2017 Kindertagesstätten Ernst & Sohn Special September 2017 A 61029
Neubau I Umbau I Sanierung
– Modulbauweise/Mobile Raumsysteme – Bauen mit Holz – Projektberichte – Sanierung, Erweiterung, Neubau – Innenausbau – Bodensysteme – Türsysteme – Lüftung – Beleuchtung
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Editorial
Kita-Räume bedürfnisorientiert gestalten
Damit Kinder die Welt über Körper und Sinne erfahren können, brauchen sie eine entsprechende Umgebung. Sie brauchen Räume, die ihnen ermöglichen, ihre Umwelt zu erforschen, ihre Körperkräfte auszuloten und ihre Geschicklichkeit zu erweitern. Und sie benötigen einen vertrauten Ort, der ihnen als sichere Basis dient. Aus diesem vertrauten Raum können sie die Umwelt erkunden, mit der Möglichkeit, immer wieder an diesen sicheren Platz zurückzukehren, an dem sie sich geborgen fühlen. Die Erzieherin, Diplom-Pädagogin und Fachautorin Valentina Wiebe fordert: „Räume in Kindertagesstätten sollten Selbstbildung ermöglichen; unterschiedliche Spielbereiche anbieten, um allein, zu zweit oder in der Gruppe spielen zu können; Grundbedürfnisse nach Bewegung, Ruhe, Rückzug, Gestalten, Rollenspiel, Bauen und Essen berücksichtigen; freie Wahl des Spielortes, der Spielmaterialien, der Spielpartner und der Spieldauer erlauben; die Sinne anregen durch Licht, Akustik, Farben, Materialeigenschaften; räumliche Beziehungen herstellen, z. B. durch Übergänge, kurze Wege, Transparenz, Begrenzungen, und Orte für Begegnungen schaffen“.1) Räume haben also entscheidende Bedeutung für Kinder. Sie lösen Gefühle aus, die die zwischenmenschlichen Beziehungen deutlich beeinflussen, und sind Faktoren für Handlungs- und Erfahrungsspielräume. Deshalb sollten Räume auf die Entwicklung sowie auf die Bedürfnisse der Kinder Bezug nehmen. Ziel der Planer muss es sein, die verschieden gelagerten Themen und Anforderungen wie Sicherheitsaspekte, pädagogische Überlegungen und hygienische Richtlinien zum Schutz von Kindern und pädagogischem Personal zusammenzuführen.
1) Wiebe, Valentina (2011): Grundlagen der Raumgestaltung für Kinder in den ersten drei Lebensjahren unter der Berücksichtigung entwicklungsbedingter und bedürfnisorientierter Aspekte. Verfügbar unter: http://www.kita-fachtexte.de/ texte-finden/detail/data/grundlagen-derraumgestaltung-fuer-kinder-in-den-ersten-drei-lebensjahren-unterder-beruecksichtigun/. Zugriff am 21.08.2017.
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Damit stellen sowohl der qualitativ hochwertige Neubau einer Kindertageseinrichtung als auch ein zeitgemäßer Umbau hohe Anforderungen an Architekten. Neben bauplanungsrechtlichen Rahmenbedingungen ist die Funktion der Einrichtung in zweierlei Hinsicht maßgebend: Kitas sind einerseits frühkindliche Bildungseinrichtungen, andererseits ständiger Arbeitsplatz für das dort beschäftigte Personal. Die Gesamtgestaltung, die Funktionalität der baulichen Anlagen sowie die Ausstattung der Kita müssen die Arbeit der pädagogischen Fachkräfte und die Förderung der motorischen und sensorischen, kognitiven und sozialen Entwicklung der Kinder unterstützen. Kitas sollen leicht zu bewirtschaften und müssen sicher sein. Die Vorschriften für den Bau von Kindertageseinrichtungen weichen z. T. deutlich von sonstigen Vorgaben – etwa für den Wohnungsoder Industriebau – ab bzw. gehen darüber hinaus. Neben einer Fülle staatlicher, allerdings leider nicht bundeseinheitlicher Gesetze und Verordnungen sowie anderen Regelungen sind vor allem die Vorschriften der gesetzlichen Unfallversicherung zu beachten. In diesem Special stellen wir Ihnen Kitas für Kinder unterschiedlicher Altersgruppen in alten und neuen Gebäuden, mit verschiedenartigen Raumkonzepten, Möbeln, Materialien und Freiräumen vor. Die Beispielprojekte aus den Architekturbüros und Unternehmen geben praktische Hinweise und Anregungen zur kindgerechten Gestaltung von Kitas und zeigen Erfahrungen aus der Planung. Viel Freude und Informationsgewinn beim Lesen wünscht Ihnen
Iris Kopf Redaktion Specials
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Inhalt
Die neue Kindertagesstätte mit integriertem Eltern-Kind-Zentrum in Waldshut-Tiengen in BadenWürttemberg ist eine von zwei neuen Betreuungseinrichtungen, die Kleusberg für die Stadt realisierte. Da schlüsselfertige Projekte in Modulbauweise i. d. R. bis zu 70 % schneller realisiert werden, als dies in herkömmlicher Bauweise möglich ist, konnte Kleusberg für den Bauherrn eine optimale Gebäudelösung schaffen. Der enorme Zeitgewinn wird vor allem durch die parallel stattfindenden Arbeiten im Werk und am Bauort ermöglicht. Das Zusammenfügen der 28 einzelnen Raumelemente zu einem kompletten Gebäude erfolgte in nur drei Tagen. Das Eltern-KindZentrum wurde zum vereinbarten Festpreis und termingemäß übergeben. Ein weiterer Vorteil: Modulgebäude können im Laufe ihres Lebenszyklus problemlos umgestaltet und neuen Anforderungen angepasst werden, auch Aufstockungen des Gebäudes sind möglich. (Foto: KLEUSBERG GmbH & o. KG, Fotograf: Rüdiger Mosler, s. Beitrag S. 9–10)
Special 2017 Kindertagesstätten
EDITORIAL
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Iris Kopf Kita-Räume bedürfnisorientiert gestalten
MODULBAUWEISE/MOBILE RAUMSYSTEME 6
Stadt Neuss baut zwei Kitas in Modulbauweise
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Ein Hufeisen für Kinderherzen
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Kindertagesstätten in Modulbauweise
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Das Architektur-Konzept fortgeschrieben: eine Kindergarten-Erweiterung, die sich harmonisch anpasst
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Kindertagesstätte aus Holzmodulen
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Kita für die Stadt Verden: offen, bunt und energieeffizient
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Hardtschule in Durmersheim wächst mit Heinkel Modulbau in die Höhe
BAUEN MIT HOLZ 18
Kinderparadiese aus Holz
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Kindertagesstätte Hohentengen: große Spannweiten mit Brettsperrholz-Rippenelementen
PROJEKTVORSTELLUNGEN
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Ernst & Sohn Special 2017 Kindertagesstätten A61029 Ernst & Sohn Verlag für Architektur und technische Wissenschaften GmbH & Co. KG Rotherstraße 21 D-10245 Berlin Telefon: (030) 4 70 31-200 Fax: (030) 4 70 31-270 info@ernst-und-sohn.de www.ernst-und-sohn.de
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Timm Kleyer, Alexander E. Koblitz KITA MITTEN IN KYRITZ NEUBAU IN HISTORISCHE ALTSTADTBEBAUUNG INTEGRIERT
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München: Aktionsprogramm Schul- und Kita-Bau 2020
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hammeskrause architekten bda FARBENFROHE KITA AUF ZEIT STÄDTISCHE KINDERTAGESSTÄTTE TUNZHOFER STRASSE IN STUTTGART
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AV1 ARCHITEKTEN GMBH HOLZHÄUSER FÜR KINDER NEUBAU EINER KINDERTAGESSTÄTTE IN ALZEY
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(se)arch architekten bda FARBE ALS IDENTIFIKATIONSELEMENT KITA GYÖRER PLATZ IN SINDELFINGEN
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hirner & riehl architekten, Martin Riehl EIN HAUS VOR DEN BERGEN ORTSTYPISCHE HOLZBAU-KITA IN HOLZKIRCHEN
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querwärts ARCHITEKTEN WOLKE 10 IN NÜRNBERG NEUBAU EINER KITA AUF BESTEHENDEM PARKHAUSDACH
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Fingerschutz für Türen
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didacta Hannover 2018
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Kinder- und Familienzentrum in Braunschweig: die Ästhetik runder Ecken
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Bund finanziert Kinderbetreuungseinrichtung
INNENAUSBAU 48 Spielen im modernen Betonbau: ganzheitliches Farbkonzept für einen Kindertagesstätten-Neubau in Kenn bei Trier 50
Kindergerechter Innenausbau im Denkmalensemble
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Sanitärraumaustattung in pädagogischen Einrichtungen: Gute Planung spart Kosten
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Waschräume nachhaltig planen und effizient unterhalten
BODENSYSTEME 53
Kita „Zaubersterne“ setzt auf nachhaltigen Bioboden
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Kita-Bedarfsatlas für Berlin 2017
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Kautschuk: ein Boden für bewegte Zeiten
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Linoleumboden in Kita-Neubau in Frankfurt/M.
Mehr Sicherheit für Kinder Gemäß Unfallverhütungsvorschrift DGUV-V 82 Kindertageseinrichtungen sind Scherstellen an den Nebenschließkanten zu vermeiden.
TÜRSYSTEME 60
Farbenfrohe Fingerschutztüren ergänzen pädagogisches Konzept
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Kindergarten Ihlienworth/Odisheim vertraut auf Fluchttüren
66 Kindergarten in Aalen-Waldhausen: nachträgliche Ausstattung der Türen mit Klemmschutzlösung 68
GfS sichert Türen in Kindergärten
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Fingerschutz TÜV-/GS-geprüft nach EN 16654
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LÜFTUNG/BELEUCHTUNG 70
Gute Raumluft durch Lamellenfenster
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Lüftung für Kindergärten und Kitas – frische Luft für Spaß und Spiel
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Architektur zum Toben
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Impressum
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Modulbauweise/Mobile Raumsysteme
Stadt Neuss baut zwei Kitas in Modulbauweise
Bild 1. Kita „Entdeckerland“ in der Volmerswerther Straße in Neuss: Das Gebäude für vier Kindergruppen mit insgesamt 85 Kindern hat eine Bruttogeschossfläche von 880 m 2
Moderne Modulbauten gewinnen in der Architektur immer mehr an Bedeutung, denn Auftraggeber und Planer wissen inzwischen, welche Vorteile in der schnellen, flexiblen und hochwertigen Bauweise stecken. Auch das Kölner Büro synarchitekten setzt seit Jahren komplexe Bauaufgaben in hochwertige, lösungs orientierte Entwürfe um und realisiert diese immer öfter in Modulbauweise.
weitaus schneller und damit wirtschaftlicher als auf herkömmliche Art.“ Bei den Kitas Horremer Straße „Zauberhügel“ (Träger: Arbeiterwohlfahrt) und Volmerswerther Straße „Entdeckerland“ (Träger: Evangelische Jugendhilfe Neuss Süd GmbH – Diakoniewerk) stand die Entscheidung für die Modulbauweise schon von Anfang an fest. Beim Planen
Als sich die Stadt Neuss 2014 entschied, den immer noch hohen Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen schnell und effektiv mit Modulgebäuden zu decken, wurden synarchitekten für den Bau gleich dreier Einrichtungen beauftragt. Innerhalb nur eines Jahres entstanden von der ersten Entwurfsskizze bis zur Einweihung die Kitas in der Horremer Straße und in der Volmerswerther Straße – realisiert mit ALHO als kompetentem und zuverlässigen Modulbaupartner. „Konzeptionell wie baulich anspruchsvolle Architektur, wie sie von unseren Bauherren bei jeder Bauaufgabe – egal ob im Wohnungsbau, für Verwaltung, Gesundheit oder Bildung und Erziehung – gefordert wird, ist nicht nur in konventioneller Bauweise umzusetzen“, sagt Rolf Walle, Architekt und Partner bei synarchitekten und für die Kitas in Neuss verantwortlich. „Im Gegenteil: Unser Interesse gilt der Modulbauweise, weil wir mit ihr sehr hochwertige Gebäude entwerfen und realisieren können – das jedoch
Bild 2. Kita „Zauberhügel“ in der Horremer Straße in Neuss: Der Eingang ist als geschützter Bereich in die Kubatur eingeschnitten
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Modulbauweise/Mobile Raumsysteme
mit Raummodulen ist dies der Idealfall: Denn obwohl auch systemunabhängige Entwürfe in Modulbauweise umgesetzt werden können, profitieren bei früher Zusammenarbeit Architekt und Modulbauunternehmen in besonderem Maße von der Planung „Hand in Hand“. So kann beizeiten ein gemeinsames Raster gefunden werden, das ästhetischen, wirtschaftlichen und technischen Anforderungen optimal Rechnung trägt.
Architekt und ModulbauSpezialist: ein fruchtbares Miteinander Während die Architekten bei der Kita „Entdeckerland“ in der Volmerswerther Straße ihre Planungen auf den Entwurf der Architektin Gabriele Cremer vom Gebäudemanagement der Stadt Neuss (Leistungen bis einschl. Bauantrag) aufbauten, handelt es sich beim „Zauberhügel“ in der Horremer Straße um einen Eigenentwurf von synarchitekten. Hier betraute die Stadt Neuss das Büro mit den Leistungsphasen 2–8 nach HOAI, einschließlich der Bauleitung. ALHO konnte sich in einem offiziellen Vergabeverfahren gegen mehrere Mitbewerber durchsetzen und bekam den Auftrag für die Ausführungsplanung und die präzise Vorfertigung und Montage der 48 Raummodule für beide Gebäude. „Ab der Beauftragung ALHOs war die weitere Planung ein sehr fruchtbares Miteinander“, erläutert Rolf Walle die Zusammenarbeit. „Teils konnte auf bewährte Standarddetails der ALHO Modulbauweise zurückgegriffen werden, teils wurden die uns wichtigen und selbst erarbeiteten Regeldetails von ALHO angepasst. Insgesamt war die Zusammenarbeit mit ALHO zielgerichtet und schließlich sehr erfolgreich, denn uns stand nur ein sehr enges Zeitfenster für die parallele Planung und Realisierung beider Gebäude zur Verfügung, das wir punktgenau einhalten konnten.“ Von der ersten Entwurfsskizze bis zur Einweihung verging gerade einmal ein Jahr. Die reine Bauzeit nahm davon pro Gebäude lediglich 12 Wochen in Anspruch, die Montage der Module jeweils drei Tage. Die Zeitersparnis gegenüber Stein auf Stein betrug neun Monate.
Bild 4. Kita „Zauberhügel“: die Erschließungsflure und die dazwischengeschalteten Garderobenzonen sind als Spielflure nutzbar
Individuell geplant, professionell umgesetzt Beide Gebäude sind individuell auf die Nutzer und deren Konzepte zugeschnittene Entwürfe, die im städtischen Kontext angesiedelt sind und sich dort harmonisch in die gewachsene Umgebungsbebauung einbinden. Die weiß verputzten Wärmedämmverbundfassaden werden durch farbig gestaltete Teilflächen und/oder Holzpaneele akzentuiert. Beide Kitas sind als zweigeschossige Flachdachgebäude organisiert, unterscheiden sich jedoch in Größe und Grundrissform. Beim Gebäude „Zauberhügel“ konnten die Architekten das 1.300 m2 umfassende Raumprogramm für insgesamt sechs Kindergruppen (125 Kinder) sehr kompakt und funktional auf einem winkelförmigen Grundriss um eine große Freispielfläche herum unterbringen. Der Eingang ist als geschützter Bereich in die Kubatur eingeschnitten und mündet in einem großzügigen Foyer mit Treppenhaus und Aufzug. Dank Modulbauweise konnte der 130 m2 große Empfangsraum ohne störende Zwischenwände erstellt werden, was den Architekten sehr wichtig war. Die ca. 47 m2
Bild 3. Kita „Zauberhügel“: Alle Gruppenräume in dem zweistöckigen Gebäude verfügen über einen direkten Zugang nach draußen
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Modulbauweise/Mobile Raumsysteme
Bild 5. Kita „Zauberhügel“: Die Modulbauweise ermöglicht große Räume mit viel Licht
Bild 7. Kita „Entdeckerland“: Die mit einer modernen Gas-Brennwerttherme erzeugte Wärme wird über Fußbodenheizungen in den Räumen verteilt
großen Hauptgruppenräume sind zusammen mit jeweils einem Nebenraum und einem Differenzialraum sowie eigenen Sanitärbereichen zu gut organisierten Clustern zusammengeschlossen – jeweils drei auf jedem Geschoss. Da alle Gruppenräume über einen direkten Zugang nach draußen verfügen, sind die Erschließungsflure genau wie die dazwischengeschalteten Garderobenzonen als Spielflure nutzbar. Sie erweitern das gruppeninterne Raumangebot um eine wertvolle gemeinsame Erlebnisfläche. Küche, Personal- und Verwaltungsräume, Therapiezimmer und Mehrzweckraum komplettieren das Raumangebot.
Gestaltung im Modulbau: weit mehr als eine „Kiste“ Mit der freitragenden Stahlskelettstruktur und den nichttragenden Wänden sind Gebäudekomplexe in Modulbauweise sehr flexibel an sich wandelnde Anforderungen anpassbar. Wände können versetzt oder geöffnet werden, das Aufstocken und Anbauen ist jederzeit möglich. In beiden Gebäuden sorgen die übersichtliche Anordnung der Räume und ein freundliches Farbkonzept für eine angenehme, kindgerechte Atmosphäre mit guter Orientierung selbst für sehr kleine Kinder. Bodentiefe Fensterflächen stellen den Bezug nach draußen her und versorgen die Räume mit viel Licht. Das Kita-Gebäude in der Volmerswerther Straße ist auf rechteckigem Grundriss für vier Kindergruppen (85 Kin-
Bild 8. Kita „Entdeckerland“: Auch der Einbau eines Fahrstuhls ist problemlos möglich (Fotos: ALHO Holding GmbH)
der) aufgebaut und hat eine Bruttogeschossfläche von 880 m2. Ein besonderer „Hingucker“ ist den Gestaltern bei der Gebäudeerschließung gelungen: Sie erfolgt über eine zweigeschossig aus der Kubatur geschnittene Ecke. Damit das Modulgebäude jedoch visuell als vollständiger Quader wahrnehmbar bleibt, setzt sich das Stahlskelett der Module als „leere“ Struktur nach außen in Verlängerung der Gebäudekantenfort und komplettiert somit die Ansicht als „Negativform“. Am Büro der Leitung und an der Küche vorbei gelangt der Besucher in ein großes zentrales Foyer mit Aufzug und Treppenanlage. Der offene Galeriebereich sorgt für die optische und akustische Verbindung innerhalb der Etagen. Pro Geschoss sind je zwei Gruppeneinheiten vom Foyer aus symmetrisch nebeneinander angeordnet – vom Raumangebot sind sie denen im „Zauberhügel“ ähnlich. Ein Mehrzweckraum im EG und der Personalbereich sowie ein weiterer Differenzialraum im OG vervollständigen das mit dem LVR (Landschaftsverband Rheinland) und dem Jugendamt abgestimmte Raumkonzept.
Technischer Fortschritt wird mit Modulbau einfach umsetzbar Bild 6. Kita „Entdeckerland“: Dank des systembedingten zweischaligen Wand- und Deckensystems garantieren Modulbauten hervorragende Schallschutzwerte
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Auch technisch sind beide Kitas auf dem neuesten Stand. Die mit einer modernen Gas-Brennwerttherme erzeugte
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Wärme wird behaglich über Fußbodenheizungen in den Räumen verteilt, Solarkollektoren auf dem Dach produzieren Warmwasser. „Technische und vor allem energietechnische Anforderungen und Fortschritte sind mit der Modulbauweise sehr einfach zu realisieren“, bestätigt auch Rolf Walle. Denn die im Werk unter ständiger strenger Qualitätskontrolle hergestellten Module sind baukonstruktiv und bauphysikalisch ausgereift und energietechnisch optimiert. Dank des systembedingten zweischaligen Wandund Deckensystems erreichen Modulbauten in Sachen
Schallschutz sowohl im Geschossdeckenbereich als auch im Zwischenwandbereich bessere Werte als in der DIN 4109 gefordert. Ähnliches gilt für den Wärmeschutz in Bezug auf die aktuelle Energieeinsparverordnung (EnEV). Weitere Informationen: ALHO Holding GmbH Hammer 1, 51597 Morsbach Tel. (02294) 696-0, Fax (02294) 696-145 info@alho.com, www.alho.com
Ein Hufeisen für Kinderherzen Die neue Kindertagesstätte mit integriertem ElternKindZentrum in der Eichholzstraße in WaldshutTiengen in BadenWürttem berg ist eine der zwei neuen Betreuungseinrichtungen, die Kleusberg für die Stadt realisierte. Städte und Gemeinden stehen seit August 2013 in der Pflicht, ausreichend Krippenplätze für Ein- bis Zweijährige zu bieten. Der Ausbau dieses Betreuungsangebotes stellte einen ausschlaggebenden Grund für den Bau der neuen Einrichtung dar. Da schlüsselfertige Projekte in Modulbauweise i. d. R. bis zu 70 % schneller realisiert werden, als dies mit herkömmlicher Bauweise möglich ist, konnte Kleusberg für den Bauherrn eine optimale Gebäudelösung schaffen. Der enorme Zeitgewinn wird hauptsächlich durch die parallel stattfindenden Arbeiten, einerseits im Werk und andererseits am Bauort, ermöglicht. Während bei konventioneller Bauweise ein Schritt nach dem anderen getan werden muss, werden beim modularen Bauen die einzelnen Raumeinheiten im Werk vorgefertigt und gleichzeitig erledigt das Team vor Ort sämtliche vorbereitenden Maßnahmen wie Erd- und Fundamentarbeiten. Ein eng verzahntes Ineinandergreifen der Abläufe und eine intelligent organisierte Logistikkette schaffen die Voraussetzungen für diese parallele Ausführung. Das Zusammenfügen der 28 einzel-
Bild 2. Der großzügige Innenhof dient als Begegnungszone, in dem die Kinder sich frei und dennoch geschützt entfalten können – Die Flügel der Modulgebäude erhielten eine feingliedrige, horizontale Holzverkleidung
nen Raumelemente zu einem kompletten Gebäude erfolgte in Waldshut-Tiengen innerhalb von nur drei Tagen. Die weiteren Innenausbau- sowie Fassadenarbeiten folgten unmittelbar.
Planungssicherheit bei Kosten und Terminen Der Bauherr erhielt von Kleusberg kein Modulgebäude „von der Stange“, sondern ein individuelles, maßgeschneidertes Konzept. Im Vergleich zu zahlreichen Großprojekten in Deutschland, bei denen es zu Kostenexplosionen während der Baumaßnahmen kam, konnte das ElternKind-Zentrum zum vereinbarten Festpreis übergeben werden. Zudem bewies Kleusberg auch bei diesem Projekt Termintreue und stellte die Einrichtung wie vereinbart nach nur vier Monaten Gesamtbauzeit fertig.
Flexible Grundrissgestaltung
Bild 1. Die neue Kindertagesstätte mit integriertem Eltern-Kind-Zentrum in Waldshut-Tiengen in Baden-Württemberg
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Drei Gebäudeflügel ergeben einen hufeisenförmigen Baukörper, der einen großzügigen Innenhof umschließt. Dieser dient als Begegnungszone, in dem die Kinder sich frei und dennoch geschützt entfalten können. Oeldenberger & We-
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Modulbauweise/Mobile Raumsysteme
Bild 3. Bodentiefe Fensterausführungen durchfluten die Räume optimal mit Tageslicht
ber Architekten aus Waldshut-Tiengen zeichnen für die Planung des Modulgebäudes verantwortlich. Bis zu 60 Kinder werden in jeweils zwei Krippen- sowie Elementargruppen betreut.
Überzeugende Ausstattung und Architektur Optisch heben die zwei Seitentrakte sich klar von dem straßenseitigen Baukörper ab. Während dieser mit einer Putzfassade in hell gehaltenen Farbtönen versehen wurde, er-
hielten die Flügel eine feingliedrige, horizontale Holzverkleidung. In diesen sind die einzelnen Gruppenbereiche angesiedelt. Die z. T. zum Einsatz kommenden mobilen Trennwände ermöglichen eine flexible und vielseitige Nutzung der vorhandenen Fläche. Die Räumlichkeiten des eigentlichen Eltern-Kind-Zentrums befinden sich im 2-geschossigen Hauptgebäudeteil. Unterschiedliche Fensterausführungen – partiell über zwei Geschosse vollflächig verglast, bodentief oder als Fensterband – durchfluten die Räume optimal mit Tageslicht und schaffen eine einladende Atmosphäre. Während der Eingewöhnungsphase beispielsweise haben Eltern ihre Jüngsten aus dem 2. Geschoss des zentralen Gebäudetraktes bestens im Blick. Der anthrazitfarbene Fassadenabschluss aus HPL-Platten akzentuiert das äußere Erscheinungsbild und schafft einen ansprechenden Übergang zwischen Holzlamellen und Pultdach. Die Energiebilanz der Modulgebäude lässt sich durch Maßnahmen wie den Einsatz von Solar- oder Geothermie optimieren. Modernste technische Gebäudeausrüstungen lassen sich gleichermaßen problemlos wie effektiv in die Modulbauweise integrieren. In Waldshut-Tiengen unterstützt beispielsweise die auf dem Pultdach befindliche Photovoltaikanlage die Energieeffizienz des Gebäudes. Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) dient der Wärme- und Stromversorgung im Gebäude. Die Kindertagesstätte grenzt an ein Wohngebiet und bietet großzügige naturnahe Außenspielflächen.
Einfache Umnutzung durch wenige statische Zwangspunkte Modulgebäude können im Laufe ihres Lebenszyklus einfach umgestaltet und neuen Anforderungen angepasst werden. Grund dafür sind die wenigen statischen Zwangspunkte, durch die die Raumgestaltung leicht und wirtschaftlich geändert werden kann. Bei zusätzlichem Bedarf besteht jederzeit die Möglichkeit, die bisherigen Büros im Obergeschoss neu aufzuteilen und zusätzliche Gruppenräume zu schaffen. Auch Aufstockungen oder sogar die teilweise oder komplette Umsetzung des Gebäudes sind möglich.
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Weitere Informationen: Bild 4. In der Eingewöhnungsphase beispielsweise können die Eltern ihre Kinder aus dem 2. Geschoss des zentralen Gebäudetraktes sehen (Fotos: KLEUSBERG GmbH & Co. KG, Fotograf: Rüdiger Mosler)
KLEUSBERG GmbH & Co. KG Wisserhof 5, 57537 Wissen Tel. (02742) 955-0, Fax (02742) 955-144 info@kleusberg.de, www.kleusberg.de
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Modulbauweise/Mobile Raumsysteme
Kindertagesstätten in Modulbauweise Die Deutsche Industriebau Group bietet seit nahezu 40 Jahren europaweit hochwertige Container und Modulgebäude für den kommunalen Bereich, u. a. für Kindertagesstätten und Schulen, an. Prestige-Modulgebäude überzeugen im Kommunalbau durch eine extrem kurze Bauzeit, gleichbleibend hohe Qualität, Individualität in der architektonischen Grundriss-, Bau- und Fassadengestaltung, Preistransparenz und festen Einzugstermin. Alle erforderlichen Anforderungen an Brandschutz, Schallschutz, Gebäudetechnik und Energieeffizienz lassen sich ebenso verwirklichen wie ein hochwertiges Design und Ambiente in der Innenausstattung. Mit über 100 Mitarbeitern und 150 Fachunternehmen realisiert das Unternehmen Wünsche und Vorstellungen individuell, schnell und kostengünstig. Eine ganzheitliche Betreuung der Kunden sowie ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Investition und Effekt werden dabei großgeschrieben.
Bild 2. Kindertagesstätte in Eschborn
Modulare Räume zum Wohlfühlen für die Kleinsten Kindergärten und Kindertagesstätten in Modulbauweise bieten mittel- bis langfristig flexible, an die Bedürfnisse der Kinder und Pädagogen angepasste Raumkonzepte. Ob Spiel-, Schlaf- oder Lernräume, Sanitäranlagen oder Bürobereiche – die Modulbauweise bietet eine freie Raumgestaltung und eine große Auswahl der Ausstattungsdetails. Neben dem Wohlfühlfaktor erfüllen die Gebäude die höchsten Anforderungen an die Energieeffizienz. Eine nachhaltige und ökologische Bauweise wird durch den Einsatz emissionsarmer und -freier Materialien garantiert. Modulgebäude eignen sich auch für variierende Personenzahlen, da der Raumbedarf flexibel erweitert bzw. das Gebäude problemlos zurückgebaut werden kann.
Bild 3. Kindergarten in Steinhagen/Nordrhein-Westfalen in Modulbauweise (Fotos: Deutsche Industriebau)
Ausstattungsbeispiele: – hochwertige Linoleumböden, PVC-Böden oder Nadelfilz – Akustikdecken – farbige Wandgestaltung – kind- und babygerechte Sanitärausstattung – Ausführung nach den Richtlinien GUV – geprüfte Schadstofffreiheit – ansprechende Fassade – z. B. Trapezblech, Putzfassade mit Wärmedämmverbundsystem (WDVS) oder vorgehängte hinterlüftete Fassade mit Eternitplatten – Wärmeschutz nach aktueller Energieeinsparverordnung (EnEV) – Schallschutz nach aktueller DIN. Weitere Informationen:
Bild 1. Das Werner-Heisenberg-Gymnasium in Garching
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Modulbauweise/Mobile Raumsysteme
Das ArchitekturKonzept fortgeschrieben: eine KindergartenErweiterung, die sich harmonisch anpasst Schon nach kurzer Zeit war das Kindergartengebäude auf dem Flugfeld in Böblingen in BadenWürttemberg der dynamischen Entwicklung des neuen Stadtteils nicht mehr gewachsen. Es wurden dringend neue Räume benötigt. Die Erweiterung des Gebäudes um 490 m2 Raum wäre in konventioneller Bauweise allerdings nicht nur zu teuer, auch der vorgegebene Zeitrahmen wäre nie zu schaffen gewesen. Hier konnte die Renz GmbH aus Althengstett ihre ganze Erfahrung im Bau mit Raummodulen in die Waagschale werfen – der Modulbau war hier die einzig richtige Lösung. Das etwa 80 ha große Flugfeld liegt direkt an der Bundesautobahn A 81 Stuttgart-Singen. Ein Drittel des Flugfeldareals befindet sich auf Sindelfinger, zwei Drittel liegen auf Böblinger Gemarkung. Das Flugfeld ist ein Areal, das über Jahrzehnte als letzte freie Insel in einer erfolgreich entwickelten Umgebung übrig blieb. Die Erweiterung des Kita-Gebäudes um 490 m2 erfolgte auf einer Ebene, zusätzlich wurde noch im 1. OG der Stadtteiltreff platziert. Das gewünschte Raumprogramm umfasste sechs Gruppen- und Schlafräume sowie einen großen Mehrzweckraum mit ballwurfsicherer Decke, kindgerechte WC-Anlagen, getrennt für Jungen und Mädchen, Personal-WC und Küche und Büroräume.
Vorgefertigte RaumModule wurden vor Ort montiert Realisiert wurde der Modulbau in neun Wochen aus 26 vorgefertigten Raum-Modulen. Die Vorteile liegen auf der Hand: kurze Bauzeiten, durch den hohen Vorfertigungsgrad, die Verwendung standardisierter Bauteile und Funktionseinheiten, wie z. B. Sanitäreinheiten, Küchen, Treppen etc. und deutlich reduzierte Aufwendungen für die Baustelleneinrichtung. Hinzu kommen die Vorteile der Trockenbauweise, die ein schnelles Hand-in-Hand-Arbeiten zulässt, sowie die gute Wärmeisolierung und Schalldämmung. Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist die größere Nutzfläche bei gleicher Grundfläche. Das entscheidende Kriterium sind jedoch bis zu 50 % geringere Kosten bei vergleichbarem Bauvolumen und vergleichbarer Ausstattung.
Es fehlt an nichts Das neue Gebäude ist perfekt ausgestattet: Dach, Außenwände und Böden sind wärmeisoliert nach Energieeinsparverordnung (EnEV). Auch die vorgeschriebenen Brandschutzklassen werden eingehalten. Dasselbe gilt für die Schallschutzvorschriften, nicht zuletzt durch die abgehängten Akustikdecken. Die Heizungsanlage ist außentemperaturgeregelt, kindgerechte Sanitäranlagen, die komplette Elektroinstallation einschließlich aller Leuchten und einer
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Kindergarten in Böblingen in Modulbauweise (Foto: Renz GmbH)
Brandmeldeanlage gehören ebenfalls zur Ausstattung. Die Kunststofffenster sind teilweise mit teilweise Außenjalousien oder Plissees als Sonnenschutz und Fensterdekoration ausgestattet. Zum schlüsselfertigen Lieferumfang gehörte auch der Linoleum-Bodenbelag sowie die Boden- und Wandfliesen in der Küche und den Sanitärräumen. Die Aluminium-Außentür hat selbstverständlich einen Fingerklemmschutz und einen Türwächter. Die robusten, schallgeschützten Aluminium-Außentürelemente sind teilweise mit Sonnenschutz ausgestattet. Die Innentüren mit besonderer Türblattstärke haben teilweise einen Lichtausschnitt. Einigen Innentüren erhielten Plissee als Verdunklungssystem und Dekoration. Die vertikal verlegte Lärchenholverschalung sorgt dafür, dass sich diese Erweiterung harmonisch dem bestehenden Gebäude anpasst.
Kompetenz und Erfahrung rechtfertigt Vertrauen. Mit diesem Projekt hat die Renz GmbH aus Althengstett einmal mehr ihre Erfahrung, Kompetenz und Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt. Das Unternehmen bietet einen umfassenden Leistungskatalog: von der Planung über die Lieferung der typengeprüften Statik, die Vorklärung sämtlicher Details für den Brand-, Schall- und Wärmeschutz, dazu die komplette Projektabwicklung bis zur schlüsselfertigen Übergabe. Werner Oehl Weitere Informationen: Renz GmbH Im Unteren Ried 26, 75382 Althengstett Tel. (07051) 96 77 30, Fax (07051) 96 77 33 info@renz-container.com, www.renz-container.com
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Modulbauweise/Mobile Raumsysteme
Kindertagesstätte aus Holzmodulen Die Gemeinde Edingen im RheinNeckarKreis hat eine neue Einrichtung aus Holzmodulen für die Betreuung von Kleinkindern und Hortkindern in Betrieb genommen. Cramo Adapteo wurde mit der Errichtung der 1.000 m2 großen Anlage beauftragt. Die ersten Kinder spielen bereits in der Kindertagesstätte. Im Laufe des Jahres 2017/18 sollen alle 66 Kindergarten und 20 Krippen plätze belegt sein. 33 Plätze waren im Juli bereits vergeben, so dass in den folgenden Monaten schnell auf den aktuellen Bedarf reagiert werden kann. Studien bestätigen, dass die Belastung mit Lärm, die Aufmerksamkeit und das Konzentrationsvermögen der Kinder stören und die Sprechlautstärke des pädagogischen Personals belastet, deshalb war dieses Anliegen auch ein zentrales Thema des Projektleiters Raimund Hartmann. Die neue Kita-Anlage wurde aus energieeffizienten Holzmodulen gefertigt, die einen sehr geringen Nachhall haben und eine gute Raumakustik für die Kinder und Erzieherinnen gewährleisten. Auch zwischen einer guten Raumluft und dem Wohlbefinden von Kindern und Erwachsenen besteht ein enger Zusammenhang. Die Holzmodule von Cramo Adapteo verfügen über ein aktives Lüftungssystem in allen Räumen, das für eine stetige Frischluftzufuhr sorgt. Das aktive Lüftungssystem in den Holzmodulen sorgt für eine hohe Wärmerückgewinnung, sodass nur eine geringe Zuheizung oder Kühlung zur Erreichung der Komfortwärme aufgewendet werden muss. Energiesparend sind auch die 3-fach verglasten Fenster, die mit einer Jalousie ausgestattet den Sonneneinfall nach Bedarf regulieren. Die beste Beleuchtung für eine Kindertagesstätte ist Tageslicht, deshalb wurden großzügige Fensterfronten geplant, die die Räume mit viel Licht versorgen. Für ein zusätzliches Wohlbefinden trägt eine Innenraumhöhe von 2,70 m bei. Bei der Entscheidung für ein Gebäude sind nicht nur die Mietkosten wichtig, sondern auch die laufenden Kosten. Die Holzkonstruktion und die Dämmung der Modul-
Bild 2. Alle Räume verfügen über einen sehr geringen Nachhall und eine gute Raumakustik (Fotos: Cramo Adoptoe)
bauanlage wirken sich positiv auf die Energiebilanz des Gebäudes aus und reduzieren so Heizkosten und CO2Emissionen. Die niedrigen laufenden Betriebskosten waren ein ausschlaggebendes Argument für die Entscheidung, Holzmodule einzusetzen. Die Holzmodule von Cramo Adapteo werden industriell vorgefertigt. Auch die technische Ausstattung wird im Werk installiert. Ein Technikmodul garantiert eine zentrale Versorgung in der Anlage. Eine Besonderheit in der Konstruktion der Kindertagesstätte in Edingen liegt in der Planung von zwei räumlich getrennten Bereichen für Hortkinder und Kitakinder. So können die Bedürfnisse der unterschiedlichen Altersgruppen besser berücksichtigt werden. Die Anlage umfasst Differenzierungsräume, großzügige Gruppenräume, Sanitärund Wickelräume, Küche und Essraum sowie administrative Räume für das Personal. Platz zum Spielen und Toben an der frischen Luft finden die Kinder in dem großzügigen Außengelände der Anlage im Grünen. Wenn sich ein Wechsel in dem Bedarf an temporären Räumen ergibt, kann das Gebäude aufgestockt oder erweitert werden. Die modulare Bauweise ermöglicht auch den Transport der gesamten Anlage an einen neuen Nutzungsraum. An die bestehende Stelle kann problemlos ein neues Gebäude gesetzt werden. Das Grundstück bleibt durch die Fundamenterstellung mit Schraubfundamenten für eine flexible Nachnutzung erhalten. Bauherren müssen sich nicht mehr für einen langen Zeitraum festlegen, sondern können die Nutzung von Grundstücken bedarfsorientiert und zeitnah gestalten.
Weitere Informationen:
Bild 1. Edingen im Rhein-Neckar-Kreis: Kindertagesstätte aus Holzmodulen
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Cramo Adapteo GmbH Wächtersbacher Straße 63, 60386 Frankfurt/M. Tel. (069) 33 00 90-0, Fax (069) 30 33 33 info.de@cramoadapteo.com, www.cramoadapteo.de
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Kita für die Stadt Verden: offen, bunt und energieeffizient
Bild 1. Kindertagesstätte Hönisch in Verden: Das „Farbband“ erstreckt sich über alle zehn Container und lehnt sich an das Logo der Stadt Verden an
Bild 4. Die raumhohen Fenster lassen viel Licht in die Gruppenräume
Der KitaBoom hält an. Auch die Stadt Verden in Niedersachsen muss immer mehr Plätze für die Kleinkinderbetreuung zur Ver fügung stellen. Da sind Interimslösungen eine gefragte Möglich keit, um schnell und unkompliziert Platz zu schaffen. Dass Con tainerbauten mehr bieten, zeigt die Kindertagesstätte Hönisch. Da die Kita Platzbedarf auf Zeit, aber nicht auf Dauer hatte, wandte sich ihr Träger, die Stadt Verden, an die FAGSI Vertriebs und VermietungsGmbH, 1980 als eigenständiges Unternehmen der ALHO Gruppe in Morsbach gegründet.
ges Containergebäude. In der Ausschreibung punktete FAGSI dann mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis.
Nach der Besichtigung von Referenzobjekten in den Nachbarstädten war klar: Der Kita-Anbau wird ein hochwerti-
Hohe Energieeffizienz Die Stadt Verden beauftragte FAGSI mit der Errichtung des Anbaus. Die bestehenden Räume der Kita Hönisch wurden im Niedrigenergiestandard gebaut und verfügen über eine hochwertige Innenausstattung. Dieser Standard sollte auch in der Interimslösung beibehalten werden. So sind die Module der Baureihe Energy nach der Energie-
Bild 2. Grundriss
Bild 3. Ansichten
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Bild 7. Der Anbau verfügt über eine hochwertige Innenausstattung (Fotos: FPC)
setzt. Damit wurde eine nachhaltige Lösung geschaffen, die zudem die Energiekosten senkt.
Farbenfrohe Gestaltung Bild 5. Auch die Sanitärräume wurden mit bunten Fliesen farbenfroh gestaltet
Einsparverordnung (EnEV) gedämmt. Sie werden mit Erdwärme beheizt, die von der Erdwärmepumpe der Kita gespeist wird. Diese Heizung arbeitet mit besonders niedriger Temperatur. Um die Wärme optimal zu nutzen, wurden daher raumhohe gebläseunterstützte Heizkörper einge-
Ein besonderes Highlight ist die bunte Außenfassade: Das „Farbband“ erstreckt sich über alle zehn Container und lehnt sich an das Logo der Stadt Verden an. Darüber hinaus hebt es die Lego-Bauweise der Container hervor. Auch die Sanitärräume wurden mit bunten Fliesen farbenfroh gestaltet. Das Gebäude ist hell und freundlich eingerichtet. Selbst ohne künstliche Beleuchtung strömt viel Licht durch die bodentiefen Fenster.
Flexible Nutzung Insgesamt ist das eingeschossige „Gartenhaus“, wie KitaMitarbeiter den Anbau nennen, 255 m2 groß. Untergebracht sind in den zehn Modulen eine Krippe inkl. Ruheraum für die U3-Betreuung sowie einen Elementarbereich mit separatem Ruheraum für ca. 40 Kinder. Die Stadt Verden entschied sich dafür, die Containeranlage zu kaufen. Denn wenn die Betreuungsnachfrage mit den Plätzen im Hauptgebäude bedient werden kann, ist der Containerbau schnell für einen neuen Einsatz bereit. Weitere Informationen:
Bild 6. Die raumhohen gebläseunterstützten Heizkörper nutzen die Wärme optimal
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FPC GmbH Gewerbepark Stippe 1, 51597 Morsbach-Lichtenberg Tel. (02294) 90 98-700, Fax (02294) 90 98-742 info@fagsi.com, www.fagsi.com
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Modulbauweise/Mobile Raumsysteme
Hardtschule in Durmersheim wächst mit Heinkel Modulbau in die Höhe Eines der wichtigsten Alleinstellungsmerkmale der Modulbau weise von Heinkel Modulbau ist die Tatsache, dass sie nahezu beliebig erweitert werden kann. Diese Flexibilität ist auch für Kindertagesstätten und Schulen ein unschätzbarer Vorteil. Vor bereits über zehn Jahren hatte Heinkel Modulbau z. B. der Hardt schule in Durmersheim vor allem aus Kostengründen eine stan dardisierte Containeranlage geliefert und diese etappenweise aufgestockt. 2015 folgte dann aufgrund rasant wachsender Schülerzahlen eine 380 m2 umfassende und vor allem schnell realisierte Erweiterung in Modulbauweise: „Nicht nur eine schnelle Lösung für ein dringliches Problem, sondern auch ein nachhaltiges und individuelles Gebäudekonzept“, wie Jochen Daur, Projektleiter Kindergarten und Schulen bei Heinkel Modulbau betont. Weil die 2015 errichteten vier Klassenräume sich für die Hardtschule als optimale Lösung erwiesen und die Schü lerzahl in kürzester Zeit weiter stark gestiegen ist, wurde Heinkel Modulbau nun auch mit der Aufstockung um zwei zusätzliche Etagen mit insgesamt acht Klassenzimmern beauftragt. Die Schulerweiterung ist eine Art hybrid: Das Treppenhaus sowie ein Aufzug wurden von Heinkel Modul bau in Massivbauweise aus Beton realisiert.
Optimale Lehr- und Lernbedingungen Ob standardisierte Schulcontainer-Anlage oder ein in Mo dulbauweise realisiertes individuelles Gebäudekonzept – die Schüler und Lehrer in Durmersheim fühlen sich wohl in den Gebäuden von Heinkel Modulbau. Die Lern- und Lehrbedingungen sind optimal und stehen den Bestands gebäuden in nichts nach. Sowohl die Containergebäude als auch die Modulgebäude sind aus hochwertigen, im Werk in Blaubeuren vorgefertigten Raumeinheiten reali siert. Der Unterschied zwischen einem Modulgebäude und einem Containergebäude von Heinkel Modulbau liegt le diglich darin, dass die Containergebäude sowohl in der Innen- als auch in der Außengestaltung standardisiert sind, während die Modulgebäude individuell nach den Wün schen und Anforderungen des Bauherren geplant und so wohl innen wie auch außen maßgeschneidert und objekt bezogen gestaltet sind. Schon die Gebäudehülle zeigt, was in dem hochwerti gen Modulbau in Durmersheim steckt. Die Fassade des Modul-Anbaus ist mit dekorativen HPL-Platten verkleidet. Diese Platten sind extrem witterungsbeständig. Weder Sonne noch Regen beeinträchtigen die Plattenoberfläche oder den Plattenkern. Außerdem ist die Oberfläche leicht zu pflegen und zu reinigen. Und nicht nur die Funktion der HPL-Platten überzeugt – die Fassade des Schulgebäudes besticht auch durch die farbenfrohe Gestaltung. Das Farb konzept hat Heinkel Modulbau gemeinsam mit dem Archi tekten der Schule entwickelt.
Anpassungsfähige Technologie Die Modulgebäude können in ihrer Innen- und Außenge staltung nicht nur individuell angepasst werden, sondern
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Erweiterung der Durmersheimer Gesamtschule in Modulbauweise: 38 Module er geben vier Klassenzimmer à 70 m2 in drei Stockwerken mit insgesamt 880 m 2 Fläche (Foto: Heinkel Modulbau)
sind auch flexibel genug, bei Bedarf und im Laufe von Jah ren oder gar Jahrzehnten immer wieder passgenau auf wachsende oder sich verändernde Anforderungen zuge schnitten zu werden. Egal ob neue Technologien den Schul alltag verändern oder ob wachsende bzw. sinkende Schü lerzahlen den Raumbedarf einer Schule diktieren, die Ge bäude von Heinkel Modulbau stellen eine effiziente und effektive Lösung dar. So kann auch die nun erfolgte Erwei terung der Hardtschule nahezu nach Belieben sowie im Vergleich zum Massivbau in kürzester Zeit und zu deutlich günstigeren Konditionen erweitert oder umgebaut werden. Auch bestehende massiv errichtete Gebäude können von der Modulbauweise profitieren. Je nach Statik können ein oder mehrere Stockwerke der modularen Raumeinheiten nachträglich aufgesetzt werden.
Für wachsende Schülerzahlen bestens aufgestellt 38 Module, vier Klassenzimmer à 70 m2 in zwei Stockwer ken und insgesamt 880 m2 Fläche beträgt die neueste von Heinkel Modulbau realisierte Erweiterung der Durmers heimer Gesamtschule. Die modernen Klassenräume sind großzügig geschnitten, hell und modern eingerichtet. Akus tikdecken und Schallschutztüren sorgen für die notwen dige Ruhe und ermöglichen ungestörtes Lernen und Leh ren. Heinkel Modulbau hat die Gebäudeerweiterung wie alle Schulprojekte gemäß Schulbaurichtlinie realisiert und berücksichtigte sämtliche Richtlinien und Verordnungen. Die Anforderungen an die Energieeffizienz erfüllt das Ge bäude selbstverständlich ebenfalls. Der Brandschutz an Decken und Wänden entspricht der Feuerwiderstands klasse F90. Weitere Informationen: Heinkel Modulbau GmbH Jochen Daur Helfensteinerstraße 28, 89143 Blaubeuren Tel. (07344) 173-13 j.daur@heinkel-modulbau.de, www.heinkel-modulbau.de
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Bauen mit Holz
Kinderparadiese aus Holz Rund 300.000 Kitaplätze fehlen in Deutschland, 50.000 davon allein in Bayern. Und auch bei Kinderhorten und Kindergärten ist der Bedarf groß. Holzbauunternehmen wie die Anton Ambros GmbH aus Hopferau sehen daher ein enormes Marktpotenzial beim Bau von Betreuungseinrichtungen für die jüngsten Bürger – weil der Baustoff aus den heimischen Wäldern extrem kurze Bauzeiten ermöglicht, aber auch weil er eine einzigartige Wohl fühlatmosphäre in den Räumen schafft. Mehrere Projekte des Ostallgäuer Unternehmens sind der beste Beweise dafür, so z. B. der Kinderhort Ried im gleichnamigen Ortsteil von Sonthofen im Oberallgäu. Wenn Martina Haugg sagt, die Kinder hätten „Stück für Stück das Gebäude erobert“, dann meint sie das im positiven Sinne. „Sie fühlen sich im neuen Kinderhort einfach wohl“, stellt die pädagogische Geschäftsführerin des Trägervereins „Rockzipfel e. V.“ in Sonthofen tagtäglich fest und fügt hinzu: „Die Kinder lieben unser Haus.“ Gründe dafür gibt es aus Martina Hauggs Sicht viele: das großzügige Platzangebot, die lichtdurchfluteten, freundlichen Räume und dazu die Wärme, die die Holzbauweise ausstrahlt – alles Faktoren, warum nicht nur die 100 Schüler, sondern auch das zehnköpfige Personal gerne in den neuen Kinderhort gehen. In nur fünf Monaten war das moderne, aber keineswegs steril wirkende Gebäude errichtet worden. Während der Bauphase waren die Gruppen in Interimsräumlichkeiten untergebracht. Umso mehr freuten sich alle über den zügigen Baufortschritte. „Die Zeit beim Bau von Schulen, Kindertagesstätten oder einem Hort ist immer knapp“, weiß Josef Ambros aus Erfahrung. Sein Holzbauunternehmen, die in Hopferau (Ostallgäu) ansässige Anton Ambros GmbH, hat neben der Einrichtung in Sonthofen schon viele solcher Projekte realisiert. „Die Platznot besteht in der Regel schon bei Auftragsvergabe“, erklärt er. „Hier bietet die Vorfertigung des Holzbaus einen enormen Vorteil.“ Das gelte nicht nur für den Neubau, sondern auch für die Sanierung, z. B. von Schulen, bei der die Firma Ambros
Bild 1. Kinderhort Ried Sonthofen: Die Wandelemente inklusive Dämmung und eingebauter Fenster wurden im Ambros-Werk in Hopferau vorgefertigt und vor Ort montiert
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Bild 2. Deckenhohe Fensterfronten und Wände aus Massivholz
ebenfalls mit vorgefertigten Elementen arbeitet. „Bei Schulhaussanierungen ist es mindestens genauso wichtig, schnell zu sein. Die Auslagerung von Klassen ist teuer.“ Was Josef Ambros nach der Fertigstellung auch immer wieder hört: Die Lern- und Arbeitsbedingungen für Kinder, Lehrer und Betreuer sind in einem Gebäude aus Holz einfach hervorragend. Martina Haugg drückt es so aus: „Holz macht mit den Menschen einfach etwas.“ Ähnlich sieht es Maximilian Venus. Zusammen mit der Firma Ambros hat der Münchner Architekt die Kinderkrippe Haidgraben in Ottobrunn realisiert. Wenn Maximilian Venus über das Projekt und das dabei verwendete Material spricht, kommt er schnell ins Schwärmen. „Holz schafft einfach ein hervorragendes Raumklima. Es spei-
Bild 3. Die hohen Fenster und der Baustoff Holz sorgen für ein warmes Licht im Innern
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Bauen mit Holz
Bild 5. Der Baustoff Holz prägt auch die Kinderkrippe Haidgraben in Ottobrunn (Foto und Holzbau: www.ambros-haus.de/Architektur: www.venus-architekten.de)
Bild 4. Auch bei den Spiel- und Klettergeräten dominiert der Baustoff Holz (Fotos 1–4 und Holzbau: www.ambros-haus.de/Architektur: Fischer & Gibbesch Architekten GbR)
chert Feuchtigkeit und gibt sie wieder ab. Aber es gibt noch zahlreiche andere Argumente, die für eine Holzbauweise bei Schulen und Kindertagesstätten sprechen. Holz hat eine samtig weiche Ausstrahlung, verbreitet eine beruhigende und angenehme Atmosphäre, strahlt gleichzeitig aber auch eine wahnsinnige Kraft aus.“ Zu diesem Ergebnis kommt auch eine Langzeitstudie von Prof. Dr. Maximilian Moser. Der Wissenschaftler von der Universität Graz hat bei seinen vergleichenden Untersuchungen festgestellt, dass in Klassenzimmern mit viel Holz die Kinder deutlich entspannter und weniger aggressiv sind. Laut Prof. Maximilian Moser schlägt das Herz in „Holz-Klassen“ im Schnitt täglich 8.600 mal weniger als bei Schülern, die in Klassenzimmern ohne Holz unterrichtet werden. Das bedeute allerdings nicht, so Moser, „dass die ‚Holz-Schüler‘ müder oder kurz vor dem Einschlafen sind.“ Sie seien mindestens so konzentriert, aber eben entspannter, was wichtig für die Leistungsfähigkeit sei und gleichzeitig Herz-Kreislauf- und stressbedingten Krankheiten vorbeuge. Prof. Moser plädiert daher für einen verstärkten Einsatz der Holzbauweise bei Kindergärten und Schulen.
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Nicht zuletzt wegen der Erfahrungen beim Projekt in Ottobrunn ist Architekt Maximilian Venus auch von den bautechnischen Vorteilen der Holzbauweise mit hohem Vorfertigungsgrad überzeugt. Die Wandelemente waren inklusive Dämmung und eingebauter Fenster im AmbrosWerk in Hopferau vorgefertigt und in kürzester Zeit vor Ort montiert worden. „Das ging alles wahnsinnig schnell“, erklärt Maximilian Venus. „Innerhalb von eineinhalb Wochen stand das Gebäude – bei einer Bruttogeschossfläche von 1.200 Quadratmetern und einer Dachfläche von 1.500 Quadratmetern. In konventionellen Bauweise hätte das drei Monate gedauert.“ Zudem könne bei der werkseitigen Produktion der Wände viel genauer als auf der Baustelle gearbeitet werden, was u. a. dem Innenausbau zugute komme. „Da passt alles millimetergenau“, hat Maximilian Venus festgestellt. „So zu bauen, macht richtig Spaß.“ Ottobrunns Bürgermeister Thomas Loderer ist vom Resultat ebenfalls sehr angetan: „Ich bin wirklich begeistert, welche Flexibilität Holz in der Planung ermöglicht und wie viele Gestaltungsmöglichkeiten dieser Baustoff bietet.“ Die deckenhohen Fensterfronten und die Wände aus Massivholz tauchen die Räume in ein warmes Licht. Die Badelandschaft mit Planschbecken im Lichthof zählt ebenso wie eine Bobby-Car-Rennstrecke zu den Highlights des insgesamt 3,5 Millionen € teuren Objekts. Die örtliche Presse schrieb von einem „Kleinkinderparadies“. Holzbauunternehmer Josef Ambros und Architekt Maximilian Venus sprechen von einem Objekt mit Vorbildcharakter. „Ein Gebäude ist mehr als nur eine Hülle, die vor Wind und Wetter schützt“, sagt Josef Ambros. „Sie muss auch nach innen Wärme und Geborgenheit ausstrahlen – gerade wenn Kinder sich darin aufhalten. Es gibt keinen Baustoff, der das besser schafft als Holz.“ Weitere Informationen: Anton Ambros GmbH Hauptstraße 5, 87659 Hopferau Tel. (08364) 983 43-0, Fax (08364) 983 43-23 info@ambros-haus.de, www.ambros-haus.de
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Kindertagesstätte Hohentengen: große Spannweiten mit BrettsperrholzRippenelementen Mit den multifunktionalen Brettsperrholzbauteilen der Firma Lignotrend lösten die Planer bei der Kindertagesstätte in Hohen tengen mehrere Anforderungen auf einmal: Entscheidend war die gleichzeitige Möglichkeit des Überbrückens großer Spann weiten und der Herstellung exzellenter Raumakustik bei bestem Schallschutz und qualitätsvollem Design. Die vorgefertigten Ele mente erzielen einen schnelleren Baufortschritt und sparen Aus gaben, die bei anderen Bauweisen zwangsweise anfallen wür den, von Anfang an ein. So wird auch vermeintlich unwirtschaft liche Architektur kosteneffizient. In Hohentengen gelang es, einen fünfgruppigen, nach neuesten pädagogischen Erkenntnissen geplanten Kindergarten durch kluge Kalkulation besonders wirtschaftlich zu realisieren. Nur so konnte sich die Gemeinde den zweigeschossigen Neubau mit 1.155 m2 Bruttogeschossfläche inklusive Freiraumgestaltung überhaupt erst leisten. Man beschloss, einen Kita-Altbau, der zu Beginn der Planungen lediglich hätte saniert werden sollen, den Ansprüchen einer modernen Kindertagesstätte aber dennoch nicht hätte genügen können, zu verkaufen. Nun stand der Gemeinde mit dem Erlös von 600.000 € plus der genehmigten Sanierungssumme von 1,4 Millionen € insgesamt 1,9 Millionen € für die Neubaumaßnahme zur Verfügung – bei üblichen Kosten von durchschnittlich 500.000 € pro Kindergartengruppe ein mutiges Unterfangen. Folglich wurde der L-förmige Neubau in Hybridbauweise errichtet. Aufzugsschacht, Treppen, Nasszellen sowie die als Halbrund betonierte „Schmutzschleuse“ für Kinderwagen und nasse Regenkleidung wurden in Stahlbeton ausgeführt, die aufgehenden Wände hingegen in herkömmlicher Holzrahmenbauweise erstellt. Bei den teilweise über 7,5 m frei spannenden Decken und begehbaren Flachdachkonstruktionen setzen die Architekten je nach Anforderung die tragenden, präzise im Werk vorgefertigten BrettsperrholzRippenelemente LIGNO Rippe Q3 Akustik für die Geschossdecken sowie LIGNO Block Q3 Akustik als Dach-
Bild 2. Die vorgefertigten Lignotrend Brettsperrholz-Elemente erzielen einen schnelleren Baufortschritt und sparen Ausgaben, die bei anderen Bauweisen zwangsweise anfallen würden, von Anfang an ein – so wird auch vermeintlich unwirtschaftliche Architektur kosteneffizient
elemente ein. Räume bis zu 70 m2 Größe konnten so wirtschaftlich und schnell überdeckt werden. Rund 100 Kinder werden hier nach dem sogenannten teiloffenen Konzept betreut. Das bedeutet, dass sie ihre Aktivitäten selbst bestimmen und sich zu bestimmten Zeiten im Haus alleine frei bewegen können. Besonders relevant ist darum der gute Trittschallschutz zwischen Oberund Erdgeschoss. Hier wurde durch Anwendung der Lignotrend-Deckenelemente eine besonders gute Qualität erreicht, indem man mit den vom Hersteller gelieferten Angaben einen optimierten Holzdecken-Aufbau umsetzte. Unter anderem trägt eine Kalksplittschüttung in den Zwischenräumen der Lignotrend-Deckenelemente dazu bei, polternde, tieffrequente Gehgeräusche zu unterbinden. Wo es die Raumnutzung erforderte – wie in den Gruppenräumen, dem „Bistro“, den Personalzonen und anderen Aufenthaltsbereichen – wurden die Elemente bereits werkseitig mit endfertigen, raumakustisch wirksamen Echtholzuntersichten ausgestattet. Eine Teilprofilierung der Akustikoberflächen verhindert am Wandauflager elegant und effektiv die Schallübertragung in die Nachbarräume. Bei Decken in untergeordneten Zonen oder in Nebenräumen konnte auf die Akustik-Ausrüstung ganz verzichtet und somit Geld eingespart werden. Ebenfalls budgetschonend: Für den geforderten Brandschutz F30 ist keine bauseitige Bekleidung erforderlich. Selbst 90 Minuten wären so mit Sichtoberfläche in Echtholz möglich.
Multifunktion schont Baubudget
Bild 1. Wo 100 Kinder miteinander spielen, toben oder essen, wie hier im „Bistro“, wird es laut: Die Deckenelemente LIGNO Rippe Q3 Akustik sorgen für Ruhe bei Tisch
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Die Liste der Kriterien, mit denen die multifunktionalen Brettsperrholzbauteile bei Architekten und Fachplanern in der Praxis punkten, ist lang: Sie meistern ohne Mühen auch das Überbrücken ungewöhnlich großer Spannweiten und sehen dabei mit ihren edlen Echtholzoberflächen auch noch hervorragend aus. Als formstabile Gesamtpakete vereinen sie Statik, endfertige Holzansicht und Raumakustik in einem und sind zertifiziert baubiologisch einwandfrei. Sie garantieren Brand-, Wärme- und Schallschutz. Akustikabsorption oder Elektroleitungen können bereits im Werk
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terial ein. Mit Lignotrend Decken- und Dachbauteilen haben Architekten und Fachplaner größtmögliche Konzeptions- und Gestaltungsfreiheit. Sie erhalten verlässliche Detaillösungen, wie sie der moderne, leistungsfähige Holzbau heute erfordert. Alle Details werden im Werk von Lignotrend fix und fertig am Element eingearbeitet. Die Montage auf der Baustelle erfolgt dann schnell und unkompliziert. Schanz Architekten erstellen die individuellen Werkpläne für ihre Holzbauten mit allen Abbund- und Herstellungsmaßen dank ihrer jahrelangen Holzbauerfahrung übrigens selbst. „So können die Zimmereibetriebe ohne weiteren Planungsaufwand sofort loslegen und wir als Architekten unseren konstruktiven Anspruch aufrechterhalten“, sagt Peter Schanz. „Häufig werden Aufträge auch an kleinere, regionale Holzbau-Betriebe vergeben, die Planungsleistungen in diesem Umfang nicht leisten. Auch darin sehen wir einen Beitrag zu wirtschaftlichem Bauen.“
Weitere Informationen: Lignotrend Produktions GmbH Landstraße 25, 79809 Weilheim-Bannholz Tel. (07755) 92 00-0, Fax (07755) 92 00-55 www.lignotrend.com
Bild 3. Wo es die Raumnutzung erforderte, wurden die Deckenelemente bereits werkseitig mit endfertigen, raumakustisch wirksamen Echtholzuntersichten ausgestattet (Fotos: © Lignotrend; Schanz Architekten; Fotograf: Konrad Richter, Hohentengen)
in die Elemente integriert werden. Bei Objekten mit größerer Raumhöhe macht sich diese Produktionsweise wirtschaftlich noch deutlicher bemerkbar, denn aufwendige Über-Kopf-Arbeiten und teure Montage-Gerüste werden überflüssig. Lignotrend-Entwicklungsingenieure verfügen über eine hohe Holzbau-Fachkompetenz, die sie befähigt, ihre Innovationen an neue Architektur-Trends und Bauanforderungen anzupassen. Darum ist jede Investition in Lignotrend-Elemente mit einer hohen Wertbeständigkeit und Zukunftssicherheit verbunden.
Multifunktion: für jeden das Richtige?! Multifunktionalität bei Lignotrend bedeutet: Für jede Bauaufgabe die richtige Ausrüstung. Doch nicht jedes mögliche „Talent“ eines Bauteils muss zwangsweise immer mitgekauft werden, wenn es die Bauaufgabe gar nicht erfordert. Die erfahrenen Lignotrend-Fachberater werden beim Einsatz der Produkte von Architekten und kommunalen Bauherren konsultiert, um Machbarkeit und Ausführungsvariante sinnvoll zu klären. Über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg sind diese Gebäudekonstruktionen besonders wirtschaftlich: Das fängt damit an, dass bei der Bauteil-Herstellung der Rohstoff Holz besonders materialgerecht, ressourcenschonend und ökonomisch eingesetzt wird. Bezüglich ihrer Qualität verwenden die Elemente ein optimales Maß an massivem Holz und sparen gleichzeitig im Querschnitt sinnvoll MaHEI_AZ_KiGa_RZ_Pfade_88x128mm.indd 1
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Projektvorstellungen
KITA MITTEN IN KYRITZ NEUBAU IN HISTORISCHE ALTSTADTBEBAUUNG INTEGRIERT
Bild 1. Kita Mitte Kyritz: Ansicht Neubau, Haupteingang
Timm Kleyer Alexander E. Koblitz ■
Ein historisches Fachwerkhaus im Stadtkern der Hansestadt Kyritz in Brandenburg wurde um einen Neubau erweitert und da bei zu einer Kita umgebaut. Der Neubau setzt die traufständige Kubatur des Altbaus fort und vermittelt mit einem zweiten, ge staffelten Giebel zur niedrigeren Bebauung in der Nachbar schaft. Um die denkmalgeschützte Substanz zu erhalten, wurden im Altbau die kleinen Räume untergebracht, während die Grup penräume und der Eingangsbereich im Neubau Platz finden. Als atmosphärisches Gegenstück erhielten die weitläufigen Räume große Fensterflächen und hohe Decken. Ein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus im Stadtkern der Hansestadt Kyritz sollte mit neuem Leben gefüllt werden. Da Kyritz wächst, lag die Umnutzung in eine Kita auf der Hand. Das Gebäude selbst war jedoch zu klein – deshalb wurde es mit einen Neubau auf einem Eckgrundstück ergänzt. Um eine gute Lösung zu finden, wurde 2015 ein Architekten-
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Wettbewerb ausgelobt und die Lösung prämiert, die die Bausubstanz und Struktur des vorhandenen denkmalgeschützten Fachwerkhauses soweit wie möglich erhält und mit einen Neubau erweitert, der sich an den Altbau anschmiegt.
Städtebau Der Neubau setzt die traufständige Kubatur des Altbaus entlang der Prinzenstraße fort, indem er die First- und Traufhöhe des Bestandsgebäudes aufnimmt. Parallel leitet der Neubau bereits mit einem weiteren, kleineren Giebel zu der vorherrschend eingeschossigen Bebauung der Mauerstraße über. Die Fassade wird entlang der Mauerstraße über die Südfassade des Neubaus weitergeführt und findet in einem kleinen Geräteschuppen seinen Abschluss, der sich seinerseits der Kubatur des niedrigen, angrenzenden Bestandsgebäudes anpasst.
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Projektvorstellungen
Erschließung Der schwellenlose Haupteingang für die Kita befindet sich an der Prinzenstraße. An der Mauerstraße gelangt man über ein großes dop pelflügeliges Tor in den Garten. Die bestehende Durchfahrt des Bestands gebäudes wird zum Abstellen für die Kinderwagen und als Werkstatt genutzt.
Innere Organisation Die Kita ist denkbar klar und kom pakt gegliedert. Die großen Grup penräume, in denen sich die Kinder den ganzen Tag aufhalten, befinden sich im Neubau. Im Altbau sind die kleineren und intimeren Räume un tergebracht. Hierdurch werden, wie nebenbei, die denkmalgeschützte Substanz und der kleinteilige Cha rakter des Fachwerkgebäudes erhal ten. Der Haupteingang befindet sich im Erdgeschoss des Neubaus, um die Kita barrierefrei zu erschließen. Dort liegt auch die vertikale Haupt erschließung der Gebäude, die über eine kleine Treppe und den Aufzug den Höhensprung von 1 m zwischen Neu- und Altbau überwindet. Der großzügige Eingangsbe reich im Erdgeschoss wird durch einen eingestellten Sanitärkern ge gliedert, dessen umgreifende Er schließungsflächen als Veranstal tungs- und Bewegungsflächen ge nutzt werden können. Im Süden zum Gartenbereich liegen die vier Gruppenräume der Krippe mit separaten Schrank- und Abstellflächen. Die kleinmaßstäbli chen Räume des Bestandsgebäudes bleiben in ihrer baulichen Struktur unangetastet. Hier befinden sich die Räume für die Erzieher, die Leitung, die Garderobe und der Leseraum. Im Obergeschoss des Neubaus sind die drei großen Gruppenräume untergebracht. Im Gelenk zwischen Alt- und Neubau liegt wie im Erdge schoss der Erschließungs- und Sani tärbereich. Daneben befinden sich die Küche und der Speiseraum, der den größten Raum im Altbau nutzt.
Konstruktion und Gliederung Der Neubau ist als robuster Mauer werksbau konzipiert. Er nimmt die historische Tradition der Fachwerk
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stadt Kyritz auf, in der alle öffentli chen Gebäude als repräsentative Mauerwerksbauten ausgebildet sind. Der gelbe Wasserstrichziegel und das rotbraune Ziegeldach aus Biber schwänzen bleiben in der gedeckten Farbigkeit des Bestandsgebäudes, ohne die Farben 1:1 zu übernehmen. Gleichzeitig wird durch das Fortfüh ren des Satteldachs mit der gleichen Biberschwanzdeckung – jedoch in einer „vorbewitterten“ Farbe – und die Aufnahme der horizontalen Gliederung des Altbaus eine selbst verständliche Symbiose von Alt- und Neubau erreicht. Die großformati gen Tür- und Fenstereinschnitte sind als dunkel gebeizte Holz-und Lamel lenfenster zwischen die Gesimsbän der gespannt.
Innenräume/Gebäudetechnik Der robusten Außenhülle steht eine lichte, hölzerne Innenraumwelt ge genüber. Dabei erhalten nahezu alle Räume wohl durchdachte Einbau schränke und raumbildende Wand verkleidungen. Dementsprechend ist auch die zentrale, offene Erschlie ßungs treppe als große vertikale Holzskulptur ausgebildet. Die innere Struktur des Neubaus zitiert das ein fache und differenzierte Spiel der Satteldächer. Durch die markante Deckengeometrie wird eine beson ders gute Raumproportion und -akus tik erreicht. Die Gebäudetechnik bietet ein Optimum an Errichtungs- und Bau folgekosten: Ausgeführt wurde ein System aus Geothermie, Photovol taik und einer Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung.
Außenraum Einmalig für eine derartige Lage in einer dichten Innenstadt gehört zur Kita ein großer Garten von ca. 1.200 m2. Neues zentrales Außen element ist eine große, steinerne Süd terrasse vor dem Bestandsgebäude. Sie nimmt die hofseitige Flucht des Neubaus auf und vermittelt zugleich die unterschiedlichen Höhen zwi schen Altbau und umgebendem Ter rain. Der Garten selbst wird in un terschiedliche Bereiche gegliedert, die mit verschiedenen Bodenbelä gen und Spielgeräten ausgestattet
MODULARE RAUMLÖSUNGEN FÜR SCHULEN UND KITAS Cramo Adapteo – Energieeffiziente Holzmodule mit natürlichem Raumklima Mehr erfahren unter: www.cramoadapteo.de
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Projektvorstellungen
Bild 2. Lageplan
sind. Eine umlaufende Rollerbahn verbindet alle Bereiche. Den südlichen Abschluss bildet ein Spielhügel. Große, schattenspendende Bäume begleiten die Spielterrasse und den Sandspielbereich. Im Bereich der Obstbäume können die Kinder mit verschiedenen Materialien experimentie-
ren. Das verfallene Fachwerkhaus und der verwilderte Garten waren ein Lebensraum für verschiedene Arten. Um diesen Verlust zu kompensieren, wurden Nistmöglichkeiten für Vögel und Insekten geschaffen. Ein „Insektenhotel“ und Vogel-Nistkästen sollen den Kindern Naturbeobach-
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Bild 4. Schnitt Gruppenräume Bild 6. Erschließung zwischen Alt- und Neubau im Obergeschoss
Bild 5. Schnitt Treppenhaus (Grafiken 2–5: kklf architekten)
tungen ermöglichen und Interesse wecken. Bei der Gehölz auswahl wurden heimische Zier-, Blüh- und Nutzgehölze (Obstgehölze) bevorzugt.
Förderung innerstädtischer Infrastruktur Das Bauvorhaben wurde im Rahmen der Städtebauförde rung anteilig mit Mitteln des Bundes, des Landes Branden burg und Eigenmitteln der Stadt Kyritz in den Programmen
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Bild 7. Gruppenraum im Obergeschoss
„Stadtumbau Ost – Teilprogramm Rückführung der städti schen Infrastruktur – Soziale Infrastruktur“ (Hochbaumaß nahmen) und „Städtebaulicher Denkmalschutz“ (Außen raum) finanziert. Die Programme der Städtebauförderung unterstützen die nachhaltige Entwicklung von Kommunen,
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insbesondere in den sogenannten neuen Ländern. Die neue Kita stärkt die Nutzungsvielfalt und die Attraktivität der Kyritzer Altstadt als innerstädtischer Wohnstandort und ist damit ein wesentlicher Baustein der Stadtentwicklung eines Mittelzentrums im strukturschwachen Raum.
Bautafel Projekt Kita Mitte Kyritz ■■ ■Bauherr: Stadt Kyritz ■■ ■Betreiber: Stephanus-Stiftung ■■ ■Architekten: kleyer.koblitz.letzel.freivogel gesellschaft von architekten mbh, Berlin ■■ ■Verfahren: Wettbewerb, 1. Preis ■■ ■Beauftragung: Leistungsphasen 2–9 ■■ ■Tragwerksplanung: Ingenieurbüro Jockwer, Berlin ■■ ■TGA: Augustat + Partner, Berlin ■■ ■Brandschutz: hhpberlin Ingenieure für Brandschutz GmbH, Berlin ■■ ■Freiraumplanung: KUULA Landschaftsarchitekten, Berlin ■■ ■Realisierung: 2014–2016 ■■ ■HNF: 675 m2, BGF: 1.000 m2 ■■ ■75 Betreuungsplätze für Kinder im Alter von 0–12 Jahren ■■ ■Kosten: ca. 3 Millionen €
Weitere Informationen:
Bild 8. Ansicht Hofgiebel (Fotos 1, 6–8: Christian Richters, Berlin)
kleyer.koblitz.letzel.freivogel gesellschaft von architekten mbh David Land, Maria Neumeier, Manja Pache, Philip Werner Oranienstraße 25, 10999 Berlin Tel. (030) 695 80 86 60, Fax (030) 695 80 86 80 berlin@kklf.de, www.kklf.de
München: Aktionsprogramm Schul und KitaBau 2020 München wächst wesentlich schneller als noch vor Kurzem vorhergesagt. Bis zum Jahr 2030 wird die Einwohnerzahl der Stadt von derzeit 1,543 Millionen (Stand: 31. 10. 2016) voraussichtlich auf 1,723 Millionen steigen. Das sind 223.000 Menschen mehr – dieses Bevölkerungswachstum macht sich auch an den Schulen und Kitas bemerkbar. Das vom Stadtrat der Landeshauptstadt München im November 2014 einstimmig beschlossene Aktionsprogramm Schul- und Kita-Bau 2020 ist das deutschlandweit größte kommunale Bildungsbauprogramm. In den kommenden Jahren wird die Stadt München Milliardenbeträge in Neubau, Erweiterungen und Sanierungen von Schulen und Ki-
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tas investieren. Für den Zeitraum bis 2030 gehen erste Kalkulationen von mehreren Milliarden € aus. Am 18. Februar 2016 hat der Stadtrat mit dem ersten Bauprogramm des Aktionsprogramms Schul- und Kita-Bau 2020 grünes Licht gegeben für 31 Bauvorhaben an 38 Schulstandorten mit einem Finanzvolumen von 1,5 Milliarden €. Der Realisierungszeitraum reicht bis 2023, wobei der Großteil der Schulbauten bereits in den Jahren 2020/2021 fertig gestellt sein soll. 10 Kindertageseinrichtungen werden im Zuge von Arbeiten auf einem Schulcampus neu gebaut bzw. erweitert. Dadurch entstehen 39 zusätzliche Gruppen, also bis zu 1.000 neue Plätze.
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FARBENFROHE KITA AUF ZEIT STÄDTISCHE KINDERTAGESSTÄTTE TUNZHOFER STRASSE IN STUTTGART
Bild 1. Die farbenfrohe städtische Kita in der Tunzhofer Straße in Stuttgart
hammeskrause architekten bda Wie wird eine ehemalige psychiatrische Klinik für einen be grenzten Zeitraum zu einem ansprechenden Ort für Kinder? Vor dieser Frage standen hammeskrause architekten, als sie Ende 2012 von der Stadt Stuttgart beauftragt wurden, ein Bestands gebäude für die provisorische Nutzung von nur fünf Jahren als Kindertagesstätte herzurichten. Nahe des Europaviertels, das als neues Wohngebiet im Zuge von Stuttgart 21 entsteht, wurde Raum für sieben Kindergruppen benötigt. Durch die Auflösung des Bürgerhospitals war das 1977 errichtete zweigeschossige Gebäude frei geworden. Es galt also, trotz finanziell begrenzter Mittel ein gut funktionierendes Provisorium für Kinder von drei Monaten bis zum Schulalter zu erschaffen. Gleichzeitig sollte das äußere Erscheinungsbild ein starkes Zeichen des Neuanfangs setzen. In der psychiatrischen Klinik waren zuvor Depressive und Drogensüchtige behandelt worden – diese Vergangen-
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Bild 2. Die ehemalige psychiatrische Klinik vor der Umnutzung (Foto: hammeskrause architekten)
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Bild 5. Treppenhaus
Bild 3. Grundriss Eingangsgeschoss
heit des Gebäudes sollte die Kinder nicht belasten. Farbe war daher ein probates und preiswertes Mittel, um die Tristesse des typischen 1970er-Jahre-Baus mit seinen holzbrettkonturierten Sichtbetonwänden und dunkelbraunen Fensterbändern zu verscheuchen.
Mit Farbe eine Geschichte erzählen Der Gedanke an Perspektive brachte die Architekten dazu, über den Begriff Horizont nachzudenken. Sie suchten nach einer Metapher, die den Entwicklungsweg der drei Monate alten „Krabbler“ ebenso integriert wie den euphorischen Aufbruch der Sechsjährigen in die Schulzeit. Es geht um eine erzählbare lebendige Geschichte. Sie wurde umgesetzt mit einer materiell minimalen, weil ausschließlich über Farbe realisierten, aber in der Wirkungsweise umso kraft-
Bild 4. Schnitt (Grafiken 3–4: hammeskrause architekten)
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volleren Konzeption, die gemeinsam mit der Stuttgarter Künstlerin Judith Brucklacher erarbeitet wurde. Sie entwarf das Bild eines ausgedehnten Rosenbusches. In farblicher Reduktion, formaler Abstraktion und künstlerischer Verfremdung überzieht er in kraftvollen freien Farbflächen Fenster und Brüstungen vom Boden bis hinauf aufs Dach. In dem Busch zwischen den Blüten nisten oder klettern die unterschiedlichsten Vögel. Im knappen Garten um das Haus spielen die kleinen Kinder. Das Treppenhaus ist ein von Himmel und Wolken geprägter „Aufwindturm“, in dem die Kinder nach oben aufs Dach zur Spielfläche aufsteigen. Die großzügige, sonnenbeschirmte Terrasse führt das Thema fort. Der himmelblaue Tartan-Belag lässt die großen Vögel Geschwindigkeit aufnehmen – vielleicht schweben – und schließlich über den Horizont blicken. Im Innern greifen die Planer das Thema wieder auf: Die Garderoben der Kinder spielen mit dem Bild eines Nistkastens am Baum und die Sitzbereiche erscheinen als Pilze, Bäume oder Baumstümpfe.
StadtraumAnbindung und Erschließung Die Kita wurde mit neuer eigenständiger Adresse hin zum Tunzhofer Platz an den Stadtraum angebunden und damit
Bild 6. Garderobe
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Bild 7. Dachterrasse (Fotos 1, 5–7: Wolf-Dieter Gericke)
aus dem Klinikkontext gelöst. Die funktional notwendigen ergänzenden baulichen Elemente wie Zugangsbrücke, Fluchttreppen und Ballfangzaun sind leichte, konstruktiv geprägte Elemente, die nach Ende des Provisoriums nachhaltig weiter verwendbar sind. Da das Grundstück tiefer als die Straße liegt und dadurch die Freiflächen teilweise deutlich unter Straßenniveau liegen, wurde die ehemalige Patientendachterrasse in einen großen Außenspielplatz verwandelt. Nichts muss die Kinder an das erinnern, was davor war. Und alles steht in einem anregend bereichernden Kontrast zu dem, was Stuttgart 21 sein will.
Bautafel Städtische Kindertagesstätte Tunzhofer Straße in Stuttgart ■■ ■Bauherr: Stadt Stuttgart ■■ ■Architekt: hammeskrause architekten bda, Stuttgart ■■ ■HNF gesamt: 936 m2 ■■ ■BGF gesamt: 1.780 m2 ■■ ■Dachterrasse Nutzfläche: 450 m2 ■■ ■Gesamtbaukosten brutto: ca. 1,9 Millionen € ■■ ■Bauzeit: April 2014–Oktober 2015
Weitere Informationen: hammeskrause architekten freie architekten bda Krefelder Straße 32, 70376 Stuttgart Tel. (0711) 60 17 48 27, Fax (0711) 60 17 48 50 info@hammeskrause.de www.hammeskrause.de
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HOLZHÄUSER FÜR KINDER NEUBAU EINER KINDERTAGESSTÄTTE IN ALZEY
Bild 1. Nordfassade der Kindertagesstätte Gustav-Stresemann-Straße in Alzey mit Gruppenräumen und Freibereichen
AV1 ARCHITEKTEN GMBH Die rheinhessische Stadt Alzey prosperiert und hatte erheb lichen Bedarf an neuen Kindertagesplätzen. Im Rahmen eines Verhandlungsverfahrens wurden AV 1 Architekten mit der Reali sierung eines neuen Hauses für 90 Kinder in sechs Gruppen be auftragt. Die Zusammenarbeit zwischen Bauherr und Planer war so konstruktiv, dass bereits sechs Monate nach Beauftragung mit den Arbeiten begonnen werden konnte. Übergeordnetes Ziel des Entwurfes war die subtile Einfügung des neuen Kinderhau ses in die kleinteilige, vorstädtische Baustruktur der Stadt Alzey und in die bewegte Topographie, die im Außen und Innenraum erlebbar werden sollte.
verzahnen sich über die Holzterrassen und die großflächigen Fenster mit dem Spielgelände und der Landschaft. Diese Staffelung wird vom zonierten Grundriss über die Außenraumgestaltung bis hin zur Textur der Holzfassaden thematisiert. Die gegliederte Bauform steht im Dialog mit dem Umfeld, die kaskadenartige Erschließungsrampe wird zur Spielstraße, gut nutzbar als Bobby-Car-Rennstrecke. Drei individuell gestaltete Innenhöfe aus Glas gliedern den Weg durch das Haus. Die bespielbaren Außenräume bringen Licht ins Innere und lassen die Jahreszeiten spürbar werden.
Die architektonische Gestalt des Kinderhauses entwickelt sich im Wesentlichen aus den funktionalen Anforderungen. Innerhalb dieser Struktur staffeln sich die Gruppenräume aus Holz und Glas vom Zugang aus talwärts und
Umgang mit dem Ort
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Ausgangsbasis für die Konzeption war zunächst eine eher unspektakuläre städtebauliche Situation. Die kleinstädtische
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Pfosten-Riegel-Fassaden aus Lärche sind auf der Witterungsseite allerdings mit Aluminium geschützt. Natürliche Materialien sind weitere Bestandteile eines nachhaltigen Materialkonzeptes, z. B. Linoleum für die Bodenbeläge und textile Stoffe.
Gebäudestruktur
Bild 2. Über einen großzügigen Eingangsbereich betritt man das Haus von der Gustav-Stresemann-Straße aus an oberster Stelle des Geländeverlaufs
Nachbarschaft in Form von Ein- und Mehrfamilienhäusern bot kein Entwurfsthema. Der Übergang zum offenen Landschaftsraum und das leicht abfallende Grundstück waren bessere Ansatzpunkte für eine unverwechselbare Gestaltung. Der Entwurf reagiert konsequent auf die leicht bewegte Topographie mit gestaffelten Gruppenhäusern, die innen und außen dem Hangverlauf folgen. Man betritt das Haus von der Gustav-Stresemann-Straße an oberster Stelle und spürt auch im Innern den Geländeverlauf nach unten. Der einfache, lineare Körper reagiert folgerichtig auf den Ort. Alle Gruppen- und Spielräume orientieren sich zum Spielplatz. Die Ausrichtung nach Norden ermöglicht großflächige Verglasungen ohne Sonnenschutz. Im Gegensatz dazu wird die Südseite mit „dienenden“ Räumen belegt, die notwendiges Licht über angemessene Lochfenster erhalten. Zusammen mit dem einladenden, transparenten Eingang auf der Westseite entsteht ein sinnvoll gestaltetes Bauvolumen, das sich maßstäblich einfügt. Natürlich Beweggründe für die eingeschossige Gestaltung waren neben den funktionalen Vorteilen die ausreichende Grundstücksgröße und maximaler Freiraumbezug.
Die Gebäudestruktur ist geprägt durch das Grundrisssystem mit drei Zonen. Die beiden äußeren Streifen werden auf der Nord- bzw. Südseite mit den Kinderräumen bzw. Funktionsräumen belegt. Dazwischen spannt sich eine großzügige, kommunikative Mittelzone. Sie beinhaltet neben den Sanitär- und zentralen Technikräumen drei lichtdurchflutete Innenhöfe, die Tageslicht ins Haus bringen. Die Erschließung der Gruppenräume fungiert als Spielraum. Der barrierefreie Rampenweg lädt zur Bewegung ein. Bobby-Car-Rennen lassen sich nur unschwer unterbinden. Im Eingangsbereich bietet das Foyer mit direktem Bezug zum Mehrzweckraum ausreichend Patz für Begegnung und Gemeinschaftsveranstaltungen. Der Gebäudeeinschnitt in Form eines integrierten Vordaches bietet Schutz und ist Übergang zwischen Außen und Innen.
Innen/Außenbezug Die sechs Gruppenräume und der Mehrzweckraum sind über vorgelagerte Holzterrassen mit dem naturnah gestal-
Materialität Kernthema für die Materialwahl ist die Konzeptionierung als Holzhaus. Hauptgrund für die Entscheidung war zunächst der Wunsch nach schneller Realisierung mit vorgefertigten Systemen. Der Einsatz von Holz im „Waldland“ Rheinland-Pfalz war deshalb selbstverständlich. Aus Architektensicht war es erfreulich, dass die konsequente Verwendung des nachwachsenden Baustoffes bei allen Bauelementen von Bauherrenseite mitgetragen wurde. Im konstruktiven Bereich kamen Brettsperrholztafeln für tragende Wände und Decken zum Einsatz. Im Innern bleiben diese sichtbar und erzeugen zusammen mit den hölzernen Ausbauelementen eine warme, robuste Atmosphäre. Für die äußere Fassadenverkleidung wurde ein sehr einfaches Prinzip gewählt: Vertikale Holzlatten mit unterschiedlichen Stärken überziehen den Baukörper in einer zufälligen Folge. Die Textur wird durch die Schattenbildung verstärkt. Der nachhaltige Baustoff Holz wird auch bei den Fenstern und Glasfassaden eingesetzt. Die Holzfenster und
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Bild 3. Grundriss
Bild 4. Längsschnitte
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teten Freigelände verzahnt. Direkte Verbindungen zwischen Kinderräumen und Spielwiese animieren zum Spielen im Freien. Die unterschiedlich gestalteten Innenhöfe im Gebäudezentrum bringen eine weitere Qualität. Hier zeigt sich einerseits das „Wetter“ im Jahresverlauf, andererseits können diese Außenräume als kontrollierte, kleinflächige Spielhöfe genutzt werden. Die unterschiedliche Nutzung wird durch die Farbgestaltung angedeutet.
HAHN Lamellen
Akustik Eine gute Schalldämpfung innerhalb der Gruppenräume wird über akustisch wirksame Oberflächen des Mobiliars und Baffeln unter der sichtbaren Massivholzdecke sichergestellt. Durch den Einbau der Lamellen werden die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter und das Wohlbefinden für Kinder erheblich verbessert. Die Kommunikation und die Sprachverständlichkeit werden aufgrund der Reduzierung der Nachhallzeiten angenehm beeinflusst.
Technisches Konzept Die Entwicklung des technischen Konzeptes ging einher mit der übergeordneten Gebäudekonzeption. Vorteilhaftes Bauvolumen, ein einfaches, flachgeneigtes Dach und ausgewogener Fensterflächenanteil sind Voraussetzung für einen optimierten Technikeinsatz. Die Versorgung erfolgt zentral über einen mittig gelegenen Technikraum. Wärmeversorgung mit Gas über Niedertemperatur und kontrollierte Lüftung gewährleisten zusammen mit einer hochgedämmten Gebäudehülle einen minimalen Energieverbrauch. Energiegewinne ermöglicht eine flächendeckende Photovoltaikanlage auf der Dachfläche. Die technischen Anlagen für Brandschutz und Sicherheitstechnik sind aufgrund der erdgeschossigen Lage auf ein Minimum reduziert.
Projektablauf Nach extrem kurzer Planungszeit wurden die Bauarbeiten unter Einhaltung aller gesetzlichen Fristen öffentlich ausgeschrieben und konventionell als Einzelgewerke vergeben. Die Übergabe an die Alzeyer Kinder erfolgte fristge-
Hafenstraße 5-7 | D-63811 Stockstadt Tel. +49 (0) 6027 416 20 | info@hahn-lamellenfenster.de www.hahn-lamellenfenster.de Bild 5. Einer der Innenhöfe im Gebäudezentrum
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Bild 6. Als Fassadenverkleidung wurden vertikale Holzlatten unterschiedlicher Stärken in zufälliger Folge gewählt
recht nach einem Jahr Bauzeit. Eine Gesamtprojektierung über 18 Monate für Planen, Bauen und Inbetriebnahme war durch die professionelle Zusammenarbeit zwischen Bauherr, Nutzer und Architekten möglich.
Resümee Die Kindertagesstätte Gustav-Stresemann-Straße in Alzey ist ein sehr schönes Objekt. Auch nach etlichen, kindererprobten Jahren ist hier spürbar, dass Gestaltung und Funktionalität eine Einheit bilden. Das robuste und trotzdem feingliedrige Erscheinungsbild, die leichte, helle Atmosphäre und das einfache Raumsystem überzeugen die Nutzer und Besucher. Das Haus hat sich bewährt und kann gut altern. Wenn Dauerhaftigkeit und Schönheit Voraussetzungen für Nachhaltigkeit sind, ist es auf einem guten Weg.
Bild 7. Schlafraum
Bautafel Neubau einer Kindertagesstätte in Alzey ■■ ■Bauherr: Stadtverwaltung Alzey/FB 4 Bauen und Umwelt ■■ ■Träger/Nutzer: Stadt Alzey ■■ ■Architekt: AV1 Architekten GmbH, Kaiserslautern ■■ ■Leistungsphasen: 2–8 ■■ ■Projektleitung: Dipl.-Ing. Architekt Albert Urig ■■ ■Projektbearbeitung: Dipl.-Ing. Architekt Alexander Jungk, Dipl.-Ing. Maryse Trautsch ■■ ■Tragwerksplanung: Ingenieurbüro D. Maurer-Matz, Bechtolsheim ■■ ■TGA/Elektrotechnik: Ingenieurbüro Armbrüster & Brauer, Framersheim ■■ ■Küchentechnik: Ingenieurbüro Wellm & Partner, Mauer ■■ ■Brandschutz: Ingenieurbüro Stümpert-Strunk, Ludwigshafen ■■ ■Bauphysik: Ingenieurbüro für Bauphysik Mrziglod-Hund, Kaiserslautern ■■ ■BGF: 1.428 m2 ■■ ■BRI: 5.839 m3 ■■ ■NF: 1.184 m2 ■■ ■Planungszeitraum: 01.2013–06.2013 ■■ ■Bauzeit: 06.2013–06.2014 ■■ ■Gesamtbaukosten brutto: 3,6 Millionen €
Weitere Informationen:
Bild 8. Die Gruppenräume sind über Holzterrassen mit dem Außenraum verzahnt (Fotos/Grafiken: AV1 Architekten GmbH)
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AV1 Architekten GmbH Dipl.-Ing. Architekt Albert Urig Kanalstraße 75, 67655 Kaiserslautern Tel. (0631) 34 10 99-0, Fax (0631) 34 10 99 69 info@av1architekten.de, www.av1architekten.de
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FARBE ALS IDENTIFIKATIONSELEMENT KITA GYÖRER PLATZ IN SINDELFINGEN
Bild 1. Farbige Lamellen sind das identitätsstiftende Merkmal der Kita Györer Platz
(se)arch architekten bda Im Sindelfinger Stadtteil Maichingen entsteht das neue Wohn quartier Allmendäcker, welches sich aus Wohnzeilen, Doppel und Reihenhäusern zusammensetzt. Das Projekt „Kita Györer Patz“ bildet das neue Zentrum dieses Quartiers und verbindet drei verschiedene Funktionen: Kindergarten, Wohnen und Bür gertreff. Der Györer Platz in Sindelfingen ist „Ort der Begegnung“ im neuen Wohnquartier Allmendäcker. Zentrum des Quartiers ist ein Gebäudekomplex, in den ein Kindergarten, ein Stadtteilzentrum und ein Wohngebäude integriert sind. Der Platz wird für verschiedene Aktivitäten wie Feste und Märkte genutzt und auch die Kindertagestätte kann ihn als Spielfläche mitnutzen.
Stadträumliche Erschließung Städtebaulich wird für den Gebäudekomplex die Struktur der Zeilenbauten in der Umgebung aufgenommen. Durch die beiden Riegel an den Stirnseiten des Grundstückes entsteht eine kompakte Gesamtanlage. Die beiden Baukörper und die eingeschossigen Verbindungsbauten dazwischen definieren zwei Innenhöfe im Innern des Komplexes. Der nördliche, flache Baukörper beherbergt den Kindergarten und die Gemeinschaftsräume. Der multifunktionale teilbare Gemeinschaftsaal im Erdgeschoss dient zugleich als Bewegungsraum für die Kita. Er erschließt sich auch vom Györer Platz aus. Der südliche, 4-geschossige
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Bild 2. Die farbigen Lamellen bilden eine visuelle Barriere zwischen Gemeinschaftshof und Straßenraum
Gebäudetrakt beherbergt nach Süden ausgerichtete 2-, 3und 4-Zimmer-Wohnungen mit Balkonen. Die Wohnungen können von der Straßenseite barrierefrei erreicht werden. Über den Gemeinschaftshof am Haupteingang der Kindertagesstätte erfolgt die Erschließung aller Nutzungsbereiche. Der zweite Hof dient als geschützter Außenspiel-
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Bild 5. Viel Platz zum Spielen und Toben (Fotos 1, 2, 4–5: Zooey Braun, Stuttgart)
bereich. Darüber hinaus steht eine Spielfläche auf dem Dach zur Verfügung.
Struktur und Materialien
Bild 3. Geschossaufbau (Grafik: (se)arch architekten bda)
Der Kindergarten beherbergt vier Gruppen. Zwei davon mit Kindern im Alter von 2 bis 6 Jahren haben ihre Räume im Erdgeschoss, die Krippengruppen für Kinder im Alter von 8 Wochen bis 3 Jahren sind im Obergeschoss untergebracht. Der geschützte Außenspielbereich für die kleineren Kinder befindet sich auf dem Dach; der Spielplatz für die größeren Kinder im vom Erdgeschoss erreichbaren Innenhof. Farbe markiert den öffentlichen Bereich des Gebäudekomplexes. Die ausgewählten Materialien und Farben an der Fassade sollen ein Identifikationselement für die Kinder sein. Das Erdgeschoss ist rundum mit grünen, gelben, orangen und roten Lamellen umhüllt. Die oberen Geschosse sind mit Klinkern verkleidet. Einige orthogonal zur Fassade ausgerichtete Lamellen definieren eine visuelle Grenze für die Kinder und schaffen gleichzeitig einen durchlässigen Zugang zu den Höfen vom Straßenraum her. Die Dächer bieten Platz für zwei Gärten – einen Gemeinschaftsgarten für die Mieter der Wohnungen und einen für den Kindergarten. Bautafel Neubau eines Stadtteilzentrums mit Wohnungsgeschossbau und Kindertagesstätte in Sindelfingen/Maichingen ■■ ■Bauherr: Wohnstätten Sindelfingen GmbH ■■ ■Architekt: (se)arch architekten bda, Stuttgart ■■ ■Projektarchitekt: Peter Dettling, (se)arch architekten bda ■■ ■Tragwerksplanung: Mayer-Vorfelder und Dinkelacker Ing.-Ges. f. Bauwesen GmbH und Co KG, Sindelfingen ■■ ■BGF 3.901 m2, BRI 12.235 m3, NF 3.340 m2 ■■ ■Baukosten (KG 300+400, brutto): 5,2 Millionen € Weitere Informationen:
Bild 4. Der geschützte Innenhof im EG ist Spielfläche für die Kinder der unteren Gruppenräume
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(se)arch architekten bda Stefanie Eberding und Stephan Eberding Christophstraße 40, 70180 Stuttgart Tel. (0711) 64 00-680, Fax (0711) 64 00-681 team@se-arch.de, www.se-arch.de
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EIN HAUS VOR DEN BERGEN ORTSTYPISCHE HOLZBAUKITA IN HOLZKIRCHEN
Bild 1. Kinderhaus Holzkirchen: Die Kinder sind von ihrem neuen Domizil begeistert
hirner & riehl architekten Martin Riehl Dass das Kinderhaus Holzkirchen als reines Massivholzhaus er richtet wurde, hat nur am Rande mit dem Ortsnamen zu tun. Die Architekten griffen eher die Holzbautradition der Region auf und sind zudem überzeugt, ökologisch und gestalterisch den für eine Kindertagesstätte adäquaten Baustoff verwendet zu haben.
seite, waren Einfamilienhäuser im alpenländischen Neubaustil im Entstehen. Im Westen befindet sich der mächtige Gebäudekomplex der Fachoberschule, dem man ein Satteldach aufgesetzt hatte. Von Westen nach Osten fällt das Gelände leicht und kontinuierlich ab.
Entscheidend dafür, dass die neue Kita ein „Haus vor den Bergen“ wurde, war der erste Besuch des Bauplatzes. In Stichworten formuliert stellte er sich folgendermaßen dar: Das Grundstück liegt am nördlichen Ortsrand Holzkirchens. Im Norden grenzen ein Maisfeld und die Ortsverbindungsstraße an. Am Horizont sieht man die Bergkette der Alpen. Im Süden, auf der gegenüberliegenden Straßen-
Örtliche Einbindung
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Bauen an einem Ort heißt für diesen Ort bauen – Bezug nehmen, Bezüge herstellen, Elemente aufgreifen, assoziieren, umformen, neu definieren. Die Elemente des Kinderhaus-Entwurfes konnten die Architekten aus den Besonderheiten dieses Ortes gewinnen.
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Bild 2. Ein Hingucker ist das Dach, das eine Alpensilhouette mimt
Flach geneigte Dächer, mehr oder weniger zufällig aneinandergereiht, bestimmen das Ortsbild Holzkirchens und die direkte Umgebung des Kinderhauses. Die Silhouette der Berge im Süden hat formal Ähnlichkeit mit dieser ortstypischen Abfolge der Gebäudestrukturen. In einer plastischen Form bringt die Dachfaltung des Kita-Gebäudes beides in einen Zusammenhang.
Formen und Strukturen Die gewählte Form funktioniert auch im Innern hervorragend: Das Kinderhaus setzt sich aus vielen kleinen Häusern zusammen. Zugleich ist die Faltung gut für die Maßstäblichkeit des Gebäudes: Ein mit sieben Gruppen großes Haus für kleine Menschen fand auf diese Weise seine Gliederung.
Bild 3. Grundriss EG
Bild 4. Schnitt (Grafiken 3 und 4: hirner & riehl architekten)
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Bild 5. Die 70 m lange Rampe im Innern ist ein idealer Schlechtwetterspielraum
Im Innern ist der Baukörper als Hohlform gestaltet – alle Dächer sind raumhaltig. Kinder und Erwachsene erleben das „Gebirge“ von innen als Geborgenheit in differenzierten Räumen. Der flach geneigte Hang sollte als topografische Eigenart das Charakteristikum des Gebäudes werden. Das Kinderhaus erschließt sich deshalb entlang einer ca. 70 m langen Rampe, die dem Gelände folgend nach Osten abfällt. An dieser liegen nach Süden die Gruppenhäuser auf unterschiedlichen Niveaus – einer Straße ähnlich, an der einzelne Gebäude liegen. Entstanden ist so ein großer (Schlechtwetter-) Spielraum für die Kinder, eingeschossig im Eingangsbereich, zweigeschossig am östlichen Ende. Die Faltung wird in der offenen Dachkonstruktion räumlich erfahrbar. Insgesamt bietet die Einrichtung 162 Betreuungsplätze in sieben Gruppen. Jede Gruppe bewohnt ein eige-
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Tageslichtsysteme wie Lichtkuppeln, Lichtbänder und Glasdachkonstruktionen leisten einen wertvollen Beitrag, um in Kindertagesstätten, Schulen und Sporthallen den primären Energiebedarf deutlich abzusenken. Sie sorgen für ein angenehmes Raumklima und eine helle, freundliche Atmosphäre. Bild 6. Im Innern erleben Kinder Geborgenheit in differenzierten Räumen
Bautafel 7gruppiges Kinderhaus am Ortseingang von Holzkirchen ■■ ■Bauherr: Markt Holzkirchen ■■ ■Träger: Kinderland e. V. ■■ ■Architekten: hirner & riehl architekten und stadtplaner bda partg mbb, München ■■ ■Landschaftsarchitekt: Klaus Schurr, Rosenheim ■■ ■HNF: 1.771 m2, NR: 1.620 m2, BRI: 8.774 m3 ■■ ■Planung/Bau: 05/2014–06/2016 ■■ ■Baukosten 3,29 Millionen €
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Bild 7. Die Gruppenhäuser folgen dem Geländehang und sind nach Süden ausgerichtet (Fotos 1–2, 5–7: Julia Schambeck, München)
nes Haus mit vier Räumen: dem Gruppenraum, einem Nebenraum, einem eigenen Sanitärbereich und einem Abstellraum. Die Gruppenräume sind mit großzügigen Glastüren nach Süden zum Garten hin orientiert. Diese „Gruppencluster“ haben gleiche Raumgrößen und können je nach Alter der Kinder und Bedarf an Krippen-, Kindergartenoder Hortgruppen genutzt werden. Hauswirtschafts-, Technik- und Therapieräume ergänzen die Ausstattung des erdgeschossigen Gebäudes. Photo-
voltaikanlagen und Erdwärmeanschluss machen das Kinderhaus energieeffizient.
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Bild 1. Hoch über den Dächern: Kita Wolke 10 in der Nürnberger Südstadt
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Nachverdichtung als städtebauliche Herausforderung? – Das Konzept der Kindertagesstätte „Wolke 10“ in Nürnberg verkehrt das Problem innerstädtischer Nachverdichtung in eine Chance: Mit spielerischer Leichtigkeit stellt das Projekt unter Beweis, dass nicht nur die ungenutzte, sondern auch höchst ungewöhn liche Fläche eines Parkhausdaches zu einem idealen Ort für Kin der werden kann.
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Nicht zuletzt dem sozialen Engagement des Musikalienhändlers Andreas Klier, Bauherr und Initiator des Projekts, ist das Paradebeispiel für die Auflösung gesellschaftlicher Unterschiede zu verdanken. „Gemeinwohl statt Rendite“ scheint sein Motto bei der zugleich kühnen und naheliegenden Idee gewesen zu sein. Inmitten des sozialen Brennpunkts Nürnberger Südstadt konnte auf dem ungenutzten Oberdeck eines Parkhauses ein regelrecht privilegierter
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Hotspot für Kinder aller Couleur realisiert werden. Die mit 16,70 m über Straßenniveau höchstgelegene Kindertagesstätte Deutschlands mit Burgblick entstand in einem Stadtgebiet mit höchster Bebauungsdichte. Wie alle neuen Ideen stieß auch diese zunächst auf Skepsis. Doch selbst die Zweifler ließen sich bei der Besichtigung des spektakulären Bauplatzes von der Vision leicht überzeugen. Nach kürzester Planungsphase und nur neunmonatiger Bauzeit konnte die Kita bezogen werden. Das Betreuungsangebot ist für maximal 86 Kinder ausgelegt, aufgeteilt in zwei altersgemischte Kindergartengruppen von 3 bis 6 Jahren mit je 25 Kindern und für drei Krippengruppen mit je 12 Kindern von 0 bis 3 Jahren. Die integrative und interkulturelle Nutzung des Kindergartens mit musikalischer Förderung wird durch den Bauherrn persönlich unterstützt. Dessen Familie betreibt seit 1979
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Projektvorstellungen
Bild 2. Grundriss
im Erdgeschoss des Parkhauses das „Musikhaus Klier“. Die Einrichtung auf dem Dach ist damit eine lebendige Bereicherung des musikalischen Hauses.
Spektakulärer Bauplatz mit Herausforderungen Eine Herausforderung für die Planung und Bauausführung waren die statischen Gegebenheiten des Parkhauses aus
dem Jahr 1979. Um die nötigen Gewichtsreserven für die Aufstockung zu garantieren, mussten zunächst ca. 700 t sogenannter Gartenmann-Belag, ein Aufbeton mit einem Anstrich aus flüssiger Abdichtung, abgetragen und entsorgt werden. Die Baumbepflanzung auf der Freifläche konnte ausschließlich an Stellen mit stabilisierenden Unterzügen vorgenommen werden. Zudem konnten aufgrund der unge-
Bild 3. Schnitt (Grafiken 2 und 3: querwärts ARCHITEKTEN)
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Projektvorstellungen
Bauweise und Materialien
Bild 4. Holz ist dominierendes Baumaterial und wichtiges Gestaltungselement der Kita auf dem Dach
Nicht nur aus ökologischen und statischen Gründen entschieden sich die Gestalter für einen Holzständerbau: Die Leichtigkeit der Konstruktion und das „Wohlfühlklima“ bedingen sich unmittelbar. Der längliche, aufgesetzte Baukörper schlängelt sich mit seiner in vier Ebenen geteilten, versetzten Holzfassade an der Südseite der Dachfläche entlang. Er nimmt die südliche Hälfte des Parkdecks ein, der übrige Teil dient als Freibereich. Seine Nordseite ist in vier Segmente gegliedert, die sich mit Panoramafenstern zur Außenanlage öffnen und einen weiten Blick über die Dachlandschaft freigeben. Die Räume sind trotz der großen Verglasungen von außen nicht einsehbar. Die Außenanlage wird durch eine bestehende, 3 m hohe Mauer abgeschirmt. Erschlossen wird die Penthouse-Kita über einen Aufzug, der von der Straße direkt zur Eingangstür führt und im Notfall auch als Feuerwehraufzug dient. Holz als dominierendes Baumaterial ist ein wichtiges Gestaltungselement. Die naturbelassene, waagerechte Holzschalung prägt die Fassade und setzt sich in den Gebäudeeinschnitten als untere Bekleidung der auskragenden Flachdächer fort. Auch die vorgelagerten Terrassen sind in Holz ausgeführt.
Ausstattung
Bild 5. Die hellen Gruppenräume laden zum Spielen und Toben ein
wöhnlichen Baustellenhöhe die Baumaterialien nur mittels Baukran auf die 9. und 10. Ebene des Parkhauses angeliefert werden. Fingerspitzengefühl erforderte auch die Planung der Wasserver- und -entsorgung.
Die Gestaltung der hellen, offenen und einladenden Innenbereiche setzt auf Proportion und Detail; sie wirken hell und offen. Eine Spielburg in Form einer dreidimensionalen Kinder(tri)bühne, ein aufwendig ausgeführtes Oberlicht in der Umkleide und auch das erfrischende Badfliesendesign bieten Kindern eine kreative Atmosphäre. Die großen Panoramafenster lassen viel Licht in die Spiel- und Aufenthaltsräume und geben den Blick über die Dächer der gesamten Stadt bis hin zu ihrem Wahrzeichen,
Ihr Bauvorhaben ist unsere Verpflichtung – kompetent, verlässlich, pünktlich! Mit einem hoch motivierten Team entwickeln wir für unsere Kunden technisch ausgereifte, wirtschaftliche und individuell zugeschnittene Baulösungen. Eine verlässliche und termingetreue Realisierung anspruchsvoller Systemgebäude ist hierbei unsere Leidenschaft.
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Projektvorstellungen
Bild 6. Die Räume sind kindgerecht gestaltet
Bild 7. Das Dach ist eine großzügige Spiel- und Gartenlandschaft
Bild 8. Der Dachzugang heute …
der Kaiserburg, frei. Dabei sind sowohl Innen- als auch Außenbereiche von nirgendwo einsehbar – in dieser Kombination für Lebensbereiche eine der seltensten und begehrtesten Situationen in urbanen Ballungszentren. Der Kontrast des brodelnden Südstadtgetriebes zum Himmel mit Burgkulisse könnte nicht augenfälliger sein.
zuletzt die großzügige Spiel- und Gartenlandschaft, geplant von WGF Landschaftsarchitekten. Sie versammelt ein buntes Spektrum an Spielgeräten wie Klettergerüste und -wand, Musikinstrumente, Schaukel, Sandkästen, Rutsche und sogar einen kleinen Bolzplatz. In der grünen Parkhausdachoase mit Rasenflächen, Pflanzen und bis zu 4 m hohen schattenspendenden Bäumen können sich die Kinder ohne jegliche Störung der Umgebung ungehindert austoben. Fangnetze verhindern, dass Spielbälle herunterfliegen. Eine Lärmbelästigung durch den Straßenverkehr ist aufgrund der Höhenlage kaum vorhanden.
Außengelände und Spielfläche Wesentlich für die Tagesbetreuung der Kinder und das gesamte Erscheinungsbild der Anlage auf dem Dach ist nicht
Bild 9. … und vor der Bebauung (Fotos 1, 4–9: querwärts Fotodesign, Nürnberg)
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Projektvorstellungen Bautafel Neubau „Kita Wolke 10“ auf bestehendem Parkhausdach ■■ ■Bauherr: Andreas Klier, Schwarzenbruck ■■ ■Träger: Bayerisches Rotes Kreuz ■■ ■Architekten: querwärts ARCHITEKTEN, Nürnberg ■■ ■Projektbeteiligte: WGF Landschaftsarchitekten, Nürnberg (Außenanlagen); Ingenieurbüro Welker, Herzogenaurach (Tragwerksplanung); Kühnlein & Partner, Nürnberg (Brandschutz); pb Zeisig, Birgland (TGA); IFB Sorge, Nürnberg (Bauphysik); Vermessungsbüro Grillenberger, Roßthal-Oedenreuther; IFS Engineering, Wachenroth (SiGeKo) ■■ ■BGF: ca. 925 m2 ■■ ■NF: ca. 850 m2 ■■ ■umbauter Raum: 3.141 m3 ■■ ■Außenbereich: 1.200 m2
Die unterschiedlichen Bereiche des Daches wurden extensiv und intensiv begrünt, gepflastert oder mit Rasen, Rindenmulch oder Sand gestaltet. Die Abdichtung des Parkdecks wurde zweilagig bituminös ausgeführt. Über der Dachabdichtung befinden sich klassische Gründachaufbauten, je nach Anforderung an die Nutzung der Freifläche. Knapp 2,7 Millionen € wurden in das außergewöhnliche, im April 2015 eröffnete Projekt investiert. Ca. 1,2 Millionen € steuerte der Freistaat
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Bayern bei, ca. 700.000 € die Stadt Nürnberg. Für die Erschließung neuer Flächen in der zunehmenden Bebauungsdichte von Metropolen kann die Kindertagesstätte „Wolke 10“ auf dem 10. Deck eines Nürnberger Parkhauses als zukunftsweisendes Beispiel dienen. Weitere Informationen: querwärts ARCHITEKTEN Längenstraße 14, 90491 Nürnberg Tel. (0911) 94 93 21 10, Fax (0911) 94 93 21 29 info@querwaerts.de, www.querwaerts.de
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didacta Hannover 2018 Die Messe didacta Hannover, die vom 20. bis 24. 02. 2018 stattfindet, ist eine Bildungsmesse und die größte Fachmesse für die Bildungswirtschaft in Europa und nationale wie internationale Kontaktbörse für Unternehmen. Rund 750 Aussteller aus 35 Ländern stellen ihre neuesten Lernmaterialien, Lernkonzepte und Lernumgebungen aus den Bereichen Kindergarten, Schule und Hochschule, Ausbildung und Qualifikation sowie Weiterbildung und Beratung vor. Themen sind auch die Bildungsstättenausrüstung
und bauliche Aspekte des Neubaus und der Sanierung von Kindertagesstätten. Ein attraktives Rahmenprogramm mit zahlreichen Foren, Workshops, Vorträgen, Seminaren und Podiumsdiskussionen ergänzt die Bildungsmesse.
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Projektvorstellungen
Kinder und Familienzentrum in Braunschweig: die Ästhetik runder Ecken In Braunschweig, am Spatzenstieg 21, ist von der ortsansässigen Stiftung „Netzwerk Nächstenliebe“ zusammen mit der Braun schweiger Friedenskirche ein Kinder und Familienzentrum in einer extravaganten Bauform neu errichtet worden – direkt am Ringgleis, einer ehemaligen Bahntrasse, die zu einem Geh und Radweg ausgebaut und jetzt auf Höhe des Familienzentrums neu gestaltet wurde. Das Besondere an diesem barrierefreien Zentrum ist das Zusammenspiel unterschiedlicher familienorientierter Einrichtungen. Das massiv errichtete Gebäude überzeugt durch eine schon fast elegant wirkende Leichtigkeit und Offenheit sowie die wohlproportionierten Anordnungen der einzelnen Bereiche, die in dem Familienzentrum mit dem wohlklingenden Namen „Spatz 21“ beherbergt sind. Dazu gehören eine Kinderkrippe für Kinder im Alter von 1–3 Jahren, das Café „Spatz“ und ein Mehrzweckraum sowie das Familienzentrum mit Beratungs- und Fortbildungsräumen und eine kleine Musikschule.
Bauen in Dreiecksform Dem Architekten Carsten Holthuis, bplan architekten, stadtplaner & ingenieure, Braunschweig ist es gelungen, das zweistöckige, 1.364 m2 große Gebäude auf einem schwierigen, ca. 2.050 m2 großen Grundstück städtebaulich überzeugend umzusetzen. „Schwieriges“ Grundstück deshalb, weil sich unter Oberkante Erdreich in einer Tiefe von ca. 2,5 m ein Betonrohr befindet, durch das ein Bach verläuft. Architekt Carsten Holthuis: „Das Betonrohr mit einem Durchmesser von 1,50 m durfte nicht überbaut werden. Es verläuft diagonal durch das rechteckige Grundstück, sodass die bebaubare Fläche nun nur noch dreiecksförmig für die Bebauung zur Verfügung stand. Diese Fläche haben wir, soweit es die Bauvorschriften zuließen, genutzt – konsequenterweise haben auch die Grundrissabmessungen des Familienzentrums eine Dreiecksform.“
Schallschützender Kalksandstein plus Wärmedämmung Die Tragkonstruktion besteht aus 17,5 cm großformatigen, schallschützenden Kalksandsteinen des KS* Bausystems KS-PLUS und einer 24 cm, weiß verputzen Wärmedämmung. Um dem Gebäude eine insgesamt beschwingte, unkomplizierte und einladende Architektur zu verleihen, sind die Spitzen der Gebäudeecken in einem Radius von 3–4 m mit kleinformatigen 2DF Kalksandsteinen rund gemauert worden. Durch die serielle Vorfertigung der großformatigen KS-Plus Planelemente konnte beim Entwurf zudem auf das Einhalten von Richtmaßen verzichtet werden, was die auf größtmögliche Grundstücksnutzung ausgerichtete Planung vereinfachte. Außen, im Erdgeschoss-Bereich der Kinderkrippe, ist eine unbehandelte, horizontal verlegte Lärchenholzverschalung als Vorhangfassade eingesetzt, die sich kontrastreiche durch ihre Struktur von der weißen Putzfassade absetzt. Im Laufe der Zeit und der Witterung ausgesetzt, wird sich eine silbergraue Patina entwickeln, die diesen divergierenden Eindruck noch verstärkt.
Treppenhaus mit Fahrstuhl Einen besonderen Blickfang bietet das voll verglaste, um 4° leicht nach vorn geneigte, sich vertikal in die Höhe streckende Treppenhaus mit Fahrstuhl. Es unterbricht die streng horizontal gegliederte Hausfassade mit ihren waagerecht angeordneten Fensterbändern und prägt durch diesen Kontrast entscheidend den architektonischen Charakter des Familienzentrums. „Es ist angedacht, in dem Zentrum noch eine Kindertagesstätte für Kinder von 3 bis 6 Jahren zu integrieren und dafür ein weiteres Geschoss aufzustocken. Deshalb haben wir das Treppenhaus über das Dach geführt haben. Der Dachaufbau ist bereits für die spätere Nutzung statisch vorbereitet“, so Carsten Holthuis.
Bild 1. Das aus Kalksandstein errichtete Kinder- und Familienzentrum „Spatz 21“ in Braunschweig überzeugt durch Eleganz, Leichtigkeit und Offenheit
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Projektvorstellungen
Optimierter Energiebedarf
Bild 2. Geschwungene Wände und „runden Ecken“ aus kleinformatigen 2DF Kalksandsteinen und orange und weiß gestrichene KS-Wände im Innern (Fotos: Bernadette Grimmenstein/KS-ORIGINAL GMBH)
Geborgene und anregende Atmosphäre im Innern Innen setzt „Spatz 21“ ein deutliches Zeichen, wie sich unterschiedliche Einrichtungen mit vorwiegend sozialen Angeboten und ihren Kontrastfunktionen in einem Gebäude integrieren lassen. Räumlich wird dieses Zusammenwirken durch geschwungene Wände und „runde Ecken“ aus kleinformatigen 2DF Kalksandsteinen wie auch durch sich abwechselnde in orange und weiß gestrichene KS-Wände geprägt. Sie bestimmen die geborgene wie auch anregende Atmosphäre und schaffen fließende, übersichtliche Übergänge zu den einzelnen Bereichen.
Haustechnisch verfügt das Gebäude über energetisch optimierte Konstruktionen und Techniken, die zu einem jährlichen Energiebedarf von nur 94,6 kWh/m2 führen. Dazu gehören unter anderem 24 cm Dämmebene bei Außenwänden und Dach, 3-fach-Verglasung bei den Fenstern und kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung. Mit einem U-Wert von 0,118 W/(m2K) trägt auch die gewählte Kalksandstein-Außenwandkonstruktion zu der hohen Energieeinsparung bei, die in etwa einem KfW-Standard 70 (EnEV 2009) entspricht. Ebenso ist das Haus mit Baukosten von nur 1.360 €/ m2 nach DIN 276, Kostengruppen 300 und 400 von der wirtschaftlichen Seite ein Vorzeigeobjekt. Architekt Carsten Holthuis erklärt: „Neben zahlreichen rationellen und wirtschaftlichen Techniken im Rohund Ausbau hat auch das verwendete Bausystem KS-PLUS mit seinen vorkonfektionierten Wandbausätzen zu der wirtschaftlichen Erstellung des Familienzentrums beigetragen. Durch die Logistik des Bausystems konnten Bauzeiten exakt ein- und die Baukosten entsprechend niedrig gehalten werden.“ Dipl.-Ing. Bernd Niebuhr
Weitere Informationen: KS-ORIGINAL GMBH Entenfangweg 15, 30419 Hannover Tel. (0511) 279 53-0, Fax (0511) 279 53-31 info@ks-original.de, www.ks-original.de
Bund finanziert Kinderbetreuungseinrichtung Die vom Bund finanzierte Kinderbetreuungseinrichtung (Kita III) in der „Landstadt Gatow“, einem im Rahmen des BonnBerlin Umzugs vom Bund entwickelten Wohngebiets in Berlin Spandau, wurde Ende 2016 im Rohbau fertiggestellt. Der Bund hat in der Landstadt Gatow bereits eine Kindertagesstätte, einen Hort, eine Grundschule und ein Gymnasium errichtet. Nach dem Abschluss dieser Baumaßnahme hat der Bund seine Verpflich tungen aus dem Städtebaulichen Vertrag erfüllt. Baustaatssekretär Gunther Adler: „Eine gute Kinderbetreuung und frühe Förderung für alle Kinder gehören zu den wichtigsten Zukunftsaufgaben in Deutschland. Angebote zur Betreuung von Kleinkindern sind ein wichtiger Standortfaktor. Sie geben den Eltern die Möglichkeit, die zahlreichen Anforderungen von Familie und Beruf in Einklang zu bringen. Schaffung von Wohnraum und Ausbau von sozialer Infrastruktur ist hier in Gatow erfolgreich umgesetzt.“ Das zweigeschossige Gebäude wird Platz für 95 Kinder bieten. Im Erdgeschoss ist ein sogenannter Nestbereich für unter Dreijährige vorgesehen. Gruppenräume für Kinder über drei Jahren wird es im Obergeschoss geben. Im Außenbereich wird die im Wettbewerb „Kunst-am-Bau“ ausgewählte und von den Kindern ebenfalls zum Spielen
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und Experimentieren nutzbare Installation „Himmelfarbmesser“ der Berliner Künstlerin Ulrike Mohr realisiert. Ein Teil des Grundstücks wird als öffentlicher Spielplatz gestaltet. Die Fertigstellung der Kita und die Übergabe an das Land Berlin, vertreten durch das Bezirksamt Spandau, sind im 2. Halbjahr 2017 geplant. Träger der Kindertagesstätte wird der Humanistische Verband Deutschlands, Landesverband Berlin-Brandenburg e.V., sein. Die Kita wird aufgrund einer Vereinbarung mit dem Land Berlin für die vom Bund im Rahmen des Umzugs des Deutschen Bundestages und Teilen der Bundesregierung von Bonn nach Berlin initiierten Wohnungsbauprojekte vom Bundesbauministerium für ca. 3 Millionen € errichtet. Der Neubau ist Bestandteil der sozialen Infrastruktur des Gesamtprojekts in der Landstadt Gatow. Mit der Errichtung der Kita III findet das Gesamtprojekt „Landstadt Gatow“ einen erfolgreichen Abschluss. Weitere Informationen: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Stresemannstraße 128–130, 10117 Berlin Tel. (030) 183 05-0, Fax (030) 183 05-2044 service@bmub.bund.de, www.bmub.bund.de
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Innenausbau
Spielen im modernen Betonbau: ganzheitliches Farbkonzept für einen Kindertages stättenNeubau in Kenn bei Trier
Bild 1. Gelb, Grün oder Blau? Die markanten Einfassungsflächen um die Türen helfen den Kindern, ihren Gruppenraum schnell zu erkennen. Die jeweilige Kennfarbe wiederholt sich auf einer der verputzten Wände im Raum.
Ob das ein schöner Kindergarten wird? Beim Baustellenrund gang vor vier Jahren kamen bei Elke Thul, Leiterin der katholi schen Kindertagesstätte St. Margareta in Kenn bei Trier leise Zweifel auf. Denn im Rohbauzustand konnten sie sich das 50 m lange ebenerdige Gebäude aus grauen Fertigbetonteilen kaum als attraktive Tagesstätte für über 120 Kinder vorstellen. Inzwi schen ist die Kita – nicht zuletzt wegen ihrer farblichen Gestal tung – ein Vorzeigebau geworden. Der Ortsgemeinde Kenn mit ihren ca. 2.700 Einwohnern mangelt es nicht an Nachwuchs, dank eines für junge Familien attraktiven Neubaugebiets und der Nähe zu Trier und Luxemburg. In Erwartung eines Bevölkerungszuwach-
Bild 2. Viel Platz zum Toben haben die Kinder im Bewegungsraum mit dem blauen Schwingboden. Für Farbakzente vor der grauen Wand sorgen die bunten Polster und Kissen.
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ses hatte sich der Personal- und Betriebsträger, die katholische KiTa GmbH Trier und die Ortsgemeinde Kenn als neuer Bauträger, gegen den Umbau der alten Kita und für einen Neubau mit Krippen- und Ganztagsplätzen entschieden, der über 2 Millionen € kostete. In diesem Neubau werden inzwischen 125 Kinder in sechs Gruppenräumen betreut. In Abstimmung mit dem Architekturbüro Schuh und Weyer (Schweich) und Standortleiterin Elke Thul entwarf Sabine Hoffner, Diplom-Designerin vom Caparol FarbDesignStudio, ein ganzheitliches Farbkonzept. Die Architekten legten Wert darauf, dass der Betoncharakter der Wände sichtbar bleibt. Um die Wandoberflächen aufzuhellen, wurden zwei Lasurbeschichtungen übereinandergelegt, deren Graustufen etwas lichter sind und damit angenehmer wirken als der natürliche Betonfarbton. Die Lasuren wurden direkt – ohne deckende Grundbeschichtung – im Kreuzschlag gebürstet aufgetragen. Aus dem Zusammenspiel von Originalbeton und darauf applizierten, leicht aufgehellten Lasuren resultiert eine changierende und spannende Oberflächenstruktur. Nicht nur der Architekt, auch Kindergartenleiterin Elke Thul und Ortsbürgermeister Rainer Müller stellten Bedingungen: Sie wünschten sich, dass die Kita keine „Villa Kunterbunt“ wird und Farben gezielt und vorsichtig eingesetzt werden. Für bunte Abwechslung würden die Kinder mit ihren Kleidern, Gummistiefeln, Taschen und den Spielsachen schon selbst sorgen. Deshalb sollte die Kita-Atmosphäre möglichst ruhig, heimelig, aber zugleich auch anregend sein. Das Gestaltungskonzept umfasste neben Farb- und Produktdefinitionen für die Wandflächen auch die Auswahl von Bodenbelägen und Schichtstoffen für das Mobiliar – also beste Voraussetzungen für Sabine Hoffner, Farben, Oberflächen und Materialien fein aufeinander abzustimmen. Ihre Intention war es, den architektonisch modernen Charakter des Bauvorhabens zu unterstreichen, ohne dabei die Zielgruppe „Kind“ aus den Augen zu verlieren.
Bild 3. Jeder Gruppenraum hat ein individuelles Pastellgrün, passend zum Bodenbelag.
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Innenausbau
Bild 4. Grau muss nicht trist wirken: Ihre besondere Struktur erhielten die Wände durch zwei im Kreuzschlag auf den Beton gebürstete Lasurbeschichtungen.
Bild 6. Hinter der petrolfarbigen Wand wirkt das Betongrau dezent. Umso mehr kommen hier die bunten Kissen und das Spielmaterial zur Geltung. (Fotos: Caparol Farben Lacke Bautenschutz/Martin Duckek)
Das Farbkonzept profitiert von der Kombination strukturierter Betonoberflächen, unifarbener Anstriche und glatter Schichtstoffoberflächen. Grauer, unbunter Beton kontrastiert mit leicht anmutenden Pastelltönen verputzter Wandflächen und mit kräftigen Akzenten. Die Farbauswahl der Bodenbeläge spielte bei der Planung eine wichtige Rolle. Je nach Nutzung wurden den Räumen unterschiedliche Farbtöne zugeordnet. So kennzeichnet Grün die Gruppenräume und Blau den Bewegungsraum. Nur im Flurbereich ist der Boden grau. Schnell haben die Kinder Besitz von dem langen Flur ergriffen, in den nur im Eingangsbereich und am Ende natürliches Licht fällt. Auf dieser „Rennbahn“ flitzen sie mit ihren Autos über den hellgrauen Bodenbelag oder toben sich im rot umrandeten „Bällchen-Bad“ aus. Auf der dunkelgrauen Seite des Flurs signalisieren ihnen prägnante
Farbflächen in Gelb-, Grün- und Blaunuancen, welche Gruppenräume dahinter liegen. Diese Leitfarben helfen ihnen, rasch ihre Gruppe zu finden. In jedem Raum bildet eine verputzte, in Pastellfarben gehaltene Wand den Gegenpol zu den drei übrigen grauen Betonwänden. In Kombination mit der jeweiligen Akzentfarbe der Türumrahmung und der Bodenfarbigkeit sind das die korrespondierenden Flächen, die den Charakter des Raums bestimmen. Für alle deckenbeschichteten Oberflächen wurden die Caparol-Produkte PremiumClean (helle Nuancen) und PremiumColor (kräftige Nuancen) verwendet. Folgende Farben kamen zum Einsatz: 3D Oase 120, 3D Oase 140, 3D Agave 110, 3D Agave 95, 3D Tundra 145, 3D Mai 75, 3D Verona 135 und 3D Coelin 95. Für die Betonwände, die aufgehellt werden sollten, wurde DecoLasur Matt in 3D Jura 60 und 3D Jura 50 verwendet, für die dunkleren in 3D Jura 50 und 3D Jura 40. Nach dreijähriger Nutzung ist Elke Thul mit dem KitaNeubau rundum zufrieden: „Er ist modern und kindgerecht, und die grauen Fertigbetonwände wirken überhaupt nicht kalt.“ Dieses Urteil teilen auch die Eltern der neu angemeldeten Kinder: „Sie empfinden die Atmosphäre als sehr harmonisch“. Petra Neumann-Prystaj
Weitere Informationen: Bild 5. Der Flur wird als Spielfläche genutzt, die bunten Garderobenmodule dienen als Raumteiler. Die Farbakzente der Wände kennzeichnen nicht nur die Gruppenräume, sondern beleben auch die Flurszenerie.
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Innenausbau
Kindergerechter Innenausbau im Denkmalensemble Seit mehreren Jahren bestand in der Kirchgemeinde Dresden Briesnitz der Wunsch, eine evangelische Kindertagesstätte zu errichten. Mit der Bildung des Kirchspiels Dresden West ergab sich die Möglichkeit, das bis dahin nur wenig genutzte Gemein dehaus der Heilandskirchgemeinde zu einer Kindertagesstätte umzubauen. Der derzeit sehr hohe Bedarf an Kindergartenplätzen in Dresden machte die Förderung durch die Landeshauptstadt und damit die Sicherung der Finanzierung auch durch weitere landeskirchliche Zuschüsse möglich. Mit dem Kita-Einbau wurden mehrere dringende substanzerhaltende Arbeiten am Gebäude durchgeführt, wie Trockenlegungen, Dränageeinbau und Brandschutzertüchtigung des Gemeindesaals, da die letzten Erneuerungsarbeiten noch zu DDR-Zeiten vorgenommen worden waren. Das Haus wurde ursprünglich 1910 bis 1927 als Massivbau mit Holzdachstuhl mit mehreren Unterbrechungen durch den ersten Weltkrieg und die Weltwirtschaftskrise errichtet. Der damalige Ursprungsentwurf stammt vom renommierten Büro Kolbe, Dresden. Gemeinsam mit dem Pfarrhaus bildet das Gemeindehaus und die Kirche eine imposante 3-seitige Anlage rund um einen von der Umgebung erhöhten Innenhof. Das Denkmalensemble wird der Dresdner Reformbaukunst zugeordnet, wie z. B. auch das Staatsschauspiel-
haus Dresden („Großes Haus“) und der Beyer-Bau der Technischen Universität sowie zahlreiche weitere Kirchen und Villen. Für die Planung waren umfangreiche Voruntersuchungen notwendig: Der Baugrund, Schadstoffe und die Hölzer mussten beprobt und die Grundwasserverhältnisse und die Qualität der verwandten Baustoffe festgestellt werden. Nach Bewilligung der Fördermittel und Abstimmung des Raumprogrammes mit dem zukünftigen Kindergartenträger Stadtmission Diakonie Dresden konnte der Bau endlich starten. Viel Wert wurde auf eine anregende, jedoch Geborgenheit ausstrahlende Gestaltung der Einrichtung gelegt. Die Kinder können in den Gruppenräumen auf mehreren Ebenen spielen, an variablen Einbaumöbeln verschiedene spannende Raumsituationen erleben und im Freigelände ausgelassen toben. Ein neues Kinderbad in frischen Farben, ein einladendes Foyer und ein geräumiger Schuppen mit integrierter Holzwerkstatt runden das Angebot ab.
Weitere Informationen: Meyer Binning Ruhland Architekten (PartG mbB) Königsbrücker Straße 19, 01099 Dresden Tel. (0351) 471 63 29, Fax (0351) 4 71 65 53 info@mbr-architekten.de, www.mbr-architekten.de
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Hrsg.: Nabil A. Fouad Bauphysik-Kalender 2017 Schwerpunkt: Gebäudehülle und Fassaden 2017. 790 S. € 149,–* Fortsetzungspreis: € 129,–* ISBN 978-3-433-03169-8 Auch als erhältlich
Zukunftsfähige Gebäudehüllen werden der Interaktion von Außenwandkonstruktionen mit der Gebäudetechnik gerecht. Dabei müssen in einem integralen Planungsprozess die verschiedenen Anforderungen berücksichtigt werden, wie z. B. Behaglichkeit der Gebäudenutzer, energetische Effizienzaspekte, ökonomische Effizienzaspekte und wartungsarme Lebensdauer, Schutz der Konstruktion gegen klimatische Einwirkungen.
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Die Entwicklung hin zu Niedrigstenergiegebäuden (nZEB – nearly zero-energy buildings) wirkt sich insbesondere auf den Entwurf der Gebäudehüllen aus. Ab 2021 sollen gemäß EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffzienz von Gebäuden (EPBD) alle Neubauten als Niedrigstenergiegebäude gebaut werden. Gebäude, die von Behörden als Eigentümer gebaut werden, sollen bereits ab Anfang 2019 diesen Standard einhalten. Um diesen zu erreichen, müssen die Gebäude vor allem gut gedämmt sein und erneuerbare Energiequellen nutzen.
Ernst & Sohn Verlag für Architektur und technische Wissenschaften GmbH & Co. KG
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Innenausbau
Sanitärraumaustattung in pädagogischen Einrichtungen: Gute Planung spart Kosten Nicht nur zur Winterzeit, aber da besonders, ist das Infektions risiko in pädagogischen Einrichtungen besonders hoch. 80 % aller Infektionen werden über die Hände übertragen – da ist es eine gute Prophylaxe, sich intensiv mit dieser Aufgabe zu be schäftigen. Dabei reicht es nicht aus, von den Schülern das Hän dewaschen einzufordern, ohne die dafür notwendigen optimalen Voraussetzungen in den Sanitärräumen zu schaffen. Das Innovationsziel des nordeuropäischen Sanitärraumausstatters Metsä Tissue GmbH in Euskirchen mit seiner Marke Katrin war es, eine neue Generation von Spendern zu entwickeln, die für jeden Benutzer leicht erreichbar und zu bedienen sind.
Neue Lösung Bei der neuen Katrin Inclusive Spenderserie, die über Betätigungsbereiche verfügt, ist zusätzlich Brailleschrift (Blindenschrift) angebracht. Alle Sicherheits-, Langlebigkeitsund Anwendertests hat die Serie mit Auszeichnung bestanden und dafür ein Zertifikat von Bureau Veritas erhalten. Grundausstattung in pädagogischen Einrichtungen sollte sein: Katrin Inclusive Systemhandtuchrollenspender in Verwendung mit einem zweilagigem Katrin Classic Tissuepapier. Diese Papierqualität sieht nicht nur ansprechend aus, sondern ist besonders weich und voluminös, was bei der zarten Haut der Kinder besonders wichtig ist, um Hautirritationen zu vermeiden. Auf Grund der Restrollenfunktion im Spender erhält die Papierrolle mit ca. 750 Blättern
Bild 2. Händewaschen soll Spaß machen (Fotos: Metsä Tissue GmbH)
ein zusätzliches Reservoir und kann bis zum letzten Blatt verbraucht werden. Die neuen Seifenspender 500 ml mit einem vollflächigen Betätigungsbereich sind leicht ohne großen Kraftaufwand zu betätigen. Seifenschaumkartusche und Pumpe sind miteinander versiegelt und können beim Nachfüllen zusammen ausgetauscht werden. Dieses integrierte System sorgt für die notwendige Hygiene in Schultoiletten. In der Pumpe können sich durch dieses Konzept keine Keime oder Bakterien bilden, wodurch eine hygienisch einwandfreie Seife garantiert ist. Damit Toilettenpapierrollen gerade bei der schulischen Verwendung nicht zweckentfremdet werden können, wurden Systemtoilettenpapierspender verwendet, in denen sich zwei Toilettenpapierrollen befinden. Somit ist sichergestellt, dass trotz verlängerter Ergänzungsintervalle immer ausreichend Toilettenpapier zur Verfügung steht. Der Spender schützt das Papier vor Kontaminationen. In Addition dazu ist eine nahtlose Papierentnahme möglich – bedingt durch das automatische Rollentransfersystem und die neue einstellbare Rollenbremse. Weitere Informationen:
WEIL HYGIENE KEIN KINDERKRAM IST: KATRIN. Katrin – innovative Hygiene-, Papier- und Spenderlösungen SPAREN
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Katrin ist eine Marke der Metsä Group.
Bild 1. Einsatz der Spenderserie in einer Schule in der Schweiz
Metsä Tissue GmbH Adolf-Halstrick-Straße, 53881 Euskirchen Tel. (02251) 812-0, Fax (02251) 812-233 katrin.de@metsagroup.com, www.metsagroup.com, www.katrin.com
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Innenausbau
Waschräume nachhaltig planen und effizient unterhalten Wer Waschräume für Kindertagesstätten plant, sollte wirklich alles durchdenken: Die Ausstattung muss freundlich wirken sowie leicht und hygienisch zu bedienen sein, damit die Kleinen den Waschraum gerne nutzen. Erzieher brauchen Entlastung und wünschen sich einfache Pflege. Unterhalt und Instandhaltung dürfen die geplanten Kosten möglichst nicht übersteigen und diese sollten bereits im Vorfeld gut kalkulierbar sein. Die Nach haltigkeit des Waschraums spielt ebenfalls eine bedeutende Rolle, da sie in Ausschreibungen zunehmend abgefragt wird.
riante der Händetrocknung. Durch den Griff zur Stoffhandtuchrolle statt zu Papier werden 95 % weniger Abfall produziert, 48 % weniger Energie verbraucht und das Treibhauspotenzial um 29 % gesenkt.1 Bis zu 11.000 Händepaare trocknet eine Rolle in ihrem Leben. Sie wird ca. 100 Mal gewaschen und ersetzt dabei ca. 22.000 Papierhandtücher.2 Stoff erinnert die Kinder außerdem an das Frottierhandtuch zuhause und ist für die feine Kinderhaut viel angenehmer als andere Trocknungsmethoden. Indem auf Papier im Waschraum verzichtet wird, entfallen die Entsorgung des Papiermülls und die damit verbundenen Kosten. Zudem wird einer Zweckentfremdung vorgebeugt.
Realistische Kalkulation durch Mietservice
Bild 1. Ökonomisch und ökologisch sinnvoll: Stoffhandtuchspender für den Waschraum
Wenn sich Kindergartenkinder zuhauf im Waschraum tummeln, um Farbe und Kleber von ihren Händen zu waschen, Zähne zu putzen oder die Toiletten zu benutzen, müssen Raum und Ausstattung perfekt auf die täglichen Anforderungen angepasst sein. Ein liebevoll gestalteter Waschraum beeinflusst die Außenwirkung der gesamten Einrichtung.
CWS-boco bietet alle Waschraumlösungen im Mietservice an und übernimmt u. a. Lieferung, Montage und Instandhaltung der Spender, Pflege und Aufbereitung der Stoffhandtuchrollen inklusive Abholung und Lieferung sowie die Versorgung mit Toilettenpapier und Seife. Für eine sinnvolle Planung der Sanitäranlagen sind die Waschraumspender von CWS als BIM-Objekte in Datenbanken wie www.bimobject.com und www.heinzebauoffice.de abrufbar. So wird künftig eine Lebenszykluskostenberechnung auf Grundlage realistischer Daten früh in der Planung möglich. Das beugt falschen Kalkulationen vor und die Räumlichkeiten lassen sich im Alltag effizient und nachhaltig bewirtschaften. So haben nicht nur die Kinder Spaß an ihren Waschräumen.
Hygienisch und sparsam Die Hygienelinie CWS ParadiseLine bietet alles, was der Waschraum einer Kindertagesstätte braucht. Die NonTouch-Versionen der Handtuch- und Seifenspender von CWS sind mit Sensoren ausgestattet und erlauben eine berührungslose und kinderleichte Nutzung. Sie bieten so ein besonderes Hygiene-Plus. Einfach die Hände davorhalten und der Spender „zaubert“ jedem der kleinen Nutzer sein individuelles Einmalhandtuch aus Stoff oder die richtige Portion Seife automatisch heraus. Durch die voreingestellte Portionierung sind die Spender für Stoff bzw. Schaumseife besonders sparsam im Verbrauch und helfen dabei, die gerade bei jungen Waschraumbesuchern typische Überdosierung zu vermeiden. Die verwendeten Seifenkonzentrate sind biologisch abbaubar und sanft zur empfindlichen Kinderhaut.
Waschraumausstattung für Mensch und Umwelt
Bild 2. Mit passenden Spendersystemen lassen sich Kita-Waschräume farbenfroh und nachhaltig planen (Fotos: © CWS-boco)
Weitere Informationen: CWS-boco Deutschland GmbH Dreieich Plaza 1A, 63303 Dreieich Tel. (06103) 309-0, Fax (06103) 309-169 info@cws-boco.de, www.cws-boco.de 1 2
CWS-boco setzt bei allen Lösungen auf größtmögliche Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit und daher auf Stoff als hygienisch einwandfreie und ökologisch sinnvolle Va-
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Quelle: LCA of mechanical hand-drying systems: A comparison of cotton and paper towels, thinkstep 2016 Ausgehend von ca. 100 Waschzyklen einer CWS Slim-Rolle, die ca. 110 Portionen pro saubere Rolle liefert, legt man eine Verwendung von zwei einfachen Papierhandtüchern mittlerer Art und Güte je Händlerordnung zugrunde.
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Bodensysteme
Kita „Zaubersterne“ setzt auf nachhaltigen Bioboden
Bild 1. Emissionsfrei und strapazierfähig: der ideale Boden für Kindertagesstätten
Die Kindertagesstätten des gemeinnützigen Vereins „Zauber sterne e. V.“ in Duisburg sind ganz besondere Einrichtungen. Das Betreuungs und Förderungskonzept basiert auf gesamtgesell schaftlichen Ansätzen wie Inklusion, Bilingualität und Nachhal tigkeit. Dabei erstreckt sich die Umsetzung von Nachhaltigkeit auch auf die Betriebsgebäude und deren Ausstattung. Beim Neubau der Kita in DuisburgBuchholz wurde ein durch und durch kindgerechtes und wohngesundes Umfeld gestaltet. Da sich ein großer Teil des Kinderalltags beim Toben und Krabbeln auf dem Boden abspielt, werden dem Bodenbelag entspre chende Fähigkeiten abverlangt: dauerelastisch, strapazierfähig, gelenkschonend, ohne belastende Ausdünstungen und farben froh. Das Rennen machte der von wineo entwickelte PVCfreie PURLINE Bioboden aus nachwachsenden Roh und natürlichen Füllstoffen. „Zaubersterne“ versteht sich als bilinguale, inklusive Kindertageseinrichtung mit einem ganzheitlichen Konzept. Es ist ein buchstäblich bewegtes Haus, das abwechslungsreiche Sport- und Bewegungsprogramme bietet. Wenn die Kinder selbstvergessen spielen, toben oder krabbeln, ahnen sie nicht, dass ihr Umfeld mit äußerster Fürsorge geplant und ausgestattet wurde. Vor allem der Fußboden beeinflusst schon alleine wegen seiner Fläche die Qualität der Raumluft. Daher kam nur ein geruchsneutraler, schadstofffreier Bodenbelag in Frage, der das Raumklima nicht mit bedenklichen Ausgasungen belastet. Die Betreiber ent-
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schieden sich für den PURLINE Bioboden von wineo – und damit für eine wohngesunde Lösung, frei von schädlichen Emissionen. Den wineo-Produktentwicklern ist es gelungen ein hoch ökologisches Material herzustellen, das bis zu 90 % aus nachwachsenden Rohstoffen (Rizinusoder Rapsöl) und natürlichen Füllstoffen (Kreide) besteht. Bei der Produktion wird komplett auf Chlor, Weichmacher (Phthalate) und Lösemittel (VOC) verzichtet, sodass gar keine Schadstoffe vorhanden sind, die an die Raumluft abgegeben werden können.
Ideale Gebrauchseigenschaften Doch PURLINE Bioboden ist nicht nur hinsichtlich des Wohlbefindens von Kindern und Betreuern für den Einsatz in Kindertagesstätten wie gemacht, sondern auch wegen seinen idealen Gebrauchseigenschaften. Im Alltag mit vielen Kindern, die sich gerne ausgiebig bewegen, ist es wichtig, dass der Boden alles mitmacht. Da ist die hohe Strapazierfähigkeit des Materials ein enormer Vorteil. PURLINE hat die Nutzungsklasse 43 und ist damit gewappnet, auch noch so wildem Toben standzuhalten. Auch gelegentliches Möbelrücken, z. B. von Tischen und Stühlen im Essbereich, verzeiht der Bioboden jederzeit. Dank des materialbedingten Rückstellverhaltens regenerieren sich Eindruckspuren im Boden bereits nach kurzer Zeit zu 100 %. Trotz der hohen Belastbarkeit ist der elastische Boden ausgesprochen
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Bodensysteme
angenehm zu begehen – sowohl was die Haptik als auch die Wärme angeht. Das merkt man gleichermaßen barfuß, in Strümpfen oder mit Schuhen. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass sich PURLINE ausgesprochen positiv auf die Raumakustik auswirkt. Da er den Trittschall reduziert und somit die Geräuschkulisse dämpft, fällt gerade in einer Kindertagesstätte der Unterschied, was den Lärmpegel angeht, deutlich auf.
Reduzierter Reinigungs und Pflegeaufwand Da in einem Gebäude mit Kindern auch mal etwas zu Bruch geht oder schmutzig wird, ist es vorteilhaft, dass beim PURLINE Bioboden ein reduzierter Reinigungs- und Pflegeaufwand nötig ist. Das führt zu Einsparungen beim Wasser- und Pflegemitteleinsatz und macht den Bioboden auch aus wirtschaftlicher Sicht interessant, da hier auf lange Sicht Kosten gespart werden. Eine Studie des unabhängigen PFIFF-Instituts weist im Rahmen einer Lebensdauer-Kosten-Analyse Wirtschaftlichkeitsvorteile von bis zu 30 % gegenüber anderen elastischen Böden aus. Außerdem behält der Boden dank seiner hohen UV-Beständigkeit auch in Räumen mit starker Sonneneinstrahlung seine Farbbrillianz und verblasst nicht. Damit ist über seine gesamte Lebensdauer die einmal ausgewählte Optik garantiert. Denn sowohl für den ersten Eindruck als auch für langandauerndes Wohlfühlen sind beim Boden besonders auch das Design und die Wirkung im Raum ausschlaggebend. Was nützen die besten technischen Eigenschaften, wenn die große Fläche, die der Boden einnimmt, trist und langweilig ist? wineo bietet eine unglaublich große Palette an unterschiedlichen Optiken an, mit denen die individuelle Gestaltung eines Raumes gelingt. Neue Druckverfahren machen z. B. eine besonders authentische Nachbildung der Vorbilder aus der Natur möglich. Attraktive Holz- und Steindekore, kombiniert mit den technischen Vorteilen, bringen so ein Stück Natur ins Haus. Die Kollektionen stone und wood sind auch als extrabreite und extralange Planken im XL-Format erhältlich.
Harmonisches Gesamtbild Für die ca. 800 m2 Bodenfläche in der Kindertagesstätte „Zaubersterne“ fiel die Wahl auf PURLINE-Rollenware
Bild 3. Immer in Bewegung auf dauerelastischem Boden (Fotos: Windmöller/wineo)
der farbenfrohen Kollektion „Levante“, die vollflächig verklebt wurde. Die Dekore der Kollektion reichen von pastell- bis hin zu kräftigen Tönen, die wunderbar miteinander harmonieren und kreativ kombinierbar sind. Die Betreiber entschieden sich für eine Kombination der Farbtöne Antique White, Sinai Sand, Red Rubin, Blue Lagoon und Spring Green. Die zur Farbgestaltung von Mobiliar und Wänden passenden Bodenflächen ergeben ein fröhlichverspieltes, aber unaufgeregt-harmonisches Gesamtbild. Durch die leichte Chippung wirkt der Belag sehr lebendig und sorgt durch die Perlsturktur für ein perfektes Zusammenspiel von Farbe und Architektur. Dadurch werden auch verschiedene Bereiche unaufgeregt und barrierefrei optisch voneinander abgegrenzt. Für besonders kreative Gestaltungen bietet wineo mit PURLINE digital die individuelle Bedruckung von Bodenbelägen an, sodass auch außergewöhnliche Konzepte und eigens erstellte oder fotografierte Muster umgesetzt werden können. Selbst ein Sandstrand im Innern ist kein Problem. Besonders bemerkenswert ist, dass der PURLINE Bioboden auch einen positiven Einfluss auf die Sicherheit hat und diese deutlich erhöht. Im Falle eines Brandes entstehen keine toxischen Gase und auch die minimale Qualmbildung sorgt dafür, dass die Fluchtwege im Ernstfall gut sichtbar bleiben. So kommt es weniger wahrscheinlich zu Panik und Vergiftungen im Raum und die Betreuer können die Kinder sicher ins Freie bringen.
Attraktiv, wohngesund, nachhaltig und wirtschaftlich
Bild 2. Farbenfrohe Designs lassen Kinderherzen höher schlagen
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Kaum ein anderer dauerelastischer Bodenbelag ist von so vielen unabhängigen Instituten getestet und mit einer derartigen Vielzahl von nationalen und internationalen Emissionsschutz-Zertifikaten ausgestattet worden. Die Summe seiner Eigenschaften macht ihn zu einem attraktiven, wohngesunden und vor allem nachhaltigen Bodenbelag. PURLINE Bioboden hat die bauaufsichtliche Zulassung des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) und weist zahlreiche internationale Umweltsiegel und Zertifizierungen auf – u. a. GreenGuard Gold, EPD und Blauer Engel. Der Bioboden wurde 7-fach von Architekten mit international renommierten Designpreisen ausgezeichnet. Womit nachdrücklich bewiesen ist, dass der wineo-Bioboden PURLINE für Planer und Betreiber von Kindereinrichtun-
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Bodensysteme Bautafel Kindergarten Zaubersterne, Düsseldorfer Landstraße 132, 47249 Duisburg ■■ ■Bauherren: RP Finanz GmbH & Co., Seniorenpflegeheim Duisburg KG, Bielefeld ■■ ■Architekt: Pappert + Weichynik, Bielefeld (www.pw-a.de) ■■ ■Bodenbelag: PURLINE Bioboden - 2,5 mm Rollenware aus der Kollektion Levante, Designs: Antique White, Sinai Sand, Red Rubin, Blue Lagoon, Spring Green Fläche: 800 m2 ■■ ■Verlegung: vollflächig verklebt
gen eine ökologische, langlebige, wohngesunde und wirtschaftliche Lösung darstellt. So müssen sich auch die Erwachsenen keine Gedanken darüber machen, dass ihre Kinder in einem ausgezeichneten und gesunden Umfeld ihren Tag verbringen.
Weitere Informationen: windmöller flooring products WFP GmbH Nord-West-Ring 21, 32832 Augustdorf Tel. (05237) 609-0, Fax (05237) 609-309 info@windmoeller.de, www.windmoeller.de
KitaBedarfsatlas für Berlin 2017 Im Kita-Bedarfsatlas berechnet die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie in Berlin jedes Jahr an Hand der prognostizierten Bevölkerungsentwicklung, wo dringend neue Kitas gebaut werden müssen. Nach dem aktuellen Bedarfsatlas lag die Zahl der im Land Berlin angebotenen Kindertagesbetreuungsplätze am Jahresende 2016 bei ca. 160.000 und damit mehr als 6.000 Plätze über dem Vorjahresniveau. Zugleich steigt aber auch die Zahl der zu betreuenden Kinder infolge der aktuellen Bevölkerungsdynamik sowie der wachsenden Flüchtlingszahlen stetig an. Der neue Bedarfsatlas 2017 konstatiert deshalb einen flächendeckenden Ausbaubedarf.
Im Bedarfsatlas 2017 werden Gebiete mit besonderem Aufmerksamkeitsbedarf, basierend auf der Analyse Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2015 der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (MSS-Index), ausgewiesen. Der Bedarfsatlas stellt eine Grundlage zur Einschätzung des bestehenden und des prognostischen Platzbedarfs in den Berliner Bezirksregionen dar. Er teilt die Bezirksregionen in 5 Kategorien nach der Dringlichkeit des Platzbedarfs ein. Ein besonderer Bedarf besteht in den Regionen der Kategorien 1 und 3+ aufgrund steigender Kinderzahlen bei eingeschränktem Platzangebot sowie in Regionen der Kategorie 2.
Kita-Bedarf Berlin 2017 (Grafik: Senatsverwaltung für Jugend, Amt für Statistik Berlin-Brandenburg)
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Bodensysteme
Kautschuk: ein Boden für bewegte Zeiten Krabbeln, rennen, toben, turnen – Bewegung ist notwendig für die kindliche Entwicklung. Doch im Zeitalter von Computer und Internet bewegen sich bereits Kindergartenkinder viel zu wenig. Ganz anders im badenwürttembergischen Sachsenheim: Im Be wegungskindergarten „Mobile“ wird der natürliche Bewe gungsdrang der Kleinen auf vielfältige Weise gefördert. Eine weitere Besonderheit: Beim Bau der Kita wurden ausschließlich natürliche, umweltfreundliche Materialien verwendet. Daher war ein ökologischer und zugleich robuster, pflegeleichter Bodenbelag für Architekten und Nutzer ein absolutes Muss. Fün dig wurden sie bei nora systems: Die umweltgerechten, unbe schichteten KautschukBodenbeläge „Made in Weinheim“ sind der ideale Untergrund für sicheres Spielen und Toben. Der Bewegungskindergarten „Mobile“ mit angegliedertem Familienzentrum wurde vom Stuttgarter Architekturbüro Herrmann + Bosch Architekten geplant. Die kommunale Einrichtung bietet Platz für sieben Gruppen, in denen Kinder ab einem Jahr betreut werden. Kernstück des Gebäudes ist ein zentrales Atrium. Das sogenannte „Grüne Zimmer“ dient Kindern und Personal als Orientierungspunkt und Begegnungsort. In dem klar gegliederten, lichtdurchfluteten Holzgebäude werden bereits die Flure und Erschließungswege zu erlebnisreichen Spiel- und Bewegungsflächen. Auf dem rutschfesten und dauerelastischen noraplan signa, der im Kindergarten auf ca. 1.500 m2 verlegt ist, können die Kleinen gefahrlos rennen und toben. Zugleich lädt der fußwarme Kautschuk-Belag zum Sitzen auf dem Boden ein.
Außergewöhnlicher Gehkomfort und höchste Sicherheit „Der außergewöhnliche Gehkomfort und die angenehme Haptik der nora Böden haben uns auf Anhieb gefallen, es ist ein anderes Gehen und Laufen als auf den Linoleumbelägen, die wir in einer anderen Einrichtung eingesetzt
Bild 2. Der fußwarme Kautschuk-Belag lädt zum Sitzen auf dem Boden ein (Fotos: RALF DIETER BISCHOFF)
haben“, so Simone Schäfer, Leiterin des Sachsenheimer Kinderhauses „Mobile“ und des Familienzentrums sowie pädagogische Beraterin im Rathaus. „Die natürliche Materialanmutung des Kautschuks passt genau in das Gestaltungskonzept.“ Der hellgraue Belag mit seinen charakteristischen Granulateinschlüssen aus drei harmonisch aufeinander abgestimmten Farbkomponenten wirkt zeitlos elegant und kaschiert zugleich wirkungsvoll Anschmutzungen.
Keine Oberflächenbeschichtung notwendig Weitere Gründe für die Entscheidung pro Kautschuk waren die hohe Belastbarkeit und die leichte Reinigung der Böden, denn nora Kautschuk-Beläge benötigen keine zusätzliche Oberflächenbeschichtung. Daher fallen während der Nutzung auch keine Instandsetzungsarbeiten an. Das ist ökologisch und ökonomisch ein großer Vorteil gegenüber alternativen Bodenbelägen, deren Beschichtung regelmäßig erneuert werden muss. „Wir wollten aufgrund negativer Erfahrungen mit den aufwendigen jährlichen Grundreinigungen und Neubeschichtungen der Linoleum-Beläge, des intensiven Geruchs sowie der unschönen Laufstraßen für den neuen Bewegungskindergarten auf jeden Fall einen unbeschichteten Bodenbelag“, unterstreicht Simone Schäfer – eine gute Wahl, wie sie findet, denn auch das Raumklima sei im Bewegungskindergarten Mobile sehr angenehm. Direkt nach der Eröffnung hätten die Eltern erfreut festgestellt, dass es gar nicht so „neu“ rieche. Daher empfehle sie die Kautschukböden auch aktiv weiter, so die Kita-Leiterin. Weitere Informationen:
Bild 1. Bewegungskindergarten „Mobile“ in Sachsenheim/Baden-Württemberg: Der hellgraue Kautschuk-Belag in den Fluren wirkt zeitlos elegant und kaschiert zugleich wirkungsvoll Anschmutzungen
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nora systems GmbH Höhnerweg 2–4, 69469 Weinheim Tel. (06201) 80 56 66, Fax (06201) 88 30 19 info-de@nora.com, www.nora.com/de
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Bodensysteme
Linoleumboden in KitaNeubau in Frankfurt/M. „Nur das Beste fürs Kind.“ – ein nachvollziehbarer Wunsch vie ler Eltern. Und optimal gestaltet sollen auch die Umgebungen sein, in denen der Nachwuchs krabbelt, spielt, bastelt, turnt und schläft. Natürlich, unbedenklich und nachhaltig, so sieht daher das Bild aus, das Planer im Kopf haben, wenn sie an Böden fürs Bildungswesen denken. Sie landen damit unweigerlich bei Linoleum. Schulen und Kindergärten zählen traditionell zu den Objekten, in denen Linoleumböden ihre Vorzüge perfekt zur Gel tung bringen. Das Gebäude der Ende 2016 eröffneten Kindertagesstätte Erasmus Riedberg in Frankfurt/M. bietet Raum für ca. 90 Kinder, drei Gruppen mit Kindern unter drei Jahren und drei Gruppen mit Kindern zwischen drei und sechs Jahren. Die Architektur und die Außenanlagen schaffen eine anregende, kindgerechte Atmosphäre, sie sind hochwertig und insgesamt sehr stimmig. Die leicht geschwungene Klinkerfassade wurde neben dem Eingang der Kita um eine 50 m2 große farbige Glasfront ergänzt, gestaltet von Schülern des Gymnasiums Riedberg. Die Gruppenräume orientieren sich Richtung Süden und haben zugeordnete individuelle Freiräume. Der Mehrzweckraum im Erdgeschoss kann durch eine Faltschiebewand um das Foyer erweitert werden. Das Gebäude im Passivhausstandard wurde barrierefrei ausgeführt. Die Freianlagen bieten vielfältige Spielmöglichkeiten mit eigenen Bereichen für die beiden Altersgruppen. Eine große Rutsche führt von einem Turm, der auch als Fluchtweg dient, in den Garten. Bei den Böden entschieden sich Architekt, Stadtschulamt und der Träger der Betreuungseinrichtung für Tarkett Linoleumböden.
Die Umwelt immer im Blick Mit großer Leidenschaft wird Tarkett Lino schon seit 1898 im italienischen Narni nach der originalen Rezeptur hergestellt. Bestehend aus natürlichen Rohstoffen wie Leinöl, Pinienharz, Holz- und Korkmehl, Kalksteinmehl und Jute,
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Bild 1. Die Kindertagesstätte Erasmus Riedberg in Frankfurt/M. bietet Raum für ca. 90 Kinder
ist Tarkett Lino 100 % recycelbar. 78 % der Rohstoffe stammen aus erneuerbaren, überwiegend lokalen Quellen. Unter Gesundheits- und Sicherheitsaspekten ebenso von Vorteil: Tarkett Lino ist von Natur aus bakteriostatisch und bietet keinen Lebensraum für Bakterien. Unabhängige Tests zeigen, dass Tarkett Lino natürlich antibakterielle Eigenschaften gegenüber den meist verbreiteten Keimen wie E-coli und MRSA aufweist. Außerdem erreichen Tarkett Linoleum Beläge auch ohne Flammschutzmittel die Brandklasse Cfl-s1 (schwer entflammbar). Der Bodenbelagshersteller verbessert ständig seine Fertigung, um seinen ökologischen Fußabdruck zu optimieren. Dazu wurden zahlreiche Initiativen ergriffen, um das Ziel einer Null-Emissions-Fabrik zu erfüllen. Tarkett Lino erfüllt die Cradle-to-Cradle® Richtlinien und ist Teil eines lebendigen Kreislaufs vom Design bis zum Lebensende. Das Ergebnis ist eine Bodenbelagslösung, die 100 Jahre Tradition, Handwerkskunst und neueste Technologie verbindet.
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Bodensysteme
Bild 2. Raumhohe Fenster und der helle, freundliche Linoleumboden sorgen für viel Licht in der Kita
Bild 4. Auch die Flure sind großzügig gestaltet
Moritz Helbach, zuständig für das Linoleum Produktmarketing bei der Tarkett Holding GmbH, weist auf die hohe Chemikalienbeständigkeit und die exzellente mechanische Widerstandsfähigkeit hin: „Der Stuhlrollentest zeigt eindrucksvoll, dass unsere xf 2 Oberfläche auch nach 50.000 Umdrehungen keine optischen Veränderungen aufweist, es sind weder Glanzabweichungen noch Schädigungen an der Oberfläche zu erkennen. 25.000 Umdrehungen entsprechen einer Nutzung von ca. 10 Jahren. Wichtig ist auch, nahe an den Produkteigenschaften zu sein, die der Markt speziell im Bildungswesen braucht, wie eine verbesserte Haltbarkeit, eine einfache Reinigung und Pflege sowie niedrige Unterhaltskosten,“ führt Moritz Helbach weiter aus. „Die Kosten für Anschaffung und Verlegung repräsentieren nur einen kleinen Teil der gesamten Lebensdauerkosten eines Bodens. Der Rest entfällt auf die Reinigung und Pflege. Da Tarkett Linoleum xf 2 weder einer Ersteinpflege nach der Verlegung noch regelmäßiger Einpflege oder Beschichtungsmaßnahmen bedarf, sinkt der Verbrauch von Wasser sowie Reinigungs- und Pflegemitteln erheblich. Tarkett Linoleumböden überzeugen also nicht nur mit ihrer Nachhaltigkeit, sondern auch mit ihrer enormen Kosteneffizienz.“
Was steckt hinter der xf2 Formel?
Bild 3. Der Linoleumboden Tarkett Lino xf 2 verfügt über eine sehr feine und dichte Oberflächenstruktur sowie ein besseres Reinigungsverhalten
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Damit ist ein mikromodifiziertes und verstärktes, 2-fach UV-vernetztes PUR-System gemeint, das mit verbesserten Produkteigenschaften einhergeht. xf 2 Linoleum zeichnet sich durch ein besonders natürliches Erscheinungsbild aus. Die authentische, sehr elegante und matte Optik ist dem reduziertem Glanzgrad zu verdanken. Der Boden verfügt über eine sehr feine und dichte Oberflächenstruktur sowie ein besseres Reinigungsverhalten. Denn je feiner und gleichmäßiger die Struktur ausfällt, desto reinigungsfreundlicher ist die Oberfläche, da Schmutz schlechter anhaftet. Dies geht jedoch keinesfalls zu Lasten der Rutschfestigkeit. Diese bleibt gleich und der Schmutz wird dennoch nicht in die Mikroporen eingeschlossen.
Offen für eine Welt voller Farben Harmonische Innenräume haben einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden der Menschen, die sich in diesen Räumen aufhalten. Sie erhöhen die Konzentration, schaffen eine anregende Atmosphäre und fördern die Kreativi-
Bild 5. Die warmen Töne des Holzes korrespondieren mit dem Linoleumbelag
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Bodensysteme
Spezielle Farbstudie für den Bereich Bildungswesen kostenlos verfügbar Moritz Helbach ist vollauf zufrieden mit der neuen Kollektion: „Unser Lino 2017 ist eine Komplettlösung. Vom Boden bis zur Wand. Egal, ob der Planer eine kompakte, akustische, leitfähige oder rutschhemmende Lösung sucht – mit Tarkett Lino sind wir als Komplettanbieter aufgestellt, der auch als beratender Partner zur Seite steht. Gerade haben wir eine umfassende Studie veröffentlicht, die sich intensiv mit der optimalen Farb- und Raumgestaltung im Bildungswesen befasst. Diese stellen wir allen interessierten Architekten, zuständigen Behörden sowie Trägern und Mitarbeitern von Kita-Einrichtungen und Schulen gerne zur Verfügung. Sie kann mit dem Code „Farbstudie Bildungswesen, Sonderheft Kindertagesstätten“ kostenlos unter info.de@tarkett.com angefordert werden.“ Bild 6. Tarkett Linoleum besteht aus natürlichen Rohstoffen (Fotos: Tarkett Holding GmbH)
Tarkett Holding GmbH Nachtweideweg 1–7, 67227 Frankenthal Tel. (06233) 81-0 info.de@tarkett.com, www.tarkett.de
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tät. Design- und Farbeffekte unterstützen jeden Raum in seinem einzigartigen Ausdruck. Neben seiner technischen Performance ist die breite Palette von 112 Farben eine der größten Stärken der Tarkett Lino Kollektion 2017. Alle Farben des chromatischen Kreises sind vertreten, für grenzenlose Kombinationsmöglichkeiten und passend zu jeder Atmosphäre. Neben den vorhandenen Designs Veneto, Etrusco und Style Emme/Style Elle wurde in 2017 ein neuartiges Multicolor-Design namens Trentino eingeführt, das Tradition und Moderne vereint. Das dezente Design setzt sich aus drei Farbabstufungen zusammen: einer marmorierten Hauptfarbe und zwei kontrastierenden Akzenten, die dem Muster eine ungewöhnliche Tiefe verleihen. Originale Essenza ist die erste Linoleum Kollektion aus 100 % natürlichen Rohstoffen mit Cradle to Cradle® Gold Zertifikat. Sie reflektiert das Verlangen nach einem puren, authentischen Material, nach einer Optik, die näher an der Natur ist. Dies ist der nachhaltigste und umweltfreundlichste Linoleumboden, der auf dem Markt erhältlich ist. Werkseitig mit der wasserbasierten Acrylatoberfläche Essenza ausgestattet, umfasst Originale Essenza neben dem bereits etablierten Vorläufer 100 % Linen, der ganz ohne Farbpigmente gestaltet wurde, die zwei neuen Designs Vegetale und Minerale. Vegetale ist eine sanfte, lineare Optik, die an Pflanzenfasern erinnert, und Minerale ein warmes, zurückhaltend marmoriertes Design. Die sechs neuen Farben wurden alle mit natürlichen, pflanzlichen Farbpigmenten aus erneuerbaren biologischen Quellen wie Walnuss-Schalen und Holzkohle hergestellt. Neu im Jahre ist auch Tarkett LinoWall xf 2, das einzige für die Verwendung an der Wand zugelassene Linoleum – mit Bs2-d0 Brandzertifizierung. LinoWall xf 2 ist die natürliche Wandlösung in Pastellfarben sowie in neutralen Tönen. Die Farben wurden speziell entwickelt, um die Tarkett Bodenbelagspalette zu ergänzen und natürliche, stimmige Innenräume vom Boden bis zur Wand zu kreieren.
Weitere Informationen:
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Vielfältige Funktionen bereits ab Werk • Batterie- oder Netzbetrieb • Batterieüberwachung • Automatische Alarmabschaltung nach 3 min • Hotelmodus einstellbar: Alarmdauer 30 sek • 2 Lautstärken zur Wahl • Alarmverzögerung einstellbar • 15 Sekunden Offenhaltezeit • Fremdeinspeisungsklemme und potenzialfreier Kontakt für Alarmweiterleitung • Daueroffenfunktion (nicht bei Stangengriffen) • „Tür zu lange offen“-Alarm • Stiller Alarm einstellbar • Externer Taster für Freigaben anschließbar (Fernsteuerung)
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Türsysteme
Farbenfrohe Fingerschutztüren ergänzen pädagogisches Konzept Die Gemeinde DallgowDöberitz plante die Errichtung eines Neubaus für eine barrierefreie und funktionale Kindertages stätte. Grundlage des Entwurfs bildete die Bedarfsermittlung, die seitens des Bauherrn mit der Aufgabenstellung festgelegt wurde. Der Neubau sollte für 50 Krippenkinder der Altersgruppe 0–3 Jahre in vier Gruppen und für 45 Kindergartenkinder der Altersgruppe 3–6 Jahre in drei Gruppen konzipiert werden. Aus dem Bedarf wurde ein Raumprogramm entwickelt, wobei die Gestaltung des Gebäudes und der Freianlagen im Wesentlichen vom pädagogischen Konzept beeinflusst wurde und folgende Kriterien zu erfüllen hatte: – Schaffung eines überschaubaren kompakten Gebäudes, das für unterschiedliche Altersgruppen nutzbar ist – Schaffung von Freiräumen für Bewegung und Spiel mit abwechslungsreichen Außenspielflächen – Gestaltung von Rückzugsflächen – Errichtung von differenzierten Raumstrukturen für spezielle Zweckbestimmungen musischer, handwerklicher, kreativer, darstellender und ökologischer Art – barrierefreier Zugang und Nutzung des Gebäudes.
Äußere Entwurfskonzeption Die Kita wurde auf einem unbebauten Grundstück zwischen der Bahnhofstraße und der Anliegerstraße, Am Reitplatz, errichtet. Der Forderungen des Bauherrn, eine eingeschossige barrierefreie funktionale Kita mit 95 Plätzen zu errichten, wurde entsprochen. Durch die eingeschossige kompakte Gebäudeform, ein Flachdach mit aufgesetzten Sheddächern über dem Mehrzweckraum sowie eine eingerückte Fassadengliederung (überdachte Terrassenbereiche) steht die Kita trotz der Längenausdehnung im Dialog mit der offenen Bebauungsstruktur der Umgebung. Die Baukörperproportionen und die Formgebung sorgen für eine angemessene, selbstbewusste und moderne Architektursprache.
Putzflächen, kombiniert mit Fassadenplatten und Glasfassaden, sind die architektonischen Elemente der äußeren Gestaltung. Die Struktur des Baukörpers hat ihre Entsprechung in der schlüssigen und funktionalen Organisation der Innen- und Außenräume. Klare Sichtbeziehungen zwischen Innen und Außen geben den Kindern die Möglichkeit, ihre Umgebung spannend zu entdecken und bieten ein kindgerechtes Ambiente. Zur Straßenseite befinden sich der überdachte zentral gelegene Eingangsbereich mit dem Kinderwagenabstellraum und dem Verwaltungsbereich. Diese bilden das geschützte Rückgrat zwischen dem angrenzenden Mehrzweckraum und dem Straßenraum.
Innere Entwurfskonzeption Das Herzstück ist der zentral gelegene Mehrzweck- und Bewegungsbereich, um den sich alle Funktionseinheiten gruppieren und der einlädt zum Spielen, Aufhalten und Kommunizieren beim Bringen und Abholen der Kinder. Dieser Bereich dient als Spiel- und Bewegungsfläche für die gesamte Einrichtung sowie als verbindendes Element zwischen den einzelnen Funktionsbereichen der Krippe und des Kindergartens. Hier können Veranstaltungen mit Kindern, Erziehern und Eltern stattfinden. Ausgerüstet mit Spiel- und Sportgeräten, unterstützt dieser Raum gruppenübergreifend die Umsetzung eines konsequenten pädagogischen Konzeptes. Unterstützt wird die Funktionalität des Mehrzweckraumes durch zwei eingeschobene Boxen, die Kinderküche sowie den Werk- und Kreativraum, die den Mehrzweckraum in seiner räumlichen Längsausdehnung fassen. Der Bereich der Kinderküche wird durch ein Podest erhöht, das bei Veranstaltungen als Bühne dient. In südwestlicher Richtung grenzen an den Mehrzweckraum die drei Gruppeneinheiten des Kindergartens und in nordwestlicher Richtung die vier Gruppeneinheiten der Kinderkrippe. Ein Spielflur, der gleichzeitig den Außenspielbereich der Kita erschließt, bildet die funktionale Trennung zwischen den Gruppeneinheiten des Kindergartens und der Kinderkrippe.
Bild 1. Die Kindertagesstätte Am Reitplatz in Dallgow-Döberitz steht trotz der Längenausdehnung im Dialog mit der offenen Bebauungsstruktur der Umgebung
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Bild 2. Grundriss mit zentralem Mehrzweckbereich und Raumaufteilung (Grafik: PETZI + PETZI Architekten PartGmbB)
Die Gruppeneinheiten sind in wohnungsähnlichen Raumstrukturen organisiert, bestehen aus einem Gruppenhauptraum, einem Gruppennebenraum, der Garderobe, dem Waschraum und dem Materialraum. Die jeweils angrenzenden Gruppenhaupträume werden über farbige Türen miteinander verbunden. Die Zugänge zu und zwischen den Gruppenräumen haben verglaste Türelemente, sodass die Räume einsehbar sind. Die Wasch- und Materialräume sowie die Garderoben wurden ebenfalls für zwei zusammenliegende Gruppeneinheiten in einem Raum zusammengeführt und altersgerecht ausgestattet.
Alle Gruppenhaupträume haben eine Anbindung an die vorgelagerten Terrassen im Außenbereich, die den Übergang in die Außenspielflächen bilden. In nordöstlicher Richtung sind die Wirtschafts- und Technikräume mit der Ausgabeküche, dem Lager, die Sanitärräumen, den Hauswirtschaftsräumen, dem Hausmeisterraum und dem Hausanschlussraum angeordnet.
Orientierung und Farbgestaltung Transparenz, Offenheit, Einblicke und Ausblicke prägen das Kita-Konzept, das durch großzügige Fensteranlagen unterstützt wird. Eine konsequente und einprägsame Farbund Materialgestaltung im Inneren und Äußeren des Gebäudes ermöglicht eine optimale Orientierung, die auch für Kleinstkinder gut erkennbar ist. Farbleitung und Raumdeutung erfolgen einprägsam durch die eingesetzten Fingerschutztüren und Türzargen von Küffner, teilweise auch über Wände und Decken, sowie den gesamten Raum. Die abgerundeten Türzargen aus Aluminium wurden hierzu in aufeinander abgestimmte Farben des RAL- und NCS-Systems pulverlackiert und nach Fertigstellung der Wände und Böden gemeinsam mit den korrespondierenden Türblättern montiert.
Barrierefreies Bauen
Bild 3. Gruppenhauptraum mit wohnungsähnlicher Struktur sowie abgehenden Türen zu Garderobe, Wasch- und Materialraum
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Der Neubau wird den Anforderungen an barrierefreies Bauen gerecht. Das Gebäude ist eingeschossig und alle Ein- und Ausgänge sind barrierefrei erschlossen. In der Einrichtung wurde ein Behinderten-WC errichtet, das auch
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Einsatz in Kindertageseinrichtungen geprüft. Zusätzlich aufgeschraubte Schutzrollos oder Abdeckprofile sind deshalb nicht erforderlich.
Baukonstruktion – Innentüren
Bild 4. Zugang in den Waschraum – Fingerschutztür mit Knautschzonen an den Türkanten
Für die im Kita-Gebäude eingesetzten Innentüren haben sich der Bauherr und der Architekt für eine Systemlösung von Küffner entschieden. Denn die patentierten Fingerschutztüren wurden speziell für Schulen, Kindergärten und -krippen entwickelt und erfüllen die Anforderungen an den Klemmschutz. Zarge und Türblatt sind aufeinander konstruktiv abgestimmt und das zeitlose elegante Design spiegelt den ästhetischen Anspruch an die Konstruktion wider. Die Türen punkten mit Wertigkeit, Pflegekomfort und Robustheit und stellen den aktuellen Stand der Technik hinsichtlich der Sicherheit dar. Das komplett verdeckt liegende massive Bandsystem verhindert ein Abscheren der Kinderfinger und -hände zwischen Zarge und Türblattkante im Bandbereich. Die integrierten Küffner-Knautschzonen für die Haupt- und Nebenschließkanten der Türen bieten eine bislang unerreichte Sicherheit durch einen nachgiebigen Bereich an den gefährlichen Scherstellen der Türkanten. Die Verletzungsgefahr für Kinder wird minimiert und die Anforderungen der Unfallkassen erfüllt (Regel Kindertageseinrichtungen §13 der BG/GUV-SR S2). Dipl.-Ing. Architektin Angela Petzi
Bild 5. Fingerschutztür mit integrierten Bändern im Zargenspiegel
als Besucher-WC genutzt wird. Die notwendigen Durchgangsbreiten von Türen und Fluren sowie die Größe der Aufstellflächen sind berücksichtigt und DIN-gerecht. Die Küffner-Fingerschutztüren sind vom TÜV-Rheinland DIN CERTCO „barrierefrei“ zertifiziert und speziell für den
Bautafel Neubau der Kindertagesstätte Am Reitplatz, 14624 Dallgow-Döberitz ■■ Bauherr: Gemeinde Dallgow-Döberitz, 14624 Dallgow-Döberitz ■■ Architekt: PETZI + PETZI Architekten PartGmbB, www.petzi-petzi.de ■■ Fingerschutztüren: Küffner Aluzargen GmbH & Co. OHG, www.kueffner.de
Weitere Informationen: Küffner Aluzargen GmbH & Co. OHG Kutschenweg 12, 76287 Rheinstetten Tel. (0721) 51 69-0, Fax (0721) 51 69-40 info@kueffner.de, www.kueffner.de
Bild 6. Garderoben mit farblich abgestimmten Fingerschutztüren und Zargen zur O rientierung der Kinder (Fotos: Küffner Aluzargen GmbH & Co. OHG/Ralf Kuhn)
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Kindergarten Ihlienworth/Odisheim vertraut auf Fluchttüren
Bild 1. Das erst zwei Jahre alte Elektronikschloss wurde entfernt
Bild 2. In den Schlosskasten wird das neue WILKASchloss, Serie 6000 mit 35er Dorn und Flachstulp, DIN rechts eingebaut
Ein einfacher Stromausfall brachte es zutage: Die mit einem elektronischen Schloss ausgestattete Haupteingangstür des integrativen Kindergarten Ihlienworth/Odisheim nahe Cuxhaven ließ sich plötzlich nicht mehr öffnen. „Sofort stellten wir uns die Frage, was alles passieren kann, wenn in einem Brandfall der Strom ausfällt und sich die Tür nicht mehr betätigen lässt“, be richtet Leiterin Rita Lunden von dem Problem. Schnell wurde klar, dass für die erst vor zwei Jahren auf ein elektronisches System umgerüstete Tür dringend eine neue Lösung gefunden werden musste. Joachim Frey, Brandschutzbeauftragter der Gemeinde, bekam schließlich vom örtlichen Metallbauer die neue WILKA-Kindergartenlösung empfohlen und war sofort begeistert. Die WILKA-Kindergartenlösung wurde auf der Messe Frontale in Nürnberg 2016 in einem Türelement integriert vorgestellt. Die Partner im Fachhandel waren bereits im Vorfeld darüber informiert. Angespornt wurden die WILKA-Techniker bei der Entwicklung von dem Wunsch, Eingangstüren von Kindergärten in puncto Sicherheit zu optimieren. Zugleich musste die Lösung den Anforderungen der europäisch harmonisierten Fluchttürnormen EN 179 und EN 1125 entsprechen. Joachim Frey überzeugte sofort, dass die WILKALösung rein mechanisch funktioniert und damit deutlich mehr Zuverlässigkeit bietet. „Hinzu kommt natürlich auch noch der positive Nebeneffekt, dass die WILKA-Kindergartenlösung wirtschaftlicher als die elektronische Fluchttürsicherung ist. Für eine Gemeinde als Träger des Kindergarten ist dies ein wichtiger Aspekt, denn Sparen ist hier wie fast überall das oberste Gebot“, so Joachim Frey. Bereits Ende April 2016 wurde umgerüstet.
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Bild 3. Der Monteur der Witte Stahl- und Metallbau GmbH bearbeitet den oberen Schlosskasten; an dem Schloss wird der „Erwachsenen-Türdrücker“ montiert
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Bild 4. Beide Schlösser sind nun über die Federstange fest miteinander verbunden
Bild 5. Die Federstange zur Verbindung der beiden Schlösser muss auf die richtige Länge gebracht werden und spannungsfrei sitzen
Bild 6. Einsetzen des unteren Schlosses mit Federstange
Zwei Türdrücker
Einfache Montage
WILKA arbeitet bei seiner normkonformen Lösung mit zwei Türdrückern: Einem niedrig angebrachten in kinderfreundlicher Höhe sowie einem weiteren darüber. Im täglichen Kindergartenbetrieb wird die Eingangstür von innen ausschließlich über den oberen Drücker geöffnet. Um den Erwachsenen auch optisch zu signalisieren, dass beim Herausgehen genau hier „gedrückt“ werden muss, hat der obere Drücker bewusst eine andere Farbe bekommen. Der untere Drücker ist primär für die Benutzung im Notfall gedacht und mit einem bewährten Einhandtürwächter von GfS (Gesellschaft für Sicherheitstechnik) gekoppelt. Die Lösung mit zwei Drückern entspricht der DIN EN 179 und muss in Notausgangstüren eingesetzt werden. Beim leichten Herunterdrücken des unteren Türdrückers meldet der Türwächter sofort einen akustischen Alarm. Zugleich wird die Tür freigegeben und lässt sich öffnen. GfS hat noch weitere Türwächter im Programm, beispielsweise ein Produkt, das beim leichten Betätigen einen Voralarm auslöst. Erst wenn der Türdrücker komplett betätigt wird, ertönt bei diesem Wächter der permanente Alarm. „Den Kindern wie auch den Eltern erklären wir natürlich, warum wir uns für diese neue Lösung und damit für mehr Sicherheit entschieden haben. Wie sich die Kinder in einem hoffentlich nie eintretenden Brandfall verhalten sollen, üben wir regelmäßig in spielerischer Form. Ab sofort wird dabei auch der richtige Umgang mit dem unteren Drücker und dem Türwächter dazugehören. Die Kinder – zumindest die älteren – sollen wissen, wie einfach sie die Tür in einem Notfall öffnen können. Auch bei den einmal jährlich stattfinden Besuchen der Feuerwehr greifen wir das richtige Verhalten im Brandfall‘ auf“, erklärt Rita Lunden.
Die WILKA-Konstrukteure legten bei der Entwicklung großen Wert auf die Variabilität der Drückerhöhen beider Schlosskomponenten. So können Objektlösungen anhand der Anforderungen aus Normen und Vorschriften sowie dem Nutzerwunsch realisiert werden. Für den Nachrüstbereich stehen die von WILKA bekannten Renovierungsstulpen als Option zur Verfügung. Ein Vorteil ist, dass sich die WILKA-Kindergartenlösung sowohl in einflügeligen wie auch in zweiflügeligen Türelementen verbauen lässt.
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Bild 7. Innerhalb weniger Minuten ist der Türwächter montiert und einsatzbereit
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Bild 8. Markierung der Bohrlöcher zur Anbringung des GfS-Türwächters (Fotos: WILKA Schließtechnik GmbH)
Die beiden Schlosskomponenten im Türflügel sind durch eine Verbindungsstange miteinander gekoppelt. Hier ist ein exaktes Ablängen notwendig, damit sich bei der anschließenden Montage alle Komponenten spannungsfrei verschrauben lassen. Zum Schluss werden wieder der Schließzylinder und die Drücker montiert sowie der Türwächter mit den entsprechenden Halterungen angebracht. Im Rahmen wird das neue Schließblech so angepasst, dass sich alte Bohrungen etc. verdecken lassen. Bei der Erstmontage in neuen Türen muss darauf natürlich nicht geachtet werden. Bereits nach gut zwei Stunden ist die WILKA-Kindergartenlösung fertig montiert. Von dem Ergebnis sind alle Beteiligten so überzeugt, dass für Joachim Frey feststeht, in Kürze auch direkt die vier weiteren Ausgänge des Kindergartens entsprechend umzurüsten.
WILKA-Kindergartenlösung lassen sich diese Vorgaben und Anforderungen sicher, normgerecht und wirtschaftlich umsetzen. Neben der im Kindergarten Ihlienworth/Odisheim zum Einsatz kommenden Türwächter-Lösung bietet WILKA noch eine zweite Variante, die sich ebenfalls für die Nachrüstung bestehender Türen eignet. Bei dieser der DIN EN 1125 entsprechenden Lösung wird anstelle des unteren Türdrückers die E-Bar von GfS kombiniert. Hier reicht bereits ein leichter Druck auf die waagerecht angebrachte Druckstange aus, um ein optisches Signal (rot pulsierendes Display) und einen akustischen Voralarm auszulösen. Dieser Voralarm erlischt wieder, sobald die E-Bar losgelassen wird. Die Tür bleibt in diesem Fall geschlossen. Erst bei einem kompletten Durchdrücken der E-Bar öffnet sich die Fluchttür. Gleichzeitig wird ein optischer (blinkendes grünes Display) und ein akustischer Hauptalarm aktiviert. Die Kindergartenlösung von WILKA kam so gut in der Fachwelt an, dass sie von den Lesern der Fachzeitschrift M&T zum Produkt des Jahres 2016 gewählt wurde. Weitere Informationen: WILKA Schließtechnik GmbH Mettmanner Straße 56–64, 42549 Velbert Tel. (02051) 20 81-0, Fax (02051) 20 81-15 info@wilka.de, www.wilka.de
Anforderungen und Vorschriften Bei der Produktentwicklung gab es für die WILKA-Techniker zwei Schwierigkeiten zu überwinden: Die Vorschriften schreiben für Fluchttüren in Kindergärten vor, dass selbst kleinere Kinder im Falle einer Gefahr in der Lage sein müssen, die Türen ohne Hilfe eines Erwachsenen zu öffnen. Zugleich muss jederzeit sichergestellt sein, dass Kinder nicht unbemerkt nach draußen gelangen können und Fremden kein Zugang zum Gebäude ermöglicht wird. In vielen Einrichtungen ist jedoch an Fluchttüren nur ein einziger, hoch angebrachter Drücker montiert, der es Kindern unmöglich macht, selbstständig die Tür zu öffnen und das Gebäude zu verlassen. Es gibt aber immer wieder Notsituationen, die gerade ein solches selbstständiges Handeln der Kinder erforderlich machen. Beim Blick in die gültigen Normen wird es kritisch: Hier wird explizit auf Kindergärten hingewiesen und eine Reduzierung der Drückerhöhe auf 900 mm oder darunter empfohlen. Mit der
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Kindergarten in AalenWaldhausen: nachträgliche Ausstattung der Türen mit Klemmschutzlösung Die Betreiber von Kindertagesstätten sind für die Sicherheit der ihnen anvertrauten Kinder gegenüber den Eltern und der zu ständigen Unfallversicherungen voll verantwortlich. Die An forderung der Unfallversicherung ist klar und eindeutig: Die Gefährdung von Fingern an Quetsch und Scherstellen der Nebenschließkante von Türen (Bandseite) muss durch spezielle Sicherungsmaßnahmen vermieden werden. Diese Anforderung kann mit dem VARIANT V 1999 Klemmschutz Set von Simons werk bei der Sanierung und bei Neubauprojekten vollständig erfüllt werden. Die universelle Klemmschutzlösung kann für alle Zargenarten eingesetzt werden. Die wirtschaftlich attraktive Möglichkeit einer Nachrüstung von bestehenden Türen in kurzer Zeit hat auch die Verantwortlichen des Katholischen Kinder gartens Maria vom guten Rat in AalenWaldhausen überzeugt. Vielfach kommt bei bestehenden Kindergärten ein Neubau des Gebäudes oder der komplette Austausch von Türelementen nicht in Frage, die Pflicht zur Erfüllung der Schutzmaßnahmen bleibt jedoch bestehen. In diesen Fällen kommt nur eine Nachrüstung der vorhandenen Innentüren in Betracht. In Zusammenarbeit mit Architekten, Verarbeitern und Betreibern von Kindertageseinrichtungen haben die Bandspezialisten aus Rheda-Wiedenbrück ein Bandsystem mit Klemmschutzfunktion in verschiedenen Modellausführungen entwickelt.
Nachrüstung mit KlemmschutzSet für mehr Sicherheit Für die Nachrüstung bietet Simonswerk mit dem Bandsystem VARIANT V 1999 Klemmschutz eine Lösung für gefälzte und ungefälzte Türen. Der nachträgliche Einsatz ist universell an allen Zargensituationen möglich. Die Vor-
Bild 1. Im Kindergarten Aalen-Waldhausen wurden die Türen nachträglich mit einer Klemmschutzlösung von Simonswerk ausgestattet (Foto: Fabian Linden)
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Bild 2. Die Gefährdung von Fingern an Quetsch- und Scherstellen der Nebenschließkante von Türen muss durch spezielle Sicherungsmaßnahmen vermieden werden – das VARIANT V 1999 Klemmschutz Set von Simonswerk kann für alle Zargenarten bei der Sanierung und bei Neubauprojekten eingesetzt werden (Grafik: Simonswerk)
teile und die vielfältigen Möglichkeiten haben auch die Verantwortlichen des Kindergartens in Aalen-Waldhausen überzeugt, die sich für die Nachrüstung der Türen mit dieser Modellausführung entschieden haben. „Durch die zusätzliche Betreuung von Kindern ab zwei Jahren gab es bei uns im Kindergarten plötzlich auch den Bedarf an Klemmschutz an den vorhandenen 13 Türen. Bei der Suche nach einer passenden Lösung haben wir die Klemmschutz-Variante von Simonswerk entdeckt, die alle überzeugt hat. Da die vorhandenen weißen Türen noch völlig in Ordnung waren, wurden sie ausgebaut, mit Klemmschutz ausgestattet und nach kurzer Zeit wieder eingebaut. Das war alles bei laufendem Kindergartenbetrieb möglich“, berichtet Gaby Schönmetz, Leiterin des Kindergartens. Den Auftrag für die Ausstattung der vorhandenen Türen erhielt die nur wenige Kilometer entfernt ansässige Schüll Innenausbau GmbH aus Neuler. „Gemeinsam mit dem zuständigen Simonswerk-Außendienstmitarbeiter Ulrich Negele haben wir die Umsetzung für die Nachrüstung besprochen, eine Mustertür in der Werkstatt mit der neuen Klemmschutzlösung angefertigt und anschließend unser Angebot für die Nachrüstung der Innentüren ausgearbeitet. Die Bandtechnik hat uns absolut überzeugt und der Auftrag hat uns sehr gefreut“, berichtet Anton Schüll, Seniorchef der Tischlerei. Die vorhandenen Einzel- und Doppelflügeltüren im Kindergarten Waldhausen wurden von den Mitarbeitern
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der Tischlerei ausgebaut und in der Werkstatt in nur wenigen Arbeitsschritten für den Einbau des neuen Bandsystems mit Klemmschutz vorbereitet: zunächst wurde die vorhandene Bandtechnik entfernt und das Türblatt für den Einbau der neuen Klemmschutzlösung an der Bandseite beschnitten. Anschließend erfolgten die neuen Fräsungen im Türblatt mit Hilfe einer Serienfräslehre. Die zusammen mit dem Rundprofil vormontierten Türbänder wurden an der Außenkante des Türblattes positioniert und mit der Kante verleimt. Die Türen mit der Klemmschutzlösung wurden wieder zurück zum Kindergarten transportiert und direkt an die vorhandenen Türzargen montiert. Eingesetzt werden kann das Bandsystem VARIANT V 1999 Klemmschutz für gefälzte und ungefälzte Innentüren (Türdicke 39 mm bis 45 mm) standardmäßig bis zu einer Höhe von 2110 mm an Holz-, Stahl- und Aluminiumzargen. Das Spaltmaß an der Nebenschließkante (Bandseite) bleibt konstant, auch wenn die Tür geöffnet wird. Da hat auch der kleinste Finger eines neugierigen Forschers keine Chance mehr. Die ansprechende Optik des Türbandes fügt sich zusammen mit dem im Set gelieferten Rundprofil aus Holz/Holzwerkstoff homogen in das Gesamtbild der Tür ein. Farblich stehen die Oberflächen Aus führungen Reinweiß und Buche Natur zur Auswahl. Die Montage der Klemmschutzlösung ist schnell und einfach. Sie kann wahlweise in der Werkstatt oder auch vor Ort bei lau-
fendem Tagesbetrieb erfolgen. Ein weiterer Vorteil: Das komplette Klemmschutzsystem ist vollkommen kraftneutral und hat keinen Einfluss auf das Öffnen und Schließen der Türen.
Neubauten mit der Klemmschutz lösung
TÜREN ZARGEN PROFILE
FINGERSCHUTZTÜREN sichere Türen für Kinder
Bei der Konzeption neuer Kinder tagesstätten oder Kindergärten ist die Klemmschutzfunktion ein wichtiger Teil der Planung und der Ausschreibung. Zum Einsatz kommt auch in diesen Fall die Modellausführung VARIANT V 1999 Klemmschutz-Set bei der Neuanfertigung von Innentüren mit einem Belastungswert bis 60 kg. Die Modellausführung eignet sich sowohl für die Nachrüstung bestehender Türen als auch für den Einsatz an neu gefertigten Innentüren im Zuge von Teilsanierungsarbeiten bestehender Gebäuden oder Neubauprojekten.
Fazit Die Vorteile der Klemmschutzlösung sind in jeden Fall die Gewährleistung einer durchgängigen, stabilen und nachhaltigen Klemmschutzfunktion, die schnelle und einfache Montage von Türband und Türblatt sowie eine attraktive Optik über die gesamte Tür. Weitere Informationen: SIMONSWERK GmbH Bosfelder Weg 5, 33378 Rheda-Wiedenbrück Tel.(05242) 413-0, Fax (05242) 413-150 info@simonswerk.de www.simonswerk.com
Um den gefährlichen Klemmbereich zwischen Türkante und Zarge zu entschärfen hat Küffner Fingerschutztüren mit „Knautschzone“, speziell für Kindertagesstätten und Schulen entwickelt. Durch zwei, in die Türkanten integrierte Fingerschutzdichtungen wird die Verletzungsgefahr an der Haupt- und Nebenschließkante einer Tür wesentlich reduziert.
www.kueffner.de
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GfS sichert Türen in Kindergärten In einem Kindergarten herrscht viel Trubel. Schnell kann es pas sieren, dass ein kleiner Ausreißer auf Entdeckungsreise geht und unbemerkt das Haus verlässt oder gar ein Unbefugter sich Zutritt verschafft. GfS hat eine Lösung zur Sicherung der Ein gangstüren entwickelt. Ein EH-Türwächter mit Voralarm, auf der Innenseite unterhalb der Türklinke montiert, dient als Hemmschwelle gegen unerlaubte Benutzung und verhindert das unbemerkte Ent-
Bild 1. Zur Öffnung der Tür muss die Klinke ganz heruntergedrückt werden, dabei löst der EH-Türwächter einen dauerhaften Hauptalarm aus, der nur von einer berechtigten Person mittels Schlüssel ausgeschaltet werden kann
weichen eines Kindes. Im Notfall ist das Gerät „kinderleicht“ zu bedienen und ermöglicht auch den Kleinen, die Tür zu öffnen und den Fluchtweg einzuschlagen. Bei leichtem Drücken der Klinke wird den Kindern durch Auslösung des Voralarms bereits signalisiert, dass die Tür alarmüberwacht ist. Sobald die Klinke losgelassen wird, verstummt der Voralarm und die Tür bleibt geschlossen – der Ausreißversuch konnte gestoppt werden. Zur Öffnung der Tür muss die Türklinke ganz heruntergedrückt werden. Dabei verschiebt sich der EH-Türwächter nach unten und löst einen dauerhaften Hauptalarm aus, der nur von einer berechtigten Person (Erzieherinnen und Erzieher, Kindergartenleitung, Hausmeister) mittels Schlüssel ausgeschaltet werden kann. Mit dem Schlüssel lässt sich der EH-Türwächter darüber hinaus alarmfrei in eine Dauerfreigabeposition stellen. Eine Einzelbegehung ist über die Wechselfunktion des Türschlosses möglich. Der EH-Türwächter ist vom MPA NRW gemäß DIN EN 179 geprüft und zugelassen. Weiterhin wird auf der Außen- und Innenseite der Tür in ca. 1,80 m Höhe ein Taster installiert, der den Eltern die Türöffnung, z. B. beim Bringen und Abholen der Kinder, ermöglicht. Durch Betätigung dieses Tasters wird eine Elektrofalle angesteuert, die die Tür freigibt. Der äußere Taster kann mit einer Zeitschaltuhr so geschaltet werden, dass ein freier Zugang zum Kindergarten nur zu abgestimmten Zeiten möglich ist. Mit dieser komfortablen Komplettlösung wird Erzieherinnen und Erziehern die Wahrung ihrer Aufsichtspflicht erleichtert. Weitere Informationen: GfS-Gesellschaft für Sicherheitstechnik mbH Tempowerkring 15, 21079 Hamburg Tel. (040) 79 01 95-0, Fax (040) 79 01 95-11 info@gfs-online.com, www.gfs-online.com
Bild 2. Hightech im Kindergarten: Sicherung der Eingangstüren mit EH-Türwächter, Elektrofalle, Panikschloss, Taster innen und außen und Türschließer (Grafiken: GfS)
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Fingerschutz TÜV/GSgeprüft nach EN 16654
Bild 1. Athmer Fingerschutz ® – immer auf dem aktuellen Stand der Technik – jetzt TÜV-/GS-geprüft nach EN 16654
Kinder können auf Grund ihres Alters Risiken in ihrem Umfeld kaum wahrnehmen und schätzen potenzielle Gefahrenstellen nicht richtig ein. So geschehen häufig Unfälle an den Schließ kanten einer Tür. Um diese unnötigen Verletzungen zu vermei den, gibt es Produkte verschiedener Qualität am Markt, die das Eingreifen zwischen Tür und Zarge verhindern sollen.
folgreich mit dem GS-Zeichen zertifiziert. Geprüft wurden u. a.:
Für einen einheitlichen Sicherheitsstandard von Kinderschutzprodukten wurde die gültige EN 16654 „Kinderschutzprodukte – Vom Verbraucher anzubringende Fingerschutzvorrichtungen für Türen“ erarbeitet. Sie enthält Anforderungen und Prüfverfahren für Fingerschutzvorrichtungen, die für Drehflügeltüren im Innenbereich bestimmt sind. Die bewährten Athmer Fingerschutzprodukte erfüllen diesen Standard mit ihrer Produktfamilie der Fingerschutzrollos (NR-25, NR-26, NR-30, NR-38) und dem HS-25 für die Hauptschließkante. Auf Grundlage der EN 16654 wurden die AthmerProdukte vom TÜV Rheinland aufwendig geprüft und er-
Zusätzlich bestätigt der TÜV Rheinland den Athmer Fingerschutzprodukten auch die Unbedenklichkeit auf gesundheitsschädliche polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK-Stoffe) nach AfPS GS 2004 (Ausschuss für Produktsicherheit).
Bild 2. Die Produktfamilie der Athmer-Fingerschutzrollos (NR-25, NR-26, NR-30, NR-38) erfüllt die EN 16654
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– die Schutzwirkung der Produkte – die Langlebigkeit – die Nutzungssicherheit im kinderfreundlichen Umfeld.
Weitere Informationen: Athmer oHG Christian Grabitz Sophienhammer, 59757 Arnsberg-Müschede Tel. (02932) 477-222, Fax (02932) 477-100 c.grabitz@athmer.de, www.athmer-fingerschutz.de.
Bild 3. Die Athmer Hauptschließkantensicherung HS-25 ist erfolgreich TÜV-GS-geprüft gem. EN 16654 (Fotos: Athmer)
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Lüftung/Beleuchtung
Gute Raumluft durch Lamellenfenster Sauerstoffreiche Raumluft wirkt sich äußerst positiv auf das Wohlbefinden von Kindern und Erziehern in Kindertagesstätten aus. HAHN Lamellenfenster sorgen für einen effektiven und schnellen Luftaustausch und punkten durch Energieeffizienz, Sicherheit und hervorragende Brandschutzeigenschaften. Die DIN EN 13779 definiert die Qualität von Raumluft je nach CO2-Konzentration eindeutig und unmissverständlich. So gelten Werte von unter 800 ppm (parts per million) als gute Raumluft, Werte von 1.000 bis 1.400 ppm als mittlere Raumluft. Werte über 1.400 ppm beschreiben eine niedrige Luftqualität. Bei diesen Werten steigt die Anzahl von Viren und Keimen, das Wohlbefinden von Kindern und Erziehern verschlechtert sich merklich. Verschiedene Studien haben die Raumluft in Schulen und Kindertagesstätten untersucht: In Räumen ohne Ventilation und bei geschlossenen Fenstern steigt der CO2Gehalt in der Raumluft im Verlauf einer Stunde um durchschnittlich 1.500 ppm an [1]. Je nach Ausgangswert, d. h. je nach Lüftungsaktivität in der vorausgehenden Pause, und in Abhängigkeit von der Zahl der Kinder, lagen die Werte am Ende der Stunde zwischen 1.900 und 3.300 ppm [2].
Auf die richtige Lüftung kommt es an Kipplüften und Stoßlüften mittels weit geöffneter Fenster sorgen nicht für einen optimalen Luftaustausch im gesamten Raum. Wenn während des Betriebs der Kindertagesstätte die CO2-Konzentration zu stark ansteigt, ist – besonders in der kalten Jahreszeit – eine Stoßlüftung gar nicht möglich. Schnell und effizient geschieht dies nur mit einer natürlichen Lüftung durch Lamellenfenster.
HAHN Lamellen öffnen und schließen sich automatisch dank motorischer oder pneumatischer Antriebe – entweder in Koppelung mit einem CO2-Messgerät oder manuell ausgelöst durch Knopfdruck – und nicht erst in einer Pause, nicht nach dem Schließen der Kindertagesstätte, sondern immer dann, wenn die CO2-Konzentration zu hoch ist.
Eine energetische Bauweise funktioniert nur mit einem effizienten Luftaustausch Bei der Sanierung und dem Neubau von Kindertagesstätten stehen heute oft energetische Überlegungen im Vordergrund, was zu immer luftdichteren Räumen führt. Mit einem limitierten Wärmebedarf soll der Standard eines Niedrigenergiehauses erreicht werden. Wärmeverluste werden dank entsprechender Gebäudehüllen auf ein Minimum reduziert. So werden die Energiekosten zwar erfreulich gesenkt, das Raumklima jedoch leider ebenso. Erst im Zusammenspiel mit einer kontrollierten und wirkungsvollen Belüftung werden Projekte zu wirklich energieeffizienten und innovativen Vorhaben. HAHN Lamellen mit Dreischeibenverglasung sind die optimale Ergänzung aller anderen energetischen Maßnahmen.
Natürliche Rauch und Wärmeabzugsgeräte – und attraktiv HAHN Lamellenfester sind als natürliche Rauch- und Wärmeabzugsgeräte gemäß DIN EN 12101-2 zertifiziert. Hervorragende Lüftungseigenschaften zählen besonders im Brandschutz. Durch den hohen Strömungswirkungsgrad, die kurzen Öffnungszeiten und die großen Öffnungsflächen fungieren die HAHN Lamellen als natürliche Rauch- und Wärmeabzugsgeräte (NRWG). HAHN Lamellen bieten zudem attraktive Gestaltungsmöglichkeiten. Die Oberflächen – wahlweise eloxiert oder pulverbeschichtet veredelt – überzeugen ebenso wie die variablen Einbaumöglichkeiten: vertikale, horizontale und schräge Lamellen – alles ist möglich. Standardmaßvorgaben bestehen nicht. Architekten und Planer schätzen diese Gestaltungsfreiheit ganz besonders. Literatur [1] Grams, Herbert et al.: Aufatmen in Schulen. In: Gesundheitswesen 2003, 64, S. 447–456. [2] Kõiv, Teet-Andrus: Indoor climate and ventilation in Tallinn school buildings. Proc. Estonian Acad. Sci. Eng., 2007, 13, p. 17–25.
Weitere Informationen: HAHN Lamellenfenster lassen sich manuell oder elektrisch öffnen sowie schließen und sorgen so für eine gute Raumluft – auch in dieser Kindertagesstätte in Australien (Foto: Laros Technologies).
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HAHN Lamellenfenster GmbH Hafenstraße 5–7, 63811 Stockstadt/M. Tel. (06027) 41 62-0, Fax (06027) 41 62-99 info@hahn-lamellenfenster.de, www.hahn-lamellenfenster.de
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Lüftung/Beleuchtung
Lüftung für Kindergärten und Kitas – frische Luft für Spaß und Spiel Im Bereich des Wohnungsbaus sind Lüftungsanlagen mittler weile gang und gäbe. Die Energieeinsparverordnung (EnEV) sowie luftdichte Bauweise und höchster Wärmeschutz machen kontrollierte Lüftungsanlagen notwendig. Ausgestattet mit Wärmerückgewinnung (WRG), steigern diese die Gebäudeeffi zienz und den Komfort innerhalb der Räume. Auch dort, wo Kin der spielerisch auf den weiteren Lebensweg vorbereitet werden – in Kindergärten und Kitas –, hält die moderne Lüftungstechnik immer öfter Einzug. Das Öffnen der Fenster ist aus energetischer Sicht nicht sinnvoll und aus Witterungsgründen oder wegen eines hohen Geräuschpegels nicht immer möglich. Genau hier schafft die kontrollierte Lüftungstechnik der Firma LTM aus Ulm Abhilfe.
Welche Belastungen lauern in den Räumen der Kitas? Der von dem Chemiker Dr. Max Josef von Pettenkofer festgelegte Grenzwert für CO2-Konzentration in Innenräumen von 1.000 ppm gilt, anders als in anderen Teilen Europas, in Deutschland nicht. Hierzulande wurde ein Richtwert für die CO2-Konzentration von 1.500 ppm festgelegt. Laut einer Bekanntmachung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) von 2008 kam das Amt aber schon zu dem vagen Schluss, dass dieser Richtwert möglicherweise zu hoch angesetzt wurde. Eine Reihe von Studien hat die erschreckende Erkenntnis erbracht, dass im Schnitt die CO2-Konzentration 1.600 ppm betrug – Unwohlsein bis hin zu Kopfschmerz bei Kindern und Betreuern sind die Folge. Außenluft weist eine CO2-Konzentration von 500 ppm aus. Neben CO2 können Ausdünstungen von verarbeiteten Materialien, Feinstaub und Radon die Luft belasten. Letzteres reichert die Luft in geschlossenen Räumen ohne Luftzufuhr an und lagert sich im menschlichen Atemtrakt ab. Gerade dort, wo sich kleinere Kinder aufhalten, nämlich im unteren Raumdrittel, ist die Radon-Konzentration am höchsten. Bei dem Zerfall entsteht Alphastrahlung, die in Verdacht, steht die Entstehung von Lungenkrebs zu begünstigen.
Bild 2. Das Lüftungsgerät dezent 800 Komfort aus dem Hause LTM verfügt über alle erforderlichen Zulassungen des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt)
Unterschiedliche Systeme Lüftungsanlagen können für mehrere Räume (zentral) oder raumbezogen (dezentral) projektiert werden. In jedem Fall sollten sie über eine Wärmerückgewinnung verfügen und eine raumweise Regelung sollte möglich sein, um der jeweiligen Raumnutzung gerecht zu werden. All diese Eigenschaften vereint das Lüftungsgerät dezent 800 Komfort aus dem Hause LTM. Neben allen erforderlichen Zulassungen des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) kann das Gerät mit einem effizienten Wärmeübertrager aus Aluminium und sehr leise arbeitenden Ventilatoren aufwarten – eine Kühleinheit ist optional erhältlich. Diese kann im Sommer die Luft temperieren sowie entfeuchten und sorgt somit für ein angenehmes Raumklima. Selbstverständlich ist das LTM dezent 800 Komfort an die Gebäudeautomation anzuschließen und kann hierdurch zentral oder auch individuell von den Betreuern bedient werden. Über Sensoren in jedem Aufenthaltsraum wird die Raumluftqualität permanent kontrolliert und die Luftleistung am Gerät so angepasst, dass optimale Raumluftbedingungen vorherrschen. Ebenso kann mit einem Knopfdruck das Lüftungsgerät in den Pausen auf maximale Leistung gestellt werden. Serienmäßig inte griert sind Filter der Klasse M5 und nachzurüstende F7Filter halten Pollen und Insekten draußen.
Geeignet für Neubau, Umbau und Gebäudebestand
Bild 1. Die Strahlenschutzkommission rät zu Sanierungsmaßnahmen, wenn der Mittelwert der Radonkonzentration im Aufenthaltsbereich des Hauses oberhalb von 250 Becquerel liegt
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Dezentrale Lüftungsgeräte lassen sich sowohl im Neubau als auch gut im Sanierungsfall einsetzen. Die Ziele im Klimaschutz und somit die bereitgestellten Gelder der Kommunen treiben die Sanierungen der Kindergärten und Kitas in der gesamten Republik an. Das dezentrale Lüftungsgerät von LTM benötigt lediglich zwei Kernbohrungen durch die Außenwand, jeweils eine für Außen- und für Fortluft, und kann problemlos in jedem Gruppenraum
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fort alle hierfür erforderlichen Zulassungen des DIBt – was nicht auf alle am Markt befindlichen Geräte zutrifft. Mit der Sondervariante eco ist eine niedrige elektrische Anschlussleistung sichergestellt, was dem Planer in Hinblick auf den elektrischen Hausanschluss der Einrichtung zugutekommt.
LTM bietet mehr
Bild 3. Die kontrollierte Lüftungstechnik der Firma LTM sorgt auch in diesem Kindergarten für eine geringe CO2-Konzentration (Grafik/Fotos: LTM)
montiert werden. Unter der Decke positioniert, kann die Luft frei in den Raum einströmen. Alternativ können sowohl Zu- als auch Abluft mittels Luftkanälen geführt werden. Selbstverständlich besitzt das LTM dezent 800 Kom-
Von der Projektierung über die Ausschreibung bis hin zur Inbetriebnahme und Einweisung unterstützen die Fachabteilungen des Hauses LTM aus Ulm Planer, Architekten und Bauherren. Mit der Erfahrung von mehreren tausend Anlagen fließt die Erfahrung von LTM in die anstehenden Projekte ein. So ist gewährleistet, dass Kinder in gut be- und entlüfteten Gruppenräumen spielend ihre Zeit verbringen können. Weitere Informationen: LTM GmbH Eberhardtstraße 60, 89073 Ulm Tel. (0731) 40 98 67-0, Fax (0731) 40 98 67-29 info@ltm-ulm.de, www.ltm-ulm.de
Bauphysik Seit über 35 Jahren ist Bauphysik die einzige deutsche Fachzeitschrift, die alle Einzelgebiete der Bauphysik bündelt. Hier werden jährlich ca. 35 wissenschaftliche Aufsätze und Projektberichte mit interdisziplinärem Hintergrund veröffentlicht und aktuelle technische Entwicklungen vorgestellt. Damit ist die Zeitschrift Spiegel der Forschung in Wissenschaft und Industrie und der Normung, mit starken Impulsen aus der Planungspraxis.
Themen 2017 1 2 3 4 5 6
Schallschutz und Akustik, Multifunktionale Betonfertigteilen Passivhäuser / Niedrigenergiehäuser, Dämmsysteme / Innendämmung EnEV, Nachhaltigkeit im Bauwesen, Abdichtungstechnik, Balkonsanierungen Schallschutz und Akustik, Brandschutz Bauen im Bestand, Messtechnik und Simulationsverfahren Materialien und Systeme, Fassadentechnik, Gebäude / Bauwerkshülle
Themen 2016 1 2 3 4 5 6
Schallschutz und Akustik, Multifunktionale Betonfertigteile Passivhäuser / Niedrigenergiehäuser, Dämmsysteme Energieeinsparung (EnEV) und Nachhaltigkeit im Bauwesen, Abdichtungstechnik / Balkonsanierung Schallschutz und Akustik, Brandschutz Bauen im Bestand, Brandschutz Materialien und Systeme, Baustoffe, Bauprodukte, Fassadentechnik, Gebäudehülle / Bauwerkshülle
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Architektur zum Toben Bildungsbauten für Kinder sollen frisch, freundlich und gesund sein. Das Modulare OberlichtSystem von VELUX schafft licht durchflutete Räume durch großzügige Tageslichtöffnungen in flachen und flach geneigten Dächern. Architektur spiegelt den Zeitgeist wider – ästhetisch, konzeptionell und technisch – und unterliegt ständigen Veränderungen. Besonders die Anforderungen an Bildungsbauten haben sich durch veränderte pädagogische Konzepte, enge Budgetrahmen und immer häufigere Umnutzungen statt Neubauten stark gewandelt. Seit fünf Jahren bietet VELUX für großflächige Belichtungsöffnungen im Objektbau das Modulare Oberlicht-System an, das gemeinsam mit dem renommierten britischen Büro Foster + Partners entwickelt wurde. Eine Vielzahl von innovativen Gebäuden – darunter auch auffällig viele Einrichtungen für Kinder – wurde mittlerweile fertiggestellt.
Lernwelten für Kinder Gebäude prägen die Menschen und greifen unmittelbar in ihre Lebenswelt ein – besonders in die von Kindern. Deshalb kommt der Planung und Realisierung dieser Räume eine verantwortungsvolle Rolle zu. Neben einer breiten Palette an einzuhaltenden Vorgaben muss das räumliche Konzept die pädagogischen Ansätze ausdrücken und eine gesunde Entwicklung der Kinder fördern. Kinder benötigen inspirierende Architekturen, die ihre soziale Entfaltung fördern und ihnen die Möglichkeit geben, die Räume selbst zu erobern. Eine spannungsreiche Versorgung mit Tageslicht, gesunde Materialien und Oberflächen und ein ausgewogenes Farbkonzept fördern dabei Wohlbefinden, Lernfähigkeit und Gesundheit ebenso wie viel Platz, Flexibilität, Freiraum und ein Bezug zur Natur.
VELUX Modulares OberlichtSystem für lichtdurchflutete Kindertagesstätten Das ehemalige Rathaus im dänischen Aarup entsprach vor dem Umbau durch CASA Arkitekter mit niedrigen Decken
Bild 2. Umnutzung des ehem. Rathauses in Aarup/Dänemark als Kindergarten Drømmebakken (CASA Arkitekter, Næstved/ Dänemark): VELUX Modulares Oberlicht-System: Lichtband 5° Neigung, 49 Module (Foto: VELUX Deutschland GmbH)
und dunklen Räumen nicht den Ansprüchen eines modernen Kindergartens. Die Lösung lag in der Öffnung des Gebäudes an elf Stellen und der Belichtung von oben durch Oberlicht-Module von VELUX. Heute herrscht im neuen Kindergarten selbst an einem bewölkten Tag eine helle, frische und ansprechende Atmosphäre, die zum Spielen einlädt. Schreinermeister Klaus Lebæk berichtet zudem begeistert vom schnellen Einbau des Systems: „Im Prinzip kann eine Person allein die Montage ausführen – man braucht dafür nur einen Kran und einen Monteur. Wir wurden in lediglich zwei Tagen fertig. Ich sehe darin eine neue Methode zum Einbau von Belichtungssystemen im Dach.“ Auch für das Architektenteam Eickelkamp + Rebbelmund spielte die Versorgung mit Tageslicht bei der Kindertagesstätte St. Ludgerus in Essen eine entscheidende Rolle. Zwischen bunten Gruppenhäusern gelegen, zieht sich ein breiter Spielflur durch die gesamte Einrichtung. Durch SattelLichtbänder, die aus dem Modularen Oberlicht-System bestehen, wurde ein kleines Atrium geschaffen. Die großen Dachverglasungen sorgen nun für einen lichtdurchfluteten Raum und machen gleichzeitig im Innern die Giebelfarben der Gruppenhäuser für die Kinder erlebbar.
Ein Grundmodul für verschiedene LichtdachLösungen
Bild 1. Die vorgefertigten Elemente des Systems garantieren optimale Passgenauigkeit und einen schnellen und sicheren Bauprozess (Grafik: VELUX Deutschland GmbH)
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„Die VELUX Gruppe hat ihr fundiertes Know-how in Sachen Tageslicht, Frischluft und Raumklima beigesteuert – Foster + Partners die herausragende Fachkompetenz in Bezug auf Design sowie die architektonischen Belange bei der Planung und Realisierung von Bauprojekten“, erläutert Jesper F. Petersen, Director VELUX Modulares Oberlicht-System, die erfolgreiche gemeinsame Produktentwicklung. Das modulare
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Bild 3. Neubau der Kindertagesstätte St. Ludgerus in Essen-Rüttenscheid: VELUX Modulares Oberlicht-System: Lichtband 5° Neigung mit Träger, 18 feste und 2 elektrisch zu öffnende Module, Eickelkamp + Rebbelmund, ER Plan GmbH, Essen – die unterschiedlichen Giebelfarben der Gruppenhäuser sind durch die Oberlichter im Flur auch von innen sichtbar und bieten eine gute Orientierung für die Kinder (Grafiken: VELUX Deutschland GmbH/ER Plan GmbH)
Belichtungssystem bietet Designvarianten für unterschiedliche flache und flach geneigte Dacharten in öffentlichen und gewerblichen Neubauten und Modernisierungen. Es besteht aus vollständig vorgefertigten Elementen, die einbaufertig angeliefert und unkompliziert vor Ort montiert werden können. Das System vereint damit die Ansprüche an großflächige Tageslichtlösungen mit den Vorzügen der Systembauweise, innovativen Materialien sowie Planungssicherheit durch CAD/BIM-Bausteine und zehn Jahre Garantie. Jedes Detail des VELUX Modularen Oberlicht-Systems ist durchdacht, funktionell und zweckmäßig und lässt
Planern so den Freiraum, sich mit den wirklich wichtigen Dingen zu befassen – in diesem Fall mit der Gestaltung von Spiellandschaften, mit Räumen zum Toben und Lernen. Weitere Informationen: VELUX Deutschland GmbH Gazellenkamp 168, 22527 Hamburg PF 54 02 60, 22502 Hamburg Tel. 0800 324 24 07, Fax 0800 324 25 07 (kostenlos aus deutschen Netzen) architektur@velux.de, www.velux.de/oberlichtsysteme
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Linke Spalte, von oben nach unten: Kindergarten in Wettingen CH – LIGNO Akustikpaneele (Weißtanne) – KMP Archttektur AG, Wettingen / Foto: Lignotrend // Kindertagesstätte in Stallikon CH – LIGNO Akustikpaneele – sabarchitekten, Basel CH / Foto: Lignotrend Mittlere Spalte: Sanierung Schulhaus in Münchwilen CH – LIGNO Akustikpaneele (Weißtanne, natureProfil) – Architektur: Winter Architekten AG, Münchwilen CH / Foto: Lignotrend Rechte Spalte, von oben nach unten: Kinder- und Familienzentrum in Ludwigsburg – LIGNO Deckenbauteile – MW Architekten, Ludwigsburg / Foto: Uwe Röder, Bischweier // Kindertagesstätte in Hohentengen a.H. – LIGNO Deckenbauteile – Schanz Architekten, Hohentengen / Foto: Konrad Richter, Hohentengen // Kindertagesstätte in Hannover – LIGNO Akustikpaneele (Eiche) – Venneberg & Zech Architekten, Hannover / Foto: Aussieker, Hannover
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