1
Inhalt zu dem Buch Tobit Einleitung Wie es zum Schreiben dieses Buches kam Vorwort Tob 1,1-2 Erzählung des Tobit über seine Schicksale in der Heimat und in Ninive Tob 1,3-22; 2,1-14; 3,1-6 Geschicke der Sara in Ekbatana Tob 3,7-17 Abschiedsgespräch zwischen Tobit und Tobia Tob 4,1-21 Der Reisegefährte des Tobia Tob 5,1-22; 6,1 Reise nach Ekbatana und Aufnahme bei Raguel Tob 6,2-18; 7,1-9 Hochzeit von Tobia und Sara Tob 7,10-17; 8,1-21; 9,1-6 Tobias Heimkehr und Tobits Heilung Tob 10,1-12; 11,1-19 Erkennung des Engels Tob 12,1-22 Tobits Lobgesang Tob 13,1-18; 14,1 Schluss der Geschichte von Tobit und Tobia Tob 14,2-15
2 2 5 6 12 15 16 19 25 28 31 33 35
Fragen und Antworten zu dem Buch Tobit Eine Kommentierung des Alten Testamentes Band 4 Einleitung: Bibelzitate aus: „Die Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments“, 1931/1955, Genossenschaft Verlag der Zürcher Bibel (Ausgabe 1982), dienen als Vorlage für die in diesem Buch gestellten Fragen und Antworten. Diese Zürcher Bibel ist eine Bibelübersetzung, in der geistige Grundlagen gut herausgestellt werden. Vom Grundsatz her wären natürlich auch andere Bibelübersetzungen geeignet. Die Bibeltexte werden originalgetreu übernommen, die Rechtschreibung wird jedoch den neuen Regeln angepasst, wobei die Zeichensetzung, um den Inhalt der Texte nicht zu verändern, bibelgetreu erhalten bleibt. Auch die Leser, welche die medialen geistigen Komponenten dieses Buches nicht teilen, können sich mit den Antworten auf die gestellten Fragen auseinandersetzen und sich somit ihre eigene Meinung bilden. Insofern wird das Buch auch den heutigen Ansprüchen nach einer geistigen Auseinandersetzung hinsichtlich der Inhalte der apokryphen Bücher des Alten Testaments gerecht. Es ergeben sich viele Diskussionsgrundlagen, sei es für den Leser allgemein, sei es für Bibelkreise, Gemeinschaften, ob katholisch, evangelisch, orthodox, oder auch für andere religiöse und nicht religiöse Gruppen. Die Fragestellungen zur Bibel beinhalten keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sicherlich bleiben auch viele Fragen noch offen. Ich hätte somit noch viele weitere Fragen stellen können und auch hieraus hätten sich immer wieder neue Fragen ergeben, sodass es nie zu einem Ende gekommen wäre. Dieses Buch bezieht sich nicht nur auf die Kommentierung einzelner Bibeltexte, es werden auch allgemeine Fragen geistiger und gesellschaftlicher Art der heutigen Zeit miterörtert. Der Leser erhält hierdurch die Möglichkeit, über viele Dinge des Lebens nachzudenken. Das Buch soll nicht bekehren und auch nicht sektiererisch sein. Es soll zum Nachdenken anregen und der Erbauung dienen. Wie es zum Schreiben dieses Buches kam Ich wurde am 31.07.1940 in Gadeland, einem Ort bei Neumünster in SchleswigHolstein, geboren, getauft und 1955 konfirmiert. Ich studierte in Hamburg Hochbau und war dann als Bauingenieur tätig. Dem Alten Testament mit seinen kriegerischen Auseinandersetzungen und teilweise grausamen Ereignissen stand ich eher kritisch gegenüber. Ich glaubte aber an Gott, an Jesus Christus und an Engel, allerdings auch an die Wiedergeburt.
3
Im Herbst des Jahres 1988 wurde in einem Zeitungsartikel über eine Heilpraktikerin berichtet, die sich mit solchen Glaubensfragen beschäftigt. Nach dem Lesen dieses Artikels fühlte ich ständig einen inneren Zwang, sie aufzusuchen, was jedoch erst am Anfang des Jahres 1990 erfolgte. Diese Heilpraktikerin mit dem Namen Rosemarie ist medial und hat Kontakt zu Engeln. Einer dieser Engel war in seinem letzten, menschlichen Leben der Inder Paramahansa Yogananda, geboren am 5. Januar 1893 in Gorakhpur, einem Ort im nordöstlichen Teil Indiens, gestorben am 7. März 1952 in Los Angeles, USA. Von ihm stammen einige Bücher, wie u. a. auch das bekannte Buch „Autobiografie eines Yogi“. In der geistigen Welt ist er nun ein hoher Engel. Er befindet sich jetzt in der 9. Mentalebene, der Christusebene. Für Menschen, die seine Bücher kennen, ist das sicherlich nicht verwunderlich. Dass Paramahansa Yogananda sich nun ausgerechnet über das Medium Rosemarie bekundet und ich diese Durchgaben erhalten darf, liegt daran, dass hier eine urgeistige Verwandtschaft vorliegt und wir auch in einigen früheren Inkarnationen (Erdenleben) seine Kinder waren. Wir und auch unsere gemeinsame Freundin und Mitarbeiterin Kathi waren Geschwister in unserer ersten Inkarnation hier auf Erden und er war unser Vater. Das ist vor ca. 8700 Jahren im Himalajagebirge, nordöstlich von Nepal, gewesen. Wir lebten mit ihm in einem Gebirgsort. Er ist mit uns dann öfter in die Gebirgsdörfer gegangen, um kranke Menschen zu heilen. Er und Rosemarie hatten damals und auch in vielen anderen Inkarnationen heilende Hände. Auch in diesem Erdenleben hat die praktizierende Heilpraktikerin heilende Hände. So wurden nun Rosemarie, Kathi und ich wieder in diesem Leben – es ist nun unsere letzte Inkarnation hier auf Erden – für eine große geistige Aufgabe zusammengeführt. In einer anderen Inkarnation, ca. 1020 vor Chr., war Paramahansa Yogananda der König Saul. In einer weiteren wurde er zwischen dem 7. und 8. Jahr n. Chr. als Saulus in Tarsus in Cilicien geboren und ging als der große Paulus in die christliche Kirchengeschichte ein. Nach anfänglichen Belehrungen und der Beantwortung meiner allgemein gestellten Fragen wurde mir im Juni 1992 mitgeteilt, dass es nun meine Aufgabe sei, Fragen zu den Bibeltexten zu stellen. Das war für mich als Nichttheologen nicht immer ganz einfach. So habe ich dem Engel Paramahansa Yogananda Fragen gestellt, die mir dann über das Medium Rosemarie, die hellhörend ist, beantwortet wurden. Sie reihte die gehörten und empfangenen Worte aneinander. Das erfolgte ohne Punkt und Komma. Das von ihr Gehörte wurde mit einem Diktiergerät aufgenommen und von Kathi wortgetreu aufgeschrieben, wobei es von mir dann in eine revidierte Fassung gebracht wurde, jedoch so, dass die persönliche Eigenart der Wort- und Textgestaltung des Engels Paramahansa Yogananda erhalten blieb.
Wir erhielten von dem Engel nicht nur Erläuterungen zu der Bibel, sondern auch viele Gebete, Belehrungen und viele neue Erkenntnisse. Diese Durchgaben wurden in Liebe für alle Menschen gegeben. Sie werden auch für die nachfolgenden Generationen von besonderer Bedeutung sein. Ich danke Gott, dass mir trotz all meiner menschlichen Schwächen die große Gnade zuteil wird, an der Kommentierung der Bibel durch den Engel Paramahansa Yogananda mitzuwirken. Wir Menschen sind nur das, was wir durch Gott sind. So sehe ich mich als ein kleiner Diener für eine große Aufgabe. Ich wünsche viel Freude beim Lesen und neue klare geistige Erkenntnisse. Dieter Schröder Die Kommentierungen der apokryphen Bücher des Alten Testaments können kostenlos online unter www.spirituelles-esoterisches-lexikon.de nachgelesen werden. Die Bände sind nachfolgend aufgeführt: Fragen und Antworten zu dem ersten Buch der Makkabäer, Band 1 Fragen und Antworten zu dem zweiten Buch der Makkabäer, Band 2 Fragen und Antworten zu dem Buch Judith, Band 3 Fragen und Antworten zu dem Buch Tobit, Band 4 Fragen und Antworten zu dem Buch Jesus Sirach, Band 5 Fragen und Antworten zu dem Buch der Weisheit, Band 6 Die Einleitungen zu den Bänden geben dem Leser die Möglichkeit, das Zustandekommen der Bücher zu erfassen. Sie sind in allen Bänden gleichlautend, sodass jeder einzelne Band auch unabhängig von den anderen gelesen werden kann. Erläuterungen:
Fragen und Gedanken des Verfassers Antworten und Belehrungen von Paramahansa Yogananda Hinweis auf andere Literatur
Wörter und Begriffe aus dem geistigen Sprachschatz des Engels Paramahansa Yogananda siehe auch www.spirituelles-esoterisches-lexikon.de
5
Vorwort Tob 1,1-2 Das Buch Tobit, auch Tobiasbuch genannt, ist uns in mehreren in Wortlaut und Umfang auseinandergehenden Textformen überliefert. Die revidierte Zürcher Übersetzung von 1931 folgt nicht mehr, wie die frühere, der lateinischen Bearbeitung, sondern im Wesentlichen einer der zweifellos älteren griechischen Textgestaltungen. Daraus erklären sich die zahlreichen Abweichungen von der Form des Buches in der früheren Zürcher Bibel. Auch die Verszählung ist darum häufig eine andere. Es ist sehr ordentlich gefasst. Es handelt sich hier um eine Übersetzung nach der älteren griechischen Textfassung. Wodurch unterscheidet sich die griechische von der lateinischen Übersetzung? Die griechische Übersetzung ist nicht viel klarer, ist nicht viel leichter, ist nicht viel ordentlicher, sie hat aber eine Information, die kluge Lebenshilfe gebende Schreiber gemacht haben. Sie sind in der Quelle der Liebe geboren. Sie haben ihre Kommentare nicht dazugegeben, aber ihre Informationen genau, klar, ruhig und deutlich hineingelegt. Die Lateiner haben es nicht ganz so gemacht. Die haben ihre feinen eigenen Informationen ruhig dazugeschrieben. Also, die griechische Textfassung ist die klarste. Tob 1:1 Das Buch der Geschichte von Tobit - dem Sohn Tobiels, des Sohnes Hananiels, des Sohnes Aduels, des Sohnes Gabaels, aus dem Geschlechte des Jahzeel, aus dem Stamme Naphthali -, Tob 1:2 der zur Zeit des assyrischen Königs Enemessar gefangen aus Thisbe weggeführt wurde, einem Orte südlich von Kedes-Naphthali in Galiläa, oberhalb Hazor. In der Anmerkung steht: […] [mit Enemessar] ist wohl Salmanassar IV. gemeint, vergl. 2Kön 17,3-6 Salamassar der IV regierte 727–722 v. Chr. Nicht ganz, aber geh weiter. Er wird im 2. Buch der Könige 17,3-6 erwähnt, dort steht: 2Kön 17:3 Wider ihn zog Salmanassar, der König von Assyrien, heran, und Hosea wurde ihm untertan und zahlte ihm Tribut. 2Kön 17:4 Als aber der König von Assyrien erfuhr, dass Hosea eine Verschwörung angezettelt habe (er hatte nämlich Boten an Sewe, den König von
Ägypten, gesandt und dem König von Assyrien nicht wie alle Jahre Tribut bezahlt), ließ er ihn festnehmen und im Gefängnis in Fesseln legen. 2Kön 17:5 Und der König von Assyrien zog durch das ganze Land, rückte vor Samaria und belagerte es drei Jahre lang. 2Kön 17:6 Im neunten Jahre Hoseas nahm der König von Assyrien Samaria ein, führte Israel nach Assyrien in die Verbannung und siedelte sie in Halah und am Habor, dem Flusse Gosans, und in den Bergen Mediens an. Hosea regierte bis zum Jahre 722 v. Chr., und im Jahre 722 v. Chr. erfolgte auch die Eroberung von Samaria durch den König Sagon. Sagon regierte nämlich 722-705 v. Chr. Bei Tobit 1,15 steht: Nach dem Tode Enemessars wurde sein Sohn Sanherib König. Sanherib regierte jedoch 705-681 v. Chr. und muss somit der Sohn von Sagon gewesen sein. Ja, das ist richtig. Die Jahreszahlen sind nicht ganz korrekt, aber im Groben kannst du sie so stehen lassen.
Erzählung des Tobit über seine Schicksale in der Heimat und in Ninive Tob 1,3-22;2,1-14;3,1-6 Tob 1,3 Ich, Tobit, bin all mein Leben lang auf dem Weg der Wahrheit und der Gerechtigkeit gewandelt und habe meinen [Stammes-] Brüdern und Volksgenossen, die mit mir nach Ninive ins Land der Assyrer gezogen waren, viel Barmherzigkeit erwiesen. Tob 1,4 In meinen jungen Jahren, als ich noch in meiner Heimat im Lande Israels weilte, war das ganze Geschlecht meines Stammvaters Naphthali vom Tempel in Jerusalem abgefallen; und doch war Jerusalem aus allen Stämmen Israels dazu ausersehen worden, dass sie alle daselbst Opfer darbringen sollten; und der Tempel, die Wohnstätte des Höchsten, war dort geweiht und erbaut für alle künftigen Geschlechter. Tob 1,5 Alle Stämme nun, die sich am Abfall beteiligten, opferten dem Baalskalbe, auch das Geschlecht meines Stammvaters Naphthali. Tob 1,6 Ich allein wanderte oftmals in den Festzeiten nach Jerusalem, wie es ganz Israel durch ewige Satzung vorgeschrieben ist. Ich nahm die Erstlinge, die Zehnten der Feldfrüchte und die erste Schafschur mit … Tob 1,7 und gab sie [d. h. Erstlinge und Schafschur] den Priestern aus dem Geschlechte Aarons für den Opferaltar; den [ersten] Zehnten aller Feldfrüchte lieferte ich den Leviten ab, die in Jerusalem den Dienst verrichteten; den zweiten Zehnten verkaufte ich und wandte ihn alljährlich bei meiner Wallfahrt in Jerusalem [zu einer Opfermahlzeit] auf; …
7
Trotz des Abfalls waren in dem Tempel zu Jerusalem immer noch Priester. Das war notwendig, es ist hier klar beschrieben. Es ist korrekt. Waren viele Israeliten vom Glauben abgefallen? Viele waren es nicht, das muss ich mal ein klein wenig korrigieren. Einige waren es, „viele“ ist nicht ganz korrekt. Die Priester waren Hilfe gebend, korrekt, ruhig und strahlend. Tob 1,8 den dritten schenkte ich denen, welchen er zukam, so wie Debora, meines Vaters Mutter, es [mir] eingeschärft hatte - ich war nämlich von meinem Vater als Waise hinterlassen worden. Wie von Tobit auch, wurden sie unterstützt. Genau. Tob 1,9 Als ich Mann geworden, heiratete ich Hanna, die zu unsres Vaters Geschlecht gehörte, und zeugte mit ihr den Tobia. Tob 1,10 Nachdem wir nun als Gefangene nach Ninive gebracht waren, aßen alle meine Stammverwandten und Volksgenossen von den Speisen der Heiden. Tob 1,11 Ich aber hütete mich, [davon] zu genießen, … Tob 1,12 weil ich von ganzem Herzen an Gott dachte. Tob 1,13 Und der Höchste schenkte mir Gunst und Wohlgefallen bei Enemessar, so dass mir die Einkäufe [für seinen Hof] übertragen wurden. Tobit war sehr gottverbunden, und dass er die Speisen der Heiden nicht genoss, lag daran, dass er glaubte, Gott verbiete es. Er wusste ja nicht, dass es sich hier um menschliche Vorschriften handelte. Genau, es waren nicht hilflose Gerichte. Es war auch gute und ruhige Nahrung. Nein, er hat hier nicht hilflos gehandelt. Er musste so handeln. Nur, von Gottvater ist dieses Verbot nie ergangen. Er konnte nicht anders. Er musste so handeln. Tob 1,14 Ich machte Reisen nach Medien und hinterlegte bei Gabael, dem Bruder des Gabria, zu Rhagä in Medien zehn Talente Silber. Tob 1,15 Nach dem Tode Enemessars wurde sein Sohn Sanherib König an seiner Statt. Seine Regierung war voll Unruhe, so dass ich nicht mehr nach Medien reisen konnte. Tob 1,16 Schon bei Lebzeiten Enemessars nun hatte ich meinen Brüdern viele Wohltaten erwiesen; …
Tob 1,17 ich gab den Hungernden mein Brot und den Nackten meine Kleider, und wenn ich sah, dass man den Leichnam eines meiner Volksgenossen hinter die Stadtmauer von Ninive geworfen hatte, so bestattete ich ihn. Tob 1,18 Auch damals, als Sanherib wie ein Flüchtling aus Juda zurückkehrte, begrub ich insgeheim die [Israeliten], die er hinrichten ließ - denn er brachte in seiner Wut viele um. Suchte man [später] auf des Königs Befehl die Leichen, so fand man sie nicht. Ja, das ist korrekt. Vers 18 bezieht sich auf die Niederlage Sanheribs in Juda, wo, wie im 2. Buch der Könige 19,35-36 steht, angeblich ein Engel 185.000 Mann niederstreckte. Aber diesen Sachverhalt hast du schon mehrfach korrigiert. Jedenfalls hatte dort Sanherib eine schwere Niederlage einstecken müssen und hasste somit nun die Juden. Ja, das ist richtig. Tob 1,19 Aber einer der Niniviten ging hin und zeigte dem König an, ich sei es, der sie begrabe; und so musste ich mich verbergen. Als ich aber erfuhr, dass man nach mir fahnde, um mich zu töten, fürchtete ich mich und ergriff die Flucht. Tob 1,20 Alle meine Habe wurde geraubt, und nichts blieb mir übrig als mein Weib Hanna und mein Sohn Tobia. Tob 1,21 Aber ehe fünfzig Tage verflossen waren, ermordeten den Sanherib seine beiden Söhne, worauf sie sich ins Gebirge Ararat flüchteten. Sein Sohn Asarhaddon wurde König an seiner Statt; dieser setzte den Achikar, den Sohn meines Bruders Hanael, über das gesamte Rechnungswesen und die ganze Verwaltung seines Reiches. Tob 1,22 Und weil Achikar sich für mich verwendete, durfte ich nach Ninive zurückkehren. Achikar aber war [zugleich] Mundschenk und Siegelbewahrer, Vorsteher der Verwaltung und des Rechnungswesens, und Asarhaddon verlieh ihm die zweithöchste Stelle [im Reich]. Dies also war mein Neffe. Genau. Tob 2:1 Als ich nun nach Hause zurückkehrte und mein Weib Hanna und mein Sohn Tobia mir wiedergeschenkt waren, da wurde mir am Pfingsttag, d. h. am Fest der sieben Wochen, ein köstliches Mahl bereitet, und ich ließ mich zum Essen nieder. Tob 2,2 Beim Anblick der vielen Speisen sagte ich zu meinem Sohne: «Geh, und wenn du unter unsern Brüdern einen Bedürftigen findest, der des Herrn eingedenk ist, so bring ihn her; siehe, ich warte auf dich.»
9
Tob 2,3 Als er wiederkam, sagte er: «Vater, einer aus unsrem Volke liegt erdrosselt auf dem Marktplatz.» Tob 2,4 Bevor ich noch etwas genossen hatte, sprang ich auf und barg ihn in einem Hause, bis die Sonne untergegangen wäre. Tob 2,5 Inzwischen kehrte ich zurück, wusch mich und aß mein Brot in Trauer … Tob 2,6 und gedachte daran, wie Amos in seiner Weissagung gesprochen hat: «Eure Feste sollen sich in Trauer verwandeln und all euer Jubel in Wehklage.» Tob 2,7 Und ich weinte. Nach Sonnenuntergang machte ich mich auf, grub ein Grab und bestattete den Toten. Tob 2,8 Die Nachbarn freilich lachten mich aus und sagten: «Fürchtet er denn gar nicht mehr, wegen dieser Beschäftigung getötet zu werden? Er hat doch [deswegen] fliehen müssen, und nun begräbt er schon wieder die Toten!» Es entsprach dem Glauben des Tobit, dass man die Toten begraben müsse. Er konnte nicht anders handeln. Er suchte nicht nach Gründen. Er hat einfach gehandelt. Ja, es war sein liebevolles Bedürfnis, diesen Leichnam jetzt ganz schnell in die Erde zu bekommen, bevor sie klagende Vögel, Füchse gab es ja nicht, ihn noch holten. Hier war eine kleine Versuchung in ihm: Ich muss ruhig und schnell handeln. Aus unserer Sicht ist es ja nur die grobstoffliche Hülle. Ja. Nur, auch diese sollte noch in Würde und Achtung gehalten werden. Der Mensch ist ja nicht gegangen, es ist ja nur sein Geist gegangen. Er hat ja noch seine menschliche Würde und Achtung in sich. So klärt der Mensch nicht ganz, dass der Geist schon hinausgestiegen ist. Nur, es ist auch eine Notwendigkeit für die gefallenen Geistwesen, die nun ihren Körper nicht mehr erkennen können, der nun in Verwesung auf dem Land hilflos, ruhelos, verstaubt, blutig vielleicht noch liegt. Und das soll nie ein Kind noch ein Mensch im Leben sehen, denn das ist kein Anblick für die nächsten Angehörigen noch für die lebenden Mitmenschen. Tob 2,9 Als ich in derselben Nacht von der Bestattung zurückkehrte, legte ich mich neben der Hofmauer zum Schlafen nieder, weil ich unrein geworden war, dabei war mein Angesicht unbedeckt. Tob 2,10 Ich wusste nicht, dass Sperlinge in der Mauer nisteten. Während nun meine Augen [noch] geöffnet waren, ließen sie ihren warmen Kot darein fallen. Dadurch entstanden weiße Flecken in meinen Augen, und ich suchte Ärzte auf, aber sie konnten mir nicht helfen. Achikar jedoch sorgte für meinen Unterhalt, bis er nach Elymais verreiste. Tobit war hierdurch blind geworden.
Er erblindete nicht ganz. Er hatte noch ein sehendes Auge. Es war nur ein Auge. Er konnte immerhin noch mit einem Auge sehen. Es ist hier ein klein wenig hilflos geschrieben. War das ein Unfall, oder war das karmisch bedingt? Nein, ein Karma war es nicht, es war ein Unfall. Er war einfach nicht genügend in seiner Lebendigkeit und hatte nicht genügend wahrgenommen, dass er auch durch Vögel in Gefahr sein konnte. Sie haben ihm die eine Augenlinse verätzt, nichts weiter. Das linke Auge war es nicht, es war das rechte Auge. Das zeigt uns wieder, dass wir auch für uns selbst verantwortlich sind und eben nicht alles Karma ist. Ja, es ist nicht immer ein Karma. Tob 2,11 Nun spann mein Weib Hanna Wolle in ihrem Gemach … Tob 2,12 und lieferte sie den [Kauf-] Herren ab. Diese bezahlten ihr den Lohn und schenkten ihr dazu ein Ziegenböcklein. Tob 2,13 Als sie zu mir zurückkehrte, begann das Tier zu meckern. Ich fragte sie: «Woher das Zicklein? Es ist doch nicht gestohlen? Gib es den Herren zurück; denn es ist ein Unrecht, gestohlenes Gut zu essen.» Tob 2,14 Sie sagte: «Es ist mir über den Lohn hinaus als Geschenk gegeben worden.» Aber ich glaubte ihr nicht und verlangte, dass sie es den Herren zurückgebe; ja, ich errötete ihretwegen. Sie aber antwortete mir: «Wo sieht man [jetzt den Lohn für] deine Almosen und deine Guttaten? Nun wird all dein [böses] Wesen offenbar.» Ja, es war nicht ganz so, aber sie wurde schon ruhelos und hat ihn schon klein wenig angesprochen. Er hat es in diesem Sinne so klar empfunden. Hanna war sicherlich enttäuscht, dass Tobit ihr nicht glaubte. Ihm fehlte das Vertrauen zu ihr. Die Anklage von Hanna hatte Tobit wiederum betrübt und verletzt. Es war mal notwendig, denn er war in eine kleine Hilflosigkeit geraten, in eine Ruhelosigkeit noch dazu und hatte seine Mitte verlassen. Er musste nun einen kleinen Tadel einstecken, Seine Hanna hatte ihm hier Hilfe und Ordnung gegeben. Tob 3,1
Da weinte ich voll Betrübnis und betete in meinem Schmerze also:
11
Tob 3,2 «Gerecht bist du, o Herr, und alle deine Werke und Wege sind Erbarmen und Wahrheit, und du übst in Ewigkeit wahrhaftiges und gerechtes Gericht. Tob 3,3 Gedenke meiner und sieh mich [gnädig] an. Strafe mich nicht für meine Übertretungen und Fehler noch für das, worin meine Väter vor dir gesündigt haben. Tob 3,4 Denn sie waren deinen Geboten ungehorsam; darum hast du uns dem Raub, der Gefangenschaft und dem Tode preisgegeben und zum Spottlied für alle Völker gemacht, unter die wir zerstreut sind. Tob 3,5 Und auch jetzt sind deine zahlreichen Gerichte wahrhaft, die du wegen meiner eignen und meiner Väter Sünden an mir vollziehst, haben wir doch deine Gebote nicht gehalten und sind nicht in Wahrheit vor dir gewandelt. Tob 3,6 So handle denn mit mir nach deinem Wohlgefallen; lass meinen Geist dahingenommen werden, damit ich abscheide und zu Erde werde, weil es doch für mich besser ist zu sterben als zu leben. Denn lügnerische Vorwürfe habe ich hören müssen, und ich bin in tiefer Betrübnis. Lass mich von dieser Not frei werden [und] jetzt schon zu der ewigen [Ruhe-] Stätte [gelangen]. Wende dein Angesicht nicht von mir ab.» Tobit beschreibt hier das Gesetz von Ursache und Wirkung. Er denkt, dass seine Klage im Auge auch unter diesem Gesetz zu finden ist. Ja, natürlich, er war nicht in seinem Hilfe gebenden Körper, in seiner Ruhe. Er hatte sich mehr mit einem guten Gefühl der klaren Liebe nicht nur vereinigt, auch des lebendigen Geistes. Nur er hatte sein menschliches Ego nun verlassen, das ihm immer eine Warnung gab. Also, solange ihr Mensch seid, dürft ihr nie auf diese Warnung ganz verzichten. Die ist notwendig. Er war ruhelos geworden, hatte Opfer einstecken müssen, klärte aber ruhig durch Gebete und korrigierte lebhaft. Gefallene Interessen hatte er nun leicht wieder aufgenommen, und er korrigierte noch mal wieder lebhaft nicht nur mit seinen Gedanken, mit seinen Gefolgsleuten auch noch. Wenn man den Text liest, denkt man, er hatte eine depressive Phase. Das kann ich nicht ganz abstreiten. Er musste klären, er musste in diese ruhige Lebendigkeit wieder hineingehen, ohne Hilflosigkeit einzunehmen. Er konnte nicht ganz klar sehen. Er war ein wenig eingeschränkt, und diese Einschränkung hatte natürlich auch den Nachteil, dass es in seinem Hirn nicht genügend sehend mehr war, dass auch hier sich mehr eine Hilflosigkeit eingab. Er war in seiner Weitsichtigkeit eingeschränkt, ja, das kann ich sagen. Im Text steht, er möchte jetzt schon zu der ewigen Ruhestätte gelangen, heißt das, er glaubt nicht an eine Reinkarnation?
Nein, nein, das kann ich nicht sagen, das war ihm klar. Nur, er wollte nicht mehr mit seiner kleinen Hilflosigkeit oder Behinderung leben. Er wollte gern nun in die strahlende, geistige Welt eingehen. Sein Körper war aber noch nicht genügend darauf vorbereitet. Somit musste er noch leben.
Geschicke der Sara in Ekbatana Tob 3,7-17 Tob 3:7 Am selben Tage ereignete es sich, dass Sara, die Tochter Raguels zu Ekbatana in Medien, von den Mägden ihres Vaters ebenfalls verhöhnt wurde. Tob 3:8 Denn sie war mit sieben Männern verheiratet worden; diese [alle] aber hatte Asmodi, der böse Dämon, umgebracht, bevor sie eheliche Gemeinschaft mit ihr gepflogen hatten. Und die Mägde sagten zu ihr: «Bist du denn nicht bei Verstand, dass du deine Männer erwürgst? Schon sieben hast du gehabt, und an keinem von ihnen hast du dich ergötzt. Tob 3:9 Was schlägst du uns, wenn sie [doch] sterben mussten? Gehe du mit ihnen; wir möchten nimmermehr einen Sohn oder eine Tochter von dir zu sehen bekommen.» Es steht dort, dass ihre sieben Männer von einem bösen Dämon umgebracht wurden. Nein, sie hatte die Umklammerung ihres Körpers nicht abkönnen. Sie war auch keine Mörderin. Wäre sie eine Mörderin gewesen, dann hätte man sie hingerichtet. Es war die Macht ihrer gebrochenen Gedanken: Ich kann einen liebenden Mann nicht an meinen Körper herankommen lassen. Das war ihre Hilflosigkeit. Sie musste diesen Mann ordnen, indem sie ihm nicht nur am Hals würgte, ihm auch noch Demütigungen gab. Es war ihre Gedankenklage: Die Männer kann ich nicht an mich heranlassen. Somit ist sie auch nicht fruchtbar gewesen. Sie hat die Männer nicht umgebracht? Nein, sie hatte sie nicht im Kampf erschlagen. Ein Dämon ist es auch nicht gewesen. Sie hatte den Männern Klage gegeben und diese lösten sich dann von ihr. Tob 3:10 Als sie dies hörte, ward sie gar sehr betrübt, so dass sie sich erhängen wollte. Aber sie dachte: «Ich bin das einzige Kind meines Vaters; wenn
13
ich dies tue, so bereitet ihm das Schande, und ich bringe sein Alter mit Kummer in die Unterwelt.» Sie hat sich in einem Rausch so benommen. Sie war nicht Herr über ihre Sinne. Sie konnte es einfach nicht klar einnehmen. Sie war dann in ihrem Hirn nicht ganz gefestigt noch normal. Sie hat ihr Handeln hinterher nicht mehr gewusst. Ihren Wahnsinn, sie war im Wahn, konnte sie nicht steuern noch bremsen. Was heißt es, wenn da steht, ich bringe sein Alter mit Kummer in die Unterwelt? Die Unterwelt war nicht mehr die Gefahr, ein neues Leben zu empfangen, nicht ganz. Sie wollte ihn in Ruhelosigkeit nicht zurückgeben. Sie musste also klar handeln. Mit Unterwelt meinte sie auch Kummer und Ähnliches? Sie konnte ihm keine Schande geben und in das geistige Reich hinaufgeben. Das war ihre mutige Handlung. Ihre mutige Handlung hat sie nun nicht befriedigt, aber hat sie erlöst. Tob 3,11 Darum betete sie am Fenster und sprach: «Gepriesen seiest du, Herr mein Gott, und gepriesen sei dein heiliger und ehrwürdiger Name in Ewigkeit. Alle deine Werke sollen dir ewig Lob sagen! … Tob 3,12 Und nun, Herr, habe ich Auge und Angesicht zu dir gewandt… Tob 3,13 Gib, dass ich von der Erde abscheiden darf und nimmermehr Schmähworte hören muss. … Tob 3,14 Du weißt, Herr, dass ich rein bin von jeder Versündigung mit einem Mann … Tob 3,15 und dass ich weder meinen eignen Namen noch den meines Vaters befleckt habe im Lande meiner Gefangenschaft. Ich bin das einzige Kind meines Vaters, und er hat kein andres, das ihn beerben könnte. Auch ist kein naher Verwandter vorhanden oder der Sohn eines solchen, für den ich mich als Gattin erhalten müsste. Schon sieben [Männer] sind mir gestorben; was soll mir da das Leben? Beschließest du aber, dass ich nicht sterben soll, so schaue [gnädig] auf mich und habe mit mir Erbarmen, und gib, dass ich nicht mehr Schmähungen hören muss.» Tob 3:16 Und das Gebet beider fand Gehör vor der Herrlichkeit des großen Gottes, … Tob 3:17 und Raphael wurde abgesandt, um die beiden zu heilen: nämlich Tobits weiße Flecken [aus dessen Augen] zu entfernen und Sara, Raguels Tochter, mit Tobits Sohn Tobia zu vermählen sowie den bösen Dämon Asmodi zu fesseln, weil es Tobia zukam, sie zu besitzen. Es geschah zur selben Stunde,
dass Tobit aus dem Hofe in sein Haus zurückkehrte und Raguels Tochter Sara aus ihrem Obergemach herabstieg. Ich denke, dass mit Raphael der Erzengel Raphael gemeint ist. Ja, natürlich, aber sie hatte Ruhelosigkeit, und diese Ruhelosigkeit ging auf die Nieren. Sie hatte also ruhelose Nieren bekommen und konnte nicht genügend entgiften, so hatte er ihr klare Ruhe und Hilfe gegeben. Der Dämon ist nur die Ruhelosigkeit, das ist, kläre nur, Norden und Süden, Osten und Westen. Es ist einfach die Polarität. Es ist einfach Lärm, Ruhelosigkeit, Stress, Klage, Feindlichkeit, und die hatte sie eingefangen, und nun musste ja dieses klagende Kind auch einen Namen haben. Früher hat man auch Satan noch dazu gesagt, aber es ist einfach die Korrektur, die der Mensch einzugeben lernen muss, um in die ruhige Vergebung zu gehen, in die Liebe zu gehen, in die Klärung zu gehen, in die Korrektur zu gehen. Sie wurde auch nicht durch ein niederes Geistwesen beeinflusst? Manipuliert wurde sie nie. Sie war eine liebevolle, opfernde Frau. Es konnte auch nicht geschehen, weil sie schon in einer höheren Schwingung war. Nur, ihre ruhelosen Nieren gingen in diese Gedankengänge. Somit musste hier wieder Ruhe hineingegeben werden. Gab es denn einen Dämonen Asmodi? Nein, Asmodi ja, aber nicht einen Dämonen Asmodi. Asmodi war ein gefangener Knecht Luzifers, ja, ohne Frage. Er war ein Mensch, er war nicht ein Geist noch war er ein Phänomen, das war er nicht, das war ein klagender Mensch, ja. Der Mensch hat irgendwann mal gelebt? Der immer lebt, gegenwärtig ist im Süden, im Osten, im Norden und Westen. Es ist einfach diese klagende Qual, diese Ruhelosigkeit, diese Vernichtung, das Gegenüber von allem Positiven. Dann ist es praktisch nur das Sinnbild eines klagenden Menschen. Nicht ganz, es gibt ja auch diese klagenden Menschen, ob Frau oder Mann. Sie sind ja da, und diese Menschen kann man geistig nicht korrigieren, sie müssten aber korrigiert werden. Somit sie gehen noch einmal in die Klage. Sara hat jedoch nur mit einem Gedanken Klage eingelegt, das war ihre eigene Korrespondenz mit der gedanklichen Ruhelosigkeit.
15
Abschiedsgespräch zwischen Tobit und Tobia Tob 4,1-21 Tob 4,1 Am gleichen Tage erinnerte sich Tobit an das Geld, das er bei Gabael zu Rhagä in Medien hinterlegt hatte. Tob 4,2 Er dachte bei sich: «Ich habe mir den Tod gewünscht; so will ich denn meinen Sohn Tobia herbeirufen, um ihn [davon] in Kenntnis zu setzen, ehe ich sterbe.» Tob 4,3 Und nachdem er ihn herbeigerufen, sprach er [zu ihm]: «Mein Sohn, wenn ich gestorben bin, so begrabe mich. Deine Mutter aber sollst du dein ganzes Leben lang ehren und nicht vernachlässigen; tue, was ihr lieb ist, und betrübe sie nicht… Tob 4,4 Bedenke, Kind, dass sie deinetwegen viele Gefahren bestanden hat, als sie dich unter dem Herzen trug. Wenn sie stirbt, so bestatte sie neben mir in der gleichen Gruft… Tob 4,5 Sei allezeit des Herrn, unsres Gottes, eingedenk, mein Kind, und habe kein Gefallen daran, zu sündigen und seine Gebote zu übertreten. Übe dein ganzes Leben lang Gerechtigkeit und wandle nicht auf den Wegen des Unrechts! … Tob 4,6 Denn wenn du nach der Wahrheit lebst, so wird deinem Wirken gutes Gelingen beschieden sein. Allen, die sich der Gerechtigkeit befleißen, … Tob 4,7 erweise Wohltaten mit deiner Habe, und dein Auge blicke nicht scheel, wenn du Almosen gibst. Wende dein Angesicht von keinem Armen ab, so wird sich auch Gottes Antlitz nicht von dir abkehren… Tob 4,8 Je nach der Menge deiner Güter spende davon Almosen; auch wenn du nur wenig besitzest, so scheue dich nicht, mit dem Wenigen Gutes zu tun! Tob 4,9 So sammelst du dir einen kostbaren Schatz für die Zeit der Not… Tob 4,10 Denn „Wohltun errettet vom Tode und lässt nicht in die Finsternis kommen.“… Das vom Tod-errettet-Werden, das wäre ja nur geistig zu verstehen. Natürlich, nicht anders, das heißt ein ewiges Leben. Also das Suchen nach dem Sinn des gegenwärtigen Lebens ist es nicht, aber das ist die Korrektur des Lebens: Hilf dir nur selbst, dein Körper, dein Suchen, deine innige Klärung werden erfüllt. Nicht nur erfüllt, dein Körper wird auch in ruhige Vereinigung mit der Liebe gehen, ja, er kann nicht anders. Tob 4,11 Ist doch die Barmherzigkeit für alle, die sie ausüben, eine treffliche [Opfer-] Gabe vor dem Höchsten… Tob 4,12 Hüte dich, mein Sohn, vor jeglicher Unzucht, und vor allem nimm ein Weib aus dem Geschlechte deiner Väter; hole kein fremdes Weib, das nicht aus deines Vaters Stamm ist, denn wir sind Nachkommen von Propheten. Denke an Noah, Abraham, Isaak und Jakob, unsre Väter von alters her: sie alle nahmen
ihre Frauen aus ihren Stammverwandten; sie wurden gesegnet in ihren Kindern, und ihre Nachkommenschaft wird das Land besitzen… Tob 4,13 Darum, mein Kind, liebe deine Volksgenossen, und wende dich nicht hochmütigen Sinnes ab von deinen Brüdern, den Söhnen und Töchtern deines Volkes, sondern aus ihrer Mitte nimm dir ein Weib! Denn Hochmut bringt Verderben und viel Zerrüttung, und Gleichgültigkeit bringt Verarmung und großen Mangel; ja, Gleichgültigkeit ist die Mutter des Hungers… Tob 4,14 Wenn einer bei dir gearbeitet hat, so halte seinen Lohn nicht über Nacht zurück, sondern zahle ihm denselben sofort; wenn du [so] Gott dienst, wird dir [auch von ihm Lohn] ausbezahlt werden. Habe auf dich acht, mein Kind, in allen deinen Werken, und zeige dich wohlerzogen in deinem ganzen Wandel… Tob 4,15 Und was dir selbst zuwider ist, das tue niemandem an! Trinke nicht Wein bis zur Berauschung, noch soll dich Trunksucht auf deinem Weg begleiten… Tob 4,16 Von deinem Brot teile dem Hungrigen mit und von deinen Kleidern den Nackten! Alles, was du im Überfluss hast, verwende zu Wohltaten, und dein Auge soll nicht scheel sehen beim Almosengeben… Tob 4,17 Dein Brot spende reichlich beim Begräbnis der Gerechten, aber gib es nicht den Sündern… Tob 4,18 Suche Rat bei jedem verständigen Manne, und achte keinen nützlichen Ratschlag gering! … Tob 4,19 Und allezeit preise Gott, den Herrn, und bitte ihn, dass deine Wege sich ebnen und alle deine Pfade und Pläne zu gutem Ziele führen. Denn niemand hat Macht über seine Entschlüsse, sondern der Herr selbst gibt alles Gute; er demütigt, wen er will, nach seinem Wohlgefallen. So gedenke denn, Kind, meiner Gebote und lass sie ja nicht deinem Herzen entschwinden… Tob 4,20 Jetzt zeige ich dir noch an, dass ich bei Gabael, dem Sohn des Gabria, zu Rhagä in Medien zehn Talente Silber hinterlegt habe… Tob 4,21 Fürchte dich nicht, Kind, weil wir arm geworden sind: du besitzest viel, wenn du Gott fürchtest, dich von aller Sünde frei hältst und tust, was ihm wohlgefällt.»
Der Reisegefährte des Tobia Tob 5,1-22;6,1 Tob 5,1 Darauf antwortete ihm Tobia: «Vater, ich will alles tun, wozu du mich ermahnt hast… Tob 5,2 Aber wie werde ich das Geld einziehen können, da ich den Mann ja nicht kenne?»
17
Tob 5,3 Da gab er ihm den Schuldschein und sagte zu ihm: «Suche dir einen Reisebegleiter - ich werde ihm den Lohn zahlen, dieweil ich noch am Leben bin. Dann mache dich auf den Weg und hole das Geld.» Tob 5,4 Tobia ging aus, einen [solchen] Mann zu suchen, und fand Raphael, das war ein Engel, aber Tobia wusste es nicht. Tob 5,5 Und er fragte ihn: «Könnte ich wohl mit dir nach Rhagä in Medien reisen, und bist du mit der Gegend vertraut?» Tob 5,6 Der Engel antwortete ihm: «Ich will mit dir reisen; des Weges bin ich kundig, und ich habe [dort früher] bei unsrem Landsmann Gabael Herberge genommen.» Danach muss Gabael ja ein besonderer Mensch gewesen sein. Natürlich, er war ein göttlicher, ruhiger, strahlender, geistiger Mensch. Er gehörte ja auch zu den Erzengeln. Er war der inkarnierte Erzengel Uriel. Und welche Aufgabe hatte Uriel? Uriel hatte die klare, ruhige, strahlende, opfernde, heilende Kraft: Ich gebe dir meine feine, klare, geistige Information. Ordne und suche deinen Lebensinhalt. Er war ein geistiger Bote zur ruhigen, strahlenden Besinnung des Lebens. Er musste diese ruhigen Schwingungen, Strahlungen nicht in alle Welt hinaussenden, aber in die gefangenen Menschen. Aber man hat nichts Besonderes von ihm gehört, und als Prophet ist er auch nicht in die Geschichte eingegangen. Das ist er nicht. Er hat einmal nicht, er hat siebenmal auf der Mutter Erde gewirkt, und immer als kleiner Knecht Gottvaters, und nie als ein König und nie als ein ruheloser, gemeiner Mensch. Immer liebevoll, Hilfe gebend, ausgleichend durch Aussenden ruhiger, klärender Gedanken. Er lebte als Sai Baba in Indien und ist vor einigen Jahren gestorben. Ja, genau. Tob 5,7 Da bat ihn Tobia: «Warte auf mich; ich will das meinem Vater mitteilen.» Tob 5,8 Er sagte: «So geh und halte dich nicht lange auf!» Tob 5,9 Er ging heim und verkündete dem Vater: «Siehe, ich habe einen Reisebegleiter gefunden!» Der Vater sagte: «Rufe ihn zu mir her, damit ich erfahre, aus welchem Stamm er ist und ob er zuverlässig genug ist, um dich auf der Reise zu begleiten.»
Tob 5,10 Er rief ihn herbei; jener trat ein, und sie begrüßten einander. Tob 5,11 Und Tobit fragte ihn: «Bruder, welchem Stamm und welcher Familie gehörst du an? Lass es mich wissen!» Tob 5,12 Er antwortete: «Willst du [eigentlich] nach Stamm und Familie forschen, oder suchst du einen bezahlten Diener zur Begleitung deines Sohnes?» Tobit erwiderte: «Mein Bruder, ich möchte [nur] deine Herkunft und deinen Namen erfahren.» Tob 5,13 Darauf sagte jener: «Ich bin Asarja, der Sohn des großen Hananja, einer deiner Volksgenossen.» In der Anmerkung steht hierzu: Asarja: D. h. «der Herr hilft». Hananja: D. h. «der Herr erbarmt sich». Ja, das ist sehr gut. Tob 5,14 Tobit aber sprach: «Sei willkommen, Bruder, und zürne mir's nicht, dass ich deinen Stamm und deine Familie habe erfahren wollen. So bist du denn mein Bruder aus einem vortrefflichen Geschlechte! Ich lernte nämlich Hananja und Nathan kennen, die Söhne des großen Simei, als wir gemeinsam nach Jerusalem pilgerten, um [dort] anzubeten und die Erstlinge [des Viehs] und die Zehnten von den Feldfrüchten darzubringen. Denn auch sie hatten sich durch den Irrtum unsrer Brüder nicht verführen lassen. Du bist von edlem Stamme, Bruder. Tobit hatte in dem Reisenbegleiter keinen Engel, aber einen Landsmann aus einem vortrefflichen Geschlecht gesehen. Sehr genau, suche nicht mehr weiter, das war für ihn dann auch in Ordnung. Tob 5,15 Aber sage mir, welchen Lohn soll ich dir geben? Eine Drachme täglich? Und was du [unterwegs] bedarfst, sollst du gerade wie mein Sohn erhalten. Tob 5,16 Und kehrt ihr wohlbehalten heim, so will ich dir noch eine Zulage zum Lohne geben.» Tob 5,17 So kamen sie denn auch überein. Nun sagte Tobit zu Tobia: «Mache dich reisefertig, und mögt ihr glücklich eures Weges ziehen!» Und als sein Sohn sich zur Reise gerüstet hatte, sprach der Vater zu ihm: «Gehe hin mit diesem Manne; Gott aber, der im Himmel wohnt, gebe Gelingen zu eurer Fahrt, und sein Engel begleite euch!» So machten sich die beiden auf den Weg, und der Hund des Jünglings lief mit ihnen. Tob 5,18 Seine Mutter Hanna aber weinte und sagte zu Tobit: «Warum hast du unsern Sohn fortgeschickt? War er nicht der Stab für unsre Hand, solange er bei uns aus und ein ging? …
19
Tob 5,19 Es brauchte ja nicht [jenes] Geld zu [unserm] Geld zu kommen, sondern es konnte als Opfer [für das Wohl] unsres Kindes gelten! … Tob 5,20 Was uns der Herr zum Leben geschenkt hat, das ist ja genug für uns.» Tob 5,21 Aber Tobit antwortete: «Habe keine Sorge, Schwester, er wird gesund heimkehren, und deine Augen werden ihn sehen… Tob 5,22 Denn ein guter Engel wird ihn begleiten, seine Reise wird glücklich verlaufen, und er wird wohlbehalten wiederkommen.» Tob,6:1 Da hörte sie auf zu weinen. Genau, und anders ist es nicht gewesen. Tobit sagte aus reinem Gottvertrauen, dass ein guter Engel ihn begleiten wird. Genau. Oder hatte er eine geistige Information für diese Annahme? Nein, er hatte diese Hilfe gebende Liebe gefunden. Er fand nur, dass er es nicht mehr korrigieren musste, dass er hier seinen geistigen Weg gefunden hatte. Er musste liebevoll mitgehen. Nun, mehr hat er nicht geglaubt. Es war voll klarem Licht und ruhiger Vereinigung mit Gottvaters Schwingung in Liebe gegeben. Das hat er für sich ganz genau empfunden.
Reise nach Ekbatana und Aufnahme bei Raguel Tob 6,2-18;7,1-9 Tob 6,2 Die [beiden] nun zogen ihre Straße. Des Abends kamen sie an den Tigrisfluss und brachten dort die Nacht zu. Tob 6,3 Als der Jüngling hinabstieg, um zu baden, schoss ein Fisch aus dem Wasser hervor und wollte ihn verschlingen. Dass ihn der Fisch verschlingen wollte, ist wohl übertrieben. Ein kleiner Fisch muss es ja nicht gewesen sein, es kann ja ein großer Hai gewesen sein. Nein, es ist ein klein wenig übertrieben. Das ist mehr geistig klar und ruhig zu begreifen. Es heißt so viel wie: Hier ist eine kleine Gefahr. So musst du es sehen. Es ist eine kleine Gefahr, die er nun hier gesehen hatte. Ob es nun ein Fisch war, oder ein Raubier, oder ein Sturm, oder ein Gewitter. Es war eine Gefahr. Er hat es in den Fisch hinein interpretiert.
Tob 6,4 Der Engel aber rief ihm zu: «Fasse den Fisch!» Und der Jüngling packte ihn und schleuderte ihn ans Land. Tob 6,5 Darauf gab ihm der Engel die Weisung: «Schneide den Fisch auf, nimm Herz, Leber und Galle heraus und verwahre sie sorgfältig!» Tob 6,6 Der junge Mann tat, wie ihn der Engel geheißen hatte; den Fisch aber brieten und aßen sie. Und beide wanderten weiter, bis sie in die Nähe von Ekbatana kamen. Tob 6,7 Unterwegs sagte der Jüngling zum Engel: «Bruder Asarja, wozu sollen Leber, Herz und Galle des Fisches dienen?» Tob 6,8 Er antwortete: «Wenn jemand, sei es Mann oder Frau, von einem Dämon oder einem bösen Geiste belästigt wird, so soll man vor diesen Menschen Herz und Leber [des Fisches] als Räucherwerk anzünden, dann werden sie nicht mehr geplagt werden… Was war denn das für ein Fisch? Ein Fisch war das nicht in dem Sinne, das siehst du schon wegen Herz und Leber. Es sind nicht nur die Innereien gemeint, es war eine geistige Mitteilung: Du sollst nicht an einen Ort gehen, den du nicht siehst. Du sollst nicht in eine klagende Gefahr gehen, der du geistig nicht gewachsen bist. Geistig möchte ich dazu sagen, wenn du dich in Gefahr begibst und hilflos erscheinst, suchst du natürlich immer nach geistiger, klarer, liebevoller Hilfe. Nun, hier ist ein karmisches Leid der Menschheit. Die Menschen sind noch nicht gedanklich in dieser klaren Liebe eingekehrt. Sie suchen kaum nach der Vereinigung mit der Liebe. Sie suchen nach Vergeltung. Sie sind ruhelos, sie stehlen und morden, und sie geben Hass noch hinzu. Hier bedeutet es nur: Geh in das geistige, liebevolle, ruhige Gebet. Du musst deinen Feind nicht suchen, du musst in die feine Fürbitte für die klagenden Menschen gehen, aber für deinen Geist, für deinen Körper und deine Seele musst du Ordnung nicht nur schaffen, auch Ordnung halten. Geh also hinaus und rudere dich frei. Gib dem kleinen Fisch nun nicht Hilfe, aber nimm den Fisch es ist der Geist gemeint - nimm den Fisch, teile ihn und gib die Innereien dir nur zur Ruhe und zur Vereinigung mit der geistigen Hilfe. Ordne an: Ich muss meinem Feind nun ein Signal geben. Ich löse mich nicht von meinem geistigen Inhalt, von meinen menschlichen, ruhelosen Gedanken, ja, und gib sie nun meinem Gegenüber, meinem Feind. Er soll mich in Ruhe lassen. Ich habe ihm keine feindliche Ruhelosigkeit gegeben, im Gegenteil: eine kleine geistige Mahlzeit. Nun, so musst du es sehen. Es ist ein Geschenk an den klagenden, geistlosen, ruhelosen Menschen: Er soll mich nicht nur nie mehr belästigen, ich gebe ihm auch meine Fürbitte. Ich gebe ihm auch meine klare Liebe. Mehr ist nicht gedacht.
21
Tob 6,9 Mit der Galle aber muss man einen Menschen bestreichen, der weiße Flecken in den Augen hat; und er wird Heilung finden.» Die Krankheit mit den weißen Flecken gab es schon in vielen Jahrhunderten. Es ist eine Krankheit, mit der auch Fieberschübe verbunden sind. Sie nahmen die Galle nie von Fischen, aber von Tieren, nur, das war hier auch wieder ein Symbol, das hier hineingegeben wurde. Ordne, gib Ruhe und vereinige dich mit dem liebevollen Gebet. Heilung findest du nur durch deinen Geist, durch die Hilfe gebenden Gebete, durch die Macht von Gottvaters Liebe. Hilf dir nur selbst! Jesus Christus korrigierte diese lieblosen Menschen durch ein kleines Wort: Liebe gib in dein korruptes Selbst hinein. Gib klare, ruhige, sachliche Gedanken hinein und führe dich aus dieser Kloake heraus. Leide nicht, hilf dir nur selbst. Vereinige dich mit dem Licht, mit der Liebe Gottvaters. Im weiteren Verlauf des Textes wird Tobit später durch die Fischgalle geheilt. Das geschah nicht durch eine Fischgalle. Es waren die Gebete, die kleine Meister ihm liebevoll gaben und auch durch die Hilfe ihre Hände, nichts anderes. Die Heilung der Sara geschah dann sicherlich auch durch Gebete und nicht durch das Räucherwerk von Herz und Galle des Fisches. Ja, natürlich, diese Beigaben waren Symbole, so musst du es mehr sehen, aber die Gebete waren die Hilfe gebenden kleinen Heiler. Hat man diese Handlungen mit Herz und Galle tatsächlich durchgeführt oder sind das nur Geschichten? Eine Geschichte war es nicht ganz. Die Menschen haben daran geglaubt und haben es auch meisterlich gemacht. Nur, die Innereien dieser Tiere können nicht zur Heilung beitragen, das ist nie möglich. Es war nur ein kleines Symbol. Die Menschen, die nicht glauben konnten, konnten es ja nicht anders annehmen. Sie gaben ihr Vertrauen in die geistige Bedeutung und Heilung dieser kleinen, ruhigen Innereien. Sie haben ihnen mehr vertraut als dem Gebet. Sie haben das Gebet noch nicht mal einnehmen können. Dann ist diese Geschichte mit dem Herz, der Leber und der Galle des Fisches praktisch so eine Beigabe des Verfassers. Des Verfassers nicht ganz, es ist ja so geschehen. Zum Teil wurde auch das Herz eines kleinen Tieres genommen. Nur, sie haben es so geglaubt. Es war ein Aberglaube mehr, und das ist heute noch in vielen Ländern so.
Der Tobia hatte somit den Fisch nicht gefangen und ihm nicht Herz, Leber und Galle entnommen und aufbewahrt. Nie, das ist nicht korrekt. Tob 6:10 Als sie sich Ekbatana näherten, … Tob 6:11 sprach der Engel zum Jüngling: «Bruder, heute werden wir bei Raguel übernachten. Er ist mit dir verwandt, und er hat als einziges Kind eine Tochter, namens Sara… Meinte der Engel eine geistige Verwandtschaft? Ja, das ist richtig, das kannst du nur so sehen, ganz genau. Waren Tobia und Sara in dem Erdenleben füreinander bestimmt? Genau, ordne es so ein. Waren sie urgeistig ein Dual und gehören zusammen? Genau, das hast du auch richtig erkannt. Tob 6:12 Ich will ihretwegen [mit ihm] reden, dass sie dir zum Weib gegeben werde; denn ihr Erbteil kommt dir zu, weil du der einzige aus ihrem Geschlechte bist; auch ist das Mädchen schön und verständig… Tob 6:13 Und nun höre mir zu: Ich werde mit ihrem Vater sprechen, und wenn wir aus Rhagä zurückkehren, feiern wir die Hochzeit. Weiß ich doch, dass Raguel sie nach dem Gesetze Moses keinem andern Manne geben darf, ohne sich des Todes schuldig zu machen; denn dir steht es vor jedem andern zu, das Erbe zu empfangen.» Vers 13 deutet darauf hin, dass die Verwandtschaft irdisch gemeint ist, denn es heißt im 4. Buch Mose 36,8-10: 4Mos 36:8 Jede Tochter, die in einem der Stämme Israels Grundbesitz erbt, soll sich mit einem Mann aus einer Familie des Stammes ihres Vaters verheiraten, damit die Israeliten ein jeder im Besitze des Erbteils seiner Väter bleiben … 4Mos 36:9 und nicht Erbbesitz von einem Stamme auf den andern übergeht; sondern die Stämme Israels sollen ein jeder an seinem Erbbesitz festhalten. 4Mos 36:10 Wie der Herr dem Mose geboten hatte, so taten die Töchter Zelophhads.
23
Ich denke, es war kein Gebot Gottes, sondern vielmehr ein menschliches Gebot. Natürlich, das Gebot Mose war es auch nicht. Es war ein Gebot, das hier die Knechte Gottes gemacht hatten. Es war eine einfache, kontrollierbare Gemeinschaft. Sie haben dadurch nie große Ruhelosigkeit noch Feinde hilflos erworben. So musst du es sehen. Dann lag hier eine geistige und eine irdische Verwandtschaft vor. Natürlich, das ist richtig. Tob 6:14 Darauf sagte der junge Mann zu dem Engel: «Bruder Asarja, ich habe gehört, das Mädchen sei schon sieben Männern [zur Ehe] gegeben worden, aber alle seien im Brautgemach umgekommen… Du hattest bereits erwähnt, dass Sara die Männer nicht umgebracht hatte. Durch ihre Nierenprobleme gab sie den Männern Klage. Im Grunde genommen wusste sie auch gar nicht, was sie tat. Genau, auch ihr Hirn wurde nicht genügend mit Sauerstoff versorgt, und sie konnte leider ihre Gedanken nicht zur Ruhe bringen. Sie hatte klagende Kopfschmerzen und sie hatte auch große Stürme im Hirn durch Sauerstoffmangel. Sie konnte sich also nie genügend artikulieren noch in ruhig sanfter, liebevoller, geistiger Ruhe schlafen. Sie hatte immer klagende Ruhelosigkeiten. Sie war immer in ihrem Wachbewusstsein, nie konnte sie eine längere Zeit durchschlafen. Tob 6,15 Nun bin ich der einzige Sohn meines Vaters, und ich fürchte, auch ich müsse sterben wie die frühern, wenn ich da hineingehe. Denn ein Dämon liebt sie, und er tut nur denen etwas zuleide, die sich ihr nähern. Und so habe ich Angst, ich könnte sterben und um meinetwillen meinen Vater und meine Mutter mit Kummer ins Grab bringen; einen andern Sohn aber, der sie bestatten könnte, haben sie nicht.» Tob 6,16 Der Engel antwortete ihm: «Denkst du denn nicht mehr an die Ermahnungen, die dir dein Vater gegeben hat, du sollest [nur] aus deiner Verwandtschaft eine Frau nehmen? Darum höre auf mich, Bruder: sie wird dein Weib werden. Um den Dämon aber brauchst du dich nicht zu kümmern. Diese Nacht noch wird sie dir zum Weibe gegeben werden… Tob 6,17 Und wenn du ins Brautgemach eintrittst, so nimm Glut vom Räucherwerk, lege [ein Stück] vom Herz und von der Leber des Fisches darauf und räuchere… Tob 6,18 Sobald der Dämon dies riecht, wird er fliehen und in alle Ewigkeit nicht wiederkommen. Wenn du dann zu ihr gehst, so erhebt euch beide und ruft
zu dem barmherzigen Gott, und er wird euch bewahren und sich euer erbarmen. Fürchte dich nicht, denn sie ist dir von Ewigkeit her bestimmt. Du wirst sie retten, sie wird mit dir ziehen, und ich vermute, du werdest von ihr Kinder bekommen.» Als Tobia das hörte, gewann er sie [schon] lieb, und sein ganzes Herz neigte sich ihr zu. Die Geschichte mit dem geräucherten Fisch hat sich wohl nicht so zugetragen. Es ist ihm schon eine entsprechende Materie gegeben worden. Es muss nicht alles zusammenpassen, aber es waren ja Menschengedanken: Ich muss ein Symbol, nicht für mich, aber für den Dämon haben. Er hatte wirklich zwei Innereien, eine Leber und ein Herz, aber nicht eines Fisches. Es war hier diese Information, dieses Symbol, das den Glauben noch verstärkte. Er hatte diese innigen Gedanken kraft seiner Liebe: Ich finde meine kleine Frau nun in ruhiger, strahlender Liebe vor. Er hatte diese Materie, nur sie diente mehr als Symbol. Die Materie konnte es ja nicht bewirken, aber durch die Macht des Glaubens und die Macht der Gebete hat sich das für ihn dadurch noch verstärkt. Dieser Aberglaube hat die Menschen bestärkt, auch fest daran zu glauben, dass das so eintritt. Aber die Gebete haben es bewirkt. Ja, nur der Mensch ist ja in der Materie, und er muss es sehen. Also, nimm die Liebe aus deinem Herzen und trage sie dem Feind, wer es auch immer sein mag, hinein. Dann geht diese Klage, diese Qual, diese Ruhelosigkeit fort, nur über das innige Vertrauen, über die innigen, klaren, liebevollen Gedanken: Ich gebe dir Hilfe durch Gottvaters List nicht, durch Gottvaters Liebe ja. Tob 7,1 So gelangten sie nach Ekbatana. Als sie zum Hause Raguels kamen, ging ihnen Sara entgegen und hieß sie willkommen, und sie erwiderten ihren Gruß. Dann führte sie sie ins Haus hinein. Tob 7,2 Raguel aber sagte zu seinem Weibe Edna: «Wie gleicht doch dieser junge Mann meinem Vetter Tobit!» Tob 7,3 Darauf richtete er an die Gäste die Frage: «Woher seid ihr, Brüder? » Sie antworteten: «Wir gehören zu den Nachkommen Naphthalis, die zu Ninive gefangen sitzen.» Tob 7,4 Er fragte weiter: «Kennt ihr unsern Bruder Tobit?» ¦Sie erwiderten: «Wir kennen ihn.» Er fuhr fort: «Ist er wohlauf?» Tob 7,5 Da sprachen sie: «Er lebt und ist gesund.» Und Tobia fügte hinzu: «Er ist mein Vater.» Tob 7,6 Nun sprang Raguel auf und umarmte ihn unter Tränen. Tob 7,7 Und er segnete ihn und rief aus: «Du Sohn eines vortrefflichen Mannes!» Als er aber vernahm, dass Tobit sein Augenlicht verloren habe, ward er betrübt und weinte.
25
Tob 7,8 Auch sein Weib und seine Tochter Sara weinten. Sie nahmen sie herzlich auf, … Tob 7,9 schlachteten einen Widder und setzten ihnen ein reichliches Mahl vor.
Hochzeit von Tobia und Sara Tob 7,10-17;8,1-21;9,1-6 Nun sagte Tobia zu Raphael: «Bruder Asarja, bring das zur Sprache, wovon du unterwegs geredet hast, damit die Sache zum Abschluss komme.» Tob 7,10 Da teilte er Raguel das Anliegen mit. Und dieser sagte zu Tobia: «Iss, trink und sei guter Dinge, denn dir kommt es zu, meine Tochter zu freien. Nur muss ich dir die Wahrheit bekennen: Tob 7,11 ich habe mein Kind bereits sieben Männern [zur Ehe] gegeben, aber jedes Mal, wenn einer bei ihr eintrat, musste er während der Nacht sterben. Vorderhand aber lass dir's wohlsein!» Tobia jedoch antwortete: «Ich rühre hier nichts an, bis ihr sie mir feierlich zugeführt habt.» Da erwiderte Raguel: «So nimm sie denn heute [als dein Weib] nach Recht und Gesetz. Du bist ihr Bruder, und sie ist dein; der barmherzige Gott leite eure Wege aufs beste!» Tob 7:12 Hierauf ließ er seine Tochter Sara holen, ergriff sie bei der Hand und übergab sie dem Tobia als Frau mit den Worten: «Wohlan, nimm sie hin nach dem Gesetze Moses und führe sie zu deinem Vater!» Und er segnete sie. Tob 7,13 Sodann rief er sein Weib Edna herbei, nahm ein Blatt, schrieb den [Ehe-] Vertrag und setzte sein Siegel darunter. Tob 7,14
Und sie begannen das Mahl.
Tob 7,15 Nun wandte sich Raguel an sein Weib Edna und bat sie: «Schwester, rüste das andre Gemach zu und führe Sara hinein.» Das ist korrekt. Tob 7,16 Sie tat, wie er sie geheißen hatte. Sara weinte, als sie hineingeführt wurde; die Mutter aber wischte der Tochter die Tränen ab und sagte: Tob 7,17 «Sei getrost, Kind; der Herr des Himmels und der Erde schenke dir Freude statt dieser deiner Betrübnis. Sei getrost, meine Tochter!» Tob 8,1 Nach Beendigung des Mahles führten sie den Tobia zu ihr hinein. Tob 8,2 Er aber gedachte der Worte Raphaels, nahm Glut vom Räucherwerk, legte Herz und Leber des Fisches darauf und räucherte. Tob 8,3 Als der Dämon den Geruch verspürte, floh er bis ins hinterste Ägypten, wo ihn der Engel fesselte.
Ich denke, dass es nicht so war. Nein, aber der Mensch hatte es so in sich aufgenommen. So suchte er jetzt nicht mehr nach hilflosen Beweisen, er war sich ja sicher, dass nur über das Räucherwerk eine Klärung möglich war. Er hatte es nun genauso auch gemacht, und die Korrektur kam in liebevoller Hilfe jetzt auf ihn liebevoll zu. Tob 8,4 Wie nun die beiden miteinander in der Kammer waren, erhob sich Tobia vom Lager und sagte: «Steh auf, liebe Schwester, wir wollen beten, dass der Herr sich unser erbarmen möge.» Tob 8,5 Und Tobia begann also: «Gepriesen seist du, Gott unsrer Väter, gepriesen sei dein heiliger und ruhmvoller Name in Ewigkeit! Preisen sollen dich die Himmel und alle deine Geschöpfe! … Tob 8,6 Du hast Adam erschaffen und ihm als Hilfe und Stütze sein Weib Eva gegeben; von ihnen stammt das Menschengeschlecht ab. Du hast gesprochen: ‚Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; wir wollen ihm eine Gehilfin schaffen, die ihm ähnlich sei.‘ … Tob 8,7 Und nun, Herr, nehme ich diese meine Schwester [zum Weibe], nicht um der Fleischeslust willen, sondern in lauterer Gesinnung. Lass mich deine Gnade erfahren und mit ihr zusammen alt werden.» Tob 8,8 Und Sara sprach mit ihm: «Amen!» Tob 8,9 Dann schliefen sie jene Nacht beieinander. Raguel aber stand auf, ging hinaus und grub ein Grab, … Tob 8,10 weil er dachte: Vermutlich ist auch dieser gestorben. Tob 8,11 Bei der Rückkehr in sein Haus … Tob 8,12 sagte er zu seinem Weibe Edna: «Schicke eine der Mägde, um nachzusehen, ob er noch lebe. Wo nicht, so wollen wir ihn begraben, ohne dass es jemand erfährt.» Tob 8,13 Als die Magd die Türe öffnete und hineintrat, fand sie die beiden schlafend. Tob 8,14 Da ging sie wieder hinaus und berichtete ihnen, er sei noch am Leben. Tob 8,15 Nun lobte Raguel Gott und sprach: «Gepriesen seist du, Gott, mit jedem reinen und erhabenen Lobpreis! Deine Heiligen und alle deine Geschöpfe sollen dich loben, alle deine Engel und Auserwählten sollen dich rühmen in Ewigkeit! … Tob 8,16 Gepriesen seiest du dafür, dass du mich erfreut hast; mir geschah nicht, was ich fürchtete, sondern du verfuhrest mit uns nach deiner großen Barmherzigkeit… Tob 8,:17 Gepriesen seist du, dass du dich zweier Kinder, welche die einzigen [ihrer Eltern] sind, erbarmt hast; Herr, übe [weiter] Barmherzigkeit an ihnen und lass sie ihr Leben hinbringen in Gesundheit und Freude und unter [deiner] Gnade!»
27
Das zeigt jedoch, das Raguel kein Vertrauen hatte. Nein, das konnte er nicht. Er war noch hilflos und ruhelos. Er konnte es nicht anders eingeben. Er korrigierte nicht gleich, im Leben aber noch einige Male. Der Erzengel Raphael hat ja bei diesem Ereignis gewissermaßen Schicksal gespielt. Nein, das kann man nicht sagen, er hat die Führung übernommen und diese Hilfe und Liebe gewährt. Er war einfach ihr kleiner Vermittler, so musst du es sehen, nicht anders. Wenn ein Erzengel sich so einsetzt, hat das auch sicherlich einen geistigen Hintergrund. Ja, natürlich. Ich nehme an, dass es sich bei Tobia und Sara um urgeistige Verwandtschaft des Erzengels Raphael handelt. Sie gehörten zu seiner Korrespondenz, zu seiner Kommune will ich nicht sagen, aber sie kamen aus seinem geistigen Haus, ja, genau. Vielleicht waren sie urgeistig seine Kinder. Nein, aber es waren mehr seine Geschwister. Er hatte viele Geschwister in der Gemeinschaft. Richtige Geschwister hat ein Erzengel ja nur in der Form, dass er die anderen Erzengel zu Geschwistern hat. Natürlich, aber es ist eine Dynastie, es ist einfach eine Gemeinschaft. Und in der Gemeinschaft sind sie alle Schwestern und Brüder. Sie war keine genetische Schwester und er kein genetischer Bruder. Es war aber eine geistige Verwandtschaft, ja. Tob 8,18 Er befahl nun den Knechten, das Grab wieder zuzuschütten. Tob 8,19 Sodann veranstaltete er für die beiden eine vierzehntägige Hochzeitsfeier. Tob 8,20 Und ehe die Zeit des Festes zu Ende war, beschwor er den Tobia, doch nicht vor Ablauf der vierzehntägigen Festlichkeiten abzureisen.
Tob 8,21 Dann möge er die Hälfte seines Vermögens in Empfang nehmen und in guter Gesundheit zum Vater zurückkehren; «das übrige[, sagte er,] sollst du nach meinem und meiner Frau Hinschied erhalten.» Tob 9,1 Hierauf rief Tobia den Raphael und sagte zu ihm: Tob 9,2 «Bruder Asarja, nimm einen Sklaven und zwei Kamele mit dir und reise zu Gabael nach Rhagä in Medien; hole mir das Geld, und ihn selbst bring mir zum Hochzeitsfest mit! … Tob 9,3 Denn Raguel hat mich beschworen, noch nicht abzureisen; … Tob 9,4 mein Vater aber zählt die Tage, und wenn ich lange ausbleibe, wird er sich bitter grämen.» Tob 9,5 Da zog Raphael hin, kehrte bei Gabael ein und überreichte ihm den Schuldschein; dieser aber holte die Beutel mitsamt den Siegeln hervor und übergab sie ihm. Tob 9,6 Dann brachen sie gemeinsam frühmorgens auf und kamen zur Hochzeit. Und Gabael segnete den Tobia mit seinem Weibe.
Tobias Heimkehr und Tobits Heilung Tob 10,1-12;11,1-19 Tob 10,1 Sein Vater Tobit aber hatte jeden Tag nachgezählt. Und als die [vorgesehene] Reisezeit verstrichen war, ohne dass sie heimkamen, … Tob 10,2 dachte er: Sollten sie etwa aufgehalten worden sein? Oder ist etwa Gabael gestorben, und niemand gibt ihm das Geld? Tob 10,3 Und er wurde sehr betrübt. Tob 10,4 Seine Frau aber sagte zu ihm: «Umgekommen ist unser Sohn, darum bleibt er so lange aus.» Und sie begann ihn zu beweinen und rief aus: Tob 10,5 «Jetzt ist mir an nichts mehr gelegen, Kind, da ich dich, meiner Augen Licht, habe fortziehen lassen.» Tob 10,6 Aber Tobit sagte zu ihr: «Schweige doch und habe keine Sorge: er ist wohlbehalten!» Tob 10,7 Sie aber entgegnete: «Schweige nur [du] und täusche mich nicht: umgekommen ist mein Sohn!» Und nun ging sie Tag für Tag auf die Straße hinaus, auf welcher er weggezogen war. Tagsüber nahm sie keine Nahrung zu sich, und nachts hörte sie nicht auf, ihren Sohn Tobia zu beweinen; [so ging es,] bis die vierzehn Tage des Hochzeitsfestes vorbei waren, die er auf Raguels dringende Bitte noch dort zubringen musste. Nunmehr sagte Tobia [nach dem Feste] zu Raguel: «Lass mich ziehen, sonst geben mein Vater und meine Mutter die Hoffnung auf, mich wiederzusehen.» Tob 10,8 Der Schwiegervater antwortete ihm: «Bleibe doch bei mir; ich will zu deinem Vater schicken und ihm Nachricht über dein Ergehen geben lassen.» Tob 10,9 Aber Tobia erwiderte: «Nein, lass mich [selbst] zu meinem Vater zurückkehren!»
29
Tob 10,10 Da stand Raguel auf und übergab ihm Sara, sein Weib, und die Hälfte seines Vermögens: Sklaven, Vieh und Geld. Tob 10,11 Dann segnete er sie zum Abschied mit den Worten: «Der Gott des Himmels möge euch, meine Kinder, [mit Nachkommen] beglücken, noch bevor ich sterbe.» Tob 10,12 Und zu seiner Tochter sprach er: «Ehre deine Schwiegereltern, sie sind nun deine eignen Eltern. Möge ich immer Gutes von dir hören!» Dabei küsste er sie. Edna aber sprach zu Tobia: «Geliebter Bruder, der Herr des Himmels wolle dich heimgeleiten, und mir wolle er es schenken, dass ich [noch] Kinder von dir und meiner Tochter Sara schauen darf, auf dass ich mich freue vor dem Herrn. Siehe, als ein anvertrautes Gut übergebe ich dir meine Tochter; betrübe sie nicht!» Tob 11,1 Hierauf zog Tobia von dannen, indem er Gott für das Gelingen seiner Reise pries und Raguel und dessen Weib Edna segnete. Er zog nun seines Weges, bis er in die Nähe von Ninive kam. Es steht dort, dass Tobia Raguel und Edna segnete. Ich nehme an, das Tobia kein Priester und das Segnen damals jedem vorbehalten war? Nein, nein, er war ein Priester. Er hatte ein Hilfe gebendes, korrektes, strahlendes Amt. Er konnte einen ruhigen Strahl geben. Er war nicht ein kleiner, er war sogar ein großer Priester. Ordne es an. Tob 11,2 Hier sagte Raphael zu Tobia: «Du weißt ja, Bruder, in welcher Lage du deinen Vater verlassen hast. Tob 11,3 Darum wollen wir deiner Frau voraneilen und das Haus instand setzen. Tob 11,4 Aber nimm die Fischgalle zur Hand!» So gingen sie denn, und der Hund folgte ihnen. Tob 11,5 Hanna aber saß da und spähte die Straße entlang nach ihrem Sohne. Tob 11,6 Wie sie ihn herankommen sah, rief sie seinem Vater zu: «Sieh, da kommt mein Sohn und der Mann, der mit ihm ging!» Tob 11,7 Nun sagte Raphael zu Tobia: «Ich weiß, dass dein Vater die Augen auftun wird… Tob 11,8 Du musst ihm die Galle auf die Augen streichen; wenn sie ihn dann schmerzen, wird er sie reiben; die weißen Flecken werden sich ablösen, und er wird dich sehen.» Tob 11,9 Hanna aber eilte herbei, fiel ihrem Sohn um den Hals und rief: «So habe ich dich [doch noch] gesehen, mein Kind! Nun will ich [gerne] sterben.» Und beide weinten. Tob 11,10 Jetzt kam auch Tobit an die Türe heraus. Als er aber dabei strauchelte, lief ihm sein Sohn entgegen, … Tob 11,11 fasste den Vater an und strich ihm die Galle auf die Augen, indem er sagte: «Nur Mut, mein Vater!»
Tob 11,12 Weil ihn nun die Augen schmerzten, rieb er sie; … Tob 11,13 da schälten sich die weißen Flecken bei den Augenwinkeln ab; er konnte seinen Sohn sehen und fiel ihm um den Hals. Du sagtest, dass es sie Galle von einem Tier stammte und die Handlung mehr ein Ritual war. Es war ein Ritual, ganz klar. Und sie ordneten durch diese Hilfe gebenden Organe eine klare, ruhige, strahlende Heilung an. Demnach trugen die Organe auch mit zur Heilung bei? Sie sind nur eine Materie. Die Menschen stehen immer mit der Materie in Verbindung. Der Mensch glaubt ja nicht allein an geistige Wunder. Er braucht immer die kleine Materie noch dazu. Und in den Gedanken der Menschen ist heute noch ein materielles Denken. Sie wollen einfach nicht begreifen, dass durch das Gebet, durch den Geist eine ruhige Veränderung, eine klare Heilung und Ordnung erfolgen kann. Sie brauchen immer ein kleines Ritual mit der Materie für ihre geistigen Handlungen. Tob 11,14 Und unter Tränen rief er aus: «Gesegnet seiest du, o Gott! Gesegnet sei dein Name in Ewigkeit, und gesegnet alle deine heiligen Engel! … Tob 11,15 Denn du hast mich gezüchtigt und hast dich meiner [wieder] erbarmt. Sehe ich doch Tobia, meinen Sohn!» Darauf trat der Sohn voller Freude ins Haus und erzählte dem Vater die außerordentlichen Dinge, die ihm in Medien begegnet waren. Tob 11,16 Hocherfreut pries Tobit Gott und ging seiner Schwiegertochter entgegen bis ans Tor von Ninive. Und die ihn einhergehen sahen, staunten, dass er wieder sehen konnte. Tob 11,17 Tobit aber bekannte vor ihnen, dass sich Gott seiner erbarmt habe. Als er nun zu seiner Schwiegertochter Sara kam, segnete er sie und sprach: «Sei willkommen, meine Tochter! Gepriesen sei Gott, der dich uns zugeführt hat, und [gesegnet seien] dein Vater und deine Mutter!» Auch bei allen seinen Volksgenossen in Ninive herrschte Freude. War Tobit denn auch ein Priester? Er war nicht nur ein Priester, er war auch ein Heiler. Er konnte durch die Kraft seiner Gebete Hilfe gebend den Körper ordnen. Er hatte einen geistigen, lieben Strahl. Tob 11,18 Tob 11,19
Sogar Achikar und sein Neffe Nadab waren anwesend, … und man feierte sieben Tage lang in Fröhlichkeit Tobias Hochzeit.
31
Erkennung des Engels Tob 12,1-22 Tob 12,1 Hernach rief Tobit seinen Sohn Tobia und sagte zu ihm: «Kind, du musst jetzt an die Entlöhnung deines Reisebegleiters denken, und man muss ihm auch noch etwas zulegen.» Tob 12,2 Er antwortete: «Vater, ich komme nicht zu kurz, wenn ich ihm die Hälfte von dem gebe, was ich heimgebracht habe… Tob 12,3 Denn er hat mich wohlbehalten zu dir zurückgeführt und meinem Weibe geholfen; er hat mir mein Geld geholt und auch dich geheilt.» Tob 12,4 Der Greis erwiderte: «Das hat er verdient!» Tob 12,5 Und er rief den Engel herbei und sagte zu ihm: «Nimm die Hälfte von allem, was ihr heimgebracht habt, und ziehe in Frieden!» Tob 12,6 Der Engel aber nahm die zwei beiseite und sprach zu ihnen: «Preiset Gott und lobet ihn, gebt ihm die Ehre und danket ihm vor allen lebenden Wesen für das, was er an euch getan hat! Köstlich ist es, Gott zu preisen, seinen Namen zu verherrlichen und das Lob seiner Werke ehrfurchtsvoll zu verkünden. Seid nicht lässig, ihm zu danken! … Tob 12,7 Das Geheimnis eines Königs verborgen zu halten, ist löblich, Gottes Werke aber kundzutun, ist rühmlich. Tut Gutes, so wird euch nichts Böses treffen! … Tob 12,8 Gut [aber] ist Gebet mit Fasten, Almosengeben und Rechtschaffenheit. Lieber weniges mit Recht [besitzen] als vieles mit Unrecht. Edler ist's, Wohltätigkeit zu üben, als Gold aufzuhäufen… Tob 12,9 Wohltun rettet vom Tode und tilgt alle Sünde. Wer Werke des Mitleids und der Gerechtigkeit vollbringt, wird langes Leben genießen… Tob 12,10 Wer aber Sünde tut, ist seines eignen Lebens Feind. Tob 12,11 Wahrlich, ich will euch gar nichts verbergen, habe ich doch soeben gesagt, es sei [zwar] löblich, das Geheimnis eines Königs verborgen zu halten, Gottes Werke aber kundzutun, sei rühmlich… Tob 12,12 So wisst denn: als ihr zu Gott flehtet, du und deine Schwiegertochter Sara, da habe ich euer Gebet dem Heiligen in Erinnerung gerufen; und als du die Leichen begrubest, da war ich gleicherweise dir nahe; … Dass Raphael sich Tobits und Saras annahm, beruhte darauf, dass er zu den beiden eine geistige Beziehung hatte. Sie waren seine Kinder mit, so kann man es sagen. Sie kamen aus seinem eigenen geistigen Strahl. Tob 12,13 auch als du unverweilt aufstandest und dein Mahl im Stiche ließest, um hinzugehen und dem Toten den letzten Dienst zu erweisen, da blieb mir deine gute Tat nicht verborgen, sondern ich war bei dir…
Tob 12,14 So hat mich denn Gott gesandt, dich und deine Schwiegertochter Sara gesund zu machen… Tob 12,15 Ich bin Raphael, einer der sieben heiligen Engel, die die Gebete der Frommen emportragen und [damit] vor die Herrlichkeit des Heiligen treten.» Tob 12,16 Da erschraken die beiden und fielen voller Furcht auf ihr Angesicht. Tob 12,17 Er aber sprach zu ihnen: «Fürchtet euch nicht! Friede sei mit euch! Preiset aber Gott in Ewigkeit! … Tob 12,18 Denn nicht aus eignem Wohlwollen, sondern nach eures Gottes Geheiß bin ich gekommen; darum preiset ihn in Ewigkeit! … Raphael sagte, dass er nicht aus eigenem Wohlwollen, sondern auf Gottes Geheiß gekommen sei. Ich denke aber doch, dass er auch aufgrund seiner geistigen Verbindung zu Tobit und Sara gern helfen wollte. Das ist korrekt. Er hatte hier nur seine Ordnung hergestellt, dass er nicht allein gekommen war. Durch die Kraft Gottvaters klärte er alles. Tob 12,19 Während der ganzen Zeit, da ich mich euch zeigte, habe ich weder gegessen noch getrunken, sondern ihr habt eine Erscheinung gesehen… Ja, genau, nicht anders. Aber das müsste doch dem Tobia während der Reise aufgefallen sein. Nicht ganz, weil er auch nicht genügend aß. Nicht dass sie dafür nicht genügend Zeit gehabt hätten, aber ihr Bedürfnis war nicht dementsprechend. Sie hatten kaum Gerichte nötig. Sie forderten sie auch nicht. Sie haben mehr getrunken. Tobia angelte aber auch einen Fisch, der dann von ihnen gegessen wurde. Natürlich, aber große Gerichte hatten sie nie zu sich genommen, somit war es ihm auch nicht aufgefallen. Raphael hatte sich nun den beiden als Erzengel offenbart, das heißt, vorher wussten sie nicht, dass es sich um einen Engel handelte. Genau. Wenn ein Engel sich materialisiert, dann ist die Materie ja nicht so fest wie bei einem normalen Menschen. Es hätte doch dem Tobia auffallen müssen, dass sein Begleiter etwas Besonderes war.
33
Nicht gleich, er hatte sich in den Kleidern sehr menschlich gezeigt. Er hatte sich ihm mehr als Mensch offenbart. Tobia hätte es ahnen können, aber er hatte nicht genügend nachgedacht. Er hatte es mehr im Augenblick der Jesus liebenden Heilung empfunden, nicht vorher. Tob 12,20 Und nun saget Gott euren Dank - denn ich steige wieder hinauf zu dem, der mich gesandt hat - und schreibt alles, was sich zugetragen, in einem Buche nieder.» Das ist korrekt. Ich denke, dass der Erzengel Raphael von Jesus Christus gesandt wurde. Ja, genau, das ist korrekt. So war es, ja. Warum sollte die Begebenheit aufgeschrieben werden? Es war nicht nur Jesu Wille, nicht Moses Wille, es war Gottvaters Wille, hier der kleinen Nachwelt diese Gedanken ruhig zuströmen zu lassen. Ich könnte mir vorstellen, dass in der heutigen Zeit viele Menschen diese Geschichte für ein Märchen halten. Natürlich, die meisten sind ja noch nicht in dieser geistigen, Hilfe gebenden Schwingung angekommen. Sie können es ja nicht anders begreifen. Sie lösen sich auch nicht von ihrem Ego noch von ihrer Ruhelosigkeit ab. Sie müssen einfach in diese Erfahrung noch einmal hinein. Sie ordnen nur das, was sie erkennen können und nichts anderes. Tob 12,21 Als sie sich erhoben, sahen sie ihn nicht mehr. Tob 12,22 Sie verkündeten aber Gottes große und wunderbare Taten, und wie ihnen der Engel des Herrn erschienen sei.
Tobits Lobgesang Tob 13,1-18;14,1 Tob 13,1 Und Tobit schrieb folgendes Freudengebet nieder: Gepriesen sei Gott, der da lebt in Ewigkeit, und [gepriesen] seine Königsmacht! Tob 13,2 Denn er züchtigt, und er erbarmt sich [wieder], er stürzt in die Unterwelt und führt wieder herauf; und keiner entrinnt seiner Hand. Tob 13,3 Saget ihm Dank, ihr Söhne Israels, vor den Heiden, denn er war es, der uns unter sie zerstreut hat.
Tob 13,4 Dort sollt ihr seine Größe verkünden, ihn erheben vor allem, was lebt. Ist doch er unser Herr und Gott, er unser Vater in alle Ewigkeit. Tob 13,5 Er züchtigt uns wegen unsrer Ungerechtigkeit, aber er erbarmt sich wiederum und bringt uns einst zusammen aus allen Völkern, wohin ihr auch zerstreut seid. Tob 13,6 Wenn ihr euch von ganzem Herzen und aus ganzer Seele zu ihm bekehrt, um vor ihm das Wahre zu tun, so wird [auch] er sich zu euch kehren und sein Angesicht vor euch nicht verbergen. Und wenn ihr dann schauet, was er an euch tut, so danket ihm mit lauter Stimme, rühmet den gerechten Herrn und erhebet den ewigen König. Ich lobsinge ihm im Lande meiner Gefangenschaft, ich verkünde seine Macht und Größe einem Volk von Sündern. Bekehrt euch, ihr Sünder, und tut, was vor ihm recht ist! Wer weiß, ob er euch nicht Gnade und Erbarmen erzeigt? Tob 13,7 Meinen Gott will ich erheben, den König des Himmels [verherrliche] meine Seele, über seine Größe soll sie frohlocken. Tob 13,8 Alle, die in Jerusalem wohnen, sollen ihm lobsingen und sagen: Tob 13,9 Jerusalem, des Heiligen Stadt! Er züchtigt dich ob deiner Söhne Taten, aber einst erbarmt er sich wieder der Söhne der Gerechten. Tob 13,10 Danke dem Herrn nach Gebühr und preise den ewigen König, auf dass er zu deiner Freude in dir sein Zelt wieder aufrichte, in dir den Gefangenen Erquickung verschaffe, in dir den Betrübten Liebe erzeige von Geschlecht zu Geschlecht in Ewigkeit. Tob 13,11 Viele Völker werden von fernher zum Namen des Herrn, unsres Gottes, kommen und Gaben in den Händen tragen, Gaben für den König des Himmels. Alle künftigen Geschlechter werden dir zujauchzen. Tob 13,12 Verflucht seien alle, die dich hassen, gesegnet auf ewig alle, die dich lieben. Dieses Wort „verflucht” gefällt mir nicht so. Mir auch nicht, das ist nicht so gesagt worden, das hat ein feiner, kleiner Schreiber hineintorpediert. Das war nicht so. Das ist ruhelos geschrieben. Es ist nie so gesagt worden. Es kann höchstens so gemeint sein: Die dich hassen, werden in die Klage gehen, um zu korrigieren, nach deinem Willen und deiner Weisheit. „Verfluchen”, er hatte nie solche Gedanken. Das ist eine Ruhelosigkeit. Man hat einen hebräischen Ausdruck der Verzweiflung gebraucht. Es war nicht so geschehen. Tob 13,13 Freue dich und frohlocke über die Söhne der Gerechten; denn sie werden vereinigt werden und den Herrn der Gerechten lobpreisen.
35
Tob 13,14 Selig, die dich lieben; sie werden deiner Wohlfahrt froh sein. Selig, die ob deiner Züchtigung getrauert haben; sie werden sich deiner freuen, wenn sie all deine Herrlichkeit schauen, und frohlocken in Ewigkeit. Tob 13,15 Meine Seele preise Gott, den großen König! Tob 13,16 Denn Jerusalem wird aus Saphir und Smaragd aufgebaut werden, aus Edelstein seine Mauern, seine Türme und Bollwerke aus lauterem Gold. Tob 13,17 Seine Straßen werden gepflastert sein mit Beryll und Rubinen und Steinen aus Ophir. Tob 13,18 Und alle ihre Gassen werden Halleluja rufen, werden lobsingen und sagen: Gott, der dich erhöht hat, sei gepriesen in alle Ewigkeit! Es wird hier das neue, heilige Jerusalem beschrieben, das Jerusalem, wie es in dem sogenannten tausendjährigen Reich nach der Korrekturzeit geistig zu sehen ist und wie wir es in der Offenbarung des Johannes besprochen haben. Hatte Tobit eine Vision von dieser Zeit, oder sind diese Absätze der Johannesoffenbarung entliehen? Nein, das Erste ist der Fall. Es war eine Vision. Es war nicht von der Johannesoffenbarung geistig geliehen. Es war eine feine, liebevolle, Hilfe gebende Strahlung in ihm. Er hat diese Informationen eingefangen, ja. Tob 14,1
So schloss Tobit seinen Lobgesang.
Schluss der Geschichte von Tobit und Tobia Tob 14,2-15 Tob 14,2 Tobit war 58 Jahre alt gewesen, als er sein Augenlicht verlor, und nach acht Jahren wurde er wieder sehend. Und er spendete [weiter] Almosen und fuhr fort, Gott den Herrn zu fürchten und ihm zu danken. Tob 14,3 Und als er sehr alt geworden war, rief er seinen Sohn und dessen Kinder herbei und sprach zu ihm: «Mein Sohn, siehe, ich bin hochbetagt und nahe daran, aus dem Leben zu scheiden. So nimm deine Kinder mit … Tob 14,4 und ziehe nach Medien, mein Sohn! Denn ich glaube dem Ausspruch des Propheten Jona, Ninive werde zerstört werden; in Medien jedoch wird der Friede noch einige Zeit länger währen. Auch werden unsre Brüder, die [noch] in der Heimat sind, aus ihrem schönen Lande [in die Ferne] zerstreut werden; Jerusalem wird verödet sein, das Haus Gottes in seiner Mitte wird in Flammen aufgehen und wüste liegen bis zu einer gewissen Zeit… Hatten denn Tobia und Sara zusammen Kinder? Du sagtest uns, dass Sara keine Kinder bekommen konnte.
Das ist korrekt. Sie haben noch an Kinder gedacht. Sie haben es in Klarheit aber nicht gewusst. Es hätte dann heißen müssen, dass er seine Frau nehmen müsse, um nach Medien zu ziehen. Ja, natürlich, nur es war eine Opferung für ihn, mehr nicht. Du meinst, es war eine Opferung für Tobia, dass er keine Kinder hatte. Ja, genau. Und warum? Er hätte sie zeugen können, aber seine Sara konnte keine empfangen. Nun, er hat es ja zu dieser Zeit nicht gewusst. Der Prophet Jona hat prophezeit, dass Ninive zerstört wird? Mehr oder weniger, ja. Sie haben sich klar an die geistige Information gehalten. Sie haben keine Klage erfahren. Tob 14,5 Dann wird sich Gott ihrer wieder erbarmen und sie in ihr Land zurückführen, und sie werden den Tempel wieder aufbauen, wenn auch nicht so [schön] wie den früheren, bis die Weltzeiten erfüllt sind. Dann aber werden auch alle [andern] aus den Ländern der Verbannung heimkehren und Jerusalem herrlich aufrichten. Und das Haus Gottes in seiner Mitte wird in Pracht erstehen, so wie die Propheten davon geredet haben. Wann sind die Weltzeiten erfüllt? Ist das zum Ende der Korrekturzeit? Jetzt noch nicht, es ist zum Ende der Korrekturzeit. Tob 14,6 Und alle Heiden werden sich aufrichtig zur Furcht Gottes des Herrn bekehren und ihre Götzenbilder vergraben. Tob 14,7 Alle Völker werden den Herrn preisen, und das Volk Gottes wird ihm danksagen, und der Herr wird es erhöhen. Alle, die Gott den Herrn in Wahrheit und Gerechtigkeit lieben, werden sich freuen und unsern Brüdern Gutes erweisen. Das ist korrekt, ja. Woher hatte Tobit dieses Wissen?
37
Nicht durch Jesajas Liebe, durch geistige Urströme. Er hatte immer kleine, geistige Urschwingungen, also Visionen. Nicht nur Visionen, er suchte nicht, er hat es gewusst, er hat es einfach gewusst. Er konnte weit voraussehen. Es war in ihm. Ja, das war ein Ursprung, den er nie abgelegt hatte. Es war eine Korrespondenz in geistigem, innigem, ruhigem Schauen. Er hatte keinen Morsekontakt zu einem Engel? Nein, er hatte dieses innige Sehen, dieses klare, strahlende Sehen. Tob 14,8 Ziehe also, mein Sohn, von Ninive fort! Denn es wird sicherlich so geschehen, wie der Prophet Jona gesprochen hat. Tob 14,9 Du aber halte Gesetz und Gebote, und sei wohltätig und gerecht, damit es dir gut gehe! Tob 14,10 Begrabe mich in Ehren und deine Mutter neben mir; doch verweilt dann nicht länger in Ninive. Mein Sohn, bedenke, was Nadab seinem Ernährer Achikar zufügte, wie er ihn aus dem Licht in die Finsternis geführt und ihm übel vergolten hat. Doch Achikar wurde gerettet; dem andern aber ward nun seinerseits heimgezahlt, so dass er selber in die Finsternis stürzte. Denn Achikar übte Barmherzigkeit und wurde bewahrt vor der Schlinge des Todes, die ihm jener gelegt hatte; Nadab aber geriet selbst in die Schlinge und kam um. In der Anmerkung steht hierzu: Achikar ist aus dem Alten Testament sonst nicht bekannt. Es gab aber eine weitverbreitete Erzählung von dem klugen Hofbeamten Achikar in Ninive, der seinem jungen Verwandten (im Buche Tobit heißt er Nadab) viele Gunst erwies und von ihm schwarzen Undank erntete. Schließlich fand der Verräter ein schreckliches Ende, Achikar aber gelangte zu neuer Würde. Nein, das kann nicht so sein, das kann nicht so sein. Das ist ruhelos geschrieben. Das kann nicht so geschehen sein, da muss eine Ruhelosigkeit hinausgehen, die stört mich. Die ist nicht eingegeben, das ist einfach mehr hineingelogen, das kann nicht sein. Irgendwie passt die Geschichte auch nicht zu dem Inhalt. Also löse mal diesen Mann heraus und rudere mal wieder den alten Kurs. Das mit dem Mann, die Opferung, Hilflosigkeit, Ruhelosigkeit und Strenge, das gefällt mir alles nicht.
Tob 14,11 So sehet denn, meine Kinder, was Wohltätigkeit vermag und wie Gerechtigkeit errettet.» Als er dies gesagt, verschied er auf seinem Lager. Er war 158 Jahre alt, und Tobia bestattete ihn ehrenvoll. War es so? Nicht ganz, auch hier sind Übersetzungsfehler nicht nur, es ist auch hilflos geschrieben. Das Alter ist schon mal nicht richtig. Tobit hatte liebevolle Gedanken, nur ruhige, geistige Informationen und keine materiellen Gedanken. Tob 14,12 Als auch Hanna starb, begrub er sie neben seinem Vater. Tobia aber zog mit seinem Weib und seinen Kindern nach Ekbatana zu seinem Schwiegervater Raguel. Als sein Vater starb und er wegzog, da müsste er eigentlich schon Kinder gehabt haben. Zwei Kinder kamen mit. Einmal heißt es, dass Sara keine Kinder empfangen konnte und dass es eine Opferung für Tobia war, und jetzt heißt es, dass sie doch zwei Kinder hatten. Nein, eigene Kinder hatten sie nicht. Diese Kinder waren nicht ihre eigenen. Die Kinder waren nun mitgekommen. Sie wollten diese Kleinen aus der Gefahrenzone bringen. Die Eltern der Kinder konnten nicht gleich mitgehen, sie wollten aber noch nachkommen, nur das ist leider nie geschehen. Tob 14,13 Hier lebte er hochgeachtet bis in sein Alter. Er bestattete seine Schwiegereltern in Ehren und erbte ihre Habe sowie die seines Vaters Tobit. Tob 14,14 Er starb zu Ekbatana in Medien im Alter von 127 Jahren. Ja, das hatten die Menschen gemeint. Er war natürlich nicht so alt geworden. Er hatte ein hohes Alter erreicht, nur es wurde nie vom Anfang an gerechnet. Man hatte eine kindliche Zeit nicht nur angenommen, auch eine Erwachsenenzeit und ist davon sehr wahrscheinlich ausgegangen. Ganz so hoch war sein Alter nicht. Er wurde nicht ganz 100 Jahre alt. Tob 14,15 Ehe er hinschied, erfuhr er noch den Untergang Ninives, das von Nebukadnezar und Ahasveros erobert wurde. Und so freute er sich noch vor seinem Sterben [über das Geschick] Ninives. Freute er sich darüber, das Ninive unterging?
39
Es war eine Klage nicht, es war eine Opferung mehr für ihn. Freuen kann man nicht sagen, es war eine Opferung. Ich nehme an, er nahm zur Kenntnis, dass sich das erfüllte, was sein Vater Tobit vorausgesagt hatte, aber gefreut hatte er sich doch sicherlich nicht über den Untergang. Nein, er hat es zur Kenntnis genommen, das ist richtig. Für ihn war es immer noch eine Opferung geworden. Ruhelos wurde er nicht, weil er deswegen seine Gedanken schon eingenommen hatte. Es steht dort, dass Ninive von Nebukadnezar und Ahasveros erobert wurde. Unter der Anmerkung steht dazu: Hier ist wahrscheinlich der Meder Kyaxares gemeint. Das ist genau richtig. Hast du sonst noch etwas zu dem Buch Tobit zu sagen? Im Allgemeinen ist es klar. Korrigiere nicht mehr, es genügt. Ich habe dazu auch nichts Geistiges mehr zu sagen.