Glosse

Hennen rennen

Von Carsten Steinke

Haustiere liegen im Trend. Der Hund ist ja bekanntlich der beste Freund des Menschen. Und wo bleibt die Katze?! Die bleibt, zumindest was diesen Satz angeht, leider auf der Stre cke. Sollte nun der ein oder andere Katzenliebhaber verdutzt gucken, muss diesem gesagt werden: Wir müssen der Wahrheit ins Auge schauen. Und die Wahrheit ist, dass es Hunden als auch Katzen als beste Freunde des Menschen wohl so langsam an den Kragen geht. Zumindest wenn es nach einem Hersteller aus dem Vereinigten Königreich geht. Das Brexit-Land?! Die wollen mit uns doch sowieso nichts mehr zu tun ha ben. Was schert uns da deren Ansicht über unsere Hunde und Katzen?! Doch einiges, denn dieser Trend soll sich wohl nicht nur auf der Insel verbrei ten. Das hat auch das in Hamburg beheimatete Marktforschungsunter nehmen Statista festgestellt. Nach deren Daten nimmt die Verhühnerisierung der Gesellschaft immer mehr zu. Im Jahr 2018 haben in Deutschland noch 40,92 Millionen Hühner ge scharrt und fleißig Frühstückseier produziert, im Folgejahr waren es schon 41,56 Millionen. Für den mathematisch begabten Leser dieses Magazins wird schnell klar, dass wir sicher bald von einer Eierschwemme überrollt werden. Nun aber mal Butter bei die Fische. Wie viele dieser leckeren Frühstückseier liefert uns denn ein Huhn? Vor Beantwortung dieser doch sehr heiklen Frage, müssen wir, die Redaktion von Bauen & Renovieren, uns ganz klar von jeder Form von Rassis mus distanzieren. Denn die Legeleistung ist ganz klar an die Rasse gekoppelt. Ein Hamburger zum Beispiel legt – rein statis tisch gesehen – rund 160 Eier pro Jahr. Ja, die Hanseaten sind nicht die stärksten Leger. Die Italiener hauen da schon mehr in die Pfanne. Die Legestatistik weist für diese Volksgruppe, falsch, Hühnerrasse, 200 Eier pro Jahr aus. Ganz oben mit da bei sind auch einige „Bewohner“ der Vereinigten Trump-Emirate. Frei nach dem Motto: „Make the chicken great again!“ Es ist dort schließlich Wahlkampf. Gemeint sind die Rhodeländer. Die „Bewohner“ von Rhode Island legen 200 Eier pro Jahr ins Nest. Apropos Nest. Wir dürfen das Thema

Sicherheit nicht vergessen. Und da kommen die eingangs erwähnten selbsternannten Hühnerversteher aus Cam bridge erneut ins Rennen. Die haben nicht nur den Trend zum Huhn ausgemacht, sondern liefern auch gleich eine wichtige Sicherheitseinrichtung: Ein smartes Schließsystem für die Hühnerstalltür. Denn neben dem Menschen ist noch jemand hinter den schmackhaften Eierproduzenten her. Diese Kreatur soll nach intensiven Recherchen unserer Redaktion folgende Geräusche von sich geben: „gering-ding-ding-ding-dingeringe ding!“ und „fraka-kaka-kaka-kaka-kow!“. Jedem ist nun klar, es ist der Fuchs. Und dieser ist weder an Eiern noch an smarten Schließsystemen interessiert. Er will nur den schnellen Erfolg. Nachhaltigkeit ist nicht Reinekes Ding. Also ran mit der smarten Klappe. Dann klappt das auch mit „Chicken Guard“. Und das Huhn gehört ganz nachhaltig nur dem Menschen. Armer Fuchs. Über 41 Millionen Hühner scharren sich durch Deutschland.