Respektiere Ausgabe 01/2014

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Milch von gl端cklichen K端hen? Der sinnlose Tod der Rehkitze Brauchtumsfeuer:

Eine ernst zu nehmende Gefahr f端r Wildtiere


Inhalt

Inhalt Seite Seite

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Inhalt Editorial

Seite 37 Degus - Kleine Charmeure aus Chile

Focus Seite

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Milch von glücklichen Kühen?

In eigener Sache Seite Seite Seite Seite Seite

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Praktikum im Weltnaturerbe Wattenmeer auf Sylt zu vergeben Verbandsklagerecht für den ETN Mein FÖJ beim ETN Schützlinge von Hof Wiesenfeld suchen ein Zuhause Buchvorstellung "Die Bärin Katja im Glück"

Magazin Seite Seite Seite Seite Seite

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Der sinnlose Tod der Rehkitze Wo die Tiere wieder glücklich werden "Schüler für Tiere" auf Hof Huppenhardt Brauchtumsfeuer: Eine ernst zu nehmende Gefahr für Wildtiere Tierschutz in Donetsk (Ukraine) Eine vielversprechende Entwicklung Aktuelle Entwicklungen in Nord-Bosnien: Verfolgung von Straßenhunden weitet sich aus

Umwelt Seite 26 Seite 28

Unser Trinkwasser in Gefahr Das Umweltproblem in unserer Tasche: Handys

Service Seite Seite Seite Seite

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Mosus Brief an die Menschen Serie "Giftpflanzen" - Teil 5: Gemüse Serie "Artgerechte Tierhaltung" - Teil 5: Degus - Kleine Charmeure aus Chile Respektierchen Unsere Seiten für Kinder

Partner Seite 44 Seite 47 Seite 48

"HundeDoc" kurz vor dem Aus Mit vereinten Kräften Der Zaunbau bei Lucky Dog Hostel Unsere Einsatzgebiete in Europa

News Seite 49

News

Seite 16 Der sinnlose Tod der Rehkitze

Impressum Herausgeber

Redaktion

Europäischer Tier- und Naturschutz e.V. Hof Huppenhardt, D - 53804 Much Tel.: 0 22 45 - 61 90-0 Fax: 0 22 45 - 61 90-11 eMail: info@etn-ev.de VR 2454, Amtsgericht Siegburg Der ETN e.V. ist als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt.

Julia Vasbender eMail: j.vasbender@etn-ev.de Tel.: 0 22 45 - 61 90-0

Mitgliederverwaltung ETN e.V. Hof Huppenhardt, D - 53804 Much Tel.: 0 22 45 - 61 90-17 Fax: 0 22 45 - 61 90-11 eMail: mitgliederbetreuung@etn-ev.de

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ETN im Internet www.etnev.de Druck Hofmann Druck GmbH & Co. KG 90411 Nürnberg Cover - tboggi, pixelio Bilder laut Quellenangabe sowie sxc.hu

Alle Beiträge und Fotos sind urheberrechtlich geschützt. Für unverlangt eingesandte Beiträge übernehmen Herausgeber und Redaktion keine Gewähr. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen und/oder zu überarbeiten. Der Bezugspreis ist im Mitgliedspreis enthalten. Unser Beitrag zum Umweltschutz: „Respektiere“ ist mit Blick auf Nachhaltigkeit auf ein Recycling-Papier mit 100%-igem Altpapieranteil gedruckt.

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Editorial

Dieter Ernst

Liebe Mitglieder und Freunde des ETN, das ETN Tierärzteteam kann auf ein erfolgreiches Jahr 2013 zurückblicken. Im letzten Jahr haben wir mit unserem Tierärzte-Pool so viele Hunde und Katzen kastriert wie in keinem Jahr seit Bestehen des ETN zuvor und waren dabei in vielen europäischen Ländern unterwegs. Auch 2014 werden wir diese Arbeit fortsetzen, denn die „Kastrieren und Freilassen“-Methode ist bewiesenermaßen das einzig erfolgreiche Mittel, die Anzahl der Streuner zu verringern. Um diese wichtige Arbeit unverändert fortzusetzen, bedarf es weiterhin Ihrer finanziellen Mithilfe! Leider haben in Deutschland erst wenige fortschrittlich arbeitende Städte und Gemeinden erkannt, dass sich bei uns dasselbe Streunerproblem entwickelt wie in Süd- oder Osteuropa. Freilebende, verwilderte Hauskatzen und unkastrierte, freilaufende Privatkatzen vermehren sich extrem. Ordnungsämter und Veterinärbehörden versuchen nur zu oft, die Verantwortung abzuschieben, und die Tierheime sind überfordert. Der ETN e.V. kämpft daher für eine einheitliche Kastrations- und Registrierungspflicht in ganz Deutschland. Auch würden wir unser Tierärzteteam gerne in Deutschland einsetzen, doch leider verhindern die Tierärztekammern kostenlose Kastrationsaktionen für streunende Tiere. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt des ETN e.V. ist unser Kampf gegen das brutale Morden von Streunern, insbesondere in Rumänien, BosnienHerzegowina und Serbien. Durch Korruption und die Geldgier von Bürgermeistern, Veterinärbeamten und bezahlten Hundefängern werden tausende von überwiegend harmlosen Streunern brutal eingefangen und bestialisch ermordet, um sich an Steuermitteln der rumänischen Bürger und EUSubventionen zu bereichern. Der ETN e.V. hilft

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mit Transporten und der Vermittlung von Hunden. Weiterhin unterstützen wir Protestaktionen und Petitionen zu diesem Thema. Erschreckend sind leider die abwimmelnden und nichtssagenden Reaktionen leitender EU-Politiker und führender deutscher Politiker, einschließlich unseres Bundespräsidenten. Schreiben des ETN an Herrn Gauck und Antworten des Bundespräsidialamtes stellen wir Ihnen auf Wunsch gerne zur Verfügung. Ein anderer Tätigkeitsschwerpunkt des ETN e.V. wird auch in diesem Jahr die Förderung von Naturschutzprojekten sein. Dazu arbeiten wir noch immer eng mit der Schutzstation Wattenmeer, mit dem Verein ‚Project Blue Sea‘ und anderen Partnervereinen zusammen. Auch unser Einsatz gegen den illegalen Welpenhandel aus vielen Ländern Osteuropas geht weiter. Allein nach Deutschland kommen jedes Jahr ungefähr 500.000 sogenannte Rassewelpen aus übelsten Vermehrungsbetrieben. Bitte unterstützen Sie weiterhin unsere Arbeit für den Tier- und Naturschutz in Deutschland und Europa. Wir brauchen Sie! Mit freundlichen Grüßen Ihr

Dieter Ernst ETN-Präsident

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Focus

Quelle: nadine schultz, pixelio

Milch von gl端cklichen K端hen?

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Focus „Beste deutsche Kuh steht in Straßfeld. Joker gibt in 305 Tagen 21.814 Liter Milch. […] Die 1995 geborene Kuh ist vierfache Mutter. Von Mal zu Mal wurden ihre Laktationsleistungen besser. […] Nach dem dritten Kalb erreichte sie den Höchststand von bis zu 94 Litern Milch pro Tag.“ (General Anzeiger, 07.03.2003)

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o lautete vor einigen Jahren eine Pressemitteilung zur besten Kuh Deutschlands, und jährlich wiederkehrend tauchen ähnliche Artikel in lokalen Zeitungen auf. Der Pressetext schildert die beeindruckende Milchleistung einer Kuh in einem Milchviehbetrieb, doch ob diese Hochleistung noch im Sinne des Tieres ist, wird nicht hinterfragt.

Solche und andere Stoffwechselkrankheiten und die permanente Überbelastung des Organismus haben zur Folge, dass Hochleistungsmilchkühe nur eine „Nutzungsdauer“ von durchschnittlich drei bis vier Laktationsperioden haben, das heißt, die Tiere leben im Durchschnitt nur etwa fünf Jahre. Danach fällt die Milchleistung ab oder Unfruchtbarkeiten und Euterentzündungen sind der Grund dafür, dass der Landwirt sein Tier zum Schlachter bringt. Zum Vergleich: Eine Kuh, die dem Schicksal einer Hochleistungsmilchkuh entgangen ist, kann durchaus fünfzehn bis zwanzig

Jahre alt werden. In den wenigen Jahren ihres kurzen Lebens sind Milchkühe im Prinzip „dauerschwanger“. Nach siebzehn Monaten werden sie zum ersten Mal besamt, nach neun Monaten Tragzeit wird das Kalb geboren, und nach weiteren zwei Monaten wird die Mutterkuh wieder besamt. Die Milchproduktion läuft wie am Fließband; das hält auf Dauer kein Organismus aus. Die Zucht auf übersteigerte Milchabgabe hat außerdem einen unnatürlich vergrößerten Euter zur Folge, der den Tieren in den Stunden vor dem Melken Schmerzen bereiten kann. Auch Euterentzündungen, die mit Antibiotikagaben behandelt werden müssen, treten bei Hochleistungskühen gehäuft auf. Mittlerweile findet in der Zucht ein Umdenken hin zu weniger Milchleistung und dafür längerer Lebensdauer statt. Der primäre Grund für diesen (schleppend verlaufenden) Wandel wird aber wohl nicht in der Sorge um das Wohlergehen der Kuh, sondern in Fragen der Wirtschaftlichkeit liegen. Denn die Kosten für den Ersatz einer ausgeschiedenen Kuh sind so hoch, dass erst ab dem vierten Kalb wirklich Geld mit der Milchkuh verdient werden kann. Ein Tier, das nach dem Gebären des vierten Kalbes bereits stirbt, rentiert sich also nicht.

Die Schattenseiten der Hochleistungszucht Fakt ist, dass die durch Zucht immer weiter erhöhte

Ständige Trächtigkeit und Milchproduktion wie am Fließband überlasten den Stoffwechsel der Milchkühe, wie bei dieser abgemagerten Kuh zu sehen ist.

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In diesem Melkstand werden die Zitzenbecher noch manuell angesetzt, und der Landwirt kontrolliert die Euter seiner Tiere selbst. Mittlerweile gibt es aber auch vollautomatische Systeme, bei denen ein Roboterarm die gesamte Arbeit erledigt, und die Daten zur Milchleistung jeder einzelnen Kuh automatisch per Computer gespeichert werden.

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Quelle: iStock.com, vora - MarenBeßler, pixelio

Nicht jede Kuh in deutschen Milchviehbetrieben hat eine so hohe Milchleistung wie die in der Pressemitteilung erwähnte Kuh „Joker“. Doch auch wenn die Milchleistung einer durchschnittlichen schwarz-bunten Holstein Friesian bei 8.500 bis 14.000 Litern pro Laktationsperiode (Zeit zwischen zwei Kalbungen, etwa 305 Tage) deutlich unter den Spitzenwerten von „Joker“ liegt, sind die Milchkühe in heutigen Ställen wahre Hochleistungssportler. In den letzten fünfzig Jahren konnte die Milchleistung durch gezielte Zucht vervielfacht werden; die Tiere geraten auch bei guter Pflege unweigerlich schnell an ihre körperlichen Grenzen. Es stellt sich die Frage: Ist die Milch, die diese Tiere geben, wirklich noch von „glücklichen“ Kühen?

Milchleistung den Organismus der Tiere sehr stark belastet. In der Anfangsphase der Laktationszeit geben Hochleistungskühe bis zu 50 Liter Milch am Tag, danach nimmt die Menge nach und nach ab. Allein zur Produktion von einem Liter Milch müssen 500 Liter Blut durch die Milchdrüsen des Euters fließen. Selbst bei optimaler Fütterung können Milchkühe den für diese Höchstleistung benötigten Energiebedarf oft nicht decken. Die Folge sind Stoffwechselerkrankungen wie beispielsweise die Ketose. Auslöser für diese Krankheit ist ein Energiedefizit, in das die Kühe nach dem Kalben geraten können. Fettreserven im Körper werden angegriffen, die Tiere werden träge und wollen nicht mehr fressen, was die Krankheit weiter verschlimmert.


Focus

Moderner Laufstall mit abgegrenzten Liegeflächen und einem Laufgang. Durch die Führschiene, die in der Mitte des Ganges liegt, wird ein Schieber geführt, der die Laufgasse automatisch entmistet. Quelle: iStock.com, vora

Immer weniger Kühe in Deutschland dürfen Weidegang genießen. Quelle: Mja Dumat, pixelio

Aus dem (kurzen) Leben einer Milchkuh Auch wenn man utopisch anmutende Milchabgabemengen und die daraus resultierenden Erkrankungen einmal außer Acht lässt, ist das Leben einer Milchkuh meist nicht gerade ein Zuckerschlecken. Besonders in Süddeutschland existiert noch immer die Anbindehaltung, in der die Tiere ein ödes Leben ohne jegliche Bewegungsfreiheit fristen und lebenslänglich auf ein und derselben Stelle stehen. Durch die permanente Fixierung entstehen schmerzhafte Klauen- und Gelenkerkrankungen, und Sozialkontakte werden gänzlich unterbunden. Man muss kein Tierpsychologe sein, um zu erkennen, dass solch eine Haltung Tierquälerei ist. Immerhin in 60 – 70 % der deutschen Betriebe wurde diese tierverachtende Haltungsform mittlerweile durch Laufställe ersetzt, in denen sich die Tiere im Laufbereich auf Spaltböden bewegen können und eingestreute Liegeboxen haben. Leider sorgen die Spaltböden zwar für einen einigermaßen kotfreien Laufbereich, aber sie erschweren den Tieren auch das Laufen. Wirklich frei bewegen können sich die Kühe dann nur auf der Weide, die sie allerdings bei konventionellen Betrieben meist nur in den Sommermonaten nutzen können. Aus arbeitstechnischen und ökonomischen Gründen schränkten

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aber viele Betriebe ihre Weidehaltung in den letzten Jahren noch mehr ein; im Jahr 2012 verbrachten in Deutschland nur noch 14% aller Milchkühe mehr als 12 Stunden am Tag auf der Weide, ca. 35% durften immerhin weniger als 12 Stunden draußen sein. Dem traurigen Rest blieb Weidegang gänzlich verwehrt.

Ansichtssache, doch wer jemals eine Kuh auf die Weide hat stürmen sehen, wird nicht bestreiten, dass dieses Tier niemals freiwillig das Leben auf Spaltböden wählen würde, und seien sie noch so komfortabel ausgestattet.

Als Ersatz soll der „Komfort“ - und damit die Milchleistung - der Kuh im Laufstall immerhin durch verschiedene Einrichtungen und Gerätschaften verbessert werden. Rotierende Kuhbürsten, Gummiauflagen für Liegeboxen und Spaltböden, Reinigungsroboter, intelligente Fütterungssysteme und optimierte Lichtverhältnisse sollen nicht nur die Stallhygiene und das Wohlbefinden der Kühe verbessern, sondern auch dem Landwirt die Arbeit erleichtern. Tatsächlich bewirken Bürsten, Bodenbeläge und Co. eine höhere Lebensqualität der Kühe, doch auch ein vollautomatisierter, High-Tech-überwachter Laufstall kann den Tieren nicht ermöglichen, all ihre angeborenen Verhaltensweisen auszuleben.

Stellt man sich die Frage nach der ethischen Vertretbarkeit heutiger Milchviehhaltung, ruft die gängige Praxis der Kälberaufzucht unweigerlich die meisten Bedenken hervor. In den meisten Betrieben wird das Kalb in den ersten Stunden oder Tagen von der Mutter getrennt und in Kälberboxen oder sogenannten Kälberiglus untergebracht. Wird das Kalb sofort nach der Geburt von der Mutter getrennt, ist die Bindung der beiden noch nicht so stark, und die Trennung verläuft daher noch relativ einfach. Doch Kühe sind sehr intelligente Tiere, und man kann davon ausgehen, dass der Verlust des Kalbes nach einer neunmonatigen Trächtigkeit beim Muttertier Spuren hinterlässt. In vielen Betrieben werden Kuh und Kalb allerdings erst nach mehreren Tagen getrennt, wenn die Bindung zwischen beiden Tieren schon sehr stark ist. Bereits in den ersten drei Stunden nach der Geburt wird die Mutter auf ihr Kalb geprägt, und in den folgenden Stunden und Tagen lernen beide, sich gegenseitig an Stimme und Geruch zu erkennen.

So ist die heutige Haltung von Milchkühen in Laufställen zwar eine wesentliche Verbesserung gegenüber der früheren Anbindehaltung, vom Leben einer „glücklichen“ Kuh sind die Tiere allerdings noch immer weit entfernt. Nun ist „Glück“ natürlich

Kinder ohne Mutter

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Focus Werden Kuh und Kalb erst getrennt, nachdem ihre Bindung derart gefestigt wurde, ist der Trennungsschmerz sehr groß, und beide Tiere rufen noch lange Zeit nach einander. Die darauf folgende Einzelhaltung des Kalbes in Kälberiglus oder -boxen ist bis zu einem Alter von acht Wochen gesetzlich erlaubt. Die Fütterung erfolgt aus einem Tränkeeimer, in dem sich die Milch der Mutter oder Milchaustauscher befindet. So kann die Milchkuh ohne Probleme gemolken und eine maximale Menge an Milch gewonnen werden. Für die Kälber beginnt mit der zweimonatigen „Einzelhaft“ ein tristes und beengtes Dasein, da sie in den Kälberiglus kaum Sozialkontakte haben und andere Kälber meist nur durch die Gitter hindurch sehen können. Auch dem Bewegungsdrang der Jungtiere wird in den engen Behältnissen kaum Rechnung getragen. Nach maximal acht Wochen werden die Kälber in Gruppen zusammengeführt. Durch die mutterlose Aufzucht hervorgerufene Verhaltensstörungen werden schon früh sichtbar. Die mithilfe von Tränkeeimern gesäugten Kälber können ihr Saugbedürfnis nie ausreichend befriedigen und besaugen deshalb häufig andere Kälber oder

auch Teile der Stalleinrichtung. Um das gegenseitige Besaugen und damit verbundene Verletzungen zu verhindern, ziehen einige Landwirte den Kälbern mit Stacheln besetzte Ringe durch die Nase, die Schmerzen verursachen und die Tiere so von weiteren Saugversuchen abhalten. Dies ist nur ein Beispiel der Probleme, die durch mutterlose Aufzucht und konventionelle Milchkuhhaltung entstehen können. Um einen Milchviehbetrieb wirtschaftlich zu gestalten, sehen sich Landwirte oft gezwungen, Abstriche zu machen, die leider immer auf Kosten der Milchkühe gehen. Doch muss man tatsächlich akzeptieren, dass die Kuh zum Produktionsfaktor verkommt, der sich den Erfordernissen des Marktes anzupassen hat? Muss man akzeptieren, dass die

Milchkuh nicht mehr als Tier, sondern als reiner Milchlieferant gesehen wird, dessen Wohlergehen grundsätzlich hinter der Wirtschaftlichkeit eines Betriebes zurückstehen muss? Dass es auch anders geht, zeigen Milchviehbetriebe in Deutschland und der Schweiz, die mehr auf die natürlichen Bedürfnisse ihrer Tiere eingehen wollen und deshalb eine muttergebundene Kälberaufzucht erproben.

Kälber, die älter als zwei Monate sind, werden in Gruppen gehalten. Quelle: Mariocopa, pixelio

Kälberiglus mit Kälbern in „Einzelhaft“ Quelle: iStock.com, steverts

Der Saugstopp, ein mit Stacheln besetzter Nasenring, wird häufig eingesetzt, um Jungtiere daran zu hindern, sich gegenseitig zu besaugen. Dabei handelt es sich um eine Verhaltensstörung, die bei mutterloser Aufzucht entstehen kann. Quelle: Ines Friedrich, pixelio

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Focus Mit der muttergebundenen Kälberaufzucht zu glücklicheren Kühen? Bei der muttergebundenen Kälberaufzucht dürfen die Kälber

Quelle: Birgit Lieske, pixelio

dauerhaft oder für einige Stunden am Tag bei ihrer Mutter bleiben oder werden teilweise von Ammen gesäugt. Die Kühe können trotzdem noch gemolken werden, da die Kälber je nach Wachstumsphase lediglich 5 bis 10 Liter Milch am Tag trinken und damit die maximale Milchleistung von 50 Litern pro Tag längst nicht erreicht wird. In einer vom demeter-Verband mit anderen Instituten und Verbänden erarbeiteten Infobroschüre werden mehrere Haltungssysteme der muttergebundenen Kälberaufzucht in Deutschland und der Schweiz dargestellt. Auf dem Großteil der vorgestellten Höfe dürfen die Kälber eine bis mehrere Stunden vor oder nach dem Melken bei ihren Müttern sein und trinken. In anderen Systemen werden die Kälber ab einem gewissen Alter oder von Anfang an von einer Amme gesäugt. Die Amme kann gleichzeitig mehrere Kälber säugen, so dass die

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anderen Mutterkühe normal gemolken werden können. Auch Höfe, auf denen Mütter und Kälber den ganzen Tag über zusammen sein können, kommen vor. Obwohl die Kälber dort im Prinzip unbegrenzt Muttermilch trinken könnten, geben die Kühe in der Regel noch ausreichend Milch, und so rentiert sich auch dieses System.

Dieses Kalb hat’s gut, es darf bei seiner Mutter trinken. Der Großteil seiner Altersgenossen hat nicht so viel Glück. Quelle: Erika Hartmann, pixelio

Voraussetzung für eine solche Kälberaufzucht ist allerdings eine genaue Kenntnis und Beobachtung der Tiere, die natürlich Zeit in Anspruch nimmt. Die Hofmitarbeiter pflegen den regelmäßigen, direkten Umgang mit ihren Tieren, beispielsweise wenn die Kühe zum Melken von ihren Kälbern getrennt werden müssen. Auch muss sich der Landwirt schon früh bemühen, eine Bindung zum Kalb aufzubauen, da die Kälber sonst verwildern könnten. Das heißt, Landwirte, die diese Haltungsform realisieren möchten, müssen sich auf die Bedürfnisse ihrer Tiere einlassen, das Verhalten der Kühe und Kälber gut beobachten und flexibel darauf reagieren. Mit vollautomatisierten High-TechStällen, in denen alle Tiere in ein standardisiertes Verhaltensmuster gepresst werden, hat das nichts mehr zu tun. Muttergebundene Kälberaufzucht ist zeitintensiv, und jeder Betrieb muss ein zu den Tieren und der Betriebsstruktur passendes System finden, doch letztlich überwiegen die Vorteile für Tiere und Landwirte. Der weitaus wichtigste Aspekt ist dabei natürlich die Ermöglichung einer artgemäßen, natürlichen MutterKind-Bindung. Wissenschaftliche Untersuchungen und Erfahrungen der Landwirte belegen außerdem, dass sich die Kälber besser entwickeln und bei Muttertier und Kalb weniger Krankheiten auftreten. Die in der konventionellen Aufzucht häufig beobachteten Durchfallerkrankungen und Euterentzündungen treten bei muttergebundener Aufzucht beispielsweise nur selten auf. Insgesamt weisen die Kälber außerdem ein besseres Sozialverhalten auf. Auch die

Milchleistung der Kühe ist im Vergleich zu konventionell gehaltenen Kühen gleich oder sogar höher. Das Modell hat also Potenzial, insbesondere weil die Nachfrage nach Milch aus mutter- und ammengebundener Aufzucht steigt. Allein für Betriebe mit über hundert Kühen könnte die Umsetzung des Systems aufgrund des zeitintensiven, aber unabdingbaren Beobachtens der Einzeltiere schwer realisierbar sein. Dazu gibt es keine Erfahrungswerte. Bedenkt man aber, dass 89 % der Milchviehbetriebe im Jahr 2013 weniger als hundert Milchkühe hielten, scheint durchaus Potenzial für eine großflächigere Umsetzung der muttergebundenen Kälberaufzucht vorhanden. Letztendlich liegt die Entscheidung, wie sehr eine Kuh „Kuh“ sein darf, nicht nur bei den Landwirten, sondern – wie immer – auch beim Verbraucher. Milch von Höfen mit muttergebundener Kälberaufzucht ist nur lokal begrenzt erhältlich und für manch einen trotz aller Verbesserungen auch nicht der perfekte Weg zur glücklichen Kuh. Denn am Ende bleibt das Schicksal der Kälber dasselbe: Auch bei der muttergebundenen Aufzucht müssen die Jungtiere irgendwann von der Mutter abgesetzt werden, was mit Trennungsschmerz einhergeht. Weibliche Kälber werden als zukünftige Milchkühe aufgezogen, während männliche Tiere, sofern sie nicht als Zuchtbullen auserwählt werden, gemästet und geschlachtet werden. Allein der Weg dorthin unterscheidet sich je nach Haltungsund Aufzuchtform. Jeder Verbraucher muss selbst entscheiden, welcher Weg seiner Ansicht nach zu „Milch von glücklichen Kühen“ führt, und ob es diesen Weg überhaupt geben kann.

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In eigener Sache

Praktikum im Weltnaturerbe Wattenmeer auf Sylt zu vergeben

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er ETN e.V. und die Schutzstation Wattenmeer bieten in diesem Jahr wieder einem jungen Menschen die Chance, das Weltnaturerbe Wattenmeer und dessen einzigartige Landschaft in einem dreimonatigen Praktikum kennenzulernen. Der/die Praktikant/in wird in der Schutzstation Hörnum auf Sylt direkt im Nationalpark arbeiten und praktische Naturschutzarbeit hautnah kennenlernen. Zu den Hauptaufgaben des/ der Praktikanten/in gehört die naturkundliche Bildungsarbeit im Lebensraum Wattenmeer. Den Besuchern des Nationalparks werden die Besonderheiten dieses Lebensraumes näher gebracht, um sie so für einen rücksichtsvollen Umgang mit diesem einmaligen Lebensraum zu sensibilisieren. Die direkte Naturschutzarbeit bildet das zweite wichtige Einsatzgebiet des/der Praktikanten/in. Hierzu gehört beispielsweise die Sicherung von Rast- und Schutzgebieten im Nationalpark. Eine weitere Tätigkeit ist im Rahmen des wissenschaftlichen Naturschutzes auszuüben. Der/die Praktikant/in hilft bei Rastvogelzählungen und erhebt mit anderen Mitarbeitern biologische Felddaten, die dann auch selbständig ausgewertet werden.

Altes Ausstellungsgebäude in Hörnum

Interessierte Bewerber schicken bitte ein Motivationsschreiben und einen Lebenslauf (gern auch per Mail) bis zum 30.05.2014 an folgende Adresse: SCHUTZSTATION WATTENMEER Hafenstraße 3 25813 Husum Tel.: 0 48 41-66 85 30 E-Mail: info@schutzstation-wattenmeer.de

Das Praktikum dauert vom 01.08.2014 bis 31.10.2014. Die Schutzstation Wattenmeer stellt die Unterkunft; außerdem wird ein Taschengeld von Euro 125,00 pro Monat gezahlt. Bewerber und Bewerberinnen sollten mindestens 18 Jahre alt sein und Liebe zu Tieren und der Natur mitbringen. Grundlagenkenntnisse im Bereich der Biologie und Ornithologie sind von Vorteil, aber nicht zwingend erforderlich.

Quelle: C. Goetze, Ferdinand Gärtling, Kirsten Thiemann, Moritz Fritz

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Die Betreuung von Wattwanderungen wird eine der Aufgaben des Praktikanten sein.

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In eigener Sache

Verbandsklagerecht für den ETN

Ein Weihnachtsgeschenk mit Rechten und Pflichten

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er Europäische Tier- und Naturschutz e.V. zählt seit dem 23.12.2013 zum Kreis der anerkannten Tierschutzvereine, die im Land Nordrhein-Westfalen das Verbandsklagerecht ausüben können.

und Amtstierärzte darin bestärken können, geltendes T i e r s c h u t z re c h t konsequent durchzusetzen.

Am 19.06.2013 hat der nordrheinwestfälische Landtag die Einführung eines Verbandsklagerechtes für Tierschutzvereine beschlossen. NRW ist damit das dritte Bundesland, in dem anerkannte, gemeinnützige Tierschutzvereine wie der ETN e.V. klagen können. Mit diesem Verbandsklagerecht wird ein Ungleichgewicht aufgehoben, das rechtlich bisher zwischen der wirtschaftlichen Nutzung von Tieren und dem Schutz ihrer Lebensbedürfnisse bestand. Wurde beispielsweise ein Vorhaben beantragt, das Tieren Schaden zufügte oder sie einer nicht artgerechten Haltung aussetzte (wie beispielsweise der Bau einer Tiermastanlage oder die Durchführung eines Tierversuches), konnte die zuständige Behörde dem zustimmen oder nicht. Verweigerte die Behörde die Genehmigung, so musste sie mit verwaltungsgerichtlichen Klagen durch mehrere Instanzen hindurch und unter Umständen auch mit Entschädigungsklagen rechnen. Genehmigte sie aber das Vorhaben, so konnte demgegenüber kein Tierschutzverein eine richterliche Überprüfung der Vereinbarkeit mit den Vorschriften des Tierschutzrechts herbeiführen, weil die Belange von Tieren nicht einklagbar waren. Das Verbandsklagerecht ändert dies nun.

Das jetzt vom NRW-Landtag beschlossene Gesetz stärkt damit die Beteiligungs- und Anhörungsrechte von Tierschutzvereinen. Anerkannten Tierschutzvereinen wie dem ETN eröffnet das Gesetz auch die Möglichkeit, bereits im Vorfeld bestimmter Genehmigungsverfahren (z.B. zur Haltung von Tieren) Stellung zu nehmen. Sofern die Verletzung von Tierschutzvorschriften im Raume steht, können die Vereine Klagen gegen tierschutzrelevante Genehmigungen, etwa zum Bau neuer Ställe oder zur Kürzung von Schweineschwänzen oder Hühnerschnäbeln erheben. Gegen die Genehmigung von Tierversuchen ist dann auch eine Feststellungsklage zulässig.

Bei der Einführung des Klagerechts steht jedoch nicht die Klage im Mittelpunkt; vielmehr sind es die umfassenden Mitwirkungspflichten für die klagebefugten Verbände. Das bedeutet, dass die Verbände in viele einzelne Vorgänge (z.B. Vorhaben von Tierversuchen oder der Nutztierhaltung) auf Antrag eingebunden werden, wodurch sie frühzeitig ihr Wissen in behördliches Handeln einfließen lassen

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In der Praxis wird die Klage aber überwiegend die letzte Konsequenz, die ultima ratio sein. Wurde früher der ETN durch Bürger auf Verstöße in Sachen Tierhaltung aufmerksam gemacht, konnte er nur das Veterinäramt oder das Ordnungsamt darauf hinweisen. Weitere Möglichkeiten bestanden nicht. Als anerkannter Verein kann der ETN nun umgehend beim Veterinäramt Akteneinsicht verlangen. Er kann feststellen, ob die Behörde diese Tierhaltung schon kontrolliert, und welche Auflagen das Amt erteilt hat. Der ETN kann nun seinerseits gegenüber dem Amt einbringen, welche Anordnungen er für richtig hält. Würde das Amt diese vom Tierschutzgesetz geforderte Anordnung nicht erlassen,

könnte der ETN in letzter Konsequenz Klage beim Verwaltungsgericht erheben. Um diese Mitwirkungsrechte zu gewährleisten, sind von Seiten des Vereins aber auch finanzielle Voraussetzungen erforderlich. So müssen die Erfolgsaussichten sorgfältig geprüft werden, da bei einem negativen Ausgang eventueller Klagen Gerichts- und gegnerische Anwaltskosten schnell in die tausende Euro gehen. Die im Gesetz über das Verbandsklagerecht und Mitwirkungsrechte (TierschutzVMG NRW) beinhalteten Instrumente wie z.B. das Recht auf Akteneinsicht werden das kooperative Zusammenwirken von Menschen, die Tierschutzmissstände beobachten, anerkannten Vereinen und den Vollzugsbehörden fördern und so den Tieren und dem Tierschutz helfen. Der ETN e.V. wird diese Möglichkeit, den Tierschutz zu stärken, verantwortungsvoll wahrnehmen.

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In eigener Sache

Mein FÖJ beim ETN gelaunt. Der ETN rief bei mir daheim an, um zuzusagen, als ich noch in der Schule saß; genauer gesagt im Mathe-Unterricht! Meine Mutter teilte mir die Zusage per SMS mit, und als ich dann auf einmal mit einem dicken Grinsen im Unterricht saß, muss meine Lehrerin gedacht haben, ich hätte nicht mehr alle Tassen im Schrank …

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nfang des Jahres 2013 habe ich nach einer Alternative zur Schule gesucht, da ich mein Fachabitur vollenden wollte, indem ich ein einjähriges Praktikum oder ähnliches beginne. Nichts war spannend oder reizvoll genug, um wirkliches Interesse bei mir zu wecken. Bei Recherchen zu einem FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) stieß ich auf die Abkürzung FÖJ (Freiwilliges Ökologisches Jahr) und wurde hellhörig. Ich informierte mich weiter und schnell wurde mir klar: „Das ist es, was ich machen will!“ Es gibt verschiedene Foren mit Listen der Einsatzstellen, auf denen man sich bewerben kann. Hier sprang mir gleich der LVR (Landschaftsverband

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Rheinland) ins Auge, weil er eine Vielzahl von Einsatzstellen im Umkreis meiner Heimat sowie eine Menge verschiedener Tätigkeitsfelder anbot, so beispielsweise biologische Stationen, Klostergärten und auch Tier- und Umweltschutzorganisationen wie der ETN. Ich liebe Tiere und die Natur, bin gerne draußen, und vor allem bin ich nach zwölf Jahren bei den Deutschen Pfadfindern wetterfest. Dies sind meiner Meinung nach wichtige Voraussetzungen für ein FÖJ, egal wo. Nach dem Verschicken der Bewerbungen begann das Zittern. Was ist, wenn sich niemand meldet? Was ist, wenn ich nur Absagen kassiere? Als sich dann der ETN e.V. bei mir meldete und mich zu einem Gespräch einlud, freute ich mich natürlich riesig. Als ich später dann auch noch die Zusage bekam, mein FÖJ hier auf Hof Huppenhardt machen zu können, war ich richtig gut

Meine Aufgaben hier haben ein weites Spektrum. Ich überlege mir Beschäftigungen für die Tiere und kümmere mich vor allem um die Pferde. Besonders angetan hat es mir Drigenia; sie ist irgendwie speziell. Zugegeben, das ist eigentlich jedes Tier hier, aber Drigenia ist ganz anders. Einerseits ist sie anhänglich, verschmust und wacht eifersüchtig über alle Streicheleinheiten. Andererseits ist sie auch mit Vorsicht zu genießen. Ihre Zutraulichkeit ist wirklich abhängig von der Tagesform. Ich kümmere mich auch mit um die anderen Tiere wie die Schweine, Ziegen und Schafe. Jedes hat einen anderen Charakter und seine kleinen Macken. So ist es schon fast Tradition, dass ich beim Fegen des Ziegengeheges an einer Seite von Ziegenbock Jack begleitet werde, und an der anderen Seite die kleine Stella an meinem Hosenbein zieht. Ich finde es super, hier arbeiten und helfen zu dürfen. Wirklich „schlimme“ Tierschutzfälle habe ich zum Glück

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In eigener Sache noch nicht miterleben müssen, allerdings schon den ein oder anderen Todesfall. Damit muss man aber umgehen können, wenn man auf einem Hof wie diesem arbeitet, auch wenn es nicht leicht fällt. Natürlich hängt man an jedem Tier, so geht es mir zumindest, doch ich versuche dieses Gefühl in einem Rahmen zu halten, in dem das Loslassen nicht zu sehr wehtut. Das ist nicht immer leicht, und ich befürchte, dass sich schon einige unserer Schützlinge über diesen Punkt hinausgeschlichen haben … Auf dem Hof wohnen natürlich hauptsächlich alte und kranke Tiere, die nur aus diesem Grunde zum ETN e.V. gekommen sind, denn viele Menschen sind der Meinung, dass ihnen ein altes, krankes Tier nur noch auf dem Portemonnaie liegt und kostet und kostet und kostet … Ich bin der Meinung, dass man so etwas immer im Hinterkopf haben muss, wenn man sich ein Tier, egal welches, anschafft. Lernen musste ich jedoch auch, dass es mit einem jungen, gesund erscheinenden Tier ebenfalls schnell zu Ende gehen kann. So geschah es beispielsweise mit unserem wunderschönen Norikerfohlen Limbo, bei dem mit fortschreitendem Wachstum genetisch bedingte Krankheiten zum Vorschein kamen. Zuvor schien er topfit zu sein, aber Mitte November mussten wir uns leider von ihm verabschieden. Doch wo es schlimme Dinge gibt, ist irgendwo auch immer Hoffnung, und diese Hoffnung sehe ich in jedem einzelnen der Tiere, die hier auf Hof Huppenhardt leben. Ob sie nun leicht zugänglich sind oder so schwierig wie

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wurde von der Seminarleitung vorbereitet, dann wurden Kleingruppen gebildet, welche sich einige Wochen vor dem nächsten Seminar treffen, um dieses vorzubereiten. Die Seminare bestehen aus Vorträgen des Vorbereitungsteams, aber auch von Gästen verschiedener Partnerorganisationen. Außerdem macht man auch Exkursionen, und auch der Spaß kommt nicht zu kurz. Bei Gruppenaktionen

Drigenia, die Zeit braucht, und mit der man nur kleinschrittig in Kontakt treten kann. Diese Hoffnung und das Wissen, dass es den Tieren zumindest am Ende ihres Lebens gut ging, sind es, die mir helfen, auch mit den Todesfällen fertigzuwerden. Jedes Tier, das ich hier kennengelernt habe, zeigt auf seine Art die Dankbarkeit, die es empfindet. Man muss ihm nur die Chance geben, diese zeigen zu können. Ich bin jetzt fast ein halbes Jahr hier auf dem Hof und froh, diese Möglichkeit zu haben und die Erfahrungen sammeln zu können, die das FÖJ mit sich bringt. Ich würde das Freiwillige Ökologische Jahr jedem empfehlen, der eine Alternative zum Studium direkt nach dem Abitur sucht oder das Fachabitur vollenden will. Ganz vom Lernen befreit ist man aber nicht, da das FÖJ fünf Seminare à fünf Tage mit sich bringt. Ich persönlich freue mich schon auf mein nächstes Seminar, da ich eine tolle Gruppe und vor allem eine nette Seminarleitung erwischt habe. Das erste Seminar

sind alle als Team gefordert; so haben wir nun als Seminargruppe zum Beispiel eine FÖJ-Flagge, eine selbstgebaute Hängematte und: Bernd! Bernd darf NIE fehlen! Er ist unser Maskottchen. Ein Biber. Ann-Christin Sting, FÖJlerin

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In eigener Sache

Schützlinge

von Hof Wiesenfeld suchen ein Zuhause

Cesar Cesar Am 12. Oktober 2013 konnten wir den vierjährigen Cesar in Empfang nehmen. Zusammen mit sechs weiteren Hunden ist auch er der Hundehölle in Rumänien entkommen. Es ist

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Rubina Auch Rubina wurde 2010 in Rumänien geboren, einem Land, in dem Hunde um ihr Leben bangen müssen. Bei uns soll sie eine neue Chance bekommen, ein liebevolles Zuhause zu finden. Rubina ist eine hübsche, aber

sehr scheue Hündin. So ganz traut sie den Menschen noch nicht, denn ihre unschöne Vergangenheit hat sie geprägt. Rubina ist eine echte Herausforderung und sollte in erfahrene, geduldige und vor allem liebevolle Hände.

Tigrut Tigrut Unser Tigrut stammt ebenfalls aus Rumänien und ist drei Jahre alt. Er ist ein zurückhaltender, ruhiger Rüde. In seinen Augen spiegeln sich seine Vergangenheit und all die unschönen Erlebnisse in Rumänien wider. Tigrut lässt sich streicheln, benötigt aber noch einige Zeit, um auf den Menschen zuzugehen.

Gemma

Trudi Trudi wurde 2013 in Russland geboren. Nach einem Unfall musste ihr das linke Hinterbein amputiert werden, jedoch hat sich die lebenslustige kleine Hündin, gut damit arrangiert. Noch ein wenig scheu stellt sie sich jeden Tag neuen Herausforderungen. Bei uns soll sie eine neue Chance bekommen, ein liebevolles Zuhause zu finden. Trudis neue Menschen sollten Geduld, Hundeverstand und eine große Portion Liebe im Gepäck haben, dann kann aus Trudi und ihren neuen Menschen ein Dreamteam werden.

unvorstellbar, auf welch grausame Art und Weise die Tiere dort behandelt werden. Getreten, geschlagen, misshandelt, an Körper und Seele verletzt, ist es nun unsere Aufgabe, sie in ein neues, gutes Leben zu entlassen. Die körperlichen Schmerzen können wir lindern und heilen; für die Narben auf der Hundeseele sind liebevolle Behandlung und Geduld eine wichtige Voraussetzung. Die ersten Hürden haben wir gemeistert und werden alles daran setzen, dass dieses neu gewonnene Vertrauen nie wieder enttäuscht wird. Für Cesar wünschen wir uns hundeerfahrene Menschen mit Einfühlungsvermögen und einer gesunden Portion Konsequenz und Liebe. Cesar möchten wir vorzugsweise in Einzelhaltung abgeben! Er ist ein sehr intelligenter Hund, der auch geistig beschäftigt werden sollte. Er benötigt etwas Zeit, um Vertrauen zu fassen. In seinem Wesen ist er unbestechlich. Entweder mag er jemanden oder nicht.

Rubina

Trudi

Wer eines unserer Vermittlungstiere aufnehmen will, sollte sich bitte unter 0 56 72 – 92 16 39 oder tierheimBK@gmx.de melden.

Gemma Gemma ist eine sehr scheue und zurückhaltende Hündin. Sie wurde im Jahr 2013 in Italien geboren. Gemma ist bei uns mit Hunden vergesellschaftet, die keine Berührungsängste mit

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Lucy

Lucy Unsere Lucy ist eine etwa acht Jahre alte, sehr ruhige, weiße Katze mit einigen schwarzen Flecken und grünen Augen. Das Wort „ruhig“ bezieht sich aber lediglich auf ihren Charakter, denn ansonsten ist sie sehr gesprächig. Sie hat die lustige Eigenart, wirklich alles zu kommentieren, jeden anzumaunzen – einfach immer das letzte Wort zu haben. Während sie den Menschen gegenüber sehr liebevoll ist, mag sie ihre Artgenossen nicht so sehr, deshalb möchten wir Lucy unbedingt als Einzelkatze vermitteln. Lucy wünscht sich einen eigenen Fressnapf und eine Schlafstelle, die sie sich nicht jeden Tag aufs Neue „erkämpfen“ muss.

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Der tapfere Ramon Warum tapfer? Der zweijährige Ramon hatte einen unbehandelten Vorderlaufbruch, der ihm höllische Schmerzen bereitet haben muss. Als er von Malta zu uns kam, haben wir ihn in den ersten zwei Tagen kaum

Ramon

Muha Muha wurde 2008 in der Ukraine geboren und ist eine freundliche, aufgeweckte, mittelgroße Hundedame. Anfangs hatte sie starke gesundheitliche Probleme, aber nach einer überstandenen Knie-OP geht es nun jeden Tag aufwärts. Sie ist verträglich mit Artgenossen und sehr menschenbezogen. Eine liebe Fami-

lie mit Kindern ab zehn Jahren wäre für unsere Muha optimal. Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit, in der sie Vertrauen zu ihrer neuen Familie aufbauen kann, würde Muha der Besuch einer Hundeschule bestimmt gefallen.

Lucky

Menschen haben, so dass sie sich in dieser Hinsicht etwas von ihren Mitbewohnern abschauen kann. Sie wird aber vermutlich noch längere Zeit benötigen, um sich an die Menschen zu gewöhnen.

Muha

In eigener Sache

zu Gesicht bekommen. Als wir dann das ganze Ausmaß seiner Verletzung erkannt haben, musste er für eine Woche in die Tierklinik nach Köln. Dort wurde sein Bruch erfolgreich operiert. Leider können wir noch keine Aussagen über Ramons Verträglichkeit mit anderen Katzen machen. Auch können wir nicht sagen, was ihm genau auf Malta passiert ist. Doch auch wenn ihm Schlimmes widerfahren sein muss, lässt er sich gerne streicheln und genießt es, wenn man mit ihm spricht.

Aktueller Notfall: Lucky – Der Hund, der immer lächelt Lucky ist ein liebenswerter, kastrierter, dreijähriger Rüde aus Rumänien. Er wurde dort von einem Auto angefahren, wodurch sein linkes Vorderbein an drei Stellen gebrochen war. Die rumänischen Tierärzte versuchten zwar, sein Bein zu retten, doch die Wunde entzündete sich, und letztlich musste man das Bein amputieren. Lucky hat in seinem kurzen Leben schon viel durchgemacht, seine Freundlichkeit und Lebensfreude aber nicht verloren! Für den Rüden ist seine Behinderung kein Problem; er ist lebensfroh, lustig und hat – seinem jungen Alter entsprechend – eine Menge Unsinn im Kopf. Er liebt Ballspielen und tobt auch gerne und ausgelassen mit anderen Hunden, mit denen er verträglich ist. Lucky ist absolut freundlich zu Menschen, sollte allerdings nicht zu einer Familie mit Katzen oder Kleintieren vermittelt werden, da er Jagdtrieb hat. Lucky muss noch lernen, an der Leine zu gehen, da er im Moment noch Angst hat, wenn man ihn am Halsband anfasst. Gerne rennt er auch Fahrrädern und Joggern hinterher und sollte daher vorerst nicht abgeleint werden. Lucky ist sehr lernwillig und intelligent, so dass man ihm das „Hunde-Einmaleins“ sicherlich schnell beibringen kann. Der Besuch einer Hundeschule würde ihm Spaß machen. Für Lucky wünschen wir uns Menschen, die Freude daran haben, sich mit ihm zu beschäftigen und ihm etwas beizubringen. Über einen souveränen Ersthund und einen großen Garten, in dem er nach Herzenslust toben und rennen kann, würde sich unser Lucky aus Rumänien ebenfalls freuen. Lucky ist derzeit bei unserem Partnerverein „Lucky Dog Hostel“ untergebracht. Bei Interesse wenden Sie sich einfach direkt an Lucky Dog Hostel (Telefon: 0 47 959 58 77 80) oder an den ETN e.V. (Telefon: 0 22 45-61 90-18).

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Jannis Der dreijährige Jannis ist eine sogenannte “Handaufzucht”. Seine ausgesetzte Mutter kam mit den drei Kindern Jule, Jana und Jannis im Mai 2010 ins Tierheim, war aber schon derart geschwächt, dass sie ihre Babys nicht mehr säugen konnte. Die Mutter überlebte dank ärztlicher Fürsorge; die Kinder kamen zu einer menschlichen Pflegemutter, die sie alle zwei Stunden mit Ersatzmilch versorgte. Mittlerweile ist Jannis zu einem bildschönen Kater

„Die Bärin Katja im Glück“ Autorin Heike Jordan erzählt die Geschichte von Braunbärin Katja, die in einem russischen Zirkus geboren wurde. Sie musste dort lange Zeit Kunststücke vorführen und wurde in einem Käfig durch die Lande transportiert. Als der Zirkus aufgelöst wurde, durfte Katja in einen Wildpark umziehen. Dort fand sie erstmals in ihrem Leben eine weitgehend artgerechte Umgebung. Katja genießt die Natur und ihre neu gewonnene Freiheit, erobert ihren neuen Lebensraum - und vergisst schließlich das Balancieren auf einem Ball.

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Manni Manni kommt aus einer Massentierhaltung. Der zweijährige Kater ist keinesfalls aggressiv, nur furchtbar ängstlich. Doch mit viel Einfühlungsvermögen und Verständnis werden

Sie, Menschen mit viel Herz, auch unserem Manni beim Streicheln ein wohliges Schnurren entlocken können. Sie suchen einen Kater, der anderen Katzen gegenüber souverän auftritt? Sie möchten einem jungen, misstrauischen Kater zeigen, dass es auch liebevolle Menschen gibt; Menschen, auf die man sich verlassen kann, die regelmäßig füttern, die ihm ein schönes Zuhause geben? Dann kommen Sie zu uns, und besuchen Sie Manni!

Buchvorstellung desweit als Gepardenmann bekannt wurde und UN-Dekaden-Botschafter für biologische Vielfalt ist. Das Buch kann direkt unter info@heikejordan.de bestellt werden. „Die Bärin Katja“: 44 Seiten, Format 22 x 18 cm, Hardcover, Preis: Euro 9,90.

Verlosung

Bei uns können Sie ein Exemplar von „Die Bärin Katja im Glück“ gewinnen! Schreiben Sie uns einfach eine E-Mail an respektiere@ etn-ev.de, oder schicken Sie einen Brief an unsere Geschäftsstelle mit dem Stichwort „Verlosung“. Unter allen Einsendern verlosen wir bis zum 30.04.2014 ein Exemplar des Kinderbuches.

Bär - malowanki, sxc.hu

In „Die Bärin Katja im Glück“ schildert Autorin Heike Jordan in einfühlsamen Texten und wunderschönen Illustrationen die wahre Geschichte eines Zirkusbären. Entstanden ist ein Buch für Jung und Alt, das zudem Informationen über Braunbären, ein Bären-Quiz und Literaturempfehlungen bietet. Außerdem stellt die Autorin die STIFTUNG FÜR BÄREN und deren Projekte vor. Das Buch erschien im Verlag edition G von Matto Barfuss, der bun-

herangewachsen. Leider stellte sich heraus, dass Jannis “Katzen-Aids” (FIV) hat, eine Immunschwäche. Für Menschen ist FIV absolut ungefährlich, jedoch besteht eine Ansteckungsgefahr für Artgenossen, wobei die Übertragung lediglich über Bisswunden, Blut und Speichel erfolgen kann. Vorsichtshalber sollte Jannis daher in der Wohnung bleiben, was für ihn aber kein Problem sollte, solange er nur genügend Ansprache hat. Er mag es nur zu gerne, wenn man mit ihm redet und wenn man ihn streichelt, dann leuchten seine großen Augen und glänzen wie Sterne.

Manni

Jannis

In eigener Sache

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Der sinnlose Tod der Rehkitze

Die Frage bleibt immer die gleiche: Warum muss das Töten sein? Liegt es am Jagdpächter oder an den Landwirten? Die Frage ist leicht zu beantworten: Solange Jäger und Landwirte nicht eng und vollständig zusammenarbeiten, werden dies weiterhin viele Tausend Rehkitze mit ihrem Leben bezahlen. Es darf und kann nicht sein, dass sich jeder auf den Anderen verlässt, und manche Mahd dem Zufall überlassen wird.

sehr gut bewährt, ist aber sehr arbeitsintensiv. Die zweite Möglichkeit ist das Absuchen der Wiesen. Hier ist es empfehlenswert, mit mehreren sachkundigen Personen die Fläche Meter für Meter systematisch abzusuchen. Bei dieser Suche ist es sinnvoll, dass der Jäger einen ausgebildeten Jagdhund mitführt. Er kann das Kitz zwar nicht riechen, da Kitze in den ersten Wochen keinen Geruch abgeben, aber die Ricke wird den Hundeduft wahrnehmen und schon aus diesem Grund das Kitz in Sicherheit bringen. Bemerkt man als Spaziergänger ein Kitz in einer Wiese, die gemäht werden soll, sollte man den Jagdpächter sowie den Landwirt informieren. Wenn daraufhin keine Reaktion erkennbar ist, muss die Polizei in Kenntnis gesetzt werden. Auch das Aufstellen von Warnbarken mit Blinklichtern, wie sie im Straßenbau

Hans-Joachim Köhn, pixelio

E

s ist jedes Jahr das gleiche: Viele Tausend Rehkitze, Hasen und Bodenbrüter werden von hochmodernen Mähmaschinen getötet oder schwer verletzt. Dies ist ein gravierendes Tierschutzproblem; Experten sprechen von etwa 400.000 toten oder verletzten Tieren in Deutschland. Durch den Einsatz hochmoderner Mähmaschinen und eine Verdoppelung auf vier oder bisweilen fünf Schnitte im Jahr im Gegensatz zu zwei Schnitten (Heu- und Grummetschnitt) in früheren Jahren erreicht die Gefährdung von Rehkitzen immer größere Ausmaße.

genutzt werden, wird die Ricke als störend empfinden und ihr abgelegtes Kitz in Sicherheit bringen, da der Intervall des Blinklichtes die Ruhe stört. Viele Jäger werden von den Jagdverbänden regelmäßig über Vorsorgemaßnahmen informiert. So hat der Landesjagdverband NRW vor Jahren empfohlen, immer von innen nach außen zu mähen und erstellte Aufkleber, die am Traktor angebracht werden und das empfohlene Mähschema zeigen. Leider werden Landwirte von den Jagdverbänden aber nicht direkt informiert, sondern es obliegt den Jagdpächtern, das persönliche Gespräch mit den

Wirksame Maßnahmen zum Schutz der Kitze Das wichtigste ist, dass der Landwirt den Jagdpächter pflichtgemäß vorzeitig über den Mähtermin informiert. Somit hat der Jagdpächter ausreichende Möglichkeiten, einem Mähtod vorzubeugen. Beispielsweise kann er vor dem Tag, an dem gemäht werden soll, sogenannte „Scheuchen“ aufstellen. Das sind einfache Plastiksäcke, die auf einen ungefähr zwei Meter hohen Stab gestülpt und in der Wiese verteilt werden. Durch das Rascheln wird die Ricke unruhig, und sie wird ihr Kitz aus der Wiese holen und in Sicherheit bringen. Diese Methode hat sich seit vielen Jahren

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Diese beiden Kitze konnten nur noch tot geborgen werden.

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Magazin mitgeteilt, jedoch ignorierte er diesen Hinweis. Andererseits gibt es auch gute Beispiele von Bürgern, die ihrer Pflicht zum Schutz der Rehkitze nachkommen. So konnten einige engagierte Jäger im letzten Jahr in einem einzigen Revier achtzehn Kitze retten. Diese Jäger hatten mit allen Landwirten den Dialog gesucht und um Angabe des Mähtermins gebeten. Durch dieses einzigartige Arrangement konnten sie die Kitze vor einem furchtbaren Tod bewahren.

Diese beiden Kitze konnten gerettet werden.

Landwirten zu suchen. Eine andere Möglichkeit der Tierrettung bieten die sogenannten „Life Finder“. Das sind Wärmesuchgeräte, die am Traktor angebracht werden können und beim Abfahren der Wiesen auf Körperwärme reagieren. Leider gibt es bei dieser Methode, wird sie beispielsweise im Juni bei etwa 26 Grad Celsius angewandt, sehr viele Fehlmeldungen. Daher muss die Suche frühmorgens erfolgen, wenn die Temperaturen noch niedrig sind. Diese Wärmesuchgeräte gibt es als Selbstbausatz schon für Euro 14,00 und es gibt viele Jäger, die Landwirten solche Geräte kostenlos überlassen. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. hat einen anderen Wärmedetektor entwickelt, der sich „Infrarot Wildretter“ nennt und etwa Euro 345,00 kostet. Um die Forschung beziehungsweise Entwicklung finanziell abzusichern, übergab Ministerin Ilse Aigner dem

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Deutschen Zentrum für Luftund Raumfahrt e.V. im Jahr 2012 einen Scheck über 2,5 Millionen Euro. Auch in Österreich gibt es „Infrarot Wildretter“. Im Jahr 2012 konnten dort in einigen Revieren weit über eintausend Rehkitze gerettet werden. Im darauffolgenden Jahr waren es sogar schon 1.970 Kitze.

Solche Aktionen zum Schutz der Tiere verdienen höchste Anerkennung. Sie sollten besonders unter denjenigen Nachahmer finden, die die Kitzrettung bislang auf die leichte Schulter genommen haben. Sowohl Jäger als auch Landwirte sollten sich durch diese Tat motiviert fühlen. Paul Frielingsdorf

Mit all diesen Vorkehrungen könnte man in der Tat viele Tausend Rehkitze vor dem sicheren Tod retten. Es wäre so einfach, vorausgesetzt, der Wille zur Kitzrettung ist vorhanden. Schlechte und gute Beispiele Wird eine anstehende Mahd ohne Vorsorge durchgeführt, kann es den Landwirt empfindlich treffen. So wurde im Dezember 2013 ein Landwirt vom Amtsgericht Wolfach in Baden Württemberg zu einer einjährigen Bewährungsstrafe und einer Geldstrafe in Höhe von Euro 4.000,00 verurteilt. Er hatte bei Mäharbeiten im Juni zwei Kitze getötet, obwohl er wusste, dass diese dort abgelegt waren. Eine Spaziergängerin hatte ihm dies

Rehkitze flüchten nicht vor nahenden Gefahren, sondern ducken sich reglos ins Gras. Dieses Verhalten bietet zwar Schutz vor natürlichen Feinden; den Traktoren und Mähmaschinen sind die Kitze damit allerdings hilflos ausgeliefert.

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Wo die Tiere wieder glücklich werden „Schüler für Tiere“ auf Hof Huppenhardt Nachfolgend ein Bericht der Schülerin Johanna, die im vergangenen Sommer mit „Schüler für Tiere“ Hof Huppenhardt besuchte:

A

m 9. Juli fuhr ich mit unserer Gruppe „Schüler für Tiere“ aus Köln zu einem Ort, an dem schlecht behandelte Tiere wieder glücklich werden, dem Gnadenhof „Hof Huppenhardt“ des ETN. Als wir ankamen, wurden wir herzlich begrüßt, aber nicht nur von den Mitarbeitern des Hofes, sondern auch von einem kleinen Hund, der erst einmal von allen geknuddelt werden musste. Er war einer der Hunde, die in anderen Ländern so gezüchtet werden, dass sie für uns Deutsche schön aussehen, aber in Wirklichkeit leider Qualzuchten sind. Manche Leute kaufen sie dann dort für 40 Euro und verkaufen sie in Deutschland für 800 Euro, nur weil sie so "schön" aussehen. In diesem Fall hatte der Hund eine platte Schnauze, die sich kaum vom Rest des Gesichtes unterscheiden ließ. Das führte dazu, dass er kaum atmen konnte. Vom ETN wurde der Hund aus schlechter Haltung befreit und musste nun für viel Geld operiert werden. Aber das nehmen die Mitarbeiter des Gnadenhofes für ein kostbares Hundeleben in Kauf. Nachdem wir den Hund ausgiebig begrüßt hatten, wurden uns alle Tiere auf dem Hof gezeigt, und wir erfuhren ihre teils schlimmen Geschichten. Es gab Esel, die aus erbärmlichen,

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verlassenen Unterständen befreit worden waren, weil ihre Besitzer nicht mehr für sie sorgen konnten oder wollten. Wir wurden von Schafen angeblökt, die von den Tierschützern des ETN vor mit Baseballschlägern bewaffneten Jugendlichen, die sie zusammengeschlagen hatten, gerettet worden waren. Außerdem sahen wir Schweine und zwei Kühe. Eine der Kühe war vor ein paar Jahren von einem Bauernhof in der Nähe ausgebrochen, als sie geschlachtet werden sollte. So kam sie schließlich zum schönen Hof des ETN. Auf Hof Huppenhardt haben jetzt alle Tiere ein schöneres Leben, das konnten wir selbst sehen. Die Tiere tobten herum, mal draußen, mal drinnen und hielten danach ein Schläfchen. Sie fühlten sich einfach pudelwohl. Ähnlich ging es auch uns von „Schüler für Tiere“. In zwei Gruppen putzten wir mit Eifer die Pferde und säuberten die Koppeln. Dann wechselten wir die Aufgaben und halfen den Mitarbeitern, vegetarisches Essen für unsere Gruppe zu kochen. Als wir mit den Vorbereitungen fertig waren, konnten wir uns mit Teigtaschen und einer Gemüsenudelpfanne stärken.

Es schmeckte köstlich, doch trotz alledem wollten wir schnell wieder zu den Tieren. Nach dem Essen ging es also weiter zu den Schweinen und Schafen, die wir fütterten, bis auch das letzte Tier satt war. Selbst der hungrige, starke Bock namens Wolle konnte uns nicht erschrecken. „Uns hat der Ausflug sehr, sehr viel Spaß gemacht, und wir hatten so viel Mitleid mit den Tieren, dass es uns wirklich schwer fiel, wieder zu fahren. Wir danken den Mitarbeitern für diesen großartigen Tag und würden uns freuen, wenn wir noch mal kommen dürften.“ Johanna M. www.schueler-fuer-tiere.de www.schule-und-tierschutz.de

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Brauchtumsfeuer: Eine ernst zu nehmende Gefahr für Wildtiere Anlässlich verschiedener Bräuche wird oftmals Schnittholz von Bäumen und Büschen sowie weiteres Gehölz zusammengetragen und als Haufen verbrannt. Bekannte Brauchtumsfeuer sind beispielsweise die Neujahrsfeuer, Biikefeuer (Biikebrennen / Nordfriesland) oder die Osterfeuer. Die Beweggründe für das Entfachen von Brauchtumsfeuern haben sich in jüngster Zeit drastisch verändert. Dienten manche Feuer in der Vergangenheit dazu, böse Geister zu vertreiben oder kirchlichen Riten zu frönen, so ist der heutige Sinn oftmals ein geselliges Beisammensein mit Alkoholkonsum und Grillparty im Stil eines Volksfestes. Auch nutzt man gelegentlich Brauchtumsfeuer dazu, um alte Möbel, Holzplatten und sogar Plastik oder Autoreifen zu verbrennen. Daher haben bereits einige Gemeinden das Abbrennen von Brauchtumsfeuern streng reglementiert oder komplett verboten. Das bekannteste aller Brauchtumsfeuer ist das Osterfeuer. Hierfür werden oftmals schon im Spätherbst oder Winter Schnittgehölz, ausgediente Tannenbäume und weiteres Holz angesammelt und auf einer Freifläche aufgetürmt, um es am Oster-

wochenende zu verbrennen. Dies birgt eine große Gefahr für unsere Wildtiere, die diese Holzstapel nutzen, um zu überwintern oder Schutz zu suchen. Da das Osterwochenende zeitlich variabel ist, kann es sein, dass in manchen Jahren auch das Brutgeschäft einiger Singvogelarten mitten in der Osterzeit liegt. In diesem Jahr liegt Ostern in der zweiten Aprilhälfte, so dass sich Zaunkönig, Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Amsel und Co. bereits in ihren Brutnestern befinden können. Neben Vögeln nutzen auch Marderartige, Amphibien oder Kleinsäuger wie Igel, Mäuse sowie junge Feldhasen die aufgetürmten Holzhaufen gerne als Versteck- und Schutzmöglichkeit, da in der heutigen, auf menschliche Bedürfnisse eingerichteten Kulturlandschaft natürliche Schutzplätze rar geworden sind. Wie kann verhindert werden, dass Wildtiere in den Brauchtumsfeuern zu Tode kommen? Es reicht nicht aus, vor dem Abbrennen des Holzhaufens mit Stöcken auf das Holz zu schlagen oder mit Forken darin herumzustochern, um die Tiere zu verscheuchen. Vielmehr verkriechen sich diese dann noch tiefer in den Haufen oder ducken sich ab, und ihre Lage verschlimmert sich dadurch eher. Am effektivsten ist es, den Holzhaufen erst kurz vor dem Verbrennen aufzuschichten oder einen bereits seit mehreren Wochen oder Monaten bestehenden Haufen am Tag des Anzündens vorsichtig umzu-

Solche Reisighaufen sind der perfekte Schutz für Vögel, Amphibien und Kleinsäuger. Leider wird ihnen das zu Feiertagen, an denen Brauchtumsfeuer veranstaltet werden (z.B. Ostern), oft zum Verhängnis.

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schichten. Allein diese Maßnahmen gewährleisten, dass die Tiere nicht qualvoll verbrennen oder durch den Rauch ersticken. Sollten Sie an einem Brauchtumsfeuer teilnehmen, sprechen Sie bitte mit den Verantwortlichen über eine tierschutzfreundliche Lösung. Oftmals haben sich die Organisatoren im Vorfeld schon selbst Gedanken dazu gemacht und sind sicher froh, wenn Sie ihnen beim Umschichten helfen. Sollten Sie trotz aller Freundlichkeit auf wenig Verständnis für Ihr Anliegen stoßen, ist eine Meldung beim örtlichen Ordnungsamt oder - im Falle einer sehr kurzen Zeit bis zum Feuerbeginn - ein Anruf bei der nächsten Polizeidienststelle oft hilfreich, um dieser Angelegenheit Nachdruck zu verleihen. Die Wildtiere werden es Ihnen danken ...

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Tierschutz in Donetsk (Ukraine)

Eine vielversprechende Entwicklung

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n der Vergangenheit war für viele Stadtverwaltungen in der Ukraine das Wort „Tierschutz“ ein Fremdwort, insbesondere was den Umgang mit Straßentieren anging. Auch in der Stadt Donetsk wurde vor einigen Jahren bei der Behandlung des Streunerproblems noch auf das Prinzip „Fangen und Töten“ gesetzt. Doch spätestens seit der Fußball-Europameisterschaft tut sich etwas in Sachen Tierschutz. Durch das Einwirken lokaler Tierschützer des Tierheims PIF und der Rinat Akhmetov-Stiftung „Entwicklung der Ukraine“ auf die Stadtverwaltung von Donetsk verzichtete die Stadt auf Tötungsaktionen. Auch wir arbeiteten von Anfang an gemeinsam mit der AkhmetovStiftung auf dieses Ziel hin. Seit zwei Jahren ist der ETN e.V. nun in Donetsk tätig, und bei unserem letzten Besuch konnten wir uns davon überzeugen, dass unsere Zusammenarbeit Früchte trägt. In der Stadt Donetsk gibt es momentan schätzungsweise 10.000 Streuner, deren Zahl nur durch fortwährende Kastrationen nachhaltig begrenzt werden kann. Die Tierschützer des privaten Tierheimes PIF setzen sich seit langem für eine humane Behandlung und die Kastration der Straßentiere ein und wurden dabei seit 2011

Die Leiterin des PIF, Viktorija Vasilyeva, mit einem ihrer Schützlinge.

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Der Hundeauslauf im Tierheim PIF

Der OP des Tierheims PIF ist zwar klein, aber mit allem Nötigen ausgestattet.

von der Rinat AkhmetovStiftung finanziell und organisatorisch unterstützt. Im Laufe dieser Zusammenarbeit wurde das Tierheim PIF mit Beratung durch den ETN e.V. modernisiert, ausgebaut und Klinikräume errichtet. Vertreter der AkhmetovStiftung, leitende Angestellte und Tierärzte des Tierheims besuchten unter anderem unseren Tierschutzhof Hof Wiesenfeld, um sich Anregungen zum Bau eines modernen und tiergerechten Tierheims zu holen.

Ende 2013 besuchten wir das Tierheim PIF nun erneut und waren erstaunt, wie gut sich das Projekt zwischenzeitlich entwickelt hat. Die Zwingeranlagen der Hunde waren praktisch und modern gestaltet und sehr sauber. Kranke und schwache Hunde waren in Zwingern mit Fußbodenheizung untergebracht. In den strengen Wintern in der Ukraine sind diese beheizbaren Anlagen eine immense Erleichterung sowohl für die Hunde als auch für die Mitarbeiter. PIF verfügt außerdem über moderne Klinikräume, und die teilweise vom ETN geschulten Tierärzte genießen in Donetsk und

Diese kleine Hündin lebt in den Büroräumen des PIF. Tierquäler hatten ihr drei Pfoten abgeschlagen, aber die Kleine hat sich gut erholt und kann trotz dieser Behinderung laufen.

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Zwingeranlagen des Tierheims PIF

Gegenzug zu einer Kooperation mit dem Tierheim PIF und der Anerkennung und Umsetzung des „Neuter-and-Release“-Programms.

Umgebung einen ausgezeichneten Ruf. Regelmäßig kastrieren die Ärzte des Tierheims auch Straßenhunde der Stadt und werden dabei von der Akhmetov-Stiftung finanziell unterstützt. So konnten in Donetsk in den vergangenen zwei Jahren insgesamt ungefähr 6.000 Streuner kastriert werden - ein einzigartiges Projekt in der gesamten Ukraine! Ein Memorandum zum Wohl der Streuner Nach und nach möchte die AkhmetovStiftung nun die Finanzierung und Logistik des Tierschutzprojektes an die Stadt Donetsk übergeben – ein Wandel, der sorgsam geplant sein

will. Der ETN e.V. ist bereit, die Stadt Donetsk sowie das Tierheim PIF auf diesem Weg zu unterstützen. Aus diesem Grund unterzeichnete ETNPräsident Dieter Ernst im November 2013 ein Memorandum mit der Stadt Donetsk, in dem vereinbart wurde, die Vertragspartner bei der Aufklärung der Bevölkerung zum Thema Tierschutz zu unterstützen, Hundefänger und Tierärzte zu schulen und auch weiterhin beratend bei der Implementierung der „Neuter-and-ReleaseMethode“ (Kastrieren und Freilassen) zur Seite zu stehen. Die Stadt Donetsk verpflichtete sich im

„Ziel des Memorandums soll sein, die Arbeit der Vertragspartner zu koordinieren mit dem Ziel des nachhaltigen Schutzes der Streuner in unserer Stadt. Bisher konnten mehrere Tausend Streuner kastriert und Hunderte vermittelt werden, und diese wichtige Arbeit soll fortgesetzt werden", sagte der Bürgermeister der Stadt Donetsk, Alexander Lukyanchenko. Der ETN bot an, die Stadt zusätzlich mit Ka s t ra t i o n s a k t i o n e n durch das Tierärzteteam des Vereins zu unterstützen. Zusätzlich legten wir dem Bürgermeister die Einführung einer Registrierungspflicht für Haustiere nahe, da nur so ein weiterer Anstieg der Streunerzahl verhindert werden kann. Freilaufende und ausgesetzte Haushunde tragen erheblich zur Vermehrung der Straßentiere bei, und ihre Registrierung und Kastration ist mithin ein wichtiger Schritt zum Erfolg des Projektes. „Dieses von der Akhmetov-Stiftung und dem Tierheim PIF ins Leben gerufene Projekt ist einzigartig in Europa und sollte Vorbildcharakter für andere ukrainische Städte haben. Wir freuen uns sehr, die Stadt Donetsk auf ihrem weiteren Weg zu einer tierschutzgerechten Lösung des Streunerproblems zu unterstützen“, so Dieter Ernst. Vielversprechende Gespräche auch in Gorlovka

Schützlinge des PIF in den neu erbauten Zwingern des Tierheims

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Auch in Gorlovka, einer Nachbarstadt von Donetsk mit rund 300.000 Einwohnern, tut sich etwas. Gorlovka war bis vor einigen Monaten bekannt

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Magazin um die Zeit bis zur Umsetzung des städtischen Programmes zu überbrücken“, sagte Dieter Ernst. Bis in Gorlovka ein städtisches Tierheim errichtet wird, dient ein privates Tierheim am Stadtrand vorerst als einziges Auffanglager für Hunde. Fazit: Wir haben schon viel erreicht …

ETN-Delegation mit Tierheimmitarbeitern im privaten Tierheim von Gorlovka

als eine Stadt, in der Straßenhunde getötet und in Massengräbern entsorgt wurden. Doch mittlerweile hat die Stadtverwaltung umgedacht. Sie arbeitet nun mit den örtlichen Tierschützern an einer humanen Lösung des Streunerproblems und suchte dafür auch den Rat des ETN.

Streuner im städtischen Tierheim von Donetsk

Um eine mögliche Zusammenarbeit zu besprechen, trafen wir uns im November 2013 mit dem stellvertretenden Bürgermeister von Gorlovka, Isakov Vadim. Es entwickelte sich ein interessantes Gespräch, in dem klar wurde, dass sich der Vize-Bürgermeister umfassend mit der Streunerproblematik auseinandergesetzt hatte und die „Neuter-and-Release-Methode“ der Tötung von Straßenhunden vorzieht. Die Stadt will ein Kastrationsprogramm implementieren und ein städtisches Tierheim mit Kastrationsklinik bauen. Dieter Ernst, Bürgermeister Alexander In den letzten Monaten wurden Lukyanchenko und PIF-Leiterin Viktorija vereinzelt gefangene Straßentiere Vasilyeva (von links) bei der Unterzeichnung des Memorandums nach Donetsk transportiert, um sie im Tierheim PIF kastrieren zu lassen, doch dies erwies sich als sehr kostspielig gab allerdings auch zu bedenken, und zudem strapaziös für die Tiere. dass vor allem in der Bevölkerung Deshalb will die Stadt Gorlovka nun noch viel Aufklärungsarbeit geleistet in Zusammenarbeit mit dem ETN werden muss. Deshalb sicherte und den Tierschützern der Stadt eine der ETN bei der Umsetzung von eigene Lösung finden. Aufklärungskampagnen seine Hilfe zu und bot auch Schulungen von „Momentan befindet sich das Tierärzten und Hundefängern an. Programm noch in der Ausarbeitung Hundefänger, die früher Straßentiere und wird dann am Jahresende zur einfingen, um sie zu töten, können - wie Abstimmung vorgelegt. Ich bin mir das Beispiel von Kiew zeigt - erfolgreich sicher, dass unser Kastrationsproim Sinne des Tierschutzprogrammes gramm anerkannt werden wird“, umgeschult werden. „Auch ein groß so Vadim bei unserem Besuch im angelegtes Kastrationsprojekt mit November. Der Vize-Bürgermeister dem ETN-Tierärzteteam ist denkbar,

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… aber unser Engagement muss weitergehen. Durch den fortwährenden Einsatz der Akhmetov-Stiftung, der Tierschützer des PIF und des ETN e.V. hat sich Donetsk zu einer Vorzeigestadt in Sachen Tierschutz entwickelt, doch natürlich muss die weitere Entwicklung beobachtet werden. Wir werden in Zukunft noch intensiver mit den Stadtverwaltungen in Donetsk und Gorlovka zusammenarbeiten und uns dafür einsetzen, dass auch viele andere Städte dem guten Beispiel von Donetsk folgen.

Dieter Ernst, Bürgermeister Alexander Lukyanchenko und PIF-Leiterin Viktorija Vasilyeva (von links) im Rathaus der Stadt Donetsk

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Aktuelle Entwicklungen in Nord-Bosnien:

Verfolgung von Straßenhunden weitet sich aus

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er ETN e.V. und andere Tierschutzvereine berichteten in den vergangenen Wochen häufig über die Situation der Straßenhunde in Nord-Bosnien. Hier nun ein Überblick über die Entwicklungen der letzten Monate: Im letzten Jahr führte der ETN mit den Bürgermeistern der Städte Velika Kladusa und Bihac Gespräche zur Situation der Straßenhunde in den beiden Städten. Wir vereinbarten die Durchführung groß angelegter Kastrationsaktionen in Bihac und Velika Kladusa, welche trotz einiger organisatorischer Probleme sehr erfolgreich verliefen. Zu diesem Zeitpunkt blickten wir noch zuversichtlich auf die Zusammenarbeit mit den Bürgermeistern beider Städte und dachten, einer humanen und tiergerechten Lösung des Streunerproblems stünde nichts im Wege. Leider mussten wir in den letzten Monaten erkennen, dass das Interesse der Bürgermeister an einer Zusammenarbeit mit dem ETN nur von kurzer Dauer war. Anstatt gemeinsam mit dem ETN und Tierschützern vor Ort an einer humanen Lösung des Streunerproblems zu arbeiten, setzt man nun in beiden Städten auf die Tötung der Tiere - wenn auch auf

Erschossener Hund in Cazin

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verschiedenen Wegen. Bihac setzte auf „passive“ Tötung In der Stadt Bihac existiert ein städtisches Tierheim, das wir im Jahr 2013 besuchten. Das Tierheim liegt auf einer Müllkippe am Rande der Auf der Müllkippe Vrnograč werden die Hundeleichen Stadt Bihac. Leider verdient entsorgt. Wie an den Ohrmarken zu sehen ist, sind auch das „Tierheim“ diesen Namen kastrierte Hunde unter den Opfern. nicht, denn es besteht lediglich aus einigen offenen Zwingern mit kleinen Holzhütten, die keinerlei Schutz gegen Kälte, Nässe oder Sonne bieten. Die Zwinger sind sehr klein, werden aber regelmäßig mit mindestens fünf Hunden besetzt. Schon zum Zeitpunkt unseres Besuches waren die Tiere dort schlecht versorgt, hatten kaum Futter und kein Wasser. Tiere werden dort unabhängig von Geschlecht, Größe und Charakter wahllos Ständig werden im Tierheim von Bihac neue Welpen eingesperrt, vermehren sich geboren. Viele überleben nicht lange. ungehindert, und es gibt immer wieder Beißvorfälle. Oft wird berichtet, dass sich Hunde Zeit kam es sogar häufig vor, dass gegenseitig auffressen. Maximal Tierschützer trotz korrekter Anmeldung einmal pro Woche bekommen die gar nicht mehr in die Anlage gelassen Hunde von den Arbeitern im Tierheim wurden – offensichtlich, um schlechte eingeweichtes Brot, das natürlich nicht Presse zu vermeiden. ausreicht, um den Hunger zu stillen. Im Winter gefriert das Futter Verantwortlich für den Betrieb des außerdem sehr schnell, so dass „Tierheims“ ist der Bürgermeister die Hunde oft wochenlang gar von Bihac, Emdzad Galijasevic, nichts zu fressen bekommen. sowie der oberste Amtsveterinär und Mehrere Tonnen gespendetes Tierheimleiter, Zaherijah Alagić. Beide Futter, welches von Tierschützern trafen wir bei unserem Besuch in Bihac, aus Österreich am Tierheim und während sich der Bürgermeister abgegeben wurde, kam nie noch große Mühe gab, uns von seinen bei den Tieren an und wurde guten Absichten zu überzeugen, stattdessen von den Mitarbeitern war dem Leiter des Tierheims sein verkauft. Tierschützer, die Hunde Desinteresse am Schicksal der selbst füttern oder adoptieren Straßentiere klar anzumerken. In wollen, kommen mittlerweile den Folgemonaten unseres Besuches nur noch mit einer eintägigen wiesen wir die Verantwortlichen Anmeldefrist ins Tierheim, mehrmals auf die Missstände hin und obwohl die Anlage offizielle wendeten uns auch an Botschafter und Öffnungszeiten hat. In letzter

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Munition der Tötungskommandos

übergeordnete Politiker, doch leider scheinen Straßentiere kein Thema zu sein, mit dem sich bosnische Politiker auseinandersetzen wollen. Obwohl auch bosnische Medien das Thema zwischenzeitlich schon aufgegriffen hatten, bemühte sich Herr Galijasevic, weiterhin zu betonen, wie sehr ihm das Schicksal der Hunde am Herzen liegt. In einem Fernsehinterview gab er sogar an, monatlich 10.000 Euro aus öffentlichen Geldern für das Tierheim bereitzustellen, doch dieses Geld kam nie bei den Hunden an. Man muss daraus die Schlussfolgerung ziehen, dass sich wohl jemand an diesem Geld, das aus den Kassen der Stadt Bihac und somit von dessen Bürgern stammt, bereichert. Letztlich schadet dies den Bürgern der Stadt, aber in viel größerem Maße schadet es den Tieren, die im „Tierheim“ einfach sich selbst überlassen werden. Sie verhungern, verdursten und töten sich gegenseitig; die Qualen, die diese Tiere erleiden müssen, sind in Worten kaum auszudrücken. Tiere, die vor einigen Monaten gefangen wurden, sind mittlerweile tot, und nun fangen die Hundefänger der Stadt bereits neue Tiere in den Straßen von Bihac. Offensichtlich möchte sich die Stadt Bihac auf diese Weise nach und nach aller Straßenhunde entledigen. Indem man die Hunde einfängt und in ein „Tierheim“ sperrt, spart man sich in Bihac den teuren und unpopulären Einsatz von Erschießungskommandos, gegen die Tierschützer der Stadt vor einigen Jahren bereits erfolgreich demonstriert hatten. Stattdessen setzt man auf eine „passive Tötung“ der Hunde hinter gut bewachten Tierheimzäunen. Auch die Lage in Velika Kladusa wird brenzlig In Velika Kladusa wurden Straßenhunde lange Zeit nicht getötet.

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Viele Tiere wurden allerdings eingefangen, auf eine nahe gelegene Mülldeponie transportiert und dort sich selbst überlassen. Einige Tierschützer fütterten die Tiere, aber allen Straßentieren, sowohl denen in der Stadt als auch den Tieren auf der Deponie, mangelte es an Futter und adäquater Versorgung. Dieses Problem sprachen wir bei einem Treffen mit dem Bürgermeister Edin Behric Anfang 2013 an, und er zeigte sich zu diesem Zeitpunkt noch sehr aufgeschlossen gegenüber einer humanen Lösung des Streunerproblems mithilfe groß angelegter Kastrationsmaßnahmen. Nach unserer Kastrationsaktion in der Gemeinde Velika Kladusa boten wir mehrmals eine Fortsetzung des Programms an, denn bei einer konsequenten Weiterführung der Kastrationen hätten sich bei einer geschätzten Streunerzahl von 5.000 Tieren schnell Erfolge eingestellt. Doch auch in Velika Kladusa machte der Bürgermeister eine Kehrtwende und entschloss sich, die Straßenhunde auf direktem Wege loszuwerden. In den Gemeinden Velika Kladusa und Cazin wird seit Anfang des Jahres immer wieder von Abschüssen von Straßenhunden berichtet. So wurden im Februar in dem kleinen Ort Todorovo, der zur Gemeinde Velika Kladusa gehört, über 40 Straßenhunde brutal und ohne Erbarmen erschossen und auf der Mülldeponie Vrnograč entsorgt. Todorovo ist bezeichnenderweise der Wohnort von Bürgermeister Behric, und nach Aussage von Augenzeugen nahm er sogar an der Jagd auf die Hunde teil.

Politikern und Bürgermeistern in ganz Europa die Sinnlosigkeit des Abschusses von Straßenhunden vor Augen, und oft lassen sich die Stadtverwaltungen von einer Umkehr zur „neuter-and-release“-Methode überzeugen. Dazu trägt nicht zuletzt die hervorragende Arbeit des ETNTierärzteteams bei, denn die meisten Bürgermeister und verantwortlichen Veterinäre sind von der Effizienz und sorgfältigen Arbeit unserer Tierärzte sehr beeindruckt. Nicht so in Bosnien. Hier zeigte sich wieder einmal, dass auch das größte TierschutzEngagement manchmal nicht gegen die Korruption in Behördenkreisen ankommt. Für Bürgermeister und Amtsveterinäre in Bihac, Cazin und Velika Kladusa scheint der Abschuss und das Einfangen von Straßenhunden ein lukratives Geschäft zu sein, gegen das Tierschützer aus ganz Europa bisher machtlos waren. Trotz oder gerade wegen dieser widrigen Umstände werden wir unser Engagement für die Straßenhunde Nord-Bosniens nicht einstellen! Wir werden weiterhin mittels Protestaktionen und in Zusammenarbeit mit lokalen Medien den Druck auf die Verantwortlichen in Bihac, Cazin und Velika Kladusa erhöhen. Wenn Sie uns bei unserem Protest gegen die Tötung der Straßenhunde unterstützen möchten, schicken wir Ihnen auf Anfrage gerne die Kontaktdaten verantwortlicher bosnischer Politiker. Natürlich freuen wir uns auch über Ihre Spende, denn nur mit Ihrer Hilfe können wir unser Engagement auch außerhalb der EU fortsetzen!

Im Nachbarort Cazin wird diese Taktik schon lange verfolgt. Anfang des Jahres wurden mehrere Straßenhunde auf der städtischen Mülldeponie von der dafür beauftragten Jagdvereinigung „Jelen“ erschossen. Auch direkt in Cazin wurde geschossen, wodurch auch die Bewohner von Cazin unmittelbar in Gefahr gebracht wurden. Abschüsse sind grausam und nutzlos Immer

wieder

führen

wir

Hündin mit Welpen im Tierheim von Bihac

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Umwelt

Unser Trinkwasser in Gefahr

E

igentlich gilt das Trinkwasser in Deutschland als sauber und gesundheitlich unbedenklich. Doch ein Bericht der EUKommission vom Oktober 2013 zeigt eine besorgniserregende Entwicklung, was die Belastung unseres Trinkwassers mit chemischen Verbindungen angeht: Die Nitratbelastung im Grund- und Oberflächenwasser übersteigt vielerorts zulässige Grenzwerte. Der Grund dafür liegt zu einem großen Teil in der Überdüngung von Feldern und Wiesen. Nitrat ist eine Stickstoffverbindung, die unter anderem beim Abbau von Fäkalien entsteht. Im Frühjahr werden in Deutschland regelmäßig Ackerflächen und Wiesen mit Gülle oder Mist gedüngt. Die darin enthaltenen Stickstoffverbindungen werden durch Bakterien zu Nitrat abgebaut, das von Pflanzen aufgenommen und genutzt werden kann. In weiten Teilen Deutschlands kommt es aber zu einer Überdüngung der Felder, das heißt, es werden mehr Gülle und damit auch mehr Stickstoffverbindungen ausgebracht

als die Pflanzen verwerten können. Das ungenutzte Nitrat sickert in den Boden und findet sich irgendwann in Flüssen, Seen, dem Grundwasser und dem Meer wieder. Nimmt der Mensch über das Trinkwasser Nitrat auf, entsteht im Körper Nitrit, das toxisch wirkt. Es Biogasanlage – Gärreste aus diesen Anlagen werden verhindert den Transport von als Dünger auf Felder ausgebracht und tragen zur Sauerstoff im But und kann Wasserverschmutzung bei. deshalb bei Säuglingen Quelle: JuwelTop, pixelio ab einem bestimmten Grenzwert beispielsweise sinkt, und dessen Abbau Sauerstoff zum Erstickungstod führen. Auch Erwachsene und Kinder werden verbraucht. Dadurch kann es in tieferen durch erhöhte Nitratkonzentrationen Schichten von Seen und Meeren vor gefährdet, da sich im Körper allem im Sommer zu Sauerstoffmangel krebserregende Verbindungen bilden kommen; das Gewässer „kippt um“. In solchen Gewässern beobachtet man können. die Bildung von Faulgasen, und es Doch ein erhöhter Stickstoffeintrag ins kommt durch Sauerstoffmangel und Wasser gefährdet nicht nur Menschen, giftige Gase zum Massensterben von sondern ganze Ökosysteme. So Fischen und anderen Organismen. führt die zusätzliche „Düngung“ in Gewässern zu Algenblüten, die Gewässer sind „eutrophiert“. Dies Das Problem ist bekannt geschieht mittlerweile jährlich an den Küsten der Ostsee, und auch viele Da das Problem hoher Nitrat- und Seen in Deutschland sind betroffen. auch Phosphatwerte in Gewässern Durch die Algenblüten entsteht beim seit Jahrzehnten bekannt ist, erließ Absterben der Algen viel organisches die Europäische Kommission im Material, das auf den Gewässerboden Jahr 1992 eine „Nitratrichtlinie“,

Quelle: Petra Dirscherl, pixelio

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Umwelt die den Mitgliedsstaaten ein Regelwerk mit unzähligen Rahmenbedingungen für ihre Ausnahmen, das nur schwer Gewässerschutzverordnungen zu kontrollieren ist. Um die gab. Die genaue Umsetzung Nitratbelastung langfristig zu blieb den Mitgliedsstaaten verringern, sollten einheitliche überlassen, was wohl der Regularien mit einem AusGrund für einen ausbleibenden bringungsverbot auf bereits Erfolg in einzelnen Staaten überdüngten Flächen, bessere war. In Deutschland ging die staatliche Kontrollen und eine Nitratbelastung durch Umsetzung Bindung der Tierhaltung an die der geforderten Maßnahmen bis Die Überdüngung von Feldern mit Gülle und Mist ist die Futterfläche umgesetzt werden. Hauptursache für erhöhte Nitratwerte im Trinkwasser. zur Jahrtausendwende tatsächlich Besonders letzteres würde Quelle: Max Müller, pixelio zurück, doch nun kehrt sich der einen deutlichen Schritt in die Trend wieder um. richtige Richtung bedeuten, da Ein weiterer Grund für den Anstieg die Anzahl der gehaltenen Tiere In einem Bericht der EU-Kommission der Nitratbelastung ist der Boom der in einem Betrieb abhängig von der wird kritisiert, dass nach aktuellem Biogasanlagen in den letzten Jahren. Menge des benötigten Düngers, also Stand bei ca. 50% aller Grundwasser- Nach der Vergärung bleibt ein Rest abhängig von der Nutzfläche des Messstationen in Deutschland der Biomasse in der Anlage zurück, Bauern wäre. Dadurch würde nicht Grenzwert von 50 mg Nitrat pro Liter der dann als Dünger auf Äcker nur unser Grundwasser geschützt, überschritten wurde. Allein Malta hat ausgebracht wird. sondern auch die Massentierhaltung in der EU noch schlechtere Werte. eingeschränkt. geringere, aber nicht Auch Flüsse, Bäche und Seen sind zu Eine einem großen Prozentsatz in einem unbedeutende Rolle im Nitratkreislauf Auch bei diesem Thema zeigt sich spielt außerdem der Einsatz künstlicher also einmal wieder, wie wichtig ein chemisch belasteten Zustand. Dünger in der Landwirtschaft und im Umdenken weg von Massentierhaltung Gartenbau. hin zu einer tiergerechten und Die Ursachen umweltverträglichen Landwirtschaft ist. Je nach Bodenbeschaffenheit wandert Wichtigster Verursacher der er- das durch Regen herausgewaschene unterschiedlich schnell höhten Nitratkonzentrationen Nitrat durch die Bodenschichten und ist die Landwirtschaft, vor allem große Viehbestände mit einer gelangt nach Jahren in tiefliegende entsprechend großen Produktion Grundwasserleiter. Daraus resultiert von Gülle. Massentierhaltungen von ein weiteres, großes Problem der Rindern, Schweinen oder Geflügel Überdüngung: Die eingetragenen erzeugen mehr Gülle oder Mist Nährstoffe machen sich erst nach als für die Düngung vorhandener mehreren Jahren im Grundwasser Grünflächen benötigt wird. Es entsteht bemerkbar. Das heißt, dass Nitratwerte ein Ungleichgewicht zwischen der in den nächsten Jahren auf jeden Fall Menge an Dünger und den zur ansteigen werden, selbst wenn heute Verfügung stehenden Flächen und Maßnahmen gegen die Überdüngung damit der bereits beschriebene ergriffen werden. Nährstoffüberschuss. Was muss sich ändern? Durch die Nitratrichtlinie der EU wurden gute Grundvorgaben zur Behebung des Problems an die Länder gegeben, doch an der Umsetzung mangelt es nicht nur in Deutschland. Als schwierig erweist sich vor allem eine Begrenzung der Düngermenge, die ausgebracht werden darf; nur wenige Mitgliedsstaaten haben dafür eine für alle Landwirtschaftsformen einUnser Trinkwasser ist nicht mehr so sauber wie heitliche und übersichtliche es aussieht. Regelung gefunden. Wie Quelle: Traumtaenzerin, pixelio in vielen anderen Ländern gibt es auch in Deutschland

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Quelle: Harald Wanetschka, pixelio

Umwelt

Handys

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Umwelt

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Quelle: Lucie Gerhardt, pixelio

eder hat es, jeder braucht es: Das Handy ist längst zu einem alltäglichen Gegenstand geworden. Unser Handykonsum scheint unersättlich zu sein. Doch wie weit reicht die Selbstverständlichkeit, sich mit jeder Neuerscheinung von seinem alten Handy zu verabschieden und ein neues zu kaufen – ist uns überhaupt bewusst, was hinter der Herstellung eines neuen Mobiltelefons steckt? Tatsächlich wissen nur sehr wenige Menschen über die Hintergründe und die damit verbundenen ökologischen, aber auch sozialen Probleme Bescheid. Vor der eigentlichen Handyproduktion findet der Abbau notwendiger Rohstoffe statt - und genau hier befindet sich die Quelle des Übels. Mobiltelefone beinhalten eine Vielzahl an seltenen Erden und Metallen. Dazu zählen Gold, Palladium, Silber, Kobalt, Kupfer und Tantal. Wir werden anhand des Beispiels Tantal auf die unterschiedlichen Probleme eingehen: Für die Herstellung leistungsfähiger Kondensatoren, welche elektrische Ladungen

speichern, eignet sich Tantal besonders gut. Gewonnen wird Tantal aus dem Erz Coltan, dessen größter Bestand sich in Zentralafrika, genauer in der Demokratischen Republik Kongo, befindet. Dass rund die Hälfte des weltweit geförderten Coltans aus dem Kongo und seinen Nachbarstaaten stammt, hat hauptsächlich finanzielle Gründe. Der Coltanpreis ist hier mit rund zwanzig Dollar pro Tonne besonders niedrig, in Australien oder Kanada ist der Preis gleich fünfmal so hoch.

Quelle: Michael Ottersbach, Robert Müller, pixelio

Das große Vorkommen an Coltan im Kongo führt jedoch zu schockierenden Taten: Ein erbitterter Krieg um die Vorherrschaft über die Minen führte zu ungefähr fünf Millionen Todesopfern. Die erschreckende Erkenntnis daraus: An unseren Handys klebt Blut. Auch unter den Arbeitern kommt es zu Todesfällen. Arbeitsrechte existieren nicht, die Minen sind nur notdürftig abgesichert, Erdrutsche führen nicht selten dazu, dass Arbeiter tödlich

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verunglücken. Die Arbeit erfolgt in reiner Handarbeit, und produzierter Minenstaub belastet die Lungen der Arbeiter. Der Lohn ist kaum nennenswert. Doch nicht nur die im Kongo arbeitenden und lebenden Menschen sind betroffen. Der Kahuzi BiegaNationalpark im Kongo ist beispielsweise auch der Lebensraum der östlichen Flachlandgorillas. Durch den Abbau von Coltan wurden große Flächen des ohnehin schon stark reduzierten Habitats der vom Aussterben bedrohten Gorillas zerstört. Ein Bericht des Diane Fossey Gorilla Funds aus dem Jahr 2001 besagt, dass die Zahl der östlichen Flachlandgorillas im Kahuzi BiegaNationalpark durch den Raubbau innerhalb von zehn Jahren von 8.000 auf weniger als 1.000 zurückgegangen ist. Das sind schockierende Zahlen, und der Coltanabbau geht weiter. Es ist offensichtlich, dass die Rohstoffvorkommen unserer Welt irgendwann erschöpft sein werden. Auf dem Weg dorthin werden noch viele weitere Menschen und Tiere, aber auch die Umwelt leiden müssen. Es liegt an uns Verbrauchern, etwas für die Umwelt und gegen die Ressourcenverschwendung und die damit verbundene Umweltzerstörung

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Umwelt

Quelle: MAPE S, sxc - guenterguni, iStock

aus den Niederlanden auf ethisch korrekte Arbeitsbedingungen. Die unabhängige Arbeiterrechtsorganisation Taos überwacht die Anfertigung der Handys. Der Rohstoff Coltan und das Zinn stammen aus Minen

zu unternehmen – schon scheinbar kleine Maßnahmen können eine große Wirkung haben, je mehr Menschen danach handeln: - Das nächste Handy gebraucht kaufen. Wenn wir das Handy nicht direkt beim Produzenten kaufen, unterstützen wir diesen nicht beim Abbau weiterer Rohstoffe für die Herstellung neuer Handys. - Das Handy länger nutzen. Auch wenn ein neues Modell erscheint, das optisch attraktiver ist, sollten wir unserem alten Handy treu bleiben, solange es funktionstüchtig ist. - Eine transparente Produktionskette einfordern. Erhöhen Sie den Druck auf Handyhersteller, eine transparente Produktionskette vorzulegen, indem Sie sich in Mobilfunkgeschäften oder im Internet über den Herstellungsprozess informieren.

Die Östlichen Flachlandgorillas im Kahuzi Biega-Nationalpark im Kongo sind durch den Coltan-Abbau extrem bedroht.

im Ostkongo, die gemäß OECDRichtlinie konfliktfrei sind. Um die durchschnittliche Lebensdauer der Handys von zwei Jahren zu erhöhen, wurden einige Änderungen im Bau vorgenommen: So ist etwa der Akku nicht fest verbaut und kann vom

Besitzer selbst entnommen und ausgetauscht werden. Weiterhin ist der Bildschirm besonders kratzfest, und die Glasabdeckung des Displays ebenfalls ein separates Bauteil und mithin austauschbar. Schließlich wurde noch an einem weiteren, wichtigen Aspekt gearbeitet: Dem Recycling. Beim Kauf von Neugeräten wird Zubehör mitgeliefert, das der Käufer oft schon besitzt und somit überflüssig ist. Das Fairphone hingegen besitzt Standardanschlüsse und wird ohne Ladegerät, Kopfhörer und Kabel verkauft, so dass der Käufer bereits vorhandenes Zubehör nutzen kann. Um einen Beitrag zur Müllvermeidung zu leisten, besteht das Fairphone-Gehäuse aus dem gebrauchten Kunststoff Polycarbonat. Die Herstellung des Fairphones soll zukünftig weiterhin verbessert werden, um das reparaturfreundliche Smartphone der Mittelklasse noch fairer zu machen. Schon jetzt kann das Fairphone zum Nachdenken anregen und das Bewusstsein der Verbraucher für ein umweltfreundlicheres Verhalten sensibilisieren. Fabienne, FÖJlerin

Dies gilt natürlich nicht nur für Mobiltelefone, sondern auch für Laptops und Konsolen. Die faire Alternative: Das Fairphone

Zum einen achtet das ‚Fairphone‘-Team

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Quelle: Lusi, sxc

Es gibt bereits ein Handy, das unter fairen und transparenten Methoden hergestellt wird – das sogenannte Fairphone.

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Mosus Brief an die Menschen Hallo, ich bin‘s, der Mosu. Heute möchte ich Euch erzählen, wie es mir in meinem bisherigen Leben ergangen ist. Manches ist zwar sehr traurig, aber es gibt ein „Happy End“.

ich, der unscheinbare, behinderte Mosu, durfte ausreisen!

Geboren wurde ich in Rumänien, einem Land, in dem Tiere nicht besonders viel zählen. Bereits als Welpe hatte ich einen Unfall. Ich weiß nicht mehr genau, was damals passiert ist, es ist schon zehn Jahre her. Ich habe mir damals einen Wirbel im Rücken gebrochen, wie genau ich überleben konnte, kann ich nicht mehr sagen. Es ist zwar irgendwie alles zusammengewachsen, aber seitdem bin ich behindert. Ich kann zwar laufen, aber ich bin sehr wackelig auf den Hinterbeinen und kann meinen Urin nicht richtig kontrollieren. Aber wenigstens blieb ich am Leben. Ich hatte wohl einen Schutzengel. In Rumänien nahmen mich Tierschützer auf, und ich kam für viele Jahre in ein Tierheim.

Ich kam nach langer Autofahrt in eine Tierklinik, hatte eine warme Box und genügend Futter und fühlte mich erstmal sicher. Und ich wartete auf das, was ich mir in den vielen einsamen Jahren in Rumänien vorgestellt hatte. Doch es kam Bei der Physiotherapie: Gleich geht’s ins Wasser! niemand, der mich adoptierte. Ich hatte das Gefühl, dass mich keiner mochte, weil ich nur Arbeit machte. Und ich schämte mich, weil mein weißes Fell durch meine Inkontinenz oft gelb war, und ich so schlimm gestunken habe. Aber dann kam eine Frau, schaute mich an, streichelte mich und sagte was von „Chance geben“ und vierwöchiger Physiotherapie. Später habe ich dann erfahren, dass sie in der Klinik, in der ich Jetzt wird trainiert. war, als selbständige Tierphysiotherapeutin an das Laufband gewöhnt, und heute arbeitet, ganz aktiv im Tierschutz ist mag ich es sogar. Die Physiotherapeuund kostenlos mit mir arbeiten wollte. tin hat immer an mich geglaubt und Nach vier Wochen sollte dann entganz oft gesagt: „Mosu, du schaffst schieden werden, wie es mit mir weidas! Du hast einen super Charakter tergeht. und bist ein ganz toller Hund.“

Irgendwann im Herbst 2013, als ich schon die Hoffnung auf ein anderes Dasein aufgegeben hatte, kamen Tierschützer vom ETN e.V. nach Rumänien und meinten, dass man mir in Deutschland sicher besser helfen könne. Ich war ganz aufgeregt, ausgerechnet

Dann hat sie ganz viele komische Sachen mit mir gemacht, die noch nie jemand mit mir gemacht hat. Ich hatte zuerst Angst, vor allem vor diesem Unterwasser-Laufband, dort sollte meine fehlende Muskulatur wieder aufgebaut werden. Aber ich habe mich

Ich bin ein Hund. Aber nicht irgendeiner. Ich gehöre der Rasse der GATOMIS (GAnz TOlle MIschlinge) an. Mein jetziges Frauchen sagt, es gibt zwar viele GATOMIS, aber keiner sieht aus wie der andere, alle haben unterschiedliche Größen und Fellfarben. Ich bin also in jeder Hinsicht einzigartig! Leider ist mein Leben bisher nicht so optimal verlaufen. Davon möchte ich Euch nun berichten.

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Sie hat mich dann in einer Hundepension untergebracht, die der Klinik angegliedert ist. Die „Physiotante“ hat mich so oft wie möglich dort abgeholt, mich gebadet, massiert (das finde ich gaaanz toll!), mit mir Gleichgewichtsübungen gemacht, und wir haben

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Fleißig laufen

zusammen im Unterwasserlaufband geübt. Danach durfte ich, bis sie wieder nach Hause fuhr, in ihrer Praxis bleiben, was für mich eine Abwechslung war, weil dorthin immer viele liebe Leute mit ihren Hunden kamen. Und ich war ein bisschen neidisch auf die anderen Hunde, die ein richtiges Zuhause hatten und eigene Menschen, die sich um ihr Wohl und ihre Gesundheit sorgten. Aber sie haben auch mich gesehen und gestreichelt, und viele haben mir auch Leckerchen gegeben. Nach Ablauf der vier Wochen Physiotherapie war dann aber in der Klinik von dem Wort „Euthanasie“ die Rede, und das, obwohl ich mir so viel Mühe gegeben, gut mitgearbeitet und große Fortschritte gemacht hatte. Ich bekam Angst. Auch die Physiofrau, die Mar-

In Rumänien saß ich noch hinter Gittern.

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garete heißt, machte sich Sorgen um mich. Sie hat mich dann kurzerhand mit nach Hause genommen und einen Übernahmevertrag für mich gemacht, obwohl in ihrem Zuhause schon viele Hunde leben und eigentlich absoluter Aufnahmestopp angesagt ist. Margarete und ihr Mann Andreas haben nämlich neben ihrer beruflichen Tätigkeit ein Gnadendomizil für alte, chronisch kranke, behinderte und verhaltensauffällige Hunde. Ich habe also nochmal Glück gehabt! Alle Hunde hier leben im Haus. Manchen sieht man nicht an, dass sie krank sind, sie haben eine eigenartige Mittelmeerkrankheit oder Epilepsie. Oder der Rotzi-Cocki, der aufgrund seiner jahrelangen schlechten Haltung in einem kalten Verschlag einen chronischen Schnupfen und eine Bronchitis zurückbehalten hat. Alle gehen in Deckung, wenn er morgens niest. Iiiiiih! Andere wiederum sind körperlich behindert, so wie ich. Und dann gibt es auch einfach nur alte, die keiner mehr wollte, die hier ihren Lebensabend verbringen. Ach ja, drei habe ich fast vergessen, das sind die, die aufgrund schwerer Misshandlungen keinen „vernünftigen“ Kontakt mehr zu Menschen aufbauen können. Sie mögen es nicht, gestreichelt oder angefasst zu werden, aber sie leben hier angstfrei in Haus und Garten. Wir sind gemäß unserer jeweiligen

Bedürfnisse in Rudel aufgeteilt, haben warme Zimmer und Körbchen mit Decken. Die meisten Zimmer haben sogar noch eine Terrasse zum Sonnen. Am wenigsten Platz haben hier eigentlich die Menschen. Draußen auf dem Grundstück haben wir Platz zum Laufen, Graben und Buddeln. Ein eingezäuntes Waldstück gibt es auch! Die anderen Hunde haben mir erzählt, dass es besonders im Sommer im Wald immer sehr schön schattig ist; gemütlich für ein Nickerchen im Freien. Darauf freue ich mich schon. Ich habe jetzt einen geregelten Tagesablauf. Morgens um halb sieben stehen wir alle auf und gehen erstmal in den Garten. In letzter Zeit hat es oft geregnet, so dass wir danach mit

Handtüchern abgerubbelt werden müssen. Das mag ich sehr! Wenn wir dann alle wieder in unseren Zimmern sind, gibt es Futter, und die meisten von uns bekommen irgendwelche Medikamente. Ich muss zurzeit auch viele Tabletten nehmen, meist sind sie in Wurst eingewickelt. Dann schlafen wir Hunde meist eine Runde, während Margarete oder Andreas arbeiten gehen. Das muss sein, sagen die bei-

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Service hierher gekommen ist. Deanston ist zwar ein sehr aristokratischer Englischer Setter, aber ich glaube, er ist auch ein GATOMI, nämlich aus Setter und Schlaftablette, so viel wie der pennt! Margarete meint, dass er in seinem Leben zuviel jagen musste und jetzt einfach mal ausspannt.

Ich hab’s geschafft!

den, denn sie zahlen fast alles, was wir brauchen, selbst. Da kommt ganz schön was zusammen, und das will erst einmal verdient sein. Gut, dass der ETN wenigstens für mich weiterhin die Tierarztkosten bezahlt! Margarete nimmt vier von uns mit in die Physiotherapie-Praxis; ich darf auch mit. Dreimal wöchentlich trainiere ich jetzt meine Muskeln. Mittlerweile schaffe ich zwanzig Minuten im Unterwasserlaufband. Und wenn wir Gassi gehen, muss ich meistens an der Leine laufen, damit ich lerne, meine Füße ordentlich zu setzen. Ich soll auch lernen, mich zu konzentrieren und nicht so wild loszustürmen, denn dann kommen meine Hinterbeine manchmal nicht mit. Ich darf noch nicht so lange raus, weil ich mich nicht überanstrengen soll, aber jeden Tag wird es mit dem Laufen etwas besser. Ich habe jetzt auch ein besonderes Geschirr mit vielen Schnallen, das mir total gut steht, und wenn wir auf der Straße laufen, habe ich hinten Schuhe an, damit sich meine Krallen nicht so abnutzen. Todschick, sage ich Euch! Miss Sophie, eine dreizehnjährige Labrador-Dame, hat mir auch schon schöne Augen gemacht, aber die ist mir zu alt. Schließlich bin ich ein knackiger Rüde in den besten Jahren! Ich lebe jetzt in einer WG mit Miss Sophie, die vor drei Jahren aus einer französischen Vermehrerfarm gerettet wurde, und mit dem zwölfjährigen Deanston, der vor einem halben Jahr aus einer spanischen Tötungsstation

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Eine Freundin von Margarete und Andreas, eine ganz liebe Tierärztin, hat mich auf Herz und Nieren durchgecheckt. Ich wurde geröntgt, es wurde ein Ultraschall von den Organen gemacht, Blutwerte eingeschickt. Bei den Untersuchungen habe ich Leberwurst gegessen und so alles gut überstanden. Leider musste ich wegen eines Hodentumors noch kastriert werden, aber es war nicht so schlimm wie es sich anhört. Bei der Gelegenheit wurden auch meine Zähne saniert. Muss wohl eine ganz schöne Arbeit gewesen sein, den „Steinbruch“ wieder in Ordnung zu bringen! Aber ich habe ja in Narkose gelegen und nichts davon mitbekommen. Jetzt kann ich auch wieder richtig kauen. Und meine Blutwerte sind super, wie bei einem jungen Hund. Also bin ich jetzt „runderneuert“. Seit meine anderen Baustellen in Ordnung gebracht wurden, klappt das jetzt auch besser mit dem „Pipimachen“. Ich kann das jetzt schon viel besser kontrollieren. Ich bin auch richtig wachsam geworden und belle, wenn irgendjemand meinem jetzigen Frauchen zu nahe kommt und freue mich meines Lebens. Manchmal gifte ich die anderen Hunde an, vor allem, wenn es ums Fressen geht. Schließlich musste ich jahrelang um meine Existenz kämpfen, aber Margarete meint, dass sich diese Unart noch geben wird, sobald ich merke, dass genug für alle da ist. Deshalb esse ich jetzt erst einmal alleine im Flur. Hier heiße ich auch nicht einfach nur Mosu, sondern auch Bärchen, kleiner Schatz und Scapa. Das hat sich Andreas ausgedacht, weil er meint, dass zu einem neuen Leben auch ein neuer Name gehört!

Ich fühle mich wirklich sehr wohl hier. Trotzdem wäre es natürlich super, wenn ich noch eine Familie für mich alleine finden würde, die sich um mich kümmert. Margarete und Andreas sind nämlich mit der Versorgung von uns Vierbeinern an der körperlichen und finanziellen Belastungsgrenze angelangt. Also, wenn jemand noch ein kleines Plätzchen, am besten ebenerdig und mit einem kleinen Gärtchen, für mich frei hätte, möge er sich bei Margarete melden. Bei meiner Krankengeschichte wären medizinische Kenntnisse natürlich von Vorteil. Nochmals vielen Dank an alle, die mir geholfen haben und auch jetzt noch zur Seite stehen! Gerne halte ich Euch in einer der nächsten Ausgaben von „Respektiere“ auf dem Laufenden, wie es mir weiterhin ergangen ist. Sollte noch jemand mir oder meinen Kumpels etwas Gutes tun wollen, meldet Euch einfach bei Margarete und Andreas unter der E-Mail-Adresse gnadendomizil-am-sonnenberg@t-online. de. Benötigt werden vor allem Plastikkörbe, Decken, Geld für Futter und den Tierarzt oder auch Futterspenden. Einen ganz lieben Hundekuss sendet euch Euer Mosu (alias Scapa alias Bärchen alias kleiner Schatz) (Fortsetzung folgt) Margarete Hagauer-Weimer, Tierphysiotherapeutin, Gnadendomizil „Am Sonnenberg“

Ich liebe es, mich im Gras zu wälzen.

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Aubergine

uschi dreiucker, pixelio

Serie "Giftpflanzen" Teil 5: Gem端se 34

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Mario Heinemann, pixelio

iele Menschen glauben, dass Pflanzen, die für Menschen ungiftig sind, auch problemlos von Tieren gefressen werden können. So kommt es immer wieder zu Vergiftungen von Pferden, Schafen oder anderen Tieren, weil ihnen ahnungslose Menschen in der Absicht, etwas Gutes zu tun, Gemüseabfälle über den Zaun werfen. Der letzte Teil unserer Serie behandelt daher einige Gemüsesorten, die für Tiere giftig werden können.

Garten-, Stangenbohne (Phaseolus vulgaris)

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Ackerbohne, Dicke Bohne, Saubohne (Vicia faba)

Die Acker- oder Saubohne wird weltweit als Kulturpflanze angebaut und trägt zur Erntezeit dicke Bohnen in ca. 12 cm langen Hülsen. Die Pflanze enthält vor allem die Glykoside Vicin und Convicin. Pferde, Rinder, Schweine, Hunde und Vögel reagieren in unterschiedlichem Maße auf die Giftstoffe. Pferde zeigen bei Vergiftungen beispielsweise starke Leberschädigungen und Koliken. Trotz ihrer Giftstoffe wird die Ackerbohne aufgrund ihres hohen Eiweißgehaltes zu geringen Anteilen als Futterpflanze verfüttert. Bei Rindern kann der Anteil der Ackerbohne an der Gesamtfuttermenge bei 7 % liegen, ohne dass Vergiftungserscheinungen auftreten.

Olaf Rendler, pixelio

Sabine Rothenbücher, pixelio

Ackerbohne, Dicke Bohne, Saubohne (Vicia faba)

Service

Aubergine (Solanum melongena)

Garten-, Stangenbohne (Phaseolus vulgaris)

Aubergine (Solanum melongena)

Die Stangenbohne ist eine Kletterpflanze von bis zu 7 m Höhe, die auf der ganzen Welt in Gemüsegärten angepflanzt wird. Die Pflanze enthält giftige Eiweißverbindungen, darunter den Wirkstoff Phasin. Roh verzehrte Bohnen können auch dem Menschen gefährlich werden; schon drei bis zehn rohe Bohnen können Vergiftungssymptome wie Erbrechen und Magenkrämpfe auslösen. Für Pferde, Rinder, Schweine und Nager ist die Stangenbohne ebenfalls giftig. Symptome einer Vergiftung sind Erbrechen, blutiger Durchfall, Krämpfe und MagenDarm-Entzündungen.

Wie bei der Tomate sind bei der Aubergine das Kraut und die unreife Frucht giftig. Die grünen Teile der Pflanze enthalten das Gift Solanin, das bei Pferden und Schafen Schleimhautentzündungen, Ekzeme, Reizungen des Magen-Darm-Traktes, Durchfälle und Atembeschwerden hervorruft. Avocado (Persea gratissima) Die Avocadofrucht wächst an bis zu 15 Meter hohen Bäumen und hat ein gelb-grünliches Fruchtfleisch. Während die Avocado für den Menschen ungiftig ist, kann sie bei allen Hausund Nutztieren Vergiftungen bis hin zum Tod verursachen! Das Fruchtfleisch und der Kern enthalten den Giftstoff Persin, der zu Atemnot, Husten, erhöhter Pulsfrequenz und Wassereinlagerungen am Hals und Bauch führen kann. Eine Vergiftung ist nicht therapierbar und führt bei Vögeln und kleineren Tieren oft zum Tod.

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Service Küchenzwiebel (Allium cepa) M.Stefan Lüke, pixelio

Die Küchenzwiebel enthält verschiedene Stoffe, die praktisch nur für Hunde giftig sind. Die Wirkstoffe führen bei Vergiftung zu einer Auflösung der roten Blutkörperchen (Hämolyse), was sich durch allgemeine Schwäche und blasse Schleimhäute äußert. Die Schleimhäute der Augen können sich gelblich verfärben, die Tiere bekommen Durchfall, und auch der Urin verfärbt sich durch ausgeschiedene

Blutfarbstoffe. Die gefährliche Dosis beträgt beim Hund 5 g pro kg Körpergewicht, was bei gefräßigen Hunden mitunter schnell erreicht werden kann. Theoretisch sind auch Pferde gefährdet. Da die Menge an Zwiebeln, die gefressen werden muss, um eine toxische Dosis zu erreichen aber vermutlich sehr hoch ist, ist eine Vergiftung beim Pferd nicht zu erwarten. Die meisten Pflanzenfresser meiden außerdem Zwiebeln aufgrund ihres starken Geruchs.

w.r.wagner, pixelio

Küchenzwiebel (Allium cepa)

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Avocado (Persea gratissima)

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Serie "Artgerechte Tierhaltung"

Teil 5: Degus

Kleine Charmeure aus Chile Es gibt ein paar Sätze, die man als Deguhalter immer wieder hört. Ganz oben auf der Liste steht sicher: „Was sind das denn für Tiere?“ Eine eindeutige Beschreibung dieser Tiere zu geben, ist aber gar nicht so einfach. Ihr nächster bekannter Verwandter ist das Meerschweinchen, mit dem sie einige Verhaltensweisen, aber nicht das Aussehen gemeinsam haben. Degus sehen am ehesten großen Mäusen oder Ratten ähnlich, sind aber nicht artverwandt mit ihnen (daher der Familienname „Trugratten“). Ihre facettenreiche Persönlichkeit, das soziale Verhalten und die vogelähnliche Lautsprache zu beschreiben fällt noch viel schwerer, so dass es meistens auf einen Besuch hinausläuft, um sich „diese Tierchen“ mal anzusehen. Meistens ist es dann Liebe auf den ersten Blick,

denn dem Charme von Degus kann kaum jemand widerstehen. Ihnen beim Fressen, Nagen, Zwitschern und Kuscheln mit den Artgenossen zuzusehen ist einfach eine Freude. Voraussetzung für so ein glückliches Deguleben ist selbstverständlich die artgerechte Haltung.

Niemals alleine Die Zufriedenheit der hochsozialen Tiere steht und fällt mit der Gesellschaft anderer Degus. Sie müssen mindestens zu zweit, noch besser in einer Gruppe von drei oder mehr Tieren gehalten werden. Hierbei sind gleichgeschlechtliche Gruppen die erste Wahl, zum einen um Nachwuchs der

Laufräder sollten eine geschlossene Lauffläche haben, um Verletzungen zu vermeiden. Außerdem sollten sie nicht aus Kunststoff hergestellt sein, da Degus sehr gerne nagen. Quelle: DHW Angela Heider-Willms

Ob ein Degu zutraulich wird, hängt vor allem vom Charakter des jeweiligen Tieres ab. Quelle: DHW Sari Tanuhardja, www.iveseen.net

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vermehrungsfreudigen Degus zu vermeiden (es gibt bereits mehr als genug Degus, die in Tierheimen und bei Deguhilfen auf ein schönes Zuhause warten) und zum anderen, weil sich Männchen im Kampf um Weibchen schwer bis tödlich verletzen können. Dieses Verhalten lässt sich leider auch nicht durch eine Kastration unterbinden; ein einzelnes, kastriertes Männ-

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Quelle: DHW Angela Heider-Willms

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Platz satt für die Vielnager Degus sind sehr aktiv und brauchen viel Platz, um ihren Bewegungsdrang ausleben zu können. Zwei bis drei Tiere sollten auf mindestens 100 x 50 x 100 cm untergebracht werden – je größer, desto besser. Dieser Raum sollte durch sogenannte Vollebenen optimal genutzt werden, um die Lauffläche der Tiere zu maximieren, das heißt, man setzt Ebenen ein, die genau so groß sind wie die Grundfläche des Käfigs und sägt nur ein kleines Loch hinein, damit die Tiere zwischen den Ebenen wechseln können. Ideal ist hierbei ein Abstand von 30 bis 40 cm zwischen den Ebenen. Degus sind Nagetiere im wahrsten Sinne des Wortes – Plastik (bei Verschlucken lebensgefährlich!) und sogar dünner Draht stellt für ihre scharfen Zähne kein Hindernis dar. Daher scheiden Käfige aus diesem

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Material aus. Holzkanten bei selbstgebauten Käfigen sollten unbedingt mit Aluschienen gesichert werden. Die im gängigen Zoohandel erhältlichen Volieren und Terrarien sind meist entweder zu klein für die Deguhaltung, schwer zu reinigen, unzureichend belüftet oder nicht ausbruchsicher. Mit ein wenig handwerklichem Geschick kann man sich auch einen eigenen Käfig bauen. Eine gute Basis ist beispielsweise ein Kleiderschrankkorpus, in den beschichtete Spanplatten eingezogen werden können. Diese lassen sich leicht reinigen und bieten wegen ihrer glatten Oberfläche keinen Ansatz für die Deguzähnchen. Anregungen und Beispiele für den Käfigbau finden

sich auf unserer Internetseite www. deguhilfe-west.de unter dem Punkt „Käfigbeispiele“.

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Quelle: DHW Daniela Lichtblau

chen in einer Gruppe von Weibchen zu halten, ist dagegen eine gute Möglichkeit. Da die Tiere ein sehr ausgeprägtes Revierverhalten haben, kann es in Gruppen immer mal wieder zu Rangeleien kommen. Aus demselben Grund sollte man Degus niemals einfach zusammensetzen, sondern sich vorher gründlich über das Thema „Vergesellschaftung“ informieren.


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Quelle: sprisi, pixelio

Krallen abzunutzen. Hier eignen sich beispielsweise Brücken aus Weidenholz, ungespritzte Äste (Achtung, manche Holzsorten sind giftig!) und Korkröhren. Für dauerhafte Einrichtungsgegenstände kann man sich im Baumarkt umsehen und aus Fliesen, Pflasterund Weinsteinen, Tontöpfen und anderen nagefesten Materialien Schlupf winkel und Klettermöglichkeiten konstruieren – letztere allerdings in Maßen. Degus können zwar ganz ordentlich springen, sind aber keine besonders guten Akrobaten.

pe irgendwann in seine Einzelteile zerlegt. Daher sollte man das Rad mit einer Aluschiene gegen die fleißigen Zähnchen sichern. Zusätzlich kann man überlegen, den Tieren Freilauf zu gewähren. Allerdings ist das nicht mit jeder Gruppe möglich; bei einigen birgt es das Risiko von starken Revierkämpfen (bis hin zum Gruppenzerfall) und bei anderen ist die Angst außerhalb des gewohnten Terrains einfach zu groß. Aber selbst wenn man sich für den Freilauf entscheidet, gilt es hier einiges zu beachten: Das Zimmer muss vorher natürlich degusicher gemacht werden. Angenagte Kabel können den Tieren im schlimmsten Fall einen tödlichen Elektroschock versetzen. Giftige Zimmerpflanzen und Wasserquellen müssen ebenfalls außer Reichweite gebracht werden – Degus können nicht schwimmen, hassen es, nass zu werden und erkälten sich schnell. Außerdem sollte man die Körperfülle eines Degus nie überschätzen. Trotz ihres eher rundlichen Aussehens kommen sie durch die engsten Zwischenräume. Sowohl Laufräder als auch Auslauf können und dürfen aber nie einen geräumigen Käfig ersetzen.

Quelle: sprisi, pixelio

Der richtige Standort Lauf, Degu, lauf! Degus sind weder hundertprozentig Dem Bewegungsdrang eines Degus tag- noch nachtaktiv, sondern haben kann ein Käfig, wie groß mehrere Wach- und Schlafphasen auch immer, nie ganz über den Tag verteilt. Da sie von Na- gerecht werden. Zur tur aus äußerst neugierig und sehr Einrichtung des Käfigs gesellig sind, passen sie sich oft den sollte daher unbedingt Lebensgewohnheiten ihrer Mitbewoh- ein Laufteller oder ein ner an. Dafür gibt es jedoch keine Ga- Laufrad gehören. Dieses rantie, so dass der Degukäfig nicht un- muss mindestens einen bedingt im Schlafzimmer stehen sollte, Durchmesser von 30 cm denn wenn sie wollen, können Degus und eine geschlossene ziemlich laut werden. Der Gesundheit Fläche vorweisen, um Rüder Tiere zuliebe sollte der Käfig von ckenschäden und VerletLärm, Zugluft, Zigarettenrauch und zungen vorzubeugen. Inständiger Sonneneinstrahlung abge- zwischen sollte klar sein, schirmt sein. Ein von der Sonne be- dass für Degus Räder schienenes Eckchen des Käfigs wird aus Plastik tabu sind. Ein jedoch gerne und ausgiebig zum Rad aus unbehandeltem Sonnenbaden genutzt. Bei der Käfig- Holz ist eine Alternative, einrichtung gilt wie auch beim Käfig wird aber selbst von der selbst: Vor den Zähnen eines Degus nagefaulsten Degugrupist so gut wie nichts sicher. Gleichzeitig brauchen DeBei der Fütterung eines Degus gibt es gus aber auch die Mögeiniges zu beachten. Handelsübliche lichkeit, ihre ständig nachMischungen sind meist ungeeignet. wachsenden Zähne und

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Service Pflege Degus sind sehr saubere Tiere, die einen großen Teil des Tages mit der eigenen und gegenseitigen Fellpflege verbringen. Anders als Katzen oder Hunde putzen sie ihr Fell jedoch nicht mit der Zunge, sondern nehmen ausgiebige Bäder in Sand, der ihnen in einem Gefäß mit hohem Rand immer zur Verfügung stehen sollte. Es gibt spezielle Badegefäße im Handel, eine ausgediente Auflaufform oder ähnliches dient demselben Zweck. Als

Durch eingesetzte Vollebenen kann die Lauffläche eines Geheges vervielfacht werden. Der Abstand zwischen den Ebenen sollte 30 bis 40 cm betragen. Quelle: NadinePahl

matten aus natürlichen Fasern oder Kapokschoten zu kaufen, die von den Tieren akribisch auseinandergerupft und mit Freude verbaut werden.

Ein Laufteller ist eine gute Alternative zum Laufrad und sorgt dafür, dass die Degus ihren starken Bewegungsdrang befriedigen können. Quelle: DHW Sari Tanuhardja, www.iveseen.net

Sand kann Chinchillasand verwendet werden – Vogelsand ist wegen des Zusatzes von Anis oder Muschelsplittern ungeeignet. Da Degus zur Aufrechterhaltung des Gruppengeruchs in den Sand urinieren, muss er regelmäßig ausgetauscht werden. Degus orientieren sich an diesem gemeinsamen Geruch und legen im ganzen Käfig Urinmarkierungen an. Eine zu übertriebene Käfighygiene kann Stress und damit die gefürchteten Revierkämpfe auslösen. Daher sollten auf Degus keine menschlichen Hygienestandards angewandt werden. Pro Woche eine Etage zu reinigen, reicht völlig. Hierzu fegt man die verschmutzte Einstreu auf, wischt die Ebene mit klarem Wasser ab und reinigt die Einrichtungsgegenstände. Bei starken Verschmutzungen kann ein Schuss Essig

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ins Putzwasser gegeben werden. Bei der Einstreu sollte man nicht geizen, schließlich legen Degus in der freien Natur komplizierte unterirdische Bauten an und graben leidenschaftlich gerne. Handelsübliche, unparfümierte Kleintierstreu wird von den Tieren gut angenommen. Für Allergiker empfehlen sich auch Hanf-, Leinen- oder Baumwolleinstreu. Pellets sollten nicht benutzt werden. Degus lieben es, sich gemütliche Schlafnester zu bauen. Als Baumaterial kann man ihnen Heu, Stroh sowie Küchenrolle oder Toilettenpapier (unbedruckt und unparfümiert) anbieten. Von der im Zoohandel leider immer noch erhältlichen Hamsterwatte sollte man die Finger lassen, da die synthetischen Fasern Gliedmaßen abschnüren und beim Verschlucken zu einem Darmverschluss führen können. Stattdessen gibt es gepresste Hanf-

Degumenü Eine artgerechte Ernährung ist Voraussetzung für ein langes, gesundes Deguleben. Hauptbestandteil der Degunahrung ist Heu, welches ebenso wie frisches Trinkwasser täglich in ausreichender Menge angeboten werden muss. Auf dem Speiseplan stehen außerdem getrocknete Kräuter, Blätter, Blüten und Äste. Handelsübliche Degufuttermischungen sind leider meist ungeeignet. Unter www.hansemannsteam.de können jedoch zwei gut geeignete Mischungen bezogen werden. Alternativ kann das Futter auch selbst gemischt werden, hier muss man sich allerdings vorher gut informieren, damit es nicht zu Mangelerscheinungen kommt. Frischfutter ist ebenfalls unverzichtbar für eine gesunde Ernährung. Hierfür eignen sich diverse Salatsorten, Möhrengrün, Unkraut wie Löwenzahn, Blätter von Obstbäumen, Birken und Weiden, Kräuter wie Basilikum und Gemüsesorten wie Chicoree und Paprika. Tiere, die kein Frischfutter gewöhnt sind, sollten zunächst nur kleine Mengen bekommen, da es sonst zu Verdauungsproblemen kommen kann. Frischfutterreste sollten nach spätes-

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Deguhilfe West e.V.

tens einem Tag aus dem Käfig entfernt werden, um Schimmelbildung vorzubeugen. Degus sind von Natur aus auf sehr karge und zuckerarme Kost eingestellt. Obst, melassehaltige Pellets oder Getreide gehören daher nicht in den Futternapf. Degus sind echte Naschkatzen und lieben Gemüseflocken, gepoppten Mais, Sonnenblumen- und Kürbiskerne als Leckerlis, die in Maßen und als Belohnung gegeben werden können. Mein Degu und ich Zutrauliche Degus sind keine Seltenheit, man sollte sich jedoch darüber im Klaren sein, dass man sich hier keine Schmusetiere, sondern vor allem Beobachtungstiere ins Haus holt. Degus interagieren vorzugsweise miteinander und sehen den Menschen hauptsächlich als Futterquelle an. Ob sie zutraulich werden oder nicht ist vor allem eine Charaktersache. Es gibt Degus, die nach wenigen Wochen bereits auf der Schulter ihres Menschen herumlaufen, andere werden bis zu ihrem Tod nie wirklich Vertrauen fassen. Die angeborene Neugier der Tiere ist jedoch ein großer Vorteil und eine Eigenschaft, die sie sehr liebenswürdig macht. Einmal pro Tag sollte ein schneller Gesundheitscheck vorgenommen werden: Sind die Augen klar? Das Fell glänzend? Die Zähne gelb-orange? Ist der Degu aktiv und lebhaft? Aufgeplustertes Fell kann ein Zeichen von Krankheit sein, muss es aber nicht zwangsläufig, denn Degus stellen auch ihr Fell auf, wenn ihnen kalt ist oder wenn sie dösen. Auch roter Urin ist nicht immer ein Alarmzei-

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chen, sondern kann von roten Farbstoffen in der Nahrung (z.B. Rote Bete) verursacht werden. Bei Unsicherheiten sollte jedoch immer sofort ein Tierarzt zu Rate gezogen werden. Degus stehen in der Nahrungskette so weit unten, dass sie Krankheitssymptome sehr lange verstecken. Steht ein Tierarztbesuch an, und es muss ein Degu gefangen werden, darf er niemals am Schwanz festgehalten werden, denn er kann abreißen. Obwohl die Haltung auf den ersten Blick sehr aufwändig klingt, sind Degus im Alltag tatsächlich sehr pflegeleichte Haustiere. Dass sie nicht so sehr auf Menschen bezogen sind, ist nicht unbedingt ein Nachteil, denn das bedeutet auch, dass man sie am Tag über längere Zeit alleine lassen kann, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Solange sie ihre Artgenossen um sich haben, gesundes und schmackhaftes Futter bekommen und genügend Gelegenheiten zum Nagen, Rennen und Buddeln haben, führen sie ein zufriedenes und aktives Leben, an dem sie ihre menschlichen Besitzer durchaus teilhaben lassen. Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit kann man mit Freude beobachten, wie die Degus miteinander spielen, sich als Kuschelhaufen in der Sonne räkeln, aufwändige Nester bauen und sich zwitschernd und trillernd unterhalten. Da Degus im Durchschnitt vier bis sechs Jahre leben, hat man an den knopfäugigen Charmeuren aus Chile lange seine Freude. Wer nun Interesse an den kleinen, liebenswerten Nagern bekommen hat, kann sich gerne von uns beraten lassen und am Ende vielleicht eines unserer Notfalltrüppchen adoptieren.

Der gemeinnützige Tierschutzverein Deguhilfe West e.V. wurde im Juni 2007 gegründet. Ziel ist es, sich für die artgerechte Tierhaltung, insbesondere von Degus, einzusetzen. Degus sind zwar als Haustiere längst nicht so verbreitet wie andere Kleinnager, erfreuen sich aber einiger Beliebtheit. Leider erhalten Tierfreunde nur selten richtige und brauchbare Informationen zur artgerechten Haltung. Die Folgen sind kranke und verhaltensgestörte Tiere, unkontrollierte Vermehrung und überforderte Halter, die oft keinen anderen Ausweg sehen, als ihre Tiere abzugeben. Hier setzt die Deguhilfe West e.V. an und betreibt schwerpunktmäßig Prävention durch gezielte Aufklärung, um möglichst vielen Degus ein schöneres Leben zu ermöglichen. Sie klärt Deguhalter und solche, die es werden wollen, über Haltungsbedingungen und Ernährung auf, berät und unterstützt bei Haltungsproblemen (z.B. Vergesellschaftung) und nimmt in ihren Pflegestellen Notfalltiere zur Weitervermittlung auf. Mehr Informationen über die Deguhilfe West e.V. finden Sie unter www.deguhilfe-west.de Der Verein finanziert sich über Mitgliedsbeiträge (ab € 1,50/ Monat) und Spenden, die jederzeit willkommen sind. Deguhilfe West e.V. IBAN: DE04 3505 0000 0200 0867 34 BIC: DUISDE33XXX Sparkasse Duisburg Weitere Fragen beantwortet der Verein gerne unter info@deguhilfewest.de.

Deguhilfe West e.V.

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Das Eichhörnchen Wo können wir das Eichhörnchen finden? In Europa lebt nur das Europäische Eichhörnchen (Sciurus vulgaris). Vor allem in Wäldern, aber auch in Parks beim Spaziergang mit der Familie können wir Eichhörnchen treffen. Auch wenn du keine Eichhörnchen siehst, kannst du eventuell ihren Ruf („Tschuk Tschuk Tschuk“) hören, denn normalerweise sind Eichhörnchen sehr scheu und meiden den Menschen. So sieht das Eichhörnchen aus Die typischen Merkmale des Eichhörnchens sind sein rotbraunes bis schwarzbraunes Fell und der auffällige, buschige Schwanz, der fast zwanzig Zentimeter lang ist. Die Bauchseite ist dagegen hell (meist weiß) gefärbt. Der Schwanz hilft dem Eichhörnchen dabei, das Gleichgewicht beim Klettern und bei Sprüngen von Baum zu Baum nicht zu verlieren. Aber es gibt noch einen weiteren Nutzen: Im Winter legt das Eichhörnchen den Schwanz um den Körper, um sich zu wärmen. Mit einer Körperlänge von ungefähr fünfundzwanzig bis dreißig Zentimetern und einem Gewicht zwischen dreihundert und fünfhundert Gramm ist das Eichhörnchen sehr klein und leicht. Es kann sich beim Klettern also auch auf die dünnsten Äste wagen. Wusstest du, dass Hände und Füße

des Eichhörnchens im Winter oben und unten behaart, im Sommer aber von unten unbehaart sind? Außerdem ist das Fell im Sommer heller und stärker rot gefärbt als im Winter. Und rechtzeitig zu Beginn der kalten Jahreszeit wachsen dem Eichhörnchen an den Ohren kleine Haare als Pinsel, die im Sommer fehlen. Das frisst das Eichhörnchen Eichhörnchen sind bei ihrer Nahrung nicht wählerisch. Hauptsächlich fressen sie Nüsse, Samen, Eicheln und Beeren. Aber auch Jungvögel und Eier werden manchmal von Eichhörnchen verspeist. Am liebsten mag das Eichhörnchen aber doch Nüsse, die mit den starken Nagezähnen aufgebissen werden. Wenn das Eichhörnchen genug Nahrung findet, wird diese in Baumspalten gelagert oder vergraben. Beim Vergraben der Nahrung nutzt das Eichhörnchen immer denselben Ablauf: Freischarren des Lochs, Ablegen der Nahrung, Erde über das gefüllte Loch scharren und anschließend festdrücken. Wenn es im Winter keine Nahrung mehr aus der Natur gibt, dienen dem Eichhörnchen die zuvor angelegten Essensvorräte als Nahrungsquelle. Oft werden diese Vorräte „vergessen“, und die vergrabenen Samen beginnen im Frühjahr zu keimen. Dadurch wachsen neue Pflanzen: Das Eichhörnchen spielt also auch eine wichtige Rolle beim Waldaufbau.

nen aus Zweigen und Blättern rundliche Nester, die nach unten geöffnet sind. Und warum sind die Nester nach unten und nicht wie bei Vogelnestern nach oben geöffnet? So kann das Eichhörnchen ohne Probleme von unten den Baum entlang in sein Nest klettern. Die Nester werden auch „Kobel“ genannt und sind von innen gemütlich mit Moos und Gras gepolstert. Eichhörnchen nutzen mehrere Kobel gleichzeitig, wobei manche als Schlafnester und manche als Schattenkobel für Ruhephasen am Tag genutzt werden. Das Eichhörnchen hält keinen richtigen Winterschlaf, sondern legt im Winter längere Schlafphasen ein, zwischen denen es sein Nahrungslager aufsucht, um zu fressen.

Das Verhalten Eichhörnchen sind Einzelgänger und tagaktiv. Das Eichhörnchen lebt in den Bäumen und kommt zur Futtersuche auf den Boden. Dort bewegt es sich mit kleinen Sprüngen vorwärts. Damit ein Leben in den Bäumen möglich ist, baut das Eichhörnchen in den Baumkro-

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Respektierchen Feinde des Eichhörnchens Natürliche Feinde der Eichhörnchen sind Greifvögel oder kleine Räuber wie zum Beispiel der Baummarder. Der größte Feind des Eichhörnchens ist jedoch der Mensch, der zu stark in die Natur und den Lebensraum der Eichhörnchen, aber auch vieler anderer Waldbewohner eingreift. Bäume, die Heimat vieler Eichhörnchen und Vögel, werden rücksichtslos gefällt und auf Straßen, die durch Wälder gebaut werden, werden viele Eichhörnchen und andere Tiere überfahren. Viele Menschen wissen außerdem nicht, dass auch der eigene Garten zum Tod einiger Eichhörnchen beitragen kann. Oft werden Regentonnen und Swimmingpools nicht abgedeckt, so dass die Eichhörnchen darin ertrin-

Schmetterlingsquiz:

Service ken. Auch Gifte wie Schneckenkorn oder bestimmte Gartendünger führen zum Tod vieler Eichhörnchen.

Schau dir alle Bilder ganz genau an und finde das Pärchen! Nur zwei Bilder sind genau gleich!

Bastelanleitung: Handabdruck-Hase Und so wird der Handabdruck-Hase gemacht: Malt dazu eure Handfläche und vier Fingerinnenseiten (den Daumen nicht!) mit brauner oder jeder anderen beliebigen Fingerfarbe an. Macht davon einen Handabdruck auf ein Stück weiße Pappe oder weißen Fotokarton. Dabei müsst ihr jeweils den kleinen und den Ringfinger sowie den Mittel- und Zeigefinger dicht zusammenhalten. Nach dem Trocknen könnt ihr den Handabdruck ausschneiden. Klebt zwei Wackelaugen darauf, malt dem Hasen mit einem schwarzen, deckenden Stift einen Mund und gestaltet mit Naturbast oder ähnlichem und einem Stück zusammengeknüllten, roten Seiden- oder Transparentpapier Nase und Barthaare. Fertig ist euer lustiges Häschen Langohr. (Quelle: http://www.kinderspiele-welt. de/basteln-und-werkeln/hase.html)

Lösung: Schmetterlingsquiz - Bilder 1 und 6 Foto: Andreas Hilbeck, Angelika Wolter, Dieter Haugk, Domino, Elli60, Floiran Fierz, Joujou – pixelio.de

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„HundeDoc“ kurz vor dem Aus

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ür alle Leser oder neuen Mitglieder, die uns noch nicht kennen – hier eine Kurzvorstellung: Das Berliner Projekt „HundeDoc“ der Stiftung Sozialpädagogisches Institut Walter May (SPI) gewährleistet seit nunmehr vierzehn Jahren die veterinärmedizinische Grundversorgung inklusive der Kastrationen von Hunden, Katzen und anderen Heimtieren, die zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Lebensmittelpunkt Straße gehören. Das ist für diese Halter zwar kostenlos, aber es funktioniert eben nicht, ohne Kosten zu verursachen. Wir reden hier von jungen Menschen, die nicht den herkömmlichen gesellschaftlichen Normen entsprechen. Es gab sie schon immer; allerdings hat es den Anschein, als würden es immer mehr werden. Was für Otto Normalverbraucher völlig selbstverständlich ist, funktioniert in gewissen Randgruppen überhaupt nicht. Aber können wir überhaupt noch von Randgruppen sprechen? Aber der Reihe nach: Als ich im Jahr 2000 meine tierärztliche Tätigkeit aufnahm, gab es für mich auch nur Schwarz und Weiß. Hier, auf der hellen Seite des Lebens, die frischgebackene Tierärztin mit dem entsprechenden Hintergrund, bei der alles soweit glatt lief. Und dort, auf der eher dunklen Seite, die Punks, wie wir sie kurzerhand nannten, egal welcher Nationalität, Einheimische und Zugereiste, Berlin war ja schon immer eine Reise wert. Sie hingen an den Brennpunkten ab und waren für alle ein Ärgernis. Kein Geld, kein Plan, Alkohol und Drogen, Prostitution und Kriminalität – das waren ihre Merkmale. Besonders betroffen von ihrer Anwesenheit waren die Verkehrsbetriebe und die Polizei beziehungsweise der Bundes-

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grenzschutz (heute: Bundespolizei), denn in und vor Bahnhöfen und um sie herum schnorrt es sich am besten. Es war demnach auch naheliegend, dass sich die Sicherheitsfirmen, die damals für die Berliner S-Bahn tätig waren, zur Finanzierung dieses ungewöhnlichen, innovativen und in seiner Konzeptionierung nach wie vor einzigartigen Projekts bereiterklärten. Ihre Mitarbeiter hatten schließlich ständig mit den Obdachlosen und ihren Tieren zu tun. Inzwischen hat sich vieles geändert, das mittelbar und auch unmittelbar großen Einfluss auf die Arbeit als „HundeDoc“ hat. Was die Tiere betrifft, gibt es inzwischen Transponderund Haftpflichtversicherungspflicht,

blaue EU-Ausweise und Hunderasselisten; es sind etliche osteuropäische Länder der EU beigetreten, was zu den bekannten, massiven Problemen mit illegalem Welpenhandel geführt hat, und es gibt Ordnungsämter, die sich bemühen, neue Gesetze umzusetzen. Wie sinnvoll das ist, muss an anderer Stelle diskutiert werden. Egal woher meine Klienten und Klientinnen stammen, welche Geschichten sie zu erzählen oder lieber zu verschweigen haben, sie alle suchen Trost bei einem Haustier. Ob sie die Tierhaltung so bewerkstelligen können, wie sich das Otto Normalverbraucher wünscht, spielt keine Rolle. Das Tier ist da, und diese Tatsache zieht neue Probleme nach sich. Vernunft mag etwas anderes sein, aber die Gesellschaft

Ein kleiner Patient

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Partner eine Therapie, ein stabiles Umfeld, irgendein Erfolgserlebnis. Und das ist ihrer Meinung nach meist das Tier und natürlich auch mal der eigene Nachwuchs. Und so wie ihnen dann verständlicherweise bei der Kindererziehung geholfen werden muss, muss auch die Tierhaltung begleitet, überwacht und korrigiert werden. Das dauert mitunter Jahre. Deswegen hat „HundeDoc“ auch keine feste Altersgrenze, allerdings richten wir uns nach den Grenzen der kooperierenden sozialen Träger, die wiederum genau auf diese Grenzen achten müssen, da sie sonst Probleme wegen der Zuwendungen aus öffentlicher Hand bekommen.

Tierärztin Jeanette Klemmt mit ihrer Hündin Tiffy

bringt diese Menschen hervor, also muss sie auch mit den damit verbundenen Herausforderungen umgehen.

müssen schnellstmöglich in Einrichtungen vermittelt werden, dann sind sie zwar formal nicht mehr ohne Obdach, aber sie sind noch längst nicht in trockenen Tüchern. Manche schaffen es, Versäumtes wie Schulabschluss und Ausbildung nachzuholen, aber viele brauchen erst einmal

So wie vom Tierarzt, und zwar nur von dieser Berufsgruppe, verlangt wird, dass er aus reiner Tierliebe die Rechnung stundet (als ob wir immer mit allem bis zum 1. des Monats warten könnten), kann der Tierarzt natürlich umgekehrt verlangen: Ohne Geld kein Haustier. Aber so einfach ist das nicht, es gibt kein Schwarz und Weiß, es gibt nur unendlich viele Grautöne. Die jungen Leute sitzen vielleicht hierzulande nicht mehr so offensichtlich auf der Straße herum, aber man kann ja auch via Facebook vereinsamen. Immer mehr Menschen werden dem Sozialpsychiatrischen Dienst überstellt, die findet man nicht durch Streetwork, dafür reichen die Gelder sowieso nicht mehr. Es kommt sogar vor, dass Sozialpädagogen ausbrennen und zu ihren eigenen Klienten werden. Viele Rentner verarmen und können ihre Katze nicht mehr behandeln lassen. Jugendliche Hündin Tiffy und zwei Patienten

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Trotz großen Zuspruchs und Anerkennung von allen Seiten gelang es uns seit 2008 nicht, zusätzlich zum ETN e.V. einen regelmäßigen Unterstützer zu finden. Häufig wird mir in Gesprächen über unsere prekäre finanzielle Situation entgegnet, dass sich

Unternehmen nicht für die Tiere engagieren möchten. Wer kein Tier besitzt, kann offensichtlich nicht nachempfinden, wie wichtig es für einen Menschen sein kann. Bei den inzwischen zahlreichen Fernsehbeiträgen über „HundeDoc“ wird jeder Hinweis auf Spendenbedarf konsequent herausgeschnitten, weil sich der Sender nicht des illegalen Spendenaufrufs schuldig machen will. Was für ein Hohn! Jeder

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Partner A-Z-Promi darf im öffentlich-rechtlichen Fernsehen seine CD oder sein neues Buch, das die Welt nicht braucht, in die Kamera halten. Wir haben neben dem ETN einen treuen Stamm von Privatpersonen, deren größere und kleinere Summen für den kontinuierlichen Betrieb aber nicht ausreichen. Zu Beginn eines Jahres wissen wir nie, ob und wie lange wir über die Runden kommen werden. Das finanzielle Entgegenkommen eines Pharmaunternehmens, bei dem wir unsere Medikamente beziehen, ist aller Ehren wert, aber nicht ausreichend. Und weil es sich bei meinem „Arbeitsort“, einem umgebauten Rettungswagen, natürlich nicht um einen Neuwagen handelt, fallen auch da immer wieder „überraschende“ Kosten an. Wer also helfen möchte – wir freuen uns über jeden Cent! Jeanette Klemmt Tierärztin

Stiftung SPI Sozialpädagogisches Institut Berlin »Walter May« Geschäftsbereich Soziale Räume und Projekte HundeDoc c/o Programmagentur Rechtskundepaket Samariterstr. 19/20 10247 Berlin Telefon: 0 30-8 26 55 43 Telefax: 0 30-89 72 93 87 Mobil: 01 74-5 93 77 58 E-Mail: jklemmt@versanet.de Homepage: http://www.stiftung-spi. de/sozraum/sr_hunde.html Wer mehr über „HundeDoc“ erfahren möchte: http://www.youtube.com/ playlist?list=PLGAoHVBXzgc-gLWdwo4qbtacjug5mx36W

Die fahrende Tierarztpraxis von HundeDoc

Spendenkonto: Stiftung SPI Bank für Sozialwirtschaft Kontonummer: 31 121 05 BLZ: 100 205 00 IBAN: DE 65100205000003112105 BIC: BFSWDE33BER Bitte unbedingt „Verwendungszweck: HundeDoc“ angeben

Foto: Viktors Kozers

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Mit vereinten Kräften

Der Zaunbau bei Lucky Dog Hostel Um das Haus herum herrscht daher reger Wildwechsel; ein Problem für eine Auffangstation, die auch Hunde mit Jagdtrieb aufnimmt. Um sicherzustellen, dass keiner unserer Schützlinge einen „Jagdausflug“ unternimmt, musste unbedingt ein neuer, stabiler Zaun her.

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m Herbst 2013 konnte unser Partner ‚Lucky Dog Hostel‘ endlich ein lang ersehntes Projekt in die Tat umsetzen: Den Bau eines neuen, sicheren Zauns um das Gelände der Auffangstation.

Nachdem der ETN e.V. die Übernahme eines Großteils der Kosten zugesagt hatte, konnte das Projekt Zaunbau beginnen. Ehrenamtliche Mitarbeiter und Förderer opferten uneigennützig drei Wochenenden, um Zubehör und Werkzeug zu beschaffen und den neuen Zaun mit vereinten Kräften aufzustellen. Dank der Hilfe unserer ehrenamtlichen Mitarbeiter und nicht zuletzt dank des ETN

dato waren alle Vergesellschaftungen sehr erfolgreich, was uns natürlich auch ein wenig stolz macht. Seit das ‚Lucky Dog Hostel‘ über einen neuen Zaun verfügt, konnten wir schon viele Tiere aufnehmen und in ein neues Zuhause vermitteln.

Die Auffangstation unseres Vereins ‚Lucky Dog Hostel‘ liegt in einem sehr ländlichen Gebiet inmitten von Feldern, Wiesen und Wäldern.

Dafür möchten wir unseren ehrenamtlichen Helfern und dem ETN e.V. noch einmal herzlich „Danke“ sagen! Das Team von Lucky Dog Hostel www.luckydoghostel.de haben die Hunde in unserer Auffangstation nun eine sichere Auslauffläche. Sie können nach Herzenslust im Garten toben und sind nicht in Zwingern untergebracht, sondern vollends in unser Familienleben integriert. Alle Hunde leben in einem Rudel, die Zusammenführung von bestehendem Rudel und Neuankömmlingen erfolgt schrittweise. Nicht immer ist sofort „Sonnenschein“ angesagt, doch bis

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Unsere Einsatzgebiete in Europa Der ETN e.V. setzt zahlreiche Projekte im Tier- und Naturschutzbereich um. Er ist zudem ein zuverlässiger und starker Partner für nahezu einhundert Vereine im In- und Ausland. In Zusammenarbeit mit dem ETN e.V. leisten unsere Partner europaweit anerkennenswerte Tierschutzarbeit. Sie setzen sich unter den schwierigsten Bedingungen für die Tiere vor Ort ein. Ohne diese Tierschutzarbeit an der Basis würden viele Tierheime schlichtweg nicht existieren, blieben Abertausende von Straßentieren unversorgt und unkastriert. Unzählige Tiere

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wären dem Tod geweiht. Unsere Partner im In- und Ausland sind genauso wie wir als ETN e.V. immer für die Belange der Tiere da. Sollten Sie, liebe ETN-Freunde, uns oder unsere Partner brauchen, scheuen Sie sich bitte nicht! Nehmen Sie Kontakt auf! Wir helfen! Tel.: 0 22 45-61 90-0 oder e-Mail: info@etn-ev.de. Die Kontaktdaten unserer Partner finden Sie auch unter www.etnev. de.

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News

Indien erkennt Rechte von Delfinen an

Foto: Hans Georg Staudt, Uwe Hildebrandt, pixelio.de

Delegation von EU-Parlamentariern erneut in Rumänien Nachdem am 4. Dezember 2013 bereits eine erste Delegation des EUParlaments in Rumänien war, um sich selbst ein Bild von der Situation der Straßenhunde zu verschaffen, wiederholten am 28. Januar 2014 einige Abgeordnete ihren Besuch. Janusz Wojciechowski, Vizepräsident des Landwirtschaftsausschusses, Dr. Karolina Tomaszewski, Tierärztin und Tierschutzreferentin, und Magdalena Majerczyk, politische Beraterin, besuchten unter anderem ein Tierheim und sprachen mit Tierschützern und Bürgern. Zahlreiche Beschwerden über den brutalen Umgang mit den Straßenhunden und den Betrieb städtischer Tierheime wurden an die Abgeordneten herangetragen, und der Zugang zum Tierheim von Saracesti wurde ihnen verwehrt. Die Delegation stellte eine starke Diskrepanz zwischen den Aussagen rumänischer Politiker, das neue Gesetz solle Adoptionen voranbringen und dem Wohl

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der Tiere dienen und der tatsächlichen Vorgehensweise fest. Der Eindruck des ersten Delegationsbesuches wurde somit untermauert. Der MEP Janusz Wojciechowski hatte nach seinem ersten Besuch in einem Brief festgestellt, dass der derzeitige Umgang mit den Straßentieren einzig dem Profit der Stadtverwaltungen diene und eher zu einem weiteren Anwachsen der Hundepopulation führe.

der Reiseveranstalter TUI alle Angebote zu Ausflügen in Orca-Shows oder Delfinarien aus dem Katalog. Damit folgt TUI dem Reiseveranstalter FTI Touristik, der bereits im letzten Jahr Delfinarienbesuche aus dem Programm gestrichen hatte.

••••• Indien erkennt Rechte von Delfinen an In Indien werden Delfine offiziell als nicht -menschliche Personen anerkannt; ihrem Recht auf Leben und Freiheit wird damit ein hoher Wert beigemessen. Delfine können nachweislich ihr Spiegelbild erkennen, verstehen abstrakte Konzepte und benutzen sogar Werkzeuge. Die Haltung in Gefangenschaft wird ihrem natürlichen Verhalten in keiner Weise gerecht. Deshalb werden in Indien nun alle Delfinarien geschlossen, und das Land folgt damit den Beispielen von Costa Rica, Ungarn und Chile. Mit der Anerkennung der Tatsache, dass die Ausbeutung von Delfinen ethisch nicht zu vertreten ist, sind diese Länder Deutschland einen großen Schritt voraus. Eine positive Entwicklung gibt es allerdings in Deutschland: Nach intensiven Verhandlungen mit dem Walund Delfinschutzforum (WDSF) nimmt

Beeindruckende Bilanz des ETN-Tierärzteteams 2013 Im vergangenen Jahr war das ETNTierärzteteam bei neun Kastrationskampagnen in dreizehn verschiedenen Städten und sieben verschiedenen Ländern aktiv. Dabei wurden 5.876 Tiere medizinisch behandelt, entwurmt und geimpft und davon 5.270 Tiere kastriert. 3.896 Tiere waren weiblich. Geht man davon aus, dass ein weiblicher Hund oder eine Katze durchschnittlich insgesamt 10 Welpen aus zwei Würfen pro Jahr bekommen kann, wurde die Geburt von sage und schreibe 38.960 neuen Straßentieren verhindert! Zusätzlich zu Kastrationsaktionen unseres eigenen Tierärzteteams finanzierte der ETN außerdem Kastrationen und Behandlungen von

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News Hunden und Katzen aus Tierheimen in Lugansk (Ukraine) und Umgebung. Die Kastrationen wurden in einer uns bekannten, privaten Tierklinik durchgeführt. Auch Kastrationsaktionen des Schweizer Netzwerkes ‚Network for Animal Protection‘ (NetAP) wurden vom ETN unterstützt. So konnte mit Hilfe des ETN vielen weiteren Tieren in Not geholfen werden. Doch zu den Kastrationskampagnen gehören natürlich nicht nur Zahlen, auch die Fortbildung lokaler Tierärzte und die Aufklärung der Bevölkerung sind ein wichtiger Bestandteil. Im Laufe einer Kastrationsaktion kann man den Menschen die Wichtigkeit der Kastrationen erklären und bei der Bevölkerung um ein tieferes Verständnis für die Straßentiere und eine entsprechende Verantwortung für deren Schicksal werben. •••••••••••••••

Foto: Ulla Trampert, Michaela Schöllhorn, pixelio.de

Der ETN e.V. im hessischen Tierschutzbeirat Am 19.02.2014 fand die erste Sitzung des hessischen Tierschutzbeirates in diesem Jahr statt. Den Beirat gibt es seit 1992, und er berät die hessische Landesregierung in allen Fragen des Tierschutzes. Tier- und Naturschutzschutzorganisationen, Vertreter der Kirchen, der Landesfraktionen der unterschiedlichen Parteien und der Tierärzteschaft kommen vier bis sechs Mal im Jahr zusammen und entwickeln zu bestimmten Themen Vorschläge und Konzepte für die Lan-

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desregierung. Der ETN ist seit 2012 im Tierschutzbeirat vertreten und entsandte bereits einen Abgeordneten zur Bundesversammlung der Beiräte. In der letzten Sitzung des hessischen Tierschutzbeirates wurde unter anderem über ein Verbot und Alternativen zu Tierversuchen, Tierschutz im Pferdesport und das Verbot des Tötens männlicher Eintagsküken beraten. Der ETN stellte auch schon einen Antrag auf Teilnahme am Tierschutzbeirat in NRW, über den zurzeit entschieden wird. ••••••••••••••• Delegiertenversammlung auf Hof Huppenhardt Am 15.03.2014 fand in der Hauptgeschäftsstelle des ETN e.V. satzungsgemäß eine Delegiertenversammlung statt. Ein ausführlicher Bericht folgt im nächsten Heft.

Der Abschuss der Haie in der Nähe von Badestränden soll laut Regierung die Gefahr von Haiangriffen minimieren. Dass dies nicht funktioniert, zeigen Haitötungen, die zwischen 1959 und 1976 stattfanden. Damals wurden knapp 4.700 Tiere getötet, ohne dass die Zahl der Angriffe in diesem Zeitraum zurückgegangen wäre. Von Fachleuten der Uni Sydney wird die Sinnlosigkeit des Unterfangens ebenfalls bestätigt. Statistisch sind Australiens Haie seit 1962 ohnehin nur für einen einzigen Todesfall pro Jahr verantwortlich; demgegenüber sterben jährlich ungefähr 300 Menschen durch Ertrinken.

••••• Haiabschüsse in Western Australia Nach dem Tod eines N e u n ze h n j ä h ri g e n durch einen Haiangriff in Australien hat die Regierung des Bundesstaates Western Australia Anfang Januar die Tötung von Tigerhaien, Bullenhaien und Weißen Haien genehmigt.

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News Chance für verbesserten Schutz von Schweinswalen vertan Am Jahresende 2013 unterzeichnete der grüne Umweltminister von Schleswig-Holstein, Robert Habeck, eine Vereinbarung mit dem Landesfischereiverband und dem Fischereischutzverband Schleswig-Holstein zum Schutz von Schweinswalen an der deutschen Ostseeküste von Flensburg bis Fehmarn. Schweinswale sterben jedes Jahr als Beifang in Stellnetzen deutscher Fischer. Durch die Vereinbarung soll die Anzahl an Stellnetzen in der Zwölf-Meilen-Zone jetzt verringert werden. Der Knackpunkt daran ist, dass es sich um eine freiwillige Vereinbarung handelt, das heißt, die Beschränkung der Netzlängen erfolgt auf freiwilliger Basis, und das auch ausschließlich im Juli und August. Gemäß dieser Vereinbarung sollen Fahrzeuge über 8 Meter Länge ihre Netze auf 4 km, Fahrzeuge unter 8 Metern auf 3 km und Fahrzeuge unter 6 Metern auf 1,5 km begrenzen. Je nach Fahrzeuggröße bedeutet dies zwar eine Reduzierung von bis zu 85 % gegenüber den von der EU erlaubten Stellnetzlängen, doch da es keine genauen Zahlen über die bisher tatsächlich genutzten Längen gibt, kann niemand sagen, ob es sich bei der Beschränkung um eine reelle Verbesserung handelt. In Meeresschutzgebieten dürfen zudem weiterhin Stellnetze aufgestellt werden. Damit wandte sich Minister Habeck von einer zuvor vorgesehenen Änderung der Küstenfischereiordnung mit einem zeitweisen Verbot der Stellnetznutzung in einzelnen Schutzgebieten wieder ab.

unübersichtlichen Struktur von Lieferanten und Zwischenhändlern für Hersteller von Daunenbekleidung kaum nachvollziehbar, ob eine Lieferung auch Daunen aus Lebendrupf enthielt. The North Face, Patagonia, Mammut, Jack Wolfskin und Vaude wollen sich in Zukunft nicht mehr auf die Aussagen von Lieferanten zur Herkunft der Daunen verlassen und werden stattdessen ein vom Tierschutzverein Vier Pfoten erarbeitetes Rückverfolgungssystem nutzen. Diese Entscheidung ist ein Schritt in die richtige Richtung, doch wäre langfristig eine Abkehr von der Daunennutzung wünschenswert, da es mittlerweile zahlreiche synthetische Materialien mit gleichen oder besseren Eigenschaften gibt.

der Fall des Thüringer Politikers Udo Wedekind bekannt, der sich mit dem Abschuss eines Elefanten auf einer Großwildjagd in Botswana brüstete. Und das, obwohl er Zentralabteilungsleiter im Bereich Artenschutz im Umweltministerium war. Nachdem hunderte von Protestbriefen und Anrufen im Ministerium eingingen, musste der Thüringer Umweltminister Jürgen Reinholz reagieren und den Großwildjäger in ein anderes Amt versetzen. Nun ist Wedekind Präsident der Landesanstalt für Landwirtschaft, obwohl er nicht einmal die Qualifikation für diesen Posten mitbringt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt …

••••••••••••••• Abteilungsleiter für Artenschutz im Thüringer Umweltministerium geht auf die Trophäenjagd Es ist bisweilen schon absurd, wie wenig sich Politiker manchmal mit ihrem Amt identifizieren. Im Januar wurde

••••••••••••••• Hersteller von Outdoor-Bekleidung verzichten auf Daunen aus Stopfmast und Lebendrupf Obwohl in der EU der Lebendrupf von Daunen und Federn verboten ist, wird er in vielen Ländern immer noch praktiziert. Bisher war aufgrund einer

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