Aromapflegemagazin Ausgabe 2_März 2015

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Evelyn Deutsch

Hand in Hand mit der Natur Das Magazin für Aromapflege und Aromatherapie Ausgabe 2, März 2015

messe

4. Haus

für “Ein Tagne” alle Sin17 Seite

Omega Safe – Borretsch Wertvolle Inhaltsstoffe erhalten durch ein spezielles Verfahren Seite 6

Rückblick Botanica2014 Eliane Zimmermann informiert über den Kongress Seite 8

Pflegerecht - Gewerberecht Rechtliche Stellungnahme vom Rechtsexperten Dr. Gepart Seite 16

Coverstory:

Frankreich – Cevennen wilder Wacholder so rein und klar

Seite 4


2 | EDITORIAL

EditorialEditorial Liebe Leserinnen und Leser,

als erstes wollen, dürfen, ja sogar müssen wir Euch allen einen riesigen Dank aussprechen. Ihr habt uns so viele positive und aufmunternde Mails zu unserer ersten Ausgabe geschickt, dass wir noch immer ganz überwältigt sind. Einer der prominentesten Überbringer von Glückwünschen war Bob Harris, er schrieb: „Ich gratuliere Euch zu dem frischen und modernen Style eures Magazines“.

In unserer zweiten Ausgabe wird es u.a. um die Betrachtung der Gewinnungsart „Omega safe“ bei den fetten Pflanzenölen gehen, ein Portrait über das Borretschsamenöl geben, wir entführen Euch auch nach Frankreich in die Cevennen, laden Euch ein mit uns einen Rückblick auf die Botanica 2014 zu machen und natürlich geben wir Euch auch die Gewinner der Aromavernebler bekannt. Wir gratulieren allen ganz herzlich.

Vielen Dank Euch allen. Eure Wünsche wollen wir natürlich sobald als möglich gerne umsetzen. Eine Mail jedoch muss hier abgedruckt werden, als Vertreter all Eurer Mails:

Und zum Schluss sagen wir auch danke für Euer Interesse an unserem Buch, denn die 2. Auflage des Aromapflege Handbuches mit 3.000 Stück war nach nicht einmal 2 Jahren bereits ausverkauft! Eine unglaubliche Bestätigung für die Aromapflege und unsere Bemühungen den Einsatz ätherischer Öle in Gesundheits-, Krankenpflege- und Sozialberufen in einem Leitfaden festzuhalten und somit eine Unterstützung für die Einführung der Aromapflege im Pflegealltag und eine Hilfestellung zur Argumentation zu geben. Auch Arbeitsgruppen profitierten durch vorgegebene Unterlagen zu Richtlinien, Hygienemaßnahmen, Erfahrungsberichte aus der Praxis und Tipps für die Organisation.

Liebes Aromapflege-Team!

DANKE!

„Hand in Hand mit der Natur“ von Langeweile keine Spur. Autoren mit profundem Wissen, lassen in ihren Artikeln nichts vermissen. Die Themenwahl ist gut durchdacht, so dass das Lesen Freude macht. Interessante Seminare sind zu besuchen, welches soll man nun als Erstes buchen? Pflanzenöle, oder doch ein Räuchertag,schwierig wenn man beides gerne hören mag. Eine Seite über die tollste Pflanze weit und breit, die Pflanze der Unsterblichkeit. Aloe Vera wird sie genannt, und ist uns schon lange bekannt. Das neue Aloe Vera Gel ist der letzte Schrei, endlich ist es mit der trocknen Haut vorbei. Freue mich schon auf Eure nächste Coverstory, bin schon etwas ungeduldig - sorry. „Hand in Hand mit der Natur“,Ihr habt die erste Ausgabe gemeistert - mit Bravour! Danke Frau D. Baueregger.

Nun wird die 3. Ausgabe im April erscheinen! Ein paar Korrekturen hat es zwar gegeben, aber Ihr braucht deshalb nicht gleich das neue Buch kaufen, wenn Ihr die letzte Ausgabe zuhause habt. Aber über eine Weiterempfehlung freuen wir uns natürlich sehr! Wir wünschen Euch allen wieder ganz viel Spaß und Freude beim Lesen unserer heutigen Ausgabe.

Evelyn und Waltraud

PS: Scheut Euch nicht, uns auch diesmal wieder Euer Feedback zu schreiben. Wir freuen uns darauf. Evelyn Deutsch-Grasl (Herausgeberin), Waltraud Reischer (Chefredakteurin)

IMPRESSUM Medieninhaber: Aromapflege GmbH, Alte Straße 15, A-6600 Pflach Tel: +43/(0)5672/64942, Email: info@aromapflege.com, Webseite: www.aromapflege.com Herausgeberin: Evelyn Deutsch-Grasl Chefredaktion: Waltraud Reischer, Thomas Grasl Grafik: markushechenberger.net Werbeagentur. Druckauflage: 15.000 Stück Erscheinungsintervall: 4 mal jährlich Coverfoto: Waltraud Reischer Grundlegende Richtung: Informationen für KundInnen und InteressentInnen der Aromapflegeschule Evelyn Deutsch und unseres Aromapflege Fachhandels. Vorbehaltlich Satz- und Druckfehler. Unsere Umwelt ist uns wichtig! Deshalb wurde dieses Magazin nach den strengen Vorgaben des „Österreichischen Umweltzeichens für schadstoffarme Druckprodukte“ (UZ 24) hergestellt. Diese Zertifizierung garantiert umweltfreundliche und ressourcenschonende Materialien und Produktionsweisen. UW-Nr. 715 Grasl FairPrint, Bad Vöslau, www.grasl.eu


NEWSSPLITTER | 3

www.quintessential.uk.com

www.dreiländersymposium.com

Nach vielen Jahren in Frankreich ist Bob Harris zurück in Großbritannien. Bob Harris (ehemals Direktor von Essential Oil Ressourcen Consultants) hat ein neues Projekt Quintessential Aromatics GmbH begonnen.

Bereits zum 4. Mal findet das Drei LänderSymposium statt und es wird wieder im herrlichen Ambiente des Kloster Benediktbeuren stattfinden. Tolle Referenten aus 3 Ländern haben interessante Themen vorbereitet.

Neue Website Datenbank Bob Harris

Bob Harris hat es sich schon vor Jahren zur Aufgabe gemacht, sämtliche Studien zum Thema Aromatherapie / ätherische Öle usw. zu sammeln und in einer Datenbank zu veröffentlichen. Kleiner Wermutstropfen: die Datenbank ist englischsprachig und kostenpflichtig!

DreiLänder Symposium

Vortragende: • Gisela Blaser – Aroma-Organeinreibungen • Ruth von Braunschweig – „Der duftende Mann“ • Ursel Bühring – Frühjahrskur mit Heilpflanzen • Margret Demleitner – Ätherische Öle im Ayurveda • Manfred Meier – Spagyrische Aromaessenzen • Barbara Schmölzer – Psycho-Aromatherapie • Cora Worms – Ätherische Öle bei Schmerzen

Zitrus auf Tisch & Tafel

15. Wiener Zitrustage

Fotos: Portraifoto Seite 2: Florian Schulte, Logo Quintessential: Bob Harris, dreiländersymposium.com, Wiener Zitrustage: bundesgärten.at

Die Ausstellung steht unter dem Titel „Zitrus auf Tisch & Tafel“ und wird wieder einen starken kulinarischen Schwerpunkt haben. Der Veranstalter möchte dem Besucher der Ausstellung u.a. barocke Tischkultur zeigen und näher bringen. Infotafeln über historische Essgewohnheiten bieten Stoff zum Lesen. Es wird wieder eine Zitrusverkostung mit Katharina Seiser geben und ein umfangreiches Vortragsund Rahmenprogramm. Natürlich steht aber vorrangig die Zitrus-Sammlung der Österreichischen Bundesgärten im Zentrum der Ausstellung. Diese Pflanzen machen mit dem historischen Rahmen der Orangerie die Besonderheit dieser Ausstellung aus – glänzend dunkelgrüne Blätter, duftende Blüten und leuchtende Früchte in einer großen Formenvielfalt. Termin: 14. bis 17. Mai 2015, Donnerstag (Christi Himmelfahrt) bis Sonntag, jeweils 10–18 Uhr Ort: Große Orangerie im Schlosspark Schönbrunn, Zugang vom Meidlinger Tor Eintritt: € 5,– (ÖGG-Mitglieder € 4,–)

30 JAHRE FARFALLA 30 Jahre Farfalla – Die moderne Aromatherapie

Die moderne Aromatherapie

AROMA KONGRESS

Themenschwerpunkt: Neuentdeckungen aus der Riechforschung, Aromatherapie/Aromapflege in der Gesundheitsförderung

Referenten: Barbara Bernath, Maja Dal Cero, Evelyn Deutsch-Grasl, Dr. Ingelore Ebberfeld, Florianne Koechlin, Dr. Sabine Krist, 30 Jahre Farfalla – 30 Jahre gelebte Aromatherapie Dr.med. Roland Kunz, Dr. Jürgen Reichling, Eliane Zimmermann, Die Aromatherapie stand am Anfang der Farfalla-Geschichte Themenschwerpunkte: Neuentdeckungen aus der Riechforschung & Jean-Claude Richard Aromatherapie/-Pflege und ist seither Motivation und Inspiration. Mit diesemin der Gesundheitsförderung Unverbindliche Anmeldung mit Betreff „30 Jahre Farfalla“ via Kongress feiert Farfalla 30 Jahre gelebte Aromatherapie! Barbara Bernath · Maja Dal Cero · Evelyn Deutsch · ReferentInnen: Dr. Ingelore Ebberfeld · Florianne Koechlin · Dr. Sabine Krist · info@farfalla.ch oder Tel: +41 905 99 00. Sie erhalten das vollständige Menschen kommen zu Wort, die sich Dr. täglich mitKunz Düften undReichling · Eliane Zimmermann med. Roland · Dr. Jürgen u.a. Programm und die Kongressunterlagen für eine Anmeldung. Aromen auseinandersetzen, ob in Forschung oder Anwendung. 6. / 7. Juni 2015 Botanischer Garten Zürich

6 und 7. Juni 2015 / Botanischer Garten Zürich

30 Jahre Farfalla – feiern Sie mit!

Unverbindliche Voranmeldung mit Betreff «30 Jahre Farfalla» an info@farfalla.ch oder T +41 905 99 00. Sie erhalten Anfang 2015 das


4 | CEVENNEN

unberührtes, duftendes Land

Cevennen

Im Süden Frankreichs, wo sich dunkelgrüne Wälder, sanfte Bergrücken mit traumhaftem Ausblick und tiefe Schluchten sowie kristallklares Wasser aneinanderreihen, befinden sich die Cevennen. Es ist eine atemberaubende Gegend, welche nicht unberührter und schöner sein könnte.

Hart, aber herzlich lorac, ein Ort in den Cevennen, im Nationalpark (seit 2011 Teil des UNESCO Naturerbe). Hier findet Mann/Frau Ruhe, Gemütlichkeit und Erholung. Abseits jeder Hektik und modernen Stresses. Die rund 2.000 Einwohner leben inmitten einer traumhaften Landschaft, auf noch sehr bescheidene, natürliche und ursprüngliche Art und Weise. Aber es ist absolut kein einfaches Leben. Farfalla hat sich in diesen Landschaftsstrich vor mehr als 30 Jahren verliebt. Es ist schlichtweg eine Liebe auf Lebenszeit geworden. Wie uns JeanClaude Richard, einer der 4 Geschäftsführer von Farfalla, in einem Interview mitteilte: „Unser erster Kunde und Projektpartner. Eine Liebe geprägt von der Ausdruckskraft der Landschaft, der „duftgeschwängerten“ Luft und der Handschlagsqualität der hier lebenden Menschen.“

F

Besondere Menschen Zu diesen Menschen gehört auch Claire Moucot. Visionärin und Projektpartnerin von Farfalla. Ihrer Liebe zu Bio-Pflanzen und ihrer Entschlusskraft ist es zu verdanken, dass sie viele Frauen aus der Gegend mobilisieren konnte hier „mitzutun“. Mitzutun bei einem Projekt, welches nicht nur Beschäftigung bringen sollte, Essen auf den Tisch, nein es ist inzwischen auch Teil der Lebensphilosophie und es betrifft inzwischen das ganze Tal. Eine Region wird unterstützt. Begonnen hat das ganze „Unternehmen“ mit Frauen, welche als Sommerhelfer unterwegs waren, d.h. sie kamen nicht aus der Gegend. Wie auch, die „Einheimischen“ gab´s ja so gut wie nicht mehr, ohne Arbeitsmöglichkeiten. Sie zogen in die großen Städte. Aber dank dieses Projektes hat sich das wieder geändert. Inzwischen leben hier wieder über 2.000 Leute. Sommer, keine Zeit zum Ausruhen In den Sommermonaten Juli und August geht’s hier hoch her. Die belebtesten Monate des Jahres. Der Sommertourismus beschert dieser Gegend einen Hauch von Belebtheit. Aber auch viel Arbeit für Claire M. und ihre Frauen. Durch wild wachsende Pflanzen wie Wacholder, Lavendel, Lorbeer, Kiefer und Douglasie duftet es hier auf jedem Hochplateau, jedem Höhenzug einfach berauschend und immer anders.


CEVENNEN | 5

Wilder Berglavendel

Wilder Bergwacholder – Juniperus communis L.

Heute zieht es unsere Nase auf die Höhenzüge der Cevennen von der Gruppe des „Femmes de la Lozére“. Ja, und Frauen sind es, welche sich der Ernte und Destillation des südfranzösischen Bergwacholders widmen. Sind die Beeren der hier wild wachsenden Bergpflanze tiefblau, dann ist der richtige Zeitpunkt für die Ernte gekommen. Aus Respekt vor und für die Natur werden nicht alle reifen Beeren und Zweige gepflückt. Die schonende Wasserdampfdestillation dauert in der Regel 2 bis 3 Stunden. Die Ausbeute an ätherischem Öl ist gering. Das benötigte Pflanzenmaterial schwankt, je nach Klima, zwischen 100 und 500 kg pro Liter ätherischem Öl, so berichtet uns JeanClaude Richard.

Wacholder

Fairwild – Zertifizierung mit Nachhaltigkeit Der Bergwacholder von Farfalla besitzt eine FairwildZertifizierung. Das bedeutet kontrollierte Wildsammlung nach ökologischen, sozialen und FairTrade Kriterien. Der Bestand von bedrohten Heil- und Wildpflanzen soll erhalten bleiben, ein vorbeugen von negativen Umwelteinflüssen sowie kein Einsatz von Kindern zur Arbeit. Es bedeutet weiters aufwendige Handarbeit, beste Qualität und faire Bezahlung, umweltschonende Bewirtschaftung und Ernte der Pflanzen. Ein Geben und Nehmen zwischen Natur und Mensch.

KURZER STECKBRIEF Duftnote: frisch, leicht harzig, typisch Gin wichtigste Inhaltsstoffe: Monoterpene wie alpha- und beta-Pinene; Monoterpenalkohole wie Terpinen-4-ol; in Spuren Sesquiterpene, Ester, Monoterpenaldehyde und Monoterpenketone Anwendungsgebiete: Zur Raumreinigung wird Wacholder schon seit dem Altertum gegen „böse Geister“ und „schlechte Energie“ eingesetzt; sowie zur allgemeinen Raumluftreinigung. Es fördert die Konzentration (Monoterpene), sorgt für klare Gedanken und hilft angegriffene Nerven wieder aufzurichten. (vgl. Werner/von Braunschweig, 20144, S. 234-235) Besonders beliebt und bewährt hat sich u.a. der Einsatz in Form von Körper- und Massageölen. Zum Beispiel gegen Cellulite (stärkt das Bindegewebe), Muskelkater und Erschöpfung. Laut Ruth von Braunschweig und Monika Werner fördert es die Durchblutung der Harnwege, wirkt mild harntreibend bzw. entwässert ohne Elekrtrolytverlust. (vgl. Werner/von Braunschweig, 20144, S. 235) Fotos: Farfalla (4)

Claire und Natalie

Achtung: in der Schwangerschaft und bei entzündlichen Nierenerkrankungen meiden. (vgl. Teuscher, 20031, S. 400)

Literaturverzeichnis: Teuscher, E. (20031): Gewürzdrogen – Ein Handbuch der Gewürze, Gewürzkräuter, Gewürzmischungen und ihrer ätherischen Öle. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Werner, M. / von Braunschweig, R. (20144): Praxis Aromatherapie – Grundlagen-Steckbriefe-Indikationen. Stuttgart: Karl F. Haug Verlag Farfalla Essential (2009 Vol.1): S. 12-17 Notizen zum Interview am 13.1.2015 mit Jean-Claude Richard – Vielen Dank für die spannenden Infos

PRODUKTTIPP Wacholderbeere, BIO, „Grand Cru“ wkbA, 5 ml, ArtikelNr. F-AOW-01 € 10,50


6 | OMEGA SAFE

Omega Safe

ein Verfahren zur Ölgewinnung, das keine Wünsche offen lässt!

AUTORIN Sabine Pohl über die Gründe, warum ein neues Gewinnungsverfahren geboren werden musste. Sabine Pohl ist Diplom-Agraringenieurin, Naturkost- und Ernährungsexpertin. Sie hat sich profunde Kenntnisse im Bereich Anbau, Verarbeitung und Vermarktung von hochwertigen Pflanzenölen angeeignet und selbst ein besonders schonendes Herstellungsverfahren (Omega Safe) für Öle entwickelt. Seit vielen Jahren gibt sie Ihr Wissen in Seminaren, Vorträgen und Schulungen weiter. Ihr Anliegen ist es, Fach- und Praxiswissen leicht verständlich und anschaulich zu vermitteln.

PRODUKTTIPP Borretschöl, BIO Omega-Safe, 100 ml (Hand in Hand mit der Natur), ArtikelNr. HIH-016 € 22,50

Ende der neunziger Jahre, wollte ich in meiner damaligen Funktion als Verkaufsleiterin einer großen deutschen Naturkostfirma, ein neues Pflanzenöl in unser Sortiment aufnehmen – Leinöl, ein in Vergessenheit geratener Klassiker unter den einheimischen Speiseölen. Ich hatte bei meinen Reisen in die USA im dortigen „health food market“ den Beginn der Omega-3 Welle und der daraus resultierenden Renaissance des Leinöls miterlebt. Dieses super-gesunde Öl mussten wir als deutscher Marktführer im Bio-ÖlBereich unbedingt führen!

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llerdings, bereitete mir die kurze Haltbarkeit des Produktes Kopfzerbrechen. Wie konnte es gelingen ein Öl, dass aufgrund seines hohen Anteils an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, nur eine relativ kurze Haltbarkeit hat, den langen Weg von der Herstellung, über den Großhandel und Einzelhandel, ohne Wertverlust bis zum Verbraucher gelangen zu lassen?

Oxidationsgeschwindigkeit von Fettsäuren

Zerstörende Einflussfaktoren Wenn man Pflanzenöle haben möchte, die den höchsten Ansprüchen an Qualität und Gesundheit Rechnung tragen, dann muss man sie besonders schonend verarbeiten. Die Industrie möchte in erster Linie lange Haltbarkeit und neutralen Geruch und Geschmack, und nimmt dafür in Kauf, dass die Öle ihrer wertgebenden Inhaltsstoffe beraubt werden.

Die Zahlen beschreiben den Faktor, um den die jeweilige Fettsäure schneller oxidiert. Quelle: Belitz, H.-D., Grosch, W. (19873): Lehrbuch der Lebensmittelchemie. Berlin Heidelberg: Springer-Verlag

Wie Licht, Luft und Wärme Öle zerstört Oft ist nicht bekannt, dass Licht, also der Einfluss von UV-Strahlen, auf die ungesättigten Fettsäuren verheerend ist. Jeder Lichtstrahl kann eine Kettenreaktion im Molekül auslösen, bei der Freie Radikale entstehen die unseren Organismus schädigen können. Ist dann auch noch Luft, oder vielmehr der darin vorhandene Sauerstoff vorhanden, setzten Oxidationsprozesse ein, die das Öl in kürzester Zeit zerstören können. Je wärmer das Öl ist, umso schneller laufen diese zerstörerischen Reaktionen ab.

Gesättigte Fettsäuren z.B. Stearinsäure in Kokos- & Palmfett

Einfach ungesättigte Fettsäure

Zweifach ungesättigte Fettsäure

Dreifach ungesättigte Fettsäure

z.B. Ölsäure im Olivenöl

z.B. Linolsäure im Distelöl

z.B. Linolensäure im Leinöl

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100

1200

2500

Was ist zu tun? Meine Wunschvorstellung war, eine optimale Herstellungsmethode zu finden, welche diese schädlichen Einflussfaktoren, soweit als möglich, ausschließt. Es musste doch möglich sein, Öle so schonend zu pressen und abzufüllen, dass sie ihre gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe möglichst unverfälscht und möglichst lange beibehalten würden?! Da es solche Ölpressen nicht fertig zu kaufen gibt, brauchte es einen findigen Techniker, der meine Idee in die Praxis umsetzen konnte. Eine bestehende Presse wurde so umgebaut und modifiziert, dass nun der gesamte Pressvorgang unter Licht- und Luftabschluss


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stattfindet und auch keine Hitze entstehen kann. Abschließend wird das Öl, ebenfalls unter Ausschluss von Sauerstoff und Licht, schonend gefiltert und abgefüllt. (vgl. Pohl, 20073, S. 49) geschlossenes System

Keimfähige Sorten und Nüsse aus kontrolliert biologischem Anbau

Schonende, mechanische Kalt-Pressung

Auffangen des Öls

Ölabfüllung unter SauerstoffAusschluss

Das Öl ist in dunklen Flaschen vor schädigendem Licht und Sauerstoff geschützt

Geschlossenes System 1. Als Rohstoff für die Ölpressung werden ausschließlich keimfähige Nüsse und Saaten aus kontrolliert biologischem Anbau verwendet, die sorgfältig gereinigt wurden. 2. Die Nüsse und Saaten werden anschließend in einer Schneckenpresse, unter Licht- und Luftausschluss bei niedrigen Temperaturen gepresst. Es werden jeweils nur kleine Mengen wöchentlich frisch gepresst. 3. Das auslaufende Öl wird in einem geschlossenen System aufgefangen und läuft ohne Außenkontakt in einen Sammelbehälter, wo sich die Feststoffe absetzen können. 4. Das fertige Öl wird unter Schutzgas (das bedeutet unter Sauerstoff-Ausschluss) in dunkle Flaschen abgefüllt. 5. Ohne vorher lange in einem Ladenregal dem Licht und der Wärme ausgesetzt gewesen zu sein, gelangt das frische Öl direkt zum Konsumenten.

Foto: Seite 6 oben: FPicture Partners/Fotolia.com

Besser geht`s nicht! Ein im Omega-Safe-Verfahren hergestelltes Öl ist theoretisch in der Flasche im gleichen, ursprünglichen Zustand, wie es im keimfähigen Samen oder der Nuss vorlag. Es wird von dem Zeitpunkt an, wenn die schützende Schale beim Pressen geöffnet wird, bis zum Öffnen der Flasche beim Endverbraucher, vor schädigenden Umwelteinflüssen geschützt. Ein derart schonendes Verfahren, bietet sich für die Herstellung besonders hochwertiger Öle im Naturkost- und Naturkosmetikbereich an. Es handelt sich aus Qualitätsgründen um eine kleine Prozesstechnik mit begrenzter Kapazität. Der damit verbundene hohe Aufwand bietet sich in erster Linie für besonders empfindliche Pflanzenöle mit einem besonders hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren an. Wie z.B. die fetten Öle aus Borretsch-, Lein-, Nachtkerze-, oder auch aus den Hagebuttenkernen. Die Wunderwaffen der Natur Omega-Safe-Öle dienen nicht nur als Lebensmittel, sondern auch als Heilmittel und in der Körperpflege unserer Gesundheit und unserem Wohlbefinden. Diese „rohköstlichen“ Pflanzenöle stecken voller sekundären und bioaktiven Pflanzeninhaltsstoffen, die für den Menschen außerordentlich gesund und wertvoll sind, wie z.B.: Phytosterine, Carotinoide, Tocopherole, Polyphenole. Der vorbeugende und therapeutische Nutzen dieser wertvollen Substanzen wird mittlerweile intensiv erforscht, aber kein Labor kann sie in der Komplexität nachbauen, wie sie uns von der Natur in einem sorgsam hergestellten, naturbelassenen Pflanzenöl geschenkt wird. (vgl. Pohl, 20073, S. 54-56)

Borretsch - Wertvolles Gartenkraut

Der Borretsch (Borago officinalis) ist eine einjährige Pflanze, die den ganzen Sommer über blüht. Die wunderschönen blauen Blüten werden gerne von Bienen und Hummeln besucht. Im Mittelmeerraum wächst der Borretsch wild. In unsere Gärten kam er schon im Mittelalter, wo er bald eine beliebte Gewürzpflanze („Gurkenkraut“) wurde. Aber auch in der Volksheilkunde war „Herba et Flores Borraginis“ ein beliebtes Volksheilmittel, vor allem bei seelischen Leiden, bei Schwermut und Traurigkeit. (vgl. Küster, 1987, S. 48) Wer Borretsch isst, soll gute Träume haben Das glaubte man im Mittelalter. Heutzutage ist das wertvolle Öl, das in den Samen enthalten ist, mehr in den Focus der Heilkunde getreten. Darin enthalten ist besonders viel der GammaLinolen-Fettsäure (20-25%), die man auch im Nachtkerzenöl (9%) findet. Die Gamma-Linolensäure ist maßgeblich an der Barrierefunktion der Haut und ihrer Feuchtigkeitsspeicherung beteiligt. Sie hält die Haut geschmeidig und gesund und ist ein Ausgangsstoff für Gewebshormone wie Prostaglandine. Besonders das Prostaglandin E hat dabei eine immunregulierende und entzündungshemmende Funktion. (vgl. Pohl, 20073, S. 62 und 67) Hilfe bei trockener und gereizter Haut Normalerweise kann unser Körper Gamma-Linolensäure selber herstellen. Im Alter und bei Neurodermitis-Patienten besteht aber oft ein Enzymmangel, wodurch die Umwandlung von essenzieller Linolsäure in Gamma-Linolensäure nur unzureichend stattfindet. Durch den Mangel verliert die Haut Feuchtigkeit und wird schuppig und rissig. (vgl. Horrobin, 2000) Die im Borretschsamenöl enthaltene Gamma-Linolensäure hilft, innerlich und äußerlich angewandt, der Haut den Aufbau der natürlichen Barrierefunktion zu fördern und damit geplagte Haut zu lindern. Auch bei PMS (Prämenstruelles Syndrom), oder einem gestörten Hormonhaushalt, kann Borretschsamenöl hilfreich sein. (vgl. Pohl, 20073, S. 62) Literaturverzeichnis: Küster, H. (19871): Kleine Kulturgeschichte der Gewürze. München: C.H.Beck Verlag Pohl, S. (20073): Das Ölbuch – Pflanzenöle kompakt erklärt, Selbstverlag Essential fatty acid metabolism and its modification in atopic eczema. Horrobin DF. Laxdale Research Großbritannien. Am J Clin Nutr, Jan 2000;71(1 Suppl):367-72

EMPFOHLENE DOSIERUNG: Innerlich: Kurmäßig über einen Zeitraum von 8 Wochen ½ TL, bis zu dreimal täglich. Äußerlich: Mit einem Anteil von bis zu 10% mit einem Trägeröl (z.B. Mandelöl) mischen. FS Analyse (Angaben können schwanken , vgl. Pohl, 20073, S. 57): 20% GLS 37% Linolsäure 28% Ölsäure 15% gesättigte FS 1,5% Fettbegleitstoffe


8 | Botanica2014

Botanica2014

ein Rückblick

Wie bereits im Jahr 2012 fand in Dublin die Konferenz Botanica2014 statt – organisiert von der engagierten und im englischsprachigen Bereich sehr bekannten Klinischen Aromatherapeutin Rhiannon Lewis. Die zweieinhalb Tage im altehrwürdigen Trinity College, im Herzen der schönen irischen Hauptstadt, widmeten sich in zahlreichen Vorträgen und einer abwechslungsreichen Ausstellung insbesondere dem „duften“ Bereich der Phytotherapie. Es ging um neue Erkenntnisse zu Hydrolaten, es kamen viele Destillateure zusammen, viele Ölefirmen und deren Gründer sprachen über ihre Arbeit. Insgesamt kamen Menschen aus 39 verschiedenen Ländern. Eliane Zimmermann war dabei und notierte für uns die spannendsten Erkenntnisse. Hervorragende ätherische Öle entstehen durch sanfte Hände. Destillateure stellten ihre Arbeit in Vorträgen und Messeständen vor, sie kamen aus ganz unterschiedlichen Teilen des Globus, beispielsweise aus Nepal, Bulgarien, Brasilien, Serbien und Frankreich. Möglich wurde diese Zusammenkunft durch die US-amerikanische Aromatherapie-Pionierin Andrea Butje, die neben ihrer renommierten Aromatherapie-Schule in Florida eine Datenbank über kleine Ätherisch-Öl-Manufakturen und eine Datenbank mit Inhaltstoffen von ätherischen Ölen führt. Aromatherapie bei Phantomschmerzen. Die südafrikanische Aromatherapeutin Linda-Anne O’Flaherty zeigte ein Video, das bei vielen ZuhörerInnen der Konferenz rote Augen oder gar Tränen verursachte. Ein kleiner Patient klagte ganz fürchterlich über Schmerzen „im rechten Arm“, der leider aufgrund seiner durch einen heftigen Stromschlag erfolgten

Verbrennungen amputiert werden musste. Linda-Anne arbeitet bei all ihren kleinen VerbrennungspatientInnen mit sehr sanften „Streichungen” namens M-Technique (auch “Physikalische Hypnotherapie” genannt). Der nicht mehr vorhandene Arm wurde mit folgender Standardmischung [1% ätherische Öle in Traubenkernöl (Vitis vinifera)] behandelt: • Kamille deutsch (Matricaria recutita, vor allem gegen den beim Verheilen von Verbrennungen entstehenden starken Juckreiz) • Lavendel (Lavandula angustifolia, schmerzlindernd, beruhigend, sanft antiseptisch) • Neroli (Citrus aurantium flos., beruhigend/antitraumatisch, schmerzlindernd, sanft antiseptisch) Übrigens wird nur intakte oder zumindest gut verheilte Haut mit ätherischen Ölen und Streichungen behandelt, niemals verbrannte Haut. Linda-Anne muss seine Schmerzen hervorragend erfasst haben, nach wenigen Behandlungen berichtete der endlich wieder entspannte kleine Patient, dass die „Faust” sich geöffnet hatte und der schlimme Schmerz vergangen war. Die DVD mit den leicht zu erlernenden Schritten der M-Technique kann man bei Jane Buckle für gut 30 Euro bestellen. Ätherische Öle als sehr heilungskräftige Vielstoffgemische. Die Vielfalt unterschiedlichster Inhaltsstoffe in jedem einzelnen ätherischen Öl macht die erstaunliche Heilkraft der Aromatherapie (und Aromapflege) aus. Laut dem italienischen klinischen Phytotherapeuten Marco Valussi gab es in den letzten Jahren – unbemerkt von den meisten von uns Aroma-EnthusiastInnen – einiges an neuen Erkenntnissen über die Rolle von ätherischen Ölen in der Pflanzen- und Tierwelt. Marco Valussi betonte, dass die so genannte ‘network

AUTORIN Eliane Zimmermann erhielt ihr Diplom vom Shirley Price College (1990). Sie lebt und unterrichtet seit 15 Jahren im subtropisch anmutenden Südwest-Irland. Dort geht sie der Kultivierung von duftenden Pflanzen genau so leidenschaftlich nach wie auch der „Jagd“ nach wissenschaftlichen Studien mit ätherischen Ölen. Sie hat fünf Bücher über ätherische Öle verfasst und berichtet regelmäßig in ihrem Blog über Aromatherapie www.blog.aromapraxis.de. Sie hält auch Kurse und Vorträge in Österreich und in der Schweiz.


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pharmacology’, also die vernetzten und gemeinsam agierenden unterschiedlichen Moleküle, sehr gut von uns Menschen verarbeitet und genutzt werden kann. Das bedeutet, dass eher schwach wirksame Pflanzenmoleküle stärker wirksame Moleküle aktivieren können. Auch weil sie unterschiedliche ‘targets’, also Wirkstoff-Ziele, in der Zelle ansteuern, können Vielstoffgemische effektiver wirken als Monosubstanzen. Marco Valussi illustrierte dieses Thema anhand der verschiedenen Inhaltsstoffe von Thymianöl: p-Cymen (ein Monoterpen, es ist oft nur in geringen Spuren in ätherischen Ölen enthalten) kann die Zellemembranen von beispielsweise Bakterien sozusagen aufblasen, sie werden weniger stabil, durchlässiger. Dann kommt Carvacrol (ein phenolisches Monoterpen, das als pflanzliches Antibiotikum gilt) zum Zug: Es kann nun leicht in die unstabile Zellmembran eindringen und seine “Killerwirkung” leicht und effizient ausführen. Geraniol (ein Monoterpenol, der in etlichen ätherischen Ölen vorkommt, auch in kleinen Mengen in Thymianölen), stört Pumpmechanismen in Zellmembranen und kann auch zur Störung oder Zerstörung der Bakterien beitragen – in Zusammenarbeit mit stärkeren Molekülen (auch in Zusammenarbeit mit Antibiotika). Die phenolischen Verbindungen brauchen also ihre „schwächeren Mitspieler” wie Linalool, Geraniol und p-Cymen, um wirklich aktiv sein zu können und unsere Gesundheit wirksam schützen zu können. Ätherische Öle als Helfer bei Demenz und Vergesslichkeit. Die Pharmakognostikerin* Nicolette Perry, die wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse über ätherische Öle präsentierte, ist die Hälfte eines engagierten Forscherinnen-Duos. Ihre Mutter Elaine Perry ist Neurowissenschaftlerin, die vor ihrem Ruhestand ausgiebig über Demenzen (Alzheimer, Lewy-Körper und gefäßbedingte Demenzformen) und andere neurologische Erkrankungen forschte. Die Tochter Nicolette Perry befasst sich mit der Chemie der Heilpflanzen und insbesondere mit ihrer Wirkung auf das ZNS (Zentrale Nervensystem). Sie nennt die Signal- und Duft-

stoffe ‘Botanic Brain Booster’ (BBB, Botanische Gehirnverstärker). Nicolette Perry erläuterte in diesem Zusammenhang sehr viele Studien über Lavendel- und Kamille-blau-Öl, auch zeigte sie einige wichtige Neuro-Effekte auf, die an Menschen untersucht worden sind: • anxiolytisch (angstlösend): Linalool und Rosmarinsäure (in einigen Hydrolaten, nicht in ätherischen Ölen) • kognitiv verstärkend (konzentrationsfördernd): Menthol • antidepressiv: Rosmarinsäure • antikonvulsiv (Krämpfen entgegenwirkend): Borneol und 1,8-Cineol (Eucalyptol) • stimuliert die neurologischen „Autobahnen”: Menthol Duftende Signalstoffe aus den Duftpflanzen können also menschliche Zellen beeinflussen, welche Botenstoffe produzieren, die unsere Seelenlage steuern. Aromatherapie-Einsatz in einem Krisengebiet. Die engagierte deutsche Phytotherapeutin und Buchautorin Julia Hoffman Graves, die in Frankreich lebt, bekam aus erster Hand mit, wie es um die Gesundheit der ohnehin sehr, sehr armen Bevölkerung in Haiti stand, nachdem im Januar 2010 ein verheerendes Erdbeben über 300.000 Menschen getötet hatte. Sie überlegte quasi nur rasch, fragte im Bekannten- und Freundeskreis nach überflüssigen, unbenutzten und ungeliebten ätherischen und fetten Ölen sowie Homöopathika und flog nach Haiti, um rasch und unbürokratisch Erste Hilfe zu leisten. Mit Hilfe von lokalen Freiwilligen konnte man circa 300 Menschen pro Tag behandeln. Ihre Initiative ‘Naturopathic Relief Clinic for Haitian Earth Quake Survivors’ konnte bis heute 18.000 verarmten und Not leidenden Menschen helfen. Sie war selbst erstaunt, wie ätherische Öle, teilweise in kleinsten Mengen, Infektionen mit Mikroorganismen und Parasiten reduzieren konnten. An ätherischen Ölen wählte Julia die Mittel aus, die möglichst breitgefächert wirken und preiswert zu bekommen waren: Lavendel, Teebaum,

Eukalyptus und Zitrone. Sie wurden in lokal erhältlichem Baumwollsamenöl verdünnt (10 Tropfen auf 30 ml), in Fläschchen gegeben, an die Bevölkerung verteilt und für allerlei Beschwerden eingesetzt. Mit einem Tropfen der Mischung wurde auch die tägliche Flasche mit Trinkwasser “gereinigt”. Wer ätherische und fette Öle besitzt, die nicht gemocht oder benötigt werden: Julia kann solche Spenden bestens gebrauchen. Sie und ihr Team haben derzeit ausreichend Zitronenöl, Teebaumöl, Eukalyptusöl und Lavendelöl. Nadelöle (Fichte, Tanne, Kiefer) würde sie gerne mitnehmen und sie benötigt dringend kleine Fläschchen (Probenfläschchen, gerne nur circa 1 cm hoch), diese möchte sie mit unverdünnten Ölen an die Bevölkerung ausgeben, wenn Trinkwasser zu dekontaminieren ist. Kontaktadresse: Julia Graves, Peyrissaguet, 19370 Chamberet, Frankreich Botanica hat sich inzwischen einen Namen gemacht und wird im Herbst 2016 in Brighton (England) wieder stattfinden. Die gesammelten Vorträge der Konferenz von 2014 kann man als Download-Datei erwerben (100 Euro) bei http://www.ijca.net.

SEMINARTERMIN Studien & Wissenschaft – » Ätherische Öle in der Wissenschaft – von alten Beobachtungen und neuen Erkenntnissen « Dauer/Zeit: 2 Tage in Wien / jeweils von 9.00 - 17.00 Uhr Zielgruppe: Fachpersonal und alle Interessierte Gebühr: € 230,-- inkl. 20% MwSt, Seminarunterlagen und Pausengetränke

Termin: 11.11. und 12.11.2015 *laienhaft ausgedrückt ist sie eine Apothekerin ohne Apotheke, die also in der Forschung tätig ist.


10 | KOKOS

Kokos

die unterschätzte Frucht vom „Baum des Lebens“ Obwohl die Kokospalme an jedem tropischen Küstenabschnitt zu finden ist, wundert es uns, dass die Verwendung von Kokosöl so wenig verbreitet ist. Es ist nicht nur eine wahre Wohltat für die Pflege von Haut und Haar, sondern es ist auch lecker in der Aromaküche und somit die perfekte Nahrung für unser Gehirn. Unser Kokosöl oder auch Kokosfett „VCO“ wird aus dem Fruchtfleisch, auch Kopra genannt, gewonnen. Vor der Pressung in einer Ölmühle muss das Fruchtfleisch zerkleinert und getrocknet werden. Die Bezeichnungen Fett oder Öl richten sich nach der Konsistenz des Produktes und diese verändert sich je nach Zimmertemperatur. Das Fett schmilzt bereits bei ca. 24°Grad C und wird nicht raffiniert bzw. desodoriert, damit bleiben die wunderbaren Inhaltsstoffe und sein verführerischer Duft erhalten.

PRODUKTTIPP

Kokosfett, BIO VCO, 500ml (Hand in Hand mit der Natur) AT-BIO-701, ArtikelNr. HIH-116 € 15,90

Spezielles Fettsäurenmuster Die außergewöhnlichen Wirkungen für Mensch und Tier leiten sich vom speziellen Fettsäuretyp ab. Es hat zwar ungefähr 92% gesättigte Fettsäuren, diese sind jedoch in besonderer Zusammensetzung im Kokosfett vorhanden. Circa 50% dieser gesättigten Fettsäure, ist eine mittelkettige Fettsäure. Gesättigte Fettsäuren gibt es in der Natur in Form von kurz-, mittel- und langkettiger Variante. Mittelkettige Fettsäure - Laurinsäure Diese spezielle „mittelkettige“ Säure, die Laurinsäure, ist leicht verdaulich. Sie wird schnell von unserer Schleimhaut aufgenommen. Laut der Expertin, Ruth von Braunschweig, werden die Regeneration der Darmschleimhaut und das Wachstum körpereigener „guter“ Darmbakterien gefördert.

Persönlicher Hinweistipp für Hunde:

Zudem kann diese Fettsäure verschiedene schädliche Bakterien und Pilze in ihrem Wachstum hemmen. (vgl. von Braunschweig, 20104, S. 18-19) Auch wirksam in der Tierpflege Die Laurinsäure ist nicht nur gut für uns Menschen, nein auch unsere Tiere profitieren davon. Wie eine aktuelle Studie bestätigt, hat die Laurinsäure eine abschreckende Wirkung auf Zecken. Entdeckt wurde dies von Prof. Dr. Monika Hilker, Dr. Olaf Kahl und Dr. Hans Dautel aus der Arbeitsgruppe „Angewandte Zoologie/Ökologie der Tiere“ an der FU Berlin. Sie testeten verschiedene Laurinsäurelösungen auf ihre Wirksamkeit gegen Zecken. Die behandelten Stellen wurden zwischen 81 und 100 Prozent durch die Zeckennymphe gemieden. Beim Test mit freiwilligen Probanden war die Laurinsäure bei 75 bis 88 Prozent erfolgreich und der Schutz blieb circa 6 Stunden wirksam. Die Zecken mieden gänzlich die behandelten Hautstellen bzw. die Zecke ließ sich schneller wieder abfallen. Quelle: Dautel H, Kahl O, Siems K, Oppenrieder M, Müller-Kuhrt L & Hilker M (1999). A novel test system for the detection of tick repellents.Entomol. Exp. Appl. 91: 431-441.

Literaturverzeichnis: von Braunschweig, R. (20104): Pflanzenöle, Qualität, Anwendung und Wirkung. Wiggensbach: Stadelmann Verlag Gonder, U. (20133): Kokosöl (nicht nur) fürs Hirn! Lünen: systemed Verlag Fife, B. (20143): Kokosöl - Das Geheimnis gesunder Zellen. Rottenburg: Kopp Verlag

Nicht nur als Repellent sondern auch für ein samtig weiches glänzendes Fell.

Pflegender Kokosbalsam für private Zwecke – schnell und einfach selbst gemacht:

Dafür reicht es aus, eine geringe Menge des Kokosöles/-fettes über das Fell zu streichen. Dieses lässt sich dann leichter kämmen und das Fell bekommt einen seidig schimmernden Glanz.

Füllen Sie in einen 30 ml Tiegel Kokosfett ein und lassen Sie es bei Zimmertemperatur bzw. auch in der Nähe eines Heizkörpers sanft schmelzen – wird bei einer Temperatur unter 24° C wieder fest.

1 TL pro Tag ins Futter, zur Optimierung auch äußerlich anwendbar.

Fügen Sie nun ca. 5 Tropfen ätherische Öle Ihrer Wahl bei, wie z.B. 1 Tr. Tonkabohne, 2 Tr. Mandarine und 1 Tr. Myrrhe – weihnachtlich oder doch exotisch?! – oder 5 Tropfen der Duftmischung Geborgenheit. Viel Freude beim Mischen und Anwenden.


ALLERLEI ADHS | |1111

Gewinner der Aromavernebler

Nachtrag Inkanuss

Wir danken Euch allen für Eure zahlreichen Mails, Tipps und Wünsche die ihr uns mitgeteilt habt. Wir werden versuchen diese nach Möglichkeit nach und nach zu erfüllen, aber nun wollen wir Euch nicht mehr länger auf die Folter spannen. Hier sind die Gewinner unseres Aromaverneblers „Vase“:

Wie versprochen erhaltet Ihr auch nachträglich die wichtigsten Inhaltsstoffe zur Inkanuss:

• Isabell Rodler • Anita Hahn

R

GEWINNE

• Peter Bamler • Ingrid Pletz

α-Linolensäure (ca. 45%) – Omega 3, Linolsäure (ca. 32%) - Omega 6, Ölsäure (ca. 9%) – Omega 9, Palmitinsäure (ca. 3-5%), Stearinsäure (ca. 1-4%), 190 mg gamma- und delta-Tocopherole (Vitamin E)/100g Öl Quelle: Farfalla Essentials AG

• Daniela Bauregger Die Vernebler sind bereits an Euch unterwegs. Viel Freude damit!

„Für Sie gelesen!“

„Die Wunderwelt der Pollen“ Eine Reise in die faszinierende Welt der Pollen Taucht man in den Mikrokosmos der Pollenkörner ein, tut sich eine völlig neue Welt auf, eine Welt unterschiedlichster, unbekannter Formen und Muster, die die Fantasie des Betrachters anregen.

Fotos: Seite 10 oben: rodho/Fotolia.com, Seite 10 unten: fastudio4/Fotolia.com, Seite 11 oben: Aromapflege.com, Seite 11: Farfalla (2)

Eindrückliche elektronenmikroskopische und teilweise handkolorierte Bilder der äußerst variationsreich gestalteten Pollenkörner von über 50 verschiedenen Pflanzen machen die grenzenlose Fantasie der Natur sichtbar. Sie werden begleitet von einfühlsamen und informativen Portraits der jeweiligen Pflanzen sowie einem einleitenden Teil mit allem Wissenswerten über Bau und Innenleben der Pflanzenzellen, die Grundprinzipien der pflanzlichen Vermehrung und das raffinierte Zusammenspiel von Insekten und Pflanzen. Faszinierende Einblicke in die Wunderwelt der Natur - ein Buch, das zum Staunen anregt und dazu einlädt, sich auf die Formen der Natur einzulassen, um sich selbst als Teil eines größeren Ganzen zu erfahren. Autorin: Maria Anna Pabst geboren 1948, Studium der Biologie, Spezialisierung auf Elektronenmikroskopie. Bis 2010 Universitätsprofessorin für Zellbiologie, Histologie und Embryologie an der Medizinischen Universität Graz. Meditationsleiterin, Arbeit mit Klang (Klangmassage, intuitive Musik), Beschäftigung mit Heilpflanzen und Naturkosmetik. Ausstellungen ihrer farblich gestalteten Elektronenmikroskop-Bilder in Graz, Wien, Maribor, Dortmund

n Mitspiele & gewinnen

Buch erhältlich im Fachhandel: Erschienen im AT-Verlag; ISBN: 978-3-03800-700-5; Einband: Gebunden; Umfang: 240 Seiten; Gewicht: 1218 g; Format: 23 cm x 24 cm, Preis € 35,90

Wie wird das ätherische Öl des Wacholders gewonnen? S Wasserdampfdestillation K Pressung Unsere 4. Hausmesse findet in welchem Monat statt? R im Juni U im April Das Aromapflege Handbuch erscheint gerade in welcher Auflage? N 3. Auflage T 6. Auflage Senden Sie das Losungswort mit Ihrer vollständigen Adresse per Email bis 30.4.2015 an redaktion@aromapflege.com. Unter allen richtigen Einsendern verlosen wir 5 silhouette miracle Aktionspakete (mit 150ml Duschgel, 150ml Straffender Körperlotion und 150ml Straffendem Körpergel, inklusive der limitierten Farfalla-Badetasche – die auch ein Handtuch ist – und gratis 100ml Body Scrub.) Die Gewinner werden schriftlich verständigt und erklären sich mit der Bekanntgabe im nächsten Magazin einverstanden.


12 | RICHTIGE DOSIERUNG

Praktische Tipps

Aufgrund einiger Mails bezüglich Anregungen und Tipps zur ersten Ausgabe möchten wir uns eingehender mit dem Thema Dosierungsempfehlung beschäftigen:

Dosierungsindikationen: Die Aromapflege grenzt sich von der Aromatherapie auch durch die deutlich niedrigere Dosierung ab. Wir gehen immer von einer ausgewogenen, wohlduftenden, wirksamen und hautfreundlichen Zusammenstellung der Aromapflegeprodukte aus. Die Wahl der Dosierung hängt von folgenden Faktoren ab: vom Alter, der Hautbeschaffenheit, der körperlichen und seelischen Befindlichkeit. In der Aromapflege wenden wir eine Dosierung von 0,1-3% an, damit werden die physiologischen Abläufe des Körpers unterstützt und reguliert. Dies entspricht der praktischen Umsetzung der „Arndt-SchulzeRegel“, welche Folgendes besagt: „Schwache Reize fachen die Lebenstätigkeit an, mittlere Reize fördern sie, starke Reize heben sie auf bzw. führen zum Zelltod“. Das bedeutet in Relation für die Zubereitung eines Aromapflegeproduktes: • niedrige Dosierungen: bis zu 1% für großflächige Anwendungen • mittlere Dosierungen: 1-2% für Anwendungen in Teilbereichen • hohe Dosierungen: 2-3% für kurzfristige, lokale Anwendungen • höhere Dosierungen gehören in den aromatherapeutischen Bereich. Beispiel für eine 1%ige Zubereitung: (gültig für eine Mischung ätherischer Öle in einem fetten Pflanzenöl) Zur Berechnung: 1 ml ätherisches Öl entspricht ca. 20 gtt/Tr (Tropfen) = 0,9 g 20 gtt (0,9 g) in 100 ml fetten Pflanzenöl = 1%ig 10 gtt (0,45 g) in 50 ml fetten Pflanzenöl = 1%ig   2 gtt (0,09 g) in 10 ml fetten Pflanzenöl = 1%ig   1 gtt (0,045 g) in 5 ml fetten Pflanzenöl = 1%ig

a. Die niedrige Dosierung hat sich bewährt: • bei der täglichen Hautpflege • bei großflächigen und länger andauernden Anwendungen • bei zarter, empfindsamer, dünner Haut, die zu Rötung neigt • bei Anwendung an Schleimhäuten (z.B. Mundpflege) • zur Stärkung des Immunsystems • zur Unterstützung der psychischen Gesundheit (z.B. bei Stress, Ängsten, Traurigkeit, …) • bei Kindern, Schwangeren, älteren Menschen sowie psychisch labilen Menschen • für die zeitweise Ganzkörperpflege bei Säuglingen (niedrige Dosierung bei Säuglingen ist eine max. 0,5%ige Mischung) • bei Menschen, deren Organismus durch Krankheit und Medikamente geschwächt ist b. Die mittlere Dosierung hat sich bewährt: • bei Teilkörperanwendungen, wie z.B. Einreibungen zur Pneumonie-, Dekubitus-, Kontrakturen-, Intertrigoprophylaxe • bei der Narbenpflege • für die zeitweise Teilkörperanwendung bei Säuglingen (mittlere Dosierung bei Säuglingen ist eine max. 1%ige Mischung), z.B. Baby-Bäuchleinöl c. Die hohe Dosierung hat sich bewährt: • bei lokalen und kurzzeitigen Anwendungen, wie z.B. zur unterstützenden Schmerzlinderung des Kniegelenkes, der Rückenmuskulatur, u.v.m. Hier bewegen wir uns meist im therapeutischen Bereich, der somit den mitverantwortlichen Tätigkeitsbereich betrifft (vgl. Deutsch-Grasl, Buchmayr, Fink, 20153, S. 34–35)


RICHTIGE DOSIERUNG | 13

Mögliche Anwendungsbeispiele / Tipps: Herstellung Kaffeebohnen-Ölmazerat Benötigte Utensilien: desinfizierte Weithalsglasflasche Kaffeebohnen geröstet Auszugsöl wie z.B. Olivenöl oder Sesamöl (nicht geröstet) Füllen Sie das Weithalsglas zu ¼ mit den gerösteten Bohnen und übergießen Sie diese mit dem gewählten Auszugsöl. Der Inhalt in der verschlossenen Flasche muss nun ca. 4 Wochen ziehen (nicht in der direkten Sonne), zwischendurch immer wieder schwenken bzw. schütteln. Nach der Mazerationszeit das nun fertige Öl abseihen und in dunkle Gläser füllen.

Roll on gegen unreine, jugendliche Haut:

Stärkung des Bindegewebes – pflegt und glättet

10 ml Arganöl, bio Je 1 Tropfen Galbanum, Atlaszeder, Palmarosa und Niaouli

50 ml Centellaöl, bio 50 ml Kaffeebohnen-Ölmazerat (Herstellung siehe oben) 7 Tr. Atlaszeder 6 Tr. Wacholderbeere 5 Tr. Grapefruit 6 Tr. Zypresse 5 Tr. Rosmarin Ct. Cineol

Alles in einen 10ml Roll on füllen und bei Bedarf mehrmals täglich direkt auf die Unreinheiten auftragen.

Fotos: Seite 12 oben: Team 5/Fotolia.com, Seite 13 Lavendel: emmi/Fotolia.com, Kaffee, Atlaszeder, Rosmarin und Manuka: Waltraud Reischer (4)

1-2 x täglich die betroffene Hautpartie damit einmassieren oder auf die leicht feuchte Haut auftragen.

Erkältungsbadeöl für Erwachsene – beugt vor und befreit die Atemwege:

Raumspray „Süße Träume“ – beruhigend und einhüllend:

50 ml Mandelöl, bio   6 Tr. Thymian Ct. Linalool   4 Tr. Cajeput oder Ravintsara   4 Tr. B alsamtanne oder Weißtanne 10 Tr. Atlaszeder   6 Tr. Eukalyptus radiata

100 ml Basis Aromaspray duftneutral 25 Tr. Mandarine 10 Tr. Vanille-Extrakt 8 Tr. Lavendel 8 Tr. Atlaszeder 5 Tr. Benzoe Siam

1-2 TL Erkältungsbadeöl mit Emulgator (z.B. 250 ml Milch, 2-3 Esslöffel Salz, …) in die bereits eingelaufene Badewanne geben und mit der Brause verteilen.

Je nach Raumgröße einige Sprühstöße vor dem Schlafen gehen verteilen.

Besonders im Ölbad haben wir eine wunderbare Doppelwirkung, wir nehmen die ätherischen Öle über die Nase und über die Haut auf.

Literaturverzeichnis: Deutsch-Grasl, E. / Buchmayr, B. / Fink, M. (20153): Aromapflege Handbuch – Leitfaden für den Einsatz ätherischer Öle in Gesundheits-, Krankenpflege- und Sozialberufen. Pflach: Aromapflege.com www.aromapflege.com


14 | RECHTLICHES

Aromapflege im Spannungsfeld zwischen

Pflegerecht und Gewerberecht Warum sind Pflegepersonen, welche das auf Teiltätigkeiten beschränkte reglementierte Gewerbe „Erzeugung von kosmetischen Artikeln, eingeschränkt auf die Erzeugung von Aromamischungen im Tätigkeitsfeld der Aromapraktiker/innen angemeldet haben, nicht befähigt in ihrem Dienstverhältnis die nötigen Aromapflegeprodukte vor Ort (z.B. auf der Station) herzustellen? Ein nachstehender Beitrag soll grundlegende Überlegungen zur Abgrenzung von Aromapflege und gewerblicher Tätigkeit aufzeigen.

AUTOR Mag. Dr. Christian Gepart Rechtsanwalt in Wien mit den Tätigkeitsschwerpunkten Gesundheits-, Arbeits- und Haftungsrecht, Lektor an der Donau-Universität Krems, der IMC FH Krems sowie der FH Wiener Neustadt; mehrjährige Tätigkeit als Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger

Vorbemerkung: Gewerberechtliche Grundlagen: a. Gemäß § 1 Abs. 1 Gewerbeordnung 1994 (GewO), BGBl. 1994/194 idgF, gilt diese, soweit nicht die §§ 2 bis 4 GewO anderes bestimmen, für alle gewerbsmäßig ausgeübten und nicht gesetzlich verbotenen Tätigkeiten.

§ 2 Abs. 1 Z 11 GewO legt fest, dass diese nicht etwa auch auf die Ausübung der Gesundheitund Krankenpflege anzuwenden ist.

Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass eine Person neben ihrer Berufsberechtigung etwa als diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegeperson auch über eine Gewerbeberechtigung verfügt. Allerdings muss eine inhaltliche Trennung der Aufgaben und Maßnahmen möglich sein.

b. Die GewO unterteilt die auszuübenden Gewerbe in „freie Gewerbe“ und „reglementierte Gewerbe“. Für reglementierte Gewerbe ist die erforderliche fachliche Befähigung entsprechend nachzuweisen. Die Behörde hat das Vorliegen einer „individuellen Befähigung“ mit der Beschränkung auf Teiltätigkeiten des betreffenden Gewerbes auszusprechen, wenn die Befähigung nur in diesem Umfang vorliegt.

Zu den reglementierten Gewerben zählt gemäß § 94 Z 17 GewO auch die „Erzeugung von kosmetischen Artikeln“. Bei Vorliegen einer individuellen Befähigung hat die Gewerbebehörde die Beschränkung auf Teiltätigkeiten des reglementierten Gewerbes der „Erzeugung von kosmetischen Artikeln“ auszusprechen, wenn die Befähigung nur in diesem Umfang vorliegt.

Das Gewerbe „Erzeugung von kosmetischen Artikeln, eingeschränkt auf die Erzeugung von Aromamischungen im Tätigkeitsfeld der Aromapraktiker/innen“ wäre somit ein auf Teiltätigkeiten beschränktes reglementiertes Gewerbe.

c. Allerdings wird man in diesem Zusammenhang auch die europarechtliche „EU-Kosmetikverordnung“1 zu beachten haben: Diese Verordnung soll Gesundheitsschutz und Verbraucherinformation gewährleisten, indem sie – im Rahmen umfangreicher und detaillierter Normen – die Zusammensetzung und Kennzeichnung der kosmetischen Mittel regelt. Zudem sieht die Verordnung eine Sicherheitsbewertung der kosmetischen Mittel und das Verbot von Tierversuchen vor.

Wer ein Gewerbe ausüben will, hat die Gewerbeanmeldung bei der Bezirksverwaltungs­ behörde des Standortes zu erstatten

Da das österreichische Gewerberecht keine gesetzliche Definition des Begriffs „kosmetischer Artikel“ enthält, wird man wohl auf die Begriffsbestimmungen der EU-Kosmetikverordnung zurückgreifen müssen.

Das bedeutet, dass auch die im Rahmen des (auf Teiltätigkeiten beschränkten reglementierten) Gewerbes „Erzeugung von kosmetischen Artikeln, eingeschränkt auf die Erzeugung von Aromamischungen im Tätigkeitsfeld der Aromapraktiker/innen“ hergestellten „kosmetischen Artikel“ dem Anwendungsbereich der EU-Kosmetikverordnung unterliegen.

d. Wer ein Gewerbe ausüben will, hat die Gewerbeanmeldung bei der Bezirksverwaltungsbehörde des Standortes zu erstatten (§ 339 Abs. 1 GewO).


RECHTLICHES | 15

Produkt auch als Arzneimittel angepriesen wird bzw. als Arzneimittel Verwendung finden soll.

„Mischen“ von Aromapflegeprodukten durch Pflegepersonen? a. Vorweg ist festzuhalten, dass die Gewerbeordnung nicht auf die berufsmäßige Ausübung der Gesundheits- und Krankenpflege im Sinne des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG), BGBl. I 1997/108 idgF, anzuwenden ist. So wird etwa auch durch § 3 Abs. 2 GuKG klargestellt, dass auf die Ausübung der Gesundheits- und Krankenpflegeberufe die Gewerbeordnung 1994 keine Anwendung findet.

Wenn allerdings ein Pflegeöl durch Mischung von ätherischen Ölen mit fetten Pflanzenölen (z.B. Mandelöl) hergestellt werden soll, liegt nicht „Herstellung von Arzneimitteln“ vor, sondern wohl die Erzeugung eines Pflegeproduktes, bei dem die Regelungen über die Erzeugung von Kosmetika zur Anwendung gelangen werden, insbesondere auch die Vorgaben der EU-Kosmetikverordnung einzuhalten sind.

b. Zur Frage, ob eine Gesundheits- und Krankenpflegeperson, welche das auf Teiltätigkeiten beschränkte reglementierte Gewerbe „Erzeugung von kosmetischen Artikeln, eingeschränkt auf die Erzeugung von Aromamischungen im Tätigkeitsfeld der Aromapraktiker/innen“ angemeldet hat, im Rahmen eines Dienstverhältnisses (etwa zum Träger einer Krankenanstalt) an ihrer Dienststelle unter Hinweis auf ihre Gewerbeberechtigung Aromapflegeprodukte herstellen darf, ist zu verneinen:

Weiters geht aus der Rechtsmeinung des Bundesministerium für Gesundheit hervor, dass dann, wenn mehrere Fertigprodukte (Aromaöle) bei der Anwendung „gemischt“ im Sinne von „zusammengeführt“ oder „kombiniert“ werden, es sich hierbei nicht um einen Herstellungsschritt im Sinne der arzneimittelrechtlichen Vorschriften handelt, sondern dies unter die Anwendung des Produktes zu subsumieren ist, und von Angehörigen des gehobenen Dienstes für Gesundheitsund Krankenpflege nach Maßgabe ihrer fachlichen Fortund Weiterbildung im Rahmen ihres Berufsbildes durchgeführt werden darf.3 Dies wird etwa dann gegeben sein, wenn Aromaöle in einer Duftlampe oder als Badezusätze im Rahmen der pflegerischen Kompetenz zur Anwendung kommen.

Die Tätigkeiten im Rahmen eines (allenfalls beschränkten) reglementierten Gewerbes dürfen nur an dem der Gewerbebehörde bekannt gegebenen Gewerbestandort ausgeübt werden. Dies wird in der Regel nicht die Dienststelle der Gesundheits- und Krankenpflegeperson sein.

Die Ausübung eines auf Teiltätigkeiten beschränkten reglementierten Gewerbes „Erzeugung von kosmetischen Artikeln, eingeschränkt auf die Erzeugung von Aromamischungen im Tätigkeitsfeld der Aromapraktiker/innen“ und damit die Durchführung der darin enthaltenen Tätigkeiten ist somit nur unter dem angemeldeten Gewerbewortlaut und an dem der Gewerbebehörde bekannt gegebenen Gewerbestandort zulässig.

Auch die Herstellung einer Aromamischung im konkreten Anwendungsfall für einen Patienten in einer Krankenanstalt, um eine einzelne Anwendung (zum Beispiel Streichung mit einem Aromaöl) durchführen zu können, ist meines Erachtens aus gewerberechtlichen Gesichtspunkten nicht zulässig.

Illustration: Trueffelpix/Fotolia.com

c. Sofern es sich bei Aromapflegeprodukten um kosmetische Mittel handelt, fallen diese im Hinblick auf die Herstellung nicht unter arzneimittelrechtliche, sondern unter gewerberechtliche Bestimmungen.

Das Bundesministerium für Gesundheit weist allerdings in diesem Zusammenhang darauf hin, dass auch das „Mischen von Aromaölen zu medizinischen und pflegerischen Zwecken (Aromatherapie, Aromapflege)“ einen Herstellungsschritt nach arzneimittelrechtlichen Vorschriften darstellt, was jedoch grundsätzlich öffentlichen Apotheken bzw. Anstaltsapotheken oder Betrieben gemäß § 63 Arzneimittelgesetz vorbehalten ist. Dies ist dann der Fall, wenn aus den betreffenden Pflanzen durch unterschiedliche Herstellungsverfahren, wie insbesondere Destillation, Kaltpressung und Extraktion, Aromaöle gewonnen bzw. hergestellt und erst das durch diese Verfahren hergestellte Produkt als anwendbares Aromaöl bezeichnet wird.2

Das kann jedoch nur bedeuten, dass das „Mischen von Aromaölen zu medizinischen und pflegerischen Zwecken“ nur dann einen Herstellungsschritt nach arzneimittelrechtlichen Vorschriften darstellt, wenn dadurch das anzuwendende Aromaöl als Produkt erzeugt bzw. hergestellt wird und dieses

d. Wenn aber Aromaprodukte hergestellt werden sollen, um in weiterer Folge insbesondere in Krankenanstalten allenfalls auch zu medizinischen Zwecken nach ärztlicher Anordnung eingesetzt zu werden oder über die Eigenschaft verfügen, als Mittel zur Heilung oder zur Linderung oder zur Verhütung menschlicher Krankheiten oder krankhafter Beschwerden bestimmungsgemäß eingesetzt zu werden, so handelt es sich bei derartigen Produkten nicht mehr ausschließlich um „kosmetische Mittel“, sondern (zumindest auch) um Produkte im Sinne von arzneimittelrechtlichen Vorschriften. 1

Verordnung (EG) Nr. 1223/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 30. November 2009 über kosmetische Mittel.

2

BMG 4. Juli 2014, BMG-92251/0031-II/A/2/2014.

3

In diesem Sinne BMG 4. Juli 2014, BMG-92251/0031-II/A/2/2014.

Ein ausführliches Gutachten kann unter http://oegwa.at/wp-content/uploads/2014/11/Gutachten_GEPART_an_%C3%96GwA_Aromanwendungen-Gewerberecht_14-11-17-32223.pdf abgerufen werden.


16 | DUFTMEDITATION

Grapefruit – die Optimistische

Die Welt ist voller Sonnenschein!

Grapefruit • Citrus paradisi Sie sieht aus wie eine kleine Sonne: die Grapefruit. Ursprünglich in Asien beheimatet, wird die Grapefruit heute vor allem in Israel, Nord- und Südamerika angebaut. Wie alle Zitrusfrüchte birgt die Grapefruit einen großen Vorrat an Lichtenergie und ist ein richtiger Sonnenspeicher. Das ätherische Öl wird aus der Schale gewonnen und duftet erfrischend, heiter und vergnügt. Der Duft erinnert an den Süden, an sonnige, heiße Tage voller Lebensfreude und Lachen sowie an die Leichtigkeit des Seins. Wie es ihr Name sagt, vermittelt sie paradiesische Energien.

Originalauszug aus dem Buch „Duft Meditation“ von Barbara Bernath-Frei:

Eigenschaften Euphorisierend und erfrischend, die Kreativität anregend. Bei Niedergeschlagenheit, depressiver Verstimmung und nervöser Erschöpfung vermittelt Grapefruit Freude und Gelassenheit. Anwendung Geben Sie drei Tropfen ätherisches Grapefruitöl ins Wasser der Duftlampe. Wenn Sie einen Tropfen Rosenöl, evtl. 10-prozentiges, dazugeben, erhält der frische Duft eine zusätzliche weiche Note, und die aufhellende Wirkung verstärkt sich. Das ätherische Öl der Grapefruitschale eignet sich aber auch hervorragend als Massageöl (zehn Tropfen Grapefruitöl auf 50 ml Basisöl; siehe dazu Seite 125). Anmerkung zur Meditation Das Sonnengeflecht oder der Solarplexus liegt ungefähr eine Handbreit oberhalb des Nabels. An dieser empfindlichen Stelle befinden sich besonders viele Nerven und »Antennen« oder Sensoren, die sehr empfänglich für emotionale und energetische Schwingen sind. Mit der Zeit können Sie sich angewöhnen, das Sonnengeflecht bewusst zu öffnen, wenn Sie etwas Erfreuliches in sich aufnehmen wollen, und es ebenso bewusst mental zu schützen, wenn Sie Negatives nicht annehmen wollen. Oft schützt man diese empfindliche Stelle unwillkürlich, indem man die Arme verschränkt und so eine Art Barriere bildet. PS: Das komplette Buch sowie die beiden CD´s stehen bei Apple Ibooks als Download bereit. Hörprobe bzw. die ganze Audiomeditation Grapefruit hier: https://itunes.apple.com/de/album/ grapefruit-die-schopferische/id511269285?i=511269572)

Barbara Bernath-Frei ist diplomierte Aromatologin, Erwachsenenbildnerin und PranaTherapeutin mit eigener Praxis in Zürich. Darüber hinaus leitet sie Weiterbildungen an Institutionen des Gesundheitswesens. Mit Aquarellen von Brigitte Smith. Buch+CD: Duftmeditation inklusive 2 CDs ArtikelNr. BCD23, € 24,80

Meditation Setzen oder legen Sie sich bequem hin, so dass Sie Arme und Beine ausbreiten und sich richtig gut entspannen können. Hören Sie Ihrem Atem zu, der ruhig und regelmäßig Ihre Lungen füllt und leert. Stellen Sie sich einen weiten, weißen Strand am Meer vor. Sie spazieren morgens den Strand entlang, bücken sich hin und wieder, um eine besonders schöne Muschelschale aufzuheben und von allen Seiten zu betrachten. Die Luft ist erfüllt vom salzigen Geruch des Meeres, vom Duft der Bäume und Pflanzen, vom angeschwemmten Tang und vom Geschrei der Meeresvögel. Wellen rollen an den Strand, und wo ein Stein liegt, bildet sich frische, weiße Gischt, deren feine Tröpfchen sich in der Luft verteilen und im Sonnenlicht glitzern. Sie fühlen sich voller Kraft, Lebenslust und Tatendrang, laufen ins Wasser und schwimmen mit schnellen, kräftigen Zügen ins offene Meer hinaus, tauchen unter, schöpfen frische Luft und schwimmen wieder zurück. Ihre Haut ist kühl und nass, doch die Luft ist schon recht warm. Sie finden einen sonnengewärmten Stein, auf dem Sie sich bequem hinlegen und entspannen können. Ihr Atem beruhigt sich langsam, Bauch und Brust heben sich weniger schnell, und Sie fühlen sich herrlich erfrischt. Stellen Sie sich nun vor, wie jeder einzelne Sonnenstrahl Ihr Sonnengeflecht streichelt und die kleine Sonne, die Sie dort in sich tragen, zum Leben erweckt. Nun stehen die große Sonne am Himmel und die kleine Sonne in Ihrem Körper in einem regen Austausch über die hinund herwandernden Strahlen. Sie fühlen eine zufriedene Heiterkeit in sich aufsteigen, die Sie von Kopf bis Fuß sowie in die Finger- und Zehenspitzen erfüllt. Jeder Sonnenstrahl, der Ihren Bauch streichelt, singt: Die Welt ist voller Sonnenschein, komm mit und genieß das Leben! Mit jedem Atemzug nehmen Sie diese frohe Botschaft in sich auf und lassen sie durch den ganzen Körper wandern, bis das hinterste Eckchen von Licht durchflutet ist. Bevor Sie in den Alltag zurückkehren, legen Sie beide Hände über Ihr Sonnengeflecht, spüren den Austausch zwischen Bauch und Händen und versprechen sich selbst, dass Sie heute ganz besonders liebevoll Sorge für sich tragen werden.


HAUSMESSE | 17

4. Hausmesse “Ein Tag für alle Sinne” 11. & 12. April 2015, jeweils 9:00 – 15:00 Uhr

Es freut uns ganz besonders Sie zu unserer Hausmesse in Wien einladen zu dürfen! Im vergangenen Jahr mussten wir aufgrund der Generalsanierung unserer Räume die liebgewordene Veranstaltung ja leider absagen. Als Wiedergutmachung dafür werden wir die Hausmesse dafür heuer auf zwei Tage ausweiten! Somit gibt es doppelt so viel Zeit um spannende Gespräche zu führen, um Neuigkeiten aus der Aromawelt auszutauschen, all unsere Produkte kennenzulernen und auszuprobieren, sich von einer Farfalla-Kosmetikerin verwöhnen oder unserem Koch verköstigen zu lassen. Wir freuen uns auf zwei spannende Tage und hoffen sehr, Sie bei unserer Hausmesse begrüßen zu dürfen.

Kosmetikworkshops mit Cornelia Kienle

Fotos: Seite 16: Stadelmann Verlag, Zeichnung © Brigitte Smith aus Bernath-Frei: Duft Meditation, Seite 17: Aromapflege.com

An beiden Tagen finden Kurzworkshops mit Cornelia Kienle, unserer Farfalla Kosmetikexpertin, statt. 9:30 – 10:30 Verzaubern mit Düften die Duftwelt von Farfalla entdecken! Wie kann ich die verschiedenen Duftprodukte von Farfalla für mich einsetzen? 11:30 – 12:30 Verwöhnprogramm für unsere Hände! Handmassage mit Peeling und kurzer Packung. 13:30 – 14:30 feel beautiful individueller Einsatz der Gesichtspflege von Farfalla Mit kurzen Gesichtsbehandlung und Erklärungen zur Wahl der Produkte, deren Anwendung und Behandlungstipps für die Pflege daheim! Natürlich steht Frau Kienle Ihnen auch außerhalb dieser Zeiten für Fragen gerne zur Verfügung!

Erleben, riechen und probieren Sie 2 Tage lang all unsere Produkte aus! Freuen Sie sich auf erfrischende Aroma­drinks! Lukullischer Höhepunkt: Spitzenkoch Benjamin Amar wird uns auch heuer wieder ein spannendes BIO-Gourmet-Buffet zaubern! Plaudern, austauschen, kennenlernen und mehr! Es gibt auch die Möglichkeit fast alle unsere Produkte gleich einzukaufen. Tolle Angebote warten dabei auf Sie und sollte etwas nicht vorrätig sein, wird es portofrei nachgeliefert! Kostenlose Kosmetik & Wohlfühl­ behandlungen!

Aromapflege GmbH – Aromapflege Fach- & Grosshandel, Glasauergasse 15, 1130 Wien, Tel: +43/(0)56 72/64 942


18 | FUSSEINREIBUNG

KinderWelt:

Fußeinreibung – einfach und äußerst wirksam

Das geniale an dieser Maßnahme ist, dass man sie immer und überall schnell anwenden kann. Einerseits bei vielen Beschwerden unterstützend einsetzbar und andererseits auch zur Gesundheitsförderung – an die man leider viel zu selten denkt. Ich möchte Ihnen in diesem Beitrag einige Rezepturen für Ihre lieben Kleinen mitgeben, damit sie gut durch die kalte Jahreszeit kommen. Beginnen werde ich mit der Immunsystemsteigerung. Man muss nicht warten bis die Kinder verschnupft sind oder husten, sondern Sie können mit einer Fußeinreibung schon vorher das Immunsystem positiv unterstützen. Bevor ich die Rezepturen verrate möchte ich Ihnen eine Frage stellen: „Was bedeutet immun eigentlich?“ Ich habe in verschiedenen Wörterbüchern nachgesehen und es steht überall resistent, unempfindlich, widerstandsfähig, ... Aber wie kommt es dazu? Unser Immunsystem baut sich im Laufe unseres Lebens auf. Die Neugeborenen bekommen von der Mutter über den Mutterkuchen (Plazenta) die Schutzstoffe übertragen – aber nur sofern die Mutter die dementsprechenden Krankheiten durchgemacht hat und nicht dagegen geimpft wurde. In der Vormilch, die in der Fachsprache Kolostrum heißt, erhalten die kleinen Erdenbürger die meisten Immunglobuline (das kann man auch synthetisch nicht nachbauen!). Jeder einzelne Tropfen ist Goldwert! Mit der Zeit entwickelt der Säugling seine eigene unspezifische Abwehrfähigkeit. Die volle Ausschöpfung an der spezifischen Abwehrfähigkeit MUSS ihr Kind durch Infektionen erst selbst erlernen. Dieser Vorgang findet das ganze Leben statt, hauptsächlich aber in der Kindheit. Jede durchgemachte Infektion stärkt das Immunsystem. (vgl. Goebel, 20094, S. 1-12) Stärkung des Immunsystems Für Kleinkinder benötigen Sie: 30 ml Johanniskrautöl, 1 Tropfen Lavendel fein, 2 Tropfen Thymian Ct. Linalool (nicht zu verwechseln mit dem starken Thymian Ct. Thymol!) Ab dem Schulalter: 30 ml Johanniskrautöl, 6 Tropfen Lavendel fein, 3 Tropfen Cajeput (nur wenn Ihr Kind keine obstruktive Atemwegserkrankung hat, ansonsten durch Mandarine rot oder Thymian Ct. Linalool ersetzen) Sie reiben die Fußsohlen mit dieser Mischung zweimal täglich für zwei Wochen ein. Dies können Sie nach Belieben im Winter wiederholen. Die gleichen Mischungen können Sie auch im Fall einer Erkältung oder bei einem Husten zur unterstützenden Linderung einsetzen. Kinder reagieren oft mit Fieber bei einer Erkrankung. Da kann man eigentlich nur sagen – DANKE liebes Immunsystem. Schon im alten Griechenland wusste man welche Heilwirkung das Fieber hat. (vgl. Uhlemayr, 201212, S.106)

Wenn Fieber auftritt, dann ist das ein Zeichen für eine massive Abwehrarbeit des Organismus. Der Körper hat die Möglichkeit sich aktiv mit den Krankheitserregern auseinander zu setzen. Die erhöhte Temperatur verhindert nämlich, dass sich die Keime zu rasch vermehren und ausbreiten. Es werden die Phagozyten oder sogenannte „Fresszellen“ aktiviert, um die „Eindringlinge“ zu bekämpfen. Optimal funktioniert dieser Mechanismus bei 39 Grad Körpertemperatur (ausgenommen Fieberkrämpfe). Fieber wirkt selbstregulierend, der Körper versucht selber das Ungleichgewicht ins Lot zu bringen. (vgl. Uhlemayr, 201212, S. 112) Aber nicht nur das, auch die Stoffwechselvorgänge werden aktiviert um die belastenden „Abbauprodukte“ schneller auszuscheiden. Ist doch faszinierend wozu der menschliche Körper in der Lage ist und das schon bei den kleinen Mitbürgern? Da ich Mutter von mittlerweile zwei Teenagern (17 und 13 Jahre) bin, habe ich mit Fieber auch so meine Erfahrungen gemacht. Ich habe einige Rezepturen ausprobiert – allesamt erfolgreich! Fiebersenkung: Für Kleinkinder: 30 ml Mandelöl, 2 Tropfen Lavendel fein, 1 Tropfen Palmarosa oder Ho-Blätter Für Schulkinder: 30 ml Mandelöl, 3 Tropfen Lavendel fein, 3 Tropfen Palmarosa, 3 Tropfen Bergamotte oder 30 ml Olivenöl, 3 Tropfen Lavendel fein, 3 Tropfen Neroli 10%, 3 Tropfen Ho-Blätter oder Palmarosa Es handelt sich hier um eine unterstützende Maßnahme. Diese Fußeinreibung können Sie bei Fieberanstieg durchführen, eventuell Socken nach der Anwendung anziehen und die Temperatur öfters kontrollieren. Diese unterstützende Maßnahme ersetzt nicht den Besuch beim Arzt. Bei jeglicher Unsicherheit, zusätzlichen Symptomen oder bei anhaltend hohem Fieber ist auf jeden Fall ein Facharzt oder eine Kinderklinik aufzusuchen! Kinder die zu Fieberkrämpfen neigen haben selbstverständlich eine andere Vorgehensweise bei Fieber!!!

Gib mir die Kraft, Fieber zu erzeugen, und ich heile dir jede Krankheit! Parmenides (um 540 – 470 v. Chr.)


FUSSEINREIBUNG | 19

Fotos: Illustration Schulmädchen: honeyflavour/Fotolia.com, Illustration Teddybär: casaltamoiola/Fotolia.com, Kinderfüße Seite 18: millaf/Fotolia.com, Illustration Seite 19: Mösch de Carvalho Bezugsquelle http://www.m-schnur-verlag.de/d-rhythmische-einreibungen.htm

Ich möchte Ihnen noch ganz besondere Mischungen ans Herz legen, und zwar solche die entspannend wirken und Geborgenheit vermitteln. Auch unsere Kinder leiden unter Stress, schulischer Überforderung, familiären Problemen, Trennungsängsten usw. Entspannend, ausgleichend, Geborgenheit vermittelnd: Dazu benötigen Sie für Kleinkinder: 30 ml Mandelöl, 2 Tropfen Benzoe Siam, 1 Tropfen Mandarine rot (geborgenheitsfördernd) oder 30 ml Mandelöl, 1 Tropfen römische Kamille, 2 Tropfen Lavendel fein (entspannend) Ab dem Schulalter: 30 ml Mandelöl, 3 Tropfen Benzoe Siam, 3 Tropfen Lavendel fein, 2 Tropfen Mandarine rot oder 30 ml Mandelöl, 3 Tropfen Lavendel fein, 1 Tropfen Neroli 10%, 1 Tropfen Rose 10%, 3 Tropfen Benzoe Siam.

„Rhythmische Einreibung“ nach Wegman/Hauschka:

Durch die effektive und schnelle Handhabung ist die nachfolgende Fußeinreibung für Eltern und Kinder eine wahre Wohltat. Diese Einreibung erfolgt in vier Schritten. Zuerst führt man die Zwei-Hand Streichung durch: Diese Maßnahme erfolgt mit beiden Händen gleichzeitig vom Fußgewölbe zu den Zehen. Der Daumenballen der unteren Hand schmiegt sich ans Fußgewölbe, die Daumenfurche der oberen Hand fährt entlang der Großzehensehne und die restlichen Finger gleiten im Verlauf der Streichung zur Innenseite des Fußes, um die Zehen gut zu umschließen. Dieser Vorgang wird fünf Mal wiederholt. Zweiter Schritt sind die Fersenkreise: Mit der Außenhand hält und unterstützt man den einreibenden Fuß oberhalb der Ferse. Mit der anderen Hand führt man die Einreibung durch. Der Kreis beginnt bei der Innenferse und man kreist nach außen und wieder zurück (beim rechten Fuß – gegen den Uhrzeigersinn, linker Fuß – im Uhrzeigersinn) – Wiederholung erfolgt fünf Mal. Dritter Schritt Knöchelkreise: Man beginnt von unten (Achillessehne) nach oben in Richtung Fußrücken zu kreisen, mit beiden Händen- eine am Außen- und eine am Innenknöchel, und streicht weiter parallel bis unterhalb des Sprunggelenk (im Uhrzeigersinn). Dies wird auch fünf Mal wiederholt. Der 4. und letzte Schritt ist der Fußsohlen-Abstrich: Begonnen wird im Quergewölbe unter dem 2. Zehengrundgelenk, am tiefsten Punkt zwischen den Fußballen (mit den Daumenrücken) und streicht geradlinig durch das Längsgewölbe Richtung Ferse (bis zum Ende der Ferse). Auch der letzte Vorgang wird fünf Mal wiederholt. (vgl. Layer, 2014², S. 144-147)

AUTORIN Alexandra Stampf ist diplomierte Kinderkrankenschwester und hat in unterschiedlichsten Pflegebereichen 17 Jahre Berufserfahrung gesammelt. Schon vor Jahren hat sie ihre Liebe zu den ätherischen Ölen entdeckt und seither sind diese aus ihrem privaten und auch beruflichen Leben nicht mehr wegzudenken. Als Mutter von 2 Kindern und durch ihren Beruf als Kinderkrankenschwester hat sie viel Erfahrung über den Einsatz ätherischer Öle bei Babys und Kindern gesammelt. Neben der Ausbildung zur ärztlich geprüften Aromapraktikerin, die sie bei Eliane Zimmermann in Wien und Irland absolviert hat, hat sie die Weiterbildung „komplementäre Pflege – Aromapflege“ sowie zahlreiche weitere Kurse zum Thema ätherische Öle besucht. Im Bereich der Palliativ Care hat sie durch ihren beruflichen Werdegang sowie durch zahlreiche Praktika auf diesem Gebiet Erfahrung gesammelt und verknüpft dieses Wissen nun mit der Aromapflege.

Literaturverzeichnis: Layer, M. (2014²): Praxishandbuch Rhythmische Einreibungen nach Wegman/Hauschka. Bern: Hans Huber Verlag, Hogrefe AG Uhlemayr, U. (2001-201012): Wickel und Co - Bärenstarke Hausmittel für Kinder. Urs-Verlag Werner, M. / von Braunschweig, R. (2012³): Praxis Aromatherapie Grundlagen, Steckbriefe, Indikationen. Stuttgart: Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH Co KG Goebel Dr. med, W. (20094): Schutzimpfungen selbst verantwortet. Stuttgart: Verlag Freies Geistesleben und Urachhaus GmbH

SEMINARTERMIN Kinderwelten Teil 1 » Ätherische Öle für unsere Kleinen – natürliche Pflege von Anfang an! « für Kinder von 0 - 6 Jahre Dauer/Zeit: 1 Tag in Wien / 9.00 – 17.00 Uhr Zielgruppe: interessierte Laien (Voraussetzung ist ein Basiswissen über ätherische Öle, wie es z.B. im Seminar „Grundlagenwissen“ vermittelt wird) Gebühr: € 125,-- inkl. 20% MwSt, Seminarunterlagen und Pausengetränke

Termine: 21.04.2015 und 03.10.2015


20 | LIEBE IN VOLLER BLÜTE

Liebe in voller Blüte Blumen und ihre Blüten beeindrucken nicht nur unser Auge durch ihre Formen und ihre Farben, lassen sich verschenken an einen besonderen Menschen, bezirzen Insekten, teilweise können wir sie sogar essen, so ganz nebenbei lassen sich aus einigen auch ätherische Öle bzw. fette Öle herstellen, NEIN sie beeinflussen ganz entscheidend auch unser Liebesleben. Lust, Verlangen, Liebe und Zurückweisung sind nur ein kleiner magischer Teil ihrer Kräfte.

Schon vor langer Zeit hat der Mensch experimentiert und sich die geheimnisvolle Kraft der Pflanzen zunutze gemacht. Viele Anwendungsmöglichkeiten sind im Bereich der Sagen und Riten verschwunden, vieles jedoch hat auch heute noch „Hand und Fuß“. Amore in fiore Liebe in voller Blüte oder noch verführerischer und schöner auf italienisch „Amore in fiore“. So hieß auch eine beeindruckende Ausstellung 2014 in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff in Meran/Süditalien. Unser Bericht wurde maßgeblich davon beeinflusst – Danke für die Ausstellung. Helfer in Liebesangelegenheiten Seit Menschengedenken haben wir Pflanzen für unser Liebesleben eingesetzt, auf die unterschiedlichsten Arten. Als Liebeszauber – Liebestrank Pflanzen in Form von Liebeszauber, in Speisen und Tränken zu verabreichen ist mit Sicherheit nichts Neues, wollte man die Liebe eines anderen erreichen (erzwingen?). Mit der Sprache der Blumen Die berühmteste ist die Bedeutung der roten Rose: „Ich liebe Dich!“ – wer kennt sie nicht. Das Edelweiß sagt: „Du bist wunderschön!“ und die Glockenblume „Unsere Herzen schlagen im gleichen Takt!“. Als Zeichen für eine Kommunikation ohne Worte wurde die Blumensprache wahrscheinlich schon in der Antike benutzt. Hinweise darauf gibt es in den Hieroglyphen der Ägypter sowie Überlieferungen aus dem alten China. Der englischen Schriftstellerin, Lady Mary Wortley Montagu, haben wir es zu verdanken, dass zu Beginn des 18. Jahrhunderts diese Sprache durch die Blumen in Europa ihren Einzug hielt. Es entwickelte sich ein umfangreiches ausgeklügeltes System zur Botschaftsübermittlung mittels Blumen. Es macht einen Unterschied ob die Blüte gelb, blau, rot oder irgendeine andere Farbe hat, die Art der Blume, ja sogar ob die Blume aufrecht steht oder hängt, alles war und ist auch heute noch von Bedeutung. (vgl. www.brauchtumsseiten.de/a-z/b/blumensprache/)

Blumen sind die zur Schau gestellte Liebe der Pflanzen Carl von Linné


LIEBE IN VOLLER BLÜTE | 21

Als Aphrodisiakum Als Aphrodisiakum bezeichnet man Mittel zur Anregung und Steigerung des Geschlechtstriebes und der Potenz. (vgl. www.duden.de)

Diese Bezeichnung leitet sich aus dem griechischen „aphrodisiakós = „zum Liebesgenuss gehörend“ ab. Man geht davon aus, dass der Gebrauch von aphrodisierenden Mitteln in allen Völkern verbreitet war und ist. Unter anderem findet man in der Bibel (Gen. 30, 14) den Hinweis auf die aphrodisische Wirkung der Liebeswurzel dûdâ’im (Alraune) und das 18. Jahrhundert hatte seine „pastilles galantes“ und der Orient die „Fröhlichkeitspillen“. (vgl. web.zhbluzern.ch/veranstaltungen/2007/dok/Liebeszauber_Blick_ in_die_ausstellung.pdf)

Granatapfel – Frucht der Götter Der lateinische Name des Granatapfel „Punica granatum“ leitet sich von den Phöniziern (welche auch Punier) genannt wurden und granatum von granatus. Dies bedeutet so viel wie körnig bzw. kernreich. Aphrodites Lieblingsbaum In der Mythologie heißt es, dass ein Granatapfel einen Streit zwischen den Göttinnen Hera, Athene und Aphrodite beendete. Der Streit ging um die Frage, wer die Schönste von ihnen sei. Der Trojaner „Paris“ überreichte Aphrodite einen Granatapfel, womit die Frage als geklärt galt. (vgl. Grabhorn, 2007, S. 18)

Aphrodite, griechische Göttin der Liebe, gilt wohl schlechthin als die weibliche Verlockung und erotische Hingabe. Man sagt, dass sie auch einen reich verzierten Gürtel besaß, der ihr einen außergewöhnlichen Liebreiz vermittelte und mit dessen Hilfe sie jeden zu ihrem Anbeter machen konnte.

Fotos: Seite 20 oben: Waltraud Reischer (2), Seite 20 unten: Soyka/Fotolia.com, Seite 21: volff/Fotolia.com,

(vgl. www.werbeka.com/bibliote/gudar/afroditd.htm und www.mauler. info/khaire/archiv/ 64061008.htm)

Durch Hesiod, einem griechischen Dichter, ist überliefert, dass die Liebesgöttin in einer Muschel, in der Form einer Vulva, geboren wurde. Homer, Autor und Dichter des Abendlandes, schreibt: “Nachdem sie an den Strand von Zypern getragen wurde, erblühten überall duftende Kräuter, wo ihre Füße den Boden berührten, dieselben Kräuter, welche auch in ihrem Gürtel verborgen waren, jene Mittel zur Erhöhung der sexuellen Kraft.“ Es gibt viele Pflanzen denen eine erotisierende oder berauschende Wirkung zugeschrieben wird. Als aphrodisierendes Lebensmittel Schon immer galten bestimmte Nahrungsmittel, Gewürze und Kräuter als Lustmacher. Aber warum gelten Schokolade, Vanille, Chili, Spargel, Feigen und/ oder Erdbeeren als wahre Verführungskünstler? Was ist die Ursache ihrer Wirkung? Schon ein altes Sprichwort sagt: „Liebe geht durch den Magen.“ Wer findet Erdbeeren mit Schokolade, allein schon beim Hinsehen, nicht schon verführerisch. Mit Sicherheit sind Aphrodisiaka keine Wundermittel, aber sie regen doch nachweislich ein wenig unsere Empfindsamkeit an, wirken entspannend oder regen den Kreislauf und die Durchblutung an und somit kommt es zu einer Luststeigerung. So kann der Blutfluss sowie die Testosteron- und Spermienbildung angeregt werden und eventueller Stress reduziert werden. Einige Inhaltsstoffe können natürlich vorkommende Hormone nachahmen bzw. verstärken oder unseren Körper dazu animieren, mehr Sexualhormone zu produzieren. Hier nur einige wenige Beispiele:

Bedeutungsvolle Frucht Ob bei den Römern, Griechen oder anderen Kulturen, die rote Frucht ist und war schon immer ein Symbol für Verjüngung, Unsterblichkeit und Fruchtbarkeit. Lustvolles Essen Ob Körnchen für Körnchen oder doch löffelweise, allein schon der Anblick eines aufgeschnittenen Granatapfels, lässt der Phantasie freien Lauf. In einer widerstandsfähigen Schale liegen die prallen, roten, süßen Kerne. Der Granatapfel galt schon immer als Zeichen der Fruchtbarkeit. Er ist reich an Phyto-Östrogenen, welche dem weiblichen Östrogen sehr ähnlich ist. Vanillin, der Geruchstoff der Vanille, ähnelt dem

Schon die Azteken sollen sich mit dem Samen der Vanilleschote eingerieben haben, um so eine verstärkte Anziehungskraft auf das andere Geschlecht zu haben

Pheromon, dem natürlichen Sexuallockstoff der Menschen. Schon die Azteken sollen sich mit dem Samen der Vanilleschote eingerieben haben, um so eine verstärkte Anziehungskraft auf das andere Geschlecht zu haben und böse Zungen behaupten, Damen aus dem „Rotlichtgewerbe“ riechen immer danach. Kakao und Vanille wirken auf uns sehr entspannend und rufen in uns Glücksgefühle hervor. Das in der Schokolade enthaltene Phenylethylamin, hirneigener Botenstoff, steht im Verdacht Lust- und Glücksgefühle auszulösen.


22 | DURCH DIE BLUME

Als „Scharfmacher“ gelten Ingwer, Paprika oder Pfeffer – ihre Wirkstoffe sollen die Durchblutung der Sexualorgane verstärken. Als aphrodisierender Duftgeber oder als duftender Botschafter Bereits Cleopatra wusste Düfte für sich einzusetzen, parfümierte sie doch die Segel ihrer Barkasse mit Henna, bevor sie sich zum ersten Mal mit Antonius traf. (vgl. Fellner, 19981, S. 13)

Ätherische Öle als unsichtbares Band zwischen Mensch und Pflanze Unser Geruchssinn steht in direkter Verbindung mit unserem Gehirn, dem limbischen System. Der Teil in dem u.a. unsere Emotionen und unsere Phantasie geregelt werden. Ätherische Öle können also direkt darauf Einfluss nehmen. Ein guter Duft als Parfum oder in einem Massageöl ist ein Fest für unsere Sinne. Ätherische Öle sind in der Lage, Hormone zu beeinflussen, uns zu entspannen, wenn wir allzu kopflastig sind und unsere Gefäße zu erweitern, damit erhöht sich auch die Durchblutung. Ganz genauso wie bei den aphrodisierenden Lebensmitteln, nur in einer vielfach verstärkten Version. Bestimmte Inhaltsstoffe bewirken bei uns z.B. eine euphorische Stimmung; andere wiederum die Durchblutung erhöhen, uns harmonisieren, uns sinnlich stimmen aber auch unsere Hormone beeinflussen, wie Östrogen und Testosteron. (vgl. Werner, Braunschweig, 20144, S. 30-36)

Kleine Auswahl: • Die frische spritzige Grapefruit - stimmt fröhlich und heiter, sie verkörpert schlechthin die Lebenslust. • Der exotische, süße und schwere Jasmin hilft Hemmungen abzulegen; beflügelt unsere Phantasie, wirkt auf besondere Art und Weise auf unser Gefühlszentrum ein. • Der sinnlich stimulierende und entkrampfende Muskatellersalbei. • Der samtig weiche, holzige Verführer Sandelholz, der nicht nur den Männern gefällt. • Der beruhigende, sehr sinnliche Ylang Ylang-Duft. Bei ihm haben Streit und Unruhe keine Chance. Zum Abschluss: Pflanzen sind und waren für uns Menschen immer schon wichtig, wichtiger als wir uns im Normalfall vorstellen können. Dieser Beitrag bietet ihnen eine weitere Sichtweise und will nur informieren. In welcher Weise diese Informationen von Ihnen interpretiert, verarbeitet und umgesetzt werden liegt ganz bei Ihnen. Wir wünschen Ihnen viel Freude mit den duftenden Blüten der Natur.

Literaturverzeichnis: Fellner, T. (19981): Aromen für Liebe, Lust und Sinnlichkeit. Niederhausen/Ts.: Falken Verlag Grabhorn, Dr. S. (2007): Granatapfel - Frucht der Götter, Heilwirkung, Anwendungen, Tipps und Rezepte. Oy-Mittelberg: Joy-Verlag GmbH Rätsch, C. (20015): Pflanzen der Liebe – Aphrodisiaka in Mythos, Geschichte und Gegenwart. Aarau: AT-Verlag Werner, M. / von Braunschweig, R. (20144): Praxis Aromatherapie – Grundlagen–Steckbriefe-Indikationen. Stuttgart: Karl F. Haug Verlag


ZITRUSDUFT | 23

Zitrusduft hemmt Leberkrebs Mit dieser Schlagzeile sorgt ein Forscherteam um Prof. Dr. Dr. Dr. Hanns Hatt an der Ruhr-Universität in Bochum wieder einmal für viel Aufsehen. Es ist den Forschern gelungen einen Duftrezeptor in Leberzellen nachzuweisen und den Signalweg zu entschlüsseln. Terpene als Hauptbestandteil ätherischer Öle können das Wachstum verschiedener Krebszellen hemmen. Sie konnten die molekularen Mechanismen aufklären, die bei Anwendung von (-)-Citronellal zu einem Wachstumsstopp der Krebszellen führten und wiesen nach, dass der Duftrezeptor OR1A2 die entscheidende Schaltstelle dafür ist. Der Duftrezeptor könnte künftig als Ziel für Diagnostik und Therapie des Leberkrebses dienen. Über ihre Ergebnisse berichten die Forscher im Journal Archives of Biochemistry and Biophysics.

Terpene zu einem deutlichen Anstieg der Kalziumkonzentration in den Zellen führten: (-)-Citronellal und Citronellol. In ihren weiteren Untersuchungen konzentrierten sich die Forscher daher auf (-)-Citronellal und gingen auf die Suche nach dem Rezeptor, auf den das Terpen passen muss wie ein Schlüssel in ein Schloss. Sie konnten zeigen, dass der entscheidende Geruchsrezeptor namens OR1A2 in den Leberzellen vorkommt und für die Zellreaktion verantwortlich ist. Nahm man Zellen die Möglichkeit, diesen Rezeptor herzustellen,

Fotos: Seite 22 unten: Waltraud Reischer (2). Seite 22 oben: Yeko Photo Studio/Fotolia.com, Seite 23: Ruhr-Universität Bochum

Der Kalziumeinstrom in die Leberkarzinomzelle lässt sich nach Zugabe von Citronellal beobachten (dargestellt in Falschfarben).

Ätherische Öle schützen nicht nur vor Bakterien, Viren und Pilze Ätherische Öle kommen in vielen Pflanzen vor und schützen sie durch ihre antibakteriellen, antiviralen und pilztötenden Eigenschaften. Seit einiger Zeit ist bekannt, dass Terpene, die Hauptbestandteile der Öle, auch verschiedene Krebszellen am Wachsen hindern können, darunter Leberkrebs. Was genau dabei passiert, war aber bislang unklar. Geruchsrezeptoren nicht nur in der Nase Terpene können Signalprozesse in Zellen anstoßen, indem sie Duft- Rezeptoren aktivieren. Diese kommen zwar vor allem in Riechzellen der Nase vor, aber nachweislich auch in allen anderen humanen Geweben, wie zum Beispiel Haut, Prostata oder Spermien. Bei der Krebsentstehung und seinem Wachstum spielen Terpene ebenfalls eine wichtige Rolle, wobei ungeklärt ist, welche Funktion sie genau ausüben. Terpen stößt Signalweg in der Zelle an Um dem auf die Spur zu kommen, nutzten die Bochumer Forscher ein Zellmodell für das hepatozelluläre Karzinom, einen häufigen Lebertumor. Sie setzten die Zellen verschieden hohen Konzentrationen mehrerer Terpene aus und beobachteten ihre Reaktion. Es zeigte sich, dass zwei der insgesamt elf getesteten

reagierten sie nämlich nicht auf das Terpen. Es gelang den Forschern außerdem, den Signalweg nachzuvollziehen, auf dem das Terpen dazu führt, dass sich die Kalziumkonzentration im Zellinnern erhöht und damit das Zellwachstum reduziert. „Diese Ergebnisse stellen ein weiteres Beispiel für die Bedeutung der Duftrezeptoren außerhalb der Nase dar und geben Hoffnung, für die Krebstherapie neue Medikamente mit geringeren Nebenwirkungen entwickeln zu können.“ Hintergrund Das Hepatozelluläre Karzinom ist der häufigste bösartige Primärtumor der Leber. Es ist weltweit die dritthäufigste tumorbedingte Todesursache. In Deutschland erkranken aktuellen Schätzungen zufolge jährlich ca. 8900 Menschen (6200 Männer, 2700 Frauen) neu an dieser Krebsart. Literaturverzeichnis: D. Maßberg et al.: Monoterpene (-)-citronellal affects hepatocarcinoma cell signaling via an olfactory receptor. In: Arch. Biochem. Biophys. (2014), doi:10.1016/j.abb.2014.12.004

Pressemitteilung Nr. 13 der Ruhr-Universität Bochum vom 19.01.2015


PRODUKTTIPPS | 24

Die 3. Auflage erscheint im April! In nicht einmal zwei Jahren war die Neuauflage des Aromapflege Handbuchs mit 3000 Stück vergriffen. Wir sagen DANKE für Euer Interesse und freuen uns mit Euch auf das immer größer werdende Bewusstsein für die Aromapflege. Wir haben zwar eine ganze Reihe von Korrekturen und Anpassungen vorgenommen, aber wer die 2. Auflage zuhause hat, muss nicht auf die 3. Auflage umsteigen!

Aromapflege Handbuch,

E. Deutsch-Grasl, B. Buchmayr, M. Eberle, ArtikelNr. B01, € 34,90

Neu im Sortiment – Brust-Balsam für „Babys & Kinder“ Speziell für unsere Kleinsten hat Evelyn Deutsch-Grasl diesen Balsam kreiert. Mit Hilfe der sanften Wirkung der ätherischen Öle wie z.B. Thymian Ct. Linalool, Atlaszeder, Benzoe siam usw. unterstützt der Balsam für Babys & Kinder das freie und tiefe durchatmen, sorgt für ein ruhigeres Durchschlafen und ist sehr wohltuend bei Hustenreiz. Der Brust-Balsam für Babys & Kinder ist Teil einer ganz neuen Produktlinie für Babys und Kinder, welche sich durch ein kräftiges Grün auf den Etiketten klar von der Erwachsenen-Linie (rotes Etikett) abhebt.

Ab sofort erhältlich! Der neue Farfalla Kosmetikkatalog 2015 ist da und kann ab sofort bei uns portofrei bestellt werden.

Anwendungshinweise: Bei Bedarf sanft auf Brust- und Rückenbereich auftragen. Der Balsam ist auch sehr gut in Form einer Ölkompresse anzuwenden!

Brust-Balsam „Babys & Kinder“,

GESCHENK-SETS

Fotos: Geschenkboxen und Katalogabbildungen: Farfalla (3), Brustbalsam: Waltraud Reischer

Geschenkbox „daily pleasure“

30ml, ArtikelNr. E-KIN-02 € 13,70

05.2015

10.

g Mutvteergretsasen nicht

Men-Geschenkbox für den Vatertag

Über dieses liebevoll verpackte Duo freut sich ganz bestimmt jede Frau und Mama. Wir wünschen allen Müttern einen wunderschönen Ehrentag im Kreise ihrer Lieben.

Heuer jährt sich zum 60. Mal die Tradition des Vatertages. Eine besondere Gelegenheit auch den Vätern einmal Danke zu sagen.

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