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Inhalt zu den Sprüchen Erster Teil Spr 1-9 Empfehlung der Weisheit und Warnung vor Verführung ….Spr 1,1-19 Die Weisheit ruft! ….Spr 1,20-33 Segen des Trachtens nach Weisheit ….Spr 2,1-22 Mahnung zur Gottesfurcht ….Spr 3,1-12 Wert der Weisheit ….Spr 3,13-26 Mahnung zur Güte ….Spr 3,27-35 Der Weg der Weisen und der Gottlosen ….Spr 4,1-27 Warnung vor der Ehebrecherin ….Spr 5,1-23 Wider Bürgschaft, Faulheit und Falschheit ….Spr 6,1-19 Erneute Warnung vor der Ehebrecherin ….Spr 6,20-35;7,1-27 Die Weisheit als Lehrmeisterin ….Spr 8,1-36 12 Frau Weisheit und Frau Torheit ….Spr 9,1-18
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Zweiter Teil Spr 10,1-22,16 Hauptsammlung von Weisheitssprüchen und Lebensregeln ….Spr 10,1-32;11,1-31;12,1-28;13,1-25;14,1-35;15,1-33;16,1-33;17,128;18,1-24;19,1-29;20,1-30;21,1-31;22,1-16 27 Dritter Teil Spr 22,17 - 24,34 Eine zweite Spruchsammlung Worte von Weisen ….Spr 22,17-29;23,1-35;24,1-22
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Anhang zum dritten Teil ….Spr 24,23-34
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Vierter Teil Spr 25 – 29 Eine dritte Spruchsammlung ….Spr 25,1-28;26,1-28;27,1-27;28,1-28;29,1-27
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Fünfter Teil Worte Agurs ….Spr 30,1-14 Zahlensprüche ….Spr 30,15-33 Worte an Lemuel ….Spr 31,1-9 Lob der wackern Hausfrau ….Spr 31,10-31
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Fragen und Antworten zu den Sprüchen Eine Kommentierung des Alten Testamentes Siehe auch die Vorbemerkungen zu den poetischen Büchern des Alten Testaments Erster Teil Spr 1-9 Empfehlung der Weisheit und Warnung vor Verführung Spr 1,1-19 Spr 1,1
Die Sprüche Salomos, des Sohnes Davids, des Königs von Israel -
Spr 1,2 dass man kennen lerne Weisheit und Zucht, verständig zu reden verstehe, … Wenn ich das Wort „Weisheit“ definieren darf, dann würde ich sagen, dass Gott die absolute Weisheit ist. Natürlich, der Geist hat auch feine Weisheit, nur er hat die göttliche Weisheit nicht. Er hat nur den göttlichen, ruhigen Strahl. Die göttliche Weisheit insgesamt in allem ist Gott nur allein.
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Wenn Gott die absolute Weisheit ist, dann ist ein Mensch weise, wenn er die geistigen Gesetze Gottes erkennt und nach diesen Gesetzen lebt und handelt. Natürlich, das ist ganz klar. Für das Wort „Zucht“ in Vers 1,2 würde ich lieber Ordnung sagen. Die Ordnung ist es nicht ganz. Die Zucht ist es auch noch ein wenig. Das heißt, Kinder nicht nur, auch erwachsene Menschen müssen in allen Fragen, Gedanken oder Situationen noch eine kleine, feine Strenge spüren. Das ist oft notwendig. Ich würde dafür das Wort „Strenge“ gebrauchen. Du meinst eine gewisse Strenge, wenn diese den klaren Hintergrund hat, um den anderen zu korrigieren. Nein, das ist nicht ganz richtig. Es ist notwendig, dass der Mensch mit einer kleinen feinen, ruhigen, strahlenden Strenge geführt wird. Sie ist nötig, damit Gedanken geformt werden, damit der Körper nicht in die Ruhe geht, denn er ist ja klagend, er macht es sich leicht, er ist gern bequem, und er geht gerne den ruhigen und den leichten Weg. Also, hier müssen Körper und Geist geformt werden. Wenn du ihn hier nicht korrigiert und an die lange Leine nimmst, dann geht es in Qual und Ruhelosigkeit über. Du musst hier schon nicht nur eine kleine Ordnung, nicht eine Zucht, aber eine Festigung hineinbringen. Das ist nötig. Leidhilfe wäre nicht nötig, wenn hier geordnete, klare, feine, geistige Stürme nicht gerade, aber Winde doch hineinkommen, sodass es dem Geist, dem Körper und der Seele nicht immer ganz leicht gemacht wird. Also, ruhige Menschen sind nicht nur glücklich, sind nicht nur selbstsicher, sind auch strahlend. Dieses geht aber mehr von einer korrekten Disziplin aus. Ich würde nun hier als Qual eine klagende Disziplin einsetzen und als Hilfe gebende Klärung eine feine, geistige, ruhige Disziplin annehmen. Diese Disziplin wäre nötig. Wie ist es denn mit der Disziplin in der geistigen Welt? Der Geist hat ja keinen grobstofflichen Körper mehr. Er hat einen feinstofflichen Körper und leidet natürlich durch seinen Körper nie mehr. Sein feinstofflicher Körper ist nicht klagend, ist nicht bremsend. Es ist nicht notwendig, dass man den Körper in der geistigen Welt mit einbezieht. Der Körper ist zur Fortbewegung gedacht, nicht nur für das Hin- und Hergehen, auch für das Fortbewegen zu den korrekten, Hilfe gebenden Menschen, denn wir gehen ja auch hinunter in die Seele der Menschen und geben ihnen klare, liebe Strahlen, und hierzu brauchen wir natürlich den Körper. Normalerweise bräuchte der Geist keinen Körper. Er könnte durch die geistig Hilfe gebende
Korrespondenz allein geistig lieben und klären. Aber es ist notwendig zur ruhigen, Hilfe gebenden Klärung der Menschen. In den unteren, einfachen geistigen Ebenen ist der Körper für die Geistwesen noch sehr notwendig, aber je höher du kommst, desto weniger brauchst du den feinstofflichen Körper, denn du bist klarer und strahlender. Du bist dann mehr und mehr nur noch ganz feine Energie. Spr 1,3 dass man Belehrung annehme, die klug macht, Gerechtigkeit, Sinn für das Recht, Geradheit, … Spr 1,4 dass die Unerfahrenen lebensklug werden und die Jünglinge einsichtig und besonnen Spr 1,5 wer weise ist, hört darauf und mehrt sein Wissen, und wer verständig, lernt richtig leben -, … Man könnte auch sagen: Wer klug ist, wer sich zu einem Meister geschaffen hat, wer hinaufgegangen ist, der ruht auch nicht, der ist immer in Bewegung und der gibt auch eine klare, ruhige Strahlkraft ab. Spr 1,6 dass man Gleichnis und Sinnspruch verstehe, die Worte der Weisen und ihre Rätsel. Spr 1,7 Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Erkenntnis, die Toren verachten Weisheit und Zucht. Die Toren sind ja die kleinen Handlanger von Luzifer. Sie sind ja nicht bemüht, Liebe, Hilfe oder Ruhe zu geben. Sie sind ja nicht in der geistigen Klarheit. Für das Wort „Zucht“ nehme „Disziplin“, das wäre besser. Spr 1,8 Höre, mein Sohn, die Belehrung deines Vaters und verwirf nicht die Weisung deiner Mutter; … Spr 1,9 denn sie sind deinem Haupte ein lieblicher Kranz und ein Geschmeide für deinen Hals. Mit dem Geschmeide ist die Kommunikation, die Lebendigkeit, das Hilfegeben und die ruhige Ausstrahlung gemeint. Man könnte doch auch sagen, wenn du geistig klare, liebevolle Eltern hast, dann höre auf sie, damit das Befolgen ihrer Belehrungen und Weisungen dir geistige Schönheit verleit. Ja, das ist Hilfe gebend und klar gesagt. Es gibt ja auch Eltern, die nicht geistig klar sind.
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Ja, das ist korrekt. Du musst natürlich von dem Geist der Eltern ausgehen. Es ist nicht immer ein Elternteil nur böse und das andere klar. Oftmals sind beide, bis auf kleine Nuancen, gleich, denn sonst hätten sie sich auch nicht gefunden. Es gibt eben geistlose, ruhelose, quälende, klagende Menschen und auch geistig feine, Hilfe gebende, liebevolle. Es ist eine kleine, feine Bewegung, die nicht nur im Kosmos, allgemein auch auf der Mutter Erde sich findet. Alles korrespondiert, der ganze Kosmos, nicht nur die Gestirne, sondern die Menschen mit. Sie haben eine feinere Information und ruhige Strahlkraft. Sie stabilisieren sich zum Licht. Alles führt nun zum Licht hin. Das ist ja eine große Gnade und Liebe. Das ist notwendig, denn diese klare Ruhe muss jetzt eingehen, weil sonst Ruhelosigkeit und Qual noch schrecklicher werden. Das ist das natürliche Gesetz von Ursache und Wirkung. Spr 1,10 Mein Sohn, wenn die Sünder dich locken, so folge nicht; … Spr 1,11 wenn sie sagen: «Geh mit uns, wir wollen dem Frommen auflauern, wollen dem Unschuldigen nachstellen ohne Ursache; … Spr 1,12 wir wollen sie lebendig verschlingen wie die Unterwelt, die Gesunden denen gleich machen, die zur Grube hinabfahren; … Nein, das ist wieder Klage. Hier sind lebensnotwendige, ruhige Gedanken hineinzugeben. Diesen gefangenen Satz kannst du mal streichen. Ich möchte nur dazu sagen, dass manchmal Märchen klarer gedeutet werden können als diese hilflosen, klagenden Gedanken. Diese klagenden Menschen, die hier mitgewirkt haben, sind nicht nur in der Qual, sie sind auch in der Macht gewesen, und sie haben nicht ihren Geist, sie haben ihren Körper benutzt und nicht ihren freien Geist. Nun, das ist, ruhig gesagt, eine Klage. Es ist nicht geistig lieblos, nur sie sind durch ihre Gedanken in die Klage gegangen, und hierfür mussten sie auch in die Läuterung gehen. Das war auch notwendig. Es ist an der Zeit, dass diese klagenden Gedanken notwendig in die Ruhe gestellt, dass sie korrigiert werden, dass sie wieder lebensfähig, Hilfe gebend und liebevoll sind. Spr 1,13 da gewinnen wir allerlei köstlichen Reichtum, füllen unsere Häuser mit Raub; … Spr 1,14 wirf dein Los unter uns d. h., mache mit uns gemeinschaftliche Sache -, wir alle wollen einen Beutel führen!» Spr 1,15 mein Sohn, dann gehe nicht ihre Wege, halte deinen Fuß zurück von ihrem Pfade. Spr 1,16 Denn ihre Füße laufen zum Bösen und eilen, Blut zu vergießen.
Das ist alles feindlich gegeben. Hier hätte der Vater einen klaren, ruhigen Strahl geben müssen: Hilflose Menschen wirst du noch viele finden, aber mehr noch wirst du klagende, leidvolle und egoistische Menschen vorfinden. Diesen klagenden Menschen, nun, mein Sohn, geh aus dem Weg. Sieh sie dir genau an und gib ihnen deine klaren, ruhigen Gedanken. Gib ihnen aber nie eine Korrektur oder eine Qual. Sieh sie dir genau an, und handle nie so wie sie. Das hätte er geben müssen und nichts anderes. Spr 1,17 Denn vergeblich ist das Netz ausgespannt vor den Augen alles Geflügelten. Spr 1,18 Und sie, sie lauern auf ihr eignes Blut und stellen dem eignen Leben nach. Spr 1,19 So ergeht es allen, die nach Gewinn jagen; er nimmt seinem Besitzer das Leben. Nein, das ist auch gefährlich. Die Menschen haben noch in einer klagenden, hilflosen Finsternis gelebt, das müsst ihr euch auch einmal eingeben. Sie waren nicht so in dieser klaren Liebe. Ihr müsst nur begreifen, dass die Qual der Menschen groß war und dass die Not und die Ruhelosigkeit immer herrschte, und somit wurde hier noch zusätzlich Klage gegeben. Es sind feindliche, klagende, leidende Gedanken, mehr kann ich hier nicht dazu sagen. Diese Sprüche sind zur Ruhelosigkeit und nie zur Ordnung, nie zur Lebendigkeit und nie zur Klärung zusammengestellt, und das ist feindlich.
Die Weisheit ruft! Spr 1,20-33 Spr 1,20 Die Weisheit ruft auf der Gasse, auf den freien Plätzen erhebt sie die Stimme; … Spr 1,21 oben auf den Mauern predigt sie, am Eingang der Stadttore spricht sie ihre Worte: Spr 1,22 «Wie lange, ihr Einfältigen, liebt ihr die Einfalt? wie lange haben die Spötter am Spotten Gefallen und hassen die Toren Erkenntnis? … Spr 1,23 Kehret euch zu meiner Rüge! Siehe, ich will euch meinen Geist hervorströmen lassen, will meine Worte euch kundtun. … Spr 1,24 Weil ich rief und ihr nicht wolltet, mit der Hand winkte und niemand aufmerkte, … Spr 1,25 weil ihr all meinen Rat in den Wind schlugt und meine Rüge nicht annahmt, … Hiermit ist eigentlich Gott gemeint, die Liebe von Gottvater, und das Leid sollte nun hinausgestoßen werden.
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Könnte man mit der Weisheit auch sinnbildlich Jesus Christus meinen? Du meinst, das Licht, die Klarheit und die Hilfe gebende Liebe, nein. Mit der Weisheit sind hier die Klarheit und die Ruhe gemeint. Das Licht war ja noch nicht gegeben. Das Licht kam ja erst über die Geburt Jesu. Spr 1,26 so will nun auch ich bei eurem Verderben lachen, will spotten, wenn der Schrecken über euch kommt, … Das ist klar, denn die gefangenen Seelen, die ruhelosen, die quälenden Menschen, die mussten ja nun auch eine Lektion bekommen, und das wird ihnen erklärt. Das ist doch auch Schadenfreude? Sie gaben es in ihrer kommunikativen, klagenden Sprache. Heute würde man es natürlich Hilfe gebender und klärender vermitteln. Damals war diese raue Sprache notwendig. Spr 1,27 wenn der Schrecken über euch kommt wie ein Wetter, wenn euer Verderben wie Sturmwind daher fährt, wenn Not und Drangsal euch überfällt. … Das ist in der Formulierung nicht ganz korrekt, aber für die damaligen Menschen mit Hilfe gebend. Spr 1,28 Alsdann werden sie mich rufen, aber ich werde nicht hören; sie werden mich suchen, mich aber nicht finden. … Nein, das ist wieder klares Angstmachen, das ist nicht gut. Wenn hier gesagt würde: Ihr könnt euch korrigieren, ihr könnt in euch die Gefangenheit oder die Qual loslassen, ihr könnt in die Hilfe gebende Ruhe gehen, dann wäre es eine feine kommunikative Hilfe gewesen, aber nicht so. Spr 1,29 Weil sie die Erkenntnis hassten und an der Furcht des Herrn kein Gefallen hatten, … Sie waren ja in der Klage und hassten die Erkenntnis. Spr 1,30 meinen Rat nicht annehmen wollten, all meine Rüge verwarfen, … Spr 1,31 darum werden sie die Frucht ihres Wandels kosten müssen und an ihren eignen Plänen genug bekommen; …
Spr 1,32 denn die Einfältigen bringt ihr eigner Abfall um, und den Toren wird die eigne Sorglosigkeit zum Verderben. … Das ist das ruhige, strahlende Gericht über die Gesetzmäßigkeit von Ursache und Wirkung. Spr 1,33 Wer aber auf mich hört, der wohnt sicher; er lebt ruhig und hat kein Unheil zu fürchten.» Er braucht nie in die Hilflosigkeit oder Klage gehen. Sieh dir doch auch heute mal die menschliche Gemeinschaft an. Die Menschen sind klagend, sie sind nicht in ihrer Hilfe gebenden Kommunikation, sie lösen sich nicht von ihrer Qual. Die meisten Menschen sind noch nicht Hilfe gebend. Sie quälen sich mehr, als es nötig wäre. Hier müsste nun eine Korrektur hineingehen.
Segen des Trachtens nach Weisheit Spr 2,1-22 Spr 2,1 Mein Sohn, wenn du meine Worte annimmst, und meine Gebote bei dir verwahrst, … Spr 2,2 so dass du dein Ohr der Weisheit leihst, dein Herz der Vernunft zuneigst, … Spr 2,3 ja, wenn du der Einsicht rufst, nach der Vernunft die Stimme erhebst, Spr 2,4 wenn du nach ihr suchst wie nach Silber und ihr nachspürst wie verborgenen Schätzen Spr 2,5 alsdann wirst du verstehen, was Furcht des Herrn ist, und Gotteserkenntnis finden; … Das ist klar, ruhig und sachlich gegeben. Spr 2,6 denn der Herr gibt Weisheit, aus seinem Munde kommt Vernunft und Erkenntnis, … Spr 2,7 er spart den Rechtschaffenen Heil auf, er beschirmt die, welche unsträflich wandeln, … Spr 2,8 indem er die Pfade des Rechtes behütet und über dem Weg seiner Frommen wacht Spr 2,9 alsdann wirst du verstehen, was Recht und Gerechtigkeit, was Geradheit ist, jegliche Bahn des Guten; … Spr 2,10 denn die Weisheit wird in dein Herz kommen und die Erkenntnis die Lust deiner Seele sein; … Spr 2,11 die Besonnenheit wird über dir wachen, die Vernunft dich behüten, …
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Spr 2,12 indem sie dich vor dem Wege des Bösen bewahrt, vor dem, der Verkehrtes redet, … Spr 2,13 vor denen, die die rechte Straße verlassen, um auf finstern Wegen zu wandeln, … Spr 2,14 die sich freuen, Böses zu tun, über böse Ränke frohlocken, … Spr 2,15 die krumme Pfade einschlagen und Irrwege gehen auf ihren Bahnen Spr 2,16 indem sie dich auch bewahrt vor dem Weibe des andern, vor der Fremden, die glatte Worte redet, … In ihnen ist noch nicht eine klärende, ruhige Gelassenheit. Sie sind noch nicht genügend geformt. Sie sind noch nicht in den Loslassungsgedanken. Sie müssen hier erst mal noch über die Klärung zur Ruhe gebracht werden. Die glatten Worte sind die schmeichelnden Worte. Natürlich, das ist diese Hilflosigkeit auch der heutigen Menschen noch. Spr 2,17 die den Genossen ihrer Jugend verlässt, sich nicht kümmert um das Gesetz ihres Gottes; … Spr 2,18 denn zum Tode senkt sich ihr Pfad und ihre Bahnen zu den Schatten; … Ihr Pfad senkt sich zum Tode? Es wurde in dieser Körpersprache gesprochen. Man würde heute sagen, zur Ruhe, zur Ruhe senkt sich nicht der Pfad, zur Ruhe gehst du hinaus aus deinem Körper, aber du gehst nicht in die Hilflosigkeit, du musst in einem anderen Leben noch einmal wieder in diese Ruhelosigkeit gehen, um dich zu korrigieren, das wäre notwendig. Ist damit ein geistiger Stillstand oder ein geistiger Rückschritt gemeint? Nein, der Mensch selbst gibt immer einen kleinen Hilfe gebenden Beitrag. Nie ist es ein ganzer Rückschritt. Es ist immer eine klärende, ruhige Strahlkraft vorhanden, die hinaufhebt. Es ist also nie ein Stillstand. In Vers 2,18 heißt es: Denn zum Tode senkt sich ihr Pfad und ihre Bahnen zu den Schatten; Die Schatten sind hier mehr die Ruhelosigkeit, die Korrektur, die die Menschen nicht eingegangen sind. Die Schatten holen sie nun in einer oder zwei, oder mehreren Inkarnationen wieder ein. Sie müssen also diese Schatten in eine ruhige Strahlung bringen, und es geht nur über das Leid und über die Opferung in die Liebe, in das Licht.
Die Schatten sind auch die niederen, geistigen Schwingungen. Ja, das ist auch korrekt. Es ist diese Ruhelosigkeit, die der Mensch durch sein Leid, durch seine Klage nicht bewältigt hat. Spr 2,19 alle, die zu ihr eingehen, kehren nicht wieder, gelangen nicht zu den Pfaden des Lebens Nein, das ist hier ruhelos gegeben, das ist nicht gut gewählt. Das ist hier wieder eine Drohung. Das ist nie die Liebe Gottvaters. Er klärt nur auf und korrespondiert mit ihnen in Hilfe gebender Korrektur, aber niemals in einer Angst oder durch feindliche Gedanken. Hier müsste es nur heißen: Geht miteinander hinauf in die Strahlkraft. Aber die Strahlkraft, diese Energien, erkennen sie ja nicht und so würde ich dann sagen, geht in die ruhige Sammlung. Ihr müsst euch korrigieren und ihr müsst mehr miteinander korrespondieren, das ist notwendig. Spr 2,20 damit du wandlest auf dem Wege der Guten und auf dem Pfad der Gerechten verharrest; … Spr 2,21 denn die Rechtschaffenen werden das Land bewohnen und die Unsträflichen darin übrigbleiben; … Spr 2,22 die Gottlosen aber werden aus dem Lande vertilgt und die Treulosen aus ihm herausgerissen. Diese Gedanken konnten die Menschen einnehmen, und sie sind nicht feindlich. Man kann das im Hinblick auf die damalige Zeit so stehen lassen. Ja, das würde ich so sehen. Diese Gedanken sind leider immer noch in euch. Sie sind noch nicht in das Licht gegangen, aber sie korrigieren sich mehr und mehr durch dieses Nachobengehen in diese Feinheit, in diese Korrespondenz der Ruhe und der Strahlung, dass heißt, in die feine Kommunikation, ohne Macht, ohne Ego und ohne Anklage, sodass die Menschen mehr in die Vergebung gehen, in die Kommunikation mehr gehen, in das Miteinander und Ineinanderwachsen, das ist notwendig. Die Liebe heilt alle Wunden, das hat Jesus nun immer wieder gepredigt, nur, die Menschen haben es nicht gehört. Hier würde ich den klagenden Menschen nun sagen: Prunk ist in eurem Leben nicht notwendig. Ihr kommt alle hier hinauf und könnt nichts mitnehmen. Mitnehmen könnt ihr Gedanken in Hilfe gebender Kameradschaft, in Klärung, in ruhigem Loslassen. Ich habe klagenden Menschen geholfen, ich habe sie nicht feindlich, ich habe sie nicht lieblos und ich habe sie nicht ruhelos gemacht. Ich bin mit mir und meinem König eins, und
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ich gebe jetzt in der geistigen Welt meinen ruhelosen Mitmenschen noch weiter Hilfe. Nur diese Gedanken solltet ihr alle, die ihr diese Liebe noch nicht gefunden habt, einnehmen. Die Liebe und das Licht sind die höchste, reinste Strahlkraft, die nie erlischt, und die ihr noch in einer Inkarnation erwerben müsst, damit ihr nicht wieder inkarnieren wollt, auch nicht sollt. Ihr geht in die klare, mutige, liebevolle, geistige Liebe. Lenkt eure Gedanken lieber auf die klare, geistige Welt. Sie ist nicht wie eure, sie ist eine andere, sie ist eine Hilfe gebende. Sie ist die Macht der geistigen klaren Ruhe.
Mahnung zur Gottesfurcht Spr 3,1-12 Spr 3,1 Mein Sohn, vergiss meiner Weisung nicht, dein Herz bewahre meine Gebote; … Spr 3,2 denn sie werden dir langes Leben und gute Jahre und Wohlfahrt in Fülle bringen. Spr 3,3 Lass Liebe und Treue nicht von dir weichen; binde sie dir an den Hals, schreibe sie auf die Tafel deines Herzens, … Spr 3,4 so wirst du Gunst und Beifall finden vor Gott und den Menschen. Spr 3,5 Vertraue auf den Herrn von ganzem Herzen, auf deine Klugheit aber verlass dich nicht. Spr 3,6 Denke an ihn auf all deinen Wegen, so wird er deine Pfade ebnen. Spr 3,7 Halte dich selbst nicht für weise, fürchte den Herrn und meide das Böse; … Wäre es nicht besser, wenn man nicht sagte, fürchte den Herren, sondern liebe den Herrn, denn Gott braucht man doch nicht zu fürchten? Dass man Gott fürchtet, würde man heute nicht mehr sagen. Damals aber war es notwendig, so zu sprechen, denn sonst hätten die Menschen es nicht verstanden. Spr 3,8 das wird deinem Leibe gesund sein und deine Gebeine erquicken. Spr 3,9 Ehre den Herrn [durch Gaben] von deinen Gütern und von den Erstlingen all deines Ertrags, … Spr 3,10 so füllen sich deine Scheunen mit Überfluss, und deine Keltern laufen über von Wein. Spr 3,11 Mein Sohn, verwirf nicht die Züchtigung des Herrn und sei nicht unmutig ob seiner Strafe; … Spr 3,12 denn wen der Herr lieb hat, den züchtigt er wie ein Vater den Sohn, dem er wohlwill.
Das ist korrekt. Nur, wenn ihr unter Züchtigung Schläge, oder Qual meint, das ist hiermit nicht gemeint. Züchtigung heißt einfach den Charakter durch Liebe stärken, durch eigenes Vorleben. Könnte man sagen, wenn dein Schicksal dich krank werden lässt, du arm wirst oder in Not kommst, dann klage Gott nicht an, denn Gott hat dich lieb, und wen er liebt, wen er in Krankheit, Armut und Not schickt, der soll sich korrigieren, auf das er geistig feiner und liebevoller wird, auf dass er höher schreitet, dem Lichte Gottes entgegen? Natürlich, das hast du schon Hilfe gebend gesagt. Nur, wenn ein Mensch nun in große Krankheit hineingerät, dann muss ihm auch ein Mediziner helfen, er muss eventuell in die Klinik. Hier sind immer noch klare Unterschiede. Wenn ich in eine klagende Gesellschaft hineingeboren werde und bin nun auch ein Mitglied dieser klagenden Gesellschaft, nun, dann kenne ich ja nicht die Hilfe gebende Liebe, nicht den König der geistigen Welt. Ich muss ja nun erst mal einen Grund finden, warum ich in diese Krankheit gekommen bin. Den kann dieser klagende Mensch natürlich nie finden. Er ist in seinen Gebärden, in seinem Körper krank und in seiner Seele natürlich auch. Aber sein Geist möchte sich ja von dieser Ruhelosigkeit und Klage befreien, und das wird nur über das Kreuz, über das Leid, über die Qual erfolgen, nur hierüber wird eine geistige Reinigung erfolgen. Ich kann es euch an einem Beispiel erklären: Jesus opferte sich geistig, körperlich und seelisch für die grausamen Menschen, die ihre kleinen gebrechlichen Klagen ihm nun gaben. Sie hielten ihn nicht für einen König. Sie konnten es ja nicht erkennen, sie klagten, sie opferten sich auch nicht, sie waren ruhelos. Sie hatten keine klärende Information, dass hier eine Korrespondenz der Liebe von Jesus ausging. Das Gefühl war nur bei einigen wenigen vorhanden. Liebe heißt Geben und Vergeben. Männer und Frauen, die es noch nie gelernt haben, die immer in ihrem Ego, in ihrer Qual noch stehen, die können auch nicht begreifen, dass ein Feind einmal ein Freund sein wird. Das geht nur über die Kommunikation, über das Loslassen der Gewalt, über die Vergebung. Ursache und Wirkung ist immer noch das geistige Gesetz. Er ist nicht ein Feind, er ist auch ein Freund, und das bedeutet gegenseitige Kommunikation, Stauungen abbauen, Leid abbauen, begreifen lernen, die Macht fortzugeben, hineingehen in die Klärung, Ruhe hineinlassen, Lebenshilfe gebend kommunizieren. Opferungen sind hierbei noch möglich. Ihr müsst mehr und mehr aufeinander zugehen, mehr und mehr in die Hilfe gebende Mitteilung hineingehen, in die gedankliche, ruhige, strahlende Information und Idee. Gedanken sind Energien, und wenn diese Energien verschleudert werden, zur Last werden, zur Qual werden, dann kommen sie natürlich auch nur so wieder an. Wenn sie aber in klares Licht gehen, in das Geben, in das Hilfegeben, in die Opferung, in die Vergebung, in das Suchen nach einer Möglichkeit: Ich korrigieren ihn nicht nur,
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ich korrigiere mich auch, dann geht diese Information auch zurück. Dann kommt auch die Korrespondenz des Suchens, das Sichfinden und das Sichlösen. Das Lösen ist nun ganz notwendig. Aber um lösen zu können, müssen sie auch gefunden haben, und das Finden ist noch nicht in ihrem Kopf. Also, hier müssen noch korrekte Meinungen, niedrige, feindliche, klagende Menschen in eine Hilfe gebende, höhere, ruhige Schwingung hineingehen. Das geht nicht nur über die Meditation, nicht nur über das Gebet und über den Klang, sondern auch über das Sich-miteinander-Verstehen. Es ist nicht anders möglich: Ich muss mich korrigieren, nicht ich ihn. Ich muss lernen, zu begreifen, dass dieser kleine Mensch nicht mein Feind ist, sondern dass er auch Gedanken hat, die mich noch finden müssen. Ich muss auch nach einer Lösung suchen. Hilflos kann ich ihn nicht stehen lassen. Wenn er klagt und wenn er rau wird, muss ich mir noch mehr Mühe geben, um ihn zur Ruhe zu bringen mit einer klaren Meinung, nicht mit Geschmeichel oder mit Liebe. Ich muss nun ruhig und sachlich mit ihm argumentieren. Das ist nötig. Er muss mich begreifen, und das kann ich nur über das Verständnis. Wenn dieses Verständnis in Vergebung, wenn diese Klage sich loslassen will, kann ich nur über die Leidhilfe in eine klärende ruhige, sachliche Findung gehen. Ich löse deine Klage nun auf. Ich gebe dir Hilfe und Ruhe. Meine Gedanken sind natürlich auch richtig, aber ich möchte ja mit dir eine Gemeinsamkeit erreichen, und ich muss natürlich einen Kompromiss nicht nur, auch mit korrigieren. Das ist nötig. Also geht in eine klärende, ruhige, Hilfe gebende Gemeinschaft. Kommuniziert lebhaft, aber ohne Gewalt und ohne Qual.
Wert der Weisheit Spr 3,13-26 Spr 3,13 Wohl dem Menschen, der Weisheit erlangt hat, dem Manne, der Einsicht gewinnt; … Spr 3,14 denn ihr Erwerb ist besser als Erwerb von Silber, und sie zu gewinnen ist mehr wert als Gold. Spr 3,15 Sie ist kostbarer als Korallen, und alle Kleinodien wiegen sie nicht auf. Spr 3,16 Langes Leben ist in ihrer Rechten, in ihrer Linken Reichtum und Ehre. Spr 3,17 Ihre Wege sind Wege der Wonne, und all ihre Pfade sind Wohlfahrt. Spr 3,18 Sie ist ein Lebensbaum denen, die sie ergreifen; wer sie festhält, der ist beglückt. Spr 3,19 Durch Weisheit hat der Herr die Erde gegründet, den Himmel durch Einsicht festgestellt. Spr 3,20 Durch seine Erkenntnis brachen die Fluten hervor und träufeln die Wolken den Tau.
Spr 3,21 Mein Sohn, verliere sie nicht aus den Augen, halte fest an Umsicht und Besonnenheit, … Spr 3,22 so werden sie Leben für dich sein, ein anmutiger Schmuck deinem Halse. Spr 3,23 Alsdann wirst du deinen Weg sicher gehen, und dein Fuß wird nicht anstoßen. Spr 3,24 Legst du dich nieder, so schrickst du nicht auf, und süß wird dein Schlaf sein auf deinem Lager. Spr 3,25 Vor plötzlichem Schrecknis musst du dich nicht fürchten, noch vor dem Unwetter, das über die Gottlosen kommt; Spr 3,26 denn der Herr wird deine Zuversicht sein und deinen Fuß vor der Schlinge behüten.
Mahnung zur Güte Spr 3,27-35 Spr 3,27 Weigre dich nicht, dem Bedürftigen Gutes zu tun, wenn es in deiner Macht steht. Spr 3,28 Sprich nicht zum Nächsten: «Geh hin und komm wieder; morgen will ich dir geben» - da du's doch jetzt kannst. Spr 3,29 Sinne nicht Böses wider den Nächsten, während er arglos neben dir wohnt. Spr 3,30 Hadre nicht mit jemand ohne Ursache, wenn er dir nichts Böses getan hat. Spr 3,31 Beneide den nicht, der frevle Gewalt braucht, und wähle dir keinen seiner Wege; … Spr 3,32 denn der Verkehrte ist dem Herrn ein Gräuel, aber mit den Aufrichtigen hält er Freundschaft. Spr 3,33 Der Fluch des Herrn wohnt im Hause des Gottlosen, aber die Wohnung der Frommen segnet er. Spr 3,34 Des Spötters spottet er, aber den Demütigen gibt er Gnade. Spr 3,35 Die Weisen kommen zu Ehren, die Toren aber tragen Schande davon. Gott straft nicht die Verkehrten, die Gottlosen, die Spötter und die Toren. Sie strafen sich selbst. Durch ihr niederes Denken und Handeln haben sie niedere Schwingungen und niedere Geistwesen sind ihre Freunde. Nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung kommen sie in die Klage. Ja, das Leid wird noch größer, wenn sie sich nicht Hilfe gebend zur Korrektur an liebevolle Menschen wenden. Das wäre hier nötig. Diese Klage kann sich auch in ihrem nächsten Leben auswirken.
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Ja. Die Klage ermöglicht es ihnen, in Korrektur zu gehen. Wie groß sind doch die Weisheit und die Liebe Gottes. Ja, das ist die Quelle der Liebe.
Der Weg der Weisen und der Gottlosen Spr 4,1-27 Spr 4,1 Höret, ihr Söhne, eines Vaters Mahnung, merket auf, dass ihr Einsicht lernet; … Spr 4,2 denn ich gebe euch gute Lehre, lasst meine Weisung nicht außer acht. Spr 4,3 Da ich noch als Sohn beim Vater war, als zartes, einziges Kind in der Hut der Mutter, … Spr 4,4 unterwies er mich und sprach zu mir: Dein Herz halte fest meine Worte; bewahre meine Gebote, so wirst du leben. Ist, „so wirst du leben“, geistig gemeint? Nein, er meinte, so wirst du ohne Ruhelosigkeit und ohne Klage leben. Du wirst in einem reichen Inneren wohnen, das meinte er. Er meinte es nicht nur geistig, er meinte natürlich den ganzen Menschen. Er meinte, wenn du nach meinen Regeln lebst, wirst du nie in Klage, in Qual oder in Leid gehen. Diese Kommunikation geht in die gebende Hilfe unseres Gottes hinein. In diesem Zusammenhang möchte ich nicht nur allen Hilflosen, auch allen Hilfe gebenden Menschen einen Gedanken geben: Korrigiert nur immer gleich. Lasst nie Hilflosigkeit, Ruhelosigkeit und Qual lange in eurem geistigen Körper. Lebt den Kindern vor, wie sie sein müssten. Ihr müsst es nur vorleben, dann können sie diese lebendige, feine Klärung auch vollziehen. Nur, wenn ihr selbst nicht in der Klarheit seid und ruhelos lebt, ohne Klärung, ohne Ruhe in den Tag hinein, dann müsst ihr euch nicht wundern, wenn eure Gedanken oder eure Saat nicht aufgehen. Ihr müsst Geben lernen, ihr müsst mit dem Verständnis korrespondieren: Ich möchte nur, dass es dir gut geht, mein Kind. Ich möchte nie, dass du in Klage und Leid gehst. Löse dich von ruhelosen Menschen. Geh ihnen nicht aus dem Weg, denn du kannst sie nicht umgehen, aber gib ihnen deine klaren, ruhigen, sachlichen Gedanken. Hilfe gib natürlich den Kindern und den Gebrechlichen, und gib den klaren, Hilfe gebenden Menschen deinen Geist. Kläre mit ihnen deine Hilflosigkeit und deine Unvollkommenheit. Geh hinaus, korrigiere dich und löse dich gegebenenfalls
auch von den hilflosen Gedanken deiner Mutter oder deines Vaters. So müssten diese Gedanken der Eltern aussehen. Gebt euren Kindern Liebe durch Verständnis, durch Vergebung, durch Loslassen, durch Keime, die liebevoll durch die Strahlkraft Gottes aufgehen. Spr 4,5 Erwirb Weisheit, erwirb Einsicht! Vergiss es nicht und weiche nicht vom Wort meines Mundes. Spr 4,7 Der Weisheit Anfang ist: Erwirb Weisheit, erwirb Einsicht um all deinen Besitz! Spr 4,6 Verlass sie nicht, so bewahrt sie dich; behalte sie lieb, so behütet sie dich. Spr 4,8 Halte sie hoch, so bringt sie dich hoch; sie bringt dich zu Ehren, wenn du sie umfängst. Spr 4,9 Sie legt auf dein Haupt einen schmucken Kranz, reicht dir eine prächtige Krone. Spr 4,10 Höre, mein Sohn, und nimm an meine Worte, so wirst du lange und glücklich leben. Spr 4,11 Den Weg der Weisheit lehre ich dich, heiße dich schreiten die Bahn der Geradheit. Spr 4,12 Wenn du gehst, ist dein Schritt ungehemmt, und wenn du läufst, so strauchelst du nicht. Spr 4,13 Halte fest an der Zucht, lass nicht ab; bewahre sie, denn sie ist dein Leben. Spr 4,14 Gehe nicht auf den Pfad der Gottlosen und beschreite nicht den Weg der Bösen. Spr 4,15 Meide ihn und betritt ihn nicht; weiche ihm aus und gehe fürbass. Spr 4,16 Denn sie können nicht schlafen, ehe sie Böses getan, es flieht sie der Schlaf, bis sie einen zu Fall gebracht. Spr 4,17 Das Brot, das sie essen, ist Frevel, und der Wein, den sie trinken, ist Gewalttat. Spr 4,19 Der Weg der Gottlosen ist wie dunkle Nacht; sie wissen nicht, woran sie straucheln. Spr 4,18 Der Gerechten Pfad ist wie Morgenglanz, der immer heller wird bis an den vollen Tag. Spr 4,20 Mein Sohn, merke auf meine Rede und neige dein Ohr meinen Worten. Spr 4,21 Lass sie nie aus den Augen, bewahre sie im innersten Herzen. Spr 4,22 Denn sie sind Leben dem, der ihrer teilhaft wird, und seinem ganzen Leib eine Arznei. Spr 4,23 Wachsam behüte dein Herz; denn daraus quillt glückliches Leben. Spr 4,24 Halte fern von dir Falschheit des Mundes und meide Trug der Lippen. Spr 4,25 Lass deine Augen geradeaus schauen und deine Wimpern stracks vor dich hin sehen.
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Spr 4,26 Geh immer zu auf gerader Bahn, und alle deine Wege seien bestimmt. Spr 4,27 Weiche weder zur Rechten noch zur Linken, halte deinen Fuß vom Bösen zurück.
Warnung vor der Ehebrecherin Spr 5,1-23 Spr 5,1 Merke, mein Sohn, auf meine Weisheit, meiner Einsicht neige dein Ohr, … Spr 5,2 dass du kluge Ratschläge behaltest und deine Lippen Erkenntnis bewahren. Spr 5,3 Denn von Honigseim triefen die Lippen der Fremden, und glätter als Öl ist ihr Gaumen. Ist hiermit die Ehebrecherin gemeint? Es ist nicht nur die Ehebrecherin, es sind auch noch allgemein klagende Menschen gemeint. Spr 5,4 Zuletzt aber ist sie bitter wie Wermut, scharf wie ein zweischneidiges Schwert. Spr 5,5 Ihre Füße gehen hinunter zum Tod, ihre Schritte streben der Unterwelt zu. Ist das nicht etwas hart formuliert? Eine Frau ist es eigentlich nicht nur. Die Formulierung drückt auch die Klage, die Qual, die Not und die Pein insgesamt aus. Du musst nicht nur eine Frau sehen. Zwar ist es auch hilflos für eine Frau geschrieben, aber mit diesen klagenden Worten sind mehr die Qual, die Ruhelosigkeit, der Streit, die Not, die Missachtung, die Feindlichkeit gemeint. Ich hatte gedacht, dass damit eine Ehebrecherin gemeint ist. Die Ehebrecherin ist ja nur ein kleines Fenster zur Qual. Hieraus resultiert doch Klage, Leid, Angst und Ohnmacht, und das ist hier auch mit ausgedrückt. Spr 5,6 Den geraden Weg des Lebens schlägt sie nicht ein, ihre Pfade gehen irre, ohne dass sie es merkt. Spr 5,7 So höre mich denn, mein Sohn, und weiche nicht von den Worten meines Mundes.
Spr 5,8 Halte fern von ihr deinen Weg und nahe dich nicht der Tür ihres Hauses, … Spr 5,9 damit du nicht andern dein Gut geben musst, einem Grausamen [den Ertrag] deiner Jahre, … Nein, das ist feindlich gegeben. Es ist hier eine Notmaßnahme, dass möchte ich nur mal so sagen. Die Menschen waren natürlich in einer klagenden Not, und hier hingen die klagenden Männer noch mehr an diesen weiblichen Geschöpfen. Sie waren nicht nur klagend, sie haben nicht nur ihre Frauen missachtet, sie haben sie geschlagen, sie haben sie ruhelos gemacht, und die Kinder bekamen auch nicht genügend Brot. Somit wurde ein klagender Gedanke eingeräumt. Das war notwendig. Es waren Maßnahmen, die der Klage nicht nur entgegenwirkten, den Familien nicht nur Hilfe gaben, auch für das ganze Volk notwendig waren. Es sind immer mehrere Komponenten zu beachten. Es wurde ja in der damaligen Zeit geschrieben. Die Menschen hatten damals eine andere Mentalität als heute. Damals war Ehebrechen ein Feindbild und das musste bekämpft werden, weil hier viele hilflose, gefangene Frauen mit ihren Kindern in Klage und Ruhelosigkeit gingen, und das sollte nicht geschehen. Hier war diese Klage groß, und das musste den Männern ein Hinweis sein: Qual ist nicht nur in mir, sondern auch in meiner Familie, und ich kann diese Qual nicht dulden, ich darf es nicht. Sie korrigierten sich dadurch leichter. Spr 5,10 dass nicht Fremde sich sättigen an deinem Vermögen und dein sauer Erworbenes ins Haus eines andern komme, … Spr 5,11 dass du nicht zuletzt seufzen müssest, wenn dir Leib und Fleisch dahinschwindet, … Das ist diese Opferung für ein Feindbild, für einen kleinen Augenblick, den sie nicht immer mit ihren Gedanken gleich zur Ruhe bringen konnten. Sie mussten diese große Angst hinnehmen, das war nötig. Spr 5,12 und sagest: «Ach, dass ich die Zucht gehasst habe, dass mein Herz die Warnung missachtet hat! … Spr 5,13 dass ich nicht auf meine Erzieher gehört und meinen Lehrern das Ohr nicht geliehen! … Spr 5,14 Beinahe wäre ich ganz ins Unglück geraten inmitten der Versammlung und der Gemeinde.» Spr 5,15 Trinke Wasser aus deiner Zisterne und frischen Trunk aus dem eignen Brunnen.
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Spr 5,16 Sollen deine Quellen auf die Gasse strömen, auf die freien Plätze deine Wasserbäche? Spr 5,17 Dir allein sollen sie gehören, nicht Fremden zugleich mit dir. Spr 5,18 Dein Brunnquell sei gesegnet, und du freue dich des Weibes deiner Jugend! Er soll sich auf seine eigene Familie besinnen. Das war notwendig, um die Familie nicht in Klage und Hilflosigkeit zu bringen, deshalb war diese Qual gegeben. Es musste ein allgemeines Feindbild für die Ehebrecherin und den Ehebrecher geschaffen werden. Spr 5,19 Die liebliche Hindin, die anmutige Gazelle, sie sei deine Genossin! Ihre Liebe soll dich allezeit sättigen, an ihrer Liebkosung magst du dich immer berauschen. Spr 5,20 Warum wolltest du dich an einer andern berauschen, den Busen einer Fremden umfangen? Spr 5,21 Denn eines jeden Weg ist dem Herrn offenbar, er hat acht auf alle seine Bahnen. Spr 5,22 Der Gottlose verfängt sich in seiner eignen Schuld, wird festgehalten von den Stricken seiner Sünde. Der „Gottlose“ würde ich gar nicht mal sagen, ich würde sagen, der allgemein Klagende. Diese klagenden Menschen hat es nicht nur damals, hat es zu jeder Zeit gegeben. Sie sollen lernen, sich zu korrigieren, und das war einer Ruhelosigkeit und Klage unterworfen. Das Leid der Familien sollte nicht noch größer werden, und es musste eine Korrektur eingegeben werden, das war nötig. Spr 5,23 Aus Mangel an Zucht geht er zugrunde, ob seiner großen Torheit taumelt er hin.
Wider Bürgschaft, Faulheit und Falschheit Spr 6,1-19 Spr 6,1 Mein Sohn, wenn du gebürgt hast für deinen Nächsten, Handschlag geleistet hast für einen andern, … Spr 6,2 wenn du dich durch deine Lippen verstrickt, zum Gefangenen eigner Worte gemacht hast, … Spr 6,3 so tue doch dies, mein Sohn, damit du wieder frei wirst - denn du bist in des andern Gewalt -: Gehe hin und lass nicht ab und dringe in deinen Nächsten!
Spr 6,4 Gönne deinen Augen keinen Schlaf, lass deine Wimpern nicht schlummern. Spr 6,5 Rette dich wie eine Gazelle vor dem Jäger, wie ein Vogel aus der Hand des Vogelstellers. Spr 6,6 Gehe hin zur Ameise, du Fauler, betrachte ihre Weise, dass du klug werdest. Spr 6,7 Sie hat keinen Fürsten, keinen Vogt und keinen Gebieter, Spr 6,8 und doch rüstet sie ihre Speise im Sommer und trägt in der Ernte ihre Nahrung zusammen. Spr 6,9 Wie lange, du Fauler, willst du noch liegen? wann willst du aufstehen von deinem Schlafe? Spr 6,10 «Noch ein bisschen schlafen, ein bisschen schlummern, ein bisschen die Hände ineinander legen im Bett» Spr 6,11 da kommt über dich wie ein Räuber die Armut, der Mangel wie ein gewappneter Mann. Spr 6,12 Ein Taugenichts ist, ein heilloser Mensch, wer Falschheit im Munde führt, … Spr 6,13 mit den Augen zwinkert, mit den Füßen scharrt und Zeichen gibt mit den Fingern, … Spr 6,14 wer im Herzen Hinterlist hegt und Böses schmiedet und allezeit Händel stiftet. Spr 6,15 Darum wird plötzlich das Verderben über ihn kommen, unheilbar wird er zerschmettert im Nu. Das ist korrekt, das ist um die Macht zu brechen, das ist nötig. Er zieht Leid an sich, und das entspricht wieder dem Prinzip von Ursache und Wirkung. Ja, genau, er muss ermahnt werden. Es gibt bei euch viele klagende Taugenichtse, sie sind nicht im Geben, sie sind im Nehmen. Sie müssen geklärt werden. Euer Staat müsste ein entsprechendes Gesetz entwerfen, dass jetzt notwendig verabschiedet werden müsste. Hier müsste hinein: Klettere dich hinaus, wenn du in Not bist. Nur, wenn du nicht mehr arbeiten kannst, wenn dein Körper diese Lebenskraft nicht mehr hat, wenn du hilflos bist und gefangen in deinem Körper, dann bekommst du auch Hilfe; sonst musst du die Qual der Hilflosigkeit ertragen, und du musst nicht klagen, du musst dann arbeiten. Das wäre nötig. Spr 6,16 Sechs Dinge sind es, die der Herr hasst, sieben sind seiner Seele ein Gräuel: Spr 6,17 hochmütige Augen, eine falsche Zunge, Hände, die unschuldiges Blut vergießen, …
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Spr 6,18 ein Herz, das arge Ränke schmiedet, Füße, die eilends dem Bösen nachlaufen, … Spr 6,19 wer Lügen vorbringt als falscher Zeuge, wer Händel stiftet zwischen Brüdern.
Erneute Warnung vor der Ehebrecherin Spr 6,20-35;7,1-27 Spr 6,20 Mein Sohn, bewahre das Gebot deines Vaters, verwirf nicht die Weisung deiner Mutter; … Spr 6,21 binde sie dir aufs Herz allerwegen und winde sie dir um den Hals. Spr 6,22 Wenn du einhergehst, wird sie dich geleiten, wird über dir wachen, wenn du schläfst, und wenn du erwachst, wird sie zu dir reden. Spr 6,23 Denn eine Leuchte ist das Gebot und die Weisung ein Licht, und ein Weg des Lebens sind Rüge und Zucht, … Spr 6,24 indem sie dich vor dem argen Weibe bewahren, vor der glatten Zunge der Fremden. Spr 6,25 Lass dich nicht im Herzen nach ihrer Schönheit gelüsten und lass dich nicht fangen durch ihre Augen. Spr 6,26 Bei einer Dirne steht ein Stück Brot auf dem Spiel, ein Eheweib aber jagt nach dem kostbaren Leben. Spr 6,27 Kann man Feuer im Bausche [des Gewandes] tragen, ohne dass die Kleider versengt werden? Spr 6,28 Kann man auf glühenden Kohlen gehen, ohne die Füße sich wund zu brennen? Spr 6,29 So, wer zum Weibe des Nächsten geht: wer sie berührt, bleibt nicht ungestraft. Spr 6,30 Verachtet man nicht den Dieb, auch wenn er stiehlt, den Hunger zu stillen, … Spr 6,31 und obschon er, ertappt, es siebenfältig ersetzen, alles Gut seines Hauses geben kann? Spr 6,32 Wer aber Ehebruch treibt, ist Verstandes bar; nur der tut's, der sich selber verderben will. Spr 6,33 Schläge und Schande werden sein Teil sein, unaustilgbar ist seine Schmach. Spr 6,34 Denn stammt aus Eifersucht der Grimm des Mannes, so kennt er keine Schonung am Tag der Rache. Spr 6,35 Er sieht kein Lösegeld an; wie viel du auch schenken willst, er nimmt es nicht. Spr 7,1 Mein Sohn, behalte meine Worte, und meine Gebote bewahre bei dir. Spr 7,2 Bewahre meine Gebote, so wirst du leben, und hüte meine Weisung wie deinen Augapfel.
Spr 7,3 Binde sie dir um die Finger und schreibe sie auf die Tafel deines Herzens. Spr 7,4 Sage zur Weisheit: «Du bist meine Schwester», und heiße die Einsicht deine Vertraute, Spr 7,5 dass sie dich bewahre vor dem Weibe des andern, vor der Fremden, die glatte Worte gibt. Spr 7,6 Denn sie schaut im Fenster ihres Hauses hinter dem Gitter hervor. Spr 7,7 Da sieht sie unter den Einfältigen einen Jüngling, bemerkt einen Unverständigen unter den Jungen, … Spr 7,8 der an einer Ecke in die Gasse einlenkt und gegen ihr Haus zuschreitet … Spr 7,9 in der Dämmerung, bei der Neige des Tages, zur Zeit der Nacht und des Dunkels. Spr 7,10 Siehe, da läuft ihm das Weib entgegen, im Aufzug einer Dirne und verschmitzten Herzens. Spr 7,11 Aufgeregt ist sie und unbändig, ihre Füße finden im Haus keine Ruhe. Spr 7,12 Bald [ist sie] auf der Gasse, bald auf den Plätzen, an allen Ecken lauert sie. Spr 7,13 Die fasst ihn und küsst ihn, und mit frecher Miene spricht sie zu ihm: Spr 7,14 «Ich war ein Heilsopfer schuldig; heute habe ich meine Gelübde erfüllt. … Spr 7,15 Darum bin ich ausgegangen, dir entgegen, um dich zu suchen, und nun habe ich dich gefunden. … Spr 7,16 Mit Teppichen habe ich mein Lager bedeckt, mit bunten Tüchern von ägyptischem Linnen. … Spr 7,17 Ich habe mein Bette mit Myrrhen besprengt, mit Aloe und mit Zimmet. … Spr 7,18 Komm, wir wollen uns an Wollust berauschen bis zum Morgen, wollen miteinander schwelgen in Liebe; … Spr 7,19 denn der Mann ist nicht zu Hause, er ist fernhin auf Reisen gegangen. … Spr 7,20 Er hat den Geldbeutel mit sich genommen; erst am Vollmond kommt er wieder heim.» Spr 7,21 Sie bringt ihn herum mit dem vielen Zuspruch, mit dem glatten Geschwätz reißt sie ihn fort. Spr 7,22 Einfältiglich läuft er hinter ihr drein wie ein Ochs, der zur Schlachtung geht, wie ein Hund, der zur Kette geführt wird, … Spr 7,23 wie ein Vogel ins Garn eilt, und merkt nicht, dass es sein Leben gilt, bis der Pfeil ihm die Leber durchbohrt. Löst euch von diesen Gedanken der klagenden, hilflosen Menschen. Es sind niedrige, gefangene Menschen, für die diese Worte geschrieben und gedacht sind. es ist nicht nötig, dass ihr das jetzt genauer untersucht.
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Spr 7,24 Nun denn, mein Sohn, höre auf mich, merke auf die Worte meines Mundes. Spr 7,25 Lass dein Herz nicht abweichen auf ihre Wege, irre nicht ab auf ihre Pfade. Spr 7,26 Denn viel sind der Erschlagenen, die sie gefällt, und die sie gemordet, sind zahlreich. Spr 7,27 Ihr Haus ist ein Weg zur Unterwelt, der hinabführt zu den Kammern des Todes.
Die Weisheit als Lehrmeisterin Spr 8,1-36 Spr 8,1 Ruft nicht die Weisheit vernehmlich? erhebt nicht die Einsicht ihre Stimme? Spr 8,2 Oben auf den Höhen am Wege, da wo die Pfade sich kreuzen, steht sie. Spr 8,3 Zur Seite der Tore am Ausgang der Stadt, am Eingang der Pforten ruft sie laut: Spr 8,4 «Euch, ihr Männer, gilt meine Predigt, an die Menschenkinder ergeht mein Ruf. … Spr 8,5 O ihr Einfältigen, lernet Klugheit, ihr Toren, nehmet Verstand an! … Spr 8,6 Höret zu! Vortreffliches rede ich, recht und gerade ist, was meine Lippen eröffnen. … Spr 8,7 Ja, Wahrheit redet mein Gaumen, und Frevel ist meinen Lippen ein Gräuel. … Spr 8,8 Rechtbeschaffen sind alle Worte meines Mundes; es ist nichts Krummes, Verkehrtes darin. … Spr 8,9 Klar sind sie alle für den Verständigen und richtig für den, der Erkenntnis besitzt. … Spr 8,10 Nehmt lieber Belehrung an als Silber und Erkenntnis eher als köstliches Gold. … Spr 8,11 Denn Weisheit ist wertvoller als Korallen, und alle Kleinodien wiegen sie nicht auf. Spr 8,12 Ich, die Weisheit, pflege der Klugheit, verfüge über Erkenntnis und guten Rat. … Spr 8,13 Den Herrn fürchten heißt das Böse hassen; Hoffart und Hochmut und bösen Wandel und trugvolle Rede hasse ich. … Spr 8,14 Bei mir ist Rat und Tüchtigkeit; mein ist Einsicht und mein auch Stärke. … Spr 8,15 Durch mich herrschen die Könige und entscheiden die Machthaber gerecht. …
Spr 8,16 Durch mich regieren Fürsten und Edle, wer immer auf Erden Gewalt hat. … Spr 8,17 Ich habe lieb, die mich lieben, und die nach mir suchen, werden mich finden. … Spr 8,18 Reichtum und Ehre ist bei mir, stattliches Gut und gerechter Lohn. … Spr 8,19 Meine Frucht ist besser als Gold, als gediegenes Gold, mein Ertrag besser als köstliches Silber. … Spr 8,20 Ich wandle auf dem Pfad der Gerechtigkeit, mitten auf den Bahnen des Rechten, … Spr 8,21 dass ich denen, die mich lieben, Reichtum gebe und ihre Schatzkammern fülle. … Spr 8,22 Der Herr schuf mich, seines Waltens Erstling, als Anfang seiner Werke, vorlängst. … Spr 8,23 Von Ewigkeit her bin ich gebildet, von Anbeginn, vor dem Ursprung der Welt. … Ist es vielleicht auf Jesus Christus gemünzt, denn er wurde ja bei der urgeistigen Schöpfung durch Gott mit als Erster erschaffen. Bedenke, dass du ja auch ein Geist warst. Nun bist du aber auch ein Mensch und hast den grobstofflichen Körper. Als Geist warst du aber klar, ruhig und strahlend. Der Text ist auch allgemein auf den Geist gemünzt. Nur, du bist ja jetzt ein Mensch und gehst in die Opferung, in die Klärung und du musst auch rudern, du musst auch klären und du musst dich korrigieren. Spr 8,24 Noch ehe die Meere waren, ward ich geboren, noch vor den Quellen, reich an Wasser. … Spr 8,25 Bevor die Berge eingesenkt wurden, vor den Hügeln ward ich geboren, … Spr 8,26 ehe er die Erde gemacht und die Fluren und die ersten Schollen des Erdreichs. … Spr 8,27 Als er den Himmel baute, war ich dabei, als er das Gewölbe absteckte über der Urflut, … Spr 8,28 als er die Wolken droben befestigte und die Quellen der Urflut stark machte, … Spr 8,29 als er dem Meer seine Schranke setzte, dass die Wasser seinem Befehle gehorchten, als er die Grundfesten der Erde legte, … Spr 8,30 da war ich als Liebling ihm zur Seite, war lauter Entzücken Tag für Tag und spielte vor ihm allezeit, … Spr 8,31 spielte auf seinem Erdenrund und hatte mein Ergötzen an den Menschenkindern. … Spr 8,32 So höret denn auf mich, meine Söhne, …
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Spr 8,33 höret auf Mahnung, dass ihr weise werdet, und schlagt sie nicht in den Wind! … Spr 8,34 Wohl dem Menschen, der auf mich hört, wohl denen, die meine Wege einhalten, an meinem Tore wachen Tag für Tag und meine Türpfosten hüten! … Spr 8,35 Denn wer mich findet, der findet das Leben und erlangt Wohlgefallen beim Herrn. … Spr 8,36 Wer mich aber verfehlt, der schädigt sich selber; alle, die mich hassen, lieben den Tod.» Ja, natürlich, Hass und Liebe sind ja eng beieinander, und der kleine Mensch ist ja noch in seiner Not, in seiner Qual, und er soll ja aus dieser Klage des Leidens, des Kampfes herausgehen und in die Liebe hineingehen, und somit verlässt er dann auch das Klagen und den Hass. Aber warum lieben sie den Tod? Weil sie durch den Tod wieder in das Hilfe gebende Licht, in die Liebe hinaufgehen können.
Frau Weisheit und Frau Torheit Spr 9,1-18 Spr 9,1 Frau Weisheit hat ihr Haus gebaut, ihre sieben Säulen aufgerichtet, … Spr 9,2 das Schlachtvieh geschlachtet, den Wein gemischt, hat schon den Tisch gedeckt. Spr 9,3 Sie hat die Mägde ausgeschickt, lässt rufen auf der Höhe der Stadt: Spr 9,4 «Wer unerfahren ist, der kehre hier ein!» Zum Unverständigen spricht sie: Spr.9,5 «Kommt, nehmet teil an meinem Mahl und trinkt von dem Wein, den ich gemischt! … Spr 9,6 Lasst fahren die Torheit, auf dass ihr lebet, und geht einher auf dem Wege der Einsicht!» Spr 9,7 Wer den Spötter zurechtweist, der holt sich Schimpf, wer den Gottlosen rügt, der erntet Schande. Spr 9,8 Rüge den Spötter nicht, dass er dich nicht hasse; rüge den Weisen, der wird dich lieben. Nein, das kann ich nicht so stehen lassen. Rüge niemanden, weder den Gauner, noch den geistig Hilfe gebenden. Du hast nicht das Recht, jemanden zu rügen. Du bist nicht mehr und nicht weniger als er. Nur, du bist mehr gereift, und wenn du mehr gereift bist, hast du die Information der Klage ja nicht mehr
so groß, und dann kannst du auch vergeben. Also, hier würde ich sagen: Kleiner Mensch, geh du erst einmal in die Vergebung, das wäre für dich nötig. Spr 9,9 Gib dem Weisen, so wird er noch weiser; belehre den Frommen, so lernt er noch mehr. Spr 9,10 Der Weisheit Anfang ist die Furcht des Herrn, und die Erkenntnis des Heiligen ist Verstand. Das ist korrekt. Die Liebe ist die Klarheit, die Ruhe, nicht der Verstand, aber die Feinheit. Das Leben der Menschen ist nicht immer klar und ruhig genug, klebt noch an der Materie. Nur so muss sich der Mensch mehr und mehr von der Materie, von der Ruhelosigkeit lösen. Das ist notwendig. Könnte man sagen, dass der Weisheit Anfang die Liebe ist? Es ist die Liebe, es ist seine geistige Information, die Seele, der seelische Funken, der heißt die Liebe. Das ist nicht der kleine Anfang, das ist der große Beginn, der aber diesen Inhalt nie, auch im Leben nie vergisst; der im Leben diese natürliche, Hilfe gebende Liebe vergisst, der sie aber in seinem Geiste innehat, er kann sie hier nie lösen. In ihm das Heilige zu erkennen, ist ebenfalls Weisheit. Natürlich, das ist die ruhige Quelle der Liebe. Spr 9,11 Denn durch mich werden deine Tage sich mehren, werden Jahre sich fügen zu deinem Leben. Ihr seid ja nicht klein, ihr seid ja als Mensch Hilfe gebend, ihr seid ja als Geist Hilfe gebend. Es ist eigentlich ohne Ende, nur immer im Wechsel. Beinhaltet das eine Verlängerung des Lebens? Es wird doch nur so sein, wenn es in Gottes Willen liegt. Ja, wenn es in seinem Willen liegt. Wenn du aber nicht immer korrekt handelst, nicht immer gut handelst, dann wirst du auch deine Korrespondenz der Klage empfangen, und nur so wirst du in diese Prüfung gezogen. Den hilflosen Menschen kann mehr gegeben werden, den klagenden Menschen aber kaum, nicht weil sie nicht in der Lage sind, es anzunehmen, weil sie die Liebe einfach noch nicht hineingelassen haben. Die Quelle der Saat muss aufgehen, und wenn sie nicht aufgeht, dann kommt es eher zu einem raschen Ende, das ist damit gemeint.
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Spr 9,12 Bist du weise, so bist du weise für dich; bist du ein Spötter, so hast du's allein zu tragen. Spr 9,13 Frau Torheit ist ein erregtes Ding, voll Unverstand, und kennt keine Scham. Spr 9,14 Sie sitzt vor der Tür ihres Hauses auf einem Stuhl auf der Höhe der Stadt … Spr 9,15 und ruft denen zu, die vorüberwandern, die ihre gerade Straße gehen: Spr 9,16 «Wer unerfahren ist, der kehre hier ein!» Zum Unverständigen spricht sie: Spr 9,17 «Gestohlenes Wasser ist süß, und heimliches Brot schmeckt gut.» Spr 9,18 Und er weiß nicht, dass die Schatten dort hausen, dass ihre Gäste in den Tiefen der Unterwelt lagern.
Zweiter Teil Spr 10,1-22,16 Hauptsammlung von Weisheitssprüchen und Lebensregeln Spr 10,1-32;1,1-31;12,1-28;13,1-25;14,1-35;15,1-33;16,1-33;17,128;18,1-24;19,1-29;20,1-30;21,1-31;22,1-16 Spr 10,1 Die Sprüche Salomos. Ein weiser Sohn macht dem Vater Freude, aber ein törichter Sohn ist seiner Mutter ein Herzeleid. Spr 10,2 Schätze, durch Unrecht erworben, nützen nichts, Wohltun aber errettet vom Tode. „Wohltun aber errettet vom Tode“, wie ist das zu verstehen? „Vom Tode“ ist natürlich nicht gut ausgedrückt. Der Mensch klebt ja an der Materie. Etwas in Ruhe tun ist die Quelle des klaren Geistes, also mit der geistigen Klarheit und Ruhe wirst du in diese Liebe gebracht. Du meinst den Übergang in die geistige Welt? Ja, natürlich. Spr 10,3 Der Herr lässt den Hunger des Frommen nicht ungestillt, die Gier des Gottlosen aber stößt er zurück. Spr 10,4 Lässige Hand bringt Armut, fleißige Hand schafft Reichtum. Spr 10,5 Wer im Sommer einsammelt, handelt klug, wer aber schläft in der Ernte, handelt schändlich. Spr .10,6 Segnungen kommen vom Haupte des Frommen, aber der Gottlosen Mund birgt Gewalttat.
Wer gottgefällig lebt, bekommt auch Gottes Segen und feine Strahlhilfe, und wer die Gebote und Gesetze Gottes missachtet, der zieht die niederen Schwingungen an. Es muss die Ordnung wiederhergestellt werden, und er muss in die Korrektur gehen. In Vers 10,6 steht, dass der Gottlosen Mund Gewalttat bringt. Nun gibt es aber auch viele Menschen, die nicht an Gott glauben und trotzdem keine schlechten Menschen sind. Ja, das ist richtig, und sie korrigieren auch liebevoll. Sie glauben schon an eine Macht, die ihnen nicht so ganz klar ist. Sie haben durch Mutter und Vater nicht gelehrt bekommen, dass es eine liebevolle Macht gibt. Nun, sie haben hier leider ein Feindbild, und sie können nicht mit dem Gottvater umgehen. Aber sie können auch in der klaren Liebe sein, und das sollte man auch bedenken. Spr 10,7 Das Gedächtnis des Frommen bleibt gesegnet, der Name der Gottlosen aber vermodert. Das ist hart ausgedrückt, das ist hilflos geschrieben. Spr 10,8 Wer weisen Herzens ist, nimmt die Gebote an, der törichte Schwätzer aber kommt zu Fall. Spr 10,9 Wer unsträflich wandelt, der wandelt sicher, wer krumme Wege geht, wird ertappt. Spr 10,10 Wer mit den Augen hämisch zwinkert, verursacht Leid; wer aber freimütig rügt, schafft Heil. Natürlich, wenn der Mensch hier nicht hilflos, wenn er hier klagend sein Augenlied erhebt, dann ist er ja nicht in seiner Hilfe gebenden Strahlkraft. Er ist dann in einer Klage, und diese Klage drückt er auch aus. Dieses Leid sollte fortgehen, aber er kann nicht damit umgehen. Er geht in diese Klage und Ruhelosigkeit und strahlt mehr und mehr Gefangenheit, Ungeduld und Klage aus, und das ist nicht gut. Wer mit den Augen hämisch jemanden zuzwinkert und damit ein schlechtes Handeln bestätigt, der verursacht Leid, denn er ist dann hier auch mitverantwortlich. Wer aber freimütig rügt, das heißt, zur Korrektur ermuntert, der schafft Heil. Er gibt ja auch in Liebe und kann diese Liebe auch ausströmen.
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Spr 10,11 Eine Quelle des Lebens ist der Mund des Frommen, aber der Gottlosen Mund birgt Gewalttat. Dazu kann man nichts weiter sagen, das ist eigentlich ruhig gegeben. Aber wird nicht jemand, der nun soweit ehrlich ist und Gott nicht so annehmen kann, in Klage gehen, wenn er diesen Text liest? Das ist natürlich eine Gewissensfrage. Wenn du so genau differenzierst, dann muss dich dir sagen, dass der Mensch ohne Gott hilflos ist, ohne Gottvater ein klagendes, vegetierendes Bündel ist. Nur über die klare, ruhige Liebe kann er gedeihen und wachsen. Spr 10,12
Hass weckt Streit, Liebe deckt alle Vergehen zu.
Könnte man auch sagen, dass Liebe schlechte Taten ausgleichen kann? Ja, das ist auch korrekt, nur, „deckt alle Vergehen zu“ ist noch besser, weil hiermit keine Möglichkeit gegeben ist, noch eine Klage herauszulocken. Wenn es zugedeckt ist, ist es fort, und dann kann auch kein Streit entstehen. Spr 10,13 Auf den Lippen des Verständigen findet man Weisheit, die Rute gehört auf den Rücken des Toren. Das ist ein bisschen grausam gesagt. Für die damalige klagende Zeit war es aber notwendig. Der Tor muss in Klage gehen, um zu korrigieren. Natürlich, das ist wieder der Gottlose. Er kann es ja nicht fassen, dass es ein Gericht gibt, dass es Ursache und Wirkung gibt, dass es die Liebe und den Hass gibt, und dass es Dunkel und Hell gibt, nun, das hat er inzwischen kennengelernt, aber ein Mittelmaß hat er noch nicht gefunden. Er weiß nicht, dass er sich korrigieren muss, und das wäre notwendig. Spr 10,14 Die Weisen halten mit der Erkenntnis zurück, der Mund des Toren ist nahes Verderben. Das sind wieder die Probleme, das sind die Klagen, das sind die Ruhelosen, das sind die Streitenden. Hier muss eine Korrektur erfolgen, es muss notwendig Lebenshilfe gebend geschehen. Kann man das so sagen, dass sich die Weisen mit der Erkenntnis zurückhalten?
Sie halten sich zurück, weil die Klagenden sich ja korrigieren müssen. Sie können ihnen das ja nicht befehlen. Es muss gedeihen, es muss wachsen, es muss glühen. Wenn nur die Kraft des Verderbens blüht, dann können sie hier auch geistig keine Hilfe geben. Die klagenden Menschen würden es nicht eingeben können. Sie können kein Licht und keine ruhigen Strahlen hereinlassen. Sie können nur ihre Klagen und ihr Leid hinaussenden, das ist aber nicht der Sinn des Lebens. Die Klage der Klagenden macht ihr Leid nur noch schlimmer. Natürlich, weil sie ja leider aus ihrer Finsternis, aus ihrem Loch, möchte ich lieber mal sagen, nicht herausklettern können. Ihnen wurde keine Möglichkeit der Vergebung oder der Achtung oder der Demut gegeben. Das müssen sie nun über die Klage, über das Leid, über den Krieg, über die Not, über das Sterben erkennen. Leider ist es nicht anders möglich. Jesu Liebe ist grenzenlos. Er hat diese klare, geistige Liebe, diese ruhige Strahlkraft durch Gottvater empfangen, und er gibt diese klare Strahlkraft jetzt an alle Geistwesen und an alle kleinen und großen Menschen, nicht nur denen, die auf diesem Planeten sind, sondern die überall auch auf anderen Gestirnen noch sind. Er gibt allen seine Hilfe. Er gibt seine klare Strahlkraft für die Hilfe gebende Korrektur, damit die Klage, das Ego, die Macht, der Streit und der Krieg beendet wird, und das ist nötig. Spr 10,15 Dem Reichen sind seine Güter eine feste Burg, den Dürftigen wird ihre Armut zum Verderben. Einem Reichen kann sein Reichtum doch auch zum Verhängnis werden. Das ist aber nicht immer der Fall. Ihm könnte es auch zum Ruhm gedeihen, wenn er die Klage loslässt, wenn er die Materie für das Wohl der feinen Mitmenschen nimmt, dann könnte es Liebe sein. Das kann man aber nicht immer so sagen. Man kann doch auch nicht immer sagen, dass dem Reichen seine Güter eine feste Burg sind. Du kannst diese Burg ja auch geistig haben, dass du in einer großen, klaren, liebevollen Weisheit bist. Wenn du diese geistige Klarheit hast, dann hast du auch eine feste Burg. Du musst es nicht nur materiell sehen. Wenn du materiell begütert bist, dann könntest du dein Vermögen zum Zwecke der
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Klageabwendung einsetzen. Du musst es nicht so sehen, als wäre die feste Burg Klage oder Qual, sie kann ebenso ein Licht sein. Spr 10,16 Der Erwerb des Frommen gereicht zum Leben, das Einkommen des Gottlosen aber zur Sünde. Nein, das kann man nicht so stehen lassen. Ich würde sagen, wer noch keine klaren Erkenntnisse von oder durch Gott erfahren hat, wer noch ruhelos ist, wer in seiner Macht und in seinem Ego noch steht, nun, der muss ja in diese ruhige Klarheit gebracht werden, und das wird er auch noch erfahren. Spr 10,17 Wer Zucht bewahrt, geht den Pfad zum Leben, wer aber Rüge missachtet, der geht in der Irre. Spr 10,18 Gerechte Lippen begraben den Hass; wer aber Verleumdung aussprengt, ist ein Tor. Spr 10,19 Wo viel geredet wird, bleibt Verfehlung nicht aus; wer aber seine Lippen im Zaum hält, handelt klug. Spr 10,20 Köstliches Silber ist die Rede des Frommen, der Verstand der Gottlosen ist wenig wert. Spr 10,21 Die Lippen des Frommen erquicken viele, die Toren sterben durch Unverstand. Es ist nicht ganz richtig, es ist hilflos, aber man könnte es so stehen lassen. Spr 10,22 Der Segen des Herrn, der allein macht reich, eignes Mühen tut nichts hinzu. Ich denke, wenn wir uns bemühen, dann tun wir auch zu unserem Segen etwas dazu. Da hast du recht, und das Problem ist immer, dass die klagenden Menschen auch ruhelos sind, dass sie hier nicht hineinsehen können. Eigene Bemühungen sind überall notwendig. Natürlich, wenn du dich nicht korrigiertst, dann wirst du auch nie Ruhe finden. Spr 10,23 Schandtaten machen dem Toren Vergnügen, Weisheit aber dem einsichtigen Mann. Spr 10,24 Wovor dem Gottlosen graut, das trifft ihn; den Frommen aber wird gegeben, was sie begehren. Ja, dass kannst du so stehen lassen.
Das ist der Beistand, den der Fromme durch die geistige Welt erfährt. Aber er erhält es auch durch seine feine Information, die er nicht nur liebevoll eingibt, auch hinaussendet. Diese Energie kommt ja auch zurück, und er hat den Klang der ruhigen, liebevollen Quelle des Hilfe gebenden Lebens. Spr 10,25 Wenn der Sturm einherfährt, ist's mit dem Gottlosen aus, der Fromme aber hat ewig Bestand. Nein, das kann ich nicht ganz so stehen lassen. Es ist nicht mit ihm aus. Wenn er aber sich nicht korrigiert und nicht loslässt, dann wird er in die Klage gehen. Er sollte sich klären, er sollte die Macht und die Fesseln an ihm loslassen. Wenn er aus dieser Qual hinausgegangen ist, wird er Frieden haben, wird er leicht durchs Leben gehen können. Er wird die Hilfe seiner ruhigen, feinen, geistigen Wesen, die in ihn Strahlen hineinsenden, nie korrigieren müssen, aber er wird sie hineinlassen können. Jetzt lässt er es noch nicht einmal zu, dass seine kleinen Schutzwesen für ihn liebevolle Strahlen hineinsenden. Er macht sich einfach zu. Spr 10,26 Was Essig für die Zähne und Rauch für die Augen, das ist der Faule für den, der ihn ausschickt. Spr 10,27 Die Furcht des Herrn verlängert das Leben, aber die Jahre des Gottlosen werden verkürzt. Ich störe mich immer an dem Wort „gottlos“. Der „Gottlose“ ist hier nicht gut gewählt. Nur die klagenden Menschen können die gottlose Sprache noch begreifen. Für uns wäre „gottlos“ kein richtiges, klares Wort. Es müsste heißen, die Gott noch nicht gefunden haben, die noch nicht mal das Licht gesehen haben. Ich würde dazu die „Gottruhenden“ sagen. © Wie ist es gemäß Vers 10,27 mit der Verlängerung und Verkürzung des Lebens? ©© Die Länge der Lebenszeit ist hier nicht nur gemeint. Hiermit ist gemeint, dass der geistig Hilfe gebende Mensch mehr Hilfe und Ruhe erfährt, und dass der klagende Mensch, der ruhelose, der gottlose, wie es dort steht, in die feindliche Klage geht. © Die Klage kann einem Menschen das Leben verkürzen, und die Hilfe gebende, geistige Ruhe kann ihm das Leben verlängern.
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Spr 10,28 Das Harren der Frommen endet in Freude, aber die Hoffnung der Gottlosen wird zunichte. ©© Ja, natürlich, diese klagenden Menschen haben ja keine Hoffnung. Sie können ja nicht loslassen. Sie sind immer in der Qual und wenden sich auch nur an die mächtigen Menschen, die aber auch nicht in der Lage sind, ihnen Frieden und Klarheit zu geben, und somit ist es ein Kreis voller Klage. Spr 10,29 Das Walten des Herrn ist dem Unsträflichen Zuflucht, den Übeltätern aber Verderben. ©© Ja, das könnte man so stehen lassen. Für „Verderben“ könnte man nun sagen, es wird eine Qual sein. Die Macht der Qual ist Leid. Spr 10,30 Der Fromme wird nimmermehr wanken, aber die Gottlosen bleiben nicht wohnen im Lande. ©© Die Gottlosen müssen ja nicht verreisen, aber sie sind ruhelos und müssen sich ja klären und korrigieren, das ist damit gemeint. Spr 10,31 Weisheit entsprießt dem Munde des Frommen, aber die trugvolle Zunge wird abgehauen. ©© Das mit der Zunge ist roh gegeben. Hier werden noch mehr Mauern hochgezogen. Die Menschen sollten in die natürliche feine, geistige klärende Korrektur gehen. Spr 10,32 Die Lippen des Frommen wissen, was wohlgefällig, der Mund der Gottlosen nur, was verkehrt ist. Spr 11,1 Falsche Waage ist dem Herrn ein Gräuel, aber volles Gewicht gefällt ihm wohl. Spr 11,2 Kommt Übermut, so kommt auch Schande, bei den Demütigen aber ist Weisheit. © Menschen sind doch mal aus einer Freude heraus übermütig. Ich glaube aber, das ist nicht gemeint. ©© Das ist hiermit nicht gemeint. Der Klang geht mehr in diese Ruhelosigkeit. Spr 11,3 Die Redlichen leitet ihre Unschuld, die Treulosen aber richtet ihre Falschheit zugrunde. Spr 11,4 Reichtum hilft nicht am Tage des Zorns, Gerechtigkeit aber errettet vom Tode.
©© Das ist doch ganz klar. Wenn du bei Reichtum nur das Festhalten meinst, dann kann es dir geistig nichts einbringen. Aber wenn du hilflosen Menschen deine Hilfe gibst, dann kann es liebevoll und heilend wirken. © Was heißt das, „am Tage des Zorns“? ©© Gemeint ist, wenn der Verstorbenen als Geist in die geistige Welt eintritt und hier in die klare Läuterung muss, dann wird das geistige Gericht ihn für seine Taten noch einmal zur Verantwortung ziehen. „Zorn“ ist eigentlich ein klagender Ausdruck, der in der geistigen Welt nie gebraucht wird. Spr 11,5 Dem Frommen ebnet seine Gerechtigkeit den Weg, der Böse aber kommt durch seine Bosheit zu Fall. Spr 11,6 Die Redlichen errettet ihre Gerechtigkeit, aber die Treulosen werden durch die eigne Gier gefangen. Spr 11,7 Wenn der Gottlose stirbt, so ist es aus mit der Hoffnung, die Erwartung der Frevler wird zunichte. ©© Natürlich, er kann sich ja nicht mehr korrigieren, das kann ja nur der Mensch, und deshalb ist er auf der Erde. Als Geist kannst du dich nicht korrigieren, da kannst du nur in die Läuterung gehen, in die Ruhe gehen und dich besinnen, aber mehr kannst du nicht. Also muss du dich als Mensch korrigieren, und das kann du nicht mehr, insofern ist es korrekt. Der Mensch hat nicht nur Leid, er hat auch Ruhelosigkeit oder Verantwortungslosigkeit gegeben. Natürlich hat aber jeder Mensch doch auch noch ein inniges Potential an Liebe in sich. Ein Gottloser ist er nie ganz, das muss ich hierzu noch mal sagen. Du sagst, als Geist kannst du dich nicht korrigieren, da kannst du nur in die Läuterung gehen. Aber ist die Läuterung nicht auch eine Art Korrektur? Notwendigerweise ist das auch eine Korrektur, leider ist es aber nicht ausreichend. Wenn jetzt der kleine Geist, also als Mensch, noch mal wieder hinuntersteigt und dann die gleichen Fehler noch einmal macht und sich nicht auf die Hilfe gebende Korrektur einlässt, muss er noch mal wieder und noch mal wieder diese Hilflosigkeit eingeben. Man kann natürlich als Geist sagen, ich habe dieses und jenes in meinem Erdenleben verkehrt gemacht, und ich bereue meine Fehler, die ich begangen habe und will sie im nächsten Erdenleben nicht wiederholen. Darum bitte ich Gottvater. Das kann man als Geist sicherlich sagen. Aber als Geist ist man ja auch in der Göttlichen Welt, und da man in der Göttlichen Welt ist, richtet man sich nach den geistigen Gesetzen. Ob er sich nun
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im Wesen, im Inneren wirklich ändert, das kann daher nur das Erdenleben zeigen. Ist das richtig? Das ist richtig. Als Mensch hat er natürlich auch die Gene, das Potential seiner Vorfahren mitbekommen. Und es kommt auch immer auf seine Erziehung durch die Eltern an. Es kommt auch manchmal auf die Zeiten an, die klagend, ruhelos, kriegerisch und sonstiges sein können. Also, es ist notwendig, dass hier eine kleine feine Ordnung hineinkommt. Der Mensch ist nicht mehr der Geist, der er nun gewesen ist. Er hat also den Inhalt seiner Gene mitzutragen, und das ist nicht immer einfach. Hat er einen kleinen kriminellen Vater, dann ist er nicht so ruhig wie ein anderes Kind. Er wird sich nicht mehr auf diese Hilfe gebende Liebe einstellen. Er wird auch manchmal nachfragen, wieso, warum, aber er kann sich nicht mehr so fein liebevoll in die geistige Liebe einbringen. Es ist auch so, wenn du eine Mutter hast, die eine Trinkerin oder ein Hure oder eine Kriminelle ist. Es ist notwendig, dass hier diese kleinen hilflosen Gedanken der Mutter Erde Welt informatorisch gegeben werden, leider, aber sie müssen auch hier diesen hilfreichen Menschen gerecht werden. Er kann sich manchmal nicht anders verhalten, wird aber mehr und mehr durch die geistige Kraft wieder in die Liebe hineingehen können. Leider ist er aber nicht immer genügend hörend. Durch die Gene, durch die Widerstände, die so ein Erdenleben mitbringt, reift er. Ja, er reift durch die Opferung und durch die Qual. Durch diese Reifung wächst er eben auch geistig. Diese Widerstände, die hat er eben nur auf Erden, die ihm das ermöglichen, so zu reifen und nicht in der geistigen Welt. Er wächst nicht immer in der menschlichen Welt. Er kann wachsen, wenn er die Liebe einnehmen kann, wenn er nicht vorher schon in Ruhelosigkeit und Opferung gefallen ist. Spr 11,8 Der Fromme wird aus der Not errettet, und an seinen Platz muss der Gottlose treten. ©© Das wird auch einmal noch so kommen. Diese Korrespondenz können sie ja noch nicht eingeben, geschweige einsehen, weil sie diese Liebe ja noch nicht kennen. Du sagst, das wird auch einmal so kommen. In welchem Zusammenhang meinst du das, oder meinst du das ganz allgemein?
Ich meine es mehr allgemein. Es ist nicht eher, bis sie die Liebe erkennen, nicht eher, bis sie sich korrigieren und die Liebe finden, nicht eher. Spr 11,9 Vom Munde des Ruchlosen droht dem Nächsten Verderben, durch die Einsicht der Frommen aber wird er gerettet. ©© „Verderben“ würde ich nicht sagen, er geht in die Klage, und er geht in die Qual. Es ist alles leicht ruhelos geschrieben, aber die Menschen haben nur diese Sprache verstanden. Das muss man nun immer wieder betonen. Spr 11,10 Ob dem Glück der Frommen frohlockt die Stadt, und sie jauchzt, wenn die Gottlosen umkommen. © Das ist sicherlich klagend dargelegt. ©© Das ist klagend, und das ist auch, ruhig gesagt, lieblos. Spr 11,11 Durch den Segen der Redlichen kommt die Stadt empor, durch den Mund der Gottlosen wird sie zerstört. Spr 11,12 Der Unverständige begegnet dem Nächsten verächtlich, der einsichtige Mann aber schweigt. Spr 11,13 Wer als Schwätzer umhergeht, plaudert Geheimnisse aus; wer zuverlässigen Sinnes ist, behält die Sache für sich. Spr 11,14 Wo richtige Führung fehlt, kommt ein Volk zu Fall; doch wo viele sind, die Rat wissen, steht es wohl. Spr 11,15 Wer für einen Fremden bürgt, dem geht es gar übel; wer das Bürgen meidet, der geht sicher. Spr 11,16 Ein anmutiges Weib gewinnt Ehre, einen Thron der Schande jedoch die Feindin der Sitten. Die Faulen ermangeln der Güter, die Fleißigen aber gewinnen Reichtum. Spr 11,17 Der Gütige tut sich selber Gutes, der Hartherzige schneidet ins eigne Fleisch. Spr 11,18 Der Gottlose erwirbt trügerischen Lohn, doch wahrhaften Gewinn, wer Gerechtigkeit sät. Spr 11,19 Wer feststeht in der Gerechtigkeit, dem gereicht es zum Leben, wer dem Bösen nachjagt, dem gereicht es zum Tode. ©© Das ist klar. Ich würde aber sagen, „dem gereicht es zur Qual.“ Spr 11,20 Dem Herrn sind ein Gräuel, die falschen Herzens sind; die unsträflich wandeln, gefallen ihm wohl. Spr 11,21 Die Hand darauf! der Böse bleibt nicht ungestraft, das Geschlecht der Frommen aber wird errettet.
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Spr 11,22 Wie ein goldener Ring am Rüssel des Schweins, so ein schönes Weib ohne Sitte. Spr 11,23 Der Frommen Begehren führt zu lauter Glück, der Gottlosen Hoffnung zum Strafgericht. Spr 11,24 Mancher gibt viel und wird doch noch reicher, mancher kargt über Gebühr und wird nur ärmer. Spr 11,25 Die Seele, die wohltut, wird reichlich gesättigt; wer [andre] erquickt, wird auch selber erquickt. Spr 11,26 Wer Getreide zurückhält, dem fluchen die Leute; wer es aber auf den Markt bringt, dessen Haupt wird gesegnet. Spr 11,27 Wer auf das Gute bedacht ist, der sucht [Gottes] Wohlgefallen; wer nach Bösem trachtet, den trifft es selbst. Spr 11,28 Wer auf seinen Reichtum vertraut, welkt dahin; die Gerechten aber grünen wie junges Laub. Spr 11,29 Wer sein Haus zerrüttet, wird Wind erben, und der Tor wird ein Sklave des Weisen. ©© Das ist wieder das geistige Gesetz von Ursache und Wirkung. Hier kannst du nur immer wieder das Korn einsäen in einen kargen Boden, es wird nicht aufgehen. Wenn du einen guten Mutterboden hast, dann wird auch dieses feine Korn liebevoll hinaufwachsen können. Spr 11,30 Des Rechttuns Frucht ist ein Baum des Lebens, Unrechttun aber nimmt das Leben. ©© Nein, es nimmt das Leben nie, es klagt dich an, nun, so würde ich es sagen. Spr 11,31 Wenn dem Frommen auf Erden vergolten wird, wie viel mehr dem Frevler und Sünder! ©© Nein, das kann man so auch nicht sagen. Sind das nun Geißelungen? Sind das nun klärende, ruhige Korrekturen? Nein, ich würde das hier nicht so benennen. Dieser Absatz sollte gar nicht erscheinen. © Vielleicht ist das auch nicht richtig übersetzt. ©© Die Menschen, die diese kleinen Sprüche einzutragen hatten, die haben hier schon eine Klage hineingebracht, bei der Druckerei nicht, aber mit ihren Gedanken. Es wurde auch von einem niedrigen Geist übermittelt. Er war nicht in dieser klaren, geistigen Information, Intuition. Er hatte einen Hilfe gebenden, aber klagenden Geist. Anders ist es nicht zu verstehen. Spr 12,1 dumm.
Zucht hat lieb, wer Erkenntnis liebt; wer die Rüge hasst, der ist
Spr 12,2 Der Gute erlangt Wohlgefallen beim Herrn, den Ränkeschmied aber verdammt er. Spr 12,3 Durch Gottlosigkeit kommt der Mensch zu keinem festen Bestand, die Wurzel der Frommen aber wankt nicht. Spr 12,4 Ein wackeres Weib ist des Gatten Krone, ein schandbares aber wie Fraß in seinen Gebeinen. Spr 12,5 Die Frommen denken auf das, was recht ist, das Sinnen der Gottlosen geht auf Trug. Spr 12,6 Die Reden der Gottlosen bedrohen der Menschen Leben, der Mund der Redlichen aber errettet sie. ©© Nicht immer, nicht immer sind sie alle Krieger, Diebe und lebensfeindlich. Sie sind natürlich auch nie in der Opferung, aber auch manchmal kleine Freunde, nur, sie kennen diese ruhige Loslassungskorrektur noch nicht, und sie brauchen alle ihre Freunde und ihre Helfer. Klären und korrigieren sie sich, werden nicht in diese gnadenlose Klage kommen. Spr 12,7 Umgestürzt werden die Gottlosen und sind nicht mehr, das Haus der Frommen aber hat Bestand. ©© Das ist gut, das lass so stehen. Spr 12,8 Nach seiner Einsicht wird der Mann gelobt; wer verkehrten Sinnes ist, verfällt der Verachtung. Spr 12,9 Besser gering sein und für sich arbeiten, als vornehm tun und des Brotes ermangeln. Spr 12,10 Der Gerechte hat Verständnis für das Verlangen seines Viehs, aber das Herz der Gottlosen ist grausam. Spr 12,11 Wer sein Feld bebaut, der hat Brot genug; wer nichtigen Dingen nachjagt, der leidet Mangel. Spr 12,12 Unrechttun ist ein Netz für die Bösen, die Frommen aber wurzeln in festem Grund. Spr 12,13 Der Böse verstrickt sich in Verfehlung der Lippen, der Gerechte aber entgeht der Not. Spr 12,14 An der Frucht seines Mundes muss einer sich satt essen; was seine Hände tun, das wird ihm vergolten. Spr 12,15 Den Toren dünkt sein Weg der rechte; wer aber auf guten Rat hört, der ist weise. Spr 12,16 Ein Tor, wer seinen Ärger auf der Stelle zeigt; wer den Schimpf einsteckt, der ist klug. Spr 12,17 Wer die Wahrheit spricht, sagt aus, was recht ist, der falsche Zeuge aber bringt Lügen vor. Spr 12,18 Manches Mannes Geschwätz verwundet wie Schwertstich, aber die Zunge der Weisen bringt Heilung.
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Spr 12,19 Wahrhafter Mund hat für immer Bestand, lügnerische Zunge nur einen Augenblick. Spr 12,20 Tücke wohnt im Herzen derer, die Böses schmieden, die aber Heilsames raten, erleben Freude. Spr 12,21 Dem Frommen widerfährt kein Leid, den Gottlosen aber Unheils die Fülle. Spr 12,22 Lügnerische Lippen sind dem Herrn ein Gräuel; die aber Treue üben, gefallen ihm wohl. Spr 12,23 Der kluge Mann hält mit der Erkenntnis zurück, das Herz der Albernen schreit Torheit aus. ©© Das macht der Alberne nicht immer. Er kann ein Clown sein, und er kann sogar ein großer, Hilfe gebender Mensch sein. Ich würde lieber den Unruhigen, den Nichtwissenden als Toren bezeichnen. Spr 12,24 Die Hand der Fleißigen kommt zur Herrschaft, die lässige aber muss Frondienst tun. Spr 12,25 Gram im Herzen eines Mannes beugt ihn nieder, ein freundliches Wort macht ihn wieder froh. Spr 12,26 Der Fromme erspäht seine Weide, die Gottlosen führt ihr Weg in die Irre. Spr 12,27 Der Lässige holt sein Wild nicht ein, aber kostbares Gut wird dem fleißigen Mann. Spr 12,28 Auf dem Pfad der Gerechtigkeit ist Leben, schandbarer Weg aber führt zum Tode. ©© Der schandbare Weg führt nicht immer gleich zum Tode, er führt aber zur Qual. Die Menschen hatten schreckliche Angst vor dem Tod, und somit wurde ihnen diese Furcht immer noch mehr eingegeben. Spr 13,1 Der weise Sohn liebt Zucht, aber der Spötter hört nicht auf Schelte. Spr 13,2 Von der Frucht der Gerechtigkeit genießt einer Gutes, die Begierde der Treulosen ist Gewalttat. ©© Das kannst du ruhig so stehen lassen. © Die Begierde ist doch nicht immer Gewalttat. ©© Die Begierde kann auch etwas Feines sein, sie muss nicht immer klagend sein. Hilfe gebend ist sie aber nie ganz. Sie kann auch mal zur Liebe, oder zur Lust, oder zur Heilung beitragen. Spr 13,3 Wer seinen Mund hütet, bewahrt sein Leben; wer seine Lippen aufreißt, dem ist es Verderben.
Spr 13,4 Der Faule ist voller Gier und hat doch nichts, das Verlangen der Fleißigen wird reichlich gestillt. ©© Das ist korrekt. © Wieso ist der Faule voller Gier? ©© Weil er geistig nicht nur klein ist, weil er ruhelos ist, weil er Opfer nie bringen will, weil er die Macht anklagt. Er möchte einfach genießen und nichts dafür tun. Er ist kein Hilfe gebender, er ist ein Dieb, er ist nicht nur ein Parasit, er ist wirklich ein Feind, ein Feind des Hilfe gebenden Menschen. Nur so kann ich dir das sagen. © Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich hatte nur mit dem Wort „Gier“ meine Schwierigkeiten. ©© Er ist gierig, weil er nicht bereit ist, zu säen, zu ernten natürlich, aber er muss ja erst mal säen, bevor er erntet, und diese Qual möchte er nicht. Er will hier nicht die Last oder Arbeit auf sich nehmen, und er will keine Hilfe geben. Er will es besitzen, aber keine Lebenskraft dafür hingeben. Spr 13,5 Lügenrede hasst der Fromme, der Gottlose handelt schandbar und schimpflich. Spr 13,6 Frömmigkeit behütet den, der unsträflich wandelt, Gottlosigkeit bringt den Sünder zu Fall. Spr 13,7 Mancher stellt sich reich und hat doch nichts, mancher stellt sich arm und hat viel Gut. Spr 13,8 Lösegeld für das Leben ist manchem sein Reichtum, der Arme aber hört keine Drohung. Spr 13,9 Das Licht der Frommen brennt fröhlich, aber die Leuchte der Gottlosen erlischt. ©© Dass die Leuchte erlischt, kann man nicht sagen. Sie ist ja nicht erloschen, es ist nur dieses Licht noch gar nicht angezündet. Das Licht ist noch in der Finsternis. Um ihr Licht anzuzünden, müssen sie in die Korrektur, und das ist nicht jedermanns Sache. Spr 13,10 Durch Übermut stiftet der Böse Zank, bei den Demütigen aber ist Weisheit. Spr 13,11 Erhasteter Reichtum vermindert sich; wer allmählich sammelt, vermehrt ihn. Spr 13,12 Hingehaltene Hoffnung bringt Herzeleid; erfülltes Verlangen aber ist ein Baum des Lebens.
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Spr 13,13 Wer das Wort verachtet, der geht zugrunde, wer aber das Gebot fürchtet, bleibt wohlbehalten. ©© Natürlich, die das Wort verachten, sperren sich vor der Korrektur. Sie sind lebenslustvoll, aber sie möchten sich nicht korrigieren. Sie möchten alles ruhig so belassen. Sie wollen natürlich um keinen Preis Leid auf sich nehmen. Sie meiden auch ein Hilfe gebendes Loslassen, ein ruheloses Abwarten nicht, aber sie können einfach nicht einsehen, dass hier nun eine Veränderung hinein muss. Nun, das sehen sie nicht, das können sie nur über die Klage, über das Leid, auch über Menschen, die ihnen manchmal sehr wehtun, erlernen. Spr 13,14 Die Lehre des Weisen ist eine Quelle des Lebens, so dass man den Schlingen des Todes entgeht. Spr 13,15 Gute Einsicht bringt Gunst, aber der Weg der Treulosen ist ihr Verderben. Spr 13,16 Der Kluge tut alles mit Vorbedacht, aber der Narr kramt Torheit aus. Spr 13,17 Ein schurkischer Bote führt ins Unglück, aber ein treuer Gesandter bringt Heilung. Spr 13,18 In Armut und Schande fällt, wer Zucht in den Wind schlägt; wer aber Rüge beachtet, der wird geehrt. Spr 13,19 Erfülltes Verlangen tut dem Herzen wohl; das Böse meiden ist den Toren ein Gräuel. Spr 13,20 Gehe mit Weisen um, so wirst du weise; wer sich zu den Toren gesellt, dem geht es schlimm. Spr 13,21 Die Sünder verfolgt das Unheil, die Frommen aber belohnt er mit Glück. Spr 13,22 Der Gute vererbt seine Habe auf Kindeskinder; der Reichtum des Sünders ist aufgespart für den Frommen. ©© Er hat einen geistigen Reichtum, nur den hat er nicht herausgelassen. Nur eine kleine Hilfe gebende Information, aber mehr nicht. Er hat keine Korrektur im Leben vorgenommen, er hat sich nicht gebeugt, er hat sich nicht verändert. Er ist also in seine Ruhelosigkeit gegangen. Ich kann es mir nicht denken, dass hier seine geistige Habe noch an ruhige, Hilfe gebende, klare Menschen oder Geistwesen gegeben wird. Das kann ich mir nicht vorstellen. Kann es sein, dass der Sünder nicht so die geistige Unterstützung hinsichtlich des Materiellen hat? ©© Nein, das kann man so nicht sehen. Er hat ja immer seine freie Entscheidung. Es kommt darauf an, wie er mit seinem Leben umgegangen ist. Aber „Sünder“ ist hier ein Fehlwort. Es ist in dem Text noch etwas vergessen worden. So kann ich mir das nicht vorstellen.
Spr 13,23 Der Neubruch der Armen gibt reichliche Nahrung; manch einer dagegen wird hingerafft durch Unrecht. Spr 13,24 Wer die Rute spart, der hasst seinen Sohn; wer ihn liebhat, der züchtigt ihn beizeiten. Spr 13,25 Der Fromme kann sich satt essen nach Lust, der Bauch der Gottlosen muss darben. ©© Es kann der Kluge sein, der sich satt essen kann. Er hat vielleicht vorgesorgt. Vielleicht war er fleißig und hat auch Plage und Ruhelosigkeit nicht gescheut und hat deshalb sich eine korrekte, große Küche erworben. Der andere war nicht bereit, irgendeinen Dienst zu verrichten. Er liebt in einer gewissen Trägheit und Faulheit sein Ego. Hiermit kann man wieder sagen, dass ein fleißiger Mensch auch ein kleines Kapital, ob es nun die Nahrung ist, ob es ein Gebäude ist, zusammenschaffen kann, und dass der Faule keine Habe hat und auch nichts dazugelernt hat. Er hat sich überhaupt nicht korrigiert, weder zur Klarheit noch zur Liebe, und somit hat er auch einen leeren Magen. © Dann müsste es in dem Text heißen, dass der Kluge sich satt essen kann nach Lust. ©© Nein, der Fromme, das könnte man so stehen lassen, weil der Fromme ja gewissermaßen auch ein klarer Mensch ist, der natürlich auch klar und ruhig handelt und der auch vorsorgt und nicht einfach wie ein Vogel so in die Luft fliegt. Er hat hier sicherlich schon vorgesorgt. Ein frommer Mensch ist nie ein Qualmensch oder ein Dieb. Ein frommer Mensch wird auch immer ein Gebender sein. Spr 14,1 Frau Weisheit hat ihr Haus gebaut; Frau Torheit reißt es mit eignen Händen nieder. © Ist das geistig gemeint? ©© Nicht nur, es ist oft so, dass der Vater ein großes Gewerbe oder eine Fabrik oder ein Geschäft aufgebaut hat, und die Kinder sind nicht in der Lage, es zu halten. Sie schwelgen in ihrem Ego und ihrer Macht und sind nicht bemüht, dieses Geld oder diesen Erwerb auch zu hüten. So könntest du es sehen. Ich würde es doch mehr auf das Menschliche beziehen. Spr.14,2 Wer in Geradheit wandelt, fürchtet den Herrn; wer verkehrte Wege geht, verachtet ihn. ©© Das „Fürchten“ ist hier eine gewisse Disziplin, eine gewisse Information, eine gewisse Ehrfurcht. Ich würde das so stehen lassen.
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Wer aber keine Ordnung hält, der kann natürlich auch weder Gottvater, geschweige den König erkennen, und das ist natürlich nicht nur hilflos, auch eine Qual für diesen Menschen. Spr 14,3 Im Munde des Toren ist eine Rute für seinen Rücken, den Weisen aber behüten seine Lippen. ©© Die Rute ist hier nicht malerisch gemeint, sie symbolisiert die Knechtung. Also, hier liegt eine klare, feindliche Ruhelosigkeit vor, und das ist eben die Rute. Die Rute wird ihm vorgebunden, das heißt, du musst dich beugen nicht, du musst auch etwas zu deinem Leben beitragen und du musst lernen, dich zu korrigieren. Spr 14,4 Wo keine Rinder sind, da gibt es kein Korn; aber reicher Ertrag kommt durch des Stieres Kraft. Spr 14,5 Ein wahrhaftiger Zeuge lügt nicht; aber ein falscher Zeuge bringt Lügen vor. Spr 14,6 Der Spötter sucht Weisheit und findet sie nicht; dem Einsichtigen aber ist Erkenntnis ein leichtes. ©© Natürlich, wenn du in dieser Liebe bist, in dieser Klarheit bist, hast du ja gar keine Prüfung oder Qual oder sonstige Ängste. Du bist ruhig, du bist ausgeglichen und brauchst dich nicht mehr groß zu korrigieren. Aber die noch im Leid stehen, in der Klage stehen, die haben natürlich klagende, ruhelose Stauungen in ihrem Körper und in ihren Gedanken. Das ist das Leid und das ist diese Qual nach dem geistigen Gesetz von Ursache und Wirkung. Spr 14,7 Von dem Toren hält sich jedermann fern, aber ein Gefäß der Erkenntnis sind verständige Lippen. © Ob jemand ein Tor ist, ist doch nicht sofort zu erkennen. ©© Ja, oft ist es nur eine Tarnung. Du kannst sie nur daran erkennen, dass sie liebevoll lächeln, aber mit einem falschen Blick. Sie sind nicht offen, sie sind nicht ehrlich, und sie sind auch ruhelos. Daran erkennst du oft den Toren, und er redet meistens auch noch zu viel. Der Ausgeglichene ist klar, ruhig, sehr sachlich und leuchtet. Also, er hat ein märchenhaftes Aussehen, ob er nun eine Knollennase hat oder eine ganz feine zierliche. Ich meine, du musst dir den Ausdruck des Menschen genau ansehen, und dann siehst du den Toren, und dann siehst du auch den klaren Menschen. Spr 14,8 Das ist die Weisheit des Klugen, dass er seinen Weg verstehe; aber die Torheit der Narren führt irre.
Spr 14,9 Die Toren spotten der Schuld; zwischen Redlichen herrscht gutes Einvernehmen. Spr 14,10 Das Herz allein kennt seinen Kummer, und seine Freude kann kein Fremder teilen. Spr 14,11 Das Haus der Gottlosen wird vernichtet; das Zelt des Redlichen aber blüht auf. Spr 14,12 Manch ein Weg dünkt den Menschen der rechte, zuletzt aber ist es ein Weg des Todes. Spr 14,13 Auch beim Lachen kann das Herz voll Gram sein, und die Freude kann enden in Leid. Spr 14,14 Von seinem Wandel bekommt genug, wer abtrünnigen Herzens ist, der gute Mensch aber genießt die Frucht seiner Taten. Spr 14,15 Der Einfältige glaubt jedem Wort, aber der Kluge achtet auf seine Schritte. Spr 14,16 Der Weise fürchtet Gott und meidet das Böse, der Tor aber lässt sich sorglos darauf ein. Spr 14,17 Der Zornmütige begeht Torheit, der besonnene Mann bleibt ruhig. Spr 14,18 Die Einfältigen vererben Torheit, aber die Klugen hinterlassen Erkenntnis. Spr 14,19 Die Bösen müssen vor den Guten sich bücken und die Gottlosen an den Türen des Frommen stehen. ©© Nein, das ist ein gewisser Zwang, da kann ich nicht zustimmen. Das ist ein strafender Spruch, den ich nicht gutheiße. Spr 14,20 Der Arme ist auch seinem Nächsten verhasst, der Reiche aber hat viele Freunde. Spr 14,21 Wer seinen Nächsten verachtet, der sündigt, aber wohl dem, der sich der Elenden erbarmt! Spr 14,22 Gehen nicht irre, die auf Böses sinnen? Die aber auf Gutes sinnen, erfahren Huld und Treue. ©© Natürlich, wenn du etwas Gutes tust, ob es eine Kleinigkeit ist, ob es eine liebe Gefälligkeit nur ist, sie kommt natürlich immer wieder auf dich zurück. Bist du aber ein klagender Mensch, der zur Hingebung nicht bereit ist, der immer wieder nur klagt und sein Leid in alle Welt hinausruft, nun, dann kann dieser ruhelose Mensch natürlich auch nicht feine Liebe geben, auch nicht die Liebe einnehmen und auch nicht ruhig mal in die reine Strahlkraft hineinsehen. Er kann die Liebe nicht finden, er muss erst über die Korrektur gehen. Es sind also immer wieder Machtsprüche, wie ich hier sehe, und die ich nicht gut finde, weil sie für die heutige Zeit nicht mehr klar sind. Sie sollten Hilfe gebend und ruhig sein. Diese Sprüche sind gefährlich. Sie sind nicht nur gefährlich, sie sind auch zerstörerisch, und sie machen den Menschen noch ruheloser, und er kann sich gar nicht mehr zurechtfinden.
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© Dann mussten diese Sprüche mal korrigiert und umgeschrieben werden. ©© Ja, es genügt, wenn du nur in Moses die zehn Gebote siehst, nun, dann hast du doch die Gesetzesmächte vor dir, und dann brauchst du diese Sprüche alle nicht. © Soll ich denn die Sprüche weiter mit dir durchgehen? ©© Das ist nicht mehr nötig. Ich kenne jetzt kleine, und ich kenne jetzt große Sprüche. Lass sie doch einfach ruhen. Sie sind zu nichts wert, wenn sie nicht in klarer Eingabe und ruhiger Sachlichkeit gegeben werden. Viele sind ruhelos geschrieben, nicht weitermachen. Spr 14,23 Bei aller sauren Arbeit stellt sich Gewinn ein; aber leeres Geschwätz bringt nur Verlust. Spr 14,24 Die Krone der Weisen ist Klugheit, der Kranz der Narren ist Torheit. Spr 14,25 Ein wahrhaftiger Zeuge errettet Leben; wer aber Lügen vorbringt, ist ein Verräter. Spr 14,26 In der Furcht des Herrn liegt ein starker Verlass; noch den Kindern ist er eine Zuflucht. Spr 14,27 Die Furcht des Herrn ist eine Quelle des Lebens, so dass man den Schlingen des Todes entgeht. Spr 14,28 Auf der Menge des Volkes beruht des Königs Hoheit; doch fehlt es an Leuten, so ist es des Fürsten Sturz. Spr 14,29 Der Langmütige ist reich an Einsicht, aber der Jähzornige treibt die Torheit auf die Spitze. Spr 14,30 Ein gelassenes Herz ist Leben für den Leib; Leidenschaft aber ist Wurmfraß in den Gebeinen. Spr 14,31 Wer den Geringen bedrückt, der schmäht dessen Schöpfer; doch ehrt ihn, wer sich des Armen erbarmt. Spr 14,32 Der Gottlose wird durch seine Bosheit gestürzt; des Frommen Zuflucht ist seine Redlichkeit. Spr 14,33 Im Herzen des Einsichtigen ruht die Weisheit, aber im Innern der Toren ist sie nicht zu finden. Spr 14,34 Die Gerechtigkeit erhöht ein Volk, aber die Sünde ist der Völker Schmach. Spr 14,35 Ein kluger Diener hat des Königs Gunst; sein Zorn trifft den, der schändlich handelt. Spr 15,1 Gelinde Antwort stillt den Grimm; kränkende Rede erregt den Zorn. Spr 15,2 Die Zunge der Weisen träufelt Erkenntnis; der Mund der Narren lässt Torheit sprudeln. Spr 15,3 Allüberall sind die Augen des Herrn, überwachen Böse und Gute.
Spr 15,4 Gelassene Zunge ist ein Baum des Lebens; falsche Zunge bringt Herzeleid. Spr 15,5 Der Tor verschmäht die Zucht seines Vaters; wer aber Rüge beachtet, der handelt klug. Spr 15,6 Im Hause des Frommen ist großer Reichtum; das Einkommen des Gottlosen aber wird zerrüttet. Spr 15,7 Die Lippen der Weisen bewahren Erkenntnis, das Herz des Toren aber ist verkehrt. Spr 15,8 Das Opfer der Gottlosen ist dem Herrn ein Gräuel; das Gebet der Redlichen gefällt ihm wohl. Spr 15,9 Ein Gräuel ist dem Herrn der Weg der Gottlosen; wer der Gerechtigkeit nachjagt, den hat er lieb. Spr 15,10 Böse Strafe trifft den, der vom Pfad abweicht, wer die Rüge hasst, geht zugrunde. Spr 15,11 Unterwelt und Abgrund liegen offen vor dem Herrn, wie viel mehr die Herzen der Menschenkinder! Spr 15,12 Der Spötter lässt sich nicht gerne rügen, er gesellt sich nicht zu den Weisen. Spr 15,13 Ein frohes Herz macht das Angesicht heiter; bei Kummer im Herzen ist der Geist gedrückt. Spr 15,14 Das Herz des Einsichtigen sucht Erkenntnis; der Mund der Narren aber ist auf Torheit aus. Spr 15,15 Der Gebeugte hat lauter böse Tage, der Wohlgemute hat allezeit Fest. Spr 15,16 Besser wenig mit Gottesfurcht als große Schätze mit Unruhe. Spr 15,17 Besser ein Gericht Gemüse mit Liebe als ein gemästeter Ochse mit Hass. Spr 15,18 Der Jähzornige erregt Zank, der Langmütige beschwichtigt den Streit. Spr 15,19 Der Weg des Faulen ist wie eine Dornhecke, der Pfad der Fleißigen ist gebahnt. Spr 15,20 Ein weiser Sohn macht dem Vater Freude, aber ein törichter Mensch verachtet seine Mutter. Spr 15,21 Torheit ist des Unverständigen Freude; der einsichtige Mann aber geht geradeaus. Spr 15,22 Ohne Ratschlag misslingen die Pläne; wo viele Rat wissen, da ist Erfolg. Spr 15,23 Freude erfährt der Mann, der zu antworten weiß, und wie gut ist ein Wort zur rechten Zeit! Spr 15,24 Der Weg des Lebens führt den Verständigen aufwärts, damit er fernbleibe vom Totenreich drunten. Spr 15,25 Der Herr reißt weg das Haus der Stolzen, aber die Grenze der Witwe setzt er fest.
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Spr 15,26 Böse Anschläge sind dem Herrn ein Gräuel, aber rein sind ihm wohlmeinende Worte. Spr 15,27 Wer sich bestechen lässt, zerrüttet sein Haus; wer Geschenke hasst, der hat Gedeihen. Spr 15,28 Das Herz des Frommen überdenkt, was es antworte, der Mund der Gottlosen sprudelt Bosheit hervor. Spr 15,29 Der Herr ist fern von den Gottlosen, das Gebet der Frommen erhört er. Spr 15,30 Fröhlicher Blick erfreut das Herz, gute Botschaft erquickt das Gebein. Spr 15,31 Ein Ohr, das auf heilsame Rüge hört, weilt gern inmitten der Weisen. Spr 15,32 Wer Zucht in den Wind schlägt, verachtet sein Leben, wer auf Rüge hört, der erwirbt Verstand. Spr 15,33 Die Furcht des Herrn ist die Schule der Weisheit, und der Ehre geht Demut voran. Spr 16,1 Der Mensch kann wohl bei sich überlegen, aber das rechte Wort gibt ihm der Herr ein. Spr 16,2 Den Menschen dünken alle seine Wege rein, aber der Herr prüft die Geister. Spr 16,3 Befiehl dem Herrn deine Werke, so werden deine Pläne gelingen. Spr 16,4 Alles hat der Herr zu bestimmtem Zweck geschaffen, so auch den Gottlosen für den Tag des Unheils. Spr 16,5 Jeder Hochmütige ist dem Herrn ein Gräuel; die Hand darauf! Es bleibt nicht ungestraft. Spr 16,6 Durch Güte und Treue wird Schuld gesühnt, und durch Gottesfurcht bleibt man dem Bösen fern. Spr 16,7 Wenn eines Menschen Wege dem Herrn gefallen, so versöhnt er auch seine Feinde mit ihm. Spr 16,8 Besser wenig mit Gerechtigkeit als großes Einkommen mit Unrecht. Spr 16,9 Des Menschen Herz denkt sich einen Weg aus, aber der Herr lenkt seinen Schritt. Spr 16,10 Gottesspruch ist auf des Königs Lippen; wenn er Urteil spricht, greift er nicht fehl. Spr 16,11 Schnellwaage und Waagschalen sind des Herrn, alle Gewichtsteine sind sein Werk. Spr 16,12 Frevles Tun ist den Königen ein Gräuel; denn durch Gerechtigkeit wird der Thron befestigt. Spr 16,13 Wahrhaftige Lippen gefallen dem König, und wer aufrichtig redet, den hat er lieb. Spr 16,14 Des Königs Grimm bedeutet Todesboten, aber der Weise kann ihn besänftigen. Spr 16,15 Das heitre Antlitz des Königs bedeutet Leben, und sein Wohlgefallen ist wie die Regenwolke im Frühling.
Spr 16,16 Besser ist's, Weisheit zu erwerben als Gold, und erwünschter, Einsicht zu erwerben als Silber. Spr.16:17 Der Redlichen Bahn ist Meiden des Bösen; wer seines Weges achtet, bewahrt sein Leben. Spr 16,18 Hochmut kommt vor dem Verderben, und hoffärtiger Sinn vor dem Fall. Spr 16,19 Besser demütig sein mit Gebeugten als Beute teilen mit Stolzen. Spr 16,20 Wer auf das Wort [des Herrn] achtet, der findet Glück, und wer auf den Herrn vertraut -wohl ihm! Spr 16,21 Wer ein weises Herz hat, den nennt man verständig, und liebliche Rede mehrt die Belehrung. Spr 16,22 Wer Verstand hat, dem ist er eine Quelle des Lebens, aber die Strafe der Toren ist die Torheit. Spr 16,23 Das Herz des Weisen macht seinen Mund klug und mehrt auf seinen Lippen die Belehrung. Spr 16,24 Liebliche Reden sind Honigwaben, süß für die Seele und eine Arznei dem Gebein. Spr 16,25 Manch ein Weg dünkt den Menschen der rechte, zuletzt aber ist es ein Weg des Todes. Spr 16,26 Der Hunger hilft dem Arbeiter bei der Arbeit; denn sein Mund treibt ihn an. Spr 16,27 Ein Bösewicht gräbt Gruben des Unheils, und auf seinen Lippen ist's wie brennendes Feuer. Spr 16,28 Ein ränkesüchtiger Mensch stiftet Hader, und ein Verleumder vertreibt den Freund. Spr 16,29 Der Gewalttätige beschwatzt seinen Nächsten und führt ihn auf einen Weg, der nicht gut ist. Spr 16,30 Wer die Augen zukneift, sinnt auf Ränke, wer die Lippen hämisch verzieht, hat Böses vollbracht. Spr 16,31 Graues Haar ist eine herrliche Krone; auf dem Weg der Gerechtigkeit wird sie gefunden. Spr 16,32 Besser langmütig sein als ein Kriegsheld, besser sich selbst beherrschen als Städte bezwingen. Spr 16,33 Das Los wird im Gewandbausch geschüttelt, aber all sein Entscheid kommt vom Herrn. Spr 17,1 Besser ein trocken Stück Brot mit Frieden als ein Haus voll Opferfleisch mit Zank. Spr 17,2 Ein kluger Sklave wird Herr werden über den liederlichen Sohn und inmitten der Brüder das Erbe teilen. Spr 17,3 Wie der Schmelztiegel das Silber und der Ofen das Gold, so prüft der Herr die Herzen. Spr 17,4 Der Bösewicht achtet auf heillose Lippe, und Falschheit horcht auf verderbliche Zunge.
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Spr 17,5 Wer des Armen spottet, der schmäht dessen Schöpfer, und wer sich an Unglück freut, bleibt nicht ungestraft. Spr 17,6 Die Krone der Alten sind Kindeskinder, und der Stolz der Kinder sind ihre Väter. Spr 17,7 Treffliche Rede passt nicht zum Toren, wieviel weniger Lügenrede zum Edlen. Spr 17,8 Als Glücksstein gilt das Bestechungsgeschenk dem Geber; wohin er sich wendet, da hat er Erfolg. Spr 17,9 Wer Liebe sucht, deckt Fehler zu; wer eine Sache weiter erzählt, vertreibt den Freund. Spr 17,10 Beim Verständigen wirkt der Tadel tiefer als hundert Stockschläge beim Toren. Spr 17,11 Nur nach Empörung trachtet der Böse; aber ein grausamer Bote wird ihm gesandt. Spr 17,12 Lieber einer Bärin begegnen, der man die Jungen geraubt, als einem Toren in seinem Unverstand. Spr 17,13 Wer Gutes mit Bösem vergilt, von dessen Haus weicht das Unglück nicht. Spr 17,14 Wer Streit anfängt, ist wie einer, der Wasser ausbrechen lässt; drum, ehe der Streit losbricht, lass ab! Spr 17,15 Wer den Schuldigen freispricht und wer den Unschuldigen verdammt, ein Gräuel sind sie dem Herrn alle beide. Spr 17,16 Was soll auch in der Hand des Toren das Geld, um Weisheit zu kaufen, wo er doch keinen Verstand hat? Spr 17,17 Zu jeder Zeit liebt der [wahre] Freund; in der Not wird er als Bruder geboren. Spr 17,18 Ein Mensch ohne Verstand ist, wer sich durch Handschlag verpflichtet, wer Bürgschaft leistet bei seinem Nächsten. Spr 17,19 Wer Zank liebt, der liebt Frevel; wer seine Türe zu hoch macht, will den Einsturz. Spr 17,20 Wer falschen Herzens ist, findet kein Glück; ins Unglück gerät, wer arglistig ist mit der Zunge. Spr 17,21 Wer einen Narren erzeugt, dem gereicht es zum Kummer; keine Freude erlebt der Vater eines Toren. Spr 17,22 Ein fröhliches Herz ist die beste Arznei; ein gedrücktes Gemüt dörrt das Gebein aus. Spr 17,23 Verstohlene Geschenke nimmt der Gottlose an, den Gang des Rechtes zu beugen. Spr 17,24 Das Angesicht des Verständigen schaut auf die Weisheit, die Augen des Toren schweifen ans Ende der Welt. Spr 17,25 Ein törichter Sohn ist ein Verdruss für den Vater und für die Mutter ein bitterer Gram. Spr 17,26 Den Unschuldigen zu büßen, schon das ist nicht gut; Edle zu schlagen, geht wider das Recht.
Spr 17,27 Wer Einsicht hat, hält mit seinen Worten zurück, und der Kaltblütige ist ein verständiger Mann. Spr 17,28 Auch der Tor kann für weise gelten, solange er schweigt, für verständig, wenn er seine Lippen verschließt. Spr 18,1 Nach einem Vorwand sucht, wer sich absondert; wider alles, was glückhaft, bricht er los. Spr 18,2 Der Tor hat kein Gefallen an Einsicht, sondern daran, seine Gedanken auszukramen. Spr 18,3 Auf den Frevel folgt die Verachtung, und neben der Schandtat steht die Schmach. Spr 18,4 Tiefe Wasser sind die Worte aus manches Munde, ein sprudelnder Bach ist der Quell der Weisheit. Spr 18,5 Es ist nicht gut, die Person des Schuldigen anzusehen, um die Sache des Schuldlosen im Gericht zu beugen. Spr 18,6 Die Lippen des Toren bringen Streit, und sein Mund ruft nach Schlägen. Spr 18,7 Der Mund des Toren wird ihm selbst zum Verderben, und seine Lippen sind seinem Leben ein Fallstrick. Spr 18,8 Die Worte des Verleumders gehen wie Leckerbissen ein; sie gleiten hinab in das Innerste des Leibes. Spr 18,9 Schon wer nachlässig ist bei seinem Geschäfte, der ist ein Bruder des Verderbers. Spr 18,10 Der Name des Herrn ist ein starker Turm; dorthin eilt der Fromme und ist geborgen. Spr 18,11 Dem Reichen sind seine Güter eine feste Burg, sind wie eine hohe Mauer - in seiner Einbildung. Spr 18,12 Manch einer überhebt sich vor dem Sturz; doch der Ehre geht Demut voran. Spr 18,13 Wer antwortet, ehe er gehört hat, dem ist es Torheit und Schande. Spr 18,14 Ein mutiger Mann erträgt sein Leiden; aber gedrücktes Gemüt, wer richtet es auf? Spr 18,15 Das Herz des Einsichtigen will Weisheit erwerben, und das Ohr der Weisen sucht nach Erkenntnis. Spr 18,16 Geschenke schaffen dem Menschen Raum und bringen ihn vor die Großen. Spr 18,17 Wer vor Gericht zuerst auftritt, hat Recht; da kommt der andre und ergründet ihn. Spr 18,18 Das Los macht Streitigkeiten ein Ende, und zwischen Mächtigen entscheidet es. Spr 18,19 Ein verratener Bruder widersteht mehr als eine Festung, und [sein] Hader ist wie der Riegel eines Palastes. Spr 18,20 An der Frucht seines Mundes muss einer sich satt essen; was seine Lippen anrichten, das muss er auskosten.
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Spr 18,21 Tod und Leben steht in der Gewalt der Zunge; wer sie im Zaum hält, genießt ihre Frucht. Spr 18,22 Wer ein Weib gefunden, der hat etwas Gutes gefunden und Wohlgefallen beim Herrn erlangt. Spr 18,23 Flehentlich redet der Arme, der Reiche antwortet hart. Spr 18,24 Es gibt Gefährten, die gereichen zum Verderben; mancher Freund aber ist anhänglicher als ein Bruder. Spr 19,1 Besser ein Armer, der unsträflich wandelt, als ein Reicher, der krumme Wege geht. Spr 19,2 Schon in unvernünftiger Begierde liegt nichts Gutes, und wer dahinstürmt, der tritt fehl. Spr 19,3 Den Menschen führt seine eigne Torheit irre, und dann zürnt er im Herzen über den Herrn. Spr 19,4 Reichtum verschafft viel neue Freunde; aber der Arme wird von seinem Freunde verlassen. Spr 19,5 Der falsche Zeuge bleibt nicht ungestraft, und wer Lügen vorbringt, entrinnt nicht. Spr 19,6 Viele umschmeicheln den Freigebigen, und jedermann ist des Schenkenden Freund. Spr 19,7 Den Armen hassen all seine Brüder; wie viel mehr bleiben seine Freunde ihm fern! Spr 19,8 Wer Verstand erwirbt, der liebt sein Leben, und wer Einsicht bewahrt, der findet Glück. Spr 19,9 Der falsche Zeuge bleibt nicht ungestraft, und wer Lügen vorbringt, der geht zugrunde. Spr 19,10 Dem Toren kommt nicht Wohlleben zu, wieviel weniger dem Sklaven, über Fürsten zu herrschen! Spr 19,11 In der Langmut zeigt sich die Einsicht des Menschen, und Unbill zu übersehen, ist sein Ruhm. Spr 19,12 Wie Knurren eines Jungleuen ist des Königs Groll, und seine Gunst ist wie Tau auf dem Grase. Spr 19,13 Ein törichter Sohn ist ein Unglück für seinen Vater, und das Gezänk des Weibes ein beständiges Tropfen. Spr 19,14 Haus und Habe kann man von den Vätern ererben, aber ein verständiges Weib ist eine Gabe des Herrn. Spr 19,15 Faulheit versenkt in tiefen Schlaf, und ein lässiger Mensch muss Hunger leiden. Spr 19,16 Wer das Gebot bewahrt, der bewahrt sein Leben; wer das Wort verachtet, kommt um. ©© Es ist eine klare, ruhige strahlende Aussage, denn wer sich korrigiert, wird in das Leben hineingehen mit einer liebevollen Ausstrahlung. Wer aber die Liebe nicht einnehmen möchte, nun, es ist ja seine freie Entscheidung, der bleibt ruhelos, und der bleibt klagend, und der löst sich auch nicht von der Macht
seines Egos. Also, korrekt gesagt, ist hier klar gemeint: Ein Hilfe gebender Mensch wird in den klaren Gedanken immer in Liebe sein. Wer aber klagend und ruhelos noch ist, geht noch mehr in die Klage hinein. Die Korrektur ist noch nicht bei ihm eingegangen. Spr 19,17 Wer sich des Armen erbarmt, leiht dem Herrn; der wird ihm seine Wohltat vergelten. Spr 19,18 Züchtige deinen Sohn, denn es ist noch Hoffnung; lass dir nicht beikommen, ihn dem Verderben preiszugeben. Spr 19,19 Wer stark zum Zorn neigt, muss Buße zahlen; und wenn du helfen willst, machst du's noch ärger. Spr 19,20 Höre auf Rat und nimm Zucht an, auf dass du in Zukunft weise seiest. Spr 19,21 Viel sind der Pläne im Herzen des Mannes, aber der Ratschluss des Herrn kommt zustande. Spr 19,22 Ein Gewinn für den Menschen ist seine Güte, und ein Armer ist besser als ein Lügner. Spr 19,23 Die Furcht des Herrn führt zum Leben; da schläft man gesättigt, erfährt kein Unheil. Spr 19,24 Der Träge steckt seine Hand in die Schüssel und bringt sie nicht einmal zum Munde zurück. Spr 19,25 Schlägst du den Spötter, so wird der Unverständige gewitzigt; und weist man den Verständigen zurecht, so gewinnt er Einsicht. Spr 19,26 Wer den Vater misshandelt und die Mutter verstößt, der ist ein schändlicher, verworfener Sohn. Spr 19,27 Höre auf, mein Sohn, die Zucht zu verwerfen, abzuirren von den Lehren der Weisheit! Spr 19,28 Ein nichtswürdiger Zeuge spottet des Rechts, und der Mund der Gottlosen lässt Unrecht sprudeln. Spr 19,29 Für die Spötter sind Ruten bereit und Streiche für den Rücken der Toren. Spr 20,1 Ein Spötter ist der Wein, ein Lärmer der Rauschtrank; keiner, den er taumeln gemacht, wird weise. Spr 20,2 Wie Knurren eines Jungleuen ist des Königs Drohen; wer ihn reizt, sündigt gegen das eigne Leben. Spr 20,3 Dem Streite fernzubleiben, ist dem Mann eine Ehre; ein jeder Tor aber bricht los. Spr 20,4 Der Faule mag zur Herbstzeit nicht pflügen; sucht er dann in der Ernte, so ist nichts da. Spr 20,5 Ein tiefes Wasser ist das Vorhaben im Herzen des Menschen; ein kluger Mann aber weiß es zu schöpfen. Spr 20,6 Manch einer heißt ein gütiger Mann; einen getreuen Mann aber, wer findet den?
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Spr 20,7 Der Fromme geht unsträflich seinen Weg; wohl seinen Kindern, die nach ihm kommen! Spr 20,8 Ein König, der auf dem Richterstuhl sitzt, findet mit sichtendem Auge alles Arge heraus. Spr 20,9 Wer darf sagen: «Ich habe mein Herz geläutert, bin rein geworden von meiner Sünde»? Spr 20,10 Zweierlei Gewicht und zweierlei Maß, das ist beides dem Herrn ein Gräuel. Spr 20,11 Schon an des Knaben Tun lässt sich erkennen, ob sein Charakter rein und gerade sei. Spr 20,12 Das hörende Ohr und das sehende Auge, alle beide hat sie der Herr gemacht. Spr 20,13 Liebe den Schlaf nicht, dass du nicht verarmest; tue die Augen auf, so hast du genug zu essen. Spr 20,14 Schlecht! schlecht! sagt der Käufer; ist er aber weg, so rühmt er sich. Spr 20,15 Hat man auch Gold und Korallen die Menge, das köstlichste Gerät sind doch verständige Lippen. Spr 20,16 Wer für einen andern bürgt, dem nimm den Rock, und um Fremder willen pfände ihn. Spr 20,17 Süß schmeckt dem Menschen erschlichenes Brot; hinterher aber hat er den Mund voll Kies. Spr 20,18 Wenn man Rat einholt, haben Pläne Erfolg; nur unter kluger Lenkung führe Krieg. Spr 20,19 Wer als Schwätzer umhergeht, plaudert Geheimnisse aus; drum lass dich nicht ein mit dem, der viel redet. Spr 20,20 Wer seinem Vater und seiner Mutter flucht, dessen Leuchte erlischt in der Zeit der Finsternis. Spr 20,21 Ein Erbe, das anfänglich erhastet worden, wird hinterher ohne Segen sein. Spr 20,22 Sprich nicht: «Ich will das Böse vergelten»; warte auf den Herrn, er wird dir helfen. Spr 20,23 Zweierlei Gewicht ist dem Herrn ein Gräuel, und falsche Waage ist nicht vom guten. Spr 20,24 Die Schritte des Mannes lenkt der Herr; wie könnte der Mensch seinen Weg verstehen? Spr 20,25 Es ist für den Menschen ein Fallstrick, unbedacht zu geloben und erst nach dem Gelübde zu überlegen. Spr 20,26 Ein weiser König worfelt die Gottlosen und lässt das Rad [des Dreschwagens] über sie hingehen. Spr 20,27 Der Odem des Menschen ist eine Leuchte des Herrn; sie durchspäht alle Kammern des Leibes. Spr 20,28 Güte und Treue bewahren den König, durch Gerechtigkeit stützt er seinen Thron.
Spr 20,29 Der Jünglinge Zier ist ihre Kraft, und der Schmuck der Greise das graue Haar. Spr 20,30 Blutige Striemen treffen den Bösewicht und Schläge das Innerste des Leibes. Spr 21,1 Wasserbächen gleicht das Herz des Königs in der Hand des Herrn; er leitet es, wohin er nur will. Spr 21,2 Den Menschen dünkt sein Weg stets recht; aber der Herr prüft die Herzen. Spr 21:3 Recht und Gerechtigkeit üben gefällt dem Herrn besser als Opfer. Spr 21,4 Hochmütig die Augen und aufgeblasen der Sinn - die Leuchte der Gottlosen ist Sünde. Spr 21,5 Die Pläne des Fleißigen bringen lauter Gewinn; wer sich übereilt, hat nur Verlust. Spr 21,6 Wer Schätze erwirbt mit falscher Zunge, jagt Nichtigem nach hinein in Fallstricke des Todes. Spr 21,7 Die Gottlosen reißt ihre Gewalttätigkeit mit fort; denn sie wollen nicht tun, was recht ist. Spr 21,8 Vielgewunden ist der Weg des schuldbelasteten Mannes, aber das Tun des Reinen ist gerade. Spr 21,9 Besser auf der Zinne des Daches wohnen als mit einem zänkischen Weib in gemeinsamem Hause. Spr 21,10 Die Gier des Gottlosen trachtet nach Bösem, und sein Nächster findet bei ihm kein Erbarmen. Spr 21,11 Büßt man den Spötter, so werden Unverständige weise; ein Weiser aber nimmt schon Einsicht an, wenn er belehrt wird. Spr 21,12 Der Gerechte hat acht auf sein Haus, Frevel aber stürzt die Frevler ins Verderben. Spr 21,13 Wer sein Ohr verschließt vor dem Schreien der Armen, der wird auch nicht erhört, wenn er selber schreit. Spr 21,14 Eine heimliche Gabe beschwichtigt den Zorn, ein verstohlenes Geschenk den heftigsten Grimm. Spr 21,15 Dem Gerechten ist's Freude, wenn Recht geschafft wird, den Übeltätern aber ist es ein Schrecken. Spr 21,16 Ein Mensch, der abirrt vom Wege der Einsicht, wird [bald] in der Versammlung der Schatten ruhen. Spr 21,17 Wer Lustbarkeit liebt, verfällt dem Mangel; wer Wein und Salböl liebt, wird nicht reich. Spr 21,18 Der Gottlose wird Lösegeld für den Frommen, an die Stelle der Redlichen muss der Treulose treten. Spr 21,19 Besser in der Einöde hausen als bei zänkischem, grämlichem Weibe. Spr 21,20 Ein köstlicher Schatz bleibt in der Behausung des Weisen, aber der törichte Mensch vergeudet ihn.
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Spr 21,21 Wer sich der Frömmigkeit und Güte befleißt, der findet Leben und Ehre. Spr 21,22 Ein Weiser ersteigt die Stadt der Starken und stürzt die Wehr, auf die sie vertraut. Spr 21,23 Wer seinen Mund und seine Zunge behütet, der behütet sein Leben vor mancher Gefahr. Spr 21,24 Spötter wird genannt, wer übermütig, vermessen ist, wer in maßlosem Übermut handelt. Spr 21,25 Dem Faulen bringt sein Wünschen den Tod; denn seine Hände wollen nicht arbeiten. Spr 21,26 Der Ungerechte ist immer voll Gier, der Gerechte gibt und hält nicht zurück. Spr 21,27 Das Opfer der Gottlosen ist ein Gräuel; wie viel mehr, wenn es einer für eine Schandtat bringt. Spr 21,28 Der falsche Zeuge soll umkommen; wer Ohrenzeuge gewesen ist, mag immerzu reden. Spr 21,29 Der Gottlose zeigt ein starkes [d. h. freches] Gesicht, der Fromme aber einen festen Wandel. Spr 21,30 Keine Weisheit, keine Einsicht, kein Ratschlag kann bestehen gegenüber dem Herrn. Spr 21,31 Das Ross ist gerüstet für den Tag der Schlacht; aber der Sieg kommt vom Herrn. Spr 22,1 Ein guter Name ist köstlicher als viel Reichtum, und Gunst ist besser als Silber und Gold. Spr 22,2 Reich und arm begegnen einander, sie sind alle das Werk des Herrn. Spr 22,3 Der Kluge sieht das Unglück kommen und birgt sich; die Einfältigen gehen fürbass und müssen es büßen. Spr 22,4 Der Lohn der Demut und Gottesfurcht ist Reichtum und Ehre und Leben. Spr 22,5 Angeln und Schlingen sind auf dem Wege des Falschen; wer sein Leben erhalten will, bleibt ihnen fern. Spr 22,6 Gewöhne den Knaben nach dem, was sein Weg erheischt, so geht er auch im Alter nicht davon ab. Spr 22,7 Der Reiche hat die Armen in seiner Gewalt, und der Schuldner ist des Gläubigers Knecht. Spr 22,8 Wer Unrecht sät, der erntet Unheil, und der Stecken seines Übermutes bricht entzwei. Spr 22,9 Wer gütig blickt, wird gesegnet werden; denn er gibt dem Armen von seiner Speise. Spr 22,10 Jage den Spötter hinaus, so geht auch der Zank, und Hadern und Schmähen hört auf. Spr 22,11 Wer reines Herzens ist, den liebt der Herr; wes Lippen voll Anmut sind, des Freund ist der König.
Spr 22,12 Die Augen des Herrn bewahren, was sie gesehen, und so bringt er des Treulosen Worte zu Fall. Spr 22,13 Der Faule spricht: «Ein Löwe ist draußen, ich könnte mitten auf der Straße erwürgt werden.» Spr 22,14 Eine tiefe Grube ist der Buhlerinnen Mund; wem der Herr zürnt, der fällt hinein. Spr 22,15 Die Torheit steckt dem Knaben im Herzen; aber die Rute der Zucht vertreibt sie daraus. Spr 22,16 Wenn man den Armen bedrückt, so hilft's ihm zum Reichtum; wenn man dem Reichen gibt, so hilft's ihm nur zur Verarmung.
Dritter Teil Spr 22,17 - 24,34 Eine zweite Spruchsammlung Worte von Weisen. Spr 22,17-29;23,1-35;24,1-22 Spr 22,17 Neige dein Ohr und höre auf meine Worte; sei darauf bedacht, zu erkennen, wie lieblich sie sind. Spr 22,18 Wenn du sie in deinem Innern bewahrst, so werden sie allzumal auf deinen Lippen bereit sein. Spr 22,19 Damit du dein Vertrauen auf den Herrn setzest, belehre ich dich heute über deinen Weg. Spr 22,20 Schon gestern habe ich dir geschrieben, schon ehegestern, mit kundigen Ratschlägen, Spr 22,21 dich Wahrheit zu lehren, zuverlässige Worte, dass du dem, der dich fragt, richtig antworten kannst. Spr.22,22 Beraube nicht den Geringen, weil er gering ist, und zertritt nicht den Elenden vor Gericht; Spr 22,23 denn der Herr wird ihre Sache führen und, die sie berauben, des Lebens berauben. Spr 22,24 Mache nicht Freundschaft mit dem Zornmütigen, mit dem Jähzornigen gehe nicht um, Spr 22,25 dass du dich nicht an seine Pfade gewöhnest und dir einen Fallstrick für dein Leben holest. Spr 22,26 Sei nicht unter denen, die sich durch Handschlag verpflichten, unter denen, die sich für Schulden verbürgen; Spr 22,27 wenn du dann nicht zu zahlen vermagst, so wird man dir das Bett unter dem Leib wegnehmen. Spr 22,28 Verrücke nicht die uralte Grenze, die deine Väter gesetzt haben. Spr 22,29 Siehst du einen Mann geschickt in seinem Berufe - in Königsdienst darf er treten, Niedrigen wird er nicht dienen.
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Spr 23,1 Wenn du zu Tische sitzest bei einem großen Herrn, so beachte wohl, was du vor dir hast! Spr 23,2 Du setzest dir ein Messer an die Kehle, wenn du allzu gierig bist. Spr 23,3 Lass dich nicht nach seinen Leckerbissen gelüsten; denn es ist eine betrügliche Speise. Spr 23,4 Mühe dich nicht ab um den Reichtum, lass ab von solcher Klugheit! Spr 23,5 Willst du nach ihm sehen, so ist er verschwunden; denn er verschafft sich Flügel wie ein Adler, der sich gen Himmel schwingt. Spr 23,6 Iss nicht am Tische des Missgünstigen und lass dich nicht nach seinen Leckerbissen gelüsten. Spr 23,7 Denn er ist wie einer, der bei sich nachrechnet; «iss und trink!» sagt er zu dir, da doch sein Herz es nicht gut mit dir meint. Spr 23,8 Den Bissen, den du gegessen, musst du wieder ausspeien, und deine schönen Worte hast du vergeudet. Spr 23,9 Rede nicht vor den Ohren des Toren; denn er wird deine klugen Worte missachten. Spr 23,10 Verrücke nicht die Grenze der Witwe und dringe nicht ein in die Äcker der Waisen. Spr 23,11 Denn ihr Beschützer ist stark; er wird ihre Sache wider dich führen. Spr 23,12 Wende dein Herz der Belehrung zu und dein Ohr den Worten der Einsicht. Spr 23,13 Du darfst dem Knaben die Zucht nicht ersparen; schlägst du ihn mit der Rute, so verdirbt er nicht. Spr 23,14 Wohl schlägst du ihn mit der Rute, dafür wirst du sein Leben vom Tode erretten. Spr 23,15 Mein Sohn, wenn dein Herz weise wird, so freue auch ich mich von Herzen, Spr 23,16 und mein Innerstes wird frohlocken, wenn deine Lippen reden, was recht ist. Spr 23,17 Dein Herz ereifre sich nicht um die Sünder, sondern um die Furcht des Herrn allezeit; Spr 23,18 denn wenn du sie bewahrst, hast du eine Zukunft, und deine Hoffnung wird nicht zunichte. Spr 23,19 Höre zu, mein Sohn, dass du weise werdest, und lenke dein Herz auf den geraden Weg! Spr 23,20 Halte dich nicht zu den Trunkenbolden, zu denen, die mit Prassen sich gütlich tun! Spr 23,21 Denn Säufer und Prasser geraten in Armut, und Schläfrigkeit kleidet in Lumpen. Spr 23,22 Höre auf deinen Vater, der dich gezeugt hat, und verachte nicht deine alte Mutter. Spr 23,23 Kaufe Wahrheit und verkaufe sie nicht, Weisheit und Zucht und Einsicht.
Spr 23,24 Frohlocken kann der Vater eines Gerechten; wer einen weisen Sohn hat, darf seiner sich freuen. Spr 23,25 Möge dein Vater sich freuen und deine Mutter! Die dich geboren hat, möge frohlocken! Spr 23,26 Gib mir Gehör, mein Sohn, und lass deine Augen achten auf meine Wege! Spr 23,27 Denn eine tiefe Grube ist die Buhlerin und ein enger Brunnen die Fremde. Spr 23,28 Ja, wie ein Räuber lauert sie auf und vermehrt die Treulosen unter den Menschen. Spr 23,29 Bei wem ist Wehe? bei wem ist Ach? bei wem ist Zank? bei wem ist Klage? Wer kriegt Schläge ohne Ursache? wer hat rote Augen? Spr 23,30 Die bis spät beim Weine sitzen, die kommen, den Mischtrank zu kosten. Spr 23,31 Schau nicht nach dem Wein, wie er rötlich spielt, wie er im Becher so herrlich funkelt! Glatt und angenehm geht er ein, Spr 23,32 hinterher aber beißt er wie eine Schlange, spritzt sein Gift aus wie eine Natter. Spr 23,33 Da werden deine Augen Seltsames sehen, und dein Herz wird verkehrte Dinge reden. Spr 23,34 Du wirst sein wie einer, der dahinfährt auf hoher See, wie ein Schiffer im heftigen Sturm. Spr 23,35 «Sie haben mich geschlagen - es tat mir nicht weh, haben mich geprügelt ich hab's nicht gespürt. Wann werde ich aufwachen? – dann will ich ihm [d. h. dem Wein] wieder nachgehen.» Spr 24,1 Sei nicht neidisch auf böse Menschen und begehre nicht, in ihrer Gesellschaft zu sein! Spr 24,2 Denn ihr Herz sinnt auf Gewalttat, und Unheil reden ihre Lippen. Spr 24,3 Durch Weisheit wird ein Haus gebaut, und durch Klugheit gewinnt es Bestand, Spr 24,4 und durch Einsicht werden die Kammern gefüllt mit allerlei kostbarer, lieblicher Habe. Spr 24,5 Der Weise vermag mehr als der Starke, und der Einsichtige mehr als der Kraftvolle. Spr 24,6 Denn unter kluger Leitung kannst du Krieg führen, und wo viele Rat wissen, ist der Sieg. Spr 24,7 Weisheit ist für den Toren zu hoch; im Rate tut er den Mund nicht auf. Spr 24,8 Wer darauf sinnt, Böses zu tun, den nennt man einen Ränkeschmied. Spr 24,9 Ein törichtes Unterfangen ist die Sünde, und der Spötter ist den Menschen ein Gräuel. Spr 24,10 Zeigst du dich lässig in guten Tagen, so ist knapp dein Gut in der Zeit der Not.
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Spr 24,11 Befreie, die zum Tode geschleppt werden, und die zur Schlachtbank wanken, rette sie doch! Spr 24,12 Wolltest du sagen: «Wir wussten das nicht!» - wird er, der die Herzen prüft, dich nicht durchschauen? Er, der auf deine Seele achtet, er weiß es und vergilt dem Menschen nach seinem Tun. Spr 24,13 Iss Honig, mein Sohn, denn er ist gut, und süß ist Honigseim für deinen Gaumen. Spr 24,14 So ist auch, wisse, die Weisheit für deine Seele. Findest du sie, so hast du noch eine Zukunft, und deine Hoffnung wird nicht zunichte. Spr 24,15 Belaure nicht die Wohnstatt des Frommen, verstöre sein Ruhelager nicht! Spr 24,16 Denn fällt der Fromme auch siebenmal, er steht wieder auf; aber die Gottlosen stürzen, wenn Unheil kommt. Spr 24,17 Freue dich nicht über den Fall deines Feindes, und dein Herz frohlocke nicht, wenn er strauchelt; Spr 24,18 der Herr könnte es sehen und Missfallen daran finden und seinen Zorn von ihm wenden. Spr 24,19 Erhitze dich nicht über die Bösewichte und ereifre dich nicht über die Gottlosen! Spr 24,20 Denn der Böse hat keine Zukunft, und die Leuchte der Gottlosen erlischt. Spr 24,21 Fürchte den Herrn, mein Sohn, und den König, gegen beide überhebe dich nicht! Spr 24,22 Denn urplötzlich lassen sie das Verderben erstehen, unversehens verhängen sie beide das Unheil.
Anhang zum dritten Teil Spr 24,23-34 Spr 24,23 Auch diese [Sprüche] sind von Weisen: Es ist nicht gut, die Person anzusehen im Gericht. Spr 24,24 Wer zum Schuldigen sagt: «Du bist im Recht», den verfluchen die Menschen, verwünschen die Leute. Spr 24,25 Doch denen, die [das Unrecht] strafen, ergeht es wohl, über sie kommt Segen und Glück. Spr 24,26 Eine richtige Antwort ist ein Kuss auf die Lippen. Spr 24,27 Verrichte erst deine Arbeit draußen und bestelle für dich dein Feld; darnach magst du deinen Hausstand gründen. Spr 24,28 Sei nicht grundlos Ankläger wider den Nächsten, sodass du irreführst mit deinen Lippen. Spr 24,29 Sage nicht: «Wie er mir getan, so will ich ihm tun, will dem Mann vergelten nach seinen Taten.»
Spr 24,30 Ich ging am Acker des Faulen vorüber und am Weinberg des unverständigen Menschen; Spr 24,31 siehe, da war er ganz überwuchert von Disteln, sein Boden war mit Nesseln bedeckt, und die steinerne Mauer war eingerissen. Spr 24,32 Ich ward es gewahr und nahm mir's zu Herzen, ich sah es und zog daraus eine Lehre, Spr 24,33 «Noch ein bisschen schlafen, ein bisschen schlummern, ein bisschen die Hände ineinander legen im Bett» Spr 24,34 da kommt über dich wie ein Räuber die Armut, der Mangel wie ein gewappneter Mann.
Vierter Teil Spr 25 – 29 Eine dritte Spruchsammlung Spr 25,1-28;26,1-28;27,1-27;28,1-28;29,1-27 Spr 25,1 Auch dies sind Sprüche Salomos, welche die Männer Hiskias, des Königs von Juda, gesammelt haben. Spr 25,2 Gottes Ehre ist es, eine Sache zu verbergen; der Könige Ehre ist es, eine Sache zu ergründen. Spr 25,3 Wie die Höhe des Himmels und die Tiefe der Erde, so ist auch der Könige Herz unergründlich. Spr 25,4 Werden die Schlacken vom Silber geschieden, so gelingt dem Goldschmied ein Gerät: Spr 25,5 wird der Frevler beseitigt durch königlichen Spruch, so gewinnt der Thron Bestand durch Gerechtigkeit. Spr 25,6 Masse dir nicht Ehre an vor dem König, und stelle dich nicht an den Platz der Großen; Spr 25,7 denn besser, man sagt zu dir: «Komm hier herauf!» als dass man dich vor dem Fürsten herabsetzt. Wenn deine Augen etwas gesehen haben, Spr 25,8 bringe es nicht alsbald vor Gericht; denn was willst du zuletzt machen, wenn dich der andre beschämt? Spr 25,9 Mache deinen Handel aus mit deinem Nächsten, aber eines andern Geheimnis verrate nicht, Spr 25,10 damit dich nicht schmähe, wer es hört, und nicht böse Nachrede auf dir bleibe. Spr 25,11 Wie goldene Äpfel in silbernen Schalen ist ein Wort, geredet zur rechten Zeit. Spr 25,12 Ein goldener Ring, ein kostbares Kleinod ist ein weiser Warner dem hörenden Ohr.
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Spr 25,13 Wie kühlender Schnee am Erntetag ist ein zuverlässiger Bote dem, der ihn sendet; er erquickt das Herz seines Herrn. Spr 25,14 Wolken und Wind, und doch kein Regen - so ist ein Mann, der mit Gaben prahlt und nie gibt. Spr 25,15 Mit Langmut kann man den Fürsten bereden, und eine gelinde Zunge zerbricht Knochen. Spr 25,16 Findest du Honig, so iss nicht mehr, als für dich hinreicht; sonst bekommst du ihn satt und speist ihn aus. Spr 25,17 Setze nur selten den Fuß ins Haus deines Nächsten; sonst bekommt er dich satt und hasst dich. Spr 25,18 Hammer und Schwert und scharfer Pfeil -so ist ein Mann, der den Nächsten falsch anklagt. Spr 25,19 Ein böser Zahn und ein wankender Fuß -so ist der Treulose am Tage der Not. Spr 25,20 Wie Essig, auf eine Wunde gegossen, so wirkt, wer Lieder singt einem missmutigen Herzen. Spr 25,21 Wenn deinen Feind hungert, so speise ihn, dürstet ihn, so gib ihm zu trinken; Spr 25,22 so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln, und der Herr wird es dir vergelten. Spr 25,23 Der Nordwind bringt Regen, heimliches Geschwätz verdrießliche Gesichter. Spr 25,24 Besser auf der Zinne des Daches wohnen als mit einem zänkischen Weib im gemeinsamen Hause. Spr 25,25 Kühler Trunk für eine lechzende Seele ist gute Kunde aus fernem Lande. Spr 25,26 Wie ein getrübter Quell, ein verdorbener Brunnen, so der Fromme, der vor dem Gottlosen wankt. Spr 25,27 Zuviel Honig essen ist nicht gut; drum sei sparsam mit ehrenden Worten. Spr 25,28 Wie eine Stadt mit durchbrochenem Wall ist der Mann, der sich selbst nicht beherrscht. Spr 26,1 So wenig wie Schnee zum Sommer und Regen zur Ernte, so wenig passt Ehre zum Toren. Spr 26,2 Wie der Sperling wegflattert und die Schwalbe entfliegt, so ein unverdienter Fluch: er trifft nicht ein. Spr 26,3 Dem Pferd die Peitsche, dem Esel der Zaum und dem Rücken der Toren die Rute. Spr 26,4 Antworte dem Toren nicht nach seiner Torheit, dass nicht auch du ihm gleich werdest. Spr 26,5 Antworte dem Toren nach seiner Torheit, dass er sich nicht weise dünke. Spr 26,6 Die Füße haut sich ab, Unbill muss schlucken, wer Botschaft sendet durch einen Toren.
Spr 26,7 Wie das Hüpfen der Beine beim Krüppel, so der weise Spruch im Munde der Toren. Spr 26,8 Wie ein Beutel mit Edelsteinen auf einem Steinhaufen, so ist's, wenn man einem Toren Ehre antut. Spr 26,9 Wie ein Dornzweig, der in die Hand eines Trunkenen gerät, so ist ein weiser Spruch im Munde der Toren. Spr 26,10 Vielfach verwunden ein Tor und ein Trunkener die Vorübergehenden. Spr 26,11 Wie ein Hund, der zu seinem Gespei zurückkehrt, so ist der Tor, der seine Torheit wiederholt. Spr 26,12 Siehst du einen Menschen, der sich selbst weise dünkt - ein Tor darf mehr hoffen als er. Spr 26,13 Der Faule spricht: «Ein Leu ist auf der Straße, ein Löwe ist auf den Gassen.» Spr 26,14 Wie die Tür in der Angel sich dreht, so der Faulenzer auf seinem Lager. Spr 26,15 Der Träge steckt seine Hand in die Schüssel; doch er ist zu faul, sie zum Munde zu führen. Spr 26,16 Der Faule dünkt sich weiser als sieben, die kluge Antworten geben. Spr 26,17 Einen streifenden Hund packt bei den Ohren, wer sich in einen Streit mischt, der ihn nichts angeht. Spr 26,18 Wie einer, der sich wahnsinnig stellt und Brandpfeile und tödliche Geschosse schleudert, Spr 26,19 so ist, wer falsch handelt gegen den Nächsten und dann spricht: «Ich scherze doch nur.» Spr 26,20 Wenn das Holz ausgeht, erlischt das Feuer; wo kein Verleumder ist, da ruht der Streit. Spr 26,21 Kohlen schüren die Glut und Holz das Feuer; so schürt ein zänkischer Mensch den Streit. Spr 26,22 Die Worte des Verleumders gehen wie Leckerbissen ein; sie gleiten hinab ins Innerste des Leibes. Spr 26,23 Wie eine Scherbe, mit Silberschaum überzogen, so sind glatte Lippen und ein böses Herz. Spr 26,24 Mit seinen Lippen verstellt sich der Hasser; aber in seinem Innern hegt er Trug. Spr 26,25 Wenn er freundlich redet, traue ihm nicht; denn sieben Gräuel sind in seinem Herzen. Spr 26,26 Mag sich der Hass in Täuschung hüllen, seine Bosheit wird vor Gericht offenbar. Spr 26,27 Wer eine Grube gräbt, fällt darein, und wer einen Stein wälzt, auf den rollt er zurück. Spr 26,28 Eine lügnerische Zunge hasst, die von ihr zermalmt sind, und ein schmeichlerischer Mund bereitet Verderben.
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Spr 27,1 Rühme dich nicht des morgenden Tages; denn du weißt nicht, was ein Tag bringen wird. Spr 27,2 Ein andrer rühme dich, und nicht dein eigener Mund, ein Fremder, und nicht deine eigenen Lippen! Spr 27,3 Schwer ist der Stein, eine Last der Sand; doch Ärger wegen des Toren ist schwerer als beide. Spr 27,4 Grimmig mag die Wut sein, überwallen der Zorn - aber wer besteht vor der Eifersucht? Spr 27,5 Besser Tadel, der offen sich ausspricht, als Liebe, die schweigt. Spr 27,6 Treuer gemeint sind Schläge vom Freunde als freigebige Küsse des Feindes. Spr 27,7 Wer gesättigt ist, der zertritt Honigwaben; wer hungert, dem schmeckt alles Bittre süß. Spr 27,8 Wie der Vogel, der fern irrt von seinem Neste, so ein Mann, der fern irrt von seiner Heimat. Spr 27,9 Salböl und Räucherwerk erfreuen das Herz; doch zerrissen wird die Seele von Leiden. Spr 27,10 Gib deinen und deines Vaters Freund nicht auf; geh nicht in des Bruders Haus, wenn du in Not bist. Besser ein Nachbar in der Nähe als ein Bruder in der Ferne. Spr 27,11 Sei weise, mein Sohn, so erfreust du mein Herz, und ich kann antworten dem, der mich schmäht. Spr 27,12 Der Kluge sieht das Unglück kommen und birgt sich; die Einfältigen gehen fürbass und müssen es büßen. Spr 27,13 Wer für einen andern bürgt, dem nimm den Rock, und um Fremder willen pfände ihn. Spr 27,14 Wer gar zu laut Glück wünscht am frühen Morgen, dem wird es als Verwünschung angerechnet. Spr 27,15 Beständiges Tropfen am Regentage und ein zänkisches Weib sind einander gleich. Vers 16 ist unübersetzbar. Spr 27,17 Eisen wird durch Eisen geschärft; so schärft ein Mann den andern. Spr 27,18 Wer einen Feigenbaum hütet, genießt seine Frucht; und wer seines Herrn wartet, der wird geehrt. Spr 27,19 Wie Angesicht neben Angesicht, so sind der Menschen Herzen verschieden. Spr 27,20 Wie Totenreich und Abgrund unersättlich sind, so werden des Menschen Augen nicht satt. Spr 27,21 Für das Silber der Schmelztiegel und für das Gold der Ofen, über den Mann aber entscheidet sein Ruf. Spr 27,22 Zerstampfst du gleich den Toren im Mörser samt den Körnern mit dem Kolben, seine Torheit weicht nicht von ihm. Spr 27,23 Achte wohl auf das Aussehen deiner Schafe und trage Sorge zu deiner Herde;
Spr 27,24 denn kein Reichtum bleibt ewig, kein Vorrat für alle Zeiten. Spr 27,25 Ist das Gras geschwunden und das Grün abgeweidet, sind die Kräuter der Berge gesammelt, Spr 27,26 dann hast du Lämmer zu deiner Bekleidung und Böcke als Kaufpreis für einen Acker, Spr 27,27 hast Ziegenmilch genug zur Nahrung für dich und dein Haus und zum Unterhalt für deine Mägde. Spr 28,1 Der Frevler flieht, auch wenn ihn niemand verfolgt, der Gerechte aber ist unerschrocken wie ein Löwe. Spr 28,2 Durch [eigne] Schuld bekommt ein Land viele Herren, aber durch einen Mann von Vernunft und Einsicht gewinnt das Recht langen Bestand. Spr 28,3 Ein gottloser Mensch, der die Geringen bedrückt, ist wie ein Regen, der wegschwemmt, aber kein Brot bringt. Spr 28,4 Die von der Belehrung lassen, preisen den Gottlosen; die aber die Belehrung bewahren, bekämpfen ihn. Spr 28,5 Böse Menschen verstehen nicht, was recht ist; die aber den Herrn suchen, verstehen alles. Spr 28,6 Besser ein Armer, der unsträflich wandelt, als ein Reicher, der krumme Wege geht. Spr 28,7 Wer die Belehrung bewahrt, ist ein verständiger Sohn; wer aber mit Schlemmern umgeht, macht seinem Vater Schande. Spr 28,8 Wer sein Vermögen durch Zins und Zuschlag vermehrt, sammelt es für den, der sich der Armen erbarmt. Spr 28,9 Wer sein Ohr abwendet, um die Belehrung nicht zu hören, dessen Gebet sogar ist ein Gräuel. Spr 28,10 Wer Rechtschaffene irreführt auf bösen Weg, der fällt in die eigne Grube, die Unsträflichen aber gelangen zu Glück. Spr 28,11 Der Reiche dünkt sich selbst weise zu sein; aber ein Geringer, der einsichtig ist, ergründet ihn. Spr 28,12 Wenn die Frommen triumphieren, so ist es ein herrliches Fest; wenn aber die Gottlosen hochkommen, halten sich die Leute versteckt. Spr 28,13 Wer seine Sünden verhehlen will, kommt nicht zum Ziel, wer sie aber bekennt und lässt, der findet Erbarmen. Spr 28,14 Wohl dem Menschen, der allezeit in der Furcht [Gottes] bleibt! Wer aber sein Herz verhärtet, gerät ins Unglück. Spr 28,15 Ein knurrender Löwe, ein gieriger Bär ist ein gottloser Herrscher für ein armes Volk. Spr 28,16 Je ärmer ein Fürst an Verstand ist, desto reicher ist er an Bedrückung; der aber Erpressung hasst, wird lange leben. Spr 28,17 Ein Mensch, der von Blutschuld gedrückt ist, flieht zur Grube; man helfe ihm nicht auf. Spr 28,18 Wer unsträflich wandelt, erfährt [göttliche] Hilfe; wer krumme Wege geht, fällt in die Grube.
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Spr 28,19 Wer sein Feld bebaut, der hat Brot die Fülle; doch Armut die Fülle hat, wer nichtigen Dingen nachjagt. Spr 28,20 Ein Mann von Treu und Glauben wird vielfach gesegnet; wer aber schnell reich werden will, bleibt nicht ungestraft. Spr 28,21 Es ist nicht gut, die Person anzusehen, schon für einen Bissen Brot kann sich einer verfehlen. Spr 28,22 Nach Reichtum hastet ein scheelsüchtiger Mann und bedenkt nicht, dass Mangel über ihn kommen wird. Spr 28,23 Wer einen andern zurechtweist, der findet zuletzt mehr Dank als der Schmeichler. Spr 28,24 Wer Vater oder Mutter beraubt und meint, er tue nicht Unrecht, der ist ein Geselle des Bösewichts. Spr 28,25 Der Habgierige erregt Streit; wer aber auf den Herrn vertraut, wird reichlich gelabt. Spr 28,26 Wer sich auf seinen Verstand verlässt, ist ein Tor; wer aber in Weisheit wandelt, der wird gerettet. Spr 28,27 Wer dem Armen gibt, muss nicht Mangel leiden; wer aber seine Augen verhüllt, wird viel verflucht. Spr 28,28 Wenn die Gottlosen hochkommen, verbergen sich die Leute; gehen sie aber zugrunde, so gelangen die Frommen zur Macht. Spr 29,1 Wer trotz aller Zurechtweisung halsstarrig bleibt, der wird plötzlich, unheilbar zerschmettert. Spr 29,2 Gelangen die Frommen zur Macht, so freut sich das Volk; regiert aber der Gottlose, so seufzen die Leute. Spr 29,3 Wer die Weisheit liebhat, der macht seinem Vater Freude, wer aber an Dirnen sich hängt, der bringt sein Vermögen durch. Spr 29,4 Durch Recht gibt der König dem Lande Bestand; wer aber viel Steuern erhebt, richtet es zugrunde. Spr 29,5 Wer seinem Nächsten schmeichelt, der breitet ihm ein Netz vor die Füße. Spr 29,6 Der Böse verstrickt sich in seiner Sünde; aber der Fromme darf jubeln und fröhlich sein. Spr 29,7 Der Fromme kümmert sich um das Recht der Geringen; der Gottlose aber will nichts davon wissen. Spr 29,8 Spötter bringen eine Stadt in Aufruhr, Weise aber stillen den Zorn. Spr 29,9 Wenn ein Weiser rechtet mit einem Toren, so zürnt oder lacht der, und es gibt keine Ruhe. Spr 29,10 Die Blutdürstigen hassen den Redlichen, aber die Rechtschaffenen nehmen sich seiner an. Spr 29,11 Der Tor lässt all seinem Zorn den Lauf; aber der Weise beschwichtigt ihn zuletzt. Spr 29,12 Wenn ein Herrscher auf Lügen hört, so werden alle seine Diener zu Schurken.
Spr 29,13 Der Arme und der Bedrückte begegnen einander; den Augen beider gibt der Herr das Licht. Spr 29,14 Ein König, der in Treuen den Armen Recht schafft, dessen Thron hat ewig Bestand. Spr 29,15 Rute und Rüge verleihen Weisheit; ein Junge, sich selbst überlassen, bringt seiner Mutter Schande. Spr 29,16 Wenn die Gottlosen zur Macht kommen, wird auch die Sünde mächtig; die Frommen aber werden ihrem Falle zuschauen. Spr 29,17 Züchtige deinen Sohn, so wird er dir Erquickung schaffen und deiner Seele Wonne bereiten. Spr 29,18 Ohne Offenbarung verwildert das Volk, wohl dem, der das Gesetz hält! Spr 29,19 Durch Worte wird ein Sklave nicht gebessert; er versteht sie zwar, aber er fügt sich nicht. Spr 29,20 Siehst du einen, der hastig ist in seinem Reden - ein Tor darf mehr hoffen als er. Spr 29,21 Wer von Jugend auf verzärtelt wird, muss dienen und endet schließlich im Elend. Spr 29,22 Der Zornmütige erregt Streit, und der Hitzige begeht viel Sünde. Spr 29,23 Hochmut bringt den Menschen herunter; der Demütige aber kommt zu Ehren. Spr 29,24 Wer mit Dieben teilt, der hasst sich selbst; er hört die Verfluchung und zeigt es doch nicht an. Spr 29,25 Menschenfurcht bringt leicht zu Falle; wer aber auf den Herrn vertraut, der wird beschützt. Spr 29,26 Viele suchen Hilfe beim Herrscher; aber der Herr schafft einem jeden sein Recht. Spr 29,27 Ein Gräuel ist den Frommen, wer Unrecht tut, dem Gottlosen ein Gräuel, wer redlich wandelt.
Fünfter Teil Worte Agurs Spr 30,1-14 Spr 30,1 Die Worte Agurs, des Sohnes Jakes, von Massa: Es spricht der Mann: Ich mühte mich ab um Gott, ich mühte mich ab um Gott und bin am Ende. Spr 30,2 Zu stumpf bin ich, um ein Mensch zu sein, und Menschenverstand besitze ich nicht. Spr 30,3 Und Weisheit habe ich nicht gelernt, so dass ich den Heiligen zu erkennen vermöchte.
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Spr 30,4 Wer ist in den Himmel hinaufgestiegen und wieder herab? Wer hat den Wind in seine Fäuste gefasst? Wer hat die Wasser in ein Gewand gebunden? Wer festgestellt alle Enden der Erde? Wie ist sein Name, wie der seines Sohnes? Spr 30,5 Alle Rede Gottes ist lauter. Er ist ein Schild denen, die bei ihm sich bergen. Spr 30,6 Tue nichts zu seinen Worten hinzu, dass er dich nicht rüge und du als Lügner dastehest. Spr 30,7 Zweierlei erbitte ich mir von dir -versage mir's nicht, bevor ich sterbe -: Spr 30,8 Falschheit und Lüge halte fern von mir! Gib mir weder Armut noch Reichtum; lass mir die Speise werden, die mir beschieden ist! Spr 30,9 Ich könnte sonst in Sattheit dich verleugnen und sprechen: Wer ist der Herr? Oder ich könnte aus Armut stehlen und mich an dem Namen meines Gottes vergreifen. Spr 30,10 Verleumde nicht den Sklaven bei seinem Herrn, damit er dir nicht fluche und du es büßest. Spr 30,11 [Da ist] ein Geschlecht, das dem Vater flucht und die Mutter nicht segnet; Spr 30,12 ein Geschlecht, das sich selber rein dünkt und doch nicht sauber ist von seinem Unrat; Spr 30,13 ein Geschlecht -weiß wunder wie hochmütig und hochgezogen die Wimpern! Spr 30,14 Ein Geschlecht, dessen Zähne Schwerter sind und dessen Gebisse Messer, die Elenden von der Erde wegzufressen, hinweg aus der Menschheit die Armen.
Zahlensprüche Spr 30,15-33 Spr 30,15 Der Blutegel hat zwei Töchter: Gib her! Gib her! Drei Dinge sind es, die nicht satt werden, ja viere, die nie sprechen: Genug! Spr 30,16 die Unterwelt und die Unfruchtbare, die Erde, die des Wassers nicht satt wird, und das Feuer, das nie spricht: Genug! Spr 30,17 Das Auge, das des Vaters spottet und die greise Mutter verachtet, das werden die Raben im Tale aushacken, das werden die jungen Adler fressen. Spr 30,18 Drei Dinge sind mir zu hoch, ja viere sind's, die ich nicht verstehe: Spr 30,19 der Weg des Adlers am Himmel, der Weg der Schlange auf dem Felsen, der Weg des Schiffes mitten im Meer und der Weg des Mannes beim Weibe. Spr 30,20 So ist der Weg der Ehebrecherin: sie isst und wischt sich den Mund und spricht: «Ich habe nichts Böses getan.»
Spr 30,21 Unter dreien erzittert das Land, ja unter vieren wird es ihm unerträglich: Spr 30,22 unter einem Sklaven, der König wird, unter einem Toren, der im Überfluss lebt, Spr 30,23 unter einer Verschmähten, die einen Mann bekommt, unter einer Sklavin, die ihre Herrin verdrängt. Spr 30,24 Vier [Tiere] gehören zu den kleinsten auf Erden und sind doch weiser als die Weisen: Spr 30,25 die Ameisen sind ein schwaches Völklein und rüsten doch im Sommer ihre Speise; Spr 30,26 die Klippdachse sind ein Volk ohne Stärke und bauen doch ihre Wohnungen in den Fels; Spr 30,27 die Heuschrecken haben keinen König und ziehen doch alle geordnet daher; Spr 30,28 die Eidechse kann man mit der Hand greifen, und doch ist sie in Königspalästen zu finden. Spr 30,29 Dreie sind es, die stattlich schreiten, ja viere, die stattlich einhergehen: Spr 30,30 der Löwe, das mächtigste unter den Tieren, der vor niemand zurückweicht; Spr 30,31 der Hahn, der hochgemut unter den Hennen schreitet, der Bock, der vor seiner Herde einhergeht, und der König, der vor dem Volk auftritt. Spr 30,32 Magst du töricht auffahren oder mit Überlegung - die Hand auf den Mund! Spr 30,33 Denn Druck auf die Milch erzeugt Butter, und Druck auf die Nase erzeugt Blut, und Druck auf den Zorn erzeugt Streit.
Worte an Lemuel Spr 31,1-9 Spr 31,1 Worte an Lemuel, den König von Massa, wie ihn seine Mutter ermahnt hat. Spr 31,2 Was [soll ich dir raten], mein Sohn, du Sohn meines Leibes, Sohn meiner Gelübde? Spr 31,3 Gib nicht deine Kraft den Weibern preis, verdirb nicht deinen Wandel bei Königsgelagen! Spr 31,4 Nicht ziemt es einem Könige, Wein zu trinken, noch einem Fürsten, nach Rauschtrank zu verlangen. Spr 31,5 Er könnte über dem Trinken des Gesetzes vergessen und die Rechtssache der Elenden verdrehen. Spr 31,6 Den Unglücklichen gebet Getränk und Wein den Seelenbetrübten,
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Spr 31,7 dass sie trinken und ihrer Armut vergessen und ihrer Mühsal nicht mehr gedenken. Spr 31,8 Öffne deinen Mund für die Witwe, schaffe Recht allen verwaisten Kindern. Spr 31,9 Öffne deinen Mund zu gerechtem Spruch und schaffe Recht dem Elenden und Armen.
Lob der wackern Hausfrau Spr 31,10-31 Spr 31,10 An einem wackern Weibe - wer findet es? - hat man weit höhern Wert als an Korallen. Spr 31,11 Bei ihr steht vertrauend des Gatten Herz, des Gewinnes ermangelt er nicht. Spr 31,12 Denn sie erweist ihm Gutes und nichts Böses die ganze Zeit ihres Lebens. Spr 31,13 Emsig tut sie sich um nach Wolle und Flachs und schafft mit arbeitsfreudigen Händen. Spr 31,14 Fernher gleich Kaufmannsschiffen holt sie ihre Nahrung. Spr 31,15 Gar frühe, noch bei Nacht, steht sie auf, gibt ihrem Hause die Speise und bestimmt das Tagewerk für ihre Mägde. Spr 31,16 Hätte sie gern einen Acker, sie kauft ihn, und vom Ertrag ihrer Hände einen Weinberg. Spr 31,17 In Kraft gürtet sie ihre Lenden, und rüstig regt sie die Arme. Spr 31,18 Ja, sie erfährt, dass ihr Gewerbe gedeiht; auch bei Nacht erlischt ihre Lampe nicht. Spr 31,19 Kundig legt sie die Hand an den Rocken, und ihre Finger ergreifen die Spindel. Spr 31,20 Liebreich bietet sie ihre Hand dem Elenden, streckt sie dem Armen entgegen. Spr 31,21 Muss vom Schnee nichts fürchten für ihre Leute; denn ihr ganzes Haus trägt zwiefache Kleidung. Spr 31,22 Näht sich selber die Decken, feinstes Linnen und Purpur ist ihr Gewand. Spr 31,23 Oben im Tor ist ihr Mann geachtet, wenn er bei des Landes Ältesten sitzt. Spr 31,24 Prachthemden macht und verkauft sie, und Gürtel gibt sie an den Händler ab. Spr 31,25 Rüstige Kraft und Hoheit ist ihr Gewand; sie lacht des künftigen Tages. Spr 31,26 Sie öffnet den Mund zu verständiger Rede, und freundliche Weisung ist auf ihrer Zunge.
Spr 31,27 Tun und Treiben im Haus überwacht sie; Brot des Müßiggangs isst sie nicht. Spr 31,28 Und ihre Söhne treten auf und preisen sie glücklich; ihr Gatte ist voll ihres Lobes: Spr 31,29 «Viele Töchter halten sich wacker, doch du übertriffst sie alle.» Spr 31,30 Wandelbar ist die Anmut, ein flüchtiger Hauch die Schönheit; aber ein gottesfürchtiges Weib ist des Ruhmes wert. Spr 31,31 Zollt ihr, was sie verdient hat! Ihre Werke verkünden ihr Lob in den Toren.