Architektur Portfolio Ernst-Markus Rauska 2016-2020

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Inhalt

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CV

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Vordiplom Abschlussprojekt 2019 München Schwabing-West - Sozialer Wohnungsbau

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Projektübersicht

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Baukonstruktives Projekt 1 2016

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Mannheim Spinelli Baracks - Wohnungsbau

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Baukonstruktives Projekt 2 2017 Mannheim Spinelli Baracks - Studentisches Wohnen

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Großer Entwurf

2019 Wiesbaden Rheininsel Petersaue - Museumbau

Seminarprojekt 2

2019 Brisbane (AUS) University of Technology - Digitale Holztechnik

Großer Entwurf 2 2020 Kaiserslautern - Industriebau

Städtebau Projekt

2018 München Schwabing-West - Städtebauliche Umnutzung und Nachverdichtung

Kita & Wohnungsbau

2018 München Schwabing-West - Kita & Wohnungsbau

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PROJEKTÜBERSICHT

Wohnungsbau "In der Reihe"

Städtebau Projekt "Wir Gewinnt"

Mannheim Spinelli Baracks

München Schwabing-West

2016

2018

S. 10

S. 18

Studentisches Wohnen

KiTa & Wohnungsbau "treff. luitpoldpark"

Mannheim Spinelli Baracks

München Luitpoldpark

2017

2018

S. 14

S. 26


Sozialer Wohnungsbau "Luitpoldturm"

Digital Timber Project "Pinjarra Hills Canopy"

München Luitpoldpark

Brisbane (AUS) University of Technology

2019

2020

S. 30

S. 44

Museumsbau Museum für Musik

Industriebau Batteriefabrik

Rheininsel Petersaue Wiesbaden

Kaiserslautern

2020

2020

S. 36

S. 52

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Wohnungsbau


In der Reihe Mannheim Spinelli Baracks Prof. Dipl. Ing. Kleine-Kraneburg

Im Zuge der Wiedereingliederung in den städtischen Kontext sollten die ehemals militärisch genutzten Gebiete der Spinelli Baracks Mannheim zu einem Wohngebiet umfunktioniert werden. Im vorgegeben Bebauungsplan sollen sich die Studierenden mit verschiedenen Wohnszenarien für verschiedene Berufstände auseinander setzen und in der Reihe angeordnet werden. Im vorliegenden Beispiel sollte nun ein Reihenhaus für eine "Sportlerfamilie" mit einer Artzpraxis für Physiologie entworfen werden. Zunächst war entscheidend das eine simple Grundriss- und Fassadentypologie gefunden werden musste, die sich mit der geforderten Geschossigkeit des Bebauungsplans vereinbaren ließen, aber auch eine gewisse Transparenz und zugleich betonte Rythmik bzw. starke Haptik in der Fassadenstruktur aufweißen sollten. Das Gebäude wurde in seiner Geschossigkeit und Dachform bereits vorgegeben, so dass sich daraus eine natürliche Aufteilung von Arbeit und Praxis im Erdgeschoss und Wohnen als auch Sport in den darüber liegenden Etagen. So werden die Fitnessräumlichkeiten, Schlafräume und das im 3. OG befindliche Loft-Wohnzimmer zur Straßenseite gewandt, während Kochen, Essen, das Badezimmer und die Dachterasse nach Süden zum Garten gewandt sind.

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Bei der Fassade kommt eine eigens entwickelte Konstruktion aus ineinandergreifenden Sandwichbetonelementen zum Einsatz. Diese Sichtbetonteile sollten dann als Prefab-Elemente vorgefertigt und beim Aufbau zusammengesetzt werden, mit dem Hintergrund, dass sich die inneren Lasten des Gebäudes über die Brandwände zu den Seiten abtragen würden und sich die Fassadenkonstruktion festverankert selbst trägt. Durch das Überlagern von den Brüstungs-, Gesims- und Vertikalelementen erfährt die Fassade eine starke Haptik. Über die quadratischen Kippfenster soll dann eine Transparenz nach außen geschaffen werden, die über Vorhänge indivuell geregelt werden kann. So wurde ein Reihenhaustypus für eine Sportlerfamilie geschaffen, der auch im übertragenden Sinne in der Reihe geschaltet werden kann (siehe Perspektive S. 10)


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Studentisches Wohnen


Studentisches Wohnen Mannheim Prof. Dipl. Ing. Kleine-Kraneburg

Als fortführendes Projekt wurde der selbe Bebauungsplan im Semester darauf weiterbehandelt. Jedem Studierenden wurde nun eine neue Parzelle zugewiesen, mit dem Ziel ein vollständig durchplantes neues Viertel entworfen zu haben und dieses im Modell als solches darzustellen. Für das Projekt “Studentisches Wohnen” ergaben sich nachfolgend eräluterte Planungsgrundlagen. Mit der Parzellenform eines ca. 50 Meter langen Parallelograms ergaben sich zusammen mit dem umliegenden städtischen Umfeld mit gegenüberliegender Schule bereits im Vorfeld Planungsbesonderheiten, denen mit einem geeigneten Grundrisskonzept entgegengewirkt werden sollte. So entstand die Idee neuen Wohnraum für Studenten zu schaffen in Form von Einzelapartments als auch WG-tauglichen Zimmern.

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Für die Grundrisstypologie wurde eine der Neigung nachgebenden Schottenbauweise angewandt. Dies ermöglicht ein lastabtragendes Tragwerk und einer aufeinanderfolgenden Innenraumsequenz aber sorgt darüber hinaus für ein homogenes Fassadenbild. Im Erdgeschoss noch als Pfostenriegelverglasung ausgeführt werden die daurch resultierenden Versprünge im Obergeschoss als individuelle Balkone genutzt. Des Weiteren kann der Werkstoff Beton als tragende Substanz bzw. als sichtbares Material inszeniert werden. Im Grundriss erkennbar siedeln sich im Erdgeschoss neben dem Erschließungkern mit den zwei normativ geforderten Treppenhäusern auch studentische Begegnungsräume und Waschsalon an, ebenso wie Fitnessräume zum Hinterhof gerichtet, während zur Straßenseite Kiosk, Café, und Lebensmittelmarkt Platz finden. Im Obergeschoss ist das Gebäude dagegen in zwei gespiegelte Teile gegliedert. Neben jeweils einem kleinen und einem mittelgroßen Apartment wird in jeder Hälfte auch eine großzügige WG-Wohnung mit entsprechend 5 anliegenden WG-Zimmern geboten. Somit entsteht über 4 Geschosse hinweg Wohnraum für insgesamt 56 Studenten.


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Städtebauliches Projekt


Städtebau Projekt München Prof. Dr. Castorph

Die erstmalige gestalterische Auseinandersetzung mit der Stadtplanung führte die Studenten nach München. Dort am Luitpoldpark soll geklärt werden, mit welchen Lösungsansätzen durch die Ansiedlung von sozialem Wohnraum der Mietpreisspekulation und dem Stadtzerfall entgegengewirkt werden kann. Das nachfolgend abgebildete Exposé trägt den Namen “Wir Gewinnt”. Gefordert war von jeder Gruppe eine Neubebauung der Belgradstrße parallel zum Luitpoldpark. Durch die Verschmälerung der doppelspurigen Fahrbahn zu einer Spur, kann eine Umnutzung des neu entstandenen Freiraums stattfinden. Der anliegende Scheidplatz ermöglicht dabei als Haltestelle für U-Bahn, Bus und Schienenverkehr bereits eine optimale Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr.

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Dem Stadtzerfall entgegen wirkend sieht das Konzept neben der Schaffung von neuem bezahlbaren Wohnraum für die Bürger Münchens ebenfalls ein neues Mobilitätsprogramm vor, dass mithilfe von Fahrradparkhaus und Radverleih die Anwohner zur Nutzung des Fahrrads ermutigen soll. Zur Stadtseite gewandte Fußgängerarkaden laden dazu ein, die neu geschaffenen Funktionen der Belgradstraße zu genießen und generieren anmietbare Büroräume. Die Ansiedlung von Ateliers und einer neuen Kunstschule stärkt das kulturelle Bewusstsein für den Stadtteil und sorgt für eine Steigerung der Wohnqualität. Durch die Setzung verschiedener Höfe inner- und außerhalb der Gebäude entsteht individueller privater als auch öffentlich nutzbarer Freiraum, der die Grenze von Stadt und Park überbrückt. Der zentrale neue Innenhof, welcher von der Straße aus zurückweicht, lädt zu vielseitigen Nutzungen ein. Durch den nachhaltigen Umgang mit Haus- und Baumbestand soll so gezeigt werden, dass Stadtwachstum auch innerhalb der Stadt funktionieren kann. Die neuen Gebäude verfolgen dabei zwar ihre eigenen typologischen Ansätze, funktionieren jedoch als zusammen stehendes Ensemble und stehen somit symbolisch für ein offenes, gemeinsames München, das seinen Bürgern gehört.


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Aufführung

Feier

Sport

Ausstellung

Konzerte

Arbeiten im Freien 25


KiTa & Wohnungsbau


KiTa & Wohnungsbau München Prof. Dipl. Ing. Pälmke

Begleitend zum städtebaulichen Entwurf wurde ein Bebauungsplan ausgewählt, von dem aus die Parzellen von den Studierenden zu beplanen waren. Für den nachfolgenden abgebildeten Entwurf sah das Planungskonzept den Bau einer Kindertagesstätte im Erdgeschoss und familiär genutzer Wohnraum in den Obergeschossen vor. Die planerische Umsetzung dieser Mischnutzung erfolgte zunächst durch die getrennte Erschließung über zwei Seiten des Gebäudes. Die zum Platz gewandte Seite empfängt Besucher der KiTa während sich über die zum Park gewandte Fassade das Wohngebäude erschließen lässt. Erstere findet in den im EG und 1. OG ihren Platz. Durch einen durchgesteckten Erschließungsflur werden 4 Gruppenräume mit Treppenhaus, Lastaufzug und Nebenraum miteinander verbunden. Darüber hinaus spielt der an den Park angrenzende Außenraum ebenfalls eine große Rolle. Jeder der Gruppenräume folgt einem identischen Aufbau von Wickelraum, Toiletten, Küchennische, Hauptraum und Nebenraum. Im ersten Obergeschoss befinden sich dagegen Küche mit Lagerraum, Räumlichkeiten für Angestellte, Konferenzraum, Büro, Wcs, eine Mensa und Turnhalle. Die darüberliegenden Wohnräume sind als Zweispänner ausgeführt. Über das Treppenhaus können so über 6 Geschosse hinweg die sog. City- und Park-Apartments erschlossen werden. Diese bieten mit zwei Schlafzimmern und Hobbyraum Platz für drei- bis vierköpfige Familien.

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Sozialer Wohnungsbau


Sozialer Wohnungsbau "Luitpoldturm" München-Schwabing West Prof. Dipl. Ing. Modersohn

Im nun folgenden Semesterprojekt gab es die Möglichkeit nochmals eine neue Parzelle im selben Bebauungsplan als abschließendes Vordiplomprojekt (bzw. Bachelorprojekt) zu bearbeiten. Die Herausforderung für das Projekt “Luitpoldturm” lag in der Bebauung durch ein knapp 60 Meter hohes Hochhaus mit sozialer Wohnnutzung. So entstand auf der Basis eines Vierspänners das Konzept von 2 gespiegelten mittelgroßen Wohnungen, einer kleineren und einer größeren Wohnung pro Geschoss, mit dem Hintergrund die für einen sozialen Wohnungsbau sinnvolle Varianz anzubieten. Allen Wohnungen ist ein homogenes Fassadenbild gemeinsam, wobei sich die an den Ecken befindlichen Loggien zum markanten Hauptmerkmal der äußeren Erscheinung wird.

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Neben der Wohnnutzung soll dabei die vom Bebauungsplan geforderte Gastronomienutzung angeboten werden. Das Restaurant wird so von der nördlichen, zum Platz gewandten Seite hin erschlossen, sodass unmittelbar über die Eingangssituation die Sanitärbereiche erreichbar sind, wobei sich des Weiteren der Empfang sowie der Gastronomiebereich anschließen. Die Thematik der Loggien der darüber befindlichen Wohnungen wird abermals aufgegriffen und sind hier als überdachte Außenbereiche konzipiert, die über faltbare Schiebetüren geöffnet werden können wobei diese außerdem Zugang zum gastronomischen Außenbereich gewähren. So liegen die Küche, Lageräume und Tresen auf der südlichen Fassade.

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Das Restaurant selbst spannt sich um den eigentlichen Erschließungskern herum, über den die darüber liegenden Wohnungen und der - mit der Höhe OKF von 59 Metern - höchste Biergarten Münchens erschlossen werden können. Die jeweiligen Eingänge dazu befinden sich unter einem Arkadengang, der die Fassadenrhythmik aufgreift. Im Inneren liegen 3 Aufzüge von denen 2 der Wohnungserschließung dienen und einer dediziert auf das Dachgeschoss zum Biergarten führt. Dieser liegt im 18. OG mit Blick auf den Luitpoldpark und bietet ein 360-Grad Panorama auf die Stadt München. Die Frage nach der konstruktiven Lösung wird durch die Anwendung einer vorgehängten eloxierten Aluminiumfassade beantwortet.


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Museumsbau


Museum für Musik Rheininsel Petersaue Prof. Dipl. Ing. Kleine-Kraneburg

Im ersten großen Entwurf für den Abschluss im Diplomstudiengang sollte ein Museum auf der Rheininsel Petersaue in Mainz-Wiesbaden geplant werden. Diese reduzierte Aufgabenstellung forderte somit auch die Auseinandersetzung mit Museumbautypologien für etwaige Themen die dabei infrage kommen könnten. Neben der Wahl einer musealen Thematik war auch die Positionierung und Erschließung selbst von den Studierenden zu konzipieren. Die Wahl hierbei fiel auf eine Beherbergung und Ausstellungsmöglichkeit für Musikinstrumente, als auch für die Zurschaustellung von Musikgenres im Zusammenhang mit historischen Strömungen und deren Resonanz. Des Weiteren sollte es auch die Möglichkeit geben, der Vorführung von Konzerten einen Platz zugeben. Hintergrund dazu war die Idee dem visuell schwer greifbaren Medium Musik einen festen Ort zu geben, der einen genreübergreifenden Einblick in Entstehungsgeschichte bieten sollte, den musikalischen Horizont der Besucher erweitern würde und das Genießen und Musizieren selbst initiieren sollte.

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So entstand die Herausforderung ein rundes Gebäude zu planen, das sich an die unmittelbare Spitze der länglichen Insel positionieren sollte. Das Bauwerk generiert auf diesem Weg einen Innenhof, wodurch es für das innere Konzertatrium zur Kulisse selbst wird und der Innenhof zu einem symbolischen Lagerfeuer der Kultur transzendiert. Letzterer sollte für jedermann frei zugänglich bleiben und stets als Treffpunkt für Events dienen. Dies führte zur Anwendung einer zentrisch ausgerichteten Schottenbauweise, die das Gebäude über dem Erdboden tragen sollte und über vier Treppenkerne erschließbar wäre. Für den musealen Innenraum entstand somit ein Ausstellungskonzept bei dem zwischen den Schotten zugehörig zu historischer und kultureller Bedeutung Genre, Musikinstrumente und Künstler vorgestellt würden. Im Inneren würde ein umlaufender Erschließungsring den Blick zum Konzertatrium gewähren, während sich nach innen hin ein reduziertes homogenes Fassadenbild ergeben würde. Anders hingegen ist die Außenfassade der ersten beiden Obergeschosse nur aus Sichtbeton ohne Öffnungen vorgesehen, um die darin befindlichen Ausstellungsräumen zu intensivieren. Im letzten aufliegenden Obergeschoss sitzt ein umlaufendes Glasfassadenband, um den Büro- und Seminarräumen, einer Musikschule, einer Bibliothek und einem Gastronomiebetrieb die nötige Ausleuchtung zu gewährleisten.




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Digital Timber Project


Pinjarra Hills Canopy Brisbane, Australia Queensland University of Technology Jun. Prof. Dr. Robeller

Als Seminarentwurf im Sommersemester 2020 wurde in Kooperation mit dem Lehrgebiet “Digital Timber Construction” und dem Fachbereich Bauingenieurswesen der Queens University of Technology eine exemplarische Untersuchung angelegt, die die Möglichkeiten der Nutzung von Recyclingholz erörtern sollte. Durch sogenannte PeelerCores, dem Baumkern des Buchenstamms, welcher bei der Holzverarbeitung als Abfallprodukt entsteht, sollte eine Methode der australischen Kollegen angewandt werden, welche mit durch Roboter gefrästen Verbindungsstücke diese Peeler-Cores für eine bauliche Nutzung tauglich machen sollten. Um die Ansteuerung dieser Roboter zu gewährleisten wurde die 3D-Software Rhinoceros angewandt. So konnten die Stücke präzise und dem Nutzen gerecht dreidimensional modelliert werden. In diesem Kontext wurde nun nach einem Bauwerk gesucht, das als Ausblicksplattform an einem See nähe der Stadt Brisbane liegt und welches dort schlussendlich auch realisiert werden sollte.

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Jede dieser Holzverbindungen folgt dem einfachen Aufbau aus 3 übereinander liegenden Platten von denen die mittlere als Scherzapfen fungiert. Die Cores selbst sind dabei auf eine Länge von 2 Metern beschränkt was zu erheblichen Planungsbesonderheiten führt. Der vorliegende Entwurf unternahm dabei die Anstrengung eine länglich ausgerichtete Walkthrough-Experience zu schaffen und dabei die Ästhetik eines Giebelbaus mit der Anmutung eines Segelschiffes zu verbinden. Dies legte die Bauweise mithilfe von aneinandergereihten Schotten zu, welche ihrerseits als dreieckige ausgesteifte Elemente, welche sich stets ein wenig mehr zur anderen Seite verlagern, sodass der Giebel von einer Ecke zur anderen wandert. Im Inneren musste auf diesem Weg und mit dem Hindernis, dass die Cores auf ihre Länge beschränkt blieben, eine ausreichende Durchgangshöhe gewährleistet bleiben. Des Weiteren war sah das fortführende Konzept vor durch eine Zweiteilung des Holzbaus, welcher über kleine Betonfundamente verankert wird, eine funktionale Trennung vor. In einem weiterführenden Konzept würden diese Platz für gesellschaftliche Nutzung bieten, während der andere Teil mehr Privatsphäre und Ruhefindung leisten würde. Die Realisierung des Baus steht zur Verfasserzeit noch aus und wird derzeit durch die besonderen Umstände noch aufgehalten.


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Industriebau


Batteriefabrik Kaiserslautern Prof. Dipl. Ing. Bayer

Im Zuge der Ansiedlung der PSA-Groupe in Kaiserslautern wurde 2019 mit der Stadt beschlossen, den Standort neben der bereits bestehenden OPEL-Fabrik mit deren Kooperation zur neuen zentralen Produktionstätte für Kfz-Batterien zu machen. Mit einem Investitionsbudget von über 2 Milliarden Euro soll so ein Großteil aller Batterien des europäischen Marktes aus Kaiserslautern kommen, zusammen mit der Schaffung von über 1000 neuen Arbeitsplätzen. Unter der Leitung von Prof. Dipl. Ing. Bayer sollte das circa 800 Meter lange und 400 Meter breite Gelände von Studierenden mit drei Produktionsblöcken beplant werden und die Entwürfe der Stadt vorgeführt werden. Der Standort wurde aus den Gründen der optimalen Anbindung an Infrastruktur über Autobahn und Schienenverkehr gewählt. Im vorliegenden Entwurf wurde zunächst ein infrastrukturelles dezentralisiertes Produktions- und Erschließungskonzept erarbeitet, das optimale Anbindung an Verkehr, eine angenehme Arbeitsatmosphäre und präzise Produktionsabläufe anbieten sollte, gepaart mit einer für Nachoptimierung flexiblen Leichtmetallbauweise und dedizierten technoiden Architekturgestaltung.

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Im Infrastrukturplan erkennbar ist das Verkehrskonzept, das die individuelle Anbindung der drei Blöcke ermöglicht. Weitergehend wird im Lageplan ersichtlich, dass neben den drei Blöcken kleiner Nebengebäude angeboten werden, die Mensa, Verwaltung, Besucherzentrum und Hochschule anbieten. Diese teilen ihrerseits eine ihnen gemeinsame Architektursprache. Visuell werden diese über die Materialität mit den Produktionsblöcken verbunden, bei denen gleichermaßen gasbefüllte Stegplatten mit transluzenter Lichtdurchlässigkeit zum Einsatz kommen. Im Grundriss erkennbar wird der Produktionskomplex in 4 gleichgroße Segmente eingeteilt, die die Grundstruktur des Tragwerks vorgeben. Innerhalb dieser Einteilung findet die Produktion selbst in einer U-Schleife statt, sodass die Annahmestelle gleichzeitig auch als Abgabestelle des Fabrikgebäudes genutzt wird. Diese wird über drei große Tore generiert, von denen Kathoden- und Anodenmaterialien der Batterie aufgrund der chemischen Reaktivität getrennt angeliefert werden, wobei das dritte Tor der Ablieferung dient. Das Tragwerk besteht aus konischen Leichtbaumetallstützen, die eine Spannweite von circa 50 Metern zulassen und des Weiteren eine flexible Umrüstung der Fabrik ermöglichen. Nach außen wird die Fassade zum großteil durch die Stegplatten generiert, dabei wird jeder Block individuell mit einem Codemuster versehen, der diesem eine Identität gibt und für eine Haptik in der Fassade sorgen. Das Dach ist des Weiteren zur Nordseite mit Schettdachfenstern versehen, wobei die zum Süden gewandte Seite solare Energien ausschöpft.

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