Fragen und Antworten zu dem Buch Jesus Sirach

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Inhalt zu dem Buch Jesus Sirach Einleitung Wie es zum Schreiben dieses Buches kam Die Weisheit Jesu, des Sohnes Sirachs Vorwort Sir 0,1-30 Wahre Gottesfurcht der Weg zur Weisheit Vergl. Weisheit 7,21-27 Sir 1,1-30 Bewährung der Gottesfurcht im Unglück Sir 2,1-18 Ehre Vater und Mutter! Sir 3,1-16 Demut, nicht Hochmut! Sir 3,17-29 Hilf dem Armen und Unterdrückten! Sir 3,3-31; 4,1-10 Die Weisheit als Lehrmeisterin Sir 4,11-19 Scham und Würde Vergl. Kap. 41,4-42,8 Sir 4,20-31 Warnung vor Selbstbetrug Sir 5,1-15; 6,1-4 Die Wahl des Freundes Vergl. Kap. 37,1-6 Sir 6,5-17 Im Streben nach Weisheit liegt Segen Sir 6,18-37 Warnung vor Überhebung Sir 7,1-17 Fürsorge für die Familie und für Notleidende Sir 7,18-36 Vorsicht im Verkehr mit den Mitmenschen Sir 8,1-19 Zurückhaltung den Frauen gegenüber Sir 9,1-9,9 Mit wem Umgang zu pflegen und mit wem er zu meiden ist Sir 9,10-16 Von weisen und unweisen Herrschern Sir 9,17-18; 10, 1-18 Die wahre Ehre Sir 10,19-31; 11, 1-9

6 6 9 11 15 17 20 22 23 25 27 28 29 31 32 35 37 37 38 40


Der wahre Reichtum Sir 11,10-28 Unangebrachte Vertraulichkeit und Wohltätigkeit Sir 11,29-34; 12,1-6 Vorsicht gegen heimliche Feinde Sir 12,8-18 Sei auf der Hut vor Gewalttätigen und Reichen! Sir 13,1-23 Segen und Fluch des Reichtums Sir 13,24-26; 14,1-19 Die Weisheit als Lebensgefährtin Sir 14,20-27; 15,1-10 Die menschliche Verantwortlichkeit Sir 15,11-20 Die göttliche Vergeltung Sir 16,1-23 Schöpfer und Geschöpf Sir 16,24-30; 17,1-10 Gericht und Gnade Gottes Sir 17,11-32 Gottes Allmacht, des Menschen Ohnmacht Sir 18,1-14 Wahre Wohltätigkeit Sir 18,15-18 Vorsicht verhütet Unheil Sir 18,19-29 Selbstbeherrschung in Begierde und Wort Sir 18,30-33; 19,1-12 Zurechtweisung des Freundes Sir 19,13-17 Gute und böse Klugheit Sir 19,18-30 Torheit und Klugheit im Reden Sir 20,1-9 Torheit und Klugheit im Schenken Sir 20,10-17 Von der Unerzogenheit Sir 20,18-26 Nutzen der Weisheit Sir 20,27-31 Fliehe die Sünde! Sir 21,1-10 Der Weise und der Tor Sir 21,11-28

41 43 48 49 51 54 54 55 61 64 66 67 68 68 69 70 71 72 73 73 74 76


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Der Kummer um törichte Kinder Sir 22,1-12 Die Haltlosigkeit des Toren Sir 22,13-18 Treue in der Freundschaft Sir 22,19-26 Gebet um Bewahrung vor Zuchtlosigkeit Sir 22,27; 23,1-6 Zucht der Rede Sir 23,7-15 Warnung vor Unzucht Sir 23,16-27 Lob der Weisheit Sir 24,1-34 Lobenswerte und tadelnswerte Dinge Sir 25,1-12 Von der bösen und der guten Ehefrau Sir 25,13-26; 26,1-27 Vom Rückfall in die Sünde Sir 26,28-29; 27,1-3 Von der Menschenkenntnis Sir 27,4-10 Warnung vor Schwätzern Sir 27,11-15 Verrate keine Geheimnisse! Sir 27,16-21 Warnung vor Falschheit Sir 27,22-29 Warnung vor Zorn, Rache und Streit Sir 27,30; 28, 01-13 Warnung vor Zungensünden Sir 28,13-36 Vom Borgen und Bürgen Sir 29,1-20 Vorzug der Heimat vor der Fremde Sir 29,21 28 Über Kindererziehung Sir 30,1-13 Gesundheit und Frohsinn ist besser als Reichtum Sir 30,14 25; 31, 1-4 Gefahr des Reichtums Sir 31,5-11 Verhalten des Gastes bei Tische Sir 31,12-31; 32,1-13

78 81 82 82 83 84 88 91 94 98 99 100 101 101 102 103 106 107 108 111 114 114


Die Frucht der Gesetzeserfüllung Sir 32,14-24; 33,1-6 Ungleichheit in der Natur und in den Menschenschicksalen Sir 33,7-15 Mahnung des Weisheitslehrers, auf ihn zu hören Sir 33,16-19 68 Wahre deine Selbstständigkeit! Sir 33,20-33 Nichtigkeit der Träume Sir 34,1-8 Segen der Erfahrung Sir 34,9-20 Falsches und wahres Opfer Sir 34,21-31; 35,1-22 Gottes Hilfe für sein vergewaltigtes Volk Sir 35,23-26; 36,1-19 Der Wert der Frau Sir 36,20-28 Gute und schlechte Freunde Vergl. Kap. 6,6-17 Sir 37,1-18 Gute und schlechte Weisheitslehrer Sir 37,19-26 Von der Mäßigkeit Sir 37,27-31 Der Arzt Sir 38,1-15 Von der Trauer um die Toten Sir 38,16-23 Schriftgelehrter und Handwerker Sir 38,24-34 Der rechte Schriftgelehrte Sir 39,1-11 Lobpreis des Schöpfers Sir 39, 12-35 Von der Mühsal des menschlichen Lebens Sir 40,1-11 Die Gottesfurcht ist das höchste Gut Sir 40,12-27 Warnung vor dem Bettel Sir 40,28-30 Tod und Vergänglichkeit. Das Ende der Gottlosen Sir 41,1-13 Die rechte und die falsche Scham

116 118 119 120 121 122 123 127 130 131 132 132 133 134 134 135 136 138 139 140 141


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Vergl. Kap. 4,20-31 Sir 41,14a-22; 42,1-8 Sorge des Vaters um seine Tochter Sir 42,9-14 Gottes Herrlichkeit in den Werken seiner Schöpfung Sir 42,15-22; 43,1-33 Gottes Herrlichkeit in der Offenbarung an die Menschen. Lobpreis der Väter der Vorzeit Sir 44,1-43; 45,1-26; 46,1-20; 47,1-24; 48,1-25; 49,1-16; 50,1-26 Schlusswort Sir 50,27-29 Nachtrag: Ein Dankgebet für Errettung aus großer Gefahr Sir 51,1-12 Lobgesang Sir 51a –p Empfehlung der Weisheit aufgrund eigner Erfahrungen des Verfassers Sir 51,13-30

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Fragen und Antworten zu dem Buch Jesus Sirach Eine Kommentierung des Alten Testamentes Band 5 Einleitung: Bibelzitate aus: „Die Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments“, 1931/1955, Genossenschaft Verlag der Zürcher Bibel (Ausgabe 1982), dienen als Vorlage für die in diesem Buch gestellten Fragen und Antworten. Diese Zürcher Bibel ist eine Bibelübersetzung, in der geistige Grundlagen gut herausgestellt werden. Vom Grundsatz her wären natürlich auch andere Bibelübersetzungen geeignet. Die Bibeltexte werden originalgetreu übernommen, die Rechtschreibung wird jedoch den neuen Regeln angepasst, wobei die Zeichensetzung, um den Inhalt der Texte nicht zu verändern, bibelgetreu erhalten bleibt. Auch die Leser, welche die medialen geistigen Komponenten dieses Buches nicht teilen, können sich mit den Antworten auf die gestellten Fragen auseinandersetzen und sich somit ihre eigene Meinung bilden. Insofern wird das Buch auch den heutigen Ansprüchen nach einer geistigen Auseinandersetzung hinsichtlich der Inhalte der apokryphen Bücher des Alten Testaments gerecht. Es ergeben sich viele Diskussionsgrundlagen, sei es für den Leser allgemein, sei es für Bibelkreise, Gemeinschaften, ob katholisch, evangelisch, orthodox, oder auch für andere religiöse und nicht religiöse Gruppen. Die Fragestellungen zur Bibel beinhalten keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sicherlich bleiben auch viele Fragen noch offen. Ich hätte somit noch viele weitere Fragen stellen können und auch hieraus hätten sich immer wieder neue Fragen ergeben, sodass es nie zu einem Ende gekommen wäre. Dieses Buch bezieht sich nicht nur auf die Kommentierung einzelner Bibeltexte, es werden auch allgemeine Fragen geistiger und gesellschaftlicher Art der heutigen Zeit miterörtert. Der Leser erhält hierdurch die Möglichkeit, über viele Dinge des Lebens nachzudenken. Das Buch soll nicht bekehren und auch nicht sektiererisch sein. Es soll zum Nachdenken anregen und der Erbauung dienen. Wie es zum Schreiben dieses Buches kam Ich wurde am 31.07.1940 in Gadeland, einem Ort bei Neumünster in SchleswigHolstein, geboren, getauft und 1955 konfirmiert. Ich studierte in Hamburg Hochbau und war dann als Bauingenieur tätig. Dem Alten Testament mit seinen kriegerischen Auseinandersetzungen und teilweise grausamen Ereignissen stand ich eher kritisch gegenüber. Ich glaubte aber an Gott, an Jesus Christus und an Engel, allerdings auch an die Wiedergeburt.


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Im Herbst des Jahres 1988 wurde in einem Zeitungsartikel über eine Heilpraktikerin berichtet, die sich mit solchen Glaubensfragen beschäftigt. Nach dem Lesen dieses Artikels fühlte ich ständig einen inneren Zwang, sie aufzusuchen, was jedoch erst am Anfang des Jahres 1990 erfolgte. Diese Heilpraktikerin mit dem Namen Rosemarie ist medial und hat Kontakt zu Engeln. Einer dieser Engel war in seinem letzten, menschlichen Leben der Inder Paramahansa Yogananda, geboren am 5. Januar 1893 in Gorakhpur, einem Ort im nordöstlichen Teil Indiens, gestorben am 7. März 1952 in Los Angeles, USA. Von ihm stammen einige Bücher, wie u. a. auch das bekannte Buch „Autobiografie eines Yogi“. In der geistigen Welt ist er nun ein hoher Engel. Er befindet sich jetzt in der 9. Mentalebene, der Christusebene. Für Menschen, die seine Bücher kennen, ist das sicherlich nicht verwunderlich. Dass Paramahansa Yogananda sich nun ausgerechnet über das Medium Rosemarie bekundet und ich diese Durchgaben erhalten darf, liegt daran, dass hier eine urgeistige Verwandtschaft vorliegt und wir auch in einigen früheren Inkarnationen (Erdenleben) seine Kinder waren. Wir und auch unsere gemeinsame Freundin und Mitarbeiterin Kathi waren Geschwister in unserer ersten Inkarnation hier auf Erden und er war unser Vater. Das ist vor ca. 8700 Jahren im Himalajagebirge, nordöstlich von Nepal, gewesen. Wir lebten mit ihm in einem Gebirgsort. Er ist mit uns dann öfter in die Gebirgsdörfer gegangen, um kranke Menschen zu heilen. Er und Rosemarie hatten damals und auch in vielen anderen Inkarnationen heilende Hände. Auch in diesem Erdenleben hat die praktizierende Heilpraktikerin heilende Hände. So wurden nun Rosemarie, Kathi und ich wieder in diesem Leben – es ist nun unsere letzte Inkarnation hier auf Erden – für eine große geistige Aufgabe zusammengeführt. In einer anderen Inkarnation, ca. 1020 vor Chr., war Paramahansa Yogananda der König Saul. In einer weiteren wurde er zwischen dem 7. und 8. Jahr n. Chr. als Saulus in Tarsus in Cilicien geboren und ging als der große Paulus in die christliche Kirchengeschichte ein. Nach anfänglichen Belehrungen und der Beantwortung meiner allgemein gestellten Fragen wurde mir im Juni 1992 mitgeteilt, dass es nun meine Aufgabe sei, Fragen zu den Bibeltexten zu stellen. Das war für mich als Nichttheologen nicht immer ganz einfach. So habe ich dem Engel Paramahansa Yogananda Fragen gestellt, die mir dann über das Medium Rosemarie, die hellhörend ist, beantwortet wurden. Sie reihte die gehörten und empfangenen Worte aneinander. Das erfolgte ohne Punkt und Komma. Das von ihr Gehörte wurde mit einem Diktiergerät aufgenommen und von Kathi wortgetreu aufgeschrieben, wobei es von mir dann in eine revidierte Fassung gebracht wurde, jedoch so, dass die persönliche Eigenart der Wort- und Textgestaltung des Engels Paramahansa Yogananda erhalten blieb.


Wir erhielten von dem Engel nicht nur Erläuterungen zu der Bibel, sondern auch viele Gebete, Belehrungen und viele neue Erkenntnisse. Diese Durchgaben wurden in Liebe für alle Menschen gegeben. Sie werden auch für die nachfolgenden Generationen von besonderer Bedeutung sein. Ich danke Gott, dass mir trotz all meiner menschlichen Schwächen die große Gnade zuteil wird, an der Kommentierung der Bibel durch den Engel Paramahansa Yogananda mitzuwirken. Wir Menschen sind nur das, was wir durch Gott sind. So sehe ich mich als ein kleiner Diener für eine große Aufgabe. Ich wünsche viel Freude beim Lesen und neue klare geistige Erkenntnisse. Dieter Schröder Die Kommentierungen der apokryphen Bücher des Alten Testaments können kostenlos online unter www.spirituelles-esoterisches-lexikon.de nachgelesen werden. Die Bände sind nachfolgend aufgeführt: Fragen und Antworten zu dem ersten Buch der Makkabäer, Band 1 Fragen und Antworten zu dem zweiten Buch der Makkabäer, Band 2 Fragen und Antworten zu dem Buch Judith, Band 3 Fragen und Antworten zu dem Buch Tobit, Band 4 Fragen und Antworten zu dem Buch Jesus Sirach, Band 5 Fragen und Antworten zu dem Buch der Weisheit, Band 6 Die Einleitungen zu den Bänden geben dem Leser die Möglichkeit, das Zustandekommen der Bücher zu erfassen. Sie sind in allen Bänden gleichlautend, sodass jeder einzelne Band auch unabhängig von den anderen gelesen werden kann. Erläuterungen:   

Fragen und Gedanken des Verfassers Antworten und Belehrungen von Paramahansa Yogananda Hinweis auf andere Literatur

Wörter und Begriffe aus dem geistigen Sprachschatz des Engels Paramahansa Yogananda siehe auch www.spirituelles-esoterisches-lexikon.de


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Die Weisheit Jesu, des Sohnes Sirachs Jesus Sirach - so wird er kurz genannt - hat sein Buch in hebräischer Sprache geschrieben. Doch blieb der hebräische Text jahrhundertelang verschollen. Die frühere Zürcher Bibel ging daher auf die griechische Übersetzung zurück. Am Ende des letzten Jahrhunderts wurden nun große Stücke des hebräischen Urtextes aufgefunden, die für den revidierten Text dieses Buches die Grundlage gebildet haben. Jenem glücklichen Fund ist es zu verdanken, dass das ursprüngliche Werk des Verfassers jetzt getreuer wiedergegeben werden kann, als es in den früheren Auflagen der Zürcher Bibel möglich war.  Das ist korrekt, das ist richtig.

Vorwort Sir 0,1-30 Dieses Vorwort des Enkels von Jesus Sirach gehört nur zur griechischen Übersetzung des Buches. Vergl. die Vorbemerkung zum Sirachbuch. Sir 0,1 Im Gesetz und in den Propheten sowie in den andern [Schriften], die auf sie folgten, ist uns viel Herrliches gegeben, wofür Israel das Lob der Gesittung und Weisheit verdient. Darum sollen die, welche [imstande sind, hebräisch zu] lesen, nicht nur sich selber daraus belehren; vielmehr sollen die Gelehrten auch den Laien durch Wort und Schrift sich nützlich erweisen können. Mein Großvater Jesus nun, der sehr viel Mühe auf das Lesen des Gesetzes, der Propheten und der übrigen Bücher der Väter verwendet und sich eine hinlängliche Vertrautheit mit diesen Schriften erworben hatte, fühlte sich daher getrieben, auch selbst etwas über Gesittung und Weisheit zu schreiben, damit die Lernbegierigen sich auch das aneignen und in einem gesetzestreuen Lebenswandel um so größere Fortschritte machen möchten. So seid ihr denn gebeten, mit Wohlwollen und Aufmerksamkeit zu lesen und Nachsicht zu üben, wenn wir trotz der an die Übersetzungsarbeit gewandten Mühe vielleicht in einigen Ausdrücken es haben fehlen lassen. Etwas ursprünglich hebräisch Gesagtes hat eben nicht mehr genau den gleichen Sinn, wenn es in eine fremde Sprache übertragen ist. Nicht nur dieses [Werk], sondern sogar das Gesetz, die Propheten und die übrigen Schriften lauten in der Ursprache erheblich anders.  Das ist ganz korrekt. So sind leider auch hilflose Gedanken eingeflossen, die zur Qual nicht gerade hinführten, aber doch nicht ganz korrekt sind.  Das ist das, was du schon immer gesagt hast.


 Genau. Als ich im 38. Jahre des Königs Euergetes nach Ägypten kam und während seiner weiteren Regierungszeit hier verweilte, fand ich nicht wenig Gelegenheit zur Belehrung vor. Ich hielt es deshalb für durchaus notwendig, auch selbst einigen Eifer und Fleiß aufzubieten, um dieses Buch zu übersetzen. So wandte ich denn die ganze Zeit hindurch, oft bis in die Nacht hinein, [alle meine] Sachkenntnis daran, um das Buch fertigzustellen und es auch für die [Israeliten] in der Fremde herauszugeben, die lernbegierig sind und ihre Lebensführung nach dem Gesetze gestalten. D. h. im Jahre 132 v. Chr.  Das Vorwort des Enkels von Jesus Sirach gehört zur griechischen Übersetzung des Buches. Das heißt, der Enkel von Jesus Sirach hatte das Buch übersetzt und sich aber gleichzeitig entschuldigt, dass diese Übersetzung nicht ganz wortgetreu ist. Später hat man dann die Urfassung des hebräischen Textes gefunden, so, wie der Großvater es geschrieben hatte.  Genau, dann kam eine sehr klare Meinung erst hinein.  Reichten denn die griechischen Sprachkenntnisse von dem Enkel des Jesus Sirach für eine exakte Übersetzung aus? Ich frage deshalb, weil er ja selbst sagt, dass seine Übersetzung von der Urschrift abweicht.  Nein, seine Sprachkenntnisse reichten nicht aus.  Jedenfalls ist es eine Bereicherung, dass man den hebräischen Urtext gefunden hat. Ich denke, dass bei einer Übersetzung der hebräischen Sprache in eine andere Sprache der feingeistige Inhalt leicht verlorengehen kann, wenn der Übersetzer nicht selbst das feingeistige, gottverbundene Empfinden hat.  Ja, natürlich, das erstens, und zweitens finden klare Gedanken nur in einem reinen Körper, einem reinen Geist und einer reinen Seele statt. Diese klagenden geistigen Übersetzungen sind nur zustande gekommen, weil hier geistige Knechte ihr Handwerk gegeben haben. Weil klares, liebevolles, geistiges Licht nicht in ihnen gewesen ist. Jesu ruhiger Strahl ist nun zwar nicht ganz in eine Vollkommenheit, aber in eine klärende Gedankeninformation hineingegangen.  Warum hieß er Jesus Sirach? Hatte er eine Beziehung zu unserem Herrn Jesus Christus?


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 Eine Beziehung ist natürlich eine geistige Voraussetzung. Aber er war mit ihm nicht genetisch verwandt, nicht mit Jesus, mehr mit Josua. Jesus ist ein Hilfe gebender, liebevoller Name, den Menschen gern ihren Kindern gaben, nichts weiter.

Wahre Gottesfurcht der Weg zur Weisheit Vergl. Weish 7,21-27 Sir 1,1-30 Sir 1,1 Alle Weisheit kommt von dem Herrn, und bei ihm wohnt sie in Ewigkeit. Sir 1,2 Den Sand am Meer und die Tropfen des Regens und die Tage der Ewigkeit - wer kann sie zählen? Sir 1,3 Die Höhe des Himmels und die Weite der Erde und die Tiefe der Flut wer kann sie ergründen? Sir 1,4 Vor diesen allen ist die Weisheit erschaffen und die vernunftvolle Einsicht von Ewigkeit her. Sir 1,5 Quelle der Weisheit ist das Wort Gottes, der in der Höhe wohnt, und ihre Wege sind die ewigen Satzungen. Sir 1,6 Die Wurzel der Weisheit - wem ward sie aufgedeckt, und ihre Geheimnisse - wer hat sie erkannt? Sir 1,7 Das Verständnis der Weisheit - wem ward es offenbart, und den Schatz ihrer Erfahrung - wer hat ihn ermessen? Sir 1,8 Nur einer ist weise, ein gar Furchtbarer, der auf seinem Throne sitzt: der Herr.  Wer Gott fürchtet, der fürchtet die Klage, und die Klage liegt in der Weisheit Gottes, denn sie führt zur Korrektur. So kann doch einer, der weise ist, Gott nur lieben und braucht Gott nicht zu fürchten, denn er weiß, das auch die Klage, die Gott gibt, Weisheit und Liebe ist.  Klage und Leid dienen nie zur Strafe des Menschen. Gottvater korrigiert seine Menschen durch eigene Willenskraft mit, damit sie in ihre klare Ruhe, in die Vereinigung mit dem Licht gehen, aus ihrer Klage, aus ihrem Ego, aus ihrer Gefangenschaft herausrudern, über das Schwert, über die Knechtschaft, über das Leid. Es ist notwendig, notwendig, notwendig, im Leben zu korrigieren, nicht in der geistigen Welt. Die Lehrer der geistigen Wissenschaften kennen genau diese feinen Unterschiede. Die klagenden Menschen opfern gern andere Menschen und haben noch nicht bedacht, dass ihr Tun und ihr Handeln einmal sie selbst noch trifft. Ihre klagenden Machtspiele werden sie noch einmal in irgendeinem


Leben selbst erfahren. Es ruhelos zu sagen, Gottvater habe hier klagende Qual gegeben. Gottvater erteilt nie eine Strafe, nie, es ist nur zur Korrektur der Menschen gedacht. Die Klage soll nun in das Licht gehen. Es geht nur über eigenes Ordnen, über das Suchen nach dem Licht. Sir 1,9 Er selbst schuf sie, er sah sie an und erwog ihren Wert und goss sie aus über alle seine Werke. Sir 1,10 Allem Fleisch gab er davon sein Teil, doch reichlich schenkte er sie denen, die ihn lieben.  Die Weisheit ist ja nicht im Fleische, sondern Bestandteil des Geistes, und ist im Kern des Gottesfunken bei der urgeistigen Geburt von Gott gegeben. Aber der Geist ist ja in dem grobstofflichen Körper gefangen.  Gefangen ist er nicht, er ist hineingeklettert, das sind zwei ganz verschiedene Gedanken.  Je weiter Menschen und auch Geistwesen von Gott entfernt sind, umso weniger sind sie weise. Je mehr aber Menschen und auch Geistwesen Gott näher sind, umso weiser sind sie, denn die absolute Liebe ist auch die absolute Weisheit, und das ist Gott.  Nein, das ist nicht ganz so zu verstehen. Ich muss nun hier mal ein klein wenig eingreifen. Hab den Mut, ruhig zu sagen: Gottvater sein heißt, in sich alle geistige Hilfe gebenden Lehren, Liebe, Ordnung, Strahlen, Schwingungen, alles Wissen, alle Klarheit, Geist-Körper-Seele nicht nur, auch alle Gestirne, Mond und Sonne ruhig in seinen Hilfe gebenden, klaren Schwingungen zu halten. In Gottvater ist die klarste, reinste, liebevollste Licht-Ionen-Kraft, die nie Leid bringen kann, immer nur Korrektur, zum strahlenden Suchen nach dem Einssein mit der Gottvaterenergie. Gottvaterenergie hat natürlich Jesus. Immer ist in ihm diese klare, liebevolle, geistige Kraft vorhanden. Ein Mensch nun, der einmal Geist wird, hat nie dieses geistige Licht. Er kann es nicht haben, weil er mit dieser klaren, liebevollen Lichtschwingung nicht gesegnet ist, nur so will ich es sagen. Wenn Gottvater einem Menschen seine Ionenkraft gibt: Du bist ein Teil meines Geistes, du bist ein Teil von mir, du bist aber nie das Ganze. Ich nur allein bin ein Ganzes. Du bist ein Teil, ein Kind, ein liebevoller Ionenstrahl von mir. Ich gebe dir meine klaren, ruhigen, vereinigten, liebevollen Gedanken und meine liebevolle Schwingung mit. Gottvaters Keimling ist der Mensch. Gottvaters Keimlinge sind auch die Monde und die Sterne und die Sonnen. Gottvaters klarstes Licht und Liebe ist in ihm selbst, das kann leider weder ein Mensch noch ein Geist haben. Jesus Christus, sein eingeborener Sohn, wie es in der kleinen Bibel heißt, ist ihn als Mensch ebenbürtig, nur als Geist nie ganz.


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 Du sagst, er ist als Mensch ihm ebenbürtig, als Geist nie ganz: Wie ist das zu verstehen?  Wenn Gottvater ein Mensch wäre, hätte er die gleichen liebevollen, ruhigen Schwingungen, die Jesus einmal als Mensch hatte. Er könnte hilfreichere, klarere uns strahlendere Schwingungen nie geben. Nun aber noch mal zum Menschen. Der Mensch ist ein kleineres Licht als Jesus Christus. Jesus Christus trägt nicht nur die Krone, er hat diese strahlende Ionenkraft, die ein kleiner Mensch, ein kleiner Geist nie haben kann. Somit ist also nicht nur die Ursache von der Notwendigkeit der Korrektur des Geistes, vielmehr die des Menschen gegeben. Gottvater will alle seine Kinder wieder in sein Reich, in seine heilende Ionenstrahlschwingung holen, nichts anderes.  Trotzdem wäre Jesus Christus als Mensch der weiseste Mensch, weil er ja am nächsten zu Gott ist.  Das ist ganz korrekt.  In der geistigen Welt ist er ja noch viel feiner, weil die grobstoffliche Hülle fehlt, und ist somit der weiseste Engel.  Er ist der klarste Lichtstrahl. Er ist den Erzengeln noch überlegen.  Trotzdem gibt es in den unteren Ebenen der geistigen Welt viele Geistwesen, die eben noch weit entfernt sind von Gott und nicht diese Liebe und auch nicht entsprechend die Weisheit haben.  Das ist korrekt. Sie müssen in der geistigen Welt geläutert und als Mensch korrigiert werden. Diese Korrektur kann oft sogar das Leben kosten. Also, so ist es gemeint, und es gibt keine Qual durch Gottvater, sondern es erfolgt durch seine Korrektur, die Liebe heißt. Sir 1,11 Die Furcht des Herrn ist Ehre und Ruhm und Fröhlichkeit und Freudenkranz. Sir 1,12 Die Furcht des Herrn erquickt das Herz, sie schenkt Frohmut und Wonne und langes Leben. Sir 1,13 Wer den Herrn fürchtet, dem geht es zuletzt gut, und am Tage seines Todes wird er gesegnet.  Natürlich das ist korrekt.  Wer den Herrn fürchtet, der begeht nichts Unrechtes, denn er fürchtet die Klage nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung.


 Nicht immer, manchmal erkennt er sie nicht. Aber er hat große Ehrfurcht noch vor Gottvater, so meinst du es doch sicherlich.  Aber wäre es nicht noch besser, wenn die Menschen nicht aus Furcht, sondern aus Liebe handelten?  Nun, der kleine Mensch kann es gegen seinen Willen manchmal nicht anders koordinieren. Er meint, er müsse nicht Gottvater loslassen, er müsse ihm Buße nun zollen. Es sind auch nicht geistige, es sind auch menschliche Religionen, die hier leider immer noch ihre Knechtschaften zeigen. Es ist noch in den Menschen, und sie sind sehr ergeben. Es hat nicht immer etwas mit einer klagenden Unterwürfigkeit zu tun. Es ist einfach ein klares, liebevolles, feines, geistiges Empfinden: Ich möchte mich nun vor meinem Gottvater auf die Knie oder ins Gebet fallen lassen, also zu ihm finden: Ich bin mit ihm eins, in meiner Demut, in meiner Liebe, in meiner ruhigen, vereinigten, geistigen Haltung, wie diese Haltung nun in ihm auch aussehen mag. Sir 1,14 Anfang der Weisheit ist die Furcht des Herrn, und von Mutterleib an ist sie den Frommen anerschaffen.  Es wäre doch klarer, wenn man sagte, von Geburt an ist sie den Frommen gegeben, denn mit der Geburt inkarniert ja der betreffende Geist.  Das kann ich genauso sehen, das kannst du ruhig so sagen. Sir 1,15 Bei treuen Menschen hat sie von Ewigkeit her ihren Wohnsitz, und bei ihren Nachkommen wird sie beständig bleiben. Sir 1,16 Sättigung mit Weisheit ist die Furcht des Herrn, und sie macht trunken von ihren Früchten. Sir 1,17 Das ganze Haus füllt sie mit Schätzen und die Speicher mit ihren Erzeugnissen. Sir 1,18 Krone der Weisheit ist die Furcht des Herrn, sie lässt Wohlfahrt, Leben und Gesundheit erblühen.  Man könnte doch auch sagen, die Krone der Weisheit ist die Liebe zu Gott.  Nicht nur, es ist einfach eine geistige Klärung in Liebe zu seinem geistigen Vater. Er löst sich von der Gewalt. Er geht in die klare Ordnungsschwingung Gottvaters hinein. Er geht also in diese klare Schwingung mehr hinein und verbindet sich so, mutig nicht, einfach durch die Kraft seines Geistes, durch sein Empfinden, durch seine Liebe mit dem Vater in ihm.


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Sir 1,19 Sie ist ein starker Stab und eine herrliche Stütze und erhöht den Ruhm derer, die nach ihr greifen. Sir 1,20 Wurzel der Weisheit ist die Furcht des Herrn, und ihre Zweige sind langes Leben. Sir 1,21 Die Furcht des Herrn bewahrt vor Übertretungen, und wer in ihr verharrt, wendet [Gottes] Zorn ab. Sir.1,22 Ungerechter Zorn bleibt nicht ungestraft, denn seine grimmige Wut bringt ihn zu Fall. Sir 1,23 Bis zur rechten Zeit harrt der Geduldige aus, und nachher erwächst ihm daraus Freude. Sir 1,24 Bis zur rechten Zeit verbirgt er seine Worte, und vieler Lippen werden seine Klugheit verkünden. Sir 1,25 In den Schatzkammern der Weisheit sind Sprüche voll Einsicht, dem Sünder aber ist die Gottesfurcht ein Gräuel. Sir 1,26 Begehrst du Weisheit, so halte die Gebote, und der Herr wird sie dir darreichen. Sir 1,27 Denn Weisheit und Bildung bestehen in Gottesfurcht, und was ihm gefällt, ist Treue und Demut. J.S.1,28 Heuchle nicht Gottesfurcht, und nahe dich ihr nicht mit zwiespältigem Herzen. Sir 1,29 Tu nicht groß mit ihr vor den Leuten, und habe acht auf deine Lippen. Sir 1,30 Überhebe dich nicht, damit du nicht fallest und Schmach über dich bringest und der Herr deine Heimlichkeiten enthülle und inmitten der Gemeinde dich stürze, weil du dich der Gottesfurcht nahtest und dein Herz doch voll Falschheit war.

Bewährung der Gottesfurcht im Unglück Sir 2,1-18 Sir 2,1 Mein Sohn, wenn du dich anschickst, dem Herrn zu dienen, so bereite dich auf Anfechtung vor; … Sir 2,2 mache dein Herz fest, werde stark, damit du nicht erschreckest zur Zeit der Not. Sir 2,3 Hange Gott an und weiche nicht von ihm, damit du bei deinem Ende groß dastehest. Sir 2,4 Alles, was über dich kommt, nimm hin, und in Krankheit und Elend sei geduldig. Sir 2,5 Denn im Feuer wird Gold geprüft, und gottgefällige Menschen im Ofen des Elends. Sir 2,6 Vertraue auf Gott, so wird er sich deiner annehmen; hoffe auf ihn, so wird er deine Wege ebnen.


Sir 2,7 Die ihr den Herrn fürchtet, harret auf sein Erbarmen; weicht nicht zur Seite, damit ihr nicht fallet. Sir 2,8 Die ihr den Herrn fürchtet, vertrauet auf ihn; und euer Lohn wird nimmer verloren gehen. Sir 2,9 Die ihr den Herrn fürchtet, hoffet auf Gutes und auf ewige Freude und Rettung.  Ewige Freude und Rettung kann doch nur in der geistigen Welt zuteil werden. Das ist, wenn wir nicht mehr inkarnieren müssen und bei euch in Liebe und Glückseligkeit leben.  Natürlich, aber hier gehst du doch auch in die kleine Läuterung, auch hier wirst du doch belehrt, hier wirst du doch auch noch korrigiert. Hier geht das Menschsein nicht weiter, aber das geistige, liebevolle Streben nach der Macht der Weisheit ist hier noch lange nicht zu Ende. Also, wenn du es ganz genau nimmst, kann man es überhaupt nicht ganz so sagen.  Das mag sein, nur als Menschen haben wir es natürlich schwerer, dann plagen uns die Schmerzen, und wir haben unsere Nöte. So ein Körper macht dem Menschen doch ganz schön zu schaffen, auch wenn innerlich die Verbindung zu Gott und die Liebe vorhanden ist, so ist der menschliche Körper auch oft das Handicap.  Ja, dieser Motor, diese Maschine hat euch immer noch im Griff. Ihr solltet sie durch die Kraft eures Geistes steuern. Nun, das geht aber leider manchmal nicht so, wie man selbst es möchte. Ich habe es auch an mir erfahren, da hatte ich auch so meine kleinen Schwierigkeiten damit. Sir 2,10 Blickt hin auf die früheren Geschlechter und seht: Wer vertraute auf den Herrn und wurde zuschanden? Wer beharrte in der Furcht vor ihm, und er ließ ihn im Stich? Oder wer rief ihn an, und er beachtete ihn nicht? Sir 2,11 Denn barmherzig und gnädig ist der Herr; er vergibt Sünden und rettet in Drangsalszeit. Sir 2,12 Wehe dem verzagten Herzen und den lässigen Händen, dem Menschen, der auf zweierlei Wegen wandelt! Sir 2,13 Wehe dem Herzen, das nicht glaubt; es wird auch nicht bleiben! Sir 2,14 Wehe euch, denen die Standhaftigkeit verloren ging! Was wollt ihr tun, wenn der Herr euch heimsucht? Sir 2,15 Die den Herrn fürchten, sind seinen Worten nicht ungehorsam, und die ihn lieben, halten seine Wege ein. Sir 2,16 Die den Herrn fürchten, suchen zu ergründen, was ihm wohlgefällt, und die ihn lieben, finden ihr Genüge an seinem Gesetz. Sir 2,17 Die den Herrn fürchten, machen ihr Herz fest und demütigen vor ihm ihre Seele.


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Sir 2,18 Lasst uns in die Hände des Herrn fallen und nicht in die Hände der Menschen; denn wie seine Größe ist auch sein Erbarmen, und wie sein Name sind auch seine Werke.

Ehre Vater und Mutter! Sir 3,1-16 Sir 3,1 Vernehmt, ihr Söhne, was des Vaters Recht ist, und tut darnach, auf dass es euch wohl gehe. Sir 3,2 Denn der Herr will, dass Kinder den Vater ehren, und das Recht der Mutter hat er für die Söhne festgesetzt.  Wäre es nicht besser, wenn dort stände: Der Herr will, das Kinder den Vater und die Mutter ehren?  Ja, natürlich, es hat aber auch ein kleiner Mensch geschrieben. Die Mütter zählten in dieser Zeit nicht ganz so viel wie die Männer. Deshalb war es das Privileg der Männer, für die Familie liebevoll zu sorgen Nun, die Mütter waren die Mütter. Hier zählten sie noch nicht genügend. Heute würde der Mensch es ganz anders schreiben. Es war eben nur die Zeit. Gottvaters Gedanken sind es ja nicht. Sir 3,3

Wer den Vater ehrt, sühnt [eigne] Schuld, …

 Kann man das so sagen?  Nein, das kann man überhaupt nicht sagen. Das ist leider hilflos geschrieben. Das kann ich auch nicht so stehen lassen. Ein Kind kann nie sühnen für die Mutter, für den Vater, noch für Kindeskinder. Also sühnen kann immer nur der Klagende selbst. Ich bin nun der Ansicht, dass hier ein Mensch nicht genügend seine geistige Informationen hineingebracht hatte. Sir 3,4 und Schätze sammelt, wer seine Mutter hochhält. Sir 3,5 Wer den Vater ehrt, wird Freude erleben an seinen Kindern, und am Tage seiner Bitte findet er Gehör. Sir 3,6 Wer den Vater hochhält, wird lange leben; und Lohn bei Gott erwirbt, wer seiner Mutter wohltut. Sir 3,7 Wer den Herrn fürchtet, ehrt den Vater, und den Eltern dient er als seinen Gebietern. Sir 3,8 Mein Sohn, in Wort und Tat ehre deinen Vater, damit alle Segnungen über dich kommen.


Sir 3,9 Des Vaters Segen gibt feste Wurzel, aber der Mutter Fluch reißt die junge Pflanze aus.  Das würde ich auch nicht so stehen lassen. Das ist ordnungslos. Das ist nicht in Ordnung. Wenn die Mutter Klagendes gegeben hat, dann muss sie ganz persönlich noch einmal dafür in die Korrektur gehen, sie allein und nie ihre Kinder. Wenn sich aber ihre Kinder versündigt haben, werden sie natürlich auch immer einmal für ihre Taten zur Verantwortung gezogen, aber nie für die Mütter und auch nie für die Väter. Das ist ein Irrtum. Das ist nicht ein geistiger, aber ein menschlicher Irrtum.  Es kann ja sein, dass es auch ein Karma des Kindes ist, bei so einer Mutter Kind zu sein.  Na ja, wenn es sich die Mutter ausgesucht hat, hat sich dieses Kind vorher natürlich klare, ruhige Gedanken gemacht. Nur, es kann leider mit der Mutter sich einmal karmisch leidvoll verhalten haben, und dann müssen beide auch in diese Klage, in diese ruhelose Korrektur gehen. Das ist natürlich möglich. Ist aber nur einer von dieser Ruhelosigkeit betroffen, wird auch nur er zur Korrektur gerufen. Sir 3,10 Prahle nicht mit deines Vaters Schande, denn davon hast du keine Ehre. Sir 3,11 Eines Menschen Ehre beruht auf seines Vaters Ehre; aber schwer sündigt, wer seiner Mutter flucht.  Natürlich, wenn ein Kind eine Hilfe gebende Mutter hat und sie verflucht, ist er nicht ein Kannibale, ist er aber ein klagender Egoist. Er sollte lieber den Mund halten. Wenn die Mutter ihm nun aber Klage gegeben hat, Not, Ruhelosigkeit, und ihm Liebe verweigert hat, dann hätte er ja noch recht. Er könnte dann sagen, ich gebe dir meine Liebe nicht. Fluchen darf er aber auch dann nicht. Er hat nicht das Recht, jetzt einen Menschen in einen ruhelosen Sturm zu schicken. Er kann ihn ablehnen, aber fluchen ist weder geistig angebracht noch geistig gewollt.  Im ersten Satzteil des Verses 3,11 steht: Eines Menschen Ehre beruht auf seines Vaters Ehre. Ich denke, das muss nicht immer so sein. Auch wenn ein Vater einen schlechten Lebenswandel führt, können die Kinder ihren eigenen Weg gehen und zur Ehre gelangen.  Natürlich, sie haben ja ihren eigenen Weg zu gehen. Sie sind mit ihrem Vater nur in der Kinderzeit zusammen, aber nicht im ganzen Leben. Sie korrigieren ihr Leben, ein jeder für sich. Also korrigieren muss jeder Mensch nun ganz allein


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für sich. Nur, solange er in der kindlichen Vereinigung mit dieser Familie lebt, wird er immer noch mit einbezogen in das Feuer oder in die Qual. Es ist leider da nicht ganz so leicht, eine Hilfe gebende, klare Ruhe hineinzugeben. Dieses Kind kann aber einen liebevollen, geistigen Schutz erfahren, sodass es nicht in die klagende Ohnmacht dieser Eltern gerät. Sir 3,12 Mein Sohn, nimm dich deines Vaters in seinem Alter an, und betrübe ihn nicht, solange er lebt. Sir 3,13 Auch wenn sein Geist abnimmt, habe Nachsicht mit ihm, und beschäme ihn nicht mit deiner Vollkraft.  Das sollten wirklich alle Menschen, die mit älteren Menschen jetzt zu tun haben, klärend, liebevoll berücksichtigen. Alle, denn sie kommen alle mal in diese geistige Haltung.  Nimmt denn der Geist ab? Es ist doch der Verstand, der abnimmt.  Natürlich, es ist hier nun so erwähnt. Den Verstand konnte man hier nicht so übersetzen, er ist aber gemeint. Es ist einfach so, dass die körperliche Substanz nachlässt. Das Hirn wird nicht mehr genügend durchblutet. Die kleinen Nieren können nicht mehr genügend entgiften. Galle, Leber sind also auch ruhiger geworden. Alles ist ein klein wenig eingeschränkt, und somit wird der Stoffwechsel nicht nur eingeschränkt, auch hilflos gemacht. Die Entgiftung findet nicht genügend statt, die Bewegung findet nicht genügend statt. Also, es ist ein Kreislauf, der einfach im Alter normal ist, und es ist wie ein kleines Uhrwerk, das langsam nun seine Lebenszeit einstellt. Mehr ist es nicht. Sir 3,14 Dem Vater erwiesene Wohltat bleibt unvergessen, sie ist ein Guthaben gegenüber der [eignen] Schuld. Sir 3,15 Am Tage der Not wird man sie dir anrechnen; wie Wärme den Reif, so schafft sie deine Sünden weg.  Ich denke, dass die Sünden nicht weggeschafft werden, aber sicherlich ist es ein geistiger Verdienst.  Genau, es ist eine Korrektur, die sich in das Licht stellen muss. Das ist eine notwendige Hilfe. Sir 3,16 Als Frevler steht da, wer den Vater verachtet, und seinen Schöpfer kränkt, wer seiner Mutter flucht.


Demut, nicht Hochmut! Sir 3,17-29 Sir 3,17 Wenn du reich bist, mein Sohn, wandle in Demut, so wirst du mehr geliebt werden, als wer Geschenke gibt. Sir 3,18 Bei aller irdischen Größe bescheide dich, so findest du Gnade vor Gott. Sir 3,19 Denn groß ist Gottes Herrschermacht, Sir 3,20 und [nur] den Demütigen offenbart er sein Geheimnis. Sir 3,21 Was dir zu wunderbar ist, erforsche nicht, und was vor dir verhüllt ist, untersuche nicht.  Soll man es als gottgegeben hinnehmen? Es kann aber doch nicht verkehrt sein, sich damit auseinanderzusetzen.  Ja und nein. Verweigere einem kleinen hilflosen Menschen nicht die feine körperliche Ruhe. Verweigere dem hilflosen Menschen nicht auch noch Heilung, wenn sie möglich ist. Die Mediziner haben ihren Eid geschworen und müssen ruhige Verantwortung jedem Patienten geben. Der Mediziner hat nun eine eigene Pflicht für sich eingenommen. Auch du, die Eltern oder Geschwister müssen in ihrem geistigen, lebendigen Sinne handeln. Wenn du natürlich jetzt keinerlei Gefühle für Ruhe oder das Suchen nach lebendiger Hilfe, nach Klärung, um Mutter oder Vater es leichter zu machen, hast, dann klärst du auch nicht. Also geh mit deinen Mitmenschen sorgsam, ruhig und verständnisvoll um. Nichts anderes ist gemeint.  So wie du das erklärt hast, ist es nicht aus dem Text des Absatzes herauszulesen.  Ja, natürlich, es ist ja aber eine Korrektur. Suche den hilflosen Menschen und gib ihm deine Hilfe, das ist eigentlich dieser Ordnungsschrei, den jeder Mensch seinem nächsten Angehörigen geben sollte.  Das ist eine sehr Hilfe gebende Belehrung, die du uns da gibst, aber in dem Text von Vers 3,21 steht: Was dir zu wunderbar ist, erforsche nicht, und was vor dir verhüllt ist, untersuche nicht. Und so frage ich, soll man das als gottgegeben hinnehmen? Es kann aber doch auch nicht verkehrt sein, sich mit dem auseinanderzusetzen.  Ja, das ist korrekt. In der damaligen Zeit gab es leider viele hilflose Menschen. Die kleine Mutter Erde hat sich aber in den letzten 1700 Jahren noch sehr verändert. Damals hatten die Menschen keine Rechte, und sie haben sich mehr gefügt. Sie waren noch immer geblendet und nicht in ihrer geistigen


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Klarheit. Sie waren in ihrem Mut, mit ihrem Körper sehr hilfreich, nur ihre Gedanken konnten sie nie geistig liebevoll geben. Also korrigiere mich nicht. Dieses Geschriebene ist ja nicht für die heutige Zeit geschrieben. Es sind Sätze, die natürlich zu der damaligen Zeit einen Hilfe gebenden Ausdruck hatten. Es besagt: Du sollst dich nicht darum kümmern. Das Leid wird mehr in dich hineingehen. Du würdest dich nicht so beugen. Du musst also nicht so neugierig sein. Ja, das ist natürlich eine Anklage, und sie ist nicht ganz so gerecht. Nur es ist hier natürlich auch ein großer Anteil mit einem klaren, guten Grund versehen. Die Menschen konnten sich nicht mit den großen Staatsmännern messen. Hier zählte immer noch die Gewalt, und das war das Leid vieler, vieler Menschen. Das Leid ist heute noch genauso stark. Im Augenblick haben sich aber einige Völker als ruhig und hilfreich erwiesen. Sie haben auch aus der Vergangenheit eine Lehre gezogen. Ihre Meister, nun, das sind nicht Priester, das sind nicht nur Staatsdiener, es sind auch Gemeinschaften von großen Wissenschaftlern, und es ist die Kommunikation in der Philosophie, der Geschichte, der Physik und auch in den anderen Wissenschaften. Also, du solltest nur begreifen, dass diese Gedanken, die hier aufgeschrieben wurden, für das gemeine Volk nötig waren. Sie sollten sich nicht hilflos eingeben. Sir 3,22 Worüber dir Macht gegeben ist, dem sinne nach; mit dem Verborgenen hast du nichts zu schaffen. Sir 3,23 Was über dich hinausgeht, darüber mache dir nicht viele Gedanken, denn Größeres, als du fassen kannst, ist dir schon kundgetan. Sir 3,24 Vielerlei Einbildungen haben ja die Menschenkinder, und müßige Wahngebilde führen irre. Sir 3,25 Wo kein Augapfel ist, fehlt das Licht; wo kein Verstand ist, fehlt die Weisheit. Sir 3,26 Einem trotzigen Herzen ergeht es zuletzt übel; wer aber das Gute liebt, der wird von ihm geleitet. Sir 3,27 Ein trotziges Herz hat der Leiden viele, und Ängste erlebt, wer Sünde auf Sünde häuft. Sir 3,28 Für die Wunde des Spötters gibt es keine Heilung, weil er ein Spross aus faulem Stamme ist. ©© Genau, das ist ganz korrekt. Er sucht nie die Liebe. Weil er sie noch nicht gefunden hat, kann er sie noch nicht empfinden. Also, er wird in die ruhige Verantwortung, in die Korrektur für sich ganz allein genommen. © Das heißt, er muss in die Klage gehen. ©© Genau.


Sir 3,29 Ein weises Herz versteht die Sprüche der Weisen, und ein aufmerksames Ohr freut sich an der Weisheit.

Hilf dem Armen und Unterdrückten! Sir 3,3-31;4,1-10 Sir 3,30 Wie Wasser loderndes Feuer löscht, so tilgt Mildtätigkeit Sünde. Sir 3,31 Wer Gutes tut, dem begegnet es [wieder] auf seinen Wegen, und zur Zeit, da er wankt, findet er eine Stütze. Sir 4,1 Mein Sohn, spotte nicht über das Leben des Armen, und lass die Augen des Verzweifelnden nicht verschmachten. Sir 4,2 Die darbende Seele enttäusche nicht, und verbirg dich nicht vor dem, der gebrochenen Herzens ist. Sir 4,3 Reize nicht das Gemüt des Bedrückten, und verweigere dem Dürftigen die Gabe nicht. Sir 4,4 Die Bitte des Geringen weise nicht verächtlich zurück, … Sir 4,5 und gib ihm nicht Anlass, dich zu verfluchen. Sir 4,6 Schreit der Verzweifelnde in seinem Herzeleid, so hört, der ihn erschuf, auf sein Rufen. Sir 4,7 Erzeige dich gefällig gegen die Gemeinde, und vor der Obrigkeit beuge das Haupt. Sir 4,8 Neige dein Ohr dem Armen zu, und erwidere seinen Gruß in Bescheidenheit. Sir 4,9 Rette den Bedrängten vor seinen Bedrängern, und sei gerechtem Richterspruch nicht zuwider. Sir 4,10 Sei den Waisen wie ein Vater, und an des Mannes Statt [hilf] den Witwen, so wird Gott dich Sohn nennen, sich deiner erbarmen und dich vor dem Grabe retten. © „Dich vor dem Grabe retten“, wie ist das gemeint? ©© Er wird dich geistig noch vor dem Grabe retten. Bevor dein Körper in die Erde geht, wirst du mit Gott in ruhiger Vereinigung eingehen. Du wirst seine Hilfe gebende Liebe spüren. Nur, wenn du es nicht eingeben kannst, wenn du das Leid nicht siehst, wenn du Gottvertrauen nicht in dir hast, geschieht auch leider nur ruheloser Sturm.


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Die Weisheit als Lehrmeisterin Sir 4,11-19 Sir 4,11 Die Weisheit lehrt ihre Söhne und vermahnt alle, die auf sie achten. Sir 4,12 Die sie lieben, lieben das Leben, und die sie suchen, erlangen des Herrn Wohlgefallen. Sir 4,13 Die sie ergreifen, gewinnen Ehre, und sie wohnen im Segen des Herrn. Sir 4,14 Die ihr dienen, dienen dem Heiligtum, und die sie lieben, liebt Gott. Sir 4,15 «Wer mir Gehör schenkt, richtet recht, und wer auf mich horcht, weilt in sicheren Kammern… Sir 4,16 Wer mir vertraut, wird mich ererben, und seine Nachkommen werden mich besitzen… © Wenn jemand weise ist, müssen dessen Nachkommen doch nicht unbedingt auch weise sein. ©© Er vermittelt natürlich diese ruhige Schwingung. Die Kinder haben aber ihre eigenen geistigen Informationen mitgebracht. Sie sind nun in diese Gemeinschaft eingebettet. Natürlich können sie den Sturm und die Korrektur in diesem Leben einnehmen. Wenn sie es noch nicht sind, dann gehen sie aber nicht ganz in eine klagende Ordnungslosigkeit, weil hier ein kleiner Elternteil nun nicht nur versucht, sie zu prägen, sondern auch aufzufangen. Sie suchen also nur den Mantel der Liebe, wenn in sie diese Liebe auch eingehen kann. Ordne an: Ein suchender Mensch kann sich in der Liebe geborgen fühlen. Ein klagender Mensch, ein egoistischer Machtmensch sucht auch nicht nach Liebe und Geborgenheit. Er muss über die Ruhelosigkeit in die Korrektur genommen werden. © Wenn die Nachkommen jedoch aus einer höheren Mentalebene inkarniert werden, dann kann das bei Weitergabe der entsprechenden Gene der Fall sein. ©© Ja, nur ist dieses, so muss ich es dir nun ruhig sagen, leider nicht genetisch, das ist nicht zu vererben. Der Geist sucht sich ja seine Eltern aus, sei es materiell oder sei es zu einem geistigen, ruhigen, strahlenden Zweck des Dienens, des Helfens oder der Korrektur, des Suchens, des Engagements für dieses Leben. Korrigiert und sucht er nicht, ist er von seinem Ego, von seinem Stolz, von seiner Machtliebe so geprägt, dass er dann nicht leidet. Er muss also in die Opferrolle gehen. Nur ist es die Frage wann, und es ist die Frage, ob überhaupt noch in diesem Leben. Es kann natürlich auch noch im nächsten Leben sein, weil die klaren, liebevollen Eltern ihn noch auffangen wollen, was aber nicht immer möglich ist, und weil diese Eltern leider so manches Mal in die Opferrolle fallen. Und das ist nicht gemeint, das ist nicht gedacht. Klagenden


Menschen in Liebe helfen, das ist Opferung, das heißt nichts anderes, als Perlen vor die Säue werfen. © Du hast uns mal erzählt, wenn jemand eine geistige Aufgabe hat, zum Beispiel, um Musiker zu werden, dann sind zwei Komponenten notwendig. Einmal ist es dem Geist als solches eingebettet, das genügt aber nicht, wenn es nur geistig verankert ist, es müssen auch entsprechende genetische Veranlagungen vorhanden sein. ©© Das meine ich ja mit Hingabe. Seine Opferung, sein Hinnehmen ist nämlich im Dienen enthalten, und das sollst du auch hiermit nicht verstehen. Es ist damit gemeint, wenn du klagende Kinder hast, die sich nicht einfügen können, sollten hier die Eltern das Leid nicht noch gemeinsam verstärken, nicht in die Opferrolle gehen, sondern zu der Erkenntnis kommen: Ich muss diesen Menschen loslassen. Das wäre eine Notwendigkeit. Sir 4,17 Zwar nahe ich ihm zuerst in fremder Gestalt und bringe über ihn Furcht und Schrecken, ich erprobe ihn in Versuchungen, bis sein Herz Vertrauen zu mir fasst. Sir 4,18 Dann helfe ich ihm wieder zurecht und offenbare ihm meine Geheimnisse. ©© Das ist richtig, das ist ganz klar, wie Moses schon in seinen Geheimschriften gelehrt hat: Liebe deinen Nächsten. Du musst ihm nur sagen, Gedankenfreiheit ist notwendig und Vertrauen zu Gottvater. Nur wenn er Gottvaters Hilfe gebende Liebe und klare Schwingung nicht in sich hat, gib ihm keinerlei liebevolle ruhige Gedanken. Opfere dich nicht, sondern geh hinaus. Er muss rudern lernen. © Das sind Prüfungen, durch die der Mensch gehen muss. Und hier ist mit Weisheit Gott gemeint. ©© Genau, Weisheit, nicht nur die Liebe, die geistige Demut natürlich auch, und das Vertrauen und die Achtung. Sir 4,19 Wenn er aber von mir weicht, verwerfe ich ihn und gebe ihn den Verderbern preis.» ©© Korrekt, das heißt, lasse ihn los, lasse ihn rudern. Vergiss ihn nie ganz. Nimm ihn auf, wenn er in die Ohnmacht gehen sollte, dann musst du ihm Hilfe geben. Aber nur, wenn er will. Nicht, wenn er leidet und nicht will. Das ist nicht immer dasselbe.


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© Man könnte auch sagen: Wenn er von mir weicht, dann muss er in die Klage gehen. Dann muss er sich noch korrigieren. ©© Natürlich, genau.

Scham und Würde Vergl. Sir 41,14-42,8

Sir 4,20-31

Sir 4,20 Mein Sohn, achte auf die rechte Zeit und fürchte dich vor dem Bösen, aber [des Guten in] deiner Seele schäme dich nicht. © Ich denke, dass man mit dem festen Vertrauen zu Gott sich vor dem Bösen nicht zu fürchten braucht. ©© Nicht fürchten, müsste da stehen. Es ist nicht ganz bei der Übersetzung rübergekommen. Füge das kleine „nicht“ noch mal hinzu. Sir 4,21 Denn es gibt eine Scham, die schuldig macht, und eine Scham, die ehrt und ziert. © Die Scham, die schuldig macht ist, wenn man sich seines Glaubens an Gottvater und Jesus Christus schämt? ©© Nicht nur, wenn der Geist-Körper-Seele-Mensch nicht ganz in seiner Klarheit ist, aber immerhin schon die Gedanken auf Scham lenken kann, dann ist es schon nötig, ihn liebevoll aufzufangen. Hat dieser klagende Mensch das aber noch nicht einmal erkannt, dann kannst du ihm leider auch nicht helfen. Er muss noch rudern. © Die Scham, die ehrt und ziert, ist, wenn man aus Bescheidenheit und Demut etwas nicht anzunehmen vermag? ©© Natürlich ist das sehr ehrenvoll. Aber wenn er mit sich zu Gericht geht und sich ruhig sagt, das hast du nicht genügend geordnet, und er die Liebe in sich nicht genügend gezeigt hat, dann sucht er nicht gleich eine Vereinigung mit der klaren Liebe, mit der Ordnung, indem er meint: Ich hätte nun dazu noch mehr zu sagen oder hätte mehr Ruhe geben können. Ich habe mich noch nicht ganz richtig verhalten. Wenn nun diese Gedanken in ihm lebendig werden, geht er langsam in die Scham. Dann wird er in die geistige Demut und Verantwortung genommen, dann ist er ein großes Stückchen weitergekommen.


© Dann ist er in der Korrektur. ©© Genau, das ist richtig. Sir 4,22 Sei nicht nachsichtig gegen dich, dir selbst zum Schaden, und lass das Schämen, das dich in Sünde führt. Sir 4,23 Halte das Wort nicht zurück zu seiner Zeit, und verbirg nicht deine Weisheit. Sir 4,24 Denn Weisheit tut sich kund im Wort, und Einsicht in dem, was die Zunge spricht. © Ich sehe keinen Unterschied in dem „Wort“ und „was die Zunge spricht“, denn was die Zunge spricht, ist doch das Wort. ©© Nicht immer, du musst schon in dich hineingehen, du musst bei deinen eigenen Gedanken nun beginnen, wenn dein klarer Verstand dir nicht immer hilft, sondern dein liebevolles Herz, wenn deine Gedanken sich in dir regen, wenn sie dich nicht loslassen und dir ruhelose Qual geben oder wenn sie in Leidhilfe nun ordnen wollen. Es ist schon der Impuls, der Gedanke ist hier noch mit gemeint. © Ist mit dem Impuls das Wort oder die Zunge gemeint? ©© Weder noch, es ist nur die Information erst mal gemeint, bevor du es aussprichst. Bevor dein Mund es hinauslässt, hast du diese Gedanken schon in dir geformt. © Das hast du uns verständlich erklärt. Nur, hier kann ich nicht die Differenzierung zwischen Zunge und Wort nachvollziehen. ©© Das ist auch im Germanischen nicht ganz rübergekommen. Im Hebräischen ist es nicht ganz so ruhe- und hilflos geschrieben. Es liegt auch noch an eurer germanischen Übersetzung. Sir 4,25 Streite nicht wider die Wahrheit, deines Unverstandes aber schäme dich. Sir 4,26 Scheue dich nicht, von der Sünde abzulassen, und stemme dich der Flut [der Wahrheit] nicht entgegen. Sir 4,27 Beuge dich nicht vor dem Toren, nimm aber auch keine Rücksicht auf den Gewalthaber. Sir 4,28 Bis zum Tode kämpfe für die Gerechtigkeit, so wird der Herr für dich streiten. Sir 4,29 Sei nicht keck mit deiner Zunge und lässig und schlaff in deiner Arbeit.


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Sir 4,30 Sei nicht wie ein Löwe in deiner Familie und [dafür] träumerisch bei deinem Geschäft. Sir 4,31 Deine Hand sei nicht ausgestreckt zum Nehmen, und geschlossen, wenn es gilt zurückzugeben.

Warnung vor Selbstbetrug Sir 5,1-15;6,1-4 Sir 5,1 Verlass dich nicht auf dein Vermögen, und sage nicht: «Es steht in meiner Macht.» Sir 5,2 Folge nicht deinem Kraftgefühl, dass du bösen Gelüsten nachgebest. Sir 5,3 Sage nicht: «Wer will es mir wehren?» Denn der Herr ist ein Rächer der Verfolgten. Sir 5,4 Sage nicht: «Ich habe gesündigt, und was geschah mir? Gott ist ja langmütig!» Sir 5,5 Auf Verzeihung vertraue nicht, so dass du Sünde auf Sünde häufst … Sir 5,6 und denkst: «Sein Erbarmen ist groß, meine vielen Sünden wird er verzeihen.» Denn Zorn sowohl als Erbarmen ist bei ihm, und auf den Gottlosen ruht sein Grimm. Sir 5,7 Zögere nicht, dich zu ihm zu bekehren, und verschiebe es nicht von Tag zu Tag. Denn plötzlich bricht aus sein Zorn, und zur Zeit der Rache wirst du weggerafft. © Hier wird das Gesetz von Ursache und Wirkung angesprochen. Ich finde aber, diese Verse sind mit Zorn und Rache zu hart ausgedrückt. ©© In dieser Zeit hatte man klare, ruhige Gedanken. Nur es ist immerhin noch eine germanische Übersetzung. Ihr kennt es in dieser hebräischen Sprache nicht ganz. Griechisch war nun schon eine Ruhelosigkeit und Latein noch mehr. Es ist einfach die innere Hilflosigkeit der Übersetzung. Sir 5,8 Vertraue nicht auf trügerische Reichtümer, denn sie helfen nicht am Tag des Zorns. Sir 5,9 Worfle nicht in jeden Wind, und gehe nicht auf jedem Pfad. Sir 5,10 Bleibe fest bei deiner Überzeugung, und unwandelbar sei deine Rede. Sir 5,11 Sei schnell bereit zum Hören, aber bedächtig im Antworten. Sir 5,12 Weißt du etwas, so gib dem andern Bescheid, wenn aber nicht – die Hand auf deinen Mund! Sir 5,13 Ehre und Schmach stehen in der Macht des Redenden, und die Zunge ist [oft] des Menschen Verderben.


Sir 5,14 Lass dich nicht doppelzüngig nennen und verleumde niemand mit deiner Zunge; denn wie für den Dieb Schmach bestimmt ist, so für den Doppelzüngigen böser Schimpf. Sir 5,15 Stifte kein Unheil, weder im Kleinen noch im Großen. Sir 6,1 Und sei nicht Feind, wo du Freund sein solltest. Schlechten Ruf und Schande trägt das schmähsüchtige Weib davon so gut wie der ehrlose Mann, der doppelzüngige Rede führt. Sir 6,2 Falle nicht deinem Jähzorn anheim; er würde wie ein Stier deine Kraft aufzehren, … Sir 6,3 deine Blätter fressen, deine Früchte vernichten und dich zurücklassen als dürren Baum. Sir 6,4 Denn wilder Zorn richtet seinen [eignen] Herrn zugrunde und zieht ihm des Feindes [Schaden-] Freude zu.

Die Wahl des Freundes Vergl. Sir 37,1-6

Sir 6,5-17

Sir 6,5 Liebliche Rede gewinnt viel Freunde, und gütige Worte finden frohen Gruß. Sir 6,6 Der Leute, die dich grüßen, mögen wohl viele sein, dein Vertrauter sei von tausend nur einer. Sir 6,7 Willst du einen Freund erwerben, so prüfe ihn zuvor und schenke ihm dein Vertrauen nicht zu schnell. Sir 6,8 Denn manch ein Freund richtet sich nach der Zeit und harrt nicht aus am Tage der Not. Sir 6,9 Manch ein Freund wandelt sich in einen Feind und deckt - dir zum Schimpf - euren Streit auf. Sir 6,10 Manch ein Freund ist [gern dein] Tischgenosse, aber am Tage des Unglücks ist er nicht zu finden. Sir 611 Bist du im Glück, so fühlt er sich dir gleich und benimmt sich herrisch gegen dein Gesinde; … Sir 6,12 trifft dich aber Unheil, so wird er anders gegen dich und verbirgt sich vor deinen Blicken. Sir 6,13 Von deinen Feinden halte dich fern, vor deinen Freunden sei auf der Hut. Sir 6,14 Ein treuer Freund ist ein starker Hort, wer ihn findet, findet einen Schatz. Sir 6,15 Für einen treuen Freund gibt es keinen Kaufpreis, und unbezahlbar ist sein Wert. Sir 6,16 Ein treuer Freund ist Lebensbalsam; der Gottesfürchtige erlangt ihn.


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© Kann nicht auch jemand, der nicht gottesfürchtig ist, einen treuen Freund haben und Lebensbalsam erlangen? ©© Natürlich, er ist ja nur nicht geistig geschult. Unser Gottvater ist immer gegenwärtig. Auch ist manchmal eine Hilflosigkeit in der Information gegeben. Er kann in seiner Seele, in seinem inneren Lebenslicht einen sehr guten Kern haben, und das wäre ein nicht nur netter, vielmehr ein guter und ein liebenswerter Freund. Sir 6,17 Wer Gott fürchtet, weist seiner Zuneigung den rechten Weg; denn so wie er selbst wird auch sein Gefährte sein. © Es heißt ja auch: Gleich und gleich gesellt sich gern. Ich denke aber, nicht immer hat man den richtigen Gefährten. ©© Nein, das ist eben nicht nur eine kleine Vertrautheit, das ist eine große, innige Verbundenheit, die es nicht sehr oft im Leben gibt. Es gibt sie, nur man muss sie, wie gesagt, finden. Und sie kommt zu einem nicht, wenn du sehr klug, aber dann, wenn du liebevoll darum bittest.

Im Streben nach Weisheit liegt Segen Sir 6,18-37 Sir 6,18 Mein Kind, sei der Belehrung zugänglich von Jugend an, so wirst du bis ins Greisenalter der Weisheit nicht ermangeln. Sir 6,19 Als Pflüger und als Schnitter [zugleich] darfst du dich ihr nahen und harren auf die Fülle ihres Ertrags; mühst du dich in ihrem Dienst nur ein wenig, so issest du schon morgen ihre Frucht. Sir 6,20 Doch für den Toren ist sie voll Beschwer, und der Einsichtslose erträgt sie nicht. Sir 6,21 Wie ein lastender Stein liegt sie auf ihm, und er zögert nicht, sie abzuschütteln. Sir 6,22 Denn zum Wesen der Weisheit gehört es, dass sie nur wenigen ohne weiteres eingeht. Sir 6,23 Merk auf, mein Sohn, mach dir meine Einsicht zu eigen und weise meinen Rat nicht ab. Sir 6,24 Lege deinen Fuß in ihre Fesseln und in ihr Halseisen deinen Nacken. Sir 6,25 Beuge deinen Rücken und nimm sie auf dich und werde ihrer Bande nicht überdrüssig.


© Das hört sich sehr beschwerlich an. In denke, ein Mensch, der meint, einen beschwerlichen Weg gehen zu müssen, um weise zu werden, der wird doch nicht weise. ©© Nein, es liegt ja auch immer an seinem Karma. Er muss manchmal durch klagende Gerichte und über ruhelose Stege gehen. Das ist manchmal eine Notwenigkeit zur Korrektur. Geht er aber in ein klares, ruhiges, segensreiches Licht, ist er nun schon in der Liebe angekommen, ist ihm diese Korrektur nicht mehr gegeben. © Ein Mensch ist weise, wenn er gottverbunden ist, die Liebe in sich trägt, losgelassen hat von der irdischen Materie und nicht mehr Sklave materieller Wünsche ist. ©© Sehr gut, und auch auf Gottvater vertraut. Das Vertrauen, das ist manchmal noch nicht so ganz ruhig in euch. Sir 6,26 Mit ganzer Seele nahe dich ihr, und mit aller Kraft beharre auf ihren Wegen. Sir 6,27 Frage, so wirst du's ergründen; suche, so wirst du's finden; und hast du die Weisheit ergriffen, so lass sie nicht [mehr] los. Sir 6,28 Denn zuletzt wirst du Ruhe bei ihr finden, und sie wird sich dir in Wonne verwandeln. Sir 6,29 Ihre Fesseln werden dir zur guten Wehr und ihre Bande zum goldgewirkten Kleid. Sir 6,30 Eine Goldbarre wird ihr Joch sein und ihre Stricke Purpurfäden. Sir 6,31 Als Ehrenkleid wirst du die Weisheit anlegen und als Ruhmeskranz sie aufsetzen. Sir 6,32 Wenn du [nur] guten Willen hast, mein Sohn, so wirst du weise, und wenn du deinen Sinn darauf richtest, wirst du klug. Sir 6,33 Wenn du zu hören begehrst, so wirst du [Kunde] empfangen, und wenn du dein Ohr neigst, wirst du belehrt werden. Sir 6,34 Halte dich zur Versammlung der Alten, und wer weise ist - dem hange an. Sir 6,35 Jedes Lehrgespräch wünsche zu hören, und kein einsichtsvoller Spruch entgehe dir. Sir 6,36 Gewahrst du einen Verständigen, so suche ihn auf, und dein Fuß trete seine Schwelle aus. Sir 6,37 Hab acht auf die Satzungen des Höchsten, und seinen Geboten sinne allzeit nach, dann wird er dein Herz verständig machen und dich Weisheit lehren, wie du es begehrst.


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Warnung vor Überhebung Sir 7,1-17 Sir 7,1 Tue nichts Böses, so trifft dich nichts Böses; … Sir 7,2 meide die Sünde, so bleibt Schuld dir fern. Sir 7,3 Säe nicht in die Furchen des Unrechts, damit du es nicht siebenfach erntest. Sir 7,4 Erbitte von Gott keine Machtstellung, noch auch vom König einen Ehrenplatz. Sir 7,5 Rühme dich nicht deines Rechtssinns vor Gott, noch deiner Klugheit vor dem König. Sir 7,6 Begehre nicht Richter zu werden, wenn du frevles Treiben nicht auszurotten vermagst, sonst möchtest du auf den Vornehmen Rücksicht nehmen und deinen ehrlichen Namen [dem Verdacht] der Bestechlichkeit aussetzen. Sir 7,7 Lass dir nichts zuschulden kommen in der Versammlung am Tor, damit du nicht selbst dich zu Fall bringest in der Volksgemeinde. Sir 7,8 Verwickle dich nicht zweimal in eine Sünde, denn schon wegen des ersten Mals gehst du nicht straflos aus. Sir 7,9 Denke nicht: Die Menge meiner Gaben wird Gott beachten, und wenn ich dem Höchsten opfere, wird er's annehmen. Sir 7,10 Sei nicht verdrossen beim Gebete noch saumselig im Almosenspenden. Sir 7,11 Verachte keinen Menschen, der bekümmert ist; gedenke, dass einer ist, der erhöht und erniedrigt. Sir 7,12 Plane kein Unrecht wider deinen Bruder noch wider den Freund und Gefährten. Sir 7,13 Lass dich nicht herbei, eine Lüge zu reden, denn es ist nichts Gutes von ihr zu erwarten. Sir 7,14 Schwatze nicht in der Versammlung der Edlen, und häufe die Worte nicht beim Gebet. Sir 7,15 Lass dich die Mühsal des Ackerbaus nicht verdrießen, denn er ist von Gott verordnet. Sir 7,16 Überschätze dich nicht unter den Volksgenossen, bedenke, dass der Zorn [Gottes] nicht ausbleibt. Sir 7,17 Tief, tief beuge den hochfahrenden Sinn, denn was des Menschen wartet, ist - Verwesung. © Den hochfahrenden Sinn tief beugen, das ist die Demut. Wenn da steht, was den Menschen erwartet, sei Verwesung, so würde ich den Vers ergänzen und sagen: In der geistigen Welt wird er geläutert. Ohne Gottvater ist der Mensch absolut nichts, und alles was er ist, ist er nur durch Gott. ©© Natürlich, aber es ist ihm manchmal gar nicht bewusst, und somit hat er noch seine klaren Schwierigkeiten. Er mutet sich mehr zu und lässt Gottvater


nicht hinein. Das ist einer Korrektur bedürftig, die liebevoll auch gewährt wird, manchmal über die Korrektur der Opferung, des Schmerzes, der Qual, des Leidens, aber nur für einen kurzen Augenblick. © Die Verwesung, die dort angesprochen wird, ist nur die irdische Komponente. ©© Natürlich, die Verwesung ist ja nur die Materie. Der Körper und der Geist werden sich noch formen müssen. Er wird ja immer wieder in die Läuterung gehen, so lange, bis dieser Mensch in dieser hilfreichen Liebe ist.

Fürsorge für die Familie und für Notleidende Sir 7,18-36 Sir 7,18 Vertausche den Freund um kein Geld, einen wackeren Gefährten nicht um Ophirgold. Sir 7,19 Ein verständiges Weib schätze nicht gering, und ein anmutiges ist mehr wert als Perlen. Sir 7,20 Misshandle keinen Knecht, der treu dient, noch einen Taglöhner, der sich redlich müht. Sir 7,21 Einen verständigen Sklaven liebe wie dich selbst, und verweigere ihm die Freilassung nicht. Sir 7,22 Besitzest du Vieh, so sieh selbst nach ihm, und wenn es zuverlässig ist, so behalte es. Sir 7,23 Hast du Söhne, so halte sie in Zucht, und verheirate sie in jungen Jahren. Sir 7,24 Hast du Töchter, so behüte ihren Leib, und zeige ihnen kein zu gütiges Antlitz. © Ich denke schon, dass es richtig ist, auch einer Tochter Liebe und Güte zu geben. ©© Natürlich, das ist ja hier auch ruhelos geschrieben. Ich meine, das ist nicht in dem Gesetz Moses‘, es ist auch nicht in der Bibel. Es ist nicht eine geistlose, es ist einfach eine Übersetzung, die hier klein wenig hilflos und ruhelos klingt. Sir 7,25 Mit der Tochter geht die Sorge aus dem Haus; vertraue sie aber einem wackeren Manne an. © Ich denke, es ist nicht immer so. ©© Töchter gehen schmerzhaft nicht, sie gehen mit Freude aus dem Haus. Der Vater hat natürlich hier nicht seine kleinen, auch seine großen Bedenken und


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möchte sein Kind nie gern hinauslassen. Er hat so seine eigenen Erfahrungen und seine eigenen Gedanken. Suche jetzt einfach die Liebe des Vaters mit auf, denn er wird hier das Leid größer empfinden, wenn das Kind hinausgeht, als die Mutter. Nur es ist ein Gemeinschaftsclan, Eltern und Kind. Und der Papa muss die Tochter loslassen. Es ist einfach ein großer Segen für die ganze Familie, wenn das Mädchen in gute, Hilfe gebende, ruhige, strahlende Hände kommt. Heute ist es bei euch anders. Ihr Mädchen werdet mehr in die Materie geführt. Ihr sollt eure Gewohnheiten als Frau noch nicht gleich einnehmen. Ihr werdet also in die Korrektur genommen. Ihr werdet in die kleine Mannesfindung genommen und sollt nicht nur euren Mann, auch eure Frau stehen. Und das ist im geistigen Gesetz nicht geplant. Hier sollte die Frau Mutter und suchende, liebevolle Gattin sein. Nur, das ist als Mensch nicht immer möglich, und die Frau kann ohne ihren Einsatz mit Mann und Kindern ihr Leben nicht mehr finden. In den sogenannten unterentwickelten Ländern ist es noch ganz anders. © Obwohl in den sogenannten unterentwickelten Ländern die Frauen oft auch sehr harte Feldarbeit verrichten müssen. ©© Mehr noch als die Männer. Hier haben die Frauen auch nicht immer etwas zu lachen. Aber sie ordnen sich unter. Sie sind dem Manne immer noch untertan. Das gibt es in Nordamerika und in Europa nicht mehr so. © Schön wäre es natürlich, wenn die Frau nicht dem Manne untertan wäre, sondern wenn die Möglichkeit bestände, dass sie ihre Aufgaben, so wie es vom Geistigen her gedacht ist, auch ausüben könnte. ©© Es muss eine Gleichberechtigung gegeben werden. Nur, ein Mann kann nie eine Frau sein, und eine Frau kann nie ein Mann sein. Hier sind also schon klare Trennungen gegeben. Die Frau muss ihre klare weibliche List noch immer wieder anwenden, aber sie muss sie nicht hinausschreien. Sie kann sie ruhig, vertraut hinauslenken, aber nicht hinausschreien. Und der Mann kann auch leider nie gebären. Also, es ist nie möglich, ein Mann und eine Frau zugleich zu sein, und die Frau hat hier nicht den kleinsten, den größten Anteil für diese Gemeinschaft zu leisten. Sie muss dem Manne immerhin noch ein klein wenig feine Liebe geben. Ich meine jetzt nicht nur körperlich. Sie muss auch ihren Kindern Liebe geben. Liebe geben ist ein ruhiges, klares Gesetz. Dienen sollte sie dem Mann nicht, das ist nun heute in eurem Land auch nicht mehr möglich. Sie gibt aber aus klarem Herzen, und das ist damit auch schon gemeint. Wenn sie sich vereinen, mehr kannst du nicht geben. Sir 7,26 Hast du ein Weib, so werde ihm nicht gram; aber auf eine Ungeliebte verlass dich nicht. Sir 7,27 Von ganzem Herzen ehre deinen Vater, und vergiss nicht, wie deine Mutter [dich] mit Schmerzen gebar.


Sir 7,28 Bedenke, dass du ohne deine Eltern nicht wärest, und wie könntest du ihnen vergelten, was sie dir taten! Sir 7,29 Von ganzer Seele fürchte Gott, und seine Priester seien dir heilig. Sir 7,30 Mit aller deiner Kraft liebe deinen Schöpfer, und seine Diener lass nicht im Stich. Sir 7,31 Ehre Gott, und achte den Priester und gib ihm sein Teil, wie dir geboten ist: als Nahrung die Feueropfer und die freiwilligen Hebegaben, die gebührenden Schlachtopfer und die heiligen Hebegaben. Sir 7,32 Auch dem Armen tue deine Hand auf, damit du vollen Segen empfangest. Sir 7,33 Sei mildtätig gegen jeden, der da lebt, aber auch dem Toten verweigere deine Barmherzigkeit nicht. © Wie ist das mit dem Toten zu verstehen? ©© Ich meine nicht mehr den klagenden Menschen. Ich meine, wenn der klagende Mensch gestorben ist - ich gehe mal von dem klagenden Menschen aus - dann soll man ihm hinterher keine Klage, Hilflosigkeit oder Ruhelosigkeit geben. Man man sollte ihn hinterher nicht ehren, auch nicht gerade achten, aber man sollte ihm Ruhe geben und das Leid und die Klagen, die er gegeben hat, nicht noch weiter vorwerfen. Man sollte einfach klare und ruhige Gedanken haben: Dieser Mensch ist gegangen, und er hat seine Klagen, seine Hilflosigkeiten, seinen ruhelosen Sturm mitgenommen, und wir geben ihm einen Hilfe gebenden, ruhigen Strahl, dass er hier in Gottes himmlischen Ebenen ein Loslassen erfährt, also diese Läuterung. © Du meinst im gewissen Sinne die Vergebung? ©© Die Vergebung meine ich nicht so. Man sollte ihm hinterher nicht noch etwas nachsagen. Der Mensch ist ja nicht mehr da. Man muss das Geschehene nicht hinterher noch groß ruhelos anprangern. Er ist nicht mehr anwesend, und da sollte man hier auch keine Korrespondenz mehr geben. Sir 7,34 Bleibe den Weinenden nicht fern, und traure mit den Trauernden. Sir 7,35 Weigere dich nicht, den Kranken zu besuchen, denn dafür wirst du geliebt werden. Sir 7,36 Bei all deinem Tun bedenke das Ende, so wirst du niemals sündigen.


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Vorsicht im Verkehr mit den Mitmenschen Sir 8,1-19 Sir 8,1 Hadre nicht mit einem mächtigen Manne. Warum willst du in seine Hand fallen? Sir 8,2 Streite nicht mit einem reichen Manne, damit er nicht sein Geld gegen dich ausspiele. Denn viele schon hat das Geld gewissenlos gemacht, und es leitet das Herz der Fürsten irre. Sir 8,3 Zanke nicht mit einem Zungenfertigen, und lege nicht Holz auf sein Feuer. Sir 8,4 Lass dich nicht mit einem Toren ein, damit kein Schimpf auf deine Vorfahren falle. © Wieso soll ein Schimpf auf die Vorfahren fallen? ©© Na ja, die kleine Gemeinschaft der Menschen ist ja nicht nur eine Generation. Es sind nicht nur die Kinder, die die Zukunft sind, es sind auch die Ahnen zugleich. Hier liegen kleine Leidinformationen vor, die noch immer nach außen getragen werden. Hier sollte man auch klare Ruhe, nicht Trennung, aber klare Ruhe tunlichst eingeben und Klage nicht noch weiter erheben. Wenn es ein großer Scharlatan oder ein Mörder oder eben ein klagender Gauner war, dann soll man hinterher nicht noch weiter Schimpf geben, denn es ist nun geschehen. Er hat sein Leben ausgehaucht und ist nun in die geistige Welt eingegangen. Wir müssen ihm einfach dann das Geleit, sei es geistig oder sei es liebevoll, durch unsere Gedanken geben. Er muss sich jetzt vor der geistigen Welt verantworten und wird hier zur Läuterung gebracht. Es heißt: Liebe deinen Nächsten, auch wenn er dein größter Feind noch ist. Gib also Ruhe hinein. © In dem Absatz steht: Lass dich nicht mit einem Toren ein, damit kein Schimpf auf deine Vorfahren falle. Die Vorfahren sind ja nicht mehr, und dieser Schimpf könnte ja nur noch geistig sein. ©© Natürlich, und es gibt in der geistigen Welt keine Vergangenheit, keine Zukunft. Es ist im Ganzen einfach gegeben, und somit musst du es verstehen. Es ist nicht notwendig, dass du hier noch zurück schaust, es ist eine klärende Notwendigkeit, dass du diesen Verstorbenen nur deine große, ruhige Vergebung will ich nicht sagen, aber Hilfe gewährst: Ich lass dich nun ruhig gehen. Du wirst mit deinem Geist, mit deinen Gedanken dich in dieser menschlichen nicht, in dieser geistigen Welt zurechtfinden, und ich hoffe, dass du hier deinen Frieden gefunden hast und nichts weiter. © Aber in dem Absatz steht: Lass dich nicht mit einem Toren ein.


©© Ein Tor ist natürlich auch ein Mensch, der jetzt Opfer von dir abverlangt, der dir kleine Klage hinterbringt oder auch direkt übergibt. Das meine ich damit. Da ist immer noch ein Verstorbener mitgemeint. Sir 8,5 Behandle keinen verächtlich, der sich von der Sünde abwendet; bedenke, dass wir alle schuldig sind. Sir 8,6 Mache keinen alten Mann zuschanden, denn auch manche von uns werden [einst] Greise sein. Sir 8,7 Juble nicht, wenn einer stirbt; bedenke, wir alle müssen dahin. Sir 8,8 Versäume nicht das Lehrgespräch der Weisen, und mit ihren Sinnsprüchen gib dich eifrig ab; denn dadurch wirst du Bildung empfangen, so dass du vor Fürsten treten kannst. Sir 8,9 Verschmähe die Überlieferung der Alten nicht, die sie von ihren Vätern übernommen haben; denn dadurch wirst du Einsicht gewinnen und kannst Rede stehen, wenn es nottut. Sir 8,10 Entzünde nicht des Sünders Kohle, damit du nicht von seiner Feuerflamme verzehrt werdest. Sir 8,11 Über einen Spötter gerate nicht außer dich, er möchte dir sonst aus deinen Worten eine Schlinge bereiten. Sir 8,12 Leihe keinem, der mächtiger ist als du; hast du aber geliehen, so achte es für verloren. Sir 8,13 Bürge für keinen, der dir überlegen ist; hast du aber gebürgt, so mache dich aufs Bezahlen gefasst. Sir 8,14 Rechte nicht mit einem Richter, denn er richtet nach seinem Belieben. Sir 8,15 Mit einem starrsinnigen Menschen geh nicht auf die Reise, du möchtest sonst schweres Unglück über dich bringen; denn er geht nur seinem Kopfe nach, und durch seine Torheit würdest du umkommen. ©© Na ja, das ist eine Warnung. Es ist auch ein klein wenig noch übertrieben, aber du sollst den egoistischen Machtmenschen nicht deine Liebe und deine Hilfe gewähren, das ist damit gemeint. Sir 8,16 Einem Jähzornigen biete nicht die Stirn, und reite nicht mit ihm durch die Wüste; denn leicht wiegt in seinem Urteil eine Blutschuld: wenn kein Retter da ist, bringt er dich um. Sir 8,17 Einen Einfältigen ziehe nicht ins Vertrauen; denn er ist nicht imstande, dein Geheimnis zu wahren. Sir 8,18 Vor einem Fremden tue nichts Heimliches, denn du weißt nicht, was er [davon] an den Tag bringt. Sir 8,19 Öffne nicht aller Welt dein Herz, du möchtest dadurch dein Glück von dir stoßen.


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Zurückhaltung den Frauen gegenüber Sir 9,1-9,9 Sir 9,1 Sei nicht eifersüchtig des Weibes wegen, das an deinem Busen ruht, sonst könnte sie dir zum Schaden Schlimmes lernen. Sir 9,2 Liefere dich dem Weibe nicht aus, sonst tritt sie deine [Mannes-] Würde mit Füßen. Sir 9,3 Nähere dich nicht einem buhlerischen Weibe, damit du nicht in ihre Netze fallest. Sir 9,4 Mit einer Saitenspielerin werde nicht vertraulich, damit du nicht durch ihre Künste gefangen werdest. © Das kann ich nicht so nachvollziehen. ©© Aber du kannst natürlich verführt werden, sei es von einer Frau, sei es von einem Mann. Es ist hier nicht nur die Spielerin, es sind auch die Süchte noch gemeint. Sir 9,5 Auf einer Jungfrau lass deinen Blick nicht ruhen, damit du nicht ihretwegen straffällig werdest. Sir 9,6 Gib dich nicht der Dirne hin, damit sie dir nicht dein Besitztum abliste. Sir 9,7 Spähe nicht umher in den Straßen der Stadt, und auf ihren Plätzen schweife nicht herum. Sir 9,8 Wende dein Auge ab von einem anmutigen Weibe, und betrachte keine Schönheit, die dir nicht zugehört. An Frauenschönheit sind schon viele zugrunde gegangen, und Liebesleidenschaft verzehrt wie Feuer. Sir 9,9 Neben eine verheiratete Frau setze dich ja nicht hin, und liege nicht betrunken mit ihr beim Wein, damit du ihr nicht dein Herz zuwendest und in deinem Blute zur Unterwelt hinabfahrest. Es ist an die Rache des beleidigten Ehemannes gedacht.

Mit wem Umgang zu pflegen und mit wem er zu meiden ist Sir 9,10-16 Sir 9,10 Lass einen alten Freund nicht fahren, denn ein neuer kommt ihm nicht gleich. Ein neuer Freund ist wie neuer Wein: erst wenn er alt geworden, wirst du dich an ihm laben. Sir 9,11 Beneide nicht den gottlosen Mann, denn du weißt nicht, was für Tage seiner noch harren. Sir 9,12 Habe kein Gefallen daran, wenn's dem Frevler glückt; bedenke, dass er nicht bis zum Tode straflos bleibt.


Sir 9,13 Bleibe dem Manne fern, der Gewalt hat zu töten, so brauchst du nicht in Todesangst zu schweben. Nahst du dich ihm aber, so verfehle dich nicht, damit er dir nicht das Leben raube; sei dir bewusst, dass du zwischen Schlingen schreitest und über Fangnetzen einhergehst. Sir 9,14 Gib deinem Nächsten Bescheid, so gut du kannst, aber Zwiesprache pflege mit den Weisen. Sir 9,15 Mit dem Einsichtigen sollst du dich beraten und alles erwägen nach des Höchsten Gesetz. Sir 9,16 Rechtschaffene Männer seien deine Tischgenossen, und in der Gottesfurcht bestehe dein Ruhm.

Von weisen und unweisen Herrschern Sir 9,17-18;10,1-18 Sir 9,17 Von geschickten Handwerkern wird ein Meisterstück bewältigt, und der weise Redner ist Herrscher über sein Volk. Sir 9,18 Doch der Maulheld ist gefürchtet in der Stadt, und die Rede seines Mundes ist verhasst. Sir 10,1 Ein weiser Führer hält sein Volk in der Zucht, und die Herrschaft eines Einsichtigen ist wohlgeordnet. Sir 10,2 Wie der Fürst des Volkes - so seine Großen, und wie das Haupt der Stadt - so ihre Bewohner. Sir 10,3 Ein zuchtloser König richtet sein Volk zugrunde; aber es gedeiht eine Stadt durch die Klugheit ihrer Machthaber. Sir 10,4 In der Hand Gottes ruht die Herrschaft der Welt, und er setzt über sie den rechten Mann zur rechten Zeit. Sir 10,5 In der Hand Gottes ruht jedes Mannes Herrschermacht, und er verleiht dem Fürsten seine Würde. Sir 10,6 Mit keinerlei Unrecht bedrücke den Nächsten, und wandle nicht auf dem Wege des Übermuts. Sir 10,7 Verhasst bei Gott und Menschen ist hochfahrender Sinn, und beiden gilt Gewalttat als Frevel. Sir 10,8 Die Vormacht wandert von Volk zu Volk infolge des gewalttätigen Übermuts. Sir 10,9 Warum überhebt sich einer, der Staub und Asche ist und dessen Leib schon bei Lebzeiten fault? Sir 10,10 Das Wüten der Krankheit spottet des Arztes: heute König – morgen tot! Sir 10,11 Und stirbt der Mensch, so ist sein [einziger] Besitz Moder und Maden, Geschmeiß und Gewürm.


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©© Seine Materie ja, aber der Geist ja nicht, der geht in die ruhige, strahlende, geistige Ebene hinauf. © Stirbt ein Mensch, so sind sein einziger geistiger Besitz seine geistigen Verdienste, die er sich in seinem Erdenleben erworben hat und die er dann in die geistige Welt mitnimmt. © Das ist korrekt und klar ausgedrückt. Sir 10,12 Des Hochmuts Anfang ist es, wenn ein Mensch sich auflehnt und sein Herz von seinem Schöpfer abfällt. Sir 10,13 Denn aller Übermut mündet ein in Sünde und [schon] seine Quelle sprudelt Gräueltat hervor; darum hat Gott ihn absonderlich gestraft und ihn geschlagen bis zur Vernichtung. © Das ist nicht klar geschrieben oder klar übersetzt. ©© Ich kann es nicht ganz wortgetreu jetzt sagen, aber ich kann mich an diese klagenden Aussprüche nicht erinnern. Es muss ein klein wenig an der Übersetzung liegen und sich nicht ein geistiger, ein hilfloser Fehler noch eingeschlichen haben. © Übermut muss ja nicht in eine Sünde münden, und junge Menschen sind doch auch oft übermütig. Der Abfall von Gott kann natürlich zur Klage führen, aber Gott straft niemanden absonderlich und schlägt ihn bis zur Vernichtung. ©© Das ist korrekt. Sir 10,14 Der Hochmütigen Throne hat Gott gestürzt und die Demütigen an ihre Stelle gesetzt. Sir 10,15 Der Hochmütigen Wurzeln hat Gott ausgerissen und Niedrige an ihre Stelle gepflanzt. Sir 10,16 Der Hochmütigen Spuren hat Gott verschüttet und sie ausgetilgt bis auf der Erde Grund. Sir 10,17 Er hat sie vom Erdboden weggefegt und ausgerottet und ihr Gedächtnis unter den Menschen ausgelöscht. © Ich denke, dass es nach wie vor hochmütige Menschen gibt. ©© Solange der kleine Mensch in seine hilfreiche Korrektur muss, wird es sich auch nicht ändern. Sir 10,18 Denn nicht kommt Überhebung den Sterblichen zu, noch frecher Trotz den vom Weibe Gebornen.


Die wahre Ehre Sir 10,19-31;11,1-9 Sir 10,19 Was für ein Nachkomme ist für einen Mann ein ehrenvoller Spross? Ein ehrenvoller Spross ist der, welcher Gott fürchtet. Was für ein Nachkomme ist für einen Mann ein verächtlicher Spross? Ein verächtlicher Spross ist der, welcher das Gebot übertritt. Sir 10,20 Inmitten der Volksgenossen ist der Führer geehrt, in des Herrn Augen der Gottesfürchtige. Sir 10,21 Der Anfang der Annahme [bei Gott] ist die Furcht des Herrn, der Anfang der Verwerfung aber ist Verhärtung und Überhebung. © Bei diesem Text handelt es sich um eine spätere Eintragung, da hier die Haupthandschrift fehlt. ©© Das ist richtig. Das war ein opfernder Mensch, der hier Hilfe mitgeleistet und seine Gedanken hier kundgetan hat. Es ist ein kleiner Mönch gewesen. © Irgendwie gefällt mir der Text nicht, denn ich denke, alles geht nach dem Prinzip von Ursache und Wirkung. ©© Natürlich, aber für die Menschen ist es nicht ganz einsehbar, und er hat hier nicht ganz klare, aber doch hilfreiche Gedanken gegeben. Sir 10,22 Sei's Beisasse oder Fremdling, Ausländer oder Armer - ihr Ruhm ist die Gottesfurcht. Sir 10,23 Man soll den rechtschaffenen Armen nicht verachten und keinen ruchlosen Mann ehren. Sir 10,24 Fürst, Gewalthaber und Richter stehen in Ehren, aber keiner ist größer als der Gottesfürchtige. Sir 10,25 Einem einsichtigen Sklaven dienen Adlige, und ein verständiger Mann murrt nicht, wenn er von ihm belehrt wird. © Es wäre gut, wenn Adlige einem einsichtigen Sklaven dienten, aber sicherlich ist das nicht die Realität. ©© Adelig zu sein, ist natürlich kein feines Privileg eines guten Menschen. Es ist einfach ein Clan, eine Ernennung. Entweder hat er sich diese Adeligkeit im Kampf und mit Materie erworben oder durch die Geburt erhalten. Nun, es ist ja aber der Keimling, der Geist in ihm. Ist er in der Ruhe? Ist er im Sturm? Ist er in der Liebe? Ist er in der Not? Ist er in der Qual oder ist er zur Hilfe gebenden, feinen Information und Korrektur bereit? Nun, so musst du es sehen. Es ist einfach der Geist, der den Menschen prägt und nicht der Titel und nicht der Adel. Somit musst du es klar trennen.


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Sir 10,26 Dünke dich nicht zu weise, um eine Arbeit zu verrichten, und tue nicht vornehm, wenn du Mangel hast. Sir 10,27 Besser, wer arbeitet und sein reichliches Auskommen hat, als wer vornehm tut und des Brotes ermangelt. Sir 10,28 Mein Sohn, bei aller Bescheidenheit ehre dich selbst, und gewähre dir die Achtung, die du verdienst. Sir 10,29 Wer wird dem Recht geben, der sich selbst Unrecht gibt, und wer wird den ehren, der sich selbst verachtet! Sir 10,30 Mancher Arme wird wegen seiner Einsicht geehrt, mancher Reiche aber [bloß] wegen seines Reichtums. Sir 10,31 Wer schon in seiner Armut geehrt wird - wie viel mehr, wenn er reich wäre! Wer aber trotz seinem Reichtum verachtet wird - wie viel mehr, wenn er arm wäre! Sir 11,1 Weisheit erhöht eines Armen Haupt und lässt ihn inmitten von Fürsten sitzen. Sir 11,2 Lobe keinen Menschen seines schönen Aussehens wegen, und verabscheue keinen wegen seiner geringen Erscheinung. Sir 11,3 Gar unscheinbar unter dem Flügelvolk ist die Biene, und doch schafft sie köstlichsten Ertrag. Sir 11,4 Über das Kleid des Elenden spotte nicht, und verachte den nicht, der ein schweres Leben hat. Denn wundersam sind die Taten des Herrn, und verborgen ist den Menschen sein Walten. Sir 11,5 Viele Unterdrückte haben schon einen Thron bestiegen, und eine Krone trugen solche, an die niemand gedacht hatte. Sir 11,6 Viele Hochgestellte aber gerieten in tiefe Schmach, und Angesehene wurden in fremde Hände dahingegeben. Sir 11,7 Verwirf nichts, ehe du es untersucht hast; erst prüfe, dann magst du's bestreiten. Sir 11,8 Antworte nicht, ehe du zugehört hast, und unterbrich die Rede [des andern] nicht. Sir 11,9 Um ein Ding, das dich nichts angeht, ereifere dich nicht, und mische dich nicht in die Händel der Gottlosen.

Der wahre Reichtum Sir 11,10-28 Sir 11,10 Mein Sohn, warum machst du dir viel zu schaffen? Wer nach vielem jagt, bleibt nicht ohne Schuld. Mit [allem] Rennen kommst du doch nicht zum Ziel, mit [allem] Suchen findest du's nicht. Sir 11,11 Der eine müht sich ab und plagt sich und rennt, und umso mehr kommt er zurück.


Sir 11,12 Der andre ist matt und weiß nicht ein und aus, arm an Kraft und reich an Unvermögen; aber das Auge des Herrn ersieht ihn fürs Glück, und er reißt ihn empor aus modrigem Staube. Sir 11,13 Er erhöht sein Haupt und bringt ihn zu Ehren, so dass viele über ihn staunen. Sir 11,14 Gutes und Schlimmes, Leben und Tod, Armut und Reichtum - vom Herrn kommen sie. Sir 11,15 Weisheit und Einsicht und Erkenntnis des Gesetzes - vom Herrn kommen sie. Liebe und rechtschaffener Wandel - vom Herrn kommen sie. Sir 11,16 Torheit und Finsternis sind mit den Sündern zugleich geschaffen, und altern die Übeltäter, so altert das Übel mit ihnen. Sir 11,17 Was der Herr gibt, hat für die Gerechten Bestand, und sein Wohlgefallen verleiht dauerndes Glück. Sir 11,18 Mancher wird reich, indem er sich abgequält, und dies ist der Gewinn, den er davon hat: Sir 11,19 Wenn er sagt: «Nun habe ich Ruhe gefunden, und jetzt will ich essen von meinem Gute», so weiß er doch nicht, wie wenig Zeit verstreicht, bis er es andern lassen muss und stirbt. Sir 11,20 Verharre bei deinem Berufe und bleibe ihm treu, und sei [getrost] an deiner Arbeit bis ins Alter. Sir 11,21 Errege dich nicht über die Erfolge des Gottlosen, traue dem Herrn und harre auf sein Licht; denn ein leichtes ist es in den Augen des Herrn, den Armen urplötzlich reich zu machen. Sir 11,22 Der Segen Gottes ist das Teil des Gerechten: in der Zeit seines Endes wird er [ihm] aufblühen. Sir 11,23 Sage nicht: «Wozu tat ich mein Werk? Was kann mir jetzt noch werden?» Sir 11,24 Sage auch nicht: «Ich habe genug, was kann mir fürderhin Übles widerfahren?» Sir 11,25 Das Glück des [letzten] Tages lässt das Unglück vergessen, und das Unglück des [letzten] Tages lässt das Glück vergessen. Sir 11,26 Denn es ist dem Herrn ein leichtes, am Tage des Todes dem Menschen nach seinem Wandel zu vergelten. Sir 11,27 Schlimme [End-] Zeit lässt die Wonne vergessen, und wie's mit einem Menschen ausgeht, das kennzeichnet ihn. Sir 11,28 Vor dem Tode preise niemanden glücklich, denn an seinem Ende wird der Mensch erkannt.


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Unangebrachte Vertraulichkeit und Wohltätigkeit Sir 11,29-34;12,1-6 Sir 11,29 Führe nicht jedermann in dein Haus ein, denn viele Wunden schlägt der Ränkeschmied. Sir 11,30 Dem im Korb gefangenen Vogel gleicht das Herz des Gewissenlosen: wie ein Kundschafter späht er nach einer Blöße. Sir 11,31 Der Verleumder verdreht Gutes in Böses, und deine Lieben reizt er zum Aufruhr. Sir 11,32 Ein Funken setzt viele Kohlen in Brand, und ein nichtswürdiger Mensch lauert auf Blut. © Ein nichtswürdiger Mensch lauert auf Blut ist ein Übersetzungsfehler? ©© Nein, das sind mehr so die Mördertypen. Das sind die Menschen, die klagend, egoistisch und machtsüchtig sind, die nicht auf diese geistige Korrektur, auf das Verhandeln, auf die Kommunikation, auf das ruhige Hinaussegeln eingehen können. Sie sind machtgierig, nichts anderes. © Dann ist diese Menschengruppe damit gemeint. ©© Genau. Sir 11,33 Sei auf der Hut vor dem Bösen, denn Böses erzeugt er; warum willst du bleibenden Schaden davontragen? Sir 11,34 Hänge dich nicht an den Gottlosen, dass er deinen Wandel verderbe und dich abwende von deiner Frömmigkeit. Sir 12,1 Wenn du Gutes tust, so wisse, wem du es tust, damit deine Güte Anerkennung finde. Sir 12,2 Tue dem Gerechten wohl, so wird dir vergolten werden, wenn nicht von ihm, so doch vom Herrn. Sir 12,3 Nichts Gutes wird dem zuteil, der den Gottlosen erquickt, auch etwas Frommes tut er [damit] nicht. © Sicherlich sollen wir uns nicht für einen klagenden Menschen opfern, denn seine Klage führt ihn ja zur Korrektur. Insofern sind mit so einer Opferung keine geistigen Verdienste verbunden. Wenn dort steht, nichts Gutes wird dem zuteil, der einen Gottlosen erquickt, dann meine ich, dass es etwas zu hart formuliert ist, zumal wenn der Hilfe Gebende es aus Liebe tut. Ich glaube, für uns Menschen ist dieses ohnehin ein schwieriges Thema, und ich habe dazu auch noch ein paar Fragen. ©© Das ist korrekt, aber frage ruhig.


© Wenn ein Arzt durch die Implantation eines gespendeten Organs Hilfe gibt, ist es geistig nicht in Ordnung. ©© Nie, kann nicht, weil das Organ gestohlen ist, weil dieser Mensch ja noch Mensch ist und noch nicht ganz gestorben ist. Dieses Organ ist ja nicht für dich gedacht. Nur mit der Medizin ist es zu steuern. Es ist nicht anders möglich. © Wenn ein Arzt beim Menschen Gene verändert, ist es auch nicht in Ordnung. ©© Nein, Gene können natürlich manipuliert sein. Die Mediziner sind nun heute schon auf einem sehr hohen Niveau, aber nicht immer auf einem geistigen. Jesu Liebe ist grenzenlos. Er hätte klagende Mediziner nie gefeiert, im Gegenteil. Suche die Opfer nicht nur bei den geldgierigen, auch bei Hilfe gebenden Medizinern, die sich dessen geistig nicht bewusst sind, Jesu Liebe nun weiter in ihre Medizin hineinzunehmen. Es ist nicht immer gleich leicht verständlich. Ich sage dir nun mal ein Beispiel: Ein klagender Mörder hat eine große Geschwulst und muss nun sterben. Der Mediziner gibt ihm aber noch eine Hilfe. Er nimmt dieses Organ ganz hinaus, wenn es sein muss, und wenn es noch möglich ist, kann er zum Beispiel den Magen ganz herausnehmen. Er nimmt dann einige kleine Gedärme und bindet sie zu einem kleinen Magen zusammen. So kann eine Hilfe gebende Verdauung nicht ganz stattfinden, aber er kann damit noch ein normales, einfaches Leben führen. So, das war ein Mörder. Nun kommt ein korrupter Mensch, der das gleiche hat, und ihm wird genauso geholfen. Jetzt kommt ein hilfloser Mensch, der das Geheimnis der Hilfe gebenden Liebe in sich trägt, aber nicht genügend vertraut ist mit seinen Gebeten. Er wird nun auf die gleiche Weise medizinisch versorgt. Nun haben alle drei eine korrekte medizinischen Hilfe erhalten. Diese haben nun keine Organe mehr in ihrer Norm. Sie können jedoch weiterleben. Der Korrupte, der Mörder lässt einfach weiter leben und morden, der Kriminelle lässt sich auch nichts anmerken. Der Hilflose aber, der hat gemerkt, dass hier ein kleiner Unterschied nun doch gegeben ist. Sein kleiner Magen schmerzt nicht mehr, und er merkt, dass er nicht mehr soviel essen kann, weil nicht genügend Nahrung aufgenommen wird, sodass sein Körper nicht ruhelos wird, aber hilflos und auch die Gedärme mehr und mehr Klage, Leid und Ruhelosigkeit empfangen. Nun, er möchte natürlich alles für sich wieder in Ordnung bringen. Das geht aber nicht mehr. Er hat seine Gastritis nicht mehr, er hat auch keinen Magen, er hat nur eine Hilfe von den Gedärmen her empfangen. Er wird nun aber in seine Ordnung gebracht, die heißt: Kläre dich nun in deinen Gebeten. Finde hierin deine Ruhe, deine Selbstbeherrschung, deine Selbstsicherheit und dein Heil. Korrigiere über dein Gebet. Hier kann er natürlich über diese Hilfe gebende Läuterung in eine feste, geistige Liebe finden und auch in ein ruhiges, liebevolles, heilendes Fasten noch gehen,


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sodass er langsam merkt, ich brauche gar nicht mehr soviel Geräuchertes noch Fleisch noch ruhelose Nahrung. Ich kann mit einfacher Nahrung weiterleben. Er hat also gelernt, mit seinem Schicksal umzugehen und hat sich dieser Lage geistig nicht, menschlich angepasst. Bei dem Kriminellen oder bei dem Mörder ist das nie so. Sie werden also mehr und mehr von den Medikamenten abhängig und müssen dann noch mal wieder operiert werden, bis die eines Tages sterben. Ich möchte hiermit nicht ein kleines Gleichnis setzen, aber einen feinen Unterschied darlegen: Der Hilfe gebende, liebevolle Mensch, der in seiner Hilflosigkeit seinen Magen verlor, muss nun durch diese Korrektur in die liebevollen Gebete finden, was der Mörder und der Kriminelle noch nicht können. Er wird also noch einmal wieder sterben, noch einmal wieder inkarnieren, und dann kann er sein Leben noch einmal wiederfinden und erneuern. Vielleicht ist der Magen im nächsten Leben wieder ein Problem für ihn, es muss nicht sein. Und er kann die gleichen Fehler machen. Er kann aber auch sagen: Ich mag keine Medikamente, ich will mehr meinem Körper ruhige Schwingung geben. Und somit klärt er sich langsam mehr und mehr und opfert sich nicht mehr für Gier, für Lust, für Probleme, für Materie. Liebe gute Kinder, hiermit soll nur gesagt sein: Korrigieren kann jeder, es ist nur einfacher beim hilflosen, liebevollen Menschen. Bei den anderen kommst du nie heran, du kommst nicht zu spät, aber du kommst an sie nicht heran. Sie lassen es auch nicht zu. Das sind also diese Momente im Leben eines Menschen, wo du Ordnung als Geist nun geben kannst, als Geist, das meine ich. © Wenn ein Arzt im Rahmen der medizinischen Technik einem klagenden Menschen Hilfe gibt, dann ist es auch in Ordnung. ©© Ja, für den Mediziner ist es eine Notwendigkeit. Der kann gar nicht anders handeln, der hat seinen Eid abgelegt, der muss so handeln. Er fragt sich natürlich nicht, wie sieht es in diesem Menschen aus. Ist er nun in der Ordnung? Sucht er nun auch das liebevolle Gebet? Will er sich nun Hilfe gebend ordnen oder muss er sein Leben so weiter führen? Das kann er natürlich nicht beurteilen. Es ist ja auch kein Grund für ihn zum Nachdenken. Er hat die Pflicht, dem Menschen körperlich zu helfen. Hier liegen also zwei Faktoren, neurologisch, seelisch, physisch, das muss hier mit einklingen. Und wenn es nicht einklingt, können der Mörder und der Gauner nicht gesunden. Der Hilflose kann sich korrigieren. © Wenn ein Mensch an lebensverlängernde Geräte angeschlossen wird, ohne deren Einsatz er stürbe, dann glaube ich, ist das nicht in Ordnung. ©© Nein, das ist nicht in Ordnung, das ist einfach das Leben verlängern. Der Mensch hat hier auch eine kleine menschliche Ordnungspflicht. Er sollte hier


mehr eingehen auf den Geist, den Körper und die Seele. Er sollte sich mal fragen, ob dieses noch im Sinne einer menschlichen Würde ist. Es gibt Grundgesetze, die diese Klage, dieses Hinhalten, dieses Hinauszögern verbieten. © Wenn ein Angehöriger durch die Krankheit eines klagenden Menschen sich hilflos machen lässt, ist das nicht in Ordnung, denn es ist das Karma des klagenden Menschen und nicht das eigene. ©© Aber der Hilfe Gebende möchte ihm ja gerne kleine nicht nur, auch große Ruhe bringen. Seien es die Angehörigen, die Kinder oder der Vater. Nur, hier muss er auch lernen, sich konkret zu verhalten. Er muss spüren, dass er nicht zum Opferlamm wird, wenn der Klagende immer weiter säuft oder wenn er seine Ruhelosigkeit hinausschreit und auch nichts annehmen möchte und ihm nicht geholfen werden kann, dann sollte er es unterlassen. Das wäre eine Notwenigkeit. Wenn er aber alles fordert und der kleine Opfernde nicht mehr kann, sollte er anderweitige Hilfe suchen, sei es eine Klinik oder sei es ein Heim. Dessen sollte er sich bewusst werden, dass er nie Knecht eines anderen Menschen sein darf. Es ist aber nicht so ganz einfach. Es ist so ein Muss manchmal, dass man diesen kleinen, hilflosen Menschen nicht einfach so abschieben kann. Das ist natürlich eine grundlegende Frage, die mit mehreren Medizinern genügend abgesprochen werden müsste. Hier liegen auch manchmal familiäre Gründe vor, die es nicht zulassen, einem kleinen Menschen mehr zu geben oder noch mehr zu geben. Es ist immer individuell und vereinigt sich auch mehr im Geheimen und nicht in der Öffentlichkeit. © Wenn er dem Kranken die erforderliche notwendige Hilfe gibt, ist es selbstverständlich in Ordnung. ©© Natürlich, nur, wenn dieser Mensch in seinem Kräftemaß nicht mehr hilfreich dienen kann, muss er nicht in die Opferung und nicht in die Knechtschaft gehen. Er sollte es mit anderen guten, Hilfe gebenden Menschen dann teilen, das wäre eine Notwendigkeit. © Wenn ein klagender Mensch ein Streitgespräch sucht, soll man sich diesem Gespräch stellen und versuchen zu klären, ohne dabei hilflos zu werden? ©© Wenn er kann, immer. Nur, welcher Mensch kann diese Lebendigkeit ohne Groll, ohne Opferung in sich hineingeben. Er muss sich dann schon sehr ruhig und sachlich mit dem Gebet vereinigen. Wenn er in dieser feinen Schwingung ist, wird ihm das nie schwer fallen. Ist er aber selbst noch in der Klage, fühlt er sich in der Opferrolle, ist es nicht ganz leicht, und er hat da schon nicht nur eine Knorreiche, er hat da ein ganzes kleines Gebälk vor sich, was er nicht hinwegschafft. Er sollte es dann lieber unterlassen oder sich eines Menschen


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bemächtigen, der diese Haltung, dieses geistige Wissen und diese ruhige Liebe hat. © Wenn zwei klagende Menschen sich streiten, sollte man sich nicht einmischen. ©© Nie, da bist du immer der Dumme und suchst hinterher Leid und Klage und ruhige Worte. Nein, nie, man soll sie wie die kleinen Auerhähne aufeinander zuhacken lassen. © Was ist, wenn man um Klärung gebeten wird? Nun, wenn du um Klärung gebeten wirst, dann musst du loslassen, dann musst du hineingehen in den Keimling, dann musst du kein Leid in dich hineinnehmen, auch keine Vereinsamung, sondern du musst das geistige Licht hinaussenden und die Körner, die hier nun leider in dieses Geschehen noch mit hineingekommen sind, liebevoll entfernen. Das ist auch nicht immer einfach. Das ist nicht ein medizinisches Problem, des Psychiaters auch nicht, aber eines geistig Hilfe gebenden Menschen. Also, es muss hier Ordnung geschaffen werden, Klärung geschaffen werden und eine Vereinigung mit der Kommunikation. Anders ist es nicht möglich. Sir 12,4 Spende dem Guten, aber den Bösen weise ab, labe den Demütigen, aber dem Frechen gib nichts. © Mit dem Guten, was man den Bösen erweist, geht er eben nicht in die Korrektur. ©© Das kann er leider nicht. Er ist ja ruhelos. Er kann es ja nicht einnehmen, wie kann er es dann begreifen? Somit sucht er natürlich einen klagenden feindlichen Stab und nicht die brüderliche Hilfe. Du musst einfach hier ruhig, sachlich mit diesem gefangenen Geist noch umgehen und dich nicht opfern. Löse dich von ihm mit guten, ruhigen Worten. © Ja, aber als Mensch kann man es leider nicht immer erkennen, das ist eben die Schwierigkeit. ©© Du kannst es aber sehen. Wenn er nicht hilflos wird, aber wenn er sehr ruhelos wird und sich angegriffen fühlt, wenn er in Klage geht und deine Gedanken nicht begriffen hat, wenn er in diese Ruhelosigkeit, in sein Ego muss, dann finde du nur ruhige Sachlichkeit. Mehr ist da nicht zu tun.


Sir 12,5 Kampfeswaffen gib ihm nicht; warum soll er dir mit ihnen entgegentreten? Zwiefältiges Übel ziehst du dir zu mit all dem Guten, das du an ihm tust. Sir 12,6 Denn auch Gott hasst die Bösen, und an den Ruchlosen nimmt er Rache. © Durch Gott erhalten sie ihre Klage, um zu korrigieren, aber das ist die Liebe unseres himmlischen Vaters, möchte er doch, dass alle zu ihm zurückfinden. ©© Genau, nur die Menschen haben es zu diesem Zeitpunkt und auch heute noch nicht anders verstanden. Sie müssen also ein ruheloses Wort nicht, ein geeignetes Wort hierfür finden. Da haben sich die Menschen Gedanken gemacht und die Rache gemeint.

Vorsicht gegen heimliche Feinde Sir 12,8-18 Sir 12,8 Im Glücke kann der Freund nicht erkannt werden, doch im Unglück bleibt der Feind nicht verborgen. Sir 12,9 Hat der Mensch Glück, so ist auch sein Feind ihm freund, doch in seinem Unglück hält sich auch der Freund abseits. © Wenn es sich so verhält, ist das aber kein guter Freund. ©© Nur, du glaubst es vorher. Du merkst es erst hinterher. Du suchst einen Freund, hast einen kleinen Feind nicht gerade, aber einen Kameraden auch nicht gefunden. Also ordne, vereinige dich mehr mit dem klaren Lebensgedanken: Ich muss nun Freund und Feind erst mal in mir, leider, kennen lernen, um eine genaue Distanz zu finden. Es sind auch leider Korrekturen, die du suchen musst, die du finden musst, um zu korrigieren. Sir 12,10 Trau dem Feinde nie und nimmer, denn wie das Erz rostet, so [frisst] auch seine Bosheit [um sich]. Sir 12,11 Auch wenn er dir gefügig ist und demütig einhergeht, gib acht und hüte dich vor ihm. Mach's mit ihm, wie wenn man einen Spiegel putzt, und du wirst [stets] eine Spur von Rost gewahren. Sir 12,12 Stelle ihn nicht an deine Seite, damit er dich nicht umstoße und an deinen Platz trete. Setze ihn nicht zu deiner Rechten, damit er nicht nach deinem Sitze trachte und du zu spät meine Worte begreifest und in meine Klage einstimmest. Sir 12,13 Wer hat Mitleid mit dem Beschwörer, den die Schlange beißt, und mit all denen, die sich an reißende Tiere heranwagen?


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Sir 12,14 Ebenso [hält man es] mit dem, der sich einem Gewissenlosen zugesellt und sich mit seinen Sünden befleckt. Sir 12,15 Solange du stehst, entpuppt er sich nicht; wenn du aber wankst, tut er sich keinen Zwang an. Sir 12,16 Mit seinen Lippen stellt der Widersacher sich freundlich, aber in seinem Herzen sinnt er darauf, dich in eine Grube zu stoßen. Mit seinen Augen weint der Feind; doch wenn er eine Gelegenheit findet, wird er nicht satt von Blut. Sir 12,17 Wenn dir Unheil zustößt, ist er zur Stelle, und als ob er dir helfen wollte, trachtet er dir nach der Ferse. Sir 12,18 Dann schüttelt er den Kopf und schwenkt die Hand, und mit vielem Zischeln verzieht er das Gesicht.

Sei auf der Hut vor Gewalttätigen und Reichen! Sir 13,1-23 Sir 13,1 Wer Pech anfasst, dem klebt es an der Hand; und wer mit dem Spötter umgeht, nimmt seinen Wandel an. Sir 13,2 Was für dich zu schwer ist, lade dir nicht auf, und zu dem, der reicher ist als du, geselle dich nicht. Warum soll sich der Topf zum Kessel gesellen? Stoßen sie aufeinander, so zerbricht der Topf. Sir 13,3 Der Reiche tut Unrecht und prahlt noch dazu; dem Armen geschieht Unrecht, und er muss noch um Gnade flehen. © Nicht jeder Reiche tut Unrecht, und nicht jedem Armen geschieht Unrecht. ©© Differenziere nicht, es ist in der Mehrheit leider so, und es gibt Hilfe gebende Reiche leider viel zu wenig. In sich sind sie nicht reich, in sich sind sie arm, und sie quälen noch andere Menschen, nicht nur sich selber. In sich sind sie geistig arm, obwohl sie Kapital und moderne Gebäude haben. Suche einfach nur mehr den Inhalt. Sir 13,4 Bist du dem Reichen nützlich, so macht er dich zum Sklaven; doch brichst du zusammen, so lässt er dich liegen. ©© Er sucht ja nicht die Liebe. Die Reichen haben nicht immer einen Ordnungsstrahl des Leichtsinns, aber mehr des Geldes, und Geld verdirbt die Menschen nicht gerade, aber gibt ihnen einen klaren Machtanspruch. Zur Opferung sind sie nicht bereit. Es gibt noch Menschen, die Hilfe gebend mit ihrem Erbe sind. Dieses sind aber ganz liebevolle Geschöpfe, die zu ihren geistigen Reichtum Hilfe gebend


gekommen sind. Die Güter interessieren sie nicht, und das sind die geistigen, wahren, lebendigen Reichen, nicht die anderen. Sir 13,5 Besitzest du etwas, so tut er sich gütlich bei dir, und hat er dich arm gemacht, so kümmert's ihn nicht. Sir 13,6 Bedarf er deiner, so schmeichelt er dir, er lächelt dir zu und macht dir Hoffnungen. Er gibt dir gute Worte und sagt: «Was ist dir gefällig?» … Sir 13,7 und beschämt dich mit seiner Bewirtung. Er hält dich zum besten, bis er seinen Gewinn gemacht hat, zwei-, dreimal übertölpelt er dich. Sieht er dich darauf, so geht er an dir vorüber und schüttelt über dich den Kopf. Sir 13,8 Hüte dich, sei nicht gar zu töricht, und gleiche nicht den Unverständigen. ©© Es ist ein Mensch, der leider nie weise sein kann. Er ist ein Gefangener der eigenen Materie. Eine Nottür kennt er nur für sich ganz allein. Es ist ein Fenster zur Kloake und nicht zur geistigen Liebe. Quält euch nicht, heißt mehr dieser geistige Spruch. Ihr sollt die klagenden Menschen nicht mehr bewirten. Ihr korrigiert und sucht immer noch bei den geschäftlichen Komödianten. Sie sind korrupt, suchen ihren eigenen Nutzen. Materie ist notwendig, ihr sollt aber damit nicht Feindschaft, Geiz, Klage, Qual und Verderben bringen. Es ist niemand, der hier das klare Recht dazu hat. Die Menschen sind noch in ihrer Ordnungslosigkeit und korrigieren über das Leid. Auch hier sollt ihr eure geistigen, klaren, wachen Augen öffnen. Jesu Liebe ist grenzenlos. Sir 13,9 Naht sich der Fürst, so halte dich zurück, und umso mehr wird er dich heranziehen. Sir 13,10 Komm [ihm] nicht zu nahe, damit du dich nicht zu entfernen brauchst; doch halte dich auch nicht zu ferne, damit du nicht vergessen wirst. Sir 13,11 Getraue dich nicht, gegen ihn freimütig zu sein, und verlass dich auch nicht auf sein vieles Gerede. Denn mit dem vielen Reden versucht er dich, und indem er dir zulächelt, forscht er dich aus. Sir 13,12 Grausamkeit übt der Tyrann und kennt kein Erbarmen, gegen vieler Leben schmiedet er Ränke. Sir 13,13 Sei vorsichtig und nimm dich in acht: gehe nicht um mit den Gewalttätigen. Sir 13,14 Hörst du dies, so erwache aus dem Schlafe, dein Leben lang liebe den Herrn und rufe ihn an zu deinem Heil. Sir 13,15 Jedes Geschöpf liebt seinesgleichen, und jeder Mensch den, der ihm ähnlich ist. Sir 13,16 Jedes Geschöpf lebt mit seiner Gattung zusammen: so geselle sich auch der Mensch zu seinesgleichen. Sir 13,17 Wie sollte der Wolf sich zum Lamm gesellen? So aber ist's, wenn der Gottlose sich an den Gerechten heranmacht.


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Sir 13,18 Wie könnte Friede sein zwischen der Hyäne und dem Hund? Und wie zwischen dem Reichen und dem Armen? Sir 13,19 Wie die Wildesel der Wüste ein Fraß der Löwen sind, so sind die Armen die Weide der Reichen. Sir 13,20 Demut ist der Hoffart ein Gräuel, ein Gräuel ist dem Reichen der Arme. ©© Er kann ja gar nicht anders. Er sucht natürlich das Leben und nicht gerade hilflos. Er ist ruhelos, er weint nicht gerade, wenn ihm ein Kleid genommen wird, aber er sucht nicht die Liebe. In ihm ist eine klagende Leere. In ihm ist nur eine kleine Hilfe gebende Ordnung. Er stiehlt nicht nur anderen, auch sich selbst Gut, Ruhe, das Licht und die Liebe. Die Geduld kennt er kaum, Ruhelosigkeit, Last und die Kommunikation der Klage ist in ihm. Er ist nicht gedanklich geistig in der Liebe. Loslassen kann er nicht. Sir 13,21 Wankt der Reiche, so wird er vom Freunde gestützt; wankt der Arme, so wird er vom Freunde gestürzt. ©© Nein, das ist ziemlich einseitig. Es gibt natürlich Ausnahmen, die sind hiermit nicht gemeint. Es ist einfach ein geistiges, klares, lebendiges Licht, das nun auf diesen Schatten fällt. Er ist nicht nur in einer ruhelosen Vereinigung mit Finanzen, auch mit Freundschaften. Er soll durch diese Gedankenformen klären. Es gibt immer noch kleine, ruhige, vereinigte, feine reiche Menschen, die nie in diesem klagenden Licht stehen. Es ist nicht eine klare, ruhige Strafe, aber Hilfe Gebendes, Geistiges kennen lernen, zu sehen, wie der Geist Klage erhebt, und wie die Liebe Klage loslässt. Sir 13,22 Redet der Reiche, so stimmen ihm viele bei, und auch seine hässlichen Worte finden sie schön. Spricht der Arme, so ruft man: «Pfui, pfui!» Auch wenn er Gescheites redet, dringt er nicht durch. Sir 13,23 Redet der Reiche, so schweigen alle, und seine Klugheit erheben sie bis zu den Wolken. Redet der Arme, so sagen sie: «Wer ist der?» und wenn er anstößt, bringen sie ihn vollends zu Fall.

Segen und Fluch des Reichtums Sir 13,24-26;14,1-19 Sir 13,24 Gut ist der Reichtum, wenn er ohne Sünde ist, und böse ist die Armut, wenn sie aus Frevel stammt. Sir 13,25 Das Gewissen verändert des Menschen Angesicht, sei es zum Guten oder sei es zum Schlimmen.


Sir 13,26 Zeichen eines guten Gewissens ist ein heiteres Angesicht, aber angstvolle Unruhe macht die Augen trübe. Sir 14,1 Wohl dem Menschen, dem seine Worte nicht Kummer bereiten und der sich nicht grämen muss im Schmerz über seine Sünde. Sir 14,2 Wohl dem Manne, den die eigne Seele nicht verurteilt und dessen Hoffnung nicht aufgehört hat. Sir 14,3 Dem Engherzigen gebührt kein Reichtum, oder was soll das Gold einem Knauserigen? Sir.14,4 Wer sich selbst nichts gönnt, sammelt für einen andern, und an seinem Gut wird ein Fremder sich sättigen. Sir 14,5 Wer gegen sich selbst schlecht ist, wem sollte der wohltun? Von seinem Gute wird er keinen Genuss haben. Sir 14,6 Wer gegen sich selbst schlecht ist - niemand ist schlechter als er, an sich selber ist er gestraft für seine Schlechtigkeit. Sir 14,7 Tut er [einmal] Gutes, so tut er es aus Versehen, schließlich offenbart er doch seine Schlechtigkeit. ©© Natürlich, aber meistens ist er nicht in der Lage, das zu begreifen, das zu verstehen. Wenn er es begriffen hat, nun, dann kann er korrigieren. Er steht sich dann nicht mehr selbst im Weg. © Geistig gesehen ist jemand zu sich schlecht, wenn er zum Beispiel einen kriminellen Lebenswandel führt. Aber dessen ist er sich ja nicht bewusst. ©© Das ist nicht nur, wenn er einen kriminellen Lebenswandel führt. Er kann ja einfach nur nicht loslassen. Er bleibt in der Qual, er bleibt ruhelos, er bleibt in seiner Feindlichkeit und kommt nicht in das lebendige, Hilfe gebende Licht. Das ist nicht allein der Frevel, das ist auch noch ein klares Armutszeugnis und eine Verblendung. Er muss ja nicht kriminell sein, er ist auch nicht ein Gauner, das kann man auch nicht sagen, aber es genügt, wenn er eine Korrektur nicht zulässt. Sir 14,8 Wer missgünstig ist, ist auch schlecht gegen sich selbst, wer sich [vom Nächsten] abwendet, vernachlässigt sich selbst. Sir 14,9 Für das Auge des Habgierigen ist der eigne Besitz zu klein; wer aber den des Nächsten nimmt, lässt seine eigne Seele verschmachten. Sir 14,10 Das Auge des Missgünstigen giert nach Speise, und doch hat er nichts auf seinem Tische. Ein zufriedenes Auge mehrt das Brot, und [selbst] der trockene Quell sprudelt ihm Wasser für den Tisch. Sir 14,11 Mein Sohn, wenn du's vermagst, so lass es dir wohlsein und pflege dich, so gut du kannst. Sir 14,12 Bedenke, dass der Tod nicht verzieht und die Frist bis zum [Eintritt ins Totenreich dir nicht bekannt ist]. Sir 14,13 Tue dem Freunde Gutes, ehe du stirbst, und gib ihm nach deinen Kräften.


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Sir 14,14 Versage dir die Freude des Augenblicks nicht, und verschmähe nicht deinen Anteil am Genuss. Sir 14,15 Musst du nicht dein Vermögen einem andern hinterlassen und, was du erarbeitet, denen, die das Los darüber werfen? Sir 14,16 Gib und nimm und ergötze dich, denn im Totenreich kann man keiner Lust nachgehen. © Ich denke doch, dass ihr gerade auch in der geistigen Welt eure Freude habt und euch in Liebe und Glückseligkeit befindet. ©© Mehr als ihr glaubt, mehr als ihr überhaupt einnehmen könnt. Wir ordnen nicht mehr liebevoll unsere Gedanken. Wir sind in der geistigen, klaren, liebevollen Lebendigkeit, Freude, Ruhe und Vereinigung in liebevollem Geben und Nehmen. © Wenn dort steht: Gib und nimm und ergötze dich, dann ist das so eine Aufforderung zu einem prunkhaften Lebenswandel, und das muss ja nicht sein. ©© Genau, so ist es. Sir 14,17 Alles Fleisch zerfällt wie ein Kleid, und es ist ein ewiges Gesetz, dass man sterben muss. ©© Das ist notwendig. © Ist es ein ewiges Gesetz? Ich denke, wenn sich alles nach dem Willen Gottes erfüllt hat, dass dann dieses Gesetz entbehrlich ist. ©© Es ist nur um zu wachsen, zu korrigieren. Wenn die Lebendigkeit nicht mehr gefordert wird, dann ordnet er in der klaren lebendigen, geistigen Information nicht weiter, dann erneuert er sich als geistige Lebendigkeit und nicht mehr als kleiner Mensch. © In Millionen von Jahren ist das Inkarnieren sicherlich überflüssig. ©© In Millionen von Jahren nicht ganz, aber es werden noch einige hunderttausend Jahre sein müssen. Sir 14,18 Wie die Blätter wachsen am grünen Baum - eines fällt ab, und ein andres sprosst hervor - so sind die Geschlechter von Fleisch und Blut: eines stirbt, und ein andres wird geboren. Sir 14,19 Auch alle Werke des Menschen müssen vermodern, und was seine Hände schaffen, folgt ihm nach.


Die Weisheit als Lebensgefährtin Sir 14,20-27;15,1-10 Sir 14,20 Wohl dem Menschen, der über die Weisheit nachsinnt und auf die Einsicht achtet, Sir 14,21 der sein Herz auf ihre Wege richtet und auf ihre Pfade merkt, … Sir 14,22 indem er ihr nachgeht wie ein Späher und die Zugänge zu ihr erkundet, … Sir 14,23 der ihr durch das Fenster schaut und an ihren Türen horcht, … Sir 14,24 der sich im Umkreis ihres Hauses lagert und seine Pflöcke dicht an ihrer Mauer einrammt … Sir 14,25 und an ihrer Seite sein Zelt ausspannt und willkommene Wohnung aufschlägt, … Sir 14,26 der sein Nest in ihr Laub hineinbaut und in ihren Zweigen nächtigt … Sir 14,27 und in ihrem Schatten sich vor der Hitze birgt und in ihren Zufluchtsstätten sich niederlässt. Sir 15,1 Also tut, wer den Herrn fürchtet, und die Weisheit erlangt, wer am Gesetze festhält. Sir 15,2 Sie geht ihm entgegen wie eine Mutter, und wie das Weib seiner Jugend nimmt sie ihn auf. Sir 15,3 Und sie speist ihn mit dem Brote der Einsicht, und mit dem Wasser der Klugheit tränkt sie ihn. Sir 15,4 Er stützt sich auf sie und wankt nicht, er traut auf sie und wird nicht zuschanden. Sir 15,5 Und sie stellt ihn hoch über seine Genossen, und inmitten der Gemeinde öffnet sie ihm den Mund. Sir 15,6 Jubel und Freude findet er, und sie verleiht ihm einen ewigen Namen. Sir 15,7 Die falschen Menschen jedoch erlangen sie nicht, und die Gottvergessenen bekommen sie nicht zu schauen. Sir 15,8 Ferne bleibt sie den Spöttern, und das Lügenvolk gedenkt ihrer nicht. Sir 15,9 Unziemlich ist ein Loblied [auf den Herrn] im Munde des Sünders, denn es ist ihm von Gott nicht aufgetragen. Sir 15,10 Im Munde des Weisen soll der Lobpreis ertönen, und lehren soll ihn, wer dazu ermächtigt ist.

Die menschliche Verantwortlichkeit Sir 15,11-20 Sir 15,11 Sage nicht: «Von Gott kommt meine Sünde.» Denn was er hasst, das schafft er nicht.


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Sir 15,12 Sage ja nicht: «Er selbst hat mich verleitet.» Denn er hat keinen Frevler nötig. Sir 15,13 Böses und Abscheuliches hasst der Herr, und er lässt nicht darein verfallen, die ihn fürchten. Sir 15,14 Gott hat im Anbeginn den Menschen erschaffen und überließ ihn seinem eignen Willen. Sir 15,15 Wenn du willst, kannst du das Gebot halten und getreulich nach Gottes Wohlgefallen handeln. Sir 15,16 Feuer und Wasser hat man vor dich hingesetzt: strecke deine Hand aus, wonach du begehrst. Sir 15,17 Vor dem Menschen liegen Leben und Tod: was ihm beliebt, wird ihm gegeben. Sir 15,18 Denn überströmend ist die Weisheit des Herrn; er ist groß an Macht und sieht alles. Sir 15,19 Seine Augen schauen auf die, die ihn fürchten, und er kennt alles Tun der Menschen. Sir 15,20 Keinem Menschen hat er je zu sündigen befohlen, und er bestärkte die Lügenmenschen nicht [in ihrem Frevel].

Die göttliche Vergeltung Sir 16,1-23 Sir 16,1 Habe kein Verlangen nach nichtsnutzigen Söhnen, und freue dich nicht über gottlose Kinder. Sir 16,2 Auch falls ihre Zahl wächst, sei nicht stolz auf sie, wenn keine Gottesfurcht in ihnen wohnt. Sir 16,3 Vertraue nicht auf ihr [langes] Leben, und hoffe nicht auf ihre Zukunft. Ist doch einer, der den Willen [Gottes] tut, besser als tausend Ungehorsame, und kinderlos sterben besser, als frevelhafte Nachkommen haben. Sir 16,4 Denn durch einen Gottesfürchtigen wird eine Stadt bevölkert, aber durch ein Volk von Abtrünnigen wird sie zur Wüste. ©© Das Leid, Ordnungslosigkeit, ruheloser Sturm, Krieg, Marter, Opferung, Qual, dieses ist nur ein geistloses Machtgehabe und einer Korrektur bedürftig. Ihr müsst aus der Gefahr, aus der Feindlichkeit, aus der Hilflosigkeit, aus der Opferung und aus der Qual lernen. Hilfe gib den Verzweifelten. Gib ihnen deine kleinen Ordnungsstrahlen. Gib ihnen deine Liebe, dein Fenster zu Gottvater. Mehr ist nicht. Es ist eine Vereinsamung nicht nur, es ist auch ein Ordnen. Das Sterben ist hier eine Korrektur für alle Nachwachsenden und Gedeihenden.


Sir 16,5 Oft hat mein Auge solches gesehen, ja noch Gewaltigeres hat mein Ohr gehört. © Wenn Jesus Sirach solches von sich sagt, dann ist er geistig sehend und hörend? ©© Natürlich, und dazu noch opfernd. Er fand klare, liebevolle Gedanken. Standfestigkeit war in ihm. Klärung fand in ihm Platz. Er war ein liebevolles Geschöpf und musste nie mehr in Korrektur, noch in Hass, noch durch das Feuer verderben. Sir 16,6 Gegen die Rotte der Gottlosen entbrennt das Feuer, und wider ein verruchtes Volk lodert der Zorn. Sir 16,7 So verzieh Gott nicht den Fürsten der Vorzeit, die sich empörten in ihrer Riesenkraft. © Kannst du uns etwas über die Fürsten der Vorzeit mit ihrer Riesenkraft sagen? ©© Könige sind es gewesen. Sie haben nicht nur Macht ausgeübt, sondern auch Opferung gebracht. Sie waren die Nachkommen von Luzifer. Es gab aber auch noch einige mächtige Pharaonen. Es waren nicht die, die ihr gegenwärtig kennt. Diese Pharaonen hatten damals den Menschen innige, liebevolle Kenntnisse als Licht, als göttliche Lebendigkeit gegeben. Sie waren die Könige, nicht die Gestraften noch die Klagenden noch die Nichtgeistigen. Diese Könige sind auch hilfreiche Ordner gewesen. Somit waren die Riesen große Fürsten der Vorzeit. Einige waren luziferisch, andere wieder feingeistig liebevoll. Es ist klar, dass hier der Mensch in seinem ursprünglichen Sein geistig die liebevolle Hilfe ausstrahlt, dass hier aber auch durch die Materialisierung von Luzifer genau so viel und noch mehr Böses und Feindliches hineinkommt, leider, leider. Daher ist es notwendig, dass nicht eine gedankliche, dass eine geistige, liebevolle Hilfe gebende Korrektur der Säuberung, der Klärung, der notwendigen Vereinigung mit Gottvaters Sohn und liebevoller göttlicher Vereinigung hilfreich angenommen werden muss. Gottvater sehnt sich nach allen seinen guten Kindern. Sie müssen leider aber noch viele kleine, krumme und auch schwierige Wege gehen, um ihre Korrektur aus der Qual des Leidens hilfreich zu gehen und hier mutig hinaufzusteigen. Also, es ist einfach ganz notwendig, dass der kleine Mensch, der nun durch die musterhaften, geistigen, liebevollen, ruhigen Schwingungen hinuntergekommen ist, diese auch noch immer mit sich trägt. Dass aber nun bei anderen, bei denen das Materielle, dieses Ego durch die Macht des Luzifer noch immer genügend vorhanden ist, hier eine Korrektur eintritt. Es ist notwendig, dass die mutigen Menschen die Liebe und das Gute hilfreich annehmen und dass die Menschen


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diesen Prunk, das Ego und die Sucht nach dem Bösen bekämpfen müssen, sich hilfreich korrigieren müssen. © Diese sogenannten Riesen sind mit der Sintflut zur Zeit Noahs umgekommen? ©© Nicht alle, sie sind umgekommen, aber nicht alle. Und sie sind noch wieder gewachsen. Es gibt sie noch heute. Ihre Gene haben sich weiter entwickelt, und es gibt hier noch sehr viele. Leider muss ich hier sagen. © Warum sagst du leider? ©© Weil diese Menschen nun in ihrem Ego und ihren Machtgebärden immer noch nicht begriffen haben, dass sie nur ein Weg in die Klarheit hinaufbringen kann, und das ist die göttliche, hilfreiche, liebevolle Schwingung, aber nicht die Materie, und das sind nicht die egoistischen Suchtgedanken. Also, durch Prunk geht es nicht, durch Liebe aber ja. Diese Notwendigkeit können die guten Menschen nicht nur, auch die hilflosen Menschen oder die ruhelosen Menschen nur über die Korrektur erreichen. © Wir hatten vorher festgestellt, dass unter diesen sogenannten Riesen auch gute sowie auch luziferische waren. Du meinst hier die luziferischen Riesen. ©© Ja, genau. © Dieses Wort „Riesen“ ist dann geistig zu verstehen. Sie waren nicht körperlich groß. ©© Nein, ganz gewiss nicht. Die Guten haben nie Leid gegeben. Sie haben klare Lebendigkeit und Hilfe gewährt. Sie haben sogar auch korrigierende hilfreiche Gedanken ausgesät. Nur die kleinen egoistischen Machtmenschen haben sie nicht begriffen.  Der Ordnung halber muss ich aber sagen, dass es auch damals Riesen gab. Sie waren noch größer als ihr jetzt seid. Geistig waren sie klein, nicht feindlich, aber geistig sehr klein.  Es hatte also damals eine Gattung sehr großer Menschen gegeben.  Ja, die Köpfe waren nicht viel größer, aber die Muskeln und Gelenke waren länger.  Waren sie wie Neandertaler?  Ja, noch größer, aber geistig klein.


 Aber es waren Menschen?  Ja, es war eine kleine nicht, es war eine große Rasse. Es gab auch kleine Rassen. Indios zum Beispiel sind geistig große, klare Menschen, aber klein von der Statur her. Sir 16,8 Er verschonte auch nicht die Bewohner der Stadt Lots, die sorglos waren in ihrem Übermut, … © Ich denke, hier ist Sodom und Gomorrha gemeint? ©© Genau, hier ist die Ordnungslosigkeit gemeint. Sir 16,9 noch erbarmte er sich des dem Bann geweihten Volks, das ausgerottet wurde wegen seiner Sünde. ©© Da ist Atlantis nicht gemeint. Es war hier eine feindliche, ruhelose Vereinigung von Luzifer zusammengekommen. Es waren keine Jesus liebenden Menschen, bis auf einige wenige. Es war mehr in Ägypten als im hebräischen Land. Im heiligen Land war es nicht ganz so wie in Ägypten. Also es war schon in Ägypten. Hier waren auch noch feindliche Kaufleute. Sie hatten Handel mit Ägypten und auch mit Syrien und Arabien getrieben. Auch hier ist Sodom und Gomorrha mitgemeint. Die Kornkammer (Land zwischen Euphrat und Tigris) war es nicht, aber das Heilige Land mit. © Jedenfalls musste ein Volk nach dem Prinzip von Ursache und Wirkung Klage hinnehmen. ©© Ja, und das war ganz besonders Ägypten. Sir 16,10 Ebenso erging es den 600 000 Mann Fußvolk, die um ihrer frevlen Gesinnung willen hingerafft wurden. © Hierzu aus dem 4. Buch Mose (Numeri) 1,46;14,22-23,29-30 4Mos 1,46

alle Gemusterten zählten 603 550 Mann.

© Das waren die Gemusterten Israels. ©© Korrekt.


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4Mos 14,22 alle Männer, die meine Herrlichkeit und meine Zeichen gesehen haben, die ich in Ägypten und in der Wüste getan, und die mich nun schon zehnmal versucht und nicht auf mich gehört haben, … 4Mos 14,23 sie sollen das Land nicht schauen, das ich ihren Vätern zugeschworen habe; keiner von allen, die mich verworfen haben, soll es schauen! 4Mos 14,29 Hier in der Wüste sollen eure Leiber zerfallen, und zwar alle von euch, die gemustert worden sind, die ganze Zahl, von zwanzig Jahren an und darüber, weil ihr wider mich gemurrt habt. 4Mos 14,30 Ihr sollt nicht in das Land kommen, das ich euch zum Wohnsitz geben wollte, wie ich geschworen habe, keiner außer Kaleb, dem Sohne Jephunnes, und Josua,dem Sohne Nuns. © Ist denn das so korrekt?  Es ist nicht ganz korrekt. Es ist mehr hilflos geschrieben. Niemals sollte ein ganzes Heer ausgerottet werden, noch sterben, das ist auch nie ganz möglich. Einige werden immer durchkommen. Meine Gedanken gehen aber hier in eine klare, ruhige, weinende Richtung mehr. Hier hatten klagende Gerichte Menschen geopfert. Es waren natürlich viele gefallen und auch umgebracht worden, aber nicht alle. Und es war im Grunde eine Gräueltat, nicht gerade eine klare, Hilfe gebende, geistige, ruhige Vereinigung mit Jesus Christus. Es musste also hier in eine ruhelose Verschwendung von Menschenleibern kommen. Nur so kann ich es berichten.  Zurzeit, als die Israeliten die Wüste durchquerten, war es ja eine sehr große Zahl.  Sie hatten aber genügend Menschen, denn die Kinder wuchsen heran und haben ihre kleinen Eltern nie genügend bewundern können. Sie mussten also jetzt selber noch zum Messer, Gewehre hatten sie noch nicht, zum Dolch greifen. Nicht alle waren einfache Leute. Sie hatten auch nicht eine gewisse Schulbildung, aber eine gewisse, geistige Haltung. Leider hat man ihnen nie genügend geistige Liebe gewährt.  Dieses Ereignis, welches im 4. Buch Mose angedeutet wurde, ist ja nirgends so richtig festgehalten.  Es war ein Massenmorden, und deshalb konnte man es nicht einfach so übergehen.  Wie war dieses Massenmorden zustande gekommen?


 Nicht durch korrektes Tun, nicht aus Gier, aber aus Hass und aus Würdelosigkeit. Keiner hatte dem anderen etwas gegönnt. Es war nicht eine Selbstlosigkeit, es war eine gedankliche Feindlichkeit. Du bist mein Feind, ich werde dich vernichten, nicht anders.  Erfolgte es unter den Israeliten selbst?  Nein, nie!  Waren es fremde Heere?  Genau, es waren arabische Heere noch, auch Kaufleute. Es waren Menschen nicht einer anderen Rasse, doch einer anderen Religion. Sir 16,11 Und nun gar der einzelne, der halsstarrig ist - ein Wunder wäre es, wenn er ungestraft bliebe. Denn Zorn sowohl als Erbarmen ist bei Gott, er ist reich an Vergebung, er schüttet aber auch seinen Grimm aus.  Natürlich, wenn diese ruhelose Würdelosigkeit nicht in kleine Gebete noch in Vergebung geht, nun, da sucht Gottvater sie nicht auf und zürnt, sondern der Mensch selbst muss in eine gegnerische Feindlichkeit oder Opferung gebracht werden. Anders ist es nicht möglich.  Es ist einfach das Gesetz von Ursache und Wirkung. Sir 16,12 So groß wie sein Erbarmen ist auch seine Züchtigung, einen jeden richtet er nach seinen Taten. Sir 16,13 Der Frevler entkommt nicht mit seinem Raube, und die Hoffnung des Gerechten lässt er nicht dahinfallen. Sir 16,14 Für jeden, der Gerechtigkeit übt, gibt es einen Lohn, und jeder Mensch empfängt von Gott nach seinen Werken. Sir 16,15 Weil das Herz des Pharao ihn nicht erkannte, verstockte es der Herr, dessen Werke unter dem Himmel offenbar sind, … Sir 16,16 dessen Erbarmen all seinen Geschöpfen sichtbar ist und der sein Licht und seine Finsternis den Menschen zugeteilt hat. Sir 16,17 Sage nicht: «Ich bin vor Gott verborgen, und wer wird in der Höhe an mich denken! Unter der großen Menge werde ich nicht bemerkt, und was ist meine Seele inmitten aller Geister!» Sir 16,18 Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel und das Weltmeer und die Erde - wenn er auf sie herabfährt, zittern sie, und wenn er sie mustert, wanken sie. Sir 16,19 Ja, die Grundfesten der Berge und die Tiefen der Erde - wenn er sie anblickt, erbeben sie furchtbar.


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Sir 16,20 «Auf mich aber hat er nicht acht, und wer sollte sich um meinen Wandel kümmern! … Sir 16,21 Wenn ich sündige, so sieht mich kein Auge, oder wenn ich in aller Heimlichkeit frevle, wer weiß es! … Sir 16,22 Das gerechte Tun, wer meldet es! Und was ist zu hoffen! Ist doch die Endzeit noch fern!» Sir 16,23 Unverständige [nur] meinen das, und ein irregeleiteter Mann denkt solches.

Schöpfer und Geschöpf Sir 16,24-30;17,1-10 Sir 16,24 Höret auf mich, nehmt meine Einsicht an, und richtet euren Sinn auf meine Worte. Sir 16,25 Wohl abgewogen will ich meinen Geist hervorströmen lassen und in Bescheidenheit meine Erkenntnis kundtun. Sir 16,26 Im Anfang, da Gott seine Werke schuf und ins Leben rief, da schied er ihre Gebiete. Sir 16,27 Er ordnete seine Werke für immer und ihre Bestimmung für alle Ewigkeit. Sie hungern nicht, sie ermüden nicht und lassen nicht ab von ihrem Wirken. Sir 16,28 Keines stört das andre, und in Ewigkeit übertreten sie sein Gebot nicht. Sir 16,29 Darnach blickte der Herr auf die Erde und machte sie voll seiner Güter. Sir 16,30 Mit lebendigen Wesen jeglicher Art bedeckte er sie, und zur Erde müssen sie wieder zurückkehren. Sir 17,1 Den Menschen schuf der Herr aus Erde und zur Erde lässt er ihn wieder werden.  Gemeint ist hier sicherlich die Erschaffung von Adam.  Es ist nicht nur Adam, es ist der Mensch allgemein, dass der Körper wieder in die Erde geht, wieder in dem Mineralreich vereinigt wird, und dass der kleine Geist aber hinaufsteigt. Das hat man hier leider nicht mitbetont.  Dort steht: Den Menschen schuf der Herr aus Erde. Somit hatte ich gedacht, dass es die Erstschöpfung der Menschen wäre.  Nein, er schuf ihn nicht aus der Erde. Er schuf ihn aus Fleisch und Blut, aus Hilfe gebenden Genen und aus ruhigen Schwingungen. Aus der Erde schuf er


ihn nie. Der Mensch hatte es wohl nicht anders begriffen. Ich hätte es nie so formuliert. Sir 17,2 Eine bestimmte Frist von wenigen Tagen teilte er ihm zu, und er gab ihm Gewalt über alles, was auf Erden ist.  Ich würde sagen, er gab ihm die Verantwortung über alles, was auf Erden ist.  Natürlich, nichts anderes, es ist korrekt.  Dort steht: Er gab ihm Gewalt über alles, was auf Erden ist.  Das sind auch noch so Formfehler, Übersetzungsfehler. Da muss nicht der Schreiber schuld haben. Sir 17,3 Mit Macht, wie er sie selber hat, bekleidete er ihn, und nach seinem Bilde schuf er ihn.  Ich denke, die Menschen haben nicht die Macht wie Gott. Im Vergleich zu Gott sind sie ein Nichts. Die Menschen sind vernunftbegabte Wesen und deshalb sind sie für ihr Denken und Handeln verantwortlich.  Immer sind sie es, das ist korrekt.  Dort steht weiter, dass Gott den Menschen nach seinem Bilde schuf. Gott ist aber Geist, und so schuf Gott den Menschen nach seinem geistigen Bilde.  Ja, natürlich, nach seinem körperlichen Bilde nie, aber das hat der Mensch immer noch nicht ganz eingegeben. Der Mensch schafft sich einen kleinen Menschen, ein Bild, eine Statue, er braucht sie auch manchmal, das ist auch in Ordnung. Sir 17,4 Er legte Furcht vor ihm auf alles Fleisch, auf dass er herrsche über Wild und Vögel.  Ist es denn so, dass alle Tiere instinktiv den Menschen fürchten?  Das ist nie gedacht. Sie sollten nicht miteinander korrigieren, miteinander leben, auch sich nicht gegenseitig umbringen, noch in eine klagende Fresssucht treiben. Nein, das ist nicht gedacht. Der Mensch soll mit all den Tieren und der Natur verantwortungsbewusst leben und sich auch an ihr erfreuen.


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Sir 17,5 Sie empfingen den Gebrauch der fünf Kräfte des Herrn, als sechste aber verlieh er ihnen die Gabe der Vernunft, und als die siebente das Wort, den Deuter seiner Kräfte.  Die Menschen empfingen die fünf Sinne, die Gabe der Vernunft und den Verstand.  Das ist natürlich nötig. Er hat den Geist, die Seele hier nicht erwähnt, aber der Körper, die Materie war ja notwendig, um den Geist und die Seele zu beherbergen. In den Menschen sind klare, ruhige, strahlende Informationen eingegeben: Sehen, Hören, Riechen, Geschmack, Sprechen, Denken, Gedanken zu formen und die Hilfe gebende Gemeinschaft zu fördern. Ich bin mit dir hier, und ich möchte mit dir ein klares Geben und Nehmen führen. Die Bewegung, alles gehört dazu, und der Körper ist natürlich in diesem Menschen ein ganz großer Teil. Der Geist ist ein i-Punkt im Verhältnis dazu und muss sich erst einmal finden lassen. Er muss erst mal gesucht werden. Noch immer wissen die kleinen Menschen nichts von dem Hilfe gebenden Geist noch wissen sie, wo er eigentlich seinen Platz hat. Also bleibt hier ganz ruhig und vereinigt euch mehr mit der geistigen, klaren Lebensphilosophie. Liebe heißt auch Verstehen und Vergebung. Liebe heißt auch Achtung haben und Geben. Kläre also Menschen nie in Klage, nie in Ordnungslosigkeit auf. Gib ihnen immer ein kleines menschwürdiges, „nettes“ Gespräch. „Nettes“ sage ich in Anführungszeichen, sodass der Mensch nicht in Ruhelosigkeit, Klage oder Hilflosigkeit gehen muss. Sir 17,6 Er bildete ihnen Zunge, Augen und Ohren, und ein Herz verlieh er ihnen zum Denken.  „Ein Herz verlieh er ihnen zum Denken“ ist wohl nicht richtig ausgedrückt.  Das ist überhaupt nicht richtig ausgedrückt. Das Herz ist nicht allein die liebevolle Glückseligkeit, es ist einfach nicht das heilende Herz, es ist einfach das mutige Herz. Ihr gebt dem Herzen mehrere Bedeutungen. Wir geistigen Wesen sagen: Du musst mal dein Herz ruhig säubern, oder du musst es klären und putzen. Also, das Herz ist nur ein Organ des Menschen, das aber eine liebevolle Bedeutung findet.  In seinem allgemeinen Sprachgebrauch bezieht der Mensch ja alles, wie zum Beispiel die Liebe, aufs Herz.  Die Fürsorge, die Ordnung, die Klärung, die Freunde, die kleinen Kameraden, die Loslassung, das Vergessen kann alles in Liebe geschehen. Aber, der Mut kann auch in Liebe geschehen. Die Opferung kann auch noch in Liebe geschehen. Aber bei Klage, Ruhelosigkeit, Zerstörung, Qual ist das Herz nicht in


der Liebe. Also hier hat die Liebe das rote, strömende Blut noch mit, das auch einen geistigen Aspekt noch hat, denn das Blut ist noch der Lebensstrom und ordnet alle feinen Zellen mit ein, klärt also das hilflose Blut durch O² wieder in frisches Blut und korrigiert sich lebhaft Minute um Minute. Ihr seht hier, dass es ein tüchtiges Organ ist, das immer wieder gleichmäßig schlägt und Ruhelosigkeit, Leid und Klage hinnehmen muss und manchmal dadurch auch beeinflusst wird durch andere Organe, wie Nieren, Gedärme, ruhelose Nerven. Hier muss das Herz manchmal durch große Liebe höher schlagen. Es ist nicht ganz einfach, das Herz ganz klar zu symbolisieren, lebhaft einzugeben. Nimm einfach das Herz als Organ und den Geist als die lebendige Leitung der Sinne mit an, denn hier ist der Geist die Lebendigkeit. In ihm sind alle liebevollen Gedanken seiner vielen Leben gespeichert. So würde ich heute den Geist noch als ein Sinnesorgan hineinbringen.  Gemeint sind wohl auch die Entsprechungen des Herzchakras.  Na ja, da sind die Nervenbahnen, die hier natürlich miteinander verflochten sind, sowie alle feinen Gefäße. Es ist ein Zusammenspiel. Nichts geht ohne ein anderes. Also, die Materie ist im Ganzen nie allein, ist immer mit anderen, kleinen, ruhigen Strahlenstraßen verbunden. Sir 17,7 Mit Einsicht und Verstand erfüllte er sie, und Gut und Bös ließ er sie erkennen. Sir 17,8 Er gab ihnen seinen Blick ins Herz und zeigte ihnen die Herrlichkeit seiner Werke, … Sir 17,9 damit sie seine Wundertaten rühmten … Sir 17,10 und seinen heiligen Namen priesen.

Gericht und Gnade Gottes Sir 17,11-32 Sir 17,11 Dazu verlieh er ihnen Erkenntnis und stattete sie mit dem Gesetz des Lebens aus, … Sir 17,12 einen ewigen Bund schloss er mit ihnen, und seine Rechte tat er ihnen kund.  Sind „seine Rechte“ die Gebote Gottes?  Sie sind es mit. Es ist das Recht, klar zu leben, nicht die Liebe, hinauszuschreiten, sondern ruhig Lebenshilfe gebende Menschen nun auch mit sich einzubinden. Ordnung und Ruhe zu finden, zu schaffen und auch zu


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vereinigen. Also, es sind ruhige, klare Gemeinsamkeiten, die hier mit den Gefäßen, mit der Ordnung Gottes auch in eine klare, strahlende, geistige Bahn hineingegangen sind, gekommen sind. Sir 17,13 Ihre Augen schauten die Größe seiner Herrlichkeit, und ihr Ohr hörte seine hehre Stimme. Sir 17,14 Und er sprach zu ihnen: «Hütet euch vor allem Unrecht!» und schrieb einem jeden seine Pflicht gegen den Nächsten vor.  Ich denke, dass die Menschen weder Gott gesehen noch gehört haben.  Nie, auch haben sie ihn nicht einmal gehört. Sie konnten ihn einfach noch nicht begreifen. Es waren einige, kleine Menschen, auch Priester unter ihnen, die diese Vereinigung mit der Liebe hatten.  Gott bedient sich hierfür seiner Engel. Sir 17,15 Ihr Wandel ist ihm allzeit offenbar, sie können sich vor seinem Blicke nicht verbergen. Sir 17,16 Jeder Mensch aber neigt von Jugend auf zum Bösen, und sie vermögen ihre Herzen nicht aus steinernen zu fleischernen zu machen.  Mit Einschränkung, ich würde es nicht ganz so sagen, aber in der damaligen Zeit waren noch viele kleine und große Menschen böse. Zu diesen hilflosen, mutigen Gedanken hätte ich mich nicht ganz hineinziehen mögen. Nur, sie hatten nicht genügend eigene Informationen, die ihnen nur zur Liebe, zur Ruhe und zur vereinigten Korrektur liebevoll verholfen hätten. Sie mussten oft in die Probleme, in die Rache und in den Zorn gehen. Sir 17,17 Anteil.

Jedem Volke bestellte er einen Anführer, aber Israel ist des Herrn

 Im Alten Testament spielte Israel im Plane Gottes sicherlich eine besondere Rolle, aber das Volk Israel hatte ja auch seine Anführer und musste oft in die Klage gehen.  Genau, aber die liebevolle, göttliche Vereinigung mit der Liebe gab hier Königs Licht, Königs Leben erst. Nun, somit ist dieses Land ganz besonders, nicht nur leidvoll, auch liebenswürdig bedacht, nicht durch Gottvaters Rache, durch Gottvaters ruhigen, klaren Strahl. Sir 17,18 Er erzieht es liebevoll als seinen Erstgebornen, schenkt ihm das Licht der Liebe und verlässt ihn nicht.


 Hiermit ist das Volk Israel gemeint.  Genau, nicht nur Israel, auch das heilige Land noch mit. Es sind hier einige Gemeinden noch, die mit eingebunden werden müssen. Sir 17,19 All ihr Tun liegt sonnenklar vor ihm, und seine Augen schauen beständig auf ihre Wege. Sir 17,20 Ihre Missetaten sind ihm nicht verborgen, und alle ihre Sünden sind dem Herrn bekannt. Sir 17,21 Der Herr aber ist gütig, er kennt seine Geschöpfe; voll Erbarmen gibt er sie nicht auf und verlässt sie nicht. Sir 17,22 Eines Mannes Wohltätigkeit ist ihm wie ein Siegelring, und auf eines Menschen Güte hat er acht wie auf den Augenstern. Sir 17,23 Hernach erhebt er sich und zahlt den Gottlosen heim, und die Vergeltung für ihr Tun bringt er auf ihr Haupt. Sir 17,24 Doch dem Reuigen gestattet er die Umkehr und ermutigt die, denen die Hoffnung ausgehen will. Sir 17,25 Kehre zum Herrn zurück und lass ab von der Sünde, flehe vor seinem Angesicht und meide den Anstoß. Sir 17,26 Mache dich auf zum Höchsten und wende dich ab vom Frevel und hasse ernstlich, was ein Gräuel ist. Sir 17,27 Wer wird den Höchsten in der Unterwelt preisen anstelle der Lebenden, die ihm Lob darbringen? Sir 17,28 Für den Toten, der gar nicht mehr ist, hat Loben ein Ende, [nur] wer lebt und gesund ist, preist den Herrn. Sir 17,29 Wie groß ist die Barmherzigkeit Gottes und seine Vergebung für die, die sich zu ihm bekehren! Sir 17,30 Es kann ja nicht alles in den Menschen sein, denn der Mensch ist nicht unsterblich. Sir 17,31 Was ist heller als die Sonne? Und selbst sie verfinstert sich! So auch der Mensch, das Gebilde von Fleisch und Blut. Sir 17,32 Sie mustert das Heer des Himmels, aber die Menschen sind Staub und Asche.

Gottes Allmacht, des Menschen Ohnmacht Sir 18,1-14 Sir 18,1 Der in Ewigkeit lebt, schuf alles zumal, Sir 18,2 der Herr erweist sich als gerecht. Sir 18,3 Es ist kein andrer außer ihm; er steuert die Welt mit der Spanne seiner Hand, und alles gehorcht seinem Willen. Denn durch seine Macht ist er König des [Welt-] Alls, und er trennt darin das Heilige vom Unheiligen.


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Sir 18,4 Wer ist imstande, seine Werke zu verkünden, und wer kann seine Großtaten erforschen? Sir 18,5 Wer vermöchte seine gewaltige Macht zu ermessen und wer seine Gnadenerweisungen auszukündigen? Sir 18,6 Da ist nichts zu bemängeln und nichts zu verbessern – unerforschlich sind die Wunderwerke des Herrn. Sir 18,7 Meint einer fertig zu sein, so fängt er erst an, und hört er auf, so fühlt er seine Ohnmacht. Sir 18,8 Was ist der Mensch und wozu taugt er? Was ist sein Glück und was sein Unglück? Sir 18,9 Die Zahl der Tage eines Menschen - wenn's viel ist, sind es hundert Jahre. Sir 18,10 Wie ein Wassertropfen im Meer oder ein Sandkorn, so verhalten sich seine wenigen Jahre zur Ewigkeit. Sir 18,11 Darum hat der Herr Geduld mit den Menschen und gießt über sie seine Barmherzigkeit aus. Sir 18,12 Er sieht und weiß, dass sie ein mühseliges Ende haben; darum macht er auch seine Vergebung groß. Sir 18,13 Die Huld des Menschen gilt seinem Nächsten, die Huld des Herrn gilt allem Fleisch. Er weist zurecht, erzieht und belehrt und führt heim wie ein Hirt seine Herde. Sir 18,14 Wohl denen, die auf sein Erbarmen hoffen und seine Rechte annehmen.

Wahre Wohltätigkeit Sir 18,15-18 Sir 18,15 Mein Sohn, wenn du Gutes tust, schilt nicht; wenn du schenkst, füge nie kränkende Worte hinzu. Sir 18,16 Mildert nicht der Tau den Glutwind? So ist das gute Wort noch besser als die Gabe. Sir 18,17 Sieh, ist nicht das Wort trefflicher als das Geschenk? Dem begnadeten Manne aber steht beides zu Gebote. Sir 18,18 Der Gottlose schmäht ohne Gnade, und die Gabe des Missgünstigen presst Tränen aus.


Vorsicht verhütet Unheil Sir 18,19-29 Sir 18,19 Suche dir einen Helfer, ehe du zu kämpfen hast, und sorge für deine Gesundheit, ehe du krank wirst. Sir 18,20 Prüfe dich, ehe das Gericht naht, so wirst du Gnade finden in der Stunde der Rechenschaft. Sir 18,21 Demütige dich, ehe du zu Fall kommst, und in der Zeit der Sünden zeige Bekehrung. Sir 18,22 Versäume nicht, von der Sünde abzustehen, und schiebe es nicht auf, bis du in Not gerätst. Versäume nicht, dein Gelübde rechtzeitig zu erfüllen, und warte nicht bis zum Tode, um davon frei zu werden. Sir 18,23 Bevor du ein Gelübde tust, überlege es dir, und sei nicht wie einer, der den Herrn versucht. Sir 18,24 Gedenke des Zorngerichts am letzten Tage und der Zeit der Strafe, da Gott sein Angesicht abwendet. Sir 18,25 Gedenke der Zeit des Darbens in der Zeit der Fülle, der Armut und des Mangels in den Tagen des Reichtums. Sir 18,26 Vom Morgen bis zum Abend kann die Lage sich ändern, und vor dem Herrn geht alles schnell dahin. Sir 18,27 In allen Stücken nimmt sich ein weiser Mensch in acht, und in Zeiten der Gottlosigkeit hütet er sich vor Verfehlung. Sir 18,28 Wem immer Weisheit zuteil ward, der soll sie lehren; und wer sie erlangt hat, der soll sie preisen. Sir 18,29 Die Spruchkundigen sind auch selbst weise und sprudeln über von trefflichen Gleichnissen.

Selbstbeherrschung in Begierde und Wort Sir 18,30-33;19,1-12 Sir 18,30 Mein Sohn, gib deinen Begierden nicht nach, und von deinen Gelüsten in dir halte dich zurück. Sir 18,31 Denn wenn du dir erlaubst, was deiner Begierde gefällt, so tust du, was deine Feinde freut. Sir 18,32 Vergnüge dich nicht bis zu ausgelassener Schwelgerei, die doppelt schnell zu Armut führt. Sir 18,33 Sei kein Säufer und Schlemmer, während du nichts im Beutel hast. Sir 19,1 Ein trunksüchtiger Arbeiter wird nicht reich, und wer das Geringe missachtet, kommt in kurzem herunter. Sir 19,2 Wein und Weiber machen das Herz zuchtlos, und wer sich an Dirnen hängt, wird frevelmütig.


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Sir 19,3 Moder und Würmer nehmen ihn in Besitz: eine frevelmütige Seele wird hingerafft.  Es gibt doch sehr triebhafte Menschen, für die eine Dirne ein Ventil ist. Sind denn solche Menschen gleich frevelmütig und wird deren Seele hingerafft?  Nein, das kann man so nicht sagen. Sie haben mehr wie kleine Tiere gewütet, und sie hatten diese Liebe ja noch gar nicht gesehen, geschweige erkannt. Somit konnten sie diese Losung, diese Korrektur auch gar nicht eingeben. Sie haben gelebt und sie nahmen es hin, und so verschwendeten sie auch manchmal ihre körperlichen Lüste und ihre körperlichen Säfte. Hilflosigkeit haben sie nie ernst genommen noch ruhelosen Zorn. Es war ihnen ein Begehren mehr. Sir 19,4 Wer schnell vertraut, ist leichtsinnig; wer sich aber [an andern] versündigt, vergeht sich an der [eignen] Seele. Sir 19,5 Der Schadenfrohe wird verachtet, … Sir 19,6 und wer Geschwätz weiterträgt, ist unvernünftig. Sir 19,7 Wiederhole niemals eine [üble] Nachrede, so wird dich auch niemand schmähen. Sir 19,8 Erzähle es weder beim Freund noch beim Feind, und wenn es dir nicht zur Sünde gereicht, so bringe nichts aus. Sir 19,9 Denn man hört dich an, hütet sich vor dir, und bald wird man dich hassen. Sir 19,10 Hast du ein Geschwätz gehört, so nimm es mit dir ins Grab. Hab keine Angst, es wird dich nicht zum Bersten bringen. Sir 19,11 Ein Tor [nur] bekommt Wehen wegen eines Geredes wie die Gebärende des Kindleins wegen. Sir 19,12 Wie ein Pfeil, der im Schenkel eines Mannes steckt, so ist ein Wort im Innern eines Toren.

Zurechtweisung des Freundes Sir 19,13-17 Sir 19,13 Stelle den Freund zur Rede - vielleicht hat er es nicht getan; und wenn er es getan hat - auf dass er es nicht wieder tue. Sir 19,14 Stelle den Freund zur Rede - vielleicht hat er es nicht gesagt; und wenn er es gesagt hat - auf dass er es nicht wieder sage. Sir 19,15 Stelle den Freund zur Rede - denn oft ist's nur Verleumdung, und nicht jedem Gerede glaube dein Herz. Sir 19,16 Manch einer irrt [ja], doch ohne Vorsatz; wer hätte sich mit der Zunge nicht schon verfehlt!


Sir 19,17 Stelle [also] deinen Nächsten zur Rede, ehe du schiltst, und gib dem Gesetze des Höchsten Raum.

Gute und böse Klugheit Sir 19,18-30 Sir 19,18 Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Annahme [bei Gott], Weisheit aber gewinnt seine Liebe.  Wäre der Umkehrschluss nicht besser. Denn nur durch die Liebe zu Gott gewinnt man Weisheit?  Natürlich, aber diese kleinen Menschen waren noch nicht in dieser Ordnung. Sie standen noch nicht einmal am Rande, sie standen weit weg von diesem klaren, geistigen Inhalt. Nur so kannst du es verstehen. Sie waren nicht geblendet, sie waren einfach noch nicht dahin erzogen noch darauf eingestellt. Sie waren noch mehr animalisch, sie konnten sich noch nicht so in die menschliche, würdevolle Kooperation einfinden. Also, das lag ihnen einfach noch nicht. Sir 19,19 Kenntnis der Gebote des Herrn ist eine Belehrung zum Leben; die aber seinen Willen tun, ernten vom Baum der Unsterblichkeit. Sir 19,20 Alle Weisheit ist Furcht des Herrn, und alle Weisheit schließt Erfüllung des Gesetzes in sich … Sir 19,21 und Erkenntnis von Gottes Allmacht. Ein Knecht, der zum Herrn sagt: «Was [dir] erwünscht ist, werde ich nicht tun», der erzürnt - [auch] wenn er es später tut - den, der ihn ernährt. Sir 19,22 Aber sich verstehen aufs Böse ist noch keine Weisheit, und die Klugheit der Sünder ist noch keine Einsicht. Sir 19,23 Es gibt eine Gescheitheit, die ein Gräuel ist, und es gibt Einfältige, die wenig sündigen. Sir 19,24 Besser arm an Verstand und gottesfürchtig als reich an Einsicht und ein Übertreter des Gesetzes. Sir 19,25 Es gibt eine geriebene Gescheitheit, die ruchlos ist; und es gibt Leute, die [alles] verdrehen können, um ihr Recht zu beweisen. Sir.19,26 Mancher geht gebeugt und traurig einher, aber inwendig ist er voller Tücke; … Sir 19,27 er neigt das Antlitz und stellt sich taub, und unversehens überfällt er dich. Sir 19,28 Wird er aber durch Unvermögen am Sündigen gehindert, so wird er Böses tun, sobald sich ihm Gelegenheit bietet.


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Sir 19,29 Am Blick erkennt man den Mann, und den Verständigen an der Weise seines Auftretens. Sir 19,30 Die Art sich zu kleiden lässt erkennen, wie ein Mann handelt, und der Gang des Menschen offenbart, was an ihm ist.  Kannst du uns das noch mal erläutern?  Natürlich, nicht wenn ein Mensch hochmütig ist, wenn er klare Gedankenformen in sich findet und sie auch verwalten kann, geht er einen aufrechten Gang. Sein Kopf ist nicht geneigt. Er hat eine geistige nicht, er hat eine gute, ruhige, klare Haltung. Ein Mensch, der losgelöst, verzückt ist, der ist nie ganz klar, noch ist er ruhig. Er ist in einer kleinen Lebendigkeit, aber nicht gerade hoch hinaufgezogen. Er ist wie ein Clown, der sich sehr spaßig gibt. Handelt es sich aber um klagende Menschen, die nun Leid säen, dann haben sie nicht nur einen starren Ausdruck, dann haben sie eine Haltung, die nicht ganz gerade ist, die ein klein wenig nach rechts, nicht nach links, mehr nach rechts, nicht gedreht, aber gedrückt wird. Sie sind in ihrer Ohnmacht leider nicht genügend klar, gehen, als könnten sie sich gerade eben noch auf den Beinen halten. Der Kopf ist kaum einmal in einer festen Position, er ist mehr in einer gedachten, klagenden, ordnungslosen Position, also mal hin, mal her, ruhelos, nie genügend klar, ohne liebevolle Haltung, mit unstetem Blick. An dem Mund, den Augen und der Nase erkennst du auch schon die Haltung gleich mit. Wenn ein Mensch in Leid ist, gebrochen ist durch Sucht, durch Lebenshilflosigkeit, durch Sterbenwollen, dann hat er eine kleine in sich gebeugte Haltung, eine in sich gebeugte Sucht. Der Körper löst sich langsam von seinen Energien, von seinen Kräften und hilft ihm nicht mehr genügend gerade zu gehen noch gerade zu stehen. Auch sind seine Augen matt, nicht mehr ganz lieblich, mehr hilflos, oder er hat einen ruhelosen, verwirrten Blick. Auch Nase und Mund sind hier eingedrückt. Du siehst, hier ist aber mehr die Haltung gemeint. Ich habe noch etwas dazugegeben. Die Haltung eines Menschen zeigt immer Gradlinigkeit, Klarheit, Ruhelosigkeit, Verschwendung, Leid, Komödiantentum, Hilflosigkeit, Mut, Strahlen oder Verderben. Also, du musst hier mehr auf die Gefangenschaft des Körpers eingehen. Du kannst sehr gut wahrnehmen, welche Lebenskraft dieser Mensch dir gegenüber noch hat.

Torheit und Klugheit im Reden Sir 20,1-9 Sir 20,1 Es gibt ein Tadeln zur Unzeit, aber oft ist gerade der Schweiger der Verständige.


Sir 20,2 Keinen Dank bekommt, wer den Frevler zurechtweist; wer aber [sein Unrecht] bekennt, soll vor Demütigung bewahrt bleiben. Sir 20,3 Wie schön ist's, wenn der Getadelte Reue an den Tag legt; denn so meidet man vorsätzliche Sünden. Sir 20,4 Wie dem Entmannten, der bei einer Jungfrau nächtigt, so geht es dem, der das Recht mit Gewalt durchsetzen will. Sir 20,5 Mancher schweigt und wird als weise anerkannt, und mancher ist wegen seiner Geschwätzigkeit widerwärtig. Sir 20,6 Mancher schweigt, weil er nichts zu sagen weiß, und mancher schweigt, weil er die Zeit kennt. Sir 20,7 Der Weise schweigt bis zur rechten Zeit, der Tor aber achtet nicht auf die Zeit. Sir 20,8 Wer viele Worte macht, den verabscheut man, und wer hochmütig auftritt, wird gehasst. Sir 20,9 Es gibt Erfolg, der einem Manne zum Unheil ausschlägt, und es gibt Gewinn, der zum Schaden gereicht.

Torheit und Klugheit im Schenken Sir 20,10-17 Sir 20,10 Es gibt Geschenke, die dir keinen Nutzen bringen, und es gibt Geschenke, die doppelt vergolten werden. Sir 20,11 Zuweilen wird aus Ruhm Erniedrigung, und mancher erhob sein Haupt aus der Demütigung. Sir 20,12 Mancher kauft viel für wenig, und mancher muss siebenfach bezahlen. Sir 20,13 Der Weise macht sich mit wenig Worten beliebt, aber die Gunstbeweise der Toren sind weggeworfen. Sir 20,14 Dem Unverständigen nützt seine Gabe nichts, weil seine Augen siebenfach auf die Vergeltung sehen. Sir 20,15 Er gibt wenig und schmäht viel und tut den Mund auf wie ein Ausrufer; heute leiht er, morgen fordert er zurück - verhasst ist ein solcher dem Herrn und den Menschen. Sir 20,16 Der Tor sagt: «Ich habe keinen Freund, und meinen Wohltaten weiß niemand Dank.» Die sein Brot essen, sind wie ein steiniger Fels. Sir 20,17 Wie oft wird er verspottet, und wieviel sind der Spötter!


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Von der Unerzogenheit Sir 20,18-26 Sir 20,18 Besser ein Fehltritt auf dem Fußboden als einer mit der Zunge. So kommt der Sturz der Bösen schnell. Sir 20,19 Wie ein Fettschwanz [vom Schaf] ohne Salz ungenießbar ist, so ein Wort zur Unzeit; im Munde der Unerzogenen fehlt es nie. Sir 20,20 Der Sinnspruch im Munde des Toren findet keinen Beifall, denn er bringt ihn nicht vor zur rechten Zeit. Sir 20,21 Mancher wird durch Armut vom Sündigen abgehalten; wer aber bleibt gerecht im Behagen seines Reichtums? Sir 20,22 Mancher richtet sich zugrunde aus [falscher] Scham, und vor [lauter] Rücksichtnehmen kommt er um. Sir 20,23 Manch einer gibt aus Scham dem Freunde ein Versprechen, und ohne Not macht er sich ihn zum Feinde. Sir 20,24 Ein Schandfleck am Menschen ist die Lüge; im Munde der Unerzogenen fehlt sie nie. Sir 20,25 Besser ein Dieb als einer, der immerfort lügt, beide aber werden das Verderben ernten.  Auf einen, der immer lügt, ist kein Verlass, denn bei dem weiß man nicht, woran man ist. Deshalb ist der Umgang mit einem solchen Menschen schlimmer als mit einem Dieb. Aber geistig ist beides verwerflich.  Ja, natürlich, nicht nur geistig, auch menschlich. Er sollte sich an seine Gebote halten, und er sollte auch hier klar zu seinen Gedanken stehen. Es ist also oft ein Clown, der, intellektuell ist er meistens nicht ganz beieinander, nicht genügend frei kommunizieren kann. Er ist in seiner Lebendigkeit ja und nein, er ist nicht in seiner Ehrlichkeit, er ist in seinem Ego, manchmal noch in der Qual. Er hat Hilfe gebende Gedanken nötig. Es ist eine kleine, medizinische Frage auch noch. Sir 20,26 Das Ende des lügnerischen Menschen ist Schmach, und seine Schande bleibt stets an ihm haften.

Nutzen der Weisheit Sir 20,27-31 Sir 20,27 Wer weise ist im Reden, kommt voran, und der verständige Mann gefällt den Fürsten. Sir 20,28 Wer das Land bebaut, türmt seine Garbenhaufen hoch, und wer den Fürsten zu gefallen weiß, kann Unrecht sühnen.


Sir 20,29 Geschenke und Gaben machen die Augen blind, und wie ein Maulkorb verwehren sie den Tadel. Sir 20,30 Verdeckte Weisheit und vergrabener Schatz, was bringen die beiden für Nutzen? Sir 20,31 Besser ein Mann, der seine Torheit verbirgt, als ein Mann, der seine Weisheit verhüllt.

Fliehe die Sünde! Sir 21,1-10 Sir 21,1 Mein Sohn, hast du gesündigt, so tu's nicht mehr, und wegen des Vergangenen bete [um Vergebung]. Sir 21,2 Wie vor einer Schlange fliehe vor der Sünde; denn wenn du ihr nahe kommst, beißt sie dich. Löwenzähne sind ihre Zähne, sie vernichten die Seelen der Menschen. Sir 21,3 Ein zweischneidiges Schwert ist aller Frevel, unheilbar ist sein Hieb. Sir 21,4 Gewalttat und Übermut machen die Wohnstätte wüste; so verödet das Haus des Vermessenen.  Ist damit sein Gebäude gemeint?  Nein, das Gebäude ist damit nicht ganz gemeint. Es ist mehr der Körper damit gemeint, das Gebäude natürlich auch. So wie er sich gibt, so ist er auch in seinem Gebäude. Nur, suche mehr den Menschen. Ich meine den Menschen mit dem Körper, ich meine seine Lebensqualität, seine Ruhelosigkeit, seine Qual, sein Leid, seine kleinen, feinen, hilflosen Gedanken. Es ist also mehr so der Sturm. Korrigiere nie die Lebendigkeit, korrigiere aber die Hilflosigkeit, doch den Charakter kannst du nie ganz einsehen. Das ist sehr schwer, das können die größten Psychologen nicht einmal. Aber du kannst diese Menschen an ihrer Haltung nicht nur, an ihrer ganzen Festigkeit erkennen. Hier ist das Gebäude nicht ganz so gemeint, mehr noch der Körper. Sir 21,5 Aus des Armen Munde gelangt das Gebet zum Ohre Gottes, und vor den Richter der Welt steigt es auf. Sir 21,6 Der Ruchlose hasst die Zurechtweisung, aber der Gottesfürchtige nimmt sie zu Herzen. Sir 21,7 Der Weise erkennt, wen er vor sich hat, und im Augenblick durchschaut er die Frevler. Sir 21,8 Wer sein Haus mit fremdem Gute baut, sammelt Steine zu einem Schutthaufen.  Vom geistigen Standpunkt aus ist es richtig.


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 Natürlich, wenn er ein Gebäude hat, das er hilflos umklammert oder das er nicht genügend pflegt, kann es zur Wüste und zu Schutt werden. Auch hier sind sein Handeln, sein Tun, seine Verschwendung, seine Gier, seine Macht eine Hilflosigkeit seiner Gene nicht immer, seines Charakters ja. Sir 21,9 Ein Bündel Werg ist die Rotte der Gottlosen, ihr Ende ist die Feuerflamme.  Kannst du uns das erläutern?  Diese Gemeinschaft von Feiglingen, Ordnungslosen, Prunksüchtigen oder Mächtigen hat nie eine Aussicht auf Erfolg noch ein klares Leben. Hier sind Zerstörungen, Not und Elend geboren. Sie können nur durch Leid, durch Opferung oder durch Weinen korrigiert werden. Nichts anderes ist damit gemeint. Sir 21,10 Grube.

Der Weg der Sünde ist frei von Steinen, aber sein Ende ist eine tiefe

 Wenn ich mein Haus nicht säubere, wenn ich meinen Keller nicht säubere und mein Leben nicht ändere, dann bleibe ich in dieser klagenden Gedankenform. Also suchet mich auf, ihr werdet mich in der Liebe finden. Aber suchet nicht die Korrespondenz des Diebes, des Strolches. Hier werdet ihr in Heilung, in Klarheit nie gehen. Ihr werdet hier in die feindliche Ordnungslosigkeit, in die feindliche Qual, in das in das Feuer will ich nicht sagen, aber in die Vernichtung schon hineingehen müssen.  Aber ein Weg der Sünde ist doch nicht, wie in dem Vers beschrieben, frei von Steinen. Der betreffende Mensch ist doch in der Klage und bekommt doch auch seine Schwierigkeiten.  Ja, natürlich, das ist das, was ich eben gesagt habe. Die Steine habe ich eben nicht so ganz mitbetont, weil sie für mich nicht so wichtig waren. Die Steine sind Hindernisse, das ist damit gemeint. Sie können also ihre Lebendigkeit finden über das Gebet, über die Liebe, über das Hilfe gebende Ordnen. Sie suchen es aber nicht, nicht weil sie es nicht finden können, weil sie es einfach nicht in sich tragen. Sie sollten also ihre klagenden Gedanken loslassen. Die Steine sind nur ein Symbol, dass keine Hindernisse durch Gottvater gegeben werden.  Wäre es nicht besser, wenn dort stünde, der Weg der Sünde ist nicht frei von Steinen?


 Der Mensch hat ja immer seine feie Entscheidung, und zügelt er nicht seine Klagen und seine Feindlichkeiten, Opferung will er ja nicht hinnehmen, muss er sich in Leid begeben. Es sind ihm von Gottvater kein Gebirge, kein See und auch keine Steine vorgegeben, die er überwinden muss. Hier ist klargestellt, dass Feuer dich nicht gerade vernichten wird, wenn du dich korrigierst. Du brauchst über Steine nicht zu laufen, du kannst in die Lebendigkeit Gottes finden, aber du musst dich Hilfe gebend ordnen. Du kannst nicht so deine Meinung sagen, wie du es jetzt getan hast. Jesu Liebe ordnete, klärte die Gefangenen.  Und das Ende des Weges der Sünde ist geistig gesehen eine tiefe Grube, das heißt nach dem Prinzip von Ursache und Wirkung wird der Mensch geläutert und entsprechend ist auch sein Karma.  Genau.

Der Weise und der Tor Sir 21,11-28 Sir 21,11 Wer das Gesetz beobachtet, ist Herr über seine Gedanken, und vollendete Gottesfurcht ist Weisheit.  Wäre es nicht besser, wenn man sagte: Wer die geistigen Gesetze beachtet, ist auch Herr über seine Gedanken?  Im Grunde ist es egal. Du hast es schon ein klein wenig ruhiger differenziert, aber es ist ja im Grunde nur so: Wenn du dich klar gibst, wenn du kein Leid noch Feindlichkeit noch Zorn hinausträgst, gehst du deinen klaren, ruhigen, strahlenden Weg und wirst niemals in diese Grube fallen müssen. Also ordne dein Leben. Geh aus deiner Klage hinaus, aus deiner niedrigen Frequenz. Du musst Vergebung nicht nur, auch Vertrauen mitbringen. Hilf dir nur selbst, so wird dir geholfen.  Im letzten Satzteil steht: Und vollendete Gottesfurcht ist Weisheit. Könnte man nicht sagen: Und die innig tiefe Liebe und Verbundenheit zu Gottvater ist Weisheit?  Natürlich, hier muss aber der kleine Mensch erst mal hingelangen. Somit ist es natürlich notwendig, dass er auch einen kleinen, geistigen, feinen Weg, Steg oder eine Brücke findet. Diese Weisheit, nun, die kann er erst begreifen, wenn er sie erfahren hat. Er steht sich manchmal, nicht immer, aber doch oft im Wege. Er


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hilft sich mehr, wenn er in eine klare Ruhe, in eine vereinigte Kommunikation, in ein suchendes, vereinigtes, kluges Ordnen geht. Ja, so meine ich das. Korrespondenten der Liebe sind nicht nur immer Geistliche, auch liebenswürdige Menschen. Nie haben sie feindliche, ruhelose Verträge noch muten sie dir Klage oder Qual zu. Hilflose Menschen haben diese Festigkeit noch nicht erfahren. Klagende opfern sich in sich nie und leben ihr Ego aus. Leider haben sie nie genügend eigene, liebevolle Gedanken noch ruhiges Vertrauen zum lieben Gottvater. Kluge Menschen haben noch immer ihren eigenen festen Willen und möchten nicht gerade von Gottvaters Hilfe noch Liebe wissen. Sie haben ihre eigene Philosophie. Nur, sie kommen alle, ob es jetzt oder später ist, hinauf zu unserem Gottvater. Hier werden ihnen Hilfe und Korrektur gewährt. Nur, sie müssen sich auf der Mutter Erde noch einige Male beweisen, bis sie in diese klare, geistige Haltung hineingehen können. Vertrauen ist notwendig, Vergeben ist notwendig und Korrektur ist notwendig. Sie suchen ihren Jesus liebenden Strahl noch alle, ob sie es jetzt wissen oder nicht. Das wollte ich noch mal mitteilen und klarstellen. Alle Menschen kommen zu Gottvater hinauf. Nur, es ist eine Frage des klaren geistigen Bewusstseins und nicht des menschlichen Egos. Sir 21,12 Wer nicht klug ist, lässt sich nicht belehren; es gibt aber eine Klugheit, die viel Bitterkeit schafft.  Es ist nicht die Materie, aber es sind die im Ego Ordnung suchenden, die Materialisten, nichts anderes. Sir 21,13 Die Erkenntnis des Weisen wächst an wie eine Flut, und sein Rat ist wie eine lebendige Quelle. Sir 21,14 Das Herz des Toren ist wie eine löcherige Zisterne, es kann keinerlei Weisheit festhalten. Sir 21,15 Wenn der Verständige ein weises Wort hört, so lobt er es und fügt noch eins hinzu; hört es der Leichtsinnige, so lacht er darüber und wirft es hinter seinen Rücken. Sir 21,16 Die Rede des Toren ist wie eine Bürde auf der Reise, auf den Lippen des Verständigen aber findet man Anmut. Sir 21,17 Den Mund des Einsichtigen sucht man in der Versammlung, und seine Worte erwägt man im Herzen. Sir 21,18 Wie ein Zuchthaus erscheint dem Toren die Weisheit, und Erkenntnis dem Unverständigen wie dunkle Worte. Sir 21,19 Zucht kommt dem Unverständigen vor wie eine Fußkette und wie eine Fessel an der rechten Hand. Sir 21,21 Zucht kommt dem Verständigen vor wie ein Goldschmuck und wie eine Spange am rechten Arm. Sir 21,20 Der Tor lacht laut heraus, der Kluge lächelt still für sich.


Sir 21,22a Des Toren Fuß tritt schnell ins Haus Sir 21,23b der Wohlerzogene bleibt draußen stehen. Sir 21,23a Der Törichte späht bei der Tür ins Haus hinein; … Sir 21,22b wer Lebensart hat, schlägt das Angesicht nieder. Sir 21,24 Von Unerzogenheit zeugt es, wenn ein Mensch an der Türe horcht, der Gesittete macht seine Ohren taub. Sir 21,25 Die Lippen der Schwätzer reden, was sie nichts angeht, die Worte der Verständigen aber sind abgewogen. Sir 21,26 Die Toren haben das Herz auf der Zunge, die Weisen den Mund im Herzen. Sir 21,27 Wenn der Gottlose einen Unschuldigen verflucht, so verflucht er sich selbst. Sir 21,28 Der Ohrenbläser entehrt sich selbst, und wo er auch weilt, wird er gehasst.

Der Kummer um törichte Kinder Sir 22,1-12 Sir 22,1 Der Faulenzer gleicht einem beschmutzten Stein: jedermann zischt ob seiner Abscheulichkeit. Sir 22,2 Dem Mistklumpen gleicht der Faule: jeder, der ihn aufhebt, schüttelt die Hand.  Faulheit ist sicherlich eine Charakterschwäche.  Der Ordnungslose sage ich mal lieber, der Ordnungslose ist es, das ist reiner und klarer.  Ich einem Buch, von dem man sagt, dass es die Weisheit beinhaltet, müssten die Absätze eigentlich ein bisschen feiner formuliert sein.  Sehr genau, aber diese klagenden Informationen mussten in dieser klagenden Zeit gegeben werden. Die Menschen hätten es nie anders begriffen. Heute kannst du es ruhiger und strahlender eingeben. Es ist aber heute auch nicht immer möglich. Lass es so. Sir 22,3 Ein ungeratener Sohn ist eine Schande für den Vater, und eine [missratene] Tochter bringt [ihm] Schaden. Sir 22,4 Eine verständige Tochter wird für ihren Mann ein Schatz sein; aber eine schandbare macht ihrem Erzeuger Kummer. Sir 22,5 Die Zuchtlose bereitet dem Vater und dem Manne Schmach, und von beiden wird sie verachtet.


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Sir 22,6 Wie [Freuden-] Musik in der Trauer ist Zuspruch zur Unzeit, aber Strafe und Zuchtüben ist allezeit Weisheit.  Vor einer Strafe müsste doch immer ein Gespräch stattfinden.  Sage nicht „Strafe“, es hätte dafür Korrektur hineingemusst. Strafe ist klagend geschrieben, Korrektur ist besser.  Wenn der Schuldige ein hilfloser Mensch ist, der aufrichtig bereut und bereit ist zur Korrektur, dann ist eher Vergebung angesagt als Strafe.  Das ist korrekt, das sehe ich auch so.  Wenn ein klagender Mensch aus seiner Klage heraus einen hilflosen Menschen oder sogar eine Hilfe gebenden Menschen straft, dann ist die Strafe doch nicht gerecht.  Nie, das kann sie ja nicht. Er ist noch nicht in seiner Lebendigkeit, in der Vergebung noch nicht und in der Liebe auch noch nicht. Wie will er ihn bestrafen, wenn er noch nicht in das Licht gekommen ist.  Wer straft, ist ja auch Richter, und er trägt hier die volle Verantwortung.  Genau, und er muss sehr gut abwägen, ob er hier einen kindlichen Mannesgedanken vor sich hat, der nicht anders seine Gedanken hinaussenden konnte, oder ob er einen klugen, liebevollen, Hilfe gebenden Menschen hat, dann müsste er natürlich ganz anders reagieren. Ist er ein egoistischer Materialist, geht er natürlich nie in die Opferung, aber in die Klage und in den ruhelosen Sturm. Er kann nicht anders. Also kannst du ihn auch nie ganz so bewerten wie einen klaren, Hilfe gebenden Menschen.  Unser Herr Jesus sagte einmal: Richte nicht, auf dass du nicht gerichtet wirst.  Genau.  Bei der Kindererziehung müsste unterschieden werden, ist es ein klagendes Kind, ist es ein hilfloses Kind oder vielleicht sogar ein Hilfe gebendes Kind. Aber welcher normale Mensch macht sich darüber schon Gedanken?  Nun, das bedarf allgemein der Erziehung in den Schulen, in der Lehre nicht mehr. Es muss im Elternhaus gesetzt werden, nur, welche Eltern tragen diese Liebe in sich. Und die Schule kann es auch nicht immer, weil auch hier Lehrer ihrer Ordnung nachgehen und auch noch nicht in der Liebe stehen. Es müsste also, notwendig, eine Hilfe gebende, nicht kirchliche, aber individuelle geistige


Schule eingerichtet werden, um diesen guten Kindern einen ruhigen Strahl zu vermitteln. Somit wären sie in der Lage, hell und dunkel, klar und strahlend oder matt und ordnungslos zu erkennen. Leider ist das noch nicht geschehen. Eines Tages wird es diese Schulen für Kinder geben. Nur, ihr braucht eintausend nicht, aber fünfhundert bis siebenhundert Jahre, bis ihr diese geistigen Schulen habt. Sir 22,7 Einen Toren belehren, heißt Scherben zusammenleimen, heißt einen Schlafenden aus tiefem Schlummer wecken wollen. Sir 22,8 Einem Toren zusprechen, heißt mit einem Schlaftrunkenen reden; schließlich sagt er [bloß]: «Was gibt's?» Sir 22,9 Wohlgeratene Kinder, die ihr Auskommen haben, lassen die niedrige Herkunft ihrer Eltern vergessen; … Sir 22,10 aber Kinder, die sich mit dünkelhafter Zuchtlosigkeit brüsten, bringen Schande über ihre vornehme Familie. Sir 22,11 Um einen Toten klage, denn sein Licht ist erloschen, und um einen Toren klage, denn seine Einsicht ist erloschen. Milder klage um einen Toten, er hat ja Ruhe gefunden; des Toren Leben aber ist schlimmer als der Tod.  Sicherlich ist es schmerzlich, wenn ein lieber Mensch stirbt. Ich würde aber sagen: Klage nicht, denn er ist in die geistige Welt gegangen, und es kann ein Wiedersehen geben. Das Leben eines Toren, eines klagenden Menschen ist auch gottgegeben. Er lebt ja, um zu korrigieren.  Nichts anderes, das hast du klar gesehen. Sir 22,12 Die Trauer um den Toten währt sieben Tage, die Trauer um den Toren alle Tage seines Lebens.  Wenn ein Angehöriger sich von euch verabschiedet, müsst ihr nicht geistig trauern, denn er hat seine liebevollen, geistigen Verwandten hier gefunden und korrigiert sein Leben noch einmal ganz kurz, und das nennt man die Läuterung. Siechtum wird er nicht mehr hinnehmen müssen. Er ist klar, er ist in Ruhe, er hat losgelassen. In der Qual ist er nicht mehr. Ihr könntet ihn eigentlich nur beneiden, und Jesu Liebe wird ihm noch obendrauf gegeben. Habt ihr aber einen Menschen, der euch Opfer auferlegt hat, der euch Hilflosigkeit gebracht hat, der eine Korrektur mit Stauungen und Leid geprägt hat, nun, dann sollt ihr ihm einfach vergeben und nie mehr darüber sprechen. Das ist eine notwendige geistige Regelung, die hier getroffen wird. Es wird einmal alles klar und ruhig, suchend noch, aus der hintersten Ecke hervorgeholt, und dann wird klar und ruhig und sachlich, nicht in Liebe, nicht in geistiger Hilfe, sondern mit dem menschlichen Auge noch gesehen, und dann wird ihm hier eine Korrektur, eine geistige Aufgabe gestellt.


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Habt ihr aber mit diesen Menschen, die euch nun verlassen, selber Klage und Leid, so lasst sie einfach über die Vergebung los und führt keine Gespräche mehr darüber. Es ist für euch abgeschlossen, es ist für euch gelöst. Dieser Mensch hat keine Bedeutung mehr für euch, und er hat euch in diese Knechtschaft gebracht. Ihr selbst habt aber leider auch mitgeholfen, indem ihr euch nicht genügend aufgelehnt habt, manchmal auch nicht konntet, weil ihr Kinder wart und das Vertrauen einfach missbraucht wurde. Also, geht einfach in die Vergebung. Ich möchte euch nur sagen: Löst euch von ruheloser Qual durch Verstorbene. Ihr müsst sie nicht bedauern. Sie haben ihren geistigen Weg nun angetreten. Sie müssen sich dort ganz allein verantworten. Ihr müsst in das klare, Hilfe gebende Gebet hineingehen: Herr nun gebe ich diesem Verwandten meine Vergebung. Es ist notwendig, dass ich mich jetzt von dieser Klage befreie. Und wenn ihr das getan habt, mehr braucht ihr nicht zu sagen, werdet ihr erlöst, werdet ihr frei. Nie mehr müsst ihr es euch eingeben und nie mehr ein Gespräch darüber führen. Ihr müsst es euch versprechen: Ich lasse los. Ich habe vergeben und nie mehr will ich darüber sprechen. Dann ist es in Ordnung.

Die Haltlosigkeit des Toren Sir 22,13-18 Sir 22,13 Mit einem Unverständigen mach nicht viel Worte, und mit einem Schweine gehe nicht. Hüte dich vor ihm, damit du keinen Verdruss habest und nicht besudelt werdest, wenn er sich schüttelt. Weiche ihm aus, so hast du Ruhe und wirst nicht gelangweilt von seiner Dummheit. Sir 22,14 Was lastet schwerer als Blei? Und welches Wort passt zu «lästig», wenn nicht «Tor»? Sir 22,15 Sand und Salz und Eisenklotz sind leichter zu tragen als ein einsichtsloser Mensch. Sir 22,16 Wie Holzgebälk, in die Hausmauer eingelassen, durch keine Erschütterung ins Wanken gerät - so ein Herz in klarem Entschluss gefestigt: kein Schrecken setzt es in Furcht. Sir 22,17 Ein Herz, das sich gründet auf einsichtsvolle Gesinnung, ist wie ein geschnitztes Bildwerk an einer Quadermauer. Sir 22,18 Kieselsteinchen, die auf einer Höhe liegen, vermögen dem Winde nicht standzuhalten - so ein Herz, das schwankt in törichten Gedanken: keinerlei Schrecken hält es stand.


Treue in der Freundschaft Sir 22,19-26 Sir 22,19 Ein Schlag aufs Auge presst Tränen hervor, ein Schlag aufs Herz treibt die Liebe aus. Sir 22,20 Wer mit Steinen nach Vögeln wirft, verscheucht sie; und wer einen Freund schmäht, sprengt die Freundschaft. Sir 22,21 Wenn du gegen den Freund das Schwert zogst, so verzweifle nicht, denn es gibt einen Rückweg. Sir 22,22 Wenn du gegen den Freund den Mund auftatest, so fürchte dich nicht, denn es gibt eine Versöhnung; nur bei frechem Schimpf und Verrat von Geheimnissen und bei tückischer List flieht jeder Freund. Sir 22,23 Unterstütze deinen Freund in seiner Armut, damit du auch sein Glück mitgenießest. In der Zeit der Not harre bei ihm aus, damit du auch an seinem Erbe teilhabest. Sir 22,24 Dem Feuer gehen Qualm und Rauch voraus, so dem Blutvergießen Schimpfreden. Sir 22,25 Den Freund zu schützen, werde ich mich nicht schämen, noch werde ich ihm mich entziehen. Sir 22,26 Stößt mir aber durch seine Schuld Unheil zu, so wird jeder, der davon hört, sich vor ihm hüten.

Gebet um Bewahrung vor Zuchtlosigkeit Sir 22,27;23,1-6 Sir 22,27 O läge doch eine Wache vor meinem Munde und ein Schloss der Klugheit vor meinen Lippen, damit ich mit meiner Zunge nicht listig rede und sie mich nicht ins Verderben bringe! Sir 23,1 Herr, du Vater und Gebieter meines Lebens, lass mich nicht durch sie zu Fall kommen! Sir 23,2 Hätte ich doch eine Geißel für mein Denken und für mein Herz eine Zuchtrute, dass sie seiner Verfehlungen nicht schonte und seine Sünden nicht zuließe, … Sir 23,3 damit meine Vergehen sich nicht mehren und meine Verirrungen nicht zahlreich werden und ich vor meinen Widersachern strauchle und mein Feind sich über mich freue! Sir 23,4 Herr, du Vater und Gott meines Lebens, gib mich nicht ihren Anschlägen preis! Hoffart der Augen gib mir nicht, … Sir 23,5 und Übermut des Herzens halte von mir fern! Sir 23,6 Fleischeslust möge mich nicht ergreifen, und schamloser Gier überlass mich nicht!


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Zucht der Rede Sir 23,7-15 Sir 23,7 Wie der Mund in Zucht zu halten sei, das lasst euch sagen, meine Söhne; wer sich warnen lässt, gerät in keine Schlinge. Mit seinen Lippen … Sir 23,8 verstrickt sich der Sünder, und der Spötter und Vermessene kommt durch seine Rede zu Fall. Sir 23,9 Lehre deinen Mund nicht schwören, und gewöhne dich nicht, den Namen des Höchsten [häufig] auszusprechen. Sir 23,10 Denn wie ein Sklave die Striemen nicht loswird, wenn er immer wieder peinlichem Verhör unterliegt, so wird, wer immerfort bei Gott schwört, nicht frei von Sündenschuld. Sir 23,11 Ein Mann, der viel schwört, wird voller Gottlosigkeit, und von seinem Hause weicht die Plage nicht. Wenn er sich verfehlt, ist seine Sünde auf ihm, und wenn er darüber hinwegsieht, sündigt er doppelt; und wenn er falsch schwor, wird er nicht für gerecht erklärt, sondern sein Haus wird vom Unglück heimgesucht werden.  In der heutigen Gesellschaft wird kaum noch bei Gott geschworen. Ein Schwur bei Gott beinhaltet eine hohe geistige Verpflichtung, bei deren Nichteinhaltung auch die volle geistige Verantwortung zu tragen ist.  Ihr habt aber ein menschliches Gericht, und dieses Gericht ist der Ordnungshüter für euch kleinen Menschen. Ihr werdet also somit auch von diesem Gericht korrigiert. Seid ihr es nicht, dann werdet ihr durch die geistige, klärende, ruhige Vereinigung, nicht mit Gedanken, aber durch Hilfe gebende Menschen natürlich auch noch korrigiert. Das geschieht aber durch ruhige, strahlende Engel und Schutzwesen. Auch sie nehmen sich die geistige Zeit, um diesen Menschen, um diese liebevollen Angehörigen nicht zu strafen, aber zu korrigieren, die Qual loszulassen, um Ruhe einzugeben, um liebevolle Gedanken einzuflößen. Nur, wenn sie diese nicht eingeben können, weil ihre Klage, ihre ruhelosen Schwingungen einfach sie nicht empfangen können, müssen sie in die Klage, in das Leid gehen, und das werden sie dann auch durch das Naturgesetz von Ursache und Wirkung. Sir 23,12 Es gibt ein Reden, auf dem der Tod steht, möge es nicht gefunden werden im Erbteil Jakobs! Wer sich aber davon fernhält, wird leben und sich mit den Sünden [der Heiden] nicht beflecken.  Ist hiermit die Gotteslästerung gemeint?  Nein, die Gotteslästerung ist es nicht allein, auch das Gericht, wenn du Mord abgestritten hast, wenn du gelogen hast, wenn du Klage gegeben hast und


dich als ein hilfreicher Mann zeigst. Wenn du also intrigierst, wenn du ruhelose Süchte, verzeihe mir, wenn ich das sage, wachsen lässt. Auch hier wirst du zur Korrektur gezwungen.  Dort steht: Wer sich aber davon fern hält, der wird leben.  Er wird in Frieden und in Ruhe leben. Das hätte man dazusetzen können. Leben werden die andern auch noch, aber sie werden in Klage Ruhelosigkeit einnehmen und sich dann mehr und mehr in eine korrupte Gesellschaft begeben. Sie haben nicht mehr ihre geistige Hilfe gebende Ordnung. Sir 23,13 An unflätige Zuchtlosigkeit gewöhne deinen Mund nicht, denn auch darin ist etwas Sündhaftes. Sir 23,14 Denke an deinen Vater und an deine Mutter, wenn du bei den Vornehmen sitzest, damit du ihnen nicht Anstoß gebest und durch deine Aufführung dich als Toren erweisest und [daher] wünschen müssest, nie geboren zu sein, und den Tag deiner Geburt verfluchest. Sir 23,15 Ein Mensch, der sich an schandbares Reden gewöhnt hat, bleibt sein Leben lang ungesittet.

Warnung vor Unzucht Sir 23,16-27 Sir 23,16 Zwei [Menschen-] Gattungen sündigen schwer, und die dritte zieht [ Gottes] Zorn auf sich. Die heiße Begierde ist wie brennendes Feuer, es erlischt nicht, bis es sich verzehrt hat: Ein Mensch, der an seinem eignen Körper Unzucht treibt, lässt nicht ab, bis das Feuer ihn ausgebrannt hat.  Natürlich, er sucht ja keine Korrektur. Er will es ja nicht.  Liegt denn da eine Sünde vor?  Eine Anklage nicht, eine Sünde ja und nein. Also, wir haben uns über den Begriff Sünde schon mal unterhalten. In der Bibel ist es natürlich schon eine Sünde. Der kleine Körper ist nicht dafür gedacht, dass er in die Hilflosigkeit, in die Qual muss. Insofern hat er eine große Last und Ruhelosigkeit auf sich genommen. Sir 23,17 Einem hurerischen Menschen schmeckt jedes Brot süß, er hört nicht auf, bis er tot ist.


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 In einem solchen Menschen ist es die Triebhaftigkeit.  Es sind die Süchte auch noch, die gehören auch noch dazu. Es ist die Gier und die Sucht. Ordne es so an. Sir 23,18 Der Mensch, der auf seinem Lager die Ehe bricht, denkt in seinem Herzen: «Wer sieht mich? Die Wände meines Hauses verbergen mich, und der Schatten meiner Balken beschützt mich, und niemand ist, der mich sieht. Was hält mich ab zu sündigen?» Er denkt nicht an den Höchsten … Sir 23,19 und fürchtet [nur] die Augen der Menschen und weiß nicht, dass die Augen des Herrn tausendmal heller sind als die Sonne. Sie sehen alle Wege der Menschen und blicken in die verborgensten Winkel.  Die Verfehlung liegt darin, dass der Partner betrogen und die gelobte Treue gebrochen wird. Wenn der Partner von diesem Ehebruch erfährt, hat er einen gewissen seelischen Schaden durch die Enttäuschung.  Das ist sehr gut, das kann man so sehen. Ordne es ruhig mit an. Und sein Leid ist nicht gerade Opferung, ist mehr Lieblosigkeit. Sir 23,20 Denn ehe es geschieht, ist Gott alles bekannt; und wenn es vollbracht ist, so weiß er es auch. Sir 23,21 Ein solcher [Ehebrecher] wird ergriffen, wo er es nicht vermutet, und in den Straßen der Stadt wird er zur Schau herumgeführt werden. Sir 23,22 So auch die Frau, die ihren Mann verlässt, und als Erben das Kind von einem andern hinsetzt.  Ich denke, das war damals so.  Es ist heute nicht mehr. Es ist natürlich richtig, dass ihr heute nicht mehr in dieser geistigen Ordnung seid und dass ihr dadurch nur über das geistige Gericht bestraft werdet. Es kann natürlich ein Lebenspartner immer noch eine Trennung vollziehen und somit ist es so, dass der feindliche Partner nach Auswegen sucht, um dann noch zu Klärungen zu kommen, die nicht gerade hilfreich und mutig sind. Nun kommt für ihn aber ein Lebensabschnitt, indem er einmal seinen Mut nicht, seine Tat bekennen muss, und somit wird er ruhelos, wird in eine geistige Gefangenschaft noch hineingehen müssen. Also, jeglicher Sturm, wie Leid, Ruhelosigkeit, Opferung, niedrige Gedanken, klagenden Gedanken Ordnungslosigkeit, Hilflosigkeit wird ihm wieder entgegenkommen. Er wird nie ganz frei sein, weder in diesem Leben noch in der geistigen Welt.  Das ist das Gesetz von Ursache und Wirkung.


Sir 23,23 Denn erstens war sie dem Gesetz des Höchsten ungehorsam, zweitens verging sie sich gegen ihren Mann, drittens brach sie in Unkeuschheit die Ehe und setzte Kinder von einem andern Manne in die Welt.  Im sechsten Gebot heißt es: Du sollst nicht ehebrechen. Eben deshalb, weil dem betrogenen Partner Schaden zugefügt und auch die familiäre Ordnung in Frage gestellt wird. Denn wenn in einer Gesellschaft keine Ordnung herrscht, dann geht sie ins Chaos. Das hast du gut formuliert. Es müsste noch hinzukommen, dass natürlich noch einige Hilflosigkeiten auch vorhanden sind, und er sich schon kleine Sorgen, will ich nicht sagen, aber schon kleine Gedanken hat machen müssen. Und hier liegt die Korrektur. Er sollte in die Korrektur, in die Ruhe, in das Verständnis gehen. Er wird noch einmal hilflos werden, nicht in der geistigen Welt, in der menschlichen Welt, also auf der Mutter Erde wird ihm noch einmal ein klagendes Gericht treffen. Wie es nun auch immer aussehen mag, er wird nicht davonkommen und in der geistigen Welt sowieso nicht.  Und sie sicherlich auch nicht, weil es hier ja um die Frau ging.  Natürlich, sie hat noch fremde Kinder in ihr Nest gesetzt, ich muss es mal so sagen, das ist diese ruhelose Vereinigung mit Kindern. Es ist nicht eine klagende Opferung für diese Kinder, für ihre Tat, ja. Diese notwendigen, klagenden Gedanken kann sie leider nie ganz vergessen und verschließen. Sie wird immer nun, zeitlebens, an diese Klage erinnert. Sie wird sich nie ganz verschließen können. Sir 23,24 Eine solche wird vor die Gemeindeversammlung geführt, und ihre Schuld wird an ihren Kindern gestraft werden.  Ja, nun, das war ein hartes Gesetz. Ich möchte es nicht ganz so sagen. Diese Kinder haben sich ja nicht verschuldet. Ihr Geist aber, der ist ja auch nicht ganz frei gewesen. Diese Kinder haben sich diese luderhafte Mutter ja genau ausgesucht. Sie hätten sich ja auch eine liebende, gute Mutter aussuchen können. Sie hatten diese große Wahl. Nur, eine solche Mutter haben sie nicht gesucht, und sie werden natürlich für dieses Leben nicht gerade sanft angefasst. Nur, das ist nicht in ihrem eigentlichen Sinn, aber sie haben auch nichts anderes zu erwarten, weil in ihnen diese Klage, diese Korrektur auch noch ist, weil diese Klage sie immer noch nicht ganz in die Liebe gebracht hat. Sie müssen also auch hierfür Verantwortung tragen, aber es ist meistens doch ein Leid aus dem letzten Leben, das sie gegeben haben. Es wir immer so hingestellt, als wenn Mutter und Vater ihnen diese Last auferlegt haben, das ist nicht so. Sie haben schon als Mensch gesündigt und haben sich genau diese Eltern nun wieder ausgesucht, die ihr Vorbild mit waren. Das kann nie gut gehen.


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 Für die Verfehlung ihrer Mutter sind die Kinder nicht schuldig. Allerdings haben die Kinder einer solchen Mutter es sehr schwer.  Ja, wenn diese Kinder natürlich Liebe geben wollen, um Mutter und Vater in eine andere, geistige Gesinnung zu bringen, dann haben sie es sehr schwer. Aber sie haben klare, liebevolle Geist- und Schutzwesen und Engel, die nie Grausamkeiten noch Qual zulassen. Sie werden durch dieses geistige Licht beschützt sein. Sir 23,25 Ihre Nachkommen werden nicht Wurzel fassen und ihre Schößlinge keine Frucht tragen.  Das ist Menschenhass nicht, das ist Menschengericht gewesen. Das ist niemals im Sinne Gottvaters. Sir 23,26 Sie selbst wird ihr Andenken zum Fluche hinterlassen, und ihre Schande wird nie ausgewischt.  Ich denke, sie hat die Möglichkeit der Reue und der Korrektur. Auch ihr kann vergeben werden.  Jesus hätte weder solche Gedanken gehabt noch solche Worte gebraucht. Er hätte liebevoll korrigiert und hätte nie dieses Gefühl des Zornes und der ruhelosen Armseligkeit gegeben. Hier muss ganz klar gesagt werden, dass es nicht nur eine Qual für die Kinder, auch für die Nachkommen einer solchen Frau ist. Nur die Frau hat natürlich durch klagende Nebenbuhler und durch klagende Mitmenschen nichts anderes zu erwarten. Sie wird einfach nicht mehr respektiert und sucht auch ihre Gemeinschaft nicht mehr auf. In eine Ordnungslosigkeit kann jeder Mensch einmal hineinsteigen, nur, er wird deshalb noch nicht durch das geistige Gericht verurteilt. Der Mensch hat diese Gerichte geschaffen, und Gottvater wird natürlich jedes Menschlein, das nun als Geist hier hinaufkommt, in seiner Geistigkeit Hilfe gebend korrigieren. Sir 23,27 Und alle Bewohner des Landes werden erkennen und alle Überbliebenen einsehen, dass nichts besser ist, als den Herrn zu fürchten, und nichts süßer, als seine Gebote zu halten.


Lob der Weisheit Sir 24,1-34 Sir 24,1 Die Weisheit möge sich selber loben und sich rühmen inmitten ihres Volkes; … Sir 24,2 in der Gemeinde des Höchsten möge sie ihren Mund auftun und sich preisen vor seiner Heerschar: Sir 24,3 «Ich bin aus dem Munde des Höchsten hervorgegangen und habe wie Nebel die Erde bedeckt… Sir 24,4 Ich hatte meinen Wohnsitz in der Höhe, und mein Thron stand auf einer Wolkensäule … Sir 24,5 Ich umwanderte allein den Himmelskreis und schritt durch die Tiefen der Fluten dahin… Sir 24,6 Über die Wogen des Meeres und die Grundfesten der Erde, über jedes Volk und Geschlecht hatte ich Gewalt… Sir 24,7 Bei ihnen allen suchte ich mir eine Ruhestatt und [forschte], in wessen Gebiet ich rasten könnte… Sir 24,8 Da gab der Schöpfer des [Welt-] Alls mir Weisung; der mich geschaffen hatte, setzte meine Wohnung fest und sprach: ‚In Jakob sollst du dein Zelt aufschlagen und in Israel ein Erbteil besitzen… Sir 24,9 Vor aller Zeit, von Anfang an hat er mich geschaffen, und in Ewigkeit werde ich kein Ende nehmen… Sir 24,10 Im heiligen Zelte diente ich vor ihm, und ebenso erhielt ich in Zion einen festen Sitz… Sir 24,11 In der Stadt, die er liebt wie mich, ließ ich mich nieder, und in Jerusalem übte ich meine Macht aus… Sir 24,12 Und ich schlug Wurzel in dem gepriesenen Volke, im Erbteil des Herrn, inmitten seines Eigentums… Sir 24,13 Wie eine Zeder auf dem Libanon wuchs ich in die Höhe, wie eine Zypresse auf den Bergen des Hermon; … Sir 24,14 wie eine Palme zu Engedi schoss ich auf und wie Rosenbüsche zu Jericho; wie ein stattlicher Ölbaum in der Niederung und wie eine Platane am Wasser ragte ich empor… Sir 24,15 Wie Zimt und Würzbalsam duftete ich und verbreitete Wohlgeruch wie erlesene Myrrhe, wie Galbanum, Räucherklaue und wohlriechendes Harz, wie Weihrauchdunst im [heiligen] Zelte… Sir 24,16 Wie eine Terebinthe breitete ich meine Wurzeln aus, und meine Zweige waren voll Pracht und Anmut; … Sir 24,17 wie ein Weinstock sprosste ich lieblich auf, und meine Triebe waren voll Schönheit und Reichtum… Sir 24,18 Ich bin die Mutter der edeln Liebe, der Furcht, der Erkenntnis und der heiligen Hoffnung; ich werde allen meinen Kindern geschenkt, als ewige [Gabe] aber nur denen, die von Gott erwählt sind…


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 Ich denke, die Weisheit ist unter anderem nicht die Mutter der Furcht. Wer sich fürchtet, meine ich, ist nicht weise. Ein Weiser weiß um die Ursache der Furcht und vertraut Gottvater.  Die Mutter kannst du nicht belügen, das ist damit gemeint. Die Mutter hat immer ein Hilfe gebendes Ohr und auch ein gerechtes Ohr und sie leitet jeden Menschen, der die Losung einnimmt: Gehe hinaus, kläre dein Leben. Gehe hinein in das liebevolle Gebet. Finde du hier deine ruhigen, suchenden Gedanken. Klärung wird dir nun gegeben. Tut er es nicht, ist er also dieser Mutter entsprungen, und die Mutter kann ihn nicht mehr liebevoll finden. Er wird nicht suchend in die Hilflosigkeit, in die Korrektur gehen, er wird aber in die Qual gehen müssen, und nicht mehr in eine heilende Mutter zurückkehren. Das ist sinnbildlich damit gemeint.  Wenn er so ist, wäre er nicht weise.  Weise können wir nur werden, wenn wir die Korrektur annehmen, wenn wir das Leid erkennen, wenn wir die Nichtigkeiten abstreifen und den Mut haben, loszulassen, herauszuklettern in die ruhige Vereinigung zur Liebe Gottes, nichts anderes.  Die Weisheit ist die Mutter der edlen Liebe, aber doch nie der Furcht, das meine ich.  Sie ist nie die Mutter der Furcht, das habe ich nicht ganz so mitbekommen. Sie ist die ruhige Korrektur des Loslassens der eigenen Fesseln. Sir 24,19 Kommet her zu mir, die ihr meiner begehret, und sättiget euch an meinen Früchten! … Sir 24,20 Denn mein zu gedenken, ist süßer als Honig, und mich zu besitzen, geht über Honigwaben… Sir 24,21 Wer von mir isst, wird weiter nach mir hungern, und wer von mir trinkt, wird weiter nach mir dürsten… Sir 24,22 Wer mir gehorcht, wird nicht beschämt werden, und wer mir dient, wird nicht in Sünde fallen.» Sir 24,23 All dies gilt vom Bundesbuch des höchsten Gottes, vom Gesetz, das Mose uns anbefahl als Erbbesitz für die Gemeinde Jakobs. Sir 24,24 Werdet nicht müde, euch im Herrn zu stärken, damit auch er euch Kraft verleihe. Hanget ihm an, denn der allmächtige Herr ist alleiniger Gott, und es gibt außer ihm keinen Retter. Sir 24,25 Von Weisheit ist es so voll wie der Pison [von Wasser] und wie der Tigris in den Tagen der Erstlingsfrüchte; … Sir 24,26 von Einsicht fließt es über wie der Euphrat und wie der Jordan in den Tagen der Ernte; …


Sir 24,27 von Belehrung flutet es wie der Nil, wie der Gihon in den Tagen der Weinlese. Sir 24,28 Der Erste wurde nicht fertig, es zu erfassen, und auch der Letzte wird es nicht völlig ergründen, … Sir 24,29 denn gewaltiger als das Meer sind seine Gedanken und sein Sinnen [tiefer] als die große Flut.  Nur Gottvater kann alles ergründen.  Jesus Christus auch noch, aber nicht mehr jedes geistige Wesen. Es ist eine so innige, Jesus liebende, reine, strahlende Kraft, die kein anderes Wesen mehr hat.  In Vers 28 steht: Der Erste wurde nicht fertig, es zu erfassen, und auch der Letzte wird es nicht völlig ergründen. Wer ist gemeint mit dem Ersten und dem Letzten?  Es ist der erste Mensch, der es versuchte und der letzte, der sich nun aufhebt und hinausgeht in die ruhige, strahlende Quelle der Liebe, der wird es auch nicht erfassen, und wenn er sich noch soviel Mühe gibt, wird er diese geistige Ionenstrahlkraft nicht ergründen. Sir 24,30 Ich aber war wie ein Wassergraben gewesen und wie ein Kanal, der in einen Lustgarten fließt; … Sir 24,31 ich hatte gedacht: Ich will [nur] meinen Garten bewässern und meinen Beeten zu trinken geben - und sieh, da ward mir der Graben zum Strome, und mein Strom wurde zum Meere.  Meint hier Jesus Sirach sich selbst?  Ja und nein, er meint klare, ruhige, strahlende Menschen, nicht sich selbst allein. Es ist korrekt geschrieben. Sir 24,32 Drum will ich auch forthin Unterweisung ausstrahlen wie Morgenglanz und sie leuchten lassen bis in die Ferne; … Sir 24,33 auch forthin will ich Belehrung ausgießen mit prophetischem Geiste und sie hinterlassen für die spätesten Geschlechter. Sir 24,34 So seht denn, dass ich nicht für mich allein gearbeitet habe, sondern für alle, die nach der Weisheit trachten.  Hier meint er sich aber doch selbst, weil er in der Ichform spricht.  Er meint nicht nur sich, sondern auch seine Propheten noch mit. Also er hat hier alle liebevollen Geistwesen mit einbeziehen wollen. Das ist auch nicht in


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der Ichform gegeben worden, das ist meines Erachtens mehr ein Übersetzungsfehler. Er hat es nicht in der Ichform gegeben.  War Jesus Sirach denn ein weiser Mensch?  Er war ein ruhiger, strahlender Prophet. Er hatte mit Moses eine liebevolle geistige Verbindung gehabt, und er konnte die Liebe der geistigen feinen Ionen eingeben, konnte sie empfangen, konnte sie auch heraussenden. Er war nicht in seinem Ruhm, er war als Mensch eher ein bescheidener, feiner, geistiger Lichtgeber.

Sir 25,1-12

Lobenswerte und tadelnswerte Dinge

Sir 25,1 Nach drei Dingen trägt meine Seele Begehr, und sie sind wohlgefällig vor Gott und den Menschen: Eintracht unter Brüdern, Liebe unter Freunden, und dass Mann und Weib sich ineinander schicken.  Diese drei Dinge sind eigentlich nur möglich, wenn es sich nicht um klagende Machtmenschen handelt und wenn die Menschen in Hilfe gebender Liebe sind.  Das ist korrekt.  Jesus Sirach begehrt Dinge, die nach dem gegenwärtigen geistigen Entwicklungsstand der Menschen oft nicht möglich sind.  Auch heute noch nicht, aber es ist immerhin eine Information, die die kleinen Menschen nun mal erkennen können. Es ist wie eine ruhige kleine Sonne, wie ein liebevoller Lichtstrahl, so sieh es mal. Sir 25,2 Dreierlei [Menschen] hasst meine Seele, und ich ertrage es schwer, dass es solche gibt: den hoffärtigen Armen, den betrügerischen Reichen und den buhlerischen Greis, dem es an Einsicht fehlt.  Wäre es nicht besser, wenn dort stände: Für dreierlei Menschen, die ich schwer ertrage, will ich beten, damit sie in Korrektur gehen?  So ist es. Ich muss dir nur sagen, die Qual, die hier der kleine, gute Mensch mit ihnen hatte, war noch sehr groß. Er war noch nicht ganz in dieser klaren, ruhigen, strahlenden Vergebung noch in der klaren Lebendigkeit der Liebe. In sich war er ein großartiger, ruhiger, strahlender Mensch, aber in seiner geistigen Größe war er, ruhig gesagt, nicht ein kleines Licht, aber doch mehr ein Hilfloser.


 Es ist natürlich auch leichter gesagt als gehandelt und gelebt.  Genau, genau, du musst auch begreifen, in dieser Zeit gab es mächtige Gegner und somit bekamen solche Menschen nur einige kleine Mitteilungen durch geistige Ordner, durch Priester, durch liebevolle, geistige Menschen. Sie suchten gegenseitig Kontakt, konnten sich aber auch manchmal nicht finden. Somit war es nicht verwunderlich, dass ihr geistiger, ruhiger Strahl nicht hinausging und sie einfach in einer kleinen Wüste blieben. Also, du musst begreifen, dass sie oft diese Kommunikation nicht genügend hatten. Sir 25,3 Hast du in deiner Jugend nicht [Einsicht] gesammelt, wie solltest du's in deinem Alter erreichen?  Ich habe beobachtet, dass Menschen, die in jüngeren Jahren nicht einsichtig waren, es im Alter erst recht nicht sind. Das heißt, das gute sowohl als auch schlechte Eigenschaften sich im Alter verstärken.  Das ist sehr klar gesehen. Es kommen Eigensinn und Sturheit noch dazu, und die Macht ihres kleinen und großen Egos, Ruhelosigkeit und Qual des Körpers auch noch. Also, es sind hier schon hilflose körperliche Stauungen. Du musst alles mit einbeziehen. Sir 25,4 Wie schön steht den Grauhaarigen Urteilskraft an und den Betagten, dass sie Rat wissen! Sir 25,5 Wie schön steht den Alten Weisheit an und den Angesehenen Verstand und Überlegung! Sir 25,6 Der Kranz der Greise ist reiche Erfahrung, und ihre Ehre ist die Furcht des Herrn. Sir 25,7 An neun Dinge denke ich, die ich preisen muss in meinem Herzen, und das zehnte rühme ich mit meiner Zunge: Glücklich, wer sich an seinen Kindern freuen darf und wer bei Lebzeiten den Sturz seiner Feinde schaut!  Natürlich, wer sich in der lieblichen geistigen, feinen, strahlenden Welt ruhig steuern kann. Wenn du in deinem Leben als Mensch nun deinen genauen Weg gefunden hast, deinen klaren, ruhigen, lebendigen Weg gefunden hast, dann musst du in die Ruhelosigkeit nicht hineingehen und wirst, wenn du heimkommst, hier in der geistigen Welt sehr gut und korrekt ruhig aufgenommen. Man gibt dir nicht große Prüfungen mehr, und du wirst von guten geistigen Wesen hilfreich mitversorgt.  Wenn da steht, glücklich, wer bei Lebzeiten den Sturz seiner Feinde schaut, dann hört sich das so nach Schadenfreude an.


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 Das habe ich nicht gemeint. Ich habe mehr die Opferrolle, die Hilfe gebend die Hände reicht, gemeint.  Der Glückliche ist eben der, der über diesen Dingen steht.  Das ist gut gesagt. Sir 25,8 Glücklich, wer eine kluge Frau besitzt und wer nicht gleichsam Ochs und Esel an den Pflug spannt! Glücklich, wer mit der Zunge nicht ausgleitet und wer keinem Geringeren dienen muss!  Das ist korrekt.  Es kann ja jemand bei den Menschen als gering gelten, wenn er zum Beispiel arm oder mittellos ist, kein Zuhause hat und Mangel leidet, aber einem solchen Menschen zu helfen, zu dienen, ist doch eher christlich.  Natürlich, auch Menschen, die in Not geraten sind, die liebevoll Hilfe annehmen können, die leider aber noch nicht in ihrem Geist hilfreich, ruhig vergeben können, sind nicht gefangene, sondern auch lebendige geistige Wesen. Diese Menschen haben aber noch in ihrem Geist ihre Fesseln, und ihre Gedanken sind noch nicht ganz in dieser ruhigen Strahlkraft. Merke dir nur: Gib Hilfe, Opferung nie ganz, aber Hilfe den kleinen Armen nicht nur, auch den großen Fremden. Es ist nur deine geistige Haltung, die nun diese ruhige Vereinigung mit Hilfe gebender Klärung und Hilfe gebenden Gedanken nicht nur sucht, auch gibt. Aber meide Opferung. Ich meine mit Opferung, wenn du dich mehr und mehr in eine feindliche Abhängigkeit bringst, das meine ich mit Opferung. Sir 25,9 Glücklich, wer einen Freund gewann und wer vor aufmerksamen Ohren redet! Sir 25,10 Wie groß ist [auch] der, welcher Klugheit erlangte! Aber keiner ist größer als der Gottesfürchtige. Sir 25,11 Die Furcht des Herrn übertrifft alles; wer sie besitzt - wem könnte man ihn vergleichen?  Ich würde sagen, die allumfassende Liebe zu Gottvater übertrifft alles.  Natürlich, aber nun, wer ist in dieser Klarheit? Nur, ganz wenige, und die meisten gehen doch erst ihren kleinen Weg dorthin. Sie suchen immer Hilfe gebende kleine und große Menschen. Sie ruhen nie und kleben auch oft noch an der Materie. Hier klärt sich ruhig und strahlend Lebenshilfe gebend die Macht der Liebe ein.


Sir 25,12 Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Liebe zu ihm und das Vertrauen der Anfang der Gemeinschaft mit ihm.

Von der bösen und der guten Ehefrau Sir 25,13-26;26,1-27 Sir 25,13 Jede Wunde [ist erträglich] - nur keine Herzenswunde, und jede Bosheit - nur nicht Weibesbosheit, …  Vom Grundsatz her ist jede Bosheit etwas Negatives, egal ob von Mann oder Frau, und ob sie erträglich ist, ist auch individuell verschieden.  Genau, das hast du richtig gesehen. Das ist hier auch ein klein wenig falsch interpretiert. Das ist nie in dieser Gedankenform gegeben worden. Also kläre du es für dich genau ab. Du musst es so verstehen. Sir 25,14 jede Bedrängnis - nur keine Bedrängnis durch Gehässige, und jede Rache - nur nicht Weibesrache.  Hier verhält es sich genauso wie das zuvor Gesagte.  Die Gier des Mannes kann genauso schlimm sein oder noch ruheloser als die Weibesrache. In die Opferrolle gehen immer wieder Menschen, ohne dass es ihnen gesagt wurde, du musst es nicht tun. Geh freiwillig hinein, wenn du möchtest, aber lasse dich nie feindlich knebeln. Sir 25,15 Kein Gift ist ärger als Schlangengift und kein Zorn ärger als Weibeszorn. Sir 25,16 Lieber will ich bei einem Löwen und Drachen hausen, als mit einem bösen Weibe zusammenwohnen.  Eine Frau, die mit einem tyrannischen Mann verheiratet ist, hat es sicherlich genauso schwer.  Es ist nicht schlimmer und auch nicht besser. Damals waren die Frauen natürlich immer die Leidtragenden. Sie haben nicht genügend eigene menschliche Würde empfangen. Es ist aber im Grunde egal, ob es Frau oder Mann ist. Notwendig ist, dass die Klärung ruhig und strahlend ist. Kein Mensch, ob Mann oder Frau, kann sich anmaßen, Not dem anderen zu geben. Klärung und Hilfe sind notwendig. Liebe und Geborgenheit sind notwendig. Suche die Kommunikation, und das Leid wird hinausfliehen.


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Sir 25,17 Die Bosheit einer Frau verdüstert ihr Aussehen und macht ihr Antlitz finster wie das einer Bärin. Sir 25,18 Wenn ihr Mann bei seinen Freunden sitzt, so muss er wider seinen Willen aufseufzen. Sir 25,19 Wenig Bosheit kommt der Weibesbosheit gleich - möge das Los des Sünders sie treffen!  Du musst hier nicht auf diese hilflosen Gedanken eingehen. Sie stehen nicht mehr in eurer heutigen Zeit, im Morgenland natürlich noch immer. Hier ist zum Teil die Zeit stehen geblieben. Ihr müsst euch einfach darauf besinnen, dass Ordnung für Mann und Frau gleichermaßen wichtig ist, sucht sie.  Und wenn da steht, das Los des Sünders möge sie treffen, dann könnte man meinen, sie solle in Korrektur gehen.  Natürlich, es war kein Fluch, und es war kein ruheloser Sturm. Es ist einfach eine Korrektur, die Lebenshilfe gebend gewährt und auch klärend notwendig wird. Sir 25,20 Was ein sandiger Aufstieg für die Füße eines Alten, das ist ein keifendes Weib für einen stillen Mann. Sir 25,21 Auf die Schönheit einer Frau falle nicht herein, und begehre sie auch nicht wegen ihres Vermögens; … Sir 25,22 denn harte Knechtschaft und Schande ist's, wenn eine Frau ihren Mann erhalten muss. Sir 25,23 Einen bedrückten Sinn und ein mürrisches Gesicht und ein wundes Herz schafft ein böses Weib, schlaffe Hände und wankende Knie eine Frau, die ihren Mann nicht glücklich macht. Sir 25,24 Von einem Weibe nahm die Sünde ihren Anfang, und um seinetwillen müssen wir alle sterben.  Hiermit ist der sogenannte Sündenfall von Eva gemeint. Aber mit Eva hatte die Sünde nicht ihren Anfang genommen, sondern sie entstand durch Luzifers Abfall von Gott.  Sicher, es ist aber ein Symbol, und die Menschen haben dieses Symbol mehr verstanden als den Abfall der Engel von Gott. Das ist jetzt noch nicht gleich eine notwendige Korrektur, aber die Menschen werden in diese Klärung noch einmal gehen.  Durch die nicht bestandenen Prüfungen von Adam und Eva mit Gefolge in der damaligen Paradiessphäre musste der Wiederaufstieg der von Gott abgefallenen Engel über die Naturreiche und viele Erdenleben erfolgen.


 So steht es geschrieben und nur so ist es auch geschehen. Es erfolgt immer noch über das Tierreich bis hin zur Menschwerdung. Hier muss mal eine Ordnung wieder hineinkommen. Diese Opferrolle der Luziferanhänger ist nun nicht an der Tagesordnung, es ist aber an der Zeit, diese Geschehnisse mehr zu korrigieren. Es sind nicht mehr viele Wesen in dem Tierreich inkarniert. Es sind nur noch Pferde, Mäuse nie, aber Ratten, Kaninchen, auch Hunde und Katzen. Also, Pferde sind noch einige, aber auch sie werden mehr und mehr zum korrekten Geistmenschen geboren. Es sind nicht mehr viele. Dreihundert bis vierhundert Jahre noch, dann sind sie auch alle ein Mensch geworden.  Gibt es aber nicht auch noch Luziferanhänger, Fürsten aus dem Reich Luzifers, die noch in der Tiefe sind?  Nein, das ist nicht mehr. Ordne es an. Durch Luzifers Leben, er kam zuletzt vom Pferd zum Menschen. Erst wurde er im Mineralreich, dann in einer Ratte, weiter in einem Kaninchen, in einem Pferd inkarniert, und zuletzt wurde er als menschliches Kind in einem Indianerstamm in Kanada geboren. Hier wird er sich noch opfern und wird die Gesellschaft noch einmal aufrütteln, denn von ihm wird man noch, Geistiges nicht gleich, aber sehr Gerechtes hören. Also, an den Pranger wird man ihn nicht stellen.  Das heißt, dass Luzifers Mitstreiter sich auch alle im Aufstieg befinden.  Ja, nun, das hat er mitbewirkt, dass hier die letzten aus dem Tierreich in eine Hilfe gebende Zeit mit hinausdürfen. Und das hat er noch geistig interpretiert, bevor er in die Materie der Mutter Erde kam. Sir 25,25 Gewähre dem Wasser keinen Durchbruch und einer bösen Frau kein Herrschaftsrecht; … Sir 25,26 wenn sie deinem Winke nicht folgt, so schneide sie ab von deinem Fleische! Sir 26,1 Wohl dem Manne, der ein gutes Weib hat: die Zahl seiner Tage verdoppelt sich.  Das ist sicherlich übertrieben.  Nein, so kann man es nicht ganz sagen. Die verdoppeln sich nicht, aber er hat klarere Ruhe und wird mehr Zeit für sich finden und den Mut haben, Hilfe und Ordnung, Ruhe und Geborgenheit in sich einzunehmen und hinauszusenden, nichts weiter. Sir 26,2 Frieden.

Eine wackere Frau hegt ihren Mann, und er vollendet seine Jahre in


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Sir 26,3 Eine gute Frau ist eine gute Gabe: sie wird dem Gottesfürchtigen zuteil; …  Natürlich, das ist schon für den Mann eine große Hilfe, da der Mann ja nun ausgerichtet ist, Kinder, Frau, Gebäude, Eltern auch noch mitzuversorgen. Hier ist eine große, ruhige Vereinigung mit der Gemahlin notwendig. Wenn dieses nicht ist, kommt es leider auch zu Zerwürfnissen, Ruhelosigkeit und Qual.  Ich denke aber, dass dem Gottesfürchtigen nicht immer eine gute Frau zuteil wird.  Das ist korrekt, leider. Das wäre natürlich sehr im Sinne Gottes. Nur die Menschen sind sehr unterschiedlich, und sie können auch manchmal noch gar nichts dafür, weil der eine Ehegatte es nicht zulässt, den anderen wachsen zu lassen. Also müssen sie sich ruhelos klären, aber korrigieren in liebevoller Form und nicht mit hilfloser Opferung oder ruhelosem Streit. Sir 26,4 sei er reich oder arm - sein Herz ist fröhlich und sein Angesicht heiter zu jeder Zeit. Sir 26,5 Vor drei Dingen bebt mein Herz, und vor dem vierten fürchte ich mich sehr: vor Stadtklatsch, Volksauflauf und Verleumdung - dies alles ist widerwärtiger als der Tod! - … Sir 26,6 aber Herzeleid und Weh schafft eine eifersüchtige Frau, und die Geißel ihrer Zunge macht sich an alle heran. Sir 26,7 Ein böses Weib ist ein wundreibendes Ochsenjoch, wer es berührt, fasst einen Skorpion an. Sir 26,8 Ein trunksüchtiges Weib ist ein großes Ärgernis, denn es kann seine Schamlosigkeit nicht verbergen. Sir 26,9 Den unzüchtigen Sinn einer Frau kann man erkennen am Augenaufschlag und am Wimpernzucken. Sir 26,10 Über ein zügelloses Weib halte strenge Wacht, damit sie nicht, der Aufsicht ledig, nach ihrem Gutdünken handle. Sir 26,11 Einem Weibe mit dreisten Augen passe gut auf, und wundre dich nicht, wenn sie gegen dich sündigt. Sir 26,12 Wie ein durstiger Wanderer den Mund öffnet und vom ersten besten Wasser trinkt, so lässt sie sich vor jedem Pflocke nieder und öffnet ihren Köcher allen Pfeilen. Sir 26,13 Die Anmut einer Frau ergötzt ihren Mann, und ihre Klugheit erquickt sein Gebein. Sir 26,14 Ein schweigsames Weib ist eine Gabe des Herrn, und unbezahlbar ist ein wohlerzogenes Gemüt. Sir 26,15 Anmut über Anmut birgt ein schamhaftes Weib, und einen züchtigen Sinn wiegt kein Preis auf.


Sir 26,16 Wie die Sonne aufglänzt in Gottes Himmelshöhen, so auch die Schönheit einer wackeren Frau in ihrem wohlgeordneten Haus. Sir 26,17 Wie die Leuchte auf dem heiligen Leuchter erstrahlt, so auch die Schönheit eines Antlitzes auf einer aufrechten Gestalt. Sir 26,18 Wie goldene Säulen auf silberner Unterlage [ruhen], so schöne Beine auf wohlgebildeten Füßen. Sir 26,19 Mein Sohn, erhalte dir deine Jugendfrische unverbraucht und gib deine Kraft nicht Fremden hin. Sir 26,20 Suche im ganzen Gefilde den trefflichsten Acker aus, säe deinen Samen hinein und vertraue deiner Aussaat, … Sir 26,21 so werden dir deine Sprösslinge erhalten bleiben, und dein Geschlecht wird nicht überall [zerstreut] sein. Sir 26,22 Ein käufliches Weib ist dem Speichel gleichzuachten, ein verheiratetes aber wird für ihre Liebhaber zu einem Turme des Todes. Sir 26,23 Ein gottloses Weib wird dem Gesetzesverächter zuteil, ein frommes aber wird dem Gottesfürchtigen geschenkt.  Das hatten wir schon bei Vers 26,3 behandelt.  Ja, genau. Sir 26,24 Ein zuchtloses Weib ertötet ihr Schamgefühl, eine züchtige Frau aber ist selbst gegen ihren Mann zurückhaltend. Sir 26,25 Ein zügelloses Weib ist einem Hunde gleichzuachten, ein schamhaftes aber fürchtet den Herrn. Sir 26,26 Eine Frau, die den eignen Mann ehrt, erscheint allen als weise, missachtet sie ihn aber frech, so wird sie von allen als gottlos erkannt. Sir 26,27 Ein kreischendes und keifendes Weib erscheint wie eine Kriegstrompete, die [zum Kampfe] aufruft; jeder Mann aber, dessen Seele gleich geartet ist, muss sein Leben in Kriegsnot verbringen.  Das ist auch nötig, weil er jetzt korrigieren lernen kann. Wie soll er es wissen, wenn er nicht in diese geistlose, ruhelose Qual kommt. Es ist immerhin für beide eine Korrektur, die manchmal lebensnotwendig ist.

Vom Rückfall in die Sünde Sir 26,28-29;27,1-3 Sir 26,28 Zweier Dinge wegen ist mein Herz bekümmert, und um des dritten willen steigt Zorn in mir auf: wenn ein mächtiger Mann verarmt und darben muss und wenn angesehene Leute in Verachtung geraten; wenn sich aber einer


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von der Gerechtigkeit zur Sünde wendet, so wird ihn der Herr fürs Schwert bestimmen.  Nun, das kannst du so stehen lassen.  Dort steht, so wird der Herr ihn fürs Schwert bestimmen, das heißt, er muss noch dem Prinzip von Ursache und Wirkung dafür einstehen.  Genau, er muss Korrektur und Klärung hinnehmen und Ordnung schaffen.

Gefahren des Handelsstandes Sir 26,29 Nicht leicht bleibt ein Kaufmann vor Fehl bewahrt, und ein Händler ist nicht freizusprechen von Sünde. Sir 27,1 Um Geldes willen haben [schon] viele gesündigt, und wer reich zu werden strebt, wendet das Auge ab [von Gottes Gebot]. Sir 27,2 Wie ein Pfahl zwischen Steinfugen eingerammt wird, so drängt sich die Sünde zwischen Kauf und Verkauf. Sir 27, 3 Wer nicht mit Eifer an der Gottesfurcht festhält, dessen Haus wird in Bälde zusammenstürzen.

Von der Menschenkenntnis Sir 27,4-10 Sir 27,4 Wie beim Schütteln des Siebes der Unrat zurückbleibt, so beim Durchforschen des Menschen seine Unlauterkeiten. Sir 27,5 Das Töpfergeschirr muss im Brennofen geprüft werden, der Mensch aber wird erprobt, indem man ihn durchforscht. Sir 27,6 Wie der Baum gepflegt wird, das erweist seine Frucht; so erweist das Untersuchen, wie der Mensch gesinnt ist. Sir 27,7 Lobe keinen, ehe du ihn durchforscht hast, denn dadurch werden die Menschen erprobt.  Das heißt, wenn man ehrliche und aufrichtige Anerkennung gibt, dann werden die Menschen in ihrem diesbezüglichen Handeln bestärkt.  Natürlich, weil sie hier Ordnung finden, weil sie Hilfe gebende Leichtigkeit vorfinden, und weil sie sich nicht bestehlen. Es ist also nicht nur eine leichte Ordnung, es ist auch eine befriedigende Ordnung.


 Wenn dort steht, lobe keinen, ehe du ihn nicht durchforscht hast, dann heißt es, man soll sich das erst mal ansehen, ob er eines Lobes würdig ist?  Das ist, meine ich, nicht so. Du bist im ersten Moment eingenommen, bist blind und siehst ihn nicht so, wie er eigentlich ist. Du möchtest ihn in seinem Glanz, so wie er sich dir gegenüber gibt, sehen. Also, er kann sehr prunkhaft auftreten, sehr liebenswürdig auftreten und ist es im Grunde gar nicht. Ordne den Menschen nicht nach seinem Äußeren, sondern suche sein Handeln und seine ruhige Stille. Wenn du ihn da genau ansiehst und ihn findest, dann hast du es genau geklärt. Sir 27,8 Wenn du der Gerechtigkeit nachjagst, wirst du sie erlangen und wirst sie anziehen wie ein Ehrenkleid. Sir 27,9 Jeder Vogel lässt sich bei seinesgleichen nieder; so kommt die Wahrheit zu denen, die sie üben. Sir 27,10 Der Löwe lauert der Beute auf, desgleichen die Sünde denen, die Unrecht tun.

Warnung vor Schwätzern Sir 27,11-15 Sir 27,11 Die Rede des Weisen ist allzeit Weisheit, der Tor aber ist wechselvoll wie der Mond. Sir 27,12 Unter Unverständigen halte deine Zeit zu Rate, unter Einsichtigen aber nimm dir reichlich Muße. Sir 27,13 Die Rede der Narren ist ein Gräuel, und ihr Lachen ist voll sündhafter Ausgelassenheit. Sir 27,14 Beim Schwören der Gottlosen sträuben sich die Haare, und vor ihrem Zank hält man sich die Ohren zu. Sir 27,15 Der Hader der Übermütigen bringt Blutvergießen, und ihr Fluchen ist unerträglich anzuhören.  Das ist aber doch ein bisschen zu pauschal.  Ja, aber nehme es mal so an. Die Menschen konnten es oft sehr gut vertragen. Also lass es mal, sieh es nicht so eng.


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Verrate keine Geheimnisse! Sir 27,16-21 Sir 27,16 Wer Geheimnisse verrät, verliert das Zutrauen, und er findet keinen Freund nach seinem Herzen. Sir 27,17 Liebe den Freund und halte treu zu ihm, doch hast du seine Geheimnisse verraten, so laufe ihm nicht [mehr] nach; … Sir 27,18 denn gleichwie ein Mensch sein Erbgut vergeudet, so vergeudest du die Freundschaft deines Gefährten, … Sir 27,19 und wie man einen Vogel aus der Hand entwischen lässt, so hast du den Freund fahren lassen und wirst ihn nicht [wieder] erhaschen. Sir 27,20 Lauf ihm nicht nach - er hat sich weit entfernt und ist entflohen wie die Gazelle aus dem Fangnetz. Sir 27,21 Denn eine Wunde kann man verbinden und nach einem Zank sich versöhnen, wer aber Geheimnisse verriet, hat nichts mehr zu hoffen.

Warnung vor Falschheit Sir 27,22-29 Sir 27,22 Wer mit den Augen zwinkert, der schmiedet Böses, und wer ihn durchschaut, hält sich ferne von ihm. Sir 27,23 In deiner Gegenwart ist seine Rede gar lieblich, und er bewundert deine Worte; nachher aber ändert er seine Rede, und in deine Worte legt er einen anstößigen Sinn. Sir 27,24 Vieles hasse ich, doch nichts gleichwie ihn, ihn hasst und verflucht auch der Herr. Sir 27,25 Wer einen Stein emporwirft, auf den fällt er zurück, und ein hinterlistiger Hieb verwundet den, der ihn führt. Sir 27,26 Wer eine Grube gräbt, fällt selbst hinein, und wer eine Schlinge legt, wird in ihr gefangen. Sir 27,27 Wer Böses tut, auf den wälzt es sich [zurück], und er weiß nicht, woher es ihm kommt. Sir 27,28 Spott und Hohn ist das Los der Stolzen, und die Strafe lauert auf sie wie ein Löwe. Sir 27,29 Im Netze verfangen sich [alle], die sich am Sturz der Frommen ergötzen, und der Schmerz verzehrt sie [schon] vor ihrem Tode.  Wäre es nicht besser, wenn man sagte, nach dem Prinzip von Ursache und Wirkung sind sie für ihr Denken, Wollen und Handeln voll verantwortlich?  Nur wer weiß es schon? Klärung und ruhige, klare Gedankenfindung und Gedankenformen sind notwendig. Sie haben alle noch einen geistigen weiten


Weg und klären ihn nicht immer ganz ruhig, mehr mangelhaft ab. Suche immer deinen klaren, meisterlichen Weg. Finde ihn in dir selbst und nicht in deinem Gegenüber und such nicht feindliche Klärung nur bei anderen, sondern du musst ruhige Vereinigung, Hilfe gebende Klärung, Loslassen und Vergebung in deinem Selbst erst finden.

Warnung vor Zorn, Rache und Streit Sir 27,30;28,1-13 Sir 27,30 Groll und Zorn - auch das sind abscheuliche Dinge, und [nur] ein sündhafter Mensch hält daran fest. Sir 28,1 Wer sich rächt, wird auch des Herrn Rache erfahren; der wird ihm seine Sünden gründlich anrechnen. Sir 28,2 Vergib deinem Nächsten das Unrecht, dann werden auch dir die Sünden erlassen, wenn du darum bittest. Sir 28,3 Wenn ein Mensch Zorn gegen den andern hegt, sollte er vom Herrn Heilung erwarten dürfen? Sir 28,4 Für einen Mitmenschen gleich ihm hat er kein Erbarmen - sollte er dann für seine eignen Sünden [um Gnade] flehen dürfen? Sir 28,5 Er, der doch Fleisch ist, bewahrt seinen Groll - wer sollte denn seine Sünden sühnen wollen? Sir 28,6 Denke an das Ende - und lass ab von der Feindschaft, an Vergehen und Sterben - und enthalte dich der Sünde. Sir 28,7 Denke an die Gebote - und grolle dem Nächsten nicht, an den Bund mit dem Höchsten - und übersieh, was gefehlt ward. Sir 28,8 Halte dich fern von Streit, so wirst du weniger sündigen. Denn ein zornmütiger Mensch entfacht Streit, … Sir 28,9 und ein sündhafter Mann macht Freunde uneins und sät Hader unter friedsame Leute. Sir 28,10 Je mehr Brennstoff ein Feuer hat, desto mehr flammt es, und je gewichtiger ein Streit ist, desto größer wird er; je mächtiger ein Mensch ist, desto heftiger wird sein Groll, und je reicher einer ist, desto mehr steigert er seinen Grimm. Sir 28,11 Harz und Pech lassen Feuer entbrennen, und ein hitziger Streit lässt Blut fließen. Sir 28,12 Bläsest du auf einen Funken, so brennt er, speist du darauf, so erlischt er, und beides kommt aus deinem Munde hervor.


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Warnung vor Zungensünden Sir 28,13-36 Sir 28,13 Auch die dritte Zunge soll verflucht sein, denn sie hat viele friedsame Leute ins Verderben gebracht. So nannte man die Zunge des Verleumders, der zwischen zwei Menschen Unfrieden stiftet. Sir 28,14 Die dritte Zunge hat viele heimatlos gemacht und sie von Volk zu Volk getrieben; sie hat feste Städte zerstört und Fürstenhäuser niedergerissen. Sir 28,15 Die dritte Zunge hat wackere Frauen [aus dem Hause] verstoßen und hat sie um die Frucht ihrer Arbeit gebracht. Sir 28,16 Wer auf sie hört, findet niemals Ruhe und kann nicht in Frieden wohnen. Sir 28,17 Der Hieb der Geißel bringt Striemen hervor, der Hieb der Zunge aber zerbricht die Knochen.  Ich würde sagen, am Hieb der Zunge kann der Mensch seelisch zerbrechen.  Nicht nur, auch körperlich kann er zerbrechen. Es kommt darauf an, wie es nun gesehen wird, aber im Grunde kannst du beides klar mit einbinden, physisch und auch psychisch. Körperlich, dass du einfach hier einem Menschen ruheloses Siechtum gibst und nicht bedacht hast, dass es Gräuel ist und dass du noch Klage in deinem Herzen hast. Also opfere dich nicht groß, aber gehe in die Korrektur, in die ruhige Vereinigung mit der göttlichen Liebe. Wenn du in dieser klärenden Liebe bist oder noch hinaufgehen möchtest, dann wirst du die Quelle des Lichtes finden, und nur diesem Lichtstrahl wirst du folgen. Also, kläre nur ab: Ich gebe meinen Mitmenschen klare, ruhige, sachliche Gedanken, und ich werde ihnen Klage, Leid, Gier, Zorn, Streit und Opferung nie auferlegen noch befehlen. Sir 28,18 Viele sind durch des Schwertes Schärfe gefallen, doch nicht so viele, als durch die Zunge zu Fall kamen. Sir 28,19 Wohl dem, der vor ihr bewahrt bleibt und ihrer Wut nicht anheimfällt! Wohl dem, der ihr Joch nicht schleppen muss und nicht mit ihren Stricken gebunden ist! Sir 28,20 Denn ihr Joch ist eisern, und ihre Stricke sind ehern. Sir 28,21 Durch sie zu sterben, ist ein schlimmer Tod, und vorzuziehen ist ihr die Unterwelt.  Kannst du uns diesen Absatz erläutern?  Ich kann da überhaupt keine Ordnung hineinbringen. Löse dich mal von diesen Gedanken. Es kann nicht so geschrieben worden sein. Hier sind Korrektur- und Gedankenfehler.


Sir 28,22 Über die Frommen hat sie keine Gewalt, und sie werden nicht von ihrer Flamme versengt.  Mann könnte auch sagen, über die geistig klaren, liebevollen Menschen hat sie keine Gewalt, denn sie gehen nicht mehr in die Klage.  Genau, das kannst du korrekt sagen. Das sehe ich auch so. In die Opferung werden sie nicht mehr hineingehen, ruhelose Wut werden sie nicht mehr hineingeben. Ich denke aber, du kannst es so lassen. Sir 28,23 Die aber den Herrn verlassen, verfallen ihr, und sie verzehrt sie, ohne je zu erlöschen; sie wird auf sie losgelassen wie ein Löwe und zerfleischt sie wie ein Panther.  Die klagenden Menschen gehen durch sie oft in Klage, kann das auch so gesagt werden?  Nein, das sehe ich nicht so. Natürlich ist die Zunge ja euer Kommunikationsorgan mit, und die Zunge ist ja hier mehr gemeint als Hilfe gebender Leiter oder als ruheloses Schwert. Ich denke mir, wenn du das hier mehr als eine innige, Hilfe gebende Kommunikation verstehst, dann wäre es eine klärende, gedankliche Notwendigkeit, die eine ruhige Vereinigung mit ihrer Gemeinschaft sucht und auch Klärung notwendig vollziehen kann. Wenn du es nun aber als ein Schwert siehst, dann möchte ich sagen, ist es Qual, Ruhelosigkeit und manchmal auch Siechtum, und dann gibt es diese Korrekturen in Hilfe gebender Liebe leider nicht. Sie gehen in Feindschaft und Hass, und es kommt sogar zu Kriegen und zu klagenden Auseinandersetzungen. Du musst nur hier die goldene Mitte noch finden, und die goldene Mitte ist die Quelle der Liebe, der Hilfe gebenden Bereitschaft und das Suchen nach Möglichkeiten, nach ruhigen Vereinbarungen, nach klärenden Menschen, die nun die Notwendigkeit einsehen oder Hilfe und Ordnung geben können. Mehr sehe ich da nicht. Notwendig ist, dass ihr diese klaren Geheimnisse in der einfachen Lehre des Menschen findet: Ich gebe dir meine Hilfe, meine Liebe, meine Ordnung und mein ruhiges Verständnis. Gib du mir nichts anderes. Ich gebe meinen klagenden Mitmenschen meine Vergebung, meine Ordnung, meine ruhigen, sachlichen Gedanken. Ich klage sie nicht an, sondern suche in ihnen einen liebevollen Strahl. Geh nun so mit deinen Mitmenschen um, und du wirst diese feindliche Opferung und Qual, die Lebenshilflosigkeit nie einnehmen müssen. Die Menschen haben noch nicht genügend bedacht, dass sie manchmal ganz allein für eine ruhig vereinte, korrigierende Klärung sorgen können, dass sie den


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ruhigen Klang der Sachlichkeit nicht nur, auch der Hilfsbereitschaft geben können. Gib immer den Menschen einen klaren, ruhigen Rat: Ihr müsst nachdenken, ihr müsst meinem Gedanken nicht nachgehen, ihr müsst in euch den eigenen klaren Frieden finden. Ihr seid ganz allein für euch verantwortlich, nie ein anderer. Hilfe gewähren ist notwendig. Hilfe und Liebe ausstrahlen ist die Macht des Geistes. Ordnung suchen liegt in der Natur des Menschen. Gebt eurer Natur einen Hilfe gebenden kleinen Halt. Diese ruhige strahlende Liebe ist in euch. Ihr müsst nur die geistige, innige, klare Ruhe und die Vereinigung mit Gottvater in euch finden. Geht nur diesen ruhigen, strahlenden Weg, ihr lieben, geistigen und guten Menschen. Ordnung in euch zu suchen ist notwendig, und dann geht in die Gemeinschaft und tut das Gleiche. So suche deine Mitmenschen auf, wenn sie nicht geben können, wenn sie klagen, wenn sie ruhelos sind, wenn sie vereinsamen. Ich möchte euch nun dafür ein Gebet geben: Komme du, mein Vater, und du, mein König Jesus Christus, jetzt zu mir. Finde du, mein Vater, in mir einen klaren Lebensfunken. Not, Ruhelosigkeit gehe nun von mir. Kläre du mich auf, wenn ich meine Gedanken nicht genügend hilfreich finde. Gib du Gedanken für Vergebung. Kläre in Liebe meine Gedanken. Gib du auch meiner Gemeinschaft feine, notwendige Vergebung. In mich ist klare Ruhe eingegangen. In mir ist die klare Kommunikation mit meinen Geschwistern gegeben. Hilfe, Liebe und Geborgenheit suche ich jetzt bei dir, mein Gottvater. Durch Jesum Christum, unseren König. Löse du meine Gefangenschaft, meine Hilflosigkeit und auch meine Ruhelosigkeit auf. Jesu Liebe ist grenzenlos. Ich habe sie gefunden. Ordne du für mich meinen klaren Lebensweg in ruhiger, strahlender Liebe. Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, Amen. Sir 28,24a Sieh, deinen Weinberg umzäunst du mit Dornen: Sir 28,25b so setze auch deinem Munde Tür und Riegel! Sir 28,24b Dein Silber und Gold verschließest du: Sir 28,25a so brauche auch für deine Worte Waage und Gewicht! Sir 28,26 Gib acht, dass du mit der Zunge nicht strauchelst und nicht zu Falle kommst vor dem, der darauf lauert!  Ich würde sagen, dass es sinnbildlich Luzifer ist, der darauf lauert, oder könnten es auch niedere, uneingereihte Geistwesen sein, die an dem Streit der Menschen ihre Freude haben?


 Die Geistwesen in den höheren Ebenen sonnen sich nie in Hilflosigkeit, Klage oder ruhelosem Zorn. Sie sind in einer klaren, liebevollen Gemeinschaft verbunden. Hier sind die Menschen gemeint, die feindlichen, hilflosen, ruhelosen und vereinsamten auch noch mit. Sie können leider manchmal nicht genügend ihre kleine noch große Liebe geben. Also es sind die Menschen und nicht die uneingereihten Geistwesen damit gemeint.  Könnten es auch Geistwesen aus niedrigen Ebenen sein?  Nein, die können euch nie erreichen. Sie können mit euch keine Kontakte aufnehmen.  Aber vielleicht mit anderen Menschen, die noch nicht so in ihrer Liebe sind.  Natürlich, das ist möglich.

Vom Borgen und Bürgen Sir 29,1-20 Sir 29,1 Frömmigkeit beweist, wer seinem Nächsten darleiht, und wer ihm hilfreiche Hand bietet, hält die Gebote. Sir 29,2 Leihe dem Nächsten zur Zeit, da er in Not ist - und du, [Schuldner,] bezahle es dem Nächsten zur rechten Zeit wieder zurück. Sir 29,3 Halte deine Zusage und verfahre redlich mit ihm, so wirst du allezeit erlangen, wessen du bedarfst. Sir 29,4 Mancher sucht um ein Darlehen nach, aber er bereitet dem, der ihm half, [nur] Verdruss. Sir 29,5 Bis er's erhält, küsst er ihm die Hand und bittet gar demütig um des Nächsten Gut; doch wär's zur Rückerstattung Zeit, so schiebt er die Frist hinaus, zahlt [nur] mit Klagereden und gibt den Zeitläuften Schuld. Sir 29,6 Wenn er [schließlich] etwas aufbringt, so erhält der Gläubiger kaum die Hälfte und muss das als einen Glücksfund betrachten; sein Geld ist seinen Händen entfahren, und als Zugabe bekommt er jenen noch zum Feinde: mit Flüchen und Schmähworten zahlt er ihm heim und mit Schande anstatt mit Ehre. Sir 29,7 Nicht aus Bosheit wollen viele vom Darleihen nichts wissen, sondern weil sie fürchten, ohne Not um ihr Geld zu kommen. Sir 29,8 Mit einem Unglücklichen aber habe Geduld, und aus Barmherzigkeit lasse ihm Zeit! Sir 29,9 Wie es geboten ist, nimm dich des Armen an, und weil er bedürftig ist, so schicke ihn nicht leer von dannen.


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Sir 29,10 Verliere [lieber] dein Geld um eines Bruders und Freundes willen, als dass du es unter Stein und Mauerwerk rosten lassest. Sir 29,11 Lege dein Vermögen so an, wie es den Geboten des Höchsten entspricht, das wird dir mehr Nutzen bringen, als Gold [es könnte]. Sir 29,12 Häufe in deinen Schatzkammern Mildtätigkeit an, und sie wird dich aus allem Ungemach erretten. Sir 29,13 Besser als ein starker Schild und als ein wuchtiger Speer wird sie für dich streiten vor dem Feind. Sir 29,14 Ein braver Mann bürgt für seinen Nächsten; wer aber die Scham verloren hat, lässt ihn im Stich. Sir 29,15 Die Wohltaten des Bürgen vergiss nicht, denn er hat sich für dich aufgeopfert. Sir.29,16 Ein schlechter Mensch missachtet die Güte des Bürgen, … Sir 29,17 und [nur] wer seinen Schöpfer vergisst, vergisst seinen Retter. Sir 29,18 Das Bürgen hat schon viele Wohlhabende zugrunde gerichtet und hat sie hin und her geworfen wie eine Meereswelle, hat angesehene Leute aus der Heimat getrieben, dass sie unter fremden Völkern umherirrten. Sir 29,19 Ein schlechter Mensch fällt [leicht] in Bürgschaftspflicht, und wer schnödem Gewinn nachjagt, verfällt den Prozessen. Sir 29,20 Bürge für den Nächsten nach deinem Vermögen, aber achte auf dich selbst, dass du nicht zu Schaden kommest.

Vorzug der Heimat vor der Fremde Sir 29,21-28 Sir 29,21 Die Hauptsache zum Leben sind Wasser und Brot und Wohnung und Kleidung, die Blöße zu decken. Sir 29,22 Besser das Leben des Armen unter schirmendem Dache als herrliche Leckerbissen in fremdem Hause. Sir 29,23 Gib dich zufrieden, sei's mit viel, sei's mit wenig, damit du den Vorwurf fremder Herkunft nicht hören müssest. Sir 29,24 Schlimm ist ein [Wander-] Leben von Haus zu Haus, und wo du fremd bist, darfst du den Mund nicht auftun. Sir 29,25 Bist du ein Ausländer, so musst du Schmach hinunterschlucken und überdies bittere Worte hören: Sir 29,26 «Komm her, Fremder, rüste den Tisch, und hast du etwas zur Hand, so gib mir zu essen», … Sir 29,27 [oder:] «Geh hinaus, Fremder, mach einem Würdigeren Platz; ein Volksgenosse ist bei mir eingekehrt, der der Bewirtung bedarf.» Wörtlich: «Geh hinaus, Fremder, vor der Ehre.» Sir 29,28 Hart ist dies für einen verständigen Mann: der Vorwurf wegen der Herkunft und das Schimpfwort «Wucherer».


Über Kindererziehung Sir 30,1-13 Sir 30,1 Wer seinen Sohn lieb hat, spart an ihm die Rute nicht, auf dass er zuletzt Freude an ihm erlebe.  Feingeistige und auch hilflose Kinder sind anders zu erziehen als klagende.  Sie sind viel leichter zu erziehen und ordnen sich schneller ein. Sie haben ihre Leichtigkeit nicht abgegeben.  Der Text müsste entsprechend differenziert werden.  Genau, nur wer kann es differenzieren? Es ist nur eine kleine Minderheit. Sir 30,2 Wer seinen Sohn in Zucht hält, wird Nutzen an ihm haben, und inmitten der Bekannten darf er sich seiner rühmen. Sir 30,3 Wer seinen Sohn unterrichtet, macht den Feind eifersüchtig, und in Gegenwart der Freunde darf er über ihn frohlocken. Sir 30,4 Stirbt der Vater, so ist's, als wäre er gar nicht tot; denn einen, der ihm gleich ist, hat er hinterlassen.  Ich denke, dass ein Sohn, selbst bei entsprechender Erziehung, nicht so sein muss, wie der Vater, denn er hat ja seinen eigenen Geist, seine eigene Begabung. Er ist ein Individuum für sich.  Das ist klar, aber die Gene spielen manchmal bei euch Menschen eine große Rolle und das ist damit gemeint. Sir 30,5 Bei seinen Lebzeiten war es sein Ergötzen, ihn zu sehen, und auch beim Sterben ist er nicht betrübt. Sir 30,6 Gegen die Feinde hinterlässt er einen Rächer und für die Freunde einen, der Wohltat vergilt.  Es wäre schlimm, wenn der Sohn Rache an den Feinden des verstorbenen Vaters üben müsste. Das widerspräche dem Grundsatz der Lehre unseres Herrn Jesus Christus. Wo wäre denn da die Liebe und die Vergebung?  Die Vergebung wird dieser Mensch einmal nur in der geistigen Welt noch finden. In der menschlichen nie, weil er in seinem klagenden Hochzeitskleid gefeiert wurde. Er sucht Ruhelosigkeit, Opferung und Qual. Ich gebe ein Beispiel: Der kleine Monarch Hitler in Germanien hatte einen großen inneren Druck. Die eigene, hilflose Mutter suchte immer wieder Klage und Leid hinauszusenden. Sie hatte nicht einem kleinen Kaufmann, einem


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großen Kaufmann, nicht einem Hebräer, einem Juden Hilfe gegeben. Sie hatte dafür nie genügend Lohn, noch ruhige, strahlende Gedanken empfangen. Hier kam noch dazu, dass er weder einen Papa noch einen guten Opa hatte. Die Mutter hatte nicht nur großes Leid, sie suchte auch die Klage. Hier gingen die Klage und das große Leid auf den Sohn über. Sie hatte unbewusst das erreicht, was sie immer wollte. Der Sohn musste nicht ihre Herrschsucht ausführen, aber ihre Klage und ihren Mordauftrag auch noch.  Es sind demnach die Gene und die Erziehung.  Es war die klagende Erziehung. Es wurden immer wieder Gedanken der Feindschaft und der Ruhelosigkeit gegeben, nie Gedanken der Vergebung und der Hilfe gebenden Liebe, nie Gedanken: Ich finde nun, ich sollte mich meinem Kind gegenüber nicht in dieses Leid hineinbewegen. Ich muss Ruhe bewahren, um diesem Kind die Liebe zu geben, damit es nicht in seiner ruhigen, strahlenden Seele vergiftet wird. Sir 30,7 Wer seinen Sohn verzärtelt, bekommt eigne Wunden zu verbinden, und sooft dieser schreit, erbebt sein Herz.  Das ist genau richtig, lass es so.  Aber es muss nicht so sein.  Nein, aber es kann so sein. Sir 30,8 Ein Pferd, das man nicht bändigt, wird störrisch; und ein Sohn, dem man die Zügel schießen lässt, wird frech. Sir 30,9 Verwöhne dein Kind, und es wird dein Schrecken werden, tändle mit ihm, und es wird dir Kummer bereiten. Sir 30,10 Schäkere nicht mit deinem Sohn, damit du dich nicht grämen und am Ende mit den Zähnen knirschen musst. Sir 30,11 Sei ihm in seiner Jugend nicht zu Willen und lass ihm seine Streiche nicht durchgehen. Sir 30,12 Beuge seinen Kopf, wenn er noch jung ist, und schlage seine Lenden, solange er klein ist, damit er dir nicht frech entgegentrete und deiner Seele durch ihn Kummer erwachse.  Was sagst du dazu?  Das ist korrekt, ordnungssuchend hier im Kleinen wie im Großen. Die Menschen sind nun, wie du schon gesagt hast, individuell verschieden. Sie sind manchmal zu kleinen Herrschern, manchmal auch zu kleinen Tyrannen und auch oft zu liebevollen, helfenden Menschen geboren. Nun, so sind sie alle sehr


verschieden. Kannibale ist keiner, nur sie müssen eine Leitung haben. Ihre Mutter ist nun hierfür genau angesprochen, der Papa ein klein wenig mit. Such die Kinder nie in Gefangenschaft oder in Opferung auf. Gib ihnen klare, ruhige Strenge, ja, Hilfe gebende Kenntnisse. Nie Ruhe geben, wenn ihr nun Leid empfangen habt, dann müsst ihr nicht weinen, sondern klären, dass Leid nie wieder gegeben werden kann. Leider haben nicht alle Eltern diese leichten Kinder. Viele haben auch gedankenlose und auch kleine Kriminelle noch. Ihr solltet hier nun einiges begreifen: Jedes Tier wird von seiner Mutter erzogen. Nun, so genau soll es bei den Menschen nicht ganz sein, aber der Mensch hat eine lange Kinderzeit, nicht wie das Tier. Er muss sich in dieses lange Leben einfinden können. Jesus suchte einmal Kinder mit liebevollem Blick auf, die lebendig in sich waren, schmutzige Kleider und hilflose Nahrung hatten. Diese Kinder waren verdreckt und im Leid. Die Mutter hatte sie nicht verstoßen, gab ihnen aber nur etwas, wenn sie genügend Nahrung hatte und es selbst nicht mehr essen wollte. Sie hat ihre Mutterpflichten einfach vernachlässigt. Jesus gab diesen Kindern seine Liebe und die Geborgenheit. Die Mutter wurde von ihnen genommen. Es ist aber meistens anders. Die Kinder werden nicht Opfer, die Eltern werden Opfer ihrer eigenen Erziehung. Wenn die Kinder nicht richtig erzogen werden, können sie ihnen keine richtige Liebe geben. Die Kinder müssen eine ruhige, strenge Erziehung empfangen. Sie sind nicht alle gleich willens. In ihnen steckt manchmal ein kleiner Bock. Also müssen sie diesen Bock lösen. Das kann nur individuell geschehen, aber nie klagend, sondern mit kleinen Strafen, die möglichst sehr genau treffend sind. Diese Kindererziehung ist nicht immer ganz einfach. Die Eltern haben manchmal nicht die Kinder, die zu ihrer Vorstellung über die Erziehung passen. Somit müssen sie sich ruhelos mit klagenden, feindlichen Gedanken vereinigen. Die Kinder müssen ihre ruhige Vereinigung in der Familie haben. Ihr Los darf nicht zu schwer sein, aber ihre Erziehung muss die Korrektur des Lebens bedeuten. Ich möchte nur sagen, die Kinder sind manchmal nicht nur in ihrer Lebendigkeit hilflos, sie sind auch noch nicht erwachsen. Das müssen einfach die Eltern und die Mütter ganz besonders einbringen. Nur, die Kinder sollen nicht lieblos erzogen werden. Sie müssen genau wissen, wie weit ihre Grenze reicht. Jede Familie hat einen eigenen Rand, darüber darf es nicht hinausgehen, und das muss auch eine Einigkeit in der Erziehung der Eltern sein. Es kann nicht sein, dass die Mutter versucht Nein zu sagen, und der Papa gibt nach. Auch hier ist eine klare, lebendige, freie Erziehung notwendig. Die Mutter sollte das Kind erziehen, nur manchmal ist es notwendig, dass der Papa dann ein Machtwort mitgibt, aber nie gegen die ruhige Information der Mutter. Da macht er sich dann zum Sündenbock. Er kann es ausgleichen, wenn er meint, die Mutter hat hier vielleicht zu herrisch gehandelt, dann sollte er mit der Mutter ein Gespräch führen, aber nie es den Kindern zeigen. Sie sind kleine Luder, und sie wissen


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ganz genau, wo sie es machen können und wo nicht. Sie haben schon längst bemerkt, ob die Mutter nachgibt oder der Papa nachgibt. So haben sie ihre kleinen Lücken und schlüpfen schnell da hindurch. Mutter sollte das klare Recht sprechen, und wenn sie es nicht kann, soll sie den Vater zur Hilfe holen. Nur, der Papa darf ihr nie ins Handwerk pfuschen. Er kann es mit ihr nachher ruhig absprechen, und sie wird sich dann in eine kleine Ordnung eingeben, aber nie in Gegenwart der Kinder dieses tun. Sir 30,13 Halte deinen Sohn in Zucht und schwerem Joch, dass er sich nicht töricht gegen dich auflehnt.  Das mit dem schwerem Joch halte ich nicht für gut.  Es ist in dieser Zeit aber normal gewesen. Vor zweitausend Jahren war es eine Notwendigkeit, damit diese Kinder in ihrer lebendigen, heilen Welt blieben, denn sie haben feindliche Last nicht gekannt, und sie wurden in den Familien liebevoll betreut. Heute nun, so sehe ich es bei euch in Germanien, haben die Kinder leider viel zu viele Rechte, und das müsste hier einmal hilfreich verändert werden. Hier war es eine Notwendigkeit, dass diese Kinder eine klare, harte Schule haben. Es war nicht anders möglich.

Gesundheit und Frohsinn ist besser als Reichtum Sir 30,14-25;31,1-4 Sir 30,14 Besser arm mit kräftigem Körper als reich, aber am Leibe geschlagen. Sir 30,15 Ein Leben in Gesundheit will ich lieber als Feingold, einen frohen Sinn lieber als Perlen. Sir 30,16 Kein Reichtum geht über den Reichtum der Gesundheit und keine Freude über ein frohes Herz. Sir 30,17 Besser der Tod als Siechtum und besser die ewige Ruhe als ständiges Leiden.  Aus geistiger Sicht bedeutet ständiges Leiden ja Korrektur und wäre somit besser als der Tod.  Der Mensch möchte alles gleich hinwerfen und nicht leiden und schon gar keine Schmerzen und Ruhelosigkeiten erdulden. Er löst sich gerne von dieser Korrespondenz: Suche die Liebe in dir, suche die Vergebung in dir und kläre deine Gedanken mit freien, klaren, guten Menschen ab.


 Wenn dieses Buch ein Buch der Weisheit sein soll, dann bedarf es ja eines entsprechenden Hinweises.  Natürlich, und das sind die Gedanken der Hilfe gebenden Jesusliebe. Jesus hat seine Hilfe und seine Liebe ganz besonders den Kindern gegeben, aber auch den Müttern. Er hat die Väter gar nicht mal so einbezogen, weil die meisten für die Kindererziehung nicht genügend frei waren. Somit hatte die Mutter das in dieser Zeit einfacher. Du musstest also ruhige Vereinigung mit der Familie durch eine hilflose Mutter nicht haben. Die Mütter waren in ihrer Erziehung nun so geformt, dass sie im Grunde ihres lieben Herzens klare Lichtgeber für ihre Kinder noch waren. Vereinzelt, ganz vereinzelt wurden Kinder zum Leid dieser Gemeinschaft, aber das war nur eine ganz große Ausnahme. Kindern, lieber Gottvater, gib du deine Erziehung mit. Kleinen Müttern gib deine Hilfe, damit sie nicht in Ohnmacht und nicht in Sturm geraten. Liebe du diese geistigen, hilflosen Kinder. Suche sie auf, wenn sie in der Not sind und kläre sie auf, wenn sie feindliche oder klagende Gedanken hinaussenden. Gib ihnen die Möglichkeit, sich zu korrigieren. Gottvater, hilf den geschändeten Kindern. Gib ihnen durch König Jesus Christus deine Hilfe und deine Liebe. Es gibt viele Kinder, die hier auf der Erde in Ohnmacht und Leid sind. Hilf du diesen Kindern. Löse dich nicht von ihnen und gib ihnen deine klare, feine Liebe. Gib ihnen, wenn sie nun in ihrem Kummer sind, deine Hilfe, dass sie nicht noch länger leiden müssen. Such auch die klagenden Mütter auf, die ihre Kinder nicht genügend versorgen. Such die Väter auf, die nicht in der Lage sind, ihre Gedanken genügend auf ihre Familie zu lenken. Gib ruhelosen Müttern deine Hilfe und deine Liebe. Gib du uns, Gottvater, deinen klaren, liebevollen, geistigen Strahl und deinen Segen. OM, OM, OM, OM, OM, OM, OM, OM, OM. Sir 30,18 Leckere Speisen vor einen geschlossenen Mund legen, heißt ein Opfer vor ein Götzenbild stellen. Sir 30,19 Wozu spendet man den Götzen der Heiden, die nicht essen und die nicht riechen können? So ist, wer Reichtum sein eigen nennt und seine Schätze nicht genießen kann. Sir 30,20 Er sieht sie vor Augen und seufzt wie der Entmannte, der ein Mädchen umarmt. Sir 30,21 Gib dein Gemüt nicht dem Kummer hin und lass dich von Sorgen nicht zu Fall bringen. Sir 30,22 Freude im Herzen ist des Mannes Leben, und ein fröhlicher Mensch verlängert seine Tage.


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Sir 30,23 Sprich deinem Gemüte zu und ermuntre dein Herz, aber den Ärger halte fern von dir. Denn der Kummer hat viele getötet, und kein Nutzen ist in ihm. Sir 30,24 Neid und Zorn verkürzen die Tage, und vor der Zeit macht die Sorge alt. Sir 30,25 Der Schlaf des Fröhlichen ist wie Leckerbissen, und was er isst, schlägt bei ihm an.  Wenn einer fröhlich und ausgeglichen ist, wird die Nahrung, die er zu sich nimmt, besser verwertet.  Natürlich, weil er in seiner geistigen Ruhe lebendig ist. Wenn aber hier feindliche Klagen, Ohnmacht, Qual, Ruhelosigkeit herrschen, werden die kleinen Organe nicht in eine feindliche Klemme, aber in eine Ruhelosigkeit, in einen Spasmus noch gebracht. Denke mal an den Magen, der an einer Gastritis leidet. Hier sind die vielen kleinen Magennerven, und die können letztendlich die Magensäfte nicht genügend befördern. Es kommt zu einer ruhelosen Magenschleimhautentzündung. Es sollte diese Säure nur in einer feinen, klaren, ruhigen, strahlenden Form sein und nicht in einer klagenden Ruhelosigkeit. Sonst kommt es immer wieder zu feindlichen Krämpfen, und das sollte nicht geschehen. Sir 31,1 Jagen nach Reichtum macht mager, und die Sorge um ihn vertreibt den Schlaf.  Damit sind sicherlich der Stress und die Hetze bzw. die nervliche Belastung gemeint.  Korrekt, die Ruhelosigkeit, der Sturm mehr und die Opferung sind gemeint. Sir 31,2 Sorge ums Brot vertreibt den Schlummer, mehr als schwere Krankheit verscheucht sie den Schlaf. Sir 31,3 Der Reiche plagt sich und sammelt Geld, ruht er, so schwelgt er im Genuss. Sir 31,4 Der Arme plagt sich und mangelt der Habe, ruht er, so leidet er Not.


Gefahr des Reichtums Sir. 31,5-11 Sir 31,5 Wer nach Gold jagt, bleibt nicht ohne Schuld, und wer das Geld liebt, den führt es irre. Sir 31,6 Viele liegen in den Banden des Goldes und sind ins Netz geraten wegen Perlen. Sir 31,7 Denn das ist ein Fallstrick für Toren, und jeder Einfältige geht so ins Garn. Sir 31,8 Wohl dem Mann, der untadelig befunden wird und dem Mammon nicht nachläuft! Sir 31,9 Wer ist es? Wir wollen ihn glücklich preisen, denn er hat Erstaunliches in seinem Volke getan. Sir 31,10 Wer wurde darin versucht und bestand? Es soll ihm zum Ruhme sein. Wer konnte übertreten und übertrat nicht, wer Böses tun und tat es nicht? Sir 31,11 Darum wird sein Glück dauern, und die Gemeinde wird sein Lob erzählen.

Verhalten des Gastes bei Tische Sir 31,12-31;32,1-13 Sir 31,12 Mein Sohn, sitzest du an der Tafel des Großen, so giere nicht mit offenem Mund nach ihr. Sage nicht: «Es ist reichlich aufgetragen!» Sir 31,13 Bedenke, dass ein gieriges Auge vom Übel ist. Übleres als das Auge hat Gott nicht geschaffen, darum eignet ihm der Tränen Fülle.  Hier ist das gierige Auge gemeint, aber die Gier kommt vom Menschen und nicht von Gott.  Nie, es ist aber das Negative, die Polarität, die sich immer wieder einschleicht. Sir 31,14 Greife nicht nach dem, was es gerade sieht, noch lange gleich beim Anblick in die Schüssel. Sir 31,15 Was deines Nächsten ist, halte wie das Deine, und alles, was dir zuwider ist, das merke dir [auch im Verkehr mit andern]. Sir 31,16 Iss wie ein [ordentlicher] Mensch, was dir zunächst liegt, und fahre nicht gierig zu, auf dass du nicht Anstoß gibst. Sir 31,17 Höre als erster auf, wie es sich ziemt, und sei kein Nimmersatt, damit du nicht widerlich bist. Sir 31,18 Auch wenn du mit vielen zusammensitzest, strecke deine Hand nicht vor andern aus.


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Sir 31,19 Ist nicht weniges für den Verständigen genug? Dann braucht er nicht ächzend auf seinem Lager zu liegen. Sir 31,20 Beschwerden und schlechter Schlaf, Unbehagen und Atemnot und Grimmen im Leibe sind des törichten Essers Teil. Wer im Essen Maß hält, hat gedeihlichen Schlaf, steht er in der Frühe auf, so fühlt er sich frisch. Sir 31,21 Setzen dir dennoch Leckerspeisen zu, so steh auf erbrich, und es wird dir wohl. Sir 31,22 Höre, mein Sohn, und schätze mich nicht gering, dass du nicht zu spät meine Worte verstehst. Beherrsche dich in all deinem Tun, dann wird kein Schaden dich treffen. Sir 31,23 Den wohlanständigen Gast preisen die Lippen, der Ruf seines guten Benehmens steht fest. Sir 31,24 Der unanständige Gast wird im Tore gelästert, der Ruf seines schlechten Benehmens steht fest. Sir 31,25 Auch beim Weintrinken spiel dich nicht als Held auf, denn der Rebensaft hat schon viele zu Fall gebracht. Sir 31,26 Wie der Ofen das Werk des Schmiedes prüft, so erprobt der Rauschtrank die Spötter. Sir 31,27 Zum Wasser des Lebens wird der Wein dem Menschen, wenn er ihn mit rechtem Maße trinkt. Was ist das Leben dem, der des Weines entbehrt? Seit jeher ist er zum Jubel geschaffen.  Wein ist doch ein Genussmittel, welches entbehrlich ist.  Es ist auch ein geistiges Licht. Es ist sonnengereift. Es ist ein lichtfreudiger Trunk.  Ja, sicherlich, ich würde aber eher sagen, was ist ein Leben schon ohne die Liebe zu Gott.  Sehr gut, nichts anderes habe ich damit ausgedrückt. Sir 31,28 Herzensfreude und Jubel und Wonne: das ist Wein, zur Zeit und maßvoll getrunken. Sir 31,29 Kopfweh und Schande und Schmach: das ist Wein, bei Zank und Streit getrunken. Sir 31,30 Dem Toren stellt der Wein manche Falle, er mindert die Kraft und macht der Wunden viel. Sir 31,31 Rechte nicht mit dem Freunde am Weintisch und kränke ihn nicht in seinem Frohsinn. Ein beschimpfendes Wort sag ihm nicht und streite nicht mit ihm vor den Leuten. Sir 32,1 Geben sie dir den Vorsitz, so überhebe dich nicht, und benimm dich in ihrer Mitte wie einer von ihnen. Sorge für sie und dann geselle dich zur Runde; …


Sir 32,2 beschaffe, was sie brauchen, darnach lass dich nieder. So kannst du dich freuen um ihretwillen, und die gute Ordnung trägt dir Ehre ein. Sir 32,3 Rede, Alter, denn das ist dein Teil, aber mit weisem Maß, und hindre das Lied nicht. Sir 32,4 Wo Gesang ertönt, lass nicht Worte fließen. Warum willst du deine Weisheit zur Unzeit anbringen? Sir 32,5 Ein Siegel von Karfunkel in goldenem Geschmeide: das ist ein rechtes Lied beim Weingelage. Sir 32,6 Fassung aus Gold und ein Siegel von Smaragd: das ist Liederschall bei süßem Rebensaft. Sir 32,7 Rede du, Jüngling, [doch nur] wenn man dich stark nötigt, wenn man zweimal und dreimal dich ersucht. Sir 32,8 Fasse dein Wort knapp und sag mit wenig viel, gleiche dem, der beides kann: wissen und schweigen. Sir 32,9 Inmitten angesehener Leute mache dich nicht wichtig, und vor Greisen halte mit Fragen zurück. Sir 32,10 Dem Hagelwetter leuchtet der Blitz voraus und dem Bescheidenen die Beliebtheit. Sir 32,11 Zur Stunde des Aufbruchs sei nicht der Letzte, eile heim und tue [da], was dich gelüstet. Sir 32,12 Da magst du reden, was dir in den Sinn kommt, in Gottesfurcht und nicht in Unverstand. Sir 32,13 Bei all dem preise deinen Schöpfer, der dich mit seinen Gütern labt.

Die Frucht der Gesetzeserfüllung Sir 32,14-24;33,1-6 Sir 32,14 Wer Gott sucht, empfängt Belehrung, und wer nach ihm trachtet, erlangt Wohlgefallen. Sir 32,15 Wer das Gesetz erforscht, gelangt zu seiner Erkenntnis, der Heuchler aber kommt an ihm zu Fall. Sir 32,16 Die den Herrn fürchten, erkennen, was recht ist, auch aus dem Dunkel bringen sie kluge Gedanken hervor. Sir 32,17 Ein Mann voll Frevel lehnt Zurechtweisung ab, nach seinem Belieben verzerrt er das Gesetz. Sir 32,18 Ein wohlberatener Mann verschleiert den Sinn [des Gesetzes] nicht, ein Frecher und ein Spötter aber nimmt das Gebot nicht an. Sir 32,19 Tue nichts ohne Beratung, dass es nach der Tat dich nicht reue. Sir 32,20 Geh nicht auf dem Weg voller Fallen, damit du nicht beim Anstoßen doppelte Schande hast. Sir 32,21 Fühle dich unterwegs nicht allzu sicher vor Räubern, … Sir 32,22 und beim Wandern sieh dich vor.


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Sir 32,23 Bei all deinen Taten hab acht auf deine Seele, denn wer das tut, beobachtet die Gebote.  Können Menschen überfallen werden, auch wenn es nicht mehr ihr Karma ist?  Natürlich, die klagende Menschheit könnt ihr nicht ausschalten. Ihr lebt in dieser Gemeinschaft, und es kommt hier immer zu Qualen, zu Ruhelosigkeiten. Ihr solltet euch immer in Gedanken eingeben: Auch wir sind Menschen und können zum Opfer werden. Also, ihr müsst hier in Ruhe, in klaren Gedanken bleiben. In Gefahr seid ihr nicht, aber ihr solltet nicht diese Gefahr abtrennen, denn ihr seid noch nicht ganz frei, ihr seid immer noch Mensch.  Es heißt ja auch, wer sich in Gefahr begibt, kommt in ihr um.  Genau.  Du sagtest uns aber auch, wenn Menschen ermordet werden, dann ist das oft deren Karma. Durch ihr Karma ziehen die Betreffenden den Mörder an.  Natürlich, das ist leider so. Sie werden in das ruhige, klare Einvernehmen mit Gottvater geführt, nicht anders.  Die ermordet werden, werden in das ruhige, klare Einvernehmen mit Gottvater geführt?  Ja, es ist eine Information, die ihnen nun diese Hilfe, dieses Ermorden, diese Qual gibt, obwohl es nicht in der geistigen Welt zum Verrat kommen darf. Opferung ist hier mehr gedacht. Dieser Mensch sollte einmal sein ruhiges Leben erkennen lernen. Ja, er sollte mit dieser Gefahr einmal noch vertraut werden, weil er nicht einfach zu leichtfertig, aber opferbereit noch immer ist. Er sollte also klare Gedanken eingeben: Ich bin immer noch als Mensch verletzbar. Ich bin nie ganz frei.  Durch so ein Geschehen, denke ich, wird auch etwas ausgeglichen oder nivelliert.  Es wird nicht nur ausgeglichen, auch abgebaut. Die Ursache wird bekämpft, weil man ja einmal in diese Gefahr gekommen ist oder Opfer wurde. Somit ist man beim zweiten Mal nicht mehr so bereit und wird ein klein wenig vorsichtiger sein. Das ist hiermit, leider, gemeint.  Wenn diese karmische Anziehung nicht vorliegt, ist oft Raub, Vorteilsnahme oder sexuelle Gier das Motiv.


 Ja, und die Vorsicht darfst du als Mensch, wie ein Tier, nie außer acht lassen. Du musst in der menschlichen Gemeinschaft leben, also ist Vorsicht die letzte Instanz der Hilfe gebenden Ruhe. Du musst dir immer, auch deinem Gebäude noch mit, einen kleinen Schutz gewähren.  Wenn man übervorsichtig ist, das ist auch nicht richtig, denn wir haben ja ein gesundes Vertrauen zu Gottvater und ihr Hilfe gebenden Engel seid auch noch da.  Natürlich, wenn man übervorsichtig ist, dann geht man in eine kleine Enge, in eine Starre. Ihr solltet hier schon Gottvertrauen haben. Aber ihr geht mehr in eine klare Offenheit, wenn ihr euch ganz in dieser kosmischen Vorsicht in der Gemeinschaft als Mensch eingebt und einhaltet und korrigiert, wenn es notwendig ist. Sir 32,24 Wer das Gesetz im Sinn hat, hat acht auf seine Seele; wer auf den Herrn vertraut, wird nicht zuschanden. Sir 33,1 Wer den Herrn fürchtet, den trifft kein Übel, sondern in der Versuchung rettet er ihn wieder. Sir 33,2 Der ist nicht weise, der das Gesetz verachtet, er wird umhergeworfen wie ein Schiff im Sturm. Sir 33,3 Ein verständiger Mann versteht sich aufs [göttliche] Wort, das Gesetz ist sein Schutz, eine Binde an der Hand. Sir 33,4 Bereite deine Worte vor, so wird man dich anhören; ordne dein Wissen und dann gib Bescheid. Sir 33,5 Mit dem Verstand des Toren ist's wie mit einem Wagenrad, und sein Denken ist wie die Nabe, die sich [um sich selber] dreht. Sir 33,6 Ein spottlustiger Kamerad ist wie ein gesatteltes Pferd, das unter jedem Reiter wiehert.

Ungleichheit in der Natur und in den Menschenschicksalen Sir 33,7-15 Sir 33,7 Warum überragt ein Tag den andern, da doch alles Tageslicht im Jahre von der [gleichen] Sonne stammt? Sir 33,8 Durch die Weisheit des Herrn sind sie unterschieden; er hat Zeiten und Feste mannigfaltig geordnet. Sir 33,9 Die einen segnete und heiligte er, die andern machte er zu Werktagen. Sir 33,10 Auch die Menschen alle stammen von der Erde, und aus Staub wurde Adam geschaffen.


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Sir 33,11 In seiner großen Weisheit hat der Herr sie verschieden gemacht und ihre Wege mannigfach gestaltet. Sir 33,12 Die einen segnete und erhöhte er, die andern heiligte er und zog sie in seine Nähe, wieder andre verfluchte und demütigte er und stürzte sie aus ihrer Stellung.  Ich denke, Gott verflucht niemanden.  Nein, so ist das geistig auch nicht gedacht. Das sind kleine Menschen, die hier ihren Ordnungsstrahl, ihren Qualstrahl eingegeben haben. Es sollte so eigentlich nicht sein. Die kleinen Menschen haben es nicht gewollt und mehr hilflos eingesetzt. Sir 33,13 Wie der Ton in des Töpfers Hand ist, so dass er ihn gestaltet nach seinem Belieben, so ist der Mensch in der Hand dessen, der ihn schuf, und dieser teilt ihm [die Geschicke] zu nach seinem Ratschluss. Sir 33,14 Dem Bösen ist das Gute entgegengesetzt und dem Tod das Leben, so auch dem Frommen der Sünder. Sir 33,15 Gleichermaßen betrachte alle Werke des Höchsten: immer sind es zwei, eines das Gegenteil vom andern.

Mahnung des Weisheitslehrers, auf ihn zu hören Sir 33,16-19 Sir 33:16 So bin denn auch ich gekommen, [wenngleich] sehr spät, wie einer, der hinter den Winzern Nachlese hält. Sir 33:17 Im Segen des Herrn schritt ich voran, und wie ein Winzer füllte ich die Kelter. Sir 33:18 Erkennet, dass ich nicht für mich allein gearbeitet habe, sondern für alle, die Belehrung suchen. Sir 33:19 Höret auf mich, ihr Großen des Volkes, und ihr Führer der Gemeinde, merket auf!  Meint sich hier Jesus Sirach selbst?  Korrekt, suche nicht, vereinigte, klare Gedanken gaben ihm Hilfe.  Er stellt sich aber selbst sehr ins Licht.  Ja, das war leider notwendig. Er suchte es nicht, aber eine geistige Intuition gab ihm diese klaren, ruhigen Schwingungen und Erkenntnisse. Es war notwendig für ihn.


Wahre deine Selbstständigkeit! Sir 33,20-33 Sir 33,20 Weder dem Sohn noch dem Weibe, weder dem Bruder noch dem Freund sollst du über dich Gewalt geben, solange du noch lebst. Händige keinem andern dein Vermögen aus, damit es dich nicht reut, und du darum bitten musst. Sir 33,21 Solange du noch lebst und Odem in dir ist, mache dich von keinem Menschen abhängig. Sir 33,22 Denn es ist besser, dass deine Kinder dich bitten, als dass du auf die Hände deiner Söhne schauen musst. Sir 33,23 In all deinem Tun bleibe Herr der Lage, und lass keinen Makel auf deine Ehre kommen. Sir 33,24 Wann deine Lebenszeit zu Ende geht, am Tage deines Todes, verteile das Erbgut. Herr und Sklave… Sir 33,25 Futter, Stock und Last für den Esel; Brot, Zucht und Arbeit für den Sklaven! 33,26 Lass den Sklaven arbeiten, so verlangt er [nur] nach Ruhe; lass seine Hände feiern, so verlangt er nach Freiheit. Sir 33,27 Joch und Riemen beugen [dem Ochsen] den Nacken, dem böswilligen Sklaven Folter und Schläge. Sir 33,28 Halte ihn zur Arbeit an, damit er nicht müßig sei, … Sir 33,29 denn zu viel Bösem verführt der Müßiggang. Sir 33,30 Stelle ihn in die Arbeit ein, wie es ihm zukommt; und wenn er nicht gehorcht, so leg ihm schwere Fußfesseln an. Aber überschreite das Maß gegen keinen Menschen, und tue nichts gegen das Recht. Sir 33,31 Hast du einen treuen Sklaven, so halte ihn wie dich selbst, denn du hast ihn nötig wie dein Leben. Hast du einen Sklaven, so behandle ihn wie einen Bruder, und wüte nicht gegen dein eignes Blut. Sir 33,32 Wenn du ihn misshandelst, und er macht sich auf und davon, … Sir 33,33 auf welchem Wege willst du nach ihm fahnden?  Die Absätze über Sklaven sind nicht mehr zeitgemäß. In der heutigen Zeit haben wir in der Form ja keine Sklaven mehr.  In einigen Ländern gibt es sie noch, in Germanien nicht.  Die Texte sind ähnlich wie bei denen über die Kindererziehung. Sehr klagende und aufsässige Sklaven brauchen eine feste Hand, und andere brauchen brüderliche Liebe.  Ja und nein, das gemeine Volk braucht eine klare Hand, eine Ordnung und eine gewisse ruhige Zufriedenheit. Das ist leider nicht immer nur mit Liebe möglich. Du musst hier schon die Quelle der Ordnung hineinbringen. Das heißt,


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du musst auch Gedanken finden, um hier Hilfe gebende Korrektur zu setzen. Macht ausdrücken, meine ich nicht, aber große Ordnung herstellen meine ich. In einem Volk ist es nicht ganz einfach. Es muss also von einem Ordnungshüter geleitet werden, der selber in einer klaren Ordnung ist. Ist er aber kein Gehilfe Gottes, wird er es mit Macht und Kampf machen wollen. Ist er aber ein klarer, geistiger, liebevoller Mensch, kann er nicht die Ordnung strangulieren, er muss vereinzelt noch ruhig kämpfen und hier klare Gedanken, nicht feindliche, aber eine kleine Knechtschaft noch auferlegen. Der Mensch ist nicht immer in sich bereit in der Ordnung zu sein. Er braucht eine gebende, feste, mächtige Hand.

Nichtigkeit der Träume Sir 34,1-8 Sir 34,1 Wer Nichtigkeit sucht, findet Trug, und Träume regen die törichten Menschen auf. Sir 34,2 Wie einer, der nach dem Schatten greift und dem Winde nachjagt, so ist der, der sich auf Träume verlässt. Sir 34,3 Ein Traumgesicht ist nur ein Widerschein: ein Abbild des Antlitzes gegenüber dem [wirklichen] Antlitz. Sir 34,4 Was kann rein sein am Unreinen, und was kann wahr sein an der Lüge? Sir 34,5 Wahrsagerei, Zeichendeutung und Träume sind nichtig, und was du hoffst, das bildet das Herz sich ein. Sir 34,6 Wenn die Träume nicht vom Höchsten gesandt sind zum Gnadenerweis, so wende ihnen dein Herz nicht zu. Sir 34,7 Denn viele sind durch Träume auf Irrwege geraten und im Vertrauen auf sie gestrauchelt.  Woher weiß denn ein Mensch, ob sein Traum eine Botschaft aus der geistigen Welt ist oder nur auf der Illusion seiner eigenen Gedanken beruht?  Nein, das ist nicht ganz korrekt. Die Träume sind nicht immer Schäume, und es gibt Wachträume, die schon klare Aussagen haben. Nur, der kleine Mensch kann manchmal diese Informationen für sich nicht ganz verstehen, weil sie verschlüsselt gegeben werden. Ein Gegenstand, oder ein Mensch, der nun hier eingegeben wird, ist es meistens nie ganz. Es sind notwenige Symbole, die hier mehr gegeben werden. Es muss also eine klare, Hilfe gebende Macht hier hineingehen. Finde einen korrekten, suchenden Traumdeuter, dann wirst du auch diese Informationen genau erklärt bekommen und befolgen können. Träume sind meistens Informationen. Sie sollten nicht so ganz beiseitegelegt werden. Ihr solltet an die Mystik immer noch denken. Und es gibt Hilfe


gebende, klare Menschen, die auch dieses erkennen können. Es sind aber nur wenige auf der ganzen Welt. Mache dir einfach einen Schuh daraus, wenn du es nicht ganz weißt, und schreibe dir diesen Traum auf. Eines Tages wirst du begreifen, was er dir eigentlich sagen wollte. Es gibt Schaumträume, die Leid, Hilflosigkeit und Ruhelosigkeiten hinterher jagen und ruhelose Qual bedeuten. Das sind meisten kleine, hilflose Gedanken, die sich nun vereinigt vom Körper lösen wollen. Das sind Eindrücke, die der kleine Mensch im Laufe des Tages nicht, der Wochen und Monate eingenommen hat, und die er nun durch den Traum hinausbefördern kann. Auch diese Träume solltet ihr zulassen. Also klärt nur ruhig für euch ab: Ich muss dem Traum nicht große Bedeutung beimessen, weil er nur ein Hilfe gebendes, klares Entleeren ist, oder er ist ein Hinweis, der sehr wichtig noch mal für mich ist. Also beides solltet ihr einfach immer mit einbeziehen.  Ich denke, die Verse sind zu kritisch.  Natürlich, sie sind ja leider nicht detailliert und in dieser Quelle Sir 34,8 Untrüglich erfüllt sich [nur] das Gesetz, und die Weisheit vollendet sich in getreuem Munde.  Hiermit ist das geistige Gesetz gemeint?  Ja.  Sicherlich erfüllt sich das Karma, das Schicksal eines Menschen, aber ein Traum als Botschaft aus der geistigen Welt kann, wenn er von dem Menschen richtig verstanden wird, eine Hilfe sein.  Natürlich.

Segen der Erfahrung Sir 34,9-20 Sir 34,9 Ein Mann, der weit herumgekommen ist, hat reiche Kenntnisse, und ein Vielerfahrener wird verständig Aufschluss geben. Sir 34,10 Wer nichts erfahren hat, kennt wenig, … Sir 34,11 wer aber weit herumgekommen ist, bringt es zu großer Klugheit. Sir 34,12 Vieles habe ich gesehen auf meinen Fahrten, und gar manche Dinge zogen an mir vorüber. Sir 34,13 Oftmals bin ich in Todesgefahr gewesen, aber dank diesen Erfahrungen wurde ich gerettet.


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Sir 34,14 Die den Herrn fürchten, bleiben am Leben, … Sir 34,15 denn ihre Hoffnung geht auf den, der sie retten wird. Sir 34,16 Wer den Herrn fürchtet, braucht nicht zu erschrecken; er verzagt nicht, weil ja Gott seine Hoffnung ist. Sir 34,17 Wohl dem, der den Herrn fürchtet! Sir 34,18 An wen hält er sich, und wer ist seine Stütze? Sir 34,19 Die Augen des Herrn ruhen auf denen, die ihn lieben. Er ist ein starker Schild und eine kraftvolle Stütze, ein Schirm vor dem Glutwind und ein Schatten vor der Mittagshitze, er bewahrt vor dem Straucheln und schützt vor dem Fallen; … Sir 34,20 er stärkt den Mut und erleuchtet die Augen, schenkt Heilung, Leben und Segen.

Falsches und wahres Opfer Sir 34,21-31;35,1-22 Sir 34,21

Ein Brandopfer von ungerechtem Gut ist eine frevelhafte Gabe, …

Sir 34,22

und Geschenke von Gottlosen sind nicht wohlgefällig.

 Wenn es liebevoll geschenkt wird, können doch auch Geschenke von Gottlosen wohlgefällig sein.  Nur, sie können es ja nicht. Sie haben die Liebe ja nicht. Insofern ist es schon korrekt.  Aber sie können es doch mit einem anderen Menschen auch gut meinen.  Natürlich, aber sie sind trotzdem ruhelos, und das Geschenk kann bei einem Hilfe gebenden, liebevollen nie genügend Befriedigung finden. Das ist leider nicht anders möglich. Sir 34,23 Der Höchste hat kein Gefallen an dem, was die Unfrommen darbringen, und nicht der Opfermenge wegen verzeiht er die Sünden.  Wenn der Unfromme etwas darbringt, dann ist er doch dabei, sich zu korrigieren, es sei denn, er macht es nur der Leute wegen oder aus heuchlerischer Absicht.  Genau, das ist ja hier, ich hätte gesagt ja und nein, es ist nicht immer so, weil sie immer noch in ihrem Glanz, in ihrem Ego und in ihren Machtgefühlen stehen und sich noch nicht ganz aus dieser Klage herausbewegt haben. Die klare


Liebe zu erreichen, ist ja nicht so ganz einfach, und die Menschen haben leider immer wieder Kriege, Ruhelosigkeit und Vernichtung gebracht.  Wer ist heute schon fromm? Es sind sicherlich nur wenige. Auch wird oft Kindern kein Gottesbewusstsein und auch keine Frömmigkeit anerzogen. Unfromme müssen doch nicht immer klagend sein? Oder wie siehst du das? Vielleicht ist Unfromm auch nicht der richtige Ausdruck. Vielleicht hätte man für Unfromme Klagende sagen sollen.  So leidvoll es auch klingt, auch fromme Menschen haben noch einen Anteil an der Materie, und das ist natürlich der Körper. Sie können ja nie ganz geistig sein, das wird erst in der geistigen Welt dann rechtens geschehen. Nun aber zu ihnen selbst. Sie sind leider nicht immer so ganz in ihren mutigen Gedanken noch in den Ausführungen. Hier werden sie nicht immer gebremst, aber du musst auch an ihre Hilflosigkeit, an ihre Angst mit denken, sie sind nicht immer genügend gefestigt, so dass sie hier auch die mutigen Gedanken durchziehen können. Hier ist immer, leider, ein Stück der irdischen, magnetischen Materie vorhanden, die sie dann natürlich lähmt. Es gibt ganz, ganz wenige Menschen, die sich ganz in die göttliche Liebe einbinden können. Ich denke an den Inder Gandhi. Er war ein großer Mann, der sein besetztes, klagendes Volk nicht über die hilfreiche Knechtschaft, aber über hilfreiche, liebevolle, ruhige Gebete und auch durch ruhiges Handeln befreit hat. Er hatte einen hohen Intellekt und konnte auch die Fremden hilfreich und rechtens besiegen. Nur, diese Macht des Guten gibt es nicht bei vielen. Es sind aber viele gute Menschen, die sich hier nun mit einbinden möchten. Aber ihr seht, es ist gar nicht so ganz einfach, dieses ganz zu bewirken. Der Mensch hat immer einen kleinen materiellen Anteil, und er ist nicht immer hilfreich und nicht immer gerade liebevoll. Ich will nicht sagen, dass er böse sein muss und dass er auch hier töten könnte. Natürlich ist das machbar, aber in der Regel ist hier immer noch ein kleiner Anteil nicht Luzifers, aber der Schwere der Mutter Erde mit eingebunden. Die Liebe, die wird erst in der geistigen Welt ganz frei.  Das sind die Frommen in ihren grobstofflichen Körpern, die du interpretiert hast.  Ja, sie hatten sehr gute Gedanken, sehr gute Ideen. Leider konnten sie sich nicht immer so gut durchsetzen, weil hier auch Widerstände von Gemeinschaften, von Politikern oder anderen Mächtigen waren. Sie waren in ihrer Einfachheit einfach nicht genügend beweglich. Sie konnten es nicht ausüben.


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 Wobei hier der Text auf die Unfrommen abzielt. Es heißt in Vers 34,23: Der Höchste hat keinen Gefallen an dem, was die Unfrommen darbringen, und nicht der Opfer wegen verzeiht er die Sünden. Und da habe ich gemeint, dass nur wenige fromm sind. Auch werden Kindern kein Gottesbewusstsein und auch keine Frömmigkeit anerzogen. Auch müssen doch Unfromme nicht immer klagend sein.  Natürlich nicht. Aber sie haben leider die Gedanken nicht genügend in ihre kleinen menschlichen Wurzeln bekommen. Sie sind in ihrer Not. Sie sind in ihrer Hilflosigkeit und sie sind natürlich in ihrer Klage. Und das ist hier eine klaffende Wunde, die notwendig geschlossen werden müsste. Hier müssten die Eltern und die Schulen in jedem Land kleine Religionskenntnisse vermitteln. Ihr seid in eurem Land gut bedient. Aber es gibt leider Länder, die es nicht so sind. Und das wäre doch notwendig. Es geschieht aber langsam, mehr und mehr. Ihr werdet merken, wenn ihr in der geistigen Welt seid, dass diese Informationen euch manchmal wieder gegeben werden und ihr dann nur mit den gleichen Informationen zurückrufen könnt. Ihr müsst einfach abwarten. Die Menschen müssen aus ihrer Knechtschaft heraus. Sie müssen lernen, sich wieder mit Gottvaters lebendiger Schwingung zu verbinden. Sir 34,24 Wer ein Opfer darbringt vom Gute des Armen, ist wie einer, der den Sohn schlachtet vor des Vaters Augen. Sir 34,25 Ein kärgliches Brot ist der Lebensunterhalt der Armen; wer ihm dies entzieht, ist ein Mörder. Sir 34,26 Den Nächsten mordet, wer ihn ums Brot bringt, … Sir 34,27 und Blut vergießt, wer dem Arbeiter den Lohn entzieht. Sir 34,28 Einer baut, der andere reißt nieder - was haben sie mehr davon als die leere Mühe? Sir 34,29 Einer betet, der andere flucht - auf wessen Stimme soll der Herr hören?  Ich würde sagen, eindeutig auf die Stimme des Betenden. Aber vielleicht ist der Text anders zu verstehen.  Nein, es ist schon ganz richtig gemeint. Nur, welchem hört nun der Vater zu? Ich würde sagen beiden. Gottvater weiß, dass der, der betet, in seiner klaren Liebe ist und auch um Ruhe bittet. Aber der Fluchende muss Gottvater ja noch suchen. Gottvater ist ihm fremd, gibt ihm aber durch seine geistigen Helfer trotzdem klaren, lieben geistigen Schutz. Er ist somit auch nicht ganz verlassen. Der kleine Schutzengel hat es natürlich sehr schwer und der Schutzgeist auch, aber beide versuchen unter der göttlichen Führung ihm Klärung, Ruhe und Strahlkraft zu geben.  Das ist die große Liebe Gottes, dass auch so ein Mensch seinen Schutz erhält.


 Korrekt. Sir 34,30 Wer sich wegen [Berührung] einer Leiche wäscht und sie dann wieder berührt - was hilft ihm die Waschung? Sir 34,31 So ist's mit einem Menschen, der seiner Sünden wegen fastet und dann hingeht und sich gleicherweise verfehlt. Wer wird sein Gebet erhören und was hilft ihm seine Bußübung?  So ein Mensch steht doch immer am Anfang seiner Korrektur. Er bereut, deshalb fastet er ja auch nach diesem Text und beginnt dann erneut eine Verfehlung. Wenn dann wieder die Reue kommt, ist das doch ein Fortschritt.  Natürlich, er steht auch nicht immer am Anfang, das muss ich auch erwähnen. Also, hier kann es sich um kleine, ruhelose, verantwortungslose, hilflose und um machthungrige Menschen handeln. Sie sind natürlich alle in ihrem eigenen, geistigen Energiefeld. Somit müssen sie hinauf ins Licht und werden gefordert, verwundet, zu Opfern und zu Knechten. Alle wollen aber noch einmal, wollen nicht, aber gehen in das Licht, gehen in den Klang, in die liebevolle Vereinigung Gottvaters. Hier gibt er nun Hilfe gebende, korrigierende Schwingungen. Mehr habe ich dazu nicht zu sagen. Sir 35,1

Wer das Gesetz hält, leistet Spenden genug; …

 Ja, das ist korrekt.  Man spendet doch, um zu helfen. Einige Menschen spenden aber auch, um sich darzustellen, oder aus Werbegründen.  Ich meine hier nicht nur die Materie. Spenden kann auch sein, wenn er Medizinern selbstverständlich hilft, wenn er bei kleinen Müttern die Kinder mit versorgt, wenn er seine Hilfe und Liebe gibt. Das meinte ich auch mit spenden, das muss ich damit noch einbinden.  Nun steht dort: Wer das Gesetz hält, leistet Spenden genug. Ich denke, dass das eine mit dem anderen nicht unbedingt etwas zu tun hat.  Ja, das ist auch korrekt. Das ist nicht ganz ordentlich und klar geschrieben. Hier würde ich auch eine Unruhe sehen und eine Veränderung hineingeben, mehr nicht. Sir 35,2 Sir 35,3 Sir 35,4

ein Heilsopfer bringt, wer die Gebote beobachtet. Wer Barmherzigkeit erweist, spendet ein Speisopfer; wer Almosen gibt, schlachtet ein Dankopfer.


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Sir 35,5 Vom Bösen abstehen gefällt dem Herrn wohl, und vom Unrecht lassen ist [wahre] Sühne. Sir 35,6 Erscheine vor dem Angesicht des Herrn nicht mit leeren Händen; … Sir 35,7 all das geschieht ja, weil es geboten ist. Sir 35,8 Die Gabe des Gerechten macht den Altar fett, und ihr Wohlgeruch steigt zum Höchsten auf. Sir 35,9 Das Opfer des gerechten Mannes ist [Gott] angenehm, und die Erinnerung daran erlischt nicht. Sir 35,10 Mit freudigem Herzen ehre den Herrn, und karge nicht mit deinen Hebeopfern. Sir 35,11 Zeig ein heitres Gesicht bei jeglicher Leistung, und weihe den Zehnten mit Freuden. Sir 35,12 Gib Gott so, wie er dir gab, mit frohem Auge und aus dem Erwerb deiner Hand. Sir 35,13 Denn ein Gott der Vergeltung ist er, und siebenfach gibt er dir wieder. Sir 35,14 Denke nicht an Bestechung, denn er nimmt sie nicht an, … Sir 35,15 und verlass dich auf kein Opfer aus geraubtem Gut. Denn ein Gott des Rechtes ist er, und bei ihm gilt keine Parteilichkeit. Sir 35,16 Er nimmt nicht Partei gegen den Kleinen, und er hört das Flehen des Bedrängten. Sir 35,17 Er verwirft das Rufen der Waise nicht, noch die Witwe, wenn sie ihre Klage ausschüttet. Sir 35,18 Rinnt nicht ihre Träne über die Wange, … Sir 35,19 und hört man nicht seufzen über den, der sie hervorruft? Sir 35,20 Das Weinen des Zerschlagenen findet Zutritt [bei Gott], und der Ruf nach Hilfe erreicht die Wolken. Sir 35,21 Der Schrei des Geringen dringt durchs Gewölk und kommt nicht zur Ruhe, bis er [Gott] findet. Er lässt nicht ab, bis der Höchste darein sieht … Sir 35,22 und recht richtet und Gerechtigkeit schafft.

Gottes Hilfe für sein vergewaltigtes Volk Sir 35,23-26;36,1-19 Auch wird der Herr nicht zaudern und der Gewaltige nicht an sich halten, bis er die Lenden des Grausamen zerschlagen … Sir 35,23 und den Hochfahrenden mit Rache heimgezahlt hat, bis er das Szepter des Vermessenen zerbrochen und den Stab des Frevlers zerschmettert hat, … Sir 35,24 bis er dem Menschen sein Tun vergolten und der Leute Verhalten nach ihrer Gesinnung, …


Sir 35,25 bis er den Streit seines Volkes durchgeführt und mit seiner Hilfe sie erfreut hat. Sir 35,26 Köstlich ist seine Huld zur Zeit der Bedrängnis, wie die Wolke voll Regen zur Zeit der Dürre. Sir 36,1 Hilf uns, du Gott des [Welt-] Alls, … Sir 36,2 und lege deinen Schrecken auf alle Völker.  Dieser Absatz beinhaltet den Korrekturgedanken nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung. Aber der kleine Mensch sollte doch darüber nicht richten.  Nie, ein Mensch kann nie über das geistige Gesetz richten. Die Menschen haben es nicht anders verstanden, und diese Gedanken wurden hinausgegeben, um ihnen Hilfe und Ordnung, Zucht will ich nicht sagen, zu geben. Es ist eine Klage, nicht eine Verantwortungslosigkeit, es ist eine Hilfe gebende Maßnahme, wie hier Gedanken hinausgesendet wurden in einer geschichtlichen Zeit, die nicht die heutige Zeit ist.  Wir sollten für die klagenden Völker dieser Erde beten. Wenn Gottvater Klage auf diese Völker legt, dann geschieht es nach seiner Weisheit.  Ja, das ist korrekt und nicht anders. Sir 36,3 Erhebe deine Hand gegen das fremde Volk, dass sie deine Stärke erkennen. Sir 36,4 Wie du dich an uns vor ihren Augen als heilig erwiesen, so erweise dich an ihnen vor unsern Augen als herrlich, … Sir 36,5 damit sie erkennen, wie wir erkannten, dass kein Gott ist außer dir. Sir 36,6 Erneuere deine Zeichen, wiederhole deine Wunder, … Sir 36,7 mach herrlich deine Hand, deinen rechten Arm. Sir 36,8 Erwecke deinen Zorn, gieße aus deinen Grimm, … Sir 36,9 beuge den Dränger und vertreibe den Feind. Sir 36,10 Lass bald das Ende kommen und setze die Frist. Denn wer darf dir sagen: «Was tust du?» Sir 36,11 Wer entrinnen will, werde verzehrt von deiner Zornesglut, und deines Volkes Quäler sollen den Untergang finden. Sir 36,12 Mach ein Ende dem Haupte der feindlichen Fürsten, das da sagt: «Es ist keiner außer mir!»  In den Absätzen ist von dem Zorn und dem Grimm Gottes die Rede, der sich gegen die Feinde Israels richten soll.  Allgemein gegen alle Feinde, nicht nur gegen die Israels, das ist hiermit eingegeben.


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 In diesem Teil des Gebets fehl die Liebe.  Das ist korrekt und klar, mehr habe ich auch nicht zu sagen. Sir 36,13 Sammle alle Stämme Jakobs, dass sie ihr Erbteil einnehmen wie in den Tagen der Vorzeit. Sir 36,14 Erbarme dich deines Volkes, das nach deinem Namen benannt ist, Israels, dem du den Zunamen Erstgeborner gegeben.  Ist der Erbteil Israels die Verheißung auf das gelobte Land?  Nicht nur, auch die ruhige Quelle der Liebe, der Korrektur, der gedanklichen Auseinandersetzung mit der Gewalt, nicht anders.  Übersetzt heißt Israel Gottesstreiter.  Ja.  Es heißt in Vers 14, dass Israel noch den Zunamen „Erstgeborner“ bekommen hat. Ist es deshalb, weil Israel die erste Gemeinde war, die an Gott glaubte?  Nein, Erstgeborner heißt es, weil hier die Kreuzigung der Menschen nicht stattfand, aber die geistige, klare Liebe durch unseren König Jesus Christus, vereinigt mit der Liebe, mit dem Licht, mit dem ruhigen Strahl Gottvaters hineingekommen ist. Suche die Geburt Jesu und suche das Sterben Jesu. Das sind seine Informationen. Das heißt „Erstgeborner“ und nichts anderes. Erstgeborner im Zeichen der Liebe, des Lichtes und der Vereinigung mit Gottvater.  Das Buch Jesus Sirach ist ja vor Christi Geburt geschrieben worden, das heißt, dann hätte ja Jesus Sirach auch intuitiv das Richtige geschrieben, oder wusste er von alldem?  Genau, er hatte geistige Intuition nicht nur, er hatte auch geistiges Sehen und Erkennen, und er wurde auf diesen Inhalt eingestellt. Er musste es so hineinsetzen. Ihm wurde es geistig diktiert, nicht anders. Sir 36,15 Erbarme dich über deine heilige Stadt, über Jerusalem, die Stätte deiner Wohnung. Sir 36,16 Erfülle Zion mit deiner Herrlichkeit und deinen Tempel mit deiner Ehre. Sir 36,17 Bekenne dich zum ersten deiner Werke, und erfülle die Weissagung, die in deinem Namen geschah.


 „Bekenne dich zum ersten deiner Werke“, was ist damit gemeint?  Die Liebe ist damit gemeint, die Vereinigung mit dem Licht, mit der Liebe, nicht mit der Achtung, aber mit der göttlichen Liebe.  Ist damit auch die urgeistige Schöpfung gemeint und die Weissagung, die sich erfüllen sollte, war die Geburt unseres Herrn Jesus Christus auf Erden?  Ja, natürlich, das steht im Vordergrund, das hast du genau erkannt. Das würde ich in den Vordergrund stellen. Sir 36,18 Gib Lohn denen, die auf dich harren, und lass deine Propheten Glauben finden. Erhöre das Gebet deiner Diener, … Sir 36,19 da du ja an deinem Volke Wohlgefallen hast, dass alle Enden der Erde erkennen, wie du Gott bist in Ewigkeit.

Der Wert der Frau Sir 36,20-28 Sir 36,20 Der Leib verzehrt jegliche Speise, doch ist eine Speise angenehmer als die andre. Sir 36,21 Der Gaumen kostet die Leckerbissen des Spenders, der verständige Sinn die Leckerbissen des Lügners. Sir 36,22 Ein verschlagenes Herz bereitet Leiden, aber ein gewandter Mann gibt sie ihm zurück. Sir 36,23 Ein Mädchen muss jeden Mann nehmen, doch ist die eine Frau lieblicher als die andre. Sir 36,24 Die Schönheit der Frau macht das Antlitz leuchten, sie übertrifft alles, was das Auge lockt. Sir 36,25 Hat sie noch dazu eine Zunge, die wohltut, so ist ihr Mann nicht mehr wie die andern Menschen. Sir 36,26 Wer eine Frau gewinnt, der macht den höchsten Gewinn: eine Hilfe, die zu ihm passt, eine Säule, die ihn stützt. Sir 36,27 Wo der Zaun fehlt, wird der Weinberg geplündert; wo die Frau fehlt - unstet und flüchtig [ist der Mann]. Sir 36,28 Wer traut einer Kriegerschar, die sich von Stadt zu Stadt durchschlägt? So ist der Mann, der kein Heim hat, der Herberge nimmt, wo der Abend ihn trifft.


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Gute und schlechte Freunde Vergl. Sir 6,6-17 Sir 37,1-18 Sir 37,1 Jeder Freund sagt: «Ich bin ein Freund!» Aber mancher Freund heißt nur Freund. Sir 37,2 Ist's nicht ein Weh, das tödlich trifft: ein Herzensfreund, der sich wandelt zum Feind? Sir 37,3 O Trieb zum Bösen! Warum bist du geschaffen, den Erdkreis mit Bosheit zu erfüllen? Sir 37,4 Ein Bösewicht ist der Freund, der nach dem Tische späht, aber in der Stunde der Drangsal sich abseits stellt. Sir 37,5 Ein guter Freund kämpft gegen die Widersacher, gegen ganze Städte setzt er fest seinen Schild hin. Sir 37,6 Vergiss deinen Gefährten nicht im Gefechte, und ob deiner Beute lass ihn nicht im Stich.

Gute und schlechte Ratgeber Sir 37,7 Jeglicher Ratgeber weist mit der Hand, doch mancher rät zu einem Weg, der ihm selber frommt. Sir 37,8 Vor dem Ratgeber hüte dich und erforsche zuerst, worauf er ausgeht. Denn auch er denkt an sich selber. Warum soll es da nach seinem Wunsch gehen? Sir 37,9 Er sagt zu dir: «Wie gut ist dein Weg!» und stellt sich hin, um deine Not zu betrachten. Sir 37,10 Berate dich nicht mit dem, der dir missgünstig ist, und dem, der dich beneidet, verbirg deinen Entschluss. Sir 37,11 [Besprich dich nicht] mit einer Gattin wegen ihrer Nebenfrau, und mit dem Feind, wie du ihn bekämpfen sollest, mit einem Händler über den Kaufpreis und mit einem Käufer über den Verkauf, mit einem Bösgesinnten über eine Wohltat und mit einem Erbarmungslosen über das Glück eines Menschen, mit einem nichtsnutzigen Knecht über seine Verrichtungen, mit einem Jahresarbeiter über die Aussaat und mit einem trägen Dienstboten über viele Arbeit: frage sie niemals um Rat! Sir 37,12 Vielmehr [verkehre] mit einem allzeit gottesfürchtigen Manne, von dem du weißt, dass er die Gebote beobachtet, der gleichen Sinnes ist wie du und wenn du strauchelst, dich beklagt. Sir 37,13 Doch achte auch auf den Rat des Gewissens, denn einen treueren [Berater] hast du nicht. Sir 37,14 Dem Menschen kündet das Herz die Stunden besser als sieben Wächter auf dem Wachtturm.


Sir 37,15 Und bei alledem bete zu Gott, dass er getreulich deine Schritte lenke. Sir 37,16 Der Anfang jedes Tuns ist das Wort, und jedem Werk geht das Denken voran. Sir 37,17 Aus den Wurzeln der Erwägungen des Herzens sprossen vier Zweige hervor: Sir 37,18 Gutes und Böses, Leben und Tod, aber die Zunge hat volle Gewalt über sie.

Gute und schlechte Weisheitslehrer Sir 37,19-26 Sir 37,19 Da ist ein Weiser: für viele erzeigt er sich weise, aber für sich selber ist er ein Tor. Sir 37,20 Da ist ein Weiser: um seiner Worte willen wird er gemieden, und um jegliche Freude bleibt er verkürzt. Sir 37,21 Denn es ward ihm vom Herrn keine gefällige Art verliehen, und jede [wahre] Weisheit blieb ihm versagt. Sir 37,22 Aber da ist ein Weiser: für sich selber erzeigt er sich weise, und die Frucht seiner Erkenntnis kommt ihm selber zugut. Sir 37,23 Da ist ein Weiser: für sein Volk erzeigt er sich weise, und die Frucht seiner Erkenntnis hat Bestand. Sir 37,24 Wer für sich selber weise ist, bekommt sattsam Freude, und alle, die ihn sehen, preisen ihn glücklich. Sir 37,25 Die Lebenstage eines [einzelnen] Menschen sind gezählt, aber die Lebenstage Jeschuruns sind ohne Zahl. Sir 37,26 Wer für sein Volk weise ist, der gewinnt Ehre, und sein Name besteht, um in Ewigkeit zu leben.

Von der Mäßigkeit Sir 37,27-31 Sir 37,27 Mein Sohn, solange du lebst, prüfe deine Seele und sieh, was böse für sie, und gewähr es ihr nicht. Sir 37,28 Denn nicht alles ist zuträglich für alle, und nicht jeder Seele frommt jede Art. Sir 37,29 Bei keiner Freude sei unersättlich, und bei keinem Genuss lass dich gehen. Sir 37,30 Denn im Überessen nistet Krankheit, und der Maßlose bringt es bis zur Brechruhr.


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Sir 37,31 An Unmäßigkeit mussten manche sterben, aber wer sich in acht nimmt, verlängert sein Leben.

Der Arzt Sir 38,1-15 Sir 38,1 Halte den Arzt wert, weil du ihn nötig hast, denn auch ihn hat Gott geschaffen. Sir 38,2 Von Gott hat der Arzt seine Weisheit, und vom König empfängt er Geschenke. Sir 38,3 Das Wissen erhöht dem Arzte das Haupt, und ruhig tritt er vor große Herren. Sir 38,4 Gott bringt aus der Erde Arzneien hervor, und ein verständiger Mann verachtet sie nicht. Sir 38,5 Wurde nicht vom Holze das Wasser süß, damit Gott den Menschen sein Vermögen kundtäte? Sir 38,6 Den Menschen schenkte er Einsicht, dass sie seiner Wunderkräfte sich rühmen. Sir 38,7 Mit ihnen stillen die Ärzte den Schmerz … Sir 38,8 und bereiten die Apotheker ihre Salben, damit sein Werk kein Ende finde und Hilfe erstehe aus seinem Erdreich. Sir 38,9 Mein Sohn, werde nicht gleichgültig in der Krankheit, bete zu Gott, denn er kann dich heilen. Sir 38,10 Weiche vom Frevel und reinige deine Hände und läutre dein Herz von jeglicher Sünde. Sir 38,11 Spende Mehl[-Opfer] und Weihrauch und rüste eine reiche Gabe zu, so gut du vermagst. Sir 38,12 Aber auch dem Arzte lass Raum, er soll nicht von dir weichen, denn auch ihn hast du nötig. Sir 38,13 Gibt es doch Zeiten, wo Gelingen ist in seiner Hand. Sir 38,14 Und auch der Arzt lässt sein Gebet zu Gott aufsteigen, dass er ihm die Deutung [der Krankheit] gelingen lasse und dass die Arznei zur Erhaltung des Lebens diene. Sir 38,15 Wer sündigt gegen den, der ihn gemacht hat, der fällt in die Hände des Arztes.


Von der Trauer um die Toten Sir 38,16-23 Sir 38,16 Mein Sohn, wegen eines Toten lass die Tränen rinnen, übergib dich dem Schmerze und erhebe die Klage. So, wie es ihm zusteht, bestatte seinen Leib, und entzieh dich [ihm] nicht, wenn er hinscheidet. Sir 38,17 Weine aufrichtig und wehklage von Herzen, und beobachte den Trauerbrauch, wie sich's gebührt, einen oder zwei Tage lang, der bösen Nachrede wegen; dann aber tröste dich in deinem Kummer. Sir 38,18 Denn aus Kummer kommt der Verfall, und Traurigkeit beugt die Kraft. Sir 38,19 Mit dem Leichenzug geht auch die Trauer dahin, aber ein Verharren in Trauer greift ans Herz. Sir 38,20 Denk nicht mehr an den Verstorbenen zurück, lass die Erinnerung an ihn und sinne an die Zukunft. Sir 38,21 Denk nicht an ihn, denn für ihn gibt's keine Hoffnung mehr. Was kannst du ihm nützen? Aber dir schadest du. Sir 38,22 Denke an sein Los. Denn so ist dein Los. Gestern ihm! Heute dir! Sir 38,23 Ruht der Tote, soll die Erinnerung an ihn ruhen; und tröste dich, sobald sein Geist dahinfährt!  Leider ist in den Absätzen nicht gesagt, dass es ein Wiedersehen geben kann, dass man in der geistigen Welt weiterlebt, und dass es über den Tod hinaus auch eine geistige Verbindung geben kann. Gerade dieses geistige Wissen kann doch für die Hinterbliebenen Trost und Zuversicht sein. Jesus Sirach hatte die spirituelle Verbindung zu den Engeln und bekam entsprechende geistige Durchgaben, warum ist von diesem Inhalt nichts aufzeichnet worden?  Du meinst von der Reinkarnation, Inkarnation und vom Reich Gottes. Dieses geistige Wissen sollte den guten Menschen noch nicht gegeben werden, weil sie hierfür noch nicht genügend geöffnet waren. Sie hätten es nicht eingeben können, und somit musste hierüber keine Erklärung gegeben werden.

Schriftgelehrter und Handwerker Sir 38,24-34 Sir 38,24 Des Schriftgelehrten Wissenschaft vermehrt die Weisheit, und wer frei ist von Geschäften, der kann weise werden. Sir 38,25 Wie kann weise werden, wer den Pflug hält und mit dem Treiberstecken einherstolziert? Er treibt die Rinder an und lenkt sie durchs Lied, und seine Kurzweil hat er mit den jungen Stieren.


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Sir 38,26 Sein Sinn geht aufs Eggen der Furchen, und sein nächtliches Wachen gilt der Aufzucht des Jungviehs. Sir 38,27 So hat es jeder Handwerker und Baumeister, der nachts wie am Tage ruhelos ist, der Steinschneider bei seinen Siegeln, der mit Ausdauer in den Formen abwechselt. Sein Sinn geht darauf aus, das Modell treffend nachzubilden, und sein nächtliches Wachen gilt der Vollendung des Werkes. Sir 38,28 So der Schmied, der nahe dem Amboss kauert und sich mit dem rohen Eisen abmüht. Der Hauch des Feuers zehrt an seinen Gliedern, und die Hitze der Esse hält ihn in Glut. Des Hammers Dröhnen macht ihm taube Ohren, und seine Augen ruhen auf dem Modell des Gerätes. Sein Sinn geht auf die Vollendung des Werkes, und sein nächtliches Wachen gilt der sorgfältigen Ausführung. Sir 38,29 So sitzt der Töpfer über seiner Arbeit und dreht mit dem Fuße die Scheibe. Beständig erfüllt ihn die Sorge um sein Werk, und all sein Tun ist wohlabgemessen. Sir 38,30 Mit seinem Arme formt er den Ton, und mit seinen Füssen macht er die zähe Masse geschmeidig. Sein Sinn geht auf das Herausbringen der Glasur, und sein nächtliches Wachen gilt dem Brennen [der Tongefäße] im Ofen. Sir 38,31 Diese alle müssen sich auf ihre Hände verlassen können, und ein jeder muss geschickt sein bei seiner Arbeit. Sir 38,32 Ohne sie gedeiht keine Stadt, und auch in der Fremde leiden sie nicht Hunger. Sir 38,33 Aber zur Beratung des Volkes werden sie nicht begehrt, und in der Gemeinde treten sie nicht hervor. Auf Rechtsentscheidung verstehen sie sich nicht, noch sitzen sie auf dem Stuhle des Richters. Sie tragen weder einsichtsvolle Lehre vor, noch verstehen sie sich auf die Sprüche der Weisen. Sir 38,34 Aber in der Erstellung ihrer Gebilde sind sie klug, und ihr Nachdenken geht auf die Ausübung ihrer Kunst.

Der rechte Schriftgelehrte Sir 39,1-11 Doch wer sein Herz auf die Gottesfurcht richtet und über das Gesetz des Höchsten nachsinnt, … Sir 39,1 der ergründet die Weisheit aller Alten und tut sich um in den prophetischen Lehren, … Sir 39,2 er hält fest an den Belehrungen namhafter Männer und dringt ein in die Kunst der Weisheitssprüche. Sir 39,3 Er ergründet den verborgenen Sinn der Gleichnisse und vertieft sich in die Rätsel der Weisheitsworte.


Sir 39,4 Inmitten der Großen tut er Dienste, und vor dem Fürsten darf er erscheinen. Er durchzieht die Länder fremder Völker, Gutes und Böses erfährt er von Menschen. Sir 39,5 Sein Herz trachtet, sich zum Herrn zu wenden, und von Gott erbittet er Erbarmen. Er wird seinen Mund im Gebete öffnen, und um seiner Sünden willen wird er flehen. Sir 39,6 Wenn der große Gott es will, wird er mit dem Geiste des Verständnisses erfüllt werden. Er wird Worte der Weisheit strömen lassen, und im Gebete wird er den Herrn preisen. Sir 39,7 Er gibt rechten Rat und rechtes Wissen und zeigt sich verständig in Gottes Geheimnissen. Sir 39,8 Er bringt erkenntnisreiche Lehre vor, und sein Ruhm ist das Gesetz des Bundes mit dem Herrn. Sir 39,9 Seine Einsicht loben viele, und nimmer wird sie ausgetilgt. Die Erinnerung an ihn vergeht nicht, und sein Name lebt von Geschlecht zu Geschlecht. Sir 39,10 Von seiner Weisheit reden die Völker, und sein Lob verkündigt die Gemeinde. Sir 39,11 Bleibt er am Leben, so wird sein Name vor tausend [andern] gepriesen, geht er zur Ruhe ein, so wird er noch größer.

Lobpreis des Schöpfers Sir 39,12-35 Sir 39,12 Auch ferner will ich wohl bedacht mich äußern, denn wie der Vollmond bin ich angefüllt. Sir 39,13 Höret auf mich, ihr frommen Söhne, und sprosset wie die Zeder, die gepflanzt ist an Wasserbächen. Sir 39,14 Spendet wie der Weihrauchbaum euren Duft, und treibet Blüten wie die Lilien. Erhebet eure Stimme und lobet allesamt und preiset den Herrn um aller seiner Werke willen. Sir 39,15 Gebt seinem Namen die Ehre und verherrlicht ihn im Lobgesang, in Liedern zur Harfe und zum Saitenspiel, und so sollt ihr unter Jauchzen sagen: Sir 39,16 Die Werke Gottes sind allesamt gut, für jeglichen Anspruch reichen sie zu seiner Zeit. Sir 39,17 Du darfst nicht fragen: «Was soll dies und wozu dies?» Denn alles wird zu seiner Zeit sich finden. Auf sein Wort hin stand das Wasser wie eine Mauer, auf das Gebot seines Mundes sammelten sich die Fluten. Sir 39,18 Auf der Stelle gelingt, was ihm gefällt, und nichts kann ihn hindern, wenn er helfen will. Sir 39,19 Das Tun alles Fleisches ist ihm gegenwärtig, und nichts ist vor seinen Augen verborgen.


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Sir 39,20 Sein Blick reicht von einer Ewigkeit zur andern, und vor ihm ist nichts zu wunderbar noch zu schwer. Sir 39,21 Du darfst nicht fragen: «Was soll dieses hier?» Denn alles ist für seinen Zweck erlesen. Du darfst nicht sagen: «Dies ist minder gut als das.» Denn alles ist zu seiner Zeit vortrefflich. Sir 39,22 Sein Segen flutet über wie der Nil, und wie der Euphrat tränkt er den Erdkreis. Sir 39,3 Gleicherweise vertreibt sein Zorn die Völker und verwandelt wasserreichen Boden in Salzland. Sir 39,24 Seine Pfade sind eben für die Frommen, für die Frevler wiederum sind sie ungangbar. Sir 39,25 Für die Guten hat er Gutes bestimmt von Anfang an, für die Bösen wiederum Gutes und Böses. Sir 39,26 Die wichtigsten aller Lebensbedürfnisse des Menschen sind Wasser und Feuer und Eisen und Salz, Mark des Weizens und Milch und Honig und Blut der Traube und Öl und Gewand. Sir 39,27 All dieses kommt den Guten zugute, für die Bösen wiederum wandelt es sich in Böses.  Ich denke, dass diese Lebensbedürfnisse auch den „bösen“ Menschen zugute kommen. Er muss sich jedoch für sein „böses“ Handeln nach dem geistigen Gesetz von Ursache und Wirkung verantworten.  Natürlich, und ich kann das leider auch nicht ganz nachvollziehen. Das ist in hilfloser Weise dokumentiert. Hier müssten noch einige Gedanken hineingekommen sein, das kann ich so nicht begreifen. Es ist natürlich ein innerer Keimling. Der Mensch sollte nun auch seine Ordnung, seine strahlende, geistige Ordnung, die Liebe, finden. Das ist gemeint, nur, der mächtige Materialist, der sich nie Opfernde, hat natürlich auch seine eigenen Gesetze, und er vermehrt ja auch das Kapital manchmal noch sehr gut. Opferung kann ich hier leider nicht entdecken. Opferung kann ich hier nur als Knechtschaft betrachten und nur als eine klagende Gedankenform, mehr nicht. Das kann nicht ganz so stimmen. Leider ist auch die germanische Sprache manchmal hierzu nicht ganz fähig, den Inhalt ganz herüberzubringen. Korrigiere es mal. Leider kann ich mich damit nicht einverstanden erklären. Sir 39,28 Es gibt Winde, die sind zur Strafe geschaffen, und in ihrem Wüten verrücken sie Berge. Zur Stunde des Verderbens rasen sie ungestüm dahin und stillen den Groll ihres Schöpfers. Sir 39,29 Feuer und Hagel und Hunger und Pest: auch diese sind für das Gericht geschaffen. Sir 39,30 Reißende Tiere und Skorpione und Schlangen und das Schwert der Rache zum Verderben der Gottlosen; alle diese sind für ihre Bestimmungen geschaffen, sie liegen in ihrer Kammer und werden zu ihrer Zeit hervorgeholt.


Sir 39,31 Bietet er sie auf, so jubeln sie; trifft sie das Geheiß, so widerstreben sie ihm nicht. Sir 39,32 Darum war ich von Anfang an meiner Sache sicher. Ich durchdachte es und legte es schriftlich nieder: Sir 39,33 Die Werke Gottes sind allesamt gut, für jeglichen Anspruch reichen sie zu seiner Zeit. Sir 39,34 Du darfst nicht sagen: «Dies ist minder gut als das.» Denn alles ist zu seiner Zeit vortrefflich. Sir 39,35 Nun jubelt laut mit Herz und Mund, und preiset den Namen des Heiligen!

Von der Mühsal des menschlichen Lebens Sir 40,1-11 Sir 40,1 Gott hat große Mühsal bereitet, und ein schweres Joch liegt auf den Menschenkindern von dem Tag an, wo einer aus dem Mutterleibe hervorgeht, bis zu dem Tag, wo er zurückkehrt zur Mutter alles Lebens: Sir 40,2 Überlegungen und Angst des Herzens und Sorge um die Zukunft bis zum Tag des Todes, … Sir 40,3 von dem an, der in Glanz auf dem Throne sitzt, bis zu dem, der erniedrigt ist in Staub und Asche, … Sir 40,4 von dem an, der [priesterlichen] Kopfbund und Stirnreif trägt, bis zu dem, der sich in grobe Leinwand hüllt. Sir 40,5 Fürwahr, da ist Leidenschaft, Bangen und Schrecken, Angst vor dem Tode und Streiten und Zank! Und sooft er auf seinem Lager ruht, verdoppelt der nächtliche Schlaf nur seine Not. Sir 40,6 Ein wenig nur, einen Augenblick ist er sorglos - dann jagt es ihn auf mitten aus Träumen. Ein weniges, und er flieht vor dem, was seine Seele schaute, wie ein Entronnener auf der Flucht vor dem Verfolger. Sir 40,7 Zur Stunde seiner Rettung wacht er auf und wundert sich über seine grundlose Furcht. Sir 40,8 Über allem Fleisch vom Menschen bis zum Vieh - aber über den Sündern siebenfach - … Sir 40,9 schweben Pest und Mord, Seuche und Schwert, Trümmer und Verwüstung, Hunger und Tod. Sir 40,10 Für den Gottlosen ist das Unheil geschaffen, und um seinetwillen ist die Sintflut gekommen. Sir 40,11 Alles kehrt zur Erde zurück, was von der Erde ist, und zur Höhe, was aus der Höhe stammt.


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Die Gottesfurcht ist das höchste Gut Sir 40,12-27 Sir 40,12 Bestechung und unrechtes Gut fahren gänzlich dahin, aber die Treue bleibt ewig bestehen. Sir 40,13 Unrecht erworbenes Gut ist wie ein Wetterbach und wie ein Wasser, das mächtig ist bei donnerndem Regen. Sir 40,14 Bei seinem Anschwellen rollen die Felsen dahin, aber plötzlich ist's für immer aus. Sir 40,15 Was aus Gewalttat emporwächst, hat keinen Trieb, und die Wurzel des Frevlers stößt auf Felsgestein … Sir 40,16 wie Gräser an den Hängen des Bachtals - ehe noch Regen gekommen, sind sie verdorrt. Sir 40,17 Aber die Frömmigkeit ist gesegnet wie Eden, und die Barmherzigkeit hat Bestand für immer. Sir 40,18 Behaglich lebt, wer Überfluss hat und wer es zu etwas bringt; aber mehr als beide besitzt, wer den großen Fund macht.  Den großen Fund, den man macht, ist nur die Liebe und Verbundenheit zu Gottvater und Jesus Christus.  Genau, ordne es so ein. Das ist die Hilfe gebende Korrektur der strahlenden Liebe, nichts anderes. Sir 40,19 Ein Sohn oder eine Stadt geben dem Namen Bestand, aber mehr als beide ist eine Frau, die man liebt. Sir 40,20 Wein und Rauschtrank lassen das Herz frohlocken, aber mehr als beide ist die Liebe von Freunden. Sir 40,21 Flöte und Harfe versüßen das Lied, aber mehr als beide ist eine lautere Zunge. Sir 40,22 Schönheit und Anmut erlaben das Auge, aber mehr als beide ist das Wachstum der Flur. Sir 40,23 Gefährte und Freund stehen zur Seite, wenn's not tut, aber mehr als beide ist eine verständige Frau. Sir 40,24 Bruder und Helfer [unterstützen] zur Zeit der Bedrängnis, aber mehr als beide hilft Frömmigkeit. Sir 40,25 Gold und Silber geben dem Fuße Halt, aber mehr als beide ein Rat voll Bedacht. Sir 40,26 Besitz und Macht lassen das Herz aufjubeln, aber mehr als beide ist die Gottesfurcht. Wo die Furcht des Herrn ist, da ist kein Mangel, und wer sie hat, braucht keinen Halt zu suchen. Sir 40,27 Die Gottesfurcht ist gesegnet wie Eden, und ihr Schutz übertrifft allen Glanz.


Warnung vor dem Bettel Sir 40,28-30 Sir 40,28 Mein Sohn, lebe nicht von milden Gaben! Lieber umkommen als betteln gehen!  Nein, das kann ich nicht gutheißen und stehen lassen. Das ist sehr schlecht argumentiert. Das ist nicht meisterlich, das ist Knechtschaft. Hier sollte man schleunigst einen neuen Gedanken hineinsetzen.  Ich denke, wer bettelt, verliert sein Selbstwertgefühl.  Nicht immer, manchmal ist es auch eine geistige Ordnung, die ihm in diesem Leben gewährt wird. Du musst bedenken, dass er vielleicht mal ein großer Krieger war, dass er ein mächtiger Kämpfer war, dass er ein geldgieriges Opfer war. Somit sollte er jetzt einmal als Bettler leben, und es ist nun sehr wahrscheinlich, dass es für ihn keine Opferung darstellt. Im Gegenteil, er ist mit seinem Leben in dieser Bettlerrolle sehr zufrieden. Also, vereinige dich mal mit dem Gedanken, Hilfe gebende, ruhige Unordnung könnte hier hineingegeben worden sein. Es kann aber auch so sein, dass der Mensch seinen klaren, freien Willen, weiterhin so ärmlich zu leben, weiterführen möchte, wie er das schon in einigen Leben getan hat, und er kann nicht anders. Somit sind hier mehrere Faktoren, und auch Jesu Liebeslicht leuchtet hier noch hinein. Sir 40,29 Wer nach fremdem Tische schielt, dessen Leben ist nicht als Leben zu rechnen. Geschenkte Leckerbissen sind ein Flecken auf der Seele, eine Qual im Magen dem verständigen Manne. Sir 40,30 Aus dem Mund des Unverschämten tönt das Betteln süß, aber in seinem Innern brennt es wie Feuer.  Das ist meistens aber nicht der Fall. Das glauben die Menschen, die diese Bettler nun sehen. Sie glauben, so müsste es sein. In ihnen ist aber oft nicht eine Leere, sondern sogar ein Glücklichsein. Eine Verantwortung müssen sie nicht mehr tragen, und sie haben ruhige Gedanken und müssen sich nicht um das große Geld mehr sorgen. Natürlich sind auch klagende süchtige Bettler in größerer Zahl dabei. Auch sie sind Menschen und müssen ihre ruhige Verantwortung für sich ganz allein eingehen. Bedenke hier: Diese Menschen haben den Kampf des Lebens für sich abgeschaltet. Es ist wie eine Werkssirene, sie wollen nichts opfern und haben den leichtesten Weg für sich gefunden. Vergib ihnen nur, denn auch sie stehen im klaren, liebevollen Licht Gottvaters. Nur, sie sind im Grunde ihres Herzens ganz arme Würmer. Ihnen ist es egal. Es ist auch manchmal Leid für sie und sie möchten hinaus, aber dann ist es


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meistens zu spät. Sie werden verachtet, und diese Narben die tragen sie noch einige Leben. Ich gebe euch nun ein Gebet für die Hilflosen, die Beladenen will ich nicht sagen, aber für die, die sich in das Reich der Bettler eingeordnet haben, warum auch immer. Mein Gebet gebe ich nun diesen vereinsamten Menschen: Herr, nimm dich dieser armen, nicht mehr klagenden, aber hilflosen Menschen an, die Not, Ruhelosigkeit und Verwundung in sich tragen. Sie können in der Gemeinschaft leider nicht mehr leben. Sie haben sich nun ausgeschlossen. Wache du über diese kleinen, hilflosen Menschen. Gib du ihnen einen Ordnungsstrahl, dass sie nicht vereinsamen, dass sie für ihren Körper immer genügend Nahrung finden und nicht verhungern, dass ihnen von liebevollen, Hilfe gebenden Menschen geholfen wird, dass sie in ihrer Armut noch immer einen Strahl deiner göttlichen Barmherzigkeit finden. Mögen sie eines Tages ihren Lebenskampf noch einmal in klarer, lebendiger, geistiger, körperlicher und seelischer Kraft aufnehmen. Lass sie nie aus deinem Licht heraus. Gib du ihnen Schutz, Ruhe und einen liebevollen, geistigen Impuls: Du bist nie ganz verloren. In dir ist noch ein kleines, geistiges Fünkchen, und das heißt die Liebe. Die Liebe ernährt dich durch die warme, göttliche, innige Kraft, die zugleich Barmherzigkeit heißt. Gib du diesen Menschen diese Kraft und diesen Ordnungsstrahl, damit sie nicht ganz verloren gehen. Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, Amen.

Tod und Vergänglichkeit. Das Ende der Gottlosen Sir 41,1-13 Sir 41,1 Ach Tod, wie bitter ist's,an dich zu denken, für einen, der an seiner Stätte ruhig lebt, für den, der überall Gedeihen und Glück hat und noch imstand ist zu genießen!  Wenn es jemandem gut geht, dann denkt er nicht an den Tod, es sei denn, man eröffnet ihm, dass er unheilbar krank sei.  Nein, dann kann er leider in dieser gedanklichen Ruhe auch nicht mehr sein. Wenn er so krank ist, dann steht er neben sich und kann leider auch diese Gedanken nicht finden. Das ist nicht ganz so, aber hier sind nicht nur klare, ruhige, vereinigte, liebevolle Hilfe gebende Gedanken, auch Lebenshilfe gebende Ordnungen und lebenshungrige Menschen, die ihren Lebensweg noch vor sich haben und auch mitten drin sind. Sie stehlen sich keine körperlichen, ruhigen Schwingungen noch versenken sie sich Leid gebende Gedanken. Sie


sind einfach in ihrer Ordnung, in ihrer Harmonie, und somit sind sie gar nicht in dem Bewusstsein, an das klare Leben danach zu denken. Sir 41,2 O Tod, wie gut ist dein Entscheid für einen voller Leid und ohne Kraft, für den, der allenthalben strauchelt und anstößt, der hadert und ohne Hoffnung ist!  Die Menschen meinen, wenn einer voller Leid ist, dann ist es besser, wenn der Tod ihn erlöst. Aber der Sinn des Leidens ist ja die Korrektur, und es liegt in der Weisheit Gottes, wann der Mensch abberufen wird. Korrigiert sich der Mensch nicht und belastet sich zusätzlich durch sein kriminelles Verhalten immer mehr, dann ist es für einen solchen Menschen sicherlich gut, wenn er abgerufen wird.  Natürlich, nur er hat immerhin diese klare, ruhige, vereinigte, liebevolle geistige Führung noch durch seinen Engel, der ihm immer wieder Rufe hineingibt: Du musst dein Leben ordnen. Du musst es jetzt erkennen und musst deinen Kindern und deinen Verwandten deine Liebe noch zeigen, noch gewähren und Lebenshilfe auch für dich noch gewähren lassen. Das ist die Information der geistigen, ruhigen, strahlenden Feen. Der Schutzgeist ist natürlich auch bemüht. Nur, wenn dieser kleine, hilflose Mensch nun diese Ordnungsschwingungen nicht hört, überhört oder gar nicht annehmen möchte, dann kannst du leider auch nicht gegen Windmühlenflügel arbeiten. Hilf dir nur selbst, so heißt ein kleines Sprichwort, und ihr solltet es ganz ernst nehmen. Dieser Mensch hat noch nicht gelernt, und er kann es lernen, nur er will es manchmal nicht, und dann kannst du Fenster und Türen aufreißen, und er merkt gar nicht, dass frische Luft hereinkommt. Lasst also los, wenn ihr diesen ruhelosen Menschen Hilfe gewährt. Gebt ihnen nur ruhige, sachliche Hilfe, ohne Liebe. Sie können leider mit eurer geistigen, ruhigen Schwingung noch nicht umgehen. Sie sind in der Liebe noch nicht angekommen. Sir 41,3 Sei nicht bange vor dem Tod, er ist deine Bestimmung; denke daran, dass die Ersten und die Letzten sie mit dir teilen. Sir 41,4 Er ist Gottes Schickung über alles Fleisch. Was solltest du die Weisung des Höchsten missachten? Seien's tausend Jahre, seien's hundert oder zehn - kein Rechten um die Lebensdauer gibt es in der Unterwelt.  Wie ist das hier mit der Unterwelt zu verstehen?  Wir meinen, dass das Wort „kein Rechten“ nicht für Richten, sondern für feines Ordnen mehr steht. Sie können leider in der geistigen Welt nur Vergebungsgedanken finden, niemals eine klare Lehre noch eingehen. Sie werden nicht gemieden, es wird ihnen aber keine Hilfe gebende Korrektur gegeben. Nur, sie können durch liebevolle Engel in eine Ordnung -Vergebung ist


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notwendig- gehen. Sie klären nicht, gehen nicht in Korrektur, aber können Vergebungsinformationen geben, in ein Gebet will ich noch nicht mal sagen. Sie müssen erklären, dass sie nicht in diesem feindlichen, ruhelosen Sturm mehr sein wollen, dann bekommen sie einen liebevollen Beistand, einen liebevollen geistigen Schutz. So ist es gemeint. Also, es ist eine Korrektur in der geistigen Welt nie möglich, nur auf der Mutter Erde, auf diesem Planeten. Hier muss er aber, um Ruhe hineingehen zu können, um ihn überhaupt in die Hilfe gebende Reinkarnation noch hineinbringen zu können, in die Vergebungsinformation gehen. Sir 41,5 Die Kinder des Bösen sind ein verachteter Nachwuchs und die Abkömmlinge des Gottlosen eine Brut voll Leid.  Solche Kinder haben es sicherlich besonders schwer, aber sie haben sich ja auch die Eltern ausgesucht.  Genau, und sie merken es ja nicht so. Wenn du jetzt klare, liebevolle, gütige Kinder hier hättest, würden die ruhelos in den Sturm, in das Leid gehen. Aber diese Kinder nicht, weil sie es ja nie anders versucht noch Ordnung in sich gefunden haben. Somit beklagen sie sich nie groß. Sie können natürlich in die Opferung gehen, nur, das ist sehr selten der Fall.  Geistwesen suchen sich solche Eltern aus, wenn ihr Denken und Wollen dem der Eltern entspricht, obwohl sie ja eigentlich wissen müssten, was sie erwartet?  Das ist korrekt. Ich kann dazu nichts anderes angeben.  Es kann aber auch sein, dass Geistwesen in den unteren Astralebenen sich die Eltern bei einer Inkarnation nicht aussuchen können, sondern Engel es bestimmen, welche Eltern sie bekommen sollen.  Das ist korrekt. Nur, wenn sie in diese Vergebungshilfe gebende Information nicht hineingegangen sind, können sie diese Inkarnation nicht empfangen. Sie müssen in die höhere Region eingehen, sonst ist es nicht möglich, eine Umwandlung zu finden.  Ist das oft dort in der dritten Welt, wo Hunger und Armut herrschen, der Fall?  Das kann man nicht ganz so pauschal sagen. Im Grunde genommen ist es korrekt, ist aber nicht die Regel, weil hier auch geistige, liebevolle, Hilfe gebende, ruhige, vereinigte Geistwesen hineingeboren werden müssen, um das Licht und die Liebe hineinzubringen. Es sind natürlich sehr viele Gestrauchelte, Klagende, Qualvolle und vereinigte Hilflose, aber auch Partisanen noch. Es sind nicht mal so viele Geschändete, aber sie haben noch Klage in ihrem Geist, und


der muss sich ja nun erst mal ordnen. Der muss sich korrigieren, der muss den Sturm in Licht, in Liebe geben können, und das geht einfach nur über mehrere Inkarnationen, nicht anders. Auch wenn sie nur drei Tage alt werden, aber sie haben dann schon immerhin einmal das kleine Licht der Mutter Erde gemerkt, und das gibt ihnen schon ein Sehnen danach, wieder auf die Mutter Erde zu kommen, ein Sehnen, ein innerliches geistiges Sehnen.  Obwohl es in der geistigen Welt ruhiger ist, man hat auch nicht die Schmerzen wie hier auf Erden.  Nein, in den untersten Astralebenen haben sie noch Klage in den Gedärmen. Sie sind nicht ganz frei, und sie sind sehr ruhelos noch. Also sie merken ihren Körper noch, sie haben natürlich nicht mehr den menschlichen Leib. Sie merken aber ihre Gedärme, sie merken ihre niedrigen Gedanken und klären es ruhelos und nicht in der Gemeinschaft in klarer Liebe. Das ist noch nicht in ihnen geweckt. Somit müssen sie in dieser Ruhelosigkeit leider einstweilen noch verbleiben.  Nun gibt es aber auch Fälle, wo gestrauchelte Eltern ein geistig fortgeschrittenes Kind bekommen, das heißt, dass dieses inkarnierte Geistwesen es sich zur schwierigen Aufgabe gemacht hat, ein Vorbild für seine Eltern zu sein.  In der geistigen Welt hat es die menschliche Information verloren. Es glaubt nun, dass es Mutter oder Vater durch seine Hilfe gebende Liebe eher in das Licht bringen kann. So sucht es diese klagenden Eltern natürlich immer noch mal wieder auf. Es ist aber nur ein Trug, ein Schein. Es ist in der menschlichen Welt auf der Mutter Erde nicht möglich. Es ist hier nicht möglich, da dieser Keimling nie die innige Liebe, nie das Licht gesehen hat, ich meine jetzt die Mutter oder den Vater, sie müssen die Qual, die Korrektur leider noch einmal einnehmen. Sie könnten es über die Liebe eines Menschen natürlich auch erreichen, aber sie nehmen diese Liebe nie an. Sie müssen also über ihren Körper ruhelose Vernichtung spüren. Das ist ein großes, hartes Wort, im Grunde aber nichts anderes als eine Hilfe gebende, Jesus liebende Korrektur. Sir 41,6 Ein Reich geht in Trümmer um eines frevelhaften Sohnes willen, und was seinen Nachkommen bleibt, ist Schande.  Ich denke, es muss nicht immer so sein. Zwischen Eltern und erwachsenen Kindern kann es auch eine gewisse Abgrenzung geben.  Das ist nur ein Beispiel, aber es kann die Liebe natürlich auch gefedert werden. Das heißt, es kann hier durch Klärung, durch ruhige Kommunikation in einer klaren, lebendigen Hilfe erscheinen. Nur, ich habe eben gesagt, dass der


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Mensch leider zu diesem Hilfe gebenden Annehmen nicht ganz bereit ist, wenn er noch nicht das Licht gesehen hat. Er muss also in die Ordnung gebracht werden, und das ist in ihm noch nicht angekommen. So wird er in die Klage, Ruhelosigkeit und in den Sturm gehen müssen. Sir 41,7 Dem gottlosen Vater flucht der Sohn, denn um seinetwillen trägt er Schmach.  Wenn der Sohn das erkennt, dass der Vater so ist, dann wäre es sicherlich gut, wenn er dem Vater vergeben könnte und für ihn betete. Ist der Sohn schon erwachsen, kann er sich entsprechend abgrenzen und sein eigenes Leben führen.  Nur hier ist natürlich immer diese Korrespondenz zwischen Eltern und Kindern. Es ist sehr häufig eine Opferung. Klagende Mütter, klagende Väter geben ihren Kindern leider nicht genügend gute Beispiele noch die Quelle des Lichts. Hier müssen Kinder leider manchmal noch in die Ruhelosigkeit, in das Weinen, in das Leid gehen, und das ist Hilflosigkeit. Aber diese Kinder bekommen durch ihre geistigen Schutzwesen genügende Information, genügend klare, ruhige Schwingungen, dass sie nicht in diese große Klage wie die Eltern hineingehen müssen, das wird nicht geschehen. Sie werden immer wieder von ihren klaren Geistwesen aufgefangen. Nun, das solltet ihr auch wissen. Sir 41,8 Weh euch, ihr ruchlosen Männer, die ihr des Höchsten Weisung verlasset! Sir 41,9 Wenn ihr euch mehrt, so ist's zum Leid, wenn ihr erzeugt, so ist's zum Seufzen. Wenn ihr strauchelt, so ist's den Leuten zur Freude, und wenn ihr sterbt, so ist's zum Fluch.  Auch diese sogenannten ruchlosen Männer haben ein gottgegebenes Leben. Wenn sie sterben, ist es auch kein Fluch. Sie müssen in die Läuterung und haben vielleicht im nächsten Leben ein entsprechendes Karma.  Natürlich, sie müssen sich ordnen und in die Korrektur gehen. Sie können aber leider nur auf der Mutter Erde aufsteigen, und somit müssen sie in die Astralebene und noch mal wieder in die Astralebene gehen, bis sie dieses kleine Lichtlein gefunden haben. Sir 41,10 Alles, was aus dem Nichts kommt, kehrt zum Nichts zurück; so der Verruchte: aus dem Leeren ins Leere.  Genau.  Ich würde sagen, alles was aus der geistigen Welt kommt, geht in die geistige Welt zurück. Wer sich in seinem Menschenleben nicht korrigiert, geht dahin


zurück, woher er gekommen ist. Er kann noch nicht in eine bessere Ebene der geistigen Welt aufsteigen.  Genauso ist es, ordne nichts anderes ein. Sir 41,11 Ein Nichts ist der Mensch nach seinem Leibe; aber des Frommen Name wird nicht ausgetilgt.  Was heißt das: Des Frommen Name wird nicht ausgetilgt?  Das erfolgt über ruhige, vereinigte, liebevolle, geistige Strahlen, Ionenschwingungen. Diese Schwingungen können sich nie von diesem geistigen Wesen lösen.  Aber bei einem anderen Menschen, der kein gutes Leben führt, wird ja auch alles aufgezeichnet.  Nun, dafür muss er über die Läuterung in die ruhige Verantwortung gehen. Er wird Hilfe gebende Engel oder Schutzwesen haben, die ihn zur Ordnung führen. Willigt er ein, so kommt er in seine Ordnung. Leider ist es nicht immer so, und dann wird er in eine hilflose, in eine korrekte Strafe geistig gegeben, Er muss nicht in die ordentliche Vergeistigung, aber in die ordentliche Vereinigung der notwendig klärenden Läuterung gebracht werden. Nun, das ist vielleicht ein hilfloser Satz. Ich versuche es einfacher zu sagen: Er wird mit der geistigen Führung durch Hilfe gebende Gespräche geordnet, muss aber hier Klagehilfe noch leisten. Er wird in eine klagende, geistige Schwingung hinuntertransformiert und muss hier klagendes Leid eingeben. Das ist ein ordentlicher Schmerz für jeden, der hier hinuntergebracht wird. Das muss ihn einfach wieder hinausrudern lassen. Er kann mit diesen missmutigen, in sich gefangenen, ordnungslosen Gefühlen nichts mehr anfangen. Er hat sich ja schon längst herausgebracht. Somit ordnet er im nächsten Leben einfach Hilfe gebend, klar und ruhig und durch vereinigtes, geistiges Licht sein Leben. Sir 41,12 Achte auf deinen Namen, denn er haftet dir an mehr als tausend kostbare Schätze.  Ein gottgefälliges Leben zu führen ist wichtiger als tausend kostbare Schätze.  Natürlich, wenn du deinen Namen im Namen Gottes, Gottvaters, Hilfe gebend annimmst, wenn du ihn nie gebrauchst für materielle Zwecke, ich meine nur zum Eigennutz, wenn du es zum Leben gebrauchst, ist es notwendig. Vereinige dich immer mit dem Namen Gottes, das ist damit gemeint. Der Name ist dein Name nicht nur, ist der Name Gottvaters, weil du eine Information von ihm immer noch bist.


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Sir 41,13 Das Gut des Lebens währt gezählte Tage, das Gut des Namens ungezählte Tage.  Mit dem Namen ist hier die geistige Persönlichkeit gemeint. Mit dem Gut des Namens sind die damit verbundenen geistigen Verdienste gemeint.  Genau, nichts anderes.

Die rechte und die falsche Scham Vergl. Sir 4, 20-31

Sir 41,14a-22;42,1-8

Sir 41,14b Verdeckte Weisheit und ein vergrabener Schatz: was bringen die beiden für Nutzen? Sir :41,15 Besser ein Mann, der seine Torheit verbirgt, als ein Mann, der seine Weisheit verhüllt. Sir 41,14a Höret, ihr Söhne, die Anweisung zur Schamhaftigkeit … Sir 41,16 und lasst eure Scheu lenken nach meinem Urteil. Nicht jede Schamhaftigkeit ist geziemend, und nicht jede Scheu ist wohlangebracht. Sir 41,17 Vor Vater und Mutter schäme dich der Unzucht, vor Fürsten und Großen aber der Lüge, … Sir 41,18 vor Herr und Gebieterin der Untreue, vor Gemeinde und Volk der Verfehlung, vor dem Gefährten und dem Freunde des Verrats, … Sir 41,19 vor dem Ort, wo du fremd bist, der Überhebung. Schäme dich, Übereinkunft und Eid zu ändern und den Ellbogen aufs Brot zu legen. Schäme dich, eine erbetene Gabe zu verweigern, … Sir 41,20 und dem Freunde dich zu entziehen. Schäme dich, mit Wohltun aufzuhören … Sir 41,21 und friedlichen Gruß zu überhören. Schäme dich, eine fremde Frau mit Blicken zu verfolgen … Sir 41,22 und mit ihrer Dienerin dich abzugeben. Schäme dich, den Freund zu verleumden, und wenn du schenkst, so schilt nicht hinterher. Sir 42,1 Schäme dich, weiterzusagen, was du gehört hast, und zu verraten, was man im stillen beschloss. Dann wirst du in Wahrheit schamhaft sein und Gunst finden bei allen Lebenden. Der folgenden Dinge dagegen schäme dich nicht, und nimm auf niemand Rücksicht, damit du nicht sündigst: Sir 42,2 Schäme dich nicht der Weisung und Ordnung des Höchsten und des Urteils, das den Frevler gerecht richtet.


Sir 42,3 Schäme dich nicht, mit dem Gefährten und Vorgesetzten abzurechnen und die Teilung von Erbgut und Besitz herbeizuführen. Sir 42,4 Schäme dich nicht, Waage und Maß zu prüfen, Gefäß und Gewicht zu erproben. Schäme dich nicht, viel oder wenig zu kaufen … Sir 42,5 und die Ware des Kaufmanns einzuschätzen. Schäme dich nicht, die Kinder streng zu erziehen und dem schlechten Sklaven die Lenden blutig zu schlagen.  Ich würde sagen: Erziehe die die Kinder gerecht und mit Liebe, und wenn es erforderlich ist, auch mit Strenge, dann brauchst du dich nicht zu schämen.  Ja, natürlich, hier liegen aber noch kleine germanische Übersetzungsfehler vor. Das kann so nicht ganz stimmen. Aber der Kern ist hier schon zu erkennen. Du musst, wenn du Kinder hast, sie in einer heilenden klaren Ordnung erziehen. Das bedeutet auch, dass sie erkennen: Löse dich von Gewalt. Löse dich von ruhelosem Sturm, vereinige dich mit dem Gebet. Finde in dir klare, liebevolle, gute Freundschaften und gebe deinen Kameraden, deinen kleinen Freunden und deinen Nachbarn Vergebungsgedanken. Es ist nötig, dass die Kinder von klein auf lernen, ihre geistige Pflicht noch mit hineinzunehmen. Nur, leider gibt es zu wenig Mütter und Väter, die diese Erkenntnis in sich tragen, weil sie in ihrer Erziehung dieses nie empfangen haben. Somit können sie ihnen leider nur ruhige, klare Gedanken geben, und sie stehen sich meistens dabei noch selbst im Wege. Sie müssen ihre Gedanken auch mal auf den Vater in ihrem Kind, in ihrem eigenen Geist, mit eingehen. Nur so wird die ruhige Vereinigung mit der Hilfe gebenden Liebe erkennbar, nicht anders. Sie müssen den Mut haben, das Gebet, die Vergebung, die ruhigen klaren, lebendigen Gespräche und die ruhigen Vergebungsgedanken darüber zu geben, auch dem hilflosesten Mörder noch Hilfe zu gewähren.  In dem Absatz steht weiter: Schäme dich nicht, dem schlechten Sklaven die Lenden blutig zu schlagen.  Ja, und daran habe ich Klage. Das meine ich, das ist wohl eine ruhelose germanische Übersetzung. Hier sollte doch noch mal dieser ganze Absatz aus dem Hebräischen hineingegeben werden.  Könnte man sagen: Über den schlechten Sklaven richte gerecht und gebe ihm Klage, damit er sich entsprechend korrigieren kann, dann hast du kein schlechtes Gewissen und brauchst dich nicht zu schämen?  Ja und nein, du kannst natürlich, wenn du seine Lebendigkeit und seine Gedanken in ihm ergründest, ihn mit liebevollen, Hilfe gebenden, ruhigen, sachlichen Gedanken wohl nicht finden.


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Es sollte also, einen Mörder noch vergeben werden, und nicht, dass er von lauter klugen Menschen in eine klagende, feindliche Kommission gebracht wird, die ihn nie begreifen kann. Der Mensch sollte diesen klagenden, hilflosen Menschen mehr verstehen lernen. Mörder habe ich nur als Beispiel gesagt. Es ist aber notwendig, noch diese Vergebung, trotz einer Strafe, die er noch eingehen muss, zu gewähren. Das waren meine Gedanken. Sir 42,6 Wo die Frau schlecht ist, bedarf es des Siegels, und wo viele Hände ihr Spiel treiben, des Schlüssels. Sir 42,7 Was dir anvertraut wird, zähle nach, und alles, was du ausgibst und einnimmst, schreibe auf. Sir 42,8 Schäme dich nicht, den Unverständigen und Toren zurechtzuweisen und den kindischen Greis, der wegen Unzucht verklagt ist, so bist du in Wahrheit gesittet und beliebt bei allen Lebenden.

Sorge des Vaters um seine Tochter Sir 42,9-14 Sir 42,9 Eine Tochter ist für den Vater ein Besitz, der wach hält, die Sorge um sie vertreibt den Schlaf: ist sie jung - dass sie nicht verblühe; gehört sie einem Manne - dass sie nicht verstoßen werde; … Sir 42,10 ist sie Jungfrau - dass sie sich nicht betören lasse; ist sie im Hause ihres Mannes - dass sie nicht abirre; ist sie im Hause der Eltern - dass sie nicht Mutter werde; ist sie im Hause ihres Gatten - dass sie zu Kindern komme. Sir 42,11 Eine leichtfertige Tochter halte in strenger Hut, dass sie dich nicht zum Hohn deines Feindes mache, zum Geschwätz der Stadt, zum Gespött der Leute, und dich nicht in Schande bringe vor der Gemeinde im Tor. Wo sie sich aufhält, sei kein Fenster, keine Stelle ringsum, die einen Zugang sehen lässt. Sir 42,12 Keinem Manne soll sie ihren Anblick gewähren, nicht aus und ein gehen im Kreis der Frauen.  Sicherlich hatten es Eltern mit einer leichtfertigen Tochter nicht ganz einfach, aber die Tochter einzusperren, dürfte sicher auch nicht die richtige Lösung sein.  Die Eltern hatten auch meistens ein kleines Erbarmen, müssen aber hier Hilfe mitgeben. Die Kinder sind manchmal nicht genügend Hilfe gebend und mitdenkend. Somit müssen die Eltern noch im Interesse dieser Kinder Schutz geben. Sie sind ja noch nicht genügend gereift und erfahren. Sie müssen es lernen und langsam in das Erwachsensein hineingeführt werden und nicht mit Klage oder Jähzorn oder Opferung. Hier hast du eine klare, gedankliche Formulierung gebracht.


Sir 42,13 Mannes.

Denn aus dem Kleid kommt die Motte, von der Frau die Bosheit des

 Für die Bosheit des Mannes kann ja nicht die Frau verantwortlich gemacht werden.  Nein, das sind natürlich kalte und ruhelose Gedanken. Ich hätte es nicht so interpretiert. Ich glaube, es macht hier auch keinen Sinn, das zu beschönigen. Kläre nur auf, es ist nicht gut, diese ruhelosen Gedanken zu haben. Sir 42,14 Des Mannes Laster ist besser als die Tugend der Frau, aber eine schändliche Tochter trieft von Schmach.  Ich denke, dass auch dieser Absatz der Korrektur bedarf.  Die Frau wurde einfach in der Würde nicht mit dem Mann gleichgesetzt. Sie wurde immer als kleines, ruheloses und haltloses Wesen gesehen. Die Würde einer Hilfe gebenden oder einer hilflosen Frau wurde nie gleichgesetzt mit einem Mann. Hier sind konkret schon hilflose Gedanken hineingegeben. Sie stehen nicht im Vergleich zur jetzigen noch zur damaligen Zeit. Der Mann hatte immer größere Rechte als die Frau. Nun, das ist nicht so., und diese Gedanken sollte man revidieren.  Einige Absätze sind sehr klagend dargebracht.  Ja, ohne Frage.  Wenn man bedenkt, dass es ein Weisheitsbuch von Jesus Sirach ist und er auch die Verbindung zu der geistigen Welt hatte, dann könnte es ja nur so sein, dass einiges verfälscht wurde.  Nein, auch nicht, du musst es so betrachten, dass die Frauen gar nicht auf eine geistige, Hilfe gebende Gemeinschaft vorbereitet waren. Sie waren mehr für Geburten, zum Haushalt führen und zu niedriger Arbeit gedacht. Sie hatten nicht einmal ein Handwerk noch eine Lehre erworben. Sie mussten einfach dem Manne dienen. Es war nicht anders. Die Männer gaben aber den kleinen Frauen auch manchmal ruhige, liebevolle Gedanken. Nicht immer haben sie nur als ein Herrscher über die Frau gewirkt. Somit ergab es sich ganz natürlich, dass der kleine Jesus Sirach nicht genau hier die Hilfe gebende Ordnung und Würde der Frau respektieren konnte. Die Frau war im Grunde eine Dienerin des Mannes, das muss ich mal so sagen. So solltest du es sehen, und es wurde ja in einer Zeit geschrieben, wo diese Gedanken noch vorherrschten.


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 Ja, das verstehe ich schon, aber ich meine, wenn Menschen diese Absätze in diesem Weisheitsbuch lesen, über den Inhalt der Bibel zweifeln könnten, und insofern wären doch einige Absätze änderungsbedürftig.  Nein, es ist nicht änderungsbedürftig, aber man sollte wirklich klären und es unterlassen, diese klagenden Gedanken hineinzusetzen.  Diese klagenden Gedanken schrecken dann natürlich auch davor ab, die Bibel ernst zu nehmen, und darüber bin ich wirklich traurig, dass so viele Menschen kein Vertrauen zur Bibel finden.  Ja, selbst in den großen Religionen, wie zum Beispiel in der katholischen Kirche, nimmt man diese klagenden Gedanken ernst. Welch eine Korrektur muss nun hier vorgenommen werden? Es muss eine Ordnung, es muss die Quelle der Liebe hineingegeben werden, dass Mann und Frau gleichwertig sind, und einer dem anderen in Liebe dienen müsste, und nicht, dass die Frau eine untergeordnete Stelle spielen muss, dass ist so nie, nie gedacht.

Gottes Herrlichkeit in den Werken seiner Schöpfung Sir 42,15-22;43,1-33 Sir 42,15 Der Werke Gottes will ich nun gedenken, und was ich erschaut, das tue ich kund. - Auf Gottes Geheiß sind seine Werke geworden und nach seinem Gebot, was ihm zu schaffen wohlgefiel. Sir 42,16 Wie die aufgehende Sonne über dem [Welt-] All erglänzt, so die Herrlichkeit des Herrn über all seinen Werken. Sir 42,17 Nicht [einmal] Gottes Heilige sind imstande, seine wunderbaren Machttaten aufzuzählen. Seinen Heerscharen muss Gott Kraft verleihen, damit sie bestehen können vor seinem Glanze. Sir 42,18 Die Meerestiefe und das Menschenherz erforscht er, und ihre Geheimnisse kennt er alle. Denn der Höchste besitzt jegliches Wissen, er sieht voraus, was in Ewigkeit geschehen wird. Sir 42,19 Er macht das Vergangene und Künftige offenbar und enthüllt den innersten Sinn des Verborgenen. Sir 42,20 Keine einzige Kenntnis mangelt ihm, noch vermag ihm etwas zu entgehen. Sir 42,21 Was seine Weisheit schuf, dem gab er festen Bestand: er ist ja ein und derselbe von Anbeginn an, nichts wird hinzugefügt oder weggenommen, und er bedarf niemandes, der ihn belehrte. Sir 42,22 Wie anmutig sind doch alle seine Werke, und wie herrlich sind sie anzuschauen!


Sir 42,23 Sie alle leben und bestehen in Ewigkeit; für alles, was not ist, steht [ihm] alles zu Gebote. Sir 42,24 Jedes Ding ist wieder vom andern verschieden, und keines von ihnen hat er zwecklos geschaffen. Sir 42,25 Eines ergänzt das andere in seinem Wert, und wer würde je satt, ihre Schönheit zu betrachten? Sir 43,1 Schön ist hoch droben des Firmamentes Klarheit, und die Himmelsfeste ist ein herrlicher Anblick. Sir 43,2 Die Sonne strahlt Wärme aus, schon wenn sie aufgeht – wie ehrfurchtgebietend ist doch das Werk des Herrn! Sir 43,3 Steht sie aber im Mittag, so versengt sie den Erdkreis, und wer könnte es aushalten vor ihrer Hitze? Sir 43,4 Wird ein Schmelzofen angefacht, so bringt er den Guss ins Glühen; was aber die Sonne aussendet, setzt die Berge in Brand. Der Strahl ihres Lichtes verzehrt das bewohnte Land, und ihre Feuersglut versengt die Quelle. Sir 43,5 Denn groß ist der Herr, der sie schuf, und sein Wort beflügelt ihren Lauf. Sir 43,6 Auch der Mond leuchtet auf zu bestimmten Fristen als Herrscher über Zeitspannen und doch als ewiges Zeichen. Sir 43,7 Durch ihn kommen die Feste und abgegrenzten Zeiten, wenn seine liebliche Leuchte in ihrem Umlauf dahinschwebt. Sir 43,8 Als Neumond wird er auf jeden Monat wieder neu - wie wunderbar ist er doch bei seiner Wiederkehr! Er ist das Feldzeichen für das Heer der Höhe und lässt das Himmelsgewölbe erglühen in seinem Scheine.  Wie ist das mit dem Feldzeichen für das Heer zu verstehen?  Der Mond ist ein Ordnungsstrahl, der klar der Sonne entgegensteht. Mond und Sonne haben hier ein kleines Zusammenspiel Beide geben dem Getreide auch noch Wachstum oder klärende, strahlende Information. Es sind mehr Informationen. Also, das hat nichts mit dem Kriegsheer zu tun, das hat einfach mit einem Zeichen der inneren, ruhigen Stabilität zwischen Sonne und Mond zu tun. Die Sonne gibt hier ihren Schein über den Planeten Mond noch einmal hinunter und setzt somit ein klares Zeichen der Hilfe gebenden, heilenden Information: Geh hinaus, ordne Strahlen hinein. Es ist wie ein Informationssender, der vom Mond ausgefahren wird, obwohl die Sonne die eigentliche innere, ruhige Strahlkraft gibt. Ihr müsst euch eine Transformation vorstellen, die durch die Sonne über den Mond gemorst wird, um hier diese Schwingungen, diese Hilfe gebenden, nicht zu Gottvater, zur Sonne und zum Mond wiederkehrenden Ionen hinaus- und hinunterzu geben. Es ist immer ein ruhiger Strahl, der nicht versiegt, der über Mond und Sonne immer wieder einen Austausch ergibt. Sonne und Mond finden hier einen innigen Kontakt und eine innere Korrespondenz, die zum klaren Wuchs des Getreides,


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der Bäume, ja aller Pflanzen bereitsteht, aber auch für die Gesteine, für die gesamte Natur mit all ihren Lebewesen ordnend ist. Es ist ein kleiner, ruhiger Strahl, der notwendig für das Gedeihen der gesamten Mutter Erde ist. Sir 43,9 Schön ist am Himmel die Pracht der Sterne, als Geschmeide funkeln sie in Gottes Höhen. Sir 43,10 Auf Gottes Geheiß stehen sie in Ordnung da und ermatten nicht auf ihrer Wacht. Sir 43,11 Sieh den Regenbogen an und preise den, der ihn schuf, denn er ist gar herrlich in seinem Glanze! Sir 43,12 Das Himmelsrund umzieht er mit seiner Pracht, und Gottes Hand spannte ihn machtvoll aus. Sir 43,13 Sein [d. h. Gottes] Schelten lässt die Blitze zucken, lässt Brandpfeile schwirren, wenn er richtet. Sir 43,14 Auf sein Geheiß öffnet sich die Rüstkammer [des Himmels] und fliegen die Wolken wie Vögel hervor. Sir 43,15 Durch seine Macht erstarren die Wetterwolken, so dass die Hagelsteine splittern. Sir 43,17a Der Schall seines Donners macht die Erde beben, … Sir 43,16 und durch seine Gewalt geraten die Berge ins Wanken. Sein Schrecken jagt den Südwind dahin … Sir 43,17b und die Windsbraut aus Norden, die Wirbelstürme und Wetter. Gleich einem Vogelschwarm lässt er seinen Schnee einherstieben, und der fällt herab, wie Heuschrecken sich niedersenken. Sir 43,18 Sein weißes Leuchten blendet das Auge, und über sein Gestöber erbebt das Herz. Sir 43,19 Auch den Reif streut Gott hin wie Salz, und sein Glanz strahlt wie Saphir. Sir 43,20 Den frostigen Nordwind lässt er wehen und vor seiner Kälte [die Gewässer zu] Eis gerinnen; über jede Wasserfläche breitet er eine Decke, und wie mit einem Panzer bekleidet er die Teiche. Sir 43,21 Was auf den Bergen wächst, versengt er wie Gluthauch, was auf den Auen sprosst, wie eine Feuerflamme. Sir 43,22 Doch das Träufeln der Wolken macht alles [wieder] heil, und der Tau ist bereit, das verheerte Land zu laben. Sir 43,23 Nach seinem Ratschluss hat Gott das Weltmeer bezwungen und in den Ozean die Inseln eingepflanzt. Sir 43,24 Die Seefahrer erzählen von seiner Unendlichkeit; wenn unser Ohr es vernimmt, so müssen wir staunen. Sir 43,25 Wunderdinge gibt es darin, Gottes seltsamste Werke, Getier von aller Art und Meeresungeheuer. Sir 43,26 Auf sein Geheiß wird sein Werk zum Ziele geführt, und durch sein Wort vollbringt er, was ihm wohlgefällt.


Sir 43,27 Sagten wir auch doppelt soviel, wir kämen nicht zu Ende, unser letztes Wort sei: Er ist alles. Sir 43,28 Lobpreisen wollen wir ihn immerdar, denn ergründen können wir ihn nicht, weil er noch größer ist als alle seine Werke. Sir 43,29 Überaus ehrfurchtgebietend ist der Herr, und unbegreiflich sind seine Machttaten! Sir 43,30 Die ihr Gott preist, erhebt die Stimme, soviel ihr könnt, denn stets ist noch mehr [zu sagen] da. Die ihr ihn rühmt, bietet immer neue Kraft auf und werdet nicht müde, denn ergründen werdet ihr ihn nicht! Sir 43,31 Wer hat ihn gesehen und kann davon künden? Und wer vermöchte ihn zu preisen, so wie es ihm entspricht? Sir 43,32 Die Menge der verborgenen Dinge ist noch gewaltiger als das [Offenkundige], denn ich habe nur einen kleinen Teil von seinen Werken gesehen. Sir 43,33 Aber alles hat der Herr erschaffen, und den Frommen hat er Weisheit geschenkt.

Gottes Herrlichkeit in der Offenbarung an die Menschen. Lobpreis der Väter der Vorzeit Sir 44,1-43;45,1-26;46,1-20;47,1-24;48,1-25;49,1-16;50,1-26 Sir 44,1 Die frommen Männer will ich nun preisen, unsere Vorväter inmitten ihrer Zeitgenossen. Sir 44,2 Viel Ehre hat ihnen der Höchste widerfahren lassen, und groß stehen sie da seit alten Tagen. Sir 44,3 Männer [freilich gab es], die durch ihre Königsmacht Länder beherrschten und durch ihre Heldentaten sich einen Namen schufen, die mit ihrer Einsicht Rat erteilten und mit ihrer Sehergabe alle Dinge kündeten, … Sir 44,4 die kraft ihrer Klugheit Führer von Völkern wurden und durch ihren Scharfblick Macht besaßen, die dank ihrer Bildung weise Lehrer waren und Meister, die Überlieferung zu hüten, … Sir 44,5 die nach Kunst und Regel Lieder schufen und Sprüche schriftlich niederlegten, … Sir 44,6 reiche Leute, die ihrer Macht vertrauten und in sicherer Ruhe Haus und Hof bewohnten: Sir 44,7 diese alle waren zu ihrer Zeit hochgeehrt, und ihr Ruhm erglänzte, solange sie lebten. Sir 44,8 Doch nur die einen von ihnen haben einen Namen hinterlassen, so dass man ihr Lob noch verkündet. Sir 44,9 An andre von ihnen denkt man nicht mehr, und als sie endeten, war es zu Ende mit ihnen; sie waren, als wären sie nie da gewesen und [so auch] ihre Kinder, die nach ihnen kamen.


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Sir 44,10 Doch anders jene frommen Männer: ihre Lebenshoffnung wurde nicht zuschanden. Sir 44,11 Ihr Gut verblieb bei ihren Nachkommen und ihr Erbe bei ihren Kindeskindern. Sir 44,12 Denn ihre Nachkommen verharrten in ihren Grundsätzen und ihre Kindeskinder in guten Werken. Sir 44,13 Auf ewig bleibt ihr Andenken bestehen, und ihre Gerechtigkeit wird nie ausgetilgt. Sir 44,14 Ihr Leib wurde in Frieden begraben, doch ihr Name lebt fort von Geschlecht zu Geschlecht. Sir 44,15 Von ihrer Weisheit erzählt die Gemeinde, und das versammelte Volk verkündet ihr Lob. Sir 44,16 Henoch wandelte mit Gott und ward hinweggenommen, ein Wahrzeichen der [Gottes-] Erkenntnis bleibt er für alle Geschlechter. Sir 44,17 Noah, der Gerechte, wurde unsträflich befunden, und so ward er zur Zeit der Vernichtung der Stammvater [eines neuen Geschlechtes]. Um seinetwillen blieb ein Rest erhalten, und wegen seines Bundes [mit Gott] endete die Sintflut; … Sir 44,18 durch ein ewiges Zeichen sicherte er ihm zu, alles Fleisch nicht [abermals] zu verderben. Sir 44,19 Abraham, der Vater vieler Völker, hat keine Flecken auf seine Ehre gebracht; … Sir 44,20 er hielt fest an des Höchsten Gebot und trat in einen Bund mit ihm; am eignen Leibe schnitt er sich das festgesetzte [Bundeszeichen], und in der Versuchung wurde er treu erfunden. Sir 44,21 Deswegen bestätigte ihm Gott mit einem Eide, durch seine Nachkommen die Völker zu segnen, ihn zahlreich zu machen wie den Staub der Erde und sein Geschlecht zu erhöhen wie die Sterne, ihm Erbbesitz zu geben von Meer zu Meer, vom Euphrat bis an die Enden der Erde. Sir 44,22 Auch dem Isaak sicherte er dasselbe zu um Abrahams, seines Vaters, willen. Den Bund mit allen Vorfahren übertrug er auf ihn. Sir 44,23 Dann ließ er den Segen auf dem Haupte Israels ruhen. Diesen bestätigte er im Erstgeburtsrechte und gab ihm sein Erbe zu eigen; er aber wies es den Stämmen zu, damit es geteilt werde unter die Zwölfe. Von ihm ließ Gott einen Mann abstammen, der Gnade fand vor aller Welt Sir 45,1 Und geliebt ward von Gott und den Menschen: Mose - sein Andenken sei gesegnet! Sir 45,2 Er verlieh ihm göttliche Würde und gab ihm Gewalt zu erstaunlichen Taten. Sir 45,3 Auf sein Wort ließ er eilends Wunderzeichen geschehen, und er machte ihn beherzt vor dem König. Er erteilte ihm Auftrag an das Volk und ließ ihn seine Herrlichkeit schauen. Sir 45,4 Um seiner Treue und seiner Demut willen erwählte er ihn aus allen Menschen; …


Sir 45,5 er würdigte ihn, seine Stimme zuvernehmen und einzudringen in das Wolkendunkel. In seine Hand legte er das Gesetz, die Lehre, die zu Leben und Einsicht führt, damit er Jakob in seinen Geboten unterweise, Israel in seinen Satzungen und Rechten. Sir 45,6 Nicht minder erhob Gott einen [zweiten] heiligen Mann: Aaron aus dem Stamme Levi. Sir 45,7 Er machte ihn zum Träger ewigen Rechtes und verlieh ihm seine Hoheit, er beglückte ihn mit seiner Herrlichkeit und umgürtete ihn mit höchster Pracht. Sir 45,8 Er kleidete ihn in vollkommene Zier und schmückte ihn mit fürstlichen Gewändern: mit den Beinkleidern, dem Leibrocke und Obergewand. Sir 45,9 Er umgab ihn rings mit den Schellen und den Granatäpfeln in dichtem Kranze, auf dass er beim Schreiten lieblichen Klang erzeuge und im Allerheiligsten sein Läuten hören lasse und so eines Volkes Kinder [bei Gott] in Erinnerung bringe; … Sir 45,10 auch [schmückte er ihn] mit der heiligen Tracht aus Goldstoff, aus blauem und rotem Purpur kunstreich gewirkt: mit der Brusttasche für Rechtsspruch, dem Ephod und Gürtel, … Sir 45,11 mit Karmesinstoff in Weberarbeit, mit den Edelsteinen, die – gleich Siegelringen gestochen und vom Steinschneider gefertigt - den Besatz bildeten; durch ihre eingegrabene Schrift sollten sie erinnern an die Zahl von Israels Stämmen; Sir 45,12 auch mit dem goldenen Kronreif über dem Kopfbund und dem Stirnblatt mit der siegelartigen Inschrift «Heilig» - ein herrlicher Schmuck war das, eine erhabene Zier, eine Augenweide von vollkommener Schönheit! Sir 45,13 Vorher hat es solches nicht gegeben, auch wird in Ewigkeit kein Unberufener es anziehn; nur seinen Söhnen wurde dies anvertraut, und seine Söhne sollten es ihren Nachkommen weitergeben. Sir 45,14 Sein Speisopfer sollte vollständig verbrannt werden, jeden Tag zweimal als ständiges Opfer. Sir 45,15 Und Mose füllte ihm die Hand und salbte ihn mit dem heiligen Öle, und verliehen ward ihm in ewigem Bunde und seinem Geschlechte, solange der Himmel steht, Gott zu dienen und sein Priester zu sein und das Volk in seinem Namen zu segnen. Sir 45,16 Er erkor ihn aus allen, die da leben, um Brandopfer und Fettstücke darzubringen, den lieblichen Geruch des Duftopfers aufsteigen zu lassen und Sühne zu erwirken für Israels Volk. Sir 45,17 Er übergab ihm auch seine Gebote, machte ihn zum Herrn über Recht und Gesetz, und so lehrte er Jakob das Recht und die Söhne Israels das Gesetz. Sir 45,18 Doch Unberufene haderten mit ihm und wurden eifersüchtig auf ihn in der Wüste, die Genossen von Dathan und Abiram und Korahs Rotte voll wilder Leidenschaft.


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Sir 45,19 Aber der Herr sah es und ergrimmte und vernichtete sie in seines Zornes Glut; er wirkte ein [schreckhaftes] Wunder an ihnen und verzehrte sie in seines Feuers Flamme. Sir 45,20 Dann mehrte er Aarons Würde und wies ihm sein Erbteil zu: die heiligen Hebegaben verlieh er ihm zur Nahrung, … Sir 45,21a und die Feueropfer des Herrn sollten sie essen; … Sir 45,20d die Erstlinge bestimmte er als seinen Anteil … Sir 45,21b und als Geschenk für ihn und für sein Geschlecht. Sir 45,22 Nur vom Lande des Volkes sollte er nichts besitzen und in ihrer Mitte kein Erbe verteilen, denn der Herr selber ist sein Teil und sein Erbe inmitten von Israel. Sir 45,23 Als dritter steht auch Pinehas, des Eleasar Sohn, in Ehren wegen seiner Mannestat. Er eiferte für den Gott des [Welt-] Alls und trat für sein Volk in den Riss, weil ihn sein Herz dazu antrieb, und er erwirkte Sühne für die Kinder Israels. Sir 45,24 Darum verlieh Gott auch ihm das Recht, den gnädigen Bund, dass er des Heiligtums walte und dass ihm und seinem Geschlechte gehöre das Hohepriestertum in Ewigkeit. Sir 45,25 Und wie es Gottes Bund mit David war, dem Sohne Isais aus dem Stamme Juda, dass das Erbe des Königs nur seinem Sohne gebühre, so gebührt auch Aarons Erbe nur ihm selbst und seinem Geschlecht. - Und nun preiset den gütigen Herrn, der euch mit Ehre gekrönt hat! Sir 45,26 Er gebe euch Weisheit ins Herz, sein Volk mit Gerechtigkeit zu richten, damit euer Glück nicht ende noch eure Herrschaft bis in fernste Geschlechter. Sir 46,1 Ein Held voll Kraft war Josua, der Sohn Nuns, der Diener des Mose im Prophetenamte. Er war bestimmt, wie [schon] sein Name sagt, eine starke Hilfe zu sein für Gottes Erwählte, Rache zu nehmen am Feinde und Israel sein Erbe zu verschaffen. Sir 46,2 Wie herrlich war er, als er seine Hand ausstreckte und die Lanze schwang wider die Stadt! Sir 46,3 Wo war einer, der ihm standgehalten hätte? Er führte ja die Kriege des Herrn! Sir 46,4 Blieb nicht die Sonne stehen auf sein Geheiß, so dass ein Tag ward wie ihrer zwei? Sir 46,5 Er rief zu Gott, dem Höchsten, als seine Feinde ihn ringsum bedrängten, und Gott, der Höchste, erhörte ihn und sandte Hagelsteine von gewaltiger Wucht. Sir 46,6 Er schleuderte sie auf das Feindesvolk und vernichtete die Gegner am Abhang, damit alle dem Bann verfallenen Völker erkennten, dass der Herr den Krieg gegen sie überwache. Und weil er unwandelbar zu Gott hielt … Sir 46,7 und zu Moses Zeiten seine Frömmigkeit bewies, gleich wie Kaleb, der Sohn Jephunnes, - denn sie blieben fest bei dem Aufruhr der Gemeinde, sie


suchten den Zorn [Gottes] vom Volke abzuwenden und das schlimme Gerede zum Schweigen zu bringen Sir 46,8 deshalb wurden sie beide ausgesondert aus 600 000 streitbaren Männern, auf dass Gott sie in ihr Erbteil brächte, in das Land, das von Milch und Honig fließt. Sir 46,9 Und er verlieh dem Kaleb Kraft, die ihm bis ins Alter verblieb; er leitete ihn auf die Höhen des Landes, und auch seine Nachfahren erhielten [dort] ein Erbteil. Sir 46,10 So sollte Jakobs ganzes Geschlecht erkennen, dass es gut ist, unwandelbar zum Herrn zu halten. Sir 46,11 Und die Richter, wie jeder auch heißen mochte, - sofern sich ihr Herz nicht betören ließ und sich nicht abwandte von Gott – ihr Andenken bleibe im Segen! Sir 46,12 Ihr Gebein möge wieder aufsprießen aus ihrer [Ruhe-] Statt und ihr Name sich fortpflanzen in ihren Söhnen! Sir 46,13 Geehrt von seinem Volke und geliebt von seinem Schöpfer war jener, der von Mutterleib an [Gott] geliehen ward, der Geweihte des Herrn im Prophetenamte: Samuel, Richter und Priester zugleich. Auf Gottes Geheiß errichtete er das Königtum und salbte Fürsten über das Volk. Sir 46,14 Nach des Herrn Befehl gebot er der Gemeinde und führte die Aufsicht über die Zelte Jakobs. Sir 46,15 Um seiner wahrhaftigen Rede willen wurde er als Seher aufgesucht, und in seinen Worten bewährte er sich als Prophet. Sir 46,16 Auch er rief zu Gott, dem Herrn, als die Feinde ihn ringsum bedrängten und als er ein Milchlamm zum Opfer darbrachte... Hier ist wahrscheinlich eine Zeile des Grundtextes verloren gegangen. Sir 46,17 Da donnerte der Herr vom Himmel her, mit lautem Dröhnen ließ er seine Stimme erschallen; … Sir 46,18 er warf die feindlichen Zwingvögte danieder und vertilgte alle Fürsten der Philister. Sir 46,19 Und als Samuel auf seinem [Sterbe-] Bette ruhte, rief er den Herrn und seinen Gesalbten zu Zeugen an: «Von wem habe ich Geld oder auch nur ein Paar Schuhe angenommen?» und kein Mensch klagte ihn an. Und weil er bis zu seinem Ende einsichtig erfunden ward in den Augen des Herrn und aller Menschen, … Sir 46,20 so wurde er auch nach seinem Tode noch befragt und tat dem Könige sein Schicksal kund; weissagend erhob er aus der Erde seine Stimme, um des Volkes Sünde zu tilgen.  Bei dem 1. Buch Samuel hattest du uns schon den Sachverhalt erläutert. Ich glaube wir können den Text so stehen lassen.  Ja, das ist korrekt.


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Sir 47,1 Nach ihm stand Nathan auf, um vor David hinzutreten. Sir 47,2 Denn wie das Fett aus dem Opfer[-fleisch] ausgesondert wird, so war David auserlesen aus Israel. Sir 47,3 Mit jungen Löwen spielte er wie mit Zicklein und mit Bären wie mit Lämmern. Sir 47,4 In seiner Jugend erschlug er einen Riesen und nahm die Schmach vom Volke weg, als er den Arm zum Schleuderwurfe schwang und den Hochmut Goliaths brach. Sir 47,5 Denn er rief zu Gott, dem Höchsten, und der verlieh seiner Rechten die Kraft, den kriegserfahrenen Mann zu fällen und das Horn seines Volkes zu erhöhen. Sir 47,6 Darum sangen ihm die Jungfrauen zu und gaben ihm den Beinamen «[Sieger über] Zehntausend». Als er dann die Krone trug, führte er Kriege … Sir 47,7 und demütigte die Gegner ringsum, er trat die feindlichen Philister nieder und zerbrach ihr Horn bis auf heute.  Das Horn ist Sinnbild der Kraft.  Auch noch Sinnbild der geistigen Klugheit. Die Hilflosigkeit dieses Ordens, dieser Priester wurde durch seine klare Hilfe gebenden Gebete und Informationen zerstört, nicht nur zerstört, auch durch das Gesetz von Ursache und Wirkung wieder korrigiert.  Wenn in dem Vers steht, „bis auf heute “, wie ist das zu verstehen?  Das heißt bis jetzt, bis immer, auch morgen und übermorgen. Es ist einfach die Ordnung, die hier wieder klärend hineinprojiziert wurde, durch die geistigen Informationen gegeben wurde, nichts anderes. Also bis heute, das heißt bis in unendliche Zeit.  Das heißt, das damalige Wirken von David geht bis in die heutige Zeit hinein.  Ja, natürlich, und morgen und übermorgen, es ist immer gegenwärtig.  Wenn ich das auf die heutige Zeit interpretiere, heißt das, das die Macht der Philister gegenüber Israel immer noch gebrochen ist.  Ja, so ist es. Sir 47,8 Bei all seinem Tun gab er die Ehre Gott, dem Höchsten, in herrlichen Worten. Von ganzem Herzen liebte er seinen Schöpfer, und jeden Tag pries er ihn mit Psalmen. Sir 47,9 Saitenspiel ordnete er vor dem Altar an, und liebliche Harfenweisen ließ er ertönen.


Sir 47,10 Er verlieh den Feiern Glanz und alljährlich den Festzeiten Schönheit; wenn er Gottes heiligen Namen pries, hallte vor Tag schon das Heiligtum von Jubel wider. Sir 47,11 Der Herr verzieh ihm auch seinen Fehltritt, und er erhöhte sein Horn auf ewige Zeit; er gab ihm das Recht auf das Königtum und sicherte seinen Thron über Israel. Sir 47,12 Seinethalben stand nach ihm auf ein weiser Sohn, der in Sicherheit wohnte. Sir 47,13 Salomo herrschte in Tagen des Friedens, und Gott schaffte ihm Ruhe ringsumher. Er war's, der seinem Namen ein Haus erbaute und ein Heiligtum gründete für alle Zeit. Sir 47,14 Wie weise warst du doch in deiner Jugend! Wie der Nilstrom flossest du über von Belehrung. Sir 47,15 Die Erde bedecktest du mit deinem Geiste und fülltest das Meer mit deinen Gedanken. Sir 47,16 Bis an ferne Gestade gelangte dein Ruhm, und sie harrten darauf, von dir zu hören. Sir 47,17 Mit Liedern und Gleichnissen, mit Rätseln und Sinnsprüchen setztest du die Völker in Erstaunen. Sir 47,18 Du wurdest benannt mit dem Namen des Erhabenen, nach dem auch Israel benannt ist. Doch du häuftest das Gold wie Eisen und mehrtest das Silber wie Blei; … Sir 47,19 du gabst deine Lenden den Weibern hin und ließest sie herrschen über deinen Leib; … Sir 47,20 du beflecktest deine Ehre und entweihtest deine Lagerstatt; und so brachtest du Zorn über deine Nachkommen und Wehklage über dein [Ehe-] Bette; …  Ich wollte nur noch mal darauf hinweisen, dass du uns sagtest, dass König Salomon keine Vielweiberei betrieben hat.  Nie, Gott kann es bezeugen.  Insofern bedarf es auch hier einer Korrektur.  Das ist notwendig. Sir 47,21 das Volk zerfiel in zwei Stämme, und aus Ephraim erhob sich ein ruchloses Königtum. Sir 47,22 Doch wird Gott seine Gnade nicht fahren lassen und keins seiner Worte hinfällig machen; er wird seines Erwählten Spross nicht ausrotten, noch den Stamm dessen vernichten, der ihn liebte; sondern er wird Jakob einen Rest belassen und David ein Wurzelschoss daraus [erwecken].


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Sir 47,23 Und Salomo legte sich schlafen zu seinen Vätern, er hinterließ aber einen hochfahrenden [Sohn]. Reich an Torheit und arm an Verstand war Rehabeam, der durch seinen Bescheid das Volk zum Aufruhr trieb. Da stand einer auf - möge man seiner nicht gedenken! - der selber sündigte und auch Israel zur Sünde verführte. Und er gab Ephraim den Anstoß zum Fall, Sir 47,24 sodass sie aus ihrem Lande vertrieben wurden; denn ihre Sünde wurde sehr groß, und zu jeder Bosheit gaben sie sich her. Sir 48,1 Nun aber erstand ein Prophet, dem Feuer gleich, und sein Wort war wie ein brennender Ofen. Sir 48,2 Er zerbrach ihnen die Stütze an Brot und minderte ihre Zahl durch sein Eifern. Sir 48,3 Auf Gottes Geheiß verschloss er den Himmel, und dreimal ließ er gar Feuer herabfallen. Sir 48,4 Wie furchtbar warst du doch, Elia, wer dir gliche, dürfte sich rühmen! Sir 48,5 Du erwecktest einen Abgeschiedenen aus dem Tode und [brachtest ihn] mit Gottes Zulassung aus der Unterwelt. Sir 48,6 Du stürztest Könige in die Grube hinab und Hochangesehene von ihren Pfühlen. Sir 48,7 Du vernahmst am Sinai die Warnungen des Herrn, am Horeb seine Strafurteile. Sir 48,8 Du salbtest Könige, damit sie Rache übten, und einen Propheten, dass er dein Nachfolger sei. Sir 48,9 Du wardst durch Wettersturm zur Höhe entrückt und durch feurige Scharen zum Himmel [geleitet]. Sir 48,10 Du stehst, wie die Schrift sagt, für die [End-] Zeit bereit, um den Zorn [Gottes] zu stillen, bevor er entbrennt, um die Herzen der Väter zu den Kindern zu wenden und die Stämme Jakobs wieder aufzurichten. Sir 48,11 Selig, wer dich liebt, bevor er stirbt, doch seliger du selbst, weil du ewig lebst! Sir 48,12 Als Elia im Wettersturm verschwunden war, wurde Elisa erfüllt mit seinem Geiste. Zwiefach so viele Zeichen hat er getan, und Wunder waren alle Aussprüche seines Mundes. Solange er lebte, zitterte er vor niemandem, und kein Sterblicher gewann Macht über seinen Geist. Sir 48,13 Nichts war für ihn zu wunderbar, und noch von seinem Grab aus wirkte sein Leib Prophetentaten. Sir 48,14 In seinem Leben vollbrachte er Wunder und in seinem Tode erstaunliche Werke. Sir 48,15 Doch bei alledem bekehrte das Volk sich nicht und ließ nicht ab von seiner Sünde, bis sie weggefegt wurden aus ihrem Land und über die ganze Erde zerstreut. Nur Juda behielt einen kleinen Rest und Davids Haus einen Fürsten. Sir 48,16 Die einen unter ihnen taten, was recht war, die andern verübten entsetzlichen Treubruch.


Sir 48,17 Hiskia befestigte seine Stadt, indem er Wasser in sie hineinleitete. Mit Erz durchschlug er die Felsen und dämmte den Teich mit Bergen ein. Sir 48,18 Zu seiner Zeit zog Sanherib heran und entsandte den Rabsake; der erhob seine Hand wider Zion und lästerte Gott in seiner Vermessenheit. Sir 48,19 Da erbebten sie in ihrem hoffärtigen Sinne und wanden sich wie eine Gebärende; … Sir 48,20 sie riefen zu Gott, dem Höchsten, und streckten die Hände nach ihm aus. Er aber hörte auf ihr Flehen und rettete sie durch Jesaja; … Sir 48,21 er schlug das Heerlager der Assyrer und vertilgte sie durch eine Seuche. Sir 48,22 Denn Hiskia tat, was dem Herrn gefiel, und hielt fest an den Wegen Davids, wie ihm der Prophet Jesaja gebot, der so große und zuverlässige Seher. Sir 48,23 Auf sein Geheiß ging die Sonne rückwärts, und es wurde dem König das Leben verlängert. Sir 48,24 Mit kühnem Geiste schaute er in die Zukunft und tröstete Zions Trauernde. Sir 48,25 Für alle Zeit tat er kund, was geschehen wird, und das Verborgene [offenbarte er], bevor es eintraf. Sir 49,1 Josias Name ist wie duftendes Räucherwerk, wie es der Salbenmischer bereitet, mit Salz gewürzt. Sein Gedächtnis ist dem Gaumen süß wie Honig und ist wie ein Lied beim Weingelage. Sir 49,2 Denn er härmte sich über unsern Abfall und schaffte die [Götzen-] Gräuel ab. Sir 49,3 Er richtete sein Herz ganz auf Gott, und in Zeiten des Frevels bewies er Frömmigkeit. Sir 49,4 David, Hiskia und Josia ausgenommen, wandelten sie alle gottlos; es verwarfen das Gesetz des Höchsten die Könige Judas, bis es mit ihnen zu Ende war.  Ich denke, das diese Aufzählung der Könige, die hiervon ausgenommen waren, nicht vollzählig ist. Auch König Salomo gehörte zu ihnen und wohl auch der König Saul, dessen Inkarnation du verkörpertest.  Das ist korrekt. Sir 49:5 Darum mussten sie ihre Macht andern überlassen und ihre Herrlichkeit einem fremden Volke; … Sir 49,6 die aber zündeten die heilige Stadt an, und öde wurden die Wege, die zu ihr führten. Durch Jeremias Wort geschah dies; denn sie misshandelten ihn, während er doch von Mutterleib an zum Propheten bestimmt war, … Sir 49,7 um auszureißen, niederzureißen und zu zerstören, aber auch, um zu bauen, zu pflanzen und wiederherzustellen. Sir 49,8 Ezechiel sah eine Erscheinung und schilderte die Wesen am Wagen [des Herrn].


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Sir 49,9 Auch Hiob will ich erwähnen, der die Wege der Gerechtigkeit einhielt, und desgleichen … Sir 49,10 die zwölf Propheten - möge ihr Gebein wieder aufsprießen aus ihrer [Ruhe-] Statt! - die Jakob Heilung verschafften und ihn durch eine untrügliche Hoffnung erlösten. Sir 49,11 Wie sollen wir Serubbabel preisen - er war ja wie ein Siegelring an der rechten Hand [Gottes] - … Sir 49,12 und Jesua, den Sohn Jozadaks? Sie erbauten trotz ihrer Armut das Gotteshaus und errichteten den heiligen Tempel, der bestimmt ist zu ewiger Herrlichkeit. Sir 49,13 Auch Nehemias Andenken bleibe in Ehren, der unsre Ruinen neu erstehen ließ. Er baute die Trümmer wieder auf und setzte Tore und Riegel ein.  Auch hierüber hattest du uns aufgeklärt.  Korrekt. Sir 49,14 Wenige auf Erden waren dem Henoch gleichgeschaffen, denn auch er wurde leibhaftig entrückt. Sir 49,15 Wie Joseph wurde vollends kein Mann geboren: sogar für seinen Leichnam wurde von Gott gesorgt. Sir 49,16 Sem, Seth und Enos standen in Ehren, doch alle Kreatur übertrifft Adam an Ruhm. Sir 50,1 Das Haupt seiner Brüder und der Stolz seines Volkes war Simon, des Onias Sohn, der Hohepriester. Zu seiner Zeit wurde das Gotteshaus ausgebessert und in seinen Tagen der Tempel befestigt; … Sir 50,2 zu seiner Zeit wurde die Mauer gebaut und die Wehrzinnen am Tempel des Königs; … Sir 50,3 in seinen Tagen wurde der Teich gegraben, ein Wasserbecken, an Fülle dem Meere gleich. Sir 50,4 Er schirmte sein Volk vor Plünderung und sicherte seine Stadt vor Feindesnot. Sir 50,5 Wie herrlich war er, wenn er aus dem Gotteszelte blickte und wenn er hinter dem Vorhange hervortrat, … Sir 50,6 wie ein Stern, der aus den Wolken herausleuchtet, und wie der Vollmond zur Zeit des [Passa-] Festes; … Sir 50,7 wie die Sonne, die des Königs Tempel bestrahlt, und wie der Regenbogen, der im Gewölk erscheint; … Sir 50,8 wie Blütenzweige zur Erntezeit und wie die Lilie an Wasserbächen; wie die Blumen des Libanon in Sommertagen … Sir 50,9 und wie brennender Weihrauch auf der Räucherpfanne; wie ein gediegen goldenes Schmuckstück, das mit allerlei Edelsteinen besetzt ist; … Sir 50,10 wie ein grünender Ölbaum voller Früchte und wie ein Olivenbaum, der saftige Zweige treibt!


Sir 50,11 [Wie erhaben war er,] wenn er die Prachtgewänder angelegt und sich mit allem Schmuck bekleidet hatte; wenn er hinanstieg zu dem herrlichen Altare und die Umfriedung der heiligen Stätte betrat; … Sir 50,12 wenn er die Opferstücke aus der Hand seiner Brüder empfing und vor dem aufgeschichteten Holze stand! Rings umgab ihn der Kranz seiner Söhne wie junge Zedern auf dem Libanon, und gleich Weiden am Bach umstanden ihn … Sir 50,13 alle Söhne Aarons in ihrem Schmuck, die Feueropfer des Herrn in ihren Händen, vor der ganzen Gemeinde Israels, … Sir 50,14 bis er den Altardienst beendet und hergerichtet hatte, was dem Höchsten darzubringen war. Sir 50,15 Und streckte er die Hand nach der Opferschale aus, um von dem Traubenblute zu spenden und es auszugießen am Fuße des Altars als lieblichen Wohlgeruch für den höchsten Allherrscher, Sir 50,16 so stießen die Söhne Aarons in die Trompeten aus getriebener Arbeit und bliesen mit mächtigem Schalle, um [Israel] beim Höchsten in Erinnerung zu bringen. Sir 50,17 Alles Volk zugleich warf sich eilends auf das Angesicht nieder zur Erde, um anzubeten vor dem Höchsten, vor dem Heiligen Israels. Sir 50,18 Die Sänger aber erhoben die Stimme; zum Saitenspiel ließen sie Jubellieder erschallen, … Sir 50,19 und frohlockend fiel alles übrige Volk mit ein in das Gebet zu dem Erbarmer, bis Simon zu Ende war mit dem Dienste des Herrn und ihm dargebracht hatte, was ihm gebührt. Sir 50,20 Dann stieg er herab und hob seine Hände über die ganze Gemeinde Israels; der Segen des Herrn war auf seinen Lippen, und mit dem Namen des Herrn kam er herrlich einher, … Sir 50,21 und zum zweiten Male fielen sie nieder, um von ihm den Segen zu empfangen. Sir 50,22 So preist nun den Herrn, den Gott des [Welt-] Alls, der wunderbar waltet auf Erden, der die Menschen großzieht von Mutterleib an und sie nach seinem Gefallen gestaltet. Sir 50,23 Er gebe euch Weisheit ins Herz, und Friede soll unter euch herrschen! Sir 50,24 Seine Gnade möge bei Simon verbleiben, und er bestätige ihm den Bund, den er mit Pinehas schloss und der nicht hinfällig werden soll für ihn noch für sein Geschlecht, solange der Himmel steht. Sir 50,25 Zwei Völker aber verabscheut meine Seele, und das dritte ist gar kein Volk: Sir 50,26 die Bewohner von Seir und Philisterland und das törichte Geschlecht, das in Sichem haust.  Das waren keine Mönche, das waren auch keine mutigen Menschen, das waren hilflose, klagenden Menschen niedriger geistiger, ruheloser Gedanken.


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Sie kamen nicht gerade aus einem Prunkhaus. Sie waren Herren nicht einer kleinen Rasse, aber eines kleinen Landes. Sie kamen aus dem Meeresland nicht ganz, nicht Korfu, auch nicht ganz Griechenland. Es war ein Inselland. Es waren Griechen.  Ich denke, dass dieses Verabscheuen anderer Völker nicht gerade von Weisheit zeugt.  Ja, da hast du recht, ordne es so ein, das muss überholt werden.

Schlusswort Sir 50,27-29 Sir 50,27 [Dies also ist] die weise Lehre und die Spruchdichtung für alle Lebenslagen, von Jesus, dem Sohne Eleasars, des Sohnes Sirachs, was er offenbarte mit seinem deutungskundigen Sinne und was er voll Einsicht hervorquellen ließ. Sir 50,28 Wohl dem Manne, der darüber nachdenkt! Wer es sich zu Herzen nimmt, wird weise, Sir 50,29 und wer danach tut, wird alles vermögen, weil die Furcht des Herrn das Leben ist.

Nachtrag: Ein Dankgebet für Errettung aus großer Gefahr Sir 51,1-12 Sir 51,1 Ich will dich preisen, Herr, du König, ich will dich loben, Gott meines Heils. Sir 51,2 Ich will deinen Namen rühmen, du Zuflucht meines Lebens, weil du meine Seele vom Tode erlöst hast. Du hast meinen Leib vor der Grube bewahrt und meinen Fuß der Gewalt der Unterwelt entrissen. Du hast mich vor der Geißel der verleumderischen Zunge gerettet und vor den Lippen der abtrünnigen Lügner. Angesichts meiner Widersacher tratest du für mich ein; …  „Weil du meine Seele von Tode erlöst hast“, ist geistig zu verstehen?  Natürlich, weil du meinen Körper jetzt einfach losgelassen hast, weil ich jetzt Geist bin, weil ich keinen materiellen Körper mehr habe.  Der menschliche Körper ist abgelegt.


 Ja, nur so ist es zu verstehen.  Der dann folgende Text des Absatzes ist wieder menschlich zu verstehen?  Korrekt, sehr genau. Sir 51:3 du halfest mir nach deiner großen Huld aus der Schlinge derer, die auf meinen Fall lauerten, und aus der Hand derer, die mir nach dem Leben trachteten, aus vielen Nöten, in die ich geriet, … Sir 51:4 und aus den Gefahren des Feuers, das mich umringte, aus den Gluten der Flamme, die nicht [von Menschenhand] angefacht war, …  Ist damit die Flamme von Naturgewalten, vom Blitzschlag gemeint?  Nein, es ist die geistige Flamme, nichts anderes. Positiv gesehen ist es die liebevolle, Hilfe gebende, ruhige, strahlende, feine Schwingung: In mir ist jetzt geistiger Inhalt, klar und leicht. Ich strahle in meinem Kleid. Ich bin nicht mehr gedanklich Materie noch ruhelos. Das sind nicht die klaren Gestirne, das ist die Notwendigkeit: Der Körper sinkt, der Geist erhebt sich. Das Feuer ist noch das Symbol für den Körper. Die Gedanken findest du auch noch in den ruhigen, klaren Gedankeninformationen der Korinther.  Wenn in dem Absatz aber steht: Ich wurde errettet aus den Gefahren des Feuers, das mich umringte, aus den Gluten der Flamme, die nicht von Menschenhand angefacht war, dann ist es vom Inhalt her doch negativ. Vom Text her waren das Luzifers Schwingungen. Das war das klagende Gegengewicht, das war dieses Feuer der Last des Luzifer. Sir 51:5 und aus dem tiefen Schoße der Unterwelt, vor ruchlosen Lippen und Lügendichtern … Sir 51:6 und den Pfeilen der trügerischen Zunge. Meine Seele war [schon] dem Tode nahe und mein Leben der Tiefe der Unterwelt; …  Bei Vers 6 erkennt man, dass es luziferisch gemeint ist.  Nicht anders ist es zu verstehen.  Eigentlich ist ja eine Seele nicht dem Tode nahe, es sei denn, man versteht das geistig.


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 Dass sie den Körper verlässt, wenn sie in die göttliche Schwingung geht, nur so musst du es sehen. Es ist, wenn sie den Körpermantel verlässt, die Materie nun hinter sich lässt. Suche nicht, das ist es.  Es ist vielleicht nur ein bisschen unglücklich ausgedrückt.  Ja, natürlich.  In den Texten ist viel die Rede von der Unterwelt und dem Totenreich. Ich denke, dass die Juden damals glaubten, dass sie, wenn sie nicht von Gott errettet werden, in die Unterwelt, in das Totenreich kommen.  Nicht nur die Juden, auch die Ägypter, auch germanische Völker hatten ihre Informationen, ihre Gedanken an die Unterwelt gehabt. Diese Information ist um den ganzen Erdball gegangen. Es ist einfach, wie oben, so unten. Oben ist die Hilfe gebende Liebe und unten die Vereinigung mit der Ruhelosigkeit, mit dem Feuer, mit dem sich von der Macht nicht lösen wollen. Es ist also die Macht der Klage.  Zur Zeit des Alten Testaments war der Wiederaufstieg der von Luzifer Abgefallenen in die urgeistige Heimat noch nicht möglich.  Genau.  Dieser Aufstieg wurde erst durch die Heils- und Erlösungstat unseres Herrn Jesus Christus möglich.  Das ist korrekt und nicht anders. Somit war diese Hilfe gebende Macht der Unterwelt für die klagenden Menschen ganz wichtig. Nicht nur für die Klagenden, auch für Hohepriester noch mit, die sich mit der geistigen Unterwelt, als ein Lebenshilfe gebendes Ordnungsruder, so will ich es mal benennen, ein notwendiges neues Leben erhofften. Nichts war ihnen ganz bekannt. Es war ein geistiges Hoffen.  Menschen, die zur Zeit des alten Testaments einen schlechten Lebenswandel führten, kamen nach ihrem Tode mit dem Geistkörper in eine niedere geistige Ebenen, auf die luziferische Kräfte Einfluss hatten.  Ja, das ist genau richtig, und sie haben immer noch einen Einfluss.  Insofern ist der Begriff Totenreich und Unterwelt für solche Ebenen zutreffend.


 Aber es ist nicht immer ganz so, es gibt auch friedliche geistige Unterweltebenen, nur, der Mensch hat daraus eine Gefangenschaft, nicht einen Kerker, aber eine Opferung gemacht.  Menschen, die jedoch ein gottgefälliges Leben führten, kamen in entsprechend höhere Ebenen, wobei ein Zurück in die urgeistige Heimat, wie gesagt, noch nicht möglich war, es sei denn, es handelte sich um inkarnierte Engel, die geistig klargeblieben sind.  Ja, genau, das ist korrekt.  In Kap. 51 schildert Jesus Sirach, dass er aus der Unterwelt errettet wurde. Das besagt doch, dass er davon ausgegangen war, dass er in die Unterwelt hineingekommen wäre. Hatte er denn nicht das Gottvertrauen, dass er in eine feinere Ebene kommen würde?  Ja, natürlich, aber in ihm war ein klarer, ruhiger Strahl, dass die Gottvaterinformationen auch in der Unterwelt sind. Er war nun der Meinung, dass hier ein klarer, ruhiger, vereinigter Gottvaterplan Hilfe gebend für ein neues Leben sei.  Er sieht es so, dass er deswegen auch errettet wurde.  Genau, er hatte diesen Glauben. Sir 51,7 ich wandte mich ringsum, doch kein Helfer war da, ich spähte nach einem Beistande, aber es gab keinen. Sir 51,8 Da gedachte ich der Barmherzigkeit des Herrn und seiner Gnaden, die von Ewigkeit her sind, dass er die rettet, die ihm vertrauen, und sie von allem Übel erlöst. Sir 51,9 Und ich erhob von der Erde meine Stimme, von den Pforten des Totenreiches her schrie ich … Sir 51,10 und rief: «Herr, du bist mein Vater, ja, du bist der Held meines Heils! Verlass mich nicht am Tage der Drangsal, am Tage der Öde und Verödung … Sir 51,11 so will ich deinen Namen immerdar preisen und dir lobsingen beim Gebete.» Da hörte der Herr auf mein Rufen und achtete auf mein Flehen; … Sir 51,12 er erlöste mich von allem Übel und rettete mich am Tage der Not. Darum will ich danken und loben und den Namen des Herrn preisen.


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Lobgesang Dieser Lobgesang fehlt in allen alten Übersetzungen und ist deshalb nicht in die Verszählung einbezogen worden. (Vergl. Ps 136). Sir 51a –p Sir 51,a Danket dem Herrn, denn er ist freundlich; ja, seine Güte währet ewig! Sir 51,b Danket dem Herrn, dem Lobpreis gebührt; ja, seine Güte währet ewig! Sir 51,c Danket dem Hüter Israels; ja, seine Güte währet ewig! Sir 51,d Danket dem Schöpfer des [Welt-] Alls; ja, seine Güte währet ewig! Sir 51,e Danket dem Erlöser Israels; ja, seine Güte währet ewig! Sir 51,f Danket dem, der die Versprengten Israels gesammelt hat; ja, seine Güte währet ewig! Sir 51,g Danket dem, der seine Stadt und sein Heiligtum aufgebaut hat; ja, seine Güte währet ewig! Sir 51,h Danket dem, der dem Hause Davids ein Horn sprossen ließ; ja, seine Güte währet ewig! Sir 51,i Danket dem, der die Söhne Zadoks zum Priestertum erwählt hat; ja, seine Güte währet ewig! Sir 51,k Danket dem Schilde Abrahams; ja, seine Güte währet ewig! Sir 51,l Danket dem Fels Isaaks; ja, seine Güte währet ewig! Sir 51,m Danket dem Starken Jakobs; ja, seine Güte währet ewig! Sir 51,n Danket dem, der Zion erwählt hat; ja, seine Güte währet ewig! Sir 51,o Danket dem König der größten Könige, ja, seine Güte währet ewig! Sir 51,p Er hat seinem Volke das Horn erhöht - ein Ruhm für alle seine Frommen, für die Söhne Israels, das Volk, das ihm nahe steht. Halleluja!

Empfehlung der Weisheit aufgrund eigner Erfahrungen des Verfassers Sir 51,13-30 Sir 51,13 Schon als ich jung war und noch ehe ich auf Reisen ging, hatte ich Neigung zur Weisheit und suchte sie. Sir 51,14 Ich betete innig um sie in meiner Jugendzeit, und bis zuletzt will ich nach ihr streben. Sir 51,15 Sie prangte wie eine reifende Traube, mein Herz freute sich ihrer, mein Fuß schritt auf ihrer Fährte, von Jugend an spürte ich ihr nach. Sir 51,16 Wenn ich mein Ohr nur ein wenig neigte und [ihre Rede] aufnahm, so gewann ich reichliches Wissen. Sir 51,17 Ihr Joch ward mir zum Ruhme, und ich danke dem, der mich belehrte.


 Das sind die klaren Geheimnisse der liebevollen, geistigen Intuitionen: Das kluge Gedanken in mir waren, konnte ich immer spüren. Hilfe gebende Informationen ruhen nie. Immer hatte ich klare, strahlende, vereinigte geistige Ionen und auch klares Morsen mit geistigen Bildern noch. Ich konnte also geistig Hilfe gebend ordnen, sehen und hören. In mir war diese Klugheit, die ihr nun nicht habt. So müsste es heißen. Ich habe geistige Finsternis nie in mir gehabt. Korrigiere diese klare, ruhige, strahlende Liebe nie.  Ein Joch ist doch etwas Negatives.  Nicht absolut, hier kann ein Joch diese ruhige, strahlende Liebe gewesen sein, die er hiermit ausdrücken möchte. Ein Joch kann hier eine klare, ruhige, strahlende, universelle, meisterliche Ordnungsschwingung sein.  Wenn jemand nach unserem Sprachgebrauch ein Joch zu tragen hat, dann ist er schwer belastet.  Genauso musst du es auch sehen. Er hat natürlich auch darunter gelitten. Er hätte es manchmal, nicht verflucht, aber nicht gehabt, weil er sich hilfreich Mut zuspielen musste, um diesen Plan, diese feine Information durchzuführen und durchzustehen. Es war in ihm kein Machtgefühl, aber mehr ein ruhiger Befehl. Hier hatte er nicht gerade große, aber doch etwas Hilflosigkeit in einigen Gedankeninformationen. Er ordnete sie natürlich an, hätte aber lieber gerne anders gehandelt.  Jetzt verstehe ich das. Wenn man in der damaligen Zeit so eine spirituelle Begabung hatte und es auch die Aufgabe war, das bei den Menschen umzusetzen, es weiterzugeben, dann war das sehr schwer, weil die Menschen ja überwiegend klagend waren und kein Verständnis dafür hatten.  Sie waren sehr ruhelos, materiell und kriegerisch eingestellt. Alles wurde ihm notwendig zu einer Ordnungshilfe gegeben, aber manches Mal hätte er sich gerne hinausgeflüchtet. Sir 51,18 Ich sann darauf, sie zu üben; ich befliss mich des Guten, und ich werde gewiss nicht zuschanden. Sir 51:19 Meine Seele hing an ihr, und mein Angesicht wandte ich nicht von ihr, meine Hand öffnete ihre Tore, ich trat zu ihr und blickte auf sie. Sir 51:20 Ich richtete meine Seele nach ihr hin und fand sie in ihrer Reinheit; durch sie erwarb ich Einsicht von Anfang an, darum werde ich sie nicht verlassen.


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Sir 51,21 Mein Inneres schrie darnach, sie zu schauen, darum erwarb ich sie als edeln Besitz. Sir 51,22 Zum Lohn aber gab mir der Herr [beredte] Lippen, und mit meiner Zunge will ich ihn preisen. Sir 51,23 Nahet euch zu mir, die ihr unwissend seid, und weilet in meinem Lehrhause! Sir 51,24 Wie lange wollt ihr noch all dieses entbehren und soll eure Seele so durstig bleiben? Sir 51,25 Ich tue meinen Mund auf und sage von ihr: Kauft euch die Weisheit - ohne Geld! Sir 51,26 Beugt euren Nacken unter ihr Joch, und euer Herz möge ihre Last tragen. Nahe ist sie denen, die sie suchen, und wer sich redlich müht, der findet sie.  Ich habe es immer positiv gesehen und gemeint, dass man durch Weisheit nicht belastet wird.  Das kannst du nicht ganz so sehen, weil hier klare Aussagen manchmal nicht korrigiert werden konnten, sie waren endgültig. Es gab dann kein „Wenn“ und kein „Aber“, und diese Korrektur, die er suchte, die Gedanken die er noch manchmal hatte, die waren nicht genügend gefestigt. Er dachte: Ich bin dafür nicht genügend standfest. Ich bin ruhelos, meine Verantwortung ist einfach zu klein. Ihr gebt mir Ruhelosigkeit auf. Ich kann es nicht begreifen noch kann ich es aussenden. Hier hatte er doch manchmal noch großes, hilfloses Ordnen. Also, er hatte hiermit schon seine ruhelosen Gedanken. Er konnte sich nicht einfach sofort dafür einsetzen. Es war noch einige Male eine Qual für ihn. Sir 51,27 Seht mit eignen Augen, wie wenig Mühe ich hatte, und doch habe ich viel Erquickung gefunden. Sir 51,28 Hört auf meine Lehren, deren Zahl gering ist, und viel Silber und Gold werdet ihr dadurch gewinnen. Sir 51,29 Eure Seele wird sich meiner Lehrtätigkeit freuen, und ihr werdet nicht zuschanden werden, wenn ihr mein Lob singt. Sir 51,30 Tut eure Werke vor der [End-] Zeit, so wird Er euch euren Lohn geben zu seiner Zeit.  Nun sind wir mit dem Buch von Jesus Sirach soweit durch. Hast du zu dem Buch Jesus Sirach oder zu Jesus Sirach selbst noch etwas sagen?  Er war ein geistiger Lehrer, ein liebevoller geistiger, Hilfe gebender Lichtgeber. Er hat leider nur ruhelose, kleine, gefangene Gedanken hier noch mehr hineingebracht. Die, meine ich, hätte er nicht ganz nötig gehabt. Er hat die Qual hiermit noch einmal zum Ausdruck gebracht, die ihm nun wiederfahren war.


Also, korrigiere hier, lieber guter Jesus Sirach. Du bist ein Ordnungshüter nicht nur deines Landes, auch deines geistigen Volkes gleich mit gewesen. Du bist ein Hilfe gebender Ordnungsstrahl für hilflose, geknechtete und klagende Menschen. Suche dein Leid nie mehr auf, sondern gehe in dein klares, geistiges, strahlendes Licht. Gib uns deine Hilfe und ordne du uns, wie du es für dein Volk getan hast. Wir sind jetzt auch noch da und möchten sehr gern liebevoll geführt werden. Nur, wir haben nicht genügend klare Menschen, die uns nun diese ruhige Gottvaterenergie herübersenden können. Morse mit und liebe auch dieses germanische Volk mit. So würde ich es ihm heute sagen.  War Jesus Sirach damals ein inkarnierter hoher Engel?  Ohne Frage, und er wurde auch nie wieder inkarniert. Er hatte einige Inkarnationen, aber nach diesem Leben wurde er nie wieder inkarniert.  War er denn ein Erzengel?  Nein, aber er trug schon eine Krone. Dass er ein Erzengel war, kann man nicht ganz sagen, aber er war ein großer, klarer Engel, mehr als alle anderen noch. Zu den Erzengeln gehörte er nicht ganz. Aber er vereinigt sich immer mit klaren Erzengeln. Er hatte alle Erzengel in seine klare, ruhige Strahlkraft eingebunden, und nun hatte jeder ihm seine Gedanken, nicht nur Fürbitte, auch Klage hinübergebracht. Er konnte sie nicht nur lebhaft erkennen, er konnte auch die lieben Gedanken verstehen. Er hatte nie Hilflosigkeit, noch Schwierigkeiten mit diesen Informationen. Nur mit der Umsetzung, da musste er doch so kleine Momente nicht hilflos, aber doch fein ordnen. Er leistete sich manchmal noch, ins Gebet zu gehen, um hier eine ruhige Stärkung zu finden.


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