The ERSTE Foundation Tipping Point Talks 2019

Page 1

The ERSTE Foundation Tipping Point Talks 2019


Impressum Die „Tipping Point Talks“ sind der Beitrag der ERSTE Stiftung zum 200. Jubiläumsjahr der Sparkassenidee in Österreich, kuratiert und realisiert von Verena Ringler. Projektleitung: Marianne Schlögl, Verena Ringler Redaktion: Verena Ringler Strategische Medienberatung: Thomas Goiser Grafisches Design: Katrin Pfleger Bildnachweise: Andreas Treichl S. 5 © Daniela Beranek; Manfred Wimmer S. 7 © Peter Mayr; Boris Marte S. 10 © Peter Mayr; Foto S. 12 © Bernhard J. Holzner / APA-PictureDesk; ­Francis Fukuyama S. 13 © Djurdja Padejski; Timothy Snyder S. 14 © Zsolt Marton / IWM; Marietje Schaake S. 15 © Bram Belloni; Verena Ringler S. 16 © Peter Mayr; Foto S. 19 © Damir Žižić; Foto S. 21 © Kathrin Braun / NGO Academy; Foto S. 22 © Erste Group Social Banking; Foto S. 23 © Dejan Petrović; Illustration S. 25 © Rupert Huber; Foto S. 26 © Toni Rappersberger. Wir danken den Teams von ERSTE Stiftung, European Commons und Kontakt, ­insbesondere: Barbora Orlíková, Elias Wyschata, Gerald Radinger, Heide Wihrheim, ­H ephzibah Druml, Ivo Reinprecht, Johannes Steiner, Julia Juen, Kathrin Rhomberg, Manuel Oberlader, ­M arianne Schlögl, Maribel Königer, Miroslava Holečková, Nicole Traxler, Simona Rhomberg, Susanne Schaller, Ursula Dechant und Victoria Pirker für die redak­tionelle Unterstützung. Druck: Wograndl Druck GmbH Übersetzung und Korrektur: Communicate for you Veröffentlicht von: ERSTE Stiftung, Am Belvedere 1, A-1100 Wien office@erstestiftung.org | www.erstestiftung.org © 2019 die Autoren, Fotografen, ERSTE Stiftung Alle Rechte vorbehalten, einschließlich des Rechts auf Vervielfältigung im ­G anzen oder in Teilen in jeglicher Form.

Imprint The Tipping Point Talks present ERSTE Foundation’s contribution to the 200 th anniversary of the savings bank idea in Austria, curated and realised by Verena Ringler. Project lead: Marianne Schlögl, Verena Ringler Editorial: Verena Ringler Strategic media advice: Thomas Goiser Graphic design: Katrin Pfleger Photo credits: Andreas Treichl p. 5 © Daniela Beranek; Manfred Wimmer p. 7 © Peter Mayr; Boris Marte p. 10 © Peter Mayr; p. 12 © Bernhard J. Holzner / APA-PictureDesk; Francis Fukuyama p. 13 © Djurdja Padejski; Timothy Snyder p. 14 © Zsolt Marton / IWM; Marietje Schaake p. 18 © Bram Belloni; Verena Ringler p. 16 © Peter Mayr; picture p. 19 © Damir Žiži´c; picture p. 21 © Kathrin Braun / NGO Academy; picture p. 22 © Erste Group Social Banking; picture p. 23 © Dejan Petrović; illustration p. 25 © Rupert Huber; picture p. 26 © Toni Rappersberger. We would like to thank the teams of ERSTE Foundation, European Commons and K ­ ontakt, in particular: Barbora Orlíková, Elias Wyschata, Gerald Radinger, Heide ­Wihrheim, ­H ephzibah Druml, Ivo Reinprecht, Johannes Steiner, Julia Juen, Kathrin Rhomberg, Manuel Oberlader, ­M arianne Schlögl, Maribel Königer, Miroslava Holečková, Nicole Traxler, Simona Rhomberg, Susanne Schaller, Ursula Dechant and Victoria Pirker for their editorial support. Print: Wograndl Druck GmbH Translation and proofreading: Communicate for you Published by: ERSTE Foundation, Am Belvedere 1, 1100 Vienna, Austria office@erstestiftung.org | www.erstestiftung.org © 2019 the authors, the photographers, ERSTE Foundation All rights reserved, including the right of reproduction in whole or in part in any form.


The Tipping Point Talks 2019 Identity – Normativity – Possibility – Audacity Curator | Kuratorin: Verena Ringler


Inhalt – Die „Tipping Point Talks“ 2019 Table of Content – The Tipping Point Talks 2019 5

Andreas Treichl: 2019 feiern wir den 200. Geburtstag der Erste Group. ­ Wir werfen einen Blick zurück, um nach vorne schauen zu können.

6

Andreas Treichl: As we at Erste Group celebrate our 200th anniversary in 2019, we look back in order to look forward.

7

Manfred Wimmer: Die Spar-Casse ist heute in ERSTE Stiftung und Erste Group aufgegangen. Doch die starke Bindung an die Gründungsidee bleibt.

8

Manfred Wimmer: The original “savings bank” became ERSTE Foundation and Erste Group. But the strong connection to the founding history remains alive.

9

Portrait Bernhard Ritter von Eskeles von Olga Chernysheva

Portrait of Bernhard von Eskeles by Olga Chernysheva

10 Boris Marte: Die ERSTE Stiftung dient dem Gemeinwohl. Wir stärken Zivilgesellschaft, fördern zeitgenössische Kultur und erarbeiten innovative Wege zu sozialer Inklusion. 11

Boris Marte: ERSTE Foundation serves the common good. We do this by strengthening civil society ­ and contemporary culture, and by fostering social inclusion.

12 The Tipping Point Talks – Gespräche zur Lage 14

The Tipping Point Talks – conversations we need now

16 Verena Ringler: Der klare Blick auf unsere Zukunft in Europa 17

Verena Ringler: Clarity of vision – Our European Future

20 Die Aktivitäten der ERSTE Stiftung – ein Auszug 22 Selected activities of ERSTE Foundation

25 Rupert Huber: Musikarchitektur am Erste Campus / Walking Music

Rupert Huber: Music architecture at Erste Campus / Walking Music


THE DREAM OF ENABLING FUTURES

„Die Grundidee einer Bank muss das Interesse an den Menschen sein.“ “Real banking is­ down-to-earth. It will always remain a people job.”

Andreas Treichl Vorsitzender des Vorstands, Erste Group Chairman of the Management Board, Erste Group

2019 feiern wir den 200. Geburtstag der Erste Group. Wir werfen einen Blick zurück, um nach vorne schauen zu können. Die in Wien 1819 gegründete Erste Österreichische

Unser Ziel ist es deshalb, in den ­nächsten

Spar-Casse gilt uns bis heute als herausragendes

Jahren systematisch an der Verknüpfung von

Erfolgsbeispiel eines Sozialunter­nehmens. Und

Ideenträgern mit Inves­toren zu arbeiten. Manch-

die Erste Group ist ein blühendes Unternehmen

mal wird das funktio­nieren, indem wir vorhan­

in sieben Ländern, weil wir dasselbe Erfolgs­

dene Verbindungen skalieren. Grundsätzlich

rezept wie in den Anfängen befolgen: Wir stellen

aber möchten wir neue Lösungen erarbeiten,

die Menschen in den Mittelpunkt unserer Tätig-

welche die Kapitalmärkte stärken und in den

keit und wir wollen heute wie einst Zukunfts­

Dienst von ­prosperierenden Gesellschaften in

träume möglich machen. Stets ist uns bewusst,

Zentral-, Ost- und Südosteuropa sowie insge-

dass die Grundidee einer Bank das ehrliche

samt der Euro­päischen Union stellen.

­Interesse an den Menschen sein muss und an den sozialen Umständen, in denen sie leben.

Ambitionen verlangen nach Reflexion und der Sammlung der Kräfte. Aus diesem Grund 5


suchen wir 2019 den Dialog mit inspirierenden

wir als ­G esellschaften hin? Wie gehen wir am

Gästen. Gemeinsam erforschen wir die K ­ onzepte

Weg dahin mit unseren Herausforderungen um?

von Identität, Normativität, Möglichkeit und

Wir sind stolz und dankbar, diesen Weg ge-

Kühnheit. Diese vier Themenfelder sollen uns in

meinsam mit den Expertinnen und Experten und

diesem Jahr als Leitlinien bei der Beantwortung

Netzwerken der ERSTE Stiftung zu beschreiten.

folgender Fragen dienen: Wer sind wir in der ­Region Zentral-, Ost- und Südosteuropa, ­dreißig

Gemeinsam können wir vielen Menschen in ­dieser

Jahre nach Anbruch einer Ära umfassender

Region Europas dabei helfen, an die Macht ihrer

Transformation, die das Leben und die Zukunft

Träume zu glauben – und dies ­hoffentlich auch

jeder einzelnen Familie beeinflusst hat? Wo wollen

noch weitere 200 Jahre lang.

As we at Erste Group celebrate our 200th anniversary in 2019, we look back in order to look forward. The first Austrian savings bank, introduced in ­Vienna

guests to explore the concepts of identity, n ­ ormativity,

in 1819, serves as a tremendous ­success story of ­social

possibility and audacity. These four topics will serve as

entrepreneurship until this day. And we at Erste Group

guiding lights throughout the year on the following

thrive in seven countries today because we have p ­ ursued

questions: who are we in the Central, Eastern and

the same recipe for success from the early days –

­Southeastern European region 30 ­years into an era of

­insist­ing on the p ­ eople factor and our promise to ­enable

profound transformation which has shaped the lives

­futures. We have never forgotten that real banking

and future of literally every family? What do we strive

demands a genuine interest in people and the social

for as societies? And what are the challenges of our time

­realities they live in. This is why we aim to ­system­atic­ally

calling us to do?

link up innovators’ ambition with ­investor ­capacity ­going

Along our journey, we have been proud to closely

forward – by devising new solutions that strengthen

collaborate with the ­experts and networks around ERSTE

­capital markets and can turn them into powerhouses for

Foundation.

societies in ­Central, Eastern and South Eastern Europe and gener­ally the Europan Union. Ambition needs reflection and prepara­tion. This is why, in 2019, we will come together with inspiring 6

Together, we can help many individuals in this region of Europe believe in the power of their dreams – hopefully, also over the next 200 years.


THE POWER OF A SOCIAL ENTERPRISE

„Die ERSTE Stiftung agiert als Kompass für die Bank.“ “ERSTE Foundation acts as a compass to the bank.”

Manfred Wimmer Vorsitzender des Aufsichtsrats, ERSTE Stiftung Chairman of the Supervisory Board, ERSTE Foundation

Die Spar-Casse ist heute in ERSTE Stiftung und Erste Group ­aufgegangen. Doch die starke Bindung an die Gründungsidee bleibt. Wien, 1819. Europa leidet noch unter den Folgen

In den darauf folgenden 200 Jahren haben

der Napoleonischen Kriege und die bürgerliche

sich die Welt, unser Staatswesen und unsere Gesell-

Revolution des Jahres 1848 liegt noch fast 30

schaften fundamental verändert. Auch die Erste

Jahre in der Zukunft. Da gründet eine Gruppe

Österreichische Spar-Casse ist heute eine andere –

der damaligen Zivilgesellschaft – nämlich Ge-

sie ist in der ERSTE Stiftung und Erste Group auf-

schäftsleute, Adelige und ein Ortspfarrer – die

gegangen. Die starke Bindung an die Gründungs-

Erste Österreichische Spar-Casse in Wien Leo-

geschichte der Sparkassen aber ist geblieben und

poldstadt. Man wollte damals „kleinen Leuten“

weist uns den Weg in die Zukunft. Miteinander

den Zugang zu Finanzdienstleistungen ver-

sind Stiftung und Bank gewachsen. Gemeinsam

schaffen, um ihnen durch Vermögensbildung ein

wirken also eines der wertvollsten börsennotierten

selbstbestimmtes Leben und den gesellschaft­

Unternehmen Österreichs und eine wohltätige

lichen Aufstieg zu ermöglichen.

Stiftung in der Mitte und im Südosten Europas. 7


Die Stiftung ist der Bank ein b ­ estimmender

Wohlergehen und damit Chancen für offene

s tabiler Aktionär, der ihre Selbstständigkeit ­

Gesellschaften. Zugleich erwirtschaftet die Bank

­sichert. Zugleich agiert die Stiftung als Kompass,

die Grundlage für die Programme der ­Stiftung,

welcher der Bank im Sinne des Gründungs­

also für sozial innovative Vorhaben in Mittel-

gedankens der Stifter auch heute noch Ziel und

Ost- und Südosteuropa.

Richtung gibt. Die Bank in ihren lokalen Erscheinungs­

Für die nächsten Jahrzehnte möchte ich der

formen in den Ländern Mittel-, Ost- und Süd-

­Ersten Österreichischen Spar-Casse ein ­M otto

osteuropas wiederum fördert wirtschaftliches

mitgeben: im Wandel bestehen.

The original “savings bank” became ERSTE Foundation and Erste Group. But the strong connection to the founding history remains alive. Vienna 1819. Europe was suffering from the aftermath­

Austria and a c­ haritable foundation are working hand

of the Napoleonic Wars, and the Revolutions of 1848

in hand to leave their mark on Central and South

would be almost 30 years in the making. Back then, a

Eastern Europe.

few members of what constituted civil ­society – ­business

To the bank, the Foundation is a decisive and ­stable

people, aristocrats and a local priest – founded the ­“Erste

shareholder safeguarding its independence. At the same

Oesterreichische Spar-Casse” (first Austrian savings

time, the Foundation acts as a compass that ­provides the

bank) in Leopoldstadt, then still a suburb of Vienna. The

bank with a sense of purpose and ­direction in the s­ pirit of

goal was to give poor ­people access to financial services

the original founders. The bank in its many local forms

and, as a result, enable them to live a self-determined life

in the countries across Central and South Eastern Europe,

and rise in society by creating some wealth of their own.

on the other hand, fosters ­economic ­prosperity and thus

In the course of the next 200 years, the world, our

­opportunities for ­creating open societies. It also gener­

political system and societies underwent ­f undamental

ates the ­economic means for the ­programmes of the

changes. This is also true for the Erste ­Oesterreichische

Founda­tion, i.e. socially innovative projects in ­Central,

Spar-Casse, which became ERSTE Foundation and ­Erste

Eastern and South Eastern Europe.

Group. What remains are strong ties to the­­founding

8

history of the savings banks that also guide us into the

For the next decades, I would like to ­dedicate

future. Together, the Foundation and the bank have

the following maxim to the Erste Oesterreichische

grown. One of the most ­valuable listed c­ ompanies in

­Spar-Casse: persist throughout change.


Portrait Bernhard Ritter von Eskeles, 2019 von Olga Chernysheva Der Bankier Bernhard Ritter von Eskeles war 1819 mit Johann Baptist Weber, Franz Graf von Saurau und Ignaz Ritter von Schönfeld an der Gründung der Ersten Österreichischen Spar-Casse ­beteiligt. Gemeinsam mit Letzterem verfasste er die Gründungsstatuten und prägte somit maßgeblich die Philosophie der Erste Bank, wie sie bis heute verfolgt wird. Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums der Gründung soll diese wichtige Persönlichkeit, die bislang in der Gründungsgeschichte wenig ­Beachtung gefunden hat, ­sichtbar gemacht werden. Die ERSTE Stiftung beauftragte die russische Künstlerin Olga Chernysheva, Bernhard Ritter von Eskeles zu porträtieren. Ihr Entwurf erweitert die Idee des Portraits und ermöglicht es, eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart ­herzustellen. Durch einen Türspalt blickt der heutige Betrachter zurück in die Gründungszeit der Erste Bank, in der Bernhard Ritter von Eskeles für die Künstlerin Modell sitzt. Das Werk ist ab 2019 am Erste Campus zu sehen.

Portrait of Bernhard von Eskeles, 2019 by Olga Chernysheva The banker Bernhard von Eskeles co-founded the Erste Oesterreichische Spar-Casse (first Austrian savings bank) in 1819 together with Johann Baptist Weber, Franz von Saurau and Ignaz von S ­ chönfeld. The latter and Bernhard von Eskeles cooperated in writing the articles of association, shaping Erste Bank’s ­philosophy as it is practised even today. In celebration of the 200th anniversary of the bank’s foundation, this key figure, who has ­received little ­attention in the founding history so far, will be put into the spotlight. ERSTE ­Foundation commissioned a portrait of Bernhard von Eskeles from Russian artist Olga Chernysheva. In her sketch, she ­expanded the idea of the portrait, creating a link between the past and the present. Through the crack of a door, today’s viewer can take a look back in time at Erste Bank’s foundation and watch Bernhard von Eskeles pose for the artist. This artwork will be exhibited at Erste Campus as of 2019.

9


„Wir wollen Menschen Möglichkeiten bieten, ihre Ideen umzusetzen.“ “We want to create opportunities for people with ideas.”

Boris Marte Stellvertretender Vorstandsvorsitzender, ERSTE Stiftung Deputy Chairman of the Board, ERSTE Foundation

Die ERSTE Stiftung dient dem Gemeinwohl. Wir stärken Zivilgesellschaft, fördern zeitgenössische Kultur und erarbeiten innovative Wege zu sozialer Inklusion.

10

Wir von der ERSTE Stiftung versuchen, die Ge-

Wenn ich „wir“ sage, meine ich unsere

gebenheiten unserer Zeit zu verstehen. In der

­Stiftung und unsere Bank, die auf unterschied-

Art und Weise wie wir Menschen neue Wege

liche Unternehmungen spezialisiert, aber durch

­eröffnen wollen, spielt unsere Herkunft immer

denselben Zweck geeint sind. Gemeinsam be­

eine wichtige Rolle. Vaclav Havel hat einst ge-

gehen wir den 200. Geburtstag mit Gesprächen

sagt: „Was ich nachdrücklich empfehle, sind

über Themen, die unsere Gegenwart und Zu-

Pers­pektive und Distanz. Das Bewusstsein um

kunft prägen. Im ersten Quartal konzentrieren

die gefährlichsten Spielarten der Eitelkeit, sowohl

wir uns auf das Thema der Identität. Wo stehen

bei sich selbst als auch bei anderen. Einen schar-

wir in Zentral-, Ost- und Südosteuropa dreißig

fen Verstand. B ­ escheidene Gewissheit um die

Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs?

Bedeutung der Dinge. Dankbarkeit für das Ge-

Im zweiten Quartal fokussieren wir auf den Be-

schenk des Lebens und den Mut, Verantwortung

griff der Normativität. Welche Lehren ziehen wir

dafür zu über­nehmen. ­Einen wachsamen Geist.“

aus der Geschichte und wie helfen sie uns dabei


THE VALUE OF THE COMMON GOOD

das europäische Narrativ zu erneuern? „Niemals

und Demokratie. Wir beschäftigen uns mit dem

­wieder“ ist leicht gesagt. Ist uns auch bewusst,

Thema „Möglichkeit“. Wie können wir die Digi­

dass es an jeder und jedem Einzelnen von uns

talisierung einsetzen, um unsere Demo­kratien zu

liegt, dieses Postulat mit Leben zu ­erfüllen? Im

verbessern anstatt zu unterminieren?

dritten Quartal 2019 werfen wir einen Blick auf

Im vierten Quartal stellen wir den Begriff

das wichtigste Spielfeld, auf dem Identität und

der Kühnheit in den Mittelpunkt: Welche Art

Normativität in den kommenden Jahren ver­

von Wohlstand möchten wir in dieser Region für

handelt werden: den Nexus von Digitalisierung

­viele anstatt für einige wenige erarbeiten?

ERSTE Foundation serves the common good. We do this by strengthening civil society and contemporary culture, and by fostering social inclusion. At ERSTE Foundation, we try to understand the ­context

In the second q ­ uarter, we will zoom in on “normativity”.

of our time. In this endeavour, our heritage shows in our

Which lessons are to be learned from history and how

zeal to open up new paths for people. Let’s ­recall Vaclav

can they help us renew the European narrative? “Never

­Havel, who once said: “I can only ­recommend pers­pective

again” is e­ asily said, but are we aware that it rests upon

and ­distance. ­Awareness of all the most ­dangerous kinds

each and e­ very one of us breathe life into this p ­ romise?

of vanity, both in others and in ourselves. A good mind. A

In the third quarter of 2019, we will look at the main

modest certainty about the meaning of things. Gratitude

arena where reflections on identity and normativity will

for the gift of life and the courage to take responsibility

matter in the years to come: the digitalisation-demo­

for it. ­Vigilance of spirit.”

cracy nexus. We will explore the theme “possibility”,

When I say we, I mean our foundation and our

­a sking how we can h ­ arness digitalisation to ­improve

bank networks, which operate in specialised m ­ issions

our European ­democracies rather than having them

but are united in purpose. Together, we have set out to

­undermined by digital means. Finally, in the fourth

mark this 200 anniversary with an in-depth deba-

quarter, we will put “audacity” in the ­centre. We will

te on topics that ­define our ­present and our future. In

ask what kind of ­prosperity we want to work towards in

the first quarter, we ­focus on the theme of “identity”.

this region, and how we can reconcile the aims of value

Can we harness or should we avoid identity politics in

­creation and growth with the wealth of the many rather

­order to develop our European democracies positively?

than the few.

th

11


The Tipping Point Talks – Gespräche zur Lage

Identity Normativity Possibility Audacity Alois Mock (AT) und Gyula Horn (HU) durchtrennen 1989 den Stacheldraht des Eisernen Vorhangs. Alois Mock (AT) and Gyula Horn (HU) cut through the barbed wire of the Iron Curtain in 1989.

12


THE FUTURE OF DEMOCRACY

The Tipping Point Talks – Gespräche zur Lage Der Beitrag der ERSTE Stiftung im Jubiläumsjahr wird um folgende Fragen kreisen: Wer sind wir heute in dieser Region Europas, welche Grundhaltungen und Rahmenbedingungen brauchen wir? Sind wir bereit, fähig und willens, dafür einzustehen? Wie hüten wir unser Gemeinwesen und unsere Gemeingüter nach bestem Wissen und Gewissen? Wie setzen wir unsere Möglichkeiten ein und schmieden Handlungskoalitionen, bevor es zu spät ist? Gemeinsam mit hochkarätigen Gästen und ihrem zivilgesellschaftlichen Netzwerk lädt die Stiftung zum gemeinsamen Nachdenken und Bearbeiten dieser Fragen ein.

Identität | IDENTITY | 7. März 2019 Francis Fukuyama Wie gestalten wir Demokratie in Europa 30 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs? Ein ­B ühnen­abend und interaktives Think-Camp mit Politikwissenschaftler Francis Fukuyama, dem Bundes­präsidenten der Republik Österreich, Alexander Van der Bellen, Andreas Treichl, CEO der Erste Group sowie mit Expertinnen und Experten aus dem Netzwerk der ERSTE Stiftung und des Instituts für die Wissenschaften vom Menschen (IWM). How do we shape democracy in Europe 30 ­years ­after the fall of the Iron Curtain? An ­e vening on ­stage and an ­interactive think camp with ­political ­scientist ­Francis Fukuyama, the Federal ­President of the R ­ epublic of Austria,­ Alexander Van der Bellen, ­A ndreas Treichl, CEO of Erste Group as well as experts from the network of ERSTE ­Foundation and the ­Vienna Institute for Human ­Sciences (IWM). 13


The Tipping Point Talks – conversations we need now The contribution of ERSTE Foundation to the ­anniversary year will centre around the f­ ollowing questions: Who are we today in this region of ­Europe, what should be our fundamental positions and what framework ­conditions do we need to achieve? Are we prepared, able and ­willing to work towards them? How can we ­safeguard our com­munities and common goods to the best of our ability? How can we use our options and forge ­alliances for action before it is too late? Together with renowned guests and its networks within civil society, the Foundation extends an i­nvitation to think about and deal with these q ­ uestions together.

Normativität | NORMATIVITY | 9. Mai 2019 Timothy Snyder Warum sind Werte und Normen essenziell? Wie leben wir ein „Nie wieder“ in dieser fragilen Ära? Die Rede des U.S.-amerikanischen Historikers Timothy Snyder am Wiener Judenplatz am Europatag, dem 9. Mai 2019, dient zugleich als Auftakt zur Eröffnung der Wiener Festwochen am 10. Mai. Why are values and standards so essential? How can we live up to “never again” in an era this ­fragile? The ­lecture by American historian ­T imothy Snyder on Judenplatz square in ­V ienna will take place on 9 May, Europe Day, and simultaneously serve as a kick-off for the ­Vienna Festival, which will open on 10 May. 14


A FOCUS ON ACTION

Möglichkeit | Possibility | 19. September 2019 Marietje Schaake Wie können wir digitale Möglichkeiten dazu nutzen, unsere Demokratien, Medienöffentlichkeit und Zivilgesellschaft zu stärken? Wie können zentralund osteuropäische Beiträge zu einer Internet Governance der EU aussehen? Ein Bühnen­abend und Themenseminar mit Marietje ­Schaake, bis 2019 niederländische EU-Abgeordnete und eine ­globale Vorreiterin in dieser Thematik. How can we harness the possibilities of d ­ igitalisation to bolster our democratic life and our p ­ ublic and civic space? What could be Central and ­E astern ­European contributions to an EU internet ­govern­ance? An ­evening on stage and a thematic ­seminar with Marietje Schaake, a Dutch Member of the ­European ­Parliament ­until 2019 and a pioneering global voice on this theme.

Kühnheit | Audacity | Ende 2019 Wie können wir im 21. Jahrhundert Wohlstand für die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger, vor ­allem in der Region Zentral-, Ost- und Südosteuropa, anstatt bloß für eine Minderheit erlangen? Was be­deutet die Gemeinnützigkeitsidee der Sparkassen heute und in Zukunft? Ein Vortrag und ein inter­aktives, praxisnahes Think Camp in Zusammenarbeit mit der österreichischen Industriellen­­ver­ einigung (IV) im Spätherbst 2019. Audacity – How can we achieve prosperity in the 21st century for the many rather than the few, e­ specially in the CEE and SEE region? What does the charitable idea of the savings bank mean ­today and what will it mean in future? A lecture and an interactive think camp by ERSTE Founda­tion in cooperation with the Federation of Austrian ­Industries (IV) in late 2019. 15


„Uns fehlen nicht weitere ­ kleingeistige Ideen, sondern neue, ­ kühne Handlungsallianzen.“ “We do not lack more small-minded ideas but big and bold alliances of action.” Verena Ringler Kuratorin, The Tipping Point Talks 2019 Curator, The Tipping Point Talks 2019

Der klare Blick auf unsere Zukunft in Europa „In einer Welt, die überflutet wird von bedeutungslosen Informationen, ist Klarheit Macht“, schreibt der Autor Yuval Noah Harari in seinem Buch „21 Lektionen für das 21. Jahrhundert“. Klarheit meint das anwendbare Wissen um unsere Vergangenheit, das achtsame Bemerken unserer Gegenwart und eine konzentrierte Vorstellung unserer Zukunft. So banal dies scheint, so rar ist uns diese Klarheit heute. Mit den vier Tipping Point Talks ­ermöglichen wir den klaren Blick. Vergegenwärtigen wir uns die ­Verhältnisse, Trends und Hoffnungen heute – vor allem in ­Zentral-, Ost- und Südosteuropa, mit Blick auf den gesamten europäischen Raum. Nähern wir 16


THE DUTY OF A FAIR AND CLEAR VISION

uns der Gegenwart aus vier Blickwinkeln: den

und Jubiläumsjahr nicht nutzen, dann haben wir

Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken. Wir

sie wohl nicht verdient. Dafür fehlen nicht neue,

werden bemerken, dass uns zu Schwächen und

kleinteilige Ideen, sondern neue, kühne Hand-

Risiken viel einfällt und zu Stärken und Chancen

lungsallianzen. Europas Fortkommen hat sich

sehr wenig. Unsere europäische Zukunft und die

ausnahmslos an der überzeugten Aushandlung

Gesamtheit der Akteurinnen und Akteure und

und dem Aufbruch zu mutigen Zielen entschie-

Interessen aber verdienen den vollständigen

den: Der Visionär und Verhandler Jean Monnet

Blick. Sonst überlassen wir Bühne wie Verhand-

brachte ab 1945 französische und deutsche

lungstische jenen, die mit ihren kleingeistigen

­Kohle- und Stahlindustrielle wiederholt zusam-

Bedenken Europa verunmöglichen, und jenen,

men. Erst fünf Jahre später war das Ergebnis

die mit ihrer Zerstörungslust Europa zu verwesen

öffentlich wahrnehmbar: in der Schuman-Erklä-

bereit sind.

rung vom 9. Mai 1950.

Was hält uns davon ab, Europa auch 30 Jahre

Eine friedliche und demokratische Zukunft

nach dem Fall des Eisernen Vorhangs mit An-

verlangt nach dem frühen Erkennen und der

fang und Ambition zu assoziieren? Was sind uns

klaren Unterstützung solcher Handlungskoali­

Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte und Viel-

tionen. Etwa zwischen der Unternehmerschaft

falt, wenn nicht die Pflicht zum fairen und k ­ laren

und dem Non-Profit-Sektor. Zwischen heutigen

Blick? Europäerin und Europäer zu sein heißt,

und zukünftigen EU-Mitgliedsstaaten. Zwischen

vom Pendlerbus bis zur Führungsetage die ­leisen

dem Vermögen der Älteren und dem Verände-

Stimmen, die stillen Wasser und die „Allianzen

rungswillen der Jungen, die für die Klimawende

auf den zweiten Blick“ wahrzunehmen und diese

auf die Straße gehen.

bei Bedarf in den Vordergrund zu rücken. Wir brauchen auch den klaren Blick nach

Die vier Tipping Point Talks sind der Versuch, uns

vorne. Wenn wir die Chance auf die demokrati-

der Lage, unserer Ziele, unserer Möglich­keiten

sche, politisch-zivile und multikulturelle Prägung

und unseres Gestaltungswillens in dieser Region

unserer europäischen Zukunft in diesem Wahl-

Europas klar zu werden.

Clarity of vision – our European future “In a world deluged by irrelevant information, clarity is

Clarity encompasses an acute understanding of the

power” , Yuval Noah Harari writes in his book “21 Les­

past, an alert awareness of the presence, and a clear

sons for the 21 Century”.

­vision of our future. Banal as this sounds, it’s this clarity

st

17


that we have shunned and turned into a rare, precious good. With our four Tipping Point Talks, we open up a space for clarity.

We must also encourage clarity of vision. If we do not seize the chance to forge a democratic, p ­ olitical and civic as well as a multicultural mark on our ­European ­future in this election and anniversary year, then we

In what kind of world and lives do we find our­

­probably did not deserve that chance in the first place.

selves in, which trends and hopes prevail – ­particularly

This does not require new, small-minded ideas. Our

in ­Central, Eastern and South Eastern Europe and in

­future now requires new, big and bold alliances for

the larger European context? Let’s take stock of our

action. ­W ithout exception, united Europe’s a ­ dvance

current situation by approaching it from four ­different

has been built on ­reconciling different interests, com-

perspectives: strengths, weaknesses, opportunities and

bined with the p ­ olitical will to move forward. Time

threats. Isn’t it strange that we have a lot to say about

and again, for instance, negotiator and visionary Jean

weaknesses and threats but little when it comes to

Monnet brought French and German coal and steel

strengths and opportunities? However, our ­European

­manufacturers t­ogether from 1945. To the public, the

future deserves that we con­sider the picture in its

results of this ­remarkable process did only become

­entirety – including all stakeholders and interests that

­visible five years later in the Schuman Declaration of

exist today. If we fail to do so, we give up the stage and

9 May 1950.

negotiating tables to those who render a united Europe

To build a peaceful and democratic future, such

impossible with their reflex to say “no”, and to those who

coalitions for action must be imagined, identified, and

gear up to destroy Europe with their destructive zeal.

realised – from an early stage onwards. This means a

What is keeping us from associating Europe with

new strategic alliance between entrepreneurs and the

beginnings and ambition also 30 years after the fall of

non-profit sector. This also means alliances between

the Iron Curtain? What are rule of law, human rights

current and future EU member states. Ultimately, this

and diversity to us if not a moral obligation to train,

means alliances between prosperous members of the

­cultivate and maintain a fair and clear perspective?

older generation and young people eager for change,

Being a E ­ uropean citizen is to notice – from the com-

who are taking to the streets in their fight for climate

muting bus to the C-level suite – that quiet voice, these

transition, for instance.

players at second sight, and all those alliances that seem

18

impossible today but are necessary for tomorrow. We

The four Tipping Point Talks constitute an attempt to

are called to bring Europe’s arena of quiet, constructive

gain a clear picture of our situation, goals, possibilities

future-building into focus.

and our creative resolve in this region of Europe.


Erste Foundation – working for the change we need now

UNLEASHING THE POWER OF “WE”

Kunstsammlung Kontakt. Kontakt collection. My sweet little lamb (Everything we see could also be otherwise), 2016–2017

19


Die Aktivitäten der ERSTE Stiftung – ein Auszug Wer, wenn nicht wir? – Die NGO Academy für die ­Zivilgesellschaft

in Wien vermittelt auf spieleGeld. Die ERSTE Stiftung sieht

Kunstsammlung Kontakt: ein Archiv ost- und südost­ europäischer Kunst

1.000 Personen aus 400

­Angebote im Bereich finan­

Im Jahr 2004 gründeten

­Non-Profit-Organisationen

zieller Bildung als wesentliche

wir die Kunstsammlung

­nahmen seit Gründung der

Schule sowohl für das eigene

­Kontakt, die heute als eine

NGO Academy vor fünf Jahren

Leben als auch für verant­

der ­wichtigsten Sammlungen

an diesem Bildungsprogramm

wortungsvolles Handeln in

zeitgenössischer Konzeptkunst

für die Zivilgesellschaft in

der Gesellschaft.

aus Mittel-, Ost- und Südost­

rische Weise den Umgang mit

­Zentral- und Osteuropa teil.

europa gilt. Die über 700 Werke von

Stiftung und der Wirtschafts-

Banken sind für alle da – ­unsere Pionierarbeit im ­Social Banking

universität Wien hilft NGOs

Die Erste Group bietet

und Künstlern sind weltum­

dabei, ihre Arbeit zu profes­

­gemeinsam mit der ERSTE

spannend in Museen und

sionalisieren. So eröffneten

Stiftung sozial ausgegrenzten

­Ausstellungsräumen zu

jüngst Alumni dieser ­Academy

­Menschen Zugang zu

sehen. Sie erzählen

ein Hostel in Bukarest. Sie

Bankdienstleistungen.

­Geschichten einer vielfältigen

Das Kursangebot der ERSTE

führen es als Sozialbetrieb mit benachteiligten Jugendlichen.

Region. In Zentral- und Osteuropa

und -gründer, 400 soziale

Europas Potenziale: Fellows am Institut für die Wissenschaften vom Menschen

­Organisationen und 6.500

Wie können wir das euro­

33.000 junge Menschen

Kleinbäuerinnen und -bauern.

päische Friedensprojekt

­besuchten allein in den ver-

Auch trugen wir zur Schaffung

schützen, wie Demokratie und

gangenen zwei Jahren den

von 14.000 neuen Arbeits­

Rechtsstaatlichkeit stärken und

neu eröffneten Financial Life

plätzen bei. Den Bereich

Lösungen anregen? ­

Park FLiP. Dieser kostenlose,

Social Banking werden wir

Sieben Ideengeberinnen und

barrierefreie und unabhängige

in naher Zukunft weiter

Ideengeber aus ­Europas

Erlebnisort am Erste Campus

­ausbauen.

Denk­fabriken, Politik und

­unterstützten wir bisher 2.500

20

mehr als 100 Künstlerinnen

Geld und Leben! Der ­Financial Life Park FliP für Jugendliche

Unternehmensgründerinnen


THE IMPACT OF CIVIC ACTION

Journa­lis­mus bearbeiten

Ländern Südost­europas

diese Fragen für jeweils ein

bewerben sich jährlich um

Jahr im Programm Europe’s

zehn S ­ tipendien im heute

Futures als Non-resident-

­renommiertesten ­Programm

Fellows des Wiener Instituts

der Region, ­durchgeführt vom

für die W ­ issenschaften vom

Balkan ­Investigative Reporting

­Menschen.

­Network (BIRN).

Im Jahr 2019 arbeiten hier

Stefan ­Lehne, Gerald Knaus

Ankunft Wiener Haupt­bahn­ hof 2015: Erste-Group-Teams versorgen Geflüchtete

und Zsuzsanna ­Szelényi unter

14.827 geflüchtete Menschen

der Leitung von Ivan Vejvoda

übernachteten von Mitte

­zusammen.

September bis Dezember

Rosa Balfour, Piotr Buras, Luke Cooper, Tim Judah,

2015 jeweils für eine Nacht in

Die NGO Academy. The NGO Academy.

Demokratie stärken: die ­Balkan Fellowships for ­Journalistic Excellence

der Notschlafstelle am Erste

Investigativer Journalismus

­Mitarbeitern der Erste Bank

ist eine wirksame Waffe

und ERSTE Stiftung.

gegen Korruption, Intrans­

120 Stockbetten bauten wir

parenz und Falschinformation.

an nur einem W ­ ochenende

Ziel des ­Stipendienpro-

auf. Wir verteilten große

gramms Balkan Fellowship

Mengen an Lebensmitteln.

for ­Journalistic Excellence ist

­Anschließend statteten wir

die Verbesserung der Q ­ ualität

einen Fonds mit einer halben

der B ­ erichterstattung in der

Million Euro aus, um die Inte-

­Region und dadurch die

grationsarbeit in österreichi-

­Stärkung der Demokratie.

schen Gemeinden durch Mit-

Rund 100 Journalistinnen

arbeiterinnen und Mitarbeiter

und Journalisten aus zehn

lokaler Sparkassen zu fördern.

­Campus, ehrenamtlich ­betreut von Mitarbeiterinnen und

21


Selected activities of ERSTE Foundation

Überschrift Highlights

Who if not us? – the NGO ­

Erste Campus in Vienna provides

dealings with banks. So far we

Academy as an educational

a playful approach to money and

have ­supported 2,500 founders of

offer to civil society

finance issues. ERSTE Foundation

companies, 400 social organisa-

Since the inception of the NGO

considers financial education

tions and 6,500 peasant farmers

Academy five years ago, 1,000

an e­ ssential aspect of leading

across Central and Eastern Europe.

members of 400 non-profit

a s­ uccessful life and being a

In doing so, we have contributed to

­organisations have participated in

­responsible ­member ­of society.

the creation of 14,000 jobs. We will

this educational ­programme for

continue to expand our efforts in

civil society in Central and

Banks for everyone – our

­Eastern Europe.

­groundbreaking work in ­

Social Banking in the near future.

­Social Banking

The Kontakt collection:

The courses ­offered by ­ERSTE

Erste Group together with ­ERSTE

an archive of art from

­Foundation and the V ­ ienna

Foundation offers ­people at

CEE/SEE

­University of ­Economics and

risk of social ex­clusion access to

In 2004, we founded the ­Kontakt

­Business enable NGOs to

­banking s­ ervices and support in

art collection, which today ranks

profession­al­ise their work.

among the prime collections of

Recently for ­instance, alumni of

contemporary conceptual art from

this academy opened a hostel in

Central, Eastern and South Eastern

Bucharest, which is managed

­Europe.

as a social business employing

The collection encompasses more

­marginalised youth.

than 700 pieces by over 100 artists that are shown in museums and

Your money, your life! – The

­exhibitions all over the world,

Financial Life Park (FLiP) offers

telling the stories of a region rich in

financial education to teenagers

diversity.

The newly opened Financial Life Park (FLiP) was visited by 33,000 young people ­during the first two years of its existence. This free-­ of-charge, accessible and ­independent space located on the 22

Unlocking Europe’s potential: the Designerin Silvija Celjak ­profitierte von einem Gründerprogramm für Unternehmer – Designer Silvija Celjak took part in a business development ­programme.

Futures Fellows at the Institute for Human Sciences (IWM) How can we safeguard the­ ­European peace project, strengthen


THE IMPACT OF CIVIC ACTION

democracy and the rule of law and

by what has become the most

discover new solutions?

­renowned programme of the region

Seven ­creative minds from Europe’s

and implemented by the Balkan

think tanks, politics and j­ ournalism

Investigative R ­ eporting Network

are working on these issues as

(BIRN).

non-resident fellows for one year each as part of the Europe’s Futures

Arrival at Vienna Central ­Station

programme at the Vienna Institute

in 2015: Erste Group Teams

for Human Sciences.

­support refugees at Erste Campus

Through 2019, Rosa Balfour, Piotr

From mid September to ­December

Buras, Luke Cooper, Tim Judah,

2015, 14,827 r­ efugees stayed at the

Stefan Lehne, Gerald Knaus and

­emergency shelter at Erste Campus

Zsuzsanna Szelényi cooperate in

for one night each. They were cared

this programme under the direction

for by em­ployees of Erste Bank and

of Ivan Vejvoda.

ERSTE Foundation v ­ olunteer­ing for the job.

Bolstering democracy: the ­ Balkan Fellowship for ­

Over the course of just one

Journalistic Excellence

­weekend, we put together 120 bunk

Investigative journalism is an

beds. We ­distributed large supplies

efficient tool against c­ orrup­tion,

of food and, subsequently, ­endowed

a lack of transparency and

a fund with half a million euros to

­misinformation. The ­Balkan

­promote the integration efforts of

­Fellowship for Journalistic

­employees of local savings banks in

­Excellence aims at improving the

­communities across Austria.

quality of reporting in the ­region and, as a result, building up ­democracy. Around 100 journalists Umfassende Versorgung für Geflüchtete am Erste Campus 2015. Provisioning for refugees at Erste Campus in 2015.

from ten South Eastern European countries apply for one of ten scholarships each year, offered 23


Rupert Huber – Walking Music

24


Musikarchitektur am Erste Campus – Walking Music Walking Music ist eine interaktive, soziale Musik­installation, die den Erste Campus in ein Instru­ment verwandelt. Jede Person, die sich über den Campus bewegt, löst eine Reihe musikalischer Klänge in Echtzeit aus. Ein Mensch allein lässt eine Melodie erklingen, viele Menschen zusammen eine Harmonie. Ein Trackingsystem erfasst Bewegungen und steuert damit Klänge über eine Vielzahl von Lautsprechern. Dieses Stück Musikarchitektur wurde vom Komponisten ­Rupert Huber geschaffen. Er ist weithin bekannt für seine Klaviermusik und Musikinstallationen, das elektronische Musikprojekt TOSCA und seine Zusammenarbeit mit der Ars Electronica. ­Musik ist für Huber sowohl Kommunikation als auch ein aktiver Zustand des Friedens. Seine Kompositionstheorie, die er dimensionale Musik nennt, ­bezieht den physischen Raum und ungeahnte Möglichkeiten mit ein, um soziale und partizipative Musikarchitektur zu schaffen. Diese Installation wird durch die Zusammenarbeit mit Ars Electronica Solutions ermöglicht. www.ruperthuber.com, https://ars.electronica.art

Music architecture at Erste Campus – Walking Music Walking Music is an interactive social ­music ­installation, which turns the Erste Campus into an ­instrument. ­Every ­person moving ­there ­triggers a number of sounds in real time. One person crossing the Campus creates a ­melody, many people create a harmony. A ­tracking ­s ystem ­captures movements and ­triggers ­musical sounds over a ­multitude of loud­speakers. This piece of music architecture will be ­realised by composer ­Rupert Huber. He is widely known for his ­piano music and music installations, his ­electronic ­music project TOSCA and his ­col­laboration with Ars Electronica. For Huber, ­music is communication as well as an active state of peace. His theory of ­composing, called d ­ imensional music, con­siders physical space and unknown possibilities to ­create social and participatory music ­architecture. This installation is made possible in partnership with Ars ­Electronica Solutions.

www.ruperthuber.com, https://ars.electronica.art

25


Meet us at the ERSTE Foundation Working Table!




Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.