Faber-Castell Hauszeitung Nr 1 - 2010

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AKTU E L L Zeitung für Mitarbeiter und Freunde unseres Hauses

1/2010

Eberhard Faber: Heimkehr der Brudermarke Ein Meilenstein in der Geschichte von Faber-Castell: Eberhard Faber erweitert jetzt das Markenportfolio der Faber-Castell Gruppe Mit Wirkung vom 1. Januar 2010 hat die Faber-Castell AG die sich im Besitz der Staedtler Firmengruppe befindlichen Rechte an der Marke Eberhard Faber erworben. Mit dem Kauf der europäischen Markenrechte kehrt ein Teil der vor allem in den USA bekannten Marke Eberhard Faber in den Schoß des Stammhauses zurück. Für die Markengeschichte von Faber-Castell ist dies ein Meilenstein, denn erstmals befinden sich alle drei Faber-Marken wieder in der Hand des ursprünglichen Unternehmens A.W. Faber, das in Folge der Heirat von Alexander Graf zu Castell-Rüdenhausen und Ottilie Freiin von Faber im Jahr 1898 zu Faber-Castell umfirmierte. Mit der Marke A.W. Faber schuf Lothar von Faber, der Ururgroßvater des jetzigen Firmenchefs, den ersten Markenartikel in der Branche weltweit. Seine beiden jüngeren Brüder Johann und Eberhard Faber machten sich in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts selbständig und wurden zu erbitterten Konkurrenten des Mutterunternehmens. Das Unternehmen Johann Faber kaufte Roland Graf von Faber-Castell in den 30iger Jahren. Die Firmengruppe ­Staedtler erwarb 1978 die Markenrechte an Eberhard Faber für Europa. Im Jahre 1994 er-

stand ­Newell-Sanford die restlichen Markenrechte (siehe auch Historie Eberhard Faber, Seite 7).

Marken-Eigenständigkeit bleibt erhalten Die zukünftige Markenstrategie des Neuerwerbs erläutert der Geschäftsführer Europa, Rolf Schifferens: „Eberhard Faber soll das Produkt-Portfolio der Faber-Castell Gruppe ergänzen, dabei aber als Marke eigenständig bleiben. Eberhard Faber hat sich in den letzten Jahren als kompetente Kreativ-Marke für Kindergarten, Vor- und Grundschule erwiesen. Wir wollen ihr Potential in Vertriebssegmenten ausbauen, in denen Faber-Castell eher als Nischenanbieter auftritt. Gemeint ist hier insbesondere der Spielwarenhandel, aber auch Hobby- und Kreativmärkte sowie Ausstatter für Kindergärten und Grundschulen.“

Klassiker versus Trendsetter Während die Marke Faber-Castell als zeitlos klassische Premiummarke auftritt, positioniert sich Eberhard Faber als eine Marke mit einem attraktiven Preis-/Leistungsverhältnis, die schnell und flexibel auf Trends

im Bastel- und Hobbybereich reagieren kann. Die Sortimente beider Marken setzen unterschiedliche Schwerpunkte: Während der Fokus von FaberCastell im hochwertigen Produktsegment liegt, ist Eberhard Faber Spezialist für Kinder- und Schulmalfarben sowie Modelliermassen: „Wir nutzen unsere Gruppenressourcen“, erklärt Schifferens in Bezug auf die Produktion der Sortimente. „Selbstverständlich gelten für beide Marken dieselben strengen Qualitätskriterien.“

Handel begrüßt die Markenübernahme Der Handel reagiert durchwegs positiv: „Der Schritt, die Marke zu übernehmen, ist naheliegend und für uns als Händler begrüßenswert“, so Hans-Jörg Iden, Geschäftsführer von Duo Schreib und Spiel. „Schließlich gab es auch in der Vergangenheit sowohl im Handel als auch beim End-

Eberhard Faber (1858) verbraucher aufgrund der Namensverwandtschaft immer wieder Verwechslungen, was die Zugehörigkeit der Marke Eberhard Faber anbelangt. Sie wurde oft genug mit FaberCastell in Verbindung gebracht, zahlte also bereits seit langem auf das Konto des weltgrößten und ältesten Holzstiftherstellers ein.“ Fortsetzung auf Seite 8

Pen of the Year 2010 - eine Geheimkunst von besonderer Ästhetik vorbildlich sind. Seine Enkelin und Erbin, Ottilie Freiin von Faber, heiratete in eines der ältesten deutschen Grafengeschlechter ein und vermählte sich mit Alexander Graf zu Castell-Rüdenhausen. So entstand das neue Grafengeschlecht Faber-Castell. Das unbestechliche Qualitätsbewusstsein, die zukunftsweisende Tatkraft sowie das

Für den Pen of the Year 2010 greift Faber-Castell auf ein Herstellungsverfahren zurück, das heute nur noch ganz wenige Werkstätten beherrschen: die Kunst der Bunthärtung der Jagdgewehrschmiede. 1761 gegründet, entwickelte sich FaberCastell von der Mitte des 19. Jahrhunderts an zum bedeutendsten Hersteller von holzgefassten Blei- und Buntstiften.

20 Jahre Farbkonzept Faber-Castell Seite •3•

Damals machte Lothar Freiherr von Faber aus dem Bleistift das erste Marken-

Historie Eberhard Faber Seite •7•

schreibgerät der Welt und schuf eine Reihe faszinierender Produkte, die bis heute

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Fortsetzung auf Seite 12

Haus Castell: Weisheiten aus dem Weinkeller Seite •1

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KUNST

Der Fan: Cornelia Funke Am Anfang war das Zeichnen – zumindest bei Cornelia Funke, der national und international erfolgreichen deutschen Kinderund Jugendbuchautorin. Ihre Bücher sind bisher in 37 Sprachen erschienen, einige standen wochenlang auf Platz eins der Bestsellerlisten. Das Time Magazine zählte die Autorin bereits 2005 zu den 100 einflussreichsten Persönlichkeiten der Welt.

Und das mit großem Talent. Viele ihrer eigenen Bücher hat sie außerdem kongenial selbst illustriert. Dabei greift sie besonders gern zu den wasservermalbaren Albrecht Dürer Farbstiften aus dem Hause Faber-Castell. Wie virtuos sie mit Stift und Pinsel umgehen kann, zeigte eine Ausstellung im Wilhelm-Busch-Museum in Hannover. Von Oktober 2009 bis Anfang Januar 2010 waren hier erstmals farbige und schwarz-weiße Illustrationen aus ihrem reichen Fundus öffentlich ausgestellt, darunter unterschiedliche Varianten der Buchtitel wie „Tintenherz-Trilogie“, „Herr der Diebe“ sowie liebevoll gestaltete Vignetten. Ihre mit Tusche, Blei-, Farbstift sowie Aquarell gezeichneten Darstellungen bleiben immer kindgerecht, sind ironisch und witzig, oft märchenhaft und fantastisch.

Vor ihrem großen Durchbruch war Cornelia Funke als Pädagogin tätig und studierte nebenbei Buchillustration in Hamburg. Doch da ihr die Texte, die sie für Kinderbücher zu bebildern hatte, nicht gefielen, fing sie 1988 kurzerhand an, selbst zu schreiben. Herr der Diebe, Entwurfszeichnung von Cornelia Funke, 2000

Deutsche Zeichenkunst: „Schilfland“ von Neo Rauch

Peru: Faszinierende Fotokunst

Dass Faber-Castell auch Künstler zu neuen Techniken inspiriert, beweist das im September 2009 im Prestel Verlag erschienene Künstlerbuch „Schilfland“ mit Arbeiten von Neo Rauch. Erstmals sind hier Zeichnungen des international bedeutendsten deutschen Malers seiner Generation veröffentlicht, die in den letzten Jahren im Verborgenen wuchsen.

Auf seinen zahlreichen Reisen durch Peru hatte der Fotograf Guillermo Rivas einen ständigen Begleiter: seine Kamera. Neben seinem Lehrauftrag an der Universität San Ignacio de Loyola hegt Rivas nämlich eine zweite große Leidenschaft: die Liebe zu seinem ­Heimatland. Die schönsten Eindrücke hat er jetzt in dem Fotoband „Mi Patria a Colores“ festgehalten, unterstützt von Faber-Castell Peru.

Rauch betont im Interview mit Wolfgang Büscher seinen großen Respekt vor dem Zeichnen, der „Stunde der Wahrheit“. Auf der Suche nach dem passenden Materialzugriff, das „die Zeichnung so organisch wie möglich aus meinem Ärmel fließen lässt“, half ihm ein „Werkzeugpaket“, das A.W. Graf von Faber-Castell bei einem Atelierbesuch in Leipzig 2005 mitbrachte. Der darin befindliche Tusche-Faserstift PITT Artist Pen ermöglichte Rauch den Durch-

Guillermo Rivas, der die Fotografie als eine der bildenden Künste begreift, lässt starke Farben sprechen, beherrscht das Spiel mit Licht und Schatten und fängt so die ganze Faszination Perus ein  – eine Hommage an Land und Leute, an die Geographie und die Seele dieses südamerikanischen Kleinods. Persönliche Kommentare und Reflexionen Rivas begleiten die beeindruckenden Momentaufnahmen. Weitere Informationen zum Künstler unter: www.guillermorivas.com

bruch. „Graf von Faber-Castell war buchstäblich ein Anstifter“, bringt der Künstler es auf den Punkt. Denn das „Verwenden von gar nicht so klassisch kunstzeichenhaft üblichen Materialien“ befreite ihn von dem Druck der kunsthistorischen Tradition. Neo Rauch gewährt in seinen Zeichnungen einen Einblick in seine „Ideenfabrik“. Im Gegensatz zu seiner Malerei sind diese ungefiltert und intuitiv, ihr Werden unkontrolliert. Das Ergebnis ist eine Ansammlung bizarrer, geheimnisvoller Eingebungen aus dem Unterbewussten. Die von archetypischen Figuren bevölkerten Szenen spielen vor desolaten und utopischen Hintergründen. Irritierend und faszinierend erzählen sie Geschichten voller Dramatik und Einsamkeit, die rätselhaft bleiben und nur etwas ahnen lassen.

Neu in der Faber-Castell’schen Kunstsammlung: Marc Brandenburg Neu in der Faber-Castell’schen Kunstsammlung ist eine Zeichnung des Berliners Marc Brandenburg, einem der wichtigsten jüngeren deutschen Künstler, dessen Grafitzeichnungen international Anerkennung finden. Für seine hyperrealistischen Arbeiten nutzt der 44-jährige Brandenburg Fotografien als Vorlage. Mit einer Art fotografischem Skizzenbuch hält er sein persönliches urbanes Umfeld fest. So dokumentiert er die „Gesellschaft des Spektakels“ mit ihrer latenten Gewalt und der aggressiven kollektiven Energie, die sich dahinter verbirgt. Diese Fotos spiegelt er am Kopierer ins Negative und erhält damit eine Art Röntgenbild der Wirklichkeit. Im Anschluss überträgt Brandenburg die Vorlage auf ein Blatt Papier. Minutiös zeichnet er ausschließlich mit Castell 9000-Bleistiften in den Stär-

ken 2H, HB und 5B. Dabei schichtet er die drei Härtegrade in verschiedenen Reihenfolgen übereinander und erhält so die vielen feinen Grauabstufungen. In endlosen Überarbeitungen bringt er seinen Strich zum Verschwinden. Zarte Partien wechseln sich mit silbrig glänzenden ab, deren metallisch schimmernde Oberflächen sich je nach Lichteinfall verändern. Die so erreichte Bandbreite des Werkstoffes Grafit ist beeindruckend. Das Gegenständliche, hier sind es Reste eines Kirmeswagens, löst sich in seiner Umgebung bis zur Abstraktion auf. Das ursprüngliche Motiv wird in der Schwebe gehalten. Daraus entwickelt sich eine unheimliche Wirkung. Die Gegenwart wird durch die Verfremdungseffekte abgründig, und die Alltagswelt entwickelt eine dunkel schimmernde Dämonie.

Marc Brandenburg Neu in der Sammlung: unbetitelte Zeichnung von Marc Brandenburg, 2008

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KUNST

Atelierbesuch bei Yehudit Sasportas Berlin hat sich in den letzten Jahren zu einem Hotspot für zeitgenössische Kunst entwickelt. Aus der ganzen Welt zieht es Kreative in die Hauptstadt. Auch Yehudit Sasportas, eine der talentiertesten israelischen Künstlerinnen (geb. 1969), lebt und arbeitet seit einigen Jahren dort.

ein Austausch zwischen Künstlern und dem Unternehmen Faber-Castell für beide Seiten ist, denn Yehudit Sasportas ist in Bezug auf Tuschestifte ein gebranntes Kind: Ihre frühen Arbeiten wurden ihr bereits nach wenigen Jahren von Museen und Sammlern zurückgebracht, denn die Zeichnungen waren verblichen.

Spätestens seit ihrem Beitrag auf der Biennale in Venedig 2007 sind ihre großformatigen Tuschezeichnungen international bekannt. Ihre hybriden schwarzweißen Naturlandschaften sind weniger ein Abbild der Realität, als vielmehr facettenreiche, mentale Landschaften.

Und das, obwohl sie als lichtecht bezeichnete Tuschestifte von Mitbewerbern genutzt hatte! Auf der ganzen Welt suchte sie nach dauerhaftem Zeichenmaterial und fand so zu den PITT Artist Pen Tuschestiften.

Anton Wolfgang Graf von Faber-Castell entdeckte Arbeiten der Künstlerin für die Sammlung Faber-Castell im Jahr 2006 spontan auf der Art Basel Miami Beach. Dabei wurde deutlich, wie sinnvoll

Insbesondere die Farbvielfalt des Sortiments beeindruckte sie sehr. Die Reduktion der ehemals farbigen Palette von Yehudit Sasportas auf den Farbton Schwarz war nämlich allein der negativen

„The Cave Light“ von Yehudit Sasportas Erfahrung mit unbeständiger Tusche geschuldet. Frau Sasportas ist auch eine

der Künstlerinnen, die Faber-Castell beim Testen neuer Spitzenvarianten und Produktideen mit ihrem Wissen und Können unterstützen.

20 Jahre Farbkonzept Vor zwanzig Jahren hat Professor Werner Knaupp, damals Lehrer an der Kunstakademie Nürnberg, ein Farbkonzept fertig gestellt, das er speziell für Faber-Castell geschaffen hatte. „Ein Unternehmen, das ein breites Spektrum von Farben produziert, sollte dies auch innen und außen dokumentieren“, so seine Meinung. Der Künstler hat sich bei der Entwicklung seines Konzeptes sowohl von den psychologischen Wirkungen von Farben leiten lassen wie auch von den physikalischen Gesetzmäßigkeiten des Farbkreises. Durch die Anordnung der Regenbogenfarben in einem Kreis von Goethe im 18. Jahrhundert vorgeschlagen und von Johannes Itten, einem Bauhauslehrer, 1961 perfektioniert, werden Wirkung und Kontrast der Farben zueinander in Relation gesetzt. Professor Knaupp hatte bei Itten noch Vorlesungen gehört. An den Gebäuden der Werke in Stein und Geroldsgrün ist das Konzept in den vergangenen Jahren in einmaliger, wenn auch unterschiedlicher Weise umgesetzt worden. Am Stammsitz in

Farbenfroh: Werksgebäude in Geroldsgrün

Stein fallen im U-förmigen Fabrikgebäude die farbigen Eingangstüren und Treppenhäuser auf, die von Gelb über Orange, Rot, Violett, Blau bis zu Grün genau dem Farbkreis folgen. In der vertikalen Richtung nehmen die Fenstersprossen, mit Grün im Keller beginnend, diese Logik dezent auf. Im Werk Geroldsgrün präsentieren sich die kompletten Gebäudefassaden in diesen kräftigen Regenbogenfarben, vielleicht, um einen Kontrapunkt zum einheitlichen Fichtengrün des Frankenwaldes zu setzen. Gelb wurde für das Verwaltungsgebäude gewählt, Rot für das Heizwerk, Blau für die Fertigungshallen. Für die Fensterrahmen wurden die jeweiligen Komplementärfarben Violett, Grün und Orange eingesetzt, da dadurch der stärkste Farbkontrast erreicht wird. Zur Schließung der letzten grauen Lücken im Geroldsgrüner Farbenspiel hatte im Sommer 2002 bei einer Feier unter dem Motto „Farbe bekennen“ Graf Anton Wolfgang von Faber-Castell selbst den Pinsel geschwungen, unterstützt von seinem Sohn Charles.

Most Wanted – Faber-Castell Stifte für 560.000 EUR! Wohl einer der größte Kunstdiebstähle in der Geschichte Großbritanniens hat sich im Sommer 2009 in der Tate Britain Gallery

Cartrain in seinen Arbeiten verwendet und einige davon über eine Webseite verkaufte. Hirst fand das wenig amüsant und klagte

in London zugetragen. Tatort: die Ausstellung „Classified“. Das entwendete Objekt: kein van Gogh, kein Picasso, sondern eine Schachtel Faber-Castell Mongol Bleistifte! Dafür eine echte Rarität: Die ungespitzten Schreibwerkzeuge mit rotem Radiergummi am Ende wurden im Jahr 1990 in den USA produziert. Jetzt waren sie Teil der Installation „Pharmacy“ des englischen Starkünstlers Damien Hirst.

mit Erfolg auf Urheberrechtsverletzung: Cartrains Collagen wurden im November 2008 zusammen mit dem Profit an ihn übergeben.

Der Täter, ein 16-jähriger Graffitikünstler aus England mit dem Pseudonym „Cartrain“, war weniger der Kleptomanie verfallen als seinen Rachegelüsten. Anlass waren Collagen des Schülers, die auf der bekannten Hirst Skulptur „For the Love of God“ basieren, ein mit Diamanten besetzter Platinabguss eines Totenschädels und mit 75 Millionen Euro derzeit wohl das teuerste Kunstwerk der Welt. Diesen hatte

„Gelegenheit macht Diebe“ dachte sich nun Cartrain, als er im Sommer 2009 während seines Museumsbesuches Hirsts Installation vorfand. Mit der entführten, „ausgeliehenen“ FaberCastell Stiftschachtel wollte der junge Brite seine Collagen nun zurückbekommen und die offene Rechnung mit Hirst begleichen. Dieser jedoch schaltete Scotland Yard ein, und Cartrain stellte sich schließlich selbst. Ihm droht jetzt ein Strafverfahren.

Die Installation „Pharmacy“ von Damien Hirst in Londons Tate Britain Gallery

Der Wert der entwendeten Stifte wird von Hirst selbst mit 560.000 Euro angegeben. Zum Thema Copyright hat sich Hirst in

einer anderen Sache bisher übrigens nicht geäußert: Sein Künstlerkollege John LeKay wirft ihm Ideendiebstahl bei oben

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genanntem Diamantenschädel vor: LeKay hatte in den 90 er Jahren bereits einen ähnlichen Schädel angefertigt.


U M W E LT & S O Z I A L E S

Stiftspende für die Freiburger Kinderkrebsklinik

Roger und der Faber-Castell-Wald in Belgien Roger, der grüne Ritter, ist ein sehr mutiger kleiner Mann, der mit dem Bleistift in der Hand für eine umweltbewusstere Welt kämpft. Um das zu erreichen, muss Roger ziemlich einfallsreich sein. Zuerst hat er eine kreative Internet-Seite herausgebracht, auf der Unterrichtsmaterial über Natur, Umwelt und kreative Ideen zu finden sind. Damit die Lehrer das auch rechtzeitig erfuhren, schickte der grüne Ritter an alle belgischen Grundschulen ein kleines Päckchen mit einem schönen Bild von sich, Broschüren und einigen GRIP 2001 Bleistiften. Danach veranstaltete er einen spannenden Wettbewerb für die Kinder: Schulklassen konn-

ten auf der Website einen virtuellen Baum pflanzen. Mit jeder Aufgabe zum Thema „Natur“ wuchs der Baum dann ein Stück weiter, und es gab viele tolle Schulprodukte zu gewinnen. Am 29. Oktober 2009 organisierte Roger als großen Höhepunkt ein ganz besonderes Event: Über 300 belgische Kinder pflanzten in der Nähe von Brüssel etwa 3000 Bäume. Unterstützt wurden sie dabei von Staf Coppens, einem beliebten Moderator im Kinder-Fernsehprogramm. Und weil Roger und die belgischen Kinder so fleißig und voller guter Ideen sind, gibt es jetzt im Zentrum Belgiens einen richtigen „Faber-Castell Bleistiftwald“.

Die Euromaus mit Erzieherin Brigitte Hoedenrath und kleinen Patienten der Freiburger Kinderkrebsklinik Im Juni 2009 war er im Lkw quer durch Deutschland und Skandinavien gereist – der Riesen-GRIP-Bleistift von FaberCastell. Zum Auftakt der „Die Welt ist bunt“-Tour wurde er im Europa-Park Rust von 25.000 Kindern und Eltern begeistert empfangen (FC Aktuell 2 / 2009 berichtete). Vor dieser Kulisse ließen

sich Michael Mack (Europa-Park Rust), Rudolf Hanrieder (Spedition Dachser) und Anton Wolfgang Graf von FaberCastell für einen guten Zweck in Farbstiften aufwiegen. Die stolze Menge von 55.000 Stiften, die dabei zusammenkam, wurde der Kinderkrebsstation des Universitätsklinikums Freiburg gespendet.

B.A.U.M-Wettbewerb „Büro und Umwelt“

Der B.A.U.M.-Wettbewerb „Büro & Umwelt“ 2009 hat eindrücklich gezeigt, wie Unternehmen mit wenig Aufwand Kosten sparen und dabei nachhaltig die Umwelt entlasten können. Zur Stärkung der Kompetenz als Marke für umweltbewusstes Schreiben und Markieren hat Faber-Castell die Initiative des Bundesdeutschen Arbeitskreises für Umweltbewusstes Management (B.A.U.M.) e.V. als Sponsor unterstützt. Die Präsentationen der Gewinner zeigen, dass nicht nur durch die konsequente Abfallund Wertstofftrennung und die Verwendung

von Recyclingpapier Budget und Umwelt geschont werden können. Oft sind es verblüffend einfache Mittel, die erstaunliche Effekte erzielen. So geht das Unternehmen Hellmann Worldwide Logistics aus Osnabrück neue Wege bei der Bürogestaltung: Als neues Verwaltungsgebäude dient ein ehemaliger Getreidespeicher mit Gründachbepflanzung. Das Großraumbüro hat den Charakter einer Lounge, die Sitzplatzwahl erfolgt nach Projektmitarbeit, und Einzelbüros gibt es selbst für die Chefs nicht mehr. Jeder hat seine Dokumente auf dem PC; individuelle Papierablagen entfallen.

„Lange schon hat sich die Kindersparte „Spielen & Lernen“ von Faber-Castell an den Werten der UNESCO orientiert, jetzt sind wir offizieller Partner geworden“, freute sich Brasilien-Geschäftsführer Gioji Okuhara zu Beginn der von der UNESCO initiierten Bildungsoffensive im Frühjahr 2009.

Die Werbeagentur Rittweger profiliert sich als erstes CO2-neutrales Unternehmen Thüringens: Durch die Nutzung der Eigenwärme von Bürogeräten und Mitarbeitern benötigt das 400 qm große Gebäude nur die Heizkosten eines Einfamilienhauses. Am Abend betätigt der letzte Mitarbeiter einfach den Hauptschalter, um Energieverbrauch durch Stand-by zu verhindern.

In dem boomenden Schwellenland Brasilien steht die Förderung kindlicher Bildung ganz oben auf der Prioritätenliste. „Die größte Herausforderung unserer Gesellschaft ist es, das Lernen zu lernen. Wir wollen allen den Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung ermöglichen“, erklärte der brasilianische UNESCO-Vertreter Vincent

Faber-Castell unterstützt UNESCO Defourny das Projekt. Die Initiative besteht aus vier Säulen: Kennenlernen, Erschaffen lernen, Zusammenleben lernen, sich selbst Erkennen lernen. Neben der Zusammenarbeit mit offiziellen Behörden und Familieneinrichtungen kooperieren UNESCO und FaberCastell durch die Entwicklung pädagogisch wertvoller KreativSets. Ganz im Sinne des unternehmerischen Anspruchs, spielerisch zu lernen, sollen diese Sets die ganze Familie animieren, gemeinsam kreativ zu werden. Hierzu wurden verschiedene Bastel-, Mal- und Zeichensets entworfen, die durch eine Fülle von Texturen, Farben und Formen Kinder in ihrer Phantasie fördern und individuelle Kunstwerke entstehen lassen.

Ökostrom durch Wasserkraft am Standort Stein mit hoher Geschwindigkeit. Durch ein schräg über den Fluss verlaufendes Streichwehr konnte das Rednitzwasser zu den Mühlen geleitet und zum Antrieb der Wasserräder genutzt werden. Für die Bleistiftherstellung gewann die Wasserkraft erst im 19. Jahrhundert an Bedeutung: Lothar von Faber benötigte mit zunehmender maschineller Fertigung von Stiften Antriebsenergie, die er durch Historische Ansicht der Fertigungsstätte „Alte Mine“ den Ankauf der Steiner Mühlen für seinen wachsenden Wasserräder wurden in Stein seit dem 14. Industriebetrieb verfügbar machte. Die Jahrhundert betrieben. Die Rednitz hat Energieübertragung von den Mühlrädern sich hier tief in den Burgsandstein eingeauf die Maschinen erfolgte über Transmissionswellen und Lederriemen. schnitten und durchströmt diese Schlucht

Im Jahr 1956 legte man die letzten Mühlräwassermenge der Turbine zur Verfügung. der still und ersetzte sie durch eine KaplanDas Wasserkraftwerk von Faber-Castell turbine. An einem Klappenwehr wird der erzeugt etwa ein Drittel des elektrischen Wasserspiegel der Rednitz um ca. 2,20 m Energiebedarfs des Werks als CO2-neuangehoben. Der Wasserstrom durch die tralen Ökostrom. Turbine beträgt 12 m³/s; der angekoppelte Generator erzeugt mehr als 250 KW elektrischer Leistung. Seit dem Bau von Altmühlsee und Brombachspeicher wird das Hochwasser der Altmühl in einem Stollen unter der kontinentalen Wasserscheide hindurch zur Rednitz umgeleitet, und durch die Schleusungen im Main-DonauKanal fließt Donauwasser in die Rednitz. Auf diese Weise steht auch in trockenen Sommern meist die Auslegungs- Einbau der Kaplanturbine (1956)

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S TA N D O R T / D E U T S C H L A N D

Farbenfroher TV-Spot

BKK zahlt Reiseschutzimpfung Unbeschwert in den Urlaub – die BKK Faber-Castell macht es möglich! Wer seine Reise plant, sollte sich im Vorfeld unbedingt über die nötigen Schutzimpfungen informieren. Diese sind besonders für den Aufenthalt in exotischen Ländern wichtig, in denen andere klimatische und hygienische Bedingungen herrschen – hier drohen unterschiedlichste Infektionskrankheiten, die nicht zu unterschätzen sind. Mitglieder der BKK Faber-Castell & Partner müssen sich um die Kosten für die Reiseschutzimpfungen keine Gedanken machen, denn als eine von

Sie zählt zu den aufwändigsten Marketingaktionen in der Erfolgsgeschichte von Faber-Castell: die crossmediale „Weltbeschützer“-Kampagne 2009. Höhepunkt der Kommunikationsmaßnahmen rund um die Colour GRIP-Stifte war der neue farbenfrohe TV-Spot, der im Sommer auf den Kinderkanälen NICK, Kabel, RTL 2 und Super RTL ausgestrahlt wurde. Pünktlich zum Schulanfang animierten die bunten Alleskönner kleine Nachwuchskünstler zum

wenigen Krankenkassen übernimmt diese die BKK – für einen schönen Urlaub und eine gesunde Rückkehr.

Großer Auftritt in Braunschweig

kreativen Gestalten mit den ergonomischen, wasservermalbaren und umweltfreundlichen Farbstiften. Der Spot, der über 100 Millionen Kontakte erreichte, folgte nahtlos auf die „Die Welt ist bunt“-Tour – der Reise des größten Bleistifts Europas (siehe auch Bericht S. 4). Eine erfolgreiche Symbiose von pädagogischem Anspruch und ökologischem Engagement der Marke FaberCastell! TV-Spot und Bilder der „Die Welt ist bunt“- Tour unter: www.faber-castell.de

Wer im September das Braunschweiger Einkaufszentrum Schloss-Arkaden betrat, der sah schon von Weitem ein riesiges Banner mit dem Castell 9000: Der bekannte grüne Bleistift erstreckte sich über zwei Stockwerke der großen Schlosshalle. Beim Näherkommen fielen dann die Bleistiftmöbel der Künstlerin Kerstin Schulz ins Auge, die aus tausenden Exemplaren des Castell 9000 gefertigt sind. Im Rahmen eines Rätsels konnten die Besucher die Anzahl der verwendeten Stifte schätzen und Sachpreise gewinnen. Ein besonderes Highlight war die Pen of the Year Ausstellung, ausgerich-

Mit Block und Bleistift…

tet mit dem ansässigen Händler „Haase Schreiben & Schenken“. Die exponierten, limitierten Füllfederhalter aus erlesenen Materialien sorgten für viel Aufsehen beim Laufpublikum. Zur Eröffnung waren regionale Politiker, Wirtschaftsführer sowie Mitglieder der ältesten Kaufmannsvereinigung Deutschlands, der Braunschweiger „UNION Käufmännischer Verein von 1818“, gekommen. Fazit: Ein Event, das gerade im Rahmen von Kundenbindungsaktivitäten zur Nachahmung sehr empfohlen wird.

die auf einem Schreibtisch liegen und auf ihren Einsatz warten. Wir haben hier einen Teil des Songs abgedruckt – mehr gibt es auf dem Album „Großes Kino“ zu hören. Infos zur Band unter: www.blumentopf.com

…scheinen sich die fünf Mitglieder der Hip-Hop Band „Blumentopf“ wohl gut auszukennen. Eine Mitarbeiterin des Hauses staunte nicht schlecht, als im Radio plötzlich der Name Faber-Castell zu hören war. Der Song überzeugt vor allem durch originellen Wortwitz und handelt von einem Gespräch zwischen einem Block und einem Bleistift,

Hast Du den Buntstift gesehen? Der war ja spitz wie Nachbars Lumpi, und der hat nicht mal ‘nen Radierer, du, der macht es ohne Gummi. Ach übrigens, ‘nen schönen Gruß vom Briefkopf, und hab’ ich schon erzählt, ich hab‘n Date mit einer Seite vom Notizblock; hab im Daumenkino Karten für heut‘ Abend bestellt und mir’n Anzug gekauft,‘nen echten Faber-Castell; so ‘nen schicken schwarzen, mit Goldbuchstaben eingraviert. Ich hoffe, ich gefalle ihr und sie ist nicht so kleinkariert…

Harald Schiefnetter in den Ruhestand verabschiedet Nach fast 30 Jahren bei Faber-Castell wurde Harald Schiefnetter, Geschäftsführer der Faber-Castell Produktion GmbH und Leiter des Werks Geroldsgrün, in den Ruhestand verabschiedet. Anton Wolfgang Graf von Faber-Castell würdigte Herrn Schiefnetter als ausgezeichneten technischen Experten, auf dessen Fachwissen man auch künftig nicht verzichten wird: Er steht dem Unternehmen weiterhin für ausgewählte Projekte beratend zur Seite.

Harald Schiefnetter

Seiner Hartnäckigkeit und seinem Verhandlungsgeschick ist es auch zu verdanken, dass das Werk in Geroldsgrün selbst in schwierigen Zeiten erhalten werden konnte. Die Gemeinde Geroldsgrün verlieh ihm nicht zuletzt dafür die Verdienstmedaille in Silber. Wir wünschen Harald Schiefnetter alles erdenklich Gute für den wohlverdienten Ruhestand!

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Partystimmung: Beim Abschiedsfest tanzten brasilianische Sambatänzerinnen in farbenprächtigen Kostümen


S TA N D O R T / D E U T S C H L A N D

Logo-Wetbewerb zum 250. Firmenjubiläum

Entwurf von Stephanie Korn (1. Platz)

Entwurf von Nathalia Weizel (2. Platz)

Entwurf von Daniel Litsch (3. Platz)

Entwurf von Andrea Helt

Eine lange Nacht im Hause Faber-Castell

Erstmalig in der Geschichte des Bleistifts lud Faber-Castell zur Industry Lounge Party „Dance & Draw“ in die denkmalgeschützten Industrie-Lofts der Faber-Castell Akademie.

Kreativität und Können zeigten die Schüler der „Lothar von Faber“ Fachoberschule bei der Ausarbeitung des Projektthemas „Jubiläums-Visual“ Die Fachoberschule „Lothar von Faber“ und das Unternehmen Faber-Castell eint nicht nur die Namensverwandtschaft. Beide haben auch die Liebe zum Gestalterischen gemein. Die 11. Klasse der Fachrichtung Gestaltung unter Leitung von Studiendirektor Hofmockel entwarf anlässlich des bevorstehenden Firmenjubiläums des Blei-

stiftherstellers ein abstrahiertes Key Visual, das weder Ritter noch Schriftzug enthalten durfte, jedoch Tradition und Handschrift des Unternehmens herausstellen sollte. Bewertet wurden die Skizze sowie die dazu passende Vektor-Grafik. Die besten Entwürfe prämierte Faber-Castell mit wertvollen Produktpreisen.

Mit diesem außergewöhnlichen KulturHappening öffnete die Privatakademie, die normalerweise Kunst- und Designstudenten in die Geheimnisse der bildenden Künste einweiht, ihre Jugendstil-Ateliers für die breite Öffentlichkeit. Am 24. Oktober 2009 wurde anlässlich der Langen Nacht der

Die glücklichen Gewinner: Stephanie Korn (2. v. l.) und Nathalia Wenzel (3. v. l.) mit Studiendirektor Hofmockel und Oberstudiendirektor Pelz

Nicht nur Stifte, Schriftzüge und Verpackungen sind auf das charakteristische Faber-Castell-Grün abgestimmt, sondern auch ein Element mit ebenfalls nicht zu unterschätzender Außenwirkung: der Firmenwagen. Bereits im Jahr 1968 nahm eine farblich perfekt auf die Hausfarben von FaberCastell abgestimmte VW Touren Limousine

1600 ihren Dienst als Geschäftswagen auf. Das „Faber“-Auto befindet sich nach gründlicher Recherche auch heute noch in Gebrauch und ist dank der liebevollen Pflege seines Besitzers Frank Wunderle in tadellosem Zustand. Mit 54 Pferdestärken tat der Wagen der Firma Faber-Castell exzellente Dienste, bevor er schließlich in Privatbesitz überging. Inzwischen ist aus dem schmucken FaberVW ein echter 68er-Oldtimer geworden, der noch immer auf den Fürther Straßen aktiv ist!

Bilder der Nacht unter: www.faber-castell.de

Stimmungsvoll illuminiert: die Fertigungsstätte und das Museum„Alte Mine“ in Stein

Ein echter 68er Wer denkt, dass Corporate Identity ein modernes Wort unserer Zeit ist, hat weit gefehlt! Die Firmenidentität wird bei FaberCastell seit jeher großgeschrieben.

Wissenschaften gechilled, gegrooved und gemalt, was das Zeug hält. Wo im 18. und 19. Jahrhundert schwitzende Arbeiter Minen für Blei- und Farbstifte herstellten, lief an diesem Tag heißer Club-Sound von DJ Pascha, Cocktail- und Foodbars luden zum Chillen ein, und die offenen Kreativ-Workshops erfreuten Jung und Alt. Rund 2.000 Besucher nutzen den Shuttle-Bus nach Stein und waren von dieser besonderen Partyatmosphäre begeistert.

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E B E R H A R D FA B E R

Die Geschichte der Marke „Eberhard Faber“ Mit dem Jahr 1849 begann eine neue Epoche in der Geschichte des Hauses: Damals nämlich setzte Lothar von Faber als erster europäischer Bleistiftfabrikant seinen Fuß in die Neue Welt – ein mutiger Schritt, der für sein Unternehmen einen gewaltigen Sprung bedeuten sollte! Von Übersee gelangten verheißungsvolle Nachrichten nach Deutschland: Voller Hoffnung flohen viele Menschen vor Armut und Arbeitslosigkeit, um in Amerika ein neues, besseres Leben zu beginnen. Lothar erkannte seine Chance in dem Land, dessen Zukunft er in der Welt für bedeutend hielt, war es für ihn doch „maßgebend für die Kultur der ganzen Menschheit“. Die stän-

nicht die kompletten Stämme, sondern die vor Ort gesägten Brettchen zur Weiterverarbeitung nach Deutschland zu verschiffen. Im Stammhaus in Stein leimte man die Minen ein und sandte die fertigen Stifte wiederum über den Atlantik zurück nach New York. Das Zedernholzgeschäft im Verbund mit der A.W. Faber Agentur in der William Street und einer neu gegründeten Eberhard Faber Federhalterfabrik bildeten die Grundlagen der Firma in Amerika. Dazu kam noch ein Radiergummiwerk in Newark. Die Zeiten waren turbulent. Der Streit um die Sklavenfrage spaltete die amerikanische Nation: 1861 traten 11 Südstaaten aus der Union aus und gründen unter Jefferson Davis den Sonderbund der Konföderierten Staaten. Im gleichen Jahr errichtete Eberhard Faber eine Bleistiftfabrikationsstätte in Brooklyn, in der er ab 1862 mit den von der Steiner Mutterfirma gelieferten Minen Stifte herstellte. Natürlich blieb der Bürgerkrieg nicht ohne Folgen für die Wirtschaft, und schwere Einbrüche waren zu verzeichnen, zumal hohe Zölle den Import der Waren und des Holzes aus dem Süden erschwerten. Deshalb erschien es Eberhard sinnvoll, einige Sorten in der eigenen Fabrik in Amerika herzustellen und nicht zu importieren.

Grund eines Nebenflusses des Mississippi entdeckte, wurden neben vielen anderen Habseligkeiten der Besatzung auch A.W. Faber-Stifte No. 2 geborgen. Im Jahr 1865 hatte der Bürgerkrieg ein Ende. Die „Yankees“ jubelten, nachdem Ulysses Simpson Grant (1822 –1885) die Südstaatenarmee vernichtend geschlagen hatte. Auch General Grant, der später zum 18. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, benutzte nachweislich mit Vorliebe den Faber-Stift No. 2 – ein Exemplar aus seinem Besitz ist im Firmenmuseum ausgestellt.

Bleistiftproduktion in den USA

Eberhard Faber-Niederlassung in Chicago (1895) dig wachsende Zahl der Bevölkerung in der „mehr und mehr aufblühenden americanischen Union“ würde einen zunehmenden Bedarf an Schreibgeräten bedeuten. Dazu kam, dass die Bleistiftfabrikation in Amerika noch in den Kinderschuhen steckte und man weitgehend auf Importe aus England und Frankreich zurückgreifen musste. Bereits seit 1843 war die Firma A.W. Faber auf dem amerikanischen Markt präsent und vertrieb ihre Produkte über eine New Yorker Agentur. Doch Lothar von Faber hatte sehr wohl erkannt, dass sein Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft war.

Erste Auslandsniederlassung in New York So gründete er in New York seine erste Auslandsniederlassung. Deren Leitung überließ er nicht einem Fremden, sondern übertrug sie seinem jüngstem Bruder Eberhard, denn „unsere Familie sollte auch in der Neuen Welt, in dem Land der Zukunft festen Fuß fassen“. Tatsächlich wurde Eberhard Faber in Amerika sesshaft und gründete mit seiner Frau Johanna aus München – genannt Jenny – eine Familie. Zeitlebens blieben die beiden Brüder in engem Kontakt. In ausführlicher Korrespondenz wurden alle Fragen und Probleme, die mit dem Aufbau der neuen Niederlassung verbunden waren, eingehend erörtert. Auch privat stand man sich weiterhin sehr nahe, zumal sich im Jahr 1876 Eberhards älteste Tochter Bertha mit Lothars einzigem Sohn Wilhelm von Faber vermählte. Eberhard Faber erwarb Waldgebiete und Sägewerke auf Cedar Key, einer Insel vor der Küste Floridas, und sicherte sich damit hochwertiges Zedernholz für die Stiftproduktion. Es war kostengünstiger,

Lothar jedoch fürchtete die Aufspaltung in zwei Firmen und warnte vor diesem Schritt. Doch gab er 1865 schließlich dem Drängen des Bruders nach und unterzeichnete schweren Herzens einen Vertrag über die Produktion von einfachen und mittelfeinen Stiften in den USA: „… Mit großem Widerwillen bin ich darauf eingegangen, denn ich sagte mir im Voraus, daß es bei den ordinairen Stiften nicht bleiben werde und so kam es auch im Jahr 1867, wo alle Bleistifte mit Ausnahme der polygrades Bleistifte hinzugekommen sind. Damit ist aber bereits ein Stück von der hiesigen Fabrik abgerissen und dies ist in meinen Augen eine unsittliche Tat ... Es ist der erste Schritt zur Ablösung von der Steiner Fabrik.“ Er sollte Recht behalten.

A. W. Faber ist älteste Marke der USA Am 5.12.1870 wurde auf Antrag von Eberhard die Marke A.W. Faber als fünfte Marke offiziell in das amerikanische Handelsregister eingetragen. Sie ist damit nicht nur die älteste Bleistiftmarke der USA, sondern, da die vier anderen Firmen nicht mehr existieren, sogar die älteste Marke der USA überhaupt. 1872 zerstörte ein Großbrand die Eberhard Faber Fabrik, die unverzüglich auf der anderen Seite des Flusses in Greenpoint neu aufgebaut wurde. Die Gebäude mit der

Siegeszug des A.W. Faber-Bleistifts No. 2

Exponat im Faber-Castell-Museum „Alte Mine“: General Grants A.W. Faber-Bleistift No. 2 Der Faber-Stift hatte sich in Amerika inzwischen etabliert: Als man 1956 das Wrack eines im Dezember 1862 versenkten Kanonenbootes der Nordstaaten auf dem

markanten Fassade existieren noch heute, die Fabrikation ist allerdings im Jahr 1957 nach Wilkes-­Barre / Pennsylvania verlegt worden. Nach dem Tod Eberhards im Jahr

1879 übernahm dessen ältester Sohn John Eberhard II die Firmenleitung, der zuvor bei seinem Onkel in Stein und Paris erste Erfahrungen in der Branche sammeln konnte. Doch die Firmen Eberhard Faber und A.W. Faber gingen zunehmend eigene Wege: A.W. Faber gründete 1881 eine ­Dependance am Broadway und gab schließlich 1894 mit der Eröffnung einer Niederlassung in der Reade Street die Agentur Eberhard Faber endgültig auf. Eberhard Faber seinerseits errichtete 1889 eine weitere eigene Filiale in Chicago. 1898, zwei Jahre nach Lothars Tod, wurde die Trennung der beiden Unternehmen schließlich besiegelt durch die Eintragung der amerikanischen Firma ins Handelsregister als E. Faber Pencil Company (ab 1904 Eberhard Faber Company). Mit einem leuchtend gelb lackierten Bleistift wurde Eberhard Faber in den USA berühmt. Er taufte sein Spitzenprodukt auf den Namen Mongol und spielte damit auf die asiatische Herkunft des hochwertigen sibirischen Graphits an. Der beliebte gelbe Stift sollte später zum großen Konkurrenten des grünen Castell-Stiftes werden.

Kriegswirren Der Eintritt der Vereinigten Staaten von Amerika in den Ersten Weltkrieg bedeutete eine Zäsur in der Firmengeschichte, denn alle Besitzungen von A.W. Faber wurden – im Gegensatz zu der amerikanischen Eberhard Faber Company – als feindliches Gut beschlagnahmt und verkauft. Vier Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs gründete John Eberhard II mit seinem Bruder Lothar ein Zweigwerk in Neumarkt in der Oberpfalz, das bis 1939 von Lothars Sohn Eberhard III geführt wurde. Tragischerweise verunglückte dieser 1945 bei dem Versuch, seinen Sohn vor dem Ertrinken zu retten.

Rückkehr ins Stammhaus Ein Jahr später starb John Eberhard II. Sein Enkel und Nachfolger Eberhard IV war damals erst neun Jahre alt, das Unternehmen geriet in eine schwere Krise. In den 1970er Jahren erlebte die Firma jedoch einen Aufschwung und eroberte insbesondere mit kindgerechten Produkten eine dominante Stellung auf dem Markt.

Bleistift- und Federhalterfabrik von Eberhard Faber in Brooklyn (1895)

Radiergummiwerk in Newark (1895)

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1978 übernahm die Staedtler-Gruppe die Markenrechte für Europa und weitere Länder und führte die Marke mit Erfolg weiter. Die restlichen Markenrechte erwarb Newell-Sanford im Jahr 1994.


E B E R H A R D FA B E R

Stammbaum der Familie Faber

Eberhard Faber Georg Leonhard Faber (1788 - 1839)

Lothar Freiherr von Faber (1817 - 1896)

Friederike A.S. Kupfer (1790 - 1845)

Johann Faber (1819 - 1901)

Eberhard Faber (1822 - 1879)

Johanna Haag (1835 - 1919)

Abigail

Anna Prieth (1864 - 1928)

Roberta Heim

Wilhelm Freiherr von Faber (1851 - 1893)

Bertha Faber (1856 - 1940)

John Eberhard II Faber (1859 - 1946)

Lothar Faber (1861 - 1943) Eberhard III Lothar Faber (1893 - 1945) Eberhard IV Faber (1936)

Eberhard Faber: Heimkehr der Brudermarke Fortsetzung von Seite 1

gewonnen werden. Mit ihm wechselten auch die langjährigen Vertriebsmitarbeiter Bertram Schwinn (Vertriebsleitung), Jürgen Jaksche (Key Account), Stephan Frank und Gottfried Mildner (Vertrieb Bayern und Baden-Württemberg) zu Faber-Castell. „Durch den schnellen Aufbau der Organisation können wir einen reibungslosen Übergang der Betreuung aller Eberhard Faber Kunden garantieren“, so Bräunlich. Auf der Paperworld 2010 (wie bisher in Halle 4.2) soll gerade den Kunden von Eberhard Faber das neue Sortiment detailliert vorgestellt werden. „Unsere Produktpalette ist vielschichtig und innovativ. Wir arbeiten derzeit noch fieberhaft, um den Produkten und Verpackungen den letzten Schliff zu geben“, erklärte Bräunlich gegenüber der Presse im Dezember 2009. „Wenn alles gut geht, werden die Käu-

Positiv wurde auch die Entscheidung aufgenommen, die eigenständige Marke zu erhalten: „Eberhard Faber besitzt eine hohe Glaubwürdigkeit und Kompetenz, gerade im Kindergarten-, Schul- und Kreativbereich, insbesondere was Schulkreiden, Stifte und Modelliermassen anbelangt“, so Thomas Simon, Geschäftsführer ALS Verlag.

Vertriebsorganisation steht Binnen weniger Wochen gelang es FaberCastell, eine erfahrene Mannschaft für den Vertrieb auf die Beine zu stellen. Für die Geschäftsleitung der ab Januar 2010 aktiven Vertrieb GmbH konnte der Eberhard Faber-Geschäftsführer Burkhard Bräunlich

fer den Inhaberwechsel gar nicht bemerken und die gewohnten Eberhard FaberProdukte weiterhin gerne vom Regal zur Kasse tragen.“

Team Eberhard Faber

Burkhard Bräunlich

Bertram Schwinn

Jürgen Jaksche

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Stephan Frank

Gottfried Mildner


S TA N D O R T / D E U T S C H L A N D

Heckel hilft

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort befand sich Klaus Heckel (Leiter Arbeitssicherheit, Umwelt- und Werkschutz) an einem Mittwochmorgen auf dem Weg zur Minenfabrik: Ein 61jähriger Autofahrer wurde während der Fahrt bewusstlos und prallte mit seinem PKW in den Gegenverkehr der Hauptstraße in Stein. Zusammen mit einer Polizistin reanimierte Klaus Heckel den Autofahrer, nahm eine Herzdruckmassage vor und leistete Erste Hilfe, bis der Notarzt eintraf. Der Zustand des Mannes konnte so stabilisiert werden. Herr Heckel ist ausgebildeter Ersthelfer. Notfälle und Erste-Hilfe-Maßnahmen in unserem Werk werden von ihm und seinen Mitarbeitern in der Pforte koordiniert. Wir bedanken uns stellvertretend bei allen Kolleginnen für ihr ehrenamtliches Engagement, das hilft, Leben zu retten!

Staraufgebot im Steiner Schloss

Großes Kino: die Damenwelt von Faber-Castell als Statisten am Set Während der Sommermonate 2009 diente das Graf von Faber-Castell’sche Schloss als traumhafte Kulisse für die Verfilmung des Enyd Blyton-Klassikers „Hanni & Nanni“.

Neben Sophia und Jana Münster in den Hauptrollen waren mit Hannelore Elsner, Anja Kling und Heino Ferch zahlreiche Größen des deutschen Fernsehens besetzt. Auf der Suche nach Statisten ließ sich die Damenwelt von FaberCastell nicht zweimal bitten! Auch der kalte Septembermorgen schreckte keine der hundert Frauen davon ab, sich auf der Schlosswiese zu versammeln.

Klaus Heckel

Drehpause: v. l. n. r.: Suzanne von Borsody, Hannelore Elsner, Sandra Suppa und Katharina Thalbach testen Schreibgeräte

Jubilarfahrt 2009 nach Thüringen

Nach einigen Probeläufen hieß es „Action!“, und hundert ehemalige Schülerinnen des Internats „Lindenhof“ begrüßten ihre alte Di-

rektorin, gespielt von Hannelore Elsner, mit freudigem Winken und lautem Rufen! Wir hoffen sehr, die gelungene Szene im kommenden Sommer in den Kinos bewundern zu können und freuen uns, vermelden zu dürfen, dass die beteiligten Mitarbeiterinnen ihre Gage für den Dreh der Graf von FaberCastell‘schen Kinderfondsstiftung gespendet haben.

Auch als Rentner eine „starke Truppe“! Nach Regensburg und Würzburg traf sich die alte süddeutsche Stammmannschaft vom 12. bis 14. Juli 2009 auf der Insel Reichenau. Herr Gassenmeier hatte das Hotel ausgesucht und ein interessantes Programm rund um den Bodensee zusam-

Das Wahrzeichen von Eisenach: die Wartburg Thüringen war das Ziel der Reise für 22 Jubilare aus Stein und Engelhartszell, die im Mai 2009 gemeinsam 25- bzw. 40 Jahre Betriebszugehörigkeit feierten. Auf den Spuren Goethes, Schillers und Martin Luthers standen Besuche in Weimar und Eisenach sowie Erfurt und Gotha auf dem abwechslungsreichen Programm, das an

Heino Ferch mit dem Anello Tintenroller

kulturellen wie kulinarischen Höhepunkten keine Wünsche offen ließ. Das festliche Menü im historischen Restaurant „Weißer Schwan“ mit musikalischer Untermalung und kurzweiligen Anekdoten bildete den krönenden Abschluss der Jubilarfahrt. Allen Organisatoren herzlichen Dank für vier unvergessliche Tage!

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mengestellt. Hauptthema beim abendlichen Schoppen war natürlich „die Firma“ – kein Wunder, bringen doch die Ehemaligen ganze 273 Dienstjahre zusammen. Für 2010 ist ein Ausflug ins Berchtesgadener Land geplant.


S TA N D O R T / M I TA R B E I T E R

Kindertag 2009

Auszubildende 2009

132 Mitarbeiterkinder folgten am Buß- und Bettag 2009 der Einladung zum Kindertag und erstürmten lautstark und fröhlich die Tore von Faber-Castell. Da Schulen und viele Kindergärten am evangelischen Feiertag geschlossen waren, hatten zwei Teams an den Standorten Stein und Geroldsgrün eine abwechslungsreiche Betreuungszeit organisiert. Während diese für „die Steiner“ bereits zum dritten Mal stattfand, erlebten die Geroldsgrüner Kinder mit dem Aktionstag eine echte Premiere. Am oberfränkischen Standort durfte der Nachwuchs das Werk besichtigen und die Arbeitsplätze seiner Eltern kennenlernen. Dabei montierten die Kleinen sogar Grip 2011 Druckbleistifte und PITT Artist Pens. Am Nachmittag war Zeit zum Spielen, Malen und Kinderschminken, und die Sportbegeisterten konnten sich beim Tischtennis, Torwandschießen und Kegeln auspowern. Auch in Stein war einiges geboten: Nach einem phantasievollen Vormittag in den Räumen des Museums „Alte Mine“ tobten „unsere Kleinen“ im Kindergarten Gräfin Ottilie. Unter dem Motto „Das verschollene Schlossgespenst“ begaben sich „die Großen“ im Faber-Park auf eine spannende Spurensuche, gespickt mit Rätseln, kniffligen Denksportaufgaben und Bewegungsspielen. Die „Stationen des freien Spielens“

Die Steiner Azubis (von links): Daniela Rochow (BA-Studentin), Regina Scheuerecker (Industriekauffrau), Thomas Nautsch (Industriekaufmann), Mona Kellermann (Industriekauffrau), Daniel Nehmeier (Industriemechaniker), Katrin Loch (Industriekauffrau), Ramona Günther (Industriekauffrau)

Herzlich willkommen!

luden am Nachmittag u.a. zum Besuch des „kreativen Tattoostudios“ und der „Fitnesscompany“. Eine Führung durch das Graf von Faber-Castell’sche Schloss und die Besichtigung des Museums „Alte Mine“ rundeten das Nachmittagsprogramm ab.

Unsere neuen Auszubildenden in den Werken Stein und Geroldsgrün Wir freuen uns, auch in diesem Jahr wieder neue Auszubildende bei Faber-Castell an den Standorten Stein und Geroldsgrün begrüßen zu dürfen. Für die bevorstehende Ausbildungszeit wünschen wir unserem Nachwuchs Zielstrebigkeit, Engagement und vor allem viel Freude bei der Arbeit.

Ein herzlicher Dank gilt dem gesamten Organisationsteam, dem Kindergarten Gräfin Ottilie sowie allen Helfern, die mit vollem Einsatz und sehr viel Freude zum Erfolg des Kindertags beigetragen haben.

Der Grundstein für vielfältige Möglichkeiten der beruflichen Weiterentwicklung wird in verschiedenen Ausbildungsberufen gelegt.

Die Geroldsgrüner Azubis (von links): Oliver Hagen (Auszubildender zum Verfahrensmechaniker Kunststoff- und Kautschuktechnik), Kevin Oelschlegel (Auszubildender zum Werkzeugmechaniker)

Azubi Ausflug 2009 Bei der Faber-Castell’schen Nachwuchsmannschaft steht er hoch im Kurs: der gemeinsame Ausflug der Auszubildenden an den Standorten Stein und Geroldsgrün.

Kleine Nachwuchskünstler im „kreativen Tattoostudio“ in Stein

Neue BA-Studentin Es war die Begeisterung für die Produkte des Unternehmens, die Daniela Rochow dazu veranlasste, sich bei Faber-Castell zu bewerben, nachdem sie im Mai 2009 erfolgreich das Abitur bestanden hatte. Frau Rochow hat sich für den dualen Studiengang zum Bachelor of Arts mit dem Schwerpunkt Internationales Management entschieden, den FaberCastell seit 2003 in Zusammenarbeit mit der Dualen Hochschule Hei-

Daniela Rochow

Noch vor Beginn der Lehrzeit macht er die Berufsanfänger miteinander bekannt und stärkt gleichzeitig das Zusammengehörigkeitsgefühl. Ausgestattet mit jeder Menge Proviant ging es diesmal zur Minigolfanlage am Brombachsee.

denheim anbietet. In je 3-monatigem Wechsel durchläuft die Studentin seit Oktober 2009 zahlreiche Theorie- und Praxisphasen. Das in den Vorlesungen vermittelte theoretische Wissen kann direkt im darauf folgenden Abteilungseinsatz angewendet werden. Hierbei lernt Frau Rochow Fachbereiche wie Material- & Absatzwirtschaft, Vertrieb & Marketing, Buchführung & Finanzen sowie Personalwesen kennen. Wir wünschen viel Erfolg.

Beim dortigen Turnier konnten zwar nicht alle Teilnehmer mit Treffsicherheit glänzen, aber dem Teamgeist tat dies keinen Abbruch! Ihr Improvisationstalent stellten die neuen Azubis dann beim ActivitySpiel sowie beim Promi- und Liederraten unter Beweis. Zum Abschluss des kurzweiligen Nachmittags gab’s ein gemeinsames Essen auf dem Faber-Castell’schen Werksgelände in Stein. Vielen Dank an das Organisationsteam, dem es auf diese Weise gelungen ist, den Auszubildenden die Aufregung vor dem ersten Arbeitstag zu nehmen!

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Mit Schwung ins neue Azubi-Jahr


I NTE R NATI O NAL

Hilfe für Erdbebenopfer in den Abruzzen Im April 2009 verfolgte die ganze Welt erschüttert das Geschehen in den Abruzzen. Ein Erdbeben der Stärke 6,3 hatte die gebirgige, etwas abgelegene Region um L’Aquila östlich von Rom heimgesucht. Es gab fast 300 Tote, und viele tausend Menschen wurden verletzt oder verloren ihr Hab und Gut. Erste Schätzungen besagen, dass der Wiederaufbau der Gebäude und der Infrastruktur sowie die Kosten für die Hilfsgüter ca. sieben Milliarden Euro verschlingen werden. Eines von Tausenden zerstörter Gebäude war die Mariele Ventre Grundschule in L’Aquila. Zum Glück fand gerade kein Unterricht statt, als das Erdbeben die Schule zum Einsturz brachte. Der Unterricht für die Kinder erfolgt seitdem in Zelten. FaberCastell Italien (FACAMA) möchte die Situation der Kinder verbessern. Daher rief das Unternehmen zusammen mit der Kinderbe-

Zerstört: Klassenzimmer der Mariele Ventre Grundschule in L´Aquila

Nachruf Neville Chambers

Es hat schon einige Monate gedauert, bis sich Designer, Agenturen, Programmierer und nicht zuletzt die Geschäftsführung und das Group Marketing Services Team von Faber-Castell einig waren. Doch exakt zur Paperworld 2010 ist es vollbracht: Der neue Internetauftritt des Unternehmens ist online. Klarer und übersichtlicher gestaltet, erlaubt es das neue Faber-Castell Internet-Design, das Ziel mit höchstens drei Klicks zu erreichen.

Im Jahr 1969 erweiterte Chambers das Werk, indem er die Fabrik auf ein größeres Grundstück nach Guildford in Sydneys Westen verlagerte und dort Bürogebäude sowie einen Produktionsbereich für Fasermaler für den australischen und neuseeländischen Markt errichtete.

Neville Chambers, der erste Geschäftsführer von Faber-Castell Australien, ist im Alter von 76 Jahren gestorben.

Im April 2010, wenn sich das Erdbeben zum ersten Mal jährt, werden die 30 besten Bilder aus dem Wettbewerb in der Turnhalle der Schule ausgestellt und der Scheck mit dem Erlös aus der Initiative der Schule übergeben. Faber-Castell stockt diesen Betrag um weitere 5.000 Euro aus der Graf von Faber-Castell Kinderfonds Stiftung auf. Überdies spendet Faber-Castell Schulprodukte für alle Kinder der Mariele Ventre Grundschule.

Neuer Internetauftritt geht online

Er hatte 1965 das erste australische Werk in New South Wales gegründet. Die Produktion begann mit zwei Spritzgussmaschinen und der Herstellung von Goldfaber Kugelschreibern. Die Montage und das Kleben sämtlicher Teile erfolgten von Hand.

Neville Chambers

kleidungsmarke Brums und der Hilfsorganisation Antoniano Onlus das Projekt „Mille colori per l’Abruzzo“ („Tausend Farben für die Abruzzen“) ins Leben. Sie richteten ein Spendenkonto für den Wiederaufbau der Schule ein. Im Rahmen eines Malwettbewerbes wurden Kinder dazu aufgerufen, die Schule ihrer Träume zu malen, und ihre Eltern wurden auf die Möglichkeit zu spenden aufmerksam gemacht.

Viele Animationen und Filme bringen Leben in die Inhalte, und der SAP gestützte Online-Katalog hilft bei der Suche nach dem geeigneten Schreibgerät; die Händlersuche weist den Weg zum nächsten Schreibwarengeschäft sogar mit Luftbild. Produktumfragen, Gewinnspiele und eine verstärkte Nutzung des Web 2.0 sollen die Faber-Castell Seite interaktiver machen und Kunden, Sammler, Liebhaber von

Auch nachdem er 1974 Faber-Castell verlassen hatte, blieb Chambers in engem Kontakt zum Unternehmen und der Faber-Castell’schen Familie. Wir werden Neville Chambers ein ehrendes Andenken bewahren.

Schreibgeräten, aber auch Eltern, Künstler und Kinder in einen Dialog über Schreibgeräte einbeziehen. Ein neu eingerichteter Online-Service-Bereich und ein Ersatzteilshop stehen den Kunden nun auch zur Verfügung. Vorerst nur in deutscher und englischer Sprache, sollen nun nach und nach die übrigen Sprachversionen der Länder eingebunden und auf das neue Design umgestellt werden.

Faces Castell Gruppe gemacht. In diesem Sinne danken wir Herrn Witek und wünschen ihm alles Gute für seinen neuen Lebensabschnitt! Die „Staffelstabübergabe“ an Petra Gepp, der Nachfolgerin von Herrn Witek in der Geschäftsführung der FC Austria, ist bereits erfolgt. Frau Gepp bringt langjährige Vertriebs- und Marketingerfahrung mit und war 15 Jahre in der Kosmetikbranche tätig. „Selbstverständlich war mir Faber-Castell als Marke schon vorher ein Begriff, doch welche Tradition, welches Know-how, welche Internationalität, welche Kompetenz dahinter steht, hat mich dann doch sehr beeindruckt.“ Wir heißen Frau Gepp herzlich willkommen und wünschen ihr viel Erfolg!

Marcelo Tabacchi neuer Geschäftsführer von Faber-Castell Brasilien

Alfred Witek in Ruhestand verabschiedet

Marcelo Tabacchi, der seit 2001 bei FaberCastell in Brasilien tätig ist, wurde zum 01.09.2009 zum Geschäftsführer ernannt. Er trat als Leiter Vertrieb Inland und Export in die Tochtergesellschaft ein und übernahm 2006 als Commercial Director die Verantwortung für Vertrieb und Marketing.

Mit stolzen 36 Jahren Unternehmenszugehörigkeit gehört Alfred Witek, Geschäftsführer von Faber-Castell Austria, zu den „Urgesteinen“ der Faber-Castell Gruppe. Nach dem Motto „Eine Ära geht zu Ende und bringt für Herrn Witek die große Wende“ übergab ihm Rolf Schifferens, Geschäftsführer Europa, im Rahmen der feierlichen Verabschiedung in Wien ein Exemplar der Tageszeitung vom 1. August 1973, dem Eintrittsdatum von Herrn Witek bei Faber-Castell Austria. Ausserdem bekam er einen „Doktortitel“ samt passendem Outfit verliehen, da er künftig auch wieder Vorlesungen an der Universität besuchen will. Sein Ehrgeiz und sein Unternehmensgeist haben Faber-Castell Austria zu einer der erfolgreichsten Gesellschaften der Faber-

Aufgrund seiner konstanten Leistungen und seiner ausgeprägten Managementkompetenz hat sich das Group Board of Management entschieden, ihm nun die Gesamtverantwortung für die Gesellschaft zu übertragen. Wir wünschen Marcelo Tabacchi für diese neue Herausforderung viel Erfolg und alles Gute!

Alfred Witek und Nachfolgerin Petra Gepp

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Pen of the Year 2010 Eine Geheimkunst von besonderer Ästhetik

Fortsetzung von Seite 1 soziale Engagement vergangener Generationen bilden bis in die Gegenwart die Grundlage des unternehmerischen Handelns. In der achten Generation wird das Unternehmen heute von Anton W. Graf von Faber-Castell geführt. Das Jagdhaus Dürrenhembach wurde 1867 von Lothar Freiherr von Faber für seinen Sohn Wilhelm, der passionierter Jäger war, erworben. Auch Lothars Urenkel, Roland Graf von Faber-Castell, teilte diese Passion. Der Vater des heutigen Firmenchefs Anton W. Graf von Faber-Castell hatte ein ausgeprägtes Umweltbewusstsein und eine besondere Liebe zum Wald sowie zur Hege und Pflege der Tierwelt – eine Haltung, der die Familie bis heute treu geblieben ist. Die Ästhetik handwerklich sehr wertvoller Jagdgewehre, die aus dem Besitz von Roland Graf von Faber-Castell stammen, hat den Pen of the Year inspiriert.

Sieht man den neuen Pen of the Year zum ersten Mal, fallen sofort die buntgehärteten Metallteile und ihre fein nuancierten Gravuren ins Auge. Bis Ende des 19. Jahrhunderts galt die Bunthärtung als Gütesiegel für die hohe Qualität einer Waffe, der sie eine unnachahmlich schimmernde Marmorierung der Metallteile verlieh. Das Verfahren wurde lange nur mündlich überliefert und hat etwas von einer Geheimkunst an sich. Die Eisenoberflächen werden meist in Lederkohle verstählt und nehmen beim Abkühlen fein nuancierte, leuchtende Farben an. Erst in unseren Tagen hat man herausgefunden, dass etwa 20 Parameter an der wunderschönen Optik beteiligt sind, darunter Materialstärke, Temperatur und Abkühlungsgeschwindigkeit. Selbst bei großer Erfahrung ist das Ergebnis zwar geschickt zu beeinflussen, aber nie bis ins Letzte vorherzubestimmen. So gleicht keine Bunthärtung der anderen. Eine aufwendige Gravur sowie die von Hand eingelegte 24 Karat Goldintarsie unterstreichen den Charakter der Bunthärtung. Heute gibt es nur noch ganz wenige Traditionsbetriebe, die diese beiden alten Künste so meisterhaft beherrschen, wie es der Pen of the Year 2010 vorführt.

klusiven Anspruch der Edition entspricht: wertvolles kaukasisches Nussbaumholz. Viele Jahre gelagert ist Nussbaum zäh, wenig elastisch, splitterfest und arbeitet nicht. Außerdem ist es druck- und biegefester als Eiche. Kurzum: ein ideales Holz für Jagdgewehre – und für ganz besondere Schreibgeräte. Die feine, aber sehr ausgeprägte dunkle Zeichnung besticht durch wunderschöne Maserungen. Nicht nur wegen solcher Eigenschaften gehört die kaukasische Flügelnuss zu den kostbarsten Hölzern überhaupt. Man kann sie nicht einfach fällen, sondern muss sie ausgraben – denn das besonders begehrte Maserholz reicht als Wurzelknolle tief

Dazu kommt ein Schaftmaterial, das ganz dem ex-

Erfolgreich bei Harrods und Selfridges

in die Erde hinein. Bei keinem anderen Baum wird dieses aufwendige Verfahren angewendet. Das wertvolle Schaftholz und die meisterlich ausgeführten Metallteile machen den Pen of the Year 2010 zu einem ebenso exklusiven wie individuellen Füllfederhalter. Von Hand eingeschrieben, ist die 18 Karat Bicolor Goldfeder in den Federbreiten M, B und F erhältlich. Die platinierte Abschlusskappe schützt den Drehknopf der Kolbenmechanik, auf dem die Schreibgeräte einzeln nummeriert sind. Die Schatulle ist mit einem Deckel aus Walnuss-Furnier ausgestattet. Ein Zertifikat attestiert die Limitierung des Füllfederhalters und der Gravur.

„Graf von Faber-Castell“ etabliert sich als Luxusmarke Die Graf von Faber-Castell Collection stellt die Welt des Bleischreibens in den Mittelpunkt des Sortiments. Neben exklusiven Schreibgeräten umfasst die Kollektion auch hochwertige Schreibtisch- und Lederaccessoires. Nun ist der Marke „Graf von Faber-Castell“ der Sprung in die Top 30 der wichtigsten deutschen Luxusmarken gelungen. Dies belegt das Ranking der Agentur Brand Rating, das die Bewertung im Auftrag des Magazins WirtschaftsWoche (Ausgabe 34 / 2009) ermittelt hat. 150 Expertenbefragungen, z. B. zum individuellen Brand Appeal, sind dabei u. a. ausschlaggebend für die Positionierung einer Luxusmarke. Die Aufnahme in die Rangliste unterstreicht nachhaltig, dass es dem Premium-Sortiment Graf von Faber-Castell gelungen ist, sich im obersten Marktsegment als eigenständige Marke erfolgreich zu etablieren.

Ein Jahr nach der Einführung der Marke Graf von Faber-Castell bei den berühmtesten ­Warenhäusern Londons haben sich die Shop-in-Shops zu den wichtigsten lokalen Verkaufspunkten für das Premium-Sortiment Graf von Faber-Castell entwickelt. Die exklusiven Schreibgeräte und Accessoires präsentieren sich hier erfolgreich im gehobenen Markenumfeld.

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Der Perfekte Bleistift aus der Graf von FaberCastell Collection


Fundraising Gala der Spanischen Hofreitschule mit der Spanischen Hofreitschule ein: Die Wiener Traditionsinstitution spendete das Schweifhaar von mehreren LipizzanerHengsten, um daraus sieben exklusive Pen of the Year Füllfederhalter für karitative Zwecke zu fertigen. Ein Exemplar wurde im exklusiven Rahmen der Fundraising Gala am 8. Oktober 2009 in der KaiElisabeth Gürtler, Direktorin der Spanischen Hofreitschule, mit serlichen Stallburg versteigert. Der Erlös in Höhe A. W. Graf von Faber-Castell von 15.500 Euro kommt Mit seinem handgewobenen Schaft aus dem Gestüt Piper und damit der Aufzucht natürlichem Rosshaar statuierte der Pen of der berühmten Rassehengste zugute. Die the Year 2009 erneut ein Exempel meisterverbleibenden Lipizzaner-Füllfederhalter sind für weitere Benefiz-Veranstaltungen in hafter Handwerkskunst. Zur Präsentation Österreich, Großbritannien und Deutschdieser besonders außergewöhnlichen Ediland vorgesehen. tion ging Faber-Castell eine Kooperation

Schauplatz der Gala: das Areal der Wiener Hofburg

Harrods versteigert Füllfederhalter aus Lipizzaner-Haar

Exklusive Luxusprodukte und hochkarätige Gäste trafen beim Emerald Ball in London wieder aufeinander: Zum Auftakt der Weihnachtsaktivitäten 2009 hatte das Traditionskaufhaus Harrods 250 international bekannte VIPs zur Fundraising Gala geladen, in deren Rahmen erlesene Präsentkörbe versteigert wurden.

Auszeichnung für Pen of the Year 2009 Höchste Anerkennung für den Pen of the Year 2009: Das französische Fachmagazin „Le Stylographe” hat den Magnum-Füllfederhalter mit der „Trophée Spécial du Jury” ausgezeichnet. Sein Schaft, aus Rosshaar handgewoben, kontrastiert effektvoll mit den kühlen, platinierten Metallteilen des Schreibgeräts und überzeugte auch die Jury. Mit der Prämierung bringt diese nicht nur ihre Wertschätzung der meister-

Der Erlös der Auktion kommt der AIDSStiftung von Elton John zugute. Als eines der Produkt-Highlights präsentierte sich ein Füllfederhalter der Lipizzaner-Sonderedition Pen of the Year 2009 aus dem Hause Graf von Faber-Castell. Er war Bestandteil eines Geschenkkorbs, der für die stolze Summe von 18.000 Euro den Besitzer wechselte.

haften Handwerkskunst zum Ausdruck, die das exklusive Schreibgerät verkörpert – maßgeblich für die Preisvergabe ist zugleich der ganzheitliche Auftritt von Produkt und Marke. Die Prämierung ist somit auch eine besondere Anerkennung für die gelungene Interaktion von Marketing, Vertrieb und Kommunikation. Herzlichen Glückwunsch!

Gehobene Schreibkultur bei William & Son

Schaufenstergestaltung bei William & Son Anhänger der gehobenen Schreibkultur, Pferdeliebhaber und Journalisten trafen sich im Oktober 2009 bei William & Son im Londoner Stadtteil Mayfair. Inhaber William Asprey und Anton Wolfgang Graf von Faber-Castell präsentierten im neu gestalteten Ambiente der Boutique für Luxusgüter meisterhafte Handwerkskunst aus der Graf von Faber-Castell Collection: den

A.W. Graf von Faber-Castell im Gespäch mit Inhaber William Asprey (Mitte) und einem Kunden

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Pen of the Year 2009 mit einem Schaft aus gewobenem Rosshaar. Beim Testen des exklusiven Sortiments hochwertiger Schreibgeräte wurde der eigens kreierte Cocktail namens „The Horses Tail“ gereicht, und auch die anwesende Graphologin fand regen Zuspruch: Zahlreiche Gäste nutzten die Gelegenheit, ihre Handschrift professionell analysieren zu lassen.


VERMISCHTES

Neues aus dem Haus Castell

Schwerelos

Weisheiten aus dem Weinkeller Erbgraf Ferdinand zu Castell-Castell setzt auf langfristige Strategien – beim Wein und beim Familien-Bankhaus. Der Inhaber der Fürstlich Castell’schen Bank und des Fürstlich Castell’schen Domänenamts sieht wenig Unterschied zwischen gutem Wein und gutem Banking. In einem Inter-

Aufwand steigt. Langfristig aber kommt das meinem Ertrag zugute.“ Der Erfolg gibt ihm Recht: Besten fränkischen Wein aus dem familieneigenen Weingut findet man heute in aller Welt, und die Bank verzeichnet sowohl rund 50.000 zufriedene Bankkunden als auch gesunde Bilanzen. Auch 235 Jahre nach Gründung der Bank und 350 Jahre, nachdem auf dem Castell’schen Weinberg die erste Silvaner-Traube Deutschlands gepflanzt wurde, ist für Erbgraf Ferdinand zu CastellCastell klar: „Gerade in einer globalisierten Welt ist regionale Verankerung wichtiger denn je. Die Menschen wollen wissen, mit wem sie es zu tun haben.“ Kundenbriefe landen oft direkt beim Erbgrafen.

view im Handelsblatt im April 2009 erklärt er seine Philosophie folgendermaßen: „Will man viel Wein? Oder will man guten Wein? Jedes Mehr an Qualität ist kurzfristig ein Verlust an Gewinn, denn der

Die Schwerkraft ausgehebelt? Leider nur für das Foto! Vor dem Graf von FaberCastell´schen Schloss posierten die Studenten der Fachrichtung „Integriertes Produktdesign“ der Hochschule Coburg zusammen mit Professor Gerhard Kampe und Astronaut Paolo Nespoli (Fünfter von links), der im Herbst 2010 auf eine sechsmonatige Weltraum-Mission geht. Mit dabei ist hoffentlich auch eine speziell für die Astronauten adaptierte Version des

Nähe und Offenheit schaffen Vertrauen, und „Vertrauen ist das knappste Gut in der jetzigen Krise.“ Doch in der Krise tun sich für „normale, ja langweilige Banken wie uns plötzlich große Chancen auf“, so Erbgraf Ferdinand. „Es ist wieder ein Wettbewerbsvorteil, das zu machen, was eigentlich selbstverständlich sein sollte: Geschäfte, die man versteht, mit Menschen, die man kennt.“

Faber-Castell Wälder: ein Paradies für Tiere! Jairo Cantarelli, Leiter der Faber-Castell Holz-Division in Brasilien, ist schon ein schlauer Fuchs: Überall in den Pinienwäldern (sie liefern das Holz für die Bleistifte aus dem Hause Faber-Castell) stellte er Kameras auf, um heimlich Tiere aufzunehmen, die durch die Faber-Castell’schen Forste streifen, flattern oder kriechen. Mit überaus verblüffendem Ergebnis: Inzwischen hat er 51 verschiedene Säugetierarten und 232 Vogelarten gezählt, und jedes Jahr werden es mehr! Viele Arten sind vom Aussterben bedroht und finden in den Öko-Wäldern und den dazugehörigen Natur-Arealen ein menschenleeres Paradies! Viele Universitäten interessieren sich bereits für die Artenvielfalt.

Aus dem Schmuckkästchen der Familie Faber Es ist doch immer wieder erstaunlich, auf welch verschlungenen Pfaden manche Dinge ihren Weg wieder zu ihrem Ursprung zurück finden. Vor einigen Jahren kam aus den USA das Angebot, für eine nicht unerhebliche Summe eine größere Anzahl von Orden und Medaillen aus dem Besitz des seligen Lothar von Faber käuflich zu erwerben. Aus dem uns zugesandten unscheinbaren Pappschächtelchen förderten wir nicht nur wertvolle Auszeichnungen zutage, sondern auch ganz persönliche Schmuckstücke aus dem Besitz der Familie Faber. Ein kleines, goldgerahmtes Portrait zeigt den Vater Lothar von Fabers, Georg Leonhard Faber, als jungen Mann. Er hat

„TWICE“ Multifunktionsgerätes, das Nespoli bereits bei seiner ersten Mission gute Dienste bei der Koordination der Außeneinsätze geleistet hatte (FC Aktuell berichtete). Die Studenten präsentierten Ideen für eine Arretierung des Schreibgerätes am Handgelenk unter den erschwerten Bedingungen der Schwerelosigkeit sowie eine Lichtlösung für den schnellen Tag- / Nachtrhythmus auf der internationalen Raumstation.

sein Sonntagsgewand angelegt, der Blick ist in die Ferne gerichtet. Auf der Rückseite des Medaillons sind die ineinander verschlungenen Initialen GL auf ein Stück Stoff aufgelegt. Abgesehen von einem Portrait in Öl ist dies die einzige bildliche Darstellung, die wir von dem dritten Inhaber der Firma A.W. Faber besitzen. Georg Leonhards Ehefrau Albertine Sophie hat uns eine Spange hinterlassen, die kunstvoll aus ihren eigenen dunkelblonden Haaren geflochten ist, wie es ihre Enkeltochter mit zierlichen Buchstaben fein säuberlich aufnotiert hat: Haare meiner Großmutter Sophie Faber.

Jairos stolze Neuentdeckungen: eine unbekannte Affenart, vier neue FledermausSpezies, ein sehr seltener Hirsch und ein Paca. Was ein Paca ist? Dieses knuffige Kaninchen sehen Sie oben im Bild.

Polinas Prachtstück

FAB E R- CASTE LL AKTU E LL

Verantwortlich: Sandra Suppa, sandra.suppa@faber-castell.de (Ltg.); Antje Röder, antje.roeder@faber-castell.de (Stv.) Redaktion: Nadine Billgen, Dr. Siegfried Bloß, René Günzel, Ulrike Hammad, Susanne Heidl, Heike Hiemer, Dr. Renate Hilsenbeck, Claudia Lüken, Karl-Heinz Raue, Christiane Regler, Martina Szautner, Eva Zeller Mitarbeiter dieser Ausgabe: Tanja Hümmer, Susanne Lutz-Troidl, Hans Schiller Fotos und Illustrationen: Marc Brandenburg, clipdealer.de, Polina Dashkevich, Siegmar Fischer, Kamila Gaj, Galerie EIGEN+ART/Leipzig, Berlin, Galerie Thaddaeus Ropac/Salzburg, Ulrike Hammad, Ralf Hanisch, myspace.com, Prestel Verlag, H. Reichel, Guillermo Rivas, Antje Röder, sandboarding.org, Jan Sevcik, Sommer Contemporary Art/Tel Aviv, Sandra Suppa, Pia Vogel, Frank Wunderle, zitzlaff.com Produktion: Andrea Ließmann • Grafik: ps.media GmbH • Lithos/Technik: ps.media GmbH Druck: Osterchrist, Nürnberg Faber-Castell AG • Nürnberger Str. 2 • D-90546 Stein/Nürnberg • Tel.: +49-911 9965-0 • Fax: +49-911 9965-5586

Dieses farbenfrohe Kunstwerk stammt aus der Feder der neunjährigen Polina aus Moskau. Inspiriert vom Abbild des Graf von Faber-Castell’schen Schlosses auf der Innenseite des Colour GRIP Metalletuis, das das Mädchen von seiner Mutter geschenkt bekommen hatte, entstand dieses tolle Bild. Danke, Polina!

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