Das Outdoor-Magazin von Transa
Ausgabe 16
Winter 2014
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Kollege Transa
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Mister Lava-Lover Ruedi Thomi ist Marketing-Teamleiter bei Transa und ein Outdoor-Urgestein. Seine grosse Leidenschaft als ambitionierter Fotograf indes gilt dem noch füssigen Gestein. Text: Manuel Arnu | Fotos: Ruedi Thomi, Alanis Thomi
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er Vulkan Stromboli brodelt seit Tausenden Jahren. Alle 20 Minuten spuckt er glühende Lavafetzen in den Himmel, wunderschön und furchterregend. Der Berg lebt, speit giftige Gase, sein Haupt ist bedeckt von Asche und Geröll. Hier oben, 900 Meter über dem Mittelmeer, kauert Ruedi Thomi stundenlang auf dem Gipfel, richtet seine Kamera auf den nur 200 Meter entfernten Krater und wartet seelenruhig auf den nächsten Ausbruch. Der Vulkan, dessen Kegel aus dem Tyrrhenischen Meer ragt, ist Ruedis «Kraftort», so sagt er selbst. Jedes Jahr im Herbst erklimmt der Marketing-Teamleiter von Transa die steilen Flanken mit der Fotoausrüstung, manchmal auch mit Helm und Atemschutzmaske. Seit gut drei Jahrzehnten ist die Reise auf die nördlich von Sizilien gelegene Vulkaninsel eine Konstante im Leben des 54-Jährigen. Ruedis Lebenslauf gleicht dem eines nimmermüden Vulkans: kein Stillstand, stattdessen stetig Neues kreierend. Oder um es mit dem Fotografen Ruedi zu sagen: ein Leben voll spannender Perspektivenwechsel. Ruedi blickt auf drei Jahrzehnte Erfahrung in der Schweizer Outdoorbranche zurück. Nach einer Ausbildung als Drogist nahm Ruedi – ohne je in seinem Lehrberuf gearbeitet zu haben – im Jahr 1980 einen Job in einem Berner Sportgeschäft an und montierte Ski. Ruedi war begeisterter Kletterer und Bergsportler, seit Jahren in der Jugendorganisation des Schweizerischen Alpenclubs aktiv.
In seiner Sektion waren viele Bekannte der Szene: die Kletterlegende Pesche Wüthrich oder auch der Expeditionsleiter Kari Kobler. Ruedi zog es in jeder freien Minute in die Berge, an Kletterfelsen, in Eiswände. Oft einen Schritt zu mutig «Ich bin einer, der oft einen Schritt zu mutig ist», gesteht Ruedi, und das gilt nicht nur für die Felswände der Alpen. In seinem Job war Ruedi bald unzufrieden. «Was unser Geschäft in Sachen Outdoor und Bergsteigen machte, fand ich lächerlich.» Ruedi, Anfang 20, schrieb ein Konzept für eine Bergsportabteilung und erhielt umgehend das Vertrauen seines Vorgesetzten. Er bekam eine halbe Million Franken «in die Hand» und wurde auf die Münchner ISPO, die grösste Sportmesse der Welt, geschickt. Sein Chef gab ihm mit auf den Weg: «Bau die Abteilung auf. Aber alles was du einkaufst, musst du wieder verkaufen!» 1981 eröffnete die Transa in Bern ihre zweite Filiale. Das Geschäft war ein Vorbild für Ruedi. «Ich baute in unserem Laden eine Art Mini-Transa-Abteilung auf.» 1984 landete ein Jet in Kloten, an Bord: Abgesandte der schwedischen Outdoorfirma Fjällräven. Ein kurzes Meeting mit Ruedi, schon war er der erste Gebietsleiter in der Schweiz. «Ein saumieser Vertrag auf Provisionsbasis», schmunzelt Ruedi. Er machte der Marke auch hierzulande >
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Auf der Lauer. Jedes Jahr im Herbst reist Ruedi auf die Vulkaninsel Stromboli.
einen Namen. Heute geniessen etwa die Greenland-Jacke oder der Kånken-Rucksack Kultstatus in der Schweiz. Die Hippies von Transa Mitte der 80er-Jahre herrschte Goldgräberstimmung in der Branche. Die Marken zelebrierten ihre Auftritte auf der ISPO mit riesigen Ständen. Man trug Aktenkoffer und Lederkrawatte. «In diese Businesswelt hinein platzten dann plötzlich die Transa Gründer – wilde Hippies mit Nylonsandalen – und zerpflückten meine Produkte», erinnert sich Ruedi an die Kontaktaufnahme am Fjällräven-Stand. Schlussendlich bekam Ruedi einen guten Auftrag, und Transa war eines der ersten Schweizer Geschäfte, die Fjällrävens G-1000-Bekleidung verkauften. Auch als die ersten Gleitschirme von den Alpengipfeln flogen, war Ruedi ganz vorne mit dabei. Er machte mit dem AchttausenderBesteiger Norbert «Noppa» Joos den Flugschein und schleppte keine drei Wochen nach der Prüfung seinen Schirm auf Jungfrau, Mönch und Balmhorn. «Das waren Pionierflüge, wir waren die Ersten.» 1987 wechselte Ruedi von Fjällräven zur Fürst AG, vom Vertrieb auf die Entwicklerseite. Ruedi half bei der Entwicklung eines Gleitschirmgurtzeugs, das in den Rucksack integriert wurde,
Der Gleitschirmpionier der 80er-Jahre ist glücklich im Familienleben gelandet.
und reüssierte auch auf der Erlebnisseite: Ruedi flog als Paragliding-Profi für das Werksteam von Fürst, nahm an der ersten Weltmeisterschaft teil, organisierte Gleitschirmtrekkings in Kaschmir, gründete seine eigene Flugschule im Lötschental und eröffnete dort ein kleines Sportgeschäft. Bei schönem Wetter kam Geld in die Kasse, bei schlechtem Wetter blieb sie leer. «Und die wenigen Einnahmen von Flugschule, Tandemflügen und Ausbildung verlochte ich in meinem Shop …» Ruedi geriet ins Grübeln. «Ich hatte Kinder und Familie. Ich musste den Absprung zurück ins normale Berufsleben schaffen.» Ruedi wechselte zunächst zu Exped, ehe er 2001 als Marketingmann bei Transa antrat. In seinem Homeoffice in Thun setzte er alle grafischen Aufgaben um. Heute leitet Ruedi das Kreativteam bei Transa und schloss im vergangenen Jahr eine Ausbildung zum Marketingfachmann (FA) ab. «In meinem Alter noch so eine Stressprüfung zu machen, war ein cooles Erlebnis», findet Ruedi. Zwei Tage pro Woche arbeitet Ruedi noch in seinem Homeoffice in Uebeschi, einem Bauerndorf nahe Thun. Dort lebt er mit seiner Frau Suzanne, den gemeinsamen vier Kindern und einem weissen Schweizer Schäferhund. Ruedi war zwölf Jahre lang Lawinenhundeführer im Schweizer Alpen-Club und im Armeelawinendienst. Sein letzter Gleitschirmflug liegt bald 15 Jahre zurück. «Ich hänge
huskytrack Urlaub mit dem Hundeschlitten im Norden!
Wenn die Flanken des Stromboli aufreissen, geht Ruedi das Herz auf.
Ruedi brachte Fjällräven in die Schweiz, betrieb eine Flugschule, war Lawinenhundeführer … Nun lebt er seine Vielseitigkeit bei Transa aus.
Sportliche Hüttentour in Lappland 8 Tage fnnisch Lappland
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nicht am Alten», sagt Ruedi dazu völlig schmerzfrei. Seine neue Leidenschaft ist die Fotografie. Menschen, Landschaften und eben Vulkane sind Ruedis Lieblingsmotive. «Ich fotografiere im semiprofessionellen Bereich und habe schon viel Geld in Ausrüstung gesteckt», sagt Ruedi lachend. Aber er weiss durchaus, wie man eine Kamera kunstfertig bedient, das zeigt ein Blick auf seine Website www.rundblick.ch. Wohlkalkulierte Provokation Auch beruflich hängt Ruedi nicht am Alten, sondern geht neue, unkonventionelle Wege. Um Personal für die Filiale an der Europaallee zu rekrutieren, hatte Transa 2012 eine Werbeagentur eingeschaltet. Ruedi war mit dem Ergebnis nicht zufrieden: «Es kam nur teures Mainstream-Zeugs raus. Aber wir brauchten dringend 50 Fachleute mit Herz und Seele.» Also zimmerten Ruedi und Kollegen 50 Holzschilder mit Abreisszetteln und postierten sie prominent in der Zürcher Innenstadt. «Auch da, wo es Ärger geben würde …», sagt Ruedi und lächelt verschmitzt. Die Provokation war wohlkalkuliert und trug die erhofften Früchte: «Zu einer Zeit, da viele Banker entlassen wurden, boten wir Stellen an. Aber die Stadt wusste nichts Besseres zu tun, als unseren Geschäftsführer zu bussen.» Darüber berichtete die Presse – und Transa erhielt enorm viele Bewerbungen. Während diese Zeilen entstehen, ist Ruedi mit seiner Familie wieder am Stromboli. Nahezu täglich postet er auf seiner Facebookseite neue Fotos, vor allem von glühender Lava vor Sternenhimmel. Und um sein ganzes Glück auszudrücken, benötigt er nicht < viele Worte: «Die Lava fliesst noch. We are happy.»
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