Ernst & Sohn Sonderheft Hotels und Ferieneinrichtungen 2017

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Hotels und Ferieneinrichtungen

– Projektvorstellungen: Neubau, Umbau und Erweiterung – Freizeiteinrichtungen – von Mehrzweckhalle bis Tagungslocation – Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik – Sicherheitstechnik – Rettungs- und Steigleitern – Erschütterungs- und Körperschallschutz für Schwimmbäder und Whirlpools – Design-Hotelmöbel – Schalungstechnik

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Editorial

Hotels und Ferieneinrichtungen machen Lust auf mehr!

Urlaub – das ist für viele Menschen die schönste Zeit im Jahr. Die Zeit, in der man sich von den Strapazen der Berufstätigkeit und des Alltags erholt und die man in der Regel nicht zu Hause verbringt – sofern dies finanziell möglich ist. Beim Buchen des Urlaubs haben viele Menschen oft Stress, denn es stellt sich ja nicht nur die Frage, wohin es gehen soll – welche Stadt, welches Land, welchen Kontinent man bereisen möchte. Nein, auch wie man reisen möchte, ist zu klären: per Rad, mit dem Auto, dem Wohnwagen, dem Schiff oder mit dem Flugzeug. In diesem Special geht es um die Orte, an denen man ankommt, verweilt und entspannt, es geht um Hotels und Ferieneinrichtungen. Natürlich darf an dieser Stelle nicht vergessen werden, auf die vielen Berufstätigen hinzuweisen, die auf Geschäftsreisen regelmäßig in Hotels unterkommen. Aber ob Urlaub oder Arbeit – alle Gäste wünschen sich Orte, an denen sie für eine bestimmte Zeit, die sie nicht zu Hause verbringen wollen oder können, jeden möglichen Komfort finden, den sie sich wünschen. Oder ganz bewusst keinen Komfort, sondern Einfachheit und Reduktion – nach dem Motto „Weniger ist mehr“. Hotels und Ferieneinrichtungen sprechen mit ihrer Bautypologie, der Ausstattung und ihrem Angebotsspektrum unterschiedliche Zielgruppen an. Die Gebäude bzw. die Gebäudekomplexe haben unterschiedliche Funktionsbereiche, die optimal aufeinander abgestimmt und durchdacht sein müssen. Wegebeziehungen haben nicht nur für die Gäste, sondern auch für das Personal optimal zu funktionieren. Bei den zahlreichen Neubauten, Erweiterungen und Sanierungen im In- und Ausland ist die Wirtschaftlichkeit der Gebäude mit den Lebenszykluskosten ein entscheiden-

Ernst & Sohn Special 2017 · Hotels und Ferieneinrichtungen

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der Faktor. Der Trend ging in den letzten Jahren zu mehr Wellness und Sport, aktuell wird verstärkt auf Ökologie und Nachhaltigkeit geachtet. Damit sich die Gäste diesbezüglich gut orientieren und bei der Wahl der Unterkunft auch ein gutes Gefühl haben können, werden verschiedene Zertifikate und Plaketten verliehen. Natürlich spielt der Ort, an dem ein Hotel steht, eine entscheidende Rolle. Ist die Zielgruppe und damit eine Leitidee definiert, kann ein Team aus Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Fachplanern eine optimale bauliche Lösung entwickeln. Vom Grundriss über die Baukonstruktion bis hin zu den richtigen Farben und Materialien und nicht zu vergessen der angemessenen technischen Ausstattung ist alles so aufeinander abzustimmen, dass kein Gästewunsch offen bleibt. Denn: Der zufriedene Gast empfiehlt das Haus weiter – und ein besseres Marketingkonzept als die Mundpropaganda gibt es nicht. Freuen Sie sich auf das neue Special von Ernst & Sohn, es enthält nicht nur viele Informationen, sondern macht Lust auf Urlaub! Wie immer wünsche ich Ihnen viel Freude bei der Lektüre!

Ihre

Simone von Schönfeldt

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Inhalt

Wie das berühmte Original in der New Yorker Park Avenue ist das Waldorf Astoria Berlin eine erstklassige Adresse im Herzen der besten Einkaufs-, Touristen- und Handelsviertel der deutschen Hauptstadt – kombiniert mit einem kräftigen Schuss Berliner Weltoffenheit. Das 31-stöckige Hotel verfügt über 2.000 m 2 spezielle Konferenz- und Sitzungsräumlichkeiten, einen über 1.000 m 2 großen Spa- und Wellnessbereich, elegante Restaurants und Bars sowie eine hoteleigene Tiefgarage. Die von Raumbereich zu Raumbereich unterschiedlichen Anforderungen an die Klimatechnik wurden durch den Einbau von 1.400 lfm. INDUL Schlitzdurchlässen der Fa. Kiefer optimal erfüllt. Die individuelle Klimaregulierung in den Hotelzimmern war dabei eine besondere Vorgabe. (s. Beitrag auf S. 31–32, Foto: Waldorf Astoria Berlin)

Special 2017 Hotels und Ferieneinrichtungen

EDITORIAL 3

Simone von Schönfeldt Hotels und Ferieneinrichtungen machen Lust auf mehr!

PROJEKTVORSTELLUNGEN 5 10

Philip Loskant Frutt Family Lodge & Melchsee Apartments Architektur zwischen alpiner Tradition und Moderne Beeindruckende Innenarchitektur: Novotel Madrid Center Renovierung als komplette Neugestaltung

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MICHELMANN-ARCHITEKT GMBH Hotel Leiners, Garmisch-Partenkirchen Umbau, Erweiterung und Umstrukturierung

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Thomas Müller Bonn Mariott Hotel Gestaltungskonzept mit Bezug zur Geschichte

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wspb Wolfgang Scherer Architekten Klosterhof – Premium Hotel & Health Resort in Bayerisch Gmain Fließende Übergänge zwischen Neubau und Altbau

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Umbau, Modernisierung und Erweiterung der Stadthalle Rostock zu einem multifunktionalen Kongress- und Eventcenter

HEIZUNGS-, KLIMA- UND LÜFTUNGSTECHNIK 29

Zwischenlandung im Dorint Airport-Hotel Stuttgart: Wärme bis in die Fußspitzen

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Hotel Waldorf Astoria Berlin – individuelle Hotelklimatisierung mit Eleganz und hohem Komfort

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Löbnitz: Ferienhaus als Luftkurort

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Systemlösungen für mehr Raumkomfort

SICHERHEITSTECHNIK / RETTUNGS- UND STEIGLEITERN 35

Hotelrezeption: von der potentiellen Angstzone zum entspannten Arbeitsplatz

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Deutscher Hotelkongress & HotelExpo 2017

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Schnell geplante Steigleitern für den Notfall

Ernst & Sohn Verlag für Architektur und technische Wissenschaften GmbH & Co. KG

INNENAUSBAU

Rotherstraße 21 D-10245 Berlin Telefon: (030) 4 70 31-200 Fax: (030) 4 70 31-270 info@ernst-und-sohn.de www.ernst-und-sohn.de

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Erschütterungs- und Körperschallschutz für Schwimmbäder und Whirlpools

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Elegantes Design-Hotelmöbel als Alternative zum traditionellen Kleiderschrank

SCHALUNGSTECHNIK 40

Hotelturm – Stahlbeton formvollendet verbaut

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Impressum

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Projektvorstellungen

FRUTT FAMILY LODGE & MELCHSEE APARTMENTS ARCHITEKTUR ZWISCHEN ALPINER TRADITION UND MODERNE

Bild 1. Melchsee-Frutt in der Schweiz – winterliche Morgenstimmung

Philip Loskant Der Ort Melchsee-Frutt liegt am Melchsee in der Schweiz auf ca. 1.900 m über Meer. Der Neubau des Frutt Family Lodge & Melchsee Apartments liegt direkt am Seeufer. Das Vier-SterneHotel und die 43 Ferienwohnungen sind auf vier Baukörper verteilt. Sie markieren als Schlusssteine den Übergang des Ortes zum See. Die Architektur nimmt die ortsübliche Bauform des freiste­ henden Giebelhauses auf, die vier Baukörper ruhen jedoch auf einem verbindenden Sockel. Mit ihren flachen Giebeln und unterschiedlichen Fenstern erinnern sie an große Steinbauten in den Alpen wie Berghütten oder Hospize. Jedoch scheinen die schweren Bauten über dem verglasten Sockelbau zu schweben – gleich dem Spiegelbild der Berge im See. Winkel und Erker verleihen den Volumen Plasti­ zität. Das Auf und Ab der Dächer und die warmgraue Farbgebung lassen die Baukörper wie riesige Findlinge wir­ ken und mit den Bergen zu einer alpinen Silhouette ver­ schmelzen.

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Der Hof als Empfangsgeste Von Norden betritt man den Hof. Vor der windigen Rau­ heit der Bergwelt geschützt, ist er Ort des Empfangs und Bindeglied zwischen außen und innen. Monolithe aus Be­ ton bilden Treppen, Rampen und Sitzbänke. Zwischen den Baukörpern ergeben sich Ausblicke in die Bergwelt. Die verglaste Hoffassade lässt Außen und Innen verschmelzen und die Blicke kreuzen. Die Eingänge zu den Bauten be­ finden sich geschützt unter dem vorragenden mächtigen Baukörper.

Räumliches Konzept und Innenarchitektur: die veredelte Berghütte Wie das Äußere folgt auch das Innere dem Bild der ver­ edelten Berghütte. Astiges Eichenholz und Naturstein ge­ ben den atmosphärischen Grundton vor – außen die raue Bergwelt, innen die Gemütlichkeit eines zeitgemäßen, al­

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Projektvorstellungen

licht durchflutet die Räume – und der Blick schweift in die Weite der Bergwelt.

Restaurant und Bar: Gemütlichkeit und Bergpanorama Südlich der Rezeption und durch eine große Flügeltür von dieser getrennt, befinden sich Restaurant und Bar. Unter einem markanten Dach reihen sich hier Stübli, Restaurant und Bar, mit Aussicht zum See. Die hölzerne Struktur des Sockelbaus wird sichtbar: Kräftige Stützen und das Auf und Ab des Daches gliedern den Raum. In Richtung Titlis bildet das Stübli mit seinem Eckpanorama den Auftakt. Bindeglied ist das großzügige Restaurant mit Ausgängen zur Sonnenterrasse am See. Im Westen bildet die Bar mit Lounge und einem mächtigen Kamin den Abschluss.

Wellness: eine eigene Welt

Bild 2. Lageplan

pinen Stils. Die lebendige Formensprache setzt sich fort: Weite und enge Raumfolgen wechseln sich ab, schaffen Sichtachsen und gemütliche Ecken. Wo der Innen­ und Außenraum sich treffen, greifen sie ineinander: Sonnen­

Von der Rezeption über die Haupttreppe nach unten er­ reicht man den Wellnessbereich. Die lebendige Formen­ sprache findet ihren Höhepunkt. Gleich den karstigen Bergen und Höhlen der Frutt schafft die Architektur ein körperliches und räumliches „Naturerlebnis“: Die Umkleiden betonen mit dunklen Hölzern und Steinzeug den intimen, geborgenen Charakter der Vorbe­ reitung auf Bad und Sauna. Im Hauptbad kehrt sich die Wahrnehmung: Schrägen und Winkel aus Stein schaffen eine eigene Welt. Ein großes Oberlicht flutet tagsüber Raum und Becken mit Licht. Speier lassen das Wasser in Hauptbecken und Kleinkindbecken plätschern. Warme Gneissteine aus dem Onsernonetal und Sitzlandschaften aus heller Eiche laden zum Ruhen ein. Ein Trinkbrunnen löscht den Durst. Abends erlischt das Oberlicht – dafür beginnen Schwimmbecken und Möbel zu leuchten. Dem Hauptbad folgt das kleinere Wärmebad mit Aus­ sicht auf Berge und See. Es markiert den Abschluss des Bades und einen Übergang zum Saunabereich. Dampfbad,

Bild 3. Melchsee und alpine Silhouette

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Projektvorstellungen

Bild 4a. Grundriss Untergeschoss

Bild 4b. Grundriss Erdgeschoss

Bild 4c. Grundriss Obergeschoss (Grafiken 2 und 4: Philip Loskant)

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Projektvorstellungen

Bild 5. Lobby

Biosauna und Finnische Sauna bilden getrennt vom Bad einen eigenen Bereich. Kleinräumige Raumabfolgen, astige Eiche an Wänden und Decke und warme Beleuchtung schaffen eine introvertierte Atmosphäre. Hellere und dunklere Raumpartien wechseln ab. Ein tagsüber von Oberlicht beleuchteter Entspannungsraum ist Abschluss und Bindeglied zugleich: An den Seiten des Pen­ tagons liegen die Zugänge zur kleinen Frischluftterrasse, zum Wärmebad und zum Ruheraum mit Blick über See und Berge.

Bild 8. Sauna

Family Suiten: Flexibilität für Paare und Familien Die 10 Familiensuiten können als klassische, großzügige Suite wie auch als Familiensuite für bis zu fünf Personen genutzt werden. Wohnraum, Schlafzimmer und Badezim­ mer sind durch schließbare Flure verbunden – der Gast entscheidet, welche Räume verbunden bleiben und wo die Tür geschlossen wird. Der Wohnraum verfügt über zwei Schrankbetten, welche den Raum in eine Juniorsuite mit Sofaecke und Schlafbereich umwandeln lassen. Mit einem beigestellten Kleinkindbett ergeben sich so fünf Schlafgele­ genheiten. Die Badezimmer sind in drei Kammern für Bad, Duschen und WC getrennt und können so von verschiede­ nen Familienmitgliedern gleichzeitig benutzt werden.

Nachhaltiges Energiekonzept: Energiegewinnung aus Seewasser

Bild 6. Restaurant

Das Energiekonzept der Anlage ruht auf drei Pfeilern: Energieerzeugung aus nachhaltigen, nicht fossilen Quel­ len, Minimierung von Wärmeverlusten, Maximierung von Wärmerückgewinnung. Die primäre Energie wird mittels Wärmepumpe CO2­neutral aus dem Seewasser gewonnen.

Bild 7. Becken

Bild 9. Zimmer – Wohnraum

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Bauen Ernst + Sohn Hotels

Innovative Steigtechnik aus Günzburg

Zu den Planungshilfen:

Bild 10.  Zimmer – Badezimmer (Fotos 1, 3, 5–10: Ulrich Stockhaus, Zürich)

Bautafel Frutt Family Lodge & Melchsee Apartments, Melchsee-Frutt ■■ Investor/Betreiber: Frutt Resort AG, Melchsee-Frutt ■■ Projektentwicklung: Eberli Entwicklung AG, Sarnen ■■ Generalunternehmer: Eberli Generalunternehmung AG, Sarnen ■■ Architekt Entwurf: Philip Loskant Architekt Eth | Sia, Zürich ■■ Architekt Ausführung: Architekturwerk AG, Sarnen ■■ Innenarchitektur: Matthias Buser, Zürich Fachplaner ■■ HLK: Aicher-De Martin-Zweng AG, Luzern ■■ Bauingenieur: Durrer & Partner AG, Kerns ■■ Elektroingenieur: Wasmer Engineering, Kriens ■■ Sanitäringenieur: Arregger Partner AG, Luzern Nutzung ■■ Hotel: 4 Sterne, 47 Zimmer (35–70 m2): 2 Suiten, 10 Family Suiten, 35 Doppelzimmer ■■ Restaurant, Bar, Wellness, Fitness, Kino, Mini-Bowlingbahn, Kinderbetreuung ■■ Ferienwohnungen: 43 Wohnungen à 2,5–4,5 Zimmer, 53 m2–106 m2 Kennzahlen ■■ Grundstücksfläche: 5.270 m2 ■■ Gebäudevolumen brutto: 36.890 m3 ■■ Geschossfläche brutto: 12.260 m2 ■■ Geschossfläche Hotel brutto: 7.230 m2 ■■ Geschossfläche Wohnungen brutto: 5.030 m2 ■■ Wohnfläche Wohnungen : 3.280 m2 ■■ Bauzeit: 2012–2014 Wohnungen/2012–2015 Hotel ■■ Hoteleröffnung: 12.12.2015

Dazu wurde auf der Melchsee-Frutt ein Energie-Ring errichtet: Die Wärme­ pumpe entzieht dem Seewasser die Wärme und heizt damit die Frutt Family Lodge, die Melchsee Apartments und über den Verbindungstunnel auch das Partnerhaus, die Frutt Lodge & Spa. 90 % des Energiebedarfes beider Hotels werden mit der Wärmepumpe

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abgedeckt. Somit werden jährlich ca. 180.000 l Heizöl weniger verbrannt und 450 t weniger CO2 ausgestoßen.

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Schnell geplante Steigleitern Steigleitern sind im notfall wichtige und lebensrettende Fluchthilfen für die evakuierung von Gästen aus hotels und Ferienanlagen. Außerdem bieten sie für Wartungsarbeiten einen sicheren zugang auf Dächer oder zu hochgelegenen technischen Anlagen. bei uns finden Sie die passende Steigleiter im effizienten baukastensystem. Wir beraten Sie gerne persönlich und bieten ihnen umfassande Planungshilfen für die rasche konfiguration. Darüber hinaus finden Sie in unserem Standardsortiment Leitern, roll- und klappgerüste, Arbeitsbühnen, Podeste und Laufstege – auf Wunsch fertigen wir auch individuell nach ihren Vorstellungen. Wir bieten ihnen 15 Jahre Qualitätsgarantie auf unsere Produkte „made in Germany“. Fordern Sie umfassende unterlagen an ! unser Partner ist der Fachhandel.

Weitere Informationen: Philip Loskant Architekt Eth | Sia Seebahnstrasse 85, CH-8003 Zürich/Schweiz Tel. +41 044 440 27 71 mail@philiploskant.ch, www.philiploskant.ch

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Projektvorstellungen

BEEINDRUCKENDE INNENARCHITEKTUR: NOVOTEL MADRID CENTER RENOVIERUNG ALS KOMPLETTE NEUGESTALTUNG

Bild 1. Novotel Madrid Center: Sechs große Säulen aus HI-MACS® bilden den Durchgang zur Rezeption, den Mittelpunkt der Lobby und gleichzeitig das Rückgrat des Hotels.

„Die Natur ins Hotel bringen“ nach diesem Motto setzte International Hospitality Projects (IHP) dieses beeindruckende Innenarchitekturprojekt um. Dazu gehören eine neue Raumaufteilung und hochmoderne Materialien, wie HI-MACS®. So ist das Novotel Madrid Center, das weltweit größte Novotel Hotel, heute ein Paradebeispiel modernen Designs. Das Vier­Sterne­Hotel, das vor kurzem wieder eröffnet wurde, befindet sich an einem der zentralsten und bekann­ testen Orte Madrids: beim eleganten Stadtviertel Sala­ manca und nahe des bekannten Parque del Retiro. Früher das Hotel Convención, wird es heute vom Hotelunterneh­ men Accor unter dem Markennamen Novotel geführt, ist aber nach wie vor im Besitz der Familie Santos. Es ist das größte Novotel der Welt, mit 790 Zimmern und fast 7.000 m2 Gemeinschaftsbereich, von dem mehr als 2.500 m2 als Tagungs­ und Seminarräume genutzt werden. Um dem alten Hotel ein aktuelles und attraktives Am­ biente zu verleihen, das zeitlos die Jahre überdauern kann, war eine komplette Veränderung erforderlich. Daher invol­ vierte IHP Fachleute und Teams sowohl aus Innenarchi­

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tektur und Ausstattung, als auch aus Architektur und Inge­ nieurwesen. Der gesamte Innenraum des Gebäudes wurde reno­ viert – Lobby, Bar und Restaurant, Tagungsräume sowie die Zimmer. Der neue Eingangsbereichs ist auf beindru­ ckende Weise von der Natur – der grünen Lunge Madrids, die sich praktisch vor der Haustür befindet, inspiriert. Eine funktionalere Nutzung war das erstes Ziel für den Eingang. IHP nutzte die Größe der Fläche für die Ge­ staltung von offenen Bereichen, die den Innenraum klar strukturieren und dennoch ein Gefühl von Weite entste­ hen lassen. Projektleiter Paolo Mauri: „Wir mussten etwas erschaffen, das Eindruck macht, sowohl visuell als auch ästhetisch.“ Die besonderen Eigenschaften von HI­MACS® machten den Mineralwerkstoff zum richtigen Material da­ für.

Mineralwerkstoff – Hauptdarsteller der weiten Lobby Ein Wald aus Stahlbäumen unter einer grünen Glasdecke empfängt die Gäste bereits auf dem Vorplatz und gestaltet

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Projektvorstellungen

ihn zum großen Teil. Tritt der Besucher in das Hotel, be­ gegnet ihm die Natur als vertikaler Garten wieder. Die ein­ zelnen Bereiche des Raums scheinen ineinander zu fließen und ermöglichen dem Besucher eine leichte Orientierung. In dieser weiten, offenen und gut organisierten Halle sind Klarheit und Effizienz und eine warme Atmosphäre wichtig, damit die Bereiche komfortabel zu nutzen sind. Sechs große Säulen aus HI­MACS® bilden den Durchgang zur Rezeption, den Mittelpunkt der Lobby und gleichzeitig das Rückgrat des Hotels. Sie imitieren geometrisch­abs­ trakt Baumstämme mit beeindruckenden Strukturen in asymmetrischer Prismaform. Leuchtende Rauten stellen die Blätter dar. Drei majestätische Empfangstische, klar und grade geformt und am Sockel matt beleuchtet, stehen dem Gast als Anlaufstellen zur Verfügung. Ihre zentrale Rolle beto­ nen zusätzlich drei große „Rauchfänge“, die vertikal über der Rezeption angebracht sind und nach unten leuchten. Sie tauchen den ganzen Bereich in ein warmes Licht. Mit all diesen Elementen besteht ein großteil der Lobby aus HI­MACS® Alpine White. Der moderne Mineralwerkstoff kontrastiert spannungsvoll mit der Rückwand des Emp­ fangsbereichs aus dekoriertem Glas. Speziell für größere Gruppen wurde ein zusätzlicher Seiteneingang geschaffen, indem eine große trapezförmige Acrylstein­Wand mit Innenbeleuchtung den Raum zwi­ schen Treppe und Rampe trennt. Der Acrylstein, der in seinen helleren Farbabstufungen und bei einer Beleuch­ tung von hinten zuweilen fast durchsichtig erscheint, er­ möglicht wirkungsvolle Lichteffekte. „HI­MACS® gab uns die Möglichkeit, beeindruckende Elemente zu schaffen mit einem trotzdem neutralen, halt­ baren und pflegeleichten Material; alles Eigenschaften, die der Kunde schätzt“, bestätigt Paolo Mauri. Die nicht­poröse Oberfläche ist hygienisch, einfach zu reinigen und angenehm zu berühren. HI­MACS® kann lange genutzt und einfach instandgehalten werden. Für einen öffentlichen Eingangsbereich mit ständigem Gästekontakt gehört Widerstandsfägikeit zur Pflicht des

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Bild 2. Das Novotel Madrid Center ist das weltweit größte Novotel Hotel und ein Paradebeispiel modernen Designs

Materials. Die Farbe Alpine White ist eine der verbreitetsten der breiten HI­MACS® Palette. Sie passt perfekt zum Origi­ nal­Marmorfußboden, der erhalten blieb und dem Raum seinen eleganten Charakter verleiht. „Die Entscheidung für den Acrylstein war ein Schritt nach vorn. Von einem tra­ ditionellen, klassischen Material wie Marmor, sind wir zu einem innovativen Material mit vielen ästhetischen Mög­ lichkeiten übergegangen“, erklärt der Projekdesigner.

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Projektvorstellungen

HI-MACS® ist ein Solid-Surface-Material, das in jede beliebige Form gebracht werden kann. Es findet verbreitet Anwendung in Architektur und Innenarchitektur, z. B. als plastische und leistungsstarke Wandverkleidung oder als Oberflächenwerkstoff in Küchen und Bädern oder bei Möbeln, im privaten und im Objektbereich sowie in Projekten im öffentlichen Raum. Es besteht aus Acryl, natürlichen Mineralien und Pigmenten. Aus dieser Mischung entsteht eine glatte, porenfreie und optisch fugenlose Oberfläche, die die höchsten Standards in puncto Ästhetik, Herstellung, Funktionalität und Hygiene erfüllt und im Vergleich mit konventionellen Werkstoffen zahlreiche Vorteile bietet. HI-MACS® von LG Hausys wird in einem einfachen Verfahren erhitzt. Es kann dreidimensional thermoplastisch verformt werden und ermöglicht optisch fugenlose Objekte. Das Material ist in einem nahezu grenzenlosen Farbenspektrum erhältlich. Einige Töne weisen bei Lichteinwirkung eine spezielle Transluzenz auf. HI-MACS® ist fast so robust wie Stein, kann aber ähnlich wie Holz verarbeitet werden: Man kann es sägen, fräsen, bohren und schleifen. HI-MACS® wird mithilfe einer Technologie der neuen Generation hergestellt – der thermischen Aushärtung. Die während des Herstellungsverfahrens erreichte Temperatur unterscheidet HIMACS® von anderen Solid-Surface-Werkstoffen. So wird eine dichtere, noch homogenere und stabile strapazierfähige Oberfläche erzielt, die eine höhere Beständigkeit und ein überragendes Leistungsverhalten beim Thermoformen aufweist.

Zu den hygienischen Eigenschaften von HI-MACS® gehört, dass es keine Feuchtigkeit absorbiert, extrem fleckunempfindlich sowie leicht zu reinigen, zu pflegen und zu reparieren ist. Unzählige, international anerkannte Zertifikate attestieren die Qualität von HI-MACS® bezüglich des ökologischen Engagements, der Hygiene und der Feuerbeständigkeit. Es ist das erste Solid-Surface-Material auf dem Markt, das für die Farbe Alpine White S728 die offizielle Europäische Technische Zulassung (European Technical Approval ETA) für Fassaden erhalten hat. HI-MACS® bietet die längste Gewährleistungsfrist auf dem Solid-Surface-Markt: 15 Jahre Garantie auf Produkte, die von einem Mitglied des HI-MACS® Quality Club hergestellt und installiert worden sind. HI-MACS® wird von LG Hausys entwickelt und hergestellt, einem der weltweit führenden Unternehmen im Technologiebereich, das zur LG Group gehört. Für den Vertrieb ist die in Frankfurt/M. ansässige LG HAUSYS EUROPE zuständig. HI-MACS® eröffnet grenzenlose Möglichkeiten für Oberflächenlösungen und inspiriert kreative Köpfe in aller Welt. So haben z. B. Zaha Hadid, Jean Nouvel, Rafael Moneo, Karim Rashid und David Chipperfield mit HI-MACS® fantastische Projekte verwirklicht, deren Bandbreite von Küchen über Bäder bis zu dekorativen Gegenständen reicht und die in Hotels, Museen, Einkaufszentren oder auf Außenfassaden Verwendung finden.

Eine Bar mit Charakter Außerdem befinden sich im Erdgeschoss das Restaurant und die Bar, die mit einem 6 m langen Tresen aus Stahl ein weiteres Highlight darstellt sowie den Eingangsbereichs abschließt. Die Front der Theke ist mit HI­MACS® Alpine White verkleidet. Die Platte wird von hinten beleuchtet und kann ausgewechselt werden. Mit ihr und der großen Projektionswand wird der Raum wandelbar und dyna­ misch und entspricht der modernen, schlichten und einla­ denden Atmosphäre des Hotels.

Große und flexible Seminarräume Bild 3. Ein Wald aus Stahlbäumen unter einer grünen Glasdecke empfängt die Gäste des Hotels bereits auf dem Vorplatz

Das Novotel Madrid Center ist das einzige Hotel im Zent­ rum der Hauptstadt, das über Tagungsräume auf einer Flä­ che von ca. 3.000 m2 verfügt. Um mehr Flexibilität in der unteren Ebene zu erlangen, wurden feste Wände durch Schiebewände ersetzt. Die Räume können so nach Bedarf ganz verschieden arrangiert werden. Die dunklen Holz­ oberflächen und steinfarbenen Akustikplatten reduzieren den Geräuschpegel. In die Deckenpaneele wurde eine warme, diskrete Beleuchtung eingelassen.

Einladende, komportable Zimmer

Bild 4. Vertikale Grünfläche in der Lobby

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Die Zimmer des Novotel Madrid Center vereinen Moder­ nität und Eleganz, Technologie und eine gute Ausstattung. Einfache und gerade Linien sowie eine warme, angenehme Beleuchtung bestimmen dabei die Gestaltung und schaf­ fen eine entspannende und einladende Atmosphäre. Auch hier wurde auf eine zeitlose Ästhetik gesetzt, die mit natür­ lichen Farbtönen – Beige und Braun – spielt und durch diskrete Farbtupfer aufgelockert wird. Im Badezimmer

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Projektvorstellungen

dominiert eine außergewönlich große und komfortable Dusche. In den anderen Hotelbereichen kontrastieren die Erd­ farben in Braun­ und Grautönen mit Weiß und Schwarz. Weiß erscheint als „Grundfarbe“ und „Kulisse“ des ganzen Hotels – auch bestimmt durch die HI­MACS® Elemente. Die schwarzen Bereiche dienen als Verbindung zwischen Erdgeschoss sowie unterem Stockwerk und inszenieren Eleganz. Last but not least ist in diesem offenen Raum eine LED­Beleuchtung für die angeheme Atmosphäre mit ver­ antwortlich.

Komplette Neugestaltung

Bild 5. Der Marmorfußboden in der Lobby passt zum modernen Mobiliar

Bild 6. Auch die Zimmer wurden komplett neugestaltet

Im Ergebnis ist diese Renovierung eine komplette Neu­ gestaltung, die mit natürlichen Formen spielt und die verschiedenen Bereiche auf unterschiedliche Weise erleb­ bar macht. Für IHP war „die Arbeit mit HI­MACS® eine positive Erfahrung, da der Acrylstein ein perfektes Ergeb­ nis fast schon garantiert. Nicht einmal der Kunde hatte eine so gelungene Umsetzung erhofft. Und das gilt für alle Belange: Design, Möglichkeiten und Art der Lösun­ gen“. Das Hotel war auch während der Renovierung in Be­ trieb. Nur für die Arbeiten an den Gemeinschaftsbereichen und den Zimmern wurde es geschlossen. Daran schließt sich der Umbau der letzten beiden Etagen und der Terrasse an – mit der Einrichtung weiterer Tagungsräume, von Fit­ ness­ und Wellness­Bereichen, eines Outdoor­Pools mit Entspannungs­Terrasse sowie einer Bar.

Bautafel Novotel Madrid Center (ehem. Hotel Convención) ■■ Projektleitung und Bauaufsicht: International Hospitality Projects (IHP) – ihp-group.com ■■ Architektur: Helena Montes ■■ Innenarchitektur und Ausstattung: Paolo Mauri ■■ Ingenieurwesen: Juan Mazón ■■ Bauunternehmen: Sacyr ■■ Material: HI-MACS® S028 Alpine White – www.himacs.eu ■■ Lieferant für HI-MACS® in Spanien: Gabarró Hermanos ■■ Angebot: Ende 2013 ■■ Bauarbeiten: Anfang 2015–Ende 2016 ■■ Wiedereröffnung: November 2015

Weitere Informationen:

Bild 7. Elegantes Innendesign auch in den Konferenz- und Besprechungsräumen (Fotos: © Jesús Granada)

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LG Hausys Europe GmbH Lyoner Straße 15, 60528 Frankfurt/M. Tel. (069) 58 30 29-463 info@himacs.eu, www.himacs.eu

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Projektvorstellungen

HOTEL LEINERS, GARMISCH-PARTENKIRCHEN UMBAU, ERWEITERUNG UND UMSTRUKTURIERUNG

Bild 1. Hotel Leiners: Lounge

MICHELMANN-ARCHITEKT GMBH „Leiners Familienhotel“ wurde Ende der 1920er-Jahre erbaut und ist seit Generationen ein von der Familie Leiner geführtes Familien-Hotel mit Schwerpunkt auf gemeinsamen Erlebnissen mit der Familie und abwechslungsreichem Kinderprogramm. Es liegt mitten im Sommer- und Winterurlaubsparadies GarmischPartenkirchen im Süden Bayerns in der Nähe der Grenze zu Tirol in Österreich. Gemessen an den heutigen Anforderungen an einen moder­ nen Hotelbetrieb, hielt das Hotel Leiner nicht mehr stand und die Ausstattung des Hotels war nicht mehr zeitgemäß. So musste das Familienhotel, insbesondere der Bestands­ bau von 1928, konzeptionell, strukturell wie auch bautech­ nisch überarbeitet werden. Da der Anbau von 1952 räum­ lich nicht den nötigen Spielraum zur Umstrukturierung bot, wurde er abgerissen und durch einen Neubau mit Sauna­ Schwimmbad­Bereich und 23 Familienzimmern ersetzt. Im

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Zuge der Umbaumaßnahmen wurde das gesamte Erschei­ nungsbild samt Betriebskonzept in Verbindung mit dem innenarchitektonischen Konzept überarbeitet. Das Ziel von Umbau, Erweiterung und Umstrukturie­ rung des alten Ist­Zustandes war neben der Steigerung der Attraktivität auch die Schaffung von Alleinstellungsmerk­ malen. Dies soll das Angebot für die Zielgruppe optimie­ ren, besondere Erlebnisse schaffen und damit langfristig die Besucherzahlen sichern und steigern. Die Wirtschaftswissenschaftler B. Joseph Pine und James H. Gilmore haben bereits 1999 in ihrem Buch „The Experience Economy“ vier Erlebnisdimensionen definiert, die jede für sich berücksichtigt werden sollten, um erinner­ bare Erlebnisse zu schaffen. Dieser Definition zufolge un­ terscheiden sich die Erlebnisdimensionen nach der Art der Beteiligung des Gastes (aktiv oder passiv) und nach der Art der Aufnahme des Erlebnisses – also ob das Ereignis

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Projektvorstellungen

Bild 2. Außenansicht des Hotels Leiners in Garmisch-Partenkirchen (Foto: Christoph Hemmerich)

Bild 3. Bar + Lobby

kognitiv aufgenommen wird oder ob der Gast emotional in das Erlebnis eintaucht.

Unterhaltung (entertainment): Attraktivere Angebote für Kinder sollten geschaffen wer­ den. So wurde das alte Schwimmbad zur Spiellandschaft umgebaut – mit Ausgang zum Garten. Sie bietet Kletter­ wand, Trampolin und Bällebad. Zusätzliche Räume und mehr Möglichkeiten für Baby­ und Kinderbetreuung sind entstanden. Das Veranstaltungsangebot wurde angepasst, sodass jeder Gast das richtige Angebot für sich finden kann: Nachtrodeln am Hausberg, kleine, kreative Theater­ stücke und gemeinsames Kochen mit den Kindern, Was­ sergymnastik, Yoga­Kurse im Freien, Kids­Schwimmschule, Babyschwimmen, Spieleverleih, Wandertouren mit dem

Ein Erlebnis besteht aus den vier Dimensionen: – Unterhaltung (entertainment) – Bildung (education) – Alltagsflucht (escapist) – Ästhetik (aesthetics) Unter Berücksichtigung der Bestandsaufnahme, der daraus gewonnenen Ziele und der Erlebnisdimensionen nach Pine und Gilmore wurde folgender Maßnahmenkatalog erstellt:

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Komfortklasse Mit dem allerersten Handgriff den Alltag beiseiteschieben: Das ist Raumkomfort.

➊ Wo alles ganz leicht und intuitiv funktioniert, fühlt sich jeder gleich zu Hause. ➋ Der neue Parallel-Schiebe-Beschlag PORTAL PS comfort macht das Öffnen von Schiebetüren zu einem Kinderspiel und auch das Schließen sanft und sicher.

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Bild 4. Appartment

Bild 6. Sauna

Bild 5. Familienzimmer

Bild 7. Badebereich (Fotos 1, 3–7: Michelmann-Architekt GmbH)

extra vom „Leiners Familienhotel“ gepackten Walderleb­ nisrucksack für die Kinder …

Grundidee von Monika Leiner­Pieri, nämlich mit den fan­ tastischen Welten aus Kindertagen zu spielen, gemeinsam von Michelmann­Architekten, Monika Leiner­Pieri und der Neuberger Hospitality Consulting GmbH erarbeitet. Entstanden ist ein unverwechselbares Projekt mit einem einheitlichen Erscheinungsbild. Der Gast findet sich an geheimnisvollen Orten wieder, die die Fantasie anregen. Das Haus, ein verzauberter und gemütlicher Rückzugsort, nimmt die Familie bei sich auf und bietet Ruhe, Geborgen­ heit und Zeit miteinander.

Bildung (education): Der Schwerpunkt dieser Dimension liegt auf Geschichten­ erzählung. Alltagsflucht (escapist): Die Anzahl von Sitzflächen wurde erhöht, u. a. auch auf der Außenterrasse. Die Erlebniswelt ist konsequent umge­ setzt – dabei trifft bayrischer Stil auf eine moderne Holz­ fassade. Insgesamt wurde das Angebot sowohl im Außen­ als auch im Innenbereich verbessert (Spielgarten, Bier­ garten, Schwimmbad, Sauna, Spa). Nicht zuletzt gibt es nun ein größeres Gastronomieangebot. Ästhetik (aesthetics): Ein moderner Neubau ist entstanden – mit modernen und attraktiven Zimmern (kompletter Neubau). Die Ausstat­ tung zeigt einen konsequenten Umgang mit dem Thema bayrischer Stil + Moderne in der gesamten Ausstattung (Almhütte, Holz, Stein, Begrünung, dicke Sofas).

Das Ergebnis Architektur und Innenarchitektur treffen auf Corporate Design. In einem Workshop wurde die Umsetzung der

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Bautafel Hotel Leiners, Garmisch-Partenkirchen ■■ Bauherr: Monika Leiner-Pieri ■■ BGF: 3.773 m2 ■■ Leistungsphasen: 3–8 ■■ Bauzeit: April 2015–Januar 2016 Weitere Informationen: Architekturbüro: MICHELMANN-ARCHITEKT GMBH Vahrenwalder Straße 265, 30179 Hannover Tel. (0511) 67 66 66-0, Fax (0511) 67 66 66-22 info@michelmann-architekten.de, www.michelmann-architekten.de Innenausstattung: just stuff Blanckeweg 5, 31319 Sehnde Tel. (0511) 67 66 66 25 contact@juststuff.eu, www.juststuff.eu

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BONN MARRIOTT HOTEL GESTALTUNGSKONZEPT MIT BEZUG ZUR GESCHICHTE

Bild 1. Am Rhein gelegen: das Bonn Marriott Hotel

Thomas Müller Das Bonn Marriott Hotel befindet sich nicht nur in direkter Lage des Rheins, sondern auch im Zentrum des ehemaligen Regierungsbezirks der Bundesrepublik Deutschland. Von 1949 bis zur Verlegung des Parlaments- und Regierungssitzes nach Berlin 1999/2000 war dieser Ort das Zentrum der politischen Macht des Landes. In unmittelbarer Umgebung des Hotels befinden sich der ehemalige Bundestag, Bundesrat, Wasserwerk, Palais Schaumburg, Villa Hammerschmidt, Kanzlerbungalow und vieles mehr. Politische Persönlichkeiten von Konrad Adenauer über Willy Brandt, von Helmut Schmidt bis Helmut Kohl haben an diesem Ort deutsche Geschichte geschrieben und das Land geprägt. Diese Geschichte ist überall spür­ und erleb­ bar und ist neben der Region und dem Rhein ein wichtiges Merkmal im Gestaltungskonzept des Bonn Marriott Hotel.

Architektur und Design 2004 ging das Büro YES architecture in München als Sie­ ger aus einem sechsmonatigen Architektenwettbewerb zum World Conference Center Bonn hervor, in dem das Hotelgebäude integiert ist und durch seine vertikale Aus­

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richtung einen wichtigen Bestandteil der Entwurfsidee dar­ stellt. Der Entwurf des Hotelgebäudes entspricht zwei in­ einandergeschobenen Quadern, in denen die Längsseiten nicht parallel verlaufen – mit der Konsequenz, dass paral­ lele Bezüge und rechte Winkel in diesem Gestaltungskon­ zept nicht zu finden sind. Diese Grundidee prägt nicht nur die äußere Anmutung des Gebäudes, sondern auch die Innenräume. Das Bonn Marriott Hotel, ein internationales 4­Sterne­ Hotel, hat insgesamt 306 Zimmer und 30 Suiten, eine Exe­ cutive­Lounge, einen Bankettsaal und mehrere Meeting­ und Konferenzräume. Im 17. Stockwerk des Hotels befin­ det sich das Sky­Restaurant „Konrads“ mit seiner „Sky­Bar“ und großartigem Panorama – es ist für alle Gäste des Hau­ ses zugänglich. Der ganz besondere Ort des Hotels sowie die bau­ lichen Vorgaben durch die Architektur sind die Grundla­ gen für ein unverwechselbares Designkonzept. Zarte Farb­ welten und wiederkehrende Farbverläufe mit kräftigen Akzenten sorgen für eine heitere Stimmung im Hotel. Dem gegenüber steht die Betonung der vorgegebenen architek­ tonischen Asymmetrie. Dies schafft einen wunderbaren

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Bild 2. Lobby mit Aufenthaltsbereich und Freitreppe

Bild 4. „Wasserwerk“

Bogen zwischen dem lieblichen Bonn mit seinem mächti­ gen Fluss und der bewegten politischen Regierungszeit in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Die Lobby mit einer imposanten Raumhöhe von 8 m ent­ spricht allen Anforderungen an einen Hotelbetrieb: vier einzelne Rezeptionen mit unterschiedlichen Funktionen, eine Tagesbar, Aufenthaltsbereiche für die Gäste des Hauses in unterschiedlichen Qualitäten, von Lounge bis Business, und eine imposante und den Raum bestimmende Freitreppe zur Galerie des Obergeschosses. Die Materialität und die Farbgestaltung der Lobby orientieren sich thematisch an der Nähe zum Rhein. Farb­ verläufe in zarten Blautönen im Teppichboden, Feinstein­ zeugfliesen in feinen grauen Schattierungen, die den Ein­ druck von Naturstein vermitteln, und die sensibel abge­ stimmte Farbauswahl der unterschiedlichen Sitzpolster sowie des Innenausbaus unterstreichen dieses Thema. Ferner bilden gleichschenklige Dreiecke als akustisch wirksame Wandbespannung nicht nur einen Rahmen für den Empfang der Gäste, sondern führen diese thematisch zum angrenzenden Theater GOP – von der Lobby des Bonn Marriott Hotel über die offene Passage in die Welt der Artistik.

Der Gast, der das Bonn Marriott Hotel betritt, wird von vier unterschiedlich positionierten ovalen Rezeptio­ nen in Empfang genommen. Diese stehen auf einem wie Wasser anmutenden Teppichboden und scheinen auf die­ ser Fläche wie kleine Barken in Bewegung zu geraten. Die ovalen Counter sind in lichtem Blau gehalten und stehen vor einer gepolsterten, golden anmutenden Rückwand, die aus überdimensionalen Dreiecken besteht. Obwohl dieser Bereich für die Größe des Hauses eher klein bemessen ist, schaffen es die Formen und Farben des Designkonzepts, dies zu kaschieren und den Gästen den Raum individuell und einzigartig zu offerieren. Die Tagesbar, eingebunden zwischen vier massiven Säulen, rundet das Angebot für die Gäste in der Lobby ab. Die Bar nimmt in ihrer Form die architektonische For­ mensprache auf und bildet durch puristische Materialien wie Roh­ und korrodierten Stahl eine visuell spannende Ergänzung zu den vielen subtilen Blautönen des Themas „Wasser“ und nimmt den zweiten Gestaltungsinhalt, die politische Regierungszeit in Bonn, auf. Der Form der Freitreppe folgend bilden zwei Wand­ scheiben aus dunklem Holz einen zwar offenen, aber den­ noch separaten Raum innerhalb der Lobby, in dem sich eine Sitzlandschaft einbindet. Die unterschiedlichen blauen Nuancen schaffen in Verbindung mit den diversen Holztönen eine Atmosphäre der Behaglichkeit. Gekrönt

Bild 3. Lobby – Rezeption

Bild 5. „Kanzler Bungalow“

Erdgeschoss

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wird dieser Ort durch eine große Pendelleuchte aus Glas­ blasen, die durch ihre optische Leichtigkeit durch den Raum zu schweben scheinen. Um den Anforderungen eines Marriott Hotels zu ent­ sprechen, ist ein kleiner Shop in die Lobby integriert, der neben Produkten für den persönlichen Tagesbedarf eine Auswahl an Bekleidung und Accessoires anbietet. Die Form­ und Farbensprache der Lobby – mit dunklem Holz und polierten Metallflächen – findet hier ihre Fortführung und schafft durch die individuelle Anordnung der Präsen­ tationskuben nicht nur eine spannende Möglichkeit der Warenpräsentation, sondern zudem einen visuell anspre­ chenden Abschluss für den „Great Room“. Der große Frühstücks­ und Bankett­Raum ist durch eine mobile Trennwand teilbar. Er bietet unterschiedliche und flexible Sitzmöglichkeiten unter Berücksichtigung ei­ ner warmen und natürlichen Anmutung der Behaglichkeit. Ein pflegeleichter Boden in Holzoptik, in Teilbereichen eine Wandverkleidung aus Holz, ergänzend polierte metal­ lische Wandflächen sowie Hochtische aus Echtholz sorgen in Verbindung mit frischen Grüntönen für einen Raum, der viel Wärme ausstrahlt und zudem alle Optionen für eine individuelle Nutzung offen hält.

Bild 6. Standardzimmer

1. Obergeschoss Die Executive Lounge ist in verschiedene Zonen unterteilt: einen Buffet­Bereich für das leibliche Wohl, diverse Auf­ enthaltszonen, Arbeitsbereiche und eine Lounge für ent­ spanntes Beisammensein. Raumtrennende Regale schaffen Zonierungen und strukturieren den umseitig verglasten Raum – so entstehen kleine individuelle Räume und Ni­ schen mit einer hohen Aufenthaltsqualität zum Wohlfüh­ len. Der Konferenzbereich gliedert sich in vier unter­ schiedliche Räume, deren Namen an die Bonner Regie­ rungszeit erinnern: Villa Hammerschmidt, Kanzler Bunga­ low, Wasserwerk und Palais Schaumburg. Die frischen blauen Farbverläufe im Boden, die silberfarbenen Tapeten und Stoffe, die warmen Hölzer an Wand und Mobiliar las­ sen eine sehr angenehme und konzentrierte Arbeitsatmo­ sphäre entstehen.

Bild 7. Bad eines Standardzimmers

2.–16. Hoteletagen Die Zimmer sollen den hohen Standard eines Marriott Ho­ tels vermitteln und die Besonderheit der Örtlichkeit wie­ dergeben. Allen Räume haben eine wunderbare Aussicht – ob rheinseitig oder auf die Stadt: beides begeistert. Die Betten – ob „Twin“ oder „King“ – sind entsprechend groß­ zügig, Relax­ und Arbeitsbereiche sind selbstverständlich, Minibar und Bügelbrett runden die Ausstattung im Bonn Marriott Hotel ab. Der Innenausbau ist zeitgemäß und durch warme Hölzer gekennzeichnet. Kontrastiert durch goldene Vorhänge und Accessoires, entsteht eine Atmo­ sphäre, in der sich die Gäste wohl und zuhause fühlen. Die Bäder unterteilen sich in Wannen­ und Duschbä­ der. Eine große Glasscheibe zwischen Wohnbereich und Bad lässt den Raum in einem hellen und ansprechenden Tageslicht erscheinen. Die Duschen sind mit Naturstein ausgekleidet und bodengleich. Sie sind technisch an­ spruchsvoll und verfügen beispielsweise über eine flächen­

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Bild 8. Wohnbereich Präsidentensuite

bündig eingelassene Sensortechnik zur Steuerung von Kopf­ und Handbrause. Durch die dunklen Naturstein­ Waschtische mit weißen keramischen Aufsatzbecken und großzügigem Spiegel wirken die Bäder hell, großzügig und behaglich.

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Bild 9. „Sky Bar“

Die Flure der Hoteletagen nehmen die Gestaltungs­ sprache der Zimmer auf, unterscheiden sich aber durch das Leit­ und Erkennungssystem. Jede Etage wird durch eine Persönlichkeit der deutschen Geschichte ab 1945 (von Kurt Schumacher über Konrad Adenauer bis Helmut Kohl) gekennzeichnet und erleichtert die Orientierung des Gastes im Haus. So ist jede Etage des Hotels ein wenig anders und überrascht den Gast nicht nur auf dem Etagen­ flur, sondern auch in den Suiten durch die Fortführung des Bildkonzepts. In der 16. Etage liegen jeweils mit herrlichem Ausblick die zwei großen Suiten „Richard von Weizsäcker“ und „Walter Scheel“. Für sie wurde ein eigenes Gestaltungskon­ zept entwickelt, sodass die Räumlichkeiten alles bieten, um auch einen längeren und komfortablen Aufenthalt zu genie­ ßen – einen großen separaten Schlafraum, Ankleide, einen großzügigen und durch Raumteiler zonierbaren Arbeits­, Wohn­ und Besprechungsbereich, Bäder und eine kleine Küche. Über allem steht der phantastische Ausblick. Farb­ lich schaffen grüne Farbverläufe, silberne und erdfarbene Töne eine einzigartige Behaglichkeit, die in der Suite „Wal­ ter Scheel“ noch von einem offenen Kamin gekrönt wird.

17. Obergeschoss Hier findet sich das absolute Highlight des Hauses: der einzigartige Ausblick, vom Siebengebirge bis nach Köln

mit seinem Dom und dazwischen der Rhein, der die Blick­ richtungen verbindet. Der große, parallel zum Fluss verlaufende Raum mit seiner dreiseitigen Verglasung wird gegliedert durch die Versorgungsschächte. Um diese in das Restaurantkonzept zu integrieren, wurden sie mit einer akustisch wirksamen Bespannung verkleidet. Hochbänke und ­tische schließen direkt daran an. Die Bar aus Roh­ und korrodiertem Stahl ist um einen der Versorgungsschächte angeordnet. Ihre elliptische Form lässt gute Sichtbeziehungen zu. Die grünblauen Farben des Flusses sowie die Leichtig­ keit der Höhe finden sich im Gestaltungs­ und Farbkon­ zept wieder. Das Lichtkonzept des Raums ermöglicht es, die großen elliptischen Säulen, um die sich die Sitzplätze schmiegen, in unterschiedliche Farbstimmungen zu tau­ chen und das Restaurant und die Bar an individuelle An­ sprüche anzupassen. „Konrads 1“ ist der größte der Veranstaltungsräume auf der Etage mit großartigem, dreiseitig verglastem Aus­ blick auf das Siebengebirge und die Gebäude von Bundes­ rat, Bundestag, Wasserwerk u. v. m. Bedingt durch die Größe des Raums können hier alle Arten von Veranstaltungen stattfinden – auch durch die mögliche Zusammenlegung mit dem angrenzenden „Konrads 2“. Dieser ganz besondere Raum erhielt ein von der übri­ gen Etage losgelöstes Farbkonzept und wirkt in seinem Pink/Blau auf Schwarz sehr selbstbewusst. Lichtquellen, die allen Ansprüchen an Atmosphäre gerecht werden, ein in der Decke versteckter Beamer mit Leinwand sowie eine elektrische Verdunklung sind zusätzliche Ausstattungskri­ terien dieses Raums. „Konrads 2“, der kleinere der beiden Veranstaltungs­ räume, befindet sich am Ende des Restaurants und wird durch eine Ganzglasscheibe von diesem getrennt. Durch die Option, den Einblick in den Raum durch einen Vor­ hang zu unterbinden, ist es möglich, in kleiner Gruppe und nicht einsehbar den Raum individuell zu nutzen und den Ausblick auf das Siebengebirge zu genießen. Farblich nimmt der Raum die Gestaltung des angrenzenden Restau­ rants auf, ist aber durch seine spezielle Anmutung in Gelb und Grünblau ein einzigartiger Raum mit ganz individuel­ ler Note. „Konrads 3“, angrenzend an Restaurant und Bar, ver­ fügt über eine offene Showküche und ein ganz in Gold gehaltenes Kaminzimmer als Separee für Besprechungen und sonstige private Veranstaltungen. Die Ausstattung mit großem goldenen ovalen Tisch, einem Screen für Bildprä­ sentationen und einem großen offenen Kamin aus Schwarz­ stahl ist besonders ansprechend. Die Besonderheit des Raumkonzepts ist es, das dieser Raum im Gegensatz zu allen andern Räumen auf der Etage ohne Ausblick aus­ kommt und mit ganz eigenen Qualitäten glänzt.

Weitere Informationen:

Bild 10. „Konrads 2“ – Konferenzbestuhlung (Fotos: Bonn Marriott World Conference Hotel)

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KLOSTERHOF – PREMIUM HOTEL & HEALTH RESORT IN BAYERISCH GMAIN FLIESSENDE ÜBERGÄNGE ZWISCHEN NEUBAU UND ALTBAU

Bild 1. Klosterhof, Bayerisch Gmain: Südseite mit Außenbereich

wspb Wolfgang Scherer Architekten Im Juli 2016 öffnete in Bayerisch Gmain der Klosterhof nach 16 Monaten Bauzeit wieder für seine Gäste. Aus dem charmanten 12-Zimmer-Haus wurde durch einen exklusiven Neubau ein Premium Hotel and Health Resort mit nun 65 Zimmern. Das traditionsreiche Haus steht in seinen Grundmauern bereits seit 1500 an dieser Stelle. Ursprünglich das Wirt­ schaftsgebäude des nahegelegenen Klosters St. Zeno, wird es seit 1900 als Gasthaus betrieben. Die Lage ist beeindru­ ckend – der Klosterhof ist herrlich in die Landschaft einge­ bettet. In der Nähe zu Salzburg und Berchtesgaden aber doch in Alleinlage auf den Hängen oberhalb Bad Reichen­ halls, durch eine kleine Senke geschützt, öffnet sich rundum ein spektakulärer Panoramablick auf die schla­ fende Hexe, Lattengebirge, Predigtstuhl und die Loferer Steinberge.

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Planungsaufgabe 2012 hat die Familie Färber den Klosterhof mit dem Ziel erworben, diesen zu einem modernen, für die Region rich­ tungsweisenden Wellness und Health Resort auszubauen. Besonderes Augenmerk lag auf der Einbindung in die ebenso schöne wie sensible Umgebung, auf der Verwen­ dung regionaler und nachhaltiger Materialien und der In­ tegration des gut etablierten Bestands. Eine moderne Aus­ gestaltung mit „State of the Art“­Technik und ­Ausstattung musste auf nachvollziehbare Weise mit dem traditionellen, alpenländischen Bestand in Verbindung treten. Akzeptanz und Rückhalt durch die Bevölkerung und das gute Einver­ nehmen mit den Behörden standen von Anfang an im Fo­ kus, dies erwies sich während des gesamten Projekts als sehr zielführend und hilfreich.

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Bild 2a. Grundriss Untergeschoss

Bild 2b. Grundriss Erdgeschoss

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Bild 2c. Grundriss 1. Obergeschoss

Bild 2d. Grundriss 2. Obergeschoss

Planungsumfang Die Architekten begleiteten das Projekt von den ersten Überlegungen an und betreuten auch die Innenausstat­ tung. Hierdurch ergibt sich eine seltene Einheit von Kon­ zept, Architektur und Ausbau, bei dem die Architekten vom Know­how des Partners Philipp Haas, die Meister­ werkstätten, als renommierter Hotelausstatter im Premium­ segment profitieren konnten.

Betreiber und Konzept Die Betreiberfamilie wollte von Anfang an ein Konzept, das die eigenen Kompetenzen und Interessen zu einem für die Gäste einzigartigen Urlaubserlebnis verbindet. Henrike Färber betreibt das 4*­Superior­Resort mit verschiedenen

Sonderdrucke von Artikeln aus Fachzeitschriften als aufmerksamkeitsstarkes Werbemittel Bitte wenden Sie sich an: Janette Seifert Verlag Ernst & Sohn Rotherstraße 21, 10245 Berlin Tel +49(0)30 47031-292 Fax +49(0)30 47031-230 E-Mail Janette.Seifert@wiley.com www.ernst-und-sohn.de/sonderdrucke

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Bild 3. Lobby und Bar

Bild 5. Pool

Restaurants, dem Artemacur­Spa, seinem exklusiven Well­ nessbereich, sowie den Tagungsräumen mit Hoteldirektor Wilhelm Gschossmann. Dr. Andreas Färber leitet das an­ gegliederte Gesundheitszentrum, in dem eine ganzheitli­ che, in erster Linie auf Dialog aufgebaute Medizin das per­ sönliche Wohlbefinden stärken und erhalten soll. Beiden am Herzen liegt der Fokus auf Kunst und Kultur, sowie gehobene Gastlichkeit. So bietet die großzügige Bibliothek nicht nur einen Rückzugsort für ein gutes Buch und eine Tasse Kaffee, son­ dern dient regelmäßig als Veranstaltungsort für Konzerte, Vorträge, Lesungen und Filmvorführungen. Besonders die Nähe zu den Salzburger Festspielen findet hier Berück­ sichtigung. Für die künstlerische Ausgestaltung des Hauses konnte der renommierte Münchner Künstler Wolfgang Gerner gewonnen werden. Seine Werke spielen mit den Formen und Symbolen der keltischen Kultur, die sich auch im Logo des Hauses widerspiegelt, und schlagen eine Brü­ cke zu nahegelegenen Fundorten und die lange Siedlungs­ tradition des Standortes. Seine Werke sind auch das Herz­ stück jedes einzelnen der aufwendig gestalteten Gästezim­ mer. In den traditionell ausgestatten Stuben und dem Weinkeller wird Spitzengastronomie präsentiert.

Gestaltungskonzept

Bild 4. Panoramazimmer

Bild 6. Außenpool

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Für die Planer war es wichtig, die vielfältigen Verbindun­ gen im Haus erlebbar zu machen und die Anforderungen gestalterisch in ein übergeordnetes Konzept zu bringen, ohne diese zu vereinheitlichen. Der Übergang von der fan­ tastischen Landschaft zum Innenbereich sollte fließend verlaufen. Die Materialwahl setzte deshalb darauf, Verbin­ dungen zu schaffen und ortstypische Materialien zu ver­ wenden. Herausragendes Bild hierfür sind sicher die lokal handgespaltenen Lärchenschindeln, die nicht nur Kernele­ ment der Fassade und der Balkonverkleidungen sind, son­ dern sich auch im Innenraum fortsetzen, indem sie wie in den Zimmern in den Raum hineinfließen oder wie in der Wellnesslounge eigene, eingestellte Räume ausbilden. Aber auch die Kalksteinverkleidung und die Schlosserarbeiten findet sich innen wie außen und in den Übergangsberei­ chen. Auch der Übergang zwischen Neu und Alt sollte zwi­ schen Tradition und Moderne vermitteln. So fließt die For­ mensprache und Materialsprache des Neubaus in die eben­ falls komplett umgestalteten Bereiche des Altbaus ein, lässt aber ausreichend Raum für Tradition und Gemütlichkeit, wie die neugestaltete Ithastube zeigt.

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Durch die Verglasung fällt der Blick auf die Restau­ ranträume in hellem Eichenholz mit warmen Rottönen, über das Buffet als Schnittstelle zu den Stuben in Altholz­ vertäfelung und in die Bibliothek mit kräftigen Lilatönen, mit ausladenden Polstermöbeln. Fliesen, Wandfarben und Holzbeläge bleiben dabei weitgehend einheitlich. Linker­ hand beginnt der leuchtendrote Teppich, der zu den Gäste­ zimmern führt.

Zimmer

Bild 7. Saunalounge (Fotos 1, 3–7: Günter Standl, Laufen)

Eingangsbereich Dreh­ und Angelpunkt des gesamten Resorts ist der Lobby­ bereich. Hier sind die bereits angesprochenen Übergänge und Materialien komprimiert erlebbar. Die einzelnen Berei­ che grenzen sich durch Farbigkeit der Stoffe und Holzarten voneinander ab, gehören aber klar einer Familie an. Im Zen­ trum steht der vierseitig offene Kamin aus Wachenzeller Do­ lomit, flankiert von Rezeption und Hotelbar und Lounge in Blau und Goldtönen mit hellem Leder und Palisanderholz.

Die Holzbänderung, die einzelne Möbel ausbildet und Polsterungen umgreift, setzt sich auch in den Zimmern fort. Hier wurde als Baum des Lebens der Apfel mit seiner lebendigen Musterung ausgewählt. Herzstück sind die Bronzestatuetten, die in ihren be­ leuchteten Stelen den Übergang zwischen Eingangs­, Bad­ und Schlafbereich markieren. Die offenen Bäder können durch Schiebeelemente, die von beiden Seiten gegen diese Stelen fahren, komplett geschlossen werden. Vis­à­vis be­ finden sich die in die Fenster integrierten Loungebereiche. Von diesen, wie auch von den großzügigen Balkonen kann man den beeindruckenden Ausblick genießen. Im obersten Stock gibt es diese Zimmer als Highlight auch als Private­ Spa­Lofts und ­Suiten über zwei Geschosse mit Panorama­ Whirlpool, den höchst gelegenen Fenstern des Hauses und eigenen Saunen.

Bild 8. Schnitte (Grafiken 2 und 8: Wolfgang Scherer Architekten)

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Wellness Der 1.500 m2 große Wellnessbereich gliedert sich in die Spa­Abteilung mit sieben Behandlungsräumen und Fri­ seursalon, Fitnessabteilung, Poolarea mit Innen­ und Außenpool und Saunabereich mit drei Saunen, Lounge und Wandelgarten. Südseitig läuft die Gartenterrasse über die gesamte Länge. Ein 3,60 m breiter Soledome ermög­ licht Floatingerlebnisse im gedämpften Licht. Der Pool und die Saunalounge grenzen von zwei Seiten an den offe­ nen Kamin. Zentraler Relaxbereich ist auf der einen Seite die Sauna, auf der gegenüberliegenden Seite ein Whirlpool di­ rekt am offenen Feuer. Rottöne, Nussbaum und Kirschholz kennzeichnen den Bereich. Der Saunagarten grenzt rück­ wärtig an die Doline – eine wild bewachsene steinzeitliche Verkarstung, die hier einen verträumten Rückzugsort bietet.

Altbau Im obersten Stock des Altbaus bietet das Hotel zusätzlich einen Konferenzbereich. Dieser ist mit mehreren Räumen für unterschiedliche Gruppengrößen mit modernster Tech­ nik bestens gerüstet für Tagungen, Incentives und Klausuren. Im Obergeschoss des Altbaus eröffneten im Oktober 2016 die neu gestalteten Praxisräume des Gesundheitszentrums. Die verbliebenen Suiten und Juniorsuiten im Altbau sind ebenfalls komplett neu gestaltet und vermitteln in mo­ dern gestaltetem Zirbenholz alpine Wohlfühlatmosphäre.

Bautafel Klosterhof, Bayerisch Gmain ■■ Bauherr: Artetectum Hotel GmbH & Co. KG ■■ Betreiber: Färber Hotelbetriebs GmbH ■■ Bauherrenvertretung: Conwick GmbH, Sonthofen ■■ Architekt: wspb Wolfgang Scherer Architekten, München ■■ Planung Innenausbau: wspb Wolfgang Scherer Architekten, München, mit Philipp Haas – die Meisterwerkstätten, Bad Reichenhall ■■ Bauleitung: G2 Gassmann und Grossmann, Stuttgart, München ■■ HLSK-Planung: IB Gollwitzer, Bad Reichenhall ■■ ELT-Planung: IBSP Schoberth und Poindecker, Bad Reichenhall, München ■■ Außenanlagenplanung: Alexander Over, Landschaftsarchitekt, München ■■ Küchenplanung: GPS Großküchenplanung, AT-Koppl ■■ Bruttorauminhalt: ca. 36.000 m3 ■■ BGF oberirdisch: ca. 7.000 m2 ■■ BGF gesamt: ca.10.500 m2 ■■ Nutzfläche: ca. 5.000 m2 ■■ Planungszeit: 2012–2016 ■■ Bauzeit: Februar 2015–Juni 2016

Weitere Informationen: Wolfgang Scherer Architekten Alexandra Damian, Julia Freytag, Patricia Olarreaga, Adriana Sommer Kistlerhofstraße 70/188, 81379 München Tel. (089) 444 54 858, Fax (089) 444 54 859 wolfgang.scherer@wspb-architekten.de, www.wspb-architekten.de

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Digitales Planen und Bauen BIM und Industrie 4.0 im Stahlbau 27.03.2017 Mövenpick Hotel Frankfurt Oberursel

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Es gibt keine Alternative zur Digitalisierung. Auch nicht für die Bauwirtschaft. Der Stahlbau nimmt eine Vorreiterrolle ein. Diskutieren Sie mit uns Chancen und Herausforderungen des digitalen Planens und Bauens.

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Umbau, Modernisierung und Erweiterung der Stadthalle Rostock zu einem multifunktionalen Kongress- und Eventcenter Die 36 Jahre alte Stadthalle in Rostock wird modernisiert und die Kapazitäten des Saales werden erweitert. Zukünftig werden bis zu 6.700 Besucher in dem multifunktionalen Veranstaltungszentrum Platz finden. Die Angebotspalette der Stadthalle an Veranstaltungen wird sich nachhaltig erweitern. Die Stadthalle Rostock wurde 1979 eröffnet. Hier finden Events aller Art wie Shows, Konzerte, Kongresse, Bälle und Sportereignisse statt. Das einst moderne Veranstal­ tungszentrum ist in die Jahre gekommen. Insbesondere bei Großveranstaltungen können Flächen und Besucher­ plätze nicht in dem benötigten Umfang oder den erforder­ lichen räumlichen Voraussetzungen dem Veranstalter an­ geboten werden. Mit der Modernisierung wird aus der Stadthalle ein attraktives Veranstaltungszentrum, das wettbewerbsfähig auch überregionale Bedeutung erzielen wird. Der Entwurf der Inros Lackner SE für die Erweite­ rung und den Umbau der Stadthalle hat die Rostocker Messe­ und Stadthallengesellschaft mbH überzeugt. Beauf­ tragt wurden Generalplanungsleistungen mit der Objekt­, Tragwerks­, TGA­ und Tiefbau­Planung sowie folgende Fachplanungen: Brandschutz, Wärmeschutz (EnEV) und Schallschutz/Raumakustik.

Bild 1. Foyer Eingangsbereich aus Nordwesten

Erhöhung der Platzkapazität Der an der Nordseite des großen Saales befindliche kleine Rang wird zurückgebaut und das Dach um ca. 5 m verlän­ gert. Hier entsteht eine neue Nordtribüne mit ca. 660 neuen Sitzplätzen. Die ehemaligen Reporterkabinen im oberen Bereich des Ranges Ost werden zu ca. 170 Sitzplät­ zen umgebaut. Der Saal 1 erhält zusätzlich die Möglich­ keit, an der Nordseite mit einer Teleskoptribüne weitere Sitzplätze zu schaffen.

Machbarkeitsuntersuchungen 2015 Die Grundlage und der Rahmen für die Planungsleistun­ gen wurden 2015 in einem Maßnahmenkatalog erarbeitet. Dieser zeichnet sich durch punktuelle bauliche Änderun­ gen und Erweiterungen aus. Aus dieser Struktur ergeben sich folgende Projektschwerpunkte: Erweiterung der nördlichen Foyer-Bereiche Die Foyer­Bereiche werden durch den Anbau eines neuen Foyers über zwei Geschosse inklusive neuer Dachland­ schaft vergrößert. Damit verbunden sind die Umgestaltung der Zugangssituationen für Besucher und des Bereichs mit den Abendkassen einschließlich einem Schiebetor in der Fassade für Veranstaltungseinbauten. Die Garderoben, der Catering­Bereich und neue Break­Out­Flächen werden hier angeordnet. Die barrierefreie Erschließung wird optimiert. Zudem werden die Foyer­Beleuchtung und die Unterdecke des alten Foyers +3,60 erneuert und die Gastronomie­ und Nebenräume unterhalb der neu zu errichtenden Nordtri­ büne umgestaltet. Insgesamt wird das Foyer ca. 1.900 m2 größer und doppelt so hoch. Großflächige Verglasungen und moderne, helle Ausstattungselemente tragen zu einer offenen und sehr transparenten Gestaltung bei.

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Umgestaltung der nördlichen Freiflächen Der nördliche Vorplatz der Stadthalle verschiebt sich in der bisherigen Tiefe in Richtung Norden. Der Platz inklu­ sive der Freiraumelemente, die Treppenverläufe und die Grünanlagen bis zum Platz der Freundschaft werden neu gestaltet.

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Mit Weitblick realisieren wir anspruchsvolle Architektur- und Ingenieurlösungen. KOMPLEXE GEBÄUDEPLANUNG WASSERBAU UND HAFENLOGISTIK ENERGIE- UND UMWELTPLANUNG INFRASTRUKTURPLANUNG GENEHMIGUNGSMANAGEMENT PROJEKTSTEUERUNG UND BAUMANAGEMENT

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Projektvorstellungen

vom Wirtschaftshof, die gleichzeitig der Feuerwehr im Brandfall einen verbesserten Zugang ermöglichen.

Umsetzung

Bild 2. Zugang zur Stadthalle vom Hauptbahnhof (Grafiken: www.archlab.de)

Saal 1 In dem Hauptsaal der Stadthalle wurden belastete Bau­ teile ausgebaut und ersetzt – Maßnahmen, die zum größ­ ten Teil bereits 2016 realisiert wurden. Zudem wird der Hallenfußboden durch einen Betonboden ersetzt, der ehe­ malige Beleuchterring demontiert und eine LED­Sportbe­ leuchtung eingebaut. Neun Fluchttüren und die Saalzu­ gangstüren vom Foyer werden ebenfalls erneuert. Zudem ist eine neue Verkleidung an den Turmwänden aus akus­ tischen Gründen für den Saal 1 erforderlich. In diese Ver­ kleidung werden größere Anzeigetafeln integriert. Der Saal 1 wird sich nach den Umbauarbeiten nicht nur in ei­ nem modernen Outfit präsentieren, sondern auch eine grö­ ßere Flexibilität im Hinblick auf die Veranstaltungseinbau­ ten aufweisen. Bauliche Hülle Das Bestandsgebäude wird energetisch optimiert durch eine verbesserte Dachabdichtung des Hauptdaches inklu­ sive einer zusätzlichen Dämmung. Die Bestandsfassaden werden komplett durch Pfosten­Riegel­Konstruktionen mit Wärmeschutzverglasung ersetzt. Eine zusätzliche kosmeti­ sche Behandlung der massiven Brüstungsflächen sowie das neue Foyer werden der Stadthalle ein modernes, trans­ parentes Gesicht verleihen. Ergänzende Maßnahmen Die seitlichen Betontreppen werden abgebrochen und durch gerade Stahlbetonkonstruktionen inklusive einer Behinderten­Hebebühne (Ostseite) ersetzt. Die Erweite­ rung der sanitären Anlagen im Bereich des Eingangsfoyers wurde bereits 2016 abgeschlossen, zusätzliche Behinder­ ten­WCs wurden eingebaut. Zur Verbesserung der Lösch­ wasserversorgung wird ein Löschwassertank in die südli­ chen Außenanlagen integriert. Heizkörper in den Seiten­ foyers werden erneuert, teilweise Brandschutztüren in Fluren ergänzt. Die Anlieferung für die Veranstaltungs­ technik erfolgt künftig durch zwei neue große Schiebetore

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Das Bauvorhaben wird über Mittel des Landes Mecklen­ burg­Vorpommern gefördert. Dafür müssen entsprechende Beantragungs­ und in der Folge auch Ausschreibungsbedin­ gungen eingehalten werden. Diese wurden mit dem Förder­ mittelgeber und der beauftragten Stelle für die baufachliche Prüfung in ersten Gesprächen abgestimmt. Der offizielle Fördermittelantrag wurde eingereicht und wird aktuell bau­ fachlich geprüft. In den Ämtern der Stadt Rostock laufen derzeit das Baugenehmigungsverfahren und die dafür erfor­ derliche Einholung der fachlichen Stellungnahmen. Es wurden bereits viele positive Vorgespräche mit den beteilig­ ten Einrichtungen und Gremien der Stadt geführt. Die realisierten und die noch durchzuführenden Maß­ nahmen stellen sicher, dass auch die für 2017/2018 avisier­ ten – veranstaltungsbedingt engen – Zeitfenster eingehal­ ten werden können. Eine wesentliche Komponente für die Umsetzung sind die detaillierte Bauvorbereitung und die zeitliche Planung der vielfältig ineinandergreifenden Bau­ leistungen, da eine Änderung der Schließzeiten erhebliche wirtschaftliche Folgen für die Stadthalle hätte. Die Ausfall­ zeiten für Veranstaltungen sollen möglichst gering gehal­ ten werden. Für die Ausführung der „Hauptmaßnahmen“ standen bzw. stehen folgende Zeitfenster zur Verfügung: – Bauphase 1 (vorgezogene Maßnahmen bereits reali­ siert): veranstaltungsfreier Zeitraum vom 18.07.2016– 03.09.2016 – Bauphase 2 (Hauptmaßnahmen): veranstaltungsfreier Zeitraum vom 03.04.2017–30.09.2017 – Bauphase 3 (nachlaufende „Haupt“­maßnahmen): Bau­ tätigkeiten zur Fertigstellung während des laufenden Veranstaltungsbetriebs vom 01.10.2017–30.04.2018 Für die dritte Bauphase sind bereits Veranstaltungen ge­ plant und im Vertrieb, sodass die veranstaltungsfreie Zeit zwingend für die Bautätigkeiten am und im Gebäude ein­ zuhalten ist. Die Maßnahmen müssen daher soweit abgeschlossen sein, dass während dieser Zeit die Bautätig­ keiten nur noch im neuen Foyer und auf der Vorfläche er­ forderlich sind. Die Eröffnung soll am 1. Mai 2018 im Rah­ men der 800­Jahr­Feier der Hansestadt Rostock stattfinden. Weitere Informationen: INROS LACKNER SE Rosa-Luxemburg-Straße 16, 18055 Rostock Tel. (0381) 45 67-80, Fax (0381) 45 67-888 mail@inros-lackner.de, www.inros-lackner.de

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Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik

Zwischenlandung im Dorint Airport-Hotel Stuttgart: Wärme bis in die Fußspitzen Das neue Dorint Airport-Hotel in Stuttgart bietet seinen Gästen neben kurzen Wegen zu Flughafen, Messe und Innenstadt nicht nur ein besonderes Ambiente, sondern auch Energieeffizienz und Wohlfühlkomfort. Hierzu trägt in allen Gästebädern die Fußbodentemperierung von AEG Haustechnik bei. Der Name des neuen Dorint Airport­Hotel in Stuttgart, ein Business­ und Themenhotel der Drei­Sterne­Plus­Katego­ rie, ist selbsterklärend: Durch die Nähe zum Stuttgarter Flughafen stand die Geschichte der Fliegerei bei diesem außergewöhnlichen Hotel­Konzept Pate. Das Interior­ Design bereichert die Gestaltung von Boden, Wand und Decke um entsprechende Elemente und Materialen aus Cockpit, Passagier­ und Frachtraum. Bereits die Eingangshalle wirkt wie ein Flughafentermi­ nal. Monitore zeigen die aktuellen An­ und Abflüge des Stuttgarter Flughafens an, die Aufzüge sind wie Flugzeug­ türen gestaltet und die hochlehnigen Sitzgelegenheiten in der Lobby erinnern an Pilotensitze. Imposant ist die „Cargo­ Bar“, die dem Gast bereits am Empfang ins Auge fällt. Sie wurde wie der aufgeschnittene Rumpf eines Transportflug­ zeugs gestaltet, mit Blick ins davor liegende Cockpit. Die Möblierung – beispielsweise die im Stil alter Holzkisten aus­ geführten Bartische, um die sich rote und cremeweiße Le­ der­Hocker gesellen – sowie viel Riffelblech, Lochstahl und markante Lichtbänder unterstreichen den Look eines bei Nacht beleuchteten Transportraums. Gleich nebenan befin­ det sich das Hotelrestaurant „Cabin“. Es ist nicht nur für Hotelgäste gedacht, sondern soll auch Flughafen­ und Messe­ besucher anlocken. Deshalb prägt das Restaurant­Interieur die Thematik des Fliegens ganz besonders. Elegante Sitz­ bänke im Stil von Flugzeugsitzen, LED­hinterleuchtete Fensterluken entlang der Wände und die ausgefallene Deckenform lassen den Raum wie ein überdimensionales Langstreckenflugzeug wirken, aber mit Gemütlichkeit und entspannter Atmosphäre. Die Themenwelt des Fliegens setzt sich im gesamten Hotel fort: im 190 m2 großen Ta­ gungsbereich, in Fluren, Zimmern und Superior­Zimmern bis hin zum Fitnessbereich im 6. Obergeschoss. Jede Etage greift dabei eine andere Epoche des Fliegens auf. Großflä­ chige Bilder zeigen beispielsweise erste Motorflüge, Ballon­ fahrten oder die Gebrüder Montgolfier als Flugpioniere.

Bild 1. Außen korrespondiert das neue Dorint Airport Hotel in Stuttgart stark mit der Umgebung, innen nimmt das Design Bezug auf die Flughafennähe; die Inspirationen aus der Fliegerei sind im gesamten Neubau allgegenwärtig – in Lobby, Bar und Restaurant sowie in allen Zimmern und Suiten

Mit einer Heizleistung von 160 W/m2 überzeugt der AEG THERMO BODEN gleichermaßen durch seine kurze Reaktionszeit wie auch beim niedrigen Stromver­ brauch. Durch die Wärmeanforderung nach Bedarf und die damit einhergehende temporäre Betriebsweise erfüllt diese elektrische Fußbodentemperierung alle Anforderun­ gen an ein nachhaltiges Hotelmanagement. Die Regelung der Fußbodentemperatur kann jeder Gast nach seinen in­ dividuellen Ansprüchen bestimmen. Dabei erklärt sich die Funktion des schaltergroßen AEG Fußbodentemperatur­ reglers FTE 900 SN von selbst. Schon wenige Minuten nach dem Einschalten der Fußbodentemperierung ist die Wunschtemperatur erreicht. Der FTE 900 SN ist ausgestat­ tet mit einem Schalter für die Ein­/Aus­Bedienung, mit ei­ ner Kontrollleuchte und einer integrierten Blockierung und Begrenzung des Wählbereichs.

Fertigbäder verkürzen Bauzeit Heutzutage sind Fertigbäder hochwertig und attraktiv aus­ gestattet und von einem „normalen“ Hotelbad nicht mehr zu unterscheiden. Im Dorint Airport­Hotel in Stuttgart ent­ sprechen alle 148 Fertigbäder – ausgenommen zwei bar­ rierefreie Bäder – einem einheitlichen, jedoch sehr exklusi­ vem Design. Durch den Einsatz von vorgefertigten Gäste­

Mehr Komfort, weniger Energie Insgesamt verfügt das Dorint Airport Hotel über 150 Zim­ mer und Superior­Zimmer – davon zwei behindertenge­ rechte Zimmer –, die allesamt modern und komfortabel ausgestattet sind. In den Bädern sorgt die thermostatgere­ gelte Fußbodentemperierung THERMO BODEN von AEG Haustechnik für einen angenehmen und nachhalti­ gen Wärmekomfort. Hierzu trägt auch das gute Raumklima bei, das unterstützt wird von den warmen Fußbodenfliesen: Wasserspritzer auf Fliesen und Fugen trocknen im Nu, un­ angenehme Staufeuchte und Feuchteschäden wie Stockfle­ cken oder Schimmel können somit gar nicht erst entste­ hen. Von den positiven Eigenschaften der Fußbodentempe­ rierung profitiert auch das Pflegepersonal, weil sich der Aufwand bei der täglichen Reinigung deutlich reduziert.

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Bild 2. Im Hotelrestaurant dürfen sich die Gäste wie in einem Langstreckenflugzeug fühlen – der Restaurantboden simuliert den Blick auf Äcker, Wiesen und Wälder und unterstreicht das Flug-Feeling

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Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik

der erfolgte stockwerkweise per Kran direkt vom LKW ins Gebäude. Mittels Nivelliergerät wurden sie millimeterge­ nau auf die vorbereiteten Lagerpunkte und somit an Ort und Stelle gesetzt und waren sofort anschlussbereit.

Technik bleibt im Verborgenen

Bild 3. Die „Cargobar“ im Dorint Airport-Hotel in Stuttgart ist ein Teil des Reiseabenteuers: Ob am Tresen oder an den Bartischen – die Gäste fühlen sich wie in einem Transportflugzeug

bädern ließ sich die Gesamtbauzeit des Dorint Airport­Hotels um rund drei Monate reduzieren. Dabei erfolgte die kom­ plette Herstellung und Koordination von zehn Gewerken durch einen Partner, die Fa. Rasselstein Raumsysteme in Neuwied. Die modernen Fertigbäder bestehen aus stahlar­ miertem Beton und erfüllen die hohen Brand­ und Schall­ schutzanforderungen in einem Hotel. Gegenüber der kon­ ventionellen Bauweise bietet jedes Fertigbad als Raum­in­ Raum­Lösung große schalltechnische Vorteile, da es auf speziellen Gummilagern platziert ist und Körperschall nicht durch anschließendes Mauerwerk oder Decken in den Nachbarraum übertragen werden kann. Bei der Konzeption wurde darauf geachtet, dass der Fertigbadfußboden mit dem integrierten THERMO BODEN eben ist mit der Fußboden­ höhe im Schlafraum. Dies wird unterstützt durch die ge­ ringe Aufbauhöhe des AEG Heizmattensystems von nur 3 mm und dem besonders geringen Fühlerrohrdurchmesser. Die Fertigbäder verfügen über ein zeitgemäßes Flie­ sen­Design und eine hochwertige Sanitärausstattung für Dusche, Waschplatz und WC. Dazu gehören auch eine Duschabtrennung aus Glas und eine helle Möblierung aus Holz. Werkseitig integriert ist weiterhin die komplette Haustechnik: die elektrischen Heizmatten zur Fußboden­ temperierung samt Fußbodentemperaturregler, Einbau­ leuchten, Schalter und Steckdosen, die Zuleitungen für Kalt­ und Warmwasser sowie die Rohre für Zuluft, Abluft und Abwasser. Die Fertigbäder kommen komplett konfek­ tioniert auf die Baustelle. Das Einbringen der fertigen Bä­

Das gesamte Gebäude ist in eine aufwendige Haustechnik eingebunden. Sie entspricht der Zielsetzung des Investors, den Energieverbrauch der Nutzung anzupassen und zu sen­ ken sowie die eingesetzte Restenergie wiederzuverwenden. Die wichtigsten Bestandteile des haustechnischen Anlagen­ konzepts in diesem Hotel sind eine Warmluftheizung, unter­ stützt durch Gasbrennwerttechnik. Das Luftverteilsystem verläuft in abgehängten Decken und gewinnt bis zu 95 % der Wärme aus der verbrauchten Abluft – vor allem aus der Ho­ telküche und den Gästebädern – und setzt die zurückgewon­ nene Energie erneut ein. Luftqualität, Raumtemperatur und Raumklima sind das ganze Jahr hindurch im Hotel optimal – auch bei geschlossenen Fenstern. Die Gasbrennwertanlage übernimmt die Warmwasserbereitung. Zudem versorgt sie die ausschließlich im Foyer installierte wassergeführte Fuß­ bodenheizung mit Wärme und muss nur an sehr kalten Ta­ gen den Heizkreislauf der Warmluftheizung unterstützen. In den Bädern sorgt die AEG Fußbodentemperierung für warme Füße der Gäste. Somit sind im gesamten Hotel keine Heizkörper verbaut, die den optischen Eindruck stören. Insgesamt spart das Energiekonzept konkret Heizkos­ ten und minimiert den Verbrauch fossiler Energie. Die effi­ ziente Haustechnik wird von Mathias Imrich, Elektro­ installateur und Haustechniker im Dorint Airport­Hotel Stuttgart, zentral gesteuert und überwacht. Über ein EIB Gebäudeleitsystem via Internet und Laptop hat der Fach­ mann alle Funktionalitäten und Wartungsintervalle im Blick und kann sinnvolle Anpassungen an veränderte Be­ triebszustände jederzeit vornehmen. Bautafel Dorint Airport-Hotel, Stuttgart ■■ Bauherr/Investor: Dorint Hotel in Stuttgart – Dirk Iserlohe KG, Köln ■■ Betreiber: Neue Dorint GmbH, Köln ■■ Ausführender Architekt: Matzig Architekten, Ludwigshafen ■■ Generalunternehmen: Fritz Meyer GmbH, Altenkirchen ■■ TGA-Planung: Relles Ingenieure, Euskirchen ■■ Hersteller Fertigbäder: Rasselstein Raumsysteme GmbH & Co. KG, Neuwied ■■ Fußbodentemperierung Bäder: AEG/EHT Haustechnik GmbH, Nürnberg ■■ AEG Fachberatung: Thorsten Kreß (Außendienst Süd-Deutschland) ■■ Ausstattung: – 150 Zimmer, davon 13 Superior Zimmer – 4 Tagungsräume für max. 160 Personen – Restaurant mit 86 Sitzplätzen, Bar – Tiefgarage mit 76 Plätzen ■■ Bauzeit: Dezember 2013–Juni 2015

Weitere Informationen: Bild 4. Die Hotelzimmer sind modern, großzügig und mit viel Liebe zum Detail gestaltet und auch die hellen Bäder entsprechen in allen Belangen dem Drei-SternePlus-Komfort des Hauses (Fotos: AEG/EHT Haustechnik)

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AEG/EHT Haustechnik GmbH Gutenstetter Straße 10, 90449 Nürnberg Tel. (0911) 96 56-0, Fax (0911) 96 56-222 info@eht-haustechnik.de, www.aeg-haustechnik.de

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Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik

Hotel Waldorf Astoria Berlin – individuelle Hotelklimatisierung mit Eleganz und hohem Komfort Jedes Waldorf Astoria ist ein Erlebnis. In Anlehnung an das berühmte Original in der New Yorker Park Avenue kombiniert mit einem kräftigen Schuss Berliner Weltoffenheit bietet das Waldorf Astoria Berlin eine erstklassige Adresse im Herzen der besten Einkaufs-, Touristen- und Handelsviertel der deutschen Hauptstadt. Die von Raumbereich zu Raumbereich unterschiedlichen Anforderungen an die Klimatechnik wurden durch den Einbau von 1.400 lfm. INDUL Schlitzdurchlässen optimal erfüllt. Das 31­stöckige Hotel verfügt über 2.000 m2 spezielle Kon­ ferenz­ und Sitzungsräumlichkeiten, einen über 1.000 m2 großen Spa­ und Wellnessbereich, elegante Restaurants und Bars sowie eine hoteleigene Tiefgarage. Alle 182 Zim­ mer der Deluxe­ und Superior­ Kategorien sowie die insge­ samt 50 Suiten bieten einen fantastischen Ausblick über die Skyline der City einschließlich der Gedächtniskirche und den Zoologischen Garten.

Besonderheiten Der umfangreiche Einbau von 1.400 lfm. INDUL Schlitz­ durchlässen im Waldorf Astoria erfolgte in vielen verschie­

denen Raumbereichen mit unterschiedlichen Nutzungen wie in den Hotelzimmern und Suiten (Präsidentensuite im obersten Stock), in den Büro­ und Konferenzräumen sowie in der Lobby, aber auch im Restaurant und im Ballsaal und last not least im gesamtem Spa­ und Wellnessbereich. Da­ bei war die individuelle Klimaregulierung in den Hotelzim­ mern eine besondere Vorgabe. Die Herausforderung bei diesem Projekt lag darin, die von Raumbereich zu Raum­ bereich unterschiedlichen Anforderungen an die Klima­ technik optimal zu erfüllen und dabei auch der Gestaltung großen Spielraum zu lassen.

Funktion Schlitzdurchlass INDUL Schlitzdurchlässe erlauben sehr geringe Einbaubreiten ab 15 mm. Sie sind in verschiedenen Ausführungen lieferbar und lassen sich für hohe Ansprüche an Lüftungskomfort und eine ästhetische Deckengestaltung in alle Decken­ fugen problemlos integrieren. Die Zuluft wird in feine Einzelstrahlen aufgeteilt und abwechselnd links und rechts im 45°­Winkel in den Raum geführt. Das Ergebnis ist eine besonders gleichmäßige Luftverteilung mit einer opti­

Bilder 1 und 2. Die Hotelzimmer und Suiten sind ausgestattet mit INDUL-Schlitzdurchlässen von Kiefer. Die Präsidentensuite im 31. OG bietet mit teils bodentiefen Fenstern einen traumhaften Blick auf die City West. Ein daraus resultierender höherer Wärmeeintrag kann durch höhere Luftmengen völlig zugfrei und mit höchstem Komfortanspruch über INDUL kompensiert werden.

Bilder 3 und 4. Restaurant „Les Solistes“ und Bar mit homogener Verteilung der Schlitzdurchlässe. Untere Deckenebene als Gestaltungselement mit integriertem INDUL für eine gleichmäßige Luftverteilung.

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Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik Bautafel Hotel Waldorf Astoria Berlin ■■ Architekten: Prof. Christoph Mäckler Architekten ■■ Innenarchitekt: Aukett + Heese GmbH, Berlin ■■ Planer TGA: Ingenieurgesellschaft Grabe mbH, Hannover ■■ Luftdurchlass-System: Schlitzdurchlass INDUL ■■ Beaufschlagung: 50–180 m ■■ Deckenart: Gipskartondecke, Metallpaneeldecke

Bild 5. Der großzügige SPA- und Wellnessbereich stellte mit hohen Luftmengen und geringen Raumhöhen eine hohe technische Hürde dar; INDUL in Sonderbauweise erbrachte die gewünschten Ergebnisse (Foto: © Kühne Pool & Wellness AG – Ausführung der Schwimmbadtechnik für das Waldorf Astoria)

malen diffusen Raumluftströmung – ohne spürbaren Luft­ zug. Der Einbau von INDUL Schlitzdurchlass erfolgte in folgenden Raumbereichen: – Hotelzimmer – Suiten (Präsidentensuite) – Lobby – Restaurants – Konferenzräume – Ballsaal – Spa­ und Wellnessbereich – Büroräume.

Bild 6. Im Konferenz- und Ballsaal mit Galeriebereich konnte die geschwungene Raumgeometrie mit Segmentierung der Schlitzdurchlässe INDUL optisch umgesetzt werden, die Vorteile: großer Komfort für eine hohe Personendichte. Einbau in Gipsdecken mit speziellem Gipswinkel.

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Systemvorteile INDUL – völlig zugfreie Luftverteilung – geringe Schlitzbreiten ab 15 mm – unauffälliger Einbau in Deckenfugen – Temperaturdifferenz bis –14 K – helle und saubere Decken durch Freistrahlcharakteristik – einfache, schnelle und saubere Montage in alle Deckensysteme – spezieller Montagesatz zum Einbau in Gipsdecken

Weitere Informationen: Maschinenfabrik Gg. Kiefer GmbH Luft- und Klimatechnik Heilbronner Straße 380–396, 70469 Stuttgart Tel. (0711) 81 09-0, Fax (0711) 81 09-205 info@kieferklima.de, www.kieferklima.de

Bild 7. Zur Abdeckung höherer Kühlleistungen im Ballsaal wird neben der Zuluft auch separate Umluft über INDUL zugfrei zugeführt – eine technisch und optisch hervorragende Gesamtlösung durch frühzeitige Einbindung der Fa. Kiefer in die Planungsund Ausführungsdetails (Fotos 1–4, 6–7: © Waldorf Astoria Berlin)

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Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik

Löbnitz: Ferienhaus als Luftkurort Lohnt sich der Einbau kontrollierter Wohnraumlüftung in einem Ferienhaus, das viele Wochen im Jahr unbenutzt ist? Die Bauherren eines Ferienhauses am Mühlfeldsee in Löbnitz im Leipziger Land waren von Anfang an davon überzeugt und tatsächlich bringen die dezentralen Lüftungsgeräte vom Ulmer Hersteller LTM Bewohnern und Besitzern viele Vorteile. Auch wenn das Haus über einen längeren Zeitraum nicht vermietet ist, läuft die Lüftung im sparsamsten Modus, der Grundlüftung. So gibt es zu keiner Zeit muffige Luft; Schimmel und andere Probleme durch mangelndes Lüften sind ausgeschlossen.

Intelligente Technik Die am Mühlfeldsee eingebauten Thermo­Lüfter 1230 sind für den Hersteller LTM seit vielen Jahren ein Bestseller. Die Geräte, die besonders für Neubauten geeignet sind (für Sa­ nierungen steht die Variante TL 200­50 zur Verfügung), sind bei Bauherren so beliebt, weil sie eine unkomplizierte, kostenattraktive und technisch optimale Lüftungslösung ermöglichen – sie werden direkt in die Außenwand einge­ setzt und es müssen keinerlei Lüftungsrohre installiert wer­ den. Die angenehm leisen Geräte haben in der Grundlüf­ tung eine Leistungsaufnahme von nur 5 W und sparen dank Wärmerückgewinnung von max. 89 % spürbar Heiz­ kosten ein. Die geförderte Luft lässt sich flexibel regeln: Von 18 m3/h kann der Volumenstrom auf bis zu 130 m3/h bei Querlüftung erhöht werden. Die Luftfilter halten Staub und Straßenschmutz von der Atemluft fern und können sogar in Pollenfilterqualität eingesetzt werden. Der LTM Thermo­Lüfter ist außerdem wartungsfreundlich: Eine halb­ jährliche Reinigung samt Filterwechsel ist schnell erledigt. Weitere Informationen:

Bild 1. Im Ferienhaus am Mühlfeldsee wurden die Außenhauben farblich an die Fassade angepasst, sodass die Räume auch optisch völlig unauffällig belüftet werden

LTM GmbH Eberhardtstraße 60, 89073 Ulm Tel. (0731) 40 98 67-12, Fax (0731) 40 98 67-29 info@ltm-ulm.de, www.ltm-ulm.de

Bild 2. Der LTM Thermo-Lüfter in einem Schlafraum – integriert in die interessanten Fensterlösungen (Fotos: LTM)

Für die Mieter ist die Lüftung überaus angenehm, weil sie sich keinerlei Gedanken machen müssen, wann sie die Fenster öffnen oder etwa aus Sicherheitsgründen besser schließen sollten. Durch die unterschiedlichen Lüftungs­ stufen können sich die Lüftungsgeräte sowohl auf eine ge­ ringe Belegung einstellen oder auch größere Mengen an Luft fördern, wenn es etwa bei einer Feier hoch hergeht. Für kühlere Tage sind die LTM Thermo­Lüfter mit einer sehr effizienten Wärmerückgewinnung ausgestattet, sodass es jederzeit behaglich in den Räumen ist. Während die Bewohner im Winter also die temperierte Frischluft schätzen, können sie sich im Sommer über die kühle Nachtluft freuen, die der LTM Thermo­Lüfter ungehindert einströmen lässt. Weil die Geräte immer paarweise zusam­ menarbeiten, erfolgt dies nach dem Prinzip der besonders wirksamen Querlüftung.

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Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik

Systemlösungen für mehr Raumkomfort Die SIEGENIA GRUPPE bietet ihren Kunden ein umfassendes Portfolio an Produkten und Systemen, die Räume lebendig machen, damit Menschen sich darin wohlfühlen. Entwickelt für das moderne Wohnen und Leben von morgen, setzen die Fenster-, Tür- und Komfortsysteme der Unternehmensgruppe auf ein Optimum an Raumkomfort – von Ästhetik und Design über Sicherheit und Geborgenheit bis zu Raumluftqualität, Weite und Bedienkomfort. Im Fokus steht das ganzheitlich-durchdachte Zusammenspiel von Lösungen, die Gestaltungsfreiheit für Architekten mit hohem Endanwendernutzen verbinden.

PORTAL PS/PSK comfort: intuitiv und leichtgängig Der PORTAL PS/PSK comfort für Parallel­Schiebe­ oder Parallel­Schiebe­Kipp­Systeme beispielsweise steht für eine intuitive Handhabung, hohe Leichtgängigkeit und das flüs­ sige Gleiten des Flügels in oder aus der Verschlussstellung. Erzielt wird dieser Effekt durch die Einlaufkinematik auf der Ober­ und Unterseite des Flügels, die für eine ruhige, gleichförmige Bewegung sorgt. Für besonders hohe Ansprü­ che an Bedienkomfort und Behaglichkeit steht optional ein Komfortsystem zur Verfügung, das den sanften, material­ schonenden Einlauf des Flügels zusätzlich sichert. Für eine angenehme Handhabung sorgt zudem die fast vollständige Eliminierung des Nachschwingens beim Ein­ und Ausfah­ ren. Das schont den Flügel und gibt ihm ein Höchstmaß an Stabilität und Langlebigkeit. Auch beim Design zeigt der Beschlag Stärken: Seine Abdeckkappen verschaffen dem Element ein zeitgemäßes Erscheinungsbild.

Bild 2. Das ist völlig neuartig: Die gesicherte Spaltlüftung TITAN vent secure macht das Lüften auch bei Abwesenheit durch Einbruchhemmung bis RC2 sowie Schutz vor Schlagregen sicher

Bild 3. Von der hohen Luftleistung über eine integrierte Wärmerückgewinnung bis zur Bedienung via App: Der AEROVITAL ambience smart schafft Raumkomfort (Fotos: SIEGENIA-AUBI)

Lüften auch bei Abwesenheit: TITAN vent secure

heit jegliche Risiken. Sie kombiniert den durchgängigen Luftaustausch mit weiteren Raumkomfort­Qualitäten, ins­ besondere die frei skalierbare Einbruchhemmung bis RC3 in der Verschluss­ sowie bis RC2 in der Lüftungsstellung. Ihre 10­mm­Kippspaltöffnung ist in hohem Maße schlag­ regenbeständig und ermöglicht einen von den jeweiligen Witterungsbedingungen unabhängigen Luftwechsel. Durch die Möglichkeit zur kontinuierlichen Belüftung trägt sie zu­ dem zu einem gesunden Raumluftklima und zur Erhaltung der Bausubstanz bei.

Mit der gesicherten Spaltlüftung TITAN vent secure für Dreh­Kipp­Fenster verliert das Lüften auch bei Abwesen­

AEROVITAL ambience smart: optisch ansprechend – rundum leistungsstark Eine hochwertige Lösung für die kontrollierte Wohnraum­ lüftung ist der Wandlüfter AEROVITAL ambience smart. Er überzeugt durch sein modernes, flaches Design und die Möglichkeit zur teilweisen Versenkung in der Wand. So gut wie nicht hörbar, erlaubt er selbst in Schlafräumen eine bedarfsgerechte Be­ und Entlüftung ohne Kompromisse. Auch störende Geräusche von außen bleiben dank seiner erstklassigen Schalldämmung von bis zu 58 dB stets im Hintergrund. Zu einem Ass in Sachen Energieeffizienz macht ihn dabei sein hervorragender Wärmerückgewin­ nungsgrad (> 85 %). Als eine der wenigen derzeit erhältli­ chen Lösungen erfüllt der AEROVITAL ambience smart damit die Anforderungen der Energieeffizienzklasse A+. Beim Thema Nutzungskomfort setzt der AEROVITAL am­ bience smart ebenfalls Zeichen. Über ein WLAN­Modul lässt er sich in die SIEGENIA Comfort App einbinden und somit bequem per Smartphone oder Tablet steuern. Weitere Informationen:

Bild 1. Der PORTAL PS/PSK comfort verbindet eine intuitive Handhabung mit hoher Leichtgängigkeit und dem flüssigen Gleiten des Flügels in oder aus der Verschlussstellung

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SIEGENIA-AUBI KG Industriestraße 1–3, 57234 Wilnsdorf Tel. (0271) 39 31-0, Fax (0271) 39 31-333 info@siegenia.com, www.siegenia.com

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Sicherheitstechnik / Rettungs- und Steigleitern

Hotelrezeption: von der potentiellen Angstzone zum entspannten Arbeitsplatz Die Zahl bewaffneter Raubüberfälle auf Hotels steigt seit einigen Jahren kontinuierlich an. Nicht selten werden Häuser sogar mehrfach hintereinander von Kriminellen heimgesucht, die auch nicht vor körperlicher Gewalt zurückschrecken. Diese haben es in den meisten Fällen auf personell schwach besetzte Rezeptions- und Lobbybereiche abgesehen – vorzugsweise in späten Abendstunden oder während der Nacht. Neben den materiellen Schäden und eventuell damit einhergehenden Imageverlusten gegenüber Gästen und Agenturen sind besonders psychische Folgen bei den direkt und auch indirekt betroffenen Mitarbeitern an der Tagesordnung. Ob in der Provinz oder in Ballungszentren, im Norden, Süden, Osten oder Westen des Landes – der Ablauf bewaff­ neter Raubüberfälle in Hotels, Gasthöfen und Pensionen ist stets ähnlich: Der oder die Täter betreten die i. d. R. frei zugängliche Hotel­Lobby, bedrohen das Hotelpersonal mit Messer oder Pistole, fordern Bargeld oder den Zugriff zum Hotelsafe und verleihen ihrer Aufforderung manchmal Nachdruck durch den Einsatz von Pfefferspray, Tränengas oder Schüssen in die Raumdecke. Nicht selten erzielen die Räuber auf diese Weise und innerhalb weniger Minuten dreistellige Bargeldbeträge. In den meisten Fällen kommen die Hotelmitarbeiter ohne schwerwiegende Körperverlet­ zungen davon. Was aber tief sitzt, ist der Schock und die damit verbundenen Schwierigkeiten für den Betroffenen selbst, aber auch für dessen Familie und Kollegen, diese Erfahrung psychisch zu verarbeiten. Die daraus resultie­ renden Probleme betreffen dann auch den Hotelbetrieb. Das Sicherheitsbedürfnis in der Branche ist enorm ge­ stiegen. Denn neben Agentur­ und Endkunden sind auch potenziell neue Team­Mitglieder für dieses Thema sensibi­ lisiert. „Es wird immer schwieriger, qualifizierte Mitarbei­ ter für vakante Positionen im Rezeptionsbereich zu finden. Zu vertraglich attraktiven Konditionen kann ein effizientes Sicherheitssystem ein entscheidendes Argument in den Verhandlungen sein“, weiß Sigrid Scheide, Hoteldirektorin Mercure Berlin Mitte.

Überfallschutz mit Live-Verbindung zur Notrufleitstelle Dem permanent wachsenden Sicherheitsbedürfnis der Ho­ telbranche wird Protection One schon seit einigen Jahren mit unkonventionellen Konzepten gerecht. Hiermit lässt sich der Schutz von Gäste­ und Hoteleigentum sowie Leib und Leben der Mitarbeiter ebenso abdecken wie die Be­ weissicherung im Schadensfall für die polizeiliche Aufklä­ rungsarbeit. So vertrauen u. a. die Betreiber von Accor Hotels, Meliã Hotels International sowie der NH Hotel Group auf die 24­Stunden­Live­Fernüberwachung von Pro­ tection One. Das Unternehmen hat sich auf besondere Sicherheits­ services als effiziente Alternative zu kostspieligem Wach­ personal und aufwendiger Überwachungstechnik fokus­ siert. Beispielsweise bietet es Hotelbetrieben einen Über­ fallschutz an, der per fest installiertem oder auch mobilem Sender aktiviert wird. Hiermit ausgestattet können Rezep­ tionisten, Nachtportiers oder Mitarbeiter aus dem Back­ Office im Notfall eine Verbindung zur firmeneigenen rund

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Bild 1. Gefahrenpunkt Hotelrezeption: schnelle Hilfe mit Protection One (Foto: iStock.com/kadmy)

um die Uhr besetzten Serviceleitstelle in Meerbusch her­ stellen. Dort hören die geschulten Mitarbeiter mit Hilfe eines Audiomoduls ins Objekt hinein, werten die durch Kameras übertragenen Bilder der Bedrohungssituation aus und leiten die notwendigen Maßnahmen ein. Umgehend erfolgt die Information der entsprechenden Polizeibehörde über die Gefahrenlage im Hotel. „Dieser Überfallschutz kann natürlich keine Pöbeleien, tätliche Übergriffe oder Raubüberfälle verhindern. Er gibt unseren Mitarbeitern aber die Sicherheit, in Sekundenschnelle kompetente Part­ ner hinzuschalten zu können. Allein diese Gewissheit ver­ leiht den Kollegen das Gefühl, nicht allein mit der Situa­ tion zu sein und auf schnelle Hilfe zählen zu können“, so Jochen Fuchs, General Manager, Novotel und Ibis – beide München City Arnulfpark.

Mit Videoüberwachung Diebstahl und Vandalismus aufklären Wenn es um den Schutz von Gäste­ und Hoteleigentum geht, ist Videotechnik ein großes Thema, mit deren Hilfe die Mitarbeiter Zimmerflure, aber auch Tiefgaragen, Park­ plätze, Konferenzbereiche, Tresorräume, Lager sowie Parkticket­ und Getränkeautomaten des Hotels überwa­ chen können. Zu diesem Zweck werden entsprechende

Bild 2. Wachhabender in der Notruf- und Serviceleitstelle

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Sicherheitstechnik / Rettungs- und Steigleitern

Bild 3. Fernüberwachung mittels Video-Monitor (Fotos 2 und 3: Protection One)

gendeiner Form videoüberwacht werden möchten, ver­ zichten wir zugunsten der allgemeinen Sicherheit gern“, so Karsten Hohl, Hoteldirektor ibis Styles Osnabrück. Christoph Heuser, zuständiger Key Account Manager für die Hotellerie bei Protection One: „Wir stellen deutsch­ landweit einen erhöhten Sicherheitsbedarf in der Hotel­ branche fest. Dabei spielt es kaum eine Rolle, ob es sich um ein Fünf­Sterne­Haus in einer Metropolregion oder um ei­ nen Landgasthof an einem infrastrukturell schwächeren Standort handelt. Allein aus Gründen der Fürsorge, des Arbeitsschutzes und aus wirtschaftlichen Überlegungen er­ gibt sich meiner Meinung nach zwangsläufig die Notwen­ digkeit, sich durch sinnvolle Maßnahmen gegen die wach­ sende Täterschaft abzusichern. Hierzu stellen wir unsere Konzepte inklusive technischer Ausstattung ohne kunden­ seitige Vorinvestition zur Verfügung. Die Abrechnung er­ folgt auf Basis monatlicher Dienstleistungspauschalen, die sich nach Objektgröße und Überwachungsumfang richten.“

Protection One

Bild 4. Erhöhter Sicherheitsbedarf besteht auch in den Tiefgaragen der Hotels (Foto: iStock.com/ollo)

Kameras installiert. Hotelmitarbeiter sehen dadurch sofort oder auch im Nachhinein auf zentralen Bildschirmen, was sich in Ein­ und Ausgangsbereichen, in der Lobby, in Flu­ ren, Treppenhäusern, Parkplätzen und Tiefgaragen ab­ spielt. Auf diesem Weg lassen sich Gaunereien wie Kfz­ Beschädigungen, Gepäck­ oder Schmuckdiebstähle rekapi­ tulieren bzw. in Frage kommende Tätergruppen eingrenzen. „Unsere Gäste wissen diesen Überwachungs­Service im Hinblick auf die eigene Sicherheit, aber auch die unserer Mitarbeiter sehr zu schätzen. Auf jene ca. 3 % potenzieller Kunden, die gerne anonym reisen und keinesfalls in ir­

Einbruch, Diebstahl, Vandalismus, … „Alles sicher!“ heißt die selbstbewusste Antwort von Protection One auf Fragen von Industrie, Handel, Verwaltungen, Kommunen und auch immer mehr Hotels nach effektivem Schutz vor sol­ chen Gefahren. Mit seinen außergewöhnlichen Sicher­ heitslösungen konnte das Unternehmen in den vergange­ nen 19 Jahren bereits über 14.000 Kunden überzeugen. Denn das deutschlandweit erste Sicherheitskonzept auf Basis einer 24­Stunden­Live­Fernüberwachung stellt eine ebenso wirkungsvolle wie kosteneffiziente Alternative zu herkömmlichen Überwachungsmethoden dar. Die Erfolgs­ statistik der Notruf­ und Serviceleitstelle von Protection One mit Hauptsitz in Meerbusch bei Düsseldorf ist ebenso einzigartig auf dem deutschen Sicherheitsmarkt wie das Gesamtangebot aus einer Hand. Hierzu zählen die Bera­ tung, Projektierung, kostenfreie Installation, Service­ und Überwachungsdienstleistungen. Weitere Informationen: Protection One GmbH Am Meerkamp 23, 40667 Meerbusch Tel. (02132) 996 99-14 88, Fax (02132) 996 99-217 zentrale@protectionone.de, www.protectionone.de

Deutscher Hotelkongress & HotelExpo 2017 Am 6. und 7. Februar 2017 findet unter dem Motto „Hotellerie hebt ab – Wie lang hält der Boom?“ im Hotel InterContinental in Berlin der Deutsche Hotelkongress & HotelExpo 2017 statt. Themen der zweitägigen Veranstaltung sind u. a.: – Die Bedeutung der digitalen Offensive in Europa für die Hotellerie – Keynote von EU­Kommissar Günther Oet­ tinger – Chef­Panel – Branchen­Macher im Gespräch mit der AHGZ­Redaktion – CEO­Keynote – Markus Semer, Vorstandsvorsitzender der Kempinski AG

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– Your Young Guide for Generation Y – Philipp Riederle, Entrepreneur und Keynote­Speaker zum Kommunika­ tionsverhalten der Digital Natives – Neue Hotelprodukte am Markt – Welche Projekte werden 2017 für Furore sorgen? U. a. mit Dietmar Müller­Elmau (Schloss Elmau) und Michael Struck (Ruby Hotels) Weitere Informationen: dfv Conference Group GmbH – Ein Unternehmen der dfv Mediengruppe Mainzer Landstraße 251, 60326 Frankfurt/M. Tel. (069) 75 95-30 00, Fax (069) 75 95-30 20 info@dfvcg.de, www.conferencegroup.de/kongresse/ hotellerie-gastronomie-wellness/hotelkongress-hotelexpo-2017

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Sicherheitstechnik / Rettungs- und Steigleitern

Schnell geplante Steigleitern für den Notfall Ob für die Evakuierung von Hotelgästen oder für Wartungsarbeiten auf Dächern und an hochgelegenen technischen Anlagen: Steigleitern dienen einem sicheren Auf- und Abstieg und sind gerade im Notfall wichtige und lebensrettende Fluchthilfen für Gäste sowie Personal in Hotels und Ferienanlagen. Der bayerische Qualitätshersteller Günzburger Steigtech­ nik bietet für jede Anwendung die passende Steigtechnik­ Lösung. Dank der individuellen Beratung durch die Profis sowie der online verfügbaren Planungshilfen lassen sich die Steigleitern besonders einfach konfigurieren. Das effi­ ziente Baukastensystem garantiert eine schnelle Konfigu­ ration, selbst bei komplexen, mehrzügigen Anlagen. Neben kurzen Montagezeiten sind Sicherheit und Langlebigkeit weitere Maximen. Die Günzburger Steigtechnik nimmt die Planung jeder Anlage in enger Abstimmung mit dem Auf­ traggeber vor, je nach Gebäude und Einsatzzweck. So kön­ nen aufwendige und teure Schweißarbeiten vor Ort ausge­ schlossen werden. Das modulare Baukastensystem bietet die nötige Flexibilität, für jede Anwendung die richtige Steigleiter­Lösung zu finden. Planungshilfen stehen unter www.steigtechnik.de zum Download bereit. Für Steigleitern werden die Werkstoffe Stahl verzinkt, Edelstahl gebeizt (V4A 1.4571) und Aluminium (blank oder eloxiert) eingesetzt. Dabei bestimmen Ort und Zweck,

Bild 2. 29-m-Notfall-Fluchtleiter aus verzinktem Stahl – aus 14 vorgefertigten Elementen; die Montagezeit beträgt unter einer Woche (Fotos: Günzburger Steigtechnik)

welches Material am besten geeignet ist. Edelstahl ist die edelste Variante für den Inneneinsatz, Modelle aus Stahl kommen meist an der Fassade zum Einsatz. Aluminium (blank) eignet sich ausgezeichnet für Innenräume, beson­ ders wenn auch die Statik eine Rolle spielt, denn der Werk­ stoff ist extrem leicht. Steigleitern aus Günzburg sind Bauart­geprüft nach DIN 18799­1, DIN EN ISO 14122­4 und DIN 14094­1 und entsprechen der Arbeitsstättenrichtlinie ASR A 1.8 sowie den geltenden Unfallverhütungsvorschriften. Alle Modelle haben 15 Jahre Qualitätsgarantie und sind jederzeit aus dem Lagervorrat lieferbar. Weitere Informationen:

Bild 1. Steigleitern sorgen für den sicheren und schnellen Zugang auf Dächer, Anlagen und Silos

Die igeho, die Internationale Fachmesse für Hotellerie, Gastronomie, Take­Away und Care, findet vom 18.– 22. 11. 2017 in Basel statt. Sie deckt alle Themenbereiche der unterschiedlichen Branchen ab. Zu den Ausstellungs­ schwerpunkten gehören neben Kücheneinrichtungen und ­geräten, Speisenverteilung, Qualitätskontrolle, Lagerein­ richtungen, Kühlanlagen und Transport­ und Fördermitteln auch Empfangs­, Aufenthalts­, Bankett­, Konferenz­, Schu­

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Innenausbau

Erschütterungs- und Körperschallschutz für Schwimmbäder und Whirlpools Beim Bau von Schwimmbädern und Whirlpools in oder auf Gebäuden ist es ratsam, sorgfältig zu prüfen, ob durch deren Nutzung störende Einflüsse auf die bauliche Umgebung zu erwarten sind. Die Nutzung von Schwimmbädern und Whirlpools und deren Pflege stehen immer im Zusammenhang mit der Erzeugung von Schwingungen in Form von Erschütterungen und Körperschall. Je nach Intensität der Aktivitäten der Nutzer/Besucher und Ausstattung der Einrichtungen werden Schwingungen erzeugt, die sich als Körperschall ins Umfeld übertragen und dort als störender Luftschall wahrgenommen werden. Sportliches Schwimmen, Ins­Becken­Springen, Einsatz von Gegenstromanlagen, Rückspülen von Filteranlagen, Pumpen u. a. sind nur einige Beispiele, die beim Betrieb von Schwimmbädern und Whirlpools in oder auf Gebäu­ den unangenehm als störende Geräusche wahrgenommen werden können. Typische Beispiele:

– Ein Gemeinschaftsschwimmbad mit Gegenstromanlage wird in einer Wohnanlage geplant und eingebaut. Direkt neben dem Schwimmbad befinden sich auch Wohnun­ gen. Diese Wohnungen sind dann für einige Bauherren ganz überraschend schwingungstechnisch „kontami­ niert“. Der Wert der Wohnungen sinkt dadurch stark. Diese recht günstigen Wohnungen finden dann später auch ihre Nutzer. Das Wissen über die Vergünstigung gerät schnell bewusst oder unbewusst in Vergessenheit und es folgen Forderungen der Bewohner auf Funktions­ und Betriebseinschränkungen des Schwimmbades. – Beim nachträglichen Einbau von Schwimmbädern oder Whirlpools in einer Mehrappartementanlage ist nachzu­ weisen, dass durch den Badebetrieb die Nachbarappar­ tements nicht belästigt werden, da ansonsten mit einer Stilllegung des Poolbetriebes zu rechnen wäre. – Bei Hotelanlagen liegen Poolanlagen und Wellnessbe­ reiche nicht selten in unmittelbarer Nähe zu Gästezim­ mern, vor allem bei nachträglichen Einbauten oder Auf­ stockung von Hotelanlagen. Dieses führt häufig zum Konflikt zwischen dem Ruhebedarf der Gäste in den betroffenen Zimmern und der Nutzung des Wellnessbe­ reichs – mit der Folge, dass Betriebszeiten der Sportan­ lage eingeschränkt und die Pflege der Anlage zeitlich begrenzt werden muss. In allen Fällen ist eine elastische Lagerung der Pools, da­ zugehöriger Aggregate und weiterer Wellness­Komponen­ ten oder gar des gesamten Wellnessbereichs die einzige und sinnvollste Lösung, um solche Konflikte zu vermei­ den. Wichtig ist dabei, besonders weiche Lagerungen mit höchstmöglicher Isolierwirkung vorzusehen, so dass auch tieffrequente störende Geräuschanteile im Bereich der menschlichen Hörschwelle effektiv reduziert werden. Zahlreiche ausgeführte Anlagen bestätigen die Effektivität solcher elastischen Lagerungen.

Fazit Bei der Planung von Pools und Wellnessbereichen in oder auf Gebäuden sollte die Problematik der Übertragung von Erschütterungen und Körperschall sorgfältig betrachtet und bei Erfordernis sollten entsprechende Maßnahmen zur Entkopplung eingeplant werden. Weitere Informationen:

Elastische Lagerung eines Pools auf Federelementen (gelb) – Montagesituation (Foto: GERB Schwingungsisolierungen GmbH und Co. KG)

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Innenausbau

Elegantes Design-Hotelmöbel als Alternative zum traditionellen Kleiderschrank Hotelgäste suchen individuell anpassbare Angebote und schnelle und reibungslose Abläufe. Das ergab eine FutureHotel Gastbefragung des Fraunhofer Instituts zu den Anforderungen von Gästen an das Hotel der Zukunft. Geradezu ideal für diese Bedürfnisse geeignet ist das neue Design-Möbelstück von David Chipperfield, das in Zusammenarbeit mit dem American Hardwood Export Council und dem Büro e15 entstand. „The Butler“ ist ein elegantes Hotelmöbel aus amerikanischer Weide, das zur Salone del Mobile in Mailand im Rahmen der Wallpaper* „Handmade“-Ausstellung erstmalig präsentiert wurde. Ob privat oder geschäftlich: Zu einer gelungenen Reise ge­ hört nicht zuletzt die Zufriedenheit mit dem Hotel. Immer wichtiger wird den Reisenden dabei die Möglichkeit, ihren Aufenthalt individuell gestalten zu können. Mit den Part­ nern David Chipperfield Architects in London und e15 in Frankfurt/M. hat der American Hardwood Export Council (AHEC) ein typisches Hotelmöbelstück neu erfunden – Kleiderschrank und Kofferablage. Anvisiert wurde ein maßgeschneidertes Möbel, das dem Reisenden hilft, seine Habe in Ruhe auszupacken und sicherzustellen, dass er später nichts im Zimmer vergisst. Das Magazin Wallpaper* hatte das Studio David Chip­ perfield Architects eingeladen, eine Alternative für den tra­ ditionellen Hotelkleiderschrank und die Kommode zu ent­ wickeln. Ein Objekt, das zum Wallpaper* „Handmade“­ Thema für 2016 passt: Reisen und das konzeptionelle Wallpaper* Hotel. Das Büro David Chipperfield Architects entwickelte das Möbelstück und beauftragte die Möbel­ bauer von e15, die einen Großteil der vom Architekturstu­ dio gestalteten Möbel herstellen, mit der Ausführung e15 gehört zu den ersten Unternehmen der Branche, die Mas­ sivholz in seiner reinsten Form verwenden. Für The Butler fiel die Wahl auf amerikanisches Weidenholz (AHEC). Die Idee basiert auf den Erfahrungswerten des Wallpaper*­Teams, das häufig auf Reisen ist: In den Hotel­

Bild 2. Für „The Butler“ fiel die Wahl auf amerikanisches Weidenholz (Fotos: Giovanni Nardi).

zimmern werden die Koffer selten ganz ausgepackt, und auch die Standard­ Kleiderschränke und Kofferablagen werden kaum genutzt. Das Magazin beauftragte David Chipperfield Architects, eine zeitgemäße Interpretation einer Kreuzung aus Stummer Diener und Sideboard zu konzipieren mit dem Ziel, die Raumerfahrung im Hotel neu zu definieren und das Kofferauspacken und Wieder­ einpacken so mühelos und angenehm wie möglich zu ge­ stalten. David Chipperfield: „In den meisten Hotels stehen schlecht gestaltete Kleiderschränke und Kommoden. Sie sind falsch organisiert, und daher ist das Kofferauspacken nicht besonders erfreulich. Hinter ‚The Butler‘ steckt die Idee, ein Möbel zu erfinden, mit dem das Kofferauspacken im Hotelzimmer zu einem angenehmen Erlebnis wird.“ „Wir haben hier zum ersten Mal mit amerikanischer Weide gearbeitet. Das Holz ist viel weicher als die von e15 primär verarbeitete europäische Eiche. Aber wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, erläutert Jan Philip Holler, Senior Product Designer bei e15. „Erstklassige handwerk­ liche Verarbeitung steht bei uns im Mittel­ punkt. So zählen einige konstruktive Details zu den wichtigen Merkmalen des Möbels, zum Beispiel eine Lücke auf der Rückseite, sodass sich das Holz im Lauf der Zeit ausdeh­ nen bzw. schrumpfen kann. Amerikanische Weide als Hauptwerkstoff wurde mit gebürs­ tetem Messing, vegetabil gegerbtem Leder und weißem Carrara­Marmor kombiniert, um eine attraktive Materialmischung zu erzielen. Durch dieses Zusammenspiel reiner Werkstoffe ent­ stand ein verblüffender Kontrast mit dem re­ duzierten architektonischen Design des ‚But­ ler‘.“ Weitere Informationen:

Bild 1. Alternative zum traditionellen Kleiderschrank: ein elegantes Design-Hotelmöbel von David Chipperfield Architects

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Schalungstechnik

Hotelturm – Stahlbeton formvollendet verbaut Für die Realisierung der monolithischen Stahlbetonkonstruktion des 4-Sterne-Hotels plus Boardinghouse in Lörrach in BadenWürttemberg setzte die Implenia Bau GmbH Baden-Württemberg auf das Klettersystem 240 und das Schalungssystem LOGO.3 von PASCHAL. 9.000 m3 Stahlbeton waagerecht und bis auf 63 m senkrecht wurden verbaut. In zentraler Lage, unweit des Hauptbahnhofs Lörrach, wird das 4­Sterne­Hotel plus Boardinghouse im Auftrag der Dr.­H.­K.­Eberle­Stiftung nach den Plänen des Archi­ tekturbüros Külby und Külby, Lörrach errichtet. Für die Gestaltung der schalungstechnisch anspruchsvollen Fassa­ dengliederung ist KSP Jürgen Engel Architekten, Berlin, verantwortlich. Für die WU­Betonkonstruktion der unterirdischen Löschwassertanks über die tragenden Bodenplatten, die Tiefgaragenkonstruktion bis hin zur letzten Stahlbetonde­ cke des Hotelturms auf 63 m Höhe besteht der komplette Rohbau monolithisch aus Stahlbeton. Zum Schalen ka­ men von PASCHAL ca. 1.200 m2 des Schalungssystems LOGO.3, 100 lfm. Kletterschalung 240 mit Nachlaufgerüst zum Einsatz.

Schalungs-Know-how und kooperative Arbeitsteilung = Bauerfolg An dem reibungslosen und fristgerechten Bauablauf haben sowohl Frank Leimbach, Oberbauleiter Rohbau, als auch Polier Michael Jäger von der Implenia Bau GmbH Bau Baden­Württemberg maßgeblichen Anteil. In regelmäßi­ gen Baubesprechungen vor Ort mit den Schalungsexperten von PASCHAL wurden die jeweiligen Herausforderungen der nächsten Arbeitsschritte detailliert erörtert und kon­ struktiv gelöst. Die zielführende Zusammenarbeit zwischen der Im­ plenia Bau GmbH Bau Baden­Württemberg und PASCHAL kristallisierte sich schon in der Angebotsphase heraus. Be­

Bild 2. Die versetzen Fensteröffnungen in der Hotelturmfassade mussten bei der Schalungs- und Kletterplanung besonders beachtet werden. Die Schalungsexperten von PASCHAL entwickelten auch hierzu die passende Gesamtlösung inklusive der statischen Berechungen – u. a. die Verankerung im freien Deckenrand.

reits hier punktete PASCHAL mit seinen kreativen, praxis­ orientierten und kostenoptimierten Schalungslösungen. „Das überzeugende Kletterkonzept der Schalungstechniker gab letztendlich den Ausschlag dafür, PASCHAL den Auf­ trag zu erteilen“, so Frank Leimbach. Das von PASCHAL konzipierte „Kletterkonzept“ auf Basis des Klettersystems 240 begeisterte während der Ausführung und hielt, was in der Angebotsphase versprochen wurde. Die Breite der Büh­ neneinheiten wurde zur Optimierung exakt auf die Kran­ hübe abgestimmt. Durch diese Maßnahme reichten je Turmseite vier Kletterbühnen mit ca. 6 m Länge. Ab dem 3. Obergeschoss wurden im Zweiwochentakt die Schal­ und Betonarbeiten ausgeführt. Pro Hotelturmgeschoss wur­ den 220 m3 Beton und 40 t Betonstahl eingebaut. Wegen beengter Platzverhältnisse auf der innerstädti­ schen Baustelle wurden die Kletterbühnen soweit wie möglich werkseitig von PASCHAL vormontiert. Seine An­ passungsfähigkeit an besondere Aufgabenstellungen be­ weist das Klettersystem 240 von PASCHAL mit der rasan­ ten Rohbaufertigstellung in Lörrach.

Fassadenarchitektur und Schalungskonzept Bild 1. Der 63 m hohe Hotelturm im Vordergrund mit dem Boardinghouse im Hintergrund, über einen Verbindungstrackt angeschlossen, verdeutlicht die räumliche Enge des Baufeldes.

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Von den Schalungsexperten bei PASCHAL wurden am Hotelturm noch zwei weitere Herausforderungen bravou­

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HOCH HINAUS MIT PASCHAL

Bild 3. Die Verankerungen der Kletterbühnen waren, bedingt durch die wechselnden Öffnungen in den Außenwänden, u. a. auch in den freien Deckenrändern einzuplanen. Der bauaufsichtlich zugelassene PASCHAL Kletterkonus M30/DW15 ermöglichte die sichere Lastaufnahme beim Klettern. Am Lörracher Hotelturm wurden bis zu 74 KN an resultierender Last sicher eingeleitet. Der Kletterkonus M30/DW15 dient allen PASCHAL Kletter- und Bühnensystemen als einheitliches Verankerungssystem. (Fotos/Grafik: PASCHAL)

rös gemeistert. Die Einteilung der Kletterkonsolen und der Veranke­ rungspunkte für die auftretenden Lasten war mit den zuständigen Trag­ werksplanern auch aufgrund der stark gegliederten Fassade bei der Planung der Klettereinheiten abzu­ stimmen. Die Arbeitseffizienz und die wirtschaftliche Bauausführung ste­ hen in unmittelbarem Zusammen­ hang. Besonders im Betonbau spielt die Arbeitssicherheit eine besondere Rolle, da hier in großen Höhen – beim Lörracher Hotelturm auf bis zu 63 m Höhe – gearbeitet wird. Bei der Produktentwicklung wie auch der Weiterentwicklung werden seitens PASCHAL geforderte gesetzliche Bestimmungen, Verordnungen und bautechnische Normen sowie bau­ aufsichtliche Vorgaben für die höchst­ mögliche Arbeitssicherheit berück­ sichtigt. Für die Baustelle in Lörrach wurden die Schalungssysteme mit verschiedensten Sicherheitseinrich­ tungen kombiniert: Einhausungen an den Leiteraufstiegen, die Absturz­ sicherung im Bereich der Treppenbal­ kone sowie Fangnetze.

Logistikkonzept für das beengte Baufeld Das Baufeld mit Abmessungen von 75 m × 49 m ist fast zu 100 % vom 4­Sterne Hotelkomplex mit den Roh­ baumaßen 68 m × 48 m bebaut. So war die Planungsabteilung von PA­ SCHAL schon bei der Baustellenein­ richtung involviert, um auf Basis der möglichen Hebelasten der Kräne die Schaleinheiten der Kletterschalung 240 inklusive Nachläufer so zu kon­ zipieren, dass sie als komplette Ein­ heiten gehoben und versetzt werden konnten, denn die Kletterbühnen sollten maximale Größe haben, um mit der geringsten Anzahl von Kran­ hüben die Klettereinheiten von Ge­ schoss zu Geschoss zu heben.

Erdbebenzone III und seine Anforderungen Zur sicheren Aussteifung des Hotel­ turms wurden die Treppenhäuser mit Wanddicken von bis zu 60 cm in der Betongüte C50/60 betoniert. Zum Schalen der wichtigen Aussteifungs­ kerne wurden die Ausschal­Innen­

Kletterkonsolen mit allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung der Verankerung vom DIBt

Tel.: +49 7832 71-0 www.paschal.de service@paschal.de

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Schalungstechnik

ecken in Kombination mit dem Schalungssystem LOGO.3 eingesetzt. Zum sicheren Ausführen der Folgegewerke wur­ den zehn Hebebühnen in den unterschiedlichsten Abmes­ sungen mit insgesamt 40 m2 und sieben Nachläufern einge­ setzt. Der kleinste Schacht hatte die Abmessungen 1,40 m × 0,83 m und der größte Schacht 3,80 m × 3,64 m.

4-Sterne-Hotel plus Boardinghouse Der Neubau, bestehend aus Hotelturm, Restaurantge­ bäude und Boardinghouse mit 49 Appartements, liegt ge­ genüber dem Lörracher Hauptbahnhof. Dem Bebauungs­ plan entsprechend verfügt das Hotelhochhaus inklusive Erdgeschoss über 20 Etagen, mit darunterliegendem Basis­ geschoss für Technikräume und die Tiefgarage. Unter einer Teilfläche des Basisgeschoßes wurden drei Löschwasser­ tanks aus WU­Beton erstellt. Auch diese Betonkonstruk­ tionen wurden mit dem Schalungssystem LOGO.3 von PASCHAL geschalt.

Bautafel 4-Sterne-Hotel plus Boardinghouse, Lörrach ■■ Tiefgarage: 3.176 m2 ■■ Boardinghaus: 662 m2 auf vier Etagen ■■ Restaurant: 710 m2 ■■ Hotel: je 502 m2 auf zwanzig Etagen ■■ Bauwerkshöhe: 65,115 m ■■ Gründung Bodenplatte für das Hotel: ca. 23 x 23 m, Höhe i. M. = 1,25 m, teilweise bis zu 1,60 m dick, 760 m3 Beton, 215 t Stahl, teilweise DN 28 mm 4-lagig ■■ Betonmenge: 9.000 m3 in Betongüten bis C 50/60

Weitere Informationen: PASCHAL-Werk G. Maier GmbH Kreuzbühlstraße 5, 77790 Steinach Tel. (07832) 71-0, Fax (07832) 71-209 service@paschal.de, www.paschal.de

Impressum Ernst & Sohn Special: Hotels und Ferieneinrichtungen

Verlag für Architektur und technische Wissenschaften GmbH & Co. KG Rotherstraße 21, 10245 Berlin, Tel. (030) 470 31-200, Fax (030) 470 31-270 www.ernst-und-sohn.de Redaktion Simone von Schönfeldt, Berlin Rainer Bratfisch, Berlin Dr. Burkhard Talebitari (verantw.) Tel. (030) 470 31-273, Fax (030) 470 31-229 btalebitar@wiley.com Kunden-/Leserservice Abonnementbetreuung, Einzelheft-Verkauf, Probehefte, Adressänderungen WILEY-VCH Kundenservice für Verlag Ernst & Sohn, Boschstraße 12, 69469 Weinheim, Tel. (06201) 606-400, Fax (06201) 606-184, service@wiley-vch.de Einzelheft 25,– € inkl. MwSt. und Versand/Porto Bestellnummer 2134-1710 Weitere Sonderhefte online bestellen auf: www.ernst-und-sohn.de/sonderhefte

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Gesamtanzeigenleitung Fred Doischer Anzeigenverkauf Dominique Riedel Tel. +49 (0) 30 470 31-252, Fax +49 (0) 30 470 31-230 dominique.riedel@wiley.com Es gilt die aktuelle Anzeigenpreisliste. Bankverbindung J.P. Morgan AG Frankfurt IBAN DE55 5011 0800 6161 5174 43 BIC/S.W.I.F.T.: CHAS DE FX Gestaltung/Satz LVD GmbH, Berlin Druck Meiling Druck, Haldensleben © 2017 Wilhelm Ernst & Sohn Verlag für Architektur und technische Wissenschaften GmbH & Co. KG, Berlin

Die in dem Special veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere das des Nachdrucks und der Übersetzung in andere Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieses Specials darf ohne vorherige Zustimmung des Verlages gewerblich als Kopie vervielfältigt, in elektronische Datenbanken aufgenommen oder auf CD-ROM vervielfältigt werden. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen in erster Linie die persönliche Meinung der Verfasserin oder des Verfassers dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotografien übernimmt der Verlag keine Haftung.

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Bauphysik-Kalender 2016 Die ganzheitliche Betrachtung des vorbeugenden Brandschutzes mit einer Gesamtbewertung der baulichen, anlagentechnischen und organisatorischen Maßnahmen unter Berücksichtigung der nutzungsbedingten Gefährdungspotentiale und Schutzziele spielt bei der Planung und Errichtung von Bauwerken eine wesentliche Rolle. Dies verlangt von allen Beteiligten bei Entwurf und Planung, von Bauproduktenherstellern, Materialprüfungsämtern und Bauaufsichtsbehörden ein hohes Maß an Fachkenntnis über den aktuellen Stand der Technik aller relevanten Bereiche. Nur durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit können sichere und optimierte Brandschutzkonzepte entwickelt und realisiert werden, Umplanungen vermieden und Genehmigungsverfahren optimiert werden. Der neue Bauphysik-Kalender 2016 mit dem Schwerpunktthema Brandschutz bietet eine solide Arbeitsgrundlage und ein verlässliches aktuelles Nachschlagewerk für die Planung in Neubau und Bestand, und zwar sowohl für den konstruktiven Brandschutz bei allen Bauweisen nach den Eurocodes als auch für die ingenieurmäßigen Brandschutzkonzepte. Hrsg.: Nabil A. Fouad Bauphysik-Kalender 2016 Schwerpunkt: Brandschutz 2016. 690 S. € 144,–* Fortsetzungspreis: € 124,–* ISBN 978-3-433-03128-5 Auch als erhältlich

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