Respektiere
Helfen Sie uns helfen!
NATUR- UND ARTENSCHUTZ
Der Bärenpark "Libearty" in Rumänien
TIERSCHUTZ
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Mit Ihrer Unterstützung können wir Not leidende Tiere retten!
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Respektiere
4/2016
Europäischer Tier- und Naturschutz e. V. | Partner für Tier und Natur
Tiertransporte Qual für billiges Fleisch
PARTNER
EUROWA
Aktive Hilfe für ölverschmutzte Tiere
www.etn-ev.de
RESPEKTIERE | INHALT
Helfen Sie uns helfen!
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Was haben wir dieses Jahr erreicht?
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Erika & friends
EUROWA - Aktive Hilfe für ölverschmutzte Tiere
"Schlachtfohlen"Auktion Maishofen
TIERSCHUTZ 14 Erika & friends Ein Paradies für Kühe am Niederrhein 16 Tiertransporte - Qual für billiges Fleisch 18 Lasst uns nicht im Regen stehen! Eine neue Kampagne des ETN 20 Gemeinsam gegen das Katzenelend 21 Broschüre "Streunerkatzen in Deutschland" 22 Gran Canaria Sonne, Strand und ... Streuner 31 Kastrationsaktion Region Murcia PARTNER 13 EUROWA Aktive Hilfe für ölverschmutzte Tiere 38 Tierschutz in Rumänien Das Leid der Straßenhunde IN EIGENER SACHE 3 Editorial 8 Was haben wir dieses Jahr erreicht? 10 "Schlachtfohlen"-Auktion in Maishofen 12 Unsere geretteten Fohlen 2016
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24 Compliance des ETN 30 Pressespiegel 37 Einladung zur Mitgliederversammlung 2017 Delegiertenversammlung 42 Mehr Berufung als Beruf 43 Leserbrief 43 Mitgliederversammlung 2016 46 Tiere von Hof Huppenhardt suchen ein Zuhause! 49 Freude schenken und Gutes tun 51 Unsere Einsatzgebiete in Europa HOF HUPPENHARDT 4 Helfen Sie uns helfen! Mit Ihrer Unterstützung können wir notleidende Tiere retten! 6 Ein voller Erfolg Unser erstes Hoffest 44 Die nächste Generation Tierschützer – die Tierschutz AG der Gesamtschule Much 45 Unser neuer Kalender 2017 ist da! 45 Die Fotofreunde Much und die Tiere von Hof Huppenhardt
INHALT | RESPEKTIERE
Liebe Mitglieder und Freunde des ETN,
Der Bärenpark "Libearty" in Rumänien
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Gemeinsam gegen das Katzenelend
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ETN-STIFTUNG 40 Wilde Wisente im Rothaargebirge Die ETN-Stiftung hilft VORGESTELLT 29 Mit der Charity-SMS den ETN unterstützen 29 Der ETN ist jetzt beim Tierschutz-Shop! KINDERSEITE 25 Die mutige Milchkuh Conny 26 Poster NATUR- UND ARTENSCHUTZ 32 Krötenskandal im Ökodorf Rheurdt–Schaephuysen 34 Der Bärenpark "Libearty" in Rumänien
wenn Sie unsere Vereinszeitschrift in Händen halten, dann hat viele von uns schon das anstehende Weihnachtsfest fest im Griff. Wir als Tier- und Naturschutzorganisation stellen uns zum Jahresende immer die Frage, ob wir mit unseren Wünschen und Forderungen einen Schritt nach vorne gemacht haben. Der Klimagipfel wurde als Erfolg verkauft. Werden den Worten auch Taten folgen? Da sind Zweifel angebracht. Aber Menschen wie wir, die auf der Sonnenseite unseres Planeten leben, können gegen die Klimaerwärmung unseren eigenen Beitrag leisten. Der Kabarettist Christoph Sieber kommt in seinem aktuellen Programm „Hoffnungslos optimistisch“ zu dem Ergebnis, dass drei Dinge dafür schon ausreichen würden: weniger mit dem Auto fahren, weniger fliegen, weniger Fleisch essen. Der Verzicht auf Fleisch, oder zumindest die Reduzierung, würde auch dazu führen, dass sich die Nutztierhaltung endlich in eine andere Richtung bewegt. Allgemein sollten aber die entsprechenden tierschutzrechtlichen Vorschriften erheblich verschärft und Verstöße unter hohe Strafen gestellt werden. Es ist skandalös, dass „Schlachtfohlen“ in Maishofen als Touristenattraktion missbraucht werden, um dann wenige Monate später auf dem Schlachthof zu enden. Wir konnten zumindest sieben Fohlen retten und sind stolz darauf, dass über 60.000 Menschen in einer von uns initiierten Petition ihren Protest zum Ausdruck brachten. Ein Highlight des Jahres war unser Hoffest am 11. September: Über 700 Besucher erfreuten sich an den Ständen unserer Tierschutzpartner und natürlich an unseren Tieren. Viele Kinder hatten strahlende Augen, weil es nichts Schöneres gibt, als glückliche Tiere zu sehen. Auch im Namen meines ETN-Teams bedanke ich mich bei unseren Mitgliedern für die treue Unterstützung und verspreche Ihnen, dass wir uns auch 2017 mit großem Einsatz für den Tier- und Naturschutz einsetzen werden. Wir freuen uns über jede Spende oder über eine Patenschaft für unsere Tiere auf dem Hof. Danke auch an unsere Partnern, die europaweit fantastische Arbeit leisten. Mein ganz persönlicher Dank gilt aber an dieser Stelle auch meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf dem Hof, die sich mit großem Engagement für unsere Ziele einsetzen.
Ich wünsche Ihnen ein friedvolles Weihnachtsfest.
POLITIK 48 Aus der Politik
Ihr
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Impressum Horst Giesen Präsident des ETN e. V.
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RESPEKTIERE | HOF HUPPENHARDT
Helfen Sie uns helfen! Mit Ihrer Unterstützung können wir Not leidende Tiere retten!
Foto: Robert Proksa, sxc.hu
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HOF HUPPENHARDT | RESPEKTIERE
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enn Muli Sofie, Shetty Hansi und Esel Felix über die Weiden von Hof Huppenhardt toben, sich gegenseitig necken und im Sand wälzen, weiß man: So sieht reine Lebensfreude aus. Dabei haben alle Drei auch traurige Zeiten erlebt: Felix kommt aus einer schlechten Haltung. Als er auf den Hof kam, war er stark vernachlässigt und litt unter schmerzhafter Hufrehe. Muli Sofie landete beim Tierschutz, weil niemand sie haben wollte, und Shetty Hansi leidet seit seiner Geburt an einer Wirbelsäulenverkrümmung. Mit viel Liebe und Geduld ist es uns gelungen, ihnen ein neues, artgerechtes Leben mit viel Freude zu ermöglichen. Genauso, wie all den anderen Tieren, die auf Hof Huppenhardt eine vorübergehende oder dauerhafte Zuflucht gefunden haben: Die vor dem Schlachter geretteten Fohlen und Gänse, der blinde Andalusier-Wallach Splendido, die Kühe, Schafe und Ziegen, die Schweine oder Katzen.
Medizinische Betreuung für alte und kranke Tiere Gerade die vielen Tiere aus schlechter Haltung, die wir auf Hof Huppenhardt aufnehmen, müssen engmaschig und intensiv vom Tierarzt begleitet werden. Ohnehin ist der Veterinär wegen unserer vielen Tier-Senioren und kranken Vierbeiner regelmäßig auf dem Hof. Und auch die Futterkosten für die große Zahl an hungrigen Mäulern sind erheblich. Daher brauchen wir Ihre finanzielle Hilfe. Schnelle Hilfe für Tiere in Not Unterstützen Sie uns, damit wir weiterhin Tieren in Not eine Zufluchtsstätte bieten können. Gerade in den Wintermonaten, wenn die Tiere unter Eis, Schnee und Minusgraden besonders leiden, möchten wir wie bisher schnell handeln können. Gutes tun und Freude schenken! Sie sind auf der Suche nach einem ganz besonderen Weihnachtsgeschenk für einen (tier-)lieben Menschen? Sie lieben Pferde, Esel, Katzen, Schafe, Ziegen oder Gänse? Dann übernehmen Sie doch eine Patenschaft über „Ihr“ Lieblingstier. Sie kennen einen Menschen, der Tiere liebt, aber selbst vielleicht keines halten kann? Dann überraschen Sie ihn doch zu Weihnachten mit einer Tierpatenschaft. Alle unsere Patentiere finden Sie auf unserer Website unter www.etn-ev.de. Wir haben Sie auf eine schöne sinnvolle Geschenkidee gebracht? Dann nutzen Sie das Geschenkformular am Ende dieser Ausgabe der Respektiere.
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RESPEKTIERE | HOF HOFHUPPENHARDT HUPPENHARDT
Unser erstes Hoffest:
Ein voller Erfolg S
chon am frühen Vormittag füllte sich das Gelände von Hof Huppenhardt, der die Türen zum ersten Hoffest geöffnet hatte. Viele Besucher erkundeten unseren Hof, informierten sich über die Tiere und ihre Schicksale und nahmen interessiert Einblick in unsere Arbeit. Zu den vielen Gästen zählte auch Muchs Bürgermeister Norbert Büscher, der sich nach dem Rundgang über Hof Huppenhardt sichtlich beeindruckt zeigte: „Wir sind sehr stolz, dass der ETN hier in Much einen solchen Zufluchtsort geschaffen hat. Dank des Engagements der Tierschützer und vieler engagierter Tierfreunde können die Tiere hier artgerecht leben.“ Auch unsere extra fürs Fest angereisten Partnervereine haben sehr zum Erfolg des Tages beigetragen. Die Streunerhilfe berichtete von ihrer Arbeit in Rumänien. Besucher konnten sich den Transporter anschauen, der schon viele Streuner in ein neues und besseres Leben gebracht hat. Die Hamsterhilfe NRW klärte über artgerechte Hamsterhaltung auf und die Kinder freuten sich über selbst gemachte Buttons. Die Igelschutz Interessengemeinschaft erklärte den Besuchern, wann ein Igel in den kalten Jahreszeiten Hilfe benötigt und wie man ihm helfen sollte. Die "Stadttauben Wuppertal" informierten über Probleme zwischen Tauben und Menschen und erklärten, wie jeder Einzelne etwas dazu beitragen kann, damit diese Tiere in einem artgerechten Umfeld leben können. "Project Blue Sea", unser Partner gegen die Vermüllung der Gewässer, vermittelte auch schon den Kleinsten spielerisch ein Gefühl dafür, welche Folgen der Müll im Meer für Tiere und Natur hat. Für gute Unterhaltung sorgte Pferdetrainer Frank Essing mit
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HOF HUPPENHARDT | RESPEKTIERE
der Vorführung seiner „Take it Easy“ Arbeitsweise. Mit Pferden unseres Hofes zeigte er, wie ein respektvoller, harmonischer und ausgeglichener Umgang mit ihnen funktioniert. Die Rettungshundestaffel Siegtal präsentierte den Besuchern, wie Hunde zur Personensuche ausgebildet und eingesetzt werden. Die Fotofreunde Much zeigten Bilder vom Tierschutzhof in einer Fotoausstellung. Hier waren unsere Gäste gefragt: Gesucht wurde das schönste Bild. Sieger war am Ende das Foto von unserem Ziegenbock Track von Fotograf Helmut May.
Jede Menge Spaß gab es für unsere kleinsten Besucher: Sie konnten bei "Project Blue Sea" Müll aus dem Meer fischen, mit unseren Mitarbeitern malen, Hufeisen werfen oder an der Schnitzeljagd über unseren Hof teilnehmen. Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen Freiwilligen, Mitarbeitern, Partnern und Besuchern, die zu diesem schönen Tag beigetragen haben, herzlich bedanken und hoffen, dass das nächste Hoffest ein genauso großer Erfolg sein wird.
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RESPEKTIERE | IN EIGENER SACHE
Mit Kastrationen gegen Tierelend
Eine positive Entwicklung können wir im Straßentierschutz auf Gran Canaria verzeichnen, wo wir mit dem Verein Arycan einen zuverlässigen Partner gefunden haben. Seit mehr als einem Jahr finanzieren wir auf Gran Canaria eine Tierärztin, die durchgängig herrenlose Tiere und Schützlinge des Inseltierheims kastriert. Damit leisten wir gemeinsam mit Arycan einen wichtigen Beitrag für den Tierschutz auf der Kanareninsel. Durch das Engagement der Vereinsvorsitzenden Andrea Hansen und den Einsatz des ETN orientiert sich nun auch die Inselregierung immer mehr in Richtung Tierschutz. Einen Bericht der ETN-Mitarbeiterin Jasmin Günther zu ihrem Besuch auf Gran Canaria finden sie auf Seite 22.
Gemeinsam für das Weltnaturerbe
Auch für den Schutz des Weltnaturerbes Wattenmeer leisteten wir in diesem Jahr einen wichtigen Beitrag. So finanzierten wir unserem Partnerverein Schutzstation Wattenmeer beispielsweise eine Ausrüstung zur Errichtung mobiler Schutzzonen für junge Kegelrobben.
Rettung für sieben Fohlen
Mit gemischten Gefühlen lässt uns die diesjährige Rettungsaktion für Schlachtfohlen aus Österreich zurück. Wir sind überglücklich sieben Norikerfohlen ein behütetes Leben ermöglicht zu haben. Gleichzeitig lassen uns aber die Bilder der Fohlen, die nach der Auktion in Maishofen in die Schlachttransporter geladen wurden, nicht mehr los. Hier wird deutlich, dass unsere Hilfe nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist, und trotzdem bedeutet sie für sieben Tiere alles. Diese Fohlen dürfen weiterleben! Auf Seite 12 stellen wir Ihnen unsere Glückspilze vor.
Gegen das Leid der Nutztiere
Natürlich liegen uns auch die Nutztiere am Herzen und wir möchten auch in Zukunft mit aller Kraft für bessere Haltungsbedingungen von Schweinen, Kühen und Co. kämpfen. Deshalb haben der ETN e.V. und auch die ETN-Stiftung jeweils eine Patenschaft für eine Kuh im Kuhaltersheim „Erika & Friends“ übernommen. Mehr über die Arbeit des Vereins lesen Sie auf Seite 14.
Was haben wir in diesem Jahr erreicht?
Ein kurzer Überblick
Viele Themen haben uns im vergangenen Jahr beschäftigt; heitere und positive Nachrichten, aber auch erschreckende und ernste Themen. 8
IN EIGENER SACHE | RESPEKTIERE
Wildtier- und Artenschutz
Auch die Wildtiere vergessen wir nicht und so unterstützen wir seit diesem Jahr wieder den Bärenpark „Libearty“ in Rumänien. Hier können Bären und Wölfe, die aus tierquälerischer Haltung kommen, endlich artgerecht und in Frieden leben. Der ETN hat Anfang des Jahres Patenschaften für zwei Bären und zwei Wölfe übernommen. Außerdem stiftete die ETN-Stiftung einen Kleinbus für den Transport von Futter.
Starke Partner
Unsere Partnervereine, wie beispielsweise das Kastrationszentrum Belgrad, Hunde Doc in Berlin, Pro Animal auf Teneriffa oder Menschen für Tiere Nümbrecht e.V., konnten auch im Jahr 2016 auf unsere Unterstützung zählen. Mit Mellifera e.V. setzen wir uns weiterhin für den Schutz von Bienen ein. Unserem Partner Project Blue Sea sponserte der ETN einen Kleinbus, damit die Umweltschützer auch in Zukunft ihre Aktionen gegen die Vermüllung der Meere fortführen können.
Unser Hof öffnet sich
Auch auf Hof Huppenhardt hat sich viel getan. Außerordentlich haben wir uns über den regen Besucherandrang und das positive Feedback zu unserem Hoffest gefreut (lesen Sie dazu einen Bericht auf Seite 6). Seitdem konnten wir einen erfreulichen Anstieg unserer Besucherzahlen verzeichnen und auch Kindergruppen finden immer öfter den Weg auf unseren Hof. Zu bestaunen gibt es neben den Tieren jetzt auch einen naturnah gestalteten Garten. Heimische und insektenfreundliche Sträucher wurden zu einer freiwachsenden Hecke angepflanzt, begleitet von einem Staudensaum und einer Wildblumenwiese, die Bienen und Co. Nahrung bietet.
Tierschicksale und Lebensfreude
Zahlreiche Tiere wurden von Hof Huppenhardt aus in diesem Jahr in gute Hände vermittelt. Und auch einige Neuzugänge durften wir auf dem Hof begrüßen: Unsere Gänse Paul und Paula, Muli Sofie, eine zwölfköpfige Heidschnuckenherde, Pfau Miro und eine fünfköpfige Ziegentruppe sind nur einige Beispiele. Unsere Tiere auf dem Hof brachten uns oft zum Lachen, obwohl ihre Geschichten manchmal sehr traurig sind.
Foto: Monika Graszynski
Wir informieren
In Sachen Öffentlichkeitsarbeit hat sich im Jahr 2016 viel bewegt. Neben vielen neuen Flyern und Infobroschüren ist der ETN nun auch auf Messen und Weihnachtsmärkten mit einem Infostand vertreten. So können wir noch mehr Menschen für den Tier- und Naturschutz gewinnen.
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| RESPEKTIERE TIERSCHUTZ | IN TIERSCHUTZ EIGENER SACHE
„Schlachtfohlen“-Auktion in Maishofen Über hundert halbjährige Fohlen wiehern sich in den Hallen die Seelen aus dem Leib: Bis vor ein paar Stunden standen sie noch wohlbehütet mit ihren Müttern auf der Alm, jetzt warten sie kurz angebunden und dicht an dicht, bevor es in den Auktionsring geht. Es sind bewegende Szenen, die sich in dem sonst so idyllischen Ort abspielen.
D
ie Auktionshalle ist bis auf den letzten Stehplatz gefüllt, hunderte Schaulustige, Züchter und Händler warten auf den Beginn der Versteigerung. Die fröhliche Stimmung der Menschen passt überhaupt nicht zu der Panik in den Augen der Fohlen. Für sie ist es einfach nur eine bedrohliche Situation: die Menschenmenge, die Geräusche, die hellen Lichter und der Mann, der mit einer Peitsche hinter ihnen herjagt. Verzweifelt wiehern sie nach ihren Müttern. Schon beginnt der Auktionator mit den Ausgangsgeboten, schnell finden sich Kaufwillige, die Preise steigen, mal mehr, mal weniger. Während die auffälligsten Fohlen das Interesse der Züchter und Privatleute wecken,
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Händler laden Fohlen in die Schlachttransporter finden andere nur das der Schlachter. Genau hier sind wir dabei. Die Entscheidung, ob ein Fohlen gerettet werden kann oder nicht, fällt binnen Sekunden. Wer bietet mehr, der Schlachter oder wir? Bei fünf Fohlen bekommen wir den Zuschlag. Unsere Freude währt nur kurz, denn kaum ist die Auktion beendet, beginnt das Verladen. Jetzt wird deutlich, welche Fohlen kein Glück hatten. Die großen Transporter fahren an die Laderampe
IN EIGENER SACHE | RESPEKTIERE
Max, eines unserer geretteten Fohlen.
heran und laden die Tiere ein. Die letzte Reise geht in die Schlachthäuser Italiens. Zuvor haben die Fohlen auch noch einen stundenlangen Transport vor sich. Der Anblick der kleinen Fohlen in den Schlachttransportern ist schwer zu ertragen. Man fühlt sich schuldig, wir konnten ihnen nicht helfen. Lange nachdenken gibt es aber nicht, denn schließlich warten unsere Fohlen auf uns. Wir fangen an die ersten zu verladen und alles läuft gut, bis wir die kleine Fuchsstute Pia holen wollen. Der Platz, an dem sie vorher noch stand, ist plötzlich leer. Wir suchen die ganze Halle und das Gelände ab, doch Pia ist verschwunden, jemand muss sie mitgenommen haben. Angst kommt auf, dass sie auf einen der Schlachttransporter geraten ist, die schon das Gelände verlassen haben. Wir lassen den ehemaligen Besitzer anrufen. Er ist zum Glück noch
Unsere Fohlen haben Glück. Sie sind dem Schlachter entkommen und fahren nach Hof Huppenhardt. da. Und ja: Er beschreibt uns den Transporter, der unsere Pia geladen hat. Erleichterung kommt auf, als wir ihn sehen. Wir haben Pia gefunden und können die Verwechslung aufklären und sie mitnehmen. Nochmal gut gegangen! Unser Transporter macht sich auf den Weg nach Hof Huppenhardt und auch wir treten den Heimweg an, erschöpft und mitgenommen, aber doch erleichtert. Am nächsten Tag treffen unsere fünf Kleinen wohl und munter auf Hof Huppenhardt ein. Die Fohlen in Sicherheit auf unserem Hof zu sehen, ist ein schönes Gefühl. Auch wenn leider nur einige wenige Fohlen von Privatleuten und Tierschützern ersteigert werden konnten, so zeigen uns Pia, Stella, Mara, Fiona und Max, dass es sich lohnt, wenigstens einigen von ihnen ein trauriges Schicksal zu ersparen. Um langfristig das Leiden aller Fohlen zu stoppen, unterstützen Sie bitte unsere Petition gegen die Subventionierung der Norikerzucht unter change.org/schlachtfohlen.
Fohlen bei der Auktion Die Schlachttransporter stehen bereit …
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RESPEKTIERE | IN EIGENER SACHE
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Unsere geretteten Fohlen Pia
Die kleine Fuchsstute Pia war das erste Fohlen auf der Auktion für das wir den Zuschlag bekamen. Und auch das Fohlen, das nach der Auktion plötzlich verschwunden war. Auch wenn es ein Versehen war, so könnten wir doch verstehen, wenn jemand dieses kleine hübsche Mädchen absichtlich mitgenommen hätte. Jedoch hätte das Pias neuem Besitzer bestimmt nicht gefallen.
Stella
Die hübsche Stella ist die gelassenste von den Fohlen, schon bei der Auktion trabte sie unerschrocken durch den Ring und auch in der Auktionshalle war sie ganz cool und ließ sich von nichts aus der Ruhe bringen. Und so freuten wir uns, als wir den Zuschlag für sie bekamen.
Max
Auf Max hatten wir schon während der Besichtigung vor der Auktion ein Auge geworfen, denn er war sehr zutraulich und interessiert. Als sich dann auf der Auktion nur ein Schlachter für ihn interessierte, boten wir mit und erhielten glücklicherweise den Zuschlag. Der kleine Mann verbringt nun seine Zeit mit Spielgefährte Bemo, bis auch er umziehen kann.
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Mara
Die süße Mara fiel uns schon vor der Auktion auf. Sie entspricht nicht den Vorstellungen, die die Norikerzüchter bezüglich der Farbe ihrer Pferde haben, weshalb sie keine Chance gehabt hätte. Wir finden Mara gerade wegen ihrer Farbe und ihren Abzeichen wunderschön.
Fiona
Für unsere kleine Rappstute Fiona wurde es eng auf der Auktion, viele schwarze Fohlen wurden angeboten und da sie zum Ende der Stutfohlen vorgestellt wurde, hatten schon alle Privatkäufer und Tierschützer ihre Fohlen beisammen. Wir hatten zum Glück noch ein Platz frei und konnten die Kleine retten.
Bemo & Frank
Der verschmuste Kohlfuchs Bemo und der hübsche Frank kamen bereits Anfang September zu uns. Da wir sicher wussten, dass beide andernfalls zum Schlachter gehen würden, kauften wir sie schon vor der Auktion frei. So konnten wir den beiden auch den Stress der Auktion ersparen. Frank ist bereits vermittelt, nur Bemo sucht noch ein neues Zuhause.
PARTNER | RESPEKTIERE
EUROWA – Aktive Hilfe für ölverschmutzte Tiere oben: Trainingslehrgang über das Einfangen verölter Vögel
rschutzProject Blue Sea gründete mit weiteren Tie .“ Organisationen den Verein „PRO Bird e.V
2015 startete ein von der Europäischen Union co-finanziertes Projekt, in welchem Fachleute aus verschiedenen europäischen Ländern ein komplettes Rehabilitations- und Managementpaket für die Betreuung von verölten Wildtieren erarbeiteten. Nach zwei Jahren ist das Projekt fast abgeschlossen. Maßgeblich an der Erarbeitung des Materials war Sascha Regmann vom ETN-Partner Project Blue Sea e.V. beteiligt, der über die Arbeit und den Fortschritt informierte.
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ls wir uns im Jahre 1998 anlässlich eines Ölunfalls an der schleswig-holsteinischen Küste erstmals mit dem Thema „verölte Wildtiere“ auseinandersetzten, mussten wir feststellen, dass es hier in Deutschland kaum Expertisen gab und dass auch die verschiedenen Behörden schlichtweg mit einer Situation, in welcher binnen kürzester Zeit viele ölverschmutzte Tiere anlandeten, überfordert waren. Seitdem haben wir dieses Thema zu einem Schwerpunkt in unserer Vereinsarbeit gemacht und viele Mitstreiter gewonnen“, berichtet Sascha Regmann. Project Blue Sea hat daher mit weiteren Tierschutzorganisationen den Verein „PRO Bird e.V.“ gegründet, um im akuten Ölschadenfall schnell und professionell eingreifen zu können, wenn Wildtiere - vornehmlich Seevögel - durch Öl in Mitleidenschaft gezogen werden. Regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen garantieren dabei ein professionell arbeitendes Team und bestmögliche Behandlungsmöglichkeiten für die betroffenen Tiere. Der Kontakt zu europäischen Einrichtungen mit der gleichen Zielsetzung führte dazu, dass PRO Bird auch international anerkannt und in die Fachszene integriert ist. Im Rahmen des EUROWA-Moduls wurden neben Behandlungsprotokollen und Managementhandbüchern auch Fachtrainings entwickelt, um europaweit einheitliche Standards
bei der Rehabilitation von verölten Tieren zu etablieren. Die Trainingslehrgänge beinhalten beispielsweise einen viertägigen Kurs, in dem sich die Teilnehmer zum fortgeschrittenen Pfleger ausbilden lassen können. Auch wird ein ebenfalls viertägiger Kurs zur Spezialistenausbildung angeboten. Für die veterinärmedizinische Versorgung betroffener Tiere wurde ebenfalls eine Lehreinheit entwickelt und auch das Management in Zusammenarbeit mit der Gefahrenabwehr ist Inhalt des EUROWA Moduls. Der einzige Wermutstropfen ist derzeit, dass das erarbeitete Material bis zum jetzigen Zeitpunkt leider nur in englischer Sprache vorliegt. Die weiteren Planungen beinhalten jedoch Übersetzungen in verschiedene europäische Sprachen. „Da wir bereits viele Anfragen diesbezüglich hier in Deutschland haben, sind wir natürlich bemüht, die Übersetzung in unsere Muttersprache schnellstmöglich realisieren zu können“, so Regmann. Weitere Informationen zu diesem Thema sind unter www.projectbluesea.de und www.probird.de zu finden. Informationen über das EU-Projekt „EUROWA“ sind unter folgendem Link verfügbar: www.oiledwildlife.eu
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RESPEKTIERE | TIERSCHUTZ
Erika & friends
Ein Paradies für Kühe am Niederrhein Auch Kühe haben ein Recht aufs Älterwerden! Das ist nicht nur die Überzeugung des ETN, sondern auch die der Landwirtsfamilie Michiels aus dem niederrheinischen Wegberg. Während auf dem Hof der Familie früher noch konventionell Milch erzeugt wurde, hat es sich nun dort zu einem wahren Kuhparadies entwickelt. Die Tiere dürfen ein Leben auf der Weide genießen, müssen keine Milch mehr produzieren und was das Wichtigste ist: Sie werden nicht mehr geschlachtet, wenn sie alt sind und keine Milch mehr geben.
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ilma Michiels war schon immer tierlieb, schon als Kind hatte sie ein Herz für Tiere in Not. Und so war für sie von Anfang an klar, dass sie an der Rinderhaltung auf dem Hof ihres Ehemannes etwas ändern musste. Traditionell wurden die Milchkühe hier saisonal in Anbindehaltung gehalten: im Sommer auf der Weide und in den Wintermonaten zu regungslosem Stehen an der Kette gezwungen. „Für mich war das kaum zu ertragen. Ich schlich mich oft nachts in den Stall, machte die Kühe los und lo-
Viele der Kühe durften in ihrem früheren Leben als Milchkuh nie so viel Auslauf genießen ckerte ihre Muskeln.“, berichtet uns Frau Michiels kopfschüttelnd. Zu diesem Zeitpunkt fiel ihr auch Kuh Erika auf – eine ganz besondere Kuh, wie sich zeigte. Erika konnte sich mit einem Leben in Anbindehaltung nicht abfinden und schaffte es immer wieder sich von der Kette zu befreien. Frau Michiels war beeindruckt von dem Freiheitsdrang dieser Kuh, und als Erika 2012 zum Schlachter sollte, schaffte sie es ihren Mann Heinz davon zu überzeugen, die Kuh zu behalten. So legte Kuh Erika den Grundstein für ein Umdenken bei Bauer Heinz. Bei Wilma war die Idee geboren, auch den anderen Kühen den Weg zum Schlachter zu ersparen. Sie gründete den Verein „Erika & friends“, der fortan durch Spendengelder und Patenschaften dafür sorgen sollte, dass alle Kühe des Hofes ein sorgenfreies Leben fernab jeglicher Nutztierhaltung führen können. Die Tiere dürfen nun bis an ihr Lebensende auf dem Hof bleiben, sie müssen keinen Nachwuchs mehr Der neue Laufstall für den Winter
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TIERSCHUTZ | RESPEKTIERE
Ackerbau – eine große finanzielle Herausforderung für den Betrieb. Noch können nicht alle Investitionen für die Kühe über „Erika & friends“ getragen werden, für die Zukunft ist dies aber dringend nötig. Denn zu den Futter- und Tierarztkosten für die Kühe kommen auch noch weitere Ausgaben, beispielsweise für den Bau von Weideunterständen oder die Anschaffung von Futterraufen. Im Moment baut die Familie außerdem einen neuen Laufstall für ihre Kühe, damit sie nie wieder im Winter in den alten Anbindestall müssen.
Ein neuer Unterstand wurde mithilfe von Firmenspenden gebaut. produzieren und geben deshalb auch keine Milch mehr. Die noch vorhandenen Kälber dürfen jetzt bei den Mutterkühen bleiben und haben alleiniges Anrecht auf die Milch ihrer Mütter. Somit gibt Familie Michiels nicht nur altgedienten Milchkühen einen artgerechten Altersruhesitz, sondern sorgt auch dafür, dass der Nachwuchs in der Herde an der Seite seiner Mütter aufwachsen kann. „Dass wir früher die Kälber von ihren Müttern trennen mussten, hat mir jedes Mal so leidgetan!“, berichtet Wilma Michiels. „Kühe haben so eine starke Bindung zu ihren Kälbern. Unsere Erika hat nach Jahren der Trennung ihre Kinder wiedergesehen und sie sofort erkannt! Als wir das gesehen haben, wussten wir, dass unser Weg richtig ist.“
Viel positive Resonanz
Die Idee eines Kuhaltersheims stieß auf viel positive Resonanz. Es beteiligten sich beispielsweise regionale Firmen finanziell an dem Projekt. Über die Homepage des Vereins und durch Zeitungsartikel wurden einige Paten gewonnen, sodass mittlerweile 27 Kühe vollständig über Patenschaften finanziert werden können. 23 weitere Tiere warten aber noch auf Paten, denn nur wenn alle Tiere tierliebe Geldgeber finden, kann der Altersruhesitz für Milchkühe auf Dauer überleben. Da der Bauernhof keine Milch mehr produziert, lebt die Familie nun allein vom
Eines der letzten Kälbchen auf dem Hof.
Neben vielen positiven Reaktionen stieß die Familie insbesondere bei vielen Bauern in der Umgebung auch auf Unverständnis. Kühe auf der Weide gehören offensichtlich nicht bei jedem Anwohner zum Bild artgerechter Landwirtschaft. „Einige Leute kritisierten sogar, dass unsere Kühe auf der Weide sein dürfen, weil sie ja dann muhen. Anscheinend gibt es selbst im ländlichen Bereich Leute, die so etwas stört.“, erinnert sich Wilma Michiels an anfängliche Auseinandersetzungen mit einigen Nachbarn. Auch das hängende Euter von Kuh Erika sorgte schon für Empörung, hier wurde gar gefordert, die Kuh einzuschläfern. Diese Reaktionen zeigen, wie weit sich unsere Gesellschaft mittlerweile von artgerechter Landwirtschaft und tierfreundlicher Nutztierhaltung entfernt hat. Kühe, die in ihrem ganzen Leben kein Gras zu Gesicht bekommen und Kälber, die ihren Müttern entrissen werden, sind mittlerweile für viele Verbraucher normal.
Eine tolle Idee – unterstützt vom ETN
„Erika & friends“ setzt sich mit dem Konzept des Kuhaltersheims gegen die heute so leichtfertig akzeptierten Praktiken in der Nutztierhaltung ein. Während in konventionellen Milchbetrieben die Kühe maximal fünf Jahre alt und bei nachlassender Milchleistung geschlachtet werden, dürfen die Tiere der Familie Michiels in Würde alt werden. Viele der Kühe haben wie Erika bereits tausende Liter Milch gegeben und nun sollen sie für diese jahrelange harte Arbeit auch belohnt werden. Das Engagement der Familie Michiels zeigt, dass es eben nicht in Ordnung ist, wenn Kälber von ihren Müttern getrennt werden, dass Kühe einfach ausrangiert werden, weil die Leistung nachlässt oder dass Milchkühe tagaus tagein im Stall stehen müssen. Die Michiels‘ zeigen, dass Kühe mehr sind als willenlose Milch- und Fleischlieferanten und weil auch der ETN sich besonders für ein Umdenken in der Nutztierhaltung einsetzt, unterstützen wir das Engagement von „Erika & friends“ tatkräftig. Sowohl der ETN e.V. als auch die ETN-Stiftung haben eine Vollpatenschaft für jeweils eine Kuh auf dem Bauernhof übernommen und auch ein neuer Zaun wird von der ETNStiftung finanziert. Kuh Erika und ihre Artgenossen zeigen uns, dass jede Kuh einzigartig ist und es verdient, als ein fühlendes Wesen behandelt zu werden. Deshalb unterstützen wir die Idee, die hinter „Erika & friends“ steckt, besonders gerne! Wenn auch Sie helfen möchten, finden Sie weitere Infos unter www.erikaandfriends.de
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RESPEKTIERE | TIERSCHUTZ TIERSCHUTZ
Tiertransporte – Qual für billiges Fleisch Ob nun im Sommer bei 35° C oder im Winter bei minus 15° C, die Bilder auf den Straßen sind dieselben - Schweine, Hühner, Rinder rollen zusammengepfercht in Transportern in die Schlachthöfe. In zu engen, zu heißen oder kalten Anhängern und oft ohne ausreichende Wasserversorgung leiden die Tiere stunden- oder sogar tagelang Höllenqualen, bis sie im wahrsten Sinne des Wortes erlöst werden.
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och nicht nur Schweine, Hühner oder Rinder durchleiden den Stress und die Qualen eines solchen Transportes, auch Pferde sind davon betroffen.
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Zunahme der Tiertransporte
Aufgrund der Entwicklung von kleinbäuerlicher, regionaler Zucht und Schlachtung hin zu großen, zentralen Mast- und
Fotos: Animals' Angels e.V. www.animals-angels.de
Der ETN prangert seit Jahren die Transporte von Fohlen in die Schlachtbetriebe Italiens an. Mit oft nicht einmal sechs Monaten werden die Fohlen auf Auktionen an Schlachtbetriebe versteigert, anschließend von ihren Müttern getrennt und in Transporter verfrachtet. Der panische Blick der Fohlen spricht Bände.
Bei Tiertransporten stehen Tiere unter enormen Stress - entfernt von ihrer gewohnten Umgebung, auf viel zu kleinem Raum zusammengepfercht, geraten sie in Panik, nicht selten werden Tiere von Artgenossen verletzt oder zu Tode getreten. Viele der Tiere kennen gar keine Umweltreize wie Sonne, Wind oder Regen. Auch andere Geräusche als die gewohnten Stallgeräusche sind ihnen fremd und lösen zusätzlichen Stress aus. Besonders bei stressanfälligen Schweinen fordert der Transport oft Todesopfer, da diese durch die Aufregung schnell durch plötzliches Herzversagen sterben. Dieser Verlust wird billigend in Kauf genommen.
TIERSCHUTZ | RESPEKTIERE
Schlachtanlagen hat die Zahl der Transporte wie auch ihre Dauer deutlich zugenommen. Auch die Preise sorgen dafür, dass es sich oft für die Erzeuger lohnt die Tiere weiter zu transportieren, oft sogar ins Ausland. Doch besonders der Export in Drittländer, der oft sogar wochenlang andauert, kann nicht tierschutzgerecht durchgeführt werden.
Das Tier als Ware
Je mehr Tiere auf einmal transportiert werden können, desto wirtschaftlicher ist es für den Transporteur. Bei Schweinetransporten sind doppelstöckige Fahrzeuge gängig, oft werden aber sogar dreistöckige Transporter genutzt, die bis zu 250 Schweine fassen. Beim Verladen werden meist Treibhilfen eingesetzt, wenn die Tiere nicht schnell genug auf den Transporter gehen. Sie werden dann mit Elektrostäben malträtiert, obwohl die Tiere aufgrund ihres Mastgewichts oft gar nicht in Lage sind steile Laderampen schnell zu erklimmen. Geflügel wird in Kunststoffkisten transportiert, die übereinander gestapelt werden. Schon beim Beladen der Kisten werden vielen Vögeln Beine oder Flügel gebrochen, da es sich jedoch um Schlachttiere handelt, wird darauf aus Zeitgründen keine Rücksicht mehr genommen. Das Tier ist in dem Moment kein Lebewesen, sondern eine Stückzahl.
Kaum Schutz durch das Gesetz
Innerhalb der EU gilt die Richtlinie zum Schutz von Tieren beim Transport (EU–Transportverordnung EG 1/2005), die seit Januar 2007 gültig ist. Diese Richtlinie wurde in Deutschland als Tierschutztransportverordnung umgesetzt. Diese soll ihrem Namen nach die Tiere während des Transportes schützen, jedoch sind die Bestimmungen aus Sicht des Tierwohls zu schwach und zu sehr an wirtschaftlichen Interessen orientiert. Ein Beispiel ist die Dauer von Transporten. Sollte eine Transportzeit von acht Stunden überschritten werden, muss das Transportfahrzeug laut Tierschutztransportverordnung zusätzlich mit Tränken, Temperaturregulierung und Navigationssystem zur Überprüfung ausgestattet sein. Werden dann
noch von der Tierart abhängige Pausenzeiten eingehalten, die bei Schweinen nach 24 Stunden und Rindern nach 29 Stunden vorgeschrieben sind, kann der Transport unbegrenzt verlängert werden. Auch der Platz, den die Tiere auf den Transporten zur Verfügung haben müssen, ist vorgeschrieben. So muss einem Mastschwein mit 110 Kg Gewicht nur 0,5 m² Bodenfläche zur Verfügung gestellt werden, einen ausgewachsenem Rind 1,30 - 1,60 m². Kaum verlässt ein Tiertransport die EU, gelten auch die geringen Bestimmungen der Verordnung nicht mehr.
Strengere Gesetze und mehr Kontrollen sind dringend notwendig
Doch selbst gegen diese laschen Vorschriften wird regelmäßig verstoßen, bei Kontrollen wurde etwa jeder vierte Schweinetransport und jeder dritte Rinder- und Schaftransport beanstandet. Zu den häufigsten Missständen zählten zu viele geladene Tiere, unzureichende oder keine Wasserversorgung, defekte Belüftungsanlagen und die falsche Sicherung der Tiere. Außerdem werden immer wieder Tiere transportiert, die laut Gesetz gar nicht transportiert werden dürfen, wie beispielsweise hochträchtige Tiere. Besonders oft ist dieses bei Milchkühen der Fall, worüber wir bereits in der letzten Ausgabe der Respektiere berichteten.
Was können Sie gegen Tiertransporte tun?
Um Tieren die Qual des Transportes zu ersparen, achten Sie auf die Herkunft des Fleisches! Kaufen Sie ihr Fleisch am besten regional bei Bauern und Metzgern, die die Tiere selbst aufziehen und schlachten, sodass möglichst kein oder nur ein sehr kurzer Transport nötig ist. Auch die Reduzierung des Fleischkonsums oder der Verzicht auf tierische Produkte hilft, dass weniger Tiere transportiert werden müssen. Sie haben es also in der Hand, ersparen Sie den Tieren die Qual von langen Transporten!
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RESPEKTIERE | TIERSCHUTZ
Eine neue Kampagne des ETN
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In unserer Kampagne „Lasst uns nicht im Regen stehen!“ möchten wir Tierhalter über die gesetzlichen Bestimmungen informieren und sie dazu anhalten im Interesse ihrer Tiere einen Witterungsschutz zu errichten.
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Wir möchten Tierfreunde, Nachbarn und Anwohner sensibilisieren und sie animieren, sich gegen Missstände und für die Gesundheit der Tiere einzusetzen. Dabei geht es uns nicht um eine Vermenschlichung der Tiere und falsch verstandene Tierliebe. Nicht jedes Tier wird bei Regen einen Unterstand aufsuchen oder bei Schnee trockene Liegeplätze bevorzugen. Je nach Art, Rasse, Alter und Gesundheitszustand haben die Tiere unterschiedliche Ansprüche
Foto: CFalk, schemmi, pixelio.de
isregen, Schnee, Hagel oder brennende Sonne - Ein Witterungsschutz für Tiere fehlt auf vielen Pferdekoppeln, Kuhwiesen und Schafweiden. Das Problem ist allgegenwärtig, aber trotzdem wenig beachtet. Zahlreiche Privathalter und Kleinbauern lassen ihre Tiere den gesamten Tag über oder mehrere Stunden auf Weiden stehen, die keinerlei Schutz vor Witterungseinflüssen bieten. Pferde, Rinder und Schafe leiden im Hochsommer unter der sengenden Sonne und im Herbst und Winter im strömenden Regen oder eisigem Wind. Dabei schreibt der Gesetzgeber für Nutztiere und Pferde vor, dass ein Witterungsschutz vorhanden sein muss. Dies können ein fester oder mobiler Weideunterstand oder auch natürliche Barrieren, wie beispielsweise Hecken oder Bäume sein. Diese Mindestanforderungen an die Tierhaltung sind in zahlreichen Gesetzen festgehalten, doch viele Tierhalter kommen dieser Forderung nicht nach.
TIERSCHUTZ | RESPEKTIERE
unserer Homepage hilft Ihnen dabei. Sprechen Sie mit den Tierhaltern auch über die Gesundheit der Tiere und bringen Sie in Erfahrung, wie alt und wie empfindlich die Tiere gegenüber Wettereinflüssen sind. • Informieren Sie das Veterinäramt: Falls es sich um eine tierschutzwidrige Haltung handelt und der Besitzer nicht bereit ist, etwas daran zu ändern, kontaktieren Sie bitte das Veterinäramt (sowohl schriftlich als auch mündlich). Erklären Sie dabei den Sachverhalten, informieren Sie über Gespräche, die bereits mit dem Besitzer geführt wurden und legen Sie am besten Fotos bei. Ein Musterschreiben ans Veterinäramt finden Sie auf unserer Homepage. Erkundigen Sie sich einige Tage später, ob das Veterinäramt der Sache nachgegangen ist. an einen Wetterschutz und so manches Tier wird Bäume als Schutz gegenüber festen Unterständen bevorzugen. Wichtig ist aber, dass die Tiere – sei es nun Pferd, Rind, Ziege oder Schaf – die Möglichkeit haben frei zu wählen. Nur so kann das Tier gesund bleiben und ist gegen Leiden geschützt. Fehlenden Witterungsschutz auf Weiden findet man überall und nicht immer ist damit eine mangelnde Fürsorge für die Tiere verbunden. Darum ist es umso wichtiger, genau hinzusehen und Tierhalter aufzuklären. So können Sie helfen: • Den Besitzer ansprechen: Wenn Ihnen Tiere auffallen, die tagaus tagein auf einer Weide untergebracht sind, die nicht über einen Witterungsschutz verfügt, sprechen Sie die Besitzer der Tiere bitte darauf an. Machen Sie sie auf die gesetzlichen Bestimmungen aufmerksam, unsere Übersicht über Gesetze und Leitlinien auf
• Nehmen Sie mit uns Kontakt auf: Wenn Sie der Ansicht sind, dass die Amtsveterinäre das Problem nicht ernst nehmen, informieren Sie uns bitte und schicken Sie uns eine E-Mail mit den folgenden Informationen: • Ort der Weide • Art der Tiere • Name und ggf. Adresse des Halters • Datum, an dem Sie mit ihm gesprochen haben • Ansprechpartner im Veterinäramt • Datum der Kontaktaufnahme mit dem Veterinäramt • Ihr Schreiben an das Veterinäramt • Fotos von der Weide Wir beurteilen die Tierhaltung und setzen uns mit den Behörden in Verbindung. Unser Ziel ist es, Nutztieren und Pferden eine artgerechte Haltung, auch auf der Weide, zu ermöglichen. Helfen Sie uns dabei!
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RESPEKTIERE | TIERSCHUTZ TIERSCHUTZ
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n da e g e g m a s n i Geme d Katzenelen Liebe Tierfreunde,
das kennen wir alle: abgemagerte Katzen, die in Scheunen oder abgelegenen Hinterhöfen ihre Babys zur Welt bringen und zerzauste Kater, die unkastriert herumstreunen und für weiteren Nachwuchs sorgen. Viele dieser Tiere sind herrenlos, wurden ausgesetzt oder sind bereits in freier Wildbahn geboren worden.
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ne Verantwortung übernehmen will, von Menschen, die ihre Tiere nicht kastrieren und den Nachwuchs sich selbst überlassen und von einer Politik, die zuschaut, ohne zu handeln. Leider werden Sie, liebe Tierfreunde, von unseren Behörden oft im Stich gelassen. Städte und Landkreise haben die Möglichkeit eine Kastrationspflicht für Freigängerkatzen zu erlassen und auch die Gewährung eines entsprechenden Hilfsfonds wäre sicherlich in den meisten Gemeinden möglich. Einige wenige Städte und Kreise in Deutschland haben das Problem tatsächlich erkannt und – nach dem
Foto: Alexander Supp, Monika Graszynski
ür diese Tiere fühlt sich eigentlich niemand verantwortlich. Nur Sie, liebe Tierschützer, kümmern sich um die verlassenen und kranken Streunerkatzen in Deutschland. Sie füttern, fangen ein, kastrieren, behandeln Infektionen und vermitteln die Tiere, die nicht draußen leben können oder wollen. Den Tierschutzvereinen, die sich unentwegt um streunende Katzen kümmern, gebührt größter Dank, denn sie kümmern sich um ein Problem, dass eigentlich nicht ihr eigenes ist. Verursacht wurde es von einer Gesellschaft, die kei-
TIERSCHUTZ | RESPEKTIERE
"Paderborner Modell" oder auf Basis des Tierschutzgesetzes – bereits eine Kastrationspflicht erlassen. Aber von 2.059 Städten bzw. 11.307 Gemeinden in Deutschland sind das nur ganze 360 Orte! Wir sind der Meinung: Die Politik darf nicht weiterhin alle Verantwortung auf die Tierschutzvereine abschieben! Es darf nicht sein, dass Einzelpersonen und Vereine die Versorgung von rund zwei Millionen herrenloser Katzen stemmen, während Politiker und Behörden die Augen verschließen. Deshalb möchten wir Sie, liebe Tierschützer und Tierschutz-
vereine bitten, uns zu berichten, ob auch in Ihrem Landkreis unzählige herrenlose Katzen leben und das Problem dort von der Politik nicht angegangen wird. Wir möchten Ihnen dabei helfen, sich bei Politikern und Behörden Gehör zu verschaffen und wir wollen uns mit Ihnen gemeinsam für eine Kastrationspflicht in Ihrem Bezirk stark machen. Ein Musterschreiben an die zuständigen kommunalen Politiker mit der Forderung einer Kastrationspflicht können Sie bei uns anfordern.
Streunerkatzen in Deutschland So können Sie helfen
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m Katzenhalter und Tierfreunde über den richtigen Umgang mit Streunerkatzen zu informieren, haben wir eine Infobroschüre zum Thema erstellt. Schicken Sie uns einfach einen mit 1,45 Euro frankierten Rückumschlag, wenn Sie eine Broschüre erhalten wollen.
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RESPEKTIERE | TIERSCHUTZ
Gran Canaria Sonne, Strand und ... Streuner 22
TIERSCHUTZ | RESPEKTIERE
Immerwährender Sommer und traumhafte Strände: Das ist Gran Canaria, Lieblingsinsel vieler Deutscher. Das Leid der dortigen Straßentiere sehen viele Touristen nicht. Unser Partnerverein Arycan setzt sich genau für diese Tiere ein. Der ETN unterstützt ihn dabei. Ein Bericht unserer Mitarbeiterin Jasmin Günther: Katze aus einer unkontrollierten Kolonie
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s ist ein außergewöhnlich verregneter Tag auf der Sonneninsel, als ich mich mit Andrea Hansen, Vorsitzende von Arycan, auf den Weg in das Tierheim von Gran Canaria mache. Es liegt etwas außerhalb von Las Palmas, mit schönem Panoramablick aufs Meer. Beim Durchfahren des großen Eingangstores endet die Idylle jedoch abrupt. Gebelle und Gejaule begleiten uns beim Durchqueren der Gassen. Hunde jeder Art, große und kleine, junge und alte, Rassehunde oder Mischlinge: Alle suchen nach ein wenig Aufmerksamkeit. Über 400 Hunde und auch Katzen befinden sich hier. Die Zwinger sind bis auf den letzten Platz gefüllt, manche sogar mehr als das. Gegen Mittag kommen die Hundefänger der Gemeinden und bringen Straßenhunde und andere Tiere, die von ihren Besitzern abgegeben wurden. Die Zahl der ausgesetzten Haustiere auf der Insel wird auf 10.000 pro Jahr geschätzt. Im Schnitt kommen jeden Tag 30 Hunde ins Tierheim. Sie werden registriert, geimpft und in die Zwinger verteilt. Da mehr Hunde gebracht als vermittelt werden, muss das Tierheim aus Platzgründen täglich Hunde einschläfern. Welpen und kleinere Arten haben gute Chancen, auf der Insel vermittelt zu werden. Ältere und größere Hunde oder bestimmte Rassen, wie Podencos oder sogenannte „Kampfhunde“, haben es aber schwer und müssen hoffen, dass sie vieleicht doch noch jemand rettet, bevor ihre Zeit abläuft.
in den Jahren 2013 und 2014 setzt sie die Arbeit fort, um die Katzenpopulation der Insel nachhaltig zu verkleinern und somit das Leid von Straßenkatzen zu reduzieren. Der Besuch von zwei unterschiedlichen Katzenkolonien zeigte mir deutlich, wie wichtig dieses Projekt ist. Während sich eine kontrollierte Kolonie seit drei Jahren nur noch durch Zuwanderung vergrößert und sich alle Tiere in einem sehr guten Gesundheitszustand befinden, sehe ich bei einer nicht kontrollierten Kolonie viele Kitten und kranke Katzen. Arycan kastriert nach und nach die noch unkontrollierten Kolonien und übergibt sie in Zusammenarbeit mit der Inselregierung verantwortungsvollen Personen, die die weitere Versorgung übernehmen. Neben den Kastrationen setzt sich Arycan auf politischer Ebene für die Verbesserung der Situation von Straßentieren ein, hält Vorträge an Schulen und bildet in Zusammenarbeit mit der Universität Tierärzte aus. Das wirklich Besondere an diesem Verein sind aber die Menschen, die sich aus ganzem Herzen für die Tiere einsetzen. Wenn Sie Arycan unterstützen möchten oder einem der Hunde aus dem Tierheim eine Chance auf ein schönes Leben schenken möchten, besuchen Sie die Homepage von Arycan: www.arycan.de
Die glücklich adoptierten Hunde und Katzen werden von Tierärztin Syra kastriert, bevor sie das Tierheim wieder verlassen. So wird verhindert, dass die Tiere sich bei ihren neuen Besitzern weiterhin vermehren. Syras wichtige Arbeit wird seit einem Jahr vom ETN finanziert. In dieser Zeit gelang es ihr, knapp 1.400 Tiere zu kastrieren. Jedes von ihnen wird dabei mit größter Sorgfalt und Liebe behandelt. Auch Katzen, die direkt von der Straße kommen, gehören dazu. Nach den zwei großen Kastrationsaktionen des ETN Tierschützer und ETN-Mitarbeiterin Jasmin Günther bei einer kontrollierten Katzenkolonie
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RESPEKTIERE | IN TIERSCHUTZ EIGENER SACHE
Aus der Historie des ETN und den modernen Vereins- und Unternehmensrichtlinien ist es gerade wichtig Compliance (Regeltreue) festzulegen. Daher hat der Vorstand in der Vorstandssitzung am 7. November die nachstehenden Compliance erstellt und verabschiedet. Diese stehen auch auf der Tagesordnung der Mitgliederversammlung am 18.02.2017. Der ETN kann nur nachhaltig erfolgreich sein, wenn er sich an bestehende Gesetze und Regeln hält. Das gilt besonders für die Organe. Keiner weiß so gut wie die Mitarbeiter und Organe, wie schwer es ist ein verlorenes Mitgliedervertrauen zurück zu gewinnen. Der ETN • bekennt sich für den Tier- und Naturschutz als unser höchstes Gut. Ihn gilt es mit allen Mitteln zu schützen. • bekennt sich zur Beachtung der Regeln für ein faires und unverfälschtes Miteinander in der Öffentlichkeit. • steht für ein achtbares und regelkonformes Handeln im Alltag. • beachtet die Wichtigkeit von Datenschutz und -sicherheit. • zeigt die erforderliche hohe Transparenz über die Verwendung der anvertrauten Beiträge und Spenden. • beachtet das Verbot der Diskriminierung anderer Ethnien. • bekennt sich in jeder Beziehung zur Menschenwürde. Damit es so bleibt, benötigen wir alle Mitarbeiter und Mitglieder der Organe als Botschafter für den Tier- und Naturschutz. Die wichtigsten Verhaltensregeln sind: 1. Ich nutze Verbindungen über den ETN nicht für meinen eigenen Vorteil/den Vorteil Dritter oder zum Nachteil des ETN. Ich vermeide Interessenskonflikte.
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2. Ich prüfe, ob meine Partner integer sind bevor ich eine Geschäftsbeziehung eingehe. 3. Ich wickle alle Geschäftsbeziehungen transparent, grundsätzlich bargeldlos und mit dem Vier-Augen Prinzip ab und dokumentiere sie. 4. Ich beachte den fairen und respektvollen Umgang innerhalb des ETN, aber auch nach außen mit allen Partnern. 5. Ich nehme keine Geldgeschenke an. 6. Ich prüfe bei Sachgeschenken und Einladungen immer, ob die Zuwendung sozialadäquat/ angemessen ist. An meinen Umgang mit Amtsträgern werden besondere Anforderungen gestellt. 7. Ich verhalte mich gegenüber anderen Tier- und Naturschutzvereinen fair und respektvoll. 8. Ich schütze vertrauliche und geheime Informationen. 9. Ich diskriminiere oder beleidige keine Personen wie Mitarbeiter, Mitglieder in den Organen und Außenstehende. 10. Ich gebe keine abwertenden, beleidigenden und diskriminierenden Aussagen über Mitarbeiter und Mitglieder der Organe gegenüber Dritten ab. 11. Ich nutze für Verträge und Vereinbarungen vorhandene gesetzlich einwandfreie Vorlagen und Formulare. 12. Im Zweifelsfall lasse ich mich juristisch beraten.
Foto: strangeguy, sxc.hu
Compliance des ETN
KINDERSEITE | RESPEKTIERE
Die mutige Milchkuh Conny Alle Kühe stammen vom Auerochsen ab. Er war ein großes, stämmiges Rind mit geschwungenen Hörnern. Die heutigen Kühe sehen aber nicht mehr so aus, da sich das Aussehen im Laufe der Zeit durch Zucht verändert hat. Aber wie geht das? Bei der Zucht sucht man sich die Eigenschaften einer Kuh aus, die man haben will. So gibt es Kühe mit besonders großem Euter, die sehr viel Milch geben können. Andere Kühe, die vor allem als Nahrung dienen sollen, haben viele Muskeln und sind sehr schwer. Je nachdem wie die Kuh genutzt wird, hat sich also das Aussehen verändert. Unsere Conny ist eine typische Milchkuh.
Foto: andresantanams, pixabay.com
Wusstet ihr eigentlich, dass Kühe nur Milch geben, wenn sie ein Baby geboren haben? Deswegen müssen alle Milchkühe jedes Jahr ein neues Kalb bekommen, damit sie immer weiter Milch geben. So war es auch bei unserer Conny. Sie stand 5 Jahre lang bei einem Bauern auf dem Hof und hat pro Jahr ungefähr 5.750 Liter Milch gegeben. Dafür musste sie auch jedes Jahr wieder ein Kalb bekommen. Doch irgendwann dachte der Bauer, Conny könnte kein Baby mehr bekommen. Kein Baby keine Milch: Der Bauer wollte Conny nun in den Schlachthof bringen. Doch Conny ahnte ihr Schicksal und dachte sich: „Was soll ich machen, wie komm‘ ich aus dieser Situation
nur wieder heraus?“ Da Conny eine schlaue Kuh ist, fiel ihr schnell etwas ein: Sie musste ausbrechen! Also hat Conny stark gezogen und um sich getreten, als sie zum Schlachter fahren sollte, bis der Bauer ihren Strick losgelassen hat. Conny hat die Beine in die Hufe genommen und ist gelaufen, so schnell sie konnte! Autos, Bäume oder Mülltonnen, die im Weg standen, wurden einfach weggeschubst, denn bei einem Gewicht von etwa 700 Kilo gibt es keine Hindernisse. Conny lief immer weiter und kam bald in ein Dorf mit vielen Bewohnern. Die Menschen waren alle sehr begeistert von Connys Mut, Sie kauften Conny ihrem Bauern ab und so kam die Kuh Conny zum ETN nach Hof Huppenhardt. Zu aller Überraschung brachte Conny schon bald den kleinen Poldi zur Welt. Keiner hatte etwas von ihrer Schwangerschaft geahnt. Das war bei den Untersuchungen einfach übersehen worden! Wäre Conny nicht so mutig gewesen, wäre der kleine Poldi zusammen mit seiner Mama geschlachtet worden. Heute ist Conny 13 Jahre alt und ihr „kleiner“ Poldi ist schon acht. Ohne Schlachthof kann eine Kuh übrigens bis zu 20 Jahre alt werden.
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RESPEKTIERE | TIERSCHUTZ
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TIERSCHUTZ | RESPEKTIERE
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gitter haben sich zehn Begriffe rund ums Thema Kuh versteckt. Kรถnnt ihr sie RESPEKTIERE | KINDERSEITE
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In diesem Wortgitter haben sich zehn Begriffe rund ums Thema Kuh versteckt. Kรถnnt ihr sie finden?
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Foto: Erika Grazilis, pixelio.de
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VORGESTELLT TIERSCHUTZ | RESPEKTIERE
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s gibt viele Wege, die Tierschutzarbeit des ETN zu unterstützen. Mitglied werden, neue Mitglieder in Ihrem Bekanntenkreis werben, an den ETN spenden oder eine Patenschaft für eines unserer Tiere übernehmen. Wir freuen uns zudem über Sachspenden oder über einen Artikel aus unserer Wunschliste auf amazon. de für die Tiere von Hof Huppenhardt. Eine weitere Möglichkeit, auch wenn zu Lebzeiten kein erfreuliches Thema, ist die Aufnahme des ETN in Ihr Testament. All dies sind gute Möglichkeiten sich an der Tierschutzarbeit des ETN zu beteiligen und
jeder Beitrag ist sehr willkommen! Für Leute, die es ganz unkompliziert mögen, gibt es nun noch einen weiteren Weg eine Spende zu leisten: Die "Charity-SMS"! Dabei können Sie ganz einfach eine SMS mit dem Kennwort "ETN" an die Nummer 81190 senden und zahlen dafür 5 Euro, von denen 4,87 Euro dem ETN zugutekommen. Einfach, schnell und sicher!
Der ETN ist jetzt beim Tierschutz-Shop!
Foto: Billy Alexander, sxc.hu
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nter www.tierschutzshop.de kann man Futter und Zubehör für Hunde, Katzen und Kleintiere bestellen und dabei noch etwas Gutes tun. Von jeder Bestellsumme gehen 10% an einen Tierschutzverein, den der Kunde im Bestellprozess selbst auswählt. Die Spende wird sofort nach dem Bezahlen dem Verein zugeordnet und im Vereinsprofil angezeigt. Auch der ETN e.V. ist seit Kurzem beim TierschutzShop registriert, und wir freuen uns über jeden, der uns mit seinem Einkauf unterstützt! Zusätzlich ist der ETN e.V. auch bei Boost und Gooding vertreten.
Dabei handelt es sich um kostenlose Internetplattformen, auf denen Nutzer bei OnlineEinkäufen ohne Mehrkosten Spenden für einen bei Boost registrierten Verein generieren können. Das Prinzip ist einfach: Man kauft in Partnershops wie beispielsweise Amazon, Zalando und Otto ein, und über Boost und Gooding wird ein gewisser Anteil des Kaufbetrages an teilnehmende Vereine weitergereicht – ohne Mehrkosten für den Käufer. Weitere Informationen gibt es unter www.boost-project. com und www.gooding.de
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RESPEKTIERE | IN EIGENER SACHE
Pressespiegel
Kรถlner Stadt-Anzeiger online, 17.10.16
Mitteilungsblatt, 02.11.16
Mitteilungsblatt Much, 14.10.16
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Foto: Billy Alexander, sxc.hu
Kรถlner Stadt-Anzeiger online, 12.09.16
TIERSCHUTZ | RESPEKTIERE
Kastrationsaktion Region Murcia Ein Bericht von Animalscare e. V.
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m April dieses Jahres war Animalscare e. V. mit einer Kastrationsaktion in Spanien aktiv. Angereist waren für einen Einsatz in Murcia (Südspanien) Tierärzte aus Hannover, Stuttgart, München und Dresden sowie vier weitere Helfer aus ganz Deutschland. Unterstützt wurde die Aktion vom ETN e. V. Bereits der erste Tag der Aktion zeigte, wie viel Arbeit die Tierärzte zu erwarten hatten. Ein Großteil der eingelieferten Katzen war bereits trächtig, wodurch sich die Kastrationen in die Länge zogen. Zudem brachten die Tierschützer wesentlich mehr Tiere zu Animalscare e. V. als vorher angegeben war. Etwas, das in Spanien üblich und bekannt ist und trotz des Mehraufwandes mit großer Freude der Akteure angenommen wird, schließlich möchten sie alle so vielen Tieren wie möglich helfen. Als erste Kandidaten des Tages wurden zwei sehr dünne ängstliche Rüden und eine Hündin gebracht. Die Rüden wurden an der Kette auf einem Grundstück gehalten und waren, ebenso wie fast alle Hunde, in erschreckender Anzahl von Zecken befallen. Die Hunde wurden deshalb nicht nur kastriert, sondern erhielten auch ein Mittel gegen Parasiten. Insgesamt verbrachten die Tierschützer einige Tage voller Arbeit in Murcia, kastrierten Hündinnen, Rüden und zahlreiche Katzen, sanierten Zähne oder behandelten Tumorerkrankungen.
Der vierte Tag war geprägt von einem Notfall, einem 15-jährigen Husky mit Hodentumoren und hochgradig verfaulten Zähnen. Die Nachbarin, die den Hund brachte, berichtete, dass die Besitzerin die OP nicht bezahlen konnte und sie nicht mehr nur zusehen wollte, wie der Hund leidet. Sie bat das Tierheim um Hilfe, welches nach Rücksprache, den Hund zu Animalscare e. V. schickte. Zeitweise waren alle Tierärzte nur mit diesem Hund beschäftigt. Das kostete viel Zeit, aber dem Husky wurde durch die Behandlungen ein schmerzfreier, hoffentlich noch langer Lebensabend geschenkt. Den Tieren, die uns besonders ans Herz wuchsen oder auf der Straße keine Chance hatten, ermöglichten wir die Ausreise nach Deutschland. So beispielsweise Krümel, dem Hund eines spanischen Ehepaares und eine Schäferhündin, die im letzten Jahr nicht gefangen werden, aber bei der aktuellen Aktion nun endlich kastriert werden konnte. Ihre Pfoten waren blutig und die Ballen richtig zerfetzt. Auf die Straße konnte sie nicht mehr zurück. Auch Barbie aus dem Tierheim von Murcia wartet nun auf ein neues Leben. Die Hündin verbrachte ihr gesamtes Leben an der Kette, welche über die Jahre hinweg in ihrem Hals eingewachsen war. Als die Besitzer dann wegzogen, überließen sie die arme Hündin ihrem Schicksal. Die Nachbarn konnten das herzzerreißende Winseln nicht mit anhören und befreiten die Hündin, die dann im Tierheim aufgepäppelt wurde. Ihre Halswunde heilte, doch adoptieren wollte sie keiner. Animalscare e. V. griff ein und sucht für das sanfte Tier nun ein liebevolles zu Hause. So begegneten wir vielen verschiedenen Tieren und Menschen, nahmen an ihren Schicksalen teil und versuchten zu helfen wo wir konnten. Wieder ist nun eine sehr anstrengende, erfolgreiche aber auch schöne Kampagne zu Ende. Insgesamt wurden 65 Hündinen, 51 Rüden und 176 Katzen kastriert. Mit den Mädels Zeit zu verbringen, die alle nur für dasselbe Ziel arbeiten, Tierleid zu stoppen und bereits an den Wurzeln zu bekämpfen, ist der größte Lohn. Wir danken dem ETN e. V. für die schnelle Hilfe - so konnte viel Tierleid verhindert werden. Petra Oster Animalscare e. V.
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RESPEKTIERE | NATUR- UND ARTENSCHUTZ ARTENSCHUTZ
Krötenskandal im Ökodorf Rheurdt-Schaephuysen Willkommen in Rheurdt – Schaephuysen – „Das Ökodorf am Niederrhein“. So ist es auf der Internetseite der Gemeinde Rheurdt (Kreis Kleve) zu lesen. Die Gemeinde rühmt sich damit von Landschaftsschutzgebieten umgeben zu sein und sich für die Erhaltung geschützter, biologisch wertvoller Biotope einzusetzen. Die Inhaber des Alten denkmalgeschützen Bahnhofs in Schaephuysen, auf deren Grundstück sich ein solches Biotop befindet, wissen anderes zu berichten.
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ie Inhaber des Bahnhofsgeländes sind naturverbundene und tierliebe Menschen, die sich wie viele andere auch für den Naturschutz in ihrer Umgebung einsetzen. Man sollte meinen, solche Menschen seien im „Ökodorf“ bestens aufgehoben und herzlich willkommen. Aber weit gefehlt! Das Paar hat ein altes Bahnhofsgelände mit einem angrenzenden kleinen Wald gekauft; wie sich zeigte ein wertvolles Biotop mit größter Artenvielfalt. Dohlen, Turmfalken und Käuze brüten hier, allerlei Singvögel, Rehe, Hasen und Siebenschläfer finden sich im Wald ein sowie seltene Nachtfalter und andere Insekten, die bereits dokumentiert wurden. Der kleine Wald ist durch Regenwassergräben ein-
gefriedet und bietet ganzjährig Lebensraum und im Frühjahr Laichplatz für zahlreiche Amphibien wie Lurche, Frösche und Erdkröten. Eben diese Amphibien, hauptsächlich Erdkröten, sind Gegenstand einer langwierigen Auseinander-setzung zwischen dem Paar, einzelnen Anwohnern und der Gemeinde Rheurdt - Schaephuysen. Über das Grundstück verläuft ein Privatweg der laut Grundbuch den Inhabern des Bahnhofs und Waldes gehört. Dort besteht ein landwirtschaftliches Wegerecht, welches von einem Nachbarn genutzt wird. Tagaus tagein donnern über den kleinen Privatweg Vierzigtonner und Kleinlastwagen und nehmen dabei keine Rücksicht auf die Bewohner des angrenzenden Waldstücks. Sie zerstören Tierreich und Bepflanzung und beschädigen Bäume, da der Dohlen brüten im alten Bahnhofsgebäude.
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NATUR- UND ARTENSCHUTZ | RESPEKTIERE
Die Erdkröte – Ihr Schutz ist in Rheurdt offensichtlich nicht erwünscht. Ökodorf weiterhin alljährlich Kröten, Frösche und andere Amphibien, die nach dem Naturschutzgesetz besonderen Schutzstatus genießen, überfahren werden.
Eine Schande für das Ökodorf
Weg zu schmal ist für Schwerlastverkehr. Der Fall ging vor das Oberlandesgericht in Düsseldorf, doch dass die Lastkraftwagen das Biotop, die Tierwelt und das denkmalgeschütztes Bahnhofsgebäude zerstören stört nicht!
Wegerecht geht vor Amphibienschutz Bei einer plötzlich auftretenden „Krötenflut“ wurde dem Paar polizeilich und gerichtlich untersagt, den Weg zu sperren. In Absprache mit dem Umweltamt Kleve wurde der Weg während einer besonders starken Laichwanderung über Abend bis zum nächsten Morgen gesperrt und nach Intervention der Gemeinde Rheurdt–Schaephuysen wurde die Absprache pulverisiert bzw. zurückgenommen. Das Landgericht Kleve stellte in einem Beschluss faktisch fest, dass Wegerecht vor Amphibienschutz geht und so müssen die Tierschützer zusehen, wie im
Obwohl die Gemeinde Rheurdt–Schaephuysen sich selbst als Ökodorf bezeichnet, erfahren die Besitzer vom Biotop Alter Bahnhof Schaephuysen keinerlei Unterstützung. Im Gegenteil: Das Paar muß Beschimpfungen und Diffamierungen über sich ergehen lassen und zusehen wie Nachbarn unbefugt mit Motorsägen und Freischneidern das Biotop beschädigen. Es besteht zudem der Verdacht, dass die Gemeinde das Bahnhofsgelände in ein Gewerbegebiet eingliedern will und deshalb kein Interesse am Schutz des Wald- und Tierlebensraum hat. Denn bei dem Biotop am „Alten Bahnhof Schaephusyen“ handelt es sich um das letzte Stück Auenwald, der restliche schützenswerte Teil wurde bereits zu einem Gewerbegebiet umfunktioniert. Unter diesen Aspekten klingt das ökologische Engagement der Gemeinde Rheurdt–Schaephuysen wie ein Hohn. Wirtschaftliche Interessen stehen über dem Naturschutz. Das zeigt auch folgendes Beispiel: Vor kurzem wurde der Bau einer Rindermastanlage für fast 300 Rinder genehmigt. Wo? Natürlich in einem Landschaftsschutzgebiet. Naturschutzvereine und zahlreiche Bürger hatten sich dagegen ausgesprochen. Letztendlich leiden unter einer solchen Politik vor allem die Tiere und die Umwelt, deren Schutz man sich als selbsternanntes „Ökodorf“ eigentlich auf die Fahnen geschrieben hat.
Schutzprojekt des ETN und prominenter Schutzpatron
Nachdem sich der ETN e.V. selbst ein Bild vor Ort über die skandalösen Zustände verschafft hat, wurde das Schutzprojekt „Biotop am Alten Bahnhof Schaephuysen“ geschaffen. Ziel ist es die vorhandenen Tierarten im Biotop weiter zu schützen! Auch der Eishockey-Nationalspieler Christian Ehrhoff, der nun bei den Kölner Haien spielt, konnte für dieses Projekt als Schutzpatron gewonnen werden. Gemeinsam bleiben wir an dem Fall “Biotop Alter Bahnhof Schaephuysen“ dran! Rehe im Vorgarten der Steudners
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RESPEKTIERE | NATURTIERSCHUTZ UND ARTENSCHUTZ
Der Bärenpark „Libearty“ in Rumänien Europas größtes Reservat ist eine Zuflucht nicht nur für Braunbären
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NATUR- UND ARTENSCHUTZ| TIERSCHUTZ | RESPEKTIERE
Wer ein wunderbares Tierschutzprojekt erleben möchte, der sollte den Bärenpark in der Nähe von Brasov (Kronstadt) in Siebenbürgen/Rumänien besuchen. Auch der ETN hat großen Anteil daran, dass dieser Park von Cristina Lapis und ihrem Verein „Asociatia de Protectie a Animalelor Milioana de Prieteni“ (AMP) realisiert werden konnte.
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n ihren Armen starb 2002 der Bär Maya, den Cristina Lapis vorher vier Jahre lang in Gefangenschaft liebevoll versorgt hatte. Um dem Leid der Bären ein Ende zu setzen, fasste die engagierte Tierschützerin den Entschluss zum Bau eines Refugiums für Bären, in denen sie ihr Leben genießen können. Die meisten Tiere, die in dem europaweit größten Reservat für "ausgediente" Braunbären Zuflucht gefunden haben, sind ehemalige Tanz-, Zoo- und Zirkusbären. Manche von ihnen hatten ihr Leben bis dahin als Käfigbären in illegalem Privatbesitz gefristet. Durch den ETN wurde maßgeblich die 2,5 m hohe Umzäunung der Gehege finanziert. Auf der Zaun-Innenseite sind auf fünf Niveaus Elektrodrähte gespannt, die ein Ausbrechen der Bären verhindern. Im letzten Jahr haben wir uns dann entschlossen, auch die Patenschaft von zwei Bären und zwei Wölfen zu übernehmen. In Ausgabe 1/2016 waren Sie, liebe Tierfreunde, aufgefordert einen Namen für unsere Patentiere zu finden.
Zu Besuch im Bärenpark Gerne haben wir die persönliche und sehr herzliche Einladung von Cristina und Roger Lapis angenommen und besuchten den Bärenpark. Zunächst mussten wir vom Flughafen in Bukarest eine lange Fahrtstrecke auf teilweise sehr holprigen Straßen hinter uns bringen, um endlich die Stadt Brasov zu erreichen. Gespannt waren wir am nächsten Morgen auf die Führung durch den Bärenpark. Schon am Eingangstor wurde uns klar, dass er längst zu einem Publikumsmagneten geworden ist. Hunderte von Besuchern, darunter viele Kinder, standen am Kassenhäuschen, um eine Eintrittskarte zu erwerben. Schnell sichteten wir die ersten von rund 90 Bären, die hier auf einer großzügigen Fläche das Leben genießen dürfen, das vielen von ihnen lange verwehrt worden war. Aber nicht nur Bären erfreuen hier die Besucher: Mit etwas Glück kann man auch Wölfe sehen. Besonders bewegt haben uns aber zwei junge Bären, die wir ganz hautnah erleben durften. Sie waren durch den Tod der
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RESPEKTIERE | NATURTIERSCHUTZ UND ARTENSCHUTZ
Mutter, die von Jägern erschossen wurde, zu Waisen geworden. Ein Ehepaar, das für Frau Lapis arbeitet, hat die kleinen Bären zunächst liebevoll zu Hause versorgt. Die Umsiedlung in den Bärenpark war besonders für die Tochter der Familie ein trauriger Tag, denn längst war sie für die kleinen Bären zu einem Spielpartner geworden. Auf den Fotos kann man die Freude erkennen, als Heinz Wiescher und ich mit den jungen Bären in Berührung kommen durften. Ein Blick in die Tagungsräume und das Bärenmuseum zeigt, dass Cristina Lapis von Brigitte Bardot, Pierre Brice über Peter Maffay bis hin zu Joanne K. Rowling viele Herzen und damit Unterstützer gefunden hat, um diesen Park und viele andere Tierschutzprojekte zu verwirklichen.
Die vielleicht einzige Tierkapelle, die sich in einem Park befindet, zeigte uns, dass Tiere für Cristina Lapis und für alle ihre Mitarbeiter als gleichwertige Lebewesen zu uns Menschen gesehen werden. Leider ist unsere Rechtsprechung noch weit davon entfernt. Wer aber glaubt, dass sich der Tierschutz von Frau Lapis und AMP nur auf Bären und Wölfe begrenzt, der wird sehr schnell in ihrem privaten Tierheim für Streunerhunde eines Besseren belehrt. In vorbildlicher Weise werden hier herrenlose Hunde ärztlich betreut, kastriert und in viele Länder Europas (besonders nach Deutschland!) vermittelt. Frau Lapis verfolgt das große Ziel im Umfeld von Brasov kontinuierlich Streuner zu kastrieren. Mit festangestellten Tierärzten will sie das in der Bärenstadt Zarnesti umsetzen und benötigt dazu unsere Unterstützung. Wir werden die Kosten für die Anstellung einer Tierärztin im nächsten Jahr komplett übernehmen, um Tierelend zu verhindern und Tötungsaktionen zu bekämpfen. Cristina Lapis und ihre Mitstreiter haben uns beeindruckt und man kann ihnen nur wünschen, dass sie noch viele Jahre die erforderliche Energie und Kraft haben, um Tieren zu helfen. Wir sagen im Namen aller Tierschützer „Danke“! Horst Giesen Präsident des ETN
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IN EIGENER SACHE | RESPEKTIERE
Einladung zur Mitgliederversammlung 2017 Tagungsort: Hof Huppenhardt, Todtenmann 8, 53804 Much Zeitpunkt: 18. Februar 2017, 11.00 Uhr Hinweis: Stimmberechtigt sind nur Mitglieder, die den laufenden Beitrag entrichtet haben und sich mit dem Mitglieds- und Personalausweis ausweisen können. Tagesordnung 1. Feststellung der ordnungsgemäßen Einladung zur Mitgliederversammlung 2. Bericht des Vorstands über die Tätigkeit des Vereins 3. Rechenschaftsbericht des Vereins 4. Compliance 5. Satzungsänderung 6. Wahl der Delegierten: Nach der Satzung vertreten bei unserer Mitgliederzahl mindestens 10 Delegierte den Verein. Da wir aktuell nur 7 Delegierte haben, müssen wenigsten drei Delegierte gewählt werden. 7. Verschiedenes Der Vorstand ETN e. V.
Delegiertenversammlung Der Vorstand wird nach der Mitgliederversammlung die gewählten Delegierten zur Delegiertenversammlung einladen. Tagungsort: Hof Huppenhardt, Todtenmann 8, 53804 Much Zeitpunkt: 11. März 2017, 11.00 Uhr
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RESPEKTIERE | PARTNER TIERSCHUTZ
Tierschutz in Rumänien Das Leid der Straßenhunde Hunde führen auf den Straßen Rumäniens ein elendes Leben: Sie werden gejagt, brutal gefangen, gequält, in sogenannten öffentlichen Tierheimen zusammengepfercht und auf grausame Weise getötet. Das ist immer wieder Thema in den Medien. Leider haben die Streuner in der rumänischen Politik kaum eine Lobby und die, die nicht hinter diesen Grausamkeiten stehen, haben dort kaum etwas sagen.
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ie Streunerhilfe e. V. setzt sich für diese Tiere auf Rumäniens Straßen ein. Sie wurde im Jahr 2003 gegründet und setzt sich seit nunmehr 13 Jahren für herrenlose Hunde in Rumänien ein. Alles begann damit, dass zunächst Hunde nach Deutschland geholt und in Familien vermittelt wurden. Über die Jahre hat sich das zu einem sehr gut organisierten Verein entwickelt, der nicht nur verantwortungsvoll Hunde nach Deutschland, in die Schweiz und nach Österreich (über unseren Partnerverein www.streunerhoffnung.at) vermittelt, auch noch später den Familien mit Rat und Tat zur Seite steht, sondern inzwischen auch immer mehr Tierschutz vor Ort, also in Rumänien selbst betreibt. Da die Streunerhilfe ein relativ kleiner Verein mit 15 aktiven Helfern deutschlandweit ist und im Projekt in Rumänien re-
Ein süßer Anblick, der aber hoffentlich bald der Vergangenheit angehört: Der Verein finanziert auch Kastrationen, um die Vermehrung der Streuner zu stoppen.
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PARTNER | RESPEKTIERE
Jugendliche lernen die Welpen während regelmäßiger „Play Days“ kennen.
gelmäßig etwa 60-80 Hunde von nur zwei Personen versorgt und betreut werden, ist es nicht möglich größere Kastrationsoder Impfaktionen durchzuführen. Regelmäßig werden allerdings solche Maßnahmen bekannter Tierschutzorganisationen in Rumänien unterstützt, mit denen die Streunerhilfe zusammenarbeitet. Bei jeder Vermittlung eines Hundes wird von der Vermittlungsgebühr zum Beispiel der Betrag für die Kastration eines Hundes in Rumänien bereitgestellt, es werden sogenannte Kastrationspatenschaften vergeben und das Geld aus Spendenaufrufen wird in entsprechende Aktionen eingebracht. Die Streunerhilfe e. V. ist ein als gemeinnützig anerkannter Verein und eine geprüfte Organisation mit Erlaubnis nach §11TierSchG durch die Aufsichtsbehörde Veterinäramt Karlsruhe. „Wir lassen unsere Hunde nur mit geprüften und genehmigten Transportunternehmen fahren. Es ist uns wichtig, dass sie bestmöglich unterwegs sind und während der Reise beaufsichtigt und versorgt werden!“, so die Streunerhilfe. Immer wieder werden auch schwer verletzte Hunde, denen in Rumänien nicht geholfen werden kann, nach Deutschland geholt, um sie hier qualifiziert behandeln zu lassen. Danach wird für die „Pechvögel“ mit etwas Glück ein liebevolles und passendes Zuhause gesucht. Auch die Kosten dafür trägt der Verein.
Die Situation von Rumäniens Straßenhunden kann sich dauerhaft nur verbessern, wenn ein Umdenken in der gesamten Bevölkerung erfolgt. Die Tiere dürfen nicht als mit Parasiten behaftete, Krankheiten übertragende und gefährliche Kreaturen abgestempelt werden, sondern als fühlende Lebewesen, die eine respektvolle Behandlung verdient haben. Genau hier setzt die Streunerhilfe an. Michael Schmorenz ist Projektleiter vor Ort und lebt bereits seit über 17 Jahren in Rumänien. Er veranstaltet regelmäßig sogenannte „PlayDays“. Kinder und Jugendliche werden eingeladen, um sich mit den Hunden zu beschäftigen, mit ihnen zu spielen, zu erfahren, wie freundlich und positiv ihnen die Hunde begegnen. Sie lernen, sie als Lebewesen zu empfinden, die gerne mit dem Menschen leben und nicht nur „Gebrauchsgegenstände“ sind, die man einfach entsorgt, wenn man sie nicht mehr braucht. Die „PlayDays“ sind immer ein voller Erfolg. Die Streunerhilfe unterstützt auch andere rumänische Tierschützer und trägt so dazu bei, dass Hunde und Katzen in ihrer vertrauten Umgebung bleiben können, versorgt werden und sich nicht mehr weiter vermehren. Der Verein freut sich über jeden Mitkämpfer, sei es durch eine Spende, eine Patenschaft, eine Pflegestelle oder vielleicht auch durch die Adoption eines Tieres. Für jeden Hund, dem geholfen werden kann, wird damit ein Stückchen Paradies geschaffen. Die Streunerhilfe ist dringend auf Hilfe von außen angewiesen, um weiterhin effektiv arbeiten zu können. Wenn Sie Interesse daran haben, diese wichtige Arbeit für die Streuner Rumäniens zu unterstützen, finden Sie alle wichtigen Informationen auf der Homepage unter www.streunerhilfe.de!
Mitarbeiter Michael Schmorenz betreut die Streuner vor Ort.
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RESPEKTIERE | ETN-STIFTUNG
Wilde Wisente im Rothaargebirge Die ETN-Stiftung hilft Friedlich steht die Wisentherde auf einer Waldlichtung. Vorbeifahrende Waldarbeiter beunruhigt sie nicht. Ein Stück weiter äsen Rothirsche im Tal, während eine ganze Wildschweinrotte vorbeizieht. Diese Impressionen stammen nicht aus einem Märchenwald, sondern aus dem Wittgensteiner Land im Südosten von Nordrhein-Westfalen. Hier bieten 13.000 Hektar Wald einen einzigartigen Rückzugsort für Wildtiere und seit drei Jahren auch wieder für den größten europäischen Pflanzenfresser, das Wisent. Damit die majestätischen Tiere auch weiterhin in diesen Wäldern heimisch sein können, unterstützt die „Europäische Tier- und Naturschutz Stiftung“ das Projekt nun finanziell und organisatorisch.
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uf Initiative von Richard Prinz zu Sayn-WittgensteinBerleburg startete im Privatwald der Adelsfamilie im Jahr 2010 ein Artenschutzprojekt, das in Deutschland seinesgleichen sucht. Sieben Wisente wurden zunächst drei Jahre in einem Auswilderungsgehege gehalten, bis sie 2013 in die Freiheit entlassen wurden. Mittlerweile zählt die Herde in den Wäldern um Bad Berleburg ganze 20 Tiere. Die Wisente pflanzen sich ungewöhnlich gut fort. Ein Zeichen dafür, dass es der Herde in den Wäldern an nichts fehlt.
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Foto: Wisent-Welt-Wittgenstein
Waldnutzung und Artenschutz Hand in Hand Der Privatwald der Familie zu Sayn-WittgensteinBerleburg besteht hauptsächlich aus Fichten und Buchen und wird von ihr
auch wirtschaftlich genutzt. Die Wisente lassen sich durch die seltenen Begegnungen mit den Waldarbeitern aber nicht stören. Im Gegenteil: Sie haben längst verstanden, dass von Menschen keine Gefahr ausgeht. Es ist beeindruckend zu sehen, wie in dem 13.000 Hektar großen Wald Natur- und Artenschutz mit nachhaltiger Waldnutzung problemlos vereint werden können. Neben den größten Wiederkäuern Europas leben auch viele andere seltene Tier- und Pflanzenarten im Wald. Das „Große Mausohr“ (eine seltene Fledermausart), Sperlingskauz und Schwarzstorch, bedrohte Fisch- und Insektenarten finden in dem Wald, der in Teilen als Naturschutz- und FFH-Gebiet ausgezeichnet ist, einen idealen Rückzugs- und Nistplatz. Auch Rothirsche und Wildschweine sind regelmä-
ETN-STIFTUNG | RESPEKTIERE
Trotz aller Absicherungen und wissenschaftlicher Begleitprojekte gibt es aber immer noch Gegenwind für das Projekt. Waldbauern haben gegen den Trägerverein „Wisent-Welt Wittgenstein“ geklagt, da die Tiere die Rinde einiger ihrer Buchen geschält haben. Zwar erhalten alle Waldbesitzer eine finanzielle Entschädigung für zerbissene Bäume, doch das ist ihnen nicht genug. Sie wollen, dass die Wisente fremde Wälder nicht mehr betreten dürfen. Eine solche Entscheidung würde das Ende des Projekts bedeuten, denn es hieße, dass man die Wisente wieder in ein Gehege sperren muss. Das Gerichtsverfahren am Oberlandesgericht in Düsseldorf läuft noch und die Entscheidung wurde bereits zum zweiten Mal vertagt.
ßig anzutreffen und werden, trotz gelegentlicher Verbiss- und Wühlschäden, als Waldbewohner akzeptiert. Eine Bejagung findet nur an wenigen Tagen im Jahr statt, sodass die Tiere den Menschen insgesamt nicht als Feind ansehen und sich auch aus geringer Entfernung beobachten lassen. Ein ganz besonderes Naturerlebnis für Wanderer und Naturfreunde! Um Besuchern, die nicht das Glück hatten ein Wisent in freier Natur zu sehen, die Tiere trotzdem näher zu bringen, wurde eigens ein 20 Hektar großes Schaugehege eingerichtet, die "Wisent-Welt am Rothaarsteig".Mit Gehegen im Zoo ist diese Anlage allerdings nicht zu vergleichen, da die Wisente auch hier viele Möglichkeiten haben, sich vor den Besuchern zu verbergen und beinahe wie in Freiheit leben können.
Hilfe von der ETN-Stiftung Schon lange setzen sich der ETN e.V. und die ETN-Stiftung für den Schutz von Wildtieren ein. Wisente gehörten bisher nicht dazu. Doch nun möchte die ETN-Stiftung den Verein „Wisent-Welt Wittgenstein“ bei ihrem Einsatz für die Erhaltung des Projekts unterstützen. So finanziert die ETN-Stiftung unter anderem einen Wisentranger, der die Herde genau kennen und beobachten soll. So möchten wir gemeinsam mit dem Trägerverein des Projekts erreichen, dass auch weiterhin wilde Wisente im Rothaargebirge zuhause sein dürfen. Denn die Beendigung des Projekts würde den Verlust eines der wichtigsten Artenschutzprojekte in Deutschland bedeuten.
Ein Projekt auf der Kippe? Die Geschichte der Wisente im Rothaargebirge verlief ebenso erfolgreich wie turbulent. Vor allem in der Anfangsphase gab es Bedenken wegen des Verhaltens der Tiere gegenüber Spaziergängern und dem Straßenverkehr. So mussten, als sich die Wisente noch im Auswilderungsgehege aufhielten, Studien zum Fluchtverhalten gemacht werden. Aber allesamt kamen zum selben Ergebnis: Die Wisente stellen keine Gefahr dar und können im Wittgensteiner Wald gefahrlos ausgewildert werden.
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RESPEKTIERE | IN TIERSCHUTZ EIGENER SACHE
Mehr Berufung als Beruf
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ein Name ist Helmut Glunz. Ich bin seit Juni 2016 Hofleiter auf Hof Huppenhardt. Wie kam es dazu? Es passte einfach: Da suchte der Europäische Tierund Naturschutz e.V. einen Handwerksmeister mit landwirtschaftlichem Hintergrund. Ich dachte mir gleich: Warum nicht? Denn schließlich bin ich seit über 30 Jahren Handwerksmeister und gehe seit Kindesbeinen auch in meiner eigenen Landwirtschaft mit der Natur und Tieren um. Also habe ich mich um diese Stelle beworben und hatte Glück. Besonders die ersten Tage waren schon sehr eindrucksvoll … Ich lernte neue Arbeitskollegen und unsere Auszubildenden kennen. Und: Es gibt sogar einen Präsidenten! Alle waren und sind nett und kollegial zu mir, sodass ich die Entscheidung bis zum heutigen Tage noch nicht bereut habe. Die Beschäftigung mit den Tieren und das tägliche Miteinander mit unserer Hofmannschaft, den Kollegen im Büro und unserem Präsidenten, Herrn Giesen, macht immer wieder Spaß. Täglich müssen neue Entscheidungen getroffen werden, z. B. beim Futter- oder Weidemanagement, der Mistentsorgung oder dem Erstellen von Dienstplänen. Dazu kommen noch diverse Hofführungen, die Vermittlung von Tierpatenschaften und Tieren und nicht zu vergessen die Organisation/Kommunikation mit dem Hoftierarzt und der Hufschmiede. Da wäre noch ein Highlight - unser Hoffest im September – zu erwähnen. Es war nicht einfach für uns alle, solch ein Fest zu organisieren. Wir haben damit nämlich erhebliches Neuland betreten, aber letztendlich hat sich die Arbeit für alle gelohnt. Ein wirklich gelungenes Fest mit über siebenhundert Gästen: Das hätte keiner zu hoffen gewagt! Ganz allgemein sind die Aufgaben des Hofleiters weit gefächert: von "A" wie "Auszubildende anleiten" bis "Z"
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wie "Zaun reparieren". Dass manchmal der Feierabend etwas kürzer ist, kann bei der Arbeit mit Tieren schon mal passieren. Der Umgang mit ihnen kennt eben keine Reglementierung durch Arbeitszeiten. Auch am Wochenende muss man bei einem Beruf im Tierschutz manchmal Arbeit in Kauf nehmen. Apropos Beruf? Ist das eigentlich "nur" ein Beruf? Muss man nicht doch mit etwas mehr Herzblut dabei sein als bei einem „normalen“ Beruf? Je mehr Zeit ich auf Hof Huppenhardt und mit seinen Tieren und seinen Menschen verbringe, umso mehr komme ich zu der Überzeugung, dass dieser Job kein Beruf ist, sondern eher eine “Berufung“. Alles Gute für den Hof mit allen seinen Tieren und Menschen! Helmut Glunz Hofleiter
IN EIGENER SACHE | RESPEKTIERE
Leserbrief Sehr geehrte Damen und Herren, in Ihrer aktuellen Ausgabe "Respektiere" habe ich gelesen, dass sie auch Schlachtfohlen retten. Ich selbst habe drei Schlachtfohlen über einen privaten Fohlenhilfe Verein gekauft. Ich biete Therapeutisches Reiten an und zwei dieser Pferde habe ich selbst zu Therapie-Pferden ausgebildet. Es hat vielleicht etwas mehr Mühe und Zeit gekostet, da die Tiere nicht im besten körperlichen Zustand waren, aber es hat sich meines Erachtens auf jeden Fall gelohnt. Ich kann nur alle ermutigen, die mit dem Gedanken spielen sich ein Schlachtfohlen zu kaufen. Ich würde es auf jeden Fall wieder so machen. Ihre Arbeit finde ich sehr wertvoll, vor allem der Versuch die Subventionen für die Zucht zu stoppen ist äußerst sinnvoll. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg weiterhin für Ihre Arbeit.
Foto: A. Hulme, sxc.hu
Mit freundlichen Grüßen Silvia Wieser
Mitgliederversammlung 2016 A
m 17.09.2016 fand unsere Mitgliederversammlung auf Hof Huppenhardt statt. Der ETN-Vorstand berichtete über die Tätigkeiten des ETN im letzten Jahr und stellte einige der geförderten Projekte und die Arbeit des ETN-Tierärzteteams vor. Auch die Arbeit unserer über 70 Partnervereine wurde dargestellt. Besonders interessant waren dabei die Ausführungen von Harald Förster, Geschäfts-
führer der Schutzstation Wattenmeer, der über die vom ETN finanzierte Ausstellung „Arche Wattenmeer“ auf Sylt berichtete. Hierbei stellte er das neue Equipment zur Errichtung von Schutzzonen für Kegelrobben vor, das vom ETN gesponsert wurde. Im weiteren Verlauf der Versammlung berichtete Horst Giesen über die zukünftigen Ziele und die Neuausrichtung des ETN und nannte wichtige Zahlen aus dem Finanzbericht. Als Delegierte wurden gültig gewählt: Hermann-Josef Fensky, Lucie Hänscheid, Renate von Heyden-Klaaßen, Katja Linder, Ursula Körner, Klaus-Dieter Scharge, Renate Schriedels und Anita Schulz. Da aufgrund der Mitgliederzahl mindestens zahn Delegierte die Mitglieder vertreten, sind in einer weiteren Mitgliederversammlung, die am 18.02.17 stattfindet, mindestens drei weitere Delegierte zu wählen. Die Einladung zur Mitgliederversammlung finden Sie auf Seite 37.
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RESPEKTIERE | HOF HUPPENHARDT
Die nächste Generation Tierschützer
– die Tierschutz AG der Gesamtschule Much
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m Tier und Natur auch in Zukunft schützen zu können, ist es eine der wichtigsten Aufgaben, bereits Kindern deren Wert und Bedeutung zu vermitteln. Schon Verhaltensforscher Konrad Lorenz stellte fest: „Man liebt nur, was man kennt und man schützt nur, was man liebt.“ Deshalb war für uns eine Zusage selbstverständlich, als wir die Anfrage erhielten, die neu gegründete Tierschutz AG der Gesamtschule Much zu unterstützen. Das Interesse an der AG seitens der Schüler ist enorm. Jeden Montag beschäftigen sich nun 19 junge Menschen zwischen 11 und 13 Jahren mit Themen des Tierschutzes, wie Wildtiere im Zirkus, herrenlose Tiere, Hühnerhaltung, als Beispiel für Massentierhaltung, "Pelzmode" oder Themen rund ums Haustier. Unsere Mitarbeiterin Jasmin Günther berichtet regelmäßig in der Schule von unseren Projekten und stellt sich den vielen Fragen der interessierten Schüler. Einmal im Monat besucht uns die AG auf Hof Huppenhardt, um neben der ganzen Theorie auch praktischen Tierschutz
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kennenzulernen. Ob nun das Abäppeln der Weiden, Fegen der Wege oder Tiere putzen: Die Schüler sind immer mit voller Motivation dabei. Und unsere Tiere freuen sich über die vielen Hände zum Streicheln! Beim ersten Besuch der Tierschutz AG auf Hof Huppenhardt wählten die Schüler auch ihr Patentier aus. Zur Auswahl standen einige unserer Hofbewohner, doch ein Tier hatte es den Schülern besonders angetan: unser Zwergesel Felix. Nun gibt es bei jedem Besuch eine Menge Streicheleinheiten für Felix und auf unzähligen Fotos wurde er bereits verewigt. Außerdem sammeln die kleinen Tierschützer freiwillig Geld für ihr Patentier, um sich an den Kosten seiner Verpflegung zu beteiligen. Bester Beweis dafür, dass Tierschutz auch für Kinder und Jugendliche immer bedeutungsvoller und interessanter wird. Wir hoffen, dass in Zukunft noch viel mehr Schulen dieses wichtige Thema aufgreifen. Wir bedanken uns bei der Gesamtschule Much und der Leiterin der AG für diese tolle Umsetzung. Wir freuen uns schon sehr auf die nächsten Aktionen mit unserer Tierschutz AG.
HOF HUPPENHARDT | RESPEKTIERE
Unser neuer Kalender 2017 ist da! A
us den Bildern der Fotofreunde Much haben wir einen Kalender mit den schönsten Fotos von unseren Hoftieren zusammengestellt.
Der Kalender kann für 10 Euro zzgl. 5,99 Euro Versandkosten unter info@etn-ev.de bestellt werden. Falls Sie mehrere Exemplare bestellen möchten, erfragen Sie bitte die Versandkosten bei uns. Alle Einnahmen kommen zu 100 Prozent den Tieren von Hof Huppenhardt zugute.
Die Fotofreunde Much und die Tiere von Hof Huppenhardt
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unsere Tiere von ihrer besten Seite und es entstanden sehr viele schöne, witzige und interessante Bilder. Eine Auswahl dieser Bilder wurde auf unserem Hoffest präsentiert und das beliebteste Foto ziert nun das Titelbild dieser Ausgabe der Respektiere. Weitere Bilder, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen, zeigen wir Ihnen auf dieser Seite:
Foto: Alexander Supp, Hannelore Skrotzki, Helmut Hartmann, Siegrid Kaiphas, Stephan Tewes, Ulrich Zobel
iedliche Tiere gibt es viele auf Hof Huppenhardt, aber nicht alle haben Lust, sich auch fotografieren zu lassen. Um auch unsere etwas scheueren Schützlinge abzulichten, braucht man viel Geduld, Talent und das Gespür für den richtigen Moment. All das brachten die Fotofreunde Much mit, als sie im Sommer unsere Tiere auf Hof Huppenhardt besuchten. An mehreren Terminen zeigten sich
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RESPEKTIERE | IN EIGENER SACHE
Tiere von Hof Huppenhardt suchen ein Zuhause!
Trick & Track Im Jahr 2010 kamen Trick und Track nach Hof Huppenhardt und konnten kurz darauf vermittelt werden. Einige Jahre später mussten die neuen Besitzer die beiden leider wieder abgeben, so dass Trick und Track auf Hof Huppenhardt nun wieder auf ein neues Zuhause warten. Die beiden sind sehr lieb, lassen sich gern anfassen und sind verrückt nach leckerem Futter. Sie bringen Leben in unsere Ziegenherde und würden sich sehr freuen, zusammen vermittelt zu werden. Gerne auch zu anderen Ziegen.
Unser Ziegentrio Lara, Filou & Marie
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Foto: naobim, pixabay.com
Lara lebte ursprünglich bei einem älteren Mann, der dann aber plötzlich verstarb. Für seine Ziegenherde musste ein neues Zuhause gefunden werden und Lara kam nach Hof Huppenhardt. Hier brachte sie Marie und Filou zur Welt. Die drei wurden vermittelt, kamen nach einigen Jahren jedoch wieder zu uns, weil ihre Besitzer umziehen mussten und die Ziegen leider nicht mitnehmen konnten. Lara ist sehr zutraulich. Sie besteht auf ihre Streicheleinheiten und fordert diese sogar regelrecht ein. Selbst auf fremde Menschen geht sie neugierig zu. Filou und Marie sind noch etwas scheu, doch bei einem liebevollen und geduldigen Besitzer tauen sie bestimmt schnell auf. Am liebsten würden wir die kleine Ziegenfamilie natürlich zusammen vermitteln, gern auch zu anderen Ziegen.
IN EIGENER SACHE | RESPEKTIERE
Ziege Mimi Unsere hübsche Mimi kam gemeinsam mit Marie, Filou, Lara und einer anderen Zwergziege nach Hof Huppenhardt. Die Besitzer der Ziegengruppe mussten umziehen und konnten die fünf Ziegen nicht mitnehmen. Mimi ist neugierig und lässt sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen. Fremde beobachtet sie gerne aus der Ferne, kommt aber auch mal Hallo sagen. Mimi würden wir gerne zu Menschen vermitteln, die Erfahrung in der Haltung von Ziegen und vielleicht einige nette Artgenossen für Mimi haben.
Paul & Paula Unsere beiden Gänse Paul und Paula kamen als Junggänse vor nicht allzu langer Zeit zu uns auf Hof Huppenhardt. Sie wurden von einer Frau freigekauft und mussten aus gesundheitlichen Gründen weggegeben werden. Paul und Paula laufen bei uns frei über den Hof, wobei sie sehr neugierig, aber auch sehr wachsam sind. Einmal Vertrauen gefasst, sind beide sehr anhänglich und möchten auch nur zusammen in ein schönes Zuhause vermittelt werden.
Unsere Heidschnuckenherde 12 Tiere zählt unsere Heidschnuckenherde mittlerweile. Bis auf zwei Tiere stammen die Heidschnucken alle von einer älteren Dame aus der Wahner Heide, die die Schafe nach dem Tod ihres Mannes nicht mehr versorgen konnte. Zwei kastrierte Böcke leben in der Herde, alle Schafe sind lieb und zutraulich, wenn sie erst einmal Vertrauen gefasst haben. Unsere Heidschnucken würden sich über einen Platz mit großer Wiese und schönem Stall sehr freuen. Es versteht sich von selbst, dass wir sie nicht als Schlachttiere abgeben.
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RESPEKTIERE | POLITIK
Stierkampfverbot in Katalonien gekippt Spaniens Verfassungsgericht hat das seit sechs Jahren geltende Stierkampfverbot in Katalonien wieder aufgehoben. Das Parlament der Region Katalonien hatte 2010 ein Verbot der Stierkämpfe beschlossen, das 2014 in Kraft trat. Das
Verfassungsgericht beurteilte diesen Entschluss nun allerdings als verfassungswidrig, da der Stierkampf zum kulturellen Erbe Spaniens gehöre. Auf den Kanarischen Inseln gibt es bereits seit 1991 ein Stierkampfverbot.
Aus der Politik Landesjagdverband gegen novelliertes Jagdgesetz in NRW Der Landesjagdverband hat gegen das neue Jagdgesetz in Nordrhein-Westfalen eine Volksinitiative gestartet und 117.000 Unterschriften gesammelt. Nun muss sich der Landtag erneut mit dem Gesetz befassen. Dass die Unterschriftensammlung die Meinung des Volks widerspielgelt, wie vom Jagdverband behauptet, kann man indes nicht unterstreichen, denn die Anzahl der Unterschriften entspricht gerade einmal 1 % der Wahlberechtigten in NRW. Zudem befürworten 84 % aller Bürger in der Bundesrepublik eine stärkere Berücksichtigung von Tier- und Naturschutz im Jagdrecht.
Pläne für Walschutzgebiet erneut gescheitert
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Foto: Jakob Haddick, Luisa Drehsen, wandersmann – pixelio.de
Bei der Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) wurde zum wiederholten Male die Einrichtung eines 20 Millionen Quadratkilometer großen Walschutzgebietes im Südatlantik vorge-
schlagen. Erneut scheiterte dieser Vorschlag, der u.a. von Brasilien und Südafrika kam, am Widerstand der Walfangnationen Japan, Norwegen und Island. Damit blockieren diese Staaten weiterhin den Schutz von Blau-, Buckel-, Finn-, Zwerg- und Pottwalen, denn mehr als 70 % der weltweit getöteten Wale werden auf der südlichen Halbkugel gejagt.
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RESPEKTIERE
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Bilder laut Quellenangabe. Cover: Helmut May Alle Beiträge und Fotos sind urheberrechtlich geschützt. Für unverlangt eingesandte Beiträge übernehmen Herausgeber und Redaktion keine Gewähr. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen und/oder zu überarbeiten. Der Bezugspreis ist im Mitgliedspreis enthalten. Unser Beitrag zum Umweltschutz: Der Inhalt von "Respektiere" ist mit Blick auf Nachhaltigkeit auf ein Recycling-Papier mit 100%-igem Altpapieranteil gedruckt.
Unsere Partnervereine in Europa Der ETN e. V. setzt zahlreiche Projekte im Tier- und Naturschutzbereich um. Er ist zudem ein zuverlässiger und starker Partner für zahlreiche Vereine im In- und Ausland. In Zusammenarbeit mit dem ETN e. V. leisten unsere Partner europaweit anerkennenswerte Tierschutzarbeit. Sie setzen sich unter den schwierigsten Bedingungen für die Tiere vor Ort ein. Ohne diese Tierschutzarbeit an der Basis würden viele Tierheime schlichtweg nicht existieren, blieben Abertausende von Straßentieren unversorgt und unkastriert. Unzählige Tiere wären dem Tod geweiht. Unsere Partner im In- und Ausland sind genauso wie wir als ETN e. V. immer für die Belange der Tiere da. Sollten Sie, liebe ETN-Freunde, uns oder unsere Partner brauchen, scheuen Sie sich bitte nicht!
IN EIGENER SACHE | RESPEKTIERE
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RESPEKTIERE | TIERSCHUTZ
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