ERSTE Stiftung Geschäftsbericht | ERSTE Foundation Annual Report 2008

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Lagebericht

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen Im Geschäftsjahr 2008 hat sich das Wachstum der österreichischen Wirtschaft infolge der internationalen Finanzmarktkrise und der Rohstoffpreishausse gegenüber den Hochkonjunkturjahren 2006 und 2007 stark verlangsamt. Diese negative Entwicklung hat sich im 4. Quartal des Geschäftsjahres 2008 verstärkt. Die internationalen Rahmenbedingungen waren dabei ein wesentlicher Grund für die Verschlechterung in Österreich. Das österreichische Bruttoinlandsprodukt stieg gemäß vorläufiger Berechnung des WIFO um 1,8 % an und war wesentlich von einer geringeren Dynamik der Investitionstätigkeit gekennzeichnet. Der Wachstumstiefpunkt wird mit -0,5 % für das Geschäftsjahr 2009 prognostiziert, ehe im Geschäftsjahr 2010 mit einer Erholung auf 0,9 % gerechnet wird. Die Exportwirtschaft verlor ebenfalls an Dynamik. Die Binnennachfrage hat sich im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt verschlechtert. Die Arbeitslosenrate lag 2008 bei durchschnittlich 5,8 %, die Inflationsrate betrug 3,2 %. Die EZB nahm 2008 mehrere Senkungen des Leitzinses bis auf 2,5 % vor. Der branchenspezifische wirtschaftliche Verlauf zeigt folgendes Bild: Trotz des vorherrschenden schwierigen Umfeldes für österreichische Banken konnten diese in den ersten drei Quartalen 2008 den Rückgang beim unkonsolidierten Betriebsergebnis auf 5 % beschränken. Im vierten Quartal war eine deutlichere Abschwächung zu verzeichnen, wobei aufgrund der sich verschärfenden Finanz- und Wirtschaftskrise und dem damit verbundenen Kursverfall an den wichtigsten Börsen auch erhebliche Bewertungsverluste bei Wertpapierveranlagungen zu verzeichnen waren. Bilanzentwicklung Die Steigerung der Bilanzsumme per 31. 12. 2008 um EUR 13,3 Mio. oder rd. 0,9 % auf EUR 1.512,3 Mio. resultiert auf der Aktivseite im Wesentlichen aus dem Saldo aus Rückgang der Forderungen an Kreditinstitute und der Erhöhung der Beteiligung an der Erste Group Bank AG. Auf der Passivseite entsteht diese Steigerung im Wesentlichen durch die Dotation der Gewinnrücklage aus dem Jahresergebnis. Die Forderungen an Kreditinstitute von EUR 35,2 Mio. (Ende 2007: EUR 54,0 Mio.) betreffen im Wesentlichen gebundene (EUR 33,0 Mio.) und täglich fällige Guthaben bei der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG. Der Buchwert der Beteiligung an der Erste Group Bank AG stieg um EUR 34,2 Mio. auf EUR 1.469,6 Mio. Der Bestand an Inhaberaktien von der Erste Group Bank AG stieg durch Aktienkäufe im Geschäftsjahr 2008 um 761.364 Stück. Per 31. 12. 2008 hält DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung 98.659.034 Stück Erste Group Bank-Aktien, was einem Anteil am Grundkapital der Erste Group Bank AG von 31,12 % entspricht (Ende 2007: 30,95 %). Der durchschnittliche Bewertungskurs des Aktienbestandes beträgt EUR 14,90 (per 31. 12. 2007: EUR 14,66). Es ergeben sich gegenüber dem Jahresultimo-Schlusskurs 2008 von EUR 16,20 stille Reserven in Höhe von EUR 128,3 Mio. Die Position Sonstige Vermögensgegenstände zeigt einen Rückgang um rund 40 % auf EUR 5,8 Mio. und beinhaltet im Wesentlichen die Forderungen an das Finanzamt aus Zwischensteuern und die Zinsabgrenzungen aus Termineinlagen. Die Position Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ist mit einem Stand von EUR 1.013,7 Mio. gegenüber dem Vorjahr gleich geblieben und beinhaltet im Wesentlichen die Mittelaufnahmen für Aktienerwerbe der Vorjahre.

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