses Jahr die Rohstof-

fe das Hauptthema. Nach dem Erscheinen des EvB-Rohstoffbuches galt es, dessen Inhalt einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen. An zwei sehr gut besuchten Filmvorführungen zum Kupferabbau in Sambia im Januar und Februar in Luzern und Steinhausen unterstützte uns Urs Rybi als Experte. Höhepunkt des Jahres waren aber die Stadt­ führungen «Im Reich der Rohstoffhändler» durch Zug. Die Geschichten und Fakten rund um das dicke Geschäft, die wir zusammen mit den Zuger Grün-Alternativen aufbereitet haben, hatten ein sehr gutes Medienecho und wurden von beinahe 450 Personen besucht. Daneben sammelten wir fleissig Unterschriften für «Recht ohne Grenzen» und informierten an Kirchen und Universitäten zur Clean Clothes Campaign und zu Fairtrade. // Nik Thür

Bei den vorweihnächtlichen Strassenaktionen, in denen sich KonsumentInnen zu Weihnachten von H&M und Zara einen Existenzlohn wünschen, ist auch der Samichlaus dabei. // Foto links: martinbichsel.ch // Foto rechts: Armand Rochat

22

EvB//Jahresbericht 2012


Regionalgruppe Aargau // Unsere Regionalgruppe begann das Jahr mit Referaten im Kulturbetrieb Royal in Baden zum Thema «Jenseits des Wachstumszwangs – Die Wirtschaft fordert immer schneller, weiter, höher! Aber wohin und warum?». Ernst Schmitter (Dé­ croissance Bern) und Thomas Braunschweig (EvB) sprachen über den Wachstumszwang in der Wirtschaft und über mögliche Alternativen. Danach wurde zu Live-Gitarrenmusik von Mirco Mock gemütlich diskutiert. Viel Engagement brachte die Regru für das Sammeln von Unterschriften für die Petition «Recht ohne Grenzen» am 1. Mai und am Flüchtlingstag auf. Um auch in Aarau Präsenz zu zeigen, wurde im Kirchensaal der Pfarrei St. Peter und Paul der Film «Sambia: Wer profitiert vom Kupfer?» vorgeführt. Urs Rybi (EvB) führte in den Film ein und eröffnete die anschliessende spannende Diskus­ sion. // Norina Schenker

Regionalgruppe Zürich // Der Anfang des Jahres stand im Zeichen der Rohstoffe und der Petition «Recht ohne Grenzen». Unter anderem präsentierte die Regru die EvB am Zürcher 1.-Mai-Fest und am Sozial- und Umweltforum Ostschweiz in St. Gallen und konnte dabei über 1000 Unterschriften für «Recht ohne Grenzen» sammeln. Daneben engagierten wir uns intensiv für die CCC: So informierten wir im Mai am Kleidertausch im Zürcher Stall 6 über faire Mode, sammelten im Juli auf dem Kanzlei-Flohmarkt 420 Unterschriften für die Berufsbekleidungskampa­ gne, und warben  – als Samichläuse, Schmutzli und Engel verkleidet – während des Sonntagsverkaufs am 9. Dezember mit gutem Resultat für die Einführung des Existenzlohnes. Daneben fanden ein Fairtrade-Frühstück und ein Workshop zur Mitgliederwerbung statt. // Annuscha Wassman

An den Rohstofftouren erleben die BesucherInnen das Zug der Rohstoffgiganten.

Auch die Kleinsten zeigen vollen Einsatz für «Recht ohne Grenzen».

// Foto: Regionalgruppe Zentralschweiz

// Foto: Regionalgruppe Zürich

Regionalgruppen

Kontaktpersonen Regionalgruppe Zürich:

Die Mitglieder der Regionalgruppen sind die BotschafterInnen der EvB auf lokaler Ebene und tragen erfolgreich dazu bei, die Anliegen der EvB zu platzieren und zu verbreiten. Es macht uns stolz, vom Elan und dem grossen Engagement jeder Gruppe profitieren zu können. Es freut uns deshalb sehr, dass 2012 eine weitere Regionalgruppe in Winterthur gegründet wurde.

Annuscha Wassman; annuschawassmann@gmx.ch Georgiana Ursprung; ursprung.georgiana@gmail.com

Schliessen Sie sich einer Regionalgruppe an, und bauen Sie mit Gleichgesinnten an einer gerechteren Zukunft.

Regionalgruppe Bern:

Regionalgruppe Zentralschweiz: Thomas P. Scherrer; thoscherrer@gmail.com

Regionalgruppe Basel: Peter Ernst; ernst.buus@pop.agri.ch Thomas Rudolf; thomas.rudolf@gmail.com Simon Zysset; szysset@bluewin.ch

Regionalgruppe Aargau: Franziska Schmidlin; franziskaschmidlin@hotmail.com

Regionalgruppe Winterthur: Karin Ingold-Wolfensberger; karin.ingold-wolfensberger@gmx.ch Linda Kleiner; lindakleiner@gmx.net

EvB//Jahresbericht 2012

23


// Führungsstruktur und –Gremium der EvB

Verantwortung und Entscheidungen // Die EvB-Geschäftsstellen in der Romandie und

der Deutschschweiz wurden im ersten Halbjahr 2012 noch getrennt geleitet, wobei das Mitarbeitenden-Kollektiv in Lausanne von Raphaël de Riedmatten koordiniert wurde. Die operativen Entscheide der Geschäftsstelle in Zürich wurden von einer kollektiven Geschäftsleitung bestehend aus Andreas Missbach, François Meienberg und Marion Graber gefällt. Nach Einführung der gesamtschweizerischen Führungsstrukturen auf Vorstandsebene übernahm von Juli bis Ende 2012 eine transitorische Geschäftsleitung die Verantwortung. Diese setzte sich aus der bisherigen Geschäftsleitung der Deutschschweiz sowie dem Koordinator in Lausanne zusammen. Ab dem 1. Januar 2013 wird die operative Führung der EvB von einer neu eingesetzten, gesamt-

2012 führte die EvB ihren Organisationsentwicklungsprozess zu schlankeren und schlagkräftigeren Strukturen fort, den die bisherigen drei Regionalkomitees der Deutschschweiz, der Romandie und des Tessins im Februar 2011 beschlossen hatten. So konnten an der Generalversammlung am 23. Juni 2012 die neuen Statuten einstimmig verabschiedet werden. Die Statutenrevision hebt die sprachregionale zugunsten einer gesamtschweizerischen Entscheidungsstruktur auf. Dabei wurde eine ausgewogene sprachliche und geschlechtermässige Zusammensetzung des Vorstandes festgeschrieben. Zusätzlich wurden anlässlich der Statutenrevision einige Anpassungen verabschiedet, um dem heutigen Sprachgebrauch und üblichen Vereinsstatuten Rechnung zu tragen. Die anwesenden Mitglieder wählten an der Generalversammlung alle 13 Kandidierenden für die Amtsdauer von zwei Jahren in den neuen Vorstand sowie Pierrette Rohrbach als Präsidentin.

Die Struktur der EvB ab 2013 Vorstand Präsidentin: Pierrette Rohrbach (ab 23.6.12) 13 Vorstands­mitglieder

Geschäftsleitung ab 1.1.13

Geschäftsführer Alfred Fritschi

Kommunikation und Marketing Marion Graber

Finanzen und Administration Alfred Fritschi

Fachabteilung I

Fachabteilung II

Andreas Missbach

Patrick Durisch (ad interim)

6 Mitarbeitende (exkl. Schulbesuchs­ko­ordination)

6 Mitarbeitende

7 Mitarbeitende

7 Mitarbeitende

Die EvB hat eine Geschäftsstelle in Lausanne und Zürich, welche auch die Tessiner EvB-Mitglieder und -SpenderInnen betreuen. Sechs Regionalgruppen und ein Schulbesuchsteam in der Deutsch-

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schweizerischen Geschäftsleitung wahrgenommen. Als Geschäftsführer wurde Alfred Fritschi gewählt. Komplettiert wird die vierköpfige Geschäftsleitung durch die zwei Fachabteilungsleiter Andreas Missbach und Patrick Durisch (ad interim) sowie Marion Graber, welche die Abteilung «Kommunikation und Marketing» führt. Auf strategischer Ebene ist der Vorstand das leitende Organ der EvB. Bis zur Generalversammlung 2012 begleiteten die sprachregionalen Komitees den Annäherungsprozess und den Übergang zur gesamtschweizerischen Struktur. Die Vorstandsarbeit erfolgt ehrenamtlich. Die Mitglieder sind Sachverständige für einen spezifischen Bereich und setzen einen Teil ihrer nebenberuflichen Zeit für die EvB ein. Der zeitliche Aufwand betrug 2012 insgesamt rund 2200 Stunden.

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schweiz sowie eine Regionalgruppe im Tessin führen zahlreiche Aktivitäten ehrenamtlich durch. Zusätzlich engagieren sich Freiwillige in den beiden Büros in Lausanne und Zürich (siehe Seite 21).


Frisch gewählt: der neue gesamtschweizerische Vorstand der EvB nach der GV 2012. // Foto: Martin Bichsel

Vorstandsmitglieder Präsidentin Pierrette Rohrbach Vorstandsmitglied der Beobachtungsstelle für Asyl- und Ausländerrecht der Romandie 2007 bis 2012. Präsidentin der Fédération Romande des Consommateurs von 1998 bis 2006. Im Westschweizer Vorstand seit 2007, ehemalige Präsidentin der Westschweizer Sektion seit 2009 Vizepräsident Andreas Cassee Philosoph, Assistent am Lehrstuhl für Angewandte Ethik der Universität Zürich. Im Deutschschweizer Vorstand seit 2010 Vizepräsident Fabrizio Cioldi Forstingenieur ETH, Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) in Birmensdorf. Im italienischsprachigen Vorstand seit 2002, ehemaliger Präsident italienischsprachige Sektion Marc Audétat Politologe, Forschungsleiter an der Schnitt­stelle Wissenschaft–Gesellschaft, Universität Lausanne. Im Westschweizer Vorstand seit 2007 Véronique Bourquin Soziologin, Mitarbeiterin in der Bundesver­ waltung. Im Westschweizer Vorstand seit 2009 Elisabeth Chappuis Rechtsanwältin, Lausanne. Im Westschweizer Vorstand seit 2010

Thomas Fedrizzi Kulturingenieur ETH und MAS CFO Corporate Finance. Finanzleiter und VR-Delegierter der Solviva und Wigra Gruppe. neu Michael Herzka Dr. phil., MBA, Studiengangleiter und Dozent für Sozialmanagement an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Im Deutschschweizer Vorstand seit 2007, ehe­ maliger Präsident der Deutschschweizer Sektion Henri Iselin Geschichtslehrer, Handelsschule Genf. Im Westschweizer Vorstand seit 2000 Andreas Nufer Master of Advanced Ecumenical Studies, Pfarrer in der Heiliggeistkirche Bern. Ehemaliger Koordinator des Sozial- und Umweltforums Ostschweiz und des Solidaritätsnetzes Ostschweiz. Im Deutschschweizer Vorstand seit 2004 Rahel Ruch Studentin Geschichte, Vorstandsmitglied GSoA, Mitglied des Berner Stadtparlamentes. Im Deutschschweizer Vorstand seit 2011 Christophe Siegenthaler Volkswirtschafter, Diplom (DAS) Verbands-/ NPO-Manager VMI. Verantwortlicher des Kampagnenteams Verkehrspolitik beim Verkehrs-Club der Schweiz (VCS). neu Franziska Wenk Rechtsanwältin, Primarlehrerin, Mitglied im Stadtparlament St. Gallen und Kantonsrätin (Grüne). Im Deutschschweizer Vorstand seit 2006

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// Zweck und Geschichte der EvB

Die EvB – ein Verein mit über 23 500 Mitgliedern // Die Armut in der Welt hat verschiedene Ursa-

chen. Mitverantwortlich sind das eigennützige Verhalten der Industriegesellschaften wie der Schweiz, das skrupellose Geschäftsgebaren internationaler Konzerne sowie unser eigenes Konsumverhalten.

Die EvB setzt sich dafür ein, dass die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen der Schweiz zu den Ländern des Südens fairer und gerechter werden. Sie konzentriert ihre Arbeit auf die Schweiz. Die EvB > leistet Recherche- und Informationsarbeit zu Entwicklungsfragen. > sensibilisiert die Bevölkerung, bewusst und nachhaltig zu konsumieren. > fordert Unternehmen dazu auf, soziale und ökologische Grundsätze weltweit einzuhalten und beteiligt sich an internationalen Appellen. > vernetzt sich im In- und Ausland mit Entwicklungsorganisationen und Basis­bewegungen. > appelliert an die Politik und die Schweizer Regierung, die Beziehungen zu ärmeren Ländern gerechter zu gestalten.

EvB-Mitglieder sprachen sich an der GV eindeutig für die neue gesamtschweizerische Struktur aus. // Foto: Martin Bichsel

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Eine bewegte Geschichte Entstanden ist die EvB 1968, als eine Gruppe reformierter TheologInnen in Gwatt ein Manifest über «die Schweiz und die Entwicklungsländer» formulierte. 1000 Personen unterzeichneten darauf die sogenannte Erklärung von Bern und verpflichteten sich unter anderem, fortan 3 Prozent ihres Einkommens für die Entwicklungszusammenarbeit zu spenden. 1971 konstituierte sich aus der Bewegung ein Verein. Heute wird die EvB landesweit von über 23 500 Mitgliedern getragen und finanziert sich vor allem aus Mitgliederbeiträgen und Spenden.


Jahresrückblick in Bildern Im Vorfeld der Weltkakaokonferenz in der Elfenbeinküste, an der auch die EvB anwesend war, fand ein Treffen mit Kakaoanbauenden statt. // Fotos: Andrea Hüsser

Der chinesische Menschenrechtler Harry Wu und Thomas Braunschweig diskutieren an einem Podium in Genf über Menschenrechte und bilaterale Handelsabkommen. // Foto: Maria Walter

Über 135 850 Personen unterschrieben die Petition für mehr Unternehmensverantwortung – auch dank den Anstrengungen der EvB-Regionalgruppen. // Foto: Regionalgruppe Aargau

Lieber nackt als in Berufskleidern, die unter ausbeuterischen Be­ dingungen hergestellt wurden: Der Clip der Berufskleidungskampagne stiess auf viel Sympathie.

AutorInnenverzeichnis // rb, Ruedi Bollag // tb, Thomas Braunschweig // fc, Fabrizio Cioldi // pad, Patrick Durisch // ce, Christine Eberlein // mg, Marion Graber // mgt, Marc Guéniat // ol, Olivier Longchamp // fm, François Meienberg // am, Andreas Missbach // ur, Urs Rybi // js, Julia Spetzler

Solidarität: Im Februar unterstützte die EvB die Anliegen von NäherInnen bei einem Volkstribunal in Kambodscha. Im November deckten sich EvB-Mitglieder mit fair hergestellten Unterhosen aus Thailand ein. // Foto: Christa Luginbühl

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Die Erklärung von Bern (EvB) setzt sich in der Schweiz für gerechtere Beziehungen zwischen den Industriestaaten und Entwicklungsländern ein. Zu unseren wichtigsten Anliegen gehören die weltweite Wahrung der Menschenrechte, sozial und ökologisch verantwortungsvolles Handeln von Unternehmen sowie die Förderung fairer Wirtschaftsbeziehungen. www.evb.ch

Erklärung von Bern Dienerstrasse 12, Postfach CH -8026 Zürich www.evb.ch info@evb.ch Tel. +41 (0)44 277 70 00 Fax +41 (0)44 277 70 01 Postkonto 80-8885-4

Déclaration de Berne Rue de Genève 52 CH -1004 Lausanne www.ladb.ch info@ladb.ch Tél. +41 (0)21 620 03 03 Fax +41 (0)21 620 03 00 Compte postal 10-10813-5

Dichiarazione di Berna Casella postale 1356 CH -6501 Bellinzona www.db-si.ch info@db-si.ch Tel. +41 (0)44 739 26 84 Mobile  079 592 77 46 Conto postale 69-7236-5


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Probeabonnement: 3 Ausgaben des EvB-Magazins «erklärung!» EvB-Jahresbericht 2012 (diese Broschüre) EvB-Legatsbroschüre

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als EvB-Mitglied (ab 60 Franken). als EvB-Jugend- und Ausbildungsmitglied (bis 26 Jahre oder mit Ausbildungsnachweis) für 30 Franken im Jahr. als SpenderIn. Bitte senden Sie mir einen Einzahlungsschein. als freiwillige Mitarbeitende  als Schulbesuchende. Bitte nehmen Sie mit mir Kontakt auf: Tel.: E-Mail:

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Pestizide – Vom Schaden der Schädlingsbekämpfung (2012): EvB-Dokumentation, 18 Seiten, Preis: CHF 6.–

Afrikanische Entwicklungsbank (2012): Mit Megaprojekten aus der Armut? Die Afrikanische Entwicklungsbank unter der Lupe. EvB-Dokumentation, 20 Seiten, Preis: CHF 6.–

Outdoor-Firmencheck: 25 Outdoorfirmen im Vergleich

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