Respektiere
Was lange währt, wird endlich gut
Naturschutz
Biene in Gefahr Werden Sie Bienenpate!
Politik
Die Milch macht’s
Tierleid als Folge der Milchwirtschaft
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Berry, das Kutschpferd und sein neues Leben
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Respektiere
2/2016
Europäischer Tier- und Naturschutz e. V. | Partner für Tier und Natur
Tierschutz
Endstation Schlachthof?
ETN rettet Fohlen
RESPEKTIERE | INHALT
Endstation Schlachthof?
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Nicht jeder Igel braucht Hilfe
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besser aufsammeln sollten
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Engagement, das Unterstützung braucht
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Zu Besuch auf dem Tierschutzhof Kreis Viersen in Niederkrüchten
Biene in Gefahr Zu Besuch bei den Wisenten Nicht jeder Igel braucht Hilfe - aber jede Hilfe muss richtig sein
VORGESTELLT 8 Neue Infobroschüre "Im Urlaub Streunern helfen" 13 Mit der Charity-SMS den ETN unterstützen 13 Der ETN ist jetzt beim Tierschutz-Shop!
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Welpen sind kein Ramsch!
Engagement, das Unterstützung braucht
Katzenschutz auf Mallorca
TIERSCHUTZ 6 Endstation Schlachthof? 10 Welpen sind kein Ramsch! 15 Katzenschutz auf Mallorca 16 Das neue Taubenhaus in Wuppertal Ein Bericht des Fördervereins Stadttauben e. V. 17 Hundeknigge Warum Herrchen Bellos Hinterlassenschaften
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IN EIGENER SACHE 2 Editorial 4 Einladung Hoffest auf Hof Huppenhardt 9 Einladung zur Mitgliederversammlung 2016 14 Der ETN setzt sich ein für "Vielfalt, Toleranz und Freiheit" 22 Meine Zeit auf Hof Huppenhardt 23 Sie haben entschieden: Namen für unsere Patentiere 29 Mein Praktikum am Wattenmeer 32 Leserbrief 36 Ihre Mitwirkung wird belohnt! 49 Unsere Einsatzgebiete in Europa HOF HUPPENHARDT 30 Was lange währt, wird endlich gut Berry, das Kutschpferd und sein neues Leben 31 ETN-Auszubildende schenkt halbblindem Pferd ein neues Zuhause 33 Wir suchen einen Paten! 35 Muli Sofie - Neu auf Huppenhardt
INHALT | RESPEKTIERE
Liebe Mitglieder und Freunde des ETN,
Meine Zeit auf Hof Huppenhardt
Das Leben der Nutztiere
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KINDERSEITE 25 Berry 26 Poster NATURSCHUTZ 37 Streit ums Gift Glyphosath - Gegen jeden Widerstand 40 Es geht auch ohne Chemie!
Wie man Schädlinge im eigenen Garten auf natürliche Weise loswerden kann
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Pilze sammeln Was man beachten sollte
POLITIK 20 Das Leben der Nutztiere 24 Katzenflut in Deutschland Was tut die Politik? 45 Die Milch macht's Tierleid als Folge der Milchwirtschaft 47 Aus der Politik 51
Impressum
unser ehemaliger Bundespräsident Richard von Weizsäcker stellte fest: "Der Mensch braucht die Natur, die Natur den Menschen nicht. Der Mensch ist Teil der Natur, er ist ihr nicht übergeordnet. Erst wenn er das begreift, hat er eine Überlebenschance." Daher ist es skandalös, wenn zwingend notwendige Veränderungen im Tier- und Naturschutz von der Politik blockiert werden. So darf in der EU bis Ende 2017 Glyphosat zunächst weiter zum Einsatz kommen. Die extrem grausame Art der Tieraufzucht wird immer noch uneingeschränkt fortgesetzt und zudem mit öffentlichen Geldern subventioniert. Die bei uns verbotene Käfighaltung wird in der Ukraine forciert. Dieses geschieht Dank deutscher Steuergelder. Zudem hat die EU den Import der Käfigeier aus der Ukraine erleichtert. Das Oberverwaltungsgericht in Münster hat entschieden, dass das Töten männlicher Küken mit dem Tierschutzgesetz vereinbar wäre. Dadurch werden weiter Milliarden männliche Hühnerküken gleich nach dem Schlüpfen geschreddert. Dabei geht es auch anders (siehe unter www.welt.de/wissenschaft/article108908613/Biobauern-schreddern-keineKueken-mehr.html). Statt durch Kastrationsaktionen die fortschreitende Vermehrung von Streunerkatzen in Deutschland in den Griff zu bekommen, stehlen sich Gemeinden und Städte aus der Verantwortung und muten ehrenamtlich tätigen Tierschützern diese Arbeit ohne die geringsten Zuschüsse zu (siehe Seite 24). Der ETN wird sich verstärkt diesen Themen widmen, um der verhängnisvollen Entwicklung entgegenzuwirken. Als Zeichen für "Vielfalt, Toleranz und Freiheit" gehören wir als erster Verein aus dem Tier- und Naturschutz zu den Botschaftern der Aktion "Bunte Menschen" (siehe Seite 14). Jeden Tag erfreuen wir uns an der "Vielfalt" von Tieren, Pflanzen und Bäumen. Unter "Toleranz" verstehen wir, dass wir den Tieren den erforderlichen Freiraum bieten, den sie benötigen. Die "Freiheit" gehört zu den elementaren Grundrechten der Menschen. Diesen Freiheitsanspruch haben aber auch unsere Tiere. Sie ist nicht gegeben, wenn z. B. Nutztiere in viel zu engen Ställen und Käfigen gehalten werden. Ihr
Horst Giesen Präsident des ETN e. V.
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RESPEKTIERE | IN EIGENER SACHE
G N U D EINLA penhardt p u H f o H f u a Hoffest 6 1 0 2 . 9 0 . 1 1 , am Sonntag
Was Sie erwartet: Lernen Sie uns und unsere Partnervereine (noch besser) kennen Sie wollten schon immer noch mehr über uns, unsere Arbeit und Hof Huppenhardt mit seinen Tieren wissen? Dann ist unserer Hoffest genau die richtige Gelegenheit dazu. Auch einige unserer Partnervereine, unter anderem Project Blue Sea, Förderverein Stadttauben Wuppertal e. V., Hamsterhilfe NRW, Streunerhilfe e. V. und Igelschutz e. V. werden Vorort sein und über Ihre Arbeit informieren. Ein abwechslungsreiches Kinderprogramm Auch für unsere jungen Tierfreunde gibt es ein abwechslungsreiches Programm, unter anderem mit einer Schnitzeljagd über den Hof, dem Bau des eigenen Vogelfutterhäuschens für den Winter, Kinderschminken und einem Glücksrad. Interessante Vorführungen Pferdetrainer Frank Essing führt uns in seine "Take it easy"- Arbeitsweise ein und zeigt dabei, wie diese einen respektvollen und harmonischen Umgang mit unseren Pferden ermöglicht. Verpassen Sie auf keinen Fall diese spannende und lehrreiche Vorführung! Doch auch unsere Hundefreunde kommen nicht zu kurz, denn die Rettungshundestaffel Siegtal e. V. führt uns ihre spannende Arbeit vor. Vielfältiges Rahmenprogramm Auch Muchs Bürgermeister Norbert Büscher wird an dem Fest teilnehmen und hält eine Ansprache. Schauen Sie in unserer kleinen Austellung die schönsten Fo-
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tos der Fotofreunde Much von unserem Hof und Tieren an und stimmen Sie über Ihr Lieblingsfoto ab! Vielleicht mögen Sie ja eines unserer Tiere besonders gerne, dann können Sie sich mit Ihrem Lieblingstier auf Hof Huppenhardt fotografieren lassen. Leckeres Essen Für das leibliche Wohl wird sowohl mit warmen Speisen, als auch mit Kaffee und Kuchen gesorgt. Und die Chance etwas zu gewinnen Nehmen Sie an unserem Naturschutzquiz teil und gewinnen Sie mit etwas Glück einen unserer Hotelgutscheine für zwei Personen mit Halbpension und Nutzung der Wellnessanlage. Shuttleservice ab Much Da Hof Huppenhardt über sehr begrenzte Parkmöglichkeiten verfügt, bieten wir einen kostenlosen Shuttleservice ab dem Parkplatz Penny Markt in Much an. Bitte nutzen Sie dieses Angebot, sofern Sie nicht ohnehin zu Fuß oder mit dem Rad kommen. Und vieles mehr … Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
IN EIGENER SACHE | RESPEKTIERE
RESPEKTIERE | TIERSCHUTZ
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Endstation Schlachthof?
TIERSCHUTZ | RESPEKTIERE
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eden Herbst werden im Salzburger Land Haflinger- und Norikerfohlen auf Auktionen versteigert. Fohlen, die keinen Abnehmer gefunden haben, werden von Schlachtbetrieben aufgekauft. Um wenigstens einige dieser Tiere vor dem sicheren Tod zu bewahren, startet der ETN auch in diesem Jahr wieder eine Rettungsaktion. Dabei brauchen wir Ihre Hilfe! Im österreichischen Maishofen und Umgebung werden bei privaten Züchtern und Bauern in jedem Frühjahr Haflingerund Norikerfohlen geboren, die über den Sommer hinweg Urlauber erfreuen sollen. Die süßen Fohlen gehören zum Bild der Alpenidylle und passen perfekt zur Vorstellung kleinbäuerlicher Landwirtschaft in den Bergen. Leider machen sich die meisten Urlaubsgäste keine Gedanken darüber, was mit den Fohlen passiert, wenn sie im Herbst als Attraktion ausgedient haben. Denn kaum ein Tier bleibt auf dem Hof, wo es geboren wurde. Der Unterhalt wird im Herbst und Winter für die Landwirte zu teuer. Um Platz für neuen Nachwuchs zu schaffen, werden die Tiere auf Auktionen an Privatpersonen und Züchter versteigert, doch es gibt immer wesentlich mehr Tiere als Käufer. Insbesondere die schwere Kaltblutrasse der Noriker hat sich als Reitpferd noch nicht durchgesetzt, sodass nur wenige Freizeitreiter Interesse an diesen Pferden haben. Züchter ersteigern dazu nur Tiere, die den strengen Rassestandards entsprechen. So werden lediglich 4 % der männlichen Norikerfohlen als Zucht- oder Reitpferde genutzt, für 96 % der Tiere findet sich kein Abnehmer. Der Weg führt dann von den Auktionshallen direkt zum Schlachthof. Viele der Schlachtbetriebe liegen in Italien oder Belgien, die Tiere müssen also nach dem Stress der Auktion auch noch einen stundenlangen Transport ertragen.
Was ist zu tun? Die Rettung von Tieren, die niemand mehr haben will, hat Tradition beim ETN. Meist handelt es sich dabei um alte, ausgediente Reitpferde, doch auch jungen Schlachtfohlen von den Auktionen im Salzburger Land kann regelmäßig geholfen werden. Diese Tiere vermitteln wir in gute, liebevolle Hände. So ermöglichen wir todgeweihten Fohlen ein neues Leben! Doch nur einige wenige Fohlen freikaufen reicht nicht – wir möchten die Öffentlichkeit und besonders die Urlauber des Salzburger Landes über die Hintergründe der Fohlenauktionen informieren. Deshalb werden wir in diesem Herbst direkt bei der größten Fohlenauktion in Maishofen vor Ort sein und zu einer Petition gegen die subventionierte Überschussproduktion von Schlachtpferden aufrufen. Auch auf Hof Huppenhardt zeigen wir unseren Besuchern anschließend nicht nur die niedlichen geretteten Fohlen, sondern erklären, welches Schicksal diese Tiere in den Schlachthöfen Italiens erwartet hätte. Unsere Kampagne zur Rettung der Schlachtfohlen können Sie über unsere Homepage und Facebook verfolgen!
Foto: Paul M, sxc.hu
Endstation Schlachthof Gerade einmal 6 Monate alt, werden die Haflinger- und
Norikerfohlen auf den Auktionen von ihren Müttern getrennt und unter Stress und Panik in die Anhänger der Viehhändler verladen. In Italien werden die Tiere dann in Anbindehaltung gemästet. Das bedeutet monatelanges, regungsloses Stehen ohne Sozialkontakte zu anderen Pferden, bis das Schlachtgewicht erreicht ist. Eine klare Folge der Überschussproduktion von Haflingern und Norikern in Deutschland und Österreich – eine Produktion, die mit Fördermitteln der EU und des österreichischen Agrar-Umweltprogrammes (ÖPUL) unterstützt wird. Denn Noriker gehören zu einer bedrohten Haustierrasse, deren Erhaltungszucht mit öffentlichen Geldern gefördert wird. Letztlich unterstützt die EU damit aber vielfach eine Zucht von Schlachttieren.
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RESPEKTIERE | VORGESTELLT TIERSCHUTZ
Neue Infobroschüre
"Im Urlaub Streunern helfen"
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ommer, Sonne … Streuner. In fast allen südlichen und östlichen Urlaubsländern gehören sie zum Straßenbild. Man begegnet ihnen in den Hotelanlagen, am Strand, in Dörfern und Städten. Kätzinnen mit ihren Jungen auf Nahrungssuche. Streunende Hunde, die sich ein Schattenplätzchen suchen oder auf Abfälle warten, die ihnen die Touristen zuwerfen. Manche der Streuner sehen wohlgenährt und gesund aus, andere abgemagert, alt und krank. Als tierlieber Mensch werden Sie sich spontan fragen, wie Sie diesen Tieren helfen können. Mit unserer neuen Info-Broschüre "Streunern im Urlaub helfen" geben wir Ihnen Orientierung und praxisnahe Tipps. Außerdem informieren wir Sie über die Situation der Streuner vor Ort und über mögliche Anlaufstellen in Ihrer Urlaubsregion. Die Broschüre finden Sie ganz leicht auf unserer Homepage unter http://etnev.de. Außerdem können Sie die Broschüre gegen Versandkosten bei uns bestellen. Der Europäische Tier- und Naturschutz (ETN) und seine Partner vor Ort verfügen über langjährige Erfahrungen im Umgang mit Streunern. Seit über zehn Jahr engagieren wir uns und führen Kastrationsaktionen durch, um die Streuner-
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population zu begrenzen und das Leben der Straßentiere zu verbessern. Zwischen 5.000 und 8.000 Streuner kastriert unser Tierärzteteam pro Jahr in Süd- und Osteuropa. Unser Hauptanliegen ist es jedoch, die Situation nachhaltig zu verbessern. Das wird uns nur gelingen, wenn wir das Bewusstsein der Bevölkerung und der politisch Verantwortlichen verändern. Hierbei können auch Sie uns unterstützen. Durch unzählige Gespräche mit Reisenden wissen wir, wie groß der Wunsch vieler Touristen ist, den Tieren zu helfen, denen sie während ihres Aufenthalts in Südeuropa begegnen. Ihnen möchten wir mit diesem Booklet die gewünschten Informationen an die Hand geben. Wir zeigen Ihnen Wege, wie Sie durch Ihr Handeln einen ganz konkreten Beitrag dazu leisten können, das Leben der Straßentiere zu verbessern.
IN EIGENER SACHE| RESPEKTIERE 9
Einladung zur Mitgliederversammlung 2016 Tagungsort: Hof Huppenhardt (Todtenmann 8), 53804 Much Zeitpunkt: 17. September 2016, 11.00 Uhr Hinweis: Stimmberechtigt sind nur Mitglieder, die den laufenden Beitrag entrichtet haben und sich mit dem Mitglieds- und Personalausweis ausweisen können. Tagesordnung 1. Feststellung der ordnungsgemäßen Einladung zur Mitgliederversammlung 2. Bericht des Vorstands über die Tätigkeit des Vereins 3. Rechenschaftsbericht des Vereins 4. Wahl der Delegierten: Die Vorschläge sind nur zu beachten, wenn sie zusammen mit der Erklärung, die Wahl anzunehmen, spätestens vier Wochen vor der Mitgliederversammlung beim Vorstand vorliegen. 5. Verschiedenes Der Vorstand ETN e. V.
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RESPEKTIERE | TIERSCHUTZ
Welpen sind kein Ramsch!
Hündinnen werden unter schrecklichen Bedingungen wie Gebärmaschinen gehalten.
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Foto: Rudis-Fotoseite.de_pixelio.de
TIERSCHUTZ | RESPEKTIERE
Schon lange klären der ETN und andere Tierschutzorganisationen über das schmutzige Geschäft mit den Billigwelpen aus Osteuropa auf, doch die Berichte über Welpenhändler und ahnungslose Kunden reißen nicht ab.
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mmer wieder wenden sich Menschen Hilfe suchend an uns, die einen Welpen von einem unseriösen "Hundevermehrer" gekauft haben oder Informationen über deren Machenschaften haben. Vor Kurzem erreichte uns ein Hilferuf einer Tierschützerin aus Aachen. Sie berichtete von einer Bande, die vermutlich regelmäßig Welpen aus Polen und Slowenien in Deutschland verkauft.
Beweise sind schwer zu finden
In vielen Fällen ist es nicht leicht, den Händlern ihre illegalen Machenschaften nachzuweisen. Die Netzwerke, über die Welpen nach Deutschland kommen, sind verzweigt. Und so bleibt in vielen Fällen nur, vor illegalen Welpenhändlern zu warnen und Aufklärungsarbeit zu leisten. Denn solche Tierquäler haben nur dann Erfolg, wenn unaufgeklärte Menschen auf sie hereinfallen oder zukünftige Hundehalter auf der Suche nach einem Schnäppchen sind. Aber: Welpen sind keine Ramschware! Ein gesundes, gut sozialisiertes Tier hat seinen Preis, den jeder Interessent bereit sein sollte zu zahlen!
Darauf sollten Sie achten
Gibt es den Wunsch nach einem Hund, ist der Gang ins Tierheim besonders sinnvoll. Tausende Hunde warten in Deutschlands Tierheimen auf ein neues, schöneres Leben. Deshalb ist die Aufnahme eines solchen Hundes ein echter Dienst für den Tierschutz. Es gibt auch viele Welpen in unseren Tierheimen! Soll es aber unbedingt ein Hund vom Züchter sein, sollte man auf einiges achten, um nicht an einen unseriösen Händler zu geraten:
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RESPEKTIERE | TIERSCHUTZ
Rassewelpen sind beliebt, aber beim seriösen Züchter auch sehr teuer. Foto: Martina Goslar_pixelio.de
• Rassewelpen aus seriösen Zuchten haben ihren Preis. Meiden Sie Züchter, die ihre Tiere zu Schnäppchenpreisen anbieten. • Seriöse Züchter geben eine vollständige Adresse und Kontaktdaten an, die man ohne Probleme nachverfolgen kann. Meiden Sie Hundehändler, die nur eine EMail-Adresse oder eine Mobiltelefonnummer als Kontakt angeben. • Kaufen Sie keine Hunde auf Parkplätzen oder Märkten! • In Deutschland, Belgien und Holland gibt es einige Hundehändler, die Welpen im großen Stil über das Internet und in Zoohandlungen verkaufen und in Verdacht stehen, die Hunde von Osthändlern zu beziehen. Von solchen Käufen sollte man auf jeden Fall Abstand nehmen. • Legen Sie Wert darauf, die Welpen vor dem Kauf sehen zu dürfen. Lehnt der Verkäufer dies grundsätzlich ab, sollte man bei ihm keinen Hund kaufen. Lernen sie auch die Mutter der Welpen kennen. Beobachten Sie, ob die Hündin normal mit den Welpen umgeht und die Kleinen von ihr gesäugt werden. Nur so kann man sicher sein, dass es sich tatsächlich um die richtige Mutter handelt. • Werden Welpen in einer Wohnung präsentiert, in der es ansonsten keine Anzeichen dafür gibt, dass dort Hunde leben, könnte es sich ebenfalls um Betrug handeln. Beobachten Sie deshalb die Umgebung genau, und stellen Sie viele Fragen zu Herkunft, Aufzucht und Umgang mit den Hunden. • Meiden Sie Verkäufer, die viele Rassen anbieten. Das kann ein seriöser Züchter nicht leisten. Die Wahrscheinlichkeit ist dann groß, dass es sich um Ostimporte handelt.
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• Seriöse Züchter interessieren sich dafür, wo ihre Welpen in Zukunft leben werden und stellen jedem Interessenten viele Fragen. Sie können Sie auch ausführlich über die Eigenarten der jeweiligen Rasse informieren. • Bestehen Sie auf einen Kaufvertrag mit vollständigen Adressen. • Oft sind Züchter dem VDH (Verband für das deutsche Hundewesen) angeschlossen. Es gibt natürlich auch seriöse Privatleute, die ein liebevolles Zuhause für einen Wurf suchen. Natürlich steckt nicht hinter jeder Annonce ein Welpenhändler aus Osteuropa. • Deshalb sollte man sich vor jedem Kauf gut über den Züchter/Verkäufer informieren.
Das Geschäft mit den Billigwelpen boomt • Schätzungsweise 500.000 Welpen werden jährlich von unseriösen Händlern in Deutschland verkauft. • Die Welpen stammen meist aus osteuropäischen Ländern, zum Beispiel Polen. • Hündinnen werden dort in dunklen Verschlägen unter schlechten hygienischen Bedingungen gehalten. Sie werden nur notdürftig versorgt und sind reine Gebärmaschinen. • Viele Welpen werden über Kleinanzeigen im Internet verkauft, aber auch auf Märkten oder an Raststätten. • Da die Welpen nicht geimpft und tierärztlich ersorgt sind, haben sie oft ansteckende Infektionskrankheiten, zum Beispiel Parvovirose. Oft stirbt das Tier bereits kurz nach dem Kauf oder es folgen zahlreiche, kostspielige Behandlungen beim Tierarzt.
VORGESTELLT | RESPEKTIERE 13
Spen d ganz en geht j etzt einfa c h! Mi
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s gibt viele Wege, die Tierschutzarbeit des ETN zu unterstützen. Mitglied werden, neue Mitglieder in Ihrem Bekanntenkreis werben, an den ETN spenden oder eine Patenschaft für eines unserer Tiere übernehmen. Wir freuen uns zudem über Sachspenden oder über einen Artikel aus unserer Wunschliste auf amazon. de für die Tiere von Hof Huppenhardt. Eine weitere Möglichkeit, auch wenn zu Lebzeiten kein erfreuliches Thema, ist die Aufnahme des ETN in Ihr Testament. All dies sind gute Möglichkeiten sich an der Tierschutzarbeit des ETN zu beteiligen und
jeder Beitrag ist sehr willkommen! Für Leute, die es ganz unkompliziert mögen, gibt es nun noch einen weiteren Weg eine Spende zu leisten: Die "Charity-SMS"! Dabei können Sie ganz einfach eine SMS mit dem Kennwort "ETN" an die Nummer 81190 senden und zahlen dafür 5 Euro, von denen 4,87 Euro dem ETN zugutekommen. Einfach, schnell und sicher!
Der ETN ist jetzt beim Tierschutz-Shop!
Foto: Billy Alexander, sxc.hu
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nter www.tierschutzshop.de kann man Futter und Zubehör für Hunde, Katzen und Kleintiere bestellen und dabei noch etwas Gutes tun. Von jeder Bestellsumme gehen 10% an einen Tierschutzverein, den der Kunde im Bestellprozess selbst auswählt. Die Spende wird sofort nach dem Bezahlen dem Verein zugeordnet und im Vereinsprofil angezeigt. Auch der ETN e.V. ist seit Kurzem beim TierschutzShop registriert, und wir freuen uns über jeden, der uns mit seinem Einkauf unterstützt! Zusätzlich ist der ETN e.V. auch bei Boost und Gooding vertreten.
Dabei handelt es sich um kostenlose Internetplattformen, auf denen Nutzer bei OnlineEinkäufen ohne Mehrkosten Spenden für einen bei Boost registrierten Verein generieren können. Das Prinzip ist einfach: Man kauft in Partnershops wie beispielsweise Amazon, Zalando und Otto ein, und über Boost und Gooding wird ein gewisser Anteil des Kaufbetrages an teilnehmende Vereine weitergereicht – ohne Mehrkosten für den Käufer. Weitere Informationen gibt es unter www.boost-project. com und www.gooding.de
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RESPEKTIERE | IN EIGENER SACHE
Der ETN setzt sich ein für "Vielfalt, Toleranz und Freiheit"
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Annähernd 7,3 Mrd. von uns gibt es auf unserem Planeten. Die "Bunten Menschen" sind Symbol für jeden von uns. Sie stehen für Vielfalt, Toleranz und Freiheit. Im Jahr 2014 kreierte Roland Ehlen, ein Schreinermeister aus Viersen den "Bunten Menschen". Seitdem ist eine Bewegung rund um die bunten, fröhlichen Figuren entstanden. Erst wurden sie von zahlreichen Menschen mit in den Urlaub genommen und so entstanden Fotos mit "Bunten Menschen" nahezu rund um die Welt. Dann entstand die Idee, dass die "Bunten Menschen" dabei helfen können Gutes zu tun und sie halfen den Initiatoren dabei zahlreiche karitative Projekte zu unterstützen. Mit Ihrer Hilfe gelingt es Türen in den Herzen der Menschen zu öffnen. Es gibt inzwischen zahlreiche Helfer, die sich der Bewegung angeschlossen haben und helfen das Symbol zu verbreiten. Dies sind die Botschafter der Bunten Menschen. Botschafter engagieren sich für gute Zwecke, wie z. B. der Tafel, der Krebshilfe, der Flüchtlingshilfe, Schulen in Afrika, der Nepalhilfe, Aktion Medeor, dem Tier- und Naturschutz - um nur einige Beispiele zu nennen und sie setzen die "Bunten Menschen" ein, um auf ihre Aktionen aufmerksam zu machen. Die Presse berichtet inzwischen regelmäßig über die zahlreichen Aktionen. Auch im Fernsehen sind die "Bunten Menschen" hier und da zu sehen. Die "Bunten Menschen" stehen immer noch am Anfang ihres Weges und es bedarf noch vieler, vieler Botschafterinnen und Botschafter
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Fotos: Werner Curth
rgendwann kam jemand auf den Gedanken, dass es weltweit noch kein Symbol für den Menschen gibt, ein Symbol, dass jeden von uns auf das reduziert, was wir zunächst einmal sind, Mensch.
hier und in allen anderen Ländern unserer Erde, die Gutes tun wollen, mit Hilfe der bunten Menschen. Die Bunte Menschen GmbH wird dafür sorgen, dass die gerade entstehende Bewegung wachsen kann, denn das ist das Ziel. Die Bunten Menschen müssen produziert und die Verbreitung organisiert werden. Bleibt Geld übrig, wird die Bewegung unterstützt und einzelne karitative Projekte werden gefördert. Die Bunte Menschen GmbH ist zu jeder Zeit transparent und die Jahresberichte werden öffentlich gemacht. Der WDR, RTL und viele Zeitungen haben darüber berichtet. Weitere Infos stehen im Internet unter www.bunte-menschen.com Der ETN e. V. gehört seit Juni zu den "Botschaftern der Bunten Menschen". Die "Bunten Menschen" kann jeder von uns für einen Betrag von mindestens 5,00 Euro erwerben. Der Erlös fließt zu 100 % in eine Aktion für den Tier- und Naturschutz. Bei unserem Hoffest am 11.09. und bei unserer Mitgliederversammlung am 17.09. werden die "Bunten Menschen" angeboten.
TIERSCHUTZ | RESPEKTIERE
Katzenschutz auf Mallorca Der ETN unterstützt seit Langem eine Privatinitiative in einem Urlaubsresort auf Mallorca, die sich mit dem Schutz und der Kastration herrenloser Katzen beschäftigt. Im Sommer riefen wir zu Spenden für das Katzenschutzprojekt auf und beinahe 1.000 Euro sind zusammengekommen. Nun berichten Heike und Peter Déak von ihrem Projekt:
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orab möchten wir uns bei allen Spendern bedanken, die an den ETN für unsere Kastrationen auf Mallorca gespendet haben. Unser Projekt wird rein privat getragen, deshalb sind Spenden umso wichtiger. Nur dadurch können wir unsere Kastrationen auf Mallorca fortsetzen, denn die Urlauber des Resorts interessieren sich meist nicht für die Katzen der Insel.
Aber nun zum Projekt selbst:
Was tut sich bisher in diesem Jahr? Im März zeichnete sich bereits ab, dass in diesem Jahr umfangreich kastriert werden muss. Es gab neue Tiere, die ausgesetzt wurden und meistens nicht kastriert sind und natürlich auch einige aus dem Resort, die schon schwanger waren. Hinzu kommt, dass einige Tiere, die mittlerweile im höheren Alter sind, medizinisch betreut werden müssen. Das alles fordert unsere kleine Tierschutz-Gruppe natürlich noch intensiver. Die Katzen, die noch zu jung sind, um sie zu kastrieren, werden wir in unser Projekt integrieren, d. h. an Futterständen platzieren, damit sie einen festen Standort und eine Gruppe mit anderen Katzen haben. Ab September werden wir diese Tiere dann fangen und ebenfalls kastrieren. Zum Fangen und Kastrieren kamen weitere Arbeiten hinzu, wie beispielsweise der Neubau eines Futterstandes. Das alte Futterhaus war nach neun Jahren morsch und musste ersetzt werden. Gut, dass wir vor Ort einen verlässlichen deutschen
Schreinermeister haben. Neben der täglichen, dreistündigen Futterrunde muss das Futter natürlich auch gekauft werden. Um zusätzliche Spenden zu sammeln, stellen wir das Projekt immer wieder bei Veranstaltungen im Resort vor. Fahrten zum Tierarzt fallen natürlich auch immer wieder an. Inzwischen sind wir glücklich, eine Tierärztin zu haben, die auch ‚Hausbesuche‘ macht. So sparen wir uns einige Fahrten. Auch einem Hund konnten wir bei unserer letzten Reise nach Mallorca helfen. Der Hund war vermutlich ausgesetzt worden und hat eine Zeit lang an unseren Futterstellen gefressen, bis eine englische Familie auf ihn aufmerksam wurde, die sich gleich in ihn verliebt hat. Wir waren bei der Vermittlung nach England behilflich und freuen uns sehr über dieses Happy End! Durch all diese Dinge beschäftigt, sind die Tage und damit auch der Urlaub schnell vorbei und man muss schon darauf achten, dass noch etwas Zeit für einen selbst übrig bleibt. Aber nach neun Jahren haben wir unseren Rhythmus, damit Zeit für uns bleibt und wir weiterhin diese schöne Insel genießen können. Die nächste Reise ist für September geplant, also genau in der Zeit, wenn die Welpen gefangen und kastriert werden sollen. So läuft es bei diesem Projekt; es wird keinen Stillstand geben! Heike und Peter Déak
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| RESPEKTIERE TIERSCHUTZ | TIERSCHUTZ
Ein Bericht des Fördervereins Stadttauben e. V.
DANKE! Danke? Ein ungewöhnliches Statement, um einen Bericht zu beginnen? Aber ein Wort, das nicht nur einfach geschrieben wird, sondern ein Wort, das uns viel bedeutet! Dieses "Danke" ist für alle maßgeblichen Sponsoren des Taubenhausanbaus in Wuppertal Oberbarmen.
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er Anbau am Taubenhaus in Wuppertal-Oberbarmen wird nach anfänglicher Skepsis der Tauben mittlerweile gut angenommen. Auch, wenn der alte Container mit seinem hohen Einflug bei den Tieren beliebter ist, wird der Anbau von vielen Tauben als Zuhause akzeptiert. Während der kalten Wintermonate wurden im Schlag Oberbarmen pro Woche ca. 10 Taubeneier ausgetauscht, jetzt bei höheren Temperaturen sind es wöchentlich 20 Eier, Tendenz steigend. Taubenkot wird jede Menge entsorgt, täglich. Vergleichend hierzu werden in unserem Schlag im Elberfelder Verwaltungshaus, in dem im Winter und im Sommer angenehme Temperaturen herrschen, durchgehend ca. 25 bis 30 Taubeneier pro Woche gegen Imitate ausgetauscht. Beide Taubenhäuser sind ein gelungener Beitrag für den Tierschutz und für die Stadtsauberkeit. Besonders erfreulich ist in Oberbarmen die positive Resonanz der Leute und die oftmals netten Bemerkungen von Passanten. Es fällt
Innenansicht des Anbaus
auf: Keine Tauben mehr auf dem Berliner Platz und wo einst eine Schmuddelecke mit menschlichem Kot und Fixernadeln war, steht der Taubencontainer mit Anbau, umgeben von einem ansehnlichen Zaun – Grundstück und Tauben sind gut gepflegt. Das Kooperationsprojekt der Wuppertaler Stadtwerke (Sponsor des alten Taubencontainers, von Zaun und Futter) und des Fördervereins kommt in diesem Stadtteil gut an, zum Wohle von Mensch und Tier. Seit Anfang Mai 2016 bieten wir Kindergärten einen Besuch des Taubenhauses in Oberbarmen an. Damit die Tiere sich in ihrem Zuhause weiterhin sicher fühlen, unterliegen diese Besuche gewissen Regeln. Ziel ist es, dass die Kinder einen Bezug zu den harmlosen Tauben bekommen, denn nur dann werden sie sie später als Mitgeschöpfe achten. Unerwähnt lassen möchten wir nicht, dass unser Taubenhausprojekt, in seiner Gesamtheit, einzig deshalb so gut funktioniert weil Stadt, Wuppertaler Stadtwerke, Gebäudemanagement der Stadt Wuppertal, Jobcenter Bachstraße, gemeinnützige Wichernhaus e. V. und der Förderverein Stadttauben Wuppertal e. V. gemeinsam dazu beitragen. Für die Entstehung des Taubenhausanbaus bedanken wir uns ganz herzlich bei der Kolkmann-Stiftung und dem Europäischen Tier- und Naturschutz e. V. Petra Laskowski 1. Vorsitzende Förderverein Stadttauben Wuppertal e. V.
Foto: Thomas Max Müller_pixelio.de
Das neue Taubenhaus in Wuppertal
TIERSCHUTZ | RESPEKTIERE
Hundeknigge Warum Herrchen Bellos Hinterlassenschaften besser aufsammeln sollten
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deutliche Symptome. Fehlgeburten bei Kühen oder Missbildungen können beispielsweise die Folge sein. So entsteht unnötiges tierisches Leiden und für die Landwirte ein finanzieller Schaden.
Tatsächlich stellt der Hundekot auf Feld und Wiese nicht nur ein hygienisches Problem dar, denn schließlich möchte auch ein Landwirt keinen Hundekot in dem Grünfutter seiner Tiere haben. Die Hinterlassenschaften unserer Vierbeiner bedeuten teils auch ein gesundheitliches Problem für Pflanzenfresser wie Kühe, Pferde, Ziegen oder Schafe. Durch die Aufnahme von Hundekot können sich diese Tiere mit dem Parasiten Neospora caninum infizieren. Der Hund ist der Endwirt des Parasiten, er scheidet ihn aus, aber zeigt dabei keinerlei Symptome. Die Kuh als Zwischenwirt hingegen zeigt
Doch nicht nur aus gesundheitlichen Gründen ist es ratsam, die Hinterlassenschaften seines Lieblings zu entfernen. Hundebesitzer klagen oft über eine geringe Akzeptanz gegenüber Hunden bei anderen Spaziergängern oder Nachbarn. Ein Teil der vorhandenen Vorurteile gegenüber Hundehaltern rührt sicherlich auch von zugekoteten Gehwegen, Spielplätzen und Wiesen her. Erlebt man dies jeden Tag, baut sich unweigerlich eine Abwehrhaltung gegen jeden Hundebesitzer auf, gleichgültig, ob er nun brav allen Hundekot beseitigt oder ihn tatsächlich einfach liegen lässt. Daher liegt es im Sinne aller Hundehalter, der Hunde und letztlich auch des Tierschutzes, wenn jeder Hundehalter die Notdurft seines Tieres gewissenhaft beseitigt. Also, liebe Tierfreunde, sammeln Sie die Hinterlassenschaften ihres Hundes nicht nur in der Stadt, sondern bitte auch auf Feldern und Wiesen auf!
Foto: segovax, Thommy Weiss - pixelio.de, Carola Schubbel - Fotolia
n den Hinterlassenschaften unserer besten Freunde scheiden sich die Geister und die immer wiederkehrenden Diskussionen sorgen für erhitzte Gemüter. Dabei wäre es so einfach. Beutelchen nehmen und schon ist das Problem verschwunden. Doch das sehen scheinbar nicht alle so und der zurückgelassene Hundekot wird immer mehr. Zu diesem wachsenden Problem hat sich die Initiative gegen Hundekot in Deutschland, mit der passenden Abkürzung ighid (www.ighid.de), gegründet. Diese hat sich das Ziel gesetzt, den Kot im öffentlichen Raum bundesweit um mindestens 50 % zu reduzieren. Während das Erreichen dieses Ziels sicherlich zu einer Verringerung der zwischenmenschlichen Streitereien führen würde, bleibt die Frage, ob der liegen gelassene Hundehaufen auf dem Feld nicht auch gesundheitliche Probleme verursacht.
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RESPEKTIERE | TIERSCHUTZ
ht Engagement, das Unterstützung brauc Niederkrüchten Zu Besuch auf dem Tierschutzhof Kreis Viersen in
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itten im Grünen liegt der Hof des Tierschutzvereins Kreis Viersen e. V., eine private Initiative, die sich vollständig aus Spenden tragen muss.
Schülerpraktikanten, Ehrenamtlern und auch Menschen, die Sozialhilfestunden ableisten. "Die Arbeit beginnt morgens um 4.45 Uhr und endet erst nach 21.00 Uhr endet", sagt Monika Schwarick und lacht. "Es ist für die Tiere und dafür stehen wir gerne auf." Die beiden Rentner opfern nicht nur ihre
Zeit, sondern auch häufig ihre Rente für die Tiere. Daher ist der Verein ständig auf der Suche nach Spendern und Paten. Ohne sie wäre die engagierte und wichtige Arbeit nicht möglich. Eine Vollpatenschaft für eines der Pferde liegt bei 150 bis 200 Euro monatlich, es sind aber auch Teilpatenschaften ab 20 Euro im Monat möglich. Futter, Medikamente und beispielsweise Tierarztkosten werden so von den Paten für die
Aktuell 22 Pferde, 17 Schafe und Ziegen, 20 Katzen, 17 Schweine und zahlreiche Kleintiere wie Kaninchen haben hier eine neue Bleibe gefunden. Fund- und Abgabentiere, aber auch Tiere, die vor dem Schlachthof gerettet werden konnten. Liebevoll kümmern sich Monika Schwarick und ihr Mann um die Tiere. Meist ganz allein. Daher freuen sie sich über jede helfende Hand – von
e nach
gehend auf der Such Der Tierschutzverein Kreis Viersen e. V. ist durch Pflege- und Endstellen.
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TIERSCHUTZ | RESPEKTIERE
Durch die Unterstützung der ETN-Stiftung kann die Koppel endlich eingezäunt werden.
Pferde und die schwervermittelbaren Tiere übernommen. Alle anderen Tiere freuen sich, wenn sie ein neues Zuhause finden. Außerdem ist der Verein auf der Suche nach Hunde-Pflegestellen. Das Futter für den Pflegehund trägt weiterhin der Verein. Tierischen Zuwachs hat der Verein durch fünf Schweine vom ETN erhalten.
Der ETN unterstützt den Verein, damit er die Schweine und die anderen Tiere artgerecht unterbringen und versorgen kann. "Für die dringend benötigte Einfriedung der Koppel steht der ETN dem Tierschutzverein zur Seite. Und auch ein erster Kleintransporter mit Katzenfutter wurde bereits angeliefert", berichtet Heinz Wiescher, Ehrenpräsident des ETN e. V.
Wenn Sie spenden möchten, ein neues Familienmitglied suchen, gerne ein Praktikum im Tierschutz absolvieren oder sich als eine Pflegestelle zur Verfügung stellen möchten, dann zögern Sie nicht und nehmen Sie Kontakt auf!
Ein neues Zuhause haben die Sch weine des ETN auf dem Tierschutzhof gefu nden.
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RESPEKTIERE | POLITIK
Mastputen werden in Bodenhaltung gehalten, meist zu Tausenden in einer Halle.
Foto: uschi dreiucker_pixelio.de
Das Leben der Nutztiere
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leisch, Eier, Milch und Käse – tierische Produkte, auf die viele Menschen meinen nicht verzichten zu können. Dahinter steckt vielfaches Tierleid, das oft weitgehend unbemerkt bleibt. Denn Rinder, Milchkühe, Hühner und Schweine werden hinter verschlossenen Türen gemästet und geschlachtet und die Industrie hat kein Interesse daran, dass die Realität der Nutztierhaltung nach außen dringt.
Beispiel Mastschweine:
Wie bei fast allen anderen Nutztierarten werden die konventionellen Stallungen von Mastschweinen nicht nach den Bedürfnissen der Tiere ausgerichtet, sondern so konzipiert, dass die Landwirte möglichst wenig Arbeit haben. Alles soll hochindustrialisiert und vollautomatisch ablaufen, das Schwein als Individuum wird nicht mehr wahrgenommen. So stehen die Schweine in konventioneller Haltung auf Betonspaltenböden, durch die die Fäkalien hindurch fallen. Damit spart sich der Landwirt das Ausmisten, für die Schweine bieten die Böden aber keine klauengerechte Standfläche. Die Ställe der Schweine sind reizarm, ohne Beschäftigungsmaterial und in bedrückender Enge. Da die Schweine ihre arteigenen Verhaltens-
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weisen, wie Suhlen oder Nestbau, nicht ausleben können, entsteht Langeweile, die zu Verhaltensstörungen führt. Das reicht bis hin zum Kannibalismus, auch das Schwanzbeißen ist eine Form davon. Zuchtsauen werden vor dem Abferkeln und während der Säugezeit in Abferkelbuchten und Kastenständen gehalten. Damit die Muttertiere sich nicht auf ihre Ferkel legen, sind sie in der Box fixiert, das heißt sie können sich nicht einmal umdrehen, geschweige denn ihrem natürlichen Nestbauverhalten nachgehen. Durch die mangelnde Bewegung werden die Tiere krank, und lässt ihre Fruchtbarkeit dann nach, folgt nur noch die Schlachtung. Überzähligen oder lebensschwachen Ferkeln wird selbst das viel zu oft verwehrt. Ist ein Ferkel zu klein und schwach, wird es, um Geld zu sparen, nicht geschlachtet, sondern schlichtweg erschlagen oder lebendig entsorgt.
Enge und Gitterstäbe ... Das Leben eines Mastschweins
Foto: Bärbel selbst_pixelio.de
POLITIK | RESPEKTIERE
Beispiel Legehennen:
Konventionelle Legebatterien sind in Deutschland und der EU seit 2010 verboten. An ihre Stelle ist eine neue Form der Käfighaltung getreten, die Kleingruppenhaltung. Was von der Politik als große Verbesserung für Legehennen angepriesen wurde, ist eigentlich nur eine Mogelpackung. Die Hühner haben kaum mehr Platz als in den Legebatterien und auch die angedeuteten Nest- und Scharrbereiche sind praktisch für die Tiere nicht nutzbar. Die Hühner entwickeln nach wie vor Verhaltensstörungen wie Federpicken oder stereotypischen Verhaltensweisen. Auch Verletzungen, wie beispielsweise an den Füßen, sind weiterhin an der Tagesordnung. Nachdem Bund und Länder sich auf die Abschaffung der Kleingruppenhaltung geeinigt haben, müssen sich die deutschen Leghennen nun noch bis 2025 in viel zu engen Käfigen quälen. Während Käfighaltung in Deutschland ein Auslaufmodell ist und konventionelle Legebatterien ohnehin EU-weit verboten sind, ist der Import solcher Eier noch erlaubt. Und so kommt es, das in Deutschland trotz allem wieder mehr Legebatterien-Eier auf den Tellern landen, meist nicht als Frischeier, sondern verarbeitet in Fertigprodukten. Ein großer Teil dieser Eier wird beispielsweise aus der Ukraine importiert. Von Januar bis November 2015 exportierte die Ukraine rund 3000 Tonnen Eier in die EU, womit fast jedes fünfte importierte Ei aus der Ukraine stammte. Ermöglicht wurde dies unter anderem durch die deutsche Bundesregierung: Die Bundesregierung unterstützte in den letzten Jahren den Bau ukrainischer Legebatterien-Anlagen über sogenannte HermesBürgschaften (Exportkreditversicherungen) finanziell. Der deutsche Steuerzahler hat somit also unwissentlich den Bau von Anlagen ermöglicht, in denen Legehennen zu mehreren Millionen Tieren in engen Käfigen gehalten werden und durch Geld des deutschen Staats gelangen nun wieder Millionen Eier nach Deutschland, die hier in dieser Weise nicht hätten produziert werden dürfen. So werden durch Exportkredite und Wirtschaftsabkommen mühsam errungene Tierschutzstandards unterwandert!
das Kürzen der Schnäbel verhindert werden – ein Beispiel dafür, wie Nutztiere den Bedingungen der Massentierhaltung angepasst werden, anstatt die Haltung auf die Bedürfnisse der Tiere abzustimmen. Als ob die Verstümmelung der Tiere nicht schon schlimm genug wäre, arbeiten Zuchtverbände außerdem darauf hin, den gesamten Körperbau der Tiere an die Ansprüche des Konsumenten anzupassen. Denn beim Verbraucher besonders beliebt ist das Brustfleisch des Truthahns, was zur Zucht der Rasse "B.U.T 6" (Zuchtorganisation "British United Turkeys") führte, welche einen überdimensionalen Anteil an Brustfleisch ausbildet. Ein männliches Tier der Rasse B.U.T. 6 wiegt am Ende der Mast fast 20 kg und kann sich aufgrund des starken Übergewichts und der riesigen Brustmuskulatur kaum noch fortbewegen. Viele Tiere verdursten deshalb in den Masthallen, weil sie es nicht mehr schaffen, sich zu den Tränken zu bewegen. Das Skelett der Tiere kann mit dem rasanten Wachstum einfach nicht mithalten, und auch die inneren Organe sind dem unnatürlichen Körperbau nicht gewachsen, so dass es bei vielen Tieren zu Organversagen kommt. So sterben im Laufe der Mast rund 13 % der Tiere vorzeitig; die Landwirte nennen das schlicht "natürliche Selektion". Beispiele wie diese gibt es zuhauf in der konventionellen Nutztierhaltung. Auch Milchkühe haben es dabei nicht besser getroffen, wie wir auf Seite 45 berichten. Nie stehen in der konventionellen Nutztierhaltung die Bedürfnisse des Tieres im Vordergrund. Vielmehr geht es darum, größtmöglichen Profit zu erwirtschaften und die Arbeit der Landwirte immer mehr zu automatisieren und zu vereinfachen. Die Folge dieser Denkweise sind Qualzuchten, bei denen allein Leistung und Ertrag zählen und Haltungsbedingungen, die selbst den Grundbedürfnissen der Tiere nicht gerecht werden. Längst wird das Tier hier nicht mehr als lebendes, fühlendes Wesen betrachtet, sondern als Produkt.
Beispiel Puten:
In den Putenmastbetrieben in Deutschland werden zurzeit rund 13 Millionen Tiere in konventioneller Bodenhaltung gemästet. Während der Mast nehmen die Puten fast 140 g pro Tag zu. Um dies zu erreichen, werden die Tiere bis zu 24 Stunden am Tag bei künstlichem Tageslicht gehalten. Dadurch wird eine erhöhte Futteraufnahme erreicht, die Tiere entwickeln bedingt durch den hohen Stress aber auch schwere Verhaltensstörungen. Dicht an dicht gedrängt und ohne jede Beschäftigungsmöglichkeit kann es bei den großen Vögeln zu schweren und teils tödlichen Auseinandersetzungen kommen. Solche Verletzungen sollen durch
Das Tier als Schlachtkörper ... Schweinehälften am Fließband
Foto: Sebastian Karkus_pixelio.de
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RESPEKTIERE |IN EIGENER SACHE
Meine Zeit auf
Hof Huppenhardt
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eit dem 1. August 2015 absolviere ich hier auf Hof Huppenhardt mein Freiwilliges Ökologisches Jahr. Der Umgang mit Tieren macht mir sehr viel Spaß und die Arbeit mit ihnen ist immer abwechslungsreich. Natürlich gehören auch die ganz alltäglichen Dinge zum Programm auf Huppenhardt. Zu meinen Aufgaben zählen die Pferdepflege und die Betreuung der Kleintiere, wie zum Beispiel Enten, Hühner und Gänse. Das Reinigen der Teiche und die Versorgung mit Futter und Wasser gehören natürlich genauso dazu, wie das genaue Beobachten der Tiere. Das steht gleich zu Arbeitsbeginn an erster Stelle. Wenn es einem Tier offensichtlich schlecht geht, ist sofort zu handeln. Meine Hauptaufgabe ist aber die Betreuung und Beschäftigung der Pferde. Da ich auf dem Hof schon seit 11 Jahren wohne, kenne ich alle Pferde und auch die anderen Tiere schon sehr lange und weiß um ihre Eigenheiten. Ich bewege die Pferde regelmäßig, das heißt, sie werden longiert oder ich gehe mit ihnen spazieren. Besonders die älteren von ih-
Nicht nur Stallarbeiten gehören zu den täglichen Aufgaben unserer FÖJler Anna-Lena (rechts) und Laura. Auch die Tiere selbst müssen gepflegt werden.
nen brauchen auch krankheitsbedingt eine regelmäßige und ruhige Bewegung. Auch die ,,Krankenpflege" gehört zu meiner Arbeit und ich muss zum Beispiel Medikamente verabreichen oder kranke Tiere waschen. Eines unserer Projekte in diesem Jahr war die Aufstellung von Amphibienschutzzäunen und die Kontrolle der Fangeimer am Zaun. Dabei sammelten wir die Kröten aus den Eimern und ließen sie in einem nahe gelegenen Teich wieder frei. Auf dem Mucher Weihnachtsmarkt hatten wir letztes Jahr zur Weihnachtszeit einen kleinen Stand. Dort informierten wir die Leute über Hof Huppenhardt, beantworteten Fragen und stellten Besuchern, die Huppenhardt nicht kennen, den Hof und seine Ziele vor. Jeder Arbeitsalltag besteht aus einer morgendlichen Routine und einer Kontroll- und Arbeitsrunde jeweils mittags und abends. Die Morgenrunde fängt damit an, dass wir alle Tiere zunächst füttern und gleichzeitig kontrollieren, ob es ihnen gut geht. Danach dürfen die Pferde auf die Wiese. Auch das Ausmisten der Pferdeboxen oder Offenställe gehört natürlich zu den morgendlichen Aufgaben. Zwischenzeitlich füttern die anderen Mitarbeiter die Schweine und Kühe. Nach der Mittagspause wird noch einmal gemistet und die Tiere, die dreimal täglich Futter bekommen, sind nun auch wieder an der Reihe. Später geht es an die "Abendrunde" und die Pferde und Esel werden wieder von den Wiesen geholt. Wer gerne in der Natur und an frischer Luft arbeitet und den Umgang mit Tieren mag, dem kann ich ein FÖJ auf Hof Huppenhardt nur empfehlen. Anna-Lena Rünagel FÖJlerin beim ETN
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IN EIGENER SACHE | RESPEKTIERE
Sie haben entschieden:
Namen für unsere Patentiere
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n der letzten Ausgabe der Respektiere berichteten wir bereits über die zwei Bärenbrüder, für die wir im Januar die Patenschaften übernahmen. Diese Tiere haben wir gemeinsam mit dem Team des Bärenparks "Libearty" des Vereins "Asociatia de Protectie a Animalelor Milioana de Prieteni" (AMP) in Rumänien aus schrecklicher Haltung im Zoo von Timisoara gerettet. Auch für zwei Wölfe übernahm der ETN Patenschaften, die aus nicht artgerechter Haltung stammen, und sicherte so ihr weiteres Leben im Libearty-Park. In der Nähe von Brasov ist mit dem Bärenpark Libearty ein schützendes und erhaltendes Refugium entstanden. Ein neues Zuhause für Braunbären und Wölfe, die ihr ganzes bisheriges Leben lang in Zoos, Zirkussen oder bei Privatleuten schlecht gehalten wurden. Mittlerweile beherbergt der Park 82 Bären und 11 Wölfe auf 80 Hektar.
Nach unserem Aufruf haben viele Menschen ihre Vorschläge für Namen eingereicht und nachdem auf unserer Homepage abgestimmt werden konnte, ist die Entscheidung nun gefallen: Unsere Bären heißen nun Archie und Chester. Unsere Wölfin hört jetzt auf den schönen Namen Hope. Wir bedanken uns für die vielen Vorschläge und auch die zahlreiche Teilnahme an der Abstimmung! Den Gewinnern unseres Wettbewerbs sagen wir herzlichen Glückwunsch und wünschen ihnen viel Spaß mit ihrem neuen Bären-Bildband!
Während einer der Wölfe schon auf den Namen Hein getauft wurde, suchten wir für die zwei Bären und für unsere Wölfin noch passende Namen.
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RESPEKTIERE | POLITIK
Katzenflut in Deutschland Was tut die Politik?
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edes Jahr aufs Neue stehen Tierschützer hilflos einer wahren Schwemme von Katzennachwuchs gegenüber. Niedliche kleine Katzenwelpen mit Kulleraugen und weichem Fell. Doch so niedlich sie auch aussehen, viele von ihnen habe keine Chance jemals ein Zuhause zu finden. Es sind einfach zu viele.
Noch größere Ausmaße bekommt das Problem durch verwilderte Katzen, die ausgesetzt oder zurück gelassen wurden und zum Großteil nicht kastriert sind. Diese Tiere vermehren sich völlig unkontrolliert so, dass aus wenigen ausgesetzten Tieren schnell eine große Population verwilderter Straßenkatzen werden kann. Allein in Deutschland, in einem Land, in dem vergleichsweise wenige Straßentiere leben, gibt es schätzungsweise zwei Millionen verwilderte Katzen. Tierschützer versuchen an vielen Stellen, die Tiere einzufangen und zu kastrieren, wie beispielsweise der Tierschutzverein "Notfelle Niederrhein", der uns kürzlich die drastische Situation in Nettetal (NRW) schilderte. Wie viele andere Vereine fühlt sich "Notfelle Niederrhein" von den Politikern im Stich gelassen.
Das Problem und die Politik
In den Bundesländern Baden-Württemberg, Hessen, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, RheinlandPfalz und Nordrhein-Westfalen können Gemeinden und Städte mittlerweile Kastrations- und Registrierungspflichten für freilaufende Katzen basierend auf § 13b Tierschutzgesetz erlassen. Schon über 350 Orte in Deutschland haben diese Möglichkeit bereits genutzt, um die vorhandene Katzenpopulation einzudämmen. Als erste Stadt in Deutschland hat Paderborn im Jahr 2009 eine Kastrationspflicht für Freigänger eingeführt. Allerdings ist dies noch immer nur ein Bruchteil der Orte in Deutschland, denn die Einführung der Kastrationspflicht bleibt freiwillig. Auch müssen sich die Gemeinden nicht zwingend per Ge-
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Foto: marita_pixelio.de
Eine Katze kann zweimal pro Jahr tragen und jeweils vier bis sechs Junge zur Welt bringen. Zwar werden Katzen, die jedes Jahr Nachwuchs bekommen, nicht so alt wie kastrierte Tiere, aber selbst wenn man von einem Höchstalter von nur fünf Jahren ausgeht, kann die Katze in ihrem Leben 40 bis 60 Junge gebären. Nach sechs Monaten sind auch die Kleinen geschlechtsreif und vermehren sich wieder – somit entsteht nach nur einem Katzenleben eine Population, die nicht mehr überschaubar ist. Viele Katzenhalter wissen das, trotzdem wird längst nicht jede Katze, geschweige denn jeder Kater kastriert.
setz um streunende Katzen kümmern, denn grundsätzlich wird zwischen Fundtier und herrenlosem Tier unterschieden. Bei einem Fundtier ist erkennbar, dass es jemandem gehört (z. B. durch Chip, Tätowierung, Halsband), es wird wie eine Fundsache im Sinne der §§ 965 ff BGB behandelt. Die Gemeinde ist hier gesetzlich zur Versorgung und Unterbringung verpflichtet, was meist ein Tierschutzverein als Vertragspartner übernimmt. Nach einer Frist von vier Wochen erlischt die Verpflichtung der Behörde und das Tier wird als herrenlos eingestuft. Für ein herrenloses Tier ist die Gemeinde dann nicht mehr verantwortlich. So machen es sich viele Behörden einfach und stufen streunende Katzen per se als herrenlos ein, denn dann müssen sie für das Tier nicht aufkommen. Auch ausgesetzte Tiere werden von Gemeinden oft als herrenlos bezeichnet, weil sie nachdem sie ausgesetzt wurden eben niemandem mehr gehören. Allerdings ist es nach § 3 des Tierschutzgesetzes verboten Tiere auszusetzen, d. h. der Halter kann nicht einfach seinen Besitz an dem Tier aufgeben, indem er es irgendwo in den Wald setzt. Daraus folgert eigentlich, dass ausgesetzte Tiere (und das ist ja nun einmal die Mehrzahl der streunenden Katzen) nicht herrenlos sein können, sondern immer noch dem Besitzer zugeordnet und somit als Fundtier gelten können. Wie das Beispiel des Tierschutzverein Nettetal zeigt, sieht dies in der Praxis aber anders aus.
Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
Wie geht Ihre Gemeinde mit streunenden Katzen und dem Thema Katzenkastrationen um? Haben Sie ähnliche Erfahrungen gemacht wie der Tierschutzverein Notfelle Niederrhein? Wir freuen uns über Ihre Meinung und Erfahrungsberichte. Bitte kontaktieren Sie uns unter info@etn-ev.de
KINDERSEITE | RESPEKTIERE
Hallo, ich bin Berry!
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Foto: michael lorenzo, sxc.hu
inige von euch kennen mich und meine Geschichte vielleicht ja schon. Ich komme aus Tschechien und musste dort die letzten Jahre eine schwere Kutsche mit Touristen durch die Stadt ziehen. Heute möchte ich euch etwas über uns Pferde erzählen. Pferde wie mich gibt es in allen Größen und Farben, doch wir stammen alle von denselben Vorfahren ab, den Wildpferden. Diese lebten in den Steppen von Zentralasien in großen Herden.
fressen und zu spielen. Hingegen mögen wir es gar nicht, mit Peitschen zu etwas gezwungen zu werden. Schließlich sind wir Lebewesen so wie ihr und keine leblose Sache.
Durch euch Menschen sind wir auch erst in so großer Vielfalt entstanden. Heutzutage gibt es Vollblüter, die ganz fein sind und viel Temperament haben, die Warmblüter zu denen fast alle Freizeitpferde gehören und die Kaltblüter, wie ich es einer bin. Ach ja, und nicht zu vergessen die kleinen Ponys. Man unterteilt uns noch in verschiedene Rassen, da gibt es dann zum Beispiel Haflinger, ihr wisst schon, die mit der blonden Mähne und heller Blesse oder Hannoveraner, die immer so sportlich sind. Auch haben wir viele verschiedene Fellfarben, so wie ihr Haarfarben habt, und werden dann Rappe, Schimmel oder Fuchs genannt.
Mein Leben als Kutschpferd war alles andere als schön. Das stundenlange Laufen ist sehr anstrengend und das lange Warten so langweilig. Dann noch diese lauten und stinkenden Autos zwischen denen ich immer laufen musste. Auch nach der Arbeit kam ich nur in eine Box. Ich hatte von meinen Pferdefreunden, von Dingen wie Weiden und grünem Gras gehört, selbst durfte ich es jedoch nicht erleben. Aber zum Glück haben mich tierliebe Menschen aus meinem Leben als Kutschpferd befreit. Jetzt kann ich endlich die Dinge tun, die einem Pferd Spaß machen.
So unterschiedlich wir auch aussehen, wir lieben es alle Zeit mit unseren Freunden auf der Weide zu verbringen, um zu
Schaut euch auf der nächsten Seite an, wie gut es mir jetzt geht!
Dein RESPEKTIERchen 25
RESPEKTIERE | TIERSCHUTZ
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TIERSCHUTZ | RESPEKTIERE
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RESPEKTIERE | KINDERSEITE
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hr kennt bestimmt auch von einer Kirmes oder einem Fest die Ponykarusselle. Für ein Ponykarussell bin ich selbst ja zum Glück viel zu groß, aber meine kleinen Freunde müssen dort stundenlang im Kreis laufen. Könnt ihr euch das vorstellen, stundenlang im Kreis zu laufen? Also ich finde die Vorstellung ganz schrecklich! Und dann werden ihre Köpfe noch ganz dicht an ihre Brust gebunden, sodass ihnen dann am Abend alles wehtut. Die Armen! Dabei sind wir Fluchttiere, wenn wir uns erschrecken oder Angst haben, dann laufen wir weg statt anzugreifen. Aber das können wir nicht, wenn wir vor eine Kutsche gespannt sind oder zusammengeschnürt beim Ponyreiten.
Also wenn ihr das nächste Mal einen meiner Freunde vor einer Kutsche oder in einem Ponykarussell seht, dann macht dabei nicht mit! Sondern erklärt euren Freunden und Eltern, warum uns Pferden das so gar keinen Spaß macht.
Euer Berry
Testet euer Wissen über Pferde!
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Foto: michael lorenzo, sxc.hu
Und habt ihr das Lösungswort herausgefunden? Ein kleiner Tipp: Es kommt im Text vor!
IN EIGENER SACHE | RESPEKTIERE
Mein Praktikum am Wattenmeer I
m Laufe meines freiwilligen ökologischen Jahres beim ETN bot sich mir die einmalige Chance, bei unserem Partnerverein Schutzstation Wattenmeer e. V. ein einwöchiges Praktikum zu absolvieren. Nach einer langen Fahrt setzte ich endlich Fuß auf meine neue Heimat für die nächsten acht Tage: Hallig Hooge. Eine Hallig ist nicht zu verwechseln mit einer Insel. Denn im Gegensatz zu Inseln besitzen Halligen keinen Deich und werden somit regelmäßig bei Sturmfluten überspült; einzig die Warften, die Hügel auf denen die Häuser stehen, bleiben trocken. Gerade angekommen, lernte ich gleich das gesamte Team kennen, das mich freundlich aufnahm und mir zunächst den Arbeitsalltag erklärte. Neben öffentlichen Veranstaltungen gab es auch viele Termine, die von Gruppen gebucht wurden - meist Schulklassen, die im Nationalpark-Seminarhaus untergebracht sind. Außerdem gibt es immer wieder nicht öffentliche Aufgaben, wie zum Beispiel Vogelzählungen oder Brutvogelkartierungen. Meine erste Veranstaltung war aber eine öffentliche Halligführung, bei der zunächst ein Vortrag über den Nationalpark und das Wattenmeer gehalten wurde und danach eine fachkundige Tour über Hooge stattfand, bei der neben der Geschichte auch auf Aspekte des Naturschutzes eingegangen wurde. Das Interesse bezüglich des Nationalparks und des generellen Naturschutzes war zu meiner Freude bei allen sehr groß, was sich in den vielen Fragen der begeisterten Touristen ausdrückte. In den darauffolgenden Tagen lernte ich das Team und dessen Arbeit sehr gut kennen und merkte natürlich auch, wie schön es ist, dort zu arbeiten, wo andere Urlaub machen. In dieser Woche fand zu meinem Glück ein weites Spektrum an unterschiedlichen Programmpunkten statt, sodass ich in die verschiedensten Arbeitsbereiche "reinschnuppern" konnte. Mit einer Schulklasse führten wir eine ornithologische Führung durch, bei der die Kinder in Gruppen unterteilt wur-
den, denen dann jeweils ein bestimmter Vogel zugewiesen wurde. Mit Fernglas, Spektiv und Zähler ausgerüstet, bewegten wir uns entlang des Sommerdeiches. Dabei wurde fleißig gezählt und im Anschluss lernten die Kinder bei der Auswertung die einzelnen Vögel genau kennen. Eine weitere Veranstaltung für die Klasse war eine Seetierfangfahrt, bei der wir mit einem kleinen Kutter hinausfuhren und mit einem Netz die verschiedensten Tierarten an Bord holten; Fische, Krebse, Quallen und den ein oder anderen Seestern konnten wir unter anderem genauer betrachten. Für die Kinder schien die Begegnung mit den Meeresbewohnern ein Höhepunkt zu sein, sie stellten neugierig Fragen und natürlich wollte jeder einmal einen Seestern auf der Hand haben. Selbstverständlich bietet die Schutzstation auch regelmäßig Wattwanderungen an, oftmals auch mit unterschiedlichen Schwerpunkten, wie zum Beispiel die Klima-Wattexkursion, bei der man viel über den Klimawandel und dessen Auswirkungen auf das Wattenmeer lernt. Neben den zahlreichen Exkursionen finden aber auch viele Veranstaltungen im Nationalparkhaus statt. Es gibt Führungen durch die Ausstellung, die Fütterung der Aquarienbewohner und das Bernsteinschleifen, bei dem sich jeder Teilnehmer eine eigene Bernsteinkette fertigen kann. Besonders gut hat mir gefallen, dass wir auch außerhalb der Arbeitszeit losgezogen sind, um Vogelküken zu beobachten und zu bestimmen. Das Highlight der Woche war aber tatsächlich mein letzter Tag, denn es stand eine Vogelzählung auf dem Japsand, einer Sandbank neben Hooge, an. Bei Ebbe sind wir morgens losgezogen und haben erstmal gewartet, bis das Wasser wiederkam, um die Vögel zählen zu können. In den darauffolgenden Stunden zählten wir viele verschiedene Vogelarten und sammelten auch die eine oder andere Muschel, ehe wir wieder zu unserem Lager zurückkehrten, um die Ergebnisse zu besprechen. Als dann am Abend die Ebbe wieder eintrat, machten wir uns auf den Weg zurück nach Hooge. Ich bin wirklich froh, dass mir der ETN mein Praktikum auf Hooge ermöglicht hat, denn es war eine tolle Erfahrung, bei der Schutzstation arbeiten zu dürfen und so viel Neues über das Wattenmeer und den Nationalpark zu lernen. Jeder, der sich ebenfalls dafür interessiert, sollte der Schutzstation auf Hooge oder einer der vielen anderen an der Nordsee einen Besuch abstatten, denn es lohnt sich wirklich. Laura Reiner FÖJlerin beim ETN
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RESPEKTIERE | HOF TIERSCHUTZ HUPPENHARDT
Jasmin Günther (Projektassistentin im ETN) hat Berry in ihr Herz geschlossen.
Was lange währt, wird endlich gut Berry, das Kutschpferd und sein neues Leben
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ine Geschichte, die im November 2013 mit einem Brief an den ETN e. V. begann. Geschrieben von einer Tierschützerin mit einem Hilferuf für einen sanften Riesen. Ein sorgenvoller Brief für das polnische Kaltblut Berry, das sein Dasein als Kutschpferd auf den Straßen des tschechischen Kurortes Karlovy Vary (Karlsbad) fristen musste. Hier arbeitete Berry jeden Tag oft mehr als 12 Stunden. Dabei zog er stundenlang die schwere Kutsche mit Touristen oder wartete bei Wind und Wetter auf neue Fahrgäste. Nach der Arbeit stand Berry in einem verwahrlosten Stall ohne Auslauf. Seinen "Urlaub" verbrachte er in anderen Kurorten und zog dort ebenfalls die Kutsche. Das Laufen über den Asphalt schädigte seine Gelenke und das Ziehen der schweren Kutsche fiel ihm immer schwerer. So baute das Tier trotz seines jungen Alters von etwa neun Jahren immer weiter ab. Die Schilderungen der Tierschützerin, die auf Berry aufmerksam geworden war, den Riesen mit dem Gemüt eines Welpen, bewegten uns so sehr, dass wir Berry einfach helfen mussten. Das Ziel, das wir uns gesetzt hatten erforderte noch zwei Jahre voller Arbeit, Warten und Hoffen, bis der Wunsch Berry auf einer der grünen Wiesen auf Hof Huppenhardt zu sehen, endlich Realität wurde. Uns zu Hilfe kam, dass der Kurort die Lizenzen für Kutschpferde reduzierte. Auf der anderen Seite wuchs dadurch aber die Gefahr, dass Berry an einen Zirkus, einen anderen Kutschbetrieb oder gar an den Schlachter verkauft werden sollte. Doch die Besitzerin hatte ein Einsehen und gab der Tierschützerin ihr Wort, Berry an sie abzugeben. Trotzdem folgten noch viele zähe Verhandlungen. Nach langem Bangen konnte Berry dann tatsächlich seine Reise antreten. Durch die engagierten Bemühungen hat Berry nun endlich auf Hof Huppenhardt ein neues Zuhause ge-
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funden und kann seine neugewonnene Freiheit genießen. Er hat sich sehr schnell eingelebt und auch gesundheitlich scheint er sich komplett erholt zu haben. Er kann nun, wahrscheinlich zum ersten Mal in seinem Leben, Gras unter seinen Hufen spüren und frische Landluft statt Autoabgase einatmen. Auch hat er mittlerweile einen Freund in Ponywallach Gino gefunden, der ihm trotz des immensen Größenunterschiedes auf der Nase herumtanzt. Berry ist ein wahrer Schatz, er ist lieb und umgänglich. Er genießt die Aufmerksamkeit von Menschen sehr und auch einer Streicheleinheit ist er nie abgeneigt. Durch seine Art und imposante Erscheinung hat er die Herzen der Besucher, sowie der Angestellten, im Sturm erobert. Ein Happy End also nicht nur für Berry, sondern auch für alle, die an seiner Rettung beteiligt waren. Wenn Sie Berry in seinem neuen Leben unterstützen wollen, dann übernehmen Sie doch einfach eine Patenschaft! Das geht über unsere Homepage www.etnev.de/patenschaft oder rufen Sie uns gerne an unter 02245 6190-0.
rall im Einsatz. Pferdekutschen sind nach wie vor übe
HOF HUPPENHARDT | RESPEKTIERE
"Manche Freunde brauchen vier Beine, um ihr riesiges Herz zu tragen"
ETN-Auszubildende schenkt halbblindem Pferd ein neues Zuhause
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ie Lebensgeschichte des jungen Kaltbluts Lucas könnte aus dem Bilderbuch stammen: Der Hengst kam Anfang 2015 mit einer starken Sehbehinderung und in einem schlechten Gesundheitszustand zum ETN. Dank einer Augen-Operation erhielt er auf einem Auge 60 Prozent Sehkraft und entwickelte sich auf Hof Huppenhardt zu einem stattlichen Hengst. Während ihrer Ausbildung beim ETN schloss Lisa Buyse Lucas in ihr Herz und schenkte ihm jetzt ein neues Zuhause.
brauchen, um ihr riesiges Herz zu tragen. Obwohl er in seinem Leben schon so viel mitgemacht hat, ist er ein so glückliches und motiviertes Pferd", schwärmt sie. Denn der mittlerweile zweijährige Hengst kam fast blind zur Welt. Eine Tierschützerin kaufte ihn mit seiner Mutter aus einem Zuchtbetrieb frei. Da ihr das Geld für die kostenintensiven Augen-Operationen fehlte, vertraute sie das Fohlen dem ETN an. "Als Lukas zu uns kam, war er in einem besorgniserregenden Zustand", erinnert sich Julia Vasbender, die Biologin des ETN.
Dank Augen-OP erster Kontakt zu Artgenossen
Die Tierschutzorganisation veranlasste die erste AugenOperation und päppelte das Tier auf. Da er durch die erfolgreiche Operation auf dem linken Auge 60 Prozent seiner Sehkraft erlangt hatte, konnte Lucas erstmals Kontakt zu anderen Pferden aufnehmen. "Die Gefahr von Verletzungen bei dem halb blinden Fohlen war zu groß, so dass wir ihn nicht mit den anderen Pferden auf die Weide lassen konnten", erklärt Vasbender. Schnell freundete sich Lucas mit einem älteren Hengst an.
Ihre Tierliebe führte Lisa zu der Ausbildung als Tierpflegerin. Als Kind ist sie regelmäßig geritten. Danach begleiteten sie Kaninchen, Katzen und Ratten auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Erst bei ihrer Ausbildung zur Tierpflegerin auf Hof Huppenhardt entdeckt Lisa ihre Liebe zu Pferden neu. Die trotz ihres Gewichts und ihrer Größe anmutigen Tiere haben es ihr angetan. "Lucas ist mir sofort aufgefallen", erinnert sich die 20-Jährige an ihre erste Begegnung mit dem Kaltblut. "Er hat eine so tolle Ausstrahlung und einen so wunderbaren Charakter. Durch ihn habe ich erfahren, dass manche Freunde vier Beine
Wie gut sich Lucas mittlerweile eingelebt hatte, erfuhr auch Lisa, als sie im Herbst 2015 begann, sich intensiver um ihn zu kümmern: "Anfangs war es für mich nicht einfach, mit ihm zu arbeiten, denn er war sehr ungestüm. Ich habe gelernt, mich auf seine Sehschwäche einzustellen und arbeite viel mit der Stimme und Geräuschen. So haben wir einen Weg gefunden, miteinander zu kommunizieren."
Schutz und Sicherheit im neuen Zuhause
Zwar wuchs in Lisa schnell der Wunsch, Lucas ein neues Zuhause zu schenken. Doch zuerst musste sie überlegen, ob und wie sie es schaffen soll, während ihrer Ausbildung ein
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RESPEKTIERE | HOF HUPPENHARDT
Pferd zu unterhalten und zu betreuen. Da auch ihre Mutter Lucas mittlerweile kennengelernt und ins Herz geschlossen hat, suchte sie nach einer Lösung – und fand gemeinsam mit einer Bekannten einen guten Platz für Lucas. In seinem neuen Zuhause lebt derzeit noch eine ältere Stute, demnächst kommen weitere Pferde hinzu. "Tagsüber darf Lucas auf die Wiese, aber über Nacht kommt er in die Box. Das ist mir lieber, denn so ist er im Dunkeln geschützt." Damit Lucas auch draußen sicher ist, will Lisa die 2,8 Hektar große Wiese komplett mit Holz neu einzäunen lassen, denn die Litze könnte er übersehen. Und auch bei der Wahl seiner zukünftigen Mitbewohner muss auf seine eingeschränkte Sehkraft Rücksicht genommen werden: "Lucas kennt andere Pferde, aber sie sollten nicht viel kleiner sein als er. Denn bei zu kleinen Artgenossen besteht die Gefahr, dass er sie einfach übersieht", lacht Lisa. Lucas hat momentan ein Stockmaß von 1,57 Meter. "Und da ist Luft nach oben!"
Sehr geehrte Damen und Herren,
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Die noch fehlende Sehkraft kann Lucas durch eine Hornhauttransplantation zurückgewinnen. Nach langem Warten hat sich nun eine passende Spender-Hornhaut gefunden und Lucas wird in Kürze operiert. Die Tierklinik Hochmoor, die auch die erste OP erfolgreich durchgeführt hat, wird die Kosten für die Operation übernehmen. Dass sein Leben nach dem schweren Start wie im Bilderbuch verlaufen würde, hat er vielleicht auch seinem Namenspatron zu verdanken. Denn Lucas wurde auf Hof Huppenhardt nach dem gleichnamigen Pony von Astrid Lindgrens Michel aus Lönneberga getauft. Hoffentlich bringt er auch seiner neuen Besitzerin Glück. Denn Lisa wünscht sich, nach der Ausbildung beim ETN weiterhin mit Pferden zu arbeiten. "Ich weiß, dass es vor allem im Tierschutz schwierig ist, eine Stelle zu finden. Aber ich werde es versuchen. Denn die Tiere geben einem so viel zurück und sind immer ehrlich!"
Leserbrief werden Wasserbehälter auch nicht nachgefüllt. Ich habe den Eindruck, dass die Schäfer der Ansicht sind Schafe brauchen kein Wasser. Habe schon mehrfach Kontakt mit Schafhaltung betreuenden Kollegen gehabt und diese Themen angesprochen. Viele Schäfer sind beratungsresistent. Vielleicht sollte man sie durch Fotos in den örtlichen Zeitungen (Weiden ohne Wasser) öffentlich bloßstellen. Der Verbraucher reagiert empfindlich, und alle die ich darauf aufmerksam mache, sind empört und sensibilisiert und achten darauf beim Anblick einer Schafherde. Wo freiwillig keine Besserung der Haltungsbedingungen stattfindet sollte durch Gesetzgebung und empfindliche Strafen dies erzwungen werden. "Wenn es dann so einfach wäre!" Mit besten Grüßen aus Lippstadt Mechthild Fecke-Peitz
Foto: A. Hulme, sxc.hu
Ihr Artikel über die ganzjährige kommerzielle Schafhaltung (wir berichteten in Ausgabe 1/2016) hat alle meine Beobachtungen bestätigt. Kein Winterschutz für Mutterschafe zur Zeit der Ablammung, bei Schnee und Matsch und Frost kein Witterungsschutz. Das kenne ich aus den früheren Jahren meiner Großtierpraxis noch deutlich anders, Mutterschafe im Stall bei der Geburt und Witterungsschutz durch Strohballen und dergleichen für die anderen. Besonders im Sommer kein Zugang zu Wasser finde ich hochgradig tierschutzwidrig, und das oft mit Mutterschafen und Lämmern. Ich bin Tierärztin im Ruhestand und habe ständig Kontakt zu unserem Veterinäramt in Soest und zeige diese Missstände ständig an, woraufhin hier die Kollegen engagiert vorgehen und entsprechende Maßnahmen gegen diese Schäfer einleiten. Leider werden die Herden immer auf neue Weiden verbracht, sodass man nicht immer alles nachhalten kann und immer wieder die Schafe kein Wasser bekommen. Oftmals
Neue Perspektiven für ein Happy End
HOF HUPPENHARDT | RESPEKTIERE
Wir suchen einen Paten! Unsere Seniorin Millie Millie ist mit 32 Jahren unser ältestes Pferd auf Hof Huppenhardt. Sie kam zu uns aus schlechter Haltung und hatte viele Jahre ihres Lebens in einem dunklen, engen Stall verbracht. Millie war abgemagert und musste von uns aufwändig gepäppelt werden, auch heute ist sie immer noch sehr futterneidisch. Außerhalb der Fütterung ist unsere Seniorin aber in liebes Pferd, mittlerweile hat sie sich sogar mit unseren beiden Pferde-Opas Rex und Drago angefreundet. Leider hat Millie Hautkrebs, welcher wegen ihres fortgeschrittenen Alters nicht mehr behandelt werden kann.
Joe Joe ist ein lieber, aber eher zurückhaltender Anglo-NubierZiegenbock, der von Privatleuten zu uns kam. Hier auf Hof Huppenhardt lebt er in einer gemischten Gruppe, wobei unsere Susanna es ihm besonders angetan hat. Auch wenn er bei Besuch nicht in vorderster Reihe steht, wie andere unserer Ziegen, so ist er mit seinen niedlichen Schlappohren und seinem leichten Unterbiss doch der Liebling vieler. Hat er auch ihr Herz erobert? Dann werden Sie doch sein Pate!
Nemo und Habakuk Nemo und Habakuk sind unsere beiden liebenswerten Großesel. Nemo wurde aus gesundheitlichen Gründen der Vorbesitzer abgegeben, Habakuk kam als Gesellschaft hinzu, nachdem er sich in seinem alten Zuhause nicht mehr mit den anderen Eseln verstand. Die beiden sind hier auf Hof Huppenhardt ein Herz und eine Seele. Beide sind super zutraulich und freuen sich, gekrault oder gebürstet zu werden. Vor allem Habakuk fordert Aufmerksamkeit lautstark ein. Die beiden würden sich also auch sehr über Paten freuen, die regelmäßig vorbeikommen, um sich mit ihnen zu beschäftigen!
Dreibein Der kleine Kater Dreibein stammt aus einer Gruppe halbwilder Katzen bei einer Privathalterin. Er verlor sein Vorderbein als er eines Tages in einem Kippfenster im Haus der ehemaligen Besitzerin hängen blieb. Da er mit seiner Behinderung in seinem ursprünglichen Zuhause nicht mehr zurecht kam, brachte eine ETN-Mitarbeiterin ihn mit nach Hof Huppenhardt. Hier geht es Dreibein sichtlich gut und seine Behinderung stellt für ihn kein Problem dar.
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RESPEKTIERE | HOF HUPPENHARDT
Tika Unsere Pfauendame Tika lief mit einem anderen Pfau tagelang in Solingen umher, ohne dass jemand sie vermisste. Der örtliche Tierschutzverein nahm sich ihrer an, konnte sie aber nicht selbst halten. Nachdem ihr Partner verstarb gesellte sich wenig später Miro zu ihr. Beide genießen nun ihr Leben hier auf Hof Huppenhardt. Falls Sie das weitere Leben der beiden hier unterstützen wollen, würden wir uns freuen.
Conny Conny begann ihr Leben als Milchkuh in der industriellen Landwirtschaft. Als sie nicht mehr trächtig wurde, verlor sie für die Milchwirtschaft ihren Wert und wurde deshalb zum Schlachter transportiert. Sie schien das ihr drohende Schicksal zu ahnen. Als sie dort ausgeladen wurde, brach sie aus und flüchtete. Es begann eine wilde Verfolgungsjagd bis sie durch einen Jäger betäubt werden konnte. Beeindruckt von Connys Überlebenswillen und ihrer spektakulären Flucht sammelten Anwohner genug Geld, um sie dem Bauern abzukaufen und so kam sie nach Hof Huppenhardt, wo sie drei Monate später das Stierkälbchen "Poldi" zur Welt brachte. Ihre Trächtigkeit war bei den Tests einfach übersehen worden. Mit ihm lebt sie hier jetzt glücklich und beschützt ihn noch heute wie ein Kälbchen, obwohl er sie mittlerweile deutlich überragt. Ivan Unser Ivan ist einer der ersten Bewohner von Hof Huppenhardt. Der Wallach stammt von einem Schlachtpferdetransport aus Osteuropa und kann leider durch eine periodische Augenentzündung nicht mehr sehen. Er ist dadurch bei fremden Menschen oder Geräuschen sehr ängstlich, jedoch gibt ihm seine Freundin Paula Sicherheit. In seinem eigenen Paddock, mit für ihm sicherer Umzäunung, kann sich Ivan frei bewegen und nimmt am Geschehen auf unserem Hof teil. Da Ivan auf Hof Huppenhardt bleiben wird, freut er sich über Paten, die sich an Futter- oder Tierarztkosten beteiligen.
Tara und Leo Unserer Kamerunschaf Tara wurde mit anderen Schafen von Jugendlichen schwer misshandelt und die Verletzungen nicht sachgemäß behandelt. Leo wurde verletzt an einem Bahngleis gefunden, ob er entlaufen ist oder ausgesetzt wurde wissen wir nicht, niemand vermisste ihn. Durch die schlimmen Erlebnisse ist besonders Tara sehr scheu und lässt sich nicht anfassen. Die beiden genießen jetzt einfach das ruhige und sichere Leben hier auf dem Hof.
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HOF HUPPENHARDT | RESPEKTIERE
Muli Sofie – Neu auf Huppenhardt
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nfang Juli kam Muli Sofie zu uns nach Hof Huppenhardt, nachdem wir sie von einem anderen Tierschutzverein aus dem Oberbergischen übernommen hatten.
Was ist eigentlich ein Muli?
Im Allgemeinen bezeichnet man die Kreuzung aus Pferd und Esel als Muli. Genaugenommen gibt es aber Unterscheide, denn aus der Kreuzung von Pferdestute und Eselhengst entsteht ein Maultier, von Eselstute und Pferdehengst ein Maulesel. Richtigerweise wird nur ein Maultier "Muli" genannt, umgangssprachlich oft aber beide Kreuzungen. Gezüchtet werden in der Regel Maultiere, Maulesel kommen selten vor. Mulis sind spezielle Züchtungen. Da Pferde und Esel eine unterschiedliche Anzahl Chromosomen (Erbgutträger) haben, nämlich Pferde 64 und Esel 62, sind Mulis in der Regel unfruchtbar. Obwohl die Zucht aufwendig ist, wurden bereits im Altertum Mulis gezüchtet, um die positiven Eigenschaften von Eseln und Pferden zusammenzuführen. Mulis sind durch die Einkreuzung von Eseln trittsicherer, langlebiger, unempfindlicher gegen Hitze und ausdauernder als Pferde. Vom Pferd haben sie den Vorteil der Größe und Stärke und
sind zudem weniger empfindlich bei Nässe. Mulis sind sehr charakterstark und weniger scheu als Pferde. Sie sind sehr intelligent und haben ein hervorragendes Gedächtnis. Ihr Vertrauen zu gewinnen ist jedoch schwerer als beim Pferd oder Esel und auch ihre Ausbildung erfordert sehr viel mehr Konsequenz. Gelingt das, sind Mulis sehr zuverlässige und genügsame Arbeits- oder Reittiere. Besonders gut eigneten sie sich früher für die Landwirtschaft. Bis heute werden sie als Lastentiere in bergigen Regionen genutzt. Je nachdem welche Elterntiere zur Zucht eines Mulis genutzt werden, können diese die unterschiedlichsten Größen und Farben annehmen. Unsere Sofie ist wahrscheinlich aus einer Kreuzung mit einem Shetty oder Pony entstanden, denn sie ist ein kleiner, aber umso niedlicherer Vertreter der Mulis. Wir gehen davon aus, dass sich Sofie schnell auf Hof Huppenhardt einleben wird und in den kommenden Monaten guten Anschluss bei unseren Eseln oder Ponys finden wird. Auch unseren Besuchern wird sie mit ihrer zutraulichen Art bestimmt viel Freude bereiten.
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RESPEKTIERE | IN EIGENER SACHE
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elfen Sie uns Kosten einzusparen, indem Sie uns Ihre E-Mail Adresse mitteilen und uns eine Einzugsermächtigung für Ihren Mitgliedsbeitrag erteilen. Denn wenn Sie bequem per Bankeinzug bezahlen, sparen wir Verwaltungskosten – Geld, das dann dem Tierschutz zugutekommen kann!
wir Ihnen gratis eine praktische Tragetasche aus Jute für Ihren nächsten Einkauf. Zusammen mit unserem Partner "Project Blue Sea e. V." setzen wir uns für weniger Plastikmüll in unserer Umwelt ein und würden uns freuen, wenn Sie beim nächsten Einkauf auf Plastiktüten verzichten und stattdessen unsere StoffTragetasche nutzen!
Sie können außerdem aktiv zur Finanzierung neuer Projekte beitragen, wenn Sie uns helfen neue Mitglieder zu werben. Einen Mitgliedsantrag finden Sie auf Seite 50.
Wir freuen uns außerdem sehr, wenn Sie dazu beitragen, dass der ETN noch mehr bewirken kann. Gerne schicken wir Ihnen ein zweites Exemplar unseres Magazins zum Auslegen in Tierarztpraxen, Heimtiershops und anderen geeigneten Orten. Sie können uns auch Adressaten mitteilen, die von uns regelmäßig ein
Für jede erteilte Einzugsermächtigung plus Mailadresse sowie für jedes von Ihnen neu geworbene Mitglied senden
Foto: Gürkan Kurt, sxc.hu
g n u k r i w t i M e Ihr ! t n h o l e wird b Magazin erhalten möchten, dabei ist es wichtig, dass dieses Exemplar einer größeren Leserschaft zugänglich ist. Wir freuen uns auf Ihre Mithilfe!
Vor- und Zuname: Straße, PLZ/Ort: Erteilung einer Einzugsermächtigung und eines SEPA-Lastschriftmandats 1. Ich ermächtige den ETN e. V. widerruflich, die von mir zu entrichtenden Zahlungen von meinem Konto einzuziehen. 2. Sepa-Lastschriftmandat: Ich ermächtige den ETN e. V., Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die vom ETN e. V. auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen. Vor dem ersten Einzug einer Sepa-Basislastschrift wird mich der ETN e. V. über den Einzug in dieser Verfahrensart unterrichten. Gläubiger-Identifikationsnummer: DE88ZZZ00000043587 Mandatsreferenz: Wird separat mitgeteilt
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NATURSCHUTZ | RESPEKTIERE
Streit ums Gift Glyphosat - Gegen jeden Widerstand
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ie Entscheidung der EU-Kommission ist gefallen und die Zulassung für Glyphosat um weitere 18 Monate verlängert. Ein kleiner Lichtblick: Eine Verlängerung um 15 Jahre, wie anfangs geplant, ist vorerst vom Tisch. Auch soll die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) jetzt die Krebsgefahr von Glyphosat neu bewerten.
Glyphosat kommt auch in privaten Gärten zum Einsatz, am häufigsten unter dem Namen RoudUp. Auf Gehwegen und Pflastern bietet es sich an, um Unkraut schnell und ohne lästiges Auskratzen loszuwerden. Insgesamt ist Glyphosat scheinbar ein vielseitiges und praktisches Mittel zur Unkrautbekämpfung. Doch kein Gift ist ohne Nebenwirkungen,
Was ist Glyphosat und wie wird es genutzt?
Risiken von Glyphosat
Foto: Peter Freitag, Rainer Sturm_pixelio.de
Glyphosat wird als Breitbandherbizid eingesetzt, es ist also ein Pflanzenvernichtungsmittel. Es wird nicht nur von bestimmten Pflanzenarten oder "Unkräutern", sondern von allen Pflanzen gleichermaßen über die Blätter aufgenommen. Um Glyphosat auf Feldern einzusetzen zu können, auf denen Nutzpflanzen wachsen, werden vor allem in den USA daher solche eingesetzt, die gentechnisch verändert sind. Diese Genpflanzen, wie beispielsweise Mais oder Soja, sind resistent gegen Glyphosat, wodurch das Mittel ganzjährig eingesetzt werden kann. Das ist zwar in Europa noch nicht der Fall, trotzdem wird Glyphosat auch hier in der Landwirtschaft genutzt. Das Mittel wird auf dem Feld ausgebracht, bevor die eigentlichen Nutzpflanzen gesät werden, um Unkräuter schon im Vorfeld zu bekämpfen. Auch kurz nach der Saat kann noch Glyphosat gesprüht werden. In der Landwirtschaft werden in Deutschland jährlich mehr als 5.000 Tonnen des Unkrautmittels verbraucht.
Es gibt verschiedene internationale Studien zur Gefahr von Glyphosat für Umwelt und Gesundheit. Da die Studien zu verschiedenen Ergebnissen kommen, konnte bisher nicht genau geklärt werden, wie gefährlich Glyphosat wirklich ist. Da es über ein Enzym wirkt, das nur bei Pflanzen, Pilzen und Mikroorganismen vorkommt, ging man bisher davon aus, dass Glyphosat nicht in die menschlichen Zellen aufgenommen werden kann. Trotzdem stuft die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC), eine Einrichtung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Glyphosat als "wahrscheinlich krebserregend beim Menschen" ein. In der Provinz Chaco in Argentinien, wo gentechnisch verändertes Soja angebaut und massiv Glyphosat eingesetzt wird, verdreifachte sich die Krebsrate bei Kindern unter 15 Jahren zwischen 1990 und 2009. Vieles spricht dafür, dass die hohe Krebsrate in der Region mit dem Unkrautvernichter zusammehhängt. Auch Studien des BUND, die das Mittel bereits im Urin von Menschen nachgewiesen hat, geben Anlass zur Sorge. Glyphosat findet sich mittlerweile in vielen Nahrungsmitteln, im Wasser und in der Umwelt und die Folgen sind nicht absehbar.
Was tut die Politik?
Ende Juni wurde die Zulassung von Glyphosat von der EUKommission um 18 Monate verlängert, danach muss neu geprüft werden. Zuvor hatte es in vier Abstimmungen keine Mehrheit der EU-Staaten für eine langjährige Zulassung gegeben. Ein klares Zeichen gegen Glyphosat, auch in Deutschland. Während viele Landwirte es aber weiter nutzen möchten, ist es im Privatbereich denkbar einfach, ein Zeichen gegen Glyphosat zu setzen: Verzichten Sie einfach darauf! Auch das sogenannte Unkraut hat seinen Nutzen und sieht meistens auch noch schön aus.
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RESPEKTIERE | TIERSCHUTZ
Biene in Gefahr Mit ihrem sprichwörtlichen Fleiß leisten die Bienen Unglaubliches für uns Menschen und die Natur. Ihr Honig versüßt unser Leben, ihr Summen bringt Leben in unseren Garten und Propolis ist gut für unser Immunsystem. Die zentrale Aufgabe der Bienen ist jedoch die Bestäubung. Rund 80 % der Nutzpflanzen sind auf Bestäubung durch Insekten angewiesen, davon übernehmen die Honigbienen einen großen Teil.
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as macht sie zum wichtigsten Nutztier nach Rind und Schwein. Gäbe es keine Bienen, müssten wir Menschen auf rund ein Drittel unserer Lebensmittel verzichten. Die Honigbiene ist eine tragende Säule unseres Ökosystems. Leider wackelt sie, denn die Bienen sind stark gefährdet.
Nahrungsmangel
Noch vor wenigen Jahren boten Äcker und Wiesen einen Reichtum aus ganz unterschiedlichen Blüten. Durch die Industrialisierung der Landwirtschaft wurde diese Vielfalt größtenteils zerstört. Getreidefeldern fehlen die Beikräuter, Wiesen sind zu Grünland geworden. In landwirtschaftlich intensiv genutzten Regionen wie Mitteleuropa finden Bienen kaum noch Nahrung. Ohne die Zufütterung durch Imker würden sie oft verhungern.
Pestizide
Eine weitere Gefahr für die Bienen stellt der Einsatz von Spritzmitteln in der Landwirtschaft dar. Besonders gefährlich sind die subletalen Effekte der Pestizide. Sie führen nicht sofort zum Tod, sondern stören die Kommunikationsfähigkeit und den Orientierungssinn der Tiere. Die Bienen finden nicht mehr in den heimischen Stock zurück und sterben.
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Bienen brauchen Blüten – leider finden Bienen in unserer heutigen industrialisierten Land(wirt)schaft kaum noch Nahrung. Rund 80% unserer Nutzpflanzen sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen.
TIERSCHUTZ | RESPEKTIERE
Bei Mellifera e. V. dürfen die Bienen ihre eigenen Waben bauen, dies ist artgerechter und gesünder für die Tiere.
gungen – all das wirkt sich negativ auf die Bienen aus. Sie sind einem zu hohen Stress ausgesetzt und werden weniger widerstandsfähig gegen Krankheiten. Am meisten verbreitet ist die Varroamilbe, ein aus Asien eingeschleppter Parasit. Imker müssen ihre Bienenvölker mehrmals im Jahr gegen die Varroamilbe behandeln, andernfalls würden alle Tiere daran zugrunde gehen.
Gentechnik
Es sind aber nicht nur Pestizide, die Imkern Sorgen bereiten. Seit der Einführung gentechnisch veränderter Pflanzen stehen auch diese im Verdacht, die Bienengesundheit zu gefährden. Sie können nicht unterscheiden, ob eine Pflanze gentechnisch verändert ist oder nicht. So verteilen sie die gefährliche Fracht und kontaminieren durch ihre natürliche Tätigkeit gentechnikfreie Flächen mit Agro-Gentechnik. Der Nektar und Pollen der gentechnisch veränderten Pflanzen wird natürlich auch von den Bienen verarbeitet und gelangt über den Honig und andere Bienenprodukte auch zum Menschen.
Der Verein Mellifera e. V. setzt sich seit 1985 für eine wesensgemäße Bienenhaltung und den Schutz der Bienen allgemein ein. In seiner Lehr- und Versuchsimkerei Fischermühle auf der schwäbischen Alb werden neue imkerliche Betriebsweisen erprobt und vermittelt, die sich an den natürlichen Bedürfnissen der Bienen orientieren. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Entwicklung von ökologischen Behandlungsmethoden von Bienenkrankheiten. Zu den deutschlandweiten Initiativen von Mellifera e. V. gehören unter anderem das "Netzwerk Blühende Landschaft", das sich für die Verbesserung der Nahrungsgrundlagen für Blüten besuchende Insekten einsetzt, das "Bündnis zum Schutz der Bienen", das gegen Pestizide und Gentechnik kämpft sowie die Initiative "Bienen machen Schule", die Kinder und Jugendliche für die Bienen begeistern soll. Der ETN unterstützt Mellifera e. V. seit 2009. Mehr Infos unter: www.mellifera.de
Wollen Sie den Bienen helfen? Bei vielen Imkern steht die Maximierung des Honigertrags Werden Sie Bienenpate!
Bienenhaltung
im Vordergrund. Ähnlich wie bei der Massentierhaltung von Schweinen und Geflügel, werden viele Bienen heutzutage nicht artgerecht gehalten. Bei der Zucht wird hauptsächlich auf Leistung und Sanftmut geachtet und nicht auf Robustheit und Widerstandskraft. Im Bienenstock werden ihnen künstlichen Waben vorgesetzt, der Königin werden die Flügel beschnitten, damit sie nicht wegfliegen kann. Außerdem dürfen die Tiere nicht ihren natürlichen Schwarmtrieb ausleben.
Mit einer "BeeGood-Bienenpatenschaft" unterstützen Sie die Arbeit von Mellifera e. V. zum Schutz der Bienen. Als Dankeschön erhalten Sie von "Ihren" Bienen ein Honigglas.
Bienenkrankheiten
Bienen existieren auf der Erde seit Millionen von Jahren, sie können sich eigentlich extremen Veränderungen gut anpassen. Doch heutzutage kommen sie nicht mehr mit. Ob Nahrungsmangel, Pestizide, Gentechnik oder die Haltungsbedin-
Viele Pestizide schädigen auch die Bienen.
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RESPEKTIERE | NATURSCHUTZ
Es geht auch ohne Chemie!
Wie man Schädlinge im eigenen Garten auf natürliche Weise loswerden kann
Kartoffelkäfer
Kartoffelkäfer können schwere Schäden nicht nur an Kartoffelpflanzen, sondern auch an Tomaten anrichten. Als Schutz kann ein Schädlingsnetz dienen oder das Absammeln der Käfer und ihrer Eier. Durch einen Mischanbau mit Pfefferminze, Kümmel oder Meerrettich lässt sich das Risiko eines Befalls zudem deutlich reduzieren.
Schnecken
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Foto: M. Großmann_pixelio.de
Schnecken stellen für viele Gartenfreunde einen wahren Albtraum dar, da diese die mühsam gepflegten Pflanzen in kürzester Zeit bis auf das letzte Blatt abfressen. Um dem vorzubeugen hilft das gezielte Absammeln der Schnecken. Erleichtert wird es, indem man ein Brett in das Beet legt unter dem die Schnecken Schutz suchen oder indem man einen Schneckenzaun baut. Auch den Geruch von Holunder, Schafgarbe, Knoblauch, Salbei und Zwiebeln mögen Schnecken nicht. Tigerschnegel und Gehäuse-Schnecken vertilgen übrigens gerne Eier anderer Schnecken, man sollte diese Nützlinge also nicht wegsammeln.
NATURSCHUTZ | RESPEKTIERE
Echter Mehltau
Echter Mehltau ist einer der häufigsten Schädlinge im heimischen Garten. Die Pilzerkrankung taucht an Blattoberseiten, Blüten und Knospen auf. Statt mit einem Fungizid, ein Mittel zum Töten eines Pilzes, kann einfach mit frischer Milch behandelt werden. Dafür zweimal die Woche ein Gemisch von Milch und Wasser im Verhältnis 1:9 auf die Pflanze sprühen.
Kohlweißlinge
Wenn sich mal wieder die Raupen des Kohlweißlings an Ihren Kohlpflanzen zu schaffen machen, dann versuchen Sie es mit einem Sud von gekochtem Tomatenblättern. Lassen Sie diesen ein paar Tage ziehen und sprühen Sie die Pflanzen ein. Zur Vorbeugung bietet es sich auch an ein paar Tomatenpflanzen zwischen den Kohl zu setzen.
Milben
Bei einem Milbenbefall hilft ein Sud aus Rainfarn. Dieser sollte im Verhältnis 1:2 mit Wasser vor der Verwendung verdünnt werden. Dieser hilft im Übrigen auch um die Weiße Fliege aus dem Gemüsebeet zu vertreiben.
Blattläuse
Den Tipp mit Spülmittel kennen viele, doch natürlicher ist die Behandlung mit der Schale der Waschnuss (Sapindus mukorossi), die eine schädlingsbekämpfende Wirkung hat. Um diese zu nutzen, kochen Sie zehn Waschnüsse in einem Liter Wasser aus und nachdem dieser Sud abgekühlt ist, kann dieser einfach auf die befallene Pflanze gesprüht werden. Alternativ kann auch ein Sud aus Brennnessel helfen.
Artenvielfalt
Foto: Thomas Max Müller_pixelio.de
als natürlicher Schädlingsbekämpfer Fördern Sie natürliche Artenvielfalt in Ihrem Garten, denn so beseitigen die natürlichen Fressfeinde oft das Problem mit Schädlingen ganz von alleine.
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RESPEKTIERE | NATURSCHUTZ
Auch Pfifferlinge dürfen nur mit Genehmigung kommerziell gesammelt werden. Foto: Gabi Schoenemann_pixelio.de
Pilze sammeln
Was man beachten sollte
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m September und Oktober begegnet man im Wald wieder vielen Menschen, die man sonst nur selten dort sieht: Bewaffnet mit Körben, Messern und Bestimmungsbücher sind die Pilzsammler wieder unterwegs. Für den Laien ist oft nicht klar, wie man Pilze am besten sammelt und was überhaupt erlaubt ist. Wir geben Tipps: Jeder, der Pilze für den Verzehr sammeln will, sollte sich gut mit der Bestimmung von Pilzen auskennen oder einen Fachmann zu Hilfe holen, denn viele Speisepilze haben giftige Doppelgänger. Bücher oder Apps fürs Smartphone können bei der Unterscheidung nur bedingt weiterhelfen, deshalb möchten auch wir hier keine Tipps zur Arterkennung von Pilzen geben. Das sollte man im Zweifel wirklich einem Experten überlassen.
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Wie pflücke ich richtig? Hier scheiden sich unter Pilzsammlern die Geister, welches die richtige Methode ist. Viele Pilzkenner empfehlen, den Pilz mit einer Drehbewegung vorsichtig aus dem Boden zu lösen. Das entstandene Loch soll dann mit etwas Erde oder Laub verschlossen werden. So soll das im Boden liegende Mycel
Foto: Harry Hautumm_pixelio.de
Was darf ich sammeln? Viele heimische Speisepilze wie Steinpilz oder Pfifferling stehen unter Artenschutz, dürfen aber "in geringen Mengen" für den Eigenbedarf gesammelt werden. Meistens gilt ein Kilogramm pro Person und Tag als akzeptabel, die Mengen schwanken aber von Region zu Region. Will man auf Nummer sicher gehen, fragt man am besten bei seiner Gemeinde nach. Das körbeweise gewerbliche Sammeln
von Pilzen und das Pflücken streng geschützter Arten wie Trüffel oder Grünling ist generell verboten!
NATURSCHUTZ | RESPEKTIERE
Krankheitserreger keine Chance haben, sollte man Wildpilze ca. 15 Minuten garen.
Vorsicht nicht alle Pilze sind essbar.
Foto: Marco Dietrich_pixelio.de
(fadenförmiges Pilzgeflecht im Boden, der "eigentliche" Pilz) nur wenig verletzt und vor Austrocknung geschützt werden. Andere empfehlen den Pilz knapp über dem Boden abzuschneiden. Wie auch immer man es macht, man sollte in jedem Fall vorsichtig vorgehen und Pilze, die man nicht pflücken will, nicht beschädigen. Alte und offensichtlich nicht mehr genießbare Pilze sollten stehen bleiben, damit diese auch weiterhin ihre Sporen verbreiten und zur Vermehrung der Pilze beitragen können. Der richtige Umgang mit Pilzen Pilzsammler sind nicht umsonst meist mit Weidenkörben im Wald unterwegs, denn bei Pilzen ist es wichtig, dass sie luftig transportiert und gelagert und nicht gequetscht werden. Werden Pilze in Tüten oder luftdichten Gefäßen aufbewahrt, verderben sie schneller und können beim Verzehr MagenDarm-Beschwerden verursachen. Pilze sollte man nicht waschen, da sie ansonsten verwässern, wohl müssen sie aber gründlich geputzt werden. Dazu eignet sich am besten ein Pinsel. Damit Pilze bekömmlicher für den Magen werden und
Warum verdienen Pilze unseren Schutz? Pilze, so unscheinbar sie auch auf den ersten Blick wirken mögen, spielen eine wichtige Rolle in unseren Ökosystemen. Geschätzte 500.000 Arten gibt es weltweit, nur ein Bruchteil ist bisher beschrieben. Pilze ähneln im Zellaufbau teils den Pflanzen, haben aber auch Eigenschaften aus dem Tierreich, weshalb man die Pilze mittlerweile als eigenständige Gruppe einordnet. Speisepilze gehören zu den Mycelpilzen, das heißt, sie besiedeln mit einem fädigen Geflecht, dem Mycel, festes Substrat wie beispielsweise Erde oder Holz. Die Pilze, die man an der Oberfläche sieht, sind nur die Fruchtkörper, also die Fortpflanzungsorgane des Mycels. Pilze gelten neben den Bakterien als wichtigste Zersetzer organischen Materials (Destruenten). So sind sie beispielsweise fähig, Totholz in großen Mengen zu zersetzen. Viele Pilze bilden auch Symbiosen (Lebensgemeinschaft, die für beide Seiten Vorteile bringt) mit Pflanzen, indem sie die Wurzeln der Pflanze mit ihrem Mycel umschlingen. Die Pflanze erhält dabei mehr Nährstoffe aus dem Boden und der Pilz erhält im Gegenzug Nährstoffe, die die Pflanze in der Photosynthese erzeugt. Eine solche Lebensgemeinschaft wie man sie zum Beispiel beim Pfifferling und Fichten oder Rotbuchen findet, nennt man Mykorrhiza. Pilze können aber auch parasitisch auftreten und Pflanzen schädigen, wie dies bei vielen Arten der Baumpilze der Fall ist. Grundsätzlich sollte man beim Pilzsammeln immer bedenken, dass Pilze wichtige Aufgaben in unserer Natur übernehmen und deshalb mit entsprechender Vorsicht vorgehen. Auch Giftpilze sind in der Natur nützlich und sollten deshalb stehen gelassen werden. Für streng geschützte und seltene Arten gilt dasselbe. In diesem Sinne wünschen wir viel Spaß bei der Pilzsuche!
Der Steinpilz ist - wie viele andere Speisepilze – ein Mykorrhiza-Pilz. Foto: Rosel Eckstein_pixelio.de
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RESPEKTIERE | TIERSCHUTZ
Zu Besuch bei den Wisenten
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m Hochsauerland gibt es seit drei Jahren ein einzigartiges Auswilderungsprojekt, das die Erhaltung der vom Aussterben bedrohten europäischen Wisente zum Ziel hat.
Wir bleiben dran und werden Sie in den nächsten Ausgaben der "Respektiere" weiterhin über das Projekt informieren. Foto: Talya_fotolia.de
Im Forst der Familie zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg leben mittlerweile 19 Wisente völlig frei - zum ersten Mal seit das Wisent vor 400 Jahren in Deutschland ausstarb. Ein fortwährender Konflikt mit den Waldbauern und ein Zusammentreffen einer Spaziergängerin mit einem der Wisente stellt nun aber das gesamte Projekt in Frage, denn die Frau behauptet von dem Wisent angegriffen worden zu sein. Die Wellen in den Medien schlugen hoch und der Landrat verlangte die umgehende Einstellung des Projekts.
keiten der Unterstützung besprochen und auch das laufende Gerichtsverfahren thematisiert, das entscheiden wird, ob das Wisent-Projekt eine Zukunft hat.
Entsetzt über die voreiligen Berichte und unbedachten Forderungen, boten wir dem Trägerverein des Projektes "WisentWelt Wittgenstein" unsere Hilfe an und eine ETN-Mitarbeiterin besuchte den Wisent-Wald, um sich ein umfassendes Bild zu machen. Der Schutz von Wildtieren gehört schon lange zu den Aufgaben des ETN und so war sofort klar, dass wir uns für den Erhalt des Wisent-Projektes einsetzen wollen. Bei unserem Besuch im Wisent-Wald wurden die Möglich-
HERZENSSACHE: ALUMINIUM-RECYCLING HILFT WIRTSCHAFT UND UMWELT
Aluminium ist als leichter und dennoch robuster Werkstoff für nachhaltiges Wirtschaften unverzichtbar; allerdings mit sehr hohem Energiebedarf bei der Herstellung. Umso wichtiger ist eine hohe RecyclingQuote. Die Wiederverwertung des Leichtmetalls ist ebenso eine Wissenschaft wie eine Kunst: Sortenreine Trennung der Legierungen und präzise Analysen sind ebenso notwendig wie jahrelange Erfahrung. Bei Müller & Sohn ist Ihr Wertstoff in den richtigen Händen. Sprechen Sie uns an! Müller & Sohn GmbH & Co. KG | Metall-Aufbereitungswerk T: +49 2339 605-600 | F: +49 2339 605888-88 info@AluminiumOnline.de | www.AluminiumOnline.de
Foto: Martin Weber, www.grundrecht-leben.de
POLITIK | RESPEKTIERE
Die Milch macht’s Tierleid als Folge der Milchwirtschaft
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ie Milchwirtschaft steckt in der Krise. Zu geringe Milchpreise, Bauern, die nicht mehr wirtschaftlich arbeiten können und eine Überproduktion von Milch. Aber wer denkt bei diesen Diskussionen an die eigentlichen Produzenten der Milch? Die Kühe? Viele Missstände sind in jüngerer Zeit ans Licht gekommen, sei es bei der Schlachtung oder in der Haltung von Rindern. Es ist Zeit, über das Tier hinter dem Produkt nachzudenken!
Unsere heutigen Milchkühe stammen aus Hochleistungszuchten, ihr Körper arbeitet Tag für Tag wie der eines Spitzensportlers. Manche Spitzenkühe geben bis zu 50 Liter Milch am Tag, vor nur 40 Jahren lag die normale Leistung hingegen noch bei etwa 10 Litern pro Tag. Die permanente Höchstleistung zieht Stoffwechselprobleme nach sich, sodass die Tiere nach wenigen Jahren völlig ausgemergelt sind. Kommen dann noch Fruchtbarkeitsprobleme hinzu, führt der letzte Weg nur noch zum Schlachthof. Der Großteil der geschlachteten Milchkühe in Deutschland ist weniger als fünf Jahre alt. Schon zu diesem Zeitpunkt ist ihr Körper durch permanente Schwangerschaft und Laktation, also die Phase, in der eine Kuh Milch gibt, so ausgelaugt, dass sie keine Leistung mehr bringt und ihr Weiterleben für den Milchbauern zu teuer ist.
Das ungeborene Kalb fährt mit zum Schlachter
Ohne Kalb gibt es keine Milch, denn Kälber zu gebären ist der Sinn des Lebens einer Milchkuh. Nach der Geburt eines
Kalbes gibt die Mutterkuh für ungefähr 300 Tage Milch. Man sollte also denken, dass es keinen Sinn macht, eine trächtige Kuh schlachten zu lassen. Damit verschwendet der Bauer geradezu sein Kapital. Trotzdem landen schätzungsweise 180.000 gravide (trächtige) Milchkühe jedes Jahr auf dem Schlachthof. Das bedeutet, dass mehr als 10 % der geschlachteten Kühe trächtig sind. Da die Schwangerschaft im ersten Drittel der Tragzeit nur schwer festzustellen ist, liegt die Dunkelziffer vermutlich noch weitaus höher. Die Gründe für die Schlachtung einer graviden Kuh sind vielfältig: • Durch einen Fehler des Tierarztes oder des Landwirts wurde die Trächtigkeit nicht erkannt. • Die Kuh ist krank und eine tierärztliche Behandlung wäre zu teuer. Das Abwarten der Geburt rentiert sich für den Landwirt nicht. • Die Kuh gibt aufgrund ihres Alters oder wegen Überbelastung ihres Organismus nicht mehr genug Milch. Auch hier rentiert sich die Haltung dieser Kuh nicht mehr. Wird eine trächtige Kuh geschlachtet, erstickt das ungeborene Kalb qualvoll im Mutterleib, da die Blutzirkulation und damit die Sauerstoffzufuhr zum Kalb unterbrochen werden. Dieser langsame und qualvolle Tod kann bis zu 20 Minuten dauern. Spätestens nach dem ersten Drittel der Trächtigkeit hat der Fötus eine Entwicklungsstufe erreicht, in der er Schmerz spürt, das heißt, das Kalb nimmt die Schlachtung und den Erstickungstod bewusst war. Unter diesen Voraussetzungen ist es unstrittig, dass die Schlachtung gravider Rinder Tierquälerei ist.
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RESPEKTIERE | POLITIK
Bisher gibt es in Deutschland noch keine rechtliche Grundlage, die die Schlachtung trächtiger Kühe verbietet, denn früher gab es zu diesem Thema noch keinen Handlungsbedarf, da gravide Kühe beim Schlachter die Ausnahme darstellten. Dem Tierschutzgesetz zufolge, muss die Tötung eines Tieres unter Betäubung erfolgen, ungeborenes Leben wird in dem Gesetz aber nicht erwähnt. Auch darf ein Tier nicht ohne vernünftigen Grund getötet oder ihm Schmerzen und Leiden zugefügt werden – dieser Grundsatz müsste auch explizit auf ungeborenes Leben angewandt werden. Als Verstoß gilt im Moment aber nur der Transport einer hochträchtigen Kuh, wenn bereits 90 % der Trächtigkeitsdauer überschritten wurden. Das genaue Stadium der Trächtigkeit lässt sich in der Praxis aber nur schwer bestimmen. Nachdem die Tragweite des Problems publik wurde, hat auch das Bundeslandwirtschaftsministerium die Schlachtung gravider Rinder als inakzeptabel bezeichnet, setzt aber bisher auf ein EU-weites Verbot, anstatt selbst aktiv zu werden.
Bei der Anbindehaltung keinen Schritt weiter
Kühe in Anbindehaltung. Zwei der Kühe wurden mit Riemen die Hinterläufe zusammen gebunden, um die Tiere zu stabilisieren. Durch die unnatürliche hohe Milchleistung leiden diese Kühe an einem Calciummangel, der die Muskeln schwächt. Foto: Martin Weber, www.grundrecht-leben.de
Ein weiteres unterschätztes und von der Bundesregierung abgetanes Problem ist die ganzjährige oder teilweise Anbindehaltung von Rindern. Bei der Anbindehaltung werden die Tiere ganzjährig oder nur außerhalb der Weidesaison im Winter in einer Reihe stehend jeweils separat am Hals fixiert, entweder mit einer Metallkette oder einem Halsrahmen aus Metall. Die Tiere können nur in dieser Position stehen oder liegen, sie können sich nicht umdrehen oder umherlaufen. Durch die Anbindehaltung werden die Tiere in ihrer Bewegung fast komplett eingeschränkt. Sozialkontakte unter den Tieren können fast gar nicht stattfinden und durch das ständige regungslose Stehen leiden die Tiere unter Gelenkund Rückenschmerzen. Außerdem werden die Kühe durch die Fixierung oft am Hinlegen gehindert und die Metallketten verursachen Schürfwunden an den Hälsen. Man muss kein Experte in Sachen Nutztierhaltung sein, um zu erkennen, dass diese Form der Haltung nicht tiergerecht sein kann! Auch das Tierschutzgesetz besagt, dass man die "Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung nicht so einschränken darf, dass ihm Schmerzen oder vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden" – Anbindehaltung verstößt also auch gegen das Tierschutzgesetz. Deshalb hat sich der Bundesrat Anfang 2016 klar für ein Ende der Anbindehaltung ausgesprochen, doch Landwirtschaftsminister
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Christian Schmidt (CDU) erklärte daraufhin, dass er ein Verbot auf keinen Fall umsetzen werde. Und so sollen weiterhin 1,3 Millionen Kühe vor allem in Süddeutschland mit Ketten um den Hals bewegungslos vor sich hinvegetieren. Wie der Bauernverband sagt, geschieht dies zur Sicherung kleinbäuerlicher Existenzen und für den Tourismus. Sicherlich gibt es für Touristen in Bayern auch nichts Schöneres zu sehen, als angebundene Kühe, die unter Schmerzen in winzigen Ställen vom Tageslicht träumen ...
Nur der Gipfel des Eisberges
Anbindehaltung und die Schlachtung trächtiger Kühe mitsamt ihrer ungeborenen Kälber sind nur zwei Auswüchse der modernen Milchviehwirtschaft. Eine Hochleistungszucht auf immer mehr Ertrag, die auf Kosten der Kühe geht. Wenige Jahre alte Kühe, die so ausgemergelt sind als wären sie uralt. Stierkälber, die man sterben lässt, weil es sich nicht lohnt, sie aufzuziehen ... Das alles sind Folgen einer Milchwirtschaft, die sich immer mehr vom Tier weg hin zu reinem Profitdenken entwickelt hat. Die Milchkuh wurde zum seelenlosen Milchlieferanten und Fleischproduzenten degradiert. Prämierte Hochleistungstiere landen wenige Monate später in der Wurst. Vielleicht fragen Sie sich, ob unser vermeintlicher "Genuss" all das Tierleid wert ist. Schauen Sie dazu einmal einer Kuh in die Augen, dann wissen Sie die Antwort ...
POLITIK | RESPEKTIERE
Verbandsklagerecht Am 19.04.2016 entschied das Verwaltungsgericht in Münster, dass kein Anspruch eines anerkannten Tierschutzvereins auf Akteneinsicht in Verwaltungsakten des Veterinäramtes in einem Verfahren nach § 16 a TierSchG besteht. Die Entscheidung beruht darauf, dass das Gesetz nur Klagerecht, aber kein Mitwirkungsrecht in einem solchen Verfahren vorsieht. § 16 a ver-
pflichtet die zuständige Behörde zur Beseitigung festgestellter Verstöße gegen das Tierschutzgesetz und die zur Verhütung künftiger Verstöße notwendigen Anordnungen zu treffen. Tierschutzvereine werden durch dieses Urteil in ihren Möglichkeiten eingeschränkt im Sinne des Verbandsklagerechts gegen das behördliche Unterlassen von Maßnahmen nach § 16 a vorzugehen, da nötige Kenntnisse über die Vorgänge fehlen.
Aus der Politik Skandalös - Kükenschreddern weiter erlaubt
Foto: Tim Reckmann, Havly, Peter Kretschmer – pixelio.de
Am 20.05.2016 entschied das Oberlandesgericht in zwei Verfahren, dass das Töten männlicher Eintagsküken aus Legehennenrassen nicht gegen das Tierschutzgesetz verstößt. Als Begründung wurde angeführt, dass das Tierschutzgesetz das Töten von Tieren erlaube, wenn dafür ein vernünftiger Grund im Sinne des Gesetzes vorliege. Und in diesem Fall sei dieser Grund, dass die Aufzucht der männlichen Küken aus einer Legehennenrasse für die Brütereien mit einem unverhältnismäßig großen Aufwand verbunden und somit nicht wirtschaftlich sei. Dieses Urteil bedeutet für 50 Millionen männliche Küken im Jahr den Tod!
Pferdekutschen in Berlin Pferdekutschen bleiben weiter ein Teil des Stadtbildes in Berlin. Der Ausschuss für Bauen, Wohnen und Verkehr lehnte am 15. Juni 2016 einen Antrag der Piraten ab, Pferdekutschen in der Stadt zu verbieten und stellte sich damit auch
gegen über 70.000 Menschen, die die Online-Petition hierfür unterschrieben haben. Stattdessen setzte sich der Antrag der SPD und der CDU durch, indem eine regulierte Durchführung von Kutschenfahrten gefordert wurde. Für die Pferde ändert sich dadurch kaum etwas.
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RESPEKTIERE | TIERSCHUTZ TIERSCHUTZ
Nicht jeder Igel braucht Hilfe – aber jede Hilfe muss richtig sein ngemeine s s e r e t n I z ut Die Igelsch t sich vor. l l e t s . V . e t schaf Gegründet im Oktober 1978 in Ennepetal ist die Igelschutz-Interessengemeinschaft e. V. ein gemeinnütziger Verein, dem erfahrene Igelpfleger und Tierärzte angehören und die als besonders förderungswürdig anerkannt ist.
S
ie arbeitet mit dem Ziel die Öffentlichkeit über Probleme des Igels aufzuklären und Maßnahmen zu seinem Schutz anzuregen. Dabei unterstützt sie Vorhaben, die der Erforschung des Verhaltens, der Biologie und der Lebensräume des Igels dienen; die qualifizierte Betreuung notleidender Igel fördern; einschlägige Informationen sammeln und vermitteln, sowie zum Erfahrungsaustausch und zur Zusammenarbeit derer beitragen, die Igelschutz betreiben oder diesen unterstützen können. Die Igelschutz-Interessengemeinschaft e. V. erstellt Informationsmaterial und vertreibt solches anderer Organisationen, mit denen sie zusammenarbeitet.
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Die Igelschutz-Interessengemeinschaft e. V. stellt auf ihrer Seite (www.igelschutz-ev.de) interessante Informationen für Igelpfleger, Igelfinder, Tierärzte und Tierfreunde zur Verfügung. Ausführlich wird über die Versorgung der stacheligen Vierbeiner ebenso berichtet wie über Lebensweise, erste Hilfe und Igelgarten. Abgerundet wird die Seite von sehenswerten, professionellen Informationsfilmen. Die Igelschutz-Interessengemeinschaft ist langjähriger Partner des ETN und wird ihre Arbeit am 11. September auch auf unserem Hoffest vorstellen.
Foto: Linse_pixelio.de
Ihr "Igel-Schulungsgarten" in der Station Natur und Umwelt Wuppertal, ist die erste Einrichtung dieser Art in Nordrhein-Westfalen! Der Igelgarten konnte errichtet werden, nachdem die Igelschutz-Interessengemeinschaft großzügig in der Erbschaft eines Mitgliedes bedacht wurde. Der Verein folgte gern dem Wunsch, dieses Geld für den Igelschutz und insbesondere für die Öffentlichkeitsarbeit zu verwenden. Sie legte einen großen Garten an, der
naturnah gestaltet ist, Lebensraum für Igel bietet und anhand zahlreicher Beispiele Anregungen zur Nachahmung gibt. Auch auf Gefahrenquellen in allein nach menschlichem Gesichtspunkten angelegten Gärten wird warnend hingewiesen. Im September 2000 wurde der erste Igel-Schulungsgarten in Nordrhein-Westfalen eröffnet, der Vorbild sein will, Beispiel zur wirksamen Umsetzung von Umweltpädagogik, zum Wohle der Igel – und der gefährdeten Naturlandschaft.
IN EIGENER SACHE | RESPEKTIERE
Unsere Einsatzgebiete in Europa Der ETN e. V. setzt zahlreiche Projekte im Tier- und Naturschutzbereich um. Er ist zudem ein zuverlässiger und starker Partner für nahezu einhundert Vereine im In- und Ausland. In Zusammenarbeit mit dem ETN e. V. leisten unsere Partner europaweit anerkennenswerte Tierschutzarbeit. Sie setzen sich unter den schwierigsten Bedingungen für die Tiere vor Ort ein. Ohne diese Tierschutzarbeit an der Basis würden viele Tierheime schlichtweg nicht existieren, blieben Abertausende von
Straßentieren unversorgt und unkastriert. Unzählige Tiere wären dem Tod geweiht. Unsere Partner im In- und Ausland sind genauso wie wir als ETN e. V. immer für die Belange der Tiere da. Sollten Sie, liebe ETN-Freunde, uns oder unsere Partner brauchen, scheuen Sie sich bitte nicht! Nehmen Sie Kontakt auf! Wir helfen! Tel.: 0 22 45-61 90-0 oder e-Mail: info@etn-ev.de. Die Kontaktdaten unserer Partner finden Sie auch unter www.etnev.de.
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RESPEKTIERE
Europäischer Tier- und Naturschutz e. V. als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt Mitgliederservice: D-53804 Much, Hof Huppenhardt, Tel.: 02245 6190-17 Fax: 02245 6190-11, e-Mail: mitgliederbetreuung@etn-ev.de
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jährl.
1/2-jährl.
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